Lokale Nachrichten * Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat⸗ blätter“ liegt der heut gen Nummer unſerer Zeitung bei. Innerhalb der deutſchen Volkswirtſchaft ge⸗ bührt der Landwirtſchaft eine beſondere Stellung. Wie ſich dieſe Verhältniſſe in einer Gemeinde la⸗ gern, zeigt der Beitrag„Die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe Viernheim“.—„Vor 300 Jahren“ zeigt uns Bilder aus der Zeit des 30 jährigen Krieges, einer Schreckenszeit, deren Not gewaltiger und größer war als die von heute Wenn aus geſchichtlicher Vergangenheit etwas zu lernen iſt, ſo dürfte dies in unſerem Fall das ſein, daß dieſe trüben Stunden aus unſerer Vergangenheit, die glücklich überwunden wurden, die Hoffnung auf Ueberwindung der heutigen Not aufleuchten laſſen. Ein Gedicht in Mundart auf den ſich verſpätenden Frühling ſchließt die heutige Nummer ab. „Genau wie im„Weißen Röß'l“. So wird jeder ſagen, der am Oſterſonntag abend zu der Operettenaufführung des Volkschors in den „Karpfenſaal“ kommt Herr Karl Blank, als Neu- bearbeiter der Operette„Verliebte Leut“ hat unter Mitwirkung von 70 Theaterſpielern etwas geſchaf⸗ fen, das allſeitige Beachtung durch die Viernheimer Bevölkerung und höchſtes Lob dieſes jungen Künſt⸗ lers wert iſt. Die Bühne im„Karpfenſaal“ wur⸗ de vollſtändig neu renoviert, ſodaß die Abwicklung der Operette ohne Hinderniſſe vonſtatten geht. Die Tanzeinlagen ſind nach Ideen des Labanſchülers Pierenkämper⸗Mannheim einſtudiert. Trotz ſehr hoher Unkoſten find die Eintrittspreiſe mit 550 für Mitglieder und 70% für Nichtmitglieder als volkstümlich zu betrachten. Wer noch Karten für den Oſterſonntag haben will, muß ſich beeilen und ſolche ſofort in den bekannten Vorverkaufsſtellen verlangen. Die geſamte Bevölkerung iſt zum Be— ſuche der Operette eingeladen. *Gerätemannſchaftskampf in Hep⸗ penheim. Zum 4. und letzten Kampf trafen ſich am letzten Samstag in Heppenheim Tv. Bürſtadt, To Sulzbach, Tv. 93 Viernheim und Tv. Heppen- heim. Die Viernheimer Mannſchaft die in den 3 vorhergegangenen Kämpfen immer mit großem Punktunterſchied Sieger wurde, verlor den Kampf auf unerklärliche Weiſe mit 8 Punkten hinter Heppenheim, das aus dieſem Kampfe als Sieger hervorging, obwohl Viernheim mit verſtärkter Mann- ſchaft antrat. Reck, Barren und Pferd zeigten auch einen Vorſprung von 26 Punkten den in den nächſten Uebungen mit 8 Punkten Vorſpung Heppenheim als Sieger einholte. Das Endergebnis lautete: Heppenheim 734 Punkte; Viernheim 726; Bur; ſtadt 668; Sulzbach 635. Beſter Einzelturner Franz Herbert, Viernheim, 147 Pkt. Gut Heil! „Konkurseröffnung. Die weithin be⸗ kannten vereinigten Odenwald-Granitwerke Gmbh Heppenheim ſind in Konkurs geraten. Zum Kon kursverwalter iſt Rechtsanwalt Selzer, Heppenheim ernannt worden. Sport und Spiel. Waldſportplatz. Der 3:1⸗Sieg gegen Mundenheim bringt wieder die Tabellenführung, denn Saarbrücken verliert! Die Grünen ſind ſcheinbar wieder im Kommen, denn das Spiel war ſicher beſſer, wie das im Stadion. Es war mehr Schwung im Spiel Wir wollen uns aber nicht hinwegtäuſchen, daß Mun den⸗ heim in der 2. Hälfte beſſer war und das Tor der Grünen