Sentrums⸗Derſammlung enn Heute Donnerstag, den 10. März, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“. Kundgebung für Hindenburg! Redner: Abg. Kuhn, Mannheim; Pfr. Müller, N.⸗Liebersbach. Für alle Männer und Jünglinge(über 18 Jahre), die ſich zur Zentrumspartei zählen, iſt die Teilnahme eine Selbſtverſtänd— Darüber hinaus iſt jeder Bindenburganhänger (Kein Trinkzwang!). lichkeit. zum Beſuche herzlichſt eingeladen. HBindenburgan hänger, ſchließt die Kampffront! Mit Hindenburg für Freiheit, Ordnung und Aufbau gegen Bürgerkrieg und Zerſtörung! Der Vorſtand. Gründung für Dreher oder Mecha⸗ niker geboten, durch Ue⸗ bernahme einer kompl. ech. Werks tale (m. neuem Maſſenartikel) Günſtige Preisſtellung. Abgabe evtl. auch einzeln. Mandel, Holzſtraße 4 Miſt Pfuhl zu kaufen geſucht. Kühnerſtraße 13 1 Kaute Miſt zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. Prima Ohmet zu verkaufen Kühnerſtraße 16 2 Reichsbhanner Schwarz— Rot- Gold Ortsgruppe Viernheim Wir laden unſere werten Mit⸗ gieder, Familienangehörigen zu der heute Donnerstag Abend 8 Uhr im Karpfen ſtattfindenden Hundgebung der„Eisernen Front“ höflichſt ein. Wir erwarten vollzähli— ges Erſcheinen. Der Vorſtand. Brennholz⸗ Verſteigerung. Dienstag, den 15. März 1932, von 9 Uhr ab, werden im Gaſthaus„Rheingold“ zu Lampertheim aus den Abteilungen Heide 1, 2, 10 u. 22 meiſtbietend öffentlich verſteigert: 492 Rm. Kiefer⸗Scheiter, 152 Rm. Kiefer⸗Knüppel u. 2 Rm. Kiefer⸗Reis⸗ knüppel.— Nähere Auskunft erteilen das Forſt— amt und Herr Förſter Schwarz zu Forſthaus Heide. Zahlungsunfähige Schuldner von Domanialge— fällen ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Aus gebot. Lampertheim, den 8. März 1932. Heſſ. Forſtamt Lampertheim. Kiefern Stammholz- Versteigerung. Montag, den 21. März 1932, vorm. 8 ½¼ Uhr, werden im Gaſthaus zum Frei⸗ ſchütz zu Viernheim aus dem Staatswald Viernheim verſteigert: 380 KRiefern⸗Stämme, Abſchnitte mit 263 Feſtmeter. Güteklaſſe A. u. A. 6 Kl. Homa, 1 St.= 3,80 Im.; 4b u. 4a Kl. 24 St.= 27 Fm; 3b u. 3a Kl. 224 St. 172 Fm.; 2b u. 2a Kl. 131 St.= 60 Fm. Darunter wertvolles älteres Holz Gedruckte Stammauszüge gegen Voreinſendung von 1.— RM. erhältlich. Heſſ. Jorſtamt Viernheim. friſche Se Kablian— Schellfiſch— Goldbarſch Gg. Mich. Winkenbach, Lampertheimerſtraße 1. I- Henn n a Viernheim. Da immer noch einige Mitglieder vorhanden ſind, die trotz mehrmaliger Bekanntmachung in den hieſigen Zeitungen die Vorſchriften der Statuten nicht beſolgen, ſo werden die Mitglieder nochmals erſucht die Statuten des Verbandes genau durch— zuleſen und hiernach zu handeln. Geſchieht dieſes nicht, ſo haben die Mitglieder die Folgen die hier— aus entſtehen ſelbſt zu tragen. Der Vorſtand. Aufklärung! über gutes u. billiges Kochen Backen, Grillen ete. gibt Ihnen Frau Geheimrat Becker in meinen Sonking-Caskochvorträgen Donneistag, den 10. Mär, nachm. J und abends 0 Uhr. floſtag Samstag I came U l. 15 I 9 1* 8 1 7 12** 4 U. . iawim(asinosaale R1, 1(Breite Strafe] die neuesten Senking- Modelle werden vorgeführt Kostproben gratis! Eintritt frei! Vermittels der in den Vorträgen ausgegebenen Gutscheine können Sie einen 8 EN KING“ Gasapparat gewinnen HinschH fcHU TER F 3, 19, 20 u. 21 Tel. 266 58/59, 286 50 Mannheims altbekannte Eisenwarenhandlung Oſterputz⸗Qualiläten! Kernſeife weiß 200 gr. Stück 17 Pfg. Kernſeife gelb 200 gr. Stück 15 Kernſeife Hausſtück 10 Kernſeife Standard 10„ Schmierſeife Pfd. 25% Putztücher v. 40 J an Beſen, Schrubber, Bürſten, Fenſterleder Bohnerwachs weiß, gelb 1 Pfd.⸗Doſe 50, 1.— Bohnerwachs weiß, loſe Pfd. 65, 90 Pfg. 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März nachmittags halb 4 Uhr, im Saale des Lokals„Freiſchütz“ Bau⸗ plätze zu verkaufen Kühner Brauerei Empfehle: Weizenmehl, Spezial 0 Pfund 22 u. 24 Pfg. Weizenauszugsmehl 00 Pfund 26 Allerfeinſtes Auszugsmehl 00 753 28 Futterhaferflocken 1 Weizengries„5380 Grünekern gemahlen 77.„ 10 Schnittnudeln Pfund 36, 40 u. 50 Maccaroni Pfund 36, 40 u. 50„ Friſche Eier 10 Stück von 65 Pfg. an Stangenkäſe/ Pfund 10 Pfg. 5 Prozent Rabatt. Alois Walter. Leiſtungsfähige cher l fernen Aunahmestelle zu vergeben. Bewerber mit Laden bevorzugt. Schriftliche Ungehote an den Verlag die⸗ ſes Blattes erbeten. 5 Morgen Freitag Bratfertig geputzt! 3 Pfund 80 Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 11. März 1932, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes, nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 7. Gew. Nr. 10 Oberlück 13. Gew. Nr. 74 Alter Garten 3. Gew. Nr. 9 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 11 Sandgaben Nr. 23 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 38 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 78 Kl. Neuenacker i. Gr. Nr. 16 Allmen Nr. 9 Dreiruthen Nr. 58 Vierruthen Nr. 85 Mittlere lange Theilung Nr. 64 Krottenwieſe(Acker) Nr. 32 Oberbruchweide 12. Gew. Nr. 6 Oberlück 6. Gew. Nr. 25 Oberlück 8. Gew Nr. 19 Alter Garten 1. Gew. Nr. 5 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 9 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 29 Kleiner Neuenacker i. Gr. Nr. 44 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 45 Rothfeld 1. Gew. Nr. 17 Dreiruthen Nr. 53 Vierruthen Nr. 49 Mittlere Lange Theilung Nr. 74 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 2 Oberbruchweide 3. Gewann Nr. 8 Schloth Nr. 122 Acker, Kies loch am Straßenheimerweg. Viernheim, den 10. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim, La 1 2 3. 88 3 mberth. 1 * 1 g 58 e helles 4 lasch l. immer badet ans 1 Stumpf 5 thest 18 mit Vorplatz und Zube— Aue eh im hör ſofort zu vermieten. Waschen u. Bügeln Wo, ſagt der Verlag. von Stärkewäsche Gardinen Leih- u. HeitWäsche 1 2 957 im Reinigen von Anzügen, Kleider und Mäntel zu billigsten Preisen. Annahmestellen: ohann Rempl. 