Lokale Nachrichten „ Wahlaufruf des Zentrums. In der vorliegenden Ausgabe kommt der Wahlaufruf der Deutſchen Zentrumspartei zur Reichspräſidenten⸗ wahl zur Veröffentlichung. Der Wahlkampf hat damit offiziell begonnen und alle Getreuen auf den Plan gerufen. Am Schluß des Aufrufes heißt es: „Hindenburgs Sieg— iſt Deutſchlands Sieg!“ + Sterbefall. Frau Ad. Hofmann 3. Witwe, Hügelſtraße, iſt heute Vormittag geſtorben. *Perſonenfahrpreiſe. Vom 1. März ds. Is. ab wird der Einheitsſatz für die Perſonen⸗ fahrpreiſe 1. Klaſſe von 11,6 Rpf. auf 8,7 Rpf. herabgeſetzt(rd. 250%). „ Senſation für Viernheim. Die Deutſch- Amerikaniſche Petroleum⸗-Geſellſchaft ver- anſtaltet zur Zeit mit einer Kolonne von 18 ver⸗ ſchiedenen Fahrzeugen eine Brennſtoff- und Oel- prüfungsfahrt durch Deutſchland. Die Kolonne, die außerordentlich ſehenswert und für jeden Auto- u. Motorradfahrer von beſonderem Intereſſe ſein muß, trifft morgen Samstag Nachmittag um ¼2 Uhr hier ein, und wird vor der Reparatur-Werkſtätte des Herrn Hans Knapp, Lorſcherſtraße, eine ½ Stunde zur Beſichtigung verweilen. * Prügelei unter politiſchen Geg⸗ nern. Vorgeſtern Abend fand in Weinheim eine Nazi⸗Verſammlung ſtatt. Man hatte die Kom- muniſten hierzu eingeladen, die etwa 150 Mann ſtark erſchienen waren. Als der Verſammlungsredner beginnen wollte, ſetzte die Oppoſition der Kommu⸗ niſten ſofort ein. Auf ein dreimaliges„Rot⸗Front“ ertönte ein Pfiff und im Nu lagen ſich die S. A. und die Kommuniſten in den Haaren. Es ſoll fürchterliche Schläge abgeſetzt haben. Der Treppen⸗ aufgang zum oberen Saal ſoll mit Blutlachen bedeckt geweſen ſein. Alles lag drunter und drüber, bis die Polizei erſchien. Die Schupo aus Heidelberg mußte alarmiert werden. Bis gegen 1 Uhr ſetzten ſich die Unruhen auf der Straße fort. Mehr als 50 Verletzte, darunter einige ſehr ſchwer, ſoll es gegeben haben. Und das alles„zum Heil der deutſchen Volksgenoſſen!“— Von Viernheim ſollen auch einige S. A. in dieſer Verſammlung ge⸗ weſen ſein. * Die Kommuniſten hielten geſtern Abend im Central⸗Theater eine Bauarbeiter-Ver⸗ ſammlung ab. Es waren etwa 250 Perſonen er- ſchienen. * Maſſenkundgebung. Heute Freitag Abend findet im Nibelnngenſaal zu Mannheim eine große republikaniſche Kundgebung ſtatt. Promi- nente Mitglieder der republikaniſchen Parteien wie Dr. Breitſcheid von der S. P. D., Prinz Löwen⸗ ſtein vom Zentrum u. a. ſollen ſprechen. * Zeitbild. Mannheims Gaſtwirte in Not! Der Bierkonſum iſt in Mannheim um 700% zurückgegangen. Das Mannheimer Gaſtwirts⸗ gewerbe hat 1000 Arbeitsloſe(Perſonal.) 35% der Wirtſchaften wechſelten 1931 ihren Beſitzer. In Mannheim gibt es 844 Gaſtwirtſchaften, 80 Cafes, 60 Vereinswirtſchaften, 33 Kantinen, 104 Trink- häuschen, 84 Branntweinhandlungen und 709 Ge— ſchäfte mit Branntweinhandel. Der Hektoliter 11—14 prozent. Bier iſt mit 22 Mark Steuer vorbelaſtet. Das Starkbier hat eine Steuerlaſt von 32 Mark pro Hektoliter. Mit Recht verlangen die Gaſtwirte die reichsſteuerliche Entlaſtung des Bieres. karten zu 40 Pfg. ſind heute ſchon zu haben im ſcheibe) und bei allen Orcheſtermitgliedern. * 2. Muſikaliſcher Abend. Der 2. Muſikaliſche Abend der Vereinigten Feuerwehr kapelle findet am Sonntag, den 6. März, abends 8 Uhr im großen Freiſchützſaale ſtatt. Eintritts Muſikhaus Hanf, Freiſchütz, Kommandant