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Fruchreis 2 und 482 ll.— 2 Pfund 239 Dazu 50% N A 2 att auf Pfund- und Zentnerpreise Zentnerpreise ohne Stoffsack Bekanntmachung. Betr.: Die Wahl des Rrichspräſidenten 1932. Die Wahl des Reichs präſidenten findet am Sonntag, den 13. März 1932, von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags ſtatt Nachſtehend bringen wir die in unſerer Ge— meinde gebildeten Stimmbezirke nebſt den für dieſe beſtimmten Abſtimmungslokale zur öffentlichen Kenntnis. Die Stimmzettel ſind amtlich hergeſtellt und enthalten alle zugelaſſenen Wahlvorſchläge. Der Summberechtigte kann bei der Stimmabgabe durch ein Kreuz oder Unterſtreichen oder in ſonſt erkenn— barer Weiſe auf dem Stimmzettel den Anwärter bezeichnen, dem er ſeine Stimme geben will. Wenn er keinem der vorgeſchlagenen Anwärter ſeine Stimme geben will, ſo kann er den Namen der Perſon, der er ſeine Stimme geben will, auf den amtlichen Stimmzeitel in das hierzu freigelaſſene Feld ſchreiben. Stimmzettel, die dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen, insbeſondere, die mit ſonſtigen Vermer— ken oder mit Vorbehalten verſehen ſind, ſind un— gültig. Nach 6 Uhr dürfen nur noch die Stimmbe— rechtigten zur Stimmabgabe zugelaſſen werden, die zu dieſem Zeitpunkt ſchon im Abſtimmungsraum an- weſend waren. Alle Stimmberechtigten unſerer Gemeinde werden eingeladen, ihre Stimme abzugeben Wer am Wahltag nicht hier anweſend ſein kann, iſt be— rechtigt, mit einem durch uns auszuſtellenden Stimm— ſchein auswärts zu wählen. Viernheim, den 7. März 1932 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 1. Abſtimmungsbezirk. Wahllokal: Sitzungssaal des Rathauſes. Außerhalb liegende Gebäude, Blauehutſtraße von Wald- bis Hofmannſtraße, Eliſabethenſtraße, Friedrichſtraße, Friedrich Ebertſtraße, Hofmannſtraße, Luiſenſtraße von Lorſcher- bis Blauehutſtraße, Lud— wigſtraße von Lorſcher- bis Waſſerſtraße, Wald⸗ ſtraße, Waſſerſtraße, Weihgartenſtraße. 2. Abſtimmungsbezirk. Wahllokal: Schillerſchule links. Alexanderſtraße, Alicenſtraße, Berth.-Pfenning⸗ ſtraße, Bürſtädterſtraße, Kirſchenſtraße, Kühnerſtraße, Lorſcherſtraße, Ludwigſtraße von Bürſtädter- bis Lorſcherſtraße, Luiſenſtraße von Bürſtädter- bis Lor⸗ ſcherſtraße, Nibelungenſtraße, Rathausſtraße links und rechts vom Rathaus bis Waſſerſtraße, Verl. Alexanderſtraße. 3. Abſtimmungsbezirk. Wahllokal: Goetbeſchule links. Am Frohnberg, Bahnhofſtraße, Blauehutſtraße von Hofmann- bis Weinheimerſtraße, Hansſtraße, Hügelſtraße, Pandurengaſſe, Repsgaſſe, Ringſtraße, Schulſtraße, Waſſerſtraße von Hofmann- bis Wein⸗ heimerſtraße, Weinheimerſtraße, Wieſenſtraße, Zep— pengaſſe. 4. Abſtimmungsbezirk. Wahllokal: Goetheſchule rechts. Bismarckſtraße von Weinheimer- bis Rathaus- ſtraße, Eulerſtraße, Heddesheimerſtraße, Holzſtraße, Kiesſtraße, Mannheimerſtraße, Neubauſtraße, Rat— hausſtraße links vom Rathaus bis ans Ende, Sand— ſtraße, Steinſtraße, Welhelmſtraße 5. Abſtimmungsbezirk. Wahllokal: Schillerfchule rechts. Annaſtraße, Bismarckſtraße von Rathaus- bis Kreuzſtraße, Goetheſtraße, Kreuzſtraße, Lampert— heimerſtraße, Molitorſtraße, Römergartenſtraße, See— gartenſtraße. 6. Abſtimmungsbezirk. Wahllotal: Schillerſchule rechts. Jahnſtraße, Jägerſtraße, Moltkeſtraße, Neu— häuſerſtraße, Spitalſtraße, Rathausſtraße. Tivoli: Rathausſtraße, Molikeſtraße, Bürgermeiſter-Lam— berthſtraße, Am Tivoli, Am Königsacker. Sonder- Anbebal! FJeinſte Toilette⸗Seiſe ½ Pfd. gewogen 35 Pfg. Waſchſeife(Rernſeife) Riegel ca. 400 gr. weiß 27 Pfg. 6 5 gelb 25„ Bodenbeize in rot und gelb Bodenwachs Rathaus⸗Drogerie Peter Moskopp ö „ 10 in Pfund Doſen zu 50 Pfg. Bauern⸗Verein. Heute und morgen wird am Staatsbahnhof ausgeladen. Wir bitten unſere Mitglieder, ihren Bedarf an der Bahn zu decken. Der Vorſtand. Inſerate machen ſich ſtets bezahlt. Der Geſchäfts umſatz er— höht ſich und ſomit auch der Gewinn. 8 Großes helles Zimmer mit Vorplatz und Zube⸗ hör ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. e morgen Donnerstag, den 10. März, abends s Uhr, spricht im„Karpfensaal“ der bekannte Reichstagsabgeordnete Dr. Miefendorff. wohnerschaft OUiernheims jst zu dieser Kundgebung freundlichst eingeladen. Zur Unkoſten⸗Deckung werden 10 Pfg. Eintritt erhoben. Kein Ausſchank! Froll Die Ein- Die Ortskampfleitung der„Eiſernen Front“. Lokale Nachrichten * Gauturnfeſt in Viernheim. In Anbetracht des deutſchen Sängerbundfeſtes am 24. Juli in Frankfurt, an dem ſich auch viele Mann— heimer Turner beteiligen, iſt das Gauturnfeſt des Mannheimer Turngaues, das in Viernheim abge— halten wird, nunmehr auf den 10. Juli feſtgelegt. Der Turnerbund Viernheim bittet alle hieſigen Ver— eine, hiervon Kenntnis zu nehmen, um etwaige Doppelfeſte zu vermeiden. * Eiſerne Front. Die unter dem Sam⸗ melnamen„Eiſerne Front“ zuſammengeſchloſſenen Verbände und Organiſationen rufen am kommenden Donnerstag abend 8 Uhr, im„Karpfen⸗Sa al“ zu einer großen Kundgebung auf, in der der bekannte Reichstagsabgeordnete Mierendorff Darmſtadt ſpre— ſchen wird. Die Viernheimer Einwohnerſchaft iſt zu dieſer Kundgebung freundlichſt eingeladen. * Doppelſpiel im Mannheimer Stadion. Am kommenden Sountag findet im Mannheimer Stadion wieder eine Doppelveranſtal— tung ſtatt. Der Sportverein Waldhof und VfR. Mannheim haben ſich entſchloſſen, ihre beiden Geg— ner im Stadion zu empfangen. V. f. R. hat die führende Mannſchaft der Pokalrunde„Amicitia“ Viernheim zum Partner und der Rheinmeiſter, Sportverein Waldhof, tritt gegen den Tabellen- Erſten in der Nordweſtgruppe„Eintracht“ Frank⸗ furt an. DJ K.⸗Sport Reſultate:(Fußball) Viernheim J. Pr.— Mannh⸗Neckarau(Conſt) 44 Viernhemm 1. Jugend— Hemsbach 2. 10.2 (Handball) Viernheim 1.— Lampertheim 2. 3:2 Viernheim Pr.— Lampertheiur 1.(Bez-M.) 4: Mannh-Lindenhof J.