* Viernheim als Feſtort. Nachdem dem„Turnerbund“ das Gauturnfeſt der deut⸗ ſchen Turnerſchaft des Gaues Mannheim für dieſes Jahr zugeſprochen, wurde auf dem Bezirkstag des Arbeiter⸗Turnerbundes, der am Sonntag in Wald⸗ michelbach ſtattfand, das Bezirks⸗Turn⸗ und Sportfeſt der hieſigen„Turngenoſſenſchaft“ über⸗ tragen. Somit finden in den Mauern Viernheims dieſes Jabr zwei größere Turnfeſte ſtatt. *„Das Heidegrab“. Am Sonntag, den 21. Februar 1932 gelangt dieſes dramatiſche Sing⸗ ſpiel zur Aufführung. Vorverkauf: Bei Friſeur Hans Froſchauer Bismarckſtraße; Nikolaus Brechtel (Feinkoſt); Friſeur Georg Lang und Filiale; im Kaiſerhof und bei den Mitgliedern.(Näheres ſiehe Anzeige.) * Jeichen der Zeit. Im bad. Landtag wurde der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Kraft, weil er dem Zentrumsabgeordneten Hilbert im Landtag eine Ohrfeige verabfolgte und dadurch einen großen Aufruhr verurſachte, für zwei Monate von den Sitzungen ausgeſchloſſen. » Turngenoſſenſchaft 1893. Die am vergangenen Samstag im Lokal„Zum Karpfen“ abgehaltene ordentliche General⸗Verſammlung konnte ſich eines guten Beſuches erfreuen. Als 1. Vor- ſitzender wurde unſer Turngenoſſe Herr Nikl. Pfenning einſtimmig gewählt. Damit wurde der Turngenoſſenſchaft einen Mann in die Hände gegeben, der beſtimmt ſeine ganze Kraft und Energie hergeben wird, um den Verein wieder in die Höhe zu bringen, ſo wie er einſt war. Dieſes wird nur möglich ſein, wenn alle Mitglieder getreu zur Sache ſtehen. Von einem näheren Bericht ſehen wir ab. Alle andere Vorſtandsmitglieder wurden wieder ge— wählt.— Bei dem am Sonntag, den 14. Februar 1932 in Waldmichelbach im Odenwald ſtattgefun- denen Bezirkstag wurde der Turngenoſſenſchaft Viernheim das diesjährige Bezirks⸗Turn- u. Sport- feſt mit 31—27 Stimmen zugeſprochen. 1 Lichtſtreik? Die Gemterbetgahn Inbabet ö in Mannheim drohen mit dem Lichtſtreik, wenn die Stadtverwaltung bis zum 20. ds. Mts. die Strompreiſe nicht herabgeſetzt hat.— Dieſes Vor⸗ 10 wird auch von vielen anderen Städten ge⸗ meldet. »Generalverſammlung der Sama⸗ riter⸗Kolonne. Mit dem Bundesgruß„Frei⸗ Hilf“ konnte der Vorſitzende Alois Schmitt die ſehr gut beſuchte Generalverſammlung am 14. 2. 32 im Lokal zum„Rheingold“ eröffnen. Nach dem Tätigkeitsbericht hat die Kolonne im verfloſſenen Jahr wieder erſprießliches geleiſtet. Wir waren in der Lage manchem Mitmenſchen in Not und Lebens⸗ gefahr erſte Hilfe zuteil werden zu laſſen. Es wurden ausgeführt 45 Krankentransporte, Dienſt bei Sport und Vereinsfeſtlichkeiten 49 mal. Erſte Hilfe bei Haus-, Straßen und Sportunfällen 218 mal. Trotzdem die Inanſpruchnahme unſerer Kolonne eine ſehr rege war, konnten wir bei Bekanntgabe des Kaſſenberichtes feſtſtellen, daß die Kolonne allen ihren finanziellen Verpflichtungen reſtlos nachkommen konnte. Die Entlaſtung des geſamten Vorſtandes konnte einwandfrei vorgenommen werden. Dem alten Vorſtand wurde volles Vertrauen geſchenkt und einſtimmig wiedergewählt. Die Stelle des Transportführers wurde Herrn Englert, Nikolaus Annaſtraße 25 übertragen. Möge dieſer geſunde Geiſt bei den Samaritern weiterbeſtehen zum Blühen und Gedeihen der Kolonne unter der vortrefflichen Leitung des Kolonnenarztes Herrn Dr. Blaeß. Nach einer regen Ausſprache ſchloß der Vorſitzende die gut verlaufene Verſammlung. J. H. * Das große Pohaltreffen gegen Lindenhof auf dem Waldſportplatz! Nach dem harten Ringen in Sandhofen treten die Grünen in Viernheim gegen die roten Lindenhöfer auf dem Waldſportplatz an. In den Verbands- ſpielen zogen die Gäſte wohl zweimal den Kürze⸗ ren nach ſcharf durchgeführten Spielen. In der Zwiſchenzeit iſt Lindenhof durch intenſive Arbeit des neuen Trainers wieder in die Höhe gekommen. Der beſte Beweis iſt das Unentſchieden gegen VfR. Mannheim am vergangenen Sonntag im Stadion, wo der VfR. Mannheim mit knapper Not gleich⸗ ziehen konnte. Es beſteht alſo alle Veranlaſſung den Kampf ernſt zu nehmen. Das Spiel muß gewonnen werden, wollen die Grünen weiter die Tabellenſpitze einnehmen. Die Aufſtellung für Sonntag wird die z. Z. ſtärkſte ſein, da der Halbrechte Kiß 2 wieder bei der Partie ſein wird, ſodaß der Sturm wieder die alte Durchſchlagskraft haben wird. Sportplatz im Wald mit Bag Gp. 1 Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 21. Febr. 1932, nachm. 8 Uhr Bezirksligapokalſpiel gegen Mannheimer Fußballklub 08 Vorſpiel 1 Uhr: Viernheim— VfR. Mannheim 3. Mannſchaft In Mannheim ½3 Uhr: Viernheim 2.— M. Reichsbahnſportv. 1. Mſchft. Abfahrt wird bekanntgegeben. In Mannheim Samstag nachm 3 Uhr: Viernheim— Phönix Mannheim, Schülermannſch. Abfahrt 2 Uhr per Auto ab Tannhäuſer. Der Vorſtand. Amicitia 09 E. V. V'heim Vereins⸗Anzeiger Gaſtwirte⸗Verein. Am Freitag nachmittag(nicht Donnerstag) 2 Uhr im Kaiſerhof Vorſtandsſitzung. Um vollzähl. Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. N. B. Anläßlich der in den Tagen vom 31. Mai bis 5. Juni 1932 in Mannheim ſtatlfindenden Ausſtellung der deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft werden dahier Quartiere benötigt und wird gebeten, Meldungen zu machen. Auch können Private, die gegen Entgeld Quartiere zur Ver⸗ fügung ſtellen wollen, dieſelben beim Vorſitzenden des Gaſtwirtevereins anmelden. Chriſtl. Metallarbeiter⸗Verband. Unſere Orts⸗ gruppe veranſtaltet am Sonntag, den 21. Febr., nachm. 3¼ Uhr im Gaſthaus zur„Germania“ eine Jubilarehrung für Mitglieder, die 25 Jahre in Treue und Glauben zu unſerer guten Sache geſtanden haben. Alle Kollegen, wie auch ihre Angehörigen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Kollegen, beweiſt, daß Ihr Eure alten Kämpfer liebt und ſeid zur Stelle. Der Vorſitzende. Männergeſangverein. Donnerstag Abend 8 Uhr Tenor; ½9 Uhr alle Stimmen. Vollzähliges Erſcheinen erbittet Der Präſident. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abd. 8 Uhr Singſtunde. Da das diesjährige Gauſingen nun⸗ mehr auf den 1. Mai feſtgelegt iſt, werden die Sänger um pünktlichen und vollzähligen Sing⸗ ſtundenbeſuch gebeten. Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter Viern⸗ heim. Samstag, den 20. ds. Mts,, abends ½9 Uhr Frühjahrsverſammlung im Lokal zum „Saftladen“. Anträge wolle man bis ſpäteſtens Freitag beim 1. Vorſitzenden abgeben. Chriſtl. Fabrik⸗ u. Transport⸗Arbeiter⸗Verband. Am Sonntag, den 21. Februar, nachm. 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum Freiſchütz(Kettelerſaal) unſere diesjährige General-Verſammlung ſtatt. Da jedes Jahr nur einmal die Generalverſamm⸗ lung ſtattfindet, wäre es angebracht, daß alle Kollegen und Kolleginnen ſich einfinden würden. Wir erwarten beſtimmt, Dich dort begrüßen zu können. Der Vorſitzende: Mäller. N. B. Liederbücher mitbringen. Turnerbund. Heute Donnerstag abend 8 ¼ Uhr Turnſtunde für alle Turnerinnen. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen in Anbetracht des Gau⸗ turnfeſtes unbedingt notwendig. Morgen Freitag Abend 8 Uhr vollzählige Turnſtunde für alle Turner, Sportler und Fechter, auch Männerriege. Da in nächſter Zeit 2 Mannſchaftskämpfe folgen und das Gauturnfeſt uns übertragen iſt, bitten wir um vollzähl. Erſcheinen. Die Turnleitung. Radfahrer⸗Verein Vorwärts gegr. 1906. Samstag, den 20. Februar, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen bittet Der 1. Vorſitzende. Zwangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 19. Februar 1932, verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent⸗ lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung, Mobilien, Eiurichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, ferner 1 Grammophon, 1 Schreibmaſchine, 1 Kaſſenſchrank, 1 elektriſche Lampe, 2 Klaviere, 1 Regiſtrierkaſſe, 1 Billard, 1 Partie Textilwaren, 1 Perſonen Kraftwagen Opel, 1 Schnellwaage, 1 Partie Obſtbäumchen und Beerenſträucher, mehrere Schweine. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 18. Februar 1932. v Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Jporrdeldbörsen in allen Preislagen und großer Auswahl J. Schweikart Rathausstraße. Mee 1 friſche Seefiſche Kabliaun— Schellfiſch— Goldbarſch Gg. Mich. Winkenbach, Lampertheimerſtraße 1. Zur ersten heiligen Hommunion empfehle weille und larhige Alelder-Slolle zu bedeutend ermäßigten Preisen in den modernsten Dessins. Ferner: Anaben- u. Mädchen Wäsche. Strümnle in weiß und farbg, Angaben Cheviot- und gleyle-Anzüge. Ropfkrünze, Herzenranken, Lerzentücher Robert Steiert Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 20. Februar T'zawe 13. Ador R. Sabatt⸗Anfang 5,25 Uhr „⸗Morgen 8,30 „ Nachm. 3,30 „-Abend 6,40 Wochentag⸗Abend 6,30 1 ⸗Morgen 7,00 Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 20. Februar 1932, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes, nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 39 Oberlück 8. Gew. Nr. 27 Alter Garten 2. Gew. Nr. 30 Sandgaben Nr. 12 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 77 Gr. Bruchfeld 2. Gew. Nr. 17 Kl. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 93 Allmen Nr. 32 Allmen Nr. 92 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 3 Dreiruthen Nr. 54 Kl. lange Theilung Nr. 18 Krottenwieſe(Acker) Nr. 3 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 30 Oberlück 4. Gew. Nr. 41 Oberlück 8. Gew. Nr. 25 Kleiner Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 28 Sandgaben Nr. 28 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 59 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 40 Kleiner Neuenacker i. Gr. Nr. 58 Almen Nr. 56 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 53 Dreiruthen Nr. 112 Vierruthen Nr. 77 Mittlere lange Theilung Nr. 38 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 50 Oberbruchweide 4. Gew. Nr. 25 Oberlück 7. Gew. Nr. 53 Oberlück 12. Gew. Nr. 56 Alter Garten 1. Gew. Nr. 42 Großer neuer Garten Nr. 17 Brunnenacker 2. Gew. Nr. 4 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 20 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 78 Allmen Nr. 20 Dreiruthen Nr. 2 Vierruthen Nr. 53 Mittlere lange Theilung Nr. 80 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 17 Oberbruchweide 5. Gew. Nr. 19 Oberlück 6. Gew. Nr. 25 Oberlück 8. Gew. Nr. 19 Alter Garten 1. Gew. Nr. 5 Kleinbruchfeld 1. Gew Nr. 9 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 29 Kl. Neuenacker i. Gr. Nr. 44 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 45 Rothfeld 1. Gew. Nr. 17 Dreiruthen Nr. 53 Vierruthen Nr. 49 Mittlere Lange Theilung Nr. 74 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 2 Overbruchweide 3. Gewann Nr. 8 Schloth Nr. 27, 122, 88 Viernheim, den 17. Februar 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Am Sonntag, den 21. Februar 1932, abds. 8 Uhr, gelangt im„Kaiſerhof“ zur Aufführung Das Heidegrab Dramatiſches Singſpiel in 3 Akten v. Kurt Scheidig (Muſik von P J. Dietrich). Nach der Idee des Liedes von F. Brunold. Muſik: Hanf-⸗Blank. Chor: Doppelquartett des Volkschors Viernheim. Uummexrierte Plätze— Eintritt 60 Pfg. Wir laden hiermit die verehrlichte Einwohner- ſchaft freundlichſt ein. Operetten- und Theatergeſellſchaft Viernheim. Die Leitung. böbnard Weber Ig. H. Hauer l. Telefon 5ʃ. Kraftfuhr- Betrieb VIERNHEIM Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen Tüchtige Vertreter für Kapital u. Mobiliar⸗ geſellſchaft geg. hohe Ent⸗ ſchädigung an allen Plätzen geſucht Uörbands- Syndikus. lr Engler Hamburg, Neuerwall 71 Schlatzimmer in Kücheneln richtungen las und lak. Speise- und Herrenzimmer sowie Polster- u. Einzelmöbel aller Art. Auf Wunsch Anfertigung ln elgener Bau- und Möbelsehreinerel. Preiſe lt. Notverorònung finden Sie im Maps UT Eg bf dar iner Bürstädterstrasse 38. E in p fe nes allen Holzarten Tabakbauverein l. Am Donnerstag, den 18. Februar 1932, abends 8 ¼ Uhr, findet im„Tan n- häuſer“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung fan Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſtand. 10 Stück 35, 45, Salzheringe 0 Bismarkheringe 1 Liter⸗Doſe 65 Pfg. Rollmops 1 Liter⸗Doſe 65 Rollmops offen 1 Stück 10 Bratheringe 1 Liter⸗Doſe 60 Bratheringe offen 1 Stück 10 Marinierte Heringe Stück 8„ Oelſardinen Doſe von 20 Pfg. an Salz⸗ und Eſſiggurken Stück 6 Pfg. Allgäuer Stangenkäſe 1 Pfd. 38, ½ Pfd. 10„ Viele Sorten Hart⸗ und Weichkäſe billigſt. 5 Prozent Rabatt. Alois Walter. auf Wohn- und Geſchäfts⸗ häuſer, Landwiriſchaft, Ablöshypothek, raſche, reelle Beſchaffung d. Schubert, fannneim Gärtnerſtr. 85 Guterh. Anzüge Lederjacken Schuhe, Koffer, Ho⸗ ſen, Kittel, Hochzeits⸗ Anzüge(auch leih⸗ weiſe.) Havallerhaus An- und Verkauf 111.20 fel. 25736 Mannheim Mäntel v 3 Mk. an J. U. 2. kW Aölheften eee preis-Ahhau! Infolge der schlechten Zeit sind meine Preise der heutigen Zeit angepaßt. Bei Verwendung von gutem Material sind meine Preise: Herrensohlen mn ren Mk. 3.50 Damensohlen m Pieck Kindersohlen 5 nach Größe, bei billigster „ 2.50 erechnung. 100 0 .* Ludwigstr. 2l. 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Sie hat an dieſe Wen— dung der Dinge nicht recht glauben wollen, was die „Deutſche Zeitung“ mit folgenden Worten beſtä— tigt:„Geſtehen wir ofſen, bis zum letzten Augen— blick haben wir gehofft, der Reichspräſident würde ſtutzig werden, er würde erkennen, welchem Ziele diejenigen dienen, die ſich ſo warm für ſeine Wahl einſetzen. Der Reichspräſident hat unzweideutig zu erkennen gegeben, daß er von Brüning nicht laſſen will. Damit iſt die letzte Hoffnung begraben, die man in gewiſſen Rechtskreiſen noch hegte.