Kempf, Schriftführer Weidner, Buchbinderei Hofmann(Dreh⸗ Filmſchau Heute Extra⸗Souder⸗Vorſtellung im Central ⸗ Film⸗Palaſt. Nur 30 Pfg. Jeden Freitag iſt allen Filmfreunden Gelegen⸗ heit geboten für nur 30 Pfg. ein ganz erſtklaſſiges und reichhaltiges Programm zu ſehen, das bis jetzt bei allen Freitags⸗Beſuchern volle Anerkennung fand. Das geht ſchon daraus hervor, weil ſich die Be⸗ ſucherzahl von Woche zu Woche vergrößert. Denn einer ſagt zu dem andern: Die Freitags⸗Vorſtel⸗ lungen im Central-Film⸗Palaſt verſäume ich nie, immer wird ganz Erſtklaſſiges geboten, was jeder Beſucher bezeugen muß. Und heute verſprech ich mir von dem Programm wieder ſehr viel. Auf, Filmfreunde, für 30 Pfg. in den Cefipa. Das Haus der beſten Filme Achtung! Wer weiß, was ab morgen Samstag kommt? D.. S....f. 1 Sportvorſchau der D. J. K. Es iſt eine alte Gewohnheit, daß die D. J. K. Viernheim immer mit großzügigen Spielplänen auf⸗ wartet. Die Fußballabteilung ruft nicht weniger als 6 Mannſchaften zum Start, von denen aber nur eine einzige den Viernheimer Zuſchauern kom⸗ plimentiert. Der erſten Fußballmannſchaft obliegt noch eine rückſtändige Pflicht aus der Bezirksklaſſen⸗ runde; denn ſie begibt ſich in das ſchöne Städtchen Herrnsheim bei Worms. Ein Sieg iſt hier nicht in Frage geſtellt, da Viernheim über ein weit beſſeres Spielvermögen verfügt. Ungeachtet deſſen iſt ein ſchönes Spiel den Herrnsheimern D. J. K.⸗Freunden und Außenſtehenden im Voraus geboten.— Den unteren Mannſchaften wünſchen wir auf fremden Boden recht gute Erfolge. Unſere gern geſehenen Schwarz⸗Roten erwarten einen gefürchteten Favoriten, das iſt die Ueberra⸗ ſchungsmannſchaft Unter⸗Flockenbach. Aus alter Tra⸗ dition wiſſen die Freunde des Handballſportes, daß ſie am nächſten Sonntag wiederum ein ſpannendes Treffen zu ſehen bekommen. Die Anſtoßzeit iſt punkt 2,30 Uhr und wir bitten alle Intereſſenten, zur angeſetzten Zeit einzutreffen.— Zu unſerer Freude können wir davon Kunde geben, daß ſich das Intereſſe für den Handballſport in unſeren akti⸗ ven Reihen erheblich geſtärkt hat. Eine neu auf⸗ geſtellte Privat⸗Handballelf, die ſich aus bewährten Kräften zuſammenſetzt, tritt zum erſten Male in Viernheim auf den Plan. Bezüglich der Anſtoßzeit verweiſen wir auf das heutige Inſerat. Jugendkraft Heil! Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats G R ATI! 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Ein Film mit Der Lustspiel- Schlager der Woche besucht Darlehen, 500 bis 1000 Mk. von hieſigem ragen àus Kammgernstoff. Anzug flotte jugend. Form gefüttertte ænlehose und Nips- 75 Ortsbürger, gegen Bürg⸗ ſchaft und gute Sicherheit. Von wem, ſagt die Exp. ds. Bl. lange Hose und Weste Anzug aus del.-bleuem feln- wollenem K'gemstoff, 2reihlę 75 Empfehle mich im Fordern Sie unseren Spezialkatalog unverbindlich und gratis Mannheim Breitestr aße 81. 310 Umzug Fuhren nach Auswärts und Holzeinfahren zu billigſten Preiſen Heinrich Roſchauer Friedrich Ebertſtraße 3. N 75 zu billigsten Tagespreisen Pfund Fullergersde 12 fullerweszen 10 Haler 12 Welschkorn 12 Halerfochen 10 Weltenbiele 7 füllerment 10 Legelulermenl! 10 fellugelgörnerfutter s Besontlers preiswert Hruchrels 2 and 233 Dazu 50% R 2 h att auf Pfund- und Zentnerpreise Zentnerpreise ohne Stoffsack Zentner 11.25 Beſtellungen auf Oelpapier und Samen bitte ich PWſo fort aufzugeben. 