— Viernheim J. 4: Hernneims 1. Mannschaft Hanaball A-Meister 31 32 Lampertheim, der ſtärkſte Favorit nach hartem Kampfe kuapp 3:2 geſchlagen! In den Kreiſen unſerer Sportanhänger und DK Freunde hatte man die hohe Bedeutung die— ſer obigen Begegnung vollends anerkannt. Erfreu— lich war der letziſonnägliche Beſuch auf den Jugend— kraftſportplätzen. Klar war man ſich in erſter Linie darüber, daß es heute ein außergewöhnlich großes Treffen dieſer Art zu ſehen gibt und der Geſamtverlauf dieſes Spieles läßt einen Hoffuungs⸗ ſtrahl in der Aufwärtsentwickelung des Jugend- kraft⸗Handballſpo tes für die Zukunft hell erleuchten. An unſere Freunde appellieren wir, in den kom⸗ menden Privatſpielen unſerer 3 Handballſparten nicht abſeits zu ſtehen und für einen ſtarken Be⸗ ſuch auf andere Sportliebhaber ſtets einzuwirken. Zum Meiſterſchaftsſpiele ſelbſt: In den bewährten Händen des Herrn Müller, Bürſtadt, lag die Leitung dieſer Big gnung. Beide Parteien zogen ununterbrochen abwechſelnd, mit ungeheuerer Schnel⸗ ligkeit auf und ab, die nicht einmal die geringſte Ablenkung der Blicke jedes Begeiſterten verurſachten. Glaubte man eben noch an einen Erfolg L da war V. ſchon wieder zu einem Durchbruch gekom⸗ men. Und ſo auch umgekehrt. Ausgezeichnet war der Kampfeswille aller, während des ganzen Spie⸗ les der ja auch den größten Teil Senſationsluſt auf ſein Konto ſtellte. Zieht man die Bilanz, ſo muß dennoch eine ſchwache Ueberlegenheit V. in den Vordergrund geſchoben werden. Zweimal lag die Gäſt maynſchaft in Front, ſodaß beim Halbzeilſtand von 21 die Hoffnung auf deu Meiſtertiftel für V. bemahe aufgeg ben wurde. Die zweite Hälfte ſetzte ein. Das elbe Verhältnis gleich der erſten Periode. Unglaublich waren die Leiſtungen des Gäuetorhü⸗ ters. Ein öfteres Beifallzollen galt ihm; die Be⸗ 5 3 wunderung der Außenſtehenden konzentrierte ſich auf ihn. Auch ſein vis a vis, D. im Tor, hielt ſich mit ihm faſt auf gleicher Höhe. Ein Faulſtrafſtoß durch S. geſchoſſen, brachte V. das verdiente Re mis. Wunderbar geſtaltete ſich die Verwandlung des Siegestreffers. Klug handelte der H R., durch ſeine glänzende Freiſtellung. Ein exakter Durch- bruch brachte den Schwarz-Roten das erſehnte Frühlingsahnen; Meiſter von der A-Klaſſe des Ve⸗ zirkes Südh ſſen zu werden. Wir gratulieren! Anſchließend hierzu ſahen wir den Bezirks- meiſter in großer Aufmachung das Feld paſſieren. Verwundert ſchaute er auf die Spielweiſe unſerer Privatleute, denn eine knappe Niederlage von 4:5 gegen eine Meiſterelf hinzunehmen, erübrigt jedes weitere Komentar. Jugendkraft Heil! Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Winterhilfsmaßnahmen der Reichsregierung. Die Reichsbezugsſcheine für 2 Zentner ver⸗ billigte Kohlen und 1 Pfund Friſchfleiſch kommen am Donnerstag, den 10. ds. Mts. in der gleichen Reihenfolge, wie bei der letzten Ausgabe, zur Verteilung. Viernheim, den 8. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. 5 Als gefunden wurde eine Aktenmappe mit Inhalt abgegeben. Viernheim, den 9 März 1932 Heſſiſches Polizeiamt. Oechler Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen- abteilung). Das Schießjahr 1932 beginnt am 1. März 1932. Der 1. Uebungsabend findet ſtatt am Mittwoch, den 9. März abends 8,30 Uhr im Lokal zum Schützenhof unter Leitung des Jugendführes Herrn Kromm. Wir erwar- ten vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Turnerbund. Wegen Wahlverſammlung fällt die Turnſtunde der Turnerinnen aus. Die Turnleitung. Turngenoſſenſchaft 1893. Heute Mittwoch abend 8 Uhr im Lokal zum„Karpfen“ außerordentliche Mitgliederverſammlung. Wegen wichtiger Tages- ordnung iſt es Pflicht eines jeden Aktiven und Paſſiven, zu erſcheinen. Der Vorſtand. 2 Zimmer, Küche mit ſämtlichem Zu⸗ behör zu vermieten, ſowie ein Sportwagen zu verkaufen. Von 2 ſagt der. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum 5 1181 Ende dieſes Monats Drei Einleg⸗ ſchweine zu verkaufen Johann Schalk Friedrichſtraße 66 (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 10 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achlſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21377 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 59 Donn Die Sentrums⸗Arbeiterſchaft wählt Hindenburg! Am 13. März 1932 muß das deutſche Volk ſei⸗ nen Reichspräſidenten wählen. Zur Wahl ſteht Hindenburg. Neben ſeinem Namen verblaſſen die anderen Bewerber. Engſtirniger Parteigeiſt verhinderte im Reichstage, auf verfaſ⸗ ſungsmäßigem Wege die Amtszeit des bisherigen, hochverdienten Reichspräſidenten zu verlängern. Jetzt iſt das Volk aufgerufen. Sieben Jahre war Hindenburg Führer und Vorbild. Ihn beſeelte nur die heiße Sorge um das deutſche Volk. Jetzt hat er ſich wie— derum zur Wahl bereit erklärt, nicht aus Ehrgeiz — niemand wird ihm ſolchen nachſagen— ſondern aus tiefem Pflichtgefühl. Er will unſer Volk durch ſeinen Einſatz vor ſchwerem Unheil bewahren. Sie— ben Jahre war uns Hindenburg Vorbild, diente dem Volke. Warum wollen ihn ſeine Gegner nicht? rum ſteht gegen ihn die Rechte und die äußerſte Linke? Warum begehren die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen, die Stahlhelmer und die Kommuniſten auf?— Von den Kommuniſten war nichts anderes zu erwarten. Ihr Ideal iſt Ruß— land, dieſes Land des Terrors und der wahnſin— nigen Gottentfremdung. Sie müſſen auf Befehl der Ruſſen handeln.— Warum aber will ihn die Rechte nicht? Weil ſich Hindenburg ihren Partei- gelüſten nicht beugen will.— Weg mit dem heuti— gen Suſtem! So ſchreien ſeine Gegner. Und die⸗ ſes„Syſtem“, das ſie ändern wollen, was war es, was iſt es?— Es war ein Ringen um Ruhe und Ordnung, um die Regelung der Reichs- und Staatsfinanzen. Es war das heiße Be⸗ mühen, die Folgen der wirtſchaftlichen Kriſe zu mildern, vor allem Sorge um die Aufbrin⸗ gung der Mittel für die Arbeits⸗ loſen. Dafür waren Opfer nötig, Opfer der Sparſamkeit in der ſtaatlichen und gemeind— lichen Verwaltung, Opfer an Gehältern und Ein⸗ kommen bei denen, die noch entbehren können für andere, die um die nackte Exiſtenz ringen. Schwer waren dieſe Opfer, aber wer ihre Notwendigkeit leugnet, ſagt die Unwahrheit, denkt nur an ſich, nicht an die Nöte des Volkes. Und endlich war dieſes Syſtem eine vorſich⸗ tige und zielbewußte Außenpoli⸗ tik, die erſt Verſtändnis für die deutſche Not bei anderen Völkern weckte und dann für die Zahlung künftiger Tribute ein klares„Unmöglich“ ſprach. Das war und iſt Hindenburgs„Syſtem“. Dieſen Weg iſt er gegangen. Dieſen Weg ging, von ſei— nem Vertrauen getragen, der Reichskanzler Dr. Brüning. Was die früheren Reichskanzler ange— bahnt, den Weg zu äußerem und inneren Frieden, hat er mit größter Klugheit und Umſicht weiterge— führt.