Es dammert writer im Ruslanue: Ohne Tribulſtreichung keine Proſperitſuilt 1 der Engländer Runciman für Einſtell ung der Kriegsſchulden⸗ und Reparafions zahlungen London, 3. 3. Der Präſident des Handelsamtes Runeiman ſprach ſich heute in einer Rede, die er vor dem Verband der Auslandsjournaliſten hielt, für die Einſtellung der Kriegsſchulden⸗ und Reparationszahlungen aus. Er betonte, daß dieſe Zahlungen den Welt⸗ handel lahmlegten, den internationalen Güteraustauſch verhinderten u. an dem kataſtropha⸗ len Sturz der Weltmarktpreiſe ſchuld ſeien, der eines der weſentlichſten Momente der gegen⸗ würtigen Kriſe ſei. Runciman betonte jedoch, daß er nur ſeine perſönliche Anſicht ausſpreche. Die Stellung⸗ nahme der Regierung werde zu gegebener Zeit erfolgen. Woikere Aufrufe zur Präſidentenwahl Die chriſtlichen Gewerkſchaften zur Reichspräſidenlenwahl Berlin, 3. 3. Der Vorſtand des Geſamtver— bandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſch— lands veröffentlicht einen Aufruf zur Reichs- präſidentenwahl, in dem betont wird, daß den Kampfformationen des Nationalſozialismus Bereitſchaften des Volkes gegenüberſtehen, die zur Abwehr jeder illegalen Machtergreifung und Machtführung entſchloſſen ſind. Dine chriſt⸗ liche Arbeiterſchaft ſteht in eigener geſchloſſe— ner Front gegen kommuniſtiſchen u. national⸗ ſozialiſtiſchen Diktaturwillen. Ihr Kampf gilt der Freiheit der Arbeiterſchaft, der Freiheit der chriſtlichen Kultur und Lebensform, der nationalen Freiheit des deutſchen Volkes. Ihr Kampf gilt der Sicherung einer zukünftigen ſozialen Volks- und Wirtſchaftsordnung, die aus der freien Entfaltung und ſinnvollen Zu⸗ ſammenarbeit der Berufe und Stände erwächſt. Aufruf des Karkells der republikaniſchen Verbände Berlin, 3. 3. Das Kartell der republikani⸗ ſchen Verbände veröffentlicht folgenden Auf— ruf: „Keine Abenteuer! Das Kartell der republi— kaniſchen Verbände Deutſchlands ruft zur Prä— ſidentenwahl, zur Entſcheidungsſchlacht am 13. März auf. Hitlers Sieg würde Deutſchland einer barbariſchen Reaktion ausliefern, die ſo⸗ zialen Errungenſchaften der werktätigen Maſ⸗ ſen vernichten, den Rechtsſtaat Deutſchland dem Terror einer ungezügelten Diktatur aus⸗ liefern. Der ſiegreiche Faseismus würde das Werk von Weimar vernichten und die Hoff⸗ nung auf die Verwirklichung eines wahrhaft ſozialen Volksſtaates zerſtören. Hindenburg iſt Gewähr für Ruhe und Ordnung. Er ſteht zu ſeinem Eid auf die Reichsverfaſſung, den er geſchworen. Er iſt von dem hohen Willen be⸗ ſeelt, das Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern, dem inneren und äußeren Frie⸗ den zu dienen und den geſellſchaftlichen Fort⸗ ſchritt zu fördern. Die Wahl am 13. März iſt für Hitler die letzte Gelegenheit zur Macht zu kommen. Da⸗ rum alle Stimmen: Gegen Hitler, für Hinden⸗ burg“. Aufruf des hindenburg⸗Bundes zur Reichspräſidenkenwahl Berlin, 3. 3. Der Hindenburg-Bund, der die Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei um⸗ faßt, verbreitet einen Aufruf zur Reichspräſi⸗ dentenwahl, in dem es u. a. heißt: Nicht ein Partei⸗ oder Bundesführer kann Führer des ganzen Volkes ſein. Höher als die Partei ſteht das Vaterland, höher als der Vertreter einer Partei die unabhängige Per⸗ ſönlichkeit. So wollen wir für Hindenburg kämpfen, ſo wollen wir uns zu ihm bekennen und ihm danken. Dann halten wir ihm die Treue, wie er ſie Deutſchland hält. Aus aller Welk 100 Jenkner FJiſche vernichtet Aſchaffenburg, 3. 3. Wie jetzt bekannt wird, ſind in den vergangenen Tagen auf der kana— liſierten Mainſtrecke oberhalb Aſchaffenburgs außerordentlich große Fiſchſchäden entſtanden. Infolge der Kälte der vergangenen Tage hatte ſich vor den einzelnen Stauwehren, an denen bekanntlich das Waſſer ruhig ſteht, ziemlich ſtar⸗ kes Eis gebildet, das durch das hinzukommen⸗— de Treibeis noch vermehrt wurde. Als die an— geſammelten Eismaſſen zu ſtark zu werden drohten und für das vor den einzelnen Wehren liegende Gelände gefährlicher Ueberſtau zu be— fürchten war, wurden die Wehrtrommeln geho— ben und das angeſammelte Eis auf einmal ab⸗ gelaſſen. Die Eismaſſen bewegten ſich mit unge⸗ heurer Heftigkeit durch das Mainſtrombett, ſo⸗ daß die Fiſche, die ſich in der Strommitte befan⸗ den, ſchleunigſt an die rettenden Ufer, an denen ſich der Eisgang weniger ſchädlich auswirkt, Vor nem Urteil im Berliner Schuftnein-Patzenhofer-Prozel Generaldirektor L. Katzenellenbogen, gegen den der Staatsanwalt 1 Jahr Gefängnis beantragte. RRR flüchteten. Die Aufhebung des Staues hatte zur weiteren Folge, daß der Mainwaſſerſtand nach Abzug der Eiswelle außerordentlich raſch fiel, und die Flußgebietsteile, die bei Stau noch unter Waſſer ſind, nunmehr Hlötzlich vollkom⸗ men trocken zu liegen kamen. Die Fiſche, die ſich an die Uferſtellen geflüchtet hatten, fanden durch das plötzliche Wegfallen des Waſſers nicht mehr rechtzeitig die Ausgänge aus den kleinen Vertiefungen, in denen ſie ſich aufhielten und erlitten ſo infolge des Waſſermangels entweder den Erſtickungstod oder gingen unter der Laſt der Eisſchollen, die ſich teils in den zurück⸗ gebliebenen Pfützen bildeten, teils auch von der Waſſerwelle dorthin getragen worden wa⸗ ren, elend zugrunde. Wie dem„Beobachter am Main“ von zuverläſſiger Seite verſichert wird, handelt es ſich bei den entſtandenen Schäden um mehr als 100 Zentner. Abkürzung des Verbokes des„Iluſtrierlen Beobachters“ München, 3. 3. Wie der„Völkiſche Beobach⸗ ter“ meldet, hat das Reichsgericht das von der Münchner Polizeidirektion urſprünglich auf drei Wochen verhängte Verbot des„Illuſtrier⸗ ten Beobachter“ auf die Zeit bis 7. März be⸗ ſchränkt. Schwere Juchlhausſlrafe wegen verſuchlen Tolſchlags Stuttgart, 3. 3. Das Schwurgericht verurteil⸗ te den Kaufmann Max Haller aus Stuttgart, der am 15. September v. J. verſucht hatte, die Witwe Eliſabeth Findeiſen zu ermorden und zu berauben, zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Gefüngnisſtrafen für KRapitalverſchlebung ins Ausland Moanmdeim, 3. 3. Das Schöffengericht Mann⸗ heim verurteilte wegen Verſchiebung von 50000 RM nach Mailand. Saarbrücken und Paris Nee Kut dur Gemen kate Gefahren—das gtebsöbel: die hohen wohlſahttglnſen Immer wieder gewinnt man den Eindruck, als wenn die Not der Gemeinden in weiteren Kreiſen des Publikums doch nicht mit der wünſchenswerten Aufmerkſamkeit gewürdigt würde. Das iſt umſo auffälliger, als doch je⸗ den Bürger die Finanzlage der Gemeinde un⸗ mittelbar und am erſten berührt. Augenblicklich haben die Gemeinden einen Fehlbetrag, der ſich zwiſchen 280 und 300 Mil⸗ lonen RM beläuft. Im Jahre 1931 war ein Fehlbetrag von 1100 Millionen RM vorhan⸗ den. Er war in der Hauptſache entſtanden durch die Mehraufwendungen für Wohlfahrtser⸗ werbsloſenfürſorge, die im Jahre 1931 nahe⸗ zu dreiviertel Milliarden ausmachte, ferner für die Kriſenfürſorge mit 150 Millionen, ſo⸗ daß mit anderen Fürſorgeaufwendungen im Jahre 1931 eine Mehrbelaſtung im geſamten von nicht weniger als rund einer Milliarde RM für Wohlfahrts- und Fürſorgezwecke ent⸗ ſtanden iſt. Da das ſchwere Kriſenjahr 1931 außerdem noch empfindliche Rückgänge an Steuern, Gebühren uſw. brachte, ergab ſich für 1931 eine Mehrbelaſtung von mehr als zwei Milliarden, die durch außerordentliche Droſ⸗ ſelungsmaßnahmen, durch Erſparniſſe bei den Beſoldungen, durch Senkung der Ausgaben und dergleichen, um etwa 1 700 Millionen ge⸗ ſenkt wurden. Wie ſich die Situation zur Zeit darbietet, iſt nicht zu erkennen, wie die annähernd 300 Millionen Fehlbetrag trotz erneuter ſchärfſter Sparmaßnahmen gedeckt wer⸗ den ſollen. Da außerdem die Aufwendungen für die Wohl⸗ fahrtsfürſorge weitergehen, andererſeits aber die finanzielle Unmöglichkeit ihrer Durchfüh⸗ rung offenkundig iſt, entſtehen ernſte Gefahren für die Städte und auch für die Landgemein⸗ den. In der„Sozialen Praxis“(Heft Nr. 9) wird mit Recht geltend gemacht, daß trotz aller Bedenken, die gegen die Einführung der gehobenen Fürſorge ſtets geltend gemacht worden ſind, die ſtarke Kürzung in dieſem Augenblick, in dem gleichzeitig die Aufwer⸗ tungsbezüge angerechnet werden, die Fami⸗ lienangehörigen weitgehend zur Unterſtützung verpflichtet worden ſind, eine Härte iſt. In der Heranziehung unterhaltspflichtiger und nicht⸗ unterhaltspflichtiger Perſonen zu den ſoge⸗ nannten Notgemeinſchaften ſind Gemeinden über das Maß des Tragbaren hinausgegan⸗ gen, indem ſie zu der Unterſtützung herange⸗ zogene arbeitende Menſchen in ihrem eigenen Bedarf zu ſtark(etwa bis auf den Richtſatz) einſchränkten und ſie dadurch hinderten, Schul⸗ den aus ihrer Ausbildungszeit zu zahlen oder ſich die notwendige Erholung zu beſchaffen. Die Richtſatzſenkung iſt überall weit ſtärker ge⸗ weſen als die Preisſenkung.“ „Der ſchleichende Zuſammenbruch“, ſo wird ſchlußfolgernd zutreffend ausgeführt,„der ſich bei den Gemeinden zur Zeit vollzieht. iſt eine ſchwere Schädigung für die Wirtſchaft, die von der Erhöhung der Steuerlaſt und dem Rückgang der Kaufkraft doppelt betroffen wird. Er laſtet als ſchwerer Druck auf der Bevölke- rung. Man zwinge die Gemeinden nicht zu einer Sparſamkeit, die ſich politiſch gefährlich auswirken kann.“ 3——— aufgrund der Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten über Deviſenbewirtſchaftung den Angeklag⸗ ten Jakob Krotz zu zehn Monaten Gefängnis und 5000 RM Geldſtrafe, den Angeklagten Gu⸗ ſtav Richter zu drei Monaten Gefängnis und 2000 RM Geldſtrafe, die Angeklagten Heinrich und Adolf Krotz zu je einer Woche Gefängnis und 500 RM Geldſtrafe. Die Verurteilten hatten im Auftrag des im Ausland weilenden Alexander Kupfermann, des früheren Kompagnons der hieſigen Mö⸗ belfirma Kupfermann, deſſen Vermögensabfin⸗ dung ins Ausland verſchoben. Das reſtliche hier befindliche Vermögen Kupfermanns ſowie die Einnahmen aus 117 Geſchäftskonten wur⸗ den beſchlagnahmt. Aulobanditen plündern 5 ein Maßgeſchäft Zwei Täter verhaftet.