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Des großen Erfolges wegen heute nochmals das noch nie dageweſene, alles in den Schatten ſtellende gomben-Tonfilm⸗ programm. 1.„Dienſt iſt Dienſt“ m. Fritz Schulz, Lucie Engliſch, Ralf Roberts 2.„Glücksmelodie“ oder: Akkorde der Liebe. Eines der ſchönſten Tonfilmwerke in Handlung, Muſik, Geſang 3. Hol dich der Teufel. Der Luſtſpielſchlager der Woche. Alle Filmfreunde treffen ſich heute Abend im Central⸗Film⸗Palaſt. Der weiteſte Weg lohnt ſich. Bekanntmachung. Betreffend: Ergänzungswahl des kath. Kirchen⸗ vorſtandes. Das Ratsmitglied Joſef Zöller 1. wurde zum Mitglied des kath. Kirchenvorſtandes gewählt und dieſer Wahl die Beſtätigung erteilt. Viernheim, den 11. Februar 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. mit Scheuer u. Gar⸗ ten, ſowie Zubehör, Repsgaſſe 5, per 1. März zu vermieten. Schriftliche Angebote an Wilhelm Berwerth Käfertal Mannheimerſtraße 31. 2 Zimmer und Küche mit allem Zubehör per 1 März zu vermieten. Von wem, ſagt der nis, daß die Bekanntmachung Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennt Sprechstunden der Kreisfürſorgeſchweſter nur noch Mittwochs Nachmittags zwiſchen 4 u. 6 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ſtattfinden. Vorſprachen in der Privatwohnung ſind zwecklos. Heppenheim, den 15. Februar 1932. Das Kreiswohlfahrtsamt. Dienstag und Mittwoch von vormittags 9 Uhr ab 1a hausgemachte zu haben bei Johann Adler 9. Repsgaſſe 10 als I. Hypothek vom Selbſtgeber zu lei⸗ hen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. 2 Zimmer ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. am Staatsbahnhof ausgeladen. Bauernverein Heute und morgen wird Verlag ds. Bl. Dichrüben zu verkaufen. Michael Stumpf 5. Lampertheimerſtraße 12. Kaliſalz Der Vorſtand. Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Der erſte Sonntag in der Faſtenzeit war nach all dem Getrubel des Faſchings in jeder Hinſicht ruhig. Das Wetter war auch nicht geeignet ins Freie zu locken. War es doch außerordentlich kalt und zwar den ganzen Tag hindurch. Es iſt ſeit einigen Tagen eine Kälte eingetreten, die man nach dem bisherigen milden Verlauf des Winters nicht mehr erwartet hatte. Hoffen und wünſchen wir, daß das Wetter bald umſchlägt, da es in dieſer allgemeinen Notlage ein ſchweres Opfer iſt, die Mittel für den notwendigen Brand aufzubringen. Der Verein für Sport- und Körperpflege be⸗ ſtritt im„Karpfenſaale“ vor einer ſtattlichen Zu— ſchauerzahl den Entſcheidungs kampf um die Meiſter- ſchaft gegen Feudenheim und konnte denſelben 6:10 gewinnen.— Die Grünen waren auf dem gefährlichen Gelände in Sandhofen und gelang es dort einen 1: 0 Sieg herauszuholen, wodurch ſich Viernbeim die entgültige Führung der Tabelle der Gruppe Rhein/ Saar erobert hat und zwar ungeſchlagen. Ein gewiß ſchöner Erfolg für den Bezirksliganeuling. — Am Abend fand in der Sporthalle der D J. K. am Lorſcherweg ein Vortrag des Herrn Profeſſor Schwall aus Mannheim über: Die Friedensbe— mühungen Benedikt 15. 1917— Völkerbund und Papſttum heute, ſtatt, der von den mehreren Hun— dert Perſonen zählenden Zuhörern, die Sporthalle war dicht beſetzt, beifällig aufgenommen wurde. 1 Sterbefall. Heute Früh verſtarb der 82 Jahre alte achibare Bürger unſerer Gemeinde, Herr Adam Helbig, 1. Bismarkſtraße Nr. 30 nach längerem, ſchweren Leiden. Die Beerdigung findet am Mittwoch ſtatt. * Beim Holzfrevel ertappt. Im Walde auf Straßenyeimer Gemarkung wur— den am Sanstag durch eine Polizeiſtreife zwei junge Leute beim Holzfällen erwiſcht. Die Holz⸗ diebe ergriffen unter Zurſicklaſſung eines Fahrzeuges die Flucht, konnten aber in Wallſtadt ermittelt werden. * Die Sprechſtunden der Kreisfür⸗ ſorgeſchweſter finden, wie aus einer Bekaunt⸗ machung in vorliegender Nummer zu erſehen iſt, nur noch Mittwochs nachmittags zwiſchen 4 und 6 Uhr in dem Sitzungsſaale des Rathauſes ſtatt. Vorſprachen in der Privatwohnung ſind zwecklos. Kein Vergehen. In der letzten Woche wurde in unſerer Gemeinde kein Vergehen gegen Rocht und Geſetz begangen, ſodaß der Polizeibericht heute nichts zu melden hat. “Evang. Gemeinde. In der 2. Paſ⸗ ſionsa dacht am Mutwoch, den 17 Februar, abends 8 Uhr, ſpricht Fürſorgeſchweſter Grete Quack vom Evangeliſch⸗ Kirchlichen Landesjugendamt in Darm⸗ ſtadt, wozu nicht bloß die Frauen und Jungfrauen, ſondern auch die Männer herzlichſt eingeladen ſind. Sport und Spiel. Fuß ball. Süddeutſche Meiſterſchaft: Abteilung Nordweſt. Vf. Neckarau— Eintracht Frankfurt FSV. Frankfurt— FK. Pirmaſens Wormatia Worms— FSV. Mainz 05 FV. Saarbrücken— SV. Waldhof Abteilung Südoſt: Bayern München— Karlsruher FV. FV. Raſtatt— SpVgg. Fürth 1. FC. Pforzheim— 1860 München 1. FC. Nürnberg— BfB. Stuttgart Um den ſüddeutſchen Verbandspokal. Main⸗Heſſen. (B. Wiesbaden— Alemannia Worms FVgg. Kaſtel— VfL. Neu⸗Iſenburg Union Niederrad— Rotweiß Frankfurt 1. FC. Langen— Viktoria Urberach Olympia Lorſch— 1. FC. Hanau Kickers Offenbach— Germania Bieber Bayern. FV. Würzburg 04— Teutonia München 1105 Fürth— ASV. Nürnberg FC. Bayreuth— Jahn Regensburg 86. Schweinfurt— Schwaben Augsburg Württemberg⸗Baden. Freiburger FT.— FC. Birkenfeld Sc. Freiburg— Union Böckingen VfB. Karlsruhe— Phönix Karlsruhe FC. Mühlburg— SV. Feuerbach Um die ſüddeutſchen Meiſterſchuſt Auch der geſtrige Spielſonntag war nicht frei von Aeberraſchungen. In der Nordweſtgruppe ſchlug der VfL. Neckarau die Frankfurter Eintracht mit 2:0 Toren. Uner⸗ wartet kam auch die knappe 1:0⸗Niederlage, die der SV. Waldhof in Saarbrücken hinnehmen mußte. Der Pirmaſenſer FC. erlitt'n Frank⸗ furt durch den dortigen Fußballverein eine krättige 6:1⸗Abfuhr. Die größte Ueberraſchung war aber ohne Zweifel der 1:0⸗Sieg von Ra⸗ tat! über die Spogg. Fürth. Auch München 1860 konnte in Pforzheim nicht gewinnen, denn die ſtark nach vorn gekommene Pforzheimer Elf ſchulg die Bayern glatte mit 20 Toren. Die Münchener Bayern holten gegen den bisher nech ungeſchlagenen KFV. einen ſicheren 4:0⸗ Erfolg. Die Lage iſt jetzt ſo, daß in der Gruppe Süd⸗ oſt vier Vereine und zwar der 1. FC. Nürn⸗ berg, Sprgg. Fürth, Bayern und 1. FC.„Pforz⸗ heim an der Tabellenſpitze liegen. In der Gruppe Nordweſt liegen Eintracht Frankfurt und Vfe. Neckarau in Führung, dicht gefolgt von dem FSV. Frankfurt. Von den 16 an der Meiſterſchaft beteiligten Vereinen iſt bisher nur Pforhe ohne Niederlage geblieben. Gruppe Südoſt. 5 Bayern München 6 SpVg. Fürth 6 1. FC. Nürnberg 6 FC. Pforzheim 6 Karlsruher FV. 6 1860 München 6 6 6 19:7 16:7 18:9 16:10 721˙¹ 11:14 3:14 3:14 .. FV. Raſtatt 04. VfB. Stuttgart i N ο O O = AAA — . — Gruppe Nordweſt. Eintracht Frankfurt Vf. Neckarau FSV. Frankfurt FV. Saarbrücken Wormatia Worms SV. Waldhof FͤK. Pirmaſens Mainz 05 O 16:9 15:10 14:9 15:14 11714 1111 10:17 9:17 N Um den Verbandspokal Rhein⸗Saar: Die Grünen ſiegen in Sandhofen 0:1 und werden Tabellenführer! Die Grünen hatten in Sandhofen einen äußerſt harten Kampf zu beſtehen. Sandhofen glaubte be⸗ ſtimmt den Siegeszug der Viernheimer unterbrechen zu können Doch die Viernheimer waren die Beſſeren und die Mannſchaft, die das meiſte Stehvermögen hatte, das hat Viernheim auch Sieg und Punkte und damit an die Spitze der Tabelle gebracht. Die Reſultate: Sandhofen— Amicitia Viernheim VfR. M'heim— 08 Mannheim Mundenheim—„Saar“ Saarbrücken FC. Idar— Borruſſ. Neunkirchen 0 Stand der Tabelle vom 14. Februar: Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 124 80 Boruſſia Neunkirchen 168 8:2 Phönix L' hafen 18:7 71 Sportfr. Saarbrücken 11:3 721 Sp.