Lokale Nachrichten * Lichtbildervortrag. Wie im Inſeraten⸗ teil erſichtlich, findet am Montag abend im Fürſten Alexander ein intereſſanter Lichtbildervortrag ſtatt. Es iſt dies kein Hetzfilm berichtigter Art, ſondern es werden Tatſachen vorgeführt, die zu denken geben. In Genf führen die Deutſchen Delegierten einen Verzweiflungskampf für die Abrüſtung, Wie berechtigt dieſer iſt, ſoll dieſer Film zeigen. Da der Vortrag vollkommen koſtenlos iſt, kann mit einem ſtarken Beſuch gerechnet werden. * Konzert. Die beſtbekannte Kapelle W. Hanf gibt morgen abend im Fürſt Alexander ein Konzert. Wer eiuen gemütlichen Abend ver— leben will, beſuche dasſelbe. Die Kapelle Hanf wird zeigen, daß ſie nicht nur Tanzmuſik, ſondern auch gute Konzertmnſik ſpielen kann. * Gemeinderatſitzung am Dienstag, den 1. März, abends 8 Uhr mit folgender Tages- ordnung: Den Viernheimer Waldrezeßvertrag; . Preisſenkung für Gas und Elektr. Strom; . Erhebung von Straßenbaukoſten in der Moltke— ſtraße 39(Friedrich Johann); Verkauf der Moenania; Herſtellung von Feldwegen in der Gemarkung; hier: Einführung von Pflichtarbeit; 5. Anſtellung eines Kontrolleurs für die Wohl— fahrtserwerbsloſen.(Letzte 2 Punkte nicht— öffentlich.) * 2. Muſikaliſcher Abend. Wie uns mitgeteilt wurde, findet die Wiederholung des 2. Muſikaliſchen Abends der Vereinigten Feuerwehr— kapelle bereits am Sonntag, den 6. März, abends 8 Uhr im großen Freiſchützſaale ſtatt. Wir möch— ten nicht verfehlen, darauf hinzuweiſen, daß für dieſes Jahr die letzte Gelegenheit geboten iſt, dieſem ſeltenen Genuß beizuwohnen. Wem es nicht ver— gönnt war, der erſten Veranſtaltung beizuwohnen, dem können wir den Beſuch am 6. März bei unſe— rer rührigen Feuerwehrkapelle aufs wärmſte emp— fehlen. Eintrittskarten zu 40 Pfg. ſind heute ſchon im Vorverkauf zu haben Muſikhaus Hanf, Radio— haus Renner, Freiſchütz, Kommandant Kempf, Buchbigderei Hofmann(Drehſcheibe) und bei allen Orcheſtermitgliedern. *„Das Heidegrab.“ Dieſes dramatiſche Singſpiel in 3 Akten von Kurt Scheidig, Muſik von P. Dietrich gelangt morgen Sonntag im „Kaiſerhof“ von der Operetten- und Theatergeſell— ſchaft wieder zur Aufführung. Alle diejenigen, welche dieſes wundervolle Singſpiel noch nicht ge— ſehen haben, empfehlen wir den Beſuch und garan- tieren für einen genußreichen Abend. Es iſt kaum zu glauben, was die Mitglieder dieſes Vereins, welcher erſt 3¼ Jahre beſteht, auf dem Gebiete der Theaterkunſt leiſten. Akt für Akt wird wun— dervoll und rührend zur Schau gebracht. Dann die wohlempfindenden Töne der Künſtlerkapelle Hanf-Blank verſchönern den Abend der Auf— führung und geben dem Gehör einen wohltuenden Klang. Auch wollen wir betonen, daß der Schluß— chor, geſungen vom Doppelquartett des Volks- chors Viernheim, dem ganzen Stück die Krone aufſetzt und es auf die Höhe der Kunſt bringt. Deshalb verehrte Einwohnerſchaft Viernheims, be— ſucht den Theaterabend der Operetten- u. Theater- geſellſchaft im„Kaiſerhof“ am morgigen Sonn— tag, abends 8 Uhr, und überzeugt Euch über die Leiſtungen der ganzen Spielerſchar. Es lohnt ſich. Sorge ſich jeder rechtzeitig und früh für einen guten Platz. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Näheres ſiehe heutiges Inſerat. Nachtvorſtellung im U. T. P. Geſtern Abend ein Bombenerfolg bei der Erſt— aufführung. Ab heute bis Montag täglich das 100% Meiſtertonwerk allererſten Ranges„Arme kleine Eva“ 8 218 St. G. B. Carlo Aldini, Siegfried Arno in„Das verſchwundene Teſtament“ und 3 weitere Tonfilmſchlager. Die Direktion hat dieſe Woche wieder keinen Fehlgriff, denn geſtern Abend war ſchon ein voller Erfolg zu verzeichnen. Kein Wunder, zeigt man doch Langenſcheids Roman„Arme kleine Eva“ als 100% Meiſtertonfilm, ein Werk von unvergleich— licher Wirkung. Der Film behandelt das vielum— ſtrittene Thema 8 218 St. G. B. Doktor Wolf, Nürnberg äußerte ſich: 800000 Frauen verſtoßen gegen dieſes Geſetz, trotzdem ſie wiſſen, daß ſie ſich ſtrafbar machen. 8S 218 St. G. B. Eine Schwan- gere, welche ihre Frucht vorſätzlich abtreibt, alſo im Mutterleibe tötet, wird mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren beſtraft. Dieſen tragiſchen Fall erleben Sie bei„Arme kleine Eva“ die von einem Schuft mißbraucht wurde. Wollen Sie dieſe Gerichtsver— handlung erleben mit der Armen Eva, dem Kur- pfuſcher und Verführer, dann kommen Sie heute ins U. T. Ueberall überfüllte Häuſer, überall po⸗ lizeiliche Abſperrungen, überall hinterließ dieſes Schauſpiel einen tiefen Eindruck. Im 2. Teil der König der Abenteurer Carlo Aldini und Siegfried Arno in„Das verſchwundene Teſtament“. Tempo, Humor, Spannung. Weiter zeigen wir noch drei Tonfilme„Die 4 Jazz-Boys“,„Der Kampf mit dem Rieſen“,„Im Schlaraffenland.“ Sie ſehen eine Filmſchau, brillant, klaſſig, prachtvoll von 1. Qualität die unüberbietbar iſt und alles in Schat⸗ ten ſtellt. Kaſſeneröffnung ¼8 Uhr, Anfang 9 Uhr, Ende ½1 Uhr. Preiſe: Werktags 40— 60 Pfg. Sonntags 50— 70 Pfg. Sichern Sie ſich all⸗ abendlich Plätze, denn Hunderte ſtrömen jeden Abend ins U. T., dem Haus der beſten und erſten Filme. Wohin? zu„Arme kleine Eva.“ 8 * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntag⸗ dienſt Herr Dr. Kienle. Lichtbildervortrag in der Sporthalle. Morgen findet in uuſerer Sporthalle ein Leichtathletikkurs für die Bezirke Odenwald und Südheſſeu ſtatt, der von dem Kreisſportwart Schmitt aus Frankfurt und dem Gauſportwart Berdolb aus Mainz abgehalten wird. Herr Schmitt trifft be⸗ reits heute hier ein und hält heute abend um halb 9 Uhr in der Sporthalle einen Lichtbildervor⸗ trag, der für die geſamte hieſige D. J K. berech⸗ net iſt. Niche nur die aktiven Mitglieder, ſon⸗ dern auch alle übrigen Mitglieder, insbe⸗ ſonders die Vorſtands- und Ausſchußmitglie⸗ der ſind herzlich eingeladen. Wir dürfen wohl zahlreichen Beſuch erwarten, wenn ein Vertreter der Kreisleitung in der Sporthalle ſpricht. Mehr als je heißt es für uns in dieſen ſchweren Zeiten treu zuſammenſtehen, trotz Spott und Hohn, die es ja auch in der Vergangenheit nicht hindern konnten, daß unſere Abteilung groß und ſtark wurde. Spott und Hohn konnten es auch nicht hindern, daß gereifte Männer, die zum Teil ihre Fähigkeiten in einem anderen Lager entwickelt hatten, ſich nun in den Dienſt unſerer großen Sache ſtellten. Das erfüllt uns mit be— ſonderer Freude und Genugtuung, zumal es ihnen in kurzer Zeit gelang, gemeinſam mit iheen jugend— lichen Sportfreunden einen ſchöͤnen Erfolg zu errin— gen, der ihnen und ihrer Gruppe alle Ehre macht. Wenn aber bisherige Freunde, die bei uns etwas Tüchtiges gelernt haben, uns aus irgendwelchen Gründen verlaſſen, ſo ſenden wir dieſen keinen Fuß— tritt nach, begleiten auch nicht ihren Weggang mit ironiſchen Bemerkungen in der Zeitung, ſondern laſſen ſie ungeſtört in ihrem neuen Wirkungskreis arbeiten, wo ſie glauben, ihr Glück gefunden zu haben. Kein Spott, kein Hohn, keine Ironie den bisherigen Freuden gegenüber, ſo handelt ein rechter Jugendkraftler! Harry Piels allerneueſter Tonfilm-Schlager im Central⸗Film⸗Palaſt „Bobby geht los“ ſo heißt der allerneueſte Ton- filmſchlager, auf den ſchon lange alle Harry Piel— freunde warten. Bobby geht los und wie er rauft, boxt, iſt Gentlemann und Verbrecher. Mit einem Wort: Eine Tonfilm ⸗Senſation erſten Ranges. Ueberall ganz gewaltiger Erfolg. Ein Tonfilm voll Tempo und atemraubender Spannung vollführt Harry Piel, wie früher die abenteuerlichſten Sen- ſationen. Im 2. Teil zeigt man das Liebesleben einer ſchönen Frau.„Die ſeltſame Vergangenheit der Thea Carter“. Das Schickſal einer Unſchul⸗ digen, das Opfer eines Lebemannes und doch treue Gattin und gute Mutter ihres Kindes iſt. Motto: Richte nicht, auf daß du nicht gerichtet wirſt. Dieſes Programm wird allen Beſuchern die angenehmſte und billigſte Abendunterhaltung bieten. Ein Beſuch überzeugt. Demnächſt kommt das ſchönſte und beſte Tonfilmwerk„Der Kongreß tanzt“. Bereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Samstag Abend treffen ſich alle Intereſſenten für den Gaumannſchaſtskampf in Sandhofen um halb 7 Uhr per Rad bei Mit- glied Hans Zwanziger. Sonntag nachmittag halb 2 Uhr trainieren ſämtliche Fauſtballſpieler auf dem Sportplatz. Zugleich äußerſt wichtige Beſprechung des Geſamtvorſtandes auf dem Sport- platz. Die Turnleitung. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Zum Lichtbildervortrag am Montag abend im Fürſten Alexander wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Nach dem Vortrag Verſammlung der Schützen— abteilung. Tagesordnung: Jahresprogramm u. Aufſtellung der Mannſchaften. Reſtloſes Er⸗ ſcheinen erforderlich und wird erwartet. 8 Sport⸗ und Körperpflege(Abteilung Fußball). Sonntag morgen halb 11 Uhr: Viernheim 1. gegen Käfertal 1. Um 12 Uhr: Viernheim 2. gegen Käfertal 2. Die geſtellten Spieler werden benachrichtigt. Die Leitung. NB. Abfahrt der 1. Ringermannſchaft nach Lampertheim am Samstag abend halb 7 Uhr per Rad. Treffpunkt am Friedhof. Berein für Sport- u. Körperpflege 1896.(Ab⸗ teilung Ringen u. Stemmen). Sonntag, Serien- kämpfe der Ringer und Stemmermannſchaften in Fürth i. O. Treffpunkt beim 1. Vorſitzenden, Weinheimerſtraße. Die Leitung. Klub ver Gemütlichen 1915. Sonntag, den 28. Februar, nachmittags 1 Uhr Generalverſamm⸗ lung. Um reſtloſes Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Vntererhebſtelle. Die Brandverſicherungsbeiträge für 31 und das vierte Ziel Kirchenſtener 31 können am Mon- tag und Mittwoch kommende Woche noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. 5 Kirchner. Sport⸗vorſch au. um den Bezirks Ponal Im Bezirk Rhein⸗Saar iſt am Sonntag eine Vorentſcheidung gefallen. Die Grünen haben gegen 08 Mannheim 1:2 verloren und mußten daher die Tabellenführung an Neunkirchen abtreten. Nun hat aber Neunkirchen noch ſchwere Spiele ausſtehen, ſo⸗ daß auch ſie noch Punktverluſte erleiden können. Die Grünen werden deshalb auch noch weiterhin um die Spitze kämpfen. Noch beſſere Ausſichten als die Grünen haben die Sportfreunde Saarbrücken welche aus 5 Spielen nur 1 Verluſtpnnkt erlitten haben, aber in Viernheim antreten müſſen. Deshalb ihr elf Grünen nicht verzagen wenn der Pokal- meiſter Viernheim heißen ſoll! Der kommende Sonntag bringt nun folgen- des Programm: Amicitia Viernheim— SV. Saarbrücken Phönix L'hafen— Borruſſia Neunkirchen 1. FC. Idar— Sportf. Saarbrücken VfR. Mannheim— Mundenheim Kaiſerslautern— Saar Saarbrücken Der Sportverein 05 Saarbrücken auf dem Waldſportplatz! Der Saarbrücker Sportverein trifft morgen nachm. 