Hoslüm Mantel Mantel aus reiner Wolle, aus Frlsé-Stoff. aus modernem. Zacke auf Kunst- anz aut Kunst- reinwollenem zelde gefüttert selde gefüttert Kamelnagt-Flauscg Sportmante! aus engllsch ge- mustert. Dlagonal· Stoff, sehr fesche, jugendliche Form 70 0 9 Wollkleid Bolera-Kieid moderna Machart, aus Flamenga. mit Einsatz und mit gesttelttem Armel-Autschlag Selden-Elnsatz 1 1 N N 2 9 complet Mollklein Seldenbluse, Träger- dus Afshalalne. tock und Jäckchen Nandhohlsaum, aus reinw. A aprt. F b Die gruss verbliigungs-aunon! Wir haben unseren Betrieb bedeutend vergrössert und Wollen 75000 fabrizieren und verkauften. im Jahre 1932 Um dies zu erreichen, haben wir bases N— 1. f anzuge l. Mantel unsere Preise ab heute wie folgt festgesetzt: hepren- u. Burschenanzüge Fräftige Stofto, gute Verarbeitung CCC( 14*5⁵ 18 22 26 Herren- U. Burschenmäntel guter Sitz und kräftige Verarbeitung 15⁰b0 8 21 24.8 anzüge, reines Nammgarn beste Verarbeitung 2 80 35⁰⁰ 38⁰b9 45⁰⁰ Simon in Gabar dine u. Wolte hübsche Muster, ganz auf K'seide 19 deim, 8 1. 6(arelte str.) Ludwigsbafen, Ludwigstrasse 10 a eee N 24⁰⁰ 28e 350 5 ** Wer 30 Pf. Deren NEN 15 Achtung! Heute Freitag die brillante und billige Sonder-Vorſtellung im C fNνο i Film- Palast wieder ein erſtkl. Bombenprogramm 5 J.„Der Staatsanwall Klagt an“ 11 en Ein ſtark dramatiſches Schauſpiel in 7 feſſelnden Akten. Mit Bernh. Goetzke, Anna v. Pahlen und Fritz Kampers 2. Bedrohte Grenzen oder: Unter Rothäulen im wilden Westen In der Hauptrolle: Buffalo Bill, Wild Bill und William Boyd. 3. Der Lustspielschlager d. Woche Alle Filmfreunde beſuchen die beliebte 0 Freitags Vorſtellung. Lü Vermieten. 2 Zimmer u. Küche evtl. auch 1 Zimmer u. Küche, ſofort an ruhige Leute.— Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. Zwei gute Milchkühe darunter eine Zugkuh ſowie Speiſekartoffel zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Einen gebrauchten Kinderſport⸗ wagen mit Bettchen, gegen ein gebrauchtes Damen-führrag Mehrere zu verkaufen. Nähere Auskunft in Credit⸗Verein Viernheim. zu tauſchen geſucht. Von wem ſagt der Verl. weißer Kinder⸗ wagen zu verkaufen. Mannheimerſtr.40 Dichruben 5 Zum Früniau bers bas Lereſt Damen-, Herren- und Kinder- Sehuhbaren in größter Auswahl u. zu zeitgem Preiſen Ferner für Kommunikanten ſchöne Knabenſtiefel u. Schnürhalbſchuhe ſowie ſchwarze Mädchenlackſpangen- u. weißleinene Mädchenſpangen-Schuhe zu niedrigſt kalkulterten Preiſen. Seflannaus Penning Seegartenſtraße 10. Ir NB. Der weiteſte Weg lohnt ſich. SSS SSS 5 g 8 SS SSS SSS SS ooo SSS zu verkaufen. Nikl. Gutperle 3. Hansſtraße 2. Heute Freitag — 1a hausgemachte urſt 1 Frau Gg. Hahl WIw. Berth⸗Pfenningſtraße 7. Ein faſt neuer moderner von 4 Uhr ab u. morgen] Samstag früh 8 Uhr ab Eine Kaute Miſt zu verkaufen. Bauernverein. Wie die Saat— ſo die Ernte! Wir empfehlen zue Frühjahrsſaat: Heines Kolben- Sommerweizen— Streng's Franken ⸗Gerſte, Iſaria-Brau-Gerſte, Sieges⸗, Gelb und Beſeler Saathafer, nur anerkannte Abſaaten.— Original-Dickrübenſamen in ver— ſchiedenen Sorten— Deutſchen und Ewigen Kleeſamen, 90% keinmfähig, Saatwicken und Erbſen.