— Die Beute ſichergeſtellt. Wuppertal. Ein ungewöhnlich frecher Auto⸗ banditenſtreich wurde nachts in der Walter⸗ Rathenau⸗Straße in einem Herrenmaßgeſchäft verübt. Gegen 3.30 Uhr fuhr eine rote Limou⸗ ſine vor dem Laden vor. Im Augenblick des Vorfahrens ſchon waren die zwei großen Fen⸗ ſterſcheiben zertrümmert. Noch ehe der zufällig im Gebäude anweſende Beamte der Wach- und Schließgeſellſchaft heruntereilen konnte, waren die beiden Fenſter ausgeräubert. Die Banditen hatten aber Pech, als der Beamte ſofort ſchoß und damit die Schupo herbeirief, gelang es ih⸗ nen nicht, ihren Wagen anzukurbeln. Zwei der Autobanditen, die anſcheinend aus Köln ſind, konnten verhaftet werden, während der dritte entkam. Die geſamte Beute der Autobanditen iſt ſichergeſtellt. Es handelt ſich bei dem Auto um einen in Köln geſtohlenen Wagen. Juchthausſtrafe für den neger Macaembe Berlin, 3. 3. Das Schöffengericht verurteilte den Artiſten Makuri Peter Macaembe, der mit dem Neger Munume in Berlin als angebliche Abgeſandte des Kaiſers von Abeſſinien gefälſch⸗ te Traveller⸗Schecks in den Verkehr bringen wollte, wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit verſuchtem Betruge zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Raubmord in Berlin Berlin, 3. 3. Geſtern abend gegen 9.15 Uhr wurde der Mitinhaber der Futtermittelhand⸗ lung Gebr. Meyerhardt, der 37jährige Kauf⸗ mann Julius Meyerhardt, im Flur des Hauſes Milaſtraße 2, wo er mit ſeiner Mutter wohnte, von einem heimkehrenden Hausbewohner er⸗ ſchoſſen aufgefunden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen handelt es ſich unzweideutig um ei⸗ nen Raubmord, da die braune Aktentaſche, in der Meyerhardt abends die Tageseinnahme des Geſchäftes am Nordbahnhof in ſeine Wohnung zu bringen pflegte, bei dem Erſchoſſenen nicht vorgefunden wurde. Von den Tätern fehlt zur⸗ zeit jede Spur. Raubüberfälle in Frankreich Paris, 3. 3. Seit einiger Zeit mehren ſich die Ueberfälle, die nächtlicherweiſe von Auto⸗ mobiliſten auf Paſſanten ausgeführt werden. Vor allem ſind es Frauen, auf die die Ban⸗ diten es abgeſehen haben. So 7 der ver⸗ fälle von Perſonen, die ſich eines Automobils bedienten, verübt worden, und zwar in kurzen Zwiſchenräumen hintereinander, ſo daß die Polizei zu der Annahme gekommen iſt, es könnte ſich um eine einzige Bande handeln, die nach einem wohlüberlegten Plan in ganz Paris vorgeht. Aus Marſeille wird heute wieder ein be— ſonders waghalſiger Ueberfall gemeldet. Auch hier bedienten ſich die Räuber eines Kraft⸗ wagens. Es gelang ihnen, aus einem Hilfs⸗ poſtamt am hellichten Tage 26000 Franken in Briefmarken und 31000 Franken in bar zu entwenden und mit ihrer Beute unerkannt zu entkommen. Juwelier im Zug Paris-Calais beraubt Köfferchen mit Schmuck im Werte von eineinhalb Millionen Franken geſtohlen. Calais, 3. 3. Für eineinhalb Millionen Fran⸗ ken wertvolle Perlen, Brillanten und andere Schmuckſachen wurden einem Juwelier im Schnellzug Paris— Calais geraubt. Der Juwe⸗ lier hatte die koſtbaren Schmuckſachen in einem kleinen ſchwarzen Köfferchen ſorgfältig ver— wahrt. Gleichwohl gelang es den Räubern, die ſicherlich einer internationalen Bande angehö— ren und den Juwelier vorher beobachtet haben, in einem geeigneten Augenblick, das Köffer⸗ chen mit ſeinem Inhalt an ſich zu bringen. Tagesumſchau In der Frage der Bierſteuer hält das Reichs⸗ finanzminiſterium an ſeiner Zuſage feſt, die Bierſteuer bis zum 20. März, ſoweit ſie 22 RM. beträgt, um 7 RM. zu ſenken. . Die Bluttat an dem Stationsvorſteher in Sondelfingen iſt aufgeklärt. Der Mörder hat Selbſtmord begangen. * Der deutſche Botſchafter von Hoeſch iſt zu Beſprechungen mit der Reichsregierung nach Berlin abgereiſt. Rücktritt des Intendanten des Berliner Schauſpielhauſes aan Links: Intendant Legal, der dem preußiſchen Kultusminiſter ein Geſuch eingereicht hat, ihn von der Leitung der Berliner Staatlichen Schauſpiele zu entbinden. Kultusminiſter Grimme hat dem Geſuch ſtattgegeben.- Rechts: Max Reinhardt, der als 0 Legals ge⸗ 0 a rd. (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 120 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21977 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 54 Zeitung viernheimer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 4. März 1932. Volkerbund bemüht ſich erneut um den Oſtkonflikt Zuſammentritt der zweiten außerordentlichen Völkerbundsverſammlung Die vier unannehmbaren Punkte Japans Genf, 3. 3. Die auf Antrag Chinas einberufene außerordentliche Völker⸗ bundsverſammlung iſt heute vormittag 11 Uhr vom amtierenden Ratspräſiden⸗ ten Paul⸗Boncour eröffnet worden. Aus den geſtern von dem Ratspräſidenten und dem in Ausſicht genommenen Präſidenten der Verſammlung, dem belgiſchen Außenminiſter Hymans, mit den Vertretern Chinas und Ja⸗ pans geführten Vorbeſprechungen ergibt ſich, daß der chineſiſche Delegationsführer Dr. Yen 1 die Anwendung des Artikels 15 auf die mand⸗ ſchuriſche Angelegenheit verlangen u. daß der japaniſche Botſchafter Matſudeira dem wider— ſprechen wird. Paul-Boncour hat geſtern von dem japaniſchen Delegierten über die Beendigung der Feindſeligkeiten in Schanghai verlangt. Die Japaner ſprachen die Hoffnung aus, dieſem Wunſche entſprechen zu können, übernahmen aber keine formellen Ver- pflichtungen. Nach Einſetzung des Ausſchuſſes zur Prü⸗ fung der Vollmachten ſprach Paul-Boncour in mehr als einſtündiger Rede über das bis— herige Verfahren im Völkerbundsrat. Er er— wähnte einleitend, daß es ſich um die zweite außerordentliche Völkerbundsverſammlung handele. Die erſte ſei erfüllt geweſen von der Zuverſicht auf den Eintritt eines europäiſchen Großſtaates. Es ſeien Schwierigkeiten aufge⸗ treten; aber ſchließlich ſei die Mitarbeit dieſes Landes doch für den Völkerbund geſichert wor— den, eine Mitarbeit, die deshalb beſonders wertvoll ſei, weil nur auf dem Boden des Internationalen Rechts und unter der Aegide des Völkerbundes die großen Konflikte gelöß werden könnten. Nach dieſer Anſpielung auf die Rolle Deutſch⸗ lands im Völkerbund erklärte Paul-Boncour ſehr ausführlich, wenn auch mit Uebergehung gewiſſer heikler Umſtände, die Entwicklung des oſtaſiatiſchen Konfliktes und des Verfahrens im Völkerbund. Er nahm indirekt ſehr ent— ſchieden Stellung gegen Japan, indem er von der Notwendigkeit der Anwendung der Ver— träge unter voller Berückſichtigung der beſon— deren Umſtände, von Mangel an internationa- lem Geiſt, von Mißverhältnis zwiſchen dem Appell des Völkerbundes und dem Lärm der Waffen und ſchließlich von Erklärungen, die durch die Tatſachen dementiert worden ſeien, ſprach. Paul⸗Boncour ging dann auf die in Schanghai in Gang befindliche Vermittlungsaktion ein. Die Umſtände für eine Beendigung des! Streits ſeien als günſtig anzuſehen. Er ſchloß mit einem Appell an die Völkerbundsverſamm⸗ lung und wies darauf hin, daß die öffentliche Meinung der ganzen Welt mit großer Span⸗ nung auf die Bundesverſammlung blicke. Im Verlauf der Verhandlung der Völker bundsverſammlung gab der Vertreter Chinas, Dr. Yen, eine Note ſeiner Regierung bekannt, in der die Bedingungen Japans und Chinas für die Einſtellung der Feindſeligkeiten mitgeteilt woecden ſind und die die chineſiſche Regierung abgelehnt hat. Japan fordert von China: 1. China ſolle ſeine Truppen auf eine be⸗ ſtimmte Linie, die von dem japaniſchen und chineſiſchen Behörden feſtzuſetzen wäre, zurück⸗ ziehen. Japan werde dafür in eine Einſtel⸗ lung der Feindſeligkeiten während einer ge⸗ wiſſen Periode einwilligen. 2. Während der Einſtellung der Feindſelig⸗ teiten ſolle in Schanghai eine Rundtiſchkonfe⸗ renz zwiſchen Japan und China abgehalten werden, an der die Vertreter der hauptſäch⸗ lich intereſſierten Mächte teilnehmen würden, um zu einer Abmachung über die Methoden der Zurückziehung der chineſiſchen und japani⸗ chen Streitkräfte zu kommnn. Zuſicherungen 3. China ſolle mit dem Rückzug ſeiner Trup pen bis zu einer genau feſtzuſetzenden Linie beginnen. Die japaniſchen Truppen, werden ſich erſt, wenn der Rückzug der hineſiſchen Streitkräfte erfolgt und feſtgeſtellt ſei, in die Richtung der Zone von Schanghai zurück ziehen. 4. Im Falle des Bruches dieſer Abmachun⸗ gen durch eine Partei gewinnt die andere ihre volle Handlungsfreiheit zurück. Die Fortſetzung der Feindſeligkeiten ſei für China, ſo erklärte der chineſiſche Ver⸗ treter, angeſichts dieſer Bedingungen unvermeidbar. Dr. Yen ſtellte in ſeiner Rede den verſchie denen Zuſagen des Völkerbundsrates und den Zuſagen der japaniſchen Regierung über die baldige Räumung des beſetzten Gebietes die Tatſache der immer weiteren Ausdehnung der japaniſchen Kontrolle über die Mandſchurei gegenüber. Die Krönung der japaniſchen Invaſion auf chineſiſchem Boden ſei der Angriff auf die Chineſenſtadt von Schanghai und die chineſiſche Hauptſtadt Nanking am Vorabend der Abrüſtungskonferenz ge⸗ weſen. Dok wie in Mukden habe ein verhältnismäßig unbedeutender Zwiſchenfall als Vorwand her— halten müſſen. Den Appell der Mächte zur Ein⸗ haltung ſeiner internationalen Verpflichtun— gen habe Japan am nächſten Tage mit einem Ultimatum an die chineſiſchen Behörden in Schanghai beantwortet, und es habe auch ge— gen den neuen Appell des Völkerbundsxates, den Ausbruch von Feindſeligkeiten zu ver⸗ meiden, ſich taub gezeigt. Japan habe den Völkerbundsrat brüskiert. Es habe die Völkerbundsſatzungen verletzt und ſich der ſchiedsgerichtlichen Erledigung des Konfliktes entzogen. Darin liege auch eine Verletzung des Kelloggpaktes. Auch der in dem japaniſchen Vorgehen feſtzuſtellende Bruch des Neunmächtevertrages könne dem Völker bund nicht gleichgültig ſein. Abſchließend forderte der chineſiſche Ver⸗ treter die Völkerbundsverſammlun auf, die Möglichkeiten zur Herbeiführung einer Nege— Japan ſtellt Kampf ein „Das Ziel der Japauer iſt erreicht“ Schanghai, 3. 