U. T.- Filmpalast Ab heute der Lvombenerfolg in Viernheims Mauern 2 8 5 a Eine Filmſchöpfung, die alles Dageweſene weit in den Schatten ſtellt. N 2 8 Das triumphale Großtonwerk.— Der Film, der die goldene Fotoplay⸗ Medaille erhielt als beſter Film ds. Jahres. Dankſagung. Allen, die ſo innigen Anteil nahmen an dem Leide, das uns Gottes heilige Vorſehung geſchickt, ſagen wir herzlichen Dank. Beſonderen Dank ſagen wir der Hochw. Geiſtlichkeit, den ehrw. barmh. Sepweſtern, den Stiftern von hl. Meſſen, den Spendern von Kränzen und Blumen, dem Reichsbund der Kriegsbeſchädigten für das ehrende Grab⸗ geleite und die Kranzniederlegung. Viernheim, den 5. März 1932. In tiefer Trauer: 2Uecher 12 u. 21 ar, in guter Lage zu verkaufen. Central Füm-Palast Achtung. Samstag, Sonntag u. Montag Das unübertreffliche Tonfilm⸗Hrogramm 1. giegfried Arno, Furie Eugliſch, Nalph A. Roberts, Dina Gralla, Adele Fandroch, Kurt Ueſpermann und Maly Delſchaft. 1 Eine Menge ganz erſter Schauſpieler in dem urgelungenen Tonfilmſchlager Von wem, ſagt der Verlag Schöne i Wohnung 2 Zimmer u. Küche mit Zubehör, bis 1. April zu vermieten. Blauehutſtraße 22 Eckhaus. Babnard Weber hiernheimer Anzeiger E e ee W Wi Viernh eimer 8 eitun 15 e täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und N 59, Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 15 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte No* r bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ e 2 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 8. Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) iertage.— Bezugspreis monatl. ——— Heine Feiler ohne Meyer Es iſt das Entzückendſte, was Sie je er⸗ lebt haben.— 2. Filmwerk: Ebenfalls ein Großfilmſchlager voll Liebe, Lachen und Senſation. Nod la Noque u. ue Carol, 2der beſten internat. Filmſtars in Jonny braucht Geld Dieſes Filmwerk, wie auch das erſtge— nannte Tonfilmwerk, ſind beide ganz fa— belhaft und überall ganz großer Erfolg, ſowie das Tagesgeſpräch überall. Ein Beſuch wird zu den köſtlichſten Stunden Ihres Lebens zählen. Der Luſtſpiel⸗Schlager der Woche iſt ein Militär⸗Kurztonfilm:„Jas Haus bleibt rein“, Und ob da gelacht wird? das nennt man ſchon nicht mehr lachen. Noch nie hat man ſich beſſer amüſiert, als bei dieſem Bombenprogramm. bonntag mittag: Große Jugend⸗ u. Binder-Vorſtellung. 1. Jonny braucht Geld, 7 Akte. 2. Der Ueberfall auf den Südexpreß, 7 Akte. 3. Das Haus bleibt rein, 2 Akte. Nur 15 Pfg. Demnüchſt das größte Ton- film- Ereignis. 2 Zimmer⸗ lig H. Bauer l. Telefon 51. MKraftfuhr⸗ Betrieb Helene Bergmann u. Angehörige. VIERNHEIM Zwei ſtarke Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen alas chene Speiſe⸗ zu verkaufen. Wer, ſagt der Verlag. VBau⸗ plätze zu verkaufen Kartoffel verkauft Johann Adler 9. Repsgaſſe 10 Tumlesen gesucht Schöne v Wohnung mit Küche, in ruhigem Hauſe, von kinderloſemEhe— paar. Offerten mit Preis- Angabe unter G 105 an den Verlag erbeten. 111. dastnaus„Zum wallseh' f 9 Sonntag abend 8 Uhr i 0 haltung ſorgt: Hanel schwarz-weiss adam kirehner . ++.Er8 KKK Kühner Brauerei N Konzert Für angenehme Unter- Achtung! 2 Timmer und Ammer u. uche mit Zubehör ſofort zu vermieten agg Wo, ſagt der Verlag. Das prachtvollſte ſtumme Spitzenwerk. Ein Heldenlied der U.⸗Bootsleute aller Nationen Ueberall ausuerkaufte Häuſer. j Beſucht daher das Meiſterwerk in 10 Akten Ueberall Maſſenandrang. ö Achtung! Die Mühle von Sanssouci Mit Otto Gebühr, Wilhelm Dieterle, Fritz Kampers, Georg Alexander und weitere Hunderte von Mitwirkende. Eine Glanzleiſtung in 12 Rieſenakten. 3. Schlager:„Die Bombenhose“ Preiſe: Werktags 40 Pfg., Sonntags 50 Pfg. 2 Zůumer Parterre, an ruhige Leute zu vermieten. Waſſerſtraße 38. Bittet Eure verehrten Eltern, die Anfang 7 Uhr. Ab'9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Ende 12 Uhr. Beſucht dieſen führenden Großſpielplan der Moche. Sonntag Große Jugendvorſtellung. Demnächſt ſtartet: Charly Chaplins erſter Tonfilm Nur 10 Pfg. in Viernheim. Nommunion-Schane Eme guterhaltene Suterh. Anzüge kleterjacken Schuhe, Koffer, Ho⸗ ſen, Kittel, Hochzeits— Anzüge(auch leih⸗ weiſe.)— Kavallerhaus—— An- und Verkauf 11.20 Tel. 25736 25 Mannheim 10 Mäntel v 3 Mk. anf hier am Orte zu kaufen. Gute Qualitäten, schöne Auswahl und billige Preise, finden Sie im Lampertheimerstrage Nr. 1 — 5 agg Bettſtelle mit Roſt billig zu verkaufen. Friedrich hertstr. 29 Inſerate machen ſich ſtets bezahlt. Der Geſchäftsumſatz er höht ſich und ſomit auch 9 der Gewinn. 88 — at Spezlaproben 8 Uhr: Frauenchor 9 Uhr: 1. u. 2. Tenor. Beginn neuer Chöre. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Bekanntmachung. Das Verhalten der Wohlfahrts-Erwerbsloſen im Verkehr mit der Behörde hat Formen ange— nommen, die jede gedeihliche Arbeit, ja ſogar ge— ſetzliche Möglichkeit zu einer ſolchen in Frage ſtellen. Alltäglich ſprechen bei dem Unterzeichneten eine große Anzahl von Leuten vor, die mehr oder weniger nur„Unmögliches“ verlangen. Die Vor— ſprecher müſſen ſich vor allen Dingen darüber klar ſein, daß dem Wirken des Unterzeichneten ſcharfe Grenzen gezogen ſind, die nicht überſchritten wer— den können und dürfen. Es muß darauf hingewieſen werden, daß weder der Unterzeichnete noch ſeine Beamten für die tieftraurigen Zuſtände verantwortlich gemacht werden können. Was menſchenmöglich iſt, wird für Jeden getan, Unmögliches können wir nicht meiſtern. Wir wollen für unſere Tätigkeit weder Anerkennung noch Dank, ſondern wollen lediglich als Menſch behandelt und gewürdigt werden. Wir bitten insbeſondere die ſchlechteſte Tugend des Menſchen, den Neid, Haß und die Mißgunſt nicht auf die Mitmenſchen zu übertragen, denn dies läßt einen auffälligen Mangel an chriſtlicher Nächſtenliebe erkennen. Auch die fortgeſetzten Ver— dächtigungen und Verleumdungen gegen Andere, die angeblich immer bevorzugt würden, ſind durchaus verwerflich, umſomehr als die amtlichen Feſtſtell⸗ ungen immer die Haltloſigkeit hierfür ergeben. Um uns die Ausübung unſeres Berufs nicht noch ſchwieriger zu machen, bitten wir die Hilfe⸗ ſuchenden ſo höflichſt wie dringend, dieſe verwerf⸗ lichen Eigenſchaften abzulegen und durch gute zu erſetzen, denn letzten Endes fordert Not, Gemein⸗ ſchaft und gemeinſame Zuſammenarbeit zur Ueber- windung derſelben, wobei das ſo notwendige Ver⸗ trauen von Menſch zu Menſch wieder geweckt wer⸗ den muß. Viernheim, den 5. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Als gefunden wurde eine Damenarmbaud— uhr hier abgegeben. Viernheim, den 4. März 1932. Heſſ. Polizeiamt. Oech ler. Bekanntmachung. Die nachſtehenden Verordnungen des Reichs— kommiſſars für Preisüberwachung, Beclin, vom 27. Februar 1932 werden hiermit veröffentlicht. Viernheim, den 4 März 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Berordnung über die Meldepflicht bei Preiserhöhungen im Kleinhandel mit Brot vom 27. Februar 1932. Auf Grund der 88 1 und 4 der Verordnung über die Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preis- überwachung vom 8. 12. 31(R. G. Bl. 1. S. 747) wird hiermit folgendes verordnet: 9510 Preiserhöhungen im Kleinhandel mit Brot ſind nur nach ſchriftlicher Anmeldung bei der zuſtändigen Ortspolizeibehörde zuläſſig. Die Anmeldung hat durch die örtlichen Innungen oder örtlichen Händ⸗ lerverbände zu erfolgen. Eine Preiserhöhung darf früheſtens 3 Tage nach erfolgter Anmeldung(ohne Einrechnung von Sonn- und Feiertagen) erfolgen. Bei der Anmel⸗ dung iſt der bisher gültige und der künftig in Aus⸗ ſicht genommene Preis anzugeben. Ferner iſt dar⸗ zulegen, aus welchem Grunde die Erhöhung erfol⸗ geg ſoll. 8 3.