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Die Ein⸗ Die Ortskampfleitung der„Eiſernen Front“ iernheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer 10 1 5 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 15˙ͥ Mk. frei ns Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim e 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21377 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 60 Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 11. März 1932. Hindenburg der Netter des Canòvolkes! Was Ritler und gugenberg im Kampfe gegen Hindenburg verschweigen Das Landvolk wird in dem Kampfe gegen Hin⸗ denburg eifrig umworben. Was verſchweigen Hitler und Hugenberg in ihrem Kampfe gegen Hindenburg? Daß ſie in einer Kampffront mit den Kommuniſten ſtehen. Der Preſſedienſt Hugenbergs hat in einer ſchwachen Stunde feſtge— ſtellt:„Die Kommuniſten werden die Wahl Hin⸗ denburgs im erſten Wahlgang verhindern.“ Alſo: Hitlers und Hugenbergs Helfer im Kam⸗ pfe ſind die röteſten aller Marxiſten— die deut— ſchen Bolſchewiſten mit ihrem ruſſiſchen Reiterge— neral Thälmann. Frage: Landvolk, kämpfen? Doch denken wir weiter: Hat die Regierung Brüning unter dem„Sy⸗ ſtenn Hindenburg“ das deutſche Landvolk nicht in dem Umfange geſchützt, als es in dieſer furchtba⸗ ren Wirtſchaftskriſe möglich iſt? Tatſachen: 1) die deutſche Landwirtſchaft iſt durch die Schutzmaßnahmen der Regierung Brü⸗ ning beſſer geſchützt als eine Landwirtſchaft in irgend einem Lande Europas und der Welt. 2) Die Einfuhr von Lebensmitteln iſt im Jahre 1931 nur noch ein Drittel des Jahres 1927, als 4 Deutſchnationale Miniſter waren; die deutſche Lebensmitteleinfuhr liegt heute auf dem Stande der Jahre 1904/05, als die Vorgän⸗ ger Hugenbergs in Deutſchland regierten— nicht die„Schwarzen“. 3) Seit Auguſt 1931— ſeitdem die Deviſen— kontrolle dieſe Möglichkeiten gab, iſt nicht mehr Schlachtvieh nach Deutſchland eingeführt worden, als gleichzeitig aus Deutſchland ausgeführt wurde. 4) Die Getreidepreiſe liegen über dem 2— fachen der Preiſe in allen anderen Ländern. 5) Die Preiſe für Vieh und landwirt⸗ ſchaftliche Veredlungsprodukte, die durch den Butterzoll vor Wochen noch beſonders geſchützt worden ſind, beſtimmen ſich nach Ange⸗ bot und Nachfrage; die Nachfrage be⸗ ſtimmt ſich durch die Kaufkraft der deutſchen Be⸗ völkerung, die durch die Auswirkungen der Wirt⸗ ſchaftskriſe ſehr ſtark geſchwächt iſt. 6) Die Regierung hat insbeſondere durch die Beſtimmungen über Preis abbau, Zins⸗ und Mietſenkung in der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 die Kaufkraft der Bevölkerung geſchützt und ſo die Abſatz⸗ möglichkeiten für die landwirtſchaftlichen Produkte gefördert. 7) Durch die Zins verbilligung auf Grund derſelben Notverordnung ſpart die deutſche Landwirtſchaft im Jahre 1932 110 Millionen Mk. an Zinszahlungen Eine weitere Zinsverbilligung ſteht bevor. Und die Propheten Hitler und Hugenberg? 1. Hitler und Hugenberg haben die poſiti⸗ be Arbeit des Kabinetts Brüning am 18. Juli 1930 empfindlich geſtört, als ſie zu⸗ ſammen mit den Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten den Reichspräſidenten zur Auflöſung des Reichstages zwangen. 2. Und das tat Hugenberg und Hitler, obſchon in den erſten Monaten der Regierung Brüning, als ſie im ſchärfſten Kampf gegen die Sozialdemo⸗ kratie regierte, der niedrigſte Zinsfuß ſeit 1923 be⸗ ſtand(Reichsbankdiskont 4 Prozent!). 8. Aber Hitler und Hugenberg wollen die Grenzenſchlie ßenfürdie Ein⸗ fuhr. willſt Du in dieſer Front Das bedeutet aber auch die Schließung der Grenzen für die Ausfuhr deutſcher Waren. Im Jahre 1931 ſind durch dieſe Ausfuhr 3 Millio⸗ nen deutſcher Arbeiter in Arbeit und Brot geweſen. 4. Iſt das möglich? l höhere Löhne, höhere Gehälter, höhere Unter⸗ ſtützungen zahlen, gleichzeitig aber die Steuern er⸗ mäßigen. 5. Hugenberg und Hitler ſtehen im Bunde mit der Schiverinduſtrie. Wird dieſe Schwerindu⸗ ſtrie, die ausführen muß, gleichzeitig die deut— ſche Landwirtſchaft handelspolitiſch ge— nügend ſchützen? Das deutſche Landvolk wird ſich nicht eitlen Verſprechungen ausliefern und ſich deshalb nicht in die Harzburg⸗Moskau⸗Front ein ordnen. Hindenburg verbürgt die Rettung des deutſchen Candvolkes Cetzte Radiomeldungen Der Senat beſchließt eine beſondere Ehrung Briands. wtb. Paris, 11. März. Der Senat hat ge⸗ ſtern nachmittag auf Vorſchlag des Senators Bienvenu⸗Martin und zahlreicher anderer Se⸗ natoren mit 261 Stimmen gegen eine folgenden Geſetzentwurf angenommen: Ariſtide Briand hat ſich um das Vaterland wohlverdient gemacht. In Durchführung die⸗ ſes Geſetzes wird eine Tafel mit einer entſpre⸗ chenden Inſchrift in den Schulen und Rathäu⸗ ſern angebracht werden. Der Vorſitzende des Senatsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, Senator Beren⸗ ger, hatte dieſen Antrag ſehr warm befürwor⸗ tet, und auch der Innenminiſter hatte ſich im Namen der Regierung für den Antrag ausge⸗ ſprochen. Hindenburg an das deutſche Volk! Jurückweiſung perſönlicher Verleumdungen und Cügen— Sinn und Ziel ſeiner Kandidatur auf überparteilicher Grundlage: Ernaltung der Einheit des Reiches im Kampf für Deutſchlands Freiheit und a Willi uns — Berlin, 10. 3. Reichspräſident von Hinden⸗ burg hielt heute abend 7,30 Uhr über alle deut⸗ ſchen Sender eine Anſprache an das Deutſche Volk, in der u. a. ausführte: Jetzt, wo mir zum zweiten Male die Präſidentſchaft des deutſchen Reichs angetragen worden iſt, wollte ich mich vom Wahlkampf völlig zurückhalten. Der Verlauf desſelben nötigt mich aber, aus meiner Zurückhaltung herauszutreten und im Rundfunk zu dem geſamten deutſchen Volke zu ſprechen; denn alle ſollen es aus meinem Munde hören, warum ich die neue Kandidatur angenommen habe. Zugleich will ich durch dieſe Anſprache dartun, daß ich nicht gewillt bin, die in der letzten Zeit über mich verbreiteten Unwahrheiten unwiderſprochen zu laſſen. Eine politiſche Programmrede will ich alſo nicht halten, weil ich es nicht für nötig halte: mein Leben und meine Lebensarbeit ſagen Ihnen von meinem Streben und Wollen mehr, als es Worte tun können. Wenn ich mich nach ernſter Prüfung ent⸗ ſchloſſen habe, mich zu einer Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen, ſo habe ich es nur getan in dem Gefühl, damit eine vaterländiſche Pflicht zu erfüllen. Hätte ich aber abgelehnt, ſo beſtand die Gefahr, daß bei der ſtarken Partei⸗ zerſplitterung, insbeſondere der Uneinigkeit der Rechten, im zweiten Wahlgang entweder der Kandidat der radikalen Rechten oder ein ſolcher der