3 Uhr auf dem Waldſportplatz mit folgen- der Mannſchaft an: Wolfanger Hingſt 1 Harig Hingſt 3 Hering Wölflinger Meyer Eichler Schmitt Hingſt 2 Waſchburger Das iſt die z. Z. ſtärkſte Aufſtellung der Saar- brücker Gäſte, die während der Verbandsſpiele große Erfolge aufwieſen. Unſere Zuſchauer bitten wir dringend die Zurufe an die Spieler zu unterlaſſen. Die Spieler müſſen unbeeinflußt von außen den Kampf durchführen können. Den Schiedsrichter bitten wir auch zu verſchonen, der Mann tut nur ſeine Pflicht und Schuldigkeit. Auf alle Fälle muß auf dem Sportplatz Disziplin gewahrt werden. Die Grünen treten mit einem etwas umgeſtellten Sturm an. Hoffen wir, daß ſich dies bewährt und der Sieg in Viernheim bleibt. Die erwerbsloſen Zu⸗ ſchauer machen wir nochmals auf den Vorverkauf aufmerkſam. Mitglieder löſen an der Platzkaſſe für 30 Pfg. In Ludwigshafen ſteigt eine intereſſante Be- gegnung. Beide Gegner haben noch gleiche Aus- ſichten. Der Kampf wrd beſtimmt ſehr ſpannend. Eine komplette Phönixelf müſſe den Sieg davon- tragen. Eine weitere wichtige Begegnung ſteigt in Idar, wo heiß um die Punkte gekämpft werden wird, um den Anſchluß an die Tabellenſpitze nicht zu verpaſſen. Auf dem Pfg. Platz ſtehen ſich zwei alte Rivalen Gegegenüber welche] ſchon für mauche Ueberraſchungen ſorgten. Ein Unentſchieden ſollte auf der Tagesordnung ſtehen. Ein guter Schieds- richter wäre zu wünſchen. Das Spiel in Kaiſerslautern iſt offen. Sport- und Körperpflege(Abtlg. Fußball). Am Sonntag ſpielten die roten Fußballer auf dem Waldhofplatz und holten ſich einen Achtungs⸗ erfolg; 2:2 lautete das Reſultat. Die V'heimer Mannſchaft, die wirklich anfängt einen techn. Fuß- ball zu ſpielen, gab einen Gegner ab, der der alten Mannſchaft Waldhof teilweiſe ſogar überlegen war. Beſonders gut ſchlug ſich der Torwächter und die Verteidigung, ſowie der Mittelläufer. Alle anderen taten ihre Pflicht. Das beweiſt das 2 2⸗Ergebnis. — Am Sonntag morgen ſtarten wir mit 2 Mann- ſchaften in Viernheim, gegen Käfertal. Ein ſchönes Spiel iſt zu erwarten, zumal die V'heimer den 1. Sieg gern buchen möchten. Das Spiel findet um halb 11 Uhr ſtatt und wir wollen hoffen, daß die V'heimer Arbeiterſchaft die ſich im richtigen Fahr- waſſer befindlichen roten Fußballer unterſtützen und erſcheinen. Rot⸗Sport. Bekanntmachung. Betr.: Preisſenkung. Der Beauftragte des Reichskommiſſars für Preisüberwachung für Heſſen und Heſſen-Naſſau hat dem Herrn Heſſ. Miniſter des Innern(Arbeit und Wirtſchaft) mitgeteilt, daß beim Verkauf von klei⸗ nen Mengen allerhand Waren(/ oder/ Pfd.) vielfach nicht der ſich bei der Diviſon heraus⸗ ſtellende Teilbetrag einſchließlich einer Aufrund⸗ ung der Bruchteile von Pfennigen auf volle Pfennige erhoben, ſondern darüber hinaus eine Aufrundung auf Fünfer oder Zehner oder gar noch mehr vorgenommen würde. Ein derartiges Verfahren iſt unberechtigt und unzuläſſig. Statthaft iſt lediglich eine Aufrundung auf die nächſten vollen Pfennige. Wir machen dies öffentlich bekannt und empfeh⸗ len allen Intereſſenten genaue einhaltung der ange⸗ ordneten Berechnung und weiſen dabei insbeſondere darauf hin, daß bei hartnäckiugen Verſtößen gegen dieſe Anordnung die Verkaufserlaubnis entzogen werden kann. Viernheim, den 27. Februar 1932 Heſſ. Polizeiamt. Oech ler. Geſchäftliches Das Hauptziel der neuzeitlichen Grünlandbewegung iſt, gebauwolles Futter in der eige riſchaft zu erzeugen, um hierdurch Lehrer Mohr. Nutzen Sie die Preisſenkung und die Sonderbedinqungen den Zukauf teurer ausländiſcher Futtermittel ein- ſchränken bezw. unterlaſſen zu können. Als ſelbſt⸗ erzeugtes Kraftfutter kann man aber nur ein Heu anſprechen, deſſen Eiweiß-, Fett⸗ und Stärkegehalt durch mineraliſche Volldüngung mit ausreichender Kaligabe verbeſſert wurde. Wo es im Herbſt oder Winter verabſäumt worden iſt, muß daher raſcheſt nachträglich neben den übrigen Pflanzennährſtoffen eine ergiebige Kalidüngung gegeben werden, wenn die Rentabilität der Viehwirtſchaft geſichert werden Gollesbterlorbundg 3. Faſtenſonntag. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 310 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ¼2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jung- frauen-Kongregation. 8 Uhr Faſtenpredigt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr Requiem für den in Gau⸗ Algesheim r Wachtmeiſter Franz Adler. 8,7 Uhr geſt hl. Meſſe für Familie Johann Heinzelmann, Joh. Sommer und Joh. Helbig. 8 Uhr 1. S.⸗A. für Katharina Hofmann geb. Adler. Dienstag: ¾7 Uhr 1, ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Maria Franziska Bugert geb. Müller. Mittwoch: ¾7 Uhr 2, ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Kath Hofmann geb. Helfrich Donnerstag:/ 7 Uhr 2, ½8 Uhr 3. S.A. für Katharina Hofmann geb. Adler. Freitag:/ 7 Uhr Herz Jeſu Miſſe für Maria Magdalena Roos geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Ad. Weidner 3., Ehefrau Kath. geb. Neuhäuſer, Kinder u. An⸗ hörige. 18 Uhr beſt. E.⸗A. für das 7 Schulkind Haus Klee Samstag: ¾7 Uhr 3. S.-A für Maria Franziska Bugert geb Müller 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Knapp und Mafthäus Beyer. 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Martin geb. Adler, Tochter Kath. geehl Wolf und beider— ſeitige Eltern. Am Montag und Mittwoch iſt um ¾ 7 Uhr bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners— tag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag von 5—7 Uhr Ge— legenheit zur hl. Beicht wegen des Herz Jeſu Frei⸗ tags. Am nächſten Freitag abend ¼8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſterpflicht alle Jünglinge. Es wird dringend gebeten, die Zeit von 4 7 Uhr zu benutzen, ſoweit die Jüng⸗ linge ohne Beſchäftigung ſind. Zugleich gemein⸗ ſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Rektoren Beller und Gillig und Herrn Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr.— Kollekte heute für bedürftige Erſt⸗ Kommunikanten Es wird nur in der Kirche ge— ſammelt. Donnerstag von 2—5 Uhr Sprechſtunde des Arb Sekr. im„Freifchütz.“ Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 28. Februar 1932. 3. Sonntag der Leidenszeit. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 5½ Uhr: Abendſpaziergang des Jugend⸗ verein nach Hüttenfeld vom Friedhof ab. Abends 8 Uhr: Mädchenbund Mittwoch, den 2 März 192. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Freitag, den 4. März 1932. Uhr: Turnſtunde Abends 8 jernheimer finzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 15˙0 Mk. ei ins Haus gebracht.— Gratisbeila Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjäh kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim * 1 0 wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21377 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 49 rrrrfPPTPPTPTPTTTbPbTbTbTbTbTbbcbbbc Arbeilerenllaſſungen wegen des Berliner Bierſireiks Berlin, 26. 2. Bei den Gewerkſchaften hat die Bierſtreikbewegung lebhafte Beunruhigung ausgelöſt, weil man ſchwerwiegende Folgen für die Gaſtwirtsgehilfen und für die Beleg⸗ ſchaften der Berliner Brauereien befürchtet, eine Auffaſſung, die durch bereits erfolgte Kündigungen von Bierzapfern und ſonſtigen für den Bierausſchank benötigten Perſonal be⸗ ſtätigt wird. Heute vormittag begannen zwi⸗ ſchen Gewerkſchaftsvertretern und dem Ver⸗ band Berliner Brauereien Verhandlungen, die ſchon vorher wegen Neuregelung der Arbeits- zeit angeſetzt waren, nun aber dazu benutzt werden dürften, die Frage zu klären, ob in⸗ folge des Bierſtreikes umfangreiche Arbeiter- entlaſſungen bei den Brauereien zu erwarten ſind. die Winkerhilfsmaßuahmen zur Verbilligung von Kohle Berlin, 26. 2. Der dritte(März) Bezugs⸗ ſchein für die Durchführung der Winterbilfs— maßnahmen zur Verbilligung von Kohle für die hilfsbedürftige Bevölkerung wird in den nächſten Tagen(zuſammen mit einem vierten Fleiſchbezugsſchein) durch die Reichsdruckerei an die für die Zuwendung der Bezugsſcheine angegebenen Stellen geſandt werden, u zwar in derſelben Anzahl wie im Vormonat. Gulſchrift aus dem Auslande eingehender Reichsbanknolen Berlin, 26. 2. Um Härten gegenüber recht— mäßigen Inhabern von Reichsmarknoten, ins- beſondere im Ausland reiſenden Deutſchen zu vermeiden, iſt beſtimmt worden, daß Kredit⸗ inſtituten und Reiſebüros im Auslande und im Saargebiet bis zum 31. März d. J. die an ein inländiſches Kreditinſtitut eingeſandten Reichsmarknoten mit Genehmigung der Devi— ſenbewirtſchaftungsſtellen auf freies Konto gutgeſchrieben werden können, wenn die Reichsmarkbeträge nachweislich aus Amwech— ſelung ſtammen, die für jede Perſon nicht mehr als 200 RM betragen. Die Reichspräſidenten⸗ wahl Auflegung von Stimmliſten und Stimmkarteien für die Reichspräſidentenwahl. wtb. Verlin, 27. Febr. Der Reichsminiſter des Innern hat durch Verordnung beſtimmt, daß die Stimmliſten und Stimmkarteien für die Reichspräſidentenwahl vom 3.—6. März aufzulegen ſind. Die Gemeindebehörde kann die Auflegung ſchon früher beginnen laſſen. Ein Rundſchreiben des Reichsinnenminiſters über die Durchführung der Reichs⸗ präſidentenwahl. wib. Berlin, 27. Febr. Der Reichsminiſter des Innern hat geſtern durch Rundſchreiben die Landesregierungen gebeten, alle Maßnahmen zur Durchführung der Wahl des Reichspräſiden⸗ ten in die Wege zu leiten und die Gemeinden⸗ und Verwaltungsbehörden mit entſprechender Weiſung zu verſehen. Unter Hinweis auf die weſentlichſten Wahlverſtöße bei den letzten Wah⸗ len wurde verſucht, dahin zu wirken, daß die Gemeindebehörden und Abſtimmungsvorſtände die Reichsſtimmordnung genau innehalten, um keinerlei Anlaß zu Klagen zu geben. Gleichzei⸗ tig wurden allgemeine Richtlinien für die Or⸗ ganiſation und Durchführung der Reichspräſi⸗ dentenwahl gegeben. Cetzte Radiomeldungen Großfeuer in Roſtock. wtb. Noſtock, 27. Febr. Das große Gebäude der Mecklenburgiſchen Genoſſenſchaftsbauk in Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 27. Februar 1932. Noſtock ſteht ſeit 10 Uhr(Freikagnacht) in hellen Flammen. Das Feuer nahm ſeinen Ausgang vom Dachſtuhl, der ebenſo wie die oberſte Etage des Gebäudes bereits völlig vernichtet iſt. Bei der Bekämpfung des Brandes erlitten der Brandmeiſter und drei Feuerwehrleute ſchwere Rauchvergiftungen. Sie mußten dem Kranken⸗ haus zugeführt werden. Die Entſtehungsur⸗ ſache des Feuers iſt nicht bekannt. Tardieu empfängt Botſchafter Fraicbis Poncet. wtb. Paris, 27. Febr. Miniſterpräſident Tardien hatte geſtern nachmittag mit Votſchafter Poncet eine längere Unterredung.