“ Das Trommelfeuer, das dem Fehlſchlag dieſer Hoffnungen ſchon jetzt auf den Reichsprä— ſidenten eröffnet worden iſt, gibt einen Vorge— ſchmack von dem, was im Laufe der nächſten Wo— chen kommen wird. Ein Thema wird in der ge— ſamten Rechtspreſſe beſonders breitgetreten und dürfte auch im kommenden Wahlkampf eine Rolle ſpielen, nämlich die Behauptung, Hindenburg habe ſeine Kandidatur aus den Händen der Linksdemo— kratie eipfangen und habe ſich an die Spitze der Kampffront gegen die nationale Rechte geſtellt. Im Angriff wird Hindenburg ſogar der Kandidat der Sozialdemokratie genannt. Mit ſolchen Al— bernheiten hat Hindenburg in ſeiner Zuſtimmungs— erklärung und in der Anſprache, die er an den Oberbürgermeiſter Sahm richtete, ſelbſt aufge— räumt. Gerade der Umſtand, daß der Wunſch ſeiner Wiederwahl von den breiteſten Volksſchich— ten getragen worden iſt, hat dem Reichspräſidenten ſeine Entſcheidung erleichtert. Es gehört ja ſchon allerlei politiſche Fingerfertigkeit dazu, Hinden— burg zu einem Manne der Linken zu machen. Sol- che Behauptungen ſtellen ausgerechnet die Leute auf, die mit allen Mitteln beſtrebt waren, Hin— denburg als ausgeſprochenen Kandidaten der Rech— ten auf den Schild zu erheben. Sie verlangten von ihm eine„entſchloſſene Kursänderung“ und ſtellten ihm Zumutungen, deren Erfüllung Hindenburgs Wiederaufſtellung den Charakter einer reinen Parteikandidatur ge— geben hätte. Weil das der Reichspräſident abge— lehnt hat, weil er der Kandidat des Volkes ſein und keiner Gruppe und keiner Partei ver— pflichtet ſein will, unterſtellt man ihm das genaue Gegenteil ſeiner Abſichten und behauptet, er wäre der Kandidat der Linken. Es iſt nicht Hindenburgs Schuld, wenn in der Harzer Front heute alles drunter und drüber geht und alles aufgeregt durcheinander läuft. Hitler und vor allem Hugen— berg haben überklug taktiert. Sie wollten Brüning eine Grube graben und klagen nun Stein und Bein, daß ſie ſelbſt hineingefallen ſind.. Wie Pilze nach einem warmen Regen, erſchei⸗ nen von allen möglichen Parteien, Organiſationen und Grüppchen der Harzburger Front Erklärungen, die ſich mehr oder minder erregt gegen Hinden— burg wenden und die in Wirklichkeit doch nur der Ausdruck der großen Enttäuſchung und tiefen Ver— legenheit ſind. Wir erinnern uns, einmal folgendes geleſen zu haben:„Der Name Hindenburg iſt der In— begriff chriſtlichen deutſchen Weſens, er iſt die Ver⸗ körperung der alten deutſchen Tugenden: Reinheit, Treue und Wahrheit.“ Es ſteht in einer Er⸗ klärung vom 12. April 1925 derſelben vaterlän⸗ diſchen Verbände, die ſich heute nicht ſcheuen, Hin— denburg den Vorwurf zu machen, er ſei„an un⸗ ſerer Ohnmacht und unſerer inneren Uneinigkeit ſchuld“. Die Parteien der Harzer Front haben ſich noch nicht ſo weit gefaßt, daß ſie ſich über ihre weitere Taktik ſchlüſſig werden können. Von der einen Seite wird angekündigt, ſie würden ſich noch im Laufe dieſer Woche entſcheiden, während es andererſeits heißt, ſie wollten erſt die Reichs⸗ tagstagungen abwarten, zu der der„Angriff“ heute die geſchloſſene Teilnahme der nationalfozi⸗ Die Fraktionen der Rechtsoppoſition beraten über Mißtrauensan⸗ träge, mit deren Hilfe ſie das Kabinett ſtürzen wollen. Dieſe hinhaltende Takt! iſt kein Betveis von Stärke, ſondern das genaue Gegenteil. Die Harzer Front will wenigſtens Zeit gewinnen, nach⸗ dem ſie das Vorſpiel bereits verloren hat. der Deutschen Zentrumspartei Zeitung nzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden für Generalfeldmarschall von Hindenburg Das deutſche Volk ſteht vor der Neuwahl ſeines Staatsoberhauptes. Vor der Wahl desjenigen, der ihm Hüter der Verfaſſung, Garant der Ordnung, Symbol ſeines Einheitswillens ſein ſoll. Dieſe hehre und ſchwere Aufgabe iſt heute nur gewährleiſtet in den Händen einer Perſön⸗ lichkeit, die über dem trennenden und verhetzenden Kampf parteiiſchen Geiſtes ſteht, die in ihrer Größe und Unantaſtbarkeit nicht Gefolgsmann und Diener einzelner politiſcher Gruppen iſt, ſondern Führer und Repräſentant der Volksgeſamtheit. Mehr als irgend Generalfeldmarſchall von Hindenburg. ein anderer verkörpert dieſe Eigenſchaften der bisherige Reichspräſident, Was an Gegenkandidaten genannt wird oder genarmt werden kann, iſt angeſichts der Ge⸗ ſamtlage nicht die Bejahung, ſondern die Verneinung deutſchen Einheitswillens— im beſten Falle unverantwortbare Schwächung. Gegenüber der ſchon heute der Geſchichte angehörenden, im In⸗ und Auslande in einzig⸗ artiger Achtung ſtehenden, in Krieg und Frieden bewährten, in glorreichen und dunklen Stunden erprobten Heldengeſtalt Hindenburgs ſinken ſeine parteipolitiſch gekürten und parteipolitiſch belaſteten Gegenſpieler zur Bedeutungsloſigkeit herab. Verhetzung und Demagogie iſt ihr Weg zur Macht. Unfähigkeit und Gewalttätigkeit wäre ihre Betätigung im Beſitz der Macht. Der Verſuch, dem deutſchen Volke dieſen Wahlkampf zu erſparen, iſt geſcheitert. Die par— teipplitiſche Enge gewiſſer Kreiſe hat es fertiggebracht, daß auch dieſer bedeutſame Akt— im Gegenſatz zu dem Willen der Beſten und Verantwortungsbewußten der Nation— in die Niederungen parteiiſchen Gezänks und egoiſtiſcher Berechnung hineingezerrt wurde. Eine ein⸗ zigartige Gelegenheit der Sammlung im Innern, friedlicher Kraftbekundung nach außen, iſt verſüumt worden. Im bewußiten Gegenſatz zu ſolchen Verirrungen und im Vertrauen auf die Zuſtimmung und Unterſtützung ungezühlter Volksgenoſſen außerhalb unſerer Reihen bekennen wir Mit⸗ glieder der Deutſchen Zentrumspartei uns über alle politiſchen und konfeſſionellen Schranken hinweg in ſtaatspolitiſchem und volklichem Gemeinſchaftsgeiſt zu Hindenburg und proklamieren ihn freudig und entſchloſſen auch als Kandidaten unſerer Wahl davon überzeugt, daß wir dem gemeinſamen Vaterlande und ſeinem Wiederaufſtieg in Frie⸗ den und Freiheit keinen wirkſameren Dienſt leiſten können. In gewollter Verneinung alles Trennenden wollen wir den 13. März zu einem Bekenntnis volksbejahenden Einheitswillens, ſammelnden Gemeinſchaftsgeiſtes machen. An unſere Freunde in Stadt und Land ergeht darum der Ruf, ſich der Bedeutung dieſer Wahl und der Größe ihrer Verantwortung bewußt zu ſein. Aufſtieg oder Niedergang, Friede oder Kampf, Aufbau oder Zerſtörung hängt ab von der Führerweisheit und Charakterſtärke, der geiſtigen und ſittlichen Reife, der Ausgeglichenheit und Unparteilichkeit des Mannes, in deſſen Hand in dieſer beklemmend ernſten Stunde die Wahrung der deutſchen Geſchicke gelegt wird. Unſere Wahl iſt getroffen. für dieſe Notzeit geboren hat. Sie iſt auf den Würdigſten gefallen, den eine deutſche Mutter Deutſchlands Wiederaufſtieg iſt mit dem Namen Hindenburg verknüpft. Er iſt uns Inbegriff deutſcher Volksverbundenheit und deutſcher Einigkeit, der Bürge einer glücklicheren Zukunft. Sein Sieg wird Deutſchlands Sieg ſein! Berlin, den 16. Februar 1932. gez. Dr. Kaas, Vorſitzender der Deutſchen Zentrumspartei. 49. Jahrgang Der Exköni von Sachſen wtb. Breslau, 19. Febr. Der frühere König von Sachſen, Friedrich Auguſt, iſt geſtern abend um 22 Uhr in Sibyllenort ſanf: entſchlafen. enb. Berlin, 18. Febr. Der heute abend ge— ſtorbene frühere König Friedrich Auguſt 3. von Sachſen wurde am 25. Mai 1865 zu Dresden als Sohn des Königs Georg und deſſen Ge— mahlin Anna geborene Infantin von Portugal geboren. Er trat mit 12 Jahren als Leutnant in das ſächſiſche Heer ein. 1891 heiratete er in Wien die Erzherzogin von Oeſterreich-Toskana, Luiſe Antoinette Maria. Der anfänglich glück⸗ lichen Ehe entſproſſen ſechs Kinder. Da ſich je⸗ doch ſpäter das Verhältnis der Ehegatten trübte, wurde die Ehe im Jahre 1903 geſchieden. Am 15. Oktober 1904 übernahm er als Fried⸗ rich Auguſt 3. die Regierung. Der frühere König hatte während ſeiner Regierungszeit infolge ſeiner Gutmütigkeit und der Ungezwungenheit, mit der er ſich unter der Bevölkerung bewegte, große Popularität erlangt. Nach der Revolution ſprach Friedrich Auguſt 3. am 13. November 1918 den Thron— verzicht. Seither lebte er auf ſeiner ſchleſiſchen Beſitzung Schloß Sibyllenort. Painleve mit KNabinetts⸗ bildung betraut Paris, 18. 