3. Der Oberbefehlshaber der japauiſchen Seekräfte vor Schanghai, Admi⸗ ral Nomura, erklärte, das Ziel der Japaner ſei erreicht; er befahl infolgedeſſen die Einſtellung der Feindſeligkeiten um 2 Uhr nachm.(7 Uhr früh MEz3). Der Oberbefehlshaber der japani⸗ ſchen Landtruppen ordnete ebenfalls die Ein⸗ ſtellung der Operationen um 2.30 Uhr nachmit⸗ tags an. Die Japaner ſtehen zuf der Linie Liu⸗ ho—Taitſang—Naſiang—Tſchefu. Zuvor lagen uns folgende Meldungen vor: Peſſimismus in gchanghai Schanghai, 3. 3.(Reuter) Zu den japaniſchen Bedingungen einer Waffenruhe wird von chi⸗ neſiſcher Seite erklärt, eine Zuſtimmung zu den Forderungen würde China auf Gnade oder Ungnade preisgeben. Die Stimmung iſt peſſi⸗ miſtiſch. nanſchiang von den Japanern beſetzl — Der chineſiſche Rückzug Schanc hai, 3. 3. 10.15 Uhr morgens. Eine japaniſche Brigade hat Nanſchiang beſetzt. Die 11. japaniſche Diviſion rückt gegen Kiatinghſien vor, einen Ort halbwegs zwiſchen Nanſchiang und Liuho(an der Pangtſe-Mündung) weſtlich der Wuſung⸗Forts. Die von Tſchapei zurück⸗ gegangenen chineſiſchen Truppen haben Tſchen⸗ ſu geräumt. hauplſtadt und Staatsoberhaupt der neuen Mandſchurei London, 3. 3. Times meldet aus Peking: Die Hauptſtadt des neuen Mandſchureiſtaates wird Tſchangtſchun ſein. Der vormalige Kaiſer Pufi dürfte binnen kurzem zum Staatsoberhaupt erklärt werden. London, 3. 3. Reuter neldet aus Tokio, die japaniſche Regierung erkläre, ſie gedenke China gegenüber keine neuen Forderungen zu erheben. Deulſche Antwort auf Oeſterreichs Appell deulſchlands Bereilſchaft zu Jugeſtänd niſſen für deſterreichs Ausfuhr Wien, 3. 3. Der Herr Bundeskanzler Dr. Bureſch hat am 16. Februar, wie erinnerlich, an die Geſandten Deutſchlands, Englands, Frankreichs und Italiens den Appell gerichtet, Oeſterreich bei ſeinen Bemühungen zur Beſ⸗ ſerung ſeiner wirtſchaftlichen Lage zu unter⸗ ſtützen. Der deutſche Geſandte Dr. Rieth hat daraufhin heute dem Herrn Bundeskanzler im Auftrage der Reichsregierung folgende Erklüä⸗ rung abgegeben: Die deutſche Regierung hat von der Erklä⸗ rung, wonac die öſterreich. Regierung bereit iſt, mit den benachbarten und allen anderen Staaten in Verhandlung. über eine wirtſchaftl. Annäherung einzutreten, und auf das wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Entgegenkommen der inderen Stagten rechnet, um über die gegen⸗ wärtige ſchwere Wirtſchaftskriſe hinwegzukom⸗ men, mit allem Verſtändnis für die wirtſchaft⸗ liche Notlage Oeſterreichs und mit aller Hilfs⸗ bereitſchaft Kenntnis genommen. Daß die Hilfs⸗ bereitſchaft Deutſchlands in der Vergangenheit nicht immer im gewünſchten Umfang ſich hat auswirken können, lag neben anderen Hem⸗ mungen vor allem auch in den Auswirkungen des Meiſtbegünſtigungsſyſtems begründet. Wenn die Empfehlungen des Finanzkomitees und des Völkerbundsrates u. die Mitwirkung der anderen Staaten die Möglichteit eröffnet, Oeſterreich Zugeſtändniſſe für ſeine Ausfuhr, unabhängig von den Folgen der Meiſtbegün⸗ ſtigung, zu machen, ſo iſt Deutſchland dazu be⸗ reit. Die deutſche Regierung iſt zur Aufnahme alsbaldiger Verhandlungen über die Art und den Umfang ſolcher Zugeſtändniſſe bereit. ee ee eee 49. Jahrgang Erklärungen Japans. wib. Genf, 3. März. Der japaniſche Dele⸗ gierte Matſudeira erhielt nach dem chineſiſchen Vertreter das Wort. Japan, ſo führte er aus, fei durch die Anforderungen der Lage in Schanghai gezwungen geweſen, Maßnahmen der Selbſtvertei— digung gegen eine unmittelbar ſchwere Gefahr für ſeine Staatsangehörigen und für die internatio— nale Konzeſſion zu ergreifen. Sobald ein ſicheres Mittel zur Beſeitigung der Gefahr gefunden wer— den könne, werde die Angelegenheit ſich von ſelbſt erledigen. Zur mandſchuriſchen Angelegenheit erklärte er, fie gehöre nach Auffaſſung der japaniſchen Regie⸗ rung nicht zur Zuſtändigkeit der Völferbundsver⸗ ſammlung. Es wäre unklug, die Erörterungen in der Völkerbundsverſammlung über die mand— ſchuriſche Frage wieder aufzunehmen. Nachdem der Vertreter Japans geendet hatte, wurde die Weiterbehandlung der Angelegenheit dem Hauptausſchuß der Verſammlung überwieſen, der morgen nachmittag zuſammentreten wird. Eugen d' Albert 7 wib. Rig a, 3. März. Der zur Durchfüh⸗ rung ſeiner Scheidungsklage ſeit einigen Mo⸗ naten hier weilende Komponiſt Eugen d' Albert iſt heute abend an einem Herzſchlag geſtorben. enb. Riga, 3. März. Der Komponiſt und Kla⸗ viervirtuoſe Eugen d' Albert hat ein Alter von 68 Jahren erreicht. Durch ſeinen Vater er— hielt er den erſten Muſikunterricht. Später kam er als Freiſchüler auf die National Training School in London, wo man ſeine muſikaliſche Be⸗ gabung aber nicht anerkannte und ihm abriet, die Laufbahn als Pianiſt einzuſchlagen. Er wandte ſich der Kompoſition zu und batte ſchon mit 16 Jahren eine ganze Reihe von Werken geſchaffen. Als er mit 17 Jahren den Mendelsſohn-Preis er⸗ hielt, durfte er im Londoner Kryſtall-Palaſt Schu⸗ mann und eigene Werke vortragen. Hier wurde H. Richter auf den jungen Künſtler aufmerkſam und brachte ihn nach Wien, wo ſich Richter und Brahms ſeiner annahmen. Liſszt, der den jungen Künſtler gleichsfalls hier kennenlernte, verſtand es, d'Alberts Fähigkeiten ſo zu fördern, daß er es wagen konnte, den 19jährigen dem Berliner Pu⸗ blikum vorzuſtellen. Nach ſeinem zweiten Berliner Konzert war d' Alberts Ruf als Pianiſt geſichert. Es folgten Konzertreiſen durch die ganze Welt. Der Künſtler hat viele Opern komponiert, deren bekannteſte die Luſtſpieloper„Die Abreiſe“ und die Opern„Tiefland“ und„Die toten Augen“ ſind. d' Albert war achtmal verheiratet. Erſt vor kurzer Zeit war er von ſeiner letzten Frau geſchie⸗ den worden. Tagesnachrichten Die Verlängerung des Rediskontkredites der Reichsbank. enb. Berlin, 3. März. Auf Anfrage beſtätigt uns nunmehr die Reichsbank die Verlängerung des Rediskontkredites bis zum 4. Juni 1932. Von dem Kredit, der bekanntlich 100 Millionen Dollar betragen hat, müſſen ſofort 10 Millionen Dollar zurückgezahlt werden, ſodaß ſich die Verlängerung auf einen Betrag von 90 Mil⸗ lionen Dollar erſtreckt. „Sturmangriff“ auf das Braune Haus in Halle. witb. Halle, 3. März. Etwa 50 Kommuniſten verſuchten heute abend einen„Sturmangriff“ auf das Braune Haus der NSDAP. Zwei vor dem Hauſe ſtehende Nationalſozialiſten wurden leicht verletzt. Das Ueberfallkommando zer⸗ ſtreute die Menge. Kohlenoxydvergiftung Zwei Tote, eine Perſon ſchwer vergiftet. Waldenburg, 3. 3. Der 60jährige Invalide Rother und ſeine 16jährige Adoptivtochter wurden geſtern früh in ihrer Wohnung in Wüſtegiersdorf durch Kohlenoxyd vergiftet tot aufgefunden. Frau Rother hat eine ſchwere Vergiftung erlitten. Das Unglück iſt auf vor⸗ zeitiges Schließen des Ofens zurückzuführen. Das 16jährige Mädchen war erſt vorgeſtern von den Adoptiveltern angenommen worden. nah und Jern Spieſen.(Waldbrand.) An der Straße Spie⸗ ſen⸗Neunkirchen hat ein Naturfreund in jahre⸗ langer, mühevoller Arbeit eine Anlage geſchaf⸗ fen, die nicht nur als ſehenswert, ſondern auch als wertvoll angeſprochen werden muß, daß ſog. Marienwäldchen. Ein großer Teil dieſer ſchönen Anlage iſt am Dienstag nachmittag durch Feuer zerſtört worden. Der Brand ver⸗ nichtete den ganzen Fichtenbeſtand von etwa 500 Stämmchen. Andernach.(Tragiſches Ende eines Bürger⸗ meiſters.) Auf der Eiſenbahnſtrecke Andernach⸗ Brohl wurde die verſtümmelte Leiche eines Mannes gefunden. Die Identifizierung des To⸗ ten ergab, daß es ſich um den Bürgermeiſter a. D. Stroh, der längere Zeit in Stolzenau am⸗ tierte, handelt. Seit einiger Zeit ſtellte ſich bei Stroh ein Nervenleiden mit Verfolgungswahn ein. Nach Unterbringung in die Heil- und Pfle⸗ geanſtalt Andernach wurde er von dort vor mehreren Wochen entlaſſen. Nach längerem Umherirren hat der in den 50er Jahren ſtehen⸗ de Mann den Tod geſucht und gefunden. Heidelberg.(Siedlungshäuſer unter dem Hammer.) In der Angelegenheit der vor eini— gen Monaten zuſammengebrochenen Sied— lungsgeſellſchaft„Badiſche-Pfalz“ hört man jetzt, daß, nachdem ſchon einige der kleineren Objekte zwangsweiſe verſteigert worden ſind, jetzt auch eines der großen Hochhäuſer in Handſchuhsheim mit mehr als 100 Wohnun⸗ gen und einer Anzahl Läden zur Zwangsver— ſteigerung kommen wird. Der Antrag auf Ver⸗ ſteigerung wurde von der Rheiniſchen Hypo— theken Bank in Mannheim geſtellt, die auf die⸗ ſem Grundſtück eine 1. Hypothek von über 300 000 RM ſtehen hat. Wahrſcheinlich wird die Stadt Heidelberg den Baublock überneh⸗ men müſſen. Heidelberg.(Tödliche Brandverletzungen.) In Heidelberg-Kirchheim verbrannte ſich die ſiebenjährige Elfriede Retzer ſo ſchwer, daß ſie bald darauf ſtarb. Das Kind hatte ſeine Puppe, die es aus L»achtſamkeit auf den Herd ge— legt hatte, retten wollen und erlitt dabei ſelbſt den Tod. Groß⸗Gerau.(Kreisſtadt unter Polizeiſchutz.) Ein zehn Mann ſtarkes Kommando der Darm⸗ ſtädter Schutzpolizei wurde bis auf weiteres in Groß-Gerau ſtationiert, da im Hinblick auf die am Samstag ſtattgefundene Demonſtration der Mörfelder Erwerbsloſen in Groß-Gerau wei⸗ tere Demonſtrationen befürchtet werden. Ludwigshafen.(Meſſerheld.) Der Schneider Max Sauter, geboren am 20. Januar 1902 zu Erlangen, verletzte in der Nacht vom 29. auf 30. Januar d. Js. in einer Wirtſchaft in Lud⸗ wigshafen drei Perſonen durch Meſſerſtiche; einer derſelben, ein 23 Jahre alter Tagner, erhielt einen Stich in die linke untere Rippen⸗ gegend. Er war 14 Tage im Krankenhaus. Der Einwand des S., er habe in Notwehr gehan— delt, wurde durch Zeugen widerlegt. Wegen gefährlicher Körperverletzung erkannte das Ge— richt auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten. Landau.