— Tardieus Rückreiſe nach Genf iſt definitiv auf Sonntag abend feſtgeſett worden. Er trifft Dienstag früh wieder in Paris ein, um an dem für Dienstag vormittag einberufenen Miniſterrat teilzunehmen. Tardieu wird übrigens Freitag kommender Woche vor dem Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten 1 erſcheinen. FFF 40. Jahrgang FFP Raubüberfall auf ein Konfektionsgeſchäft. Die Inhaberin erſchoſſen. wib. Oppeln, 27. Febr. In einem Konfek⸗ tionsgeſchäft am Ring erſchien kurz vor Laden— ſchluß ein maskierter Mann und raubte die Laden⸗ kaſſe, die die Tageseinnahmen enthielt. Er hatte die Telephonleitung zerſchnitten und die allein im Laden befindliche Inhaberin, die ſich zur Wehr ge— ſetzt haben dürfte, durch einen Schuß ſchwer ver— wundet. Der Tüter iſt unerkannt entflohen, die U Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Ablehnung aller Mißtrauensanträge Mehrheit von 25 Stimmen für Berlin, 26. 2. Präſident Löbe teilte bei Er⸗ öffnung mit, daß der Abg. Glatzel(DVP) ſich wegen Krankheit auf zwei Tage hat beurlau— ben laſſen. Der Präſident ſtellt dann einen Antrag der Deutſchnationalen zur Beratung, der ihn auf— fordert, ſein Amt niederzulegen. Abg. Roſenberg(Natſ.) wendet ſich gegen die geſtrigen Ausführungen des Reichskanz— lers. Mit ſeiner Bemerkung, Roſenberg habe 1918 noch nicht gewußt, welches ſein Vater⸗ land ſei, habe Dr. Brüning das tragiſche Schickſal von 10 Millionen Auslandsdeutſchen verſpottet. Abg. Dr. Frick(Natſ.) beantragt die Herbei⸗ rufung des Reichsfinanzminiſters Dr. Dietrich. Im Hammelſprung wird der Antrag mit 180 gegen 210 Stimmen bei drei Stimment⸗ haltungen abgelehnt. Abg. Bauſch(Chr.⸗Soz.) führt aus, gerede weil die Chriſtlich-Sozialen das Vaterland über die Partei ſtellen, wendeten ſie ſich gegen das Syſtem Hitler-Goebbels, das die unbe— dingte nationalſozialiſtiſche Parteiherrſchaft aufrichten wolle. Das Problem der Entſchuldung der Land— wirtſchaft müſſe gründlicher angepackt werde als bisher. Abg. Frau Juchacz(Soz.) betont die Not⸗ wendigkeit in dieſer Schickſalsſtunde des deut⸗ ſchen Volkes auch die Stimme der deutſchen Frauen zu hören. Wir Frauen wolle keinen Bürgerkrieg, wir wollen keinen Völkerkrieg. Gegen die nationalſozialiſtiſche Politik wenden ſich die Frauen, die für Freiheit und Frieden ſind. Abg. Dr. Neubauer(Kom.) wirft den Na⸗ tionalſozialiſten vor, daß ſie nur bezahlte Ge— folgsleute des Induſtrietruſtkönigs Fritz Thyſ— ſen ſeien. Der andere Truſtkönig Krupp ſtützte dagegen den Reichskanzler. In dieſer Aus— einanderſetzung zwiſchen den beiden Gruppen der Nationalſozialiſten des deutſchen Kapitalismus ſtehe nur der Kommunismus auf der Front der werktätigen Maſſen gegen das Ausbeutertum. Während der Ausführungen des kommuni— ſtiſchen Redners nimmt Vizepräſident Grgef— Thüringen den Präſidentenſitz ein, eine Tat⸗ ſache, die im Hauſe deswegen viel beachtet wird, weil ſeit dem erſten Auszug der Natio— nalſozialiſten u. Deutſchnationalen der deutſch⸗ nationale Vizepräſident ſich nicht mehr an der Verhandlungsleitung bei den Reichstagsſit— zungen beteiligt hatte. Als Präſident Löbe das Präſidium wieder übernimmt und dem Abg. Dr. Weber(Stp.) das Wort erteilt, verlaſſen die meiſten Deutſch— nationalen und Nationalſozialiſten den Saal. Abg. Dr. Weber⸗Potsdam(Stp.) erklärt, er wolle ſeine Behauptung beweiſen, daß die Na⸗ tionalſozialiſten auf dem Wege des politiſchen Mordes vorangegangen ſeien. Der Redner führt verſchiedene Beiſpiele an und erklärt zum Schluß, gegen dieſe Mordhetze einer Partei, die ſich„national“ nennt, müſſe mit den ſchärfſten Mitteln vorgegangen wer— den.(Beifall links.) Abg. Geſchke(Kom.) ruft: Herr Groener, was ſagen Sie zu ihren jüngſten Rekruten? Ein Hundsfott, wer dieſe Mörder nicht in die Reichswehr aufnimmt.(Heiterkeit bei den Kommuniſten.— Präſident Löbe erſucht um Ruhe.) 5 Abg. Schulze-Stapel(Dul.) bedauert, daß die Ernähungsfrage in der Ausſprache nicht ge— nügend Beachtung gefunden habe. Für die Zu⸗ abet 00 1 b 511 5 Befürchtungen en. andwirtſchaftlichen U e bedürfen der Staatshilfe. 0 e Abg. Criſpien(Soz) wendet ſich gegen natio nalſozialiſtiſche Angriffe und erklärt, kein an— ſtändiger Menſch könne ſeine ſo oft zitierte Aeußerung dahin auslegen, daß er dem Arbei— ter die Liebe zum Vaterlande abſpreche. Curtius und oon Nardorff aus der D. B. P. ausgeſchloſſen weil ſie nicht an der Abſtimmung über das Mißtrauensvotum teilnahmen Berlin, 26. 2. Nachdem durch den Verlauf der Abſtimmungen über die Mißtrauensanträge ge⸗ gen das Kabinett Brüning im Reichstag beſtä⸗ tigt worden iſt, daß die Abgeordneten Dr. Cur⸗ tius und von Kardorff ſich nicht an der Abſtim⸗ mung beteiligt haben, wird dem Nachrichten büro deutſcher Zeitungsverleger in volkspartei⸗ lichen Kreiſen geſagt, daß beide Abgeordnete hiermit nun aus der Reichstagsfraktion der DV ausgeſchloſſen wären. Das ſei die Folge⸗ rung aus dem geſtern von der Fraktion gefaß⸗ ten Beſchluß auf Anweſenheitszwang. Welche Rückwirkungen das auf die Zugehörigkeit der beiden Abgeordneten zur Parteiorganiſation jetzt haben werde, ſtehe noch nicht feſt, hänge aber nicht zuletzt von der Entſcheidung der zu⸗ ſtändigen Wahlkreisverbände ab. Dr. Curtius erklärte dem Vd Z⸗Büro, er werde von ſich aus vorläufig nichts unternehmen. Der Abgeordne⸗ te Glatzel, der ſich gleichfalls hatte beurlauben laſſen und von der Fraktion aus Kattowitz tele⸗ graphiſch zurückgerufen worden war, hat der Fraktion die Erklärung abgegeben, daß es ihm techniſch zwar nicht mehr möglich geweſen ſei, rechtzeitig zu den Abſtimmungen zu erſchei⸗ nen, daß er aber im Falle ſeiner Anweſenheit mit der Fraktion geſtimmt haben würde. Aehn⸗ liche Erklärungen hatten die Abgeordneten Schneider⸗Dresden und Kahl abgegeben. vdz. Berlin, 26. Febr. Der Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei teilt mit: Die Reichstags— fraktion der Deutſchen Volkspartei trat nach dem Schluß der Plenarverhandlungen zu einer kurzen Sitzung zuſammen. Die Fraktion nahm davon Kenntnis, daß die Herren Abgeordneten Dr. Cur— tius und v. Kardorff an der Abſtimmung über den volksparteilichen Mißtrauensantrag nicht teilge— nommen haben und dadurch in Folgewirkung des Fraktionsbeſchluſſes automatiſch aus der Fraktion ausgeſchieden ſind. Abg. Glatzel hat telegraphiſch mitgeteilt, daß er von dem Fraktionsbeſchluß auf Anweſenheitszwang Kenntnis genommen und ſeine Rückreiſe nach Berlin ſofort angetreten habe. Die Fraktion beſchloß, hierüber weitere Erklärungen abzuwarten und dann erſt Beſchluß zu faſſen. die Regierung— Keine Reichstagsauflöſung— Erneuter Auszug Abg. Dr. Roſenfeld(SAP) macht der Regie⸗ rung den Vorwurf, daß ſie planmäßig die Er— rungenſchaften der Arbeiterſchaft abbaue. Von einzelnen Nationalſozialiſten wird wäh— rend dieſer Rede„mähähä!“ gerufen. Von unts wird darauf nach rechts gerufen:„Sie können den Ziegenſtall nicht verleugnen.“ Präſident Löbe erklärt, wenn er die Stöter feſtſtellen könnte. würde er ſie trotz der bevor- ſtehenden Abſtimmung von der Sitzung aus— ſchließen. Abg. Dr. Roſenfeld(&) erklärt, ihm und ſei nen Freunden ſtehe Thälmann tauſendmal ne her als Hindenburg. Abg. Dr. Föhr(Baden)(Z) weiſt national⸗ ſozialiſtiſche Angriffe auf die nationale Zubver— läſſigkeit des badiſchen Zentrums zurück. Unter lauten Hört-hört-Rufen der Mehrheit zitiert Abg. Dr. Föhr die Aeußerungen Adolf Hitlers zu ausländiſchen Preſſevertretern, oaß die Nationalſozialiſten keineswegs die Wieder— herſtellung der alten deutſchen Grenzen oder die Rückgabe aller Kolonien verlangten. Hitler habe auch die deutſchen Südtiroler Italien preis— gegeben und ſich für ein Südlocarno ausgeſpro— chen. Die ganze Zentrumspartei ſtehe in unver- brüchlicher Treue zum Kanzler, zu ſeiner Poli— tik und zum Reichspräſidenten. Abg. Lucke(WP) wendet ſich gegen die Be— hauptung, der Kanzler hätte die Stimmen der Wirtſchaftspartei am 16. Oktober 1931 nur be— kommen, als er in letzter, entſcheidender Stunde einen Scheck über 500 000 RM für die Deutſche Mittelſtandsbank ausgehändigt hätte, daß an dieſer von dem Abg. Feder(Natſ) aufgeſtellten Behauptung kein wahres Wort ſei, und daß ſie in allen Teilen frei erfunden ſei. Wenn weiter insbeſondere der deutſchnationale Abg. Schmidt- Berlin behauptet habe, die Wirtſchaftspartei hätte ihre politiſche Stellung zur Regierung von der Zahlung von 60 Millionen abhängig gemacht, ſo ſei darauf hinzuweiſen, daß gegen den Abg. Schmidt Anzeige bei der Staatsan— waltſchaft erſtattet worden ſei. Auch hierzu ha— be die Reichsregierung eindeutig erklärt, daß alle derartigen Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen ſeien. Abg. Dr. Marx(Z) erklärt, wenn anhand bon Zitaten auch aus der Zentrumspreſſe ver— ſucht worden ſei, zu beweiſen, das Zentrum hätte ſeinen Standpunkt gegenüber der Perſon Hindenburgs geändert, ſo ſei dem entgegenzu— halten, daß dieſe Zitate aus dem Zuſammen— hang geriſſen worden ſeien und deshalb nicht als beweiskräftig anerkannt werden könnten. Das Zentrum habe Hindenburg ſtets als einen Mann vorbildlicher Pflichttreue und Hingabe an das Vaterland geſchätzt, und es habe hierin ſeine Meinung nicht zu ändern brauchen. Dr. Marx hebt hervor, daß ſeine Zuſammenarbeit als Kanzler mit dem Reichspräſidenten von 1926 bis 1928 ungetrübt geweſen ſei. Bevor die Ausſprache fortgeſetzt wird, erklärt Abg. Jadaſch(Kom) er habe ſoeben ein Tele— gramm erhalten, wonach den bei dem Unglück auf der Karſten⸗Zentrums⸗Grube in Oberſchle⸗ ſien geretteten ſieben Bergleuten die Auszah⸗ lung des tarifmäßigen Lohnes für die unter⸗ toge zugebrachte Zeit verweigert worden ſei. Dec Redner beantragt daher u. a., daß dieſe Entlohnung doch erfolgt und den geretteten Bergleuten ein achtwöchiger Erholungsurlaub gewährt wird.