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Die Zer— riſſenheit der europäiſchen Welt in wirtſchaftlicher, geſellſchaftlicher, politiſcher, kultureller und welt— anſchaulicher Hinſicht macht die bolſchewiſtiſche Gefahr doppelt groß. Für Deutſchland iſt ſie wegen der geographiſchen Lage, der wirtſchaftli— chen Not, der unheimlichen bolſchewiſtiſchen Pro— paganda und der Sorgloſigkeit mancher verant- wortlichen Kreiſe größer als für irgendein anderes Land. Unſer Volksverein hat dieſe Gefahr er— kannt. Entſprechend der ihm ſchon bei ſeiner Gründung vor 40 Jahren überwieſenen Aufgabe, „die Angriffe auf die religiöſen Grundlagen der Geſellſchaft zurückzuweiſen und die Irrtümer und Umſturzbeſtrebungen auf ſozialem Gebiete zu be— kämpfen“, hat er als erſter ganz ſyſtematiſch den Kampf gegen dieſen furchtbarſten Feind euro— päiſcher, chriſtlicher Kultur aufgenommen und ihn in den letzten Jahren immer einheitlicher, geſchloſ— ſener und kraftvoller geſtaltet. Prieſtertagungen, Führerkonferenzen, Volksverſammlungen, Maſſen— kundgebungen, das ſind die Mittel, mit denen der Voltsverein durch das mündliche Wort dieſen Kampf geführt hat. Das ſchriftliche Wort er— gänzte und unterſtützte das mündliche. Mehrere Flugblätter wurden gegen den Bolſchewismus herausgegeben, von denen das Flugblatt„Gott oder Dämonen?“ in über 1 Million Exemplaren. in die Maſſen geworfen wurde. Dreimal hat ſeine Zentralſtelle im Laufe der letzten vier Jahre durch ihr Volksvereinsheft die Aufklärung über den Bolſchewismus in rund 400 000 Familien getragen. Zum viertenmal geht dieſe ſchriftliche Aufklärung hinaus. Bei ſeinen Arbeiten über den Bolſchewismus legt der Volksverein größten Wert auf gründliche wirtſchaftliche Forſchung. Am 8. September 1931 wurde eine eigene Forſchungs- und Auskunftsſtelle über Bolſchewismus und Freidenkertum errichtet, am 30. Oktober 1931 eine Zweigſtelle hiervon in Berlin eröffnet. Zahlreiche Austünfte ſind ſeitens dieſer Forſchungsſtelle erteilt, die Mitarbeit mit außerdeutſchen und auch nichtkatholiſchen Stellen iſt weithin aufgenommen. Mit dieſer reichen Ar— beit führt der Volksverein treu und gewiſſenhaft den Wunſch und Willen unſerer kirchlichen Ober— hirten durch. In aller Klarheit betont der Hoch— würdigſte Herr Erzbiſchof von München und Frei— ſing, Kardinal Dr. Michael von Faulhaber, im Amtsblatt ſeiner Diözeſe vom 21. September 1931:„Die Biſchofskonferenzen von Fulda und Freiſing haben dem Volksverein einmütig ihre Anerkennung und ihr Vertrauen aus⸗ geſprochen. Ebenſo einmütig hat der deurſche Episkopat dem Volksverein als höchſte und hei— ligſte Aufgabe die Abwehr der bolſchewiſtiſchen und kommuniſtiſchen Bewegung und der Freiden- kervberbünde übertragen. Wie in den Zeiten des nachzuckenden Kulturktampfes Windthorſt die katholiſchen Volkskräfte zu einer acies bene ordi— nata zuſammenſchließen wollte, ſo müſſen auch heute in der Zeit der Gottloſen- und Freidenkerbe— wegung, der Propaganda für Leichenverbrennung und Raſſenvergötterung die tatholiſchen Voltskräfte zu einer ſtarken Einheit verbunden werden.