(Schmuggler vor Gericht.) Vor dem Schöffengericht Landau hatten ſich ſechs Er— werbsloſe aus Durlach wegen Schmuggels u. Hinterziehung der Tabakſteuer zu verantwor- ten. Sie hatten aus dem Elſaß über die Pfalz rund 9000 Päckchen Zigarettenpapier ge— ſchmuggelt und wurden in der Nacht zum 13. Februar auf friſcher Tat ertappt. Sie erhielten Gefängnisſtrafen von zwei bis ſechs Monaten, außerdem Geldſtrafen in Einzelfällen bis zu einer Höhe von 4800 RM oder entſprechende Freiheitsſtrafen. Kͤörrach.(Sor We A ινα Oher⸗ 2 zouſerretär Pfeifer wurde im Adelhauſer Wald erhängt aufgefunden. Karlsruhe.(Halberfroren aufgefunden.) In der Nähe vom Weiherfeld wurde ein 49 Jahre alter Mann aus Mannheim in halberfrorenem Zuſtande in einer Wieſe neben der Straße lie⸗ gend aufgefunden. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Straßburg.(Zu dem Straßburger Mädchen⸗ mord.) Die polizeilichen Nachforſchungen in der Angelegenheit des Mädchenmordes von Schil⸗ tigheim haben zu einem erſten Ergebnis ge⸗ führt. Es wurde ein in Straßburg wohnender Chauffeur namens Schmitt mit ſeiner Gelieb⸗ ten verhaftet unter dem Verdacht, den Mord begangen zu haben. Das erſte Verhör hat be⸗ reits ſtattgefunden. Darmſtadt.(70jähriger unter der Anklage des verſuchten Totſchlags.) Vor dem Schwur⸗ gericht in Darmſtadt war eine Verhandlung an⸗ geſetzt gegen einen 70jährigen Schuhmacher von hier wegen verſuchten Totſchlags. Der Mann lebte mit ſeinem Hausverwalter in ſtändigem Streit und hatte eines Tages einen Schuß auf den Hausverwalter abgegeben. Auf Antrag des mediziniſchen Sachverſtändigen wurde der An— geklagte zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtan⸗ des einer Anſtalt überwieſen und die Verhand— lung abgeſetzt. Hirſchhorn.(Waldbrand.) In Lengenthal war ein Waldbrand ausgebrochen, dem unge— fähr drei Hektar 15—16jährige Fichten und ein Hektar Eichenſchälwald zum Opfer fielen. Durch das tatkräftige Eingreifen der Bewoh— ner Langenthals wurde der Brand gelöſcht, ſo— daß die Feuerwehr nicht mehr einzugreifen brauchte. Der Schaden dürfte ſich auf etwa 4000-5000 RM belaufen. Klingenmünſter.(Brand.) Das Anweſen des Landwirts Friedrich Bohrer in der Steingaſſe wurde nahezu bis auf die Grundmauern durch ein Schadenfeuer vernichtet. Der Schaden iſt recht beträchtlich; der Geſchädigte nur ſchlecht verſichert. Darmſtadt.(Sühne für einen Raubüberfall.) Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den Händler Loebig aus Griesheim b. Darmſtadt wegen ſchweren Raubes zu ſieben Jahren Zuchthaus. Ein zweiter Angeklagter erhielt 5 Jahre 6 Monate Zuchthaus, ein dritter drei Jahre Gefängnis, ein vierter ein Jahr Ge⸗ fängnis, während ein fünfter Angeklagter frei⸗ geſprochen wurde. Die Angeklagten waren an dem Raubüberfall beteiligt, der am 27. No⸗ vember v. Is. in einer Biebesheimer Kolonial— warenhandlung auf zwei ältere Frauen aus⸗ geführt wurde. Rutsweiler a. d. L.(Im Zeichen der Geld⸗ got.) Beiſpiellos niedrige Grundſtückspreiſe er⸗ brachte die Verſteigerung des Nachlaſſes der Landwirtseheleute Jakob Scheidt. Für 9,47 Tagwerk Acker, Wieſe und Wald wurden nur insgeſamt 3064 RM erlöſt. Nach Ausſcheidung des veräußerten Waldgeländes bleibt für das Tagwerk Acker⸗ u. Wieſenland nur ein Durch⸗ ſchnittserlös von 340 RM.. Lachen⸗Speyerdorf.(Vom Propeller getötet.) Auf dem hieſigen Flugplatz ereignete ſich ein entſetzlicher Unglücksfall. Der Arbeiter Robert Köhler aus Haardt, der beim freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt auf dem hieſigen Flugplatze beſchäf⸗ tigt war, kam dem Propeller einer Flug⸗ maſchine zu nahe, ſodaß er erfaßt und ihm der Schädel geſpalten wurde. Der Verunglückte war ſofort tot. 5 Buchen.(Geſtändnis.) Der Handwerks⸗ burſche Winter, der bei ſeiner Feſtnahme ein Geſtändnis ablegte, den Brand in Götzingen gelegt zu haben, hat dies Geſtändnis geſtern dem Oberſtaatsanwalt und dem Richter gegen⸗ über aufrechterhalten und in allen Einzelheiten beſtätigt. Der ſchon ſchwer vorbeſtrafte Mann ſieht demnächſt ſeiner Aburteilung entgegen. Auenheim(Amt Kehl).(12 000 RM Hoch⸗ 5 waſſerſchäden.) Die durch die Kinzig verurſach⸗ 5 niemand verletzt. ten Hochwaſſerſchäden betragen ausſchließlich der noch zu leiſtenden Erſatzkoſten für die zer⸗ ſtörte Brücke an der Rheinſtraße etwa 12000 Reichsmark. Letzte Radiomeldungen Ein zweiter Erpreſſerbrief an Lindbergh. wtb. Traenton(New Jerſey), 4. März. Die Polizei teilt mit, daß Lindbergh geſtern einen zweiten Brief erhielt, worin 50000 Dollar Löſe⸗ geld für ſeinen Sohn verlangt werden. Der Brieb iſt in Newyork aufgegeben worden. Er trug keine Unterſchrift. Ein Todesopfer der Gladbecker Zwiſchenfälle. wtb. Gladbeck, 4. März. Der 21⸗jährige Arbeiter Strohfeld aus Gladbeck, Mitglied der KPD., der bei den gemeldeten politiſchen Aus⸗ ſchreitungen am Mittwoch Abend einen Ober⸗ ſchenkelſchuß erhalten hat, iſt geſtern im Kran, kenhaus geſtorben. Unterzeichnung des deutſch⸗italieniſchen Zuſatzabkommens. wtb. Berlin, 4. März. Durch den Miniſten des Auswärtigen, Grandi und Votſchafter von Schubert wurde ein Zuſatzabkommen zu dem beutſch italieniſchen Handels- und Schiſſahrts⸗ vertrag vom 30. Oktober 1928 unte zeichnet. Grippe⸗Epidemie in Breslau. 4 wib. Breslau, 4. März. In Breslau häufen ſich in den letzten Tagen die Grippe⸗Fälle in erſchreckendem Umfange. In zwei Fällen muß⸗ ten Schulen geſchloſſen werden. In manchen 1 1 0 ſind mehr als die Hälfte der Schüler er⸗ tank Der Schuß auf die„Baden“ ein Verſehen. wtb. Rio de Janeiro, 4. März. Der Bericht der militäriſchen Sachverſtändigen über die Beſchießung des deutſchen Dampfers„Baden“ durch die braſilianiſchen Forts om 24. Novem⸗ ber 1930 kommt zu dem Schluß, daß die Gra⸗ nate aus Verſehen abgeſchoſſen wurde. Poſtomnibus beſchoſſen Anſchlag auf Nationalſozialiſten. enb. Berlin, 4. März. Auf einer Waldchauſſee am Werbellin⸗See wurde geſtern abend ein Poſt⸗ omnibus, in dem ſich von einer Verſammlung zu⸗ rückkehrende Nationalſozialiſten befanden, beſchoſ⸗ ſen. Von den Inſaſſen wurde glücklicherweiſe Der Fahrer gab geiſtesgegen⸗ wärtig Vollgas und fuhr in höchſter Geſchwindig⸗ keit nach dem nächſten Ort, wo ſofort alle in der Umgegend erreichbaren Landjäger alarmiert wur⸗ den. Das betreffende Waldſtück wurde umſtellt und durchſucht. Die Täter— in Morgenblättern wird von Kommuniſten geſprochen— waren jedoch be⸗ reits entkommen. Die amtliche Kandidatenliſte für die Reichspräſidentenwahl. witb. Berlin, 4. März. Das Büro des Reichswahlleiters teilt nachſtehend die Kandi⸗ daten für die Reichspräſidentenwahl mit: Theodor Düſterberg, Oberſtleutnant a. D. Halle a. d. S.; Paul von Hindenburg, Reichspräſident, Generalfeldmarſchall, Ber⸗ lin; Adolf Hitler, Regierungsrat im braun ſchweigiſchen Staatsdienſt, München; Ernſt Thälmann, Transportarbeiter, Hamburg! Ad. Guſt. Winter, Betriebsanwalt, Gr.⸗Jena. In der Pampa Skizze von Ludwig Hoſmeier. Ueber die Steppentandſchaft ip mmnte ſich dun⸗ kelblauer Himmel. Der Vollmond ſchwebte als rieſiger Glutball beängſtigend nahe über der Erde. Sterne funkelten. Ich ſaß zu ihnen emnor. Da Für Andere METIINER- Preislagen: Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 War das ein herrlicher Maientag! Tiefblau wölbte ſich der Himmelsdom über eine lachende Erde, auf deren bunte Früh— lingsſchönheit die Sonne goldene Ströme goß Weiße Federwölkchen ſchwebten in ſorgloſer Heiterkeit im Aether dahin, ballten ſich zu weißem Schaum, löſten ſich auf in das ſelige Geheimnis des ſchimmernden Alls. Helmut Hardt ſtand auf der Höhe des Berges und ſah hinab in das blühende Tal, das blühende Tal, das ſich in anft gewellter Linie zwischen Fluß und Hügelkette hinzog, ſo weit das Auge reichte. Lange, kalte Wochen hatten den Winterſchlaf der Erde allzuſehr verlängert, nun war ſie gleichſam über Nacht in ein Mär⸗ chenland verwandelt worden, durch das der Menſch mit jubelnder Andacht ſein ſonnenſehn— ſüchtiges Herz trug, das traurige Geſtern ver— geſſend, als ſei es nie geweſen. Hardt ſtraffte die Schultern und trank in tiefen Zügen die linde, reine Luft ein. Der leiſe Morgenwind, der ſich in ſeiner wei— ßen Hemdbluſe verfing, ſpieleriſch über das dichte, blonde Haar ſtrich, trug den Duft der Kirſch⸗ und Apfelblüte vom Tal herauf. Ein Tag wohl des Erlebens wert, dachte der junge Menſch da oben. Und lächelte träumeriſch in die ſonnige Stille. Sollte das Glücksgefühl, das ihn erfüllte, ein gutes Omen ſein für die folgende Zeit ſein eindereichter Entwurf eines Marktbrunnens den Beifall der Preisrichter 9 1 ee Ja, das ist des Kunststück, das METTNER fertigbringt. MkTNER liefert ihnen einen dreiteiligen Anzug(Rock, Hose und Weste! för 18,50; einen schönen Mantel, geföttert, auch für 18,50; macht 37 Merk för lhre kom- plette fröhjahrs-Kleidung! Und wieso ist ME TTNER-Kleidung so rätselhoft billig? Weil METTNER eine Fabrik-Niederlassung ist. leit neu eingekleidet NMefiſiner Mannheim Ludwigshafen ö finden? In zehn Tagen wurde deren Spruch verkündet. Es würde ein heißer Wettbewerb ſein. Wie ſchwer fiel doch das Warten——. Ach was!— Mit einem energiſchen Ruck hob er den Kopf, ſchüttelte die bangen Gedanken von ſich ab. Wozu über das Morgen grübeln, war das Heute nicht ſchön über die Maßen? So ſchön, daß einem das Herz in der Bruſt ſchwoll und ſich durch einen lauten Jubelruf befreien mußte. Leiſe wiederholte ihn ein fernes Echo— dann wieder Stille. Und ver⸗ wehter Glockenklang Helmut Hardt horchte auf. Schon Mittag? Dann mußten Abſtieg und Heimkehr beſchleunigt werden. Um ein Uhr aßen die Freunde— ſie durften nicht warten auf ihren Gaſt. Gewandt kletterte er am felſigen Geröll hinab, verhielt am Fuße des Berges den Schritt und ſann mit gerunzelten Brauen nach. Hier nach rechts ſchlängelte ſich in endloſen Windungen der Wieſenweg bis Sohrau. Kürzer wäre Durchquerung des kleinen Wal⸗ des vor ihm, der aber fremdes Eigentum war. Durfte man das Betreten wagen trotz des Verbotes auf der Tafel dort?— In Hardts Augen funkelte plötzlich der Uebermut.