(Erregte Auseinanderfetzungen der Kommuniſten mit dem Abg. Dr. Kleiner. der u. a. zuruft:„Das iſt nur eine üble Partei⸗ agitation!“ Ueber den Antrag wird ſpäter entſchieden. Abg. Dr. Everling(Dul.) bezeichnet die Tat⸗ ſache der Uebertragung der geſtrigen Brüning⸗ rede im Rundfunk als typiſch für die mangelnde Ehrlichkeit des Syſtems. Der Parlamentaris⸗ mus ſei erledigt, ſeit der Reichstag nur alle halbe Jahre zuſammenkommen dürfe, um Not⸗ verordnungen zu beſtätigen, Mißtrauensvoten abzulehnen und ſich ſelbſt zu vertagen. Brü⸗ ning ſei der Gefangene des Syſtems geworden. Auch den greiſen Feldmarſchall habe man zum Gefangenen des Syſtems gemacht. Herr Reichs⸗ kanzler, geben Sie den Weg frei: Das nationale Deutſchland will durch! Waere e Abg. Dr. Frick(Natſ.) beantragt nochmals die Herbeirufung des Reichsfinanzminiſters Dietrich. e Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Kommuniſten gegen die Rechte abgelehnt. Nach der Ablehnung erſcheint Miniſter Dietrich un⸗ ter allgemeiner Heiterkeit am Regierungetiſch. Abg. Reinhardt(Natſ.) beſchäftigt ſich mit der Wirtſchafts- und Finanzpolitik der beiden Kabinette des Reichskanzlers Dr. Brüning. 9 Die Reichsregierung befinde ſich in ihrer Haushalts- und Kreditgebarung außerhalb der Verfaſſung. Ihre letzten Maßnahmen ſeien verfaſſungswidrig und kein gewiſſenhafter Be— amter dürfe aufgrund ſolcher Regierungsmaß— nahmen Schuldverſchreibungen ausſtellen. 4 Abg. Dr. Spahn(Dut.) kommt auf die neu⸗ eſten Berichte von der Genfer Abrüſtungston— ferenz zurück und äußert die Befürchtung, daß die deutſche Delegation dort eine Haltung ein— nehme, die mit dem in der erſten Genfer Rede des Reichskanzlers vertretenen deutſchen Standpunkt vereinbar ſei. re Wir fragen den Reichskanzler, ob er auf⸗ grund der neuen Berichte den Leiter der deut— ſchen Delegation Nadolny auf der Abrüſtungs⸗ konferenz von Genf abberufen hat, weil er den vom Reichskanzler vertretenen deutſch. Stand— punkt preisgegeben hat. Erfolgt dieſe Abberu— fung nicht, dann müßte der ganze Reichstag einmütig aus dieſem außenpolitiſchen Anlaß, den Sturz des Reichskanzlers verlangen. Ich richte einen letzten Appell an den Reichs- kanzler, nach dieſen letzten Ereigniſſen den Feldmarſchall von Hindenburg nicht mehr als Kandidaten für ſein Regierungsſyſtem in An⸗ ſpruch zu nehmen.! Reichsfinanzminiſter Dietrich erwidert auf die vom Abg. Reinhardt erhobenen Vorfoürfe und meint, dieſe Angriffe ſeien durch die Tat⸗ ſachen in keiner Weiſe begründet. Der Miniſter erläutert nochmals die Reichsbeteiligung an der Stützung und Zuſammenlegung von Groß— banken. Die Regierung hat alle Initiative ange— wandt, um die ſchwierigen Finanzen zu ord⸗ nen. Wir haben das deutſche Volk mit ſchwe⸗ ren Steuern belaſten müſſen. Es iſt nicht die Unfähigkeit der Regierung oder des Finanz⸗ miniſters, die uns die ſchweren Laſten aufge⸗ bürdet hat, ſondern es liegt einfach daran, daß wir unſere Arbeitsloſen nicht einfach verbun⸗ gern laſſen können. Wenn die nationalſoziali⸗ ſtiſchen Forderungen angenommen worden wären, dann möchte ich einmal ſehen, wohin wir mit unſeren Finanzen gekommen wären. Die Nationalſozialiſten rufen fortwährend laut:„Die Schatzanweiſungen! Die chaßan⸗ weiſungen! Warum erſcheinen ſie nicht im Mo⸗ natsausweis?“ Miniſter Dietrich antwortet:„Weil ſie nur halbjährlich ausgewieſen werden. Die Abſtimmungen Bei der Abſtimmung über die Miß⸗ 1— trauensantrüäge gegen das Geſamtkabi⸗ nett bleibt die Oppoſition mit 254 Stim⸗ men in der Minderheit gegen 489 für die Regierung abgegebene Stimmen. 29 Oppoſitionsſtimmen ſtammen aus dem Lager der Kommuniſten und der Soz. Arbeiterpartei. Der Mißtrauensantrag der Deutſchna⸗ tionalen u. Kommuniſten gegen Reichs⸗ innenminiſter Dr. Groener wird mit 305 gegen 250 Stimmen bei einer Ent⸗ haltung abgelehnt. Der von den Deutſchnationalen gegen den Reichsfinanzminiſter Dietrich geſtell⸗ ten Mißtrauensantrag wird mit 290 ge⸗ gen 250 Stimmen bei 10 Stimmenthal⸗ tungen abgelehnt. Vor der Abſtimmung der kommuniſtiſchen, deutſchnationalen und nationalſozialiſt'ſchen Anträge auf Reichstagsauflöſung erklärt Abg. Döbrich(Landvolk), ſeine Freunde würden ge⸗ gen dieſe Anträge ſtimmen. Die Auflöſungsanträge werden mit 299 gegen 228 Stimmen der Antragſteller abgelehnt. Zur Abſtimmung wird dann der national⸗ ſozialiſtiſche Mißtrauensantrag gegen den Reichstagspräſidenten Löbe, ſowie der deutſch— nationale Antrag geſtellt, wonach der Präſi— dent des Reichstages erſucht wird, ſein Amt niederzulegen. Der nationalſozialiſtiſche Miß⸗ trauensantrag ſagt in ſeiner Begründung, daß der Reichstgspräſident Löbe in einer Verſamm⸗ lung in Kiel zum Bürgerkrieg gehetzt habe. Abg. Koener(Kom.) erklärt, die Kommuni⸗ ſten würden den nationalſozialiſtiſchen Antrag ablehnen, der ſich gegen Löbe mit der Begrün⸗ dung wendet, daß er zum Bürgerkrieg aufge— reizt habe. Das ſei eine ſchlechte Komödie der Nazis, dieſer Bürgerkriegsgarde des Groß— kapitals. Bei dieſen Worten erhebt ſich bei den Natio- nalſozialiſten ein ohrenbetäubender Lärm. Sie rufen fortwährend:„Raus, raus!“ Dabei wird von anderen Nationalſozialiſten gebrummt u. auf Schlüſſeln gepfiffen. Aba. Koenen ſpricht während des Lärms zum energiſchen Vorgehen. ———— eee Das Mmedallonbnd [Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold Roman von Anny v. Panhuis. 80. Fortſetzung. Er zog ſeine Brieftaſche Jervos, heraus, zählte es auf. „So, hier ſind die dreitauſend Mark—“ 5 Er kam mit dem, was er hatte ſagen wollen, nicht zu Ende, denn es ſchellte draußen plötz⸗ lich wie raſend ununterbrochen. O“ Holz war aufgeſprungen. 8„Wer erlaubt ſich nur, ſolchen Lärm zu voll⸗ führen? Ich werde gehen und nachſehen.“ Die beiden Freunde behalfen ſich, da ſie außerhalb zu eſſen pflegten, mit einer Aufwär⸗ terin, die nur morgens und abends kam. Karl Kruſe war an das Fenſter getreten. „Es iſt eine Dame in Trauer“, ſagte er. Die Klingel arbeitete immer noch. Von einem Gedanken, von einer Ahnung emporgeriſſen, ſtand Juan Caſero ſchon neben ihm am Fenſter. Eine Dame in Trauer?— Wahrhaftig! Richtig! Renate ſtand draußen vor dem kleinen Gittertor des Vorgärtchens, ſeine Ahnung hatte ihn nicht bet „Vor dem Hauſe hielt, neben de. Lato, das ihn und die zwei Komplizen vom Bahnhof hierher gefahren, ein zweiter Wagen. Renate ſchien damit gekommen zu ſein. „Das iſt Fräulein Wittenborn“, ſtellte Karl kruſe feſt, und man merkte ihm deutlich die Verſtimmung an. riß Geld er, freundlich tuend,„daß unſere Angelegenheit wegen des Manuſkriptes der jungen Dame nicht zu Ohren kommen braucht. Für alle Fälle kön⸗ nen wir ja ſchnell unſer Geſchäft zum Abſchluß bringen. Es iſt ja höchſt einfach. Sie ſtecken das Manufkript und ich das Geld ein! Ich begreife, offen geſtanden, überhaupt nicht, wie wir zu dieſem Beſuch kommen.“ Juan Caſero war das genau ſo unklar, aber darauf kam es jetzt nicht an. Renate war da, befand ſich in ſeiner Nähe, war kaum zwanzig Schritte von ihm entfernt. Renate war da, war ihm nahe, und er war kein Mörder, er durfte ihr nun tauſendmal wie⸗ derholen: Ich habe dich lieb! Nichts war ge⸗ ſchehen, was ſie beide verhinderte, miteinander glücklich zu werden. Er ſagte:„Nehmen Sie das Geld vom Tiſch und bringen Sie mir das Manuſkript hierher ans Fenſter, ich möchte ſehen, ob Fräulein Wit⸗ tenborn von Ihrem Sozius eingelaſſen wird.“ Karl Kruſe trug das Geld ſchon in der Ta⸗ ſche, jetzt reichte er Juan Caſero das Ma⸗ nuſkript, der es mechaniſch zuſammenfaltete u. einſteckte. Renate war da, würde in wenigen Minuten bei ihm ſein! Er vermochte jetzt an nichts an⸗ deres zu denken. Alles andere war ja gering dagegen: Er war nicht mehr unfrei, die Feſſeln ſeiner Schuld waren gelöſt, und Renate durfte die Seine werden! * Jer keine Anſtalten. Renate zu öffnen Otto Holz ſtand am Gittertor, doch machte Präſident Eſſer, der bei dieſer Beratung den Vorſitz hat, kann dem Redner nicht Gehör ver⸗ ſchaffen. Er verläßt ſeinen Tiſch, als die Kom⸗ muniſten die Internationale anſtimmen. Als der Geſang verſtummt. kommt Eſſer wieder. Die Frage, ob die Anträge gegen den Reichs⸗ tagspräſidenten zuläſſig ſind, wird hierauf in namentlicher Abſtimmung mit 321 gegen 226 Stimmen bei einer Enthaltung verneint. Zur Abſtimmung kommt dann ein kommu⸗ niſtiſcher Antrag, welcher beſagt: 1. Alle Tributzahlungen aufgrund des Ver⸗ ſailler Friedensvertrages, insbeſondere die⸗ jenigen, welche nicht unter das Hoovermora⸗ torium fallen, werden ſofort eingeſtellt. 2. Alle private Schuldverpflichtungen an das kapitaliſtiſche Ausland werden anuolliert, die weitere Zinszahlung für ſolche Verpflichtun⸗ gen wird verboten und im Uebertretungsfal als Kapitalverſchiebung beſtraft. Der kommuniſtiſche Antrag wird in der namentlichen Geſamtabſtimmung mit 368 gegen 75 Stimmen der Kommuniſten bei 108 Stimmenthaltungen der Nationalſo⸗ zialiſten abgelehnt. Die Kommimiſten rufen im Sprechchor den Nationalſozialiſten zu:„Das Keuz der Ehren⸗ legion iſt euch ſicher!“ Der nationalſozialiſtiſche Antrag auf Aufhebung der Notverordnun en wird in namentlicher Abſtimmung nat 290 ge⸗ gen 254 Stimmen dem Haus altsaus⸗ ſchuß übe rwieſen. Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag über die Aufhebung der Verſammlungs- und Redebe⸗ ſchränkungen während der Wahlzeit wird unter heftigen Proteſten der Antragſteller abgeleynt. Abg. Straſſer(NS) gibt darauf unter gro⸗ zem Lärm der Kommuniſten, der die Ausfüh— rungen faſt unverſtändlich macht, eine Erklä— rung ab, wonach ſeine Partei an weiteren Ab— timmungen kein Intereſſe habe. Während die Kommuniſten im Chor rufen: Tributknechte!“ Ein Solches Bild bot London bisher nicht Polizei treibt eine Londoner Erwerbsloſen⸗Demonſtration mit Gummiknüppeln aus⸗ ein nder. Die verſchärfte kommuniſtiſche Agitation veranlaßte jetzt auch die engliſche Polizei „Ich meine natürlich, Herr Caſero,“ ſagte] Ex hielt dieſen Beſuch jetzt für höchſt über⸗ Türgitter feſthalten, um nicht umzuſiuken, ſo men Wenigſtens einen kleinen Fingerzeig hatte ſie faſt beſtimmt erwartet. Nun aber war die weite Fahrt vergebens geweſen, vergebens ihr verzweifeltes Hoffen. läſſiger Gebärde von Renate abwaydte. verläßt die nationalſozialiſtiſche Frakti⸗ Den flüſſig und ſtörend. Deshalb log er ſie an, antwortete auf ihre Fragen:„Ein Herr Caſero iſt nicht bei uns, ich kenne einen Herrn des Namens überhaupt nicht. Der Hoteljunge iſt blöd, wir waren doch heute in keinem Tiergartenhotel. Die Bekann⸗ ten von ſo armen Tintenkulis, wie mein Freund und ich ſind, wohnen nicht ſo nobel.