radikalen Linken zum Präſidenten des Deutſchen Reiches gewählt würde. Die Wahl eines Parteimannes, der Vertreter einer einſeitigen und extremen politiſchen Anſchau⸗ ung ſein und hierbei die Mehrheit des deut⸗ ſchen Volkes gegen ſich haben würde, hätte aber unſer Vaterland in ſchwere, nicht abſeh⸗ bare Erſchütterungen verſetzt. Das zu verhin⸗ dern, gebot mir meine Pflicht. Ich war mir da⸗ bei bewußt, daß dieſe meine Entſchlkeßung von einem Teil meiner alten Wähler, darunter lei— der manchen alten Kameraden, nicht verſtanden und ich deshalb angefeindet werden würde. Aber ich will lieber verkannt und perſönlich angegriffen werden, als daß ich ſehenden Au— ges das deutſche Volk, daß ſoviel ſchweres in den letzten anderthalb Jahrzehnten getragen hat, in neue innere Kämpfe geraten laſſe. Um Deutſchland hiervon zu bewahren und ihm eine Zeit der Ruhe zu geben, in der es die für unſere Zukunft ſo entſcheidenden gro— ßen Fragen im Innern und nach außen löſen ſoll, würde ich mein Amt im Falle meiner Wie⸗ derwahl weiterführen. Gewiß politiſche Kreiſe haben meinen Ent— cſuß, wieder zu kandidieren, anders gedeutet. Aauptet worden, ich hätte meine Kan— bee s den Händen der Linken oder einer ſchwarz⸗roten Koalition entgegengenommen. Das iſt falſch. Die Kandidatur iſt mir aus allen Schichten und allen Kreiſen des deutſchen Volkes angetragen worden, ſowohl von einem großen Teile meiner alten Wähler, als auch von ſolchen, die 1925 ihre Stimmen anderen Bewerbern gegeben haben. Ich habe meine Zu⸗ ſtimmung zu meiner Kandidatur erſt dann ge⸗ geben, nachdem ich mich überzeugt hatte, daß — unbeſchadet der Parteizugehörigkeit im ein— zelnen— in ganz Deutſchland gewünſcht wur— de, daß ich in meinem Amte bleibe. Anträge einer Partei oder Parteiengruppe hätte ich ab— gelehnt. Auf überparteilicher Grundlage der Kandidat des deutſchen Volkes zu ſein und de⸗ nen entgegenzutreten, die nur Kandidaten ei⸗ ner Partei ſind, das hielt ich für meine vater⸗ ländiſche Pflicht. So werde ich, wenn ich noch⸗ mals gewählt werden ſollte, meinem Vater⸗ lande verpflichtet ſein und der Treuhänder des ganzen Volkes ſein wollen. Im Wahlkampf ſind aus meiner bisherigen Amtsführung perſönliche Angriffe gegen mich gerichtet worden. Ich greife die ſchwerwiegend⸗ ſten heraus; das Urteil über das mir zuge⸗ fügte Unrecht überlaſſe ich jeden einzelnen: In erſter Linie wird mir die Unterzeichnung des Poungplanes vorgehalten, durch die ich mich in einen offenen Gegenſatz zu der ge⸗ ſamten Nationalen Front geſetzt hätte. Die Un⸗ terſchrift iſt mir darum nicht leicht geworden. Aber ich habe ſie gegeben in der Ueberzeugung, daß auch dieſe Etappe notwendig war, um zu unſerer nationalen Freiheit zu gelangen, und ich glaube, ich habe recht gehandelt. Das Rhein⸗ land iſt frei. Die fremden Aufſichtsbehörden ſind verſchwunden, der Noungplan mit ſeinen Vorausſetzungen iſt durch die tatſä hliche Ent⸗ wicklung bereits überboſft. ie eee eee 49. labrgang Ein weiterer Vorwurf, der in der Agitation gegen mich eine Rolle ſpielt, iſt der, daß ich die Notverordnungen unterzeichnet habe. Ich weiß wohl, daß ich durch ihren Erlaß dem deutſchen Volk ſchwere Laſten zugemutet, und mich der perſönlichen Kritik ſehr ausgeſetzt habe. Wir ſtanden im letzten Sommer vor der Frage, ob wir durch politiſche Unterwerfung unter das Ausland uns finanzielle Erleichterungen er— kaufen oder durch eigene Kraft und ſchwere— Opfer uns ſelbſt behaupten wollten. Ich habe; nicht gezögert, mich für den letzteren Weg zu entſcheiden. Da der eigentliche Geſetzgeber, der Reichstag, verſagte, und nicht imſtande war, die erforderlichen Maßnahmen zur Beſeitigung unmittelbarer Gefahren für Wirtſchaft, Staats⸗ finanzen und Währung zu treffen, mußte ich einſpringen und im Rahmen der mir durch die Reichsverfaſſung gegebenen außerordentlichen Befugniſſe ſelbſt handeln. Ich habe hierbei an den guten alten militäriſchen Grundſatz ge— dacht, daß ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel nicht ſo ſchlimm iſt, als das Unterlaſſen jeglichen Handelns. Es iſt durchaus begreiflich, daß über jede einzelne der getroffenen Maß— nahmen Meinungsverſchwiegenheiten beſtehen und ich habe mich auch nur ſchweren Herzens zu einzelnen dieſer Notverordnungen entſchlie— ßen können. Ich ſelbſt bin der Anſicht, daß man⸗ che der Maßnahmen, die in ſchwieriger, ſchwer überſehbarer Situation eiligſt getroffen wer— den mußten, verbeſſerungsfähig ſind. Ich glaube auch nicht, daß all die Härten, die ſie enthalten, auf die Dauer aufrechterhalten wer— den können. Im Gegenteil hoffe ich, daß manche Beſtimmungen hald aufgehoben oder durch an— dere Regelung erſetzt werden können. Noch ſtehen wir mitten im Kampf. Die Ent⸗ ſcheidungen auf dem Felde der Außenpolitik ſtehen noch bevor; wichtige Aufgaben im In⸗ nern, insbeſondere die Linderung der furcht— baren Arbeitsloſigkeit, harren noch der Lö— ſung. Das große Ziel können wir aber nur er— reichen, wenn wir uns zu einer wahren Volks⸗ gemeinſchaft zuſammenfinden. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß Deutſchland ſich zu einer neuen Einigkeit im Gedanken an das Vaterland zuſammenfindet. Wer mich nicht wählen will, der unterlaſſe es. Ebenſo werde ich aber niemanden zurück— ſtoßen, der die Einheit des Deutſchen Reiches in meiner Perſon nicht will. Die Verantwor— tung, die mir als Reichspräſident alle die ent— ſcheidenden Entſchlüſſe abrang, dieſe Verant— wortung vor meinem Gewiſſen zwingt mich, auch jetzt auszuharren und dem deutſchen Vol— ke in Treue zu dienen. Hierfür meine letzte Kraft herzugeben, habe ich mich erneut zur Verfügung geſtellt. Das iſt das Ziel meiner Kandidatur!