ziemlich heftig bombardierte. Hier war das Schlußtrio auf dem Damm wie in den alten Tagen. Krug hielt fabelhaft, ließ natüflich wieder einen leichtſinnigen Ball laufen. Die Läufer waren wieder in der Deckung beſſer wie ſonſt, aber im inn rs len Snegialllalie Saclaestdedlocn aud 7 10 Hale 4. Miegel auch in Fahrt und doch fehlt etwas im Räderwerk. In der erſten Hälfte waren die Grünen meiſtens im Angriff, drückten und drückten. Todſichere Chancen wurden in aller Gemütsruhe vergeben. Endlich gab es Elfer, der nach Wiederholung ver⸗ wandelt wurde. Nach der Pauſe war Mundenheim überlegen und doch konnten die Grünen noch zwei Treffer herausholen, die einwandfrei erzielt wurden. Der Phönix Ludwigshafen gewann in Saar- brücken hoch 7:2 und dadurch kamen die Grünen wieder an die Spitze. Am Oſterſonntag müſſen die Grünen nach Ludwigshafen und dort wird die Ent— ſcheidung fallen. Ein Punkt und ein Sieg gegen Sportfreunde und die Pokalmeiſterſchaft wäre da. Welch ein Geſchenk für die Viernheimer wäre es, wenn ſie gegen Stuttgarter Kickers, Union Nieder- rad u. Wacker München ſpielen könnten. Vielleicht... Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. b. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Läglich Betrieb Dienstag 6 Uhr: Fußballtraining der 1. Mannſch. Mittwoch nachm. 6,15 Uhr: 2., 3. und Jugend Fußballtraining. Donnerstag nachm. 6 Uhr: 1. und 2. Mannſchaft Trainingsſpiel. Karfreitag 5 Uhr: Spielausſchuß im Vereinshaus. Donnerstag nachm. 3 Uhr: Jußball-Training der 4. u. 5. Mannſchaft, ebenſo A. H. bis 6 Uhr. Oſterſonntag in Ludwigshafen der Großpokalkampf gegen Phönix Ludwigshafen! DJ K.⸗Sport Viernheim 1.— Waldhof 1. 1:0 Ein temperamentvoller Kampf brachte unſeren Blauweißen einen knappen Sieg! Nur ſelten konnten ſich die zahlreichen Zu— ſchauer an einem ſchöneren Spiel ergötzen, als ſie es bei dem Freundſchaftstreffen am vergangenen Sonntag zu ſehen bekamen. Beſonders ehrenwert hervorzuheben iſt das ruhige, faire Verhalten der Spieler unter der Leitung des Unparteiſchen Eber⸗ hardt, Sandhofen. WſUwar in einer Stärke ange treten wie nie zuvor, aber dennoch vermochten ſie die Viernheimer nicht zu bezwingen Ausſchlag- gebend war bei dem Sieg vor allem die V. Läufer- reihe, jedoch gebührt jedem der Spieler für die aufopfernde Hingabe im Spiel beſonderes Lob. Die Platzmannſchaft iſt die körperlich ſtärkere mit wuch- tigerem Ballabſchlag. Nur in den Anfangsminuten und kurz vor Schluß konnten die Städter das V. Tor ernſthaft bedrängen. Unſere Blauweißen da— gegen ſpielten techniſch reifer und zeigten im Ge— ſamtbild mehr Geſchloſſenheit. Der etwas ſchwache Innenſtuem muß ſich bei V künftig beſſer durch- zusetzen ſuchen. Das einzige Tor des Tages fiel knapp vor dem Seitenwechſel durch eine ſchön herein⸗ gegebene Flanke des R. A die von dem Halblinken im Gedränge zum Siegestreffer verwandelt werden Aufbau fehlte es immer noch und es war doch manchmal gute Gelegenheit da. Der Sturm war konnte. Beiderſeits wurden mehrere ſichere Chancen kommen können, aber auch V. hatte Gelegenheit genug das Reſultat für ſich günſtiger zu geſtalten. Im größten Teil des Spieles zeigte die V. Mann- ſchaft eine leichte Feldſpielüberlegenheit. Turnverein von 1393 Fußballergebnis vom Sonntag Fortuna Heddesheim 1.