“ „Aber Sie und Ihr Kompagnon Karl Kruſe wurden mir doch von dem Jungen ſo genau be⸗ ſchrieben“, widerſprach Renate,„daß ich Sie beide, ohne daß der Junge einen Namen wuß⸗ te, danach ſofort erkannte. Ich muß aber Herrn Caſero ſprechen, ich muß! Sagen Sie mis doch, wie lange Sie mit ihm zuſammen waren und wohin er vielleicht dann gegangen ſein könnte.“ Sie weinte faſt. Otto Holz, der nicht wußte, daß er vom Fen⸗ ſter aus beobachtet wurde zuckte die Achſeln. „Wir haben wichtigen geſchäftlichen Bech, und bedauere ich ſehr, mich nicht aufhalten zu können. Da mir ein Herr Caſero unbekann, iſt, vermag ich Ihnen ja doch nicht zu helfen“ Renate mußte ſich mit beiden Händen am elend und ſchwach fühlte ſie ſich. Sie war mit ſo viel Hoffnung hierhergekom⸗ Juan Caſero ſah, wie Otto Holz ſich eben mit weiter, kann ſich aber nicht verſtändlich machen. on geſchloſſen den Saal. Die Deutſchnationalen bleiben i Der kommuniſtiſche Antrag auf Austr abgelehnt. Dagegen wird der kommuniſtiſche Antrag auf zperrung der Polizeikoſtenzuſchüſſe ür Braun⸗ haltungen angenommen. Mehr als 100 Anträge aller Fraktionen über oziale Maßnahmen Zölle, Steuern, Preisab⸗ bau, landwirtſchaftliche Fragen, Oſt⸗ und Weſt⸗ hilfe und andere Dinge werden den zuſtändigen Ausſchüſſen zur Weiterberatung überwieſen. Es kommt dann der kommuniſtiſche Entſchlie⸗ ßungsantrag auf Aufhebung des letzten Erlaſ⸗ ſes des Reichswehrminiſters zur Entſcheidung, der den Nationalſozialiſten den Zulaß zur Reichswehr öffnet. Bei der Abſtimmung ſtimmen für die Auf⸗ hebung des Erlaſſes mit den Kommuniſten die Sozialdemokraten und die Staatspartei, wäh⸗ rend der größte Teil des Zentrun s unter Füh⸗ rung von Dr. Kaas Stimmentha' ung übt. Der Antrag wird mit 226 gegen 173 Stimmen bei 30 Enthaltungen angenommen. Bei der Abſtimmung über eine kommuniſti⸗ iche Entſchließung auf Rückgän gmachung des erhöhten Butterzolles wird did ſe im Hammel⸗ ſprung mit 204 gegen 187 Stin men angenom⸗ nen. Der ſozialdemokratiſche J itiativgeſetzent⸗ vurf über die Verſtaatlichung er Montanindu⸗ trie geht an den volkswirtſche tlichen Ausſchuß. Der Antrag über Aufrechterl iltung und För⸗ derung der Weſthilfe wird einſtemmig auge⸗ nommen. Der Reichstag vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit. nah und Jern Ludwigshafen.(Meſſerhelden vor Gericht.) Der Maurer Adolf Ehrmann, geb. 1907, ſtach am 17. Januar 1932 einen 30 Jahre alten Kupferſchmied ohne jede Veranlaſſung mit dem Taſchenmeſſer in den linken Arm. Er wurde deshalb zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. — Weil er nachts gegen 2 Uhr in der Fran⸗ kenthalerſtraße ſeine Ehefrau mit dem Taſchen⸗ meſſer in den linken Unterarm geſtochen Fat, erhielt der 1887 geborene Schloſſer Eugen Lutz eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten Da er mit ſeiner Frau in Unfrieden lebt, wurde er ſofort in Haft genommen. Mutterſtadt.(Ein Rieſenprojekt.) Der vom Waſſerverſorgungs⸗ Zweckverband Pfälzische Mittelrheingruppe begonnene vorderpfälziſche Waſſerverſorgungsplan erfordert 4359 000 RM Geſamtkoſten. Gegen den vom Lande amt für Waſſerverſorgung aufgeſtellte Voranſchlag (2 700 000 RM) erfährt die Ausführung alſo eine Steigerung um 1 950 000 RM. Muß bach.(Vermißte kehrt zurück.) Die als vermißt gemeldete 54 Jahre alte Ehefrau Eli⸗ ſabeth Thomas iſt zurückgekehrt. Sie hatte ſich bei einer Verwandten in Baden aufgehalten. Zweibrücken.(Pirmaſens Bombenfabrika⸗ tion unter Anklage.) Zwei in den 20er Jahren ſtehende Pirmaſenſer hatten ſich wegen Ver⸗ brechens gegen das Sprengſtoffgeſetz und Rückfalldiebſtahl vor dem Schwurgericht zu verantworten, nämlich, der aus Strafhaft vor⸗ geführten Elektromonteur David Ruf und der Gipſer Karl Heinz. Sie hatten im vergangenen Frühjahr und Sommer, angeblich angeregt durch die Berichte über die kommuniſtiſchen Bombenattentäter in Pirmaſens, insgeſamt 3 Bauhütten aufgebrochen und dort Schwarzpul⸗ ver, Ammonit⸗Sprengſtoff, Zündkapſeln und Zündſchnur geſtohlen. Mittels Waſſerleitungs⸗ rohren wurden mehrere Bomben, äbnlich wie „Renate!“ rief er überlaut und nach ein⸗ mal:„Renate!“ Wie ſchmetternder Fanfarenſtoß zog der ge⸗ liebte Name zu ihr hinüber, die da mit tränen⸗ ſchimmernden Augen, in völlig gebrochener Hal⸗ tung, am Gitter lehnte. 0 Sie hatte mit einem Ruck den Kopf erho⸗ en.— Ihr Name war auf ſie zugeflogen, von der geliebteſten Stimme gerufen. Es ſchien ihr wie köſtlichſte Muſik. „Laſſen Sie mich ſofort ein“, ſagte ſie faſt befehlend,„Sie haben mich belogen, Herr Ca⸗ ſero iſt in dieſem Haus.“ Otto Holz verharrte unſchlüſſig. Es war nach ſeiner Meinung doch eine faule Geſchichte, wenn ſich nun, nachdem das lohnende Geſchäft— für das man gerne auch ein paar derbe Wahrbei⸗ ten in Kauf genommen— ſo gut wie erledigt war, noch ein Weibsbild einmiſchte. Karl Kruſe hatte hoffentlich inzwiſchen chon alles geordnet, das Geld hatte ja vorhin ſchon auf dem Tiſch gelegen. Er ſagte ablehnend:„Ich bedauere ſehr, Fräulein Wittenborn, Sie nicht einlaſſen zu können Es gehört ſich nicht, daß junge Damen unverheirateten Herren Beſuche machen.“ Renate war glücklich, den Geliebten am Fenſter geſehen, ſeine Stimme gehört zu haben. Sie lachte vergnügt, denn mit einem Male fühlte ſie ſich rieſenſtark und kräftig:„Reden Sie doch nicht ſo törichtes Zeug zuſammen! Ih⸗ nen und dem anderen Sonnenhelden mache ich, das weiß der Himmel, überhaupt keinen Beſuch und auf Herrn Caſero kann ich auch vor der Tür warten.“ f Da riß et das Fenner aul. (Foreſetzung folgt.) dem Völkerbund wird gegen die Antragſteller chweig mit 232 gegen 162 Stimmen bei 3 Ent⸗ Der Führer ler Gastulrte Im Hamnr um ue Biersteuersenkung Emil Köſter, der Präſident des Deutſchen Gaſtwirtsver⸗ bandes, der die Verhandlungen mit der Reichsregierung über die Senkung der Vier⸗ ſteuer führt. Handgranaten, fabriziert und zum Teil zur Entzündung gebracht. Einen Sprengkörper warfen beide in den Garten des prakt. Arztes Dr. Ramm, eines Führers der Pirmaſenſer Nationalſozialiſten, die anderen Sprengmittel wurden teils im Wald, teils im Freien ent⸗ zündet. Die Angeklagten ſprengten bei ihren Einbrüchen, als ſie mit dem erbeuteten Pulver nichts anfangen konnten, auch eine der Bau⸗ hütten in die Luft. Im vollen Umfang ihrer Straftaten geſtändig, beſtreiten ſie jede Art po⸗ litiſches Motiv und geben an, nur aus Senſa⸗ tionsluſt gehandelt zu haben. Vor Entzündung der Exploſionsſtoffe überzeugten ſie ſich ſtets, ob nicht Leute gefährdet werden könnten. Be⸗ reits nach ihrer Ermittlung legten ſie alsvald Geſtändniſſe ab und hielten dieſe auch in der heutigen Schwurgerichtsverhandlung aufrecht. Beide ſind je über ein halb Dutzendmal vorbe⸗ ſtraft und ſitzen zur Zeit in der Gefangenen⸗ anſtalt Zweibrücken Gefängnisſtrafen von ei⸗ nem Jahr ſechs Monaten bezw. acht Monaten ab. Wegen Diebſtahls ſind beide rückfällig. Po⸗ litiſch haben ſie ſich bisher nicht betätigt. Im Laufe der Verhandlung ſtellte ſich immer mehr heraus, daß Ruf der treibende Teil war Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Ruf zu 3 Jahren Zuchthaus, während Heinz, der Anzeichen von Degeneration und Geiſtes— ſchwäche erkennen läßt, mit einem Jahr drei Monaten Zuchthaus davonkam. Frankweiler.(Rebendiebe.) Dem Winzer Nikolaus Weilacher von hier wurden dieſer Tage ungefähr 700 Stück zweijährige Vortu⸗ gieſerwurzelreben im Wert von etwa 50 RM aus ſeiner Rebſchule geſtohlen. Michelſtadt i. O.(Faſſadenkletterer, der die Reichsflagge ſchändet.) Ein dienſttuender Po⸗ lizeibeamter bemerkte, wie ſich ein junger Mann, der an den Säulen der Eingangshalle zum Rathaus emporkletterte, über den Balkon ſchwang. Er vermutete zunächſt einen Einbre⸗ cher, ſah aber, wie der Täter die auf Halbmaſt hängende Reichsflagge abſchnitt und auf den Marktplatz warf. Der Faſſadenkletterer war ein Dachdecker von hier, der zunächſt auf dem glei⸗ chen Wege die Fahne wieder an ihre Stelle bringen mußte und gegen den dann Strafan⸗ zeige erhoben wurde. Bad Mergentheim.(Beſtätigtes Todesurteil.) Die Reviſion des Landwirts u. Totengräbers Karl Joſef Schmitt aus Rot, der wegen Kinds⸗ mordes zum Tode verurteilt worden iſt, wurde vom Reichsgericht verworfen. Das Todesur⸗ teil iſt damit rechtskräftig geworden. Tauberbiſchofsheim.(Schadenfeuer.) In der Gemeinde Unterwittighauſen ſind drei Scheu⸗ nen einem Brande zum Opfer gefallen. Aa den Löſcharbeiten beteiligten ſich die Feuerwehren der ganzen Gegend. Die Brandurſache ſſt noch nicht aufgeklärt. Mannheim.(Selbſtmord auf den Schienen.) In der Nähe des Bahnhofes Rheinau ſtürzte ſich der 47 Jahre alte Schaffner Max Grundler vor den Zug. Der Lebensmüde hinterläßt ſeine Frau und zwei Kinder im Alter von 12 und 19 Jahren. Mannheim.(Selbſtmord.) In der Nacht zum Donnerstag hat ſich in Käfertal ein 35 Jahre alter, verbeirateter Wirt in ſeiner Küche mit⸗ tels Leuchtgas vergiftet. Geſchäftliche Schwie⸗ rigkeiten werden als Grund der Tat angegeben. Mannheim.(Lichtſtreik beſchloſſen.) Nachdem die Forderungen der Mannheimer Gewerbe⸗ raummieter von der Stadtverwaltung und den ſtädtiſchen Werken abgelehnt wurden, haben ſich die Vertreter verſchiedener wirtſchaftlicher Organiſationen mit der Intereſſengemeinſchaft der Gewerberaummieter zuſammengefunden und ſich zur Unterſtützung des Lichtſtreiks be⸗ reit erklärt. Der Lichtſtreik beginnt Mittwoch, den 2. März. Er erſtreckt ſich nicht nur auf die Beleuchtung aller Schaufenſter und Trans⸗ parente, ſondern auch auf äußerſte Sparſam⸗ keit in allen gewerblichen Räumen. Heidelberg.(Von der Univerſität.) Wie uns gemeldet wird, hat Profeſſor Dr. Robert Pohl in Göttingen den Ruf auf den Lehrſtuhl der Phyſik an der Univerſität Heidelberg als Nach⸗ folger des Geheimrats Prof. Lenard abgelehnt. Buchen.