— Was die Gegner dieſes Syſtems hät⸗ ten beſſer machen können— danach fragt man ver⸗ geblich. Darauf kommt es ihnen auch gar nicht an. Ihnen iſt Aenderung dieſes Syſtems nichts anderes als die Herrſchaft haben, rückſichts⸗ loſe Allelnherrſchaft. Was dann kom⸗ men wird? Man braucht ſich nur eine ſolche Herr— ſchaft auszudenken, die Herrſchaft nationalſoziali⸗ ſtiſcher Schreier, und Gewaltmenſchen. Man braucht nur zu denken an die letzten Vorgänge im Reichstag, an ihr würdeloſes Benehmen, an die unerhörte Rede eines ihrer erſten Führer, des Dr. Göbbels, der ſelbſt nie im Felde war, aber andere Parteien Deſerteure nannte. Zentrums⸗Arbeiterſchaft! Müſ⸗ ſen wir noch ſagen, was euch im beſonderen ein Sieg der Rechtsradikalen bringen würde? Nichts anderes als die Herrſchaft der reaktionären Kräfte von ehemals: Der Schutz der ſozialen Ge⸗ ſetzgebung würde„abgebaut“! Die Tarif⸗ verträge würden abgeſchafft! Die Macht der Gewerkſchaften zerſchlagen! Die Großin⸗ duſtrie ſteht nicht umſonſt zu einem großen Teile zu Hitler. Und überſeht endlich eines nicht, was mit allem Ernſte geſagt werden muß: Das Gerede vom chriſt⸗ lichen Geiſte im Munde der Rechtsradikalen hat mit wahrhaſtem Chriſtentum nichts zu tun: ein „deutſcher Glaube“ mit einem Raſſengotte ſteht jedemechriſtlichen Denken und Füh⸗ len entgegen. Zentrumsarbeiter⸗ ſchaft! Darum iſt es wahrhaft an euch, vorbild⸗ lich zu wühlen. Ihr habt aber noch nicht genug ge⸗ tan, wenn ihr ſelbſt Hindenburg eure Stimme gebt. Eure Pflicht iſt es, jeden zur Wahl heranzuziehen, auf den ihr Finfluß habt, eure Frauen, eure wahl⸗ berechtigten Söhne und Töchter, eure Verwandten Wa⸗ und Freunde. Am 13. März 1932 muß das deut⸗ ſche Volk in überwältigender Mehrheit ſeine Treue zu Hindenburg beweiſen. Das Treugelöbnis zu dieſem wahrhaft deutſchen Manne von hehrſtem Pflichtgefühl, voll Verantwortung zu ſeinem Volke und ſeinem Gotte, dieſes Treugelöb⸗ nis ſoll ein Zeichen ſein, daß das deutſche Volk die Zwietrachtſtifter und Phraſenhelden, die würdelo— ſen Gewaltmenſchen gründlich ſatt hat. Landesbeirat der Arbeiter⸗ 5 und Arbeiterinnen⸗ Zeutrumswähler Heſſens. neue Jeindſeligkeilen im Jernen Often? Genf, 9. 3. Das Völkerbundsſekretariat hat von amerikaniſcher, holländiſcher, japaniſcher und chineſiſcher Seite heute Mitteilungen über die Lage in Schanghai erhalten. In einer Mitteilung der japaniſchen Delegation wird erklärt, daß am Morgen des 7. März chineſiſche Truppen die vorderſten japaniſchen Linien bei Seking angegriffen hätten. Japaniſche Flieger Zeitung viernheimer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden hätten umfangreiche chineſiſche Truppenbewe⸗ gungen feſtgeſtellt. Der chineſiſche Delegierte machte die Mitglie— der des Völkerbunds auf ein Interview einer amerikaniſchen Zeitung mit dem General Shi⸗ ralawa aufmerkſam, aus dem hervorgeht, daß Japan in der Gegend von Peping⸗Tientſin neue militäriſche Operationen plane, weil dort nach japaniſcher Anſicht Unruhen bevorſtänden. Nach einem amtlichen chineſiſchen Telegramm ſollen bei Kiating, Huangtu und Taiſchong am 7. März heftige Kämpfe ſtattgefunden haben. 32 Hochſchullehrer gegen den Bagemann⸗-Plan Köln, 9. 3. Die„Kölniſche Zeitung“ veröf⸗ fentlicht eine kritiſche Auseinanderſetzung mit dem Wagemann-Plan, die von 32 Profeſſoren der Nationalökonomie und der Privatwirt— ſchaftslehre aus den verſchiedenſten Lagern un— terſchrieben iſt. In dieſem Schriftſtück, das der Reichsregierung, der Reichsbank und andern in Frage kommenden Stellen zugegangen iſt, wird geſagt, daß der Wagemann-Plan von falſchen theoretiſchen und praktiſchen Voraus— ſetzungen ausgehe und deshalb auch in we— ſentlichen Punkten zu falſchen Ergebniſſen führe. Blutiger Wahlkampf Schwere Suſammenſtöße in Düſſeldorf wtb. Düſſeldorf, 10. März. An verſchiedenen Stellen der Stodt kam es am Mittwoch nach⸗ mittag zwiſchen Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten zu Zuſammenſtößen. Ein National⸗ ſozialiſt wurde durch einen Schuß leicht verletzt. An der Kirchſtraße wurde am Abend ein Stahlhelmmann von Kommuniſten niederge⸗ ſtochen. Einer Streife der Schutzpolizei gelang es, den Täter zu ſtellen. Veim Abtransport zur Polizeiwache wurden die beiden Beamten von etwa 26 Kommuniſten überfallen. Beamten wurde zu Boden geriſſen handelt. Der andere Beamte machte von der Schußwaffe Gebrauch und verletzte einen der Angreifer, die die Flucht ergriffen, den verletzten und den befreiten Arreſtanten mitnahmen. Der Polizeipräſident hat mit Rückſicht auf dieſe Vorkommniſſe die für heute genehmigte Wahl⸗ demonſtration der KPD. verboten. Einer der und miß⸗ Notverorònung zum Schutze der Wirtſchaft Erforderlich gewordene Ergänzung der bisherigen Notgeſetzgebung Zugabeweſen, Ausverkäufe, Jollermächligungen Berlin, 9. 3. Die umfaſſende Notgeſetzgebung vom 18. Dezember 1931 erfuhr jetzt eine Er⸗ gänzung. Dieſe Ergünzung bringt die heute vom Reichspräſidenten vollzogene Verord⸗ nung zum Schutze der Wirtſchaft. Soll die Wirtſchaft weiter geſunden, ſo darf der freie Wettbewerb im täglichen Leben nicht von überſteigerten oder unlauteren Machen— ſchaften gefährdet werden in einer Zeit, wo die Erhaltung der lebensfähigen und ſchutzwürdi—⸗ gen Träger des Wirtſchaftslebens unbedingt erforderlich iſt. In dem ſchweren Ringen Deutſchlands um ſeine handelspolitiſchen In tereſſen bedarf es weiteren Rüſtzeuges gegen die zunehmende Bedrohung von draußen. Ii dieſem Sinne iſt der am 29. Februar bekannt gegebene Obertarif zum Zolltarif zu verſtehen Gleicherweiſe ſollen die Ermächtigungen an die Reichsregierung wirken, die erneut in Kraf— geſetzt und durch eine weitere ergänzt werden Zu den einzelnen Teilen der neuen Not verordnung iſt zu bemerken: 1. Die Reklame zeigt durch Gewährung von Zugaben Formen, die mit einer geſunden Wirtſchaftsführung nicht mehr vereinbar ſind da darunter die Preisſenlung oder die Qua lität der Hauptware leidet. Darum läßt die Verordnung neben geringwertigen Reklamege genſtänden mit Reklameſchrift und unbedeuten den Kleinigkeiten Zugaben nur zu, wenn de Verkäufer auf Wunſch des Käufers ſtatt der Zugabe einen beſtimmten Geldbetrag entrich tet der nicht geringer ſein darf, als der Ein ſtandspreis für den Zugabeartikel. Verboten werden Zugaben, die als Geſchenk bezeichne oder von einer Verloſung oder einem ſonſtigen Zufall abhängig gemacht werden. Um eine Friſt für die Umſtellung auf den neuen Rechts zuſtand zu geben, treten dieſe Vorſchriften erſ am 1. Juli d. J. in Kraft. Sind bereits vorher Zugaben zugeſagt, ſo bleiben die Vereinbarun gen in Kraft, die über die Zugabe getroffen ſind. 2. Auch auf dem Gebiete des Ausverkaufs⸗ weſens machen Mißſtände ſchleunige Gegen— maßnahmen notwendig. Die Notverordnung ſieht daher vor, daß Ausverkäufe nur noch un⸗ ter beſtimmten Vorausſetzungen zuläſſig ſind. Die Befugniſſe der Aufſichtsbehörde ſiſnd ver— ſtärkt. Außerdem iſt die Schaffung von Eini⸗ gungsämtern vorgeſehen, die bei Verſtößen auf Anrufen einer Partei eine gütliche Einigung verſuchen ſollen. Auf dem Gebiete der Wirtſſchaftsſpionage haben ſich ebenfalls in hohem Grad bedenk— liche Erſcheinungen gezeigt. Die Notvero bnung trifft geſetzgeberiſche Maßnahmen, um die empfindlichſten Lücken des bisherigen Rechts zu ſchließen. 