“— Bei dieſer Antibolſchewiſten-Arbeit muß ein dire i⸗ faches Ziel erreicht werden: 1. Die Erweckung der Gewiſſen weiteſter Maſſen des Volkes und beſonders der verantwortlichen Stellen. Weckung und Förderung des Wiſſens Schaffung einer öffentlichen Atmoſphäre. Weckung aktiver Kräfte für die Erneuerung des ſozialen Lebens aus dem Geiſte der Reli⸗ U gion. Die deutſchen Katholiken ruft auch im neuen Jahre 1932 der Volksverein auf, mit ihm ein⸗ trächtig und ſtark für Chriſtus zu arbeiten. Ein lebendiger Volksverein in der Gemeinde iſt das beſte Mittel zur Abwehr all der feindlichen Strömungen und zum Aufbau einer chriſtlichen Geſellſchaftsordnung. Helft mit, dieſen Zentral⸗ verband deutſcher Katholiken aller Stämme, dieſe Voltshochſchule deutſcher Katholiken aller Stände immer mehr ſtärken und ausbreiten! Der rieſen⸗ haft anſchwellenden, vom Bolſchewismus getrage⸗ nen antichriſtlichen Bewegung wollen wir eine große, einheitliche, geſchloſſene katholiſche Volks⸗ bewegung gegenüberſtellen, indem wir all die rei⸗ chen und wertvollen Arbeiten und Kräfte unſeres latholiſchen deutſchen Volkes und all unſerer kirch⸗ lichen, ſozialen und kulturellen Vereine, die gerade in der heutigen Zeit ihre große, ſelbſtlindige Eigen⸗ bedeutung haben, letzthin einſtrömen und münden laſſen in ein einziges, ſtarkes Strombett, den Volksverein für das katholiſche Deutſchland. und Viernheimer Zeitung . viernheimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ruar 1932. „ 4 Ablehnung des japanischen Ultimatum— Ex⸗Kaiſer puni Reg neuen Republik Mandſchurei der Totio, 19. 2. Der Altionsausſchuß der neu. en mandſchuriſchen Republik hat heute einſtim. mig den ehemaligen Kaiſer von China Puyi zum Chef der Regierung erwählt. Weitere Zuſpihung des Japau-China-Konflikles Ablehnung des japaniſchen Ultimatums Schanghai, 19. 2. Das japaniſche Ultimatum, die chineſiſchen Truppen aus dem Gebiet von Schanghai zurückzuziehen, iſt von dem Kom— mandierenden der 19. chineſiſchen Armee abge— lehnt worden. Die Kämpfe haben wieder be— gonnen. Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten Schanghai, 19. 2. Der Befehlshaber der 19. chineſiſchen Armee erklärte zum japaniſchen Ul— timatum:„Ich werde mich nicht den Japanern beugen, ſondern ich werde die Verteidigung meines Vaterlandes fortſetzen.“ Man glaubt, daß 18 000 japaniſche Soldater am Samstag einen Angriff in großem Stile be ginnen werden, um zu verſuchen, die Chineſe: zurückzuſchlagen. In der internationalen Kon zeſſion ſchlugen erneut Geſchoſſe ein. Opfer ſind nicht zu beklagen. 25 O, Beſorgnis in Tokio Tokio, 19. 2. Der Kriegsminiſter berichtete dem Kabinett, daß die Lage in Schangha äußerſt ernſt zu werden drohe, da eine groß Zahl chineſiſcher Soldaten unter Führun— Tſchiangkaiſcheks im Begriff ſei, zur 19. chineß ſchen Armee zu ſtoßen. Wie man hört, iſt das Kabinett einig, alles zu verſuchen, um eine Entwicklung der Lage zu verhindern, die zur Kriegserklärung zwinge könnte. Painleve verzüi In offiziöſen Kreiſen wird erklärt, man be⸗ abſichtige nicht, die Chineſen über die in dem Ultimatum erwähnte Zone von 20 Klm. zu verfolgen. Der Oflaſiatiſche Konflikt iim Völkerbundsrat Genf, 19. 