Lokale Nachrichten * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarzies verſieht den Sonntags ⸗ dienſt Herr Dr. Rudershauſen. * Kath. Frauenverſammlung. Die Zeitlage erfordert es gebieteriſch, daß die kath. Frauen und Jungfrauen(über 18 Jahre) wieder einmal zuſammenkommen, um ſich über Fragen, welche die Oeffentlichkeit bewegen und erregen, zu orientieren. Zwar hat die Frau meiſt wenig In⸗ tereſſe für rein politiſche Fragen, wie Bierſteuer, Einheitsſtaat u. dergl.; mehr an Herzen liegen ihr diejenigen Fragen, die in das religihs-ſittliche Ge biet einſchlagen. Der Schöpfer hat es ihr ins Herz gegeben, die Hüterin von Religion und Kirche, von Sitte und Auſtand zu ſein. Darum erſcheint ſchrecklich eine Frau, die der Frauennatur entgegen ſich mit Haß gegen dieſe hohen Güter er⸗ füllen läßt, die zur Religions- und Kirchenfeindin wird, die ſich abkehrt von chriſtlicher Sitte! Eine wahrhaft chriſtliche Frau läßt ſich nicht auf Abwege drängen, auch wenn die Zeitſtrömung noch ſo mäch— tig iſt! Sie geht anch nicht dem Nationalſozia⸗ lismus ins Garn, auch dann nicht, wenn er ſich ein kath Mäntelchen umhängt, wie er es hier macht. Sie erkennt den Wolf im Schafspelz! Sie hat keine Luſt, die unwürdige Stellung einzu⸗ nehmen, die der Frau im„Dritten Reich“ zu⸗ gedacht iſt. Frl. Ferrari wird darüber morgen nachm. im Freiſchütz in ihrer klaren und überzeu— genden Art ſprechen. Jede kath Frau und Jung— frau, die nicht nur dem Taufſchein nach katholiſch iſt, wird die Verſammlung beſuchen, wenn ſie es irgend möglich machen kann, zumal die Verſamm— lung ſpäteſtens um ¼6 Uhr geſchloſſen wird. Möge jede kath. Frau ſich bewußt ſein, daß auch ſie verpflichtet iſt, in ſchweren, gefahrvollen Zeiten wie ein Mann zum Schutze der heiligſten Güter der Menſchheit einzuſtehen! „70. Geburtstag. Unſer hochgeſchätzter Mitbürger Herr Adam Ringhof 1., Wieſenſtraße, begeht bei noch ſeltener körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit heute ſeinen 70. Geburtstag. Unſeren beſten Glückwunſch! Stand der Erwerbsloſigkeit in Viernheim. Laut Statiſtit vom 1. März ds. Is. haben wir in unſerer Gemeinde inszeſamt 1652 Unterſtützungsempfänger die aus dem Arbeits- prozeß ausgeſchieden werden. Von dieſen beziehen 231 männl. und 95 weibl. Perſonen Arbeitsloſen— unterſtützung, 477 männl. und 96 weibl. Perſonen Kriſenunterſtützung und 736 männl. und 17 weibl. Perſonen Wohlfahrtsunterſtützung. Hierzu kommen noch ca. 200 Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger die ſich aus Ortsarmen und Gewerbetreibenden, deren Geſchäft vollſtändig darniederliegt zuſammen⸗ ſetzen. * Bei einer Schlägerei, die ſich geſtern Abend um 8 Uhr auf der Landſtraße bei den Dooſen zwiſchen Wallſtädtern abgeſpielt hat, vernahm der Feldſchütz Georgi, der ſich zufällig auf ſeinem Dienſtgange befand, laute Hilferufe. Er ging die⸗ ſen nach. Durch Abgabe eines Schreckſchuſſes ge— lang es ihm, die Raufenden zu verjagen. Zwei von dieſen kamen nochmals zurück und beläſtigten Herrn Georgi. Im weiteren Verlauf verſetzten ſie dem Georgi, der Kriegsbeſchädigter iſt, mehrere Schläge auf den Kopf. Die alarmierte Polizei verſtändigte ſofort die Behörde in Wallſtadt, wo- durch es gelang, die beiden Täter noch am gleichen Abend feſtzunehmen. Sie ſehen nun ihrer Be— ſtrafung entgegen. * Die OEs. hier, gibt folgendes bekannt: Es iſt unter der Bevölkerung vielfach nicht be— kannt, daß die OE Fahrkarten nach Reichsbahn— ſtation über Wei heim verausgabt. Zu dem Vor— teil einer einmaligen Löſung, tritt noch eine kleine Verbilligung. Das reiſende Publikum ſei hierauf aufmerkſam gemacht Bet. * Zuſchneide⸗Kurſus. Die Intereſſenten werden auf das heutige Inſerat der großen Vor— teile wegen aufmerkſam gemacht. * Muſikaliſcher Abend. Alle Muſik⸗ freunde werden auch an dieſer Stelle auf die Wiederholung des 2 muſikaliſchen Abend der Ver— einigten Feuerwehrkapelle, welcher morgen Abend im großen Freiſchützſaale ſtatifindet, hingewieſen. Das Orcheſter welches zur Zeit 34 Mann zählt hat für dieſen Abend ein ſchönes und abwechslungs- reiches Programm aufgeſtellt, das jedem Geſchmack Rechnung tragen wird. Außer erſtklaſſigen Muſik⸗ ſtücken werden Violin-, Zuther- u. Eylophon-Solis, muſikaliſche Duette und Ter zette mit Streichorcheſter⸗ begleitung zum Vortrag gebracht werden. Nach der Programmzuſammenſtellung werden wieder alle An— weſenden einige genußreiche Stunden bei unſerer Feuerwehrkapelle verleben. Für die Beſucher ſind an dieſem Abend die finanziellen Auslagen derart gering, daß ſich niemand dieſe genußreiche Stunden zu entgehen laſſen braucht. Wer noch nicht im Be⸗ ſitze einer Einlaßkarte iſt, beſorge dies heute noch in den bekannten Vorverkaufsſtellen.(Siehe Inſerat) Central⸗Film⸗Palaſt Das entzückendſte Tonfilmprogramm. das je da war, ab hente im Cefipa. 1. Keine Feier ohne Mayer. 2. Jonny braucht Geld. 3. Das Haus bleibt rein Das neue Programm im Ceſipa iſt diesmal wieder ganz erſtklaſſig. So geht es von Mund zu Mund. Kein Winder! Mit ſoſchen Schauspielern wie Siegfried Arno, Lucie Engliſch, Ralph A. Ro- berts, Dina Gralla, Kurt Veſpermann, Adele Sand⸗ rock, Maly Delſchaft und wie ſie noch alle heißen, 8 lauter große Kometen am Filmhimmel in einem der entzückenden Tonfilmſchlager„Keine Feier ohne Mayer“. Es iſt das köͤſtlichſte was man bis jetzt gehört und geſehen hat. Im 2. Filmwerk ſehen wir Rod la Roque u. die Sue Carol, zwei internationale Filmgrößen in„Jonny braucht Geld“. Ein Film mit Galgenhumor, eine gefällige Angelegenheit. Ein klein wenig Liebe, etwas Eiferſucht, ein wenig Tanzbar und Revue, ſogar ein Raubüberfall und Allarm des Ueberfallkomandos, alles mit einem Tempo und Spannung geſpielt, ſodaß man ſeine helle Freude daran hat. Ganz große Lachſtürme iſt der Erfolg. Zuletzt zeigt man noch den Luſt⸗ ſpielſchlager der Woche. Ein Militär⸗Tonfilm„Das Haus bleibt rein“. Man lacht ſich Tränen. Alles in Allem, dieſe Tonfilm⸗Darbietung ſteht wieder an der Spitze aller Darbietungen. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen finden ſie ſtets im Central-⸗Film⸗Palaſt. Ein Beſuch überzeugt. Dem⸗ nächſt das größte Tonfilmereignis:„Der Kongreß tanzt.“ U. T.⸗Film⸗Palaſt. Zur Aufführung von U 13. Kataſtrophen, von denen man kaum hörte. Eine Statiſtik der U-Bootunglücke der letzten Jahre. Unſere Zeit iſt überreich an allen möglichen Kataſtrophen auf allen möglichen Gebieten. Draht, Funk und allerhand großartige Nachrichtenorgani⸗ ſationen, die über die ganze Welt ausgebreitet ſind, vermitteln uns oft an einen Tage mehr Hiobsbot⸗ ſchaften als unſere Eltern im Zeitraum eines Monats erfuhren. Die erſte franzöſiſche Unterſeebotskataſtrophe war ſeinerzeit ein Unglück, das faſt internationale Bedeutung erhielt. Alle Zeitungen aller Länder waren voll von grauenhaften Einzel heiten, und die Trauer der Welt war groß und echt. Seit 1922 ſind eine ganze Reihe von U⸗ Booten zugrunde gegangen, ohne daß man weſent⸗ lich viel Aufhebens davon machte. 1922 ſank ein engliſcher Submarin bei Gibraltar mit einem Verluſt von 23 Menſchen- leben. Im Jahre darauf ſank ein japaniſches U- Boot bei Kobe, und 85 Männer kamen dabei ums Leben. Im Jahre 1924 ſank ein anderes japaniſches Unterwaſſerfahrzeug und nahm 49 Menſchen mit ſich hinab. Im Jahre 1925 ſanken 3 Unterſeeboote. S 51— ein amerikaniſcher Submarin, wurde in der Nähe von Block Island gerammt und ging mit 33 Mann unter. Der engliſche Submarin H 1 ging im Nebel in der Nähe von Star Point unter und 68 Mann verloren dabei ihr Leben, Ein italien⸗ iſches U-Boot ſank im ſelben Jahr— 50 Leute fielen dieſer Kataſtrophe zum Opfer. Im Jahr 1927 ſank das amerikaniſch U-Boot S 4 und nahm 40 Mann mit fich auf den Grund. Das Unglück ereignete ſich bei Neu- London im Staate Connecticut. Auch 1928 hatte ſeine Kata⸗ ſtrophen unter Waſſer. England verlor ein Unter- ſeeboot mit 68 Mann an Bord. Es folgte L 4 mit 43 Mann Beſatzung nnd endlich der italieniſche Submarin J 14, der in der Adria verloren ging und 31 Mann Beſatzung hatte. Endlich ſank noch der britiſche Submarin H 47 im Jahre 1929 in der iriſchen See. Seine 21 Mann Beſatzung gingen gleichfalls verloren. Der Abſchluß dieſer grauen— haften Verluſtliſte macht das franzöſiſche U-Boot „Ondine“, das im Oktober 1929 noch geſichtet wurde und dann verſchwand, um nie wieder aufzu⸗ tauchen und zuletzt U 2 von England mit 50 Mann. Den Untergang eines U-Bootes im Sturm der chineſiſchen See, die grauenhaften Stunden auf dem Meeresgrunde u. auch die ſenſationelle Rettung der Mannſchaften in letzter Minut zeigt der neue Fox Film„U 13“, der ab heute in den Union— Lichtſpielen ſeine Erſtaufführung erleben wird. Sport und Spiel. Die Grünen kämpfen gegen die Schwarzen Teufel! Morgen wird ſich in Neunkirchen viel für die Sportvereinigung entſcheiden. Gelingt den Grünen der große Wurf, die Steinkshlenleute auf eigenem Platze zu beſiegen, ſo haben ſie alle Chancen, die Tabellenführung zu übernehmen und ſie nicht wieder abzugeben. Noch einige Worte an die Spieler der Sporwereinigung. Es geht um alles, um den Po— kalmeiſter. Hierzu muß man in ausgezeichneter, körperlicher Verfaſſung ſein. Was das heißt, werden die Spieler ſelbſt wiſſen. Die Verteidigung muß darauf bedacht ſein, den Strafraum ſtets rein zu fegen. Die Läufer müſſen an den von ihnen zu deckenden gegneriſchen Stürmer kleben und ſie nicht zu gefährlichen Aktionen kommen laſſen. Der Sturm hat nichts anderes zu tun als Tore zu ſchießen. Das Spiel muß laufen, ſo ſchnell wie nur möglich und im Strafraum des Gegners darf es nichts anderes geben, wie ein Schuß. Drücken wir den Daumen, auf daß die Grünen erfolgreich beſtehen mögen. Spori⸗Vorſchau der D. J. K. In letzter Stunde! Rot-Weiß 1.— Biernheim 1. auf dem Polizei⸗ Sportplatze. Die Hoffnung ein Spiel für unſere 1. M. zu bekommen, war bereits begraben. Nun hat ſich eine plötzliche, willkommene Wendung eingeſchlichen. Viernheims Blau⸗Weißen überreichen den ſpielſtar⸗ ken, beſtens bekannten Rot⸗Weißen Mannheims auf dem ſchön gelegenen Polizeiſportplatze ihre Viſiten⸗ karte. Unſere Freunde die zu einem Fußballſpiele mehr Zuneigung haben, bitten wir ihr Intereſſe als Begleiter mit nach Mannheim zu dokumentieren Ohne Unkoſten kann dieſe Fahrt beſtritten werden, per Rad in allernachſter Nähe. Ein ſchöner Sonn- tagsausflug der ſeinen beſonderen Vorzug ſtets hat. Anſtoßzeit punkt 3 Uhr. S 1 5 „Wilhelm Tell“ in Weinheim. Am Mittwoch, den 9. März, veranſtaltet die Theatergemeinde Heidelberg in Weinheim eine Nach⸗ mittagsvorſtellung für Schüler und 20,15 Uhr eine Abendvorſtellung von„Wilhelm Tell“. Das Werk ging kürzlich neueinſtudiert, verſtärkt durch Extrachor und Statiiſterie, in Heidelberg mit großem Erfolg in Szene. Beſchäftigt ſind ſämtliche Damen und Herren des Schauſpiel⸗ und Chorperſonals, die Regie führt Oberſpielleiter E. A. Winds. Die Bühnen bilder ſtammen von Alfred Warmbrunn. In An⸗ betracht des großen Apparates ſei darauf hingewieſen, daß eine Wiederholung dieſer Aufführung nicht ſtatt⸗ finden kann. Karten für die Schüleraufführung ſind in den Schulen erhältlich Goitesdienſtordnung 4. Faſtenſonntag. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3. Ordens. Die Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen fällt aus. Die Mitglieder beſuchen dafür die Verſammlung der Frauen und Jung⸗ frauen im Freiſchütz, um 4 Uhr. 8 Uhr Faſtenpredigt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Joſephine Bergmann geb. Kirchner. Dienstag: ¼7 Uhr 1., ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Suſanne Mattern geb Gallei. Mittwoch: 3 4% Uhr 175 1748 Uhr 2. S. ⸗A. für Nikolaus Adler. Donnerstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Joſephine Bergmann. ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Knapp, Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Faltermann, Eltern Schwiegereltern beiderſeitige Geſchwiſter und Enkel Gg. u. Jak. Knapp. Freitag:/ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Suſanna Mattern geb. Gallei. 387 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Hauptmann und Ehefrau Anna geb. Pfützer. ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Nikolaus Adler. Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Joh. Brechtel Ehefrau Kath. geb. Butſch und Gg. Friedrich Kühlweim Ehefrau Magd. geb. Jäger u. beider⸗ ſeitige Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Winkler 10. Nikolaus und Heinrich Filbeck u. G. J½%8 Uhr beſt. Amt für Peter Hoock 4. Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Weidner, Sohn Fried- rich und beiderſeitige Angeh Am Montag und Mittwoch iſt um ½¼7 Uhr bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners⸗ tag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Nächften Freitag von 4—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht, wozu beſonders die Frauen einge— laden ſind. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſterpflicht die Frauen. Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 6. März 1932. 4. Sonntag der Leidenszeit. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 9. März 1932. Abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Freitag, den 11. März 1932. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 5. März abends halb 9 Uhr bei Mit- glied Michael Herbert Gaſt haus zum„Karpfen“ Mitgliederverſammlung. Die Vorſtände werden gebeten etwas früher zu erſcheinen. Um zahl⸗ reichen Beſuch bittet. Der Vorſtand. Radfahrer ⸗ Verein Eintracht. Sonntag, den 6. März nachmittags 3 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt„Generalverſammlung. Tagesordnung: 1. Kaſſenbericht 2. Entlaſtung und Neuwahl des Vorſtandes 3. Verſchiedenes. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8¼ Uhr Sing⸗ ſtunde Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sport⸗ und Körperpflege(Abteilung Fußball) Sonntag, den 6. März Blitzſpiele Viernheim— Waldhof—Seckenheim Anfang 1 Uhr. Zu die⸗ ſen Spielen ladet freundlichſt ein. Die Leitung. NB. Samstag abend 8 Uhr Verſammlung im Lokal Wedel. Sport d. Turngenoſſenſchaft Am Sonntag wird die Turngenoſſen-⸗Elf den ſpielſtarken Ilvesheimern auf dem Sportplatz am Wieſenweg zum fälligen Serienſpiel gegenüber ſtehen. Der vorjährige Gruppenmeiſter, der auch in dieſem Jahre ungeſchlagen die Tabelle führt, wird ſich die 2 Punkte auch in Viernheim nicht nehmen laſſen. Die Ilvesheimer Mannſchaft mit ihrem gefälligen Flachſpiel, gefällt außerdem noch in ihren Kombi ⸗ nationen. Sie ſind eine der beſten Mannſchaften im Mannheimer Fußballbezirk. Doch wird ſich Viern heim, das ihre 2 Punkte ſehr gut gebrauchen kann, nicht ohne Weiteres ins Bocksvorn jagen laſſen. Jedenfalls iſt aber ein äußerſt ſpannender und hart näckiger Kampf zu erwarten. Das ſportliebende Publikum iſt zu dieſem Spiele aufs herzlichſte ein⸗ geladen. Die Eintrittspreiſe ſind 20 und 30 Pfg. Die 1. Mannſchaft ſpielt mit folgender Aufſtellung: Martin Stumpf T Kühlwei 1 baun Ser dhe. ginge B. mnahef 1 Die nachſtehende b s Beauflragte des Regstomnſſars für Praeubewachung, fa Heſſen und Heſſen-⸗Naſſau vom 27. Februar 1932 wird hiermit veröffentlicht. Viernheim, den 4. März 1932 Heſſiſches Polizeiamt. Oechler Der Beauftragte des Reichkommiſſars für Preisüberwachung für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau Frankfurt a. M., den 27. Februar 1932 Betr.: Senkung des Milchpreiſes. Auf Grund der 88 l, 3, 4, 7 der Ver⸗ ordnung über die Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwachnug vom 8. Dezember 1931 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 747) ſowie auf Grund der Vierten Verordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens vom 8. Dezember 1931 Teil 1, Kapitel 2, 8 5(HReichsgeſetzbl. 1 S. 699 ff) u. der Verordnung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 21. 1. 1932 betr. die Ernennung eines Beauftragten für Heſſen und! Heſſen⸗Naſſau treffe ich folgende Anordnung 1 Im Freiſtaat Heſſen wird der Preis pro Liter offene Vollmilch frei Haus des Konſu⸗ menten(Hauspreis) auf 26 Pfg. feſtgeſetzt. „Die hierin liegende Verdienſtſpanne des Klein⸗ händlers wird auf 7 Pfg. pro Liter feſtge⸗ ſetzt. Der Händler der zugleich auch Sammler iſt, darf ſie, ſofern er die Milch vom Hof des Landwirts holt, um 2 Pfg., ſofern ihm die Milch als Sammler ins Haus gebraucht wird, um 1 Pfg. pro Liter erhöhen. Soweit die Milch bisher zu einem billigeren Preis an den Konſumenten abgegeben worden iſt, verbleibt es bei dem bisherigen Preis. Die Händlerſpanne beſchränkt ſich in dieſem Falle auf denjenigen Betrag, der ſich aus dem Ver⸗ hältnis des zu 1. genannten Preiſes zu dem billigeren Preiſe ergibt. Inſoweit bisher für Verkäufe ab Laden des Händlers ein unter dem bisherigen Hauspreis liegender Preis erhoben wurde, verbleibt es bei dieſem. Die Händlerſpanne wird hierbei auf 7 Pfg. abzüglich des Unterſchiedes zwiſchen dem bisherigen Haus⸗ u. Ladenpreis bemeſſen. Findet aber gemäß 1 dieſer Anordnung eine Ermäßigung des Hauspreiſes ſtatt, ſo ermäßigt ſich der Ladenpreis um den gleichen Betrag; die Händlerſpanne bemißt ſich alsdann auf 7 Pfg. abzüglich des Unterſchieds zwiſchen dem neuen Haus- und Ladenpreis. 8 Die Anordnung findet keine Anwendung auf die Kreiſe Alsfeld, Büdingen, Schotten, Lauter⸗ bach. Sie gibt auch nicht für die Stadt Offenbach a. M, für die eine beſondere Regelung erfolgen wird. Die Anordnung tritt am 2. März 1932 in Kraft. gez.: Dr. Langer. Amicitia 09 E. V. V'heim 7 0 0 Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 6 März nachmittags 3 Uhr: Entſcheidendes Bezirksliga⸗Pokalſpiel gegen Boruſſia Neunkirchen in Neunkirchen. Abfahrt per Omnibus vormittags um 7 Uhr ab Lokal zum„Goldenen Stern“. In Viernheim vormittags um 10 Uhr: Verbands Jugendſpiel V'heim A 1— FC. 08 Mannheim. Der Vorſtand. In Feudenheim nachm. ½2 Uhr: Feudenheim 3. — Viernheim 3 Ja Feudenheim nachm 3 Uhr: Feudenheim 2.— Viernheim 2. Abfahrt der bei⸗ den Mannſch. um ½1 Uhr per Auto ab Lokal. In Ilvesheim nachm. 3 Ugr: Ilv'sh im P wat — Viernheim 4. Abf. per Auto um 1 Uhr ab Lok. In Hemsbach nachm. 1 Uhr: Hemsbach gem Juz — Viernheim 2. Jug. In Hemsbach vorm. 12 Uhr: Viernheim Schüler— Hemsbach Schüler. per Auto um ¼12 Uhr ab Lokal S p ortplätze an der Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ 2 90 halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, den 6. märz: Fußball: Auf dem Mannheimer Polizeiſpor⸗platze: a 5 Rol⸗Weiß 1.— V'heim 1. B ginn 3 Uhr. Viernheim 2.— Mannheim⸗Sandhofen 2. 4 Uhr. Viernheim 1. Pr.—„ N ckarau(Conſt) 3 30, Viernheim Jugend 1.— Hemsvach 2. 2 Uhr. Abenheim 1— Viernheim 2. Pr Handball Um die A-Meiſterſchaft des Bezirks güdheſſen: Viernheim!- Lampertheim lb Beginn: 2 Uhr N (Pr.⸗Sp): Viernheim Pr.— Lampertheim 1, 3 Uhr f(Bez.⸗Meiſter 1931/32). Mi'heim⸗Lindenhof Jug.— Viernheim Jug. ½ 2 Uhr. Auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine finden obige Spiele ſtatt. Unſere werten Freunde laden wir zu dieſen obigen Teeffen ergebenſt und freundlichſt ein, mit dem beſonderen Hinweis alf die Begegnung um die Handball- A- Meiſterſchaft unſeres Bezirkes Start⸗ zeit bereits ſchon um 2 Uhr Die Sportleitung, Fußbalſabt ilung. 5 Sonntag, den 6. März Verbands- Spiel der 1. u 2. M. gegen Arb.⸗ Sportverein Ilvesheim in Viernheim. Spielbeginn der 1 Mü 3 Uor 2 M 1,15 Uhr. Hierzu ſind alle Sportes freunde und Gönner höfl. eingeladen. Die Lei Abfahrt! iernheimer Anzeiger (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer W täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeila Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjäh kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 198 wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ e 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21377 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 55 CCC ͤĩ ĩð vb Dr. Goerdeler über das Preisproblem Berlin, 4. 3. Der Reichskommiſſar für Preis⸗ überwachung Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler ſprach heute auf der Diskuſſionstagung des Reichskuratoriums für Wirtſchaftlichkeit über die Technik und Entwicklung der Preisſenkung. Der Redner erklärte u. a., daß Höchſt⸗ und Richtpreiſe niemals Gegenſtand einer amtlichen Preisüberwachung ſein könnten, da dieſe Feſt⸗ ſetzung zu eng verbunden ſei mit einer Art Zwangswirtſchaft. Ebenſo habe er jede Sche⸗ matiſierung in der Senkung und jeden ſchemati⸗ ſchen Eingriff in die Wirtſchaft abgelehnt in der Erkenntnis, daß die Preisbildung in der Wirtſchaft dem Geſetz höchſter Elaſtizität unter⸗ liege. Dr. Goerdeler erklärte weiter, bis auf zwei Grenzgebiete habe er ſeine Tätigkeit abge⸗ ſchloſſen. Auf dem Gebiete der Rohſtoffe ſei heute ein preisſenkender Eingriff nicht nög⸗ lich, ebenſowenig bei der Landwirtſchaft, bei der das Preisniveau ſchon auf dem niedrigſten Punkt angelangt ſei. Die Hauptſtoßkraft ſei bei ſeiner Arbeit auf die Bearbeitungs- und Ver⸗ teilungskoſten zu richten geweſen. Hierbei ſei er immer wieder auf den Faktor der Verteuerung des Verteilungsapparates durch Ueberſetzung geſtoßen. Er ſtehe auf dem Standpunkt, daß es volkswirtſchaftlich erträglicher ſei, eine Ueber⸗ ſetzung, auch wenn dies mit Opfern verbunden ſei, jetzt ſofort abzubauen, als ſie ewig mit ſich herumzuſchleppen. Dadurch ergebe ſich für die Geſamtwirtſchaft ein unklares Bild, das eine Kalkulation noch mehr erſchwere. Eng mit al⸗ len dieſen Fragen hingen die öffentlichen La⸗ ſten und Ausgaben zuſammen. Er habe jede Gelegenheit benutzt, darauf hinzuweiſen, daß bei der Senkung dieſer Faktoren von einem ganz anderen Geſichtspunkt ausgegangen wer— den müſſe. An eine Senkung könne nur heran⸗ gegangen werden, wenn die Ausgabenſeite gleichzeitig reguliert werde. Hier jedoch habe der Kommiſſar für Preisüberwachung keine Machtmittel. Der ſtärkſte Block auf der Aus⸗ gabenſeite, ſo betonte der Redner weiter, ſei die ſteigende Arbeitsloſigkeit. Hier liege der Schlüſſel für die Möglichkeit, die öffentlichen Arbeiten zu beeinfluſſen. B. J. 5. über den. 100-Millionen-Kredil Baſel, 4. 