— Turnv. von 1893 1. 4:0(2:0) Ecken 2:8 Bereits am Sonntag konnte unſere 1. Fuß⸗ ballmannſchaft ihr erſtes Freundſchaftsſpiel gegen den Kreisligaverein Heddesheim austragen. Die Mannſchaft, welche in den letzten Tagen neu ge— ſtellt wurde, enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Bei etwas mehr Schußvermögen und nur ein wenig Glück hätte das Reſultat leicht anders ausſehen können. Nach einigen kleinen Aenderungen, ver— ſpricht die Mannſchaft einen guten Gegner abzu⸗ geben. Jedenfalls erlebten die zahlreichen Zu— ſchauer, unter denen ſich auch viele Viernheimer befanden, einen techniſch guten aber jederzeit offenen Kampf. Zu ſeinem 1. Treffer kam Heddesheim durch Elfmeter. Kurz vor der Halbzeit verbeſſerte der Linksauſen durch Mißverſtändnis zwiſchen der Verteidigung das Reſultat auf 2:0 die nächſten 2 Tore fielen durch die beiden Außenſtürmer Bei Viernheim konnte die linke Seite ſehr gut gefallen. Auch die Verteidigung und Läuferreihe war jeder⸗ zeit auf ihrem Poſten. Auf das Rückſpiel am Oſtermontag in Viernheim darf man heute ſchon geſpannt ſein. Der Mannſchaft wünſchen; wir zu weiteren Spielen den beſten Erfolg. Gut Heil. Gemeindekaſſe. Des Feiertages wegen, werden die Wohl— fahrts-Unterſtützungen diesmal ſchon am Donnerstag nachm. wie folgt ausbezahlt: Buchſtabe A bis K von 2— 4 Uhr Buchſtabe L. bis Z von 4— 6 Uhr Wir bitten um ſtrikte Einhaltung der Zeit! Winkenbach— Vereins⸗Anzeiger Unter bieſer Rubrik erscheinen Vorſtands⸗, Mit · glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kartell der chriſtl. Gewerkſchaften. Mittwoch, den 23. April, abends 8 Uhr fi det im Gaſt⸗ haus„Zur Germania“ unſere diesjährige Kartell Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2 Vorſtandswahl, 3. Lichtbilder⸗ vortrag, 4. Verſchiedenes. Wir bitten die Kol⸗ legen dringend, ſich an dieſer Generalverſamm⸗ lung zu beteiligen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893. Die Spielausſchußſitzung findet heute abend halb 9 Uhr bei V Kempf, Weiſſerſtraße 15 ſtatt. Die betreffenden Herrn ausgelaſſen. Waldhof hätte gut zu zwei Treffern werden gebeten, pünktlich zuerſcheinen. Fur Beachtung! Meinen geehrten Kunden zur Kenntnis, Rabatt ⸗Sparbücher emma (Rabatt⸗Spar Verein Mannheim) in der Zeit vom 22. bis 26. März 1932 einſchließlich, mit dem Namen des Beſitzers verſehen, bei mir eingelöſt werden können. Allen fern für das mir entgegengebrachte Vertrauen herzlichen Dank. Zu⸗ gleich die beſten Wünſche für ein fropes Oſterfeſt da mir geſchenkte Vertrauen auch meinem Nachfolger, Herrn Joh König zu ſchenken, da es auch deſſen Beſtreben den und Käufer beſtens und billig zu entgegnend, zur Kenntnis, daß mein Fortzug wegen Todesfall und hierdurch nötig gewordene Uebernahme der elterlichen Geſchäfte er folgte. 