3. Die Beſtimmungen im dritten Teil über die Einheitspreisgeſchäfte enthalten eine auf zwei Jahre bemeſſene Sperre für die Errichtung weiterer Verkaufsſtellen von Einheitspreisge⸗ ſchäften in Städten unter 100 000 Einwohnern. eee eee 49. Jahrgang in den mittleren und kleinen Städten ſoll da⸗ durch ein gewiſſer Schutz ihres Beſtandes ge— ſichert werden. Für die Großſtädte dagegen er— ſchien eine ſolche eingreifende Maßnahme zur⸗ zeit nicht erforderlich, da dort der Wettbewerb durch Einheitspreisgeſchäfte für den einzelnen Händler verhältnismäßig leichter erträglich ſt als in kleineren Orten. Im übrigen geht die Reichsregierung davon aus, daß es noch veiterer Erfahrungen für eine endgültige Be— trteilung des Einheitspreisgeſchärtes im Rah⸗ nen der geſamten Güterverteilung bedarf. Die weiteren Beſtimmungen beziehen ſich zuf die heſtehenden Einheitspreisgeſchäfte und bezwek— zen die Beſeitigung von Mißbräuchen. Die Reichsregierung konnte ſich bei Erlaß dieſer Maßnahmen weitgehend auf umfaſſende Bera— tungen im Vorläufigen Reichswirtſchaftsrat ſtützen. 5 4. Durch Verordnung des Reichspräßſtdenten hom 1. Dzzember 1931 war die Reichsregierung ermächtigt worden, im Falle eines dringenden virtſchaftlichen Bedürfniſſes 1. die Eingangs⸗ zölle aoweichend von den geltenden Vorſchrif— en zu ändern, 2. die vorläufige Anwegdung ändiſchen Staaten zu verordnen. Dieſe Er⸗ nächtigung hat durch den Wiederzuſammentritt des Reichstages am 23. Februar 1932 ihre Gül⸗ igkeit verloren. Die Gründe, die zum Erlaß der Notverordnung geführt haben, beſtehen jedoch fort. Die handelspolitiſche Lage erfordert, daß ederzeit neue Vereinbarungen mit ausländi⸗ chen Staaten geſchloſſen und ſofort vorläufig angewendet werden können. Weiter war es jeboten, die Reichsregierung zur Einführung don Ausfuhrzöllen zu ermächtigen, um in drin⸗ genden Fällen ſchwere Schädigungen der Wirt⸗ ſchaft abwenden oder abſchwächen zu können. 5. Durch die Vorſchrift in Teil 5 werden zu⸗ gunſten der deutſchen Holzwirtſchaft Maßnah⸗ men getroffen, die den Preisdruck auf dem Holz— markt abſchwächen. Die neuen Beſtimmungen bedeuten keine Ab⸗ kehr vom Grundſatz der Wirtſchaftsfreiheit und ſind nur als Ausnahme für die Kriſenzeit ge⸗ dacht. Wie die geſamte Notgeſetzgebung ſind ſie aus der Entwicklung der Verhältniſſe zwangs- läufig erwachſen. Sie bilden mit dieſer Notge— ſetzgebung eine organiſche Einheit und merden dem Wirtſchaftsleben an bedrohten Punkten Schutz und Hilfe ſein. Neue Sprengſtoffaffäre in der Pfalz Die Schuldigen verhaftet! Zweibrücken, 9. März. In der Pfalz iſt eine neue Sprengſtoff⸗Affäre aufgedeckt worden, in die diesmal eine Anzahl Angehöriger bezw. ehemaliger Angehöriger der NSDAP. verwickelt ſind. Mehrere Verhaftungen wurden in Lub⸗ wigshafen und Pirmaſens vorgenommen. Der„Oberrheiniſche Landesdienſt“ erfährt hierzu von der Juſtizſtelle beim Landgericht Zweibrücken amtlich folgendes: „Seit einiger Zeit geht in Pirmaſens ein neues Verfahren wegen Verfehlungen gegen das Sprengſtoffgeſez. In der Vorunterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß von Perſonen, die der NSDAP. angehören oder angehört haben, zahl— reiche Sprengkörper hergeſtellt worden ſind, um angeblich gegen Angriffe der Kommuniſten Verwendung zu finden. Eine größere Anzahl der hergeſtellten Sprengkörper und mehrere Nollen Sprengſtoff befinden ſich im Beſitze der Unterſuchungsbehörde. Gegen vier Angeſchul— digte, nämlich den Wachbeamten der IG. Far⸗ beninduſtrie⸗A.⸗G., Theodor Eicke aus Lud⸗ wigshafen, den Kraftwagenführer Friedrich Berni, den Kaufmann Philipp Hahn und drei aus Pirmaſens, wurde Haftbefehl erlaſſen. Die Genannten ſind geſtändig. Die Vorunter⸗ ſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen.“ Wie der„Oberrheiniſche Landesdienſt“ wei⸗ wr von privater Seite erfährt, ſind bereits einige Verhaftungen vorgenommen worden, darunter auch die des Th. Eicke. Man glaubt, daß die Angelegenheit weitere Kreiſe ziehen wird. Lokale Nachrichten Auf zur Kundgebung für Hindenburg! Heute Abend 8 Uhr findet im Freiſchütz eine Kundgebung für Hindenburg ſtatt, die von der Zen⸗ trumspartei veranſtaltet wird. Alle verſtändig denkenden Deutſchen, die auf vernunftgemäßem Wege die Befreiung ihres Vaterlandes erſtteben, die es ablehnen, mit politiſcher Kinderei Elend und Not, Chaos und Bürgerkrieg über Deutſchland zu bringen, haben die Pflicht, in Maſſen zu erſcheinen. Dem Gegner muß gezeigt werden, daß diejenigen Viernheimer, die ihren Verſtand noch nicht von radikalen Phraſen benebeln ließen, daß Hitleriſch-bolſchewiſtiſche Skla— vereiſyſtem ablehnen. Der Feldmarſchall Hindenburg muß zum Beſten des deutſchen Volkes ſiegen, der neugebackene Regierungsrat Adolf Bit⸗ ler muß aber am Ende ſeiner Karriere angelangt ſein. Wir wollen nicht die Knecht⸗ ſchaft des„Dritten Reichs“! Wir wollen nicht das Hitlerſyſtem, weil es Not und Elend ver— zehnfachen würde! Wir wollen nicht Phraſen, ſondern verantwortungsbewußte Arbeit! Wir wollen nicht die Hüleriſche Entrechtung des Volkes, damit nicht wieder Prinzen und andere„hohe Herrſchaften“ auf Koſten des Volkes ſchalten und walten können wie früher. Binden. burg muß ſiegen, er muß überwältigend ſiegen! keit. Zeigen wir, daß der wahre Frontgeiſt bei uns zu Hauſe iſt, und nicht bei denen, die in der Etappe und im Fabrikbüro Krieg führten, die nie eine Granate pfeifen hörten und heute glauben, im Dienſte der Pflicht ergraute Männer ſchmähen zu dürfen. Weg mit ſolchen„Führern“! Darum auf zum Rampf für den größten der lebenden Deutſchen, für Bindenburg! Volksgenoſſen, kommt heute Abend in Freiſchütz und legt Bekenntnis ab Für Hindenburg! * Die Grippe iſt hier am Ort wieder a im ſtarken Zunehmen begriffen. Viele Bewohner müſſen dieſerwegen das Bett hüten. Bei ſchimmerer Erkrankung ziehe man den Arzt zu Rale. * Hindenburg am Radio. Die Radio- hörer machen wir darauf aufmerkſam, daß Herr Reichspräſident v. Hindenburg heute Donnerstag Abend 7½ Uhr über alle deutſchen Sender eine Anſprache halten wird. * Reichsbanner. Die Kameraden ſind heute Donnerstag Abend bei der Kundgebung der „Eiſernen Front“ vollzählig zur Stelle. Parole: In den Karpfen! » Verboten. In den Großſtädten war es bei fruheren Wahlen üblich, daß die Wahl— reſultate von den Zeitungen an den Verlagsge— bäuden durch Lautſprecher