2. Der Abgeordnete Painleve, der um 10 Uhr im Elyſée ankam, verließ dieſes um 10,30 Uhr und erklärte Preſſevertretern: Der Präſident der Republik hat mich mit der Bildung des neuen Miniſteriums beauftragt. Ich habe ihm eine möglichſt baldige endgül⸗ tige Antwort verſprochen, vielleicht ſchun für heute abend, obwohl ich das noch nicht ganz ſicher weiß; denn die Lage muß genau ge⸗ prüft werden. Ich werde jetzt die üblichen Demarchen unternehmen und zunächſt dem Se⸗ natspräſidenten und dem Kammerpräſidenten einen Beſuch abſtatten, alsdann werde ich mit Laval und Tardieu ſprechen. Endgültige Zuſage Painleves. witb. Paris, 19. Febr. Paul Painleve hat geſtern abend dem Präſidenten der Republik ſeine endgültige Zuſage, die Kabinettsbildung zu übernehmen überbracht.— Nach der ein⸗ halbſtündigen Unterredung, die er im Elyſee hatte, erklärte er den Journaliſten, er werde ſofort mit einigen politiſchen Perſönlichkeiten Fühlung nehmen und ſeine Verhandlungen zur Bildung des Kabinetts heute fortſetzen. Die Bemühungen Painleves um die Kabinetts⸗ bildung. wtb. Paris, 19. Febr. Painleve hat ge⸗ ſtern nachmittag in der Hauptſache mit radika⸗ len Senatoren und Abgeordneten verhandelt, ſpäter mit Tardieu. Die Lage erſcheint ſehr verworren. Cetzte Radiomeldungen Verſchwörung gegen die ſpaniſche Regierung aufgedeckt. wtb. Madrid, 19. Febr. Die Sicherheitspoli⸗ zeit hat von einer Verſchwörung der Syndi⸗ kaliſten und der Anarchiſten gegen verſchiedene Regierungsmitglieder Kenntnis erhalten. Strenge polizeiliche Maßnahmen ſind getroffen worden. Die Miniſterien und die Privatwoh⸗ nungen der Negierungsmitglieder werden ſchar überwacht. Vater, Mutter und drei Kinder einer Kohlen⸗ oxydgas⸗Vergiftung erlegen. wib. Gleiwitz, 19. Febr. In Kamienietz wurde geſtern der 68 Jahre als Rentenempfän⸗ ger Wrobel mit ſeiner Frau und drei Kindern im Alter von 13 und 8 Jahren ſowie ſechs Wo⸗ chen in der Wohnung tot aufgefunden, lediglich ein dreijähriges Kind war noch am Leben. Die fünf Perſonen ſind einer Kohlenoxydgas⸗ vergiftung zum Opfer gefallen. Tagesumſchau Die Bayeriſche Volkspartei erläßt einen Auf⸗ ruf, in dem ſie ihre Freunde in Stadt und Land aufruft,„geſchloſſen ihre Stimme für Hinden⸗ burg, den wahren Voltskandidaten, abzugeben.“ Der ehemalige König von Sachſen, Friedrich Auguſt, iſt auf Schloß Sibyllenort plötzlich ſchwer erkrankt. Sein Zuſtand iſt beſorgniserre⸗ gend. * Der Vorſtand des Deutſchen Landvolks be⸗ ſchloß, in einem Aufruf aufzufordern, mit aller Kraft für die Wiederwahl Hindenburgs einzu⸗ treten. . Die deutſchnationale Preſſeſtelle bezeichnet Kombinationen, daß die Deutſchnationalen be⸗ abſichtigen, den Prinzen Oskar von Preußen als Kandidaten für den Reichspräſidentenpa⸗ ſten aufzuſtellen, als töricht. Lokales Stiheunen und Ställe des Nachts verſchlie⸗ ſtien. Die Not der Zeit treibt zahlreiche Men⸗ ſchen auf die Landſtraße und läßt ſie als Ob⸗ dachloſe häufig Unterkunft in Scheunen, Stäl⸗ len und dergl. ſuchen. Leider ſind gerade in letzter Zeit vielfach Brände in Scheunen und Ställen von übernachtenden Perſonen vorſätz— lich oder böswillig angelegt worden. Derartige Brände können vermieden werden, wenn die Wirtſchaftsgebäude allabendlich nach derarti- gen Perſonen gründlich abgeſucht und die Räume, beſonders Scheunen und Ställe, org— fältig abgeſchloſſen werden. Im übrigen emp— fiehlt es ſich, auch ortsfremde Perſonen, die abends in die Gegend kommen, zu beachten; ſie ſind, ſoweit es ſich um Bittſteller handelt, zweckmäßig an die Ortspolizei zu verweiſen. Ein Wendepunkt im Jalle Bulkler? Der Attentats⸗Revolver aufgefunden. Darmſtadt, 18. 2. Der„Heſſ. Volksfreund“ bringt in ſeiner heutigen Ausgabe folgende Notiz:„Auf Anordnung der Polizei wurde zur Klärung des angeblichen Attentats auf den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Buttler aus Eberſtadt„der bekanntlich auf der Modau⸗ brücke verletzt aufgefunden wurde, das Bett der Modau nach der Waffe abgeſucht. Zu dieſem Zweck wurde die Modau mit Sandſäk⸗ ken abgedämmt. Die mit der Suche beauf⸗ tragten Arbeiter fanden nun im Laufe des heutigen Vormittags den noch geſpannten Re⸗ volver nicht weit von der Brücke im Geröll des Modaubaches. Damit iſt ein wichtiges Be— weismittel gefunden. Eine große Menſchen⸗ menge hatte ſich an der Fundſtelle gefammelt. Mit dieſem Fund iſt ein Wendepunkt in dieſer myſteriöbſen„Ueberfallſache“ eingetreten„der noch dadurch eine beſondere Erhärtung erhält, als ſich neben dem Arbeiterſamariter, Buttler die erſte Hilfe erwies, eine Zeugin gemeldet hat, die den Knall hörte, Buttler zu— ſammenbrechen ſah, von einer dritten Perſon aber gar nichts bemerkte. Damit dürfte die in Eberſtadt allgemein vertretene Anſicht, daß es ſich bei der ganzen Angelegenheit nicht um einen Ueberfall, ſondern um eine fingierte Mache handelt, immer mehr an Wahrſchein⸗ lichkeit gewinnen. Man darf alſo auf das weitere Ergebnis der Unterſuchung geſpann: ſein“. Wie wir von der Polizei hören, iſt es richtig, daß der Revolver geſunden wurde. Die Verantwortung für die Richtigkeit vorſtehender Ausführungen müſſen wir aber dem„Heſſ. Volksfreund“ überlaſſen. der Nah und Jern Mainz.(Exploſion einer Wärmflaſche.) In Mainz⸗Mombach ſtellte ein Einwohner eine Wärmflaſche auf den brennenden Gasherd und begab ſich in ein Nebenzimmer. Nach kurzer Zeit explodierte die geſchloſſene Wärmflaſche. Durch die Exploſion wurden die Fenſterſchei⸗ ben, der Gasherd und Porzellangefäße zer⸗ ſtört. Perſonenſchaden iſt glücklicherweiſe gicht entſtanden. e 1 Darmſtadt.(Politiſcher Prozeß.) Vor der Großen Strafkammer fand die Berufungsver⸗ handlung ſtatt wegen des Aufruhrs am 15. Juni in der Altſtadt, einem Tag nach den Vorkommniſſen in der Grafenſtraße, wo ein Polizeibeamter geſtochen wurde. In der Alt⸗ ſtadt waren an einem Kleidergeſchäft die Schei⸗ ben eingeworfen und ein Wagen umgeſtürzt worden. Von den verurteilten Kommuniſten wurde die Strafe gegen einen auf acht Monate Gefängnis wegen Aufruhrs beſtätigt, er er⸗ hielt außerdem wegen groben Unfugs les wurde im Sprechchor gerufen) drei Wochen Haft. Zwei in erſter Inſtanz Freigeſprochene erhielten wegen groben Unfugs eine bezw. 3 Wochen Haft. i Rheinbiſchofsheim.(Brand.) Im benachbar⸗ ten Hausgereut iſt im Anweſen der ortsabwe— ſenden Witwe Ludwig Maier ein Schaden⸗ feuer ausgebrochen, das trotz allen Bemühun⸗ gen der Löſchmannſchaften von dem Oekono⸗ miegebäude auf das Wohnhaus überging und auch dieſes zerſtörte. In dem Oekonomiege⸗ e bäude verbrannte viel nicht versichertes 9 und Stroh der in Miete wohnenden Familie Wilhelm Schneider. Das Mobiliar konnte zum Teil gerettet werden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Der Schaden beträgt 12—13 000 Mk. Herne.