“ (Es folgte das Deutſchlandlied.) Die Rede des Reichspräſidenten auf Wachsplatten. enb. Berlin, 11. Febr. Wie die Blätter mel⸗ den, iſt die Rede des Reichspräſidenten geſtern abend unmittelbar vorher auf Wachsplatten auf⸗ genommen worden, ſodaß etwa beabſichtigte Stö— rungsverſuche, wie ſie bekanntlich durch Anbohren des Kabels zwiſchen Berlin und Königswuſterhau⸗ ſen bei der Rede Hindenburgs am Silveſterabend vorgekommen waren, unmöglich gemacht wurden. Auf dieſe Weiſe konnte die Rede gleichzeitig von Berlin und Königswuſterhauſen geſendet werden. Klare Uebertragung. wib. Berlin, 10. März. Soweit uns bisher aus dem Reiche Meldungen vorliegen, iſt die Rund⸗ funkrede des Reichspräſidenten, die über alle deut⸗ ſchen Sender verbreitet wurde, in allen Gegenden ausgezeichnet verſtanden worden. Sie hat in der beſtimmten und klaren Art, in der der Reichspräſi⸗ dent ſprach, überall einen außerordentlich ſtarken Eindruck gemacht. wtb. Genf, 10. März. Die Anſprache des Reichspräſidenten von Hindenburg klang klar und deutlich nach Genf herüber. Nur an einer Stelle war eine kleine Störung zu bemerken, die aber ohne nennenswerten Einfluß auf die Uebertragung blieb. Am Sitz der deutſchen Delegation hatten ſich zahlreiche Deutſche eingefunden, die an einem probiſoriſch hergeſtellten Empfangsgerät der An⸗ ſprache des Reichspräſidenten lauſchten. Allgemein hört man, daß der Eindruck der Ausführungen des Reichspräſidenten außerordentlich ſtark war. nah und Jern Lahr.(Schlägerei im Bürgerausſchuß.) In der Bürgerausſchußſitzung kam es bei der Be⸗ ratung eines nationalſozialiſtiſchen Antrages zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen Vertretern der Staatspartei und der Sozial⸗ demokratie einerſeits und den nationalſoriali⸗ ſtiſchen Antragſtellern auf der anderen Seite, die zu Beleidigungen und ſchließlich auch zu Tätlichkeiten führten. 8 Rottweil.(Verbrechen gegen das Spreng— ſtoffgeſetz.) Das Schwurgericht hat den 46jäh⸗ rigen Mechaniker Eug. Ziegler von Roſenfeld (Oberamt Sulz) wegen Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz und Exploſionsverurſachung zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Der An⸗ geklagte hatte in der Nacht zum 17. Februar 1924 zu Roſenfeld unmittelbar neben dem Hauſe des Polizeidieners Albert Hauff auf einen am Boden ſtehenden hölzernen Kübel eine 12 bis 15 Zentimeter lange, mit Pikrin gefüllte Sprengpatrone niedergelegt, mit Sprengkapſeln und Zündſchnur verſehen und durch Anzünden zur Entladung gebracht, wo— durch am Hauſe des Hauff mehrere Fenſter zer— trümmert, eine Zimmerdecke und die Außen— wand des Hauſes beſchädigt wurden. Landau.(6 Monate Gerängnis für einen Handtaſchendieb.) Ende Dezember wurden Frauen in einet Reihe von Fällen Handtaſchen entriſſen, ohne daß man zunächſt den Täter faſſen konnte. Eines Tages entfiel dem Dieb die Mütze, die dann zur Feſtſtellung ihres Be— ſitzers führte. Es handelte ſich um den 33 Jahre alten Elektriker Arthur Unger aus Burrweiler, der, trotzdem er ſich ein Alibi für die Zeiten, in denen die Diebſtähle paſſierten, verſchafft hatte, 6 Monate Gefängnis vom Schöffenge— richt Landau erhielt. Sein Alibi hatte eine Kellnerin aus Landau bekundet, die ſich jedoch im Laufe der Verhandlung in Widerſprüche verwickelte. Sie wurde im Gerichtsſaal wegen Meineidverdacht verhaftet. Karlsruhe.(Aufhebung der Sperre bei Be— förderung der Staatsbeamten.) Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mit— geteilt: Das Badiſche Staatsminiſterium hat am 8. ds. Mts. den Staatshaushaltsplan für die Jahre 1932 und 1933 beraten. Dabei konnte erfreulicherweiſe feſtgeſtellt werden, daß vor— ausſichtlich der laufende Ausgabenbedarf durch die vorgeſehenen Einnahmen gedeckt werden kann, daß alſo ein Fehlbetrag hier nicht zu er warten iſt. In Verbindung damit hat das Staatsminiſterium beſchloſſen, daß die Beſtim— mung von Artikel 48 Abſatz 1 der Haushalt⸗ notverordnung vom 9. Oktober 1931 im Zu⸗ ſammenhang mit der Beſchlußfaſſung über das Finanzgeſetz aufgehoben werden ſoll. Die Be— amten erhalten alſo dann wieder beim Auf— rücken oder bei einer Beförderung in eine höhere Stelle die neuen Bezüge vom Tage des Wirkſamwerdens der Ernennung ab, während bisher der neue Bezug erſt vom Beginn des 13. Monats an nach dem Tag der Ernennung Nirkſam wurde. udwigshafen.(Ein ſauberer„Geld“-Ver— mittler.) Wegen fortgeſetzten Betrugs wurde der 1874 geborene Kaufmann Ludwig Bowitz zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten verurteilt. B. hatte Darlehensſuchenden an Proviſion 16—35 RM abgenommen und dabei ſo getan, als wenn er ſelbſt mit den Geldge ber! in Verbindung ſtehe, dabei verwies». die Intereſſenten entweder an die Finanzie— rungshilfe Böhm in München oder an die Firma Sittich in Coblenz. Geld hat aber mie— nland je erhalten Speyer.(Geritener Verſicherungs In dem hier am 18. Februar 1902 geborenen angeblichen Verſicherungsinſpektor Karl Kuhn fahndet man gegenwärtig nach einen geriſſe⸗ nen Verſicherungsbetrüger. Kuhn mietete ſich während ſeiner Werbetätigkeit ſtändig in Gaſt⸗ häuſern ein. Er tauchte kürzlich auch in Bietig⸗ heim auf und ſpielte ſich dort als Werber der Basler Lebensverſicherungsgeſellſchaft, Bezirk Stuttgart, auf. Als nach längerem Aufenthalt dortſelbſt ſeine Miet⸗ und Zechſchuld auf etwa 1000 RM angewachſen war, veranlaßte Kuhn den Gaſtwirt zum Abſchluß einer Lebensverſi⸗ cherung. Die Verſicherung kam in Höhe von 10 000 ſchweizer Franken zuſtande. Kuhn ließ ſich eine einmalige Prämie von 450 RM vor⸗ auszahlen und hat dann über Nacht das Weite, geſucht. Er konnte ſeit der Zeit nicht mehr aus⸗ findig gemacht werden. Die abgeſchloſſene Ver⸗ ſicherung wurbe bei der Geſellſchaft nicht ange⸗ meldet. Seine Flucht muß Kuhn dann Richtung Karlsruhe eingeſchlagen haben. Da nicht aus⸗ zeſchloſſen iſt, daß er ſeine Betrügereien fort⸗ ſetzt, wird vor ihm eindringlich gewarnt. Freiburg.(Verkehrsſtörungen durch Neu⸗ ſchnee.) Infolge des überraſchend einſetzenden Schneefalles ſind in ganz Oberbaden Telephon⸗ und Telegraphen-Störungen im Ueberlandver— kehr zu verzeichnen. Vielerorts hängen die Drähte voller Schnee, was zu nicht unbeträcht⸗ lichen Fehlleitungen geführt hat. Beſonders empfindlich ſind die Störungen im nördlichen Kaiſerſtuhl⸗Gebiet und auf der Strecke von Emmendingen bis Baden⸗Baden ſowie im Elztal. Die Schwarzwaldleitungen ſelbſt ſind dagegen, die teilweiſe bis zu 50 Zentimeter Neuſchnee gebracht haben, haben auch im Kraftverkehr zu Schwierigkeiten und Störun⸗ gen geführt. . Karlsruhe.(Verkehrsunfall.— 2 Schwer⸗ verletzte.) In der Nähe der Lutherkirche wur⸗ den zwei Männer, die einen Handwagen ſcho⸗ ben, von hinten von einem Motorrad ange⸗ fahren. Der Motorradfahrer, ein junger Mann aus Durlach, ſtürzte zu Boden und blieb mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen. Auch die beiden anderen Perſonen kamen zu Fall, wo⸗ bei der eine einen Mittelfußbruch und innere Verletzungen erlitt. Lauf(A. Bühl).(In die Säge geraten.) Hier im Sägewerk verunglückte der 40 Jahre alte Säger Hermann Doninger dadurch, daß er auf dem naſſen Zementboden ausglitt und ſeinen Arm in die Maſchine brachte. Dieſer wurde ſo verletzt, daß er ihm abgenommen werden mußte. 1 eee Olauſen.(Die Gefahren der Straße.) Der fünfjährige Sohn des Fabrikarbeiters Pirmin Becker verunglückte auf der Straße dadurch, daß er in einen Omnibus aus Donſieders hin⸗ einſprang. Der Knabe erlitt einen Schädel⸗ bruch und einen Oberſchenkelbruch 9 7 , 2 oanſle 7 e, 0 2 2 H 1, 8 NN e L* ee 2 Die Qssalitat des q — 9 N D ä Y N V Fritz 8 eie. Breitestr.. eee een rr Der Raubmörder Franz Leithgroeb, der nach ſeiner Verhaftung in Linz zugab, ſeit 1910 nicht weniger als 11 Frauemmorde verübt zu haben. Mombach.(Selbſtmord.) Ein älterer Arbeits⸗ loſer hat ſich an der Türklinke ſeiner Wohnung erhängt. Die Frau fand die Leiche erſt am folgenden Morgen. 0 9 5 Mannheim.(Selbſtmordverſuche.) Ein Schmied aus der Traitteurſtraße zertrümmer⸗ te in einem Anfall von Geiſtesſtörung einen Teil ſeiner Wohnungseinrichtung und verſuchte. durch Oeffnen der Gasleitung ſeinem Leben ein Ende zu machen. Das Gas wurde von der Ehefrau abgeſtellt. Der Mann wurde ins All⸗ gemeine Krankenhaus gebracht.— Ein Tag⸗ löhner aus der Unteren Riedſtraße nahm eine giftige Flüſſigkeit ein. Er wurde ins Städtiſche, Krankenhaus gebracht. Ueber den Gruad zur; Tat war nichts in Erfahrung zu bringen. Lndwigshafen.(LVerurteilter Zigaretten⸗ paplerſchmuggler.) Die Eheleute Fenſterputzer Heinrich und Berta Graf, wohnhaft in Kaiſers⸗ lautern, brachten am 25. Januar d. Is. 3760 Büchelchen Zigarettenpapier teils in ſogen. Schmugglerweſten, teils in einem Handkoffer unverzollt nach Ludwigshafen. Dort nahm ſie der 43 Jahre alte Tagner Erwin Megner in Empfang, bei dem ſie beſchlagnahmt wurden. Das Gericht verurteilte Hch. G. und E. M. zu je zwei Monaten Gefängnis, Frau G. zu 14 Tagen. Dazu bekam jeder 5000 RM Geldſtrafe oder weitere 50 Tage Gefängnis. Das Papier, die Weſten und der Handkoffer wurden einge⸗ zogen. 195 Bellheim.(Von einem Auto angefcehren.) Der 18 Jahre alte Bäckerlehrling Joſeph Benz, Sohn des Bäckermeiſters Michael Benz, wurde, als er mit dem Rad nach Hauſe fuhr, von ei⸗ nem Perſonenauto erfaßt und ſchwer verletzt. Weitere Diskonkſenkungen Diskontermäßigung der Bank von England an 1 Prozent London, 10. 3. Die Bank von Engſand 91 heute ihren Diskontſatz von 5 auf 4 Prozen“ herabgeſetzt. Der Satz von 5 Prozent war ſeit dem 18. Februar in Kraft. Diskontſenkung auch in Dänemark Kopenhagen, 10. 3. Die Däniſche National bank hat den Diskontſatz mit Wirkung ab Frei⸗ tag, den 11. ds. Mts., von 6 auf 5 Prozent hes. abgeſetzt. 8 eee Aber die Liebe iſt die grözte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 6. Fortſetzung. Sein Blick ſchweifte über die goldbekränzten Wipfel des Baumfriedens um ſie her, in deſſen Schatten die platſchernden Waſſer geheimnis— volle Mär raunten ſah nicht die blauen Augen— ſterne, die ſelbſtvergeſſen an ſeinem Geſicht hin— gen. Glich er nicht ſelbſt der Sonne in ſeiger jugendfriſchen Mannhaftiakeit, ſeinem herzlt— chen We ken, das ſo viel Wärme und Belebung ausſtrahlte? Nicht fremd ſchien ihr dieſer Mann, von deſſen Exiſtenz ſie vor einer Stun- de noch keine Ahnung gehabt, der mit dem er⸗ ſten Blick, dem erſten Wort den Wall ſcheuer Verſchloſſenheit durchbrochen hatte, mit dem ſie ſonſt ihre Seele von der Umwelt ſchied. „Iſt das nicht ſelt'am. Baroneſſe— nur zweimal habe ich das Glück gehabt, Sie zu ſe— hen, und doch iſt es mir, als kenne ich Sie ſchon lange! Viele Menſchen kreuzen unſeren Lebensweg, aber nur ſelten verſpüten wir das Verlangen, mehr als flüchtigen Gruß zu tau— ſchen, das„Lebewohl“ in ein„Auf Wieder- ſehen“ zu wandeln. Iſt's vermeſſen von mer, wenn ich Sie zu bitten wage. mir das letz⸗ tere zum Abſchied zu ſchenken?“ Das Mädchen ſah ihn tapfer an, wenn auh ihre Wangen erglühten, „Den Wunich kann ich aufrichtig erwidern— weng er auch kaum erfüllt werden dürfte.“ Aber das ſchöne Geſicht des Mannes leuch⸗ tete auf.„Das laſſen Sie getroſt meine Sache ein, Baroneſſe. Nun ich Ihre Zuſicherung haoe, findet der Wille ſchon einen Weg!“ In gleichem Schritt gingen ſie nebeneinan— der wie zwei gute Kameraden dem Hauſe zu, das düſter und drohend vor ihnen lag. „Das war eine nette Abwechſlung für dich, mein Junge“, bemerkte die Baronin beim Abendeſſen.„Der Profeſſor ſcheint ein recht an— genehmer, geiſtvoller Mann zu ſein. Sein Sohn verriet gute Kinderſtube.“ Helmut hatte ſich die letzte halbe Stunde mit vollendeter Rit— terlichkeit den älteren Herrſchaften gewidmet. „Die kleine Sätler iſt auch ganz ſympathiſch— wenn man von der Geſchmackloſigkeit abſieht, die ſie in der Wahl ihres Gatten bewieſen gat. Hoffentlich hat dich der Nachmittag nicht allzu⸗ ſehr ermüdet?“ In den kalten, grauen Augen, die Roſema⸗ rie oft an die farbloſe Härte von Granit erin⸗ nerte, war ein leiſer Schimmer vor Beſoranis. Den kargen Gefühlsreſt, den eine freudloſe Jugend, eine verfehlte Ehe ihr gelaſſen, waadte Natalie von Rohſen dieſem kranken Sohne zu Sie war wie ein ausgebrannter Krater, zu neuem Aufblühen, neuer Gefühlswallung un⸗ fähig, ſonſt hätte ſie es nicht ſertig gebracht, ſo ſtarr und empfindungslos die blühende Jugend an ihrer Seite zu überſehen, nichts zu spüren von dem bittenden Werben des einſamen Mäd⸗ chenherzens, das das Schickſal in ihr Haus ge⸗ führt hatte. Baron Joachim zuckte unwirich die Ach ſel Die angeregte Stimmung des Nachmittags war bereits wieder verflogen.„Gott, natürlich hat mich das viele Roden angegriffen— aber es war erfriſchend ſich einmal mit einem ver⸗ nünftigen Menſchen unterhalten zu können.“ Er wehrte dem anbietenden Diener ſo jäh, daß dieſem beinah die ülberne Platte mit dem kal⸗ ten Braten entglitten wäre. Mit unbewegter Miene trat der Grauhaarige zurück, legte eine friſche Gabel auf und beendete ſeine Runde um den Tiſch. Der Baron, der ſich bei den unhöflichen Wor⸗ ten des Sohnes leiſe geräuſpert hatte, ſaß ſtumm und ſehr gerade aufgerichtet und be⸗ trachtete über den Kopf ſeiner Frau hinweg das gegenüber hängende Bild eines jungen Ahnen, der zu Ende des Dreißigjährigen Krie⸗ ges gefallen war. Das war ein anderer Kerl gewe en Die Frau ſchien ſeine Gedanken zu erraten. Ihre Lippen preßten ſich zuſammen in eine ſcharſe, dünne Linie. Sie hatte ſchweigen ge⸗ lernt.— Roſemarie, deren Augen groß und ängſtlich von einem zum anderen flatterten, ſah das nervöſe Zucken des blaſſen Geſichts, das Zittern der Hände, das einen nahenden Nervenanfall köndete. Wie ihn abwenden? Sie erzwang ein Lächeln.„Herr Hardt ſagte mir, daß ſein Vater noch nie eine Einladung zu Fremden angenommen habe; deine gründ⸗ liche Kenntnis ſeiner und anderer biologtſcher Werke hätte ihn ebenſo erſtaunt wie erfreut, da ſie in dem Maße bei Laien ganz ſelten vorzu⸗ finden ſei.“ Die ſanfte Stimme und liebenswürdigen Worte verfehlten nicht ihre Wirkung. Baron Joachim lächelte matt. „So, hat er das geſagt? Dann wäre das Gefallen gegenſeitig geweſen. Es war übrigens ſehr freundlich von dir, mir die Bücher gleich herauszuſuchen“, fügte er hinzu. Noſemarie neigte überraſcht den ſchmalen Kopf:„Es geſchah gern, lieber Joachim Der Kranke trocknete die Fingerſpitzen, die er in die Waſſerſchale getaucht hatte, an ſeiner Serviette ab, warf ſie nachläſſig auf den Tiſch und lehnte ſich zurück.„Du könnteſt mir noch ein bißchen vorleſen, Roſemarie“— die Hand des Dieners fortſchiebend, der ihm beim Auf⸗ ſtehen behilflich ſein wollte und ſich ſchwer auf den Arm des jungen Mädchens ſtützend, das ſofort herbeigeeilt war. Schritt für Schritt ging es nach dem Wohn⸗ zimmer des Kranken, das neben ſeinem Schlaf⸗ gemach am anderen Ende des Flurs zu ebener Erde lag. Beide Zimmer erinnerten in ihrer ſtreng hygieniſchen Einrichtung an Klinik- oder Hoſpitalräume. Ein leiſer Duft von Kölni⸗ ſchem Waſſer verſuchte vergebens den ſtärkeren Geruch von Medikamenten zu übertäuben Be⸗ hutſam half Roſemarie dem Vetter auf das mit mehreren großen, weißüberzogenen Kiſſen bedeckte Ruhebett, verhüllte den bunten Set⸗ denſchirm der elektriſchen Tiſchlampe nebenan auf der dem Kranken zugewendeten Seite mit einem zweiten Tuch zum Schutz ſeiner lichtge⸗ blendeten Augen und rückte ſich einen niedrt⸗ gen Stuhl heran. Halbdämmerung erfüllte den Raum, deſſen Fenſter feſt verſchloſſen und verhangen waren. Wundervoll mußte es jetzt draußen ſein, dachte das Mädchen ſehnfüchtig. In das Schweigen des Abends ſandte die Erde ihren köstlichen Duft—. Die Gäſte des Nachmittags ſaßen gewiß auf der Terraſſe des hübschen, weinüber⸗ ſponnenen Hauſes, das ſie von fern geſehen hatte. Ein Geſicht ſchwebte plötzlich zwiſchen ihr und der gedruckten Seite, zum Greifen nahe— ſchön und willensſtark, mit hellen, gütigen Augen. Das lächelte ſie an. FJaortſetzung folgt) Nes Aller Well Ende Mai: zweiter Stratoſphärenflug Startort wieder Augsburg— Piccard nimmt nicht teil, organisiert aber den Flug Augsburg, 10. 3. Ein Redaktionsmitglied der „Neuen Augsburger Zeitung“, das perſönlich bei der Enthüllung der Büſten Piccards und Kipfers in der Aula der Brüſſeler Univerſität zugegen war, berichtet ſeinem Blatt, daß die neue Gondel, die für den zweiten Stratoſphä⸗ renflug wiederum von Augsburg ſeinen Aus⸗ gang nehmen wird. Es ſeien Vorkehrungen ge⸗ troffen, die den Start unabhängig von der Wiiterung machen würden. Die Ventilleine, die beim erſten Start eine ſo verhängnisvolle Rolle ſpielte, wird nach der neuen Anordnung ſofort durch ein Barometer ſenkrecht in die Gondel geführt, ſodaß ein Verfangen mit den Seilen nicht mehr möglich iſt. Die neue Gondel wird in Größe und Gewicht der alten gleichen, nur werden keine Inſtrumente mehr außen an der Gondel angebracht. Ferner wird auf die ſchwarze Farbe an einer Seite der Gondel verzichtet. Profeſſor Piccard beſtätigte ferner, daß er und Kipfer nicht an dem zweiten Flug teilnehmen, dagegen liegt die Leitung und Or— ganiſation in den Händen von Prof. Piccard. ge gehabt haben. Mit der techniſchen Tagung, Die Finanzierung iſt wieder durch den belgi— ſchen Nationalfonds für wiſſenſchaftliche For ſchungen geſichert. Statt Profeſſor Piccard fliegt, wie bereits bekannt, ſein Schüler Coſyns. Als Ballonführer iſt einer der bekannteſten eu— ropäiſchen Piloten auserſehen. Profeſſor Pie— card hofft, am 27. Mai in Augsburg zu ſein. Der Jahrestag des zweiten Fluges ſoll mit einer zweiten Forſchungsfahrt begangen wer— den. Das Reſultat der erſten Fahrt in die Stratoſphäre iſt durch die Meſſungen Piccards beſtätigt worden, was auf der erſten Fahrt nicht erreicht wurde, ſoll die zweite bringen. Mit Beilen und Aexten: Ballernſturm auf Gerichtsgebäude Beamte mifhandelt und blutig geschlagen Wien. 10. 3. Zu einem Bauernſturm auf das Gerichtsgebäude der Kärntener Ortſchaft Holzberg kam es am Mittwoch. Fünfzig Bau⸗ ern waren vor das dortige Gericht geladen, um ſich wegen eines im Dezember durchgeführ— ten Maſſenaufmarſches, wobei die Bauern mit Steuerverweigerung gedroht hatten, zu verant— worten. Etwa fünfhundert Bauern aus der Umgebung waren zuſammengeſtrömt und zo— gen vor das Gerichtsgebäude, wo ſie ſtürmiſch die Freigabe der Angeklagten forderten. Als ſich das Gerücht verbreitete, zwei Bauern ſeien verhaftet worden, drängten die Leute gegen das verſperrte Tor und gingen gegen die Be— amten wor, von denen drei mißhandelt und — 5— blutig geſchlagen wurden. Dann wurde das Tor mit Aexten und Beilen eingeſchlagen. Da⸗ rauf drangen die Bauern in den Gerichtshof ein. Inzwiſchen herbeigerufene Gendarmerie konnte mit Mühe das Gebäude von den De⸗ monſtranten ſäubern. Dann zogen die Bauern zum Bezirkshauptmann, wo ſie ihre Forderun⸗ gen vorbrachten. Sie kamen erſt zur Ruhe, als der Bezirkshauptmann verſprach, dieſe Forde— rungen der Landesregierung vorzulegen. Leipziger Meſſe Leipzig, 10. 3. Das Eintreffen einer zanzen Anzahl von Meſſeſonderzügen läßt den Verkehr der Einkäufer in den Meßhäuſern der Leipzi⸗ ger Altſtadt, der geſtern allgemein einen Rück⸗ ſchlag zeigte, von neuem anſchwellen. Dos In⸗ tereſſe an der großen Techniſchen Meſſe gilt diesmal weniger den großen Schauobjekten als allen kleineren Maſchinen. Die Muſterſtahl⸗ macherei und um ſie gruppierten Werkzeug⸗ maſchinen erfreuen ſich nach wie vor eines gu— ten Beſuches der Fachwelt. Alle maſchinellen Verbeſſerungen von Holz und Metall, ganz be— ſonders alle vervollkommneten Methoden der Schleiftechnik, finden lebhaftes Intereſſe. An faſt allen Stellen der Techniſchen Meſſe finden ernſthafte Verhandlungen mit Käufern ſtatt, die auch bereits größere Beſtellungen zar Fol— die heute die Frage der Bauſparkaſſe vehan— delte, hat die Meſſe einen neuen Zuſtrom von fachmänniſchen Beſuchern erhalten. Das In— tereſſe für die vielen ausgeſtellten neuen Bau— ſtoffe und die Bauverfahren hält unverändert an. Schweres Berkehrsunglück Drei Tote. Bochum, 10. 3. Geſtern abend ereignete ſich in Bochum an der Ecke Wiemel- und Luxem⸗ burger Straße ein ſchweres Unglück. Ein Laſt⸗ kraftwagen, der mit Heizkörpern voll beladen war, wollte einen anderen Laſtkraftwagen überholen. Hierbei geriet er ins Schleudern und ſtürzte um. Die drei Perſonen, die auf dem Wagen ſaßen, kamen unter den Wagen zu liegen. Eine wurde totgedrückt, die beiden an— deren mußten mit ſchweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo ſie kurze Zeit darauf ihren Verletzungen erlagen. Trausportunglück Bamberg, 10. 3. Ein Laſtkraftwagen des Städtiſchen Tiefbauamtes, der Feldbahnſchie— nen geladen hatte, kam geſtern nachmittag beim Nehmen einer Kurve ins Schleudern. Auf dem Wagen ſaßen drei Arbeiter; beim Nehmen der Kurve ſtürzten die Arbeiter und drei Schienen vom Wagen. Durch die Schienen wurde ein Arbeiter getötet, ein anderer ſchwer verletzt, während der dritte mit dem bloßen Schrecken davonkam. pro,elehrgang der 8555 Deulſchen Turnerschaft Es iſt von jeher das Beſtreben der DT. ge⸗ weſen, für den Verkehr mit der Tagespreſſe Perſönlichkeiten zur Verfügung zu ſtellen, die den berechtigten Anforderungen des zeitgenöſ— ſiſchen Zeitungsweſens Genüge zu tun ver— mögen. Sie hat infolgedeſſen ihre Bericht— erſtattung faſt in allen Turnkreiſen organiſiert und trägt auch durch gelegentliche Zuſammen— künfte der Preſſewarte in den Gauen und Krei⸗ ſen dazu bei, daß die Preſſewarte Anregung und Fortbildung erhalten. Alljährlich veran— ſtaltet die Deutſche Turnerſchaft in der Deut⸗ ſchen Turnſchule einen Ausbildungslehrgang für Gau⸗ und Vereinspreſſewarte. Der dritte dieſer Art wird in der Zeit vom 21. bis 26. März durchgeführt werden. Es werden ſich 60 Preſſewarte aus allen Teilen des Reiches ver— ſammeln, die vertraut gemacht werden mit den Vorausſetzungen und Notwendigkeiten der Preſſearbeit, mit den Einrichtungen, die für das Preſſeweſen vorhanden ſind, mit dem Werdegang einer Zeitung und den daraus ſich ergebenden Arbeitsnotwendigkeiten für die Preſſewarte. Ueber die Einrichtung der deut⸗ ſchen Preſſe wird Chefredakteur Naumann (Berlin) eingehend ſprechen, auch das Film⸗ und Rundfunkweſen wird behandelt werden, ebenſo verbandspolitiſche Angelegenheiten und die preſſetechniſche Vorbereitung für das 1933 ſtattfindende Turnfeſt in Stuttgart. Daneben kommt auch die praktiſche Arbeit nicht zu kurz, denn es werden täglich praktiſche Uebungen eingelegt, die die Teilnehmer am Lehrgang einführen ſollen in die Auffaſſung vom Weſen neuzeitlichen Turnens. Endlich ſind auch Aus⸗ flüge und Führungen geplant, damit die Preſſewarte auch von Berlin u. ſeiner ſchönen Umgebung einen bleibenden Eindruck erhalten! der Terrareis pfalz und d der freiwillige Arbeilsdienf Der Pfälzer Turnerbund hat die Abſicht, in der Zeit bom April bis Juni. in ſeinem Kreis- jugendheim bei Annweiler ein Arbeitslager für Erwerbsloſe Turner einzurichten. Es ſoll eine Turnhalle gebaut werden, die dem groß— zügig angelegten Jugendheim noch fehlt. 60 Turner, beſonders Bauarbeiter, finden auf dieſe Weiſe für zwei bis drei Monate Beſchäf— tigung. Ein weiterer Plan ſieht die Schaffung eines Arbeitslagers in Landau vor, das 150 Erwerbsloſe bei der Herrichtung der früheren Befeſtigungsanlagen und bei dem Bau einer Turnhalle im Südpfälziſchen Stadion beſchäf— tigen ſoll! in Sandhofen bis 19, inl. Sommergerste 20,25 gerste 17,25 18,50, Plata mais, gelber mit Sack Lokale Nachrichten »Ein Wahlflugblatt hat die Zen⸗ trumspartei unſerer heutigen Ausgabe bei⸗ legen laſſen, worauf, des intereſſanten Inhaltes wegen, aufmerkſam gemacht wird. Kein Viernheimer Sommertags⸗ zug. Bei der diesjährigen Zuſammenkunft des Komitees für den Sommertagszug wurde mit 6 gegen 10 Stimmen beſchloſſen, infolge der troſtloſen Wirtſchaftslage, in dieſem Jahre vom Sommer— tagszuge Abſtand zu nehmen. Die Finanzierung des Zuges erforderte im Vorjahre annähernd 300 Mark und in dieſer ſchickſalsſchweren Zeit iſt es unmöglich, in einer Sammlung, dieſen Betrag aufzubringen. Hoffen wir auf eine beſſere Zeit, um unſer Kinderfeſt wieder feiern zu können. H. W. Ein turnſportliches Ereignis erſten Ranges, iſt unſtreitbar der am Sonntag nachmit— tag 4 Uhr im Lokal Freiſchütz ſtattfindende Ge— rätemannſchaftskampf. Wer hat nicht ſchon von den Turnern des Tv. 46 Mannheim gehört. Erſt— klaſſige Kräfte werden ihr Können zeigen, haben doch gerade beim letzten Kampf, Saar-Pfalz gegen Turngau Mannheim 3 Mann, der am Sonntag in Viernheim kämpfenden Mannſchaft an dieſem Kampfe ihr hervorragendes Können gezeigt, das mit einem Siege Mannheims geendet hat. Auch Schwetzingen iſt voll auf der Höhe, ſodaß alle Zuſchauer einen ſpannenden Kampf erleben werden. Daß die Mannſchaft des Turnerbundes die Zeit nicht unnütz hat verſtreichen laſſen, wer— den die Turner zu beweiſen haben Karten im Vorverkauf zu dieſer Veranſtaltung ſind bei allen Mitgliedern erhältlich und die Preiſe der Notzeit angepaßt. 14. Glänzende Kundgebung der Eiſernen Front. Im überfüllten Karpfenſaal ſprach geſtern abend der ſozialdmokratiſche Reichs- tags abgeordnete Dr. Mierendorff Darmſtadt, über das Thema:„Schlagt Hitler“. Die Kundgebung geſtaltete ſich zu einer wuchtigen Abrechnung mit dem Faſchismus. Atemloſe Stille herrſchte während der zweiſtündigen Ausführungen, die des von Beifall unterbrochen wurden. Gründliche Ab— rechnung hielt der Referent auch mit den Kom— muniſten, die durch ihre Zählkandidatur Thälmanns eigentlich nur dem Faſchtismus zum Siege verhelfen wollen. Trotz zugeſagter Diskuſſion machten ſie von derſelben keinen Gebrauch, ein Beweis, daß eigentlich ſie mit dem Geſagten einverſtanden waren. Der Kundgebung voraus ging ein kurzes Referat des Bezirksleiters Franz vom deutſchen Arbeiter— Sängerbund der in kurzen Worten vom kulturellen Wert der Arbeiterſängerbewegung ſprach. Umrahmt wurde die gewaltige Kundgebung durch Liedervor— träge des Volkschors, welche viel Beifall fanden. Um 1211 Uhr konnte der Verſammlungsleiter, Ge— Handel, Juduſrie, Börſe Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 10. 3. Inlandsweizen, gut, gesund und trocken, 75—76 Kilo, 27—27, 25; desgleichen 73— 73 Kilo, 25,7526, Inlandsroggen, gut. ge- sund und trocken, 23— 23.25, Inlandshafer 16,50 21,25, Futter- 17,75, südd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mah- lung, März-April, 37,45, desgl. mit Auslandswei- zeng39, 20, südd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahl- art und Lieferzeit 41,45 bezw. 43,20, südd. Wei- zenbrotmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 29,45 bezw. 31,20, Roggenmehl, 70prozentige Aus- mahlung, je nh Fabrikat, 29,50 Weizenkleie“ Erdnubbkuchen 14. 90.25 „feine 9,75, Biertreber 12,50— 12,75, Marshoimer Klein viehmarkt. N zm, 30. 3. Zufuhr und Preise: 227 Käl- ber, 30-41; 9 Schafe, 14—24; 66 Schweine, nicht notiert; 698 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 9—14, über vier Wochen 15—18, Jäufer 18—21 RM.— Marktverlauf: Kälber mittel, ge- räumt; Ferkel und Läufer lebhaft. Traktoren-Vorsnann für Fuhrwarka Vorſpann eines Traktors vor ein Pferdefuhrwerk. Der Deutſche Tierſchutzverein hat nach dem Vorbilde Wiens in den Straßen Berlins einen Hilfsdienſt eingeführt, ſodaß an Tagen, an denen das Pflaſter vereiſt oder ſchlüpfrig iſt, Traktoren den Pferdegeſpannen über ſchwierige Stellen hinweg helfen. 15 öfteren meinderat Karl Weidner, mit dem gemeinſam ge⸗ ſungenen Liede„Brüder zur Sonne“ und der Auf⸗ forderung am Sonntag Hindenburg zu wählen, die Kundgebung ſchließen. Filmſchau Maciſte, der ſtärkſte Mann der Welt heute Frei⸗ tag im Central⸗ Film- Palaſt Nur 30 Pfg. Maeiſte iſt wieder da! Seit langem iſt er der Freund aller Filmfreunde. Seine Taten und Abenteuer waren ſtets ungewöhnlicher Natur. Seit 3 Jahren wieder der erſte Maciſte- Film. Nach zweijähriger Vorbereitung erſcheint jetzt dieſer koloſſale Abenteuer-Senſations-Großfilm„Der Poſtillon von Mont Cenis“, der Maeiſte in ſeiner höchſten Voll⸗ endung zeigt und das bisher Gebotene bei weitem übertrifft. Ueberall ganz außergewöhnliche Erfolge; man ſichere ſich heute rechtzeitig Plätze. Nur 30 Pfg. Eintritt. Der weiteſte Weg lohnt ſich, denn Maciſte, der Herkules der Welt, muß man geſehen haben. Achtung, aufgepaßt! Im 2. Teil des Pro⸗ gramms ſehen wir noch„Richard Talmadge größter Coup“. Ein ganz geriſſener Junge, der die tollſten und verwegenſten Abenteuer erlebt und alles in atemraubender Spannung hält. Maciſte, der ſtärkſte Mann der Welt und Richard Talmadge in einem Rieſenprogramm bildet die größte Senſation Viern- heims. Alle Filmfreunde treffen ſich daher heute Abend im Central-Film-Palaſt. Ab morgen Sams— tag! Der Film der größten Nachfrage, der Wunſch aller Filmfreunde„Der Kongreß tanzt“. Das beſte Filmwerk ds. Is. Der Großbetrieb bei der Sp.⸗Vgg. Amieitia Großkampf im Stadion u. Waldlauf in Viheim! Die Sportvereinigung hat für den Sonntag ein Prog amm, das jedem Svortler Rechnung trägt. Im Mannheimer Stadion kämpfen die Grünen gegen die Raſenſpieler um die Tabellenführug im Pokal und zwar im Vorſpiel des Sp. V. Wüld— hof gegen den ſüdd Meiſter Eintracht Frankfurt. Das Spiel beginnt um 2 Uhr. Die Eintrittspreiſe betragen: 40% für Erwerbsloſe im Vorverkauf (Plotzkaſſe 50%) Allgem. Stehplatz im Vorverkauf 60%,(Platzkaſſe 80% Die Grünen kommen in ſtärkſter Aufſtellung und müſſen alles aufbieten um den Kampf zu gewinnen. Ein Sieg bringt die Pokalmeiſterſchaft, und mit einem Schlag wird die Mannſchaft in Süddeutſchland bekannt In Viernheim beginnen vorm. 10 Uhr die Waldläufe. Wir werden über die einzelnen Mann— ſchaften und Läufer am Samstag eine beſondere Aufſtellung bringen. Jedenfalls ſind 300 Läufer am Start. Der Abſchluß des Waldlaufes iſt das Handball- Repräſentativſpiel zwiſchen Mannheim Süd und Nord. Folgende Aufſtellung: S ü d: Weigold(Waldhof) Stober(Polizei) Meier(Phönix) Dummerant(Polizei) Detzel(Polizei) Haas(Phönix) Höfling(P.) Schuch(ph Becker(P.) Hader(Ph.) Müller(Polizei) Mocker(MTG) Horn(07) Spieß(MT) Chelius(08) Scheydt(MTch) Hildebrand(08) Vögele(08) Kühlwei(08) Futterknecht(MTG) Deckert(07) Treiber(MTG) NB. Aufruf an die Spieler der Sp. Vgg Er— ſchrint in der Spielerverſammlung im Vereinshaus. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Männergeſangverein. Samstag abend ½9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. De Dirigent. Turngenoſſenſchaft 1893 Freitag, den 11. März Abends 8 Ur im„Karpien“ Generalverſamm— lung. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder erwartet Der Vorſtand. Turerbund. Heute Freitag abend Turnnunde für alle Turner, Sportler, Fechter und Männerriege. Die Turnleitung. 7 7 Mã 13 Von Karl Birner Der März nimmt gern die Lungen voll Und bläſt aus dicken Backen Sein Sturmeslied in Dur und Moll, Vor dem die Aeſte knacken. Er will, daß es noch froſtig ſei, Drum wirft er froh und munter Das ganze Winter-Allerlei Auf Stunden uns herunter. Es tummeln ſich im jungen März Des Winters rauhe Horden, Die Windsbraut heult von allerwärts Aus Oſt, Süd, Weſt und Norden,— Dann wieder bläſt es lau und lind Und trocknet ſo das Naſſe Ganz eilig, haſtig und geſchwind In Straße und auf Gaſſe. Ob Märzenswinter Sturmwind brauſt Und ob die Wetter beben, Daß es das Wild im Forſte grauſt Und fürchten läßt ums Leben,— Des Märzenlenzen Jüngferlein Zieht doch nach einem Weilchen Ins lebensfrohe Land hinein Mit Bienenſang und Veilchen. Drum tobe März, in letzter Haſt, Laß frieren und auch ſchneien, Es kündet ſchon der Seidelbaſt Den Lenz, uns zu befreien. Dann machſt auch du ein froh Geſicht Und laß den Winter ziehen, Bald dankt dir das Vergißmeinnicht Und tauſendfaches Blühen.