— Die Ortspolizeibehörden haben die Meldung unmittelbar und auf dem ſchnellſten Wege an die für die Preisüberwachung von Brot zuſtändigen Be⸗ hörden zu übermitteln. 8 4. i Wer Preiserhöhungen im Kleinhandel mit Brot ohne die nach 8 1 vorgeſehene Meldung oder vor Ablauf der in§ 2 vorgeſehenen Friſt vornimmt, wird mit Geldſtrafe beſtraft. 8 5. Dieſe Verordnung tritt am Tage nach der Ver⸗ kündigung in Kraft. Berlin, den 27. Februar 1932. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung. Dr. Goerdeler. Verordnung über den Ausmahlungsgrad des Roggenmehls vom 27. Februar 1932. Auf Grund der 88 1, 4 und 7 der Verord- nung über die Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 8. 12. 1931(Reichsgeſetz blatt 1 S. 747) wird hiermit das Folgende ver- ordnet: 8 1. Aus Roggen darf nur ſolches Mehl hergeſtellt werden, das von O0 bis mindeſtens 70 vom Hundert ausgemahlen iſt. 8 2. Mit Geldſtrafe oder Haft wird beſtraft, wer der Vorſchrift in 8 1 zuwiderhandelt. 3 Dieſe Verordnung tritt am 1. März in Kraft. Berlin, den 27. Februar 1932. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung. Dr. Goerdeler Bekanntmachung. Wir haben Veranlaſſung, auf nachſtehende Veröffentlichung des Amtlichen Preußiſchen Preſſe⸗ dienſtes hinzuweiſen und empfehlen Einhaltung der Beſtimmungen. Viernheim, den 4. März 1932 Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Der Präſidenten⸗Wahlkampf Plakate und Flugblätter. Anläßlich des bevorſtehenden Wahlkampfes weiſt der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt noch ein⸗ mal darauf hin, daß nach den Beſtimmungen des Reichspreſſegeſetzes auch auf Plakaten außer der Angabe des Druckes auch die Anlage des Verlegers oder beim Selbſtverlag die Angabe des Herausge— bers enthalten ſein muß. Die Angabe„verant- wortlich“(Name) reicht nach der ſtändigen Recht⸗ ſprechung des Reichsgerichts entgegen der hier und da geäußerten irrigen Annahme nicht aus. Bei dieſer Gelegenheit weiſt der Amtliche Preu⸗ ßiſche Preſſedienſt ferner auf die Beſtimmungen der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 28. März 1931 über Plakate und Flugblätter hin. Danach ſind für Plakate und Flugblätter politiſchen Inhalts mindeſtens 24 Stunden, ehe ſie an oder auf öffent- lichen Wegen, Straßen oder Plätzen angeſchlagen, ausgeſtellt, verbreitet oder ſonſt der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, der zuſtändigen Polizei⸗ behörde zur Kenntnisnahme vorzulegen. Plakate und Flugblätter, die entgegen dieſer Vorſchrift der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, können polizeilich beſchlagnahmt und eingezogen werden. Zur Frühjahrssaat empfehle: Frank's Original Pfälzer Landgerſte Frank's Original Sommerweizen Frank's Original Gelbhafer und Beſeler (1. Abſaat) durch die Landwirtſchaftskam⸗ mer Darmſtadt bezogen. f Deutſcher und Ewiger Kleeſamen in beſter Qualität.— Am Lager alle Sorten Dünger und Miſchdünger. Torfmull, Torfſtreu. Ferner empfehle alle gangbaren Sorten Dickrüben⸗ u. Kuh⸗ rübenſamen in friſcher Ware, ſowie alle Feld⸗ und Gartenſämereien von der Firma Velten in Speier zu Originalpreiſen. Christ. Adler, zur Traube Dünger und Futtermittel. Erkelenz. denken“, Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21677 Amt Fuankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Waſhington⸗Seier im Reichstag Eine Gedenkrede wib. Berlin, 6. März. Aus Anlaß des 200. Geburtstages Waſhingtons veranſtaltete unter dem Ehrenprotektorat des Reichspräſidenten von Hindenburg die Vereinigung Karl Schurz in Ge— meinſchaft mit anderen Verbänden im Plenar— ſaal des Reichstages eine ſtimmungsvolle Gedenk— feier. An der Feier nahmen u. a. teil: Der amerika niſche Botſchafter Sackett, der amerikaniſche Ge— neralkonſul G. S. Meſſerſmith, Reichskanzler Dr. Brüning, als Vertreter des Reichspräſidenten Staatsſekretär Dr. Meißner, die Staatsſekretäre von Bülow, Pünder, Feyerabend, Sautter, Koe— nigs und Studinger, der Chef der Heeresleitung General Freiherr von Hammerſtein-Equard, der Chef der Marineleitung Admiral Dr. h. c. Rae— der und General von Steuben. Der Mitbegründer der Vereinigung Karl Schurz, der frühere Reichstagsabgeordnete Anton hielt die Eröffnungsanſprache. Dann ergriff der Reichskanzler Dr. Brüning das Wort. Er würdigte ausführlich die Perſön— lichkeit Waſhingtons.„Wenn wir an Waſhington ſo zitierte der Kanzler aus dem Ge— ſchichtswerk von James Truslow Adams,„„ſo denken wir nicht an ihn als Oberbefehlshaber oder als Exekutivbeamten oder Diplomaten. Wir denken an ihn als den Mann, der durch die bloße Stärke ſeines Charakters ein geteiltes und zer⸗ des Reichskanzlers Montag, Sorgen des deutſchen Oſtens ſind auch die mei— nen. Niemals kann es das deutſche Volk dul⸗ den, daß ihm weitere Stücke ſeines Vaterlandes entriſſen werden! Ihr Gelöbnis, die Heimat bis zum Aeußerſten verteidigen zu wollen, erwidere ich mit dem Verſprechen, daß ich den deutſchen Oſtlanden in ihrem Kampf gegen jede nur mögliche Drohung mit allen Kräften beiſtehen und im Verein mit der Reichsregierung und dem deutſchen Volk alle Maßnahmen zu ihrer Sicherung treffen werde. Mit freundlichen Grüßen! v. Hindenburg.“ Groener an Ein offener Brief des Berlin, 5. 3. Reichsminiſter Dr. Groener hat an Adolf Hitler einen offenen Brief fol— genden Inhaltes gerichtet: Sehr geehrter Herr Hitler! Sie haben am Sonntag, den 28. Februar 1932, Vertreter der ausländiſchen Preſſe em— pfangen, um ihnen den Inhalt eines Briefes im den Herrn Reichspräſidenten mitzuteilen, der erſt mehrere Stunden nach dieſem Em— pfang in die Hände des Adreſſaten gelang rüktekes Land bis zum Siege zuſammenhielt, und der, nachdem der Frieden errungen war, ſeine un— einigen Volksgenoſſen durch ihre Liebe, ihre Hoch— achtung und ihre Bewunderung für ihn weiter feſthielt, bis eine Nation zu bleibender Einheit zu— ſammengeſchweißt war.“ Das, fuhr Dr. Brüning fort, war die wahre Größe Washingtons und wird immer die Größe aller großen Staatsoberhäupter in der Geſchichte bleiben. Die Bande der Freundſchaft, die, wie ich hoffe, nunmehr das deutſche Volk mit der amerikani- ſchen Nation für immer verbinden werden, gehen zurück auf jene Zeit, da die Vereinigten Staaten durch Waſhington zuſammengeſchmiedet wurden. Als der Reichskanzler ſeine Ausführungen be— endet hatte, ſpielten Bläſer das amerilaniſche Bundeslied. Die nächſte Anſprache hielt der Botſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika, Frederic M. Sackett. Die Feſtrede hielt Prof. Windel⸗ band. Blutige Zuſammenſtöße in Berlin Ein Todesopfer. enb. Berlin, 6. März. Zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten kam es an mehre⸗ ren Stellen der Stadt zu Zuſammenſtößen, die ein Todesopfer erforderte. Beim Verteilen von Wahlflugblätter wurden Nationalſozialiſten von Kommuniſten überfal⸗ len, die ſofort mehrere Schüſſe auf ihre Gegner abgaben. Eine Kugel traf den 46⸗jährigen Otto Ludwig in den Kopf und verletzte ihn tödlich. Hindenburg läßt Oſtpreußen nicht im Stich Der Reichspräſident an den Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen. Verlin, 6. März. Der Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen hat der Reichsregierung eine vom Provinzialausſchuß der Provinz Oſtpreußen in ſeiner Sitzung vom 19. Februar ds. Is. gefaß⸗ ten Entſchließung mitgeteilt, in welcher aufs ſchärſſte gegen die polniſchen Kriegsdrohungen