(Brandſtifter ermittelt.) Ueberra⸗ ſchend ſchnell iſt es den Polizeiorganen gelun⸗ gen, den Brandſtifter des Großfeuers in Göt⸗ zingen zu ermitteln und feſtzunehmen. Ein Wanderer namens Winter, der ſich hier und in der Umgebung durch regelmäßige Betteltou⸗ ren ſchon recht unliebſam bemerkbar gemacht hatte, wurde wegen Bettelei geſtellt. Da er ſich durch ſeine Ausſagen verdächtig machte, über⸗ gab ihn die Polizei der Gendarmerie. Dieſe ſtellte feſt, daß es ſich bei dem Verhafteten um einen vielfach vorbeſtraften Landſtreicher han- delt, der bereits eine längere Zuchthausſtrafe Segen Brandſtiftung hinter ſich hat. Nach län gerem Kreuzverhör gab er zu, das Feuer in Götzingen gelegt zu haben, und zwar aus Ra⸗ 11 f bim Be i i 1 3 4 2 27 8 che, weil er dort einmal beim Betteln in einem. des kläglich im Anfang ſtecken gebliebenen Neu⸗ baues deutete. e ö „Ach Gott, ach Gott“, ſtammelte Johanes Haus abgewieſen worden ſei. Nach den vorge⸗ ymmenen Schätzungen beträgt der Gebäude⸗ ſchaden aus dem geſtrigen Brand zirka 25 000 N RM, während an Fahrniſſen etwa 6—7 000 RM vernichtet wurden. Freiburg i. Vr.(Zu Tode gequetſcht.) In ei⸗ nem Soſr der Gutleutſtraße wurde ein 50 Jah⸗ re alter Hiiſsarbeiter zwiſchen eine Zugmaſchi⸗ ne und einen Kohlenwagen eingeklemmt und getötet. Pfortz.(Die Hand zerquetſcht.) Beim Traus⸗ port eines Weinſaſſes brachte der Bießerei⸗ acbtiſer Otto Reiſch ſeine rechte Hand unter 95 Faß. Es wurden ihm vier Finger avge⸗ riickt. Das Früulein das Slrafgericht Humoreske aus dem Jahre 1726 von Fritz Dahl „Komm raſch, Mann“, rief Frau Malvine Leberecht aus der offenen Küchentür zur Werk⸗ ſtatt hinüber.„Seine Majeſtät der König kommt, das Grundſtück revidieren!“ „Ach Gott, ach Gott“, jammerte Johannes Leherecht,„jetzt kommt das Strafgericht, ich bin ein verlorener Mann!“ Mit zitternden Händen band er die Schürze ab und lief über den Hof ins Haus, um wenigſtens noch raſch den blau⸗ en Sonntagsrock überzuziehen, ehe das ſchon lange gefürchtete Donnerwetter hereinbrechen würde. In der Kammertür kam dem aufgereg⸗ ten Männchen ſchon die Frau entgegen. Ihr rundes, reſolutes Geſicht war von Eifer gerötet. Sie hatte ſich knapp Zeit genommen, die Kü⸗ chenſchürze mitſamt den ſchon halb geſchälten Kartoffeln unters Bett zu ſtecken und eine noch ganz ſteife, neue Schürze aus glänzendem, ge⸗ blümtem Kattun um die ſtattlichen Hüften zu binden. Dann hatte ſie den Staatsrock des Ehe⸗ liebſten aus dem Schrank geriſſen und half ihm zun ohne Federleſens gleich zwiſchen Tür und Angel in die Aermel. a rege nen gepflaſterten Flur des beſcheidenen Lebe— recht'ſchen Hauſes im Hintergrunde eines gro⸗ ßen Gartengrundſtückes am Gendarmenmarkt. Durch die offene Haustür konnte man über die letzten, in der milden Herbſtſonne träumenden Georginen hinweg die wuchtige Geſtalt des Soldatenkönigs ſehen, der mit dem Stock zor— nig auf die kaum einen Meter hohen Mauern Leberecht von neuem,„jetzt ſind wir verloren. Was ſoll ich ihm bloß antworten?“ i Frau Malvine gab. ihm einen gelinden Puff und weiter kam ihm keine Silbe über die Lip⸗ in den Rücken.—„Nimm Dich doch zuſammen, Mann! Zu ſeinen langen Kerlen wird er Dich ſchon nicht ſtecken, dazu biſt Du zwei Fuß zu kurz geraten, genau wie Dein Geldbeutel. Daß wir arm ſind und deswegen das Haus nicht fertig bauen konnten, iſt doch noch kein Staats⸗ verbrechen“. mn Damit ſchob ſie den am ganzen Leibe zittern⸗ den Eheherrn aus dem niederen Hauſe hinaus auf den ſauber geharkten Gartenweg. Da ſtand— vom Postamt und ihr Kumpan Die abenkeuerliche Ilucht der beiden defraudanken— Ihre berhaftung in der Schloßruine— Durch Jufall enkdecht Das verräteriſche Licht im Jremdenzimmer Brünn, 26. 2. Die Poſtaſſiſtentin von Waſ⸗ ſerburg, Anna Steubl, und der Wegſcheider Poſtmeiſter Aumüller, die nach der Unterſchla⸗ gung von 209 000 RM geflüchtet waren, ſind in der Schloßruine von Obora bei Brünn, wie bereits gemeldet, verhaftet worden. Man fand bei ihnen nur noch 30 000 tſchechiſche Kronen. Nach dreiwöchiger Hetzjagd durch die Polizei hat die romantiſche Flucht der ehemaligen Poſt⸗ aſſiſtentin und ihres Geliebten ein unrühm⸗ liches Ende gefunden. Man erinnert ſich noch des Aufſehens, das die Flucht der beiden Poſt⸗ angeſtellten Ende Januar erregt hat. Damals fuhren beide in einem Eiſenbahnzug in der Richtung nach der Tſchechoſlowakei davon und blieben wie vom Erdboden verſchwunden. Die Kontrollorgane der Oberpoſtdirektion Lands— hut entdeckten die unheuren Unterſchlagungen, die das Paar gemeinſam begangen hatte und deren Höhe von amtlicher Seite mit 209 000 RM angegeben wird. Die Poſtmeiſterin hatte nichts zurückgelaſſen, als eine raffiniert einge— richtete Siebenzimmerwohnung. Inzwiſchen reiſte das Defraudantenpaar in der Tſchecho— ſlowakei von Stadt zu Stadt, von Kurort zu Kurort, immer die Polizei dicht auf den Fer⸗ ſen. Vor einer Woche entgingen die beiden mit knapper Not einer Verhaftung. Ueber Prag kamen ſie nach Brünn und ſchließlich zo⸗ gen ſie ſich in die ländliche Einſamkeit von Obora, ſechs Kilometer von Brünn entfernt, zurück. Dort wähnten ſie ſich vor den Verfol— gungen der Polizei ſicher. In Obora befindet ſich eine mittelalterliche Schloßruine, die zum Teil noch erhalten iſt und eine Gaſtwirtſchaft beherbergt. Der Kom— miſſar Lange hatte zufällig mit ſeiner Familie einen Ausflug in die Gegend unternommen, und dieſer außerdienſtlichen Tour iſt die Ver— haftung des Paares zu verdanken. Der Kom—⸗ miſſar bemerkte, als er abends an der Ruine vorbeiging, in einem Fremdenzimmer der Ruine Licht. Von einem Inſtinkt geleitet, be⸗ trat er das Wirtshaus, ließ ſich das Fremden— buch vorlegen und erfuhr bei dieſer Gelegen— heit, daß die Ruine ſeit einer Woche ein deut⸗ ſches Ehepaar beherberge. Die Deutſchen ſeien in Geldſachen ſehr nobel, immer gut aufgelegt und durchaus nicht hochfahrig. Der Kommiſſar ging hinauf, um ſich die Gäſte aus Deutſchland anzuſehen. In dieſem Augenblick traten vie beiden aus ihrem Zimmer. Der Kommiſſar be— obachtete ſie eine Zeitlang und ſtellte eine auf— fällige Aehnlichkeit mit den Geſichtern feſt, die er von den Steckbriefen her kannte. Er ſtellte ſich nun dem Herrn„Gemahl“ vor und ver— langte ſeine Papiere. Aumüller übergab ihn ſeinen Paß und als der Kommiſſar ihn für verhaftet erklärte, ging er ruhig mit. Das Paar wurde am Abend ins Unterſuchungsge⸗ fängnks eingeliefert. Bei der Steul ind bei Aumüller wurden noch 30 000 Kronen gefun— den. Darüber, was mit dem Reſt des erbente— ten Geldes geſchehen iſt, verweigerten Lie bei— den bisher jede Auskunft. Der Prinz- Gemahl der Niederlande ehrt deutsche Tote E Prinz Heinrich der Niederlande, legt bei der Gedüchtnisfeier in Gravelande cddeeeinen Kranz nieder. 5 II kfaum hundert Schritre vor den beiden, zwiſchen Das geſchah an einem warmen Oktobertage 0 9. 2 8 1726 in; mit rat 21 i- 2 f 1 7 des Jahres 1726 in dem mit roten Ziegelſtei⸗ Sträuchern eine Gruppe von Herren reſpektvoll den herbſtſelig im Sonnenglaſt duftenden hinter dem König und betrachtete das unter fortgeſetzten tiefen Bücklingen ſich nähernde Männchen. Die ſtattliche Frau hatte es mit der roſigen Rechten feſt am linken Ellenbogen ge— packt und ſchob es bis auf fünf Schritte Abſtand vor den König. „Warum hat Er nicht weitergebaut, Er obſti⸗ nater Kerl? Habe ich ihm nicht befohlen, bis Michaelis ſein Haus unter Dach und Fach zu haben. Rede Er!“ Johannes Leberechts Knie ſchlotterten unter dem langen, blauen Feſttagsrock. „Euer Ma—, Ma—, Ma—“, ſtammelte er, pen. Da wandte ſich der König ärgerlich an die knixende, dralle Frau des Zitternden. „Wenn Sie ſeine Mama iſt, dann ſehe Sie ihm nachher nur die Hoſen nach, ehe ich ihn arretieren laſſe“, wetterte er.„Warum iſt das Haus nicht fertig?“ Mslvine trat ſchützend einen Schritt vor ih⸗ ren ſchüchternen Eheherrn:„Der Leberecht kann nichts dafür, Euer Majeſtät. Die Maurer ſind ſchuld, die ſind davongelaufen, weil Leverech kein Geld mehr hatte, um ſie zu bezahlen!“ „Was, ſo ein Liederjahn iſt Er? Hat kein Geld, um die Maurer zu bezahlen? Soll ich Ihm euſt fünfundzwanzig aufzählen laſſen, da⸗ mit er ſich beſinnt, wo er die Taler vergraben hat?“ „Gnade, Majeſtät!“ flehte Johannes Lebe— recht und ſank wie ein Häuflein Unglück hinter Frau Malwines breitfaltigen Röcken auf die Knie nieder. „Er hat keine Taler mehr, Euer Majeſtät“, redete ſtatt ſeiner die Frau.„Er iſt ſogar noch ſieben Taler für Ziegel und Kalk ſchuldig. Ein Korbmacher verdient ſein Geld mit Drei— ern und nicht mit Talern, und ein Haus vorn am Gendarmenmarkt paßt ſich überhaupt nicht für einen Korbmacher“. „Aber mir paßt ſeine wüſte Bauſtelle nicht, verſteht Sie! Warum hat Ihr Jammerkerl von einem Manne mir das nicht gleich geſagt, als ich ihm im vorigen Sommer zu bauen be⸗ fohlen habe?“ Die Stimme des Königs klang ſchon etwas beſänftigter. „Der Leberecht hatte doch viel zu viel Re⸗ ſpekt vor Euer Majeſtät, und ich bin im vorigen Jahre nicht dabei geweſen, ſonſt hätte ich gleich geſagt, daß er mit ſeinen ſechsundneunzig Ta⸗ lern kein Haus bauen laſſen kann. Jetzt hat er die Schulden und die Angſt dazu und iſt doch ein rechtſchaffener Bürger, der ſolchen Schaden nimmer verdient hat!“ Der König trat einen Schritt vor.„Stehe Er endlich auf, Leberecht, oder ſoll ich Ihm erſt Beine machen! Melde er ſich morgen früh im Generaldirektorium und hole Er ſich die ſieben Taler, die er noch ſchuldig iſt. Das Haus laſſe ich Ihm weiterbauen, will mir durch Seine Efe⸗ lei nicht die ganze Friedrichſtadt verſchimpfieren laſſen“. Damit drehte der König ſich auf den Abſät⸗ zen herum, warf noch einen, die Koſten treffli— cher abſchätzender Blick auf die Bauſtelle und verließ mit ſeinem kleinen Gefolge das vor Freude über dieſen Ausgang des Strorecn völlia ſprachloſe Ebepaar. Llageusiioe Taluuſi- adi ſuu. Oeiue Horſele wenn Du einmal nicht mehr da lein wirſt— wenn ſie heiraten möchte, aber das Geld kür die Ausſteuer kehlt— und auch die Mutter ihr nicht helken kann: Obdachlos“!— Erlebniſſe eines Journaliſten, quer durch Deutſchland Von Joſef Bothe Habe ich die Landſtraße—— oder hat ſie mich zu faſſen—— das war die Frage, mit der ich mich vor kurzem noch herumſchlug.—— Pah,—— heute iſt ſie längſt beantwortet. Das Leben iſt ſo kurz— die Welt ſo ſchön— wa⸗ rum nur über wichtige Dinge philoſophieren? Schwamm darüber!— „Waren Sie ſchon mal obdachlos“ fragte ich kürzlich jemanden.„Doch“ erwiderte jener„ich habe ſchon einmal auf einem Bahnhof über⸗ nachten müſſen, weil mir das Geld fehlte, um ins Hotel gehen zu können. Jeh kann Ihnen ſagen, es war ſcheußlich“, Armer Mann, wel⸗ che Leiſtung!