uſw. bekannt gegeben wurden. Um Ausſchreitungen politiſcher Gegner zu verhüten, wird die Bekanntgabe der Wahl— reſultate in der oben angeführten Weiſe verboten. »Volkschor. Hierzu wird uns geſchrieben: Vom Kampfausſchuß der„Eiſernen Front“ ſind wir eingeladen, die heutige Kungebung durch 2 Lieder- vorträge(Der Freiheit mein Lied und Frühlings— botſchaft) zu verſchönern. Der Geſamt-Vorſtand hat die Einladung angenommen, in der ſicheren Erwar— tung, daß ſich hieran ſämtliche Sängerinnen und Säuger beteiligen. Unſer Bezirksvosrſitzender Franz— Mannbeim wird als Geſt an der Kundgebung teil— Machen wir Schluß mit unſerer Gutmülig⸗ nehmen. Der Bundesvorſtand des Dentſchen Arbeiter- ſängerbundes macht es allen Bundes vereinen ange⸗ ſichts der faſchiſtiſchen Gefahr zur Pflicht, ſich rück⸗ haltlos für die Kundgebungen der„EiſernenſFront“ einzuſetzen. Aus dieſem Grunde wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. — Viele Hausfrauen wiſſen noch nicht, daß die Maggi-Geſellſchaft fur die fleißige Verwendung ihrer Erzeugniſſe wertvolle Gegenſtände des täglichen Bedarfs, wie ſchwer verſilbert Löffel! Gabeln, Meſſer, ferner Servietten Tiſchtücher uſw. als Prämien gibt. Die Umhüllungen von Maggi's Suppenwürfeln, ferner von der ßer Packung ger Fleiſchbrühwürfel gelten als Gutſcheine. Der anderen Maggi⸗Erzeugniſſen ſind Einzelgutſcheine beigefügt. Wer ſich an die Maggi-Geſellſchaft, Berlin W 35, einſchickt, erhält dafür die ausgeſetzten Gegenſtände nach ſeiner Wahl. Bei dem täglichen Verbrauch der verſchiedenen Maggi Erzeugniſſe iſt bald die er⸗ forderliche Anzahl Gutſcheine beiſammen. Wie ſie ſich zerfleiſchen! Stahlhelmparole: Heine Stimme für Hitler! Man wirſt der NSDdap. pöbelhaſte Verleumdung vor Der Wahlkampf unter den Harz⸗ burgern hat nun in voller Schärfe eingeſetzt. Hugenbergs„Tag“ iſt faſſungslos entſetzt über ein nationalſozialiſtiſches Flugblatt, das von dem „ſchwarz⸗weiß⸗roten Kampfblock“ als von dem „kleinen Gernegroß“ ſpricht, dem der„mächtige Nationalſozialismus“ ben Vortritt laſſen ſoll, ein Verlangen, das nach Anſicht des Flugblattes„Ver— rat an der heiligen Sache der Nation“ iſt. Nach Anſicht des„Tag“ iſt dieſes Flugblatt grobe De— magogie und das Bundesblatt des Stahlhelms nennt überhaupt dieſe nationalſozialiſtiſche Agi⸗ tation„unanſtändige Propaganda und pöbel— hafte Verleumdung“ und ſchreibt in un⸗ überbietbarer Schärfe: „Dieſe Ergüſſe ſind keineswegs zufällige Ent— gleiſungen. Es liegt Prinzip in ihnen. Wir ver— zichten darauf, auf ein derart gemeines und ver— logenes Pamphlet auch nur mit einem Wort ein— zugehen. Es löſt in jedem anſtändig empfinden— den Menſchen nur einen Entſchluß aus: Keine Stimme für eine Partei, die mit ſolchen Mitteln arbeitet! Keine Stimme für Hitler!“ Bei einer Kundgebung der Deutſchnationalen Volkspartei richtete der Berliner Stahlhelmführer, Major Stephani, außerordentlich ſcharfe Angriffe gegen Hitler. Hitler ſei eine Art mythiſche Per⸗ ſon geworden, an die Millionen Deutſcher wie an einen Meſſias glauben, ohne daß er je Beweiſe für die Erfüllung ſeines Programms gegeben hätte. Der Nationalſozialismus ſei dem nordiſchen Empfinden weſensfremd. Hitler iſt römiſch, ſeine Staatsidee iſt römiſch, wie auch die Trachten und Feldzeichen der Natio⸗ nalſozialiſten. Er iſt auch nicht der ent⸗ ſchlußſtarke Mann, als der er hingreſtellt wird. Er iſt abhängig von ſeiner oberen Führer⸗ ſchaft. Wir ſehen keinen Einbruch der Nationalſo⸗ zialiſten in die deutſche Arbeiterſchaft. Wir beobachten dagegen mit eigenartigen Ge⸗ danken den ſtarken Zuſtrom aus dem Hochadel, dem Großgrundbeſitz, der Großinduſtrie und der Landwirtſchaft, der vielen hohen Offiziere und Be— amten, die plötzlich glauben, ihr ſozialiſtiſches Herz entdeckt zu haben oder hoffen, wieder eine führende Rolle nach langer, ſelbſtgewählter, bequemer Zu— rückhaltung ſpielen zu können. Dieſes Treib— hauswachstum der Partei, das die Führer zu überheblicher Selbſteinſchätzung verlei— tet, erſcheint uns als ihre größte Gefahr, die uns abhält, ihr unſere Zukunft anzuvertrauen. 75000 Mark Jahreseinkommen! Der arme„Arbeiter“ ⸗ Führer Dr. Göbbels Aus der nächſten Umgebung des Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Goebbels wird dem „Alarm“, Berlin, geſchrieben: Herr Dr. Goebbels hat vor einigen Monaten eine geſchiedene Frau mit einem zehnjährigen Sohn geheiratet. In Familienangelegenheiten herumzu— ſchnüffeln iſt nur eine beſondere Delikateſſe für Blätter vom Schlage eines„Stürmer“. Ich unter— laſſe es daher, Einzelheiten aus dem Scheidungs— prozeß, in dem der ehemalige Mann der Frau Goebbels ſchuldig geſprochen wurde, breit zu tre— ten. Goebbels iſt inſofern der Nutznießer des für ſeinen Vorgänger ungünſtigen Ausganges des Pro— zeſſes, als die jetzige Frau Goebbels wohlverſorgt aus der Ehe Quandt herausgegangen iſt. Auf Goebbels kann man das auf Habsburg gemünzte klaſſiſche Wort vollinhaltlich anwenden: Dum ge— rant alii, tu felix Joſephus, nube!(Während ſich die anderen ſtreiten, heirate Du, glücklicher Joſeph!) Der dem unermeßlich reichen Vater durch den Eheſcheidungsprozeß abgeſprochene Sohn— Herr Qu. iſt einer der größten Haus- und Grundſtücks— beſitzer Berlins— erhält bis zur Großjährigkeit, alſo noch 11 Jahre, 100 000 Mark jährlich, deren Zinſen in den Haushalt Goebbels fließen. Außer— dem erhält Frau Goebbels einen Erziehungsbei— trag von 2000 Mark im Monat. Weiter iſt der Ehemann Goebbels Mitbeſitzer des großen Gutes ſeiner Frau in Mecklenburg. — Durch ſeine Ehe ſind Goebbels alſo min⸗ deſtens 3000 Mark Einnahmen monatlich in den Schoß gefallen, die durch den großen Aufwand der an modernes Auftreten ge— wöhnten Frau ſicherlich nur zu einem Teil aufgebraucht werden. Außerdem verfügt Herr Goebbels über ein für einen Arbeiterführer ungewöhnlich großes Ein⸗ kommen, das auf mindeſtens 3000 Mark monatlich bemeſſen werden muß. Dieſes Privateinkommen ſetzt ſich zuſammen aus den Reichstagsdiäten, ſei⸗ nen Honoraren für die Leitartikel, die auch ſein eigenes Blatt bezahlen muß, den 25 Prozent An⸗ teilen am Verlag„Angriff“, der neuerdings eine Auflage von 65 000 haben ſoll, und ſeinen gewal— tigen Vortragshonoraren, die nie unter 100 Mark liegen! Wer alſo 75 000 Mark Jahreseinkommen für eine dreiköpfige Familie hat, kann leicht den Revolutionär ſpielen! Seitdem Goebbels dieſe goldene Unabhängigkeit be⸗ ſitzt, kann er ſeinem Meiſter und Herrn Hitler ge— genüber aber auch viel eiſerner auftreten. Die Drohung, die früher Wunder wirkte, durch finan— zielle Aushungerung von ſeiten Hitlers in der Partei kaltgeſtellt zu werden, zieht heute nicht mehr! Wer in der„Arbeiterpartei“ Hitlers Geld hat, iſt und bleibt der einflußreiche Mann! N Gebetzeiten der jüd. 12. Mürz Pkude Sabatt⸗Anfang 5,55 U „ Morgen 8,30 „ Nachm. 