„Kommt ein Förſter, ſo ſag' ich, daß ich kurzſichtig bin und meine Brille vergeſſen habe“, beſchloß er. Zu weichem Teppich verbanden ſich Moos und Nadeln. in deren ſchwellender Weiche der Fuß wohlig verſank, Durch die dicht ſtehenden, roſtbraunen Stämme der alten Tannen und Fichten fielen nur vereinzelte Sonnenſtrahlen, Irgendwo hämmerte ein Specht in eifriger Geſchäftigkeit, zu Häupten gurrten zärtliche Wildtauben. Ein Eichhörnchenpaar jagte ſich blitzartig von Baum zu Baum in verliebtem Spiel. So still, ſo friedlich ſchenlaut.„Märchenland“, dachte der Mann, der mit der federnden Leichtigkeit des ſportgeüb⸗ ten Wanderers dahinſchritt. Ah, wie köſtlich duftete es da nach Maiglöck⸗ chene Muttchens Lieblingsblumen. Ein paar Stengel wollte er pflücken, dem Brief beifügen, der auf dem Schreibtiſch der Vollendung harrte. Jede kleine Freude half über die böſen Wochen des Sanatoriumaufenthaltes hinweg. Er ging der Spur des Duftes nach— ſie führte abſeits vom ſchmalen Wege, ein wenig bergan—, ging langſam, die Augen ſuchend auf den dichtbewachſenen Boden gerichtet— und ſtand jäh ſtill, Aeffte ihn ein Traum am hellen Mittag? Durch eine Spalte im Geſträuch dicht vor ihm erblickte er eine kleine Lichtung, die durch das Fällen mehrerer Bäume entſtanden war. Hier wuchs auf ſmaragdgrün ſchimmernder Moosfläche ein Rieſenbeet üppig wuchernder Maiglöckchen. Und mitten im duftenden Blu⸗ menkreiſe, auf dem größten der Baumſtümpfe, ſaß eine ſchlanke, kinderzarte Mädchengeſtalt, in kurzem, weißem Kleid, einen Blütenkranz auf dem dunklen Haar, das in loſen Wellen bis auf die Erde fiel, einen zweiten in den ſchmalen Händen, die in zierlicher Geſchicklich⸗ keit Blatt an Blatt fügten. Die dichten Blät⸗ terkronen ſchufen ein geheimnisvolles, grün⸗ goldenes Leuchten, damit die Unwirklichkeit des lebenden Bildes noch erhöhend, das der Späher hinter der Hecke mit angehaltenem Atem entzückt betrachtete. Wie lange er ſo verharrte, wußte Helmut Hardt nicht. Da unterbrach eine Stimme das Schweigen, lang wie die Frühlings Wo b S1, 6 Ludwigstraſle 0 a fertig. Komm, laß dich ſchmücken!“ 5 feine Geſchöpf hielt prüfend ſein Werk hoch, beuate ſich dann zur Seite, wo bisher unſichtbar, eine rieſige graue Dogge gelegen hatte, die ſich nun gemächlich erhob und ſchmeichelnd den Kopf ge⸗ gen die jungen Hände rieb, die ihm den Kranz um den Hals legten. Zärtlich umfaßte ſie das mächtige Haupt, blickte tief in die klugen Augen des Tieres, das aufmerkſam zuzuhören ſchien. „Treuer Wodan— böſe nennen ſie dich, biſ⸗ ſig und gefährlich, meiden deine Nähe u. fürch⸗ ten deinen Zorn. Und von meinen ſchwachen Händen läßt du dich willig leiten, weil du weißt, daß ich dir gut bin!“ Das blumenhafte Geſicht hob ſich, große Augen ſahen ſinnend in das dunkle Geſtrüpp. Dem unſichtbaren Lauſcher war, als müßten ſie ihn entdecken. Aber ſie ſprach gedankenverloren weiter. „Warum haben die Menſchen ſo wenig Güte zu verſchenken. Wodan? Das Leben könnte ſo ſchön ſein, gäbe es mehr guten Willen un: tereinander, ein wenig mehr Liebe. Aber die wollen ſie nicht—“. b Ein tiefer Seufzer, ſo trauerbeſchwert, daß das Tier in dumpfem Mitempfinden ſich ganz nah an das Mädchen herandrängte und fragend mit dem Schwanz wedelte. Unwillkürlich hatte auch der Mann hinter dem Gebüſch eine impulſive Bewegung gemacht — ein frohes Wort ſchwebte ſchon auf ſeinen Lippen... Das fuhr die Dogge herum, hob witternd den Kopf und ſtieß ein tiefes, drohen⸗ des Knurren aus. Auch das Mädchen war auf⸗ Fortſeßung folgt ſagte die Wirtin des Ranchos:„Es ſind Split⸗ ter! Ein Eyklop' hat in uralter Zeit eine dia⸗ mantene Sonne zertrümmert.“ Ich blickte in ihre blitzenden Augen. Sie war miſchblütia und mochte wohl an einem der flak⸗ kernden Feuer geboren ſein, die jetzt rot⸗orangen in der endloſen Ebene aufflammten: Gauchos brieten am Spieße Ochſenfleiſch. Von der Ebene her wehte ein leichter, kühlender Wind: er trug mir eine melancholiſche Melodie zu, die in langgedehnten Tönen durch die Nacht ſtrich: Ein Mann ritt der Schenke zu und ſang halblaut eines der ſehn'uchtbeladenen einheimiſchen Lieder. Ich ſah ihm neugierig entaegen. Er ſprang mit einem kühnen Satz vom Pferde, trat mit einer höflichen Verbeugung an den Tiſch heran, an dem ich ſaß. Die Wirtin zog einen wackligen Stuhl herbei, ſtellte ein Windlicht auf den Tiſch, welches der Fremde ſofort ausblies. In einer Bombilla brachte ſie Mate. Der Mann lehnte ſich über das Trinkgefäß und ſog gierig; ſeine Augen funkelten unruhig, als befänden ſie ſich auf raſender Flucht. Die Wirtin ſtand hinter ſeinem Stuhle; ſie machte mir Zeichen, die ich jedoch nicht verſtand. Da wiſchte der Unheimliche mit der Hand weg— werfend durch die Luft; das Weib verſtand und verſchwand unter der Tür. Ihre Silhouette grenz— te ſich ſcharf gegen das Innere des beleuchteten Ranchos ab. Die Frau bebte; vor Lachen? Vor Schrecken? Meine Aufmerkſamkeit ſtraffte ſich. Eine un⸗ geheure Stille ſchwebte über der Ebene. Ich duckte mich, hielt den Atem an und ſtarrte in die endloſe Nacht hinaus. Die Wirtin erſchien wieder im Türrahmen, fuhr haſtig mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach der Stirne, eine mir rätſelhafte, beſchwörende Bewegung. Ueber mein Herz kroch Grauen Der Fremde erhob ſich, drehte ſich um und ſchrie die Wirtin mit mir unverſtändlichen Worten an. Dann ließ er ſich wieder ruhig an ſeinem Tiſche nieder und murmelte:„Vorſicht!“ „Wie?“ fragte ich; doch er ſchwieg und ſah in die Steppe hinaus. Am Sorizonte ſchwollen zwei grelle Augen an. Sie rasten auf uns zu. Cin Tier blönkte. Immer heller erſtrahlten die Scheinwerfer. Das Auto hupte wie toll. Es fuhr gerade auf den Rancho zu. Hier hielt es. Die Beſitzerin eilte herbei. Es war der Be— ſitzer einer Eſtanzia. Er hatte ſeine Tochter aus Aſuncion geholt, wo ſie auf einer Hochzeit ge⸗ weſen war. Ich beſchloß, mich eng an ſie anzuſchließen und wollte eben an ſie herantreten, als mein Tiſchgefährte mir zuflüſterte:„Alles iſt verloren Alles wird heute Nacht getötet!“ Düſter blickte er mich an Ich riß meine Piſtole aus der Teſche und herrſchte ihn an! „Was wollen Sie?“ Er antwortete:„Ihr Leben retten!— Denn in einer Stunde iſt die Bande hier. Ich gehöre zu ihnen. Doch Sie ſehea einem Menſchen gleich den ich einſt ſehr liebie, alſo... verſäumen Si nichts!“ Er ſprang auf und rannte zu ſeinem Pferde Betäubt warf ich einige Silberſtücke als Bezah— lung auf den Tiſch, eilte zu meinem Pferde und galoppierte ihm nach. Wir raſten anſcheinend ohne Ziel über das matte Dunkel hinweg. Kein Baum, kein Strauch ſtreckhte ſich gegen den ſapherblauen Glaſt des Himmels. Ich ſpürte den Wind um die Ohren ſtröiken, berauſchte mich an der Flucht. Da hielt er plötzlich an: auch ich zügelte mein damyfendes Vfird. Er wies mir den Weg: dro⸗ hend klangen ſeine Worte:„Dort unter jenem gelben Stern liegt die Station— dorthin!“ Darauf riß er ſein Pferd im rechten Winkel herum und jagte weg. Mie ein Semen flog er durch die Nacht und verſchwand. Nur das Feuer, Abeinpfälz. Naturweſpnorweſgerung Bad⸗Dürkheim, 1. 3. In der bei gutem Be⸗ ſuch durchgeführten Vorſteigerung naturreiner Weine der Carl Eswein'ſchen Gutsverwaltung G. m. b. H., Bad⸗Dürkheim(Weingut in Dürk⸗ heim, Ungſtein, Deidesheim und Ruppertsberg) gelangten 20 Stück und 18 Halbſtück, ſowie 4200 Flaſchen 1928er, 1929er und 1930er Weine zum Ausgebot. Dabei blieben 5 Stück und 1 Halbſtück 1930er bei Letztgeboſen von 630680 Mk., 1929er bei 730 Mk. die 1000 Liter ohne Zuſchlag. Es brachte das Fuder 1930er durchſchnittlich 795 Mk., 1929er durchſchniulich 1155 Mk., die Fla⸗ ſche 1928er Dürkheimer Spielberg 1 Mk., 1929er Dürkheimer Benn 1,10, Proppelſtein 1,10, Frohn⸗ hof 1 30 Spielberg Riesling 1.50, Ungleiner Her⸗ renberg Riesling 1,40, durchſchnittlich 1,25 Mk. Splilter aus dem Gerichtssaal „Der Staatsanwalt ſtellt mir einen Antrag, den ich nicht annehmen kann. Ich bitte das Ge⸗ richt um Schutz vor derartigen Zumutungen“. E „Ich verweigere die Ausſage. Aber ein Wort will ich doch ſagen. Denken Sie an meine Ver⸗ gangenheit, welche nicht die ſchönſte war, ſchon weil ſie zur Ehe mit Fräulein Mehmüller führ⸗ te, welche daraufhin meine Ehefrau wurde u. zwei Kinder in die Welt ſetzte, die alsbald die Schule beſuchten und mir Kummer machten, indem ich mehrere Male wegen Unaufmerkſam⸗ keit u. freche Redensarten zum Lehrer beſtellt wurde. Der ſagte:„Aus Ihren Kindern wird nichts, wenn Sie ſich nicht dahinterſetzen“. Nun will ich das tun und Erna ſowie Oswin im Leben vorwärtsbringen, da miſcht ſich das Ge⸗ richt ein u. will mich wegen ein paar ſeidenen Jumpers verurteilen. Wem ſoll, ich nun Folge leiſten, dem Lehrer meiner Kinder oder dem hohen Gerichtshof?“ „Jedes Härchen hat mir die Anklage ge— krümmt. kein Auge trocken gelaſſen! Denken Sie, ich bin geknickt?— Ich ſtehe aufrecht vor Ihnen, ein Mann mit Frau und Kind. Und nun urteilen Sie ſelbſt!“ „Darf ich den Fall mal wiederholen?— Fräulein, ſage ich, halten Sie mal Ihre Taſche feſt, Sie verlieren ſonſt Ihr Geld!— Ach, lach⸗ te da die Dame, is ja nichts drin, hihi! Ich ſage: Woll'n mal ſeh'n! und mache das Dings auf.— Wer hat recht? Ich, der Angeklagte! 7,55 RM auf Heller und Pfennig. Das Fräu⸗ lein hatte gelogen. Da war meine ſchlechte Lau⸗ ne nicht die beſte. Da nahm ich das Geld an mich; denn da dachte ich: Strafe muß ſein! Das Kind hat ja gelogen!“ *. „Herr Rat! Darf ich dem Zeugen eine Klei⸗ nigkeit in ſeinen Ausſagen vorbehalten?— Danke!— Herr Zeuge, überlegen Sie ſich, was Sie ſagen; denn einmal komme ich auch wie⸗ der frei, dann bin ich mein eigener Herr und werde mich bei Ihnen melden!