— Unſer Trieer, Putzmühle und Beizapparat ſtehen zur Verfügung.— Auch haben wir alle Düngerſorten zu den ver⸗ billigten Preiſen hochprozentig am Lager, ſowie Torfmull, Düngerkalk. Der Vorſtand. 6 700 1 7 Zur Kommunion Wünschen Sie einen Anzug, der ihren qun- gen vornehm kleidet, tadellos sitzt und auch durch Qualität und Preiswürdigkeſt zufrleden stelſt. Bleyle-Anzüge sind unerreicht in Gute, Sitz u. Haltbar- keit. Verlangen Sie den Sonder- Prospekt mit der neuen ermäßigten Preleliste Robert Steiert, Manufaktur- u. Modewaren— Wäsche und Aussteuer— Damen- und Herrenkonfektion Weinheimerstraße 62. Friedr. E** f ↄ q 125 1. 3 Turnerbung-Turngenossenschalt Freitag abend ½9 Uhr gemeinsame 9 5 3 28 1 de 8 9558 8 8 5 e 5 5 1 5 1 N 9 4 8 e eee I 8 Miaclleder: bersammlund im Lokal„Freischütz“, Zusammenschluß. Zwecks Alles Erscheinen.— Kein Trinkszwang. UHF U NG! Sie kaufen hren Os ferbe darf an aller Art, besonders RKommunikanten Schuhe am billigsten im Schuhhaus Röhl Lorscherstraße Nr. 29. lecker in guter Lage zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag der Zeitung. Prima Ohmet zu verkaufen Kühnerſtraße 16 Täglich fuse Holler aden fas Magermeh Züll U Ssürer ahm zu baben bei Große Auswahl in 1111 Oualität und äußerſt billig!!! Von beſonderer Güte iſt der neue braune urn ple Bal. J. Schweikart Rathausſtraße 16. iernheimer Anzeiger Aieernheimer Tageblatt— Siernheimer Nachrichten) mit Ausn me der Sonn ⸗ und Viernheimer Feiertage.— Bezugspreis monatl. Erſcheint 1 15˙0 Mk. Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen 1 0 ſowie einen Wand⸗ der.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21977 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 67 Nachſtoßen! Im zweiten Wahlgang muß die Mehrheit Hinden⸗ burgs noch größer werden! Bei einem Vergleich der Pauſen zwiſchen dem erſten und dem zweiten Präſidentſchaftswahlgang 1925 und 1932 fällt ein weſentlicher Unterſchied auf. 1925 ergab ſich eine Steigerung der Span⸗ nung, weil der erſte Wahlgang nur den Charakter eines Vorgefechtes hatte. 1932 iſt ein Nachlaſſen der Spannung zu konſtatieren, weil die Haupt⸗ und Entſcheidungsſchlacht im erſten Wahlgang ge⸗ ſchlagen worden iſt. Im Ernſt zweifelt kein Menſch in Deutſchland daran, daß Hindenburg bereits als neugewählter Reichspräſident anzuſehen iſt. Es muß aber gleich hinzugefügt werden, daß aus die⸗ ſer Tatſache nicht die Konſequenz gezogen werden darf, die Bedeutung des zweiten Wahlganges ge⸗ ringer einzuſchätzen. Darauf iſt bereits ſchon hin⸗ gewieſen worden. Eine Schlacht iſt gewonnen, aber der geiſtige Kampf zwiſchen einer geſunden und maßvollen Politik der Mitte und dem verderblichen Radi⸗ kalismus geht weiter. Am 10. April muß die Hindenburgfront, die ſich am 13. März ſo glänzend geſchlagen hat, mit aller Macht nach⸗ ſtoßen, um die Entwicklung zu einer geſunderen Geſtaltung der innerdeutſchen Verhältniſſe wei⸗ ter zu treiben. Das gilt naturgemäß auch für die preußiſchen Land⸗ tagswahlen. Es gilt, den politiſchen und pſycho⸗ logiſchen Vorſprung, den der 13. Märe den Geg— nern der Nationalſozialiſten verſchafft hat, nach Kräften auszunutzen. In dem geſchlagenen Heer auf der Rechten iſt eine Zermürbung der Moral eingetreten. Zwiſchen den Beſtandteilen der ent⸗ ſchlafenen Harzburger Front herrſcht Erbitterung und Fehde. Der Anreiz für die Wähler Düſter— bergs, ſich im zweiten Wahlgang Hitler anzu- ſchließen, wird von Tag zu Tag ſchwächer. Der Stahlhelm verkündigt zwar in einer amtlichen Auslaſſung, daß der Kampf gegen„das Syſtem“ weiter gehe, aber es wird gleichzeitig hinzugefügt, daß man entſchloſſen ſei, ſich unter keinen Umſtän⸗ den einer nationalſozialiſtiſchen Parteitandidatur zu unterwerfen. Dazu kommt, daß die Politik des deutſchnationalen Parteiführers Hugenberg eine ſchwere Niederlage erlitlen hat, und es kann nur erheiternd wirken, wenn ſeine Preſſe es ſo hin⸗ ſtellt, als ob die allgemeine Ablehnung des Hugen⸗ bergſchen Vorſchlages, ſtatt des zweiten Wahlgan⸗ ges für die Präſidentſchaft Reichstagsneuwahlen vorzunehmen, auf„Angſt“ zurückzuführen ſei. Soll man ſich etwa vor einem bankerotten Politiker wie Hugenberg fürchten? Hitler allerdings macht in ſeiner neuen Proklamation den Verſuch, ſeinen enttäuſchten Truppen neue Kampfbegeiſterung einzuflößen. An die vielen, die in dem feſten Glauben an Hitlers ſicheren Sieg für ihn geſtimmt haben, wird er bei dieſen Beeinfluſſungsverſuchen aber nicht heran⸗ kommen. Ueberall in Deutſchland iſt eine gewiſſe Reini⸗ gung der Atmoſphäre und eine Befreiung von der Hitlerpſychoſe eingetreten. Während vor dem 13. März die nationaliſtiſchen Parteiab⸗ zeichen und die nationalſozialiſtiſche Propa⸗ ganda das ganze Straßenbild beherrſchten, hat die auf jener Seite eingetretene Depreſſion dieſes Bild jetzt vollkommen verändert. Die Wahlziffern vom 13. März haben das natio⸗ nalſozialiſtiſche Selbſtbewußtſein wieder auf ein für die Außenwelt erträgliches Maß zurückgeführt. Die offenkundigen Bruchſtellen in der gegneri⸗ ſchen Front gilt es nun ins Auge zu faſſen, um am 10. April die Stimmen für Hindenburg weiter anſchwellen zu laſſen. Der Abſtand zwiſchen Hindenburg und Hitler muß im zweiten Wahlgang noch größer werden. Gleichzeitig gilt es, Hindenburgwahl u. Preußen⸗ wahl aufeinander abzuſtimmen. Das beiden Wah⸗ len gemeinſame Ziel muß ſein, nicht einen Kampf um das„Syſtem“ zu entfeſſeln, ſondern alle auf⸗ baubereiten Kräfte für eine Politik der Verſtän⸗ digung zu ſammeln. Die erwieſene Ausſichtsloſig⸗ keit des Kampfes gegen alles das, was Weſen und Inhalt der deutſchen Nachkriegspolitik ausmacht, muß dazu führen, daß neben der nun einmal im Wahlkampf unvermeidlichen Wahrung der parteipolitiſchen Intereſſen wenigſtens die Frontſtellung gegen die reine Negation ver⸗ ſtärkt und verbreitert wird. Schluß mit einem Syſtem, das auf eine Zerſplitterung, Berzetie⸗ lung und Zerreibung der Volkskrüfte hinaus, läuft! Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 19. März 1932. Der größte Fehler aber wäre, wenn die Hinden⸗ burgparteien nun die Hände in den Schoß legen wollten, oder die Wähler ſich ſagten, auf eine Stimme mehr oder weniger kommt es nun ja nicht mehr an. Wenn ſo viele dächten, könnte leicht aus FEC 49. Jahrgang dem Sieg von geſtern eine ſchreckliche Niederlage Vorläufiges Endergebnis werden. Es müſſen noch mehr Hindenburgwähler an die Wahlurne gebracht werden als am 13. März. Die Parole heißt jetzt: Nachſtoßen! Wellkriſe vor 75 Fahren Aus der Rede des Volſchafters von hoeſch vor der deulſchen handel ⸗ kammer in Paris Paris, 16. 3. In ſeiner Rede auf dem Jah⸗ reseſſen der Deutſchen Handelskammer in Pa⸗ ris verlas Botſchafter von Hoeſch aus der Zei— tung„Harper's Weekly“ vom 10. Oktober 1857 folgende Stelle:„Wir befinden uns in einem düſteren Augenblick der Geſchichte. Seit vielen Jahren nicht— nicht zu Lebzeiten der meiſten Menſchen, die dieſe Zeitſchrift leſen— hat es ſo viel ſchwere und tiefe Beſorgnis gegeben. Niemals ſcheint die Zukunft ſo unberechenbar wie im jetzigen Zeitpunkt. In unſerem eigenen Lande ehen wir ein allgemeines Darnieder— Lande ſehen wir ein allgemeines Darnieder— Tauſende unſerer ärmſten Mitbürger liegen jetzt, wo es auf den Winter zugeht, ohne Ar- beit und ohne Ausſicht auf Arbeit auf der Straße. In Frankreich wallt und ziſcht der po⸗ litiſche Keſſel, über Rußland und am Horizont Europas laſtet die Unſicherheit, eine dunkle, ſchweigſame Wolke. Alle Energien, Hilfsquellen und Einflußmöglichkeiten des britiſchen Welt— reiches ſind aufs ſtärkſte angeſpannt, um den gewaltigen und tödlichen Aufſtand in Indien und den wirren Verhältniſſen in China die Spitze zu bieten. Es iſt ein feierlicher Augen- blick, und niemand kann dem Ausgang der Ereigniſſe gleichgültig gegenüberſtehen. Nie- mand kann das Ende der Schwierigkeiten ab- ſehen. Die rapide Entwicklung und Anwendung der Maſchinenkraft hat das gezeigt, was man gemeinhin Ueberproduktion heißt, daß Maſchi⸗ ne und Ueberproduktion ſo eng miteinander verknüpft ſind, daß man kaum die eine heraus⸗ greifen kann, ohne auch die andere zu berück⸗ ſichtigen. Die Nationen der Welt haben ſich mit Maſchinenkraft und Fabrikanlagen weit über die Bedürfniſſe der Produktion hinaus über⸗ reichlich verſehen. Was unbedingt nötig iſt, iſt bis zum Ueberfluß hergeſtellt worden. Dieſe vollſtändige Verſorgung mit wirtſchaftlichem Rüſtzeug zur Befriedigung der Bedürfniſſe nahezu aller Zweige von Handel und Indu— ſtrie iſt der hauptſächlichſte Faktor bei der ge⸗ genwärtigen Depreſſion. Zwar wird die Er— findung neuer Produktionsverfahren zweifel— los fortſchreiten, und dies wird zur Beſſerung beitragen, aber es wird keinen Raum für Marktausweitung geben, ſo wie es in den letzten 50 Jahren möglich war. Die Tage der großen Gewinne ſind wahrſcheinlich vorüber.“ Botſchafter von Hoeſch fügte dem hinzu: Es liegt mir fern, Sie etwa dazu verleiten zu wol— len, unter dem Eindruck dieſer Dokumente einer längſt vergangenen Zeit zu dem Schluß Ben Akibas zu kommen, daß alles ſchon einmal da— geweſen iſt, vielleicht mag aber ein ſolcher ge— wiß nicht unintereſſanter Rückblick in die Ver⸗ gangenheit ein wenig dazu beitragen, daß wir uns der Beſchränkung der menſchlichen Fähig— keiten für den Ausblick in die Zukunft bewußt werden, und erkennen, auf wie ſchwachen Fü— ßen ſchließlich auch die Beweisführung unſerer Zeit ſteht, die uns glauben machen will, daß die wirtſchaftliche Blüte der Welt endgültig oder auf lange Zeit dahin ſei. Litauische Anverfrorenheit Jaunius macht höhniſche Bemerkungen über deulſchland vor Preſſeverkrelern hohn auch für die gignakarmüchte Kowno, 18. 3. Der litauiſche Außenminiſter Zaunius hatte geſtern nachmittag die Vertre⸗ ter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe zu einer Ausſprache über ſchebende Fragen eingeladen. Zunächſt erklärte Zaunius, daß ihm bisher we⸗ der von dem Eingang einer Einſpruchsnote, noch von einem gemeinſamen Schritt der Sig⸗ natarmächte irgend etwas bekannt ſei. Wohl könne Litauen eine ſolche Note zugeſtellt wer⸗ den, daß ſie aber ſcharf gehalten ſein werde, erſcheine ihm auf Grund ſeiner Kenntniſſe der Signatarmächte vollkommen unglaubwürdig. Die deutſche Preſſe habe, ſo meinte Zaunius weiter, ſchon wiederholt ſolche Meldungen ge⸗ bracht. Entweder handelte es ſich im vorliegen⸗ den Falle um„eine Zweckprovokation oder um eine Indiskretion“. Seiner Anſicht nach ſei der Wunſch der deutſchen Preſſe der Vater des Ge⸗ dankens.. Ueber ſeine Genfer Verhandlungen mit den Vertretern der Signatarmächte äußerte Zau⸗ nius ſich ſehr zurückhaltend und vorſichtig. Die Beſeitigung Böttchers von dem Poſten des Landespräſidenten hätte Litauen praktiſch in Genf erreicht. Ueber den Rechtsfall Böttcher werde ein Schiedsrichter, der aber bisher noch nicht ernannt worden ſei, entſcheiden. Bei dor Bildung des Memeldirektoriums hätten die Mehrheitsparteien des memelländiſchen Land⸗ tags verlangt, daß der neue Präſident Simait noch vor dem Zuſammentritt des Landtags zu⸗ rücktrete, da die Ernennung des Präſidenten ihrer Anſicht nach durch den Gouverneur nur im Einvernehmen mit den Mehrheitparteien erfolgen dürfe Mit dieſem Standpunkt der Mehrheitsparteien könne ſich die litauiſche Re— gierung nicht einverſtanden erklären. Ebenſo wie im Falle Böttcher glaube die litauiſche Regierung auch im Falle Simait im Recht zu ſein. Es könnten keine ausländiſchen Einflüſſe auf die Geſchehniſſe im Memelgebiet geduldet werden. Die Signatarmächte könnten natürlich ihre Meinung haben, deshalb könnte Litauen ihnen nicht böſe ſein, die Signatarmächte dürf— ten aber auch nicht böſe ſein, wenn Litauen andere Anſichten habe. Zu dem Geſetz über die Beaufſichtigung der Ausführungen des Memelſtatuts ſprach Zau⸗ nius ausweichend. Hinſichtlich des deutſchen Generalkonſuls in Memel bemerkte Zaunius, die litauiſche Regierung habe nach Berlin zwei Noten gerichtet und auch dieſen Fall in der Denkſchrift an den Völkerbund erwähnt. Eine Antwort ſei aber bisher aus Berlin in Kowno nicht eingetroffen. Zu den Kundgebungen vor dem litauiſchen Generalkonſulat in Berlin bemerkte Zaunius, die litauiſche Regierung habe deshalb in Ber⸗ lin Einſpruch erhoben. Mit Befriedigung kön⸗ ne er feſtſtellen, daß„in Litauen ſich ſolche moraliſche Gleichgewichtsſtörungen wie in Ber⸗ lin nicht bemerkbar gemacht“ hätten. der Reichspräſidenkenwahl Berlin, 18. 