3,30 „ Abend 7,10 Wochentag ⸗Abend 7,00 5 ⸗Morgen 7.00 Gemeindekaſſe. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungen findet von jetzt ab jeweils Freitags Vormittags ſtatt. Das zahlende Publikum wolle im eigenen Intereſſe dieſen Vormittag meiden. Winkenbach Bekanntmachung. Betr.: Verpachtung von Gemeindegeläude in der Jahn, Molitor. und Jägerſtraße. In der Jahn⸗, Molitor⸗ und Jägerſtraße ſind noch bewirtſchaftungsfähige Geländeſtücke von je 250 bis 300 qm. zu verpachten. Intereſſenten werden erſucht, Angebote bei uns, Zimmer 21, woſelbſt Plan und Bedingungen eingeſehen werden können, bis 15. ds. Mts. einzu- reichen. Viernheim, den 8. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Amicitia 09 E. V. V'heim Sportplatz im Wald mit Gp.⸗Vaa 9 g Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 13 März nachmittags 2 Uhr: Entſcheidendes Bezirksliga-Pokalſpiel gegen V. f. R. Mannheim im Stadion. Abfahrt 12 Uhr mit OEch. Sonn- ſag, vormitag 10 Uhr Waldlauf um die Meiſterſchaft der Gruppe Rhein. An⸗ ſchlaßend Handbal-Repräsentatiw Spiel Mann⸗ helm Süd— Mannheim Nord. Eintrittspreiſe: Spiel gegen VfR Erwerbeloſe im Vorverkauf 40 an der Platzkaſſe 50% Allgem. Stehplatz im Vor- verkauf 60% an der Kaſſe 80 Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Vorverkauf am Sonn- tag punkt 12 Uhr geſchloſſen wird, da die Karten um 1 Uhr in Mannbeim abgeliefert werden müſſen. Handballſpiel Stehplatz 40% und für Erwerbsloſe 200 Der Vorſtand. NB. Heute Donnerstag abend 8 Uhr Spiel- ausſchuß in der Geſchäftsſtelle Morgen Freitag abend ½¼9 Uhr: Spielerver- ſammlung im Vereinshaus. Wichtige Tagesord— nung. 4* Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Sinaſtunden CEC b Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Männergeſangverein Samstag abend 9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. De Dirigent. Turngenoſſenſchaft 1893 Freitag, den 11. März Abends 8 Ur im„Ka pen“ Generalverſamm— lung. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder erwartet Der Vorſtand. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 5. Fortſetzung. „Und nun muß ich die weite Welt durchwan— dern, bis ich die holde Königin des Waldes und aller guten Geiſter wiederfinde, denn mit die— ſem Zeichen ihrer Gnade hat ſie mich zu ihrem Ritter erkoren. Vielleicht bedarf ſie einmal ſeiner Dienſte; jedenfalls ſtehen ſie ihr zur Verfügung.“ Der leichte Ton war bei den letzten Worten geſchwunden. Jetzt erſt wandte Hardt den Kopf und ſah ſeine junge Nachbarin ernſt und freundlich an. Um deren feinen Mund zuckte es wie ver— haltenes Weinen. Aber in den Veilchenaugen war ein Leuchten, als habe ſich ein Strahl der Sonne hineinverirrt Das wuchs und wuchs unter dem Bann des offenen, herzlichen Blicks, bis auch die bebenden Lippen ein Lächeln fan⸗ den. „Wie gefällt Ihnen mein Märchen, Baro⸗ neſſe?“ „Es iſt ſchün— wie terte ſie. „Manchmal ſchenkt Gott feinen Kindern die Erfüllung ihrer Träume“, erwiderte Hardt und hielt dem Mädchen Tuch und Blumen hin. „Hier gebe ich Euch Euer Eigentum zurück, Frau Königin, und bitte Euch, Euren Diener zu rufen, wenn Not der Hilfe bedarf.“ Die roſige Welle, die ſich über das junge Mädchenantlitz ergoſſen, verebbte langſam. Auch ein Traum“, flü⸗ ſtummt in den Augen erloſch das Licht, die ſich, von ihm abwendend, matt und müde auf die Erde hefteten. „Es gibt eine Not, die keiner lindern kann“, ſagte ſie leiſe,„denn ſie entſpringt einem Ge— ſetz, dem wir alle gehorchen müſſen.“ „Wie heißt das Geſetz, das ſo Schweres auf— erlegen könnte?“ „Pflicht“, erwiderte Roſemarie von Rohſen ſchwer. Sie erhob ſich. Und da ſie ſo gerade auf⸗ gerichtet und ſtolz vor ihm ſtand, erkannte der Mann unter der Hülle zarteſter Mädchenhaftig⸗ keit die Kraft und den unbeirrbaren Willen eines tapferen Herzens, das ohne zu zögern Dornenpfade betrat, wenn es den Weg als not⸗ wendig und recht erkannte. Seltſam bewegt erhob ſich nun auch Helmut Hardt. Einen Augenblick ſtanden ſie ſchwei⸗ gend nebeneinander. „So weiſt die Königin die Dienſte des Ritters zurück“, ſagte er endlich mit erzwun⸗ genem Lächeln. Aber ſie ſchüttelte den Kopf.„Nur ſeines Schwertes bedarf ſie nicht, wohl aber ſeiner guten Wünſche, daß die Kraft nie fehle, ein Schickſal zu tragen, das—“, ſie ſtockte,„das oft unerträglich ſcheint.“ Kaum hörbar war es. Wie unter einem Zwang ſuchten und fan⸗ den ſich ihre Blicke— hielten einander, ernſt, ſaſt feierlich. Dann beugte Hardt den Kopf und preßte eine Lippen auf die beiden kleinen Hände, die ſich ihm unbewußt halb entgegen⸗ geſtreckt hatten. Langſam ſchritten ſie wieder dem Hauſe zu. So ſtill war es, daß man den Flug der Falter zu hören vermeinte, die ſonnenſelig von Blatt zu Blüte gaukelten. Als ſie in die N 1 Das Vogellied war ver⸗ in ſeiner . des S Güte ee C. N N men, der Kies friſch geharkter Wege wieder laut und wichtig unter ihren Tritten knirſchte, erſcholl vom Hofe her Hundegebell. Hardt horchte auf.„Wodan?— Nein, der gibt wohl tiefer Laut.“ Das Mädchen ſah ihn an, ein zartes Freu— denrot im blaſſen Geſicht:„Sie lieben auch Tiere?“ „Ich liebe ſie mehr als manchen Menſchen“, antwortete er.„Ihr Wodan hat es mir gleich angetan; ein prachtvoller Hund.“ „Das iſt er auch! Aber man hat ihn vom Hauſe verbannt, einem groben Bauern als Wachthund gegeben. Da liegt er nun Tag für Tag angekettet— kein Wunder, wenn er da böſe wird— nicht wahr?“ Wie reizend, wie rührend war ſie in ihrem Eifer um das treue Tier.— „Warum hat man denn Ihren Hunderitter verbannt, Baroneſſe?“ Sie zögerte ein wenig mit der Antwort. „Weil— weil er nach meinem Vetter ſchnappte, als der ihn wieder— als der ihn einmal ſchlug. Joachim iſt manchmal ſehr gereizt und ungerecht, das darf man ihm natürlich nicht nachtragen bei ſeinem Leiden. Aber ſo ein armes Tier verſteht das doch nicht, weiß nur, daß es ſchuld⸗ und grundlos geſtraft wird. Und das ließ ſich Wodan eben nicht gefallen. Er hat ſeltſamerweiſe meinen Vetter von Anfang an nie gemocht, wenn er ihm auch zu⸗ erſt ſtets gehorchte.“ „Verſteh' ich“, dachte Hardt bei ſich und preßte die Kiefern aufeinander beim Gedanken, den des Mädchens Worte heraufbeſchworen: wie oft mochte der Kranke das zarte, ſanite Heſchöpfchen an ſeiner Seite quälen, das ſich Herzenseinfalt echt weiblichen 11 1 „Aber Sie beſuchen ab und zu Ihren alten Freund?