“ * „Ziehen Sie mich ruhig durch den Kakao. An mir bleibt doch meine Ehre haften. So wie ein Freiſpruch auf die Staatskaſſe“. Jagd und Jiſcherei im März Die Hirſche beginnen abzuwerfen und genie⸗ ßen, wie auch Kahlwild und Kälber überall Schonzeit; nur Heſſen gewährt weder den Edel— noch den Damhirſchen eine ſolche. Der Rehbock ſchiebt noch ſein neues Gehörn. Der erſte, für das kommende Haden ahr ausſchlaggebende Ha⸗ denſatz fällt und wird— wie„Der Deutſche Jäger“, München, mitteilt— weniger durch eintretende Kälte und Schnee, als durch et⸗ waige Näſſe, die auch die Hä innen in Mitlei⸗ denſchaft zieht, beeinflußt. Die Rebhühnet fal⸗ len zu Paaren. Gegen Ende des Monais be⸗ ginnt die Balz des Auer-, Birk⸗ und Haſel⸗ wilds, doch empfiehlt es ſich mit dem Abſchud noch zurückzuhalten, der für Auerhähne je, nur in Preußen, Württemberg, Mecklenburg⸗ Schwerin. Oldenburg Landesteil Birkenfeld. Bremen und Schaumburg⸗Lippe, für Birkhah⸗ nen in Württemberg, beiden Mecklenburg, Ol⸗ denburg Landesteil Lübeck und Birkenfeld, Braunſchweig und Bremen, für Haſelhähne in Württemberg, Braunschweig, Hamburg und Bremen frei iſt. Fa anenhähne dür en in die⸗ ſem Monat in Preußen(inſoweit nicht für ein⸗ zelne Regierungsbezirke anderweitige Verfü⸗ gungen gelten), Mecklenburg⸗Schwerin, Heſſen, Oldenburg, Landesteil Birkenfeld, Anhalt, Hamburg, Bremen, Lübeck und Schaumburg⸗ Lippe, in Oldenburg Landesteil Oldenburg nur bis 16. erlegt werden. Jetzt iſt auch die günſtigſte Zeit zum Ausſetzen von Faſanen und Rebhühnern zur Blutauf riſchung bezw. Hebung des Beſtandes. Die Reihzeit der Wild⸗ enten erreicht ihr Ende. Ihr Durchzug dauert aber noch an und führt manch' ſeltene Gäſte auf unſere Gewäſſer. Im Lauſe dieſes Mo⸗ nats entwickelt ſich auch der Zug der Wald⸗ ſchnepfe ſowie der der Bakaſſinen und des auf den Möſern brütenden Federwilds, die auch, mit Ausnahme von Sachſen, Oldenburg Lan⸗ desteil Oldenburg und Bremen in allen übri⸗ gen deutſchen Staaten Schußzeit haben. Gleich⸗ zeitig erfolgt auch der Frühjahrsau zug der Wildtauben, die, inſofern ſie nicht überhaupt ohne Schuß⸗ und Schonzeit freigegeben ſind, in Bayern, Württemberg, den beiden Meck⸗ lenburg und Thüringen erlegt werden dür⸗ fen. Die Fuchsfähe wölbt zuweilen ſchon gegen Ende des Monats. Raubvö zel und Krähen ziehen noch durch, beginnen jedoch, wie auch die Elſtern, bereits mit dem Horſtbau. Dieſen wie auch den Standkrähen kann jetzt mit Er⸗ folg Abbruch getan werden. Streu rende Hunde und Katzen ſind als ernſte Schädlinge der Nieder ard tunlichſt aus den Revieren. deren Ueberwachung jetzt beſonders dringlich iſt, fern zu halten. Die Fütterungen ſind gerade während der Uebergangszeit zur Grünäſung ſowie beſonders die für Fa anen noch regel— mäßig zu beſchicken, um etwaigen Verſtreichen norzubeugen. in deſſen Richtung er ſich gehalten hatte, flackerte auf; ſpäter ſank es in ſich zuſammen. Ich ſpornte meinen Gaul. Da ſchob ſich unter fürchterlichem Lärm ein kriechendes Ungeheuer auf mich zu. Der Boden erzitterte unter tauſend⸗ f-digem Getrampel, die Luft ſtöhnte unter ei em wirren Brüllen. Entſetzt floh ich; kam zur Beſinnung und hielt an. Ringsum die phantaſtiſche Maſſe, die ſich wie ein Urweltdrache vorwärts wälzte, zeich⸗ neten ſich Lanzenreiter ab, graziöſe Silhouetten der Picaderos, die eine nach Tauſenden zählende Ochſenherde zum fernen Schlachthauſe trieben. Beſchämt nohm ich meine alte Richtung wieder auf; ich ſchalt mich einen Feigling und entſchul⸗ digte mich zugleich mit meinen überreizten Ner⸗ ven. Endlich erreichte ich die Statian: man führte mich ſofort zum Kommandanten. Ich erzählte. Da lachte er dröhnend auf:„Das war ſicher der Gaucho Peppo! Ein verfluchter Golgenſtrick! Ein Spaßvogel erſten Ranges—— haha! Er faſelt immer von einem Ueberſalle, wenn er— einen Leichtgläubigen findet!“ Herzensworle Wenn Dein Inneres von Trauer und Leid be— drückt, ſo faſſe Mut, o Menſchenherz: bete zum Vater und Du wirſt erquickt. Er lindert Deinen Seelenſchmerz nur er allein kann Hilfe bringen ſobald ſeine Kraft Dich wird durchdringen iſt frei Dein Herz, iſt leicht Dein Sinn drum wende den Schritt zum Vater hin. Hildegard Greiner, Eich. 7000 Liter Miich werden verschüttet! Um gegen die Herabſetzung der Milchpreiſe in Texas(USA) zu proteſtieren, ver⸗ n die Mitglieder der Süd⸗Texas⸗Milchgeſellſchaft 1500 Gallonen(6800 Ltr.) Milch. chtet Ausgießen geſchah vor den Häuſern derjenigen Einwohner, die als Urheber der enkung be d 5 Lenzerwarken Wohl iſt es März. Doch warte nur, Doch warte nur ein Weilchen Der Frühling kommt, der Himmel lacht, Es ſteht die Welt in Veilchen. Die blauen Tage brechen an Und ehe ſie verfließen, Wir wollen ſie, mein wackrer Freund, Genießen, ja genießen! Theodor Storm. Der herr Profeſſor Profeſſor Grübelmann iſt in eine ſchwierige Definition vertieft. Er kann es gar nicht ber- tragen, dabei geſtört zu werden. Aber dauernd kommt ſeine Haushälterin ins Zimmer hinein und pieſakt ihn wieder. „Zum Donerwetter“, ruft er ſchließlich, als ſie das dreiundzwanzigſtemal erſcheint, um ihn wieder einmal etwas zu fragen.„zum Donner⸗ wetter, was iſt denn jetzt ſchon wieder los?“ „Herr Profeſſor, ich wollte nur mal fragen, wann ich ſie morgen früh wecken ſoll?“ „Gehn Sie nur, gehn Sie nur“, ſagt da der Profeſſor ungeduldig,„ich werde Ihnen mor— gen früh ſchon läuten, wenn ich geweckt werden will“. Deulſche Kanonen für Lüllich und namur Die Forts von Lüttich und Namur werden, wie belgiſche Blätter melden, mit deutſchen Langrohrgeſchützen beſtückt werden, deren Schußweite bis zu 30 Km. reicht. Sie ſind wäh⸗ rend des Krieges erbeutet worden. Da Belgien kein genügend großes Uebungsfeld beſitzt, un dieſe Geſchütze auszuprobieren, die von der Königlich-belgiſchen Waffenfabrik zum Teil ab— geändert worden ſind, mußten die Schießübun⸗ gen in Frankreich, und zwar in Bourges, vor— genommen werden. Auch im Budget für 1932 iſt ein Kredit für den Transport ſolcher Ge— ſchütze nch Bourges vorgeſehen. Zablen als Zeitſpiegel. Lokales Der Seidelbaſt blüht. In Wäldern ſieht man vereinzelt jetzt ſchon zwiſchen Rauhreifzauber, Schneefleckchen und braunem Laub pfirſichfar⸗ ben und lilarot den erſten Blüher des Jahres, den giftigen Seidelbaſt leuchten. Auf langen, dünnen, nur ſpärlich gegabelten Ruten ſtehen in ziemlich dicht gedrängten Aehren die man⸗ delſüß, betäubend ſtark duftenden Blüten. Als einziges Grün umgeben kurze Deckblättchen ihre ſitzenden, vierzipfeligen Kronen. Der Seidelbaſt war den alten Germanen heilig. Dem Gotte Ziu, dem Beſchützer des lichten Frühlingshim⸗ mels geweiht, hieß er bei unſeren Vorfahren Ziolinta, woran die oberöſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Namen Zwilindi und Zilande noch erinnern. Die Beeren des Seidelbaſt ent⸗ halten ein ſcharfes grünes Gift, das zu gefähr⸗ lichen Vergiftungen mit krampfartigen Anfällen führt. Eine Beere ſchon tötet ein Kind. 100 000 RM gezogen. Bei der Donnerstag⸗ Vormittagsziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterfe fiel auf das Los 124277 ein Ge⸗ winn von 100 000 RM. Das Los wird geſpiell in der 1. Abteilung in Viertelloſen in Sachſen 117 Hhtelloſen Hannover Wees Uolen in Hannover. Biehkauf mit dem Jernglas In Niedermeilingen(Baden) wollte ein Viehhändler von einem Bauern ein Kalb kau⸗ fen. Da der Händler aus Orten kam, in denen Maul- und Klauenſeuche herrſchte, wollte ihn der Landwirt nicht in ſeinen Viehſtall laſſen. Der Bauer, der trotzdem gern das Geſchäft ab⸗ ſchließen wollte, wußte ſich aber Rat. Er holte ein Fernglas und reichte es dem Viehhändler, der ſich nun von weitem ſein Kaufobjekt beſah. Das Geſchäft wurde abgeſchloſſen, und der Landwirt erhielt einen verhältnismäßig hohen Preis, da dem Händler das Tier beim Betrach⸗ ten durch das Fernglas ſchwerer ſchien. Handel, Jnduſtrie, Börſe Mannheimer Produktenbericht. Mannheim 3. 3. Inlandsweizen, 75—76 kg, gut, gesund und trocken, 27—27, 25; dto.73—74 kg, gut, gesund u. trocken 25,7526; Injandsroggen 23; Inlandshafer 1618,50; inl. Sommergerste 19,50 20,50; Futtergerste 17—18; La Plata Mais m. S. 17,75; südd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, per März, 37,45; dto. mit Aus- landsweizen 39,20; südd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 29,45 bezw. 31,2; Biertreber 12,25— 12,50; Erdnußkuchen 13, 76. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 3. 3. Zufuhr und Preise, 179 Käl- ber, 25—38; 16 Schafe, 13—23; 175 Schweine, nicht notiert, 1003 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 9—13, über 4 Wochen 14—16, Läufer 17—20; 7 Ziegen 12—20 RW— Maritverlauf: Kälber ruhig, langsam Ferkel und Läuler mittel. gerdumt; N NMahlautrut! Hluge und sparsame Leuie 12 Wählen zum Einkau ihrer Schuhe den billigen Schumm m erke Vir offerieren: Rinderlackspangen r. 20/20 1.90, 18/10 90 Schwarze und braune Rinderstefel strapazierfähig 7.00 5 7/0 4.25, 3.95 23/6 nur. Schwarze und braune 8 inuponmerrenhalbscnuhe 4.90 randee näht seige bamenzpangen gedue- 2.95 mer Bockabsatz., beste Paßform 5 Die neuen Frühlin-smodelie in Damenspangen in vielen 9.95 Farben und Ausführungen 0. Besonders gunstige Preise fur Konlirmanden und — HKommunikanſlen Arbe tsst efel genagelt 9 00 mit Stoßplatte nur J. Warme Ramelhaarschuhe etzt spottbillig Turnschlüpier alle Größen nur—.30 Schuhmarkt A 1 erktesene rehgenend geufinei ANN Her Seen I. Ueberragende Leistung! Herren. Anzügen Mäntel Besonders in dlesemJahr kommen diese Anzüge und Mäntel in be- deutend verbesserter Quali- tät und Ausführung heraus. Das Vertrauen zu unserer Herren- Konfektion erweitert täglich unseren Kundenkreis. Das ist ein sicherer Beweis unserer Diese Anzüge u. Mäntel sind in unseren zwel Spezial fenstern ausgestellt. Wirklichen keistungs fähigkeit! Samstag, den 5. März, Eröffnung der Frühlahrs-Salson dh frabsveröänmun am Sonntag, den 6. März 32, nachmittags ½4 Uhr im„Frelschütz““. Rednerin: Fel. Ferrari, Heppenheim. Zum Besuche dieser Versammlung werden alle kath. Frauen und Jungfrauen(über 18 Jahre), besonders die Mitglieder, der unterzeichneten Vereine, herzlichst und dringend eingeladen. Haln. Mutlerverein Mar. dungirauen-Aongregaton. Unsere gesamten Fenster neuester Frühlahrsmoden in Damen- und Herren- Konfektion sowie in modernen Stoffen sind sehenswert. eeseeονν⅜⸗̃ isse Wir schenken Ihnen nichts Sie wollen aber billig kaufen Wir verkaufen Ihnen der Zeſt entsprechend Sie wollen Ihre Möbel en Ort und Stelle haben Wir übernehmen die Garantie für prompte Aufsteſſung auch für Auswärts Sie suchen Qualität falnuaaunünnaemmumnaandunaunnnuundmundnaandnnunnanneaunuumunh Für Selbst-Rasierer Raſierapparate von Rm. 1.