gegen Danzig und Oſtpreußen Proteſt eingelegt wird. Der Herr Reichspräſident hat hierauf an den Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen nachſtehende Antwort gerichtet: „Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Der Heer Reichskanzler hat mir die Entſchlie⸗ zung des Provinzialausſchuſſes der Provinz Oſtpreußen vom 19. Februar vorgelegt. Die iſt. Die Würde des deükſcheſt Staatssbperhaupß-p tes gebietet, die perſönliche Beantwortung ei nes Schreibens zu verweigern, das nur for mell an ſeine Adreſſe gerichtet war, praktiſe aber einer an das Ausland gerichteten Pro paganda dienen ſollte. Die Dinge, die Sie vorgebracht haben, er fordern aber eine öffentliche Antwort. Sie haben in dieſer Kundgebung gegenübe der ausländiſchen Preſſe einen Appell an dei Reichspräſidenten gerichtet, in die Handha bung der Maßnahmen einzugreifen, die die Regierungen des Reiches und der Länder zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung während des Wahlkampfes zu tref fen haben. Sie erwarten vom Generalfeld marſchall von Hindenburg, daß er hierbei mi Rückſicht auf ſeine perſönliche Kandidatur die ihm als Reichspräſidenten gegebenen Rechte zur Anwendung bringen wolle. Ihr Appel! an die Prinzipien der Ritterlichkeit, den Sie damit verbinden, veranlaßt mich zu der öf fentlichen Klarſtellung, daß der Verſuch, einer Mann, der ſieben Jahre lang ein bewunde rungswürdiges Zeugnis ſeines Bemühens un eine objektive Amtsführung abgelegt hat, ii Gewiſſenskonflikt zwiſchen Amtspflicht und perſönlicher Loyalität zu bringen, meinem Emp finden für Ritterlichleit widerſprcht. Ich hätte jedenfalls erwartet, daß die perſönliche Behandlung, die Ihnen noch vor wenigen Monaten durch den Herrn Reichspräſidenten zuteil geworden iſt, an den Methoden Ihrer Wahlpropaganda nicht ſpurlos vorübergehen würde. Zu einzelnen Ihrer Beſchwerden habe ich folgendes zu bemerken: 5 Als Reichsinnenminiſter bin ich für die Sicherung der Wahlfreiheit verantwortlich. Wahlfreiheit bedeutet die Sicherung der freien Wahlentſchließung des einzelnen Staatsbür⸗ gers gegenüber Verſuchen, durch Terror und Zwang eine Wahlbeeinfluſſung auszuüben. Wahlfreiheit bedeutet aber nicht einen Frei⸗ brief für alle Ausſchreitungen im politiſchen Kampf. Ihr Hinweis auf eine angebliche Ver⸗ faſſungswidrigkeit der beſtehenden Verordnun⸗ gen während des Wahlkampfes geht an dem klaren Sinn des Art. 125 der Reichsverfaſſung vorbei. Sie rufen den Schutz des Reichspräſidenten an, gegen Teile des Wahlaufrufes der SPD. in denen die Befürchtung ausgeſprochen wird, daß Ihre Wahl Krieg und Bürgerkrieg und die Vernichtung aller ſtaatsbürgerlichen Freihei⸗ ten zur Folge haben könne. Vergleicht man dieſe dunklen Prophezeiungen mit den Auf⸗ rufen und Kundgebungen, die Ihre Partei leit Jahr u. Tag über ihre Gegner in Deutſch⸗ 1 1 2 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berücksichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Die Berk andiungen in Memel Memel, 5. 3. Die Verhandlungen, um die Präſident Simmat nachgeſucht hatte, haben ge— ſtern nachmittag mit den Führern der Mehr— heitsparteien ſtattgefunden. Es iſt anzuneh⸗ men, daß dabei die einſeitge Orientierung der Bevölkerung von dem Stand der Verhand— lungen betreffend die Direktoriumsbildung zur Sprache gekommen iſt, da der von den Mehrheitsparteien an Simmat gerichtete Brief in der memelländiſchen Preſſe nicht erſcheinen durfte. Wie wir hören, hat es ſich bei den Beſpre— chungen in erſter Linie um die Verhandlungen mit dem ſich zur Zeit in Memel aufhaltenden Adolf Hitler Reichsinnenminiſters land verbreitet hat, ſo kann die mit einem Male gezeigte Empfindlichkeit nur Ver'vunde⸗ rung auslöſen. Ich bin zwar kein politiſcher Propagandiſt, aber ich möchte doch annehmen, daß es für Sie ein einfaches Mittel gäbe. ſich ſelbſt gegen die Ihnen unberechtigt erſcheinen— den Befürchtungen zu wahren— nämlich end⸗ lich einmal die klare Hervorhebung Ihrer vo⸗ ſitiven Ziele, um damit die ernſte Sorge Mil⸗ lionen Deutſcher um die Entwicklung unſerer Außenpolitik und die in ſpäterer Zukunft lie⸗ ſenden Gefahren einer bolſchewiſtiſchen Ent— hickelung zu zerſtreuen. Sie nehmen mit Recht für ſich in Anſpruch, daß der Wahlkampf auch gegen Ihre Perſon ritterlich geführt werde. Ich zögere deshalb ücht, aufgrund der von Ihnen vorgelegten Be⸗ ſcheinigung der öſterreichiſchen Behörde in Linz die Behauptung, Sie ſeien öſterreichiſcher De⸗ ſerteur geweſen, als unrichtig zu bezeichnen. Ich ſtelle auch mit Befriedigung feſt, daß der Abgeordnete Dr. Goebbels in einem an mich jerichteten Brief von der Abſicht einer Beleidi⸗ zung des Herrn Reichs präſidenten durch ſeine Aeußerung im Reichstag weit abgerück— iſt. Dies ändert nichts an der Tatſache, daß ſeine Worte in jener Reichstagsſitzung nicht anders herſtanden werden konnten, als ich es getan habe. Ich bedauere, daß Dr. Goebbels nicht die erſte Gelegenheit dazu benutzt hat, aus freiem Antrieb eine Erklärung abzugeben, die unter dem Ausdruck des Bedauerns ſeine Worte zu⸗ rücknahm und die mich der Pflicht zu meiner rklärung im Reichstage enthoben hätte. Abgeſehen von dieſem Einzelfall muß ich iber doch feſtſtellen, daß in der von Ihnen be⸗ riebenen Propaganda die unangreifbare Per⸗ önlichkeit des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg immer wieder durch eine völlig entſtellte Darſtellung der Träger ſeiner Kandidatur her⸗ abzuſetzen verſucht wird. Ich will den Fall ücht öffentlich aufgreifen, der kürzlich zur Be⸗ ſchlagnahme einer von Ihnen herausgegebenen illuſtrierten Zeitſchrift führen mußte. Aber ich hin es dem Manne, der mit ſeiner Kandidatur ein tief erſchütterndes, perſönliches Opfer ge⸗ bracht hat, ſchuldig, die Wahrheit feſtzuſtellen: Hindenburg iſt nicht„der Kandidat Criſpiens“, iſt nicht der Kandidat einer Partei, ſondern er iſt der Kandidat von Millionen deutſcher Arbei⸗ ter genau ſo wie von Millionen deutſcher Volks⸗ genoſſen in anderen Ständen. Es widerſpricht den Gepflogenheiten deut⸗ ſcher Tradition, Männer, die ein langes Leben an der poſitiven Entwicklung der deutſchen Ge⸗ ſchicke mitgewirkt haben, deren poſitive Leiſtun⸗ gen bereits der Geſchichte angehören, ohne wei⸗ teres mit denen auf eine Stufe zu ſtellen, die den Beweis Ihrer hiſtoriſchen Bedeutung erſt erbringen wollen. Ich werde als Reichsinnen⸗ miniſter dafür ſorgen, daß niemand in ſeiner freien Entſchließung bei der Wahl gehindert wird. Aber ich betrachte es als meine Pflicht als Staatsdiener, mich ſchützend vor die Per⸗ ſon des amtierenden Reichspräſidenten zu ſtel⸗ len und als meine Ehrenpflicht als alter Sol⸗ dat, über die Ehre und Anſehen des General⸗ feldmarſchalls von Hindenburg zu wachen. In dieſem Geiſte werde ich die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen auch im Wahlkampf handhaben. 49. Jahrgang Finanzſachverſtändigen des Völkerbundes ge— handelt. Die Verhandlungen über die Bildung des Direktoriums ſind geſtern infolge der Be— ſprechungen mit den Finanzſachverſtändigen einſtweilen aufgehalten worden. Sie werden aber in nächſter Zeit weitergeführt werden, und die Ausſichten über eine Verſtändigung in dieſer Frage ſind nach wie vor gering. Lilauiſche Grenzwachenverſtärkung Königsberg, 5. 