3. Die B. J. Z. veröffentlicht fol⸗ gende Mitteilung: Die Bank für internationa⸗ len Zahlungsausgleich als Führerin des Syn⸗ dikats des der Reichsbank urſprünglich am 26. Juni 1931 gewährten Rediskontkredites von 100 Millionen Dollar gibt bekannt, daß ſie heute für Rechnung des Syndikats bei der Fe⸗ deral Reſervebank of New Vork eine Zahlung von 10 Prozent des Kredites, d. h. 10 Millio⸗ nen Dollar, erhalten hat. Der verbleibende Reſtbetrag von 90 Millionen Dollar iſt der Reichsbank als neuer Kredit für 3 Monate v. 4. März ab gewährt worden. Die vier an dem Kredit beteiligten Banken ſind die Bank von Frankreich, die Bank von England, die Federal Reſervebank of New Pork und die B. J. Z., deren Anteile ſich auf je 22,5 Millionen Dol⸗ Lar belaufen. doch Monarchiebeſirebungen Alfons XIII.? Ein Uebereinkommen zwiſchen Alfons 13. und Karl Alfons von Bourbon⸗Oeſterreich⸗Eſte? Paris, 4. 3. Wie die Agentur Havas aus Madrid berichtet, ſoll das in der vorigen Wo⸗ che bekannt gewordene angebliche Manifeſt des früheren Königs von Spanien und ſeines On⸗ kels Karl Alfons von Bourbon⸗Oeſterreich⸗ Eſte, über deſſen Veröffentlichung, wie berich⸗ tet, nichts bekannt iſt, von unterrichteten Per⸗ ſönlichkeiten als authentiſch angeſehen werden. Außerdem ſoll noch ein weiteres Dokument vorhanden ſein, das einen ehemaligen karliſti⸗ ſchen Abgeordneten der Cortes zum Verfaſſer habe. Dieſes Dokument ſtelle einen Vertrag zwiſchen den beiden Zweigen der Familie Bourbon dar und beſtimme u. a., daß die Un⸗ 3 ihre persönlichen oder parteipoliti⸗ ſchen Beſtrebungen zurückſtellen wollten, um Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Samstag, den 5. März 1932. ihr Vaterland vor den Schreckniſſen des Kom⸗ munismus zu retten. Sie ſchlöſſen daher auf folgenden Grundlagen einen Pakt: 1. Schaf⸗ fung eines leitenden Ausſchuſſes, beſtehend aus acht Perſonen, von denen vier von Karl Alfons von Bourbon-Oeſterreich-Eſte und vier ö von Alfons von Bourbon-Habsburg beſtimmt würden. 2. Solle den Anhängern der Monar⸗ chie Handlungsfreiheit gelaſſen werden. um ihrerſeits Schritte zu unternehmen. 3. Wenn die Umſtände es erheiſchen ſollten, werde Karl Alfons von Bourbon-Oeſterreich-Eſte als Fa⸗ milienoberhaupt und als Regent des König⸗ reiches Spanien die Cortes einberufen. Die Lage um Schanghal China lehnt die japaniſchen Forderungen ab. Nanking, 4. 3. Der Miniſter des Auswärti⸗ gen erklärte, er habe ſeinem Vertreter in Schanghai Anweſung gegeben, dem britiſchen Admiral Kelly mitzuteilen, daß China die neuen japaniſchen Forderungen nicht anneh⸗ men könne. Neue Kämpfe vor Schanghai. Schanghai, 4. 3. Nach Meldungen aus zu⸗ verläſſiger Quelle loſſ weſtlich von Nanſchians, jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden E 49. Jahrgang J. ein heftiger Kampf im Gange ſein. Das ja— paniſche Hauptquartier ſtellt jedoch dieſe Nach⸗ richt in Abrede. Schanghaier Rundtiſch⸗Konferenz unwahr⸗ ſcheinlich. Schanghai, 4. 3. Der ſtellverktrekende Mini⸗ ſter des Auswärtigen erklärte, die Schan⸗ ghaier Rundtiſch⸗Konſerenz werde höchſtwahr— ſcheinlich nicht abgehalten werden, ſolange die japaniſchen Truppen das von ihnen beſetzte Gebiet nicht geräumt haben werden. Völkerbund nimmt Japan⸗China⸗ Entſchließung an Auch Japan ſtimmt zu- Vorbedingung für Sufammentritt der Nonferenz in Schanghai iſt Einſtellung der Seindſeligkeiten Genf, 4. 3. In ſpäter Abendſtunde trat die Völkerbundsverſammlung zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen. Der Vertreter Chinas, Dr. Yen, erklärte, daß er die vom Hauptausſchuß vorgelegte Entſchließung annehme. Dr. Yen hob ausdrücklich hervor, daß die Beſtimmun⸗ gen der Entſchließung ſich nur auf die Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen, nicht auf die ſpätere Konferenz bezögen. In den Waffenſtillſtands⸗ verhandlungen dürften China keine beſonderen Bedingungen geſtellt werden. Die Entſchließung wurde mit allen Stimmen, einſchließlich derjenigen Japans und Chinas angenommen. Der Hauptausſchuß wird am Samstag die Verhandlungen weiterführen. Genf, 4. 3. Die außerordentliche Völker⸗ bundsverſammlung hat heute im Hauptaus⸗ ſchuß die Verhandlungen über den chineſiſch⸗ japaniſchen Konflikt fortgeſetzt. Die Ausſprache ging lediglich über die Frage, ob die Feind⸗ ſeligkeiten in Schanghai tatſächlich eingeſtellt ſeien oder nicht. Den japaniſchen Erklärungen, daß dies der Fall ſei, ſtanden ebenſo entſchiede⸗ ne Erklärungen der Chineſen entgegen. Die Chineſen forderten eine energiſche Interventi— on des Völkerbundes und warnten vor den ja⸗ paniſchen Zuſicherungen. Der Generalſekretär erklärte, daß er ſich ge⸗ ſtern mit dem Schanghaier Konſularkomitee zwecks Einholung von Informationen über die Einſtellung der Feindſeligkeiten in Verbindung geſetzt habe und daß er ſich auch an die mili⸗ täriſchen Vertreter der Mächte in Schanghai wenden werde. Der engliſche Außenminiſter unterſtrich als wichtigſte neue Tatſache, daß beide Parteien ſich nunmehr zu der Einſtellung der Feindſeligkei⸗ ten bereit erklärt haben. Der japaniſche Botſchafter Sato erklärte, Japan wünſche die Teilnahme der in Schang⸗ hai intereſſierten Mächte an den Verhandlun⸗ gen über die Wiederherſtellung und Sicherung der Ordnung. Der chineſiſche Delegierte warnte die Ver⸗ ſammlung, ſich durch die japaniſche Fata mor- gana blenden zu laſſen. Japan wolle das gan⸗ ze Gebiet zwiſchen Schanghai und Nanking in ſeine Gewalt bringen. Präſident Haymans ſtellte aufgrund der Ausſprache als einmütige Auffaſſung des Hauptausſchuſſes feſt, daß die Einſtellung der Feindſeligkeiten die Grundlage ſein müſſe, auf der die Völkerbundsverſammlung ſich mit dem Streitfall materiell zu beſchäftigen habe. Der Hauptausſchuß hat beſchloſſen, der Völ— kerbundsverſammlung die Annahme einer Ent— ſchließung vorzuſchlagen, worin ſich die Bun— desverſammlung die Beſchlüſſe des Völker— bundsrates vom 29. Februar zu eigen macht. In dieſer Entſchließung wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Vorbedingung für den Zuſammentritt der Mächtekonferenz in Schang⸗ hai die Einſtellung der Feindſeligkeiten und demgemäß der Abſchluß eines Waffenſtillſtan⸗ des iſt. Präſident Simmat und die memeler Mehrheitsparteien Memel, 4. 3. Der vom Gouverneur ernannte Rräſident des Memeldirektoriums Simmat ver— öffentlicht heute im Amtsblatt eine Bekannt⸗ machung, wonach er die bisherigen Mitglieder des geſchäftsführenden Direktoriums Toliſchus, Taleikis und Vongehr mit der einſtweiligen Führung der Geſchäfte des Direktoriums be— auftragt hat. Wie weiter verlautet, hat Präſident Simmat den Führern der Mehrheitsparteien den An— trag unterbreitet, in weitere Verhandlungen über die Bildung eines Direktoriums einzutre⸗ ten. Welche Antwort die Führer der Mehrheits— parteien dem Präſidenten erteilt haben, iſt im Laufe des heutigen Vormittags noch nicht be— kannt geworden. * Memel, 4. 3. In Memel iſt der Sachverſtän⸗ dige des Völkerbundes Chapman eingetroffen, der die Aufgabe hat, aufgrund beſtimmter Tardieu bleibt hartnäckig Frankreich widerſetzt ſich der allgemeinen Abrüſtung witb. Paris, 5. März. Miniſterpräſident Tardieu ſprach geſtern vor dem Kammeraus⸗ ſchuß für auswärtige Angelegenheiten über die außenpolitiſche Lage, über die franzöſiſche Völ⸗ kerbundspolitik und über die Abrüſtungspolitik des Völkerbundes. Frankreich, ſo führte er aus, habe ſeinen Willen zur Herabſetzung der Rü⸗ ſtungen bewieſen. Frankreich würde außerdem, wenn auch die anderen Nationen die Elemente für die von Frankreich angeregte internationale Armee dem Völkerbunde zur Verfügung geſtellt haben werden, einwilligen, neue Herabſetzungen ſeiner Rüſtungen zu ſtudieren, wenn es zu dem Urteil gelange, daß ſich daraus und durch ge— genſeitigen Beiſtand eine Erhöhung der Sicher- heit ergebe. Frankreich nehme weder die allgemeine Ab⸗ 1 rüſtung noch die Gleichmachung der Rüſtun⸗ gen an, die eine Prämie zu Gunſten des Betruges der Zahlen und des Potentiell wäre. In Beantwortung einer Frage des radi⸗ kalen Abgeordneten Bergery erklärte Tardieu, es könne nicht davon die Rede ſein, unter ir⸗ Richtlinien eſtzuſtellen, welcher Teil der Zoll⸗ einnahmen auf das Memelgebiet und welcher auf das übrige Litauen entfällt. Chapman iſt ſeit 1929 Beamter in der Finanz- und Wirt⸗ ſchaftsabteilung des Völkerbundes. Vor ſeiner Ankunft in Memel hat Chapman einige Tage in Kowno gearbeitet. Die Cage in Finnland Aufflackern der Lappo⸗Bewegung in Jyväſkylä? Helſingfors, 4. 3. Die Lappo-Bewegung in Mäntſälä ſcheint in der Abnahme begriffen zu ſein. Nach Meldungen von Extrablättern ſoll es in dem für die Lappo-Bewegung ſtrategiſch günſtig gelegenen Jyväſkylä erneut zu Zuſam⸗ menrottungen gekommen ſein. In Südfinn⸗ land herrſcht vollkommene Ruhe. Eine Lappo⸗Delegation in Helſingfors Helſingfors, 4. 3. Die in Mäntſälä anweſen⸗ den Anhänger der Lappo-Bewegung haben Parlamentäre nach Helſingfors geſandt, die heute nachmittag hier angekommen ſind. Die Parlamentäre ſind vom Präſidenten Svinho⸗ foud empfangen worden. Tetzte Radiomeldungen Entſpannung in Finnland. wtb. Helſingfors, 5. März. Ein Mit⸗ glied der Regierung erklärte, daß ſich die Lage zu⸗ ſehendsentſpanne. Jiweskil iſt nach wie vor von Lappos in Stärke von etwa 500 Mann beſetzt. Auch Mäntſälä iſt noch in den Händen einer klei— neren Lappo-Abteilung. Gegen dieſen Ort iſt eine Einkreiſungsaktion von Militär und Schutzkorps im Gange. Die Regierung beſtehe auf Ablieferung der Waffen und Auslieferung der Führer. Dreifacher Raubmord bei Stockholm. wib. Stockholm, 5. März. Auf der Inſel Värmdö bei Stockholm wurden ein 70jähriger ehe⸗ maliger Hofbeſitzer, ſeine Ehefrau und deren Schweſter in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Es ſcheint Raubmord vorzuliegen. Eine Verhaftung im Falle Lindbergh. wib. Hopewell(New Jerſey), 5. März. Ein gewiſſer Patſy Orlando aus Hopewell iſt ge⸗ ſtern nachmittag in Brooklyn verhaftet worden. Er hatte Hopewell am Abend der Entführung des Kindes Lindbergh verlaſſen und hielt ſich unter falſchem Namen in Broollyn auf. Wieder ein Schulſtreik in Berlin Berlin, 4. 3. In zwei hieſigen Volksſchulen iſt heute ein Schulſtreik ausgebrochen, der im Zuſammenhang mit einer bei den Schulzu⸗ ſammlegungen vorgeſehenen Ueberſiedlung der beiden Schulen nach einer anderen Straße ſteht. In der einen Volksſchule ſind von 155 Knaben nur 32 und in der anderen von 277 gend einem Vorwand die Wiederaufrüſtung irgendeiner Nation ins Auge zu faſſen. 5 Mädchen 202 zum Unterricht erſchienen. nah und Jern Ein ganzer Kaſſenſchrank geſtohlen Mannheim, 4. 3. In der Nacht zum 3. d. Mts. wurde durch Einbruch bei einer Firma in Rheinau ein großer ſchwarz⸗grünlich lackierter Kaſſenſchrank mit über 4000 Mark Inhalt ge⸗ ſtohlen. Außer dem Gelde, das aus verſchiede— nen Noten, hauptſächlich aber aus gerolltem Silber beſtand, befanden ſich die Hauptgeſchäfts⸗ bücher in dem Kaſſenſchrank. Ferner wurde eine goldene Herren-Rem.