3. Der Reichswahlausſchuß hat heute vormittag das vorläufige endgültige Er⸗ gebnis der Reichspräſidentenwahl feſtgeſtellt. Insgeſamt wurden 37 658 036 gültige Stim⸗ men abgegeben. Davon haben erhalten: Dueſterberg 2558 939= 6,8% Hindenburg 18 654 690= 49,6% Hitler 11341 360= 30,1% Thälmann 4982 939= 13,2% Winter 111 486= 0,3% zerſplittert 8622 Aufgrund dieſer Angaben hat der Reichs⸗ wahlausſchuß feſtgeſtellt, daß unzweifelhe“ kei⸗ ner der Anwärter mehr als die Hälfte der gül⸗ tigen Stimmen erhalten hat, und daß Bedenken gegen die Gültigkeit der Wahl nicht beſtehen. Die Nolverordnung über den Oſierfrieden Berlin, 18. 3. Die Verordnung über den Oſterfrieden kommt, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, heute im Reichsgeſetzblatt zur Veröffentlichung. Praktiſch enthält ſie dieſelben Beſtimmungen wie ſeinerzeit der Weihnachts- friede. Eine Verſchärfung iſt nur dadurch ein⸗ getreten, daß jetzt auch die Hauspropaganda unterſag iſt, und daß die Flugblätter, die in Häuſern verbreitet werden, vorher der Polizei vorgelegt werden müſſen. Dieſe Beſtimmung ſoll auch über den Oſterfrieden hinaus Geltung behalten. gchäd gungen der Allg. Orkskranken⸗ küſſe Worms vor dem Wormſer Bezirksſchöffengericht. Worms, 18. 3. Vor dem Wormſer Bezirks⸗ ſchöffengericht fand ein Prozeß wegen Schädi— gung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Worms ſtatt. Angeklagt waren: Xaver Klaus, Wiesbaden, Adam Kratz, Kaufmann, Worms und Ludwig Geiger, Verwaltungsdirektor, Worms. Es war ihnen zur Laſt gelegt, während der Jahre 1923, 1924, 1925, 1926 und 1927 1. Klaus und Kratz das Vermögen der All- gemeinen Ortskrankenkaſſe Worms, Klaus um 21000 Mark und Kratz um 3650 Mark dadurch geſchädigt zu haben, daß ſie den Beamten der Kaſſe, die hre Rechnungen nachzuprüfen hat— ten, vorſchwindelten, die von ihnen angegebe— nen Preiſe ſeien regulär und den Katalogprei— ſen entſprechend. Klaus ſchädigte die Allgem. Ortskrankenkaſſe ferner dadurch, daß er angab, während des Apothekerſtreikes in Worms im Dezember 1923 dem Angeklagten Geiger für die AO. Apothekerwaren im Werte von 13472 Mark geliefert zu haben, wodurch er einen Irrtum erregte und die AOK. veran— laßte, ihm Forderungen in Höhe von 21000 Mark und dem Angeklagten Kratz ſolche über 3650 Mark auszubezahlen. 2. Geiger: wiſſentlich den vorſtehenden An⸗ geklagten dadurch Beihilfe geleiſtet zu haben, daß er ihre ſtark überſetzten Forderungen, von denen er wußte, daß ſie überſetzt waren, billig⸗ te und anerkannte, ferner die von Klaus fin⸗ gierte Lieferung als tatſächlich erfolgt aner— kannte. Aufgrund der Beweisaufnahme ſtellte der Staatsanwalt folgende Strafanträge: Er beantragte gegen den Angeklagten Klaus wegen Betrugs 8 Monate Gefängnis, gegen Geiger 6 Monate Gefängnis und gegen den Angeklagten Kratz 4 Monate Gefängnis. Das Gericht kam zu folgendem Urteil: Klaus⸗Wiesbaden erhält wegen Betrugsver⸗ ſuchs 200 Mk. Geldſtrafe, Geiger⸗Worms wird freigeſprochen, Kratz⸗Worms wird gleichfalls kreigeſprochen. N heute 2 Blätter Aaaaaagaaagagaaggaaggagaagaagaggggaggggggggn