2. Der Völkerbundsrat iſt heute nachmittag zuſammengetreten, um ſich auf An— trag Chinas mit dem Oſtaſiatiſchen Konflikt zu beſchäftigen. Der chineſiſche Delegierte Yen ſchilderte die erneute Zuſpitzung der Lage in Schanghai und beantragte einſtweilige Maß— nahmen des Völkerbundsrates zur Verhinde— rung neuen Blutvergießens. Der japaniſche De— legierte Sato widerſprach einzelnen Behaup— tungen des chineſiſchen Vertreters. Die von den chineſiſchen Vertretern beantrag— en einweiligen Maßnahmen hätten früher vor— zeſchlagen werden müſſen. Gegenüber einer vohlgeordneten, arbeitsfähigen Regierung hät⸗ e Japan ganz anders gehandelt. Es hätte je— de friedliche Regelung angenommen und die Beſtimmungen des Paktes beachtet. China ſei nicht imſtande, die Ausländer zu ſchützen und die Verpflichtungen aus den verſchiedenen Ver- trägen einzuhalten. Wenn man uns als die Angreifer verurteilt, erklärte der japaniſche Vertreter, dann muß man die Handlungsweiſe derjenigen Mächte verurteilen, die vor uns den gleichen Weg be— ſchritten haben. In Schanghai nachzugeben, hieße für Japan auf alle ſeine Intereſſen in China verzichten. Das könne keine japaniſche fegierung auf ſich nehmen. Die Schaffung der Autonomie der Man⸗— öſchurei, die vom Lande ſelbſt ausgegangen ſei, habe naturgemäß die Sympathie und die Un— derſtützung Japans gefunden. * chtet auf Kabinettsbilòung Cinksregierung in Frankreich geſcheitert (Letzte Radiomeldung!) Paris, 20. Febr. Herste früh hat Painleve auf die Kabinettsbildung verzichtet, da die Ver⸗ teilung der Portefeuilles die größten Schwierig⸗ keiten bereitete. Er ſagte in einer Erklärung an die Preſſe, die Linksparteien hätten ihm bei ſeiner Aufgabe, ein Miniſterium der republi⸗ kaniſchen Verſöhnung zu bilden, ihre volle Mit⸗ wirkung zugeſagt. Unterſtützung von anderer Seite, auf die er glaubte rechnen zu können, ſei ihm aber ſyſte⸗ matiſch verweigert worden. Er werde daher dem Präſidenten der Republik den Auftrag zur Kabinettsbildung zurückgeben. Ueber die Verhandlungen Painleves lagen zuvor folgende Meldungen vor: 5 witb. Paris, 20. Febr. Painleve will ein Kabinett bilden, das ſich auf eine aus⸗ geſprochene Linksmehrheit ſtützt. Die radi⸗ kalen Parlamentarier billigten die Erklä⸗ rung Herriots, daß unter dieſen Umſtän⸗ den dem Eintritt von Nadikal⸗Sozialiſten ins Kabinett nichts im Wege ſtehe. Die neue Kombination wird ſich alſo haupt⸗ ſüchlich auf die radikale Partei ſtützen. Die endgültige Miniſterliſte wird vorausſicht⸗ lich gegen 6 Uhr dem Präſidenten der Re⸗ vublik überreicht werden. Paris, 19. 2. Painleve hat heute vormittag die Verhandlungen wieder aufgenommen und empfing zahlreiche linksſtehende Parlamenta— rier; er ſoll die Abſicht haben, heute nochmals mit Laval und Tardieu zu verhandeln. Pain— leve ſelbſt erklärte, er habe die feſte Hoffnung zum Ziele zu kommen und glaube, ſpäteſtens heute abend dem Präſidenten die Liſte ſeiner Mitarbeiter vorlegen zu können. Paul-Boncour Außenminiſler? Paris, 19. 2. Painleve erklärte, die Vertei— lung der Miniſterpoſten ſeines Kabinetts ſei noch nicht vorgenommen worden; aber er habe den formellen Beiſtand Paul Boncours. Pain⸗ leve hat heute mit Paul Boncdur telefoniſch nach Genf geſprochen und dieſer ſoll ſich be— reiterklärt haben, den Poſten des Außenmi⸗ niſters anzunehmen. gerkrauenserklärung der Radikalen „ für Painlee Paris, 19. 2. Unter dem Vorſitz Herriots beſchäftigten ſich heute morgen die radikalen Parlamentarier mit der Regierungskriſe. Painleve wurde in einer Entſchließung das Vertrauen der radikalen Parlamentarier, daß er die Kriſe zum Beſten des Allgemeinintereſ⸗ ſes löſen werde, ausgebrochen. Dieſe Tagesordnung fand auch die Zuſtim⸗ mung verſchiedener zu der Beratung hinzuge⸗ zogener Vertreter anderer Linksfraktionen. 