3. Die vorgeſtern von Li⸗ tauen angekündigte Verſtärkung der Grenz⸗ wachen, die angeblich der Bekämpfung des Grenzſchmuggels gelten ſoll, iſt nunmehr, wie ſich aus einem Bericht der„Ragniter Zei⸗ tung“ ergibt, durchgeführt worden. Ueber den Umfang der Grenzverſtärkungen berichtet das Blatt: Gegenüber Ragnit iſt die litauiſche Wache um zehn Mann verſtärkt worden. Bit⸗ tehnen im Memelgebiet iſt mit 30 Mann und 2 Maſchinengewehren belegt worden. In Poge— gen ſind mehrere 100 Grenzwachtſoldaten ein⸗ getroffen. Die franzöfiſchen Abſichten belreſfend Hilfsmaßnahmen für die Donauländer— Ueberreichung einer franzöſiſchen denkſchrift in Berlin A Berlin, 5. 3. Der franzöſiſche Botſchafter gab heute dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes Erklärungen über die franzöſiſchen Ab⸗ ſichten betreffend Hilfsmaßnahmen für die Do⸗ nauländer ab und überreichte ihm ein Aide memoir, in dem die Erwägungen der franzöſi⸗ ſchen Regierung über die Möglichkeiten einer Ueberwindung der im Südoſten Europas be⸗ ſtehenden wirtſchaftlichen Notlage niedergelegt ſind. Die Niederſchrift, die ebenſo wie die deut⸗ ſchen Erwägungen von den Vorarbeiten des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes ausgeht, iſt auch den anderen intereſſierten Großmächten in dieſen Tagen überreicht worden. Der franzö⸗ ſiſche Botſchafter brachte den Wunſch ſeiner Re⸗ gierung zum Ausdruck, daß Deutſchland ſich an den Arbeiten zur Herbeiführung einer beſſeren wirtſchaftlichen Organiſation für den Südoſten. Europas beteiligen möge. 7 1 auf die Undichtigkeit eines Attentat auf den Präſidenten von Peru wtb. Lima, 7. Auf den Präſident Schanez Cerro wurden am Sonntag Schüſſe ab⸗ gegeben. Der Präſident wurde leicht verletzt. März. wtb. Lima, 7. März. Zu dem Attentat auf Präſident Cerro wird noch gemeldet, daß die Schüſſe von einem Mitglied der Oppoſitions⸗ zerſammlung abgegeben wurde. Der Präſident wurde von einer Kugel in die Schulter getroffen. Schwere Gasexploſion wlb. Karlsruhe, 7. März. Im Erdgeſchoß des Haufes Hohenzollernſtraße Nr. 9 im Stadt⸗ teil Beiertheim ereignete ſich geſtern Abend ge⸗ gen 9 Uhr eine ſchwere Gasexploſion. Die Ge⸗ walt der Exploſion war ſo ſtark, daß zwei Wän⸗ dr der Wohnung völlig eingedrückt und Türen uud Fenſter total zertrümmert wurden. Eine Türe flog in den Laden, beſſen Einrichtung u. Sthaufenſter ſamt Inhalt gleichfalls ſchwere Be⸗ ſchüdigungen erlitten. Der Geſchäftsinhaber, der Konditor Wilhelm Jörger, wurde durch die Schaufenſterſcheibe auſ die Straße geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Er hat leichte Ver⸗ Uiennungen und einen Nervenſchock erlitten. Auch das Treppenhaus und die Wohnungen im erſten Obergeſchoß des vierſtöckigen Hauſes zeigen deutliche Spuren der Explaſion. Ein Brand iſt glücklicherweiſe nicht entſtanden, ſodaß die ſofort herbeigeeille Berufoſcnerwehr ſich auf die Aufräumungsarbeiten beſchräulen konnte. Die Exploſion iſt aller Wahrſchetalichkrit noch der vier durch das Erdgeſchoß ziehenden Gasrohre zurückzuführen. Wieviel Gold gibt es auf der Well? Dieſe Frage läßt ſich natürlich nur für die „monetären“, für die Münzgoldbeſtände mit Sicherheit ermitteln. Im Jahre 1931 betrugen die Goldbeſtände der Welt etwa 51,8 Milliar⸗ den RM e und lagen um 1,5 Milliarden über dem Vorjahresſtande. Demgegenüber dürften aber die für gewerbliche Zwecke verwandten Gold— mengen infolge der Wirtſchaftskriſe zurück— gegangen ſein. Die Goldvorräte Europas haben ſich im Jahre 1931 ſo beträchtlich erhöht, daß man von einem förmlichen Goldſtrom nach Europa ſprechen kann. Europas Münzgold⸗ Beſitz hat ſich um 3,3 Milliarden auf 26,6 Mil⸗ liarden RM geſteigert. Damit iſt der Goldſtock Europas in der Vorkriegszeit um nicht weni⸗ ger als 2,3 Milliarden RM eüberſchritten und Europa beſitzt jetzt mehr als die Hälfte alles Münzgoldes der Welt. Der weitaus größte Teil der Goldbezüge Europas entſtammt dem amerikaniſchen Goldmarkt. Dieſer goldene Strom nach Europa iſt aber bekanntlich Deutſch— land nicht zugute gekommen, ſondern vor allen Dingen Frankreich, daneben wenigen anderen Ländern. Die Goldreſerve der Bank von Frank— reich ſtieg um 2,5 Milliarden auf 11,3 Milliar⸗ den RM. Die Golderwerbungen der Bank von Frankreich übertrafen die des Vorjahres noch um rund 560 Millionen. Auch die Notenbanken der Schweiz, Hollands und Belgiens haben ih— re Goldreſerven beträchtlich erhöht. So hat ſich die Goldreſerve der Schweizer Nationalbank ſeit Ende 1930 mehr als verdreifacht. England hat im Laufe des Jahres 1931 an europäiſche Zentralſtellen über 2,3 Milliarden RM abgege— ben, aber aus überſeeiſchen Ländern nahezu 1,7 Milliarden RM Gold eingeführt. Der Goldſtock Schuldige der Vereinigten Staaten von Amerika lag En- 5 de 1931 um rund 570 Millionen unter dem Stande von 1920. Die deutſchen Notenbanken haben von Ende Mai 1931 bis zum Jahres— ende rund 1,4 Milliarden RM an Gold verlo— ren. Etwa 30 Prozent dieſer Summe wurden von der Bank von Frankreich aufgenommen. Die Notenbanken der Schweiz und der Nieder— lande bekamen je ½ Milliarde RM. Bemerkens— wert war, daß die Sowjet-Union im Laufe des Jahres 193 ſtetige Goldzahlungen leiſtete, die den Betrag von einer Viertel Milliarde er— reichten. Gaunergeſchichlen In Berlin erlebt da kürzlich ein bekannter Bergwerksdirektor, der auf einige Tage in Berlin zu Beſuch weil— te, auf der hinteren Plattform des Autobuſ— ſes, der den Kurfürſtendamm in Berlin ent⸗ lang fährt, wie ſtets bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Menſchen drängeln ſich, ſtoßen aneinander, bei jeder Kurve, bei jedem An— halten und Anfahren ein Ruck. Von jeher El⸗ dorado für Taſchendiebe. Ecke Brandenburgi— ſche Straße ſteigt ein elegant gekleideter Herr aus, drückt dem Bergwerksdirektor etwas in die Hand und ſagt ſchnell:„Hier haſt Du Deinen Tieff wieder, is niſcht für mich“. Mit einem Satz vom Autobus und weg— der ver— dutzte Bergwerksdirektor hat die Erſatzuhr, die er vom Uhrmacher erhalten hatte, da er ſeine goldene Uhr reparieren laſſen mußte, in der Hand! * Ein andersmal, auch Mittagsſtunde, der Perron eng beſetzt. Zwei Herren fixieren ei— nen elegant gekleideten Herrn, der neben dem Brauereidirektor X. aus Berlin ſteht. Herr X. fühlt ſich ſelbſt betroffen, dreht ſich um u. auch die Herren müſſen einen Augenblick ihren Scharfblick zügeln, da eine Straßenſzene ſien. keſſelt. In dem Moment ſprinat der fixierte DN e Nn* Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (2 Fortſetzung.) Der Profeſſor lachte. Sein Sohn aber drehte gedankenverſunken am Stiel ſeines Weinkel— ches. Irgendwie hatten die leichten Worte des Freundes ihn verſtimmt. Das entworfene Bild wollte gar nicht paſſen zu der holden Erſchei— nung mit dem ſchwermütigen Ernſt im ſüßen Geſicht. Anders lagen wohl die Verhältniſſe.— Wer ſie gerade ergründen könnte— es würde nicht leicht ſein———. Als die Freunde nach dem behaglichen Kaffeeſtündchen in der vebenum ponnenen Lau— be zwiſchen den grünenden Feldern dahinſchrit— ten und eben im Begriff waren, in die kerzen— geſchmückte Kaſtanienallee einzubiegen, die ſich wie ein weißgrünes Band an der Grenze der beiden Landſitze hinzog, kam ihnen plötzlich ein von einem Diener in dunkler Livree geſchobe— ner Rollſtuhl entgegen, in dem ein noch junger Herr ſaß, der ſorglich in Decken und Kiſſen eingehüllt war. Ein unmutiges Zucken der Brauen ließ er⸗ kennen, daß ihm die Begegnung nicht erwünſcht war. Doch da es zur Umkehr zu ſpät war, fügte er ſich beherrſcht ins Unvermeidliche und führte artig die warmen Finger der heran⸗ tretenden Frau Aenne an ſeine Lippen. Wäh⸗ rend er ihren Gatten begrüßte, flog ein flüch⸗ tiger Blick zu den zwei fremden Herren hin⸗ über, der ſich jedoch mit Aufmerkſamkeit be⸗ lebte, als er deren Namen hörte. (Herr ab, die beiden anderen(Kriminalbeamte, die den im Verdacht des Falſchgeldvertreibens ſtehenden Fremden feſtnehmen wollen) hin⸗ terher. Sie nehmen ihn feſt, finden aber nur echtes Geld und müſſen ihn laufen laſſen reidirektor ab, faßt ſeiner Gewohnheit gemäß in die Taſche und— greift ein Bündel Zwan⸗ zigmarkſcheine! Donnerwetter, denkt er, ſieht aber gleich, daß es„Blüten“ ſind. Er geht zum Revier und will das Falſchgeld abgeben.