“ „Ja, manchmal um die Mittagszeit, wenn Joachim vor Tiſch ſchläft und Onkel und Tante meiner nicht bedürfen Sehr oft iſt das leider nicht.“ Ein unterdrückter Seufzer„Aber dann“ — ihre Stimme belebte ſich—,„dann bitte ſch meinen Wodan von der Kette los zu machen und wir laufen zuſammen in den Wald, da iſt's herrlich zu jeder Jahreszeit.“ Sie erröteie plötzlich heftig.„Was mögen Sie nur vor dem Mädchen mit dem wild aufgelöſten Haar ge⸗ dacht haben! Es drückt mich manchmal wie erne ſchwere Laſt, die ſchreckliche Kopfſchmerzen ver⸗ urſacht, dann iſt es eine unſagbare Erleichte⸗ rung, die Zöpfe herunterzulaſſen; außer unſe⸗ rem alten Förſter kommt ja kein Menſch je in das Wäldchen.“ f Hardt verhielt den Schritt— ſie waren beim Springbrunnen vor der Freitreppe angelangt — und ſah herab auf das Mädchen. „Was ich beim Anblick der Erſcheinung im Walde gedacht habe Baroneſſe?— Daß ich nie etwas Lieblicheres ſah.“ Die ruhige Schlohthent ſeiner Worte raubte ihnen jeden Schein eines oberflächlichen Komplimenis.„Die Güte mei⸗ ner Eltern hat mein Leben reich beſchenkt mit ſchönen Eindrücken jeder Art, doch keiner hat mich ſo tief bewegt— vielleicht weil er ſo yn⸗ gewöhnlich war: ein Märchen mitten im All⸗ tag.“ Er lächelte verſonnen„Sie ſchienen wie ein Teil der Natur und ihrer Schönheit, die ich ſo unendlich liebe.“. —: Fortſetzung folgt.: —— Kunſt und Leben Wo ein Menſch Großes leiſtet, iſt zur göttli⸗ f chen Gabe die perſönliche Hingabe gekommen. Der Weg zum köſtlichſten Genießen iſt das — Verzichten können. Verfeinerung iſt Wohltat,— Ueberfeinerung iſt Qual. Ohne ehrfürchtigen Glauben an das Göttliche im Menſchen iſt große Kunſt undenkbar. Hochſinnige Menſchen leiden am bitterſten unter der Abnahme ihrer Leiſtungsfähigkeit im Alter. Sie ſollen bedenken, daß den eigent⸗ lichen Wert des Menſchen nicht das Können beſtimmt,— ſondern das Sein. Ein greiſer Menſch, der ſein erſchloſſenes, liebewarmes Herz, ungebrochen durch die Stürme des Le— bens, bewahrte, bedeutet durch ſein Daſein ſchon ein koſtbares Geſchenk Gottes an die Welt. hoffnung Von Emanuel Geibel Und dräut der Winter noch ſo ſehr Mit trotzigen Gebärden, Und ſtreut er Eis und Schne umher, Es muß doch Frühling werden. Und drängen die Nebel noch ſo dicht Sich vor den Blick der Sonne, Sie wecket doch mit ihrem Licht Einmal die Welt zur Wonne. Blaſt nur, ihr Stürme, blaſt mit Macht, Mir ſoll darob nicht bangen. Auf leiſen Sohlen über Nacht Kommt doch der Lenz gegangen. Und wenn dir oft auch bangt und graut, Als ſei die Höll' auf Erden: Nur unverzagt auf Gott vertraut! Es muß doch Frühling werden! Humor Beim Abſchluß der Lebensverſicherung „Sind Sie Radfahrer?“ „Nein!“ „Motorradfahrer?“ „Nein!“ „Haben Sie ein Auto?“ „Auch nicht!“ „Dann bedaure ich ſehr, Herr Janſen, Sie nicht aufnehmen zu können! Das Riſike mit Fußgängern iſt für unſere Verſicherung zu groß!“ Gut überlegt „Wie! Du mit deinen zerrütteten Finanzen fährſt immer noch zweiter Klaſſe?“ „Was ſoll ich machen? In der dritten treffe ich ja alle meine Gläubiger!“ Ach ſo! „Na, Kollege, wo haben denn Sie Ihre Fe— rien verlebt?“ „Da wos...“ „Was Davos? Bei dem Gehalt!“ „Da, wos keen Jeld koſt't, bei meinem Vet⸗ ter in Meſeritz!“ „Papa, Kurt und ich haben einen Taler gefunden!“ „Na, hoffentlich ſeid ihr ehrlich geweſen und...“ „Freilich, jeder von uns bekam eine Mark und fünfzig Pfennig!“ * Ein Geſchäftsreiſender wird Vater von Dril⸗ lingen, als er ſich gerade auf die Tour bege⸗ ben will. Entgegenkommenderweiſe erklärt ſich ſein Chef bereit, die Reiſe für ihn zu unterneh⸗ men. Als er zum erſten Kunden kommt, fragt dieſer:„Warum kommt diesmal Ihr Reiſender nicht?“ 6 „Der iſt gerade nicht abkömmlich er iſt Vater von Drillingen geworden!“ „Von Drillingen!“ ruft der Kunde begeiſtert und reibt ſich die Hände.„Das iſt famos! Das geſchieht ihm ganz recht!“ „Aber warum freut Sie das denn ſo?“ ver⸗ wundert ſich der Chef. „Oh, das gönne ich dem Kerl!“ ſagte der Kunde.„Jetzt kann er ſehen, wie es iſt, wenn man ein Stück beſtellt und es werden drei ge⸗ leſert!“ 5 Zweibrücken.(Ein Muſelmann auf Reiſen.) Die Gendarmerie nahm einen 30jährigen Tür⸗ ken feſt, der hier aus Frankreich durch das Saargebiet eingetroffen war. Er wollte durch Deutſchland nach Luxemburg, war aber nicht im Beſitz der vorſchriftsmäßigen Papiere, ſo⸗ daß er zunächſt Bekanntſchaft mit dem deut⸗ ſchen Gefängnis machte. Er wird wegen Paß⸗ vergehens abgeurteilt. Villingen.(Schon wieder ein Brand.) Die Zahl der Hofbrände im Bezirk Villingen hat ſich in der vergangenen Nacht wieder um einen vermehrt. Wie in allen anderen Fällen, ſo ent⸗ ſtand auch in Burgberg im Holzſchopf des An⸗ weſens des Landwirts Wilhelm Haller ein Brand, der innerhalb kurzer Zeit das ganze Anweſen in Aſche legte. Brandſtiftung iſt ohne Zweifel gegeben. Die Art und die Zeit der Brandlegung weiſen eindeutig darauf hin. Die Bewohner hatten ſchon im Schlafe gelegen und konnten nur das nackte Leben retten. Auch das Vieh wurde geborgen. Troſt an eine Multer Von Joachim Ringelnatz. Starb dein Kind. Nun weine! Und dann wirſt du glücklich ſein. Denn das zarte, kleine Leben ſchwand noch quellenrein. Lauſche, was mit frommen Worten die Erinnerung ſpricht. Schlimmes konnte kommen. Nach dem Tode kommt es nicht. Paßt ein Kinderröckchen Niemals der erwachſenen Frau. Abgeſchnittene Kinderlöckchen Werden nimmer grau. E Wir entnehmen das vorſtehende Gedicht ei— ner Sammlung, die ſoeben unter dem Titel „Gedichte dreier Jahre“ im Verlag Ernſt Ro⸗ wohlt. Berlin, erſchienen iſt. Aus uller Well Leipziger Meſſe Bolſchafler Jrancols⸗Poncel auf der Leipziger Meſſe Leipzig, 9. 3. Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin Francois-Poncet gab anläßlich ſeines Beſuches der Leipziger Meſſe ſeinem Intereſſe und Verſtändnis für die Probleme des deut— ſchen Wirtſchaftslebens Ausdruck und bezeich— nete die Leipziger Meſſe als Muſterbeiſpiel ei— ner vorzüglich organiſierten Meſſe. Beſondere Anerkennung gebühre, ſo erklärte der Botſchaf— ter, den Veranſtaltern der Leipziger Meſſe da— für, daß ſie trotz der ſchlechten Lage der Wirt— ſchaft die Frühjahrsmeſſe durchgeführt hätten. Damit habe die Meſſe ein Beiſpiel an Kon⸗ tinuität, Energie und Optimismus gegeben, das nicht vergeblich bleiben werde. Der hohe Stand der modernen Technik laſſe ſich nicht mehr mit wirtſchaftlicher Iſolierung vereinba— ren. Die Weltwirtſchaft könne nur durch inter— nationale Solidarität wieder aufgebaut wer— den. Deutſchland und Frankreich ſeien berufen, Schulter an Schulter das Europa von morgen wieder aufzubauen. Die Leipziger Meſſe ſei dabei für ihn ein Symbol für die friedliche Zuſammenarbeit der Völker auf wirtſchaftli— chem Gebiet. Rarke Berßehrsſtörungen in Württemberg Stuttgart, 9. 