⸗Uhr mit Sprungdeckel u. der Inſchrikt Jäger-Heidelberg, ſowie eine Pi⸗ ſtole, vermutlich Kal. 6,35, Marke Deutſche Werke, entwendet. Politiſche Schlägerei— Ein Schwerverletzter Oberhauſen, 4. 3. Im Anſchluß an eine ſo⸗ zialdemokratiſche Wahlverſammlung kam es ge— ſtern abend in der unteren Marktſtraße zu einer Schlägerei zwiſchen Anhängern des Reichsban— ners und der NSDAP. Dabei erhielt 1 Reichs⸗ bannermitglied einen lebensgefährlichen Meſ— ſerſtich in den Unterleib. Die Polizei hat ſofort die Ermittlungen aufgenommen. Ein netter Sohn Pirmaſens, 4. 3. Einen Blechtopf mit heißer Erbſenſuppe hat der Kutſcher Karl Haag ſeiner Mutter nachgeworfen, ſodaß ſie einen Blut— erguß im Rücken und den Bruch einer Rippe davontrug. In der Strafſitzung vom 2. März wurde er zu fünf Monaten Gefängnis ver— urteilt. Der Favag⸗Prozeß beſchäftigt das Reichsgericht. Frankfurt a. M. 4. 3. Die Angeklagten Lind— ner, Schumacher, Mädje und Dr. Kirſchbaum haben gegen das von der Großen Strafkammer gegen ſie ergangene Strafurteil Reviſion einge— legt. Es wird alſo der Favagprozeß auch das Reichsgericht beſchäftigen. Unruhiger Abend— Schüſſe gefallen Rüſſelsheim, 4. 3. Hier kam es im Anſchluf an eine nationalſozialiſtiſche Verſammlung, in der Reichstagsabgeordneter Münchmeyerſprach zu Zuſammenſtößen. Vor dem Verſammlungs lokal hatten ſich auswärtige Kommuniſten, ver mutlich aus Flörsheim, angeſammelt, und die— führte nach Schluß der Veranſtaltung zu Un ruhen, ſodaß die aus Darmſtadt herbeigerufen⸗ Polizei die Straßen räumen mußte. Sie ſtie dabei auf Widerſtand und wurde ſogar aus de Menge beſchoſſen. Nachdem ihre zuerſt abgege benen Schreckſchüſſe nichts halfen, blieb ihr kein Ausweg, als ebenfalls ſcharf zu ſchießen. Wäh rend auf polizeilicher Seite niemand verletzt wurde, ſoll angeblich ein Kommuniſt verwundet worden ſein, der aber noch nicht ermittelt wer— den konnte. Verhaftungen ſind bisher nicht er⸗ folgt. a:** E Weiſenheim a. S.(Vogelfänger.) In letzter Zeit wurde eine große Anzahl verendeter Vögel aufgefunden. Nun gelang es, am Iſenachbach zwei aus Oggersheim ſtammende Männer feſt— zuſtellen, die dort Leimruten ausgelegt und da— mit den Vögeln nachgeſtellt hatten. Die Täter wurden zur Anzeige gebracht. Neuſtadt a. d. Hdt.(Verunglückte Notlan⸗ dung.) Diplomingenieur Saberſky vom Pfälzi⸗ ſchen Luftfahrtverein befand ſich mit der Ma— ſchine auf einem Ueberlandflug, der nach Würz— burg führen ſollte. Infolge eines Defektes ſah er ſich zur Notlandung gezwungen, konnte je— doch infolge Dunkelheit keinen Landungsplatz finden. Beim Niedergehen geriet das Flugzeug zwiſchen zwei Bäume, wobei die Tragflächen abgeriſſen wurden. Saberſky kam ohne Verlet— zungen davon. r 92 8 1 özle unter ihnen. Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 1. Fortſetzung. geſprungen. Eine Hand auf dem Rücken des mächtigen Tieres, mit der anderen die langen loſen Haarwellen gerafft haltend, ſtand ſie einen Augenblick reglos lauſchend, ein Bild bezaubernder Lieblichkeit— flüchtete dann mit jäher Pendung in den Wald hinein. Ein fliehendes Reh konnte nicht leichtfüßiger ent— ſchwinden. Der junge Menſch ſtand noch immer auf demselben Fleck. Nun ſtrich er ſich über Augen und Stirn, noch ganz benommen von dem Gedanken— lächelte, halb traumverloren, halb ungläubig. Wie ſeltſam! Mit raſch entſchloſſener Bewegung teilte er das Gebüſch und trat vor. Hier war der Maiblumenteppich, hier der Baumſtumpf, auf dem die holde Erſcheinung geſeſſen hatte— loſe Blätter und Blüten lagen verſtreut um her. Und ein weißes Etwas dazwiſchen— er bückte ſich und hob das Spitzentüchlein auf, entfaltete es behutſam. In einer Ecke wer es gezeichnet: R. M. R. und eine kleine, ſieben⸗ zackige Krone darüber. Die Waldelfe war alſo ein Menſchenkind. Er lachte leiſe vor ſich hin. Umſo beſſer. Men⸗ ſchen verſchwanden nicht ſpurlos! Einen Atem⸗ zug lang ſpielte er mit dem Gedanken, die Verfolgung aufzunehmen— verwarf aber ſo⸗ gleich den Wunſch. Doppelt taktlos wäre das ne Kaiſerslautern.(Mit dem Meſſer!) Der vor⸗ beſtrafte Maurer Franz Schmidt von hier un⸗ terhielt mit der Tochter des hieſigen Fabrik⸗ arbeiters Jakob Nürnberger ein Verhältnis. Als beide vor dem Auseinandergehen noch ei⸗ nige Zeit in der Nähe des Hauſes ſtehen blie⸗ ben, ermahnte ſie der Vater der Genannten zum Nachhauſegehen. Dies verbat ſich Schmidt, wo⸗ durch es zu einer Auseinanderſetzung kam. Im Verlaufe derſelben zog Schmidt ſein Meſſer und verſetzte Nürnberger 2 Stiche auf den Kopf und einen in die Hand. Gemäß dem Antrag des Amtsanwalts wurde Schmidt wegen vor— ſätzlicher gefährlicher Körperverletzung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Rodalben.(Gut abgelaufen.) Auf der Fahrt von Rodalben nach Münchweiler verlor der Führer eines hieſigen Autos infolge Schlauch— defektes die Herrſchaft über den Wagen und rannte mit aller Wucht gegen einen Baum. Während er mit dem Schrecken davonkam, erlitt eine mitfahrende Frau Handverletzungen. Waldmohr.(Legionskandidaten.) In letzter Zeit wurden wiederholt Perſonen feſtgenom— men, die die Grenze überſchreiten wollten, um zur Fremdenlegion zu gelangen. Zweibrücken.(Der letzte Zahlmeiſter der 22er geſtorben.) Infolge Herzſchlags ſtarb der 65 Jahre alte Oberzahlmeiſter a. D. Jakob Schäd⸗ ler, der zuletzt Oberinſpektor beim Verſor⸗ gungsamt geweſen war. Schädler war der letzte Stabszahlmeiſter des 22. Inf.⸗Regts. am Standort des Truppenteils. Zweibrücken.(Falſchmünzer?) Der Elektro— techniker Weher aus Berlin, der ſich ſeit einiger Zeit hier aufhielt, ſtand im Verdacht, einen Einbruchsdiebſtahl in die Feſthalle unternom— men zu haben. Als die Kriminalpolizei eine Hausſuchung bei ihm vornahm, wurden Vor— richtungen zur Herſtellung von falſchen Zwei— markſtücken gefunden. Weher wurde verhaftet. Darmſtadt.(Vor dem Schnellrichter.) Nachts wurden Schmierkolonnen und Ankleber von un— erlaubten Plakaten ermittelt und dem Schnell— richter vorgeführt. Waldshut.(Vom Auto totgefahren.) Auf der Landſtraße von Dogern nach Albbruck wurde der 54 Jahre alte Ratſchreiber Johann Kai⸗ ſer von Albert⸗Hauenſtein von dem Walds⸗ huter Dienſtauto der Gas⸗Elektro, Lörrach überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bei ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus Walds⸗ hut ſtarb... Heppetenzell.(Beide Hände gebrochen.) Die 16 Jahre alte Tochter Eliſabeth des Landwirts Gottfried Auer ſtürzte etwa drei Meter hoch von einer Leiter herunter und blieb bewußt⸗ los liegen. Sie mußte ins Krankenhaus Stok⸗ kach gebracht werden, wo außer einer Verlet⸗ zung am Kinn der Bruch beider Hände feſt⸗ geſtellt wurde. Konſtanz.(Ungetreuer Juſtizaſſiſtent.) Das Erweiterte Schöffengericht verurteilte den ver⸗ heirateten Juſtizaſſiſtenten Theophil Meyer beim Notariat Radolfzell wegen mehrfacher Amtsunterſchlagung, paſſiver Beſtechung und Beſeitigug amtlicher Urkunden zu eineinviertel Jahren Gefängnis. Außerdem wurde ihm die Fähigkeit, ein öffentliches Amt zu bekleiden, auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. Neckargartach.(Mutter folgt dem Kind in den Tod.) Vor einigen Wochen wollte ſich eine hieſige Ehefrau mit ihrem Kind durch Gas vergiften. Das Kind blieb tot, während die Frau gerettet werden konnte. Nachdem die Frau einige Zeit zur Beobachtung fort war, machte ſie ihrem Leben ein Ende und zwar wieder mit Gas. Als ſie aufgefunden wurde, war ſie bereits tot. Sie hinterläßt außer dem Mann ein Kind. Müllheim.(1500 Mk. im Sparſtrumpf.) Bei der Aufnahme eines Nachlaſſes wurde ein Sparſtrumpf mit 1500 Mark Inhalt gefun⸗ den. Der Erblaſſer galt als mittellos. Ladenburg.(Tod auf den Schienen.) Der 27 Jahre alte Gärtner Georg Lutz aus Neckar⸗ hauſen warf ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vor den Schnellzug. Der Unglückliche wurde aräßlich verſtümmelt und war ſofort tot. Die Ein Bild von den End kämmfen um Schanghai Japaniſche Marineſoldaten bei dem Vorgehen an den Ruinen einer chineſiſchen Fabrik in Tſchapei, die durch japaniſche Fliegerbomben zerſtört wurde. Die Kämpfe um Tſchapei gehören zu den erbitterſten in dem furchtbaren Ringen vor Schanghai. Inzwiſchen mußten die Chineſen auch dieſen Ort räumen und haben Stellungen 20 eee K: ͤ ͤVdddTTdTdddTTTdTdTdTTFdTTTFTFTTTTT en Kilometer vom Zentrum Schanghais entfernt bezogen. für den fremden Eindringling auf verbotenem Gebiet geweſen. Er ſtand da und überlegte— kniete nieder, pflückte ein paar der weißen Blüten und legte ſie in das Spitzentuch, das er lange betrachtete— um es plötzlich an ſeine Lippen zu drücken in einer ganz ſeltſam ſtarken Ge— fühlsaufwallung. „Waldelfe— wir ſehen uns wieder.“ 1 „Na, Jung, endlich!“ rief Profeſſor Hardt ſeinem Sohne entgegen, der im Laufſchritt an— geeilt kam.„Dein Glück, daß Georg aus Berlin angerufen wurde und der Küchenherd rauchte. Wo warſt du denn, Ausreißer??“ Wohlgefäl⸗ lig betrachtete er die ſchlanke, hochgewachſene Geſtalt, die ſtraff aufgerichtet vor ihm ſtand. Helmut Hardt fuhr ſich mit dem Taſchentuch lachend über das heiße Geſicht. „Auf dem Zuckerhut. Es war herrlich.“ „Donnerwetter, ganz anſtändige Leiſtung für ſo'nen kleinen Jung“, meinte ſein Freund, der ſoeben den Hörer angehängt hatte, zum offenen Parterrefenſter hinaus,„das kann ich nicht mehr an einem Morgen ſchaffen.“ „Na ja, du mit deiner kommerzienrätlichen Weſtenwölbung“, ſpottete Hardt gutmütig, „bei dir guckt der Wohlſtand ja zu der Naht heraus, oller Kapitaliſte und Kuponabſchnet⸗ der—“, ſchnell zurückſpringend, da des Freun⸗ des Hand nach ſeinem blonden Schopf haſchte. „Aus dir ſpricht bloß der blaſſe Neid, Klet⸗ ner!“— „Die Aenne füttert ihn zu gut“, lachte Profeſſor Hardt, der in ſeiner ſtattlichen Größe dem Sohne nichts nachgab. a „Nö, nicht mehr, ſeit der Helmut hier iſt, der kriegt jetzt all die beſten Happen“, grollte dann der rundliche Hausherr und ſchnitt ſeiner hüb ſchen Ehehälfte, die vor die Tür getreten war und ihn nun, Arm in Arm mit beiden Gäſten, anlachte, eine Grimaſſe.„Du, tu' man nicht ſo intim, das iſt meine Frau! Und Hunger hab' ich auch!“ „O je, dann bitte ſchnell zu Tiſch, ihr Her⸗ ren, ſonſt wird er gefährlich.“ Helmut Hardt ſprang in großen Sätzen die Treppe zu ſeinem Zimmer hinauf, um ſeine Toilette in Ordnung zu bringen. Kurz darauf ſaß die kleine Geſellſchaft in heiterſter Stim⸗ mung beim Mittageſſen. 5 „Alſo auf unſerem Berglein warſt du?“ be⸗ merkte der Gaſtgeber, zum zweiten Male von den angebotenen Spargeln nehmend.„Da haſt du dich wohl an den Wieſenweg gehalten, der ſich erſt am Ufer entlang ſchlängelt?“ Hardt bejahte.„Aber auf dem Rückwege habe ich mich der Grenzverletzung ſchuldig gemacht und kam durch den kleinen Wald, deſſen Be⸗ treten ſo ſtreng verboten wird. Der gehört wohl einem benachbarten Gutsherrn?“ Er fragte es leichthin, fuhr mit der Linken über die Bruſt⸗ taſche ſeines grauen Jacketts, in der wohlver⸗ wahrt das Spitzentuch ruhte. „Ja, das ſind keine Menſchenfreunde, die alten Rohſens. Wo ſie ſich ihrer Genoſſen er⸗ wehren können, tun ſie es. Schade. Es wäre ſo nett, ein bißchen nachbarlichen Verkehr mit ih⸗ nen zu pflegen, da ſie die nächſten ſind. Wenn Georg verreiſt, iſt's manchmal recht einſam.