„Be⸗ dauere, wir ſind nicht zuſtändig“.„Muß zum Präſidium und— wäre beinahe ſelbſt feſtge⸗ halten worden, wenn er ſich nicht hätte aus⸗ weiſen können. Mit Eleganz hatte der Falſch—⸗ geldvertreiber, da er merkte, er wird beob— achtet, ſeinen Beutel Zwanzigmarkſcheine dem Brauereidirektor in die Taſche gezaubert.. Ein„Erfinderlos“-Los Er wollte den polniſchen Offizieren die Suppe „veredeln“. ſich rühmen, ein echt polniſches Erzeugnis zu ſein. Sie wurde lange Zeit von Offizieren im Warſchauer Militärkaſino aufgetragen. An ſich nicht ohne Wohlgeſchmack, hatte ſie einen einzigen Fehler: ſie war mit ſchwimmenden Wanzen garniert! Es iſt begreiflich, daß dieſe kulinariſche Neuerung bei den Tiſchgäſten des Kaſinos keinen ungeteilten Beifall fand. Man ſchimpfte, beobachtete, überwachte und unter— ſuchte, doch immer wieder begab es ſich, daß die bekannten Haustierchen auf der Suppe EE herumſchwammen. Schließlich aber wurde der gefaßt. Durch einen Zufall ent⸗ deckte man, daß der Koch tagtäglich ein mit Wanzen gefülltes Schächtelchen in die Küche mitbrachte, um dann verſtohlen den appetit— lichen Inhalt in den Suppentopf zu ſtreuen. Der Grund aber war, daß dieſer würdige Jünger Brillat-Savarins durch eine ſo ver⸗ rchmitzt eingefädelte Intrige die ihm unbe? utqueen Aufwärterinnen von ihren Poſten ver— drängen wollte. In ſeiner vor Schmutz ſtar— quemen Wohnung wurde bei der Unterſuchung eine regelrechte Wanzenzucht gefunden, die ihm die Beſchaffung dieſer neuartigen Sup— peneinlage in geradezu unbeſchränkter Menge mühelos geſtattete. Nun Arreſt. Hart iſt das Los der Erfinder— auch auf dem Gebiete neuer Geſchmackrichtungen. Geſegnele Mahlzeit! In Valencia ſind nicht alle Männer Tänzer oder Apfelſinenhändler. Sie ergreifen mitunter auch andere Berufe: bei allen haben ſie aber mit Konkurrenten zu kämpfen. Das wollte Pe— dro Rubio nicht, ſein Streben war, einzig in Jſeiner Art zu bleiben. Er bräunte ſich die Haut, kleidete ſich mit breiten weißen Hoſen und mit einem bunten Turban und nannte ſich„Klon⸗— drihon, der Inder, der alles verſchlingen kann.“ In der Tat verſchluckt er alles, was ihm unter die Finger kommt. Natürlich vor Zeugen und gegen Geld Leculich haben drei Madrider Aerz— te ſein Inneres geröntgt. Der Befund war fol— gender: Nägel, Steine, Kupferrohrſtücke, Steck— nadeln, Schrauben, Stücke von Grammophon⸗ platten, Bolfbälle, Lederriemen, Ketten und Scherben. Dieſe Diät ſcheint Pedro außeror— deutlich zu bekommen, denn er ſieht wohl— genährt, ſogar blühend aus. Seine nächſte öf— fentliche Mahlzeit ſoll, wie ein illuſtriertes Blatt meldet, aus folgenden„Gängen“ heſte— hen: Münzen, Streichhölzer, mehrere Feder— meſſer, Korkenzieher und einige Damen ſtieſel. Geſeanete Mahlzeit! rer Wr pep „Proſeſſor Hardt— Hardt— es gibt ei Profeſſor der Biologie dieſes Namens an der Marburger Univerſität.“ „Er ſteht vor Ihnen“, lächelte Hardts Vater. Und freute ſich über das jähe Aufleuch— ten in dem hageren, von Krankheit und Nervo— ſität zerfurchten Geſicht des jungen Frei— herrn. Der ſtreckte ihm impulſiv die Hand entgegen. „Das iſt aber eine Freude! Ich habe all Ihre Werke mit größtem Intereſſe und ebenſo großer Bewunderung geleſen, lieber Herr Profeſſor! Würde gern einmal mit Ihnen darüber reden — bleiben die Herren noch längere Zeit?“ „Ich muß leider ſchon übermorgen zurück— reiſen, Baron.“ „Ach, wie ſchade“, meinte der Kranke be— dauernd. Dachte einen Augenblick nach.„Wür— den die Herrſchaften uns nicht morgen zur Teeſtunde die Freude machen? Bitte, keine Ausrede erſinnen, gnä' Frau!“ Halb ſcherzend, halb befehlend klang es. Man merkte: Baron Joachim war gewöhnt, ſeine Wünſche erfüllt zu ſehen. Aber Frau Aenne zögerte doch:„Ihre — würden ſie einen Eltern, lieber Baron derartigen Ueberfall nicht als Störung empfinden?“ g „Ich für meinen Fall muß leider auf das Vergnügen eines Beſuches verzichten“, be— merkte da ihr Mann ein wenig kurz. Ihm lag nichts an dieſer Einladung.„Habe wichtige Geſchäfte zu erledigen.“ Aber dann ſiegte ſeine Gutmütigkeit, da er den erwartungsvollen Blick ſah, mit dem der Kranke an Frau Aennes Lippen hing.„Aber das braucht euch nicht ab⸗ zuhalten; Helmut kann euch ja in ſeinem Wa⸗ gen hinfahren. Oder hattet ihr ſchon andere Pläne?“ Ein paar Halteſtellen ſpäter ſteigt der Brau. Die Suppe, von der hier die Rede iſt, darf ſitzt der Koch im gelbſlmordſtallſll in der Krſſenzel Die Häufigkeit der Selbſtmorde und der tödlichen Verunglückungen läßt von jeher eine gewiſſe Abhängigkeit von der jeweiligen Wirt⸗ ſchaftslage erkennen. Nach dem Kriege war die Zahl der Selbſtmorde im Deutſchen Reich wäh⸗ rend der Inflationsjahre zunächſt, bei leichten Verdienſtmöglichkeiten, noch etwas niedriger als in den Jahren 1910 bis 1913. Im Jahre 1924 ſtieg die Selbſtmordziffer jedoch mit der Einſchränkung der künſtlich aufgeblähten Pro⸗ duktion und erreichte im Kriſenjahr 1926 mit 26,2 auf 100 000 Einwohner erſtmalig nach dem Kriege einen Höchſtſtand. In den wirtſchaftlich günſtigeren Jahren 1927 und 1928 zeigte ſich die übliche konjunkturbedingte Abnahme der Selbſtmordziffer, die in ihrem Ausmaß dem Rückgang in den Jahren 1906 und 1907 ent⸗ ſprach. Im Jahre 1929 mit dem Beginn der jetzigen Wirtſchaftskriſe war die Häufigkeit der Selbſtmorde wieder ebenſo groß wie im Jahre 1926. Es folgte dann ein weiterer Anſtieg bis zum Jahre 1930. Im Jahre 1931 iſt nur ein leichte Zunahme zu verzeichnen. Meldungen aus einzelnen Städten berichten zwar mitunter über eine ſtarke Zunahme der Selbſtmorde. Es wird ſich jedoch hierbei nur um zufällige An⸗ häufungen von Selbſtmorden in einzelnen Städten und in einzelnen Monaten oder Vier— teljahren gehandelt haben, die durch Nachlaſſen der Selbſtmordhäufigkeit in anderen Monaten wieder ausgeglichen ſind. In der Geſamtheit der deutſchen Großſtädte war die Selbſtmord⸗ ziffer im Jahre 1931 nur um 0,8 auf 100 000 höher als im Vorjahre, während im Jahre 1930 eine Zunahme um 3,1 je 100 000 Einwoh⸗ ner zu verzeichnen war. Aus Nah und Fern. Hausham.(Schwere Bluttat.) In der Koeck— wiihle gerieten Frauen in Streit. Die Männer beteiligten Frauen kamen ebenfalls in dem igefecht aufeinander, das ſchließlich eine eruſte Wendung nahm. Der Maurer Max Kimpfek griff zum Meſſer und ſchlitzte dem ehemaligen Kriegsgefangenen Alex Schauſcholl, einem Ruſſen, den Bauch auf. Dann wandte er ſich gegen den Bergmann Joſeph Bundlecher und verletzte dieſen mit einer Axt ſchwer am Arm. Der ſchwerverletzte Ruſſe iſt noch am gleichen Nachmittag im Knappſchaftslazarett Hausham ſeinen Verletzungen erlegen. Hirſchhorn.(Am Operationstiſch vom Tode ereilt.) Im hieſigen Bonifatiuskrankenhaus wurde der praktiſche Arzt Dr. Rieſe, der ge⸗ rade eine Operation vornehmen wollte, von ei⸗ nem Schlaganfall betroffen, an deſſen Folgen er nach wenigen Stunden ſtarb. Dr. Rieſe hat erſt kürzlich ſeinen Sohn verloren, der in den Tiroler Alpen abgeſtürzt iſt. Großoſtheim.(Schwerer Sturz vom Baum.) Der verheiratete Zimmermann Kapraun von hier fiel beim Holzmachen im Gemeindewald von einem Baum. Er erlitt dabei ſchwere Kno— chenbrüche und innere Verletzungen. Offenbach.