— Welch gewaltiges Erleben!— Weißt du nicht, daß zwei Millionen Menſchen in Deutſchland jede Nacht kein Obdach haben? Ahnſt du, wie es denen zumute ſein muß, denen, die die Not auf die Straße zwingt—— — vielleicht aus gutſituierten Kreiſen ſtammen, acht, neun Semeſter ſtudiert haben, und die nun aus Hunger, aus ganz gemeinem, brutalen Hun⸗ ger betteln gehen müſſen? Nein!— Ihr alle ahnt es nicht, oder doch kaum! Ein Korpsſtudent, ein aktiver——— und betteln, um ein Stückchen Brot! Der erbärmliche Hunger, zu welcher Selbſt— erniederung, zu welchen demütigen Bitten zwingt er doch! Da gehe ich nun zum erſten Male auf die Landſtraße,—— wohin— ich weiß es nicht! Alles hat man verkauft, Stück für Stück ſah man, ſchweren Herzens die Sachen wandern— — bis es alle war! Dann noch ein letzter ſchwerer Kampf—— die Trennung von der liebgewordenen Stätte,—— und die Land— ſtraße liegt vor mir.—— Man fragt ſich wo⸗ hin— lieber Himmel: es iſt ja einerlei,—— nur fort. Dorthin wo man zu leben hat.—— Ich wandere—— Stunde für Stunde— Mittag wird es und mit ihm kommt der Hun⸗ ger. Kein gedeckter Tiſch erwartet, kein Geld, 1. Mittel ſind da, um dem Hunger abzuhel— en.—— Jus nächſte Haus gehen und um ein bißchen Eſſen bitten?—— Nein!— Ich kann es noch nicht.— Nur weiter marſchiert.—— Nur wei⸗ ter vielleicht— ja, was vielleicht? Ich weiß es nicht: Langſam ſchleicht ſich der Tag fort. Graue Schatten fallen auf die Straße—— der Abend naht.— Der Hunger wühlt ſchon in den Gedärmen, man iſt müde, matt. Die Füße brennen, ſie ſind wund gelaufen.—— Wo man ſchlafen wird weiß man: Obdach— los!— Ueber das„Wie“ iſt nichts bekannt. Obdachlos! Man hat ſchon ſoviel davon ge— hört, und iſt froh, daß man eine Stätte finden wird, wo die müden Glieder ſich ausruhen können, doch tief im Herzen lauert die Angſt.— Halb träumt man von einem blütenweißen Himmelbett und dann wieder zieht ein ſchmut— ziges, hartes Lager an dem geiſtigen Auge vorüber. Eine rechte Vorſtellung hat man nicht. — Wer ſich zum erſten Male obdachlos meldet muß wirklich ſchon ohne jegliche Barmittel ſein; denn das Gefühl, betteln zu müſſen, läßt einem lieber das letzte Geld ausgeben. Acht Uhr abends war es. Verwandte oder Bekannte, die ich hätte um Kredit bitten kön— nen, beſaß ich in Köln nicht. Zwölf Reichspfennige machten mein ganzes Barvermögen aus. Und dafür ſagt ein Ober⸗ kellner noch nicht einmal„Herr Baron“, ge— ſchweig denn„Herr Graf“. Schüchtern und verlegen fragte ich einen Schutzmann:„Sagen Sie mal Herr Wachtmei⸗ ſter, wo kann man hier ſchlafen?“ Ich dachte natürlich, daß meine Wander⸗ ſchaft mir auf der Stirn geſchrieben ſtehe. „Hoho, da gibt es viele Stellen“ meinte er treu und brav„drüben iſt das Hotel Exelſior, (mir graute) in der Nähe des Domes, der Domhof,(ich mit meinen 12 Pfg. im Domhof — nicht ſchlecht) der Ruſſiſche Hof, Hotel Euro⸗ pa—— ach, ſchauens nur, gehen Sie mal hin, an jeder Straßenecke iſt ja ein Hotel oder Gaſt⸗ haus“. „Ja, aber Herr Wachtmeiſter, ich habe nur noch 12 Pfg.“ ſagte ich leiſe. „Wie bitte?“ Anſcheinend hatte er nicht rich— lig verſtanden. „Ich habe kein Geld“. „So, ſo—— Sie haben kein Geld? Wo ha⸗ ben Sie denn das gelaſſen?“ „Ich habe nichts mehr“. „Ja, lieber Herr, da ſehen Sie aber gar nicht nach aus. Sie auf der Wanderſchaft und kein Geld——— hm!“ „Ich habe aber wirklich nichts und möchte gerne etwas eſſen und ſchlafen“. „Da gehen Sie halt ins Aſyl Herr. Dort kön— nen Sie ſchlafen und bekommen auch noch zu eſſen“. „Und wo iſt das Aſyl?“ „Da gehen Sie hier gerade aus, etwa zehn Minuten. Dann kommen Sie an eine Taulſtelle, dort biegen Sie rechts ein, die zweite Straße dann links und die gehen Sie ſoweit hivauf, bis Sie das Aſyl haben. In der Annoſtraße. Verſtanden Herr“. „Jawohl, ich danke Ihnen Herr Wachtmei⸗ ſter“. Weiler hatte ich auch nichts behalten oder verſtanden, als daß das Aſyl in der Aunoſteaße ſein ſollte; denn erſtens ſprach er ein Dialett, und zweitens wie eine raſend gewordene Gram⸗ mophonplatte. Nach vielem Palawer mit au⸗ deren Schutzleuten kam ich wirklich hin. Ein ſchmuckloſes, düſteres Gebäude mit einer klei⸗ nen, eiſernen Pforte als Eingang nahm mich auf. Gleich im Hofe ſtand eine lange Kette von Menſchen, vor ein paar beleuchteten Kontorfen⸗ ſtern.—— Der erſte Anblick war furchtbar abſtoßend!— Was waren denn das für Geſtalten?- Alte oder junge—— ſie waren kaum zu un⸗ terſcheiden. Das Zeug zerriſſen, beſchmutzt. Mit einem Flicken den anderen Flicken geflickt. einer noch bunter als der andere. Zum Cuta⸗ way eine ausgefranſte Pilohoſe, zum Smoking⸗ hemd,(welches wahrſcheinlich erſt vor ein paar Stunden gefochten war) einen Leinenkittel, der mehr Löcher als ein Sieb hatte. Die Geſichter von ſtruppigem Bartwuchs umgeben. Das Haar wohl ſeit Monaten nicht mehr geſchnitten und zuſammengepicht. Die Hände ſchmutzig mit breiten Trauerrändern. Die Schuhe ſeit Anſchaf⸗ fung beſtimmt nicht mehr geputzt, und die Ab⸗ ſätze—— nun ſchaue hin, und du brauchſt wirk⸗ lich nicht mehr zu fragen, ob es ein Kunde iſt ——— von Abſätzen iſt kaum noch eine Spur vorhanden. Wahrlich, der erſte Anblick iſt furchtbar depri⸗ mierend.— Da muß man jetzt, als ſauberer Menſch mit unter den großen Haufen von—— ach, leider heruntergekommenen Menſchen! „Wer weiß“, denke ich inſtinktiv,„ob du in wenigen Monaten nicht genau ſo verlumpt biſt wie jene!“— Ein Würgen ſtieg in mir auf. Ich hätte heu⸗ len mögen!— Nach langem Warten bin ich endlich an der Reihe. „Wanderbuch, Reiſepaß, Quittungskarte, po⸗ lizeiliche Abmeldung und letzte Arbeitsbeſchei⸗ nigung müſſen Sie haben“, hieß es kurz, als ich nur meinen Reiſepaß abgab! Verehrungswürdiger, heiliger Bürokratis⸗ mus!—— „Ich habe nur Reiſepaß“. „Das gibts nicht. Sie müſſen auch die andern Papiere haben. Vor allen Dingen Quittungs⸗ karte?“ „Verzeihen Sie Herr“, erwiderte ich höflich, „als freier Schriftſteller habe ich überhaupt noch keine Quittungskarte gehabt.“ „Freier Schriftſteller—— was iſt das? Ein Schriftſetzer?“—— Ich mußte lächeln. „Ein Schriftſteller ſchreibt, und ein Schrift— ſetzer“—— „Druckt“, ergänzte jener, ſtolz auf ſeine Kenntniſſe. Nach Verlauf einer halben Stunde wurde ich dann glücklich aufgenommen. Ich bekam 3 Mar⸗ ken. Eine gültig für ein Abendeſſen, eine für Frühſtück und eine für ein Nachtlager. Dann gings zum baden und„bienen“, wel⸗ ches bedeutet, daß man das intimſte menſchliche Bekleidungsſtück nach biſſigen Bewohnern durchforſcht.— Nachdem auch dieſe rohe und peinliche Unterſuchung beendigt war, welches eine Zurſchauſtellung, eine Orgie von nackten männlichen Körpern brachte— durften wir hin⸗ aufgehen in den Aufenthaltsraum. Dort gab es dann eine Suppe, deren Beſtand Waſſer, et⸗ wa fünf Gramm Brot und drei Augen Fett war. Eine beſtimmte Menge in eine blecherne Schüſſel, einen Löffel dazu und das war unſer Abendeſſen. Armer Magen! Das war ſchwerer Tabak für dich!——— Um 9 Uhr mußte alles zu Bett.— Bett?— Eine Drahtmatratze und zwei Decken!——— Zum Glück war der Raum wenigſtens anſtän⸗ dig geheizt. Am andern Morgen hatte ich auf meinem Rücken die ſchönſte Abbildung der Drahtmat⸗ ratze. Geſchlafen habe ich die Nacht kaum. Im⸗ mer mußte ich mich von der einen Seite auf die andere legen. Der Morgen kam!— Um ſechs Uhr:„Alles aufſtehen“. 6„Betteln gehen“, antworteten die alten Kun⸗ en.—— Nach dem Frühſtück begann die zweiſtündige Arbeitszeit, die von allen Wanderern, die Ob⸗ dach verlangt haben, geleiſtet werden muß. Schlafräume ſäubern, Holz hacken uſw.—— Und dann—— dann ſtand ich zwei Stunden ſpäter wieder auf der Straße, und wußte nicht, was ich beginnen ſollte. Wohin?—— Fort? —— Oh ja, fort— nur weiter, hinein ins Un⸗ gewiſſe!—— Ein Wanderer ohne Weg—— ein Wanderer ohne Ziel—— eine Wanderer ohne Hoffnung! Lascate ogni speranza!(Dante). der Kanarienvogel Von Wilend. Schon früher war ich ein großer Tierfreund und bin es auch heute noch. Das liegt übrigens bei uns in der Familie. Meine Großmutter war eine„geborene“ Wolf. Ihr Mann, alſo mein Großvater, hieß Ochs und hatte eine Geflügelhandlung. Aber ich will ja nicht von meinen Vorfahren erzählen, ſondern von mei⸗ nem Kanarienvogel. Vor Jahren hatte ich ſchon einmal einen Vo⸗ gel. Der iſt mir aber eines Tages davonge⸗ flogen. Nun fuhr ich kurz vor Weihnachten mit der Eiſenbahn. Mir gegenüber ſaß ein Matin, der in der rechten Hand einen kleinen Vogel⸗ bauer mit einem Kanarienvögelchen hielt. Ich, als Tierfreund, kam bald ins Geſpräch mit ihm. „Nun, haben Sie ſich einen Kanarienvogel ge⸗ kauft?“ fragte ich ihn.„Nein!“ gab er zur Antwort.„Den will ich verkaufen. Ich habe ge⸗ ſtern in der Zeitung geleſen, daß in M.. je⸗ mand einen ſolchen ſucht“.„Singt der auch?“ nal anfängt, dann hört er nicht mehr auf!“ Wiſſen Sie was, ich kaufe Ihnen den Vogel ab. Wie teuer ſoll er ſein?“ Da ich ein großer Tier⸗ freund bin und er es mir auch anſah, ſagte er:„Ich bin zwar arbeitslos und habe das Geld auch ſehr nötig. Da ich aber gemerkt habe, daß es mein Vogel bei Ihnen ſehr gut hat, ſollen Sie ihn mit dem Käfig für 4 Mk. haben“. Ein Handſchlag,— und der Vogel gehörte mir. Begeiſtert wie ein kleines Kind packte ich meine ſieben Sachen zuſammen, nahm den Käfig mit dem Vögelchen dazu— der Zug war gerade an meiner Heimatſtation angekommen— und ſtieg aus. Als ich über den Bahnſteig ging, rief mir der Mann aus dem Abteil noch nach: „Vergeſſen Sie aber nicht, dem Vogel vorzu⸗ pfeifen, damit er richtig in Form kommt!“ Als ich nach Hauſe kam, waren meine Frau und Kinder ſichtlich erfreut. Ich ſetzte den Vo⸗ gel gleich in den großen Käfig und gab ihm Futter und Waſſer. Mein Junge ſchob ihm ſo freigiebig wie noch nie ein Stückchen Schinken von ſeinem Brot durch die Gitterſtäbchen. Er aber flatterte wie beſeſſen von einer Stange zur anderen.„Der iſt noch ängſtlich“, ſagte ich. „Wir wollen ihn einmal allein laſſen bis er ſich beruhigt hat“. Nach einer Stunde ſchlichen wir auf den Fußſpitzen ins Zimmer. Wir woll⸗ ten ihn doch einmal pfeifen hören. Er war jetzt mit ſeinem Los ſcheinbar zufrieden; denn er ſaß ruhig auf ſeinem Stängchen und guckte uns an. Ich fing ganz leiſe an zu pfeifen; aber er regte ſich nicht. Ich pfiff lauter; er regte ſich nicht. Ich pfiff nun durch die Finger; aver er gab keinen Laut von ſich. Nun fing meine Frau an zu pfeifen. Da machte er: Pieps— pieps!„Aha“, dachte ich,„vor der hat er auch Reſpekt“. Mein kleiner Junge ſagte gerade: Jetzt pfeift er!“ Da war er auch ſchon wieder ſtill. Am nächſten Tage ſtellten wir wieder un⸗ ſere Verſuche an. Aber er piepſte nur. Dann kaufte ich mir ſogar eine Trillerpfeife. Wir tril⸗ lerten abwechſelnd. Er aber trillerte nicht, ſon⸗ dern piepſte nur. Meine Frau fing ſchon an, ungeduldig zu werden und zu ſchimpfen. Jch aber tröſtete ſie und ſagte:„Der pfeift ſicher nicht wegen des Winters. Laß einmal die er⸗ ſten Sonnenſtrahlen ins Zimmer fallen, dann wird er ſchon anfangen“. Da— vorgeſtern lug⸗ te auf einmal die Sonne ins Zimmer. Wir wa⸗ ren gerade in der Küche, da kam mein älteſtes Töchterchen aus dem Zimmer gerannt und rief: „Eben hat der Kanarienvogel!“„Gepfiffen!“ unterbrach ich es begeiſtert.„Nein, Papa,— ein Ei gelegt!“„Jetzt haben wir den Salat!“ ſeufzte ich. Aber das habe ich geſchworen: Wenn ich wie⸗ der einen Kanarienvogel kaufe, dann muß ein Geburtsſchein dabei ſein! Die Erdſcholle Von Georg v. d. Gabelentz. In feinem Silberdunſt lag Rom hinter uns, einer über den andern ſich hebend, wuchſen die Sabinerberge, in Schleier duftigſter Far⸗ ben gehüllt, auf. Aus ſilbergrauen Olivenhai⸗ nen lugten die Häuſer Tivolis. Der junge deutſche Geiſtliche und ich wan⸗ derten in die Reſte der Hadransvilla hinein. Die Erinnerung an den eigentümlichen Men⸗ ſchen entſtieg jeder Marmorſäule, jedem halb⸗ zerstörten Moſaik, den geſtürzten Quadern, all den Reſten von Tempeln, Wohnräumen, Bä⸗ dern, von Hallen und Terraſſen, die jenen wunderlichſten aller Paläſte vor unſeren Au⸗ gen erſtehen laſſen. Faſt greifbar ſtießen ihre Sonnenſtrahlen durch das Geäſt einzelner Pinſen auf die ge⸗ borſtenen Mauern, Eidechſen ſchoſſen vor uns davon, wie kleine, blaugrüne Pfeile; tauſend Falter flatterten überall; tauſend Grillen zirp⸗ ten in den Baumkronen und Geſträuchen jenen eigentümlichen Sommergeſang ſüdlicher Län⸗ der; und das millionenſtimmige, unendlich feine Summen ſchwirrender und kriechender Inſekten erfüllte die Weiten. Ueber allem aber ſchwebte ein ergreifendes Leitmotiv: die ſtumme Rede der Ruinen, die ſchweigende Sprache liegender Säulen u. zer⸗ bröckelnden Marmors. Der Geiſtliche machte eine Bewegung mit der Linken, als wolle er das Bild aus dem Rahmen heben und an ſich ziehen. „Sehen Sie doch dieſen Kaiſer, das Urbild des Weltenwanderers, der Typus des genia⸗ len Menſchen. War er nicht eine durchaus mo⸗ derne Perſönlichkeit? Zeitlebens blieb er unter den barbariſchen Köpfen ſeiner Zeit ein Fremdling. Hadian! Ich ſehe ihn auf den Schnee des Aetna ſteigen, den Sonnenaufgang genießen. Welcher Beweis grandioſen Sehnens nach der Nähe himmliſcher Geſtirne“. „Und ſterbend ließ er ſich nach ſeiner Villa in Bajä tragen, den letzten Seufzer dem Hau⸗ che des unendlichen, ewig umherflutenden Meeres zu vermählen. Eigentlich ein merkwür⸗ diges ſymboliſches Tun“. „Gewiß“, gab mein Begleiter zurück,„der Gedanke liegt nahe. Und ſo verlief ſich viel⸗ leicht ſeine ewig ringende Seele mit einer am Strande verfließenden Welle in die Un⸗ endlichkeit hinüber. Wo überall ſuchte das Herz dieſes ruhloſen Wanderers Raſt zu fin⸗ den! In allen Teilen ſeines Reiches forſchte es nach Häfen, in denen es Anker werfen könn⸗ te. Wo mag ihm dabei wohl der groteske Ge⸗ danke gekommen ſein, was er an Schönem 955 eine Unterwelt entſtehen, in deren Kühle hinabſtiege, um nach der ſonnigen Pracht mei⸗ ner Marmorſäle auch einmal die Schauer des dunklen Jenſeits zu koſten.“ „Und doch“, unterbrach ich,„hat Hadrian nach dem Durchwandern des von ſeiner Phan⸗ taſie geſchaffenen Inferno gewiß gern wieder an der ſonnigen Oberwelt die lebendige Hei⸗ terkeit und Freiheit ſeiner Gärten, Häuſer und Bäder betreten.“ Der Prieſter machte eine abwehrende Be⸗ wegung. „Um eines Abends, als er mit ergrautem Haar auf der Terraſſe des Palaſtes ſaß, ſei⸗ nem Freunde zuzurufen:„Nimm mein Schwert und ſchaffe dieſer Seele, die den Körper ver⸗ laſſen will, einen Ausgang!“ Ach, auch dem Mächtigſten in dieſer Welt kommt der Tag, an dem er erkennt, daß alles zerbrechen und zer⸗ fallen muß, was er baute, und wären's die Pyramiden oder die Peterskirche. Zerfallen müſſen ſie. Und da plagen wir uns nun ab. Wozu? Für was eigentlich? Für das letzte Hinüberwandern oder die Eitelkeit des Erdi⸗ ſchen. Ob nicht auch dem Kaiſer am Ende allen Wiſſensdruſtes, aller Fragen und aller Unraſt eines tatenreichen Daſeins als höchſtes und letztes Glück der Tod ſtand? Ob ihm nicht alle ſeine Paläſte, ſeine Umgebung, ja das ganze, von Leidenſchaften durchflammte Rom allmählich doch nur zu Bildern, Schemen eines unheimlichen Gaukelſpiels wurden? Ah. Glück und Seligkeit und ewige Dauer iſt nur droben, über Wolken!“ Lang und hager ſtand der Geiſtliche vor mir, den asketiſchen Zug im Geſicht, den man auf gotiſchen Heiligbilbern findet. Plötzlich hob er die Arme gegen den Himmel. „Droben!“ rief er.„Und wir ſind noch im⸗ mer hier unten!“ Schweigſam wendeten wir uns wieder dem Ausgange zu. Wir wateten förmlich in den zitternden Lichtwellen, immer begleitet vom Raſcheln fliehender Eidechſen, dem kniſternden Lärmen der Zykaden und dem Summen der Inſekten, die von Blüte zu Blüte, von Blatt zu Blatt ſchwirrten. Ein kleiner Weinberg umfriedete das nie⸗ dere Häuschen drüben, von deſſen Mauern die Sonne den Kalkbewurf herabgedörrt zu ha⸗ ben ſchien. In der braungebrannten Hand den Spaten, grub ein alter Bauer unter Rebſtöcken eifrig, mit fleißiger Beharrlichkeit. Wir grüß⸗ ten ihn, und der Alte rief uns zu: „Die Herren waren in der Villa Hadrians? Ach, da iſt nichts mehr zu ſehen“. „Doch, daß auch das Größte und Schönſte zuſammenbricht, was ein Menſch baut, und daß auf Erden alles eitel iſt“, gab ihm der junge Seiſtliche in einem etwas überlegen lehrhaften Tone zurück. Der alte ſtieß den Spaten neben ſich in den Acker. „Eitel? Alles Irdiſche? Warum? „Weil es vergeht“, antwortete mein Ge⸗ fährte. „Eh, die Herren meinen, daß auf Erden al⸗ les vergehe und darum nichts wert ſei. Da ſehen Sie mal her! Da!“ Er griff eine braune Scholle vom Erdboden auf, zerdrückte ſie zwiſchen den Fingern und ſtreute die Brocken wieder aufs Land.„Hier haben Sie Ewiges. Da, meinen Weinberg und den klei⸗ nen Acker. So wie er heute iſt, war er gewiß ſchon damals und alle Zeit. Die Arbeit in ihm trägt Frucht, und noch keiner hat geſagt: Es iſt alles eitel, es muß doch mal wieder Ruine werden, wenn er eine Erdſcholle in der Hand hielt“. Lange noch, als wir den gewundenen Pfad gegen Tivoli emporſchlichen, ſahen wir den rüſtigen Alten und hörten im unvergänglichen Acker das fleißige Klirren ſeines Spatens, in⸗ deſſen über die Trümmer der kaiſerlichen Prachtbauten der flimmernde Dunſt des Abends ein wunderbares Leichentuch webte. Von drüben belrachlel Randgloſſen amerikaniſcher Blätter zur Zeitgeſchichte Ein Mädchen in Jowa iſt tauſend Meilen weit gereiſt, um das Harfenſpiel zu erlernen. Nicht jedes Mädchen nimmt ſo viel Rückſicht auf die Nachbarn. Ein polniſcher Ladendieb in Gelſenkirchen wurde von einer geſtohlenen Wurſt erwürgt, als er durch ein Fenſter entkommen wollte. Hm, ſeinen Landsleuten mag das mit dem Korridor auch noch ſo gehen. Ein Fehler bei den modernen Heiraten iſt der, daß die Frauen ihre Männer vielfach im⸗ mer mit denen vergleichen, die ſie vor der Hoch⸗ zeit nicht zu„fangen“ vermochten. Jeder Jäger weiß Wunderdinge von dem Hirſch zu erzählen, der ihm vor der Naſe ausgerückt iſt. Augenſcheinlich iſt der Beruf des Menſchen nicht, reich, glücklich oder alt zu werden, ſondern eher: weiſe. Nun ſagt mir aber: wie viele Menſchen verfehlen da ihren Beruf! Dankſagung. Wir haben unſeren guten, lieben begraben. kennen. Allen herzlichen Dank, Beſonders der lieben Nachbarſchaft innigen Dank für die treue Sorge während der Krankheit. Unter dem Schatten der„Mutter- Gottes“ zeigte ſich echte Nachbarſchaft. Dem H H. Kaplan Weil für die liebe Vorbereitung zur erſten hl. Kommunion ein herzliches „Vergelts Gott“. Dem Klaſſenlehrer, Herrn Rockenſtein, mit ſeiner Schar der Kleinen, Anerkennung und Dank für den ſinnigen Nachruf. Viernheim, den 27. Februar 1932. Familie Georg Friedrich Klee 1. Die überaus große Teilnahme an un⸗ ſerem Schmerze läßt uns den ſchweren Verluſt er⸗ Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 2. März 1932, nachm. 2 Uhr findet im hieſigen Krankenhaus wieder die Tuberkulosen Beratung ſtatt. Die Beratungsſtunden ſind dann wieder alle 14 Tagen. Aus dieſem Grunde muß von jetzt ab die Sprechſtunde der Fürſorgeſchweſter auf Donnerstags nachmittags von 4—6 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes verlegt werden. Mittwochs und in der Privatwohnung keine Sprech— ſtunde mehr. Das Kreiswohlfahrtsamt. Anmeldung der an Oſtern 1932 ſchulpflichtg werden⸗ den Kinder. Am Montag, den 29. Februar und Diens⸗ tag, den 1. März nachmittags von 2— 4 Uhr ſollen die an Oſtern in die Schule aufzunehmenden Kinder in der Schillerſchule zur Anmeldung vor— geſtellt werden und zwar die vom 1. Oktober 1925 bis zum 1. April 1926 geborenen am Montag, die vom 1. April 1926 bis zum 30. Sept. 1926 geborenen am Dienstag. 125 Gillig, Rektor Bauernverein Unſere diesjährige Generalversammlung findet am Sonntag, den 28. Februar, nachmittags 4 Uhr, im„Gaſthaus z. Engel“ ſtatt. Wir laden unſere Mitglieder höfl. ein und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. dae Große Auswahl in— 111 1a Qualität und äußerſt billig!!! Von beſonderer Güte iſt der neue braune Turn- Spiel Bal. J. Schweikart Rathausſtraße 16. ö tte EL aufenſter beachten. 10 Qddddmummumuda 1 Folkschor Mitglied des Deutschen Arbeltersängerbundes f Heute Samstag abend Singſtunde 8 Uhr Frauenchor; 9 Uhr 1. u. 2. Baß. Das bevorſtehende Konzert erfordert reſtloſes Erſchei⸗ nen, Der Vorſtand. Uachrüdeg Ztr. 70 Pfg. hat zu verkaufen Winkenbach Hansſtraße 10 Eine guterhaltene Bettſtelle mit Roſt billig zu verkaufen. Friedrich Ehertstr. 29 Faſanen zu verkaufen oder gegen Nützliches einzutauſchen. Hansſtr. 16. Wasch. l. Duget Anstalt Johanna Stumpf Goethestrasse 18 empfiehlt sich im Waschen u. 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