— an. Raſiergarnituren von Rm. 1.— an. Raſierklingen das Stück zu 5, 10, 15, 20, 25, u. 35 Raſierſeifen von 15 Pfg. an. Seifenſchalen, Raſierpinſel, Alaunſteine, Blutſtillerſtifte ete. J. Schweikart daa daddadadadadadddadaddne dünnem Al . 2 — 2 — ff ill Salzheringe Salzh 90 Stück 40 E Süßbücklinge Pfd. 28 Scharfbücklinge St. 10 Schweizerkäſe, Vollfett/ 30 Alg. Stangenkäſe Pfd. 50. Alg. Schachtelkäſe a. 10 Margarine Pfd. 30 an Cokosfett 30 M an Malzkaffee 1 Pfd.⸗Paket 35 offen Pfd. 28 Eier, große friſche Ware, 10 St. 90 Bodenbeize offen Pfd. 75 u. 1. Bohnerwachs Pfd. 50, 65 u. 90 Bodenöl Ltr. 45 Leinöl, firnis Ltr. 60 5 Prozent Rabatt Otto Wächter y kleine genen“ ubm Menne maocnen; gehen Oſtern im St. Joſefsheim zur erſten hl. Kommunion. Bitte hilf den armen Schweſtern, im Andenken an den ſchönen Tag Deiner erſten hl. Kommunion, daß ſie trotz der Not den Klei— nen doch eine würdige Ausſtattung beſchaffen können. Der göttliche Kinderfreund wird es Dir lohnen! Gütige Spenden nehmen dankbar entgegen lie Schwestern des 81. Josefsnelmes in Charlottenburg, Lützowerſtraße la (Poſtſcheckkonto: Berlin Nr. 458) nennen Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer u. Krieger— hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. 77) Sonntag, den 6. März l. J 3 Uhr im Karpfen Mitglieder⸗Verſammlung Vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Der Vorſtand. „nachmittags Womil soll ich füttern? Die lõsung: mrc Hũü ken it Ovafor- Hüten- Icraſifulter, ur Gefiũgel mit dem guien Ovator · legemelil EKiermelilſu. Ovaſor-NHörnermischſuſter. Seit über 24 ſahren bewaliri, ver- besseri u.verbilligi! Verlangen Sie ostenlos Proben u. Dructschriſten VSVTOEUHCHH HH MRAFTTUHFRFA BRI DsSHHOORF-HA FY Zum billigsten Tagespreis zu beziehen durch achaua Vall. Homann Rathausstraße Wir fabrizieren alles selbst Sabhard Weder Sie wollen Auswahl haben Ig. H. Bauer. Wir laden Sie zur Besichtigung unseres groß Lagers ein Telefon 31. Kraftfuhr Betrieb VIERNHEIM 8 sees Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen Möbelhaus Nee Lerbeln eee I.. Kinderloſes Ehepaar ſucht zum 1. April oder ſpäter 2 Zimmer und Küche Angebote an Jr. Held, Ingenieur, Käfertal, Lindenſtraße 14. Swei ſtarke Eilegschweine zu verkaufen. Wer, ſagt der Verlag. Bauern⸗Verein. Thomasmehl die billigſte Phosphorſäure Thomasmehl bringt Fruchtanſatz! Thomasmehl bringt reiche Ernte! Thomasmehl bangt Dualität! Es ruft die Erde früh und ſpat Superphosphat!— Superphosphat! Stets am Lager vorrätig Der Vorſtand. Ilte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt die Buchdruckerei das. Blattes. nnn Große Auswahl in 111 1a Qualität und äußerſt billig!!! fene 6 Von beſonderer Güte iſt der neue braune Turn. Spiel Dal. J. Schweikart Rathausſtraße 16. mne NB. Aiiie Zchaufenſter beachten. 8 Spottbillig abzugeben Oker ſowie alle ſonſtigen Trockenfarben L. Steiner, Welnnelm J. B., Mliastrade 9. Darlehen gegen monallehe AMckranlang direkt vom Selbstgeber zu vergeben. Halbjahr- Darlehen Jahres- Darlehen 2% 4% Die Auszahlung kann innerhalb 12 Tagen erfolgen! Wer allso sorgfältige und allerschnellste Prüfung sei- nes Antrages wünscht, wer prompte Auszahlung erwartet, der wende sich vertrauensvoll an die Valt. Hook 7., Viernheim(Hessen) Rathausstr. 91— Strengste Verschwiegenheit zugesichert. Persönliche Rücksprache: Sonntags von 10— Nor streng reelle Sache Vertretung: Tel. 88 Werktags von 3-7 Uhr Sonder-Angenol! Feinſte Toilette⸗Seiſße ½ Pfd. gewogen 35 Pfg. Waſchſeiſe ene bet ca. 400 gr. 9090 195 Pfg. Bodenbeize in rot und gelb Bodenwach Rathaus⸗Drogerie Peter Moskopp I 1 U 7 * in Pfund Doſen v zu 50 f.. 0 Teppich 23 m Stragula-Läufer 67 em. Linoleum und Stragula jetzt mit neuen Preisen! Tununuamuantamunmamugnmnnnupthnmuadnnununnnmümunmeun Linoleum-Läufer, 67 m. RM. 2 20 90 em. 2 95 „ e Me Teppich 253 m Tischlinoleum in allen grelten wesentlich billiger. Möbelhaus Hook. Um den Verbandspokal Während die Meiſterſchaftsſpiele erſt jetzt mit der Schlußrunde begonnen haben, ſind die Pokal⸗ ſpiele, die ja auch geringer an der Zahl ſind, wei⸗ ter fortgeſchritten. Der kommende Sonntag bringt in Main⸗Heſſen folgendes Programm: Alemannia Worms— FVgg. Kaſtel VfL. Neu⸗Iſenburg— Olympia Lorſch Hanau 93— Union Niederrad Kickers Offenbach— FC. Langen Sp. Wiesbaden— Viktoria Urberach Rotweiß Frankfurt— Germania Bieber. Wenn man auch mit ziemlicher Sicherheit damit rechnen kann, daß Union Niederrad Pokalſieger in Main⸗Heſſen wird, ſo ſind jedoch die anderen Spiele z. T. immer noch recht intereſſant. Alemannia empfängt den Heſſendritten, den ſie während der Verbandsſpiele nicht beſiegen konnte. Umſomehr wird ſich die Wormſer Elf nun im Po— kalſpiel anſtrengen, zumal Kaſtel erſt am vergange- nen Sonntag die Offenbacher Kickers geſchlagen hat. Das Spiel beginnt bereits um 1,80 Uhr. Olympia Lorſch fährt nach Neu-Iſenburg und wird dort einmal den gefährlichen Platz kennen lernen, der den Heſſenklubs ſo oft zum Verhängnis wurde. Rhein⸗Saar: Vfl. Mannheim— Phönix Ludwigshafen Boruſſia Neunkirchen— Amicitia Viernheim SpVgg. Sandhofen— SpFr. Saarbrücken SpVg. Mundenheim— 1. FC. Idar FC. Mannheim 08— Saar Saarbrücken. Bayern: Wacker München— ASV. Nürnberg Würzburger Kickers— Schwaben Augsburg Jahn Regensburg— Teutonia München FC. Schweinfurt— VfR. Fürth. Württemberg⸗Baden: SpVg. Schramberg— FC. Mühlburg VfB. Karlsruhe— Freiburger FC. SpFr. Eßlingen— FC. Birkenfeld SV. Feuerbach— Phönix Karlsruhe Germ. Brötzingen— Union Böckingen SC. Freiburg— Kickers Stuttgart. SFußballkampf Baden⸗Elſaß am 6. März in Straßburg. Baden und Elſaß haben vor dem Kriege zu— ſammen in einer Klaſſe Verbandsſpiele ausgetra— gen. Zwiſchen den Vereinen der beiden— auch ſprachlich verwandten— Länder herrſchten enge freundſchaftliche Beziehungen, die dann auch nach dem Kriege bald wieder aufgelebt ſind. Es kam ſchließlich ſogar zu regelmäßigen Repräſentauiv— ſpielen der beiden Länder, die hüben und drüben viel Anklang gefunden haben. In den bisherigen Treffen waren die Badener die weitaus erf lg⸗ reicheren, ſie konnten das letzte Sprel in Man' heim ſogar ſehr glatt gewinnen. Mit nicht ſo gu⸗ ten Ausſichten geht die Badener Mannſchaft in die neue F gegnung, die am kommenden Sonnet erg in Straßburg ausgetragen wird, denn die Bude. ner konnten diesmal nur eine„zweite Garnitur ſtellen, während die Elſäſſer mit„ſtärkſtem Ge— ſchütz“ anrücken. Baden: Kircher(Raſtatt); (Brötzing.), Reinhold(Raſtatt); Schmidt(Pforz⸗ heim), Bayer(Sandhofen), Möhle(Raſtatt); Fiſcher(Pforzheim), Theobald, Teufel(Mann⸗ heim 08), Wittemann(Sandhofen), Merz (Pforzheim). De ſüddeutſchen. Endſpiele Nur fünf Spiele am 6. März 1932. Bei den Endkämpfen um die ſüddeutſche Fuß— ballmeiſterſchaft, die bislang überraſchend un— geſtört abgewickelt werden konnten, gibt es am erſten Märzſonntag eine Teilunterbrechung: in der Abteilung Südoſt findet ſtatt der vier mög⸗ lichen nur eine Begegnung ſtatt, während die andere Abteilung alle acht Mannſchaften in den Kampf ſchickt. Es gibt alſo am 6. März nur die folgenden Spiele: Abteilung Südoſt: München 1860— Karlsruher FV. Abteilung Nordweſt: FSW. Frankfurt— Wormatia Worms; Mainz 05— SV. Waldhof; Vfe. Neckarau— FK. Pirmaſens. Das Münchener Spiel hat keine überragende Bedeutung. Wir halten den Ausgang des Spieles für offen, weil Mün⸗ hen 1860 noch immer nicht ſeine alte Kampf— kraft erreicht hat. In der Abteilung Nordweſt. Der Tabellenführer Eintracht Frankfurt tritt die Reiſe nach Saarbrücken zwar mit Erſatz für ſeine Internationalen Schütz, Stubb und Gramlich an, aber dem Mainmeiſter ſteht ein Erſatz von ſolcher Qualität zur Verfügung, wie ihm wohl in gleicher Güte und Zahl keine an⸗ dere deutſche Mannſchaft hat. Auch in Saar⸗ brücken wird man am Sonntag kaum einen Unterſchied merken. Möbs im Sturm. ein tech⸗ Burkhardt Mainzer ſich aber auch ſonſt noch in den letzten N— dronr — 1——— niſch ausgezeichneter Spieler, hat ſchon imme für die nötigen Punkte der Eintrachtleute ge ſorgt. Wir geben deshalb den Frankfurter! eine kleine Gewinnchance, obwohl wir die Spielſtärke der guten Saarbrücker Mannſchaf keineswegs unterſchätzen. Der Tabellenzweite VfL. Neckara! dürfte in Mannheim ſeinen knappen Vorſprun; vor FSV. Frankfurt verteidigen können, den! ſein Gegner heißt FK. Pirmaſens und von die ſer weiß man ja, daß ſie zur Zeit bei weiten nicht ſo gefährlich iſt, wie bei den Endſpielen früherer Jahre. Intereſſanter verſpricht das Spiel in Frank furt zu werden, wo der FSV. Frankfurt trot des Abſtellung Knöpfles nach Leipzig zum Ver— bandsſpiel gegen Wormatia Worms an— tritt. Wormatia hat in der erſten Serie die Bornheimer in Worms knapp 211 ſchlagen kön⸗ nen. Es war damals ein häßliches Spiel. Man ſollte annehmen, daß der FSV. nun im Rück— ſpiel auf eigenem Gelände zu einer Revanch' kommen könnte. Dieſe Revanche wird abe nicht leicht zu haben ſein, denn Wormatia 1 in den letzten Spielen womöglich noch zäher g worden, wovon auch die unentſchiedenen Spie in Pirmaſens und Saarbrücken Zeugnis ableg ten. Es wird zu einem harten Kampf kommen In Mainz tritt der Heſſenmeiſter Main 05 zum erſtenmale in den Endſpielen wieder mit komplettem Sturm, d. h. mit dem ehema ligen Internationalen Scherm an. Da di; Wochen wieder gefunden haben, ſo wird der Rheinmeiſter Waldhof, der