(Feuerwerk in der Stadtratsſit⸗ zung.) In der Stadtratsſitzung kam es zu ei⸗ nem ungewöhnlichen Zwiſchenfall bei der Be⸗ ratung der kommuniſtiſchen Anträge über Klei⸗ der⸗ und Wäſcheausſtattung der zu Oſtern die Schule verlaſſenden Kinder. Während der De— batte flog plötzlich von der Tribüne ein heftig zſchender Feuerwerkskörper in den Saal. Im Saal und auf der Tribüne gab es große Er⸗ regung. Auf der Tribüne drängte alles zu den Ausgängen. Eine Tribünenbeſucherin erlitt ei⸗ nen Nervenanfall. Karlsruhe.(Kornblumentag.) Der Badiſche ſtriegerbund wird den Termin für ies⸗ jährigen Kornblumentag vorausſichtlich auf den 3. Juli feſtlegen. 85 Böbingen.(Ertrunken.) Im Tiefenbach iſt ein 68jähriger Mann aus Muß bach ertrunken. Freiburg.(Von der Univerſität Freiburg.) Der ordentliche Profeſſor der orientaliſchen Philologie Dr. Joſeph Schacht hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Königs⸗ berg zum 1. April ds. Irs. angenommen. Schacht ſteht im 28. Lebensjahr und war bei ſeiner Ernennung zum Profeſſor mit 25 Jah⸗ ren der jüngſte Univerſitätsprofeſſor Deutſch⸗ lands. Kehl.(Zwiſchen die Puffer geraten.) Der bei einer Schiffahrtsgeſellſchaft am hieſigen Hafen beſchäftigte Karl Helfrich aus Willſtädt geriet bem Ueberſchreiten der Gleiſe mit dem Ellbogen zwiſchen die Puffer zweier Eiſen⸗ bahnwagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte, wo ſich eine Operation als notwendig erwies. Engen.(Schulſchluß wegen Scharlach.) In den Gemeinden Welſchingen und Neuhauſen iſt die Scharlach ausgebrochen. Die Schulen ſind geſchloſſen. In Welſchingen iſt ein 8jähriges feind der Krankheit erlegen, im übrigen ſcheint aber die Krankheit gutartig zu verlaufen., Weiterdingen.(Zwei Arbeiter vom Stein⸗ ſchlag getroffen.) Die Gebrüder Greuter, die im Steinbruch am Hohenſtoffeln beſchäftigt ſind, wurden an ihrer Arbeitsſtätte von einem Steinſchlag getroffen. Die Brüder, die auf ei⸗ ner ſogenannten Kanzel ſtanden, wurden ſo ſchwer verletzt, daß der eine Otto Greuter im Krankenhaus am gleichen Abend noch ſtarb, wäbrend der andere ſchwer darniederliegt. Der König von Jalien geleilet einen Blinden Auf ſeinem prächtigen Beſitztum in Piſa pflegt der König von Italien ſehr oft weite Spaziergänge ohne jede Begleitung zu machen, die ihn auch in die Umgebung Piſas führen. Bei einem dieſer Spaziergänge erblickte der König einen Mann, der ſcheinbar große Schwie— rigkeiten hatte, die Straße zu überſetzen. Bei näherem Zuſehen ſah der König, daß der Be⸗ treffende blind war.„Kann ich Ihnen irgend⸗ wie helfen?“ frug der König den Mann.„Ich wär ſehr froh“, erwiderte dieſer,„wenn Sie mich die Straße hinunter bis zu meinem klei⸗ nen Haus brächten“. Sogleich ergriff der König den Arm des Blinden und geleitete ihn ſorglich die Straße hinab, wobei er ſich in ein Geſpräch mit ihm einließ. Er erfuhr bei dieſer Gelegen⸗ heit, daß der Mann mit zwei kleinen Kindern eine Aufnahme bei einem Waldaufſeher gefun⸗ den hatte. Als die Kinder, die keine Ahnung hatten, wer der Begleiter ihres Vaters wäre, freudig herangeſprungen kamen, ſagte der Blin⸗ de:„Ihre Mutter ſei tot und ich habe nieman⸗ den, der auf ſie achtet. Wollte Gott, ich wüßte jemanden, der etwas für ſie ſorgt, ſo daß ſie, wenn etwas größer geworden, etwas lernten und ſpäter ſich ihr Brot verdienen könnten“.— „Ich will dafür Sorge tragen“, meinte da der König ergriffen.„Ja... ja, mit wem ſpreche ich denn?“ war die ſofortige Frage des blin⸗ den Mannes.„Mit dem König“, war die Ant⸗ wort Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 452 Stück Verkauft: 388 Stück Milchſchweine das Stück 6— 11 Mk. Läufer das Stück von 13—25 Mk. Marktverlauf gut. Sei Frau verneinte, ſah fragend zum Profeſſor emport. Der verneigte ſich freund⸗ lich. „Sie ſind ſehr gütig, Baron. Wenn Sie glauben, es vor Ihren verehrten Eltern ver— antworten zu können, ſo ſtehe ich Ihnen zu Frage und Antwort gern zu Verfügung. Es iſt mir ſtets eine beſondere Freude, verſtändnis⸗ voller Teilname an meinem Lebenswerk zu begegnen.“ „Abgemacht, wir kommen!“ rief Frau Aenne heiter. Dankend neigte ſich der Kranke über die Hand der blonden Frau, wechſelte Händedruck mit den drei Herren, wobei ein ſchräger Blick heimlich an der untadelig gewachſenen Geſtalt des jungen Hardt entlangglitt. Dann rollte das Krankengefährt weiter. „Eigentlich verſpüre ich keine große Luſt, auch nur ein paar Stunden meiner kurzen Ferienzeit bei Fremden zu vergeuden; aber ich mochte dem armen Kerl die Bitte nicht ab⸗ ſchlagen“, bemerkte der Profeſſor beim Weiter⸗ gehen.„Vielleicht hat er wenig Gelegenheit zu geiſtigem Gedankenaustauſch.“ „In meiner Achtung iſt er jedenfalls ganz koloſſal geſtiegen“, lachte Frau Aenne,„denn deine Bücher ſind keine leichte Ware, Onkel Profeſſor!“ Der ſchmunzelte, wandte ſich dann an ſei⸗ nen Sohn. „Wenn du nicht mitkommen willſt, Jung, dann tu' dir keinen Zwang an. Den kurzen Weg kann ich den Opel ſchon allein dirigieren. und eine Entſchuldigung für dein Fernbleiben iſt ſchnell gefunden.“ Aber Helmut Hardt meinte leichthin:„Ach ich komme ganz gern mit, Aenne hat die ollen „Menſchenfreſſer“ da oben ſo anſchaulich geſchil⸗ dert, daß es mir Spaß macht, ſie einmal ſelber beäugen zu können.“ In ſeinem Herzen aber ſang und klang es wie ein heimliches Lied:— „Waldelflein, Waldelflein, nun ſeh' ich dich wieder!“ * „Für einen ‚Landſitz' finde ich das Raub⸗ ritterneſt äußerſt nobel“, bemerkte der junge Hardt,„das iſt ja ein richtiges Gut, und was für eins!“ f Es war ſein erſter Beitrag zur Unterhal⸗ tung während der Fahrt nach der Rohſenburg, wie das altertümliche, ſchloßartige Gebäude hieß, das nun am Ende der langen Allee, in die ſie ſoeben von der Landſtraße eingebogen waren, ſichtbar wurde, Stolz erhob es ſich auf einer kleinen künſtlichen Anhöhe, ſo daß es gleichſam herabſah auf ſeine Umgebung. Das Herz des jungen Menſchen ſchlug ein wenig ſtärker als ſonſt, ſo wie es manchmal zu ſchlagen pflegte beim Beginn eines großen ſportlichen Wettkampfes. Würde das Geſchick ihm hold ſein, oder ihm ſeine Gunſt verſagen? Nun lenkte er den grauen Opelwagen, den er ſeit Jahresfriſt ſein eigen nannte, gewandt um den Springbrunnen, der gerade vor dem Hauſe ſein plätſcherndes Spiel trieb, hielt zu Füßen der breit ausladenden Freitreppe und wollte gerade durch ein Hupenſignal die An⸗ kunft melden, als ſich die Haustür öffnete und ein alter Diener die Stufen herunterhaſtete. Frau Aenne war ſchon mit des Profeſſors Hilfe herabgeſprungen Beide warteten auf Helmut, der ſich den Weg zur Garage zeigen ließ und nun mit langen Schritten angeeiſt kam. f Fotiſezung. Dte Hilfe für deſterreich Deulſchlands vorſchläge— der größere Abſatzmarkl Irankreichs Donaupläne Deutſchland hat als erſter Staat auf den Hilferuf geantwortet, mit dem ſich Bundes⸗ kanzler Bureſch vor faſt vier Wochen an die Geſandten der europäiſchen Großmächte und der Nachbarländer wandte. Was man von den anderen Großmächten, vor allem von Frank⸗ reich gehört hat, ſind bis jetzt ungewiſſe, in ih⸗ rer Durchführbarkeit ganz ungeklärte Projekte, bei denen es ſich weniger um eine wirtſchaftliche Hilfe für Oeſterreich, als um politiſche Macht⸗ pläne handelt. Die öſterreichiſche Regierung hat ſchon im Jahre 1930, ſchon bei den Konflikten, die ſich um den Plan einer deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Zollunion entwickelten, immer wieder er— klärt, daß ihr nicht mehr Kredite