“ Die blonde Frau Aenne tauſchte einen ver⸗ liebten Blick mit ihrem Gatten aus, der bei aller harmloſen Jungengutmütigkeit ein außerordentlich tüchtiger Geſchäftsmann, Direk⸗ tor der Vereinigten ſchleſiſchen Spinnereien u. arſache des Verzweiflungsſchrittes kannt. 1 Wertheim.(Der raſende Tod.) Schreiner⸗ meiſter Michael Hemmerich aus Kembach ſtieß mit einem Fuhrwerk zuſammen, ſtürzte von ſeinem Motorrrad und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Im Krankenhauſe trat nach we⸗ nigen Stunden der Tod ein. Stühlingen.(Opferſtockdiebe.) Hier wurden der 18 Jahre alte Rudolf Herzog und der 19 Jahre alte Johann Ruß unter dem Verdacht feſtgenommen, zwiſchen Freiburg und Säckin⸗ gen eine Reihe von Opferſtockdiebſtählen vor⸗ genommen zu haben. Die Beiden beſchuldigten ſich gegenſeitig. Oberkirch.(Er wollte ſeinen Gegner in die Luft ſprengen.) Am 27. Februar fand ein Landwirt von Lautenbach⸗Spitzenberg beim Holzmachen in der Feuerungsſtelle eine Am⸗ monitpatrone mit Sprengkapſel und Zünd⸗ ſchnur verborgen vor. Die Sprengkapſel war in der Abſcht gelegt worden, den Landwirt und ſeinen Mitarbeiter beim Anmachen des Feuers während der Veſperpauſe in die Luft zu ſprengen. Nur durch einen Zufall konnte die Sprengpatrone vorher entdeckt und ſo der Anſchlag verhütet werden. Als Täter wurde ein anderer Landwirt von Lauterbach-Spitzen⸗ berg der Staatsanwaltſchaft Offenburg einge⸗ liefert. Zwiſchen den beiden Landwirten be⸗ ſteht ſchon ſeit vielen Jahren eine erbitterte Feindſchaft. Nie hal ihm die Liebe abgewöhnt Eine ebenſo drollige wie arch originelle Ge⸗ ſchichte ſpielte ſich unlängſt in einer Landge⸗ meinde des Ravensburger Bezirks ab. Ein junges Mädchen, dem die Annäherungsverſu⸗ che eines ihm unſympatiſchen Burſchen keine Freude bereiteten, beſchloß in ihrer humorvol⸗ len Art, dem jungen Kavalier ſeine feurige Liebe nach dem Verfahren des bekannten Dok⸗ tor Eiſenbart aus dem ſehnſuchtsvollen Herzen zu treiben. Es verabredete ſich mit einigen Freunden, die ſich in der Scheune ihres Guts⸗ herrn verſtecken mußten. Pünktlich zur feſtge⸗ ſetzten Zeit am fraglichen Abend erſchien dann auch der beſtellte Liebhaber. Ehe nun der arg⸗ loſe junge Mann wußte, wie ihm geſchah, wur⸗ de er von feſten Fäuſten emporgehoben und im nächſten Augenblick war der Jüngling in den zu dieſem Zweck bereitgeſtellten Schweinegatter geſteckt und auf einen Schlitten verladen. Unter Mundharmonikaſpiel trat dann die ganze Ge⸗ ſellſchaft den Weg durch das nächtliche Dunlel auf ſchneebedeckten Feldern zum nächſten Bau⸗ ernhofe an. Dort angekommen, wurde im hel⸗ len Schein der Hoflampe Halt gemacht, um dem wunderlichen Fang die erſehnte Freiheit wie- der zu geben. Jorellen ſind zum Jeuerlöſchen ungeeignet „Zum Donnerwetter!“ hieb kürzlich der Branddirektor von San Francisco die Fauſt auf den Tiſch, und dann alarmierte er ſeine Männer, nicht um ſie gegen ein Großfeuer ein⸗ zuſetzen, ſondern zum— Forellenfang. Die Sache kam ſo: Seit einiger Zeit wurde die Tätigkeit der Feuerwehr von San Franctses durch einen höchſt unwürdigen Umſtand ganz weſentlich behindert. Wenn bei einem Brand die Schläuche an den nächſten Hydranten ange⸗ ſchloſſen worden waren, kam zuerſt ein vor— ſchriftsmäßiger dicker Waſſerſtrahl aus dem Mundſtück heraus. Doch dann verſiegte das rettende Naß bald, und ſchließlich kamen neben ein vaar jämmerlichen Tropfen— tote Fiſche 1 8 22 Aufſichtsrat in verſchiedenen großen ziellen Unternehmungen war. Sit entſtammte einer alten Ofſiziersſamilie, die ungern die Verbindung mit dem Kaufmann geſehen hatte. Im Laufe der fünf Jahre, die jene nun verheiratet waren, hatten ſie ſich vom Elück der Tochter und Enkelin überzeugt und das neue Familienmitglied ſchätzen und achten ge⸗ lernt. „Rohſen—“ wiederholte Hardt. R M R. And ein Freiherrenkrönlein. Es gab mecklen⸗ burgiſchen Adel dieſes Namens...„Ein Ehe⸗ paar wohl?“ „Ja, mit einem kranken Sohne“, gab ſie dem Frager weiter Auskunft.„Der arme Menſch iſt halb gelähmt, wird meiſt im Rollſtuhl ge⸗ fahren. Er kann höchſtens Ende der Zwanzig ſein, ſo wie du. Einziger Sohn und Erbe des Rieſenbeſitzes— ſchrecklich traurig, nicht wahr? „Ja, traurig“, ſtimmte Hardt zerſtreut zu. „Und— weiter ſind keine Kinder da?“ Frau Aenne verneinte. „Aber eine Art Nichte oder ſo was ſoll ſeit einem halben Jahre bei ihnen wohnen“, be⸗ merkte ihr Mann, die Gläſer der Freunde mit eisgekühltem Moſel füllen.„Doktor Weber er⸗ wähnte es neulich, bedauerte das Mädel. Ich nicht— die ſpekuliert wahrſcheinlich auf Geld und Gut der Alten, und den Jungen nimmt ſie mit in Kauf— die Frauenzimmer von heute ſind ja ſo raffiniert und berechnend!— Auf dein Wohl, teuerſtes Weib!“ „Na warte, bis ich dich allein habe“, drohte die kleine Frau mit blitzenden Augen— und tat ihm Beſcheid. Fortſetzung folgt. kommer⸗ aus dem Rohr heraus. Mit denen konnte man leider das Feuer nicht löſchen. Aus Neugier ſchraubte man einmal einen Schlauch wieder ab und ließ den Hydrant laufen. Neben einem 475 71 0 geringen Waſſerſtrählchen ſchoſſen Forellen in allen Größen, bis zu fünf Pfund ſchwer, aus dem Hahn. Das bereitete wohl den Zuſchauern, ſonderlich den Gaſſenjungen, viel Freude, aber nicht dem Branddirektor. Man mußte der Sache auf die Spur gehen und ent⸗ deckte ſchließlich, daß der Hauptbehälter des Waſſerwerkes von Forellen wimmelte. Zwei⸗ fellos waren infolge des Hochwaſſers Millio⸗ nen von Forelleneiern aus Bergwaſſern, die ſonſt das Leitungsnetz von San Franeisco nicht ſpeiſen, in den Hauptzufluß des Waſſerwerles getrieben worden. Die vor dem Behälter lie⸗ genden Filter waren nicht fein genug, um die Eier aufzuhalten. Das allzu gute Perſonengedüchtnis Die Nachricht, daß die engliſche Strafanſtalt Dartmoor, die kürzlich durch die Meuterei ih⸗ rer Inſaſſen weit über Englands Grenzen hi⸗ naus von ſich reden machte, demnächſt aufge⸗ löſt werden ſoll, weckt die Erinnerung an einen luſtigen Vorfall, der ſ. Zt. in den vornehmen Kreiſen Londons viel belacht wurde. Zu den Mitgliedern eines der feudalſten Klubs der engliſchen Hauptſtadt gehörte auch der alte Lord N., ein würdiger, ſehr reicher Herr, der auf ſein ungewöhnlich gutes ihn angeblich nie trügendes Perſonengedächtnis maßlos ſtolz war. Er ließ denn auch keine Gelegenheit vor— über gehen, um dieſe ſeine Eigenſchaft in ein möglichſt helles Licht zu ſtellen. Eines Tages kam Lord mit einigen Freunden in ſeinen Klub; in der Kleiderablage half ihm ein neuer Diener aus dem Mantel. Lord N. muſterte den Mann, dann bemerkte er mit einem Tone, der eigent⸗ lich keinen Widerſpruch duldete:„Aeh, ſagen Sie mal, Sie kommen mir ſo bekannt vor. Ha⸗ be ich Sie nicht ſchon geſehen? Gewiß, mein Gedächtnis täuſcht mich nicht, wir ſind einander ſchon begegnet. Sagen Sie mal, wo waren Sie eigentlich, bevor Sie hierher kamen?“ Worauf der neue Diener, ohne eine Miene zu verzie— hen, entgegnete:„Ich war Gefängniswärter in Dartmoor, Euer Gnaden“.— Lord N. ſoll von der Untrüglichkeit ſeines Gedächtniſſes ſeitdem weniger überzeugt geweſen ſein. Kähchen am hang Sie ſchwillen von Tag zu Tag, die Kätzchen am Hang. Und eines Morgens, da ich vorüber gehe, ſchütten ſie den Goldſtaub über mich aus, daß ich ausſchaue, wie ein Müller, der Goldmehl bereitet. Kätzchen am Hang! Iſt eine warme Stunde, dann kommen die Bienen herzu, aufgewacht aus der Winter- ſtille, und freuen ſich des friſch gedeckten Tiſches. Erſtes Grüßen des Frühlings ſeid ihr, Kätz— chen am Hang! Wenn ich euch ſehe, dann wacht die Hoffnung in mir auf, und ich weiß: das Schlimmſte iſt vorbei. Bald werden die Amſeln ſüß im Abend ſingen. Bald werden die Flammen der Krokus bren— nen im Graſe. Bald werden die Schlehen ein ſilbernes Wun⸗ der ſein. Bald, bald... Menſchen geht hinaus und ſchaut es euch an. Räumt fort aus eurer Seele den Schutt des Alltages, die Sorgen, den Kummer, das Leid. Es gibt auch noch anderes auf der Welt, Gro— ßes, Schönes, Leuchtendes... Ihr lacht mich aus? Weil man mit Kätzchen-Schauen kein Geld verdienen kann, darum lacht ihr mich aus? Das iſt wahr. Aber ein Stückchen Zufriedenheit gibt es, wenn man ſich am erſten Regen des Frühlings freuen kann, ein Stückchen Zufriedenheit und ein bißchen Hoffnung. N Glaubt ihr denn, die Weiſen aller Völler, aller Zeiten ſeien Dummköpfe geweſen, als ſie die Menſchheit lehrten: Nicht das Geld macht glücklich, glaubt ihr wirklich? Nehmt euch eine ſtille Stunde, geht hinaus, macht es, wie die Kinder: Laßt euch Goldſtaub über die Hand rieſeln, Goldſtaub von den blü⸗ henden Kätzchen am Hang. Beatus. der Mankel des Propheten und die Prinzeſſin Es iſt eine etwas merkwürdige Geſchichte, die da kürzlich mehr als tauſend Meter über dem Aermelkanal ihren vorläufigen Beſchluß fand. Aber um mit dem Anfang zu beginnen: Im Norden der Sunda⸗Inſeln Borneo liegt das Fürſtentum Sarawak, das einzige Land außer Großbritannien, in dem ein Angelſachſe auf dem Thron ſitzt. Der Fürſt von Sarawak iſt Engländer und mit ihm ſeine Familie. Da er ſelbſt keine männlichen Nachkommen beſitzt, wurde einer ſeiner Vettern zum Kronprinzen ernannt. Auch dieſer hat eine Engländerin zur Frau. Die Kronprinzeſſin iſt über das Alter der Jugenddummheiten längſt hinaus, aber ſie ſcheint unruhiges Blut in den Adern zu haben, was ihr letztes Abenteuer beweiſen dürf⸗ te. Urſprünglich gehörte die Kronprinzeſſin der engliſchen Hochkirche an. Vor einiger Zeit be⸗ kehrte ſie ſich zur chriſtlichen Wiſſenſchaft. wo⸗ vet ihr der brave Gatte keine Hinderniſſe in den Weg legte. Nach einiger Zeit fand die hohe Dame aber auch bei dieſer Sekte keine innere Ruhe und trat zu einer anderen chriſtlichen Kirche über. Damit ſchien ihre Seele endlich Frieden gefunden zu haben. Nun pflegt die ho⸗ he Dame gern zu reiſen, und bei einer ſolchen Gelegenheit unternahm das Schickſal einen neu⸗ en Angriff auf ihr Innerſtes. Die Kronprinzeſ⸗ ſin, die den ſchönen Titel Davana Muda führt, erfuhr auf einer ihrer Reiſen, daß es noch einen Mantel geben ſollte, den Mohammed getragen hatte. Die ſeltene Reliquie feſſelte die Fürſtin derartig, daß die Dayang Muda den Mantel für eine fabelhaft hohe Summe— man ſpricht von ſieben Millionen Mark— erwarb. Sie mochte dieſen Schritt nur der Kurioſität halber getan haben. Doch dann ſcheint von dem Man⸗ tel eine geheime Macht ausgegangen zu ſein, die Beſitz von der Kronprinzeſſin ergriff. Um es kurz zu machen: Die Dayang Muda fühlte ſich immer mehr zum Ifſlam hingezogen, und kürzlich ſtand ihr Entſchluß feſt. Sie wollte Mohammedanerin werden. Da ſie gerade in Paris war, ſo hätte ſie nur in die dortige Moſchee gehen und die Zeremonie an ſich voll⸗ ziehen zu laſſen brauchen. Doch die Kronprin⸗ zeſſin iſt ein poetiſches Gemüt. Sie wollte im Flugzeug über dem Waſſer zur Mohammedane⸗ rin werden, damit ſie in dieſem wichtigen Au⸗ genblick dem Himmel möglichſt nahe und der Erde möglichſt fern wäre. Alſo wurde die „Taufe“ durch den Oberimam der Weſtlichen Iflamitiſchen Diaſpora im Flugzeug über dem Kanal vollzogen. Rennzeichnungszwang der Eier Das Bezirksamt Mannheim hat kürzlich be⸗ ſtimmte Richtlinien für die Kennzeichnung der Eier erlaſſen. Danach müſſen die ſich im Handel befindlichen Eier wie ſolgt bezeichnet werden; 1. Trinkeier, 2. Friſche Eier, 3. Koch- oder Back⸗ eier, 4. Konſervierte Eier, 5. Schmutz- oder Bruch⸗ eier, 6. Fleckeier. Die Vehälter, in denen die Eier feilgehalten oder verkauft werden, haben in deutlich lesbarer Schrift die Bezeichnung der einzelnen Eierſorten zu tragen. Dieje Vorſchrif! entſpricht auch dem beim Reichsernährungsmini—⸗ ſterium in Bearbeitung befindlichen Handelsklaſ⸗ ſengeſetz, das demnächſt erſcheinen wird. Daß das Bezirksamt in Mannheim ſchon jetzt mit der ſchon längſt notwendigen Klaſſifizierung de Eier begonnen hat, um endlich dem Mißbruun. daß minderwertige Eier als Fiſcheier gehandel werden können, einen Riegel vorzuſchieben, iſ echt erfreulich. Es iſt wahrſcheinlich viel zu venig bekannt, daß nur das ganz friſche Ei ine nicht geringe Menge Lezithin enthält. kezithin iſt die Hauptnahrung des menſchlichen Hehirns und Nervenſyſtems.