(Fünf Schüſſe auf den Vater.) Zwi⸗ ſchen einem Garagenbeſitzer und ſeinem Sohn, der die Garagenanlagen des Vaters verwalte⸗ te, kam es, als der Vater ſeinem Sohne mit⸗ teilte, er habe die Anlagen vermietet, zu einem Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Sohn eine Selbſtladepiſtole zog und auf ſeinen Vater 5 Schüſſe abgab. Der Vater brach lebensgefaͤhr⸗ lich verletzt zuſammen. Er wurde ins Kranken⸗ haus gebracht. Der Sohn wurde feſtgenommen er will in Notwehr gehandelt haben. f Dellfeld.(Diamantene Hochzeit.) Der pen⸗ ſionierte Rottenführer Adam Grunder und Frau kounten dieſer Tage das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit begehen. Der Jubel⸗ bräutigam iſt 87, die Braut 80 Jahre alt. Grünſtadt.(Senkung der Bierſteuer.) Der Stadtrat hat ſich für die Senkung der Gemein⸗ dehierſteuer auf 5 Mark pro Hektoliter ausge⸗ ſprochen. Es ſollen deswegen Verhandlungen mit dem Bezirksamt gepflogen werden. Grünſtadt.(Rückfällige Diebin.) Das Amts⸗ gericht verurteilte wegen Betruges im Rückfall die 44 Jahre alte Dienſtmagd Chriſtine Land⸗ meſſer von Balborn(Bezirsamt Otterberg), zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten und zu den Koſten des Verfahrens. Die Fortdauer der Unterſuchungshaft wurde angeordnet. Zur framrösisghen Ministerpräsidenten-Rrise Von links nach rechts. Oben: Paul Boncour, der frühere Führer der franzöſiſchen Radikalſozialiſten, der zurzeit den Vorſitz im Völkerbundsrat führt, gilt als ausſichtsreichſter Kandidat. Louis Barthou, der frühere Miniſterpräſident, gleichfalls einer der ausſichtsreichſten Kandidaten für den franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidentenpoſten. Unten: Senator Peyronnet, deſſen Interpellation im Senat zum Sturze Lapals führte. Tardieu, der Vorgänger Lavals, hat wieder Ausſicht das neue Kabi⸗ nett zu bilden. Cheron, der frühere Finanzminiſter wird gleichfalls als Kandi⸗ dat genannt. 2 8 2 N— Hagenbach.(Die Seu Kinder an Diphtherie erkrank fall iſt eingetreten bei dem Kinde de wirts Joſef Antoni. Rockenhauſen.(Feſtnahme eines Gemeinde⸗ beamten). Wegen verſchiedener Unregelmäßig⸗ keiten im Amt wurde der etwa 27 Jahre alte Gemeindeſekretär Kraft in Lohnsweiler feſt⸗ genommen und in Unterſuchungshaft abge⸗ führt. e Ludwigshafen.(Hohe Strafe wegen Zollhin⸗ terziehung.) Der Steuermann Franz Kuſters, geb. 1893 in Holland, erwarb im November 1931 in St. Goarshauſen 25 Pfund unverzoll⸗ ten holländiſchen Tabak, den er durch Vermi“ lung dem Maſchiniſten Piet Lagerwerf, geo. 1893 in Holland, an den 24 Jahre alten Gaſt⸗ wirt Karl Illmer in Ludwigshafen weiter ver⸗ kaufte. Von Illmer erwarb der Oberkellner Hans Schwachmann, geb. 1886, fünf Pakete 1 Pfund; dieſem hatte der Fuhrmann Adolf „Seibert, geb. 1886, zu Illmer geführt. Sämtli⸗ che Angeklagten hatten ſich wegen Steuerhehle⸗ tei bezw. Beihilfe dazu zu verantworten. Bis auf 1 Pfund konnte der Tabak beſchlagnahmt werden. Das Gericht verurteilte Kuſters, Ill⸗ mer und Lagerwerf zu je drei Monaten Ge⸗ fängnis und je 15 000 RM Geldſtrafe oder ei⸗ nen Monat Gefängnis; Schwachmann zu 14 Tagen Gefängnis, 600 RM Geldſtrafe oder 15 Tagen Gefängnis; Seibert zu zwei Monaten Gefängnis, 14500 RM Geldſtrafe oder einem Monat Gefängnis. Außerdem iſt ein Werterſatz von 10 RM zu zahlen, für den die Verurteilten ſolidariſch haften. Die 24 Pfund Tabak wur⸗ den eingezogen. Forſt.(Diamantene Hochzeit.) Am 20. Fe⸗ bruar feiern die Eheleute Michael Hohmüller u. Marie geb. Oetl das ſeltene Feſt der Diaman⸗ tenen Hochzeit. Der Jubilar ſteht im 88. Le⸗ bensjahre und war Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870—71. Die Jubilarin wird 83 Jahre alt. Beide ſind noch ſehr rüſtig. Weinheim a. d. B.(Großer Sprengſtoffdieb⸗ ſtahl.) Im Porphyrwerk, das im Birkenauer Tal liegt, wurde vor einigen Tagen in das Munitionsdepot eingebrochen und insgeſamt 36 Kg. Sprengſtoff und 3600 Sprengkapſeln ge⸗ ſtohlen. Der oder die Täter müſſen ortskundig geweſen ſein, da es für einen Fremden nicht ohne weiteres möglich iſt, zu wiſſen, in welchen Räumen die Sprengſtoffe aufbewahrt werden. In Verbindung mit dieſem Einbruch wurde von der Gendarmerie eine Razzia durchgeführt und bei mehreren Einwohnern von hier und Birkenau Hausſuchungen vorgenommen, die je⸗ doch ohne Erfolg waren. Es wäre zu wünſchen, daß die weiteren Fahndungen der Polizei Er⸗ folg hätten, denn zu privaten Zwecken dürfte eine ſo große Menge Sprengſtoff nicht geeignet ſein. Für den Diebſtahl ſind höchſtwahrſchein⸗ lich politiſche Gründe mitbeſtimmend geweſen. Das Porphyrwerk liegt auf badiſchem Gebiet, und zwar hart an der heſſiſchen Grenze. Schlüſſellöcher des Finanzamts zugegipſt. Als die Bewohner der oberen Stockwerke des Detmolder Finanzamtes in der Frühe die Haus⸗ tür aufſperren wollten, ging kein Schlüfſel ins Schloß. Es blieb ihnen ſchließlich nichts anderes übrig, als den Weg ins Freie durchs Fenſter zu nehmen. Bei näherer Unterſuchung der Schlüß⸗ ſellöcher ſtellte ſich heraus, daß ſie ſämtlich zugegipſt waren. Erſt mit Bohrern konnte der ſteinhart gewordene Gips entfernt werden. Als die erſten Steuerzahler eintrafen, war die Störung ſchon wieder beſeitigt. Was wohl viele bedauert haben werden! 2 Das Medaillonbild Noman von Annn v. Panhutis. [Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold (73. Fortſetzung.) So, jetzt durfte er wohl endlich gehen, ohne fürchten zu müſſen, den beiden Herren noch mög⸗ licherweiſe in der Hotelhalle fallen. Wieder klopfte es. Faſt hätte er laut geflucht. Der Page Fritz ſteckte ſein pfiffiges Geſicht zur Tür herein, meldete mit bedauerndem Achſelzucken:„Die zwei gehen nicht! Hier, das ſoll ich Ihnen geben, Herr Caſero.“ Er reichte ihm ein verſchloſſenes Kuvert. Juan Caſero riß es auf. Es enthielt ein Kärtchen mit der aufgedruck⸗ ten Hoteladreſſe, wie ſie unten im Schreibzim⸗ mer auf den Tiſch zu Reklamezwecken lagen. Auf der leeren Rückſeite ſtand: „Wenn Sie irgendwelches Intereſſe an der Ehre Fräulein Wittenborns nehmen, wenn Sie verhindern wollen, daß ſie ſchwer kompro⸗ mittiert wird, raten und bitten wir Sie, uns zu empfangen. Keine Name ſtand unter den flüchtig mit Bleiſtift hingeworfenen Zeilen. Juan Caſero überlegte. Was ſollte er tun? Er hatte ja ſchon alle Brücken hinter ſich abgebrochen, durfte er es da noch wagen, hier länger zu verweilen, wenn Renate inzwiſchen ſeine Nachricht erhielt? Vielleicht kam ſie in ihrer erſten Beſtürzung ins Hotel gelaufen. Hier durfte er ſich mit den in die Hände zu beiden, die ihren Namen wiegen, allzu lange unterhalten. Aber empfangen wollte er ſie doch, die er⸗ regenden Zeilen auf dem Kärtchen forderten das gebieteriſch von ihm. i 15100 Er ſtellte ſeine Reiſetaſche und Koffer das Sofa, legte ſeinen Hut daneben. „Laß die Herren zu mir, Fritz“, ſagte er, Ruhe heuchelnd, obwohl er bis aufs äußerſte ge⸗ ſpannt war, wer die bis jetzt namenloſen Her⸗ ren ſein konnten, und was ſich hinter der ihn ſehr erregenden Ankündigung barg. Fritz verſchwand, kehrte dann ſofort zurück und ließ zwei auffallend elegant gekleidete Herren eintreten, die ſich beim Eintritt verneig⸗ ten, dann ſtumm abwartend ſtehen blieben, bis Fritz die Tür hinter ſich von außen ins Schloß gedrückt hatte. Juan Caſeros Geſicht ſah wenig freundlich aus, als er ſagte:„Darf ich Sie bitten, mir möglichſt kurz zu erklären, was Ihre myſteriöſe Bemerkung bedeutet?