und nicht mehr Proviſorien helfen könnten, ſondern daß ihre Wirtſchaft einen größeren Abſatzmarkt nö⸗ tig hat, wenn ſie auf die Dauer ohne Zuſchüſſe beſtehen ſoll. Der Völkerbund hat den Gedan⸗ ken, Ländern mit übergroßer Produktion Ab⸗ ſatzmärkte zu erſchließen, ſelbſt Rechnung getra- gen, wenn er für die ſüdoſteuropäiſchen Ge⸗ treideüberſchußländer den Ausweg vorſchlug, ihnen die Verwertung ihrer Produktion durch die Gewährung von Vorzugszöllen in den Ge— treidebedarfsländern zu ermöglichen. Der deut⸗ ſche Vorſchlag an die öſterreichiſche Regierung hält ſich an dieſe Völkerbundspläne, erweitert ſie aber von dem rein landwirtſchaftlichen auch auf das induſtrielle Gebiet. Tatſache iſt, daß die öſterreichiſche Indu⸗ ſtrie für den inneren Abſatzmarkt Oeſter⸗ reichs zu groß iſt, daß auch die öſterreichiſche Landwirtſchaft vor dem Ruin ſteht, weil der innere Markt gerade durch die Beſchäftigungsloſigkeit der Induſtrie überſättigt iſt und nicht erweitert werden kann, ſolange der Beſchäftigungsgrad und die Verdienſtmöglichkeiten der Bevölkerung nicht geſteigert werden. Infolgedeſſen kann Oeſter— reich nur geholfen werden durch eine Zuſam— menarbeit mit größeren Wirtſchaftsgebieten wie Deutſchland oder Italien. In den Ratſchlä— gen, die die Finanzkommiſſion des Völkerbun⸗ des der öſterreichiſchen Regierung gab, als das Projekt der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion fallen gelaſſen wurde, war denn auch die Emp⸗ fehlung enthalten, das Wiener Kabinett möge Verhandlungen mit ſämtlichen Nachbarſtaaten über die Erleichterung des öſterreichiſchen Ex⸗ ports, über die Einſchränkung der öſterreichi⸗ ſchen Einfuhr aufnehmen. Daß Bundeskanzler Bureſch vor vier Wochen den Delegationen der auswärtigen Mächte die Abſicht ſeiner Regie— rung, Einfuhrverbote zu erlaſſen, vorher mit— teilte, war alſo die logiſche Folge jener Völker⸗ bundsempfehlung und der deutſche Vorſchlag nimmt ebenfalls dieſe Empfehlung wieder auf, wenn er der öſterreichiſchen Produktion Vor⸗ zugszölle auf ſämtlichen überhaupt in Betracht kommenden Abſatzmärkten verſchaffen will. Das franzöſiſche Projekt für Oeſterreich iſt erſt im Umriß bekannt, aber ſchon die An⸗ deutungen, die der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent in der Kammer gemacht hat, zeigen, daß es ſich wieder einmal um einen jener Pläne handelt, die, ohne Rückſicht auf die natürlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe Mitteleuropas, durch künſtliche Konſtruktionen den Verſailler Vertrag aufrechtzuerhalten und zu feſtigen ſu⸗ chen. Frankreich will einen wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenſchluß der öſterreichiſchen Nachfolgeſtaa⸗ ten, d. h. alſo Oeſterreichs, Ungarns, der Tſche⸗ choſlowakei, Jugoſlawiens und Rumäniens. Wirtſchaftliche Gründe können für ein ſolches Projekt unmöglich angeführt werden. Sämtli⸗ che öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten haben eine gleichartige wirtſchaftliche Struktur, ſie ſind ſämtlich Ueberſchußländer für die gleichen Pro⸗ dukte. Wie man alſo der öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaft beſſere Abſatzmöglichkeiten verſchaffen will, wenn man ſie in engere Verbindung mit Staaten bringt, deren Wirtſchaft Ueberfluß an den gleichen Produkten leidet, iſt ſchwer zu er⸗ kennen. Es iſt bezeichnend, daß die tſchechiſche Agrarpartei, die wichtigſte Regierungspartei der Tſchechoflowakei, ſich mit Entſchiedenheit gegen ſolche Pläne wehrt, weil ſie davon eine Schädigung der ohnehin notleidenden tſchechi— ſchen Landwirtſchaft fürchtet. Auch in der öſter⸗ reichiſchen Wirtſchaft wird man von dem fran⸗ zöſiſchen Projekt aus dem gleichen Grunde nicht begeiſtert ſein. Sprechen alſo wirtſchaftliche Gründe gegen den franzöſiſchen Plan, ſo kann er nur aus der politiſchen Erwägung entſprun⸗ gen ſein, daß eine wirtſchaftliche Konföderation der Donauländer Oeſterreich allmählich von der Linie der Zuſammenarbeit mit Deutſchland ab⸗ ziehen, ſeine Wirtſchaft gegenüber den nationa— len Wirtſchaften der anderen Nachfolgeſtaaten weiter ſchwächen und den wirtſchaftlichen En— fluß Deutſchlands in Südoſteuropa einſchränken ſoll. Aber ein ſolches unwirtſchaftliches Pro⸗ jekt läßt ſich nur verwirklichen, wenn man fremde Geldmittel zur Verfügung ſtellt. Frankreich hat ſeine Finanzkraft immer wieder zur Verwirklichung politiſcher Pläne benutzt und auch in dieſem Fall ſcheint der Gedanke eine Rolle zu ſpielen, daß man die widerſtre— benden öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten viel— leicht zu verſtehen, ſo bleibt es unverſtändlich, daß ſich neuerdings auch England für den Plan der wirtſchaftlchen Donaukonföderation einzuſetzen ſcheint. Der franzöſiſche Vorſchlag macht weder Oeſterreich noch die anderen Nach— folgeſtaaten wirtſchaftlich unabhängig, er wür⸗ de ſie im Gegenteil gerade unter die Abhän— gigkeit des ausländiſchen, d. h. in dieſem Fall des franzöſiſchen Kredits bringen. Projekte, die nur mit Hilfe fremder Kredite und fremder Zuſchüſſe durchzuführen ſind, können aber kei— ne Dauer haben, ſondern bringen, nach den zahlreichen Proviſorien, mit denen man ver⸗ geblich an Oeſterreich herumexperimentlert hat, ein neues Proviſorium. Der Weg zur Klärung der öſterreichi⸗ ſchen Wirtſchaftslage geht über den Völ⸗ kerbund und der Völkerbund wird die geeignete Stelle ſein, an der man dieſe Argumente gegen die unwirtſchaftlichen franzöſiſchen Machtpläne und für die deutſchen Löſungsvorſchläge diskutieren kann. Aus duller Well Jür 5000 Mark Kaffee geſtohlen Frankfurt a. M., 5. 3. Die Frankfurter Lan⸗ deskriminalpolizei iſt durch ein Schreiben der Bürgermeiſterei in Betzdorf davon verſtändigt worden, daß dort bei einem Einbruch in eine bekannte Kaffeeröſterei 20 Ballon Rohkaffee u. 19 Sack geröſteter Kaffee geſtohlen worden ſind, der wahrſcheinlich von den Dieben nach Frank- furt a. M. zum Verkauf gebracht worden ſein dürfte. Die Einbrecher ſind nach dem Einſchla⸗ gen einer Scheibe in die Geſchäftsräume der Kaffeeröſterei eingeſtiegen und haben dieſelbe dann in aller Gemütsruhe ausgeplündert. Raubüberfall auf einen Jungen Frankfurt a. M., 5. 2. Geſtern gegen abend erſchien in einer Bäckereifiliale in der Eſchers⸗ heimer Landſtraße ein unbekannter Mann. Im Laden war nur der zwölfjährige Sohn des Fi⸗ lialleiters anweſend. Bevor dieſer den Frem⸗ den nach ſeinem Wunſch fragen konnte, erhielt er mit der geballten Fauſt einen Schlag in die Magengegend, ſodaß der Junge ohnmächtig zu⸗ ſammenſank. Im gleichen Augenblick erſchien die Mutter des Knaben im Laden, ſodaß der Eindringling unerkannt die Flucht ergriff, ohne etwas geraubt zu haben. Ein rabiater Lohn Den Vater durch Beilhiebe ſchwer verletzt. Frankfurt a. M., 5. 3. In der vergangenen Nacht geriet in der Bleidenſtraße ein junger Mann mit ſeinem Vater in Streit. Im Laufe der Auseinanderſetzungen nahm der Sohn ein Beil und ſchlug ſeinem Vater mehrmals über w U lief auf die Stra⸗ beteiligter, der dem alten Mann zu Hilfe kom⸗ men wollte, erhielt ebenfalls Beilhiebe. Die beiden Schwerverletzten wurden ins Heiliggeiſt— Hoſpital gebracht. Der Täter wurde feſtgenom— men. Auf dem Polizeirevier erlitt er einen Tobſuchtsanfall und mußte in die Heilanſtalt überführt werden. Sprengſtoffdiebſtahl Miltenberg a. M., 5. 3. In den beiden Freu⸗ denberger Steinbruchbetrieben am Ziegelberg wurden die Pulverkammern aufgebrochen und der geſamte Vorrat an Sprengſtoffen entwen⸗ det. Von den Dieben iſt bis jetzt noch nichts be⸗ kannt. Man vermutet, daß der Diebſtahl politi⸗ ſchen Hintergrund hat. haftbefehl gegen einen Rechtsanwalt wegen Kapitalfluchtvergehens Stuttgart, 5. 