4 Die Völkerbundsverſammlung auf den 3. März einberufen. wib. Genf, 19. Febr. Der Völkerbundsrat hat heute abend nach über dreiſtündiger Sitzung beſchloſſen, entſprechend dem chineſiſchen Antrag die Völkerbundsverſammlung auf den 3. März einzuberufen. Die Delegierten aller in Schanghai vertre⸗ tenen Ratsmitglieder einſchließlich Chinas und Japans haben zugeſagt, mit Nückſicht auf den bevorſtehenden Ablauf des japaniſchen Ultima⸗ tums ſofort telegraphiſch auf die Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen an Ort und Stelle und die Vermeidung von Feindſeligkeiten hinzu⸗ wirken. Beginn der japaniſchen Offenſive. witb. Schanghai, 20. Febr. Die fjapaniſchen Streitkräfte begannen um 7.30 Uhr(Ortszeit) mit den vorbereitenden Angriffsbewegungen. Das Artilleriefeuer wurde auf Tſchapei um 9 Uhr früh eröffnet. dor dem Ende der hauplausſprache in Genf Genf, 19. 2. Die große politiſche Ausſprache tuf der Abrüſtungskonferenz geht ihrem Ende ntgegen. Die Rednerliſte iſt nahezu erſchöpft, ind das Büro hat demgemäß beſchloſſen, am Zamstag und am Montag keine Sitzungen nehr abzuhalten. Am Dienstag wird das Bü— zo der Konferenz zuſammentreten, um ſich über den weiteren Gang der Arbeiten ſchlüſſig zu verden. Es iſt vorgeſehen, daß die Ausſchüſſe hre Arbeiten in der übernächſten Woche auf— iehmen. Um den 21. März herum wird eine nindeſtens Zwöchige Unterbrechung der Kon— ferenz eintreten. Poliliſche Zuſammenſtöße Sieben Kommuniſten durch Schüſſe verletzt. Bockwitz(Kreis Liebenwerda), 19. 2. Zwi⸗ chen Kommuniſten, die eine nationalſozialiſti⸗ che Verſammlug zu ſprengen verſucht hatten, und der Landjägerei, die die etwa 400 Mann ſtarke Menge zerſtreuen wollte, kam es am ſpäten Abend zu ſchweren Zuſammenſtößen, in deren Verlauf von den Landjägern ſcharfe Schüſſe abgegeben wurden. Sieben Kommuni— ſten wurden verletzt, drei von ihnen ſchwer. irma Sklarek begulachtele ihre eigenen Unregelmüßigkeiten Berlin, 19. 2. Im Sklarek-Prozeß wurde heute die Vernehmung des Stadtbankdirektors Schröder forgeſetzt. Auf die Vorhaltungen des Vorſitzenden, daß die Sklarek im Laufe von Jahren etwa 200 Unterſchriften auf den Be ſtellſcheinen der Bezirksämter gefälſcht hätte! und daß dieſe Fälſchungen nicht entdeckt wor den ſind, erklärte Schröder, eines Tages ſe der Verdacht entſtanden, daß die Sklareks fin gierte Poſtſcheckeinzahlungen geleiſtet hätten Schröder und Hoge wollten nun an dieſen Tage bei den Sklareks revidieren. Der Buch halter Lehmann hätte ſich aber— ſo fuhr Schröder fort— verleugnen laſſen, da die ge— fälſchten Bücher noch nicht auf dem laufenden waren. Weiter ſchilderte Schröder, daß am nächſten Tage der Stadtverordnete Roſenthal ihn gewarnt habe, unter keinen Umſtänden bei den Bezirksämtern wegen der Unſtimmigkei⸗ ten nachzufragen, weil dadurch der Firma Sklarek Schaden erwachſen könnte. Wie aus den Schilderungen des Vorſitzenden hervor ging, waren die Sklareks angewieſen worden, ſich von den Bezirksämtern die beanſtandeten Zahlungen beſtätigen zu laſſen, ſo daß alſo die Firma, bei der Uregelmäßigkeiten vermutet wurden, die Richtigkeit der Angelegenheit ſelbſt nachweiſen ſollte.