“ Er klopfte mit einem Finger leicht auf die Karte, die er in der Hand hielt.„Ich will auch gleich bemerken, meine Zeit iſt wirklich äußerſt knapp, denn ich bin im Begriffe, abzureiſen.“ Der kleinere der Beſucher hatte einen tief⸗ ſchwarzen Spitzbart, ſeine Augen ſchielten ein wenig. Er nahm das Wort. „Wir glauben Grund zu der Annahme zu haben, daß Ihnen vielleicht an der Ehre Fräu⸗ lein Wittenborns etwas gelegen iſt und wenden uns deshalb an Sie, Herr Caſero. Ich hörte ſchon vom Portier, Sie ſprechen fließend deutſch, wodurch unſere Unterhaltung ja ſehr erleuch⸗ tert wird.“ Er lächelte.„Wir wiſſen nun, daß 60 nicht;] beabſichti „einiges über Fräulein Wit⸗ tenborns Lebenswandel der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Es ſoll allerdings nicht aus böſen Motiven geſchehen, ſondern nur, um durch ein abſchreckendes Beiſpiel auf andere beſſernd zu wirken. Und da uns die junge Dame leid tat, dachten wir, es iſt vielleicht am beſten, die et⸗ was heikle Sache mit Ihnen zu beſprechen, da Sie—“ 5 0 1 0 Er ſtockte und lachte kurz und häßlich, fügte dann hinzu:„Wir ſind ja unter uns Herren, und es iſt ja begreiflich, daß Ihnen die auf⸗ fallend ſchöne Perſon gefällt.“ 135 Juan Caſeros Geſicht färbte ſich dunkler. „Ich warne Sie, noch einmal in dieſem Tone von einer hochachtbaren jungen Dame zu ſprechen! Wer ſind Sie eigentlich? Irgendeinen Namen müſſen Sie doch beide führen.“ Der größere der beiden Beſucher war blond und hager, ſein Geſicht ſah flach aus, in das eine Auge hatte er ein Monokel geklemmt. „Mein Herr, wenn Sie gleich ſo angriffs⸗ luſtig ſind, wird es ſich ſchwer mit Ihnen ver⸗ handeln laſſen. Mein Name iſt Otto Holz, ich bin der Geſchäftsteilhaber meines Freundes hier. Er heißt Karl Kruſe und iſt der Heraus⸗ geber der ungemein beliebten und verbreiteten Zeitung„Die Sonne“, deren einzige und höch⸗ ſte Aufgabe es iſt, für Gerechtigkeit und Wahr⸗ heit zu kämpfen.“ Der Kleine fiel ein:„Oft wird mein Grund⸗ ſatz, durch die Veröffentlichung von allerlei Fällen erzieheriſch zu wirken, falſch aufgefaßt. Was mich aber nicht hindern wird, in dem von mir als richtig erkannten Sinne weiter zu ar⸗ beiten und zu ſtreben.“ Nun wußte Juan Caſero Beſcheid. Er hatte alſo die beiden Menſchen vor ſich, die Renate ſchon ſo viel Böſes zugefügt hatten und die anſcheinend im Begriff ſtanden, ſich darin weiter zu betätigen. Was ſie aber jetzt im Schilde führten, war ihm unklar. Er zwang ſich zur Ruhe, obwohl er am lieb⸗ ſten eine Peitſche zur Hand gehabt hätte, um ſie den beiden dunklen Ehrenmännern energiſch um die Oren ſauſen zu laſſen. Er ſagte ſehr kalt:„Reden Sie klarer, kom; men Sie endlich zur Sache. Ihre„Sonne“ ken⸗ ne ich übrigens und muß Ihnen geſtehen, Sie beleidigen meiner Anſicht nach die Sonne am Himmel durch die Betitelung Ihres Blattes, das mir eher ein trübes Nachtlicht zu ſein ſcheint.“ 1 „Fabelhafter Witz“ meckerte Karl Kruſe und dann ſetzte er ſich ganz einfach, ohne eine Auf⸗ forderung dazu abzuwarten. Er deutete auf einen anderen Seſſel.„Setze dich doch auch, Otto, es iſt gemütlicher, bei net⸗ ter Unterhaltung zu ſitzen.“ Otto Holz ſaß ſchon. Die Einladung ſeines Freundes ſchien ihm da zu genügen. 0 f Karl Kruſe ſah den Herrn dieſes Zimmers „Wollen Sie ſtehen bleiben? Ich täte es an ihrer Stelle nicht. Auf den Stühlen ſitzt es ſich prachtvoll, man merkt ſofort das gute Roßhaar im Polſter.“ 9 Juan Caſero hatte jetzt eine tiefe Falte auf der Stirn. N an Gortſetzung folgt). Beſſicher candtag Aussprache ber bie ſeparatiſtiſche Bewegung. Darmſtadt, 18. Febr. Im Heſſiſchen Landtag gab es heute eine große Ausſprache über die ſepa ratiſtiſche Bewegung. Die Nationalſozialiſten hat⸗ ten durch eine Anfrage Aufklärung darüber ge⸗ wünſcht, daß Prinz Leopold zu Iſenburg im Grün; ſtadter Heim⸗Förſter⸗Prozeß behauptet hatte, er habe im Auftrage des früheren Staatspräſidenten Ulrich mit den Franzoſen verhandelt. nalſozialiſtiſche Sprecher Dr. Beſt erklärte, das Dementi, das die Regierung dieſer Zeugenausſage ſofort in der Preſſe entgegenſetzte, genüge ſeiner Partei nicht; ſie verlange Offenlegung der ſepa⸗ ratiſtiſchen Akten. Dr. Beſt verlas weiter ein umfangreiches Dokument, in dem von anderen Verhandlungen mit Frankreich zur Schaffung eines Groß⸗Heſſen die Rede iſt. Staatspräſident Dr. Adelung rat dieſen Aus⸗ führungen ſehr ſcharf entgegen, weil durch ſie die Auffaſſung entſtehen ſolle, als hätte die Regierung zu irgendwelcher Zeit ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht im Kampfe gegen Fremdherrſchaft und Separa⸗ tismus verſäumt. Staatspräſident Ulrich und das damalige Kabinett hätten gemeinſam mit allen Parteien den Abwehrkampf in hervorragen⸗ dem Maße geführt. Zu der Zeit, als die in dem Dokument behaupteten Vorgänge ſich abſpielten, ſei Dr. Adelung wahrſcheinlich im franzöſiſchen Gefängnis oder in der Verbannung geweſen Wenn die Nationalſozialiſten meinten, der Ab— wehrkampf ſei eine Angelegenheit der Parteien ge⸗ weſen, ſo wüßten ſie über die damalige Zeit nicht Beſcheid. Die Regierung habe nichts zu verheim⸗ lichen; wenn man aber Getue und Geſchreibſe! aus ſeparatiſtiſchen Kreiſen ernſt nehmen wolle, ſo könnte daraus viel Ungerechtigkeit entſtehen und namenloſes Elend über manche Familie ge⸗ bracht werden. Es folgten dann Redner faſt aller Parteien und von der L' iken ſcharfe Angriffe gegen die Na tionalſozialiſten. Stellenweiſe ging es ſehr leb⸗ haft zu. Eine lange Ausſprache gab es dann noch aus Anlaß einer nationalſozialiſtiſchen Anfrage über die Vorgänge in Uelversheim, wo zum Steuer⸗ ſtreik aufgerufen worden ſein ſoll. Die Natio⸗ nalſozialiſten erklärten dieſe Vorgänge für harm⸗ los. Der Innenminiſter trat ihnen mit der Feſt⸗ ſtellung entgegen, daß tatſächlich, wie die beſchlag⸗ nahmten Schriftſtücke ergaben, die Aufforderung geſchehen iſt. Eine Anzahl von Landwirten ſei ſelbſt überraſcht geweſen, ihre Unterſchriften unter einem Flugblatt für den Steuerſtreik gefunden zu haben. Hier ſeien Unterſchriften gefälſcht worden. Anſchließend daran ſprachen die Redner ver⸗ ſchiedener Parteien über die landwirtſchaftliche Not. Eine kürzere Debatte rief in der Nachmit— tagsſitzung noch eine nationalſozialiſtiſche große Anfrage über das Verhalten der Polizei in Mainz und bei Vernehmungen in Darmſtadt hervor, Die Regierung hatte auf dieſe Beſchwerde eine Antwort nicht gegeben, weil ſie an das Geſamt⸗ miniſterium„anſtelle des abberufenen Innenmi⸗ niſters“ gerichtet war. Die Ausſprache war ſehr unweſentlich. Der Landtag wird morgen und auch am Sams tag ſowie an einigen Tagen der nächſten Woche noch zuſanunentreten. 8 We 5 0 Handelsleil Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 18. 