3. Gegen den Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Schwarzkopf, der zugleich Konſul der mittelamerikaniſchen Republik Honduras iſt, iſt ein gerichtliches Verfahren wegen Vergehens gegen die Beſtimmungen über Kapitalflucht eingeleitet worden. Der Umfang der Verfehlungen ſteht noch nicht feſt, doch wird ein Betrag von 500700 000 RM genannt, den Dr. Schwarzkopf für eine Firma nach dem Auslande gebracht haben ſoll. Gegen Dr. Schwarzkopf, der ſich zur Zeit in Zürich befindet, iſt Haftbefehl erlaſſen worden. Nadolny beim Reichspräſidenlen Berlin, 5. 3. Der Reichspräſident empfing heute den Führer der deutſchen Delegation auf der Abrüſtungskonferenz in Genf Botſchafter een det genfe renz. Nadolny zur Berichterſtattung über die bisheri⸗ Galtenmord aus polltiſchen Eründen geine Ehefrau mit dem Handluch erwürgk— mit gestohlenem Gelde im Aulo geflüchlel Hannnver, 5. 3. Der arbeitsloſe Schneider Gerſtenberg erwürgte in ſeiner Wohnung an der Neuen Straße ſeine 20jährige Frau mit einem Küchenhandtuch. Nach der Tat nahm er ſein acht Wochen altes Kind aus dem Totenbett der Mutter und brachte es zu Verwandten. Die Reden, die er hier führte, waren ſo verdäch⸗ tig, daß die Verwandten ſich ſofort an die Poli— zei wandten. Bevor der Mörder die Stadt ver— ließ, machte er ſich noch eines zweiten Verbre⸗ chens ſchuldig. Er brach in die Wohnung einer Nachbarsfrau ein und ſtahl 180 Mark bares Geld ſowie einen neuen Anzug. Dann fuhr er mit einer Autodroſchke nach Hildesheim. Hier entlohnte er den Kraftwagenführer mit 20 RM und verſchwand ſpurlos. Nach den bisherigen Feſtſtellungen iſt es nicht von der Hand zu wei⸗ ſen, daß die Tat politiſche Gründe hat. Auf die Ergreifung des Flüchtigen hat der Regierungs- präſident in Hannover eine Belohnung von fünfhundert Mark ausgeſetzt. ——————— D— Die glücklichen Gewinner des Großen Loſes Beuthen, 5. 3. Das Große Los, das ge— ſtern in der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie gezogen worden iſt, iſt wie bekannt, in einer Abteilung nach Oberſchleſien gefal— len. Die Gewinner ſind ſämtlich Arbeiter, An— geſtellte und kleine Kaufleute aus Beuthen und Umgegend. Wie die„Oberſchleſiſche Zei— tung“ mitteilt, mußte einer der Spieler der Nummer kürzlich ſein Los abgeben, weil er abgebaut worden war und den Betrag für die Erneuerung nicht mehr aufbringen konnte. Keine Beurlaubung des Reichspräſi⸗ denkſchaftskandidaten Winker aus der lrafhaft Dresden, 5. 3. Der als Kandidat bei der Reichspräſidentenwahl auftretende Guſtav Win⸗ ter verbüßt zur Zeit in Bautzen eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahre drei Monaten we— gen fortgeſetzten Betruges. Das Juſtizmini⸗ ſterium hat die beantragte Beurlaubung für den Wahlkampf abgelehnt. Zu einer anderen Stellungnahme lag umſo weniger Grund vor, als hiergegen auch das Reichsminiſterium des Innern keine Bedenken aus wahlrechtlichen Gründen erhoben hat. Große Einbrüche und Zuckerſteuer⸗ hinterziehung in Breslau Breslau, 5. 3. Zollfahndungsſtelle Breslau, der ſchon ſeit langem bekannt war, daß mit unverſteuertem Rohzucker ſchwung— hafter Handel getrieben wird, iſt es jetzt ge— glückt, einer großen Zuckerſteuerhinterziehung auf die Spur zu kommen. Sie hat umfangrei- che Einbruchsdiebſtähle in das Lager der Zuk— kerfabrik Breslau-Roſenthal aufdecken können und 6 Perſonen, darunter 4 Arbeitsloſe, feſt— nehmen laſſen. Eine große Menge geſtohlenen Rohzuckers konnte beſchlagnahmt werden. Es iſt anzunehmen, daß der Kreis der Perſonen, die in die Angelegenheit verwickelt ſind, ſich noch erweitern wird, da eine ganze Reihe weiterer Perſonen inſofern beteiligt ſind, als ſie den geſtohlenen unverſteuerten Rohzucker verkauft bezw. gekauft haben. Lokomolive eines d⸗Juges entgleiſt Görlitz, 5. 3. Die Lokomotive des D-Zuges 124 iſt heute vormittag gegen 9 Uhr zwiſchen den Stationen Deutſch-Liſſa und Neukirch ge⸗ gen einen Güterzugwagen, bei dem ein Ach— ſenbruch erfolgt war und der ſich quergeſtellt hatte, gefahren und infolgedeſſen entgleiſt. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. gechs Todesopfer durch Kohlenoxydͤgasvergiftung Aarhaus, 5. 3. Sechs junge Leute, die in dem Treibhaus einer Gärtnerei in Haſle geſchlafen hatten, wurden heute früh durch Kohlenoxydgas vergiftet aufgefunden. Drei von ihnen ſind auf dem Transport ins Krankenhaus geſtorben. Die anderen drei erlagen kurze Zeit ſpäter ihren Vergiftungen. Streit um die Erbſchaft der Königin Marie Henriette von Belgien Paris, 5. 3. Ein gewiſſer Joſeph Horvath, der als Portier in Agram lebt, erhebt Anſprü⸗ che auf die Erbſchaft der Königin Marie Hen⸗ riette von Belgien. Er hat ſich an zwei be⸗ kannte Pariſer Rechtsanwälte gewandt, die ihn vor dem Internationalen Gerichtshof im Haag vertreten ſollen. Königin Marie Henriet⸗ te von Belgien, eine geborene Habsburgerin, die die Gemahlin Leopold 3. war, ſoll durch ein Teſtament die Summe von 385 Millionen Franes für die Nachkommen ihres Urgroßva⸗ ters, eines ungariſchen Edelmannes namens Horvath, hinterlaſſen haben. Joſeph Horvath, Der lein. der aus Ungarn ſtammt, behauptet, der letzte N Der norwegische Miniſterpräſidenk Oslo, 5. 3. Miniſterpräſident Kolſtad iſt heute nach längerer Krankheit geſtorben. Er war ſeit dem 11. Mai 1931 im Amt, in das er aus dem Poſten eines Präſidenten des Adelſting berufen worden war. Seit dem 1. Februar ds. Irs. lag er im Krankenhaus. Eiſeubahuunglück in Tokio — Tokio, 5. 3. Hier fuhr heute ein Vorortzug in die Menge der wartenden Perſonen hinein, die ſich über den zu ſchmalen Bahnſteig hinaus auf die Gleiſe geſchoben hatten. Sechs Perſo— nen wurden getötet, 20 verletzt, darunter einige ſchwer. Das enlführte kind de Jules wiedergefunden Voungſtown(Ohio), 5. 3. Der am 2. März ent⸗ führte Sohn des reichen amerikaniſchen Unter— nehmers James des Jute iſt wiedergefunden worden. Die Kindesräuber wurden verhaftet. Die Verhaftung im Jalle Lindbergh Neuyork, 5. 3. Die Polizeibehörden meſſen der in der Freitagnacht in Hartford(Connecti— cut) erfolgten Verhaftung eines Bekannten der Pflegerin des Sohnes Lindberghs die größte Bedeutung bei. Man erwartet ſtündlich weitere Entwicklungen der Angelegenheit. Lindbergh iſt bereit, jeder Zeit nach Hartford abzufliegen. Lappo-Aufſtand zufammengebrothen Hellſingfors, 5. 3. Die jüngſte finniſche Auf⸗ ſtandsbewegung geht raſch ihrem Ende zu. Aus Jyväskylä wird heute gemeldet, daß die dort verſammelten Lappo-Männer ſich aufge⸗ löſt haben und wieder in ihre Heimatorte zu— rückgekehrt ſind. In Mäntſälä, das von Trup⸗ penkordons langſam umſchloſſen wird, befin— den ſich noch vereinzelte Trupps von Aufſtän⸗ diſchen. Die Finniſche Telegraphenagentur erklärt, daß die in der ausländiſchen Peeſſe aufge— tauchten Gerüchte über die Anweſenheit des polniſchen Militärattaches im Stabe des Lap— poführers Wallenius jeder Grundloge ent— behren. Der Wahlzeilel für die Reichspräſidentenwahl Reichspräſidentenwahl Theodor Dueſterberg Oberſtleutnant a. O., Halle a. d, Saale Paul von Hindenburg Reichspräſident, Generalfeldmarſchall, Berlin Adolf Hitler Negierungsfat im braunſchweigiſchen Staats dienst, München ernst Shalmang Transportarbeiter, Haniburg Adolf Guſtav Winter Betriebsanwalt, i Oroßjena bei Naumburg d. d. Saale Der amtliche Wahlzettel für die Reichspräſi⸗ dentenwahl, der jetzt an alle Abſtimmungsorte Heilig Wird.