bislang ein wenig enttäuſcht hat, mit einem ſehr ſtarken Wider— ſtand rechnen müſſen. Zum Cänderſpiel in Leipzig Der Deutſche Fußball-Bund braucht ſich um die finanzielle Seite ſeiner Länderſpiele keine Sorgen zu machen, beſſere und riſikoloſere Geſchäfte gibt es im deutſchen Sport einſchließlich der Profeſſio— nal⸗Sports nicht. Es findet ſich in Deutſchland keine Platzanlage, die bei einem Länderſpiel des DFB. die ungeheuere Maſſen der Intereſſenten faſſen könnte. Bei anderen Gelegenheiten ſtehen dann allerdings die Plätze wieder faſt leer da und hier berührt man denn auch den Kern der Frage, warum die Anteilnahme der Maſſen der Int reſ— ſenten in den Repräſentativkämpfen des Bundes ſo ſtark iſt. Abgeſehen von Süddeutſchland, wo ſich anſcheinend ein Wiederaufſtieg bemerkbar macht, liegt die allgemeine Spielſtärke ſo darnieder, daß die Maſſen nach wirklich guter Fußballkoſt ausge— hungert ſind und darum, trotz mancher Enttäu— ſchungen, immer wieder ihre Hoffnungen auf die Länderſpiele konzentrieren. Hinzu kommt, daß bei dieſen Länderſpielen auch das Nationalgefühl mit hineinſpielt, daß man Siege des deutſchen Fuß— balls über das Ausland ſehen will. a Auch für das bevorſtehende Länderſpiel gegen die Schweiz das am Sonntag auf dem VfB. Platz in Leipzig ausgetragen wird, waren die 49 000 verfügbaren Eintrittskarten bereits 10 Tage vor dem Spiel ausverkauft. Aber nicht nur dieſe 49 000, man darf ruhig ſagen Hunderttauſende möchten dieſes Spiel gerne ſehen, wenn es möglich wäre. Dabei iſt die Schweiz ſeit einigen Jahcen längſt nicht mehr einer der„großen Gegner“. Insgeſamt hat Deutſchland 10 Spiele gewon— nen, zwei unentſchieden gehalten und vier verlo— ren. Das Torverhältnis ſtellt ſich auf 47:26 für Deutſchland. Das Leipzigere Spiel. Für das 17. Zuſammentreten in der Pleiſſe— ſtadt haben ſich beide Länder wieder ſtark gerüſtet. Die Mannſchaften für das Spiel in Leipzig ſtehen wir folgt: Deutſchlan d: Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Schütz Stubb (beide Eintracht Frankfurt) Gramlich Leinberger (Eintr. Frankfurt)(Fürth)(FS. Frankfurt) Langenbein Rohr Kuzorra R. Hoffmann (Vf. Mannh.)(Münch.)(Schalke)(Dresd. SC.) Kobiereski(Düſſeldorf). Knöpfle Jageck Ducommin Frigerio Tr. Abegglen Servette)(Chaux d. Fonds)(Lugano)(Zürich) Kramer(Lauſanne) Imhof Hintermann (Lugano)(Biel)(St. Gallen) Weiler Minelli (beide Grashoppers Zürich) Sechehaye (Servette Genf) Gillardino Schweiz: Hund ihre Chancen. Die deutſche Mannſchaft iſt in der Abwehr und in der Läuferreihe ſehr ſtark geſtellt, hier finden wir unſere tatſächlich beſten Leute. Auch der Sturm iſt nicht ſchlecht, er wird ſicher im Felde gut zuſammenſpielen und auch Tore ſchießen. Die Eidgenoſſen haben augenſcheinlich ihre beſten Waffen in der Hintermannſchaft. Auch die drei Läufer gelten als ſehr fleißig, begabt und zähe, doch fragt es ſich, ob ſie auch als Aufbau⸗ ſpieler An genug eit werden. Was man nun von dieſem Angriff, der durchweg junge und talentierte Einzelſpieler vereinigt, zu er! in hat, das kann erſt das Sill in Leipzig zei Spieles iſt B Leiter des un n- Holland. Lokale Nachrichten Wir beginnen heute mit dem Abdruck unſeres neuen Romans:„Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen...“ von Helma von Hellermann und ſind gewiß, unſeren geſchätzten Leſern hierdurch eine beſonders ſpannende Lektüre zu bieten. » Landwirtſchaftlicher Bezirksver⸗ ein. Am Sonntag, den 6. März, nachmittags 1 Uhr, hält der Landwirtſchaftliche Bezirksverein für den Kreis Heppenheim in der„Weſchnitzmühle“ Zotzenbach ſeine ordentliche Jahreshauptverſamm- lung ab. * Wäſchediebſtahl. In der verfloſſenen Nacht wurde aus dem Garten des Herrn Peter Schloſſer, Mannheimerſtraße 12, Wäſche im Werte von ca. 50.— Mk. geſtohlen. Der oder die Diebe ſtiegen über die Gartenmauer in der Ringſtraße und entwendeten von der im Garten hängenden Wäſche 5 Paar Herrenſocken, 4 grau und 1 beige; 5 Paar Damenſtrümpfe, 4 ſchwarz und 1 braun; 5 Paar ſelbſtgeſtrickte Kinderſtrümpfe, 1 ſchwarz, 2 beige und 2 braun; 1 einzelner ſchwarzer Strumpf; 2 Topflappen mit rotem Rand; 3 Waſchlappen braun und weiß; 1 Paar weiße Herren-Plüſch⸗Unterhoſen und 1 Herren-Unterhemd, weiß Macco.— Damen- wäſche und auch ſonſtige Wäſcheſtücke blieben hängen. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung der Täter führen können, wollen bei der hieſigen Kri- minal⸗Abteilung gemacht werden. Die Angaben werden ſtreng vertraulich behandelt. Im übrigen iſt dieſer Diebſtahl eine Warnung für alle, die ihre Wäſche während der Nacht im Freien hängen laſſen. » Großer Sommertagszug. Der Ge⸗ meinnützige Verein Weinheim veranſtaltet am Sonn- tag, den 6. März, ſeinen traditionellen, großen Sommertagszug. Aus dieſem Anlaſſe ſind die Laden- geſchäfte von 1— 6 Uhr geöffnet.(Siehe Inſerat). Die Verſteigerung der Allmend⸗ grundſtücke findet morgen Samstag vormittag nicht um 11 Uhr, ſondern auſchließend an der um, 10 Uhr ſtatifindenden Holzverſteigerung ſtatt. Wir machen die Intereſſenten hierauf beſonders auf— merkſam. Eine große Sonder⸗Film⸗Sehenswürdigkeit für nur 30 Pfg. Heute Freitag nur 1 Tag im Central⸗Film⸗Palaſt Wieder iſt es Freitag geworden, auf den ſich Tate dalitat. Stieſel Axl. 62 2sohlig, wasserdichtes Futter Gummiabsatz Ari. 31 la. Box- Calt, Stiefel, Rahmenarbeit N 1, 8 la. Oberleder, durchaus Besat- Zreitestraße viele freuen. Iſt es doch der Tag, wo man ſtets für ermäßigte Preiſe was ganz Erſtklaſſiges ſehen kann. Ein jeder weiß es und deshalb treffen ſich ö alle Filmfreunde jeden Freitag im Central⸗Film⸗ Palaſt. Wieder iſt ein fabelhaftes und reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt, das ſicher nicht über⸗ boten werden kann. So zeigt man 1.„Das Tage⸗ buch einer Verlorenen“. Der Film behandelt in packender Weiſe die Schicksale einer Verlorenen, die von der Mitwelt grauſam ausgeſchloſſen wird. Motto: Ein wenig mehr Liebe und niemand kann verloren ſein. Ein Filmwerk für Mütter und Töchter. „Der Ueberfall auf den Südexpreß“. Gewaltige Geſchehniſſe voll atemraubender Spannung vollziehen ſich hier. Ein verwegener Ueberfall, ſodaß das Militär eingreifen mußte. 3. Der tönende Luſt⸗ ſpielſchlager der Woche„Das Haus bleibt rein“, bildet den Kranz der Sonder Darbietung. Sportvorſchau der D. J. K. Der große Entſcheidungskampf um die Haud⸗ ball⸗A⸗Meiſterſchaft. Zum erſtenmale iſt es, daß der Jugendkraft⸗ ſportplatz Viernheims im Zeichen um eine Hand- ball⸗Meiſterſchaft ſteyht. Der 6. März ds. Is. wird dem ſportliebenden Publikum dieſer Sportart eine beſondere Delikateſſe bieten, denn Viernheim ſowohl als auch Lampertheim haben das gleiche Beſtreben die Meiſterſchaft der A. Klaſſe 1931/32 an ſich zu reißen. In der Vorentſcheidung unterlag Viern⸗ heim auf ſchneebedecktem Raſen knapp 1:2. Dieſes Reſultat läßt auf ſich ſchon eine beſondere Spann— ung hervorrufen und jeder Sportsfreund darf ſich an dieſem Tage eines ſolchen Genuſſes nicht ent⸗ halten. Eine beſondere Veranlaſſung gibt es uns daher, auf die entwas frühzeitig gelegte Auſtoßzeit hinzuweiſen. Lompertheims 1. Mannſchaft die unter be⸗ wunderungswürdigen Leiſtungen in dieſer Saiſon als Bezirksmeiſter hervorgegangen iſt, betritt im Anſchluß an dieſe Meiſtſchaftsbegegnung das Spiel⸗ feld. In einem Freundſchaftstreffen gegen die Pr.“ Handballer werden ſie uns zeigen was für ſpannende Momente ſie aufzubringen vermögen. Kein DIg⸗ Freund darf daher abſeits ſtehen. Er muß und ſoll ſich auch mit beſonderer Freude an dieſer in der DK ſtark aufſtrebenden Sportart ergötzen. Nochmals am Schluſſe: Auf zum Jugend⸗ kraftſportplatze! Herzliche Einladung! Dringen⸗ der Apell! Mit vortrefflichen Vor- und Nachſpielen iſt dieſes ſehenswerte Programm beſonders umrahmt. Lorſcher⸗Straße mit Sport- N. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, den 6. März: Fußball: Viernheim 2.— Mannheim-Sandhofen 2. 4 Uhr. Viernheim 1. Pr.—„ Neckarau(Conſt) 3.30, Viernheim Jugend 1.— Hemsbach 2. 2 Uhr. Abenheim 1.— Viernheim 2. Pr. Handball: Am die A-Meiſterſchaft des Bezirks Züdheſſen: Viernheim!- Lampertheim 1b Beginn: 2 Uhr. (Pr.⸗Sp): Viernheim Pr.— Lampertbeim 1. 3 Uhr (Bez.⸗Meiſter 1931/82). M'heim⸗Lindenhof Jug.— Viernheim Jug. ½2 Uhr. In der beute Abend im Lokal zur Harmonie ſtattfindenden Spieler-Verſammlung wird den hier ſtartenden Mannſchaften mitgeteilt, auf welchem Platze ſie anzutreten haben. Auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine finden obige Spiele ſtatt. Unſere werten Freunde laden wir zu dieſen obigen Treffen ergebenſt und freundlichſt ein, mit dem beſonderen Hinweis auf die Begegnung um die Handball- A-Meiſterſchaft unſeres Bezirkes Start— zeit bereits ſchon um 2 Uhr. Die Sportleitung Sportplätze an der Bekanntmachung. Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen. Wir machen die Wohlfahrtsunterſtützungsem— pfänger zu allem Ueberflaß nochmals darauf auf— merkſam, daß die Wohlfahrisunterſtutzungen ſrübeſtens Freitags in der Woche zur Auszahlung gelangen können, da vorher das hierzu benötigte Geld uns für dieſe Zwecke nicht zur Verfügung ſtebt. In ganz Heſſen erfolgt die Auszahlung nur Samstags. Wenn wir ſchon eine Ausnahme machen, dann verlangen wir aber auch, daß dieſes Entgegenkom— men gewürdigt wird, ſonſt wir gezwungen ſind, uns an die behördliche Anordnung zu halten. Vorſpea— chen um frühere Auszahlung der Gelder ſind voll- kommen zwecklos. Viernheim, den 4 März 1932 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Betr.: Vereins- Anzei ger Unter dieſen Rubrif ericheinen Nurtands⸗, M. glieder u. Generalverſammlungen us ngſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 5. März abends halb 9 Uhr bei Mit⸗ glied Michael Herbert Gaſthaus zum„Karpfen“ Miigliederverſammlung. Die Vorſtände we den gebeten etwas früher zu erſch inen. Um zahl⸗ reichen Beſuch bittet. Der Vorſtand. 1