— Das Lezithin fängt aber bereits nach der erſten Woche an, ſich zu verflüchtigen und iſt nach 14 Tagen faſt bollſtändig aus dem Ei verſchwunden. Das Ei gilt wohl nach 14 Tagen noch als Friſchei, aber es hat nicht mehr den Wert eines vollfriſchen⸗ oder Trinkeies. Deshalb müſſen nach der Vor⸗ ſchrift des Bezirksamts in Mannheim dieſe Trink⸗ eier vom Geflügelhalter mit dem Datumſtempel des Legetages verſehen ſein. Das Alter eines Eies läßt ſich übrigens ziemlich genau beim Durch⸗ leuchten an der Größe ſeines Luftraumes feſt⸗ ſtellen. Der Luftraum eines vollfriſchen Eies darf nicht höher als 5 Millimeter ſein. Das Eigelb muß deutlich ſichtbar, frei in der Milte des Eies ſchweben und ſich beim Aufſchlagen des Eies vom Eiweiß glatt trennen laſſen. Die Schale der % muß normal, ſauber und ungewaſchen ein. Die übrigen Klaſſen umſaſſen unverdorbene ge— nußfähige und bedingt taugliche Eier. Auslands⸗ eier müſſen durch deulſche Schrift als Auslands⸗ eier oder nach dem Lande ihrer Herkunft be— zeichnet ſein. 4 Erben, ſeid vorſichlig! Von Juſtizoberſekretär Rexheuſer, Weimar. Es iſt oft gar nicht ſo einfach, Erbe zu ſein. Schon mancher Erbe hat aus Unkenntnis der geſetzlichen Vorſchriften großen Schaden er⸗ leiden und aus ſeinem eigenen Vermögen zu— ſetzen müſſen. Es ſeien deshalb die für den Erben wichtigen Beſtimmungen hier kurz an⸗ geführt. Wird jemand zur Erbſchaft berufen, ſei es auf Grund eines Teſtaments oder Erbver— trags, ſei es auf Grund geſetzlicher Erbfolge, ſo bedarf es keines beſonderen Erbantritts(d. h. einer Erklärung, die Erbſchaft antreten zu wollen), ſondern die Erbſchaft geht ohne wei— teres kraft Geſetzes mit allen Aktiven und Paſ⸗ ſiven auf den Erben über, und zwar dergeſtalt, daß der Erbe für alle Nachlaßſchulden unbe— ſchränkt, d. h. auch mit ſeinem eigenen Ver— mögen haftet. Iſt der Nachlaß überſchuldet, ſo wird der Erbe gut tun, die Erbſchaft auszu— ſchlagen. Dies iſt der einfachſte Weg, um einer perſönlichen Haftung aus dem Wege zu gehen. Dem Erben iſt eine Friſt gegeben, binnen wel— Am das Aebeitsbeſchaffungs⸗ programm Die Verhandlungen im Reichswirtſchaftsrat Die Verhandlungen im Reichswirtſchaftsrat über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm nä— ern ſich dem Abſchluß. Es iſt auch, we verlau⸗ tet, zu einer Einigung über die auszuführen⸗ den Arbeiten gekommen, allerdings ſind die hern ſich dem Abſchluß. Es iſt auch, wie verlau⸗ programms bisher nicht erörtert worden. In dieſem Zuſammenhang hat ſich ein Refe⸗ rent im Reichswirtſchaftsminiſterium, der an den Beratungen führend beteiligt iſt, wie folgt geäußert: Die einzige Möglichkeit, um die große aus unzureichender Kapitalverwendung reſultieren— de Gleichgewichtsſtörung zu überwinden, iſt unter dieſen Umſtänden die, die fehlende pri⸗ vate Unternehmerinitiative durch die öffentliche Initiative zu erſetzen und durch die öffentliche Hand im traditionellen Bereich ihrer Betäti— gung größere Arbeiten unter Einſatz erheblicher Mittel auszuführen Dabei wird man ſelbſtver⸗ ſtändlich vorzugsweiſe nur ſolche Arbeiten, die unter normalen Verhältniſſen ohnehin in ab⸗ ſehbarer Zeit ausgeführt worden wären oder bereits geplant waren, in Angriff nehmen. Wenn eine ſolche Aktion wirklichen Erfolg ha- lich hält oder wenn dieſelbe beſonders ver⸗ ben ſoll, alſo die Konjunktur allgemein anregen ſoll, müſſen bei der Finanzierung neue zuſätzli⸗ che Mittel eingeſetzt werden. Jede Arbeitsbeſchaffung durch die öf⸗ fentliche Hand, die etwa mit Steuern oder Beiträgen finanziert würde, wäre ſinnlos 42 u. gleiche dem Verſuche des Herrn von Münch— hauſen, ſich an ſeinem Zopf aus dem Sumpf herauszuziehen. Die Mittel zur Finanzierung müſſen alſo iter allen Umſtänden im Kre⸗ ditwege beſchafft werden, und zwar ſo, daß der übrigen Wirtſchaft dabei die Kredite nicht verknappt werden. Nur wenn neuer Kredit zuſätzlich ge⸗ ſchaffen wird, oder bisher brachliegende Gelder in Bewegung geſetzt werden, kann den Auftrieb erhalten, kann eine Bewe⸗ gung ausgelöſt werden, die ſchneeball⸗ artig wachſend weiterläuft. — Oeflingen.(Kind ertrunken.) Das vier Jah⸗ re alte Kind des Gipſereiarbeiters Sutter fiel in den Gewerbekanal und ertrank. Donaueſchingen.(Todesfall.) Der Bruder der Fürſtin zu Fürſtenberg, Graf Karl Schön⸗ born⸗Buchheim iſt nach langer ſchwerer Krank- heit geſtorben. Kehl, 4. 3. Am Sonntag wurde die Witwe Schwartz, die Mutter des nach Cayenne ver⸗ ſchleppten früheren Mitbürgers P. Schwartz, zu Grabe getragen, nachdem ſie mehr als 12 Jahre auf die Heimkehr ihres ſchuldlos ver⸗ bannten Sohnes gewartet hatte. Am Montag, alſo am Tage nach ihrer Beerdigung, kam von dem Sohn aus Cayenne die Nachricht, daß er demnächſt heimkehren werde und daß man ſein Mütterchen ſolange tröſten ſolle. Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Nachts ver⸗ ſuchte ein Kriegsinvalide aus der Guteman⸗ ſtraße durch Oeffnen der Schlagader am lin⸗ ken Unterarm mit einer Raſierklinge ſei⸗ nem Leben ein Ende zu machen. Der Lebens⸗ müde wurde ins Allgemeine Krankenhaus ge⸗ bracht. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. Preisauschreiben der Deulſchen Turnerschaft Der Vorſtand der DT., der hon zur Un⸗ terſtützung des freiwilligen Arbeitsdienſtes eine Summe von 20 000.— RM zur Verfiigung geſtellt hat, die bereits in den einzelnen Turn⸗ kreiſen zur Verwendung gekommen iſt und rei⸗ chen Segen getragen hat, ſtellt aufs neue 6000.— RM zur Verfügung, ebenfalls zur Förderung des freiwilligen Arbeitsd enſtes. Die Vereine der DT. ſind teilnahmeberechtigt an dem Preis ausſchreiben. Sie haben bis zum 1. 4. bei der Geſchäftsſtelle der DT. anzumel⸗ den, daß ſie ſich für das Preis ausſchreiben be⸗ werben. Der Vorſtand der DT. behält ſich vor, diejenigen Vereine mit Preiſen zu beden⸗ ken, die beſondere Leiſtungen auf dem Gebiete des freiwilligen Arbeitsdienſtes aufweiſen kön⸗ nen. Die Vereine müſſen bis zum 15. 4. eine Voranmeldung an die Geſchäftsſtelle der DT. übermitteln, in der ſie mitteilen. daz ſie ſich um das Preisausſchreiben be wer ben. Bis zum 1. 7. müſſen ſie dann den Nachweis erbracht haben, wie ſie die Arbeit durch geführt haben. Die Aus ahlung der Preiſe erfolgt ſp'te“ens 4 am 10. Juli. 95 5. cher er ſich üverlegen kann, ob er die Eroſchaft annehmen oder ausſchlagen ſoll. Die Friſt be⸗ trägt ſechs Wochen und beginnt mit dem Zeit⸗ punkt, in welchem der Erbe von dem Erbfall Kenntnis erlangt hat. Die Ausſchlagungsfriſt beträgt ſechs Monate, wenn der Erblaſſer ſei⸗ nen letzten Wohnſitz im Auslande hatte oder der Erbe bei Beginn der Erbſchaft ſich im Auslande aufhält. Die Ausſchlagung iſt dem Nachlaßgericht gegenüber zu erklären. Eine einfache Zuſchrift an das Gericht genügt aber nicht. Die Erklärung muß vielmehr zu gericht⸗ lichem oder notariellem Protokoll gegeben wer⸗ den, oder die Unterſchrift des Ausſchlagenden unter der Ausſchlagungserklärung muß öffent⸗ lich beglaubigt ſein. Hat der Erbe die Erb⸗ ſchaft einmal angenommen, ſo kann er ſie nicht mehr ausſchlagen. Dasſelbe iſt der Fall, wenn die für die Ausſchlagung vorgeſchriebene Friſt verſtrichen iſt. Die Ausſchlagung der Erbſchaft iſt unwiderruflich. Wird ſie rechtsgültig aus⸗ geſchlagen, ſo gilt der Anfall an den Aus⸗ ſchlagenden als nicht erfolgt. Die Erbſchaft fällt dem Nächſtberufenen zu, der nun ſeiner⸗ ſeits wieder ausſchlagen kann. Hat der Erbe nicht ausgeſchlagen, ſo haftet er, wie bereits erwähnt, zunächſt unbeſchränkt für alle Nachlaßſchulden ſowohl mit ſeinem eigenen Vermögen als auch mit den Nachlaß⸗ gegenſtänden. Will jedoch der Erbe ſeine Haf— tung auf den Beſtand des Nachlaſſes beſchrän⸗ ken, ſo geſchieht dies in der Regel durch Er— richtung eines Inventars(Nachlaßverzeichniſ— ſes), welches beim Nachlaßgericht einzureichen iſt. Zur Aufnahme des Inventars muß der Erbe eine zuſtändige Behörde oder einen zu— ſtändigen Beamten oder Notar zuziehen. Ein Privatincentar genügt nicht. Im Inventar ſollen die Nachlaßgegenſtände mit Wertanga— be ſowie die Nachlaßverbindlichkeiten vollſtän⸗ dig angegeben ſein. Eine geſetzliche Friſt zur Inventarerrichtung kennt das Geſetz nicht. Der Erbe hat das Recht, dies jederzeit zu tun. Er ſchafft ſich ſo Klarheit über den Beſtand des Nachlaſſes und erhält eine ſichere Grundlage zur Entſchließung darüber, ob es ſich em— pfiehlt, die Erbſchaft anzunehmen oder aus— zuſchlagen. Dem Erben kann vom Nachlaßge— richt aber auch die Pflicht auferlegt werden, in— nerhalb einer beſtimmten Friſt die Inventar— errichtung vorzuehmen, und zwar dann, wenn ein Nachlaßgläubiger es beantragt. Verſäumt der Erbe die Inventarfriſt, oder macht er ſich bei den Nachlaßverbindlichkeiten unbeſchränkt (alſo auch mit ſeinem eigenen Vermögen). Der Erbe hat auf Verlangen eines Nachlaß⸗ gläubigers vor dem Nachlaßgericht den Offen— barungseid dahin zu leiſten, daß er nach be⸗ ſtem Wiſſen die Nachlaßgegenſtände ſo voll— ſtändig angegeben habe, als er dazu imſtande iſt. Leiſtet er den Eid nicht, ſo haftet er dem antragſtellenden Gläubiger gegenüber unbe— ſchränkt. Der Erbe hat aber noch weitere Möglichkei⸗ ten, ſich von der perſönlichen Haftung für die Schulden des Erblaſſers zu befreien. Er kann nämlich, wenn er die Erbſchaft für unzuläng⸗ wickelt erſcheint, beim Nachlaßgericht die Er⸗ öffnung des Nachlaßgerichts des Nachlaßkon⸗ kurſes oder die Anordnung der Nachlaßver— waltung herbeiführen. Bei der Nachlaßverwal— tung wird vom Gericht ein Nachlaßverwalter beſtimmt, der die Nachlaßgläubiger aus dem Nachlaß zu befriedigen u. dann erſt den Nach- laß an den Erben herauszugeben hat. Um die Schulden des Nachlaſſes feſtzuſtellen und da— nach zu prüfen, ob die Vorausſetzungen des Nachlaßkonkurſes oder der Nachlaßverwaltung gegeben ſind, können die Nachlaßgläubiger im Wege des Aufgebotsverfahrens, das beim Nachlaßgericht vom Erben zu beantragen iſt, zur Anmeldung ihrer Forderungen aufgefor— dert werden. Die Gläubiger, welche ſich auf öffentliche Aufforderung nicht melden, werden e 5 U durch Urteil ausgeſchloſſen. die Wirtſchaft insgeſamt einen beleben⸗ Man ſieht, daß das Geſetz dem Erben ge— nug Mittel und Wege gibt, die grundſätzlich unbeſchränkte Haftung für Nachlaßſchulden von ſich abzuwenden. Er muß aber gut aufpaſſen, damit es nicht nachher heißt:„Erbe werden iſt nicht ſchwer, Erbe ſein dagegen ſehr!