6 Otto Wächte Lebensmittelgeſchäft, Waſſerſtraße 31 Einen gebrauchten Kinderſport⸗ wagen mit Bettchen, gegen ein gebrauchtes Damen- Fanprad zu tauſchen geſucht. Von wem ſagt der Verl. daß meine grünen geehrten Kunden und Käu⸗ Bekanntmachung. Wie aus dem redaktionellen Teil erſichtlich, wurde Herrn Franz Josef NMolmann 1. Buchhandlung, Viernheim ab 1. Klaſſe der 39/285. Petuugtsch-Sdddgutscnen Staatslollerie laut Verfügung der General⸗Direktion, der Losever- kauf übertragen. Die Auszahlung der Gewinne aus der 38./264. Lotterie erfolgt bereits durch Herrn Hof- mann und wird derſelbe ebenfalls die Erneuerung der Loſe l. Klaſſe vornehmen. Die amtliche Gewinn⸗ liſte liegt ab 2 4. März dort auf. Loſe J. Klaſſe in allen Teilungen ſind bei Herrn Hofmann noch zu haben. Ich bitte, das ſein wird, weiterhin Kun⸗ bedienen. Ueblem Gerede Für die uns anläßlich unseres herben Verlustes entgegengebrachte Teilnahme u. Beileidsbezeugungen danken wir herzlich. . Ein besondeères„Vergelt's Gott“ den ehrw. barmh. Schwestern für ihre aufopfernde Pflege. VIERNHEIM, den 22. März 1932. Emil Krause u. Tochter. Rathausstraße 363. ür die Karwoche Blutfriſcher Kabliau! Holl. Heringe 10 S 365 Bücklinge Pfund 255 Lachsheringe Sus 10 da Rollmops und Bismarkheringe doc 65% Bratheringe 1-o 60 Hering in Gelee do 689 Seelachs Hachteiſa. d 353 Oelſardinen Doſe 354 253 Fettheringe ee 500 „ 5 Fur die festbächerel. Auszugsmehl 60 3b. 255 Blütenmehl? 4 240 Weizenmehl? nd 22 Zucker ſein vnd 375 Kriſtallzucker Pfund 36 a Kokosfett Pfund 40 28. Margarine 66 403 29 Deuiſch. Schmalz vd 523 Amerin.„ ufd. 45.8 Frisch-Eier 10 Stück 95, 35, 75 Roſinen, Corinthen, Sultaninen, Mandeln, Haſelnußkerne ete. Zitronen Stück 5 Pfg. Preiswerte Spirituoſen, Liköre, Weiß⸗ und Südweine 1930er Edenkobener fig, dite 60 1931er Hambacher Weißwein Liter 40 Pfg. 5 Prozent Nabaſt ue Haus gebra t.— Gratisbeila lich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen 2 ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 550 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21877 Amt untfurt a. M.— Schrifkleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 69 Kataſtrophale Cage der Gemeinden Wohlfahrtslaſten zerrütten die Gemeindeſinanzen— Ruf nach Reichshilfe— Die Gemeinden fordern viernheimer Anzeiger Seeterkarzer- Berges: Viernheimer Zeitung De e el N Se bel Wiederholung Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 22. März 1932. Vereinheitlichung der Erwerbsloſenbetreuung durch Zuſammenlegung der heutigen Berlin, 21. 3. Die Arbeitsgemeinſchaft der kommunalen Spitzenverbände veranſtaltete heu⸗ te einen Preſſeempfang, bei dem Präſident Dr. Mulert die gegenwärtige Lage der Gemeinden und Gemeindeverbände beleuchtete. Die deutſchen Gemeinden und Gemeindever⸗ bände, ſo führte er aus, ſtehen vor der Notwen⸗ digkeit, für das am 1. April beginnende Haus⸗ haltsjahr 1932 einen Voranſchlag aufzuſtellen. Die finanzielle Lage der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände iſt ſehr ungünſtig geworden. Es zeigt ſich von Jahr zu Jahr mehr, wie der Finanzausgleich in den letzten Jahren von Reich und Ländern zum Nachteil der Gemeinden verändert wor⸗ den iſt. Die monatlichen Laſten der Gemeinden und Gemeindeverbände für die Erwerbsloſenfür⸗ ſorge leinſchließlich Kriſenfünftel) betragen gegenwärtig etwa 98 Millionen RM, während die