Tanrumsualler! Die Reichspräsidentenwahl bedeutet Schicksalstag für Deutschland Die Gegner Hindenburgs setzen alles daran, um über die Reichspräsidentenwahl die poli- Es geht ob der mühsame Wed zum tische Macht in Deutschland zu erobern. also darum, Wiedersufstien Deutschlands jäh unter- brochen, oder die zielbe wußte Politik Hindenbhurg-Brüning * zum Erfolg geführt werden soll. Wer also wirklich mational handeln will, der wählt den größten und verdienstvollsten Deutschen: indenburg! Wer den Bürgerkrieg vermeiden will, wählt Hindenburg! Wer Autorität, Zucht und Ordnung erhalten will, wählt Wer seine Spargroschen nicht wieder verlieren will, wählt NN indenburg! Wer Nation und Christentum nicht preisgeben will, wählt Hindenburg Darum jede Stimme dem unbesiegten Heerführer, dem Volks heros: indenburg! Der Vorstand der Zertrumspartei. Laubſtreu⸗ seien, Verſteigerung. Freitag, den 18. März 1932, wird die Laubſtreu auf Wegen und Schneiſen losweiſe ver— ſteigert Zuſammenkunft Vorm. 9 Uhr Lor⸗ ſcher Weg, Waldeingang. Heſſ. Forſtamt Viernheim. bernahme Günſtige Gründung für Dreher oder Mecha— niker geboten, durch Ue— einer kompl. ech. Werkslalle (m. neuem Maſſenartikel) Preisſtellung. Abgabe evtl. auch einzeln. Mandel, Holzſtraße 4 ggg! r Alle Sorten Cartensämereien Blumensamen, Blumen- zwiebel- und Knollen, Lendwirtschaftl. Saatgut, Kleesaaten, Grassamen, Königsberger Saatwicken und Erbsen. evüben- unt fuppiensamen Futter möhren(Nur Originalsaatgut, erster deutscher Züchter) Ssstgetreide— Saatkertoffel Tabaksamen(echter Plälzer) Steckzwiebel— Pllanzschalotten Alle zur Bedarfs- Düngemittel zeit nötigen Spezial-Garten- u. 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Demnächſt ſtartet: „Der Trinker!“ ſunhelmer finzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheime Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 170 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan 11 1 6 Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21477 Amt Fuankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Reichspräſidentenwahl unentſe Mont e Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden dabrgang zieden Hindenburg kommt hart an die abſolute Mehrheit heran— wegen Fehlens von 150000 Stimmen zweiter Wahlgang erforderlich Der Verlauf des Wahlſonntags Stimmungsbilder aus Berlin und dem Reich. wtb. Berlin, 13. März. Obwohl der ge— ſtrige Abend noch eine große Verſammlungsflut ſämtlicher Parteien Berlins als letzte Vorbe— reitung für den heutigen Wahlſonntag brachte, ſind der geſtrige Abend u. die vergangene Nacht vollkommen ruhig verlaufen, wie auch die Vormittagsſtunden im allgemeinen ein ruhiges Bild abgaben. Lediglich in einem Vorort Ber— lins. in Rudow, wurde eine Polizeidoppelſtreife in der Nacht von Kommuniſten beſchoſſen und dabei ein Beamter verwundet. Wegen unbe— jugter Plakatierung und Bemalung von Wän— den und Gehſteigen ſowie wegen verbotener Geldſammlung wurden von geſtern abend bis heute mittag insgeſamt 300 Siſtierungen vorge— nommen Das Hauptintereſſe der Berliner bildete wie immer das Regierunasviertel und die Wahl- lokale, in denen die Miniſter ihrer Wahſpflicht genügten. Bereits kurz nach 9 Uhr erſchienen im Cafe Rudloff in der Kanonierſtraße Reichs— kanzler Brüning, Reichsernährungsminiſter Schiele, Staatsſekretär Meißner und der preu— ſtziſche Juſtizminiſter Schmidt. Zahlreiches Publikum ſowie Filmoperateure und Photo— graphen belebten außerordentlich ſtark das Straßenbild. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun wählte in Zehlendorf, während der Führer der Deutſchnationalen Volkspartei. Hu— genberg, in ſeinem zuſtändigen Wahllokal in Dahlem ſeine Stimme abgab. Die Polizei iſt naturgemäß in höchſtem Alarmzuſtand verſetzt worden. Selbſt in den eigentlichen Arbeitervierteln, am Friedrichshain, am Wedding, aber auch am Bülowplatz herrſchte vollkommene Ruhe. Auch im Reich iſt, abgeſehen von verſchie⸗ denen an anderer Stelle gemeldeten Zwiſchen— fällen ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung war faſt allgemein nach den in den erſten Nachmit⸗ tagsſtunden vorliegenden Meldungen ſehr ſtark. Stellenweiſe bis zu 90 Prozent Wahlbeteiligung. Darmſtadt, 13. März. Der Wahltag iſt im ganzen Volksſtaat Heſſen bis zum Abſchluß der Wahlhandlung in völliger Ruhe verlaufen. In Darmſtadt fand am Wahlionntag keinerlei Straßenpropaganda ſtatt, und die Straßen, die bei dem ſchönen Vorfrühlingswetter von Spa⸗ ziergängern ſtark belebt waren, machten einen durchaus ruhigen Eindruck, da die Kampfver⸗ bände, vor allem die Nationalſozialiſten, offen⸗ bar auf höheren Befehl, Zurückhaltung übten. Die Wahlbeteiligung war in Heſſen in den Städten und auf dem Lande, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt, ſehr ſtark und beträgt ſtel⸗ lenweiſe ſogar bis zu 90 Prozent. Frankfurt a. M., 13. März. Im ganzen Südweſten des Reiches ſind ebenfalls trotz der geſtern noch ſehr regen Wahlpropaganda keine beſonderen Zwiſchenfälle vorgenommen. Ein intereſſantes Bild boten zahlreiche Wahllokale in der Stadt ſelbſt, in denen viele Winterſport⸗ ler aus den nahen Gebirgen erſchienen waren, um ſchon in den frühen Morgenſtunden ihrer Wahlpflicht zu genügen. Man rechnet hier mit einer Wahlbeteiligung von 85 Prozent.— Auch en Kaſſel ſetzte die Wahl gleich in aller Frühe Mehr lebhaft ein. Bis gegen 13 Uhr hatten ſchon zirka 60 Prozent der Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Ebenſo wie in den genannten Städten entwickelte ſich der Wahlgang in Mannheim, in der Pfalz und in Baden. Ueberall herrſchte ſchon am frühen Vormittag lebhafter Andrang. Größere Reibe⸗ reien gab es nirgends. eee. Einzelergebniſſe Heſſen⸗Darmſtadt(Wahlkreis 33): Düſterberg 16 185, Hindenburg 427 837, Hitler 280 176, Thälmann 104 853, Winter 1903. Wahlkreis Heſſen-Naſſau: Düſterberg Thälmann 165 360, Winter 1993. Pfalz(Wahlkreis 27): Düſterberg 11300, Hindenburg Hitler 196 134, Thälmann 638 365, 903, Ungültige Stimmen 47. 282 407, Winter 62 871, Hindenburg 732 223, Hitler 507 685, f Baden(amtliches Geſamtergebnis): Düſterberg Hitler 385 505, Thälmann Winter 2919, ungültig 429. Insgeſamt wurden 1 1285 957 Stimmen abgegeben. 28 546, Hindenburg 720 412, 148 326, J forzheim⸗Stadt: Düſterberg denburg 19 972, Hitler 14 007, 7140, Winter 120. 1165, Thälmann Hin⸗ Pforzheim-⸗Land: Düſterberg 817, burg 7561, Hitler 7267, Thälmann Winter Hinden— 3722 3188 2 910. Mannheim(Stadt u. Land): Düſterberg IB Berlin, 14. 3. Gültige Stimmen: 37660577 Hifler Thälmann Winter Der Reichswahlleiter gibt um 2.45 Uhr ohne alle Gewähr folgendes vorläufiges Wahlergebnis bekannt: Düsferberg 2557876 Hindenburg 18661736 11338571 4982079 111470 Zerspliftertf 8645 Drei Kommuniſten von Nationalſozialiſten erſchoſſen. wtb. Hückeswagen, 13. März. Zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten kam es heute vormittag zu Zuſammenſtößen bei denen von den Nationalſozialiſten ge⸗ ſchoſſen wurde. Zwei Kommuniſten wurden ſofort getötet, ein dritter wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach einigen Stunden ſtarb. Die Täter, jüngere Nationalſozialiſten wurden verhaftet. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wurde ein Kommando der ſtaatlichen Polizei Remſcheidt alarmiert. Politiſcher Zuſammenſtoß in der Nacht zum Wahlſonntag. witb. Burg(Dithmarſchen), 13. März. An der Chauſſee von Burg nach Wilſter kam es in der Nacht zum Sonntag zwiſchen einigen ſich dort begegnenden Nationalſozialiſten und Reichsban⸗ nerleuten zu einem Zuſammenſtoß, bei dem es durch Meſſerſtiche und Schüſſe drei Schwerver⸗ letzte gab. Ein Wahlvorſteher verſchwunden enb. Berlin, 13. März. Bei den Feſtſtellun⸗ gen des Wahlergebniſſes ereignete ſich im Ver⸗ waltungsbezirk Berlin-Mitte ein eigenartiger Zwiſchenfall, der in den erſten Morgenſtunden noch keine Aufklärung gefunden hat. Der Vor⸗ ſteher eines Wahllokals in der Franzöſiſchen Straße der Praveur Kluge, nahm nach Abſc!, der Aufzählung die Stimmſcheine und Wahl⸗ liſten an ſich, um ſie zum Bezirkswahlleiter zu bringen. Er iſt aber weder dort angekommen, noch iſt er nach Hauſe gegangen. Die Nachfor⸗ Blutiger Wahltag Bei im allgemeinen ruhigem Verlauf brachte der Wahltag verein⸗ zelt folgenſchwere SZuſammenſtöße ſchungen nach dem Vermißten werden mit allem Eifer betrieben. 9 Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Reichsbanner und Nationalſozialiſten.— Zehn Verletzte. witb. Mioers, 13. März. Aus noch nicht ge⸗ klärten Gründen entſtand geſtern ſpät abends vor dem Verlage der hieſigen Zentrumspartei eine ſchwere Schlägerei zwiſchen Nationalſohia⸗ liſten und Keichsbannerleuten. Es fielen zahl- reiche Schüſſe, und die Gegner gingen mit allen möglichen Schiaginſtrumenten aufeinander los. Die Schaufe iſterſcheiben des Zeitungsd e rlages wurden zertrümmert. Durch Schüſſe, Si ſche und Hiebe wurden zehn Perſonen verietz“, davon zwei ſchwee. Tie Polizei ſchritt mit einem grö— ßeren Aufgebat ein. Einige Perſonen wurden feſtgenommen. eberfall auf ein Wahllokal der Eiſernen Front. wtb. Inſterburg, 13. März. Wie die„Volks⸗ wacht“ meldet wurde Sonntag früh gegen vier Uhr das Wahllokal der Eiſernen Front von (twa 8) Kationalſozialiſten überfallen. Sieben itglieder der Eiſernen Front wurden v'rletzt, darunter einer ſchwer. 35 Nationalſozialiſten wurden feſtgenommen. Zugzuſammenſtoß.— 15 Leichtverletzte. witb. Dresden, 13. März. Auf dem Bahn⸗ hof Falkenſtein iſt heute vormittag eine allein fahrende Lokomotive mit einem einfahrenden Perſonenzug zuſammengeſtoßen. Dabei entglei⸗ ſten der Tender der Zuglokomotive und zwei Perſonenwagen. Nach der amtlichen Feſtſtel⸗ lung ſind 13 Reiſende, ein Poſtbeamter und ein Lokomotivführer leicht verletzt worden. Württemberg f 2263, Hindenburg 108 552, Hitler 46 720, Thälmann 39 981, Winter 599. (Wahlkreis 31): Düſterberg 83 959, Hindenburg 850 453, Hit— ler 369 718, Thälmann 145 142, 3726. Ungültig 6979, trug 81,54 Prozent. Winter Wahlbeteiligung be— Wahlkreis Franken: Düſterberg 61978, Hin⸗ denburg 812 858, Hitler 558 246, Thälmann 89 128, Winter 2513. Ungültig 456. Wahlkreis Thüringen: Düſterberg 168 882, Hindenburg 507 859, Hitler 450 589, Thäl— mann 246 606, Winter 3025. Ungült. 9074. Wahlkreis Oſtyreußen: Düſterberg 133 946, Hindenburg 509 766, Hitler 402 289, Thäl⸗ 160 444. Berlin: Düſterberg 90 701, Hir 771, g mann Wahlkreis burg 558 370 Hitler 247 247, Thälmam 965. Wahlkreis Ham burg: Düſterberg 37 969, Hin⸗ denburg 446091, Hitler 200 420, Thälmann 123 8211. Wahlkreis Niederbayern: Düſterberg 8872, Hindenburg 473 ö mann 42 787. Wahlkreis Düſſeldorf⸗-Weſt: Düſterberg 591, Hindenburg 564 405, Hitler 262 691, Thälmann 190 023. Wahlkreis Köln ⸗ Aachen 908, Winter 620, Hitler 150 240, Thäl⸗ (400 Bezirke g l von 58 3243 Düſterberg„ Hin⸗ denburg 182 629, Hitler 57085, Thälmann 54 577. Wahlkreis Breslau: Düſterberg 81 687, Hin— denburg 541869, Hitler 403 269, Thälmann 96 862. Wahlkreis Koblenz⸗ men 682 834. burg 420 415, 52 185. Saarländiſche CLCandesratswaͤhlen wib. Saarbrücken, 14. März. Abgegebene Stim⸗ men 369 564, gültige Stimmen 362 467, ungül⸗ tige Stimmen 7 097. Komm. Oppoſition D. Wirtſchaftspartei Kommuniſten Sozial. Arbeiterpartei Arbeiter- u. Bauernp. Liſte Otto Fried Nationalſozialiſten Deutſche Staatspartei Deutſch⸗ſaarl. Vpt. Deutſchnatl. Volkspt. Zentrum 15 der Stadt Köln): Trier: Gültige Stim⸗ Düſterberg 52 859, Hinden— Hitler 155 586, Thälmann Mand. Mand. Mand.(1) 3 Mand. Mand. ) Mand. Mand. 2 Mand. Mand. Mand. 812, 1 Mand 425, 14 Mand Cetzte Radiomeldungen Hitler kandidiert auch im zweiten Wahlgang. München, 14. März. Wie wir erfahren, hat Adalf Hitler amerikaniſchen Journaliſten auf Anfrage ertlären laſſen, daß er auch im zweiten Wahlgang kandidieren wird. Aufruf Adolf Hitlers. München, 14. März. Adolf Hitler hat einen Aufruf an alle Nationalſozialiſten er af⸗ ſen, in dem er ſagt, der Angriff gegen die Zen⸗ trums⸗ und Marxiſtenfront müſſe ſofort in der ſchärfſten Form aufgenommen werden. Es dürfe heute keine Rückſicht geben. Die national⸗ ſozialiſtiſche Propaganda werde einer erneuten Prüfung unterzogen. die Trauerfeier für Briand Paris, 12. 3. Im Uhrenſaal des Quai d'Or⸗ ſay, der nur 250 Perſonen Platz bietet, ver⸗ ſammelten ſich gegen halb 14 Uhr Präſident Doumer, die Mitglieder der franzöſiſchen Re⸗ gierung und die Vertreter der Staatsober⸗ häupter, die an der Beiſetzungsfeier teil— nehmen. Einige Minuten vor 14 Uhr erſchien der Erzbiſchof von Paris, Monſignore Verdier, u. nahm die religiöſe Zeremonie, die nur kurze Zeit dauerte, vor. Unter den Klängen des Cho⸗ pinſchen Trauermarſches begann dann die of⸗ fizielle Zeremonie. Sechs Männer trugen den mit der Trikolore bedeckten Sarg aus dem Ge— bäude auf den vor dem Eingangsgitter zum Garten errichteten Katafalk. Von der gegen— über dem Katafalk errichteten Tribüne aus hielt Miniſterpräſident Tardieu dann die Trauerrede, in derer ernſte Betrachtungen über das Leben und Schaffen Ariſtide Briands an— ſtellte, den das franzöſiſche Volk wie einen Apoſtel beweine. Nach der Rede Tardieus erfolgte der Vor⸗ beimarſch der Truppen, und der Leichenzug ſetzte ſich in Bewegung. Vor dem Leichenwagen ſchritt eine Abordnung der ehemaligen Front⸗ kämpfer. Hinter dem Leichenwagen ſchritten nach den Mitgliedern der Familie die Würden⸗ träger des Staates, darunter die Mitglieder der Regierung, ferner die Mitglieder der aus⸗ ländiſchen Regierungen, alsdann das Diplo⸗ matiſche Korps, darunter auch Botſchafter von Hoeſch, ferner die Delegierten der franzöſiſchen und ausländiſchen Preſſevereinigungen, dar⸗ unter auch eine Abordnung der Vereinigung der deutſchen Zeitungskorreſpondenten in Pa⸗ ris, geführt durch ihren Vorſitzenden Dr. Gold⸗ ſtein. gchweres Aukounglück Ein Arzt getötet. Harburg⸗Wilhelmsburg, 12. 3. Auf der ver⸗ eiſten Landſtraße zwiſchen Tötenſen und Lever⸗ ſen im Landkreis Harburg fuhr ein Kraft⸗ wagen aus Marburg gegen einen Baum und zerſchellte. Der Inſaſſe, ein Arzt aus Mar⸗ burg, wurde ſofort getötet. Der Chauffeur liegt ſchwer verletzt im Krankenhaus. Ein gefährlicher Ichwindler Frankfurt a. M., 12. 3. Einen ganz neuen Trick verſuchte geſtern ein ca. 30 Jahre alter Mann in einem Geſchäft in der Goetheſtraße. Er erſchien in dem Laden zu einer Zeit, wo nur eine Verkäuferin anweſend war, ſtellte ſich als Kriminalbeamter vor, der von der Falſch— geldabteilung des Polizeipräſidiums beauf⸗ tragt ſei nachzuſehen, ob ſich in der Ladenkaſſe kein Falſchgeld befinde. Die Verkäuferin war vorſichtig genug, den Mann ſolange hinzuhal⸗ ten, bis eine weitere Perſon im Laden erſchien, worauf es der raffinierte Burſche vorzog, ſo⸗ fort zu verſchwinden. Erwerbsloſe beim Graben nach Kohlen verunglückt Güchenbach b. Saarbrücken, 12. 3. Erwerbs⸗ loſe hatten einen Stollen gegraben, um Kohlen zu gewinnen. Geſtern mittag ſtürzte der Stol⸗ len ein und begrub etwa 20 Perſonen unter ſich. Die Feuerwehr konnte die Verſchütteten bis auf einen, der erſtickt iſt, befreien. Chineſijche Truppen meutern Moskau, 12. 3. Aus Blagoweſchtſchenſk wird der Telegraphenagentur der Sowjetunfon ge⸗ meldet: Am 10. März 7 Uhr früh meuterte in dem auf dem gegenüberliegenden Ufer des Amur gelegenen Sachaling die über die Hiſ⸗ ſung der Fahne der neuen mandſchuriſchen Re⸗ gierung empörte chineſiſche Garniſon. Der Auf⸗ ſtand begann mit ſtarkem Gewehr- und Ma⸗ ſchinengewehrfeuer, wobei Kugeln auch Bla⸗ goweſchtſchenſt erreichten. Vorliegenden Mel⸗ dungen zufolge wurde der Chef des Stabes der Regierungstruppen Tſejui von den Auf⸗ ſtändiſchen gefangen genommen und interniert. Von den Aufſtändiſchen wurden etwa zehn Offiziere ſowie zwei Japaner— ein Friſeur und ein Photograph— getötet. Plünderungen gehen ununterbrochen vor ſich, wobei laut vor⸗ liegenden Angaben die Zweigſtelle der Sowje. goſtorg ſowie der Laden eines Sowjetbürgers demoliert wurden. Die Aufſtändiſchen zerſtör⸗ ten ſämtliche vier chineſiſchen Banken, das Ge⸗ fänanis. das Leihhaus uſw. Der javaniſche Kon⸗ ſul und ein japaniſcher Reſident ſowie der Direktor der chineſiſchen Staatsbank, deren An⸗ geſtellte und Familienangehörigen überſchrit⸗ ten die Sowjetgrenze und fanden in Blago⸗ weſchtſchenſt Unterkunft. Der Leiter des engli⸗ ſchen Zollamtes Croßmann, gegen den die Auf⸗ ſtändiſchen Gewalttätigkeiten verübten, und die Gattin des Zollamtskommiſſars retteten ſich ebenfalls durch Flucht auf die Sowjetſeite. Ge⸗ gen Abend ließen ſich aufſtändiſche chineſiſche Truppen in zwei Gruppen öſtlich und weſtlich der Stadt nieder. Die Familienangehörigen der Angeſtellten des Sowjetkonſulats wurden nach Blagoweſchtſchenſk befördert. Durch Jahrſtuhl enthauplet Paris, 12. 3. Eine der bekannteſten Nizzaer Opernſängerinnen, Fräulein Abozio, iſt geſtern auf ſeltſame Weiſe ums Leben gekommen. Sie glaubte, von ihrer Wohnung aus auf der Trep⸗ pe ein Geräuſch zu hören, öffnete die Woh- nungstür und beugte ſich, weil ſie niemanden. ſah, in den Fahrſtuhlſchacht hinunter, um zu ſehen, ob der Aufzug von irgend jemand be⸗ nutzt werde. Der gerade abwärts gehende Fahrſtuhl trennte der unglücklichen Künſtlerin das Haupt vom Rumpfe. Aus dller Well Die Ludwigshafener Jeme⸗Affäre Neuſtadt a. d. Haardt, 12. 3. Das Gaupreſſe⸗ amt der NSDaAq Pfalz teilt mit: In einer Blättermeldung zu den Ludwigshafener Ver— haftungen wird ausgeführt, daß der Partei die ganze Angelegenheit ſehr unangenehm ſei, was eine ſcharfe Rüge beweiſe, welche die Partei— leitung in München nach der Pfalz gerichtet habe. Dieſe Behauptung entſpricht in keiner Weiſe den Tatſachen. Für die Parteileitung in München beſteht nicht der geringſte Anlaß zu einer ſolchen Rüge, da es ſich, wie ſchon wieder— holt mitgeteilt, um private Unternehmungen von Mitgliedern gehandelt hat, ohne Wiſſen und Wollen parteiamtlicher Stellen der Pfalz. Die Betreffenden haben entgegen den ausdrück— lichen Anweiſungen der Parteileitung gehan— delt und ſich ſomit automatiſch außerhalb der Parteien geſtellt. Womit die Angelegenheit ſo⸗ wohl für die Gau⸗- als auch für die Reichslei⸗ tung als erledigt gilt. Einmieledieb Jacoby aus dem Gefängnis eniſprungen Frankfurt a. M., 12. 3. Die Frankfurter Lan⸗ deskriminalpolizei hat die unangenehme Mit⸗ teilung erhalten, daß der gefährliche Einmiete— dieb Jacoby aus der Strafanſtalt entſprungen iſt. Jacoby hat ſeinerzeit namentlich in der Frankfurter Gegend furchtbar gehauſt. Sein Trick beſtand darin, ſich in möblierten Zim⸗ mern einzumieten und dann bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit die Wohnung der Ver— mieterin auszuplündern. Er iſt ſeiner Zeit in Worms verhaftet worden und wurde wegen 31 derartiger Vergehen verurteilt und der Straf⸗ anſtalt Ludwigsburg überwieſen. Wegen einer Gallenoperation kam er dort in die Klinik. Es gelang ihm, ſich einen Urlaubſchein zu er⸗ ſchwindeln, er pumpte außerdem den Arzt noch an und verduftete dann franzöſiſch. Es wird wohl nicht lange dauern, bis man wieder von der Tätigkeit dieſes Verbrechers erfährt. Die Polizei wird aber ein ſcharfes Augenmerk auf ihn haben. Jugendtragödie in Neuruppin Neuruppin, 12. 3. In der Nähe von Alt⸗ ruppin fand am Samstagvormittag ein Fuhr⸗ mann den 16jährigen Sekundaner Herbert Hül⸗ ſen aus Neuruppin mit einem Kopfſchuß auf. Nicht weit davon entfernt in einer Schonung lag die 12jährige Quartanerin Mathilde Diſch⸗ mann, die durch einen Kopfſchuß getötet war. Hülſen wurde im Neuruppiner Krankenhaus ſofort von der Kriminalpolizei vernommen. Die beiden Kinder beſuchten gemeinſam die Aufbauſchule in Neuruppin und hatten ſich an⸗ gefreundet. Am 9. März verließen ſie heimlich die Stadt und blieben trotz umfangreicher Nachforſchungen unauffindbar. Hülſen gibt an, das Mädchen habe ſich den tödlichen Schuß ſelbſt beigebracht mit einer Waffe, die er von zuhauſe mitgenommen habe. Aus Verzweif⸗ lung habe er ſich dann ſelbſt erſchießen wollen. Hülſen iſt der Sohn eines Ingenieurs, der früher in Rußland tätig war und jetzt in Al⸗ brechtshall in der Uckermark wohnt. Mathilde Diſchmann wohnte in Neuruppin bei ihrem Onkel, einem Fliegerhauptmann a. D.; ihre Eltern wohnen in Neuyork. Gründung einer ſelbſtändigen würk⸗ kembergiſchen Bank mit Beleiligung des Slaales Stuttgart, 12. 3. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Im Unterſchied zu anderen Län⸗ dern iſt in Würtemberg keine größere unabhän⸗ gige Bank vorhanden mit Ausnahme der Württembergiſchen Notenbank, die aber an die engen Vorſchriften des Privatnotenbankgeſetzes gebunden iſt. Die württembergiſche Wirtſchaft war deshalb bisher in der Hauptſache auf die von Berlin aus geleiteten Großbanken ange⸗ wieſen. Die Gründung einer größeren ſelbſtän⸗ digen Kreditbank iſt daher in der heutigen Zeit für unſer Land eine lebenswichtige Frage, die durch die jüngſten Vorgänge im Bankweſen. zur Entſcheidung reif geworden iſt. Um auch die Auffaſſung der Wirtſchaftsgruppen, denen er halle am wahſſountag am meiſten 1 zu un 5 Reichswahlleiter Geheimrat Profeſſor Dr. Wagemann, in deſſen Büro in der Sonntagsnacht die Er⸗ gebniſſe der Reichspräſidentenwahl aus allen Teilen des Reiches zur Feſtſtellung des Ge⸗ ſamtreſultates übermittelt wurden. EEE AAA ſcſccCccCcßoc(cßc0ococcßc Tb die Bank in erſter Linie zu dienen hätte, über dieſe Frage kennenzulernen, hat Finanzmini⸗ ſter Dr. Dehlinger in der letzten Zeit eine Reihe vertraulicher Beſprechungen mit einem Kreis führender württembergiſcher Induſtrieller ab⸗ gehalten. Dieſe haben überwiegend das Be— dürfnis für die Errichtung einer ſolchen Bank anerkannt und die Zuverſicht ausgeſprochen, daß die württembergiſche Privatwirtſchaft in der Lage und gewillt iſt, die von ihr aufzubrin⸗ genden Mittel durch Zeichnung von Aktien zur Verfügung zu ſtellen. Auch die maßgebenden Berliner Stellen ha⸗ ben die Gründung einer ſelbſtändigen, regio⸗ nalen Bank in Württemberg günſtig aufgenom⸗ men und hierfür ihre Unterſtützung in Ausſicht geſtellt. Die Vorverhandlungen ſind nunmehr ſoweit gediehen, daß mit einer raſchen Löſung zu rechnen iſt. Deviſenſchieber verurkeilt Berlin, 12. 3. Das Schnellſchöffengericht ver⸗ urteilte heute den Kaufmann Ringwald wegen Verbrechens gegen die Deviſengeſetzgebung zu einem Jahr 6 Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe. Das Vermögen des Ange— klagten ſoll in Höhe der erkannten Geldſtrafe beſchlagnahmt und ein bei ſeiner Verhaftung beſchlagnahmter Betrag von 2000 Mark zugun⸗ ſten des Reiches eingezogen werden. Im Streit erſchoſſſen Zwei Tate Pöllelte b. Magdeburg, 12. 3. Die Brüder Franke, landwirtſchaftliche Arbeiter, gerieten mit den Arbeitern Schneidewind und Paaſch, mit denen ſie ſeit langem verfeindet waren, in Streit. Sie ſchoſſen ihre Widerſacher nieder. Paaſch war ſofort tot, Schneidewind ſtarb kurz nachher. Die beiden Täter wurden verhaftet. Fier fängt's an 15 3255 vor- gurgle trocken 0⁰ 21715 86 Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Nomaa von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 8. Fortſetzung. Kurz nickte der Bauer auf den Gruß des jungen Mädchens, ſtreiſte mürriſch und miß— trauiſch ihren Begleiter und wies dann mit dem Pfeifenſtumme! nach dem Hofwinkel, wo die große, graue Dogge. halb erwürgt vom letz⸗ ten Luftſprung, mit geſpitzten Ohren auf der Erde kauerte und leiſe winſelte. „Konnt' mir's ja denken, daß Sie's waren: der hat mal wieder zum Verrücktwerden ge— tobt, der graue Deubel! Ja, meinetwegen neh— men Sie ihn en biſſel mit, aber wieder ordent⸗ lich ketten! Und Sie— paſſen Se uff, mit dem Vieh is nich zu ſpaſſen, das beißt!“ Mit angenehm gruſeliger Spannung ver— folgte er den hochgewachſenen ſchlanken Frem⸗ den, der trotz der Warnung mit dem fungen Mädchen auf den Hund zutrat und furchtlos ſtehen blieb, als der plötzliſt knurrend zwiſchen ihn und ſeine funge Herrin fuhr, als fürchte er Gefahr für fene. „Gut Freund. Wodan, gut Freund“, ſagte Roſemarie leiſe, aber eindringlich, legte eine Hand aus des Tieres Kopf und berührte mit der anderen leicht den Arm des Mannes, der, ohne ſich zu regen, auf das ihn drohend an⸗ ſtarrende Tier herabſah. Etwas in der ruhigen, freundlichen Stimme, dem Geruch des Fremden, ließ den Hund ver⸗ ſtummen. Der da war kein Feind. Er kam her⸗ * an, beſhnupperte th. Das Resultat ſchten be⸗ friedigend zu ſein. Er hielt ſtill, als der Fremde auf Roſema⸗ ries Bitte die verhaßte Kette löſte— und raſte dann, laut bellend, in mächtigen Sätzen einige Male rund um den Hof, ohne ſich um die ent— ſetzt gackernde Hühnerſchar nebenan zu küm— mern, bis Roſemaries„Ruhig, Wodan, ruhig“ ihn an ihre Seite rief. Gehorſam trabte er neben ihr und Hardt den Feldern zu. Dann ſiegte wieder die Frei— heitsluſt Wie wild raſte das Tier voraus und zurück, umkreiſte Mädchen und Mann, ſprang an der geliebten Herrin hoch, verſuchte ſie in täppiſcher Liebkoſung zu lecken, raſte wieder da⸗ von und wußte ſich vor Freude kaum zu faſſen, bis ein erneuter Ruf ihn zu ſittſamerem Be⸗ nehmen mahnte. „Zuerſt laſſe ich ihn ſich immer ein wenig austoben“, meinte Roſemarie entſchuldigend; „es iſt doch eine Grauſamkeit. Hunde an die Kette zu legen Aber nun zeige, daß du ein Kavalier biſt. Wodan!“ Wie auf Verabredung hatten ſie den Weg nach dem Wäldchen eingeſchlagen, das ſie als⸗ bald mit ſeinem kühlen Schatten umfing. Ein Zitronenfalter ſchwebte vor ihnen her. wie goldgelber Samt leuchteten ſeine zarten Flügel in der grünen Dämmerung Die Blicke der bei⸗ den Menſchen verfolgten ihn in halber Gedan⸗ kenloſigkeit, denn jeder ſpürte die Nähe des andern im aufſchnellenden Herzſchlag heimli⸗ cher Beglückung Endlich brach Roſemarſe das Schweigen Die Neugier der echten Evastochter hatte ſich geregt. „Wie fanden Sie eigentlich den Weg zu Wo⸗ dan. Herr Hardt, den noch niemand kennt?“ Er zwinkerte ſie liſtig an: „Durch das Ableghouch, Baroneſſe!— So nennt die Frau meines Freundes ihre alte Köchin“, fügte er erklärend hinzu,„die weiß nämlich alles von allen!“ Nichts entgeht ihr im ganzen Kreiſe. Unſer Beſuch bei Ihren Verwandten intereſſierte ſie aufs höchſte. Nachdem ſie uns alle der Reihe nach diesbezüglich„‚interviewt' hatte, erzählte ſie ungeftagt von dem ſchrecklichen, böſen Hund, den Bauer Pahlmann vom Schloſſe erhalten hatte. da er den jungen Baron gebiſſen habe. Der Schritt von Namen zu Wohnung war nicht allzu ſchwer. Und ſo bin ich heute ſpazierender⸗ weiſe einmal hierher geſtrolcht, in der Hoff⸗ nung,— nein, in der beſtimmten Erwartung, der Herrin des Hundes meinen Morgengruß darbieten zu können.“ „In der beſtimmten Erwartung“, widerhol⸗ te Roſemarie erſtaunt;„es vergehen oft Tage, ehe ich fort kann. Mein heutiges Kommen iſt ein purer Zufall.“ „Den ich vorausgeahnt habe“, ergänzte Hardt, ſie anlächelnd. Wie kinderzart war das feine Mädchenantlitz in ſeiner weichen Run⸗ dung der Wangen, auf die nun die langen, ſchwarzen Wimpern leichte Schatten warfen, da die Lider ſich unter ſeinem Blick ſchnell ge⸗ ſenkt hatten. Rätſel gaben die Augen auf— als hätten ſie ſchon das wahre Geſicht des Le⸗ bens hinter der heiteren Maske geſchaut „Auch das war einfach“, erwiderte er leichten Geſprächstones um dem Mädchen über die auf⸗ keimende Befangenheit hinwegzuhelfen, die er wohl bemerkt hatte, Ganz zart ganz behut⸗ ſam mußte dies köſtliche Kleinod angefaßt werden, ſollte ſein Glanz ſich nicht trüben.— „Ihr Herr Vetter lebt ſeines ſchweren Leidens wegen äußerſt ſtill und zurückgezogen. Der geſtrige Beſuch wird ihn zwar angeregt, ge⸗ witz aber auch ehr angestrengt haben. Da wird er nach einer unruhigen Nacht die ihm ſo nö⸗ tige Ruhe bei Tage nachzuholen ſuchen. Sie erwähnten, daß er manchmal vor Tiſch einige Stunden ſchliefe. Da haben Sie die Löſung des Rätſels, Baroneſſe! Es ging alles ganz natür⸗ lich zu!“ Sie ſtimmte in ſein fröhliches Lachen ein als leiſe hinterher perlendes Echo. In den weichen Mundwinkeln vertieften ſich zwei aller⸗ liebſte Grübchen— um fedoch gleich wieder zu verſchwinden. Ganz erſchrocken ſah das Mad⸗ chen drein ob ihrer unwillkürlich aufquellenden Heiterkeit. „Sie haben richtig geraten, Herr Hardt, es ging meinem Vetter wirklich furchtbar ſchlech!. Doch traurig, nach dem ſchönen Tage! und ich haben abwechſelnv bei ihm gewacht un kalte Kopfkompreſſen gemacht“ Daher alſo die Müdigkeitsſchatten unter den ſüßen Augen. Hardt runzelte die Stirn.„Hat Baron Nohſen denn keinen Diener?“ „O doch, aber er mag ihn nicht gerne um ſich haben.“ „Dann ſollte ein Pfleger heran, Behandlung des Kranken verſteht.“ „Auch deren hat Joachim ſchon mehrere ge⸗ habt— und bald wieder fortgeſchickt. Dem⸗ nächſt wird ein neuer erwartet Er iſt eben ein bißchen—“, ſie ſuchte nach einem ſchonenden Ausdruck. „Verwöhnt und launiſch“, ſetzte ihr Beglei⸗ ter härter als gewollt hinzu,„der ſeine Um⸗ gebung zu quälen verſteht. Aber— das geht mich ja nichts an. Verzeihen Sie, Baroneſſe! Es mag ja furchtbar ſein, als Leidender durchs Leben wandeln zu müſſen das für uns Geſun⸗ de ja ſo wunderreich an Schönheiten iſt.“ a Fortſetzung folgt) 12 Tieltte der die Landesverbandes Wahlreſultate aus d. Nachbarorten. Oppenheim: Düſterberg 106; N Hindenburg 1570; Hitler 755; Thälmann 106; Winter 5. Biblis: Düſterberg 10; Hindenburg 1040; Hitler 389; Thälmann 283; Winter 1. Mörlenbach: Düſterberg 1; Hindenburg 411; Hitler 105; Thälmann 182; Winter 2. Kleinhauſen: Düſterberg 2; Hindenbg. 657; Hitler 101; Thälmann 26; Winter 1. Groß⸗ Rohrheim: Düſterberg 13; Hindenbg. 326; Hitler 576; Thälmann 195; Winter 2. Lorſch: Düſterberg 8; Hindenburg 1750; Hit⸗ ler 794; Thälmann 573; Winter 12 St. Weinheim a. d. B.: Düſterberg 253, Hinden— burg 4095, Hitler 3293, Thälmann 2011, Winter 35. Erbach i. O.: Düſterberg 28, Hindenburg 902, Hitler 1031, Thälmann 238, Winter—. Wolfskehlen: Düſterberg 14, Hindenburg 368, Hitler 341, Thälmann 40, Winter—. Unter⸗Schönmattenwag: Düſterberg 1, Hindenburg 314, Hitler 56, Thälmann 381. Goddelau: Düſterberg 15, Hindenburg 566, Hitler 375, Thälmann 88, Winter 2. Dornheim: Düſterberg 2, Hindenburg 324, Hitler 386, Thälmann 262, Winter 6. Gernsheim: Düſterberg 9, Hindenburg 1566, Hitler 428, Thälmann 614, Winter 4. Bensheim ea. d. B.: Düſterberg 72, Hinden⸗ burg 3612, Hitler 1563, Thälmann 661. Lampertheim: Düſterberg 21, Hindenburg 2479, Hitler 1805, Thälmann 2175, Win⸗ ter 20. Bürſtadt: Düſterberg 22, Hindenburg 2245, Hitler 827, Thälmann 649, Winter 8. Selbſtmord des wed. Zündholzkönigs Jpar Kreuger Stockholm, 12. März. Der ſchwed ien Telegraphenagentur wird heute nachmittag aus Paris gemeldet, daß der Zündholzkönig Jvar Kreuger dort heute vormittag Selbſtmord durch Erſchießen ver⸗ übt hat. Der Preſſechef des Kreugerkonzerns in Stock— Lin: beſtätigt die Nachricht und gibt glichzeitig chem Ehrverluſt, ſowie der 41 Jahre alte Ehe⸗ mann der Verurteilten, Chriſt. David Schütt, wegen Beihilfe zum Mord und wegen ſchwerer Kuppelei zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden waren. Naſſau(Lahn).(Großfeuer auf einem An⸗ ſtaltshof.) Auf dem zur Heil⸗ und Pflegean⸗ ſtalt Scheuern gehörenden Hof Untergutenau brach Feuer aus, das ſich mit großer Schnel⸗ ligkeit ausbreitete. Ein großer Teil des Hofes wurde völlig eingeäſchert. Auch ein großer Teil der Erntevorräte wurde ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte zum größten Teil geborgen werden. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch unbekannt. Mörfelden.(Kataſtrophale Verſchuldung der Gewerbetreibenden in Mörfelden.) Der Ge— werbeverein Mörfelden nahm bei allen Ge— werbetreibenden der Gemeinde eine Feſtſtel— lung der Außenſtände vor. Durch die ſchwie— rige Finanzlage der Gemeinde iſt die Ver— ſchuldung der Bevölkerung bei den Geſchäfts⸗ leuten kataſtrophal angewachſen. Insgeſamt ſtellt. Gottmadingen.(Die Hand unter den 12 pezannt, aus der nächſten Umgebung Ivar Kreu⸗ gers werde mitgeteilt, daß die Verzweiflungsta; auf die übermenſchliche Arbeit der letzten Monate zurückzuführen iſt, die ſchon während des Aufent— haltes Kreugers in Newyork einen Nervenzu⸗ ſammenbruch und große Unruhe unter ſeinen Mitarbeitern verurſachte. Sämtliche Mitarbeiter Kreugers ſeien jetzt intenſiv damit beſchäftigt, die Lage des Konzerns zu prüfen. wib. Paris, 13. März. Ueber den Selbſtmord des Zündholzinduſtriellen Kreuger in Paris berich— tet Havas, man habe drei Abſchiedsbriefe Kreu— gers gefunden, in denen er die Gründe erläutert, die ihn zum Selbſtmord getrieben haben, nämlich Lebensmüdigkeit und finanzielle Schtpierigkeit n, mit denen er ſeit einigen Monaten zu kämpfen hatte. Auch der Geſundheitszuſtand Kreugers ſoll, wie gus ſeiner Umgebung verlautet, infolge der Ueberanſtrengungen nicht gut geweſen ſein. wt. Stockholm, 13. März. Regierung hatte aufgrund des Todes Ivar Kreugers noch zu geſtern Abend eine Preſſekonferenz einberufen. In ihr erklärte der ſchwediſche Bankeninſpektor, Kreu— gers Tod brauche keine Erſchütterungen ernſter Art für das ſchwediſche Vankgeſverbe herbeizuſüh— xen. nah und Jern Grötzingen b. Durlach.(Gefährlicher Sturz.) Beim Holzholen ſtürzte die Frau des Farn⸗ wärters Götz ſo unglücklich von der Leiter herab, daß ſie mit ſchweren Verletzungen be— wußtlos ins Durlacher Krankenhaus gebracht werden mußte. Heidelberg.(Zuſammenſchluß im Verſiche— rungsgewerbe.) Die Verſicherungsanſtalt des Badiſcher Gewerbe- und, Handwerkervereinigungen in Heidelberg hat die Abſicht, ſich der weſtdeutſchen Verſicherungs— anſtalt für ſelbſtändige Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibende in Dortmund anzu⸗ gliedern. Die Verwaltung wird, ſo ſchlagen die beiden Unternehmen ihren Organen vor, in Dortmund ſein. In Heidelberg wird eine Zweigſtelle beſtehen bleiben. Beide Geſellſchaf— ten werden außerdem ihre Lebensverſicherungs— abteilungen abzweigen und den Vereinigten Lebensverſicherungsanſtalten A.-G. in Magde⸗ burg angliedern; die damit auf einen Ver⸗ ſicherungsbeſtand von rund 300 Millionen RM kommen werden. Die Heidelberger Orga— niſationen behalten weiterhin nur die Renten⸗ verſicherung der Badiſchen Handwerker und Gewerbevereinigung ſelbſtändig. Offenburg.(Beſtätigtes Todesurteil.) Das Reichsgericht hat das nach dreitägiger Ver handlung am 21. November v. Is. im Mord, prozeß Schütt ergangene Urteil des Schwur⸗ gerichts Offenburgs beſtätigt, nach welchem die 35 Jahre alte Landwirtsehefrau Sophie Schütt und der 27 Jahre alte Dienſtknecht Kar! Wiederrecht, beide aus Freiſtett bei Kehl, we⸗ gen Mordes zum Tode und zu lebenslänali⸗ Die Zentner-Hammer!) Der 18 Jahre alte Fabrit— arbeiter Karl Hägele brachte ſeine linke Hand unter den 12 Zentner ſchweren Fallhammer in der Fahrſchen Fabrik. Die Hand wurde vollkommen zerſchmettert. Darmſtadt.(Die Kohlenprodukten in Heſſen.) Die monatliche Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Februar 1932 folgende Zahlen nach: An Roh⸗ ſchwelten Kohlen wurden gewonnen: 4480,570 davon wurden 69 285 Tonnen zu Schwelerei— produkten weiterverarbeitet. Aus den ver— ſchwehten Kohlen wurden gewonnen: 4480570 Tonnen Rohteer, 555,590 Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen, 11,376 Tonnen Koks, ohne die Schwelrückſtände des Meſſeler Kohlenſchtefers. Hirſchhorn.(Von einem Schwarzkittel ge⸗ biſſen.y) Die Wildſchweine treten in dieſem Jahre in unſerer Gegend ſehr zahlreich auf. In einem Revier wurden 14 Wildſchweine er— legt. Bei einer Jagd auf dem jenſeitigen Ufer wurde ein Jäger von einem Mutterſchwein ins Bein gebiſſen. Das Tier wurde von einem an— deren Schützen erlegt. Rüſſelsheim.(In die Hobelmaſchine geraten.) In den Opelwerken geriet ein Schreiner in die Hobelmaſchine. Es wurden ihm drei Finger vollſtändig und ein vierter Finger zum Teil abgeſchnitten. wurden über 200 000 RM Außenſtände feſtge⸗ Mannheim.(Beinahe Mörder ſeines Vaters.) Vor dem Schöffengericht Mannheim hatte ſich der 19jährige Anton Anſelment aus Reilingen zu verantworten, weil er im Verlauf eines Familienſtreites ſeinem Vater einen Stich in die Bruſt verfſetzt hatte, an deſſen Folgen der Geſtochene fünf Wochen in der Heidelberger Klinik lag. Der Fall wurde wegen ſeiner Schwere von der Staatsanwaltſchaft verfolgt, obwohl der Vater die Strafanzeige zurückge⸗ zogen hatte. In der Familie beſtanden ſchon ſeit geraumer Zeit Spanungen, beſonders zwi⸗ ſchen den Eltern. Der Sohn Anton ſtellte ſich dabei auf die Seite der Mutter. Ein an ſich geringfügiger Anlaß führte dann zum Streit zwiſchen Vater und Sohn, wobei der Vater eine Axt als Waffe führte, der Sohn ein dolch⸗ artiges Meſſer.— Unter Annahme mildernder Umſtände erkannte das Gericht auf 8 Wochen Gefängnis und ſtellte einen ſpäter möglichen Gnadenakt in Ausſicht. i f Mannheim.(Raub im Uhrenladen.) Der 19 Jahre alte Schreiner Kurt Balbach von Rheinau war ſeit je ein ſchlechtes Früchtchen, dreimal in Fürſorge-Erziehung, wegen Dieb— ſtahls vorbeſtraft. Einen Tag nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe ließ er ſich in einem UÜhrenladen in der Schwetzingerſtraße Uhren „zur Auswahl“ vorlegen, verſetzte dem In⸗ haber unverſehens einen Stoß vor die Bruſt und riß mit einer Uhr aus. Ein verfolgender Autofahrer ſtreifte den auf einem Rad Flüch⸗ tenden leicht mit ſeinem Wagen und ermög⸗ lichte ſo ſeine Feſtnahme. 10 Monate Gefäng⸗ nis ſind die Strafe. Mannheim.(Vorſicht mit Schußwaffen!) Ein Taglöhner aus Sandhofen erlitt in ſeiner Wohnung dadurch einen Unfall, daß ſich beim Reinigen eines Flobertgewehrs ein Schuß löſte und das Geſchoß dem Mann in den Unterleib drang. Der Verunglückte wurde mit einer Darmverletzung in das Krankenhaus einge⸗ liefert. Wo ſinverſteigerung. Weiſenheim a. B., 11. 3. Im Winzergenoſſen⸗ der Vereinigten Weinbergsbeſitzer von Weiſen⸗ heim am Berg 28 150 Liter verbeſſerten Weiß⸗ wein und 2400 Liter Rotwein des Jahrganges 1931. Dieſes zweite Ausgebot der Vereinigung ſich ein zufriedenſtellender Geſchäftsgang. Zwei Nummern fanden keinen Zuſchlag bei Gebo— ten von 320 RM. Für die 1000 Liter wurden in RM bezahlt: 1931er Weißwein 330, 340, 350, 360, 370, 380, 390, 440; Rotwein 300 RM. Wirlſchaftsnotizen die diskonk- und Lombardſätze der Reichsbank Seit 1929: teil werden zu laſſen, ſind die Vergebungs— ſtellen der Reichsbahn angewieſen worden, zur Belebung des Arbeitsmarktes einen Teil der Leiſtungen und Lieferungen für das Geſchäfts— Diskont Lombard] jahr 1932 ſo zeitig zu vergeben, daß mit der (in Prozenten) Januar 1929 6,5 7,5 April 1929 7 8,5 November 1929 8 Januar 1930 5 7,5 Februar 1930 6 15 März 1930 5, März 1930 Mai 1930 Juni 1930 Oktober 1930 Juni 1931 Juli 1931 Auguſt 1931 ab 12. Auguſt 1931 ab 19. Auguſt 1931 ab 2. September 1931 ab 10. Dezember 1931 ab 9. März 1932 Reichsbahnaufträge für das Handwen Um dem deuſchen Handwerk bei der jetzigen Notlage eine beſondere und ſchnelle Hilfe zu— ab 12. ab 25. ab! 2. ab 14. ab 5. ab 8. ab 25. ab 20. ab 21. ab 9. ab 13. ab 16. ab 1. — 0 e = 4 S S Se i 200 Ausführung der Aufträge ſchon in den erſten Monaten des Jahres 1932 begonnen werden konnte. Hierbei werden vorwiegend ſolche Ar— beiten berückſichtigt, die von Handwerkern im Winter ausgeführt werden können. genkung der Pachlſähe Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat bei den Maßnahmen zur Regelung der Preiſe für Brot, Fleiſch, Bier und Kinotheater⸗ karten feſtgeſtellt, daß für einen Teil von Ge⸗ werbetreibenden, die Geſchäftsräume aufgrund von Pachtverhältniſſen inne haben, noch inſo— fern Härten beſtehen, als die 4. Notverord⸗ nung wohl eine Senkung der Mietſätze, nicht aber der Pachtſätze vorſieht. Die von dem Reichskommiſſar mit den beteiligten Hausbe— ſitzerverbänden aufgenommenen gen haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Verhandlun⸗ Verbände ſich bereit erklärt haben, bei den er— wähnten Gewerbetreibenden auf die Pachtver— hältniſſe die Vorſchrift der 4. Notverordnung über Mietſenkung auf Antrag entſprechend zur Anwendung zu bringen. FFPFPFPFPCCCCCCPPPPPPPPC Jur Verhaftung der Ludwigshafener Bombenherſteller Das Haus des verhafteten Wachbeamten der J. G., Theodor Eicke, in Ludwigshafen, der ſchaftsſaal verſteigerten heute die Mitglieder [war ſehr mäßig beſucht, dennoch entwickelte Ex will ein Elektrizitätswerk im Heer errichten Der Techniker Erich Röder, mit dem Modell eines„Elektrizitätswerkes im Meer“. Der Berliner Techniker Erich Röder hat ei⸗ nen Plan entwickelt, um die Gezeiten des Meeres zur Erzeugung von Elektrizität zu benutzen. Ein kreisrunder Prahm, welcher durch verankerte Troſſen gehalten iſt, wird in geringer Tiefe unter der Meeresober— fläche gehalten. Sechs halbkugelförmige Schwimmer ragen über die Waſſeroberfläche und erzeugen dadurch Elektrizität, daß ſie durch die Wellenbewegung ſtetig an einer Säule auf und nieder gleiten. Die durch dieſe Art Reibung erzeugte Elektrizität wird durch Unterwaſſerkabel nach dem Lande äbermittelt. In der Mitte der geplanten Anlage erhebt ſich ein Leuchtturm nebſt Ra⸗ dioſtation und Unterkunftsräumen für das Ueberwachungsperſonal. Central⸗Film⸗Palaſt Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder das iſt zu ſchön um wahr zu ſein. Vor ausverkauftem Hauſe zeigte man geſtern Abend im Central-Film-Palaſt eines der entzückend— ſten und erfolgreichſten Tonfilmwerke der Welt, „Der Kongreß tanzt“. Der Tanz gehört zum Dienſt des Staatsmannes am Hofe zu Schönbrunn, zu einer ſtrahlenden, ſorgloſen Welt. Es tanzt der Kaiſer und der König und der Edelmann, weil es der Fuchs Metternich ſo arrangiert hat. Es tanzt das Volk, das arme Haſcherl, der Gigerl, das Wiener Waſchermädel, der Schuſterjunge, weil es halt nur ein Wien gibt. Ein Filmwerk, das jung und alt in vollen Zügen genießen werden. Dazu das erſtklaſſige ſtumme Programm, zuſammen 19 Akte. Heute Montag nur 10 Pfg. Zuſchlag Heute beſucht noch alles das unvergleichliche und unver— geßliche deutſche Tonfilmwerk. Eine Tonfilm-Se— benswürdigkeit des größten Erfolges und der größten Nachfrage. Anfang 8 Uhr. Ab 9 Uhr noch— mals das ganze Programm zu ſehen. Ende 12 Uhr. Bekanntmachung. Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Bei— träge der Tierbeſitzer zu den Koſten der Entſchäd'gung f. die Tierverluſte im Rj 1931 Die Hebliſte über die Beiträge der Viehbe— ſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigungen für an Maul- und Klauenſeuche gefallene Rinder und für die an anſt ckender Gehirn- und Rückenmark— entzündung gefallene Pferde für das Rj. 1931 liegt vom Dienstag, den 15. Mär z 1932 bis 22. März 1932, zur Emſicht der Beteiligten auf unſerem Büro Nr. 7, 1. Stck. offen. Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Viernheim, den 11. März 1932 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Hobe ſtels vorrätig: Weizenkleie, Wei zenfuttermehl, Nach mehl, Erdnußmehl, Treber, Malzkeime Schnitzel, Sopyaſchrot, Weizenkeime, Reps- und Erdnußkuchen, Viehſalz, Gerſte⸗, Hafer⸗ und Maisſchrot. Alle Sorten Hühner-, Tauben und Vogel⸗ futter. Alois Walter. hier 80 Bomben hergeſtellt haben ſoll. Das Material für die Sprengkörper ſtammt anſchei⸗ nend aus den Lagern der J. G. Weinheimer Schweinemarhkl Zugeführt: 486 Stück Verkauft: 344 Stuck Milchſchweine das Stück 9 14 fit Läufer das Stück von 17— 23 M Marktverlauf gut.