“ Höre Privatlegranstalt Institut Sigmund Mannh; im A l, 9 am Scho Jag- und Abendschule. Sexta Prima(1-9. Klasse) einschl. Schüber und Schülerinnen. Kurse f. Erwachsene. Beginn neuer Kurse für Obersek inda u. 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Er hofft darauf, daß es ihm wie bei früheren Konferenzen ge— lingen könnte, die alte Front der alliierten Mächte zuſammenzubringen, um die franzöſi⸗ ſchen Ziele leichter zu erreichen. Der bisherige Verlauf der Abrüſtungskon⸗ ferenz läßt, abgeſehen von einer gewonnenen Klarheit über die franzöſiſchen Abſichten, dennoch kein ſicheres Urteil für die Entwick⸗ lung oder das Ergebnis zu. Die fundamen— talen und entſcheidenden Fragen kommen erſt Mitte der kommenden Woche im allgemeinen politiſchen Ausſchuß zur Sprache. Dieſe Ver⸗ handlungen ſind entſcheidend für das geſamte Schickſal und den weiteren Verlauf der Kon— ferenz. Die Tagesordnung des politiſchen Aus— ſchuſſes ſteht noch nicht feſt. Daher iſt auch die Frage völlig offen, ob die franzöſiſchen Si⸗ cherheitsforderungen an erſter Stelle ſtehen oder ob man nicht doch den geſamten Fra— genkomplex in Zuſammenhang behandeln wird. An der Haltung und Auffaſſung der Reichsregierung hat ſich nichts geändert. Wenn jetzt der Führer der deutſchen Delegation, Botſchafter Nadolny, nach Berlin gekommen iſt, um mit dem Reichskanzler über den wei— teren Verlauf der Abrüſtungskonferenz zu ſprechen, ſo iſt das deshalb notwendig ge— worden, weil entgegen früher getroffenen Ver- einbarungen einige Vorſchläge Tardieus über die Einſetzung von beſtimmten Ausſchüſſen an⸗ genommen worden ſind. Daneben ſpielt die franzöſiſche Forderung auf Durchberatung der Sicherheitsvorſchläge Frankreichs eine weitere große Rolle. Nach Auffaſſung maßgebender politiſcher Kreiſe, welche über dieAbſichten der Reichsre— gierung unterrichtet zu ſein ſcheinen, wird bei den bevorſtehenden entſcheidenden politiſchen Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz über die von uns aufgezeigten Fragen die Reichs— regierung durch einen Miniſter, vielleicht auch durch den Reichskanzler als Außenminiſter vertreten ſein. Das halten wir für dringend erforderlich, weil ja auch der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident Tardieu anweſend iſt, ferner die europäiſchen Großmächte durch ihre Außenminiſter vertreten werden. Damit iſt natürlich keine Kritik an der Führung der deutſchen Delegation ausgeſprochen. Sondern es handelt ſich einfach darum, feſtzuſtellen, daß wir die Anweſenheit verantwortlicher Kabi— nettsminiſter an den Verhandlungen über eine der bedeutendſten Schickſalsfragen unſerer Na⸗ tion für erforderlich halten. * In den von der Reichsregierung der Ab— rüſtungskonferenz überreichten Vorſchlägen nimmt die Frage der Gleichberechtigung eine hervorragende Stellung ein. Sie iſt aufs engſte verbunden mit der Frage der Sicherheit. Be⸗ vor man ſich über das Wie und Wenn von Ausführungsmöglichkeiten irgendwelcher Ab— rüſtungsmaßnahmen unterhalten kann, ſind dieſe Fragen zu prüfen und zu klären, ſonſt hat die Konferenz jede Bedeutung für uns ver⸗ loren. Die deutſchen Vorſchläge beſagen klar, was die Aufgabe der Konferenz iſt. Sie ſoll gleiche Sicherheit und volle Gleichberechtigung für alle Staaten ſchaffen. Nachdem Deutſchland reſt⸗ los die Vertragsverpflichtungen erfüllt hat, kann die Abrüſtungskonferenz überhaupt nur noch einen Beſchluß faſſen, der dahingeht, daß jetzt auch die anderen Staaten in vollem Um⸗ fange ihre Vertretungsverpflichtungen erfül⸗ len. Den Weg dazu weiſen wiederum die deut⸗ ſchen Vorſchläge, an denen wir nicht rütteln laſſen können. In all dieſen außenpolitiſchen Fragen gibt es bei uns keine Meinungsverſchiedenheiten. Wir ſind davon überzeugt, daß der franzöſiſch. Aktivität gegenüber eine ebenſo ſtarke deut⸗ ſche entfaltet wird. Der Völkerbund iſt auf einen Antrag Chinas am Donnerstag zu ſeiner zweiten außerordent⸗ lichen Vollverſammlung zuſammengetreten, um ſich, nachdem der Rat bereits ſeine Un⸗ fähigkeit bewieſen hatte, ebenfalls mit dem mandſchuriſchen Konflikt zu befaſſen. Ob und in welcher Weiſe eine Beilegung des Fern— oſt⸗Konfliktes zu erreichen iſt, dies zu beurtei⸗ len iſt nach der gegenwärtigen Lage vorerſt noch eine Unmöglichkeit, und wenn eine Be⸗ friedung wirklich gelingen ſollte, dann wird ſich die aalglatte japaniſche Regierung ſehr bald eine neue günſtige Gelegenheit ausſu⸗ chen, um wiederum den Streit vom Zaune zu brechen. Der gegenſeitige Kampf iſt eben im Fernen Oſten im Laufe der Zeit ſo zur Tages⸗ ordnung geworden, und Japan hat ſich in ſeine Expanſionspolitik ſo fanatiſch verrannt, daß eine endgültige Schlichtung des Konflik⸗ tes wohl kaum zu erreichen iſt. Gewiß hat ſich Japan durch den drohenden Boykott der Mächte für den Augenblick einſchüchtern laſſen und ſich zu einem Waffenſtillſtand mit China bereitgefunden, einem Waffenſtillſtand aber, deſſen einſeitige und harte Bedingungen für China nur den einen Beſchluß zuſtandekom⸗ men ließen: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Die Verhandlungen zwiſchen beiden Ländern ſind, wie der chine— ſiſche Delegierte Dr. Ven den im Völkerbund verſammelten Vertretern der 55 Nationen mit⸗ teilte, abgebrochen und die Fortſetzung der Feindſeligkeiten damit unvermeidlich gewor— den. Inwieweit die chineſiſchen Anklagen ge— gen den Friedensſtörer Japan beim Völker⸗ bund eine gerechte Beurteilung finden, da⸗ rüber beſteht vorerſt noch Ungewißheit. Jeden⸗ falls werden wir wiederum erleben, daß in der Mandſchurei von neuem das Schlachtge— tümmel ſeine grauſame Sprache ſpricht, wäh⸗ rend weitab vom Schuß die lieblichſten Me— lodien den diverſen Friedensſchalmeien entlockt werden. * Litauen hat den Ernſt der Situation noch immer nicht erfaßt. Die Ernennung des Lei⸗ ters der litauiſchen Volksſchule in Memel, Rektor Simmat, zum Präſidenten des Memel⸗ direktoriums, bedeutet nur eine weitere Her⸗ ausforderung der Mehrheit des Landtags. Simmat iſt Vertrauensmann des Gouverneurs Merky. Er kann kein Direktorium bilden, weil die Mehrheitsparteien des Landtags jede Be— teiligung ablehnen müſſen. Darauf ſpekuliert aber der Gouverneur, un dann den Memel⸗ landtag auflöſen zu können und um bei den Neuwahlen im Zeichen eines Belagerungszu⸗ ſtandes die deutſchen Mehrheitsparteien nie⸗ derringen zu können. Eine Abordnung des Memellandbundes u. der deutſchen Oſtverbände wurde vom Reichs- kanzler empfangen. Sie überreichten eine Denk⸗ ſchrift, in der verſchiedene Forderungen für den Schutz des Deutſchtums im Memelland, wie für die Aufrollung der Memelfrage über⸗ haupt enthalten ſind. Vom Reichskanzler wiſ⸗ ſen wir, daß er in dem Augenblick, in dem ſich die Politik Litauens Memel gegenüber klar durchſchauen läßt, die notwendigen deutſchen Repreſſalien Litauen gegenüber ergreifen wird. Wir halten die Stunde bald für gekommen. Aus aller Well sraudſüiftung nach erfolgler zwangsverſteigerung Wißzmar(Kreis Wetzlar), 4. 3. Geſtern abend gegen 6 Uhr brach in dem Gehöft des Land⸗ wirts Ufer im Wohnhaus Feuer aus. Während man mit ſeiner Löſchung beſchäftigt war, ent⸗ ſtand plötzlich in der 30 Meter entfernt liegen⸗ den Scheune ebenfalls ein Brand, der bedeu⸗ tend ernſter war und das Gebäude mit den landwirtſchaftlichen Maſchinen und Futtervor⸗ räten einäſcherte. Die Unterſuchung ergab ein⸗ wandfrei, daß Brandſtiftung vorliegt. Der jrü⸗ here Beſitzer, Landwirt Ludwig Forbach, wurde verhaftet. Er hat Bündel Stroh in den Kleider⸗ ſchränken und Betten untergebracht ſowie Strohhaufen unter die Treppen und auf das Dach gelegt und angezündet. Im Wohnhaus iſt der Brand früh genug bemerkt worden, die Scheune dagegen war nicht mehr zu retten. Forbach hatte ſeinen Beſitz vor kurzem durch 8 f daß er in einer Art Verzweiflungsſtimmung die Tat begangen hat. Bisher verweigert er jede Ausſage. Vor den Augen ihrer Begleilerin vom d-Jug zermalmt Beiſeförth, 4. 3. Die Frau des Arbeiters Horn aus Malsfeld wurde vom D⸗Zug Kaſſel — Bebra erfaßt und getötet. Die Verunglückte befand ſich mit einer Gefährtin auf dem Wege nach Altmorſchen. Um ſchneller zum Ziel zu kommen, wählten die beiden Frauen die Eiſen⸗ bahnlinie, die durch einen Tunnel führt, wäh⸗ rend die Landſtraße einen großen Bogen um den Berg machen muß. Als ſie die Fuldabrücke faſt überſchritten hatten, brauſte der D⸗Zug heran. Während es der einen Frau gelang, ſich im letzten Augenblick zu retten, wurde Frau Horn von der Lokomotive erfaßt und buchſtäb⸗ lich in zwei Hälften geteilt B 1 eiterin von Lenderſcheid die Brandſeuche macht umfangreiche Lcherheilsmaßnahmen für die Gemeinde erforderlich— Bildung eines Iweckverbandes der Nachbargemeinden Kaſſel, 4. 3. Seit Januar haben in der Gemeinde Lenderſcheid 7 und in der kleinen Nachbargemeinde Lanertshauſen 2 weitere gro⸗ ße Brände ſtattgefunden, die mit einer an Si⸗ cherheit grenzenden Wahrſcheinlichkeit auf Brandſtiftung zurückzuführen ſind. Da es bis⸗ her nicht gelungen iſt, die Urheber, insbeſon⸗ dere auch der letzten Brände, einwandfrei feſt⸗ zuſtellen, hat ſich der Bevölkerung der betref⸗ fenden Ortſchaften, aber auch der weiteren Umgebung, eine ernſte Beunruhigung bemäch⸗ tigt. Der Regierungspräſident hat deshalb am 2. März ds. Irs. gemeinſam dem Oberſtaats⸗ anwalt aus Marburg, dem Landrat des Krei⸗ ſes Ziegenhain und dem Stellvertreter des Polizeipräſidenten in Kaſſel als Leiter der Landeskriminalſtelle, ſowie in Anweſenheit der örtlichen Gemeindeleiter und des Vorſtandes der Kreisbauernſchaft nach eingehender Beſich— Exploſion in einer Aluminiumfabrin Kaſſel, 4. 3. In einer hieſigen Aluminium⸗ fabrik ereignete ſich eine Exploſion, die offen- bar dadurch entſtand, daß ein Lager des An— triebmotors der Entſtaubungsanlage heiß lief und das Oel ſich entzündete. Hierdurch ſind wohl Staubteilchen in Brand geraten und ſprengten das Entſtaubungsrohr auseinander. Drei Arbeiter wurden leicht verletzt. Einer mußte vorübergehend ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Durch die Exploſion ſind die Fenſterſcheiben und zum Teil auch die Fenſter⸗ kreuze des drei Stockwerke hohen Fabrikgebäu⸗ des und des daneben liegenden Kontorraumes zertrümmert worden. Polizeibeamter ermordet Dresden, 4. 3. In der Nacht zum Freitag wurde in der Nähe eines Gaſthofes der Poli⸗ zeihauptwachtmeiſter Schickel mit einem Herz⸗ ſchuß tot aufgefunden. Offenbar liegt ein Ver⸗ brechen vor. Die Polizei nimmt an, daß die Tat von Perſonen verübt worden iſt, die in der ver⸗ gangenen Nacht in der Nähe des Tatortes po⸗ litiſche Inſchriften angebracht haben. Waldbrand von Schulkindern gelöſchl Gelnhauſen, 4. 