3. Seit geſtern herrſcht in ganz Württemberg faſt ununterbrochener Schneefall, der im ganzen Lande zu außerordentlich ſchweren Verkehrsſtörungen geführt hat. Viel— fach können die Kraftpoſten und die ſonſtigen Omnibuslinien nicht verkehren, und der übrige Autoverkehr iſt ebenfalls teilweiſe unmöglich Zum 70. Geburkskag des Dichlers Richard SRowronnek Richard Skowronnek, der Autor der vielgeleſenen Romane„Das Ba— taillon Sporck“ und„Der weiße Adler“, begeht am 12. März ſeinen 70. Geburtstag. Auch als Bühnen-Autor trat Richard Skowronnek her— vor, am bekannteſten wurde das mit Kadelburg zuſammen verfaßte Luſtſpiel„Huſarenfieber“. gemacht worden. Autos liegen vielfach einge— ſchneit auf den Landſtraßen. Im Eiſenbahnver— kehr ſind heute Zugverſpätungen bis zu einer Stunde und mehr feſtzuſtellen. Göppingen iſt in der vergangenen Nacht ohne Licht geweſen, weil die Schneelaſt die Leitungsmaſten umge— drückt hatte. Hunde im dienſte des Ichmuggels Warſchau, 9. 3. Wielun, im ſüdweſtlichen Kongreßpolen, ungefähr 40 km vom oberſchle— ſiſchen Kreuzburg, iſt ein bekanntes Schmuggler— neſt. Aus Deutſchland werden dorthin über die grüne Grenze Tabak, Sacharin, Apfelſinen ge— ſchmuggelt. Aber nicht nur die Menſchen pa⸗ ſchen dort, ſondern auch die Hunde. Kürzlich wurde ein Schäferhund„feſtgenommen“, der 4 Kilogramm deutſchen Tabak über die Grenze gebracht hatte. Dem Tier war offenbar von ſeinem Herrn eine zu große Strecke zugemutet worden; jedenfalls fanden die Grenzwächter den Hund im Schnee, frierend, erſchöpft, dem Verenden nahe. Das Tier wurde in Pflege ge— nommen, die Kontrebande beſchlagnahmt. Gerhart hauplmann bei Präſident hoover Waſhington, 9. 3. Gerhart Hauptmann wurde vom deutſchen Botſchafter von Pritt— witz dem Präſidenten Hoover vorgeſtellt, der ſich mit ihm durch Vermittlung des Botſchaf— ters längere Zeit angeregt unterhielt. Lichtlſtreik und handwerk Aus Anlaß der Bierboykott-Bewegung im Gaſtwirtsgewerbe und der Durchführung eines Lichtſtreiks im geſamten Reichsgebiet tritt neuerdings das Reichskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes in Erſcheinung, das ſchon öfter in Anſpruch genommen hat, auch größere Kreiſe des Handwerks zu vertreten. Der Reichsver— band des deutſchen Handwerks ſtellt demge— genüber feſt, daß nur ganz vereinzelte hand— werkerliche Verbände Fühlung mit dieſem Kartell haben. Weder der Reichsverband des deutſchen Handwerks noch die ihm angeſchloſ— ſene Gruppe der Fachverbände ſind Mitglieder des Reichskartells des ſelbſtändigen Mittel- ſtandes. * Lichtſtreik auch in Bad Ems 91 0 Bad Ems, 9. 3. Der hieſige Gewerbeverein hat im Einvernehmen mit den Organiſationen der Hoteliers, Gaſtwirte, des Einzelhandels, des Haus- und Grundbeſitzvereins eine Einga— be an den Preiskommiſſar um Herabſetzung der Strompreiſe gerichtet, die abſchlägig b'ſchieden wurde. Sollten auch die weiteren Bemühungen in dieſer Richtung erfolglos bleiben, ſo dürfte auch hier der Lichtſtreik unvermeidlich ſein. Für die Kilowattſtunde miiſſen hi n Mes- nige bezablt werden. Aristide Briand auf dem Totenbeit nicht ſchonen. Der Reichspräſident gibt Rechenſchaft über ſeine Amtst! gkeit. Die kleinſte Uhr der Vell In einer Uhrenſammlung, die kürzlich von der engliſchen Uhrmacherzunft dem Londoner Guildhall⸗Muſeum zum Geſchenk gemacht wur— de, hat man Gelegenheit, die größten Gegen— ſätze auf dem Gebiet der Zeitmeſſer zu bewun⸗ dern. Wahre Rieſen ſtellen die Taſchenuhren des 16. Jahrhunderts dar, die vielfach 12 em n Durchmeſſer zählen und rund ein halbes Pfund wiegen. Ein Zwerg iſt demgegenüber eine vor einem Jahrhundert in Genf hergeſtell— te Uhr, die ſich wohl mit Recht die kleinſte Uhr der Welt nennen kann. Das Wunderwerk iſt nicht größer als ein Fingernagel, geht aber gleichwohl mit großer Genauigkeit etwa acht Diaie Jurückzahlung Zwei ſchottiſche Freunde befinden ſich auf einer Reiſe in Amerika und wagen ſich auch nach Wildweſt. Sie kommen in eine Gegend, wo eine alte Poſtkutſche die einzige Beförde— rungsmöglichkeit iſt und finden beide zu ihrem Vergnügen, daß das eine ſehr billige Art zurei— ſen vorſtellt. Sie wackeln auf ihrem romanti⸗ ſchen Gefährt durch eine einſame Felſengegend — plötzlich, mit einem Ruck, hält das Fuhrwerk an, vor dem Fenſter erſcheint ein Bandit mit gezücktem Revolver und ſchreit: „Euer Geld oder ich ſchieße!“ Der eine der beiden Schotten holt mit Win⸗ deseile eine Fünfdollarnote aus der Taſche, ſchiebt ſie ſeinem Freund in den Rock und flü⸗ ſtert:„Hier haſt du die fünf Dollar zurück, die du mir geſtern geliehen haſt!“ Dahlaufruf des Reichsbanners Berlin, 8. 3. Der Bundesvorſtand des Reichs- banners Schwarz-Rot-Gold erläßt folgenden Aufruf: Kameraden! Der Weg der Deutſchen Republik wird durch die Wahl des Reichspräſidenten am kommen⸗ den Sonntag auf Jahre hinaus beſtimmt. Ihr wißt, worum es geht. Ihr wißt, daß an die⸗ ſem Tage der Faſcismus geſchlagen werden muß. Ihr wißt, daß es ſich um Sicherung von Volksfreiheit und Volksrecht handelt. Ihr wißt, wir kämpfen, weil wir wollen, daß die Verheißungen der Verfaſſungen von Weimar zur Wirklichkeit werden. Die große Schlacht muß uns den erſten Sieg bringen. Alle Kräfte einſetzen an der Front der Republik. chieren! Marſchieren! Die Trommeln In jedes Dorf und ins letzte Haus muß un⸗ ſere Parole getragen werden: Schlagt Hater — wählt Hindenburg! Lon Mürzentebel und Märzendonner Märzennebel ſteigen. Altbäuerliche Ueber— lieferung vermerkt die Märzennebel im Ka— lender. Die Allmendinger bei Ehingen ſagen dazu:„Die Märzennebel ſchnellen(d. h. don— nern) nach neunzig Tagen“. Die Albbauern halten dafür:„Märzennebel nach hundert Ta— gen Wetter über die Berge tragen“. Die Wald— ſeer Bauern deuten noch ſchlimmer:„Wenn dit Märzennebel nicht im April als Schnee he— runterkommen, ſo kommen ſie im Juni als Steine“. Man pflegt auch zu ſagen:„Märzen⸗ nebel— Maienhagel“.— Mehr beliebt als Märzennebel ſind„Märzendonner“. Sie ver— heißen„ein fruchtbares Jahr“.„Gewitter im Märzen gehen den Bauern zu Herzen, künden immerdar ein geſegnetes Jahr“. Andere Regel beſagt:„Märzendonner bringt Kälte“.„Don nerts über dem kahlen Wald, wird es noch einmal kalt“. 2 i all Sup E inn e e. qs ist ein biſſiges und nahrhaftes Abendessen N R