2. Inlandsweizen, 7576 lg., gut, geſund und trocken, 27, dto. 7374, ſtg., 26— 26,25, Inlandsroggen, gut, geſund ind trocken, 22,75, Inlandshafer 15,50—18, nl. Sommergerſte 18,50— 19,50, Futtergerſte 1717,50, La⸗Plata⸗Mais mit Sack 17,75— 18, ſüdd. Weizenmehl, Spezial, Null, neue Mahlung, Februar— März⸗ Lieferung, 36,70, dto, mit Auslandsweizen 38,45, ſüdd. Weizen⸗ auszugsmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit 40,70 bezw. 42,45, ſüdd. Weizenbrotmehl, glei⸗ che Mahlung und Lie erzeit, 23,70 bezw. 30,45, Roggenmehl. 60% ige Ausmahlung, je nach Fabrikat, 31,50 32,75, feine Weizenkleie 9, Biertreber 12,25 12,50, Erdnußkuchen 13,50 bis 14. 5 Mann eimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 18. 2. Zufuhr und Preiſe: 189 Kälber, 2841, 4 Schafe 1220, 72 Schwei⸗ ne, nicht notiert, 802 Ferkel und Läufer, Fer⸗ kel bis vier Wochen 711, über vier Wochen 1315, Läufer 16— 18, eine Ziege, nicht no⸗ tiert. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt, Ferkel und Läufer mittel. Mieterwechſel. Haben Sie ſchon an die rechtlichen Folgen beim Mieterwechſel zum 1. April 1932 gedacht? Der Umzugstermin zum 1. April wird in dieſem Jahre durch Ausnutzung der Kündigungs⸗ möglichkeiten der letzten Notverordnung in nie ge⸗ kanntem Umfange in Anſpruch genommen werden. Es ergeben ſich daraus für Hauseigentümer und Mieter zahlreiche rechtliche Fragen: Bis wann müſſen Wohnungen geräumt ſein?— Wann muß der Mie⸗ ter eine Beſichtigung durch Mietanwärter dulden? In welchem Zuſtande ſind die Räume zu übergeben? Was darf der Mieter mitnehmen?— Pfandrecht des Vermieters.— Abrechnung der Heizungskoſten u. a. mehr. Alle dieſe Fragen finden Sie in den nächſten Heften der„Wirtſchaftlichen Kurzbriefe“ beantwortet. Daneben finden Sie behandelt die Beſummungen über die Offenlegung der Einheits⸗ werte, über die neue Ausgleichsumſatzſteuer, über die landwirtſchaftliche Einheitsſteuer und zahlreiche andere aktuelle Rechtsfragen.— Intereſſenten for⸗ dern am beſten unter Bezugnahme auf dieſe Notiz Probehefte koſtenlos vom Rudolf Lorentz ⸗Verlag, C0 urg 9, Kaiſerdamm 38. Scha. 5 Der natio. d Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vörſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtl. Metallarbeiter⸗Verband. Unſere Orts- gruppe veranſtaltet am Sonntag, den 21. Febr., nachm. 3½¼ Uhr im Gaſthaus zur„Germania“ eine Jubilarehrung für Mitglieder, die 25 Jahre in Treue und Glauben zu unſerer guten Sache geſtanden haben. Alle Kollegen, wie auch ihre Angehbrigen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Kollegen, beweiſt, daß Ihr Eure alten Kämpfer liebt und ſeid zur Stelle. Der Vorſitzende. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abd. 8 Uhr Singſtunde. Da das diesjährige Gauſingen nun- mehr auf den 1. Mai feſtgelegt iſt, werden die Sänger um pünktlichen und vollzähligen Sing⸗ ſtundenbeſuch gebeten. Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter Viern⸗ heim. Samstag, den 20. ds. Mts,, abends /9 Uhr Frühjahrsverſammlung im Lokal zum „Saftladen“. Anträge wolle man bis ſpäteſtens Freitag beim 1. Vorſitzenden abgeben. Chriſtl. Fabrik⸗ u. Transport⸗Arbeiter⸗Verband' Am Sonntag, den 21. Februar, nachm. 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum Freiſchütz(Kettelerſaal) unſere diesjährige General-Verſammlung ſtatt. Da jedes Jahr nur einmal die Generalverſamm- lung ſtattfindet, wäre es angebracht, daß alle Kollegen und Kolleginnen ſich einfinden würden. Wir erwarten beſtimmt, Dich dort begrüßen zu können. Der Vorſitzende: Müller. N. B. Liederbücher mitbringen. Radfahrer⸗Verein Vorwärts gegr. 1906. Samstag, den 20. Februar, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum Brauhaus Vorſtandsſitzung ſtatt. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen bittet Der 1. Vorſitzende. Geſangverein„Flora.“ Heute abend um 7 Uhr Vorſtandsſitzung und um 8 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des bevorſtehenden Liedertages bitten wir um vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtunde. Die Sänger werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Proben pünktlich beginnen. Um 8¼ Uhr muß alles zur Stelle ſein. Der Vorſtand. 9 J K Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ 9 909 halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für gonntag, den 21. Lebruar: Fußball: Herrnsheim 1.— Viernheim 1. Beginn 8 Uhr Viernheim 2.—Bürſtadt 1. Beginn 3 Uhr Worms 1.— Viernheim 2. Priv. Beginn 3 Uhr Kleinhauſen 1. Viernheim 1. Jug.„ 3 Uhr Kleinhauſen 2.— Viernheim 2. Jug.„ 2 Uhr Laudenbach Sch.— Viernheim Sch. 1ů„ 4 Uhr Handball: Viernheim 1.—Unter-Flockenbach Beginn ½3 Uhr Viernheim Priv.—Unter⸗Flockenbach 2 Uhr (neuaufgeſtellt) Gernsheim Jug.— Viernheim Jug. 3 Uhr Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtge⸗ nannten Vereine ſtatt.— Die hier ſtattenden Mannſchaften erhalten in der heute Abend ſtatfin⸗ denden Zuſammenkunft mitgeteilt, auf welchen Plätzen die Spiele ausgetragen werden.— Auch die Abfahrts⸗ zeiten der auswärts ſpielenden Mannſchaften werden daſelbſt bekanntgegeben. Heute Freitag abend Spieler Pflichtver⸗ ſammlung im Lokal zur Harmonie. Beginn punkt 8½ Uhr. Aktive ſeid zur Stelle! An die gpielausſchuß mitglieder Sehr wichtig! Zwecks Regelung wichtiger Angelegenheiten findet vor Beginn der Spielerverſammlung, alſo pünktlich um 8 Uhr, eine dringende Sitzung ſtatt. Deshalb wird um reſtloſes Erſcheinen gebeten. Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiele ladet ergebenſt und freundlichſt ein. Die Sportleitung. Sonntag, den 21. Febr. Verbands⸗ T. G. ſpiel gegen Freie Turnerſchaft Sandhofen in Sandhofen.(Dieſe Spiele müſſen umſtände⸗ halber auf morgens verlegt werden.) Anfang der Spiele 2. Mannſch. 9 Uhr, Abfahrt punkt 8 Uhr am Sandhöferweg. 1. Mannſch. 10,45 Uhr, Ab⸗ fahrt 9 Uhr Sandhöferweg. Handballabteilung: Sonntag, den 21. Febr. Freundſchaftsſpiel der 1. Mannſch. in Friedrichs⸗ feld. Anfang 3 Uhr, Abfahrt 1 Uhr am Ritter. Heute Freitag abend punkt 8 Uhr Spielerverſamm⸗ lung der Hand⸗ und Fußballſpieler im Vereins- haus. Die Spieler haben reſtlos zu erſcheinen. Die Leitung. Sportplätze an der Fußballabteilung. 0 0 9 en Hier wirlæt Oe 3 905 Es macſit unempfindlicher 9⁰ gegen Erkältung! Tod am RNadiokopfhörer Hamburg ⸗Wilhelmsburg, 18. 2. Ein 50 Jah⸗ re alter Eiſenbahnbeamter hatte ſich geſtern mit dem Kopfhörer niedergelegt und wollte, um das Licht abzuſchalten, der Bequemlichkeit halber die Birne einer elektriſchen Lampe ein⸗ ſach locker ſchrauben. Hierbei muß er in den Lichtſtromkreis geraten ſeti. Er wurde infolge des Erdſchluſſes ſofort getötet. Einbrecherkolonne erbeutet Uaren für 60 000 RIH Ladengeſchüft kolal ausgeplündert Beule kann nur im Aulo weggeſchafft worden ſein— nälelhafterweiſe hal niemand den Naubzug bemerkt Berlin, 18. 