3. Im Kreisort Kath.⸗Willen⸗ roth bemerkten Fußball ſpielende Kinder in der Nähe des von Kühlmannſchen Forſtes nahe des Dorfes Rauchſchwaden. Sofort eilte die ganze Schar nach der betreffenden Stelle, wo eine Fichtenſchonung in hellen Flammen ſtand. Nach einſtündiger beherzter Löſcharbeit gelang es den Buben, des Feuers Herr zu werden und ſo ein größeres Unheil zu verhüten. Beſichligung der Wachtruppe durch den Reichspräſidenlen Berlin, 4. 3. Der Herr Reichspräſident Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg beſichtigte heute mittag 12.30 Uhr auf dem Moabiter Exerzierplatz, wie alljährlich, die Wachtruppe Berlin. Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie Freiherr v. Hammerſtein⸗ Equord und die unmittelbaren Vorgeſetzten der Wachtruppe waren bei der Beſichtigung an⸗ weſend. Nach Abnahme des Vorbeimarſches nahm der Herr Reichspräſident im Offizters⸗ heim der Wachtruppe am gemeinſamen Mit⸗ tageſſen teil. Eine Spur in der Lindbergh⸗-Affäre? London, 4. 3. Wie Reuter aus Hopewell in Jerſey, dem Wohnſitz Lindberghs, erfährt, hat heute kurz nach Mitternacht ein Mann, der ſeien Namen nicht nannte, bei Lindbergh an⸗ gerufen und gefragt, ob für die Entführer ſei⸗ nes Söhnchens Straffreiheit gewährt werden würde. Im Hauſe Lindberghs befindet ſich jetzt nach dem Raub eine Polizeiwache, die ſo⸗ gleich nach dem Anruf alle Maßnahmen unter⸗ nommen hat, um den Ort, von wo aus er er⸗ folgte, zu eruieren. Reine Veranlaſſung zur Erhöhung des Brolpreiſes Berlin, 4. 3. Da über die Verhältniſſe am Berliner Roggenmehlmarkt im Zuſammenhang mit der Brotpreisfrage noch immer irrtümliche und unklare Auffaſſungen verbreitet ſind, wird darauf hingewieſen, daß an der Berliner Pro⸗ duktenbörſe am 3. März Roggenmehl durch⸗ ſchnittlich mit 27,45 RM je Doppelzentner no⸗ tierte. Dieſer Preisſtand muß für die Berliner Bäcker bei einem Brotpreis von 45 Reichspfen⸗ nig für das 1250⸗Gramm⸗Brot als durchaus günſtig bezeichnet werden. Angeſichts dieſer La⸗ ge und der Preisentwicklung am Mehlmarkt iſt den Bäckern ohne weiteres mindeſtens die Auf⸗ rechterhaltung des gegenwärtigen Brotpreiſes möglich. Es beſteht keinerlei V tigung und Beratung an Ort und Stelle eini⸗ ge Maßnahmen angeordnet, die einer beſſeren Sicherung der Gemeinden gegen Brandſtiftung dienen ſollen. Es werden einige Schutzpolizei⸗ beamte auf einige Zeit nach Lenderſcheid ver⸗ legt, die mit Polizeihunden einen ſtändigen Patrouillendienſt, namentlich während der Nacht, durchführen ſollen. Gleichzeitig wird die Kriminalpolizei verſtärkt. Das Verlaſſen der Häuſer nach Einbruch der Dunkelheit wird für alle Bewohner, mit Ausnahme dringender Fälle, bis auf weiteres polizeilich unterſagt werden. In Frielendorf hat ſich ein Zweck⸗ verband der umliegenden Gemeinden gebildet, der mit Unterſtützung der Brandverſicherungs⸗ anſtalt ſofort eine Motorſpritze anſchaffen wird. Für die Ermittlung der Täter iſt eine Belohnung von 3000 Mk. ausgeſetzt. Kleine Reldungen Wieder ein Blindgänger⸗Unglück. In einem Dorfe des Kreiſes Lublin fand ein Bauer auf ſeinem Feld einen Blindgänger aus dem Weltkrieg. Er wollte ihn auseinander⸗ nehmen. Dabei explodierte das Geſchoß und der Bauer wurde vollſtändig zerriſſen. Seine drei Kinder erlitten lebensgefährliche Ver letzungen. Ins Grab geſtürzt. Auf dem evangeliſchen Friedhof in Dort⸗ mund⸗Aſſeln ereignete ſich ein ſeltſamer Vor⸗ fall. Als der 61jährige Pfarer Hilburg bei einer Beerdigung die Grabrede halten wollte, wurde er von einem Gehirnſchlag getroffen und ſtürzte tot ins offene Grab. 175 Schiffe arbeitslos in Hamburg. Der im Hamburger Hafen ttilliegende Schiffsraum beträgt 750 000 Bruttotonnen, d. ſ. um rund 130 000 Bruttotonnen mehr als im Vormonat. Unter den 175 Schiffen, die in den Häfen liegen, befinden ſich 15 ausländi— ſche Schiffe. Späte Opfer des Krieges. Aus bisher nicht aufgeklärter Urſache explo⸗ dierten vier Granaten, die auf einem Felde bei Arras ausgegraben und leichtſinniger⸗ weiſe am Wegrand liegen gelaſſen worden waren. Zwei Paſſanten ſcheinen ſich an den Granaten zu ſchaffen gemacht zu haben. Sie wurden in Stücke zerriſſen. Flugzeug ins Meer geſtürzt. Ein Flugzeug der franzöſiſchen Luftfahrtge⸗ ſellſchaft Aèropoſtale, das den Dienſt zwiſchen Buenos Aires und Rio de Janeiro verſieht, iſt bei einem fürchterlichen Sturm ins Meer geſtürzt. Die drei Mann der Beſatzung und ein Paſſagier ſind ums Leben gekommen. Indien hamſtert Gold. Im Unterhaus teilte Sir Samuel Hoare mit, daß das in Indien gehortete Gold auf 500 bis 600 Millionen Pfund(10—12 Mil⸗ liarden RM) geſchätzt werde. Zuverläſſige Statiſtiken ſeien jedoch nicht vorhanden. Tot— ohne es zu wiſſen. Ein ſeltſamer Fehler wurde im Standes⸗ amtsregiſter von Jena aufgedeckt. Durch Zu⸗ fall kam heraus, daß der jetzt 91 Jahre alte Rentner Georg Butterich ſeit 20 Jahren be⸗ reits als tot im Standesamtsregiſter geführt wird. Der Irrtum kam heraus, als der Enkel des„Verſtorbenen“ ſich beim Standesamt eine Beſcheinigung holen wollte und dort zu ſeiner größten Verwunderung erfuhr, daß ſein Groß⸗ vater bereits in der Liſte der„Verſtorbenen“ rangiert. Tagesumſchau Die deutſch⸗ſchwediſche Vereinigung in Stock⸗ holm veranſtaltete eine ſtark beſuchte Goethe⸗ feier, der auch das Kronprinzenpaar beiwohn⸗ ten. Der Chef der Stockholmer Oper John For⸗ ſell trug einige Goethe⸗Lieder vor und Profeſ⸗ ſor Frederik Boeock hielt einen Vortrag über Goethe und. Das amerikaniſche Repräſentantenhaus nahm ein Geſetz an, nach dem große Mengen Weizen aus den Beſtänden des Landwirtſchaftminiſte⸗ riums durch das Rote Kreuz an notleidende Erwerbsloſe verteilt werden ſollen. * Lindbergh erhielt einen zweiten Brief, worin 50 000 Dollar Löſegeld für ſeinen Sohn ver⸗ eranlaſſung, eine langt werden. Der Brief iſt in Neuyork aufge⸗ eben worden. Er trug keine Unterſchrift. am Sonntag, den 6. März 32, nachmittags ½4 un- im„Frelschütaz““. Rednerin: Frl. Ferrari, Heppenheim. Zum Besuche dieser Versammlung werden alle kath. Frauen und Jungfrauen(über 18 Jahre), besonders die Mitglieder, der unterzeichneten Vereine, herzlichst und dringend eingeladen. Halh. Mallerverein Mar. Jungfrauen. Ronprepauon. ö 1 der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer u. Krieger⸗ ö N hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. lünglingssollalität Nächſten Sonntag deneralkommunton für die ganze Sodalität. In der Kirche nehmen wir die Plätze auf der Männerſeite im Schiff ein. An die Kommunionbank gehen wir durch den Mittelgang, ſo, daß immer außer den an der Kommunionbank knieenden noch eine Reihe ſtehrt. Wir wollen alle in geſchloſſener Einheit zur Stelle ſein. Euer Präſes. Bekanntmachung. Betr.: Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen. Wir machen die Wohlfahrtsunterſtützungsem⸗ pfänger zu allem Ueberfluß nochmals darauf auf— merkſam, daß die Wohlfahrtsunterſtützungen ſrüheſtens Freitags in der Woche zur Auszahlung gelangen können, da vorher das hierzu benötigte Geld uns für dieſe Zwecke nicht zur Verfügung ſteht. In ganz Heſſen erfolgt die Auszahlung nur Samstags. Wenn wir ſchon eine Ausnahme machen, dann verlangen wir aber auch, daß dieſes Entgegenkom— men gewürdigt wird, ſonſt wir gezwungen ſind, uns an die behördliche Anordnung zu halten. Vorſpra— chen um frühere Auszahlung der Gelder ſind voll— kommen zwecklos. Viernheim, den 4. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Frischen Gärtnerei Fischer- Swapell Ehatt Nachf. Fünf Lüb-Falen zu verkaufen Johann Roos Sandſtraße 6 beſtehen aus 2 Zimmer per ſo⸗ fort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. 4 Zimmer, Küche ſofort zu vermieten. Weinheimerſtr. 1 daß ich in eine eröffnet habe. Saddhmaddddddad fg Cds Ahhh Afdhd ad Lage allen Wünſchen gerecht zu werden. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine werte Kund— ſchaft ſtets prompt und gewiſſenhaft zu bedienen. 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Morgen Sonntag, den 6. März, nachmittags 2 Uhr, findet in der Goetheſchule, unſere März⸗ Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Vorſtand: Mandel. FFFEFFEFC Salzheringe prima 10 Stück 40 2 Süßbücklinge Pfd. 28. Scharfbücklinge St. 10 Schweizerkäſe, Vollfett 7 30 Alg. Stangenkäſe Pfd. 50. Alg. Schachtelkäſe a. 10 Margarine Pfd. 30, an Cokosfett 30& an Malzkaffee 1 Pfd.⸗Paket 35. offen Pfd. 28 Eier, große friſche Ware, 10 St. 90 Bodenbeize offen Pfd. 75 u. 1.— Bohnerwachs Pfd. 50, 65 u. 90 Bodenöl Ltr. 45. Leinöl, firnis Ltr. 60. 5 Prozent Rabatt Otto Wächter Zur Kommunion Wunschen Sie einen Anzug, der ihren dun- gen vornehm kleidet, tadellos sitzt und auch durch Qualitat und Preiswürdigkeit zufrleden stellt. Bleyle-Anzüge sind unerreicht in ute, Sitz u. Haltbar- keit. Verlangen Sle don Sonder- Prospekt mit der neuen 75 AmäblgtenPrelellste Rohert Steiert, Manufaktur- u. Modewaren— Wäsche und Aussteuer— Damen- und Herrenkonfektion Weinheimerstratge 62. 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März 1932, findet abends 8 Uhr im Gaſthaus„Fürſt Alexander“ Viernheim 115 Versammlung ſtatt, zu der alle Intereſſenten, ſowie Kollegen und Kolleginnen freundlichſt eingeladen ſind.— Anfragen und Anmeldungen können gerichtet werden an Herrn Obermeiſter Adam Klee, Rathausſtraße. Die Kursleitung liegt in den Händen der Zuschneide-Lehranstal dus Ersten Frankfurter Zuschnelder- Vereins 8. V. Frankfurt a. Main, Zell 63. F. eee erelmiole Faueruahphzaue U neimd Sonntag, den 6. Mär abends 8 Uhr, findet im großen Saale des„Ereiſchütz die Wiederholung unſeres 9 75 17 2. Mosftatschen Abend ſtatt, wozu wir die verehrliche Einwohnerſchaft freund⸗ lichſt einladen.— Zum Vortrag gelangen außer erſt⸗ 1 klaſſigen Muſikſtück en Violin-, Zither- u. Kulophon-golis, muſikal. Juette und Terzette. Karten im Vorverkauf 40 Pfg. An der Abendkaſſe 50 Pfg. Getränke naen Belleben! Kartenvorverkauf: Muſikhaus Hanf, Freiſchütz, Buchbinderei Hofmann(Dreh⸗ ſcheibe), Komandant Kempf, Schriftführer Andreas Weidner und bei allen Orcheſtermitgliedern.— N. B. Aktive Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr 8 9 haben in Uniform freien Eintritt. 7 LUAedadadödadaddddadadadeadadedadaddadaemadaddddadaddo 1 Zimmer uad Küche mit Zubehör bis 15. März zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. ünamnmnmnpmnummmnnttteknnnugunnbn immune mum ubnmmitnmuamutannnnttdtdtgtünttdtanttdtdattttttttaduntta time gende 8e Michobst Pfd. 28, 35 u. 50 Zwetschen Pid. 28, 38 u. 55 amk. Schweineschmalz Pfd. 50 Schnitinuteln Pfd. 36, 40 u. 50 Mararonf Pfd. 36, 40 u. 50 Salzheringe 10 Stück 35, 45 u. 55 5% Rabatt! Alois Walter agagggaggagggggagggggggggſe Schöne Wonaund beſtehend aus: 3 Zimmer m. Küche Gas, Waſſer und Elek⸗ triſch, große Veranda, iſt bis zum 1. April zu 10 Ur- J vermieten. Anfragen in d Schönes, großes der Exp. ds. Blattes. 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