Einnahmen aus der Einkommens- und Körperſchaftsſteuer nur noch 55 Millionen RM monatlich betragen. Es iſt klar, daß die wach⸗ ſenden Kaſſenſchwierigkeiten immer mehr da⸗ zu nötigen, alle vorhandenen Einnahmen für die Zahlung von Unterſtützungen, Gehältern und Löhnen in eeſter Linie in Anſpruch zu nehmen, ſo daß zurzeit kaum noch Beträge zur Erfüllung ſonſtiger Zahlungsverbindlichkeiten bereitgeſtellt werden können. Die Nichterfüllung des Schuldendienſtes bei den kurzfriſtigen Kommunalſchulden, die Nichtzahlung des Ge— meindefünftels an der Kriſenfürſorge, die Ver- zögerung in der Ablieferung der Staats- teuern und ſonſtige Zahlungseinſtellungen der Gemeinden können nicht ohne die bedenklich ſten Rückwirkungen auf die private und die öffentliche Wirtſchaft bleiben. Ueber die vorausſichtliche Geſtaltung der Gemeindefinanzen im Haushaltjahre 1932 ſagte Dr. Mulert: Allein die Belaſtung mit den Ausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge, die 1931 etwa 1100 Mill. RM betrug, von denen 230 Mill. RM vom Reich getragen wurden, muß 1932 auf 1560 Mill. RM ſteigen. Der Anteil der Gemeinden und Gemeinde- verbände an der Einkommens- und Körper- ſchaftsſteuer wird 1932 gegenüber 1931 vor⸗ ausſichtlich um rund 600 Mill. RM auf nur 520 Mill. RM, d. h. um nicht weniger als 53 Prozent zurückgehen. Dagegen wird die Er⸗ höhung des Gemeindeanteiles an der Umſatz⸗ ſteuer infolge der Erhöhung der Umſatzſteuer im Dezbr. 1931 nur 120 Mill. RM erbringen. Die Gemeindebierſteuer, die 1931 noch 140 Mill. betrug, wird infolge der Steuerſenkung vorausſichtlich rund 50 Mill. RM weniger er⸗ bringen; als Erſatz für dieſen Ausfall werden den Gemeinden von Seiten des Reichs ledig⸗ lich 28 Mill. RM überwieſen, ſo daß noch 22 Mill. RM ungedeckt verbleiben. Durch die Ve⸗ ſeitigung der Mineralwaſſerſteuer haben die Gemeinden einen weiteren Verluſt von rund 20 Mill. RM erfahren. 5 Dieſe und andere Verſchlechterungen in den Haushalten der Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände im Reich zufaututen deuten eine i Geſamtverringerung ihrer ſteuerlichen Einnahmen um rund 825 Mill. RM, d. h. um mehr als»0 Prozent des heutigen Standes. Dieſer Ausfall wird Lerarößert durch den weiteren Rückgang der kommunalen Werks⸗ überſchüſſe, und das unerfreuliche Bild wird durch den Ueberblick über die vorausſichtliche Geſtaltung der Ausgabenſeite noch ungünſtiger. Dieſe iſt gekennzeichnet durch das rapide Anſteigen der erwerbsloſenlaſten. 80 Würde die bisherige Dreiteilung der Reichs⸗ arbeitsloſenhilfe im Rechnungsjahr 1932 un⸗ verändert beibehalten, ſo müſſen die Gemein⸗ Wohlfahrts⸗ Unterſtützungs formen den und Gemeindeverbände rund 1560 Mill RM im Rechnungsjahr 1932 aufwenden. Eine ſolche Mehrbelaſtung iſt abſolut untragbar, nachdem bereits die Laſten des Jahres 1931 den Ruin der Gemeindefinanzen vollendet haben und dieſes Rechnungsjahr trotz aller Notverordnungsmaßnahmen u. Einſparungen auf allen Gebieten mit einem Fehlbetrag von rund 280 Mill. RM abſchließt. Gewiſſe Er⸗ leichterungen werden dadurch eintreten, daß einzelne Notverordnungsmaßnahmen des Jahres 1931 ſich erſt 1932 voll auswirken