2. Ein Rieſeneinbruch wurde in den frühen Morgenſtunden im Hauſe Unter den Linden 53 entdeckt. Dort waren Einbrecher in das Damen⸗Luxuswüſche⸗Geſchüft von H. Köningshauſen& Co. eingedrungen und er⸗ beuteten koſtbare Garnituren im Werte von 60 000 Reichsmark. Die Täter ſind zweifellos in einem Auto mit ihrer Beute davongefahren. Morgens kurz nach 8 Uhr erſchien als er⸗ ſter der bei der Firma angeſtellte Hausdiener. Als er den Hof betrat, entdeckte er, daß die Hintertür vom Geſchäft offenſtand. Sie war nur leicht angelehnt. Der Hausdiener eilte jetzt auf die Straße und ſah auch hier, daß die Tür, die zum Geſchäft führt und am Hausflur liegt, ebenfalls offen war. Bei Eintritt in die Ge⸗ ſchäftsräume entdeckte er eine furchtbare Ver⸗ wüſtung. Einbrecher hatten gehauſt und Kiſten, Kartons uſw. ſowie Regale durcheinander ge— worfen. Fünf Minuten ſpäter kamen einige Verkäuferinnen des Geſchäftes. Eine von ih⸗ nen benachrichtigte ſofort telephoniſch eine der Inhaberinnen des Geſchäfts, das von zwei Damen geleitet wird. In den Räumlichkeiten iſt auch nichts ſtehen geblieben. Einbrecher haben alles ausgeräumt. Die Einbrecher ſind vom Flur aus in das Ge⸗ ſchäft eingedrungen und haben auch die Hin⸗ tertür aufgebrochen, um ſich noch eine Flucht⸗ möglichkeit zu verſchaffen. Die Kolonne muß in der Nacht angerückt ſein. Nebenan befindet ſich eine Apotheke, die ſtündlich von einem Wächter kontrolliert wird. Der Beamte hat jedoch nichts Verdächtiges wahrgenommen. Die Kolonne hat wahrſchein⸗ lich den Kontrollgang des Wächters abgewar⸗ tet, hat ihn paſſieren ſehen und iſt dann ein⸗ gedrungen. Innerhalb der nächſten 60 Minu⸗ ten haben ſie dann das ganze Geſchäft ausge— räumt. Die Firma führt insbeſondere handgenähte Maßwäſche. Die Beute, die die Kolonne machte, iſt ſo umfangreich, daß die Einbrecher ſie nur mit einem Auto fortgeſchafft ha⸗ ben können.. Es iſt rätſelhaft, daß niemand geſehen hat, wie die Einbrecher die Rieſenbeute in das Auto ſchafften. Die Kriminalpolizei, die ſofort be- nachrichtigt wurde, hat umfangreiche Nachfor— ſchungen eingeleitet. Allsgeier der Wirkſchaftsnot „Rapitalvermiltler“ brachle großen Bauernhof zum Ruin— Eine Warnung für alle Kredilſucher 1 Jahr 4 Monate Gefängnis Villingen, 18. 2. Ein gemeiner Schwindel, der den größten Bauernhof von Oberkirnach an den Rand des Abgrunds brachte, wurde von dem Schöffengericht Konſtanz im hieſigen Amts- gericht verhandelt. Der 31 Jahre alte Albert Haberſtroh aus St. Georgen hatte dem Hofbau— ern Chriſtian Stockburger in Oberkirnach ge⸗ genüber ſich als Vertreter verſchiedener Banken in Köln und Weimar ausgegeben und ihm vor— getäuſcht, er könne ihm 30 000 RM zu 3% be⸗ ſorgen. Für Reiſen, die er angeblich zu dieſem Zweck machen mußte, lockte er dem Stockburger 2000 RM heraus. Als infolge des Ausbleibens des Geldes Stockburger in immer größere Ver— legenheit geriet, veranlaßte ihn Haberſtroh, 1 500 Feſtmeter Holz zu verkaufen; das Bank⸗ haus, von dem das Geld kommen würde, werde ſich für die Verwaltung des Holzſchlages und die Wiederaufforſtung verwenden. Unter der Vorſpiegelung, er müſſe wieder zur Bank rei⸗ ſen, lockte Haberſtroh dem Stockburger wieder 1496 RM heraus, ſodaß derſelbe um minde⸗ ſtens 3 500 RM geſchädigt wurde. Stockburger, der den größten Bauernhof in Oberkirnach hat, wurde durch dieſe Schwinde— leien und ſeine eigene Dummheit in ſeiner wirtſchaftlichen Exiſtenz ſchwer erſchüttert. Der Hof kam in Zwangsverwaltung und der Beſit⸗ zer wurde entmündigt. Kurz zuvor hatte Haber⸗ ſtroh dem Stockburger auch noch 420 RM von 600 RM Erlös für Vieh abgenommen, als die⸗ ſer das Geld auf der Poſt abholte. Auch eine Reihe von Geſchäftsleuten hat Haberſtroh durch ſeine verlockenden Verſprechungen um verſchie— dene Beträge geprellt, weswegen er zur Zeit 3 Monate Gefänsonis verbüßt. Unter Anrechnung dieſer Strafe verurteilte ihn das Gericht zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten Gefägnis. Gegen Kratt von St. Georgen verhängte es 2 Monate Gefäng⸗ nis. Dieſer hatte dem Betrogenen gegenüber die Angaben Haberſtrohs ſtets als wahr be— ſtätigt, und wurde dafür von jenem mit klei⸗ nen Geldbeträgen entſchädigt. Tragödien des Lebens Gräßlicher Leichenfund Kaiſerslautern, 18. 2. Als geſtern abend die Lokomotive des Perſonenzuges 424 Bad Mün⸗ ſter am Stein— Kaiſerslautern im hieſigen Hauptbahnhof ausrangiert wurde, bemerkte man an den Rädern Fleiſchfetzen und Blut. Sofort aufgenommene Nachforſchungen führten in die Nähe der Entersweiler Mühle zu einem gräßlichen Leichenfund. Auf dem Gleis Hoch— ſpeyer—Kaiſerslautern fand ſich eine bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte, männliche Leiche, die bis jetzt noch nicht identifiziert werden konnte. Auf dem anderen Gleis lagen der Man— tel und der Hut des Toten, ſodaß angenommen wird, daß es ſich um einen Selbſtmord handelt. — Die Kriminalpolizei iſt mit der Aufklärung des Falles beſchäftigt. Wie wir hören, handelt es ſich bei dem ju⸗ gendlichen Selbſtmörder um den Bauſchüler Boll, der geſtern die Abſchlußprüfung nicht be⸗ ſtanden hatte und aus Gram hierüber ſich vor die Maſchine warf. Der Selbſtmord erfolgte in der Nähe des vierten Viadukts vor Kaiſers⸗ lautern. Mord und Lelbſemord aus Eiferſucht München, 18. 2. Geſtern abend gegen 10 Uhr erſchoß der Reichswehroberſchütze Weinzierl vom Infanterie-Regiment in Regensburg auf offener Straße die Mutter ſeiner Geliebten, Engel mit einem Revolver. Die Frau war ſo—⸗ fort tot. Darnach richtete er die Waffe auf ſei⸗ ne Geliebte und verletzte dieſe durch einige Bauchſchüſſe lebensgefährlich. Schließlich brach⸗ te er ſich ſelbſt durch mehrere Kopfſchüſſe töd⸗ liche Verletzungen bei, denen er nach 2 Stun— den im Krankenhaus erlag. An der einzigen Ueberlebenden der Tragödie, der 20jährigen Wöchnerin Engel, wurde ſofort eine Operation vorgenommen. Es iſt zu hoffen, daß ſie trotz der gefährlichen Verletzungen am Leben bleibt. PPP Meckenheim.(Durch Hufſchlag ſchwer ver⸗ letzt). Altbürgermeiſter Jakob Braun von hier wurde von Angehörigen bewußtlos hinter dem Pferdeſtand aufgefunden. Man nimmt an, daß er beim Paſſieren des Ganges ausrutſchte und zu Fall kam, wodurch das Pferd erſchrak und ausſchlug. Eine ſchwere Kopf- und Geſichts⸗ verletzung iſt beſorgniserregend. Speyer.(Gefährliche Einbrecher verhaftet.) Den fortgeſetzten Bemühungen der Polizei iſt es nun gelungen, die Einbrecher, die in letzter Zeit die Bevölkerung Speyers in der ſchwer⸗ ſten Weiſe beunruhigten, auf friſcher Tat zu ertappen und hinter Schloß und Riegel zu bringen. Als Täter kommen in Frage der 33 Jahre alte verheiratete Schreiner Karl Spieß, Wormſerſtraße 18 und der 27 Jahre alte le⸗ dige Schiffer Wilhelm Zettler, Kl. Greifengaſ⸗ ſe 4 wohnhaft. Im ganzen gibt Spieß bis jetzt 16 Einbrüche zu, die er mit Zettler zu⸗ ſammen verübt hat. Mannheim.(Selbſtmord.) Auf dem Wald⸗ hof wurde die 34 Jahre alte Ehefrau eines Taglöhners in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Tote, welche erſt zwei Tage vorher ein Kind geboren hatte, hatte den Gas⸗ hahn geöffnet. Eheliche Zwiſtigkeiten, die ſchon lange beſtanben, dürften die Urſache ſein. Alshoim⸗Gronau.(Tödlicher Unglücksfall!) Als der Tagner Johannes Hoffmann an einer hieſigen Wirtſchaft vom Rade ſteigen wollte, kam ein Landwirt aus Dannſtadt mit ſeinem Fuhrwerk um die Ecke. Hoffmann taumelte beim Abſteigen vom Fahrrad gegen das Fuhr⸗ werk und wurde vom Pferd auf den Kopf getreten; ein Vorderrad ging noch über ihn hinaus. Der Arzt ordnete die Ueberführung ins ſtädtiſche Krankenhaus Ludwigshafen an, wo Hoffmann bald nach der Einlieferung ſtarb.