⸗Vgg. Sandhofen 7•4 4.4 VfR. Mannheim 11:12 46 1.F C. Kaiſerslautern 13:20 4:6 1. F C Idar 9:14 8:5 Saar Saarbrücken 519 3:7 08 Mannheim 7:3 319 SV 05 Saarbrücken 5:18 2:8 Sp⸗Vgg Mundenbeim 3:5 1:5 DJK. ⸗Sport. Offenbach Bürgel 1.— Vüruheim c h 2— 2 8 0— 0002808 doe K N e D ο D-= 3:1 Nur 40 Pfg.! Harry Fiel! i de lid b. r. En .— 0 1 J 1 0 1 1 1 222 Tur Sehelne zucht empfehle Mehlehertran hält Schweine geſund und mäſtet 1. Sorte geruchlos hellgelb Ltr. 95% 2. Sorte Ltr. 70% Viehlebertran-Emulsion Liter 85.5 Leinsamen reingemahlen Pfd. 23.9 Brockmanns futterkalk pfb. 40, Bauernfreude Pfd. 60g Schlachigewürze 1a. weißen Pfeffer/ Pfd. 40% Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Vereins⸗Anzeiger Gaſtwirte⸗Verein. Am Donnerstag, nachmittags 2 Uhr im Kaiſerhof Vorſtandsſitzung. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. N. B. Anläßlich der in den Tagen vom 31. Mai bis 5. Juni 1932 in Mannheim ſtattfindenden Ausſtellung der deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft werden dahier Quartiere benötigt und wird gebeten, Meldungen zu machen. Auch können Private, die gegen Entgeld Quartiere zur Ver⸗ fügung ſtellen wollen, dieſelben beim Vorſitzenden des Gaſtwirtevereins anmelden. Freiwillige feuerwehr. Dienstag, den 16. ds. Mts., abends 8 Uhr, findet in der Schiller⸗ ſchule der 2. Vortragsabend ſtatt. Thema: 1.„Warum müſſen wir Feuerwehrübungen halten. 2.„Das Verhalten und Benehmen des Feuerwehrmannes“. Wir bitten ſo höfl. wie dringend, das alle aktiven Mitglieder bei dem Vortragsabend anweſend ſind, zumal auch noch andere wichtige Angelegenheiten er⸗ ledigt werden. Denke keiner, auf mich kommt es nicht an, denn jetzt hat doch jeder richtig Zeit. Der Schulſaal iſt geheizt. Alſo keine Ausrede gebrauchen. Das Kommando Zur ersten heiligen Hommunion empfehle welle und farhige Nlelder Stolle zu bedeutend ermäßigten Preisen in den modernsten Dessins. Ferner: Unaben- U. Mädchen Wäsche. Strümpfe in weib und tarbg, Aaaben Chevlet⸗ und Bleyle- Anzüge. RoptrAnze, Herzenranken, Aerzentücher Robert Steiert Melnkelmerstrage 82. iernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 150 Mk. frei ins Haus gebracht.— Viernheimer Zeitung — Bezugspreis monatl. Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fuankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 39 Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u, von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 16. Februar 1932. 49. Jahrgang Hindenburg nimmt die Kandidatur an! Kuffhäu Wer war 1925 für Hindenburg? Geſchichtliche Feſtſtellungen. Es iſt vielleicht nicht ohne Bedeutung, wenn einer, der dabei geweſen iſt, die Situation vor der Aufſtellung der Kandidatur des jetzigen Herrn Reichspräſidenten im Jahre 1925 kurz beleuchtet. Das erſcheint ſchon deshalb notwendig, um ge— wiſſe Legendenbildungen vor der Neuaufſtellung Herrn von Hindenburgs zu zerſtören. Wie war es damals? Der Oberbürgermeiſter Dr. Jarres (Duisburg), der Kandidat der bürgerlichen Mitte und der deutſchnationalen Volkspartei, blieb mit 3,44 Millionen Stimmen gegenüber den anderen Kandidaten im erſten Wahlgang in der Minder— heit. Der ſogenannte Loebell-Ausſchuß, bekannt nach ſeinem Vorſitzenden, dem früheren preußiſchen Innenminiſter Exzellenz von Loebell, trat nun in Berlin zuſammen. Von den bekannten Perſönlich— keiten waren zu der Sitzung von Herrn von Loe— bell eingeladen und erſchienen: Staatsſekretär Dr. Kempkes und Herr von Campe von der Deut- ſchen Volkspartei, von den Deutſchnationalen die Herren Graf Weſtarp, Dr. Winkler, Franz Beh— renz und der Unterzeichnete, von der damaligen „Nationalſozialiſtiſchen Freiheitspartei“, Herr v. Graefe-Goldebee, von der Mittelſtandspartei Herr Drewitz. Auch von den Hannoveranern waren Vertreter anweſend. Staatsſekretär Dr. Kempkes trat ebenſo wie Herr von Campe für die Wieder- aufſtellung Dr. Jarres ein. Es hatte faſt den Anſchein, als wenn man ſich für dieſe Kandida— tur wieder einigen wolle. Dagegen erhob als erſter der Unterzeichnete Einſpruch. Er wies da⸗ af hin, daß ein Stimmenvorſprung gegenüber den anderen Kandidaten nur noch durch einen Mann in Deutſchland, nämlich durch Exzellenz v. Hindenburg erreicht werden könnte. Dieſelbe Auf— faſſung vertrat der Führer der chriſtlich-mationalen Landarbeiter, Franz Behrens. Dann ſchlug Graf Weſtarp und Dr. Winkler in dieſelbe Kerbe. Der Deutſchvölkiſche, Herr von Graefe, riet von der Kandidatur Hindenburgs dringend ab. Er wies dabei auf den Verfaſſungseid, den Herr von Hindenburg auf„Schwarzrotgold“ ablegen müſſe, und auf den Schaden, den der monarchiſche Gedanke erleiden müßte, hin. Wenn man alſo heute auf der inzwiſchen völ⸗ lig anders zuſammengeſetzten ſogenaunten „Rechten“ ſo tut, als hätte man ſozuſagen die Wahl des jetzigen Herrn Reichspräſiden⸗ ten allein oder in der Hauptſache betrieben, ſo entſpricht das nicht der Wahrheit. Die Deutſchvölkiſchen waren beſtimmt nicht für Hindenburg. Geheimrat Hugenberg und die jetzi⸗ ge Parteileitung der Deutſchnationalen Volkspar⸗ tei ſpielten, da ſie in der entſcheidenden Sitzung — weil Graf Weſtarp und Dr. Winkler die Füh⸗ rung hatten— überhaupt nicht zugegen waren, damals naturgemäß keine Rolle. Die heutige Mittelſtands⸗ oder Wirtſchaftspartei und die Han⸗ noveraner ſtehen ebenſo wie die Deutſche Volks⸗ partei ſicherlich wieder zu Hindenburg. Graf We— ſtarp, Franz Behrens und der Unterzeichnete ſte— hen heute der Volkskonſervativen Gruppe, dem chriſtlich⸗ſozialen Volksdienſt bezw. der Jungdeut⸗ ſchen Bewegung nahe. Dieſe politiſchen Gruppen aber bekennen ſich reſtlos zu Hindenburg. Bemerkenswert iſt noch, daß der weitaus größte Teil der Bayeriſchen Volkspartei, die bekanntlich die Abſtimmung zwiſchen Hinden⸗ burg und Marx freigegeben hatte, den jetzi⸗ gen Reichspräſidenten gewählt hat. Die Nationalſozialiſten haben ebenſo wenig wie der Deutſchvölkiſche von Graefe⸗Goldebee für Hin⸗ denburg gekämpft. Ihr damaliger Anhang war auch verhältnismäßig gering. Es liegt alſo für den Herrn Reichspräſidenten gar kein Anlaß vor, bei der Faſſung ſeines Ent⸗ ſchluſſes etwa an eine beſondere Treueverpflich⸗ dia gegenüber den jetzigen Führern der extremen Rechten zu denken. Eine ſolche liegt gar nicht vor, weil ſich dort ſowohl die Führung als auch die Struktur der Wählermaſſen ſeit 1925 gründ⸗ lich geändert haben. Friedrich Baltrutſch, M. d. R. und M. d. R. W. R. gungslos hinter die N. S. Deutſchnationale gleichfalls gegen Wiederwahl Die Ablehnung des Stahlhelms Berlin, 15. 2. Die Preſſeabteilung des Bun⸗ desamtes des Stahlhelms B. d. F. teilt mit: Am Sonntag waren die Landesführer des Stahlhelms in Berlin zur Beſprechung der Frage der Reichspräſidentenwahl verſammelt. Die Ausſprache ergab in voller Einmütigkeit, daß der geſamte Stahlhelm wie im Jahre 1925 zum Einſatz für den Generalfeldmarſchall von Hindenburg bereitſteht, wenn eine ausrei⸗ chende ſichtbare Vorausſetzung für einen Kurs⸗ wechſel geſchaffen wird. Dem Herrn Reichs⸗ präſidenten iſt dieſes Ergebnis zur Kenntnis gebracht worden. Rahlhelm lehnt hindenburg ab Berlin, 15. 2. Die Preſſeabteilung des Bundesamtes des Stahlhelm teilt mit: Die Vorausſetzungen, unter denen der Stahlhelm bereit war, für die Präſidentſchaft des Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg einzutreten, ſind nicht erfüllt. Nunmehr hat der Stahlhelm freie Hand. München, 15. 2. Der„Bayeriſche Kurier“ der vor kurzem den Beſchwerdebrief des Stahl- helms an Hitler veröffntlicht hatte, gibt heute von der Antwort Adolf Hitlers an Seldte Kenntnis. Hitlers Brief iſt vom 12. Januar datiert und fordert von dem Stahlhelm, ſich in der Frage der Reichspräſidentenwahl bedin— D. A. P. zu ſtellen. Hitler erklärt wörtlich: Sehr geehrter Herr Seldte! In einem mir unter dem 11. 12. geſchrie⸗ benen und am 16. 12. vorgelegten Brief kom- men Sie auf mein Schreiben vom 1. 12. zurück. Ich muß es mir verſagen, auf die von Ihnen vorgebrachten zum Teil mehr als verletzenden Punkte Ihres Briefes einzugehen. Die von Ihnen zugleich erhobenen Vorwürfe zum Fal— le Grützner weiſe ich ſchärfſtens zurück u. lehne es ab, mich mit Ihnen in eine Auseinanderſet⸗ zung einzulaſſen, die die innere Struktur mei⸗ ner Partei betrifft. Zu derartigen kritiſchen Bemerkungen haben nicht Sie, Herr Seldte, ein Recht, ſondern, wie ich bereits in meinem letzten Brief betont habe, ich und die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung. Aufruf der Rei Ihre Aeußerungen über die Vorgänge in Thüringen ändern nichts an der Tatſache, daß es einzig und allein das heutige Stahlhelm— mitglied Baum geweſen iſt, das mit Hilfe der Sozialdemokratie den erſten, bewußt deutſch handelnden Miniſter in der Thüringer Regie⸗ rung zum Sturz brachte und nationalſozialiſti⸗ ſche Beamte ihrer Stellung enthob und ſtraf— weiſe verſetzte. Dieſes famoſe nationale Geba— ren Ihres Mannes erſcheint durch die von Ih- nen angeführten„dienſtlichen Gründe“ nicht weniger erbärmlich als das Verhalten der ſo— genannten nationalen Kräfte, die nach wie vor lieber mit der Sozialdemokratie paktieren, als den Intereſſen der Nation zu dienen. Herr Seldte, ſolange im Stahlhelm dieſe Auffaſſung von Bundestreue herrſcht, muß ich es entſchieden ablehnen, als Ihr„Verbündeter zu gelten. Wollen Sie, Herr Seldte, ſo fährt Hitler in weiteren Verlauf des Briefes fort, nicht nur mit Worten, ſondern auch in Ihrem praktiſchen Verhalten das gleiche Ziel verfechten wie wir bin ich nach wie vor von dem aufrichtigen Wunſche beſeelt, mit Ihnen eine gemeinſame Kampfbaſis zu ſuchen. Die mindeſte Vorbedin— gung aber zu dieſer Zuſammenarbeit iſt die Forderung, daß der Stahlhelm alle jene Mit— glieder, die in zäher und zielklarer Arbeit ge— meinſam mit den marxiſtiſchen Kräften die na— tional⸗ſozialiſtiſche Bewegung fortgeſetzt hin— terhältig verdächtigt und angegriffen haben, aus ſeinen Reihen verweiſt und in beſonderen Fällen öffentlich brandmarkt. Für eine rei⸗ bungsloſe Zuſammenarbeit verlange ich ferner, daß Sie, Herr Seldte, und alle Stahlhelmführer in den Ländern und Provinzen mit dem derzei⸗ tigen Syſtem völlig brechen und ſich bereitfin⸗ den zum Sturz und zum Kampf gegen dieſes Syſtem. Ich darf noch bemerken, daß es als ſelbſtverſtändlich gilt, wollen Sie mit uns ge⸗ meinſam auf einer Ebene dieſes eine Ziel ver— fechten, der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in der Frage der Reichspräſidentenwahl be⸗ dingungslos Gefolgſchaft zu leiſten. Dazu gehört vor allem, daß der vertrauliche Brief, den das Bundesamt des Stahlhelms chsparteileitung der Nationalſozialiſten cnb. München, 15. Febr. Die Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP. ſchreibt zur Kandi⸗ datur Hindenburgs in der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Parteikorreſpondenz u. a Es iſt der feſte Wille der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung, das Syſtem des 9. Novem⸗ ber 1918, mit dem für immer der heutige Niedergang der deutſchen Nation verbunden ſein wird, zu beſeitigen und an ſeine Stelle ein neues Regiment zu ſetzen, das berufen iſt, dem Zuſammenbruch Einhalt zu tun, und das deutſche Volk den Weg des Wiederaufſtiegs in eine neue Zukunft zu führen. Die national⸗ ſozialiſtiſche Freiheitsbewegung wäre bereit geweſen, mit Hindenburg, den ſie vor ſieben Jahren im Vertrauen auf den Generalfeld⸗ marſchall der deutſchen Heere im Weltkrieg auf den Reichspräſidentenſchild erhoben hat, zu marſchieren, wenn er den Willen bekundet hätte, in Uebereinſtimmung mit der überwälti⸗ genden Mehrheit des deutſchen Volkes dem Sy⸗ ſtem des Zuſammenbruchs nunmehr eine Ende zu machen und mit ſeinen Trägern zu brechen. Aber Hindenburg habe ſich heute auf die Seite der Gegner der nationalen Front, die ihn vor ſieben Jahren zum Reichspräſidenten wählte, geſchlagen und eine neue Kandidatur gegen ſeine früheren Wähler aus den Händen von Leuten entgegengenommen, hinter denen ſeine Gegner und Beſchimpfer von einſt ſtehen. Man mag, ſo heißt es in dem Aufruf weiter, die Dinge drehen und wenden wie man will, als Träger der heutigen Kandidatur Hinden— burgs bleiben nur die ſchwarz-roten Parteien des Zuſammenbruchs und ihr Anhang. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat nichts un⸗ verſucht gelaſſen, dem Generalfeldmarſchall die— ſen Schritt, deſſen verhängnisvolle Folgen für ihn ſchon heute klar auf der Hand liegen, zu erſparen. Vergebens! Nun mögen diejenigen die Verantwortung tragen, die ihn dazu getrieben haben. Der Sieg wird micht bei ihnen ſein. Telegramm des Abg. Goebbels an den Reichs⸗ präſidenten. enb. Berlin, 16. Febr. Der Berliner Gaulei⸗ ter der Nationalſozialiſten, Dr. Goebbels, hat, der„Daz.“ zufolge, an den Reichspräſidenten ein Telegramm gerichtet, in dem er unter Hinweis auf die Redeverbote gegen führende Nationalſozia⸗ liſten an den Reichspräſidenten appelliert, einen durch Verbote nicht gehinderten Wahlkampf zu er⸗ möglichen. Ein ähnliches Telegramm hat Dr Goebbels auch an Reichsinnenminiſter Groener geſandt. ſerbund für Hindenburg— Stahlhelm läßt den Feldmarſchall fallen— Nationalſozialiſten und vor wenigen Tagen zur Frage der bevorſtehen⸗ den Präſidentſchaftswahl an ſeine Führer her⸗ ausgegeben hat, zurückgezogen und als vollkom- men ungültig erklärt wird. Hitler geht auf dieſes Schreiben des Stahl⸗ helms, das ſich für die Wahl Hindenburgs emp⸗ fehlend einſetzte, näher ein und ſchreibt dann weiter: Kaum tritt die Präſidentſchaftsfrage in den Kreis der innerpolitiſchen Erörterungen, emp— fehlen Sie Ihren Mitgliedern eine Kandidatur, die niemals und von Anfang an nicht die Un⸗ terſtützung der natiolſozialiſtiſchen Bewegung finden kann, ſolange das Vertrauen des Herrn Reichspräſidenten dem Repräſentanten des heu⸗ tigen Syſtems, gekennzeichnet durch Reichskanz⸗ ler Brüning, gehört. Herr Seldte, unſere Achtung und Ehrfurcht vor der untadeligen Geſtalt des greiſen Gene— ralfeldmarſchalls iſt grenzenlos und größer als die plötzlich entdeckte Liebe der Vereinigungen im Lager der Weimarer Demokratie. Das ha— ben wir bereits 1925 bewieſen. Heute geht es aber gegen das Syſtem und gegen alle, die das Syſtem ſtützen oder verteidigen, ohne Rückſicht auf Namen oder Perſonen im Jutereſſe des Volkes und der Nation. Das muß Ihnen be⸗ kannt ſein und Ihre voreiligen Entſchlüſſe in der Frage der Reichspräſidentenwahl ſind nicht geeignet, eine reibungsloſe Zuſammenarbeit auf gemeinſamer Ebene zu garantieren.“ Der Brief ſchließt: „Ich darf am Ende des Briefes noch einmal bemerken: es gibt nur ein Ziel. Das iſt der unerbittliche Kampf meiner Partei gegen das heutige Syſtem und ſeine Träger. Wir werden ſo lange kämpfen, bis wir das Ziel erreicht haben, ohne dabei auf die Protektion oder Unterſtützung anderer Verbände und Par— teien angewieſen zu ſein. Das beſagt aber nicht, daß ich nicht jederzeit bereit bin, mit Ihnen, Herr Seldte, eine gemeinſame Kampfbaſis zu ſuchen, um auf dem Boden wahrhaft nationaler Treue das gleiche Ziel zu verfechten, das von Anfang an unveränderlich unſer Programm ge⸗ weſen iſt. Mit deutſchen Gruß und Heil gez. Hitler Stahlhelm erklärt den Hitlerbrief als Fälſchung wtb. Berlin, 15. Febr. Die Preſſeſtelle des Stahlhelms teilt mit: Der„Bayeriſche Kurier hat einen angeblichen Brief Adolf Hitlers an den erſten Bundesführer des Stahlhelms vom 12. Januar veröffentlicht, in dem die bedin⸗ gungsloſe Gefolgſchaft des Stahlhelms für die nationaliſtiſche Politik gefordert wird. Obgleich die Veröffentlichung gleich als plumpe Fäl⸗ ſchung erkenntlich iſt, hat ein Teil der Preſſe ſie nachgedruckt. Es ſei deshalb feſtgeſtellt, daß bei keiner Dienſtſtelle des Stahlhelms ein der⸗ artiger Brief Hitlers eingegangen iſt. Aufruf UHindenburgs ſiehe S. 2! Exodus der Nalionalſozialiſten aus dem Thüringer Landiag Weimar, 15. 2. Die nationalſozialiſtiſche Frak⸗ tion des Thüringer Landtags erklärt, daß ſie an den Beratungen des Landtags bis auf weiteres nicht mehr teilnehmen werde. Sie werde aber jederzeit im Landtag erſcheinen, wenn es ihr am zweckmäßigſten dünkt. Begründet wird der Auszug der Nationalſozialiſten aus dem Land⸗ jag mit der Politik der Thüringer Rumpf⸗ regierung nach dem Sturz des Miniſters Dr. Frick. Insbeſondere wird die Reiſe des Staats⸗ miniſters Baum zum Reichsinnenminiſter in Sachen der Einbürgerung Adolf Hitlers und die damit verbundene Bloßſtellung des ehema⸗ ligen Innenminiſters Dr. Frick als Grund an⸗ gegeben. Proleſt der heſſiſchen Gaſtwirle gegen das Bierpreisſenkungsdiklal Darmſtadt, 12. 2. In einer außerordentlich zahlreich beſuchten Verſammlung nahm heute der Rhein⸗Mainiſche Gaſtwirteverband Stellung zu der vom Beauftragten des Reichskommiſ⸗ ſars für Preisüberwachung in Heſſen am 1. Februar angeordneten Bierpreisſenkung für Ausſchankbier, die am 15. Februar in Kraft treten ſoll. von dem Preisabſchlag von 4—8 RM ſpro Hektoliter ſollen die Gaſtwirte 3—7 RM allein tragen. In der Verſammlung kam zum Ausdruck, daß die Gaſtwirte die Forde⸗ rung nach Preisſenkung nicht verkennen, daß ſie auch prinzipiell bereit ſind, die Bierpreiſe zu ſenken. Die vorgenommene Verteilung der Preisſenkung ſei jedoch für die Gaſtwirte un⸗ tragbar, wenn nicht von ſeiten der Brauereien die Preiſe weiter geſenkt würden u. eine fühl⸗ bare Reduzierung der Bierſteuer erfolge.— Nach mehreren Referaten und einer ſehr tem⸗ peramentvollen Ausſprache wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen, die an den Reichskanzler u. den Reichskommiſſar für Preisüberwachung gerichtet iſt: „Die aus allen Bezirken Heſſens verſammel⸗ ten Gaſtſtätteninhaber erheben mit Entrüſtung Proteſt gegen das Bierpreisſenkungs⸗Diktat des Beauftragten des Reichskommiſſars für Heſſen. Eine Rückfrage bei den Finanzämtern hätte den Beauftragten ohne weiteres über⸗ zeugt, daß das Gaſtwirtsgewerbe Heſſens gar⸗ nicht in der Lage iſt, die Folgen dieſes Dik⸗ tats zu tragen. In vollſtändiger Verkennung unſerer troſtloſen Lage wird den Gaſtwirten zugemutet, von der Senkungsſpanne von 4 bis 10 RM bis 9 RM ſelbſt zu tragen, während den Brauereien nur ein Abſchlag von 1 RM auferlegt iſt. Wir fordern fühlbare Senkung der Bierpreiſe durch Abbau der übermäßigen Steuern, die auf dieſem Volksgetränk ruhen. Eine Schmälerung unſeres Schanknutzens kön⸗ nen wir ohne weitgehende Entlaſt unmöglich tragen, beſonders weil uns durch Erhöhung der Umſatzſteuer von 0,85 auf 2 Prozent und der Getränkeſteuer von 10 Prozent eine neue Belaſtung auferlegt worden iſt. Wir bedauern, daß der Beauftragte für das Notſtandsgebiet Heſſen nicht die gleiche Einſicht gezeigt hat wie der Beauftragte für das Notſtandsgebiet Ba⸗ den, der in Erkenntnis der Lage der Gaſtwirte dieſen kein Diktat auferlegt hat. Wir müſſen bei der außerordentlichen Erregung, die dieſe Frage als Exiſtenzfrage begreiflicherweiſe bei den Gaſtwirten hervorgerufen hat, dringend vor Ueberſpannung des Bogens warnen, da⸗ mit die Verzweifelnden nicht zu Unbeſonnen⸗ heiten getrieben werden. Wir fordern die Be— ſeitigung dieſes Diktats, weil es ungerecht und undurchführbar iſt. Die Wirtſchaftslage hat die Inhaber der Gaſtſtätten bereits gezwun⸗ gen, alle Preiſe, auch die des Bieres, bis an die äußerſte Grenze zu ſenken. Weder der Reichskommiſſar noch ein Beauftragter, ſon⸗ dern nur die Betriebsinhaber wiſſen, ob und wo noch Preiſe geſenkt werden können.“ Heidelberg.(Nach Halle berufen.) Profeſ— ſor Dr. Walter Schwarzacher, Direktor des Inſtituts für gerichtliche Medizin, erhielt ei— nen Ruf als Ordinarius nach Halle a. d. S. Schwarzacher kam 1927 von Graz nach Hei— delberg. Cirſchhorn a. Neckar.(Eine merkwürdige Brandſtiftungsaffäre.) Im benachbarten Hed— desbach brannte das geſamte Anweſen des Lammwirts Seib vollſtändig nieder. Vor un⸗ gefähr vier Wochen war ſchon einmal ein Brand im Stalle ausgebrochen, bei dem fünk wertvolle Kühe erſtickten. Der Sohn des Beſit⸗ zers war wegen Verdachts der Brandſtiftung verhaftet worden. Der Vater, der geſtern in der Angelegenheit ſeines Sohnes in Heidelberg weilte, wurde bei ſeiner Rückkehr am hieſigen Bahnhof feſtgenommen und ebenfalls wegen Verdachts der Brandſtiftung in das Heidelber⸗ ger Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Karlsruhe.(Verurteilte Schwarzbrenner.) Eine Reihe von Perſonen, die an der Einrich⸗ tung von Schwarzbrennereien in Mannheim, Karlsruhe und Ettlingen beteiligt waren, hat⸗ ten Strafbefehle erhalten. Dagegen erhoben der 27jahrige vorbeſtrafte Wirt Hans R. aus Mann⸗ heim, der jetzt in Saarbrücken wohnhafte vor⸗ beſtrafte frühere Wirt und nunmehrige Ge⸗ ſchäftsführer Georg Sch. aus Karlsruhe und der 27 Jahre alte Kraftwagenführer Franz St. aus Karlsruhe Einſpruch, der letzter Tage vor der Strafabteilung des hieſigen Amtsgerichts zur Verhandlung kam. Das Hauptzollamt Karlsruhe trat dabei als Nebenkläger auf. Das Gericht verurteilte Sch. wegen fortgeſeßzter Branntweinmonopolabgabenhinterziehung zu 27992 RM Geldſtrafe, erſatzweiſe 54 Tagen Ge⸗ fängnis, zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten abzüglich dreizehn Tage Unterſu⸗ Hindenburg ſtellt ſich zur Verfügung Berlin, 15. 2. Reichspräſident v. Hindenburg gibt auf die an ihn in den letzten Ta⸗ gen gerichteten Aufforderungen und Anfragen öffentlich folgende Antwort: „Nach ernſter Prüfung habe ich mich im Bewußtſein meiner Verantwortung für das Schickſal unſeres Vaterlandes entſchloſſen, mich für eine etwaige Wiederwahl zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Der Umſtand, daß die Aufforderung hierzu an mich nicht von einer Partei, ſondern von breiten Volksſchichten ergangen iſt, läßt mich in meiner Bereiterklärung eine Pflicht erblicken. Sollte ich gewählt werden, ſo werde ich auch weiterhin mit allen Kräften dem Va⸗ terland treu und gewiſſenhaft dienen, um ihm nach Außen zur Freiheit und Gleichberech⸗ tigung, nach Innen zu Einigung und Aufſtieg zu verhelfen. Werde ich nicht gewählt, ſo bleibt mir dann der Vorwurf erſpart, meinen Poſten in ſchwerer Zeit eigenmüchtig verlaſſen zu haben. Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel: Zuſammenſchluß des Volkes in ſeinem Exiſtenzkampf, volle Hingabe jedes Deutſchen in dem harten Ringen um die Er⸗ haltung der Nation!“ 2,5 Millionen Ein“»gungen für hindenburg Berlin, 15. 2. Wie der Hindenburg-⸗Ausſchuß mitteilt, hat ſich die Zahl der Eintragungen für den Wahlvorſchlag Hindenburgs im Laufe des heutigen Vormittags 2,5 Millionen erreicht. Es laufen ſtündlich noch Abſchlußmeldungen na⸗ mentlich vom flachen Lande ein. Oberbürgermeiſter zahm wird Dienstag zu Hindenburg gehen Berlin, 15. 2. Wie der Hindenburg⸗Ausſchuß mitteilt, wird ſich Oberbürgermeiſter Dr. Sahm morgen vormittag um 11.30 Uhr mit einer Ab⸗ ordnung des Hindenburg-Ausſchuſſes zum Reichspräſidenten v. Hindenburg begeben, um ihm über das Ergebnis der Einzeichnungsakti⸗ on für den Wahlvorſchlag Hindenburgs berich⸗ ten und ihn um ſein Einverſtändnis zu bitten, daß ſein Name auf den Wahlvorſchlag geſetzt wird. Deulſchnaklionale Volksparkei gegen Kandidatur hindenburgs Berlin, 15. 2. Die Deutſchnationale Volkspar⸗ tei teilt mit: Die Kandidatur des Feldmar⸗ ſchalls v. Hindenburg iſt Tatſache geworden. Seitens der Regierung Brüning ſind in der Frage der Reichspräſidentenwahl ſchwere Feh⸗ ler begangen. Mit verdächtiger Geſchäftigkeit hat die Linksdemokratie die Hindenburg⸗Kandi⸗ datur betrieben. Beides hat nicht nur den Na⸗ men des Feldmarſchalls, ſondern auch dem An⸗ ſehen Deutſchlands ſchweren Schaden zugefügt. Wir bedauern dieſe Entwicklung. Sie iſt ein neuer Beweis für die Unfähigkeit des heutigen Syſtems, die Geſchicke Deutſchlands zu meiſtern. Der Kampf gegen dieſes Syſtem iſt das oberſte Das Medaillonbild Roman von Annn v. Panhuts. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold (70. Fortſetzung.) Sie wußte nicht was ſie antworten ſollte und ſagte:„Nun, iſ! Ihr Fuß endlich wieder in Ordnung. Ich merke es daran, daß Sie heute am linken Fuß einen Stiefel tragen. Die Ver- ſtauchung hat doch ſehr lange gedauert, ſie war bösartig.“ Er erhob ſich.„Jo ſie war ſehr bösartig! Und nun ſchlage ich vor, wir halten unſere gemüt⸗ liche Kaffeeſtunde etwas früher, vielleicht, ab. Ich habe ſtarken Kaffeeappetit.“ Renate ſagte zu allem„ja“, und dabei bohrte plötzlich wieder der Gedanke in ihr, ob Juan Caſero wohl ein Bild von ſeiner Frau mit auf die Reiſe genommen. Seit geſtern war der Wunſch, zu wiſſen, wie ſie ausſah, bei ihr zur fixen Idee geworden. Der Kaffee wurde gebracht, und beide nah⸗ men am hübſch gedeckten Tiſche Platz. Ein ho⸗ hes Glas mit dunkellila Aſtern hatte Juan Caſero in die Mitte des Tiſches geſtellt. Der Mann verfolgte jede Bewegung des ge⸗ liebten Mädchens mit einer Aufmerkſamkeit, als begehe ſie eine heilige Handlung. Es geſchah ja zum letztenmal, daß ſie ihm den Kaffee aus der kleinen Silberkanne eingoß Zum letzten Male warf ſie ihm mit der hübſchen Zuckerzange zwei Stückchen Zucker in die Taſſe von Alt⸗Berliner Porzellan. Ganz von ſelbſt hatte es ſich allmählich ge⸗ macht, daß ihn Renate am Kaffeetiſch ein wenig bediente. Es war wunderſchön, fand Juan Caſero, wenn ſie ſo für ihn ſorgte wie eine geliebte Frau. ge. Zu alltäglich faſt. als daß ſie dabei über⸗ haupt hätten denken brauchen. Die Gedanken beider waren weit ab von dem, was ſie redeten. Nach dem Kaffee ſchlich ſich eine große Pauſe ein. Renate ſprach zuerſt. „Ich werde, wenn ſie doch nicht dikt'eren mö⸗ gen, nun aber doch wohl gehen müſſen“ Er antwortete kurz, faſt ſchroff:„Bitte fan⸗ gen Sie doch nicht wieder davon an, daß Sie gehn müſſen. Lieber diktiere ich weiter, und wenn es bis Mitternacht dauert.“ In ſeinen Augen brannte eine Flamme. vor der ſie erbebte. 1 10 neigte den Kopf:„Ich will ja noch blei⸗ en!“ Ja, ja dachte ſie mit ſchmerzlicher Seligkeit, ſie wollte noch gerne bei ihm bleiben, ſie wollte ihm ihre Gegenwart ſchenken, weil er ſie doch liebte und es ihr nicht bekennen durfte. Ihr blaſſes Geſichtchen ward roſig, und ſie faßte Mut, auf kleinen Umwegen zu der Frage zu gelangen, die ihr keinen Frieden mehr ließ. „Verzeihung, Herr Caſero, haben Sie viel⸗ leicht irgendwelche Bilder Ihrer Heimat bei ſich? Es würde mich ſehr intereſſieren, ſie zu ſehen und—“ Sie zögerte, ſagte dann ſchneller: „Ein Bild von Ihrer Gattin würde mich be⸗ ſonders intereſſieren.“ Sie ſchämte ſich, nachdem ſie ihren Wunſch vorgebracht, weil es ihr ſo plump vorkam, wie ſie die Frage geſtellt. Juan Caſero erhob ſich. „Ich habe allerlei Bilder von daheim bei mir, gern zeige ich ſie Ihnen“, erklärte er be⸗ reitwillig. 5 Er verſchwand nebenan im Zimmer. und Renate fühlte vor Erwartung, bald ein Bild der glühend beneideten Frau zu ſehen, ihr Herz ſo ke ſchlagen, daß ihr das Atmen ſchwer ward. Gebot wirklicher nationaler Politik. Hinter dies Gebot müſſen auch alle Gefühle der Ehrerbie— tung zurücktreten, die wir vor dem Sieger von Tannenberg empfinden. Das Weimarer Syſtem, verkörpert durch die ſchwarz-roten Parteien, verſucht dauernd, die hiſtoriſche Geſtalt des Feldmarſchalls v. Hindenburg als Schutzſchild ihrer zuſammenbrechenden Macht auszunutzen. Aus ihrer Hand nimmt er nunmehr eine neue Kandidatur als Reichspräſident entgegen. Dieſe Lage der Dinge macht es uns jetzt unmöglich, unſere Stimmen wiederum wie 1925 für den Reichspräſidenten v. Hindenburg abzugeben. Die Deutſchnationale Volkspartei wird viel⸗ mehr den Kampf um die Reichspräſidenten⸗ wahl im Sinne der Beſchlüſſe von Harzburg und mit dem Willen führen, eine grundſätzliche Kursänderung herbeizuführen. Dp. für Hindenburg Berlin, 15. 2. Der Parteivorſtand der Deut⸗ ſchen Volkspartei trat heute zur Erörterung der politiſchen Lage zuſammen. Der Parteivorſtand beſchloß, alle Kräfte einzuſetzen, damit Hinden⸗ burg mit überwältigender Mehrheit gewählt wird. Reichskanzler Dr. Brüning beim Reichspräſidenten Berlin, 15. 2. Der Herr Reichspräſident emp⸗ fing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Brüning zum Vortrag. kKiyffhäuſer für Hindenburg General v. Horn beim Reichspräſidenten Berlin, 15. 2. Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute den Präſidenten des Reichskrie⸗ gerbundes„Kyffhäuſer“, General der Artillerie a. D. v. Horn, der ihm erneut das Vertrauen und die Treue der im Kyffhäuſer⸗Bund verei⸗ nigten alten Soldaten zum Ausdruck brachte. Sie redeten beide über ganz gewöhnliche Din⸗ Mechaniſch blätterte ſie in den Buche, aus dem ihr Juan Caſero immer diktierte und ſie ſah, das Buch, das ſie bisher noch niemals in der Hand gehabt, hatte außer der ſpaniſchen auch eine franzöſiſche Vorrede. Die las ſie faſt gedankenlos. Sie ſtutzte plötzlich, denn in dem Vorwort wurde erklärt, dieſes Buch wäre die ſpaniſche Ueberſetzung eines im Originaltext deutſchen Buches, von einem deutſchen Forſchungsreiſen⸗ den und Profeſſor der Naturwiſſenſchaften. Sie ſchlug nun die Titelſeite auf und fand eine deutliche Beſtätigung deſſen was ſie geleſen, denn der Name des Verfaſſers ſtand dort mit ins Auge fallender Deutlichkeit. Sie las noch einmal die Vorrede und begriff nicht, weshalb ſich Juan Caſero damit abgab, ein Buch aus dem Spaniſchen wieder zurück zu überſetzen in die Sprache des Originals. Man konnte doch kaum annehmen, es würde dadurch gewinnen. Ganz davon abgeſehen, daß es gar nicht zu verwerten war. Sie hielt Juan Caſero eigentlich für keinen Mann, der ſich mit überflüſſiger, ſinnloſer Ar⸗ beit befaßte. Sie ſchüttelte den Kopf und da ſie der Tür zum Nebenzimmer den Rücken wandte, ſah ſie Juan Caſero nicht eintreten. Er aber bemerkte ihr Kopfſchütteln, blickte über ihre Schultern in das Buch und las zum erſtenmal die Vorrede, die er bisher nicht beach⸗ tet. Ebenſowenig, wie er ſich bisher mehr um das Titelblatt gekümmert, als zur Feſtſtellung, wovon das Buch handelte, nötig geweſen. Da war er alſo gewiſſermaßen ertappt. Faſt dankte es ihn komiſch. Aber morgen, wenn Renate ſeinen Brief er⸗ hielt. würde ſie ſowieſo die Wahrheit erfahren. Er lachte ſie an. „Nicht wahr, Fräulein Wittenborn, eine ver⸗ rückter Einfall vor mir. ein urſprünglich in deutſcher Sprache abgefaßtes Buch, aus der ſpa⸗ atzſtrafe 5100 RM und zur eee ee tung von 2700 RM Werterſatz, R. wegen Bei⸗ hilfe zur fortgeſetzten Branntweinmonopolhin⸗ terziehung zu 9630 RM Geldſtrafe, erſatzweiſe 19 Tagen Gefängnis, ſowie einer Woche Ge⸗ fängnis und zu 2700 RM Werterſatz; St. wegen Beihilfe zur Branntweinmonopolabgabenhin⸗ terziehung zu 18 292 RM, erſatzweiſe 36 Tagen Gefängnis und zu 5100 RM Werterſatz. Villingen.(Verurteilte Einbrecher.) Die bei⸗ den Einbrecher, welche kürzlich in das Flug⸗ hafenreſtaurant und in die Lorettokapelle einge⸗ drungen waren und dort den Opferſtock erbro⸗ chen bezw. Lebensmittel geraubt hatten, ſtanden vor dem hieſigen Amtsgericht. Auch waren ih⸗ nen Einbrüche in Kapellen bei Endingen, Ober⸗ kirch und Forchheim zur Laſt gelegt. Beide wa⸗ ren wegen Diebſtahls und Bettelns bereits vorbeſtraft. Sie erhielten ein Jahr ſechs Mona⸗ te bezw. ein Jahr Gefängnis, dazu 14 Tage Haft wegen Landſtreicherei. Von den beiden 24 und 25 Jahre alten Burſchen namens Auguſt Kräft und Alfred Breitinger ſtammt der eine aus Mannheim, der andere aus Norddeutſch⸗ land. Sandweier(Amt Raſtatt).(Anweſen nieder⸗ gebrannt.) Oekonomiegebäude und Wohnhaus des Landwirts Raimund Ullrich wurden durch Feuer zerſtört. Als Brandurſache vermutet man Kurzſchluß infolge einer ſchadhaften elektriſchen Leitung. Schmieheim.(Schadenfeuer.) Im Oekono⸗ miegebäude des Landwirts u. Milchhändlers Georg Foßler brach Feuer aus. Das Wohn— haus wurde ſtark beſchädigt. Die Fahrniſſe konnten zum größten Teil gerettet werden. Auch in dieſem Falle wird Brandſtiftung ver mutet. Daärmſtadt.(Vom Räuber von Biebesheim.) Hermann, der auch in Mannheim Gaſtrollen gegeben hatte, hat bei Bekannten in Breslau einen Einbruch verübt und dabei etwa 200 Mark erbeutet. Daraus ergibt ſich, daß Her⸗ mann in letzter Zeit ſich nicht in unſerer Ge⸗ gend aufgehalten hat. Es beſteht aber die Vermutung, daß er ſich, wenn ihm das Geld ausgeht, wieder hierher begibt. Darmſtadt.(Landfriedensbruch in Eber— ſtadt.) Das Schöffengericht Darmſtadt ver⸗ handelte gegen die beiden Kommuniſten Buch⸗ ner und Haller, 4 Reichsbannerleute Guthie, Emig, Schäfer und Feuerbach ſowie die Na⸗ tionalſozialiſten Petri und Landtagsabgeord neten Buttler, alle aus Eberſtadt an der Berg ſtraße wegen der dortigen Vorgänge bei den Heſſenwahlen. Das Gericht ſah bei den beiden Kommuniſten und den vier Reichsbannerleu— ten einfachen Landfriedensbruch als erwieſen an und verurteilte Buchner zu vier Monaten, Haller zu 6 Monaten Gefängnis. Es genüge in ſolchen Fällen, daß ein einzelner eine ſtraf bare Handlung unternehme und die anderen die Tat billigten. Die beiden Nationalſoziali⸗ ſten wurden mangels einwandfreien Beweiſes freigeſprochen. Selbach.(Der rote Hahn.) Nachts brannte der auf dem Haſenberg(Gemarkung Selbach) einſam im Walde gelegene unbewohnte Stein⸗ hof bis auf den Grund nieder. Am Morgen fand der Knecht des Beſitzers, des Hofbauern Franz Chriſt, den man auf die Höhe ge ſchickt hatte, alles in Schutt und Aſche. Der Schaden beträgt, da auch 300 Zentner Futter- mittel vernichtet wurden, ewa 12 000 RM. 2 Herren aus Lahr, die einen Teil des Gebäu⸗ des als Wochenend benutzten und eine Drei⸗ zimmerwohnung dort eingerichtet hatten, ſind ebenfalls ſchwer geſchädigt. Man vermutet Brandſtiftung. Der Beſitzer des Anweſens iſt verſichert. niſchen Ueberſetzung wieder ins Deutſche zu übertragen? Aber ich habe manchmal ſo ſon⸗ derbare Einfälle. Morgen ſollen Sie aber auch men bin.“ Er rückte zwei Stühle zurecht. „Nun nehmen Sie, bitte, hier Platz, ich ſetze mich Ihnen gegenüber und werde Ihnen die Bilder zureichen. Die meiſten habe ich ſelbſt aufgenommen einige davon auch meine Frau.“ Gehorſam ſetzte ſich Renate auf den ange⸗ wieſenen Stuhl. Juan Caſero hielt eine kleine Ledermappe in der Hand, der entnahm er ein Bild um das andere. Zuerſd zeigte er ihr das Herrenhaus der Eſtanzia. Dann einzelne Stallungen, die Peons in Galatracht und Gruppen weidender S'iere. Er zeigte ihr die Bilder aus der Hauptſtadt Montevideo und Bilder der indianiſchen Diener vor allem viele landwirkſchaftliche Aufnah nen, und dann Bilder von ſich. Da ſah Renate nun Juan Caſero mit rieſi⸗ gem Hut, Dolch und Revolver im breiten Gür⸗ tel, zu Pferde ſie ſah ihn am Steuer ſeines Autos und mit ſeinen Hunden, einer ganzen Meute. Sie ſah auch Ramon Saperas. Juan Caſero erklärte dabei:„Mein Schwie⸗ gervater und beſter Freund.“ Dann reichte er ihr eine größere Photogra⸗ phie, ſagte dazu:„Dies Bild iſt vor zwei Jah⸗ ren in Montevideo aufgenommen worden es iſt das beſte und ähnlichſte Bild meiner Frau.“ Renate hielt die Photographie lange in der Hand, und der Mann beobachtete ſie dabe, wie ſie darauf niederſchaute. Seine Stimme ward plötzlich leiſer, weicher. „So einen guten, treuen Kameraden wie Verena, gab es wohl nicht auf Erden.“ Fortſetzung folgt. Kirchheimbolanden.(Zuſammenſchluß der Obſtbaumbeſitzer.) Hier wurde in Anweſenheit vieler Obſtbaumbeſitzer ein Obſtgenoſſen⸗ ſchaftsverband GmbH. gegründet, deſſen Wir⸗ kungsbereich ſich auf alle Gebiete im Um⸗ kreis von 30 Kilometern bei Kirchheimbolan⸗ den erſtrecken ſoll. Weidenthal.(Schadenfeuer.) In der am Wohnhaus angebauten Stallung der Holzfabrit Rothenbühler brach Feuer aus. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, daß das 18 Meter lan⸗ ge und 8½ Meter breite Objekt bis uf die Umfaſſungsmauern niederbrannte. In drei⸗ ſtündiger Arbeit gelang es, das Wohnhaus zu ſchützen. Großniedesheim.(Iſt es möglich?) In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde der Voran⸗ ſchlag für 1932 einſtimmig angenommen. Da⸗ nach bleibt die Gemeinde auch weiter umlagen⸗ frei und braucht die Notverordnungsſteuern nicht einzuführen. Darüber hinaus werden noch die Feldhutumlagen geſenkt. Rüſſelsheim.(Die Stare kommen.) Trotz der ſtrengen Kälte haben ſich die erſten Früh⸗ lingsboten, die Stare eingeſtellt. Gießen.(Unterſchlagung.) Eie Geſchäfts⸗ reiſender, der ſeit über 30 Jahren bei einer Gießener großen Firma tätig war, iſt wegen Unterſchlagung zum Schaden ſeiner Firma verhaftet und dem Gerichtsgefängnis zuge⸗ führt worden. Der ungetreue Angeſtellte hat nach den bisherigen Feſtſtellungen über 12 000 Mark Geſchäftsgelder für ſich beiſeite gebracht. Die Unterſuchung iſt noch im Gange. Neu⸗Iſenburg.(Beigeordnetenwahl in Neu— Iſenburg.) Bei der Beigeordnetenſtichwahl wurden bei einer Beteiligung von 68,5 Pro— zent insgeſamt 6419 Stimmen abgegeben. Von den gültigen Stimmen erhielt der nationalſo— zialiſtiſche Kandidat Willi Luft 2777, der ſo⸗ zialdemokratiſche Kandidat Zimperich 2646 Stimmen. Heidelberg.(Sechſter Kongreß der Interna⸗ tionalen Vereinigung europäiſcher Zuckerrü⸗ benpflanzer.) In Heidelberg tagt vom 13.— 16. Februar der 6., Kongreß der Internatio- nalen Vereinigung europäiſcher Zuckerrüben⸗ pflanzer(CJ BE.) Paris. Es ſind etwa vierzig Teilnehmer von 11 verſchiedenen Nationen er- ſchienen, und zwar ſind vertreen: Deutſchland, Frankreich, Belgien, Schweden, Tſchechoſlowa— kei, Deutſch-⸗Oeſterreich, Ungarn, Italien Po⸗ len, Holland u. Rumänien. Eingeleitet wurde der Kongreß mit einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein im Hotel Ritter am Samstag abend, der ſehr geſellig verlief. Am Sonntag fand ei⸗ ne interne Generalverſammlung im Leſeſaal der Stadthalle ſtatt, wo über das Thema „Organiſation der europäiſchen Zuckerrüben⸗ pflanzer“ verhandelt wurde. Nachmittags folg⸗ te in Autobuſſen eine Beſichtigung der Umge⸗ bung Heidelbergs ſowie des Heidelberger Schloſſes, worauf ſich ein Abendeſſen im Ho⸗ tel Schrieder anſchloß.— Die Verhandlun⸗ gen wurden in deutſcher u. franzöſiſcher Spra⸗ che geführt. Am Montag folgte der öffentliche Kongreß mit Vorträgen im Ballſaal der Stadt⸗ halle. Am Dienstag findet eine Beſichtigung der Süddeutſchen Zucker A.⸗G. in Frankenthal ſtatt ſowie eine Beſichtigung des Stickſtoffwer⸗ kes Oppau. Am Dienstag abend wird die Tagung in Ludwigshafen beſchloſſen. Das Kusland zur Kandidatur Hindenburgs Tiefer Eindruck in London. London, 15. Febr. Der Entſchluß Hinden⸗ burgs, trotz ſeines hohen Alters erneut bei den Präſidentſchaftswahlen zu kandidieren, findet in der geſamten Londoner Abendpreſſe große Beach⸗ tung. Beſonders tiefen Eindruck haben die Worte des Reichspräſidenten gemacht:„Ich will meinen Poſten nicht im Stich laſſen.“ „Daily News“ hebt beſonders hervor, daß der alte Gegenkandidat Hindenburgs, der ehemalige Reichskanzler Marx, ſich für Hindenburg einſetzt. „Evening Standard“ verſieht ſeinen Bericht mit der Ueberſchrift:„Hindenburg, der Kämpfer“. „Solange er an der Spitze Deutſchlands bleibt, der Zuſammenbruch im Chaos des Bürgerkrieges vermieden.“ Paris, 15. Febr. Zur Reichspräſidentenwahl ſchreibt der„Temps“: Die Wiederwahl des Mar⸗ ſchalls von Hindenburg würde keineswegs die Be⸗ deutung einer fühlbaren Aenderung der allge⸗ meinen deutſchen Forderungen haben. Hinden⸗ burg, ſo ſchreibt der„Temps“, hat während ſeiner ganzen Präſidentſchaft ſelbſt in den kritiſchſten Stunden ſeine perſönlichen Gefühle beiſeite geſtellt, über den Parteien geſtanden und ſowohl der Revo⸗ lution von der äußerſten Rechten wie von der äußerſten Linken den Weg verlegt. Er begnügte ſich damit, die Nationaliſten für eine im Rahmen der Weimarer Verfaſſung ſich entwickelnde Politik zu gewinnen, um Deutſchland die Gefahren einer tiefgreifenden Umwälzung zu erſparen. Aber den Gid, den er auf die Verfaſſung geleiſtet hat, hat er niemals vergeſſen. Solange er an der Spitze Deutſchlands bleibt, wird man die Gewißheit ha⸗ ben, daß das Schlimmſte, nämlich der Zuſammen⸗ bruch im Chaos des Bürgerkrieges, vermieden werden kann. Humor Richter: Aus welchem Grunde haben Sie denn die goldene Uhr in dem Geſchäft ge⸗ nommen? Angeklagter: Ganz einfach, da ſtand ein Schild:„Verſäumen Sie nicht die günſtige Gelegenheit!“ Und das habe ich dann auch nicht gemacht. Folgenſchwere Explosion 22 Arbeiter durch ausſtrömende Gaſe beläubt Nürnberg, 15. 2. In der Metallwarenfabrik Ullmann explodierte heute vormittag ein zu ei⸗ nem Emaillierofen führendes Rohr. Durch die ausſtrömenden Gaſe wurde die geſamte Beleg⸗ ſchaft in Stärke von 22 Mann vergiftet und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Die Erkrankungen ſollen größtenteils leichter Natur ſein. Reiche Beule bei einem Einbruch Hanau, 15. 2. Am Samstag haben Einbrecher hier reiche Beute gemacht. Es fielen ihnen u. a. ein Sparkaſſenbuch der Städtiſchen Sparraſſe Frankfurt a. M., ein Sparkaſſenbuch der Lan⸗ desleihbank Hanau, ferner 13 wertvolle Ringe im Geſamtwert von 1450 RM in die Hand. Jugräuberbande unſchädlich gemacht Ein ganzer Erntewagen voll von Diebesgut. Mottgers bei Schlüchtern, 14. 2. In der Nacht vom Freitag zum Samstag gelang es der Ei⸗ ſenbahnfahndungspolizei in engſter Zuſam⸗ menarbeit mit der Landjägerei eine Zugräuber⸗ bande unſchadlich zu machen. Die Bande hatte heute aus dem Stockholmer Königspalaſt Lon⸗ es beſonders auf den Güterzug abgeſehen, der auf der Strecke Gmünden⸗Elm in den ſpäten fand man in allen nur erdenklichen Verſtecken ſo viel Diebesgut, daß zum Abtransport ein großer Erntewagen nötig war. Die Verſtecke waren äußerſt geſchickt angelegt. So wurde z. unter der Hausbrennerei und unter dem Heu in der Scheune gefunden. Die Diebe hatten es hauptſächlich auf Weine, Stoffe und Schuhe ab⸗ geſehen. Das geſtohlene und zum Teil wieder herbeigeſchaffte Gut repräſentiert einen hohen Wert. Neben den beiden Haupttätern, den Ge⸗ brüdern Zeller, ſind der Polizei noch eine Rei⸗ he Hehler bekannt geworden. Der eine der Brü⸗ der Zeller iſt unverheiratet und wohnt bei ſei⸗ nem Vater in Mottgers, der andere iſt verhei⸗ ratet und wohnt in Sterbfritz. Beide wurden feſtgenommen und nach Schlüchtern gebracht. Trotz des erdrückenden Beweismaterials leug⸗ neten die beiden Diebe zunächſt hartnäckig mit den Zugberaubungen irgend etwas zu tun zu haben. Der Prinz und die Kaufmannslochler London, 14. 2. Prinz Lennart, der 22jährige Enkel des Königs Guſtav von Schweden, teilte Wolthafenſtadt ohne Vier 4 500 Hamburger Gaſtwirke ſlreiken— Bierhähne im Trauerflor- Lichtſtreik ſoll folgen Hamburg, 15. 2. Zwei Tage hat es gedauert, bis ſämtliche Gaſtwirte-Verbände ſich dem Streikbeſchluß angeſchloſſen haben, der aus ei— ner Verſammlung ganz ſpontan erwuchs. Die Verordnung des Preiskommiſſars Gördeler zum Bierpreis hatte Empörung ausgelöſt, und aus dieſer Empörung ſollte eine Entſchließung formuliert werden, ſo, wie man Hunderte von Entſchließungen gefaßt hatte. Da ſtand irgend- ein unbekannter, einfacher Mann auf und mein⸗ te, es ſei nichts mit den Entſchließungen, man müſſe endlich Taten ſehen— einen Bierſtreik oder ſo etwas. Aus dieſer Zwiſchenbemerkung wurde der Streik, dem heute 4500 Hamburger Gaſtwirte angeſchloſſen ſind, der der größte ſei⸗ ner Art iſt und der auch auf das übrige Reich überzugreifen droht. Wenn man heute durch die Kneipen der Ha⸗ fenſtadt wandert, fällt einem immer wieder ein ironiſches Bild auf. eee Um den Bierhahn hat man einen Trauer⸗ 5 flor geſchlungen er und ein Schild daneben gehängt mit den Wor⸗ ten darauf:„Das Bier iſt geſtorben!“ Ein ar⸗ mer Buchdrucker hat die Idee gehabt und damit ein paar Groſchen verdient. Das Bier iſt geſtor— ben. Die Brauereien fahren nicht mehr aus. Die Gäſte kommen wie ſonſt in die Wirtſchaften und kaufen— kleine oder große— Gläſer mit Schoppenwein. Damit ſoll gleichzeitig den Win⸗ zern geholfen werden, die ſowieſo auf ihrer Ware feſtſitzen blieben.. Hauptquartiere von Streiks ſind unruhige und aufgeregte Angelegenheiten. Boten laufen, Telefone raſſeln, man rät zu und rät ab, erteilt Auskunft, zeichnet Plakate gegen, disponiert, verhandelt, ſchlägt vor... Radfahrboten kom⸗ men und gehen. Eine der Leitungen hat dreißig Autos zur Verfügung... Und auf einmal iſt in Hamburg eine Streik— epidemie ausgebrochen. An den Streikausſchuß ſind Vorſchläge ergangen, einen Lichtſtreik durch— zuführen. Ab 6 Uhr abends ſoll nach Möglich— keit niemand mehr Elektrizität verbrauchen. So werde man die Werke am ſchnellſten dazu brin— gen, ihre Rechnung zu prüfen. Wird nun aus der Welthafenſtadt ohne Bier— auch noch eine Stadt ohne Licht? ————— ë.——— DIK.⸗Sport. Viernheim 1.— Bürgel 1. 1:3(0:1) Viernheims Blauweißen hatten mehr Chancen und verloren mit reichlich Pech. Die Bezirksvertreter von Offenbach-Seligen⸗ ſtadt und von Südheſſen trafen ſich am verfloſſenen Sonntag in Darmſtadt zum Ausſcheidungsſpiel um die Gaumeiſterſchaft. Bei Viernheim ſah man Er- ſatzleute, während ſich Bürgel mit ſeiner alten, be— kannten Mannſchaft dem Schiedsrichter Fröhlich, Hanau vorſtellte. Niemand konnte den Sieger die⸗ ſes Spiels vorausſagen, denn wie in früheren Jah⸗ ren, ſtanden ſich auch diesmal zwei gleichwertige Mannſchaften gegenüber. Viernheim ſpielte in techn. Hinſicht beſſer als ſein Gegner, aber Bürgel glich dies voll und ganz durch hartes und wuchtiges Spiel aus. Ja, man kann ſagen, daß die harte Kampfesweiſe Bürgels die Entſcheidung des Tages brachte. Die Südheſſenvertreter hatten durchweg mehr vom Spiel als die Offenbächer, hatten auch vielmehr Torchancen und hätte die Viernheimer Elf nur die Hälfte ſoviel Pech gehabt, als man tat- ſächlich wahrnehmen konnte, dann könnte es auch gerade ſo gut umgekehrt lauten. Zum Spielverlauf: Pünktlich um 3 Uhr gab der Unparteiiſche den Ball zum Spiel ſrei. Bürgel fand fich ſofort zurecht und bedrängte das Tor der Viernheimer für ein paar Minuten gewaltig. Wäre die Hintermann⸗ ſchaft und vor allem der Torwächter nicht auf der Hut geweſen, ſo hätten dieſe erſten Minuten ſchon die Entſcheidung bringen können. Viernheim fand ſich nach ungefähr 10 Minuten Spielzeit ebenfalls gut zuſammen. Ein wechſelreiches Spiel ſetzte ein, das die Spannung immer mehr ſteigerte. Da nach 20 Min. fiel das Führungstor für Bürgel. Der Kampf steigerte ſich und drängt mit ganzer Kraft zum Ausgleich. Einen Strafſtoß knallt Winkenbach an den Eckpfoſten. Hofmann K. köpft eine Ecke prächtig zum Tor, der Ausgleich ſchien gefallen zu ſein, doch in hoͤchſter Gefahr rettet nochwals Bür⸗ gels Verteidiger. Einige Minuten Feldſpiel und die Seiten werden gewechſelt. Gleich zu Beginn der 2. Hälfte ſah es ſo aus als würde Viernheim in kurzer Zeit gleichziehen, wenn nicht noch ein Tor vorlegen. Ein unverhoffter Durchbruch der Bürgler, zu dem ſich auch ein Mißverſtändnis des V. Torwarts geſellte, brachte für B. durch Ein⸗ ſchieben einer Flanke von links den 2. Treffer. Immer war noch 25 Minuten Spielzeit und die Wendung konnte noch kommen. Tore hingen in 1 der Luft, jedoch zählbares wurde nicht erreicht. Kampf nahm an Wuchtigkeit und Härte zu. V. ſpielt ſichtlich überlegen, doch Erfolge ſind ihm nicht gegönnt. Durch zu weites Aufrücken der Hin⸗ termannſchaft der Südheſſen, kommt der Linksaußen B. durch prächtigen Flankenſchlag zum 3. Tor, das die Niederlage V. beſiegelte. Obwohl die Süd⸗ heſſen mit voller Aufopferung ſpielten, konnten ſie nur 1 Min. vor Schluß durch Elfmeter infolge Faulſpiels zum Ehrentreffer kommen. Fröhlich, Hanau leitete das Spiel zwar gut, gab aber bei mancher Entſcheidung berechtigten Anlaß zur Kritik. Zußballd. Turngenoſſenſchaſt Waldhof— Viernheim 6:1(3: 1) Auch den 3. Spieltag konnte Waldhof erfolg⸗ reich beenden. Viernheim konnte ſich nur in der erſten Spielhälfte behaupten. An ſich war das Spiel ſehr gefällig. Nur müßte beiderſeitig mehr Ruhe herrſchen. Die erſte Hälfte deginnt mit wechſelſeitigen geſchickten Angriffen. Waldhof ge⸗ lingt der erſte Wurf. Viernheims Torwart iſt Klaſſe. Er kann vorerſt jeden weiteren Erfolg vereiteln. Ueberraſchend fällt durch Waldhofs Linksaußen das 2. Tor. Eigentor läßt Waldhof zum dritten Tor kommen. Jetzt iſt die Reihe an Viernheim. Unermüdlich arbeitet der Sturm, da, der erſte Erfolg naht, Faul— Elfmeter. Mit 3:1 werden die Seiten gewechſelt. Die 2. Hälfte gehört faſt ausſchließlich Waldhof. Viernheims Angriffe werden ſchwächer, das Reſultat wirkt de⸗ primierend. Bis zum Schluß kann Waldhof noch drei weitere Tore ſchießen. Das letzte fällt mit dem Schlußpfiff. Ecken 4:2. 2. Mannſchaft 7:2. Training: Dienstag und Donnerstag beide Mſch. Tabellenſtand am 15. Februar 1932 3. Gruppe Spiele gew. verl. unent. Tore Pkt. Käfertal 1 888 Ilvesheim 1 10:4 Feudenheim 0 7.5 Waldhof 1 10:6 Sandhofen 0 11:13 Viernheim 1 511 Seckenheim 0 2112 Voranzeige: Sonntag, den 21. Febr. 1932 Sandhofen— Viernheim. ö doner Blättern telefoniſch mit, daß er demnächſt auf einem Londoner Standesamt die Ehe mit Abendſtunden verkehrt. Bei der Hausſuchung farin Nißwandt, der Tochter eines Stockholmer Kaufmannes, eingehen werde.„Wir kommen nach London, um zu heiraten“, ſagte er,„nicht⸗ kann mich daran hindern, auch nicht der Wider⸗ ſpruch meines Großvaters, des Königs. Karin B. Diebesgut in einer gut abgedeckten Grube unter dem Kartoffellager, in einem Unterſtande, und ich lieben einander zu ſehr, um uns durch irgendetwas von unſerem Vorſatz abbringen zu laſſen. Wir verliebten uns— faſt ſieben Jahre iſt es her— auf den erſten Blick. Seitdem ſind wir unzertrennlich. Wir werden alſo am 22. M. in London eintreffen. Nach der Hochzeit ge hen wir auf mein Schloß Mainau im Bodenſee. Wenn ich Schweden übernächſte Woche verlaſſe, kehre ich meinem Vaterland für immer den Rücken.“ U Die„Eiſerne Front in darmſladt Darmſtadt, 14. 2. Die„Eiſerne Front“ trat heute in Darmſtadt zu ihrer erſten Kundgebung zuſammen, die den Saal mit einer mehrtau⸗ ſendköpfigen Menge füllte, ſodaß eine Parallel⸗ Verſammlung ſtattfinden mußte. Nach dem Einmarſch der Spielleute, der Fahnengruppe und der einzelnen Gruppen, aus denen ſich die Eiſerne Front zuſammenſetzt, wurden mehrere Anſprachen gehalten. Zum Schluß wurde eine Entſchließung gefaßt. In dieſer wird betont, daß die Reichswehr und die Eiſerne Front weiterhin wie bisher auch in aller Oeffentlich⸗ keit und nur auf legalem Boden kämpfen wer⸗ den. In das ſogenannte Eiſerne Buch trugen ſich als erſte ein: Staatspräſident Adelung und Innenminiſter Leuſchner. der Anmarſch des Vogelheeres Aus verſchiedenen Gegenden kommen Nach- richten, daß ſich ſchon die erſten Stare ſehen ließen. Das bedeutet den Anmarſch der Vor— truppen des Vogelheeres. Im Februar beginnt allgemein die Rückkehr der Zugvögel in die al— te Heimat. Da taucht zuerſt auf der Star, wenn auch nur hier und da. Ihm geſellt ſich hinzu die Feldlerche. Zu den ſpäteren An— kömmlingen Ende des Februars und zu Be— ginn des März gehören die Hausrotſchwänz— chen, die Waldſchnepfe, der Turmfalke und die Singdroſſel. Geht es weiter in den Frühling hinein, ſo in den April, dann ſehen wir heran⸗ ziehen die Rauchſchwalbe, die Bachſtelze, die große Rohrdommel und den Wiedehopf. Und ſo folgen dann weiter der Gartenrotſchwanz, die Grasmücke, die Nachtigall, die Goldammer und andere, alles Vöglein, die man den Kin⸗ dern auf den ſonntäglichen Wanderungen zei⸗ gen ſollte. Iſt dann der April am Ende ſeines Regimentes, dann findet ſich auch der Kuckuck ein, und wir können ferner die Hausſchwalben grüßen. Recht ſpät erſt— im Mai— kehren die letzten Zugvögel zurück: die Nachtſchwal⸗ be, die Mandelkrähe die Turmſchwalbe, der Neuntöter, die Gartengrasmücke, der Pirol u. als letzte die Wachtel. So dauert der An⸗ marſch des großen Vogelheeres ein reichliches Vierteljahr. * Lokales Erſte Hilfe bei Brandverletzungen. Wer am Herde hantiert, wird auch bei großer Vorſicht nicht immer eine Brandwunde vermeiden kön⸗ nen. Niemals ſoll man dieſe mit kaltem Waſſer behandeln. Ein bewährtes Mittel iſt, die ver⸗ brannte Stelle ſofort mit Mehl zu beſtäuben, ſo daß ſie vollſtändig davon bedeckt iſt. Das Bren⸗ nen wird faſt ſofort nachlaſſen. Dieſe Trocken⸗ behandlung hat große Vorzüge gegenüber jeder anderen Behandlungsweiſe. Man kann Aber auch einige Tropfen Oel auf die verbrannte Stelle träufeln, wodurch die Heilung beſchleu— nigt wird. Das dritte Mittel iſt, aus einem Ei die an der Schale haftende Innenhaut heraus⸗ zutrennen und ſie mit der feuchten Seite auf die Haut zu legen. Dieſes Eihautpflaſter muß ann ſo lange auf der Wunde bleiben, bis die Haut darunter ſich erneuert hat. Handel, Induſtrie, Börſe Mannheimer Produktenbörse. Mannheim, 15. 2. Inlandweizen, gut, gesund u. trocken, 75—76 Klg., 26,25 26,50, dto. 73—74 Kg., 25,50— 25,75, Inlandsroggen, gut, gesund, und trocken 22,5022, 75, Inlandshafer 15,50—18, inländische Sommergerste 18,50— 19,50, Futter- gerste 17—17, 75, La-Plata-Maifl, gelber 17,75 18, süddeutsches Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, per Februar März lieferbar, 36,30, dto. mit Auslandsweizen 38,05, südd. Weizenaus- zugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 40, 30 bezw. 42,05, südd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahl- art und Lieferzeit, 28,30 bezw. 30,05, Roggenmehl 60ige Ausmahlung, je nach Fabrikat 3132,50, feine Weizenkleie 8,75—9, Biertreber 1212,50, Erdnußkuchen 13,5013, 75. Mannheimer Grogviehmarkt. Mannheim, 15. 2. Zufuhr und Preise: 152 Och- sen, 26—34, 158 Bullen 18—27, 323 Kühe 10—28, 303 Färsen 25—6, 642 Kälber 28—45, 38 Schafe 1220, 2656 Schweine 40—46, 6 Ziegen 12—20 RM. Marktverlauf: Großvieh ruhig, kleiner Ue- berstand, Kälber mittel, geräumt, Schweine ruhig, kleiner Ueberstand.