werden. Die entſcheidende Maßnahme zur Sa⸗ nierung der Gemeindefinanzen aber iſt und bleibt die Vereinheitlichung der Erwerbsloſenbetreuung durch eine Zu⸗ ſammenlegung der heutigen Unterſtüt⸗ zungsformen, wenigſtens von Kriſen⸗ fürſorge, wie ſie bereits vor anderthalb Jahren von den kommunalen Spitzenverbänden gefordert wor— den iſt. Die Reichsregierung hat ſich bisher nicht zu entſprechenden Beſchlüſſen entſchließen können. Aus der Vereinheitlichung der Er⸗ werbsloſenbetreuung würden Erſparniſſe in einem ſolchen Umfang eintreten können, daß die aus dem Reichshaushaltsplan zur Satla⸗ ſtung der Gemeinden bereitzuſtellenden Mittel ſich in beſcheidenem Rahmen halten könnten. Sollte eine ſolche umfaſſende Hilfsmaß⸗ nahme noch nicht zum 1. April durchgeführt werden können, ſo iſt eine ſofortige Teilmaß⸗ nahme unerläßlich. Für das erſte Vierteejahr des Haushaltsjahres 1932 müßten mindeſtens 115 Mill. bereitgeſtellt werden. Pleite einer Sladt Antrag auf Konkurseröffnung über die Stadt Köben a. O. geſtellt. Breslau, 21. 3. Die Schleſiſche Boden⸗Credit⸗ Aktienbank hat beim Amtsgericht in Köben a. O. Antrag auf Konkurseröffnung über die Stadt Köben geſtellt. Das Amtsgericht hat den Rechtsanwalt Habel-⸗Steinau zum Konkursver⸗ walter beſtellt. Die Verſchuldung ſoll ſich auf 400 000 RM e belaufen. Gläubiger ſind neben dem Staat zum größten Teil Breslauer Banken. Berufungsverhandlung im Heim⸗Sörſter⸗Prozeß OLD. Frankenthal, 21. März. Die Berufs⸗ verhandlung im Heim-Förſter⸗-Prozeß, die am Montag vormittag vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts Frankenthal unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Schumacher zur Ver⸗ handlung ſtand, begegnete außerordentlich gerin— gem Publikumsintereſſe. In die Verleſung der Urteilsbegründung der Grünſtadter Vorinſtanz, die nahezu faſt zwei Stunden in Anſpruch nahm, teilten ſich der Vor— ſitzende und der Protokollführer. Juſtizrat Dr. Warmuth als Vertreter Dr. Heims betonte, daß; er außerdem noch Strafantrag wegen verleumde— riſcher Beleidigung ſtellen würde, weil Förſter nach Beendigung des Römer-Förſter⸗Prozeſſes zu Dr. Englram geſagt habe, die beiden mit der Warnung in Verbindung zu bringenden Perſonen ſeien Dr. Heim und Prälat Walzer geweſen. Nach der Verleſung der Urteilsbegründung wurde zunächſt Förſter zu der Klage ſelbſt ver— nommen. Er betonte, daß er ſich in der Regens— bürger Verſammlung davor gehütet habe, irgend— etwas zu ſagen, was ihm ſpäter bei dem Prozeß als Verleumdung ausgelegt werden könnte. Der gute Glaube ſei weſentlich für ſeine Ausführungen geweſen. Der Vorſitzende ſtellt dann feſt, daß nicht feſtzuſtellen iſt, ob das Urteil in ſeinem gan⸗ zen Inhalt oder nur wegen ſeiner Höhe angefoch— ten werde. Eine diesbezügliche Anfrage bei dem Verteidiger Förſters, dem Münchener Rechtsan⸗ walt Dr. Frank II, habe keine Antwort ergeben. Förſter betont dann, daß er aus folgenden Grün⸗ den ſeine Behauptung aufgeſtellt habe, Dr. Heim habe die Warnung an Heinz⸗Orbis durch Dr. Sand ergehen laſſen: Einmal habe er die eidliche Ausſage von Dr. Nafziger gekannt, die das ſen⸗ ſationelle Ende des Römer-Förſter⸗Prozeſſes her⸗ beigeführt habe. Dann ſei der ſofortige Klage⸗ rückzug von Bürgermeiſter Römer auffällig gewe⸗ ſen. Schließlich habe Förſter— dieſe Bekundung macht er zum erſten Mal in der Oeffentlichkeit— von dem Ludwigshafener Rechtsanwalt Beaufort, ſeinem damaligen Verteidiger, die Mitteilung er⸗ halten, Dr. Heim und Prälat Walzer ſeien die beiden Perſönlichkeiten, über die die Warnung an Heinz⸗Orbis ergangen ſei. Der Beklagte Förſter beſtreitet, daß er von dem Amtsrichter in Regens⸗ burg gewarnt worden ſei, bei der Verſammlung in Regensburg ſeine Behauptung zu wiederholen. Förſter ſtützt ſich weiter auf die Ausſage von Oberbürgermeiſter Dr. Jarres in dem bekannten Limbourg⸗Prozeß, daß, wer nach dem 1. Juni 1919 mit Dorten in Beziehung getreten ſei, ſich des verbrecheriſchen Separat'smus ſchuloig ge⸗ macht habe. Auch Dr. Heim ſei noch nach dem 1. Juni 1919 mit Dorten in Beziehung getreten. Verſammlung, ſeine Unterredung mit Prälat Walzer und Dr. Fink im Mannheimer Palaſt⸗ hotel. Auch damals ſei kein Wort von einer Un- wahrheit der Warnung geſprochen worden. Eine Ladung eines Zeugen Baumann aus Grünſtadt, der die Echtheit des Tiſch-Dokumentes erhärten ſoll, wird abgelehnt. Im Anſchluß daran werden die Zeugenaus— ſagen aus dem Grünſtadter Prozeß von Max Frank, Dr. Paul Werner, Dr. Bitterauf, Singer, Dr. Herzog, Joſeph Stettmeier uſw. ver— leſen, die bereits im Grünſtadter Prozeß aufge— treten ſind. Dr. Die Nachmittagsverhandlung. OLD. Frankenthal, 21. März. Als erſter Zeuge in der Nachmittagsverhandlung wurde der Rechtsanwalt Dr. Lorenz Ederer aus Regens— burg vernommen, der in der Verſammlung an— weſend war, in der Förſter am 17. Nov. 1931 ſprach. Der Zeuge kann ſich nicht mehr daran er— innern, daß Förſter poſitiv ſeine Behauptungen wiederholte, Heim habe Heinz-Orbis vor der Er— ſchießung warnen laſſen. Der kaufmänniſche An— geſtellte Mathias Fuchsgruber aus Regensburg hat in der Verſammlung im Sternbräukeller aus dem Munde Förſters vernommen, daß dieſer be— tonte, es ſei ſpäter ermittelt worden, wer die Warnung an Heinz-Orbis veranlaßt hatte, das Ergebnis dieſer Ermittlung war, daß die War— nung von Dr. Heim ausgegangen war. Bürger- meiſter Römer⸗Dirmſtein wiederholt ſeine ſchon früher gemachte Ausſage, daß Sand zu ihm nichts von einem Warnungsauftrag geſagt hatte. Nach dem Attentat ſagte am nächſten Morgen Schmitz⸗ Eppers zu Römer:„Dein Freund Sand hat das Zeichen zum Erſchießen gegeben.“ Dr. Nafziger aus Zweibrücken ſchränkt ſeine frühere Ausſage im Römer⸗Förſter⸗Prozeß ein und betont, daß er bei dem Begriff„Warnung“ nur von der allge⸗ meinen Verwarung der Separatiſten geſprochen habe, jedenfalls ſei ſeine Ausſage ſo gemeint ge⸗ weſen. Karl Weinmann betont, daß es ausgeſchloſ⸗ ſei ſei, daß aus dem Kreis der Eingeweihten in das Attentat eine Warnung durchgeſickert ſei. Es ſei allerdings damals eine Art Warnungspſychoſe entſtanden, man habe verſchiedentlich, auch durch terroriſtiſche Akte die Separatiſten zu warnen ver⸗ ſucht. Alte pfälziſche Bauernführer, denen Heinz⸗ Orbis einen Poſten angetragen habe, haben dieſen abgeſchlagen und Heinz⸗Orbis darauf hingewie⸗ ſen, daß er mit dem Leben ſpiele oder mindeſtens riskiere, ins Zuchthaus zu kommen. Vielleicht habe Förſter Namen und Tatſachen verwechſelt, als er Er ſchildert dann den Verlauf der Grünſtadter ſeine Behauptung von der Warnung durch Dr. Heim aufſtellte. hoff auf der Fahrt nach Frankfurt, FFF 40. Jahrgang Der Zeuge Kaufmann Betz gibt in Ergänzung ſeiner Zeugenausſage an, daß man ſich nicht er⸗ klären konnte, wie der franzöſiſche Dolmetſcher Lilienthal zwei Teilnehmer an der Aktion töten und einen verwunden konnte. Im Anſchluß an. die Zeugenausſagen werden die gerichtlichen Pro— tokolle der Zeugenvernehmungen aus dem Grün⸗ ſtadter Prozeß von Domkapitular Hildenbrandt, Frau Dietrich, Ludwig Mayer, Frau Seffrin, Prälat Walzer, Lehrer Metz, Prälat Walzer, der Zeugen Schlöſſer und Sauer verleſen. Damit war die Beweisaufnahme bis auf die Einvernahme eines Zeugen aus Regensburg geſchloſſen, der am erſten Verhandlungstag nicht erſchienen war. Am Dienstag Vormittag wird dieſar Zeuge, falls er eintrifft, vernommen werden, es beginnen dann die Plädoyers, ſo daß anzunehmen iſt, daß noch im Laufe des Dienstag das Urteil der Berufungs- inſtanz geſprochen wird. Einſturz des hiſtoriſchen Kloſterturms in Schönſtatt wtb. Koblenz, 22. März. Der aus dem 12. Jahrhundert ſtammende Kloſterturm von Schön⸗ ſtatt bei Vallendar iſt geſtern plötzlich einge⸗ ſtürzt. Die beiden Türme des alten Kloſters waren in der letzten Zeit immer ſtärker abge⸗ bröckelt. Vor etwa 14 Tagen hatten die Behör⸗ den einen Kredit für die Abſchleifuna dieſ. hiſto⸗ riſchen Baudenkmals bereits eingeſtellt. Vorbe⸗ reitungsarbeiten mußten geſtern wegen erhöh⸗ ter Einſturzgefahr unterbrochen werden. Kaum hatten die Arbeiter die Bauſtelle verlaſſen, als der etwa 35 Meter hohe Kloſterturm plötzlich zu berſten begann und mit ſchallendem Getöſe zuſammenbrach. Die angrenzenden Oekonomie⸗ gebäude des Kloſters wurden dabei beſchädigt und ihre Dächer eingeſchlagen. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Cetzte Radio Acht Todesopfer eines Zyklons. witb. Newyork, 22. März. Bei einem Zyklon in Alabama in der Nähe der Grenze des Staates Miſſiſſippi ſind acht Perſonen ums Le⸗ ben gekommen. Die Wirbelſturmkataſtrophe in den U. S. A. Newyork, 22. März. Von dem Wirbelſturm wurde außer Alabama auch Tenneſſee heimge⸗ ſucht. Die Zahl der Todesopfer ſoll ſich auf etwa 100 belaufen. Mehrere hundert Menſchen ſind obdachlos geworden. Die auf den Wirbel⸗ ſturm folgenden Wolkenbrüche erſchwerten das Nettungswerk außerordentlich. Autounfall Groenhoffs. Eine Mitfahrerin tödlich verletzt. wtb. Darmſtadt, 22. März. In große Ge⸗ fahr geriet geſtern abend der Segelflieger Groen⸗ als ſein Auto in einer Kurve gegen einen Baum fuhr. Groenhoff blieb jedoch unverletzt. Seine Beglei⸗ terin, eine Schweſter ſeines Kollegen Riedel, die den Wagen ſteuerte, wurde tödlich verletzt. Der Reichskanzler in Weimar. wtb. Weimar, 22. März. Reichskanzler Dr. Brüning iſt in Begleitung von Staatsſekretär Dr. Pünder geſtern Abend zur Teilnahme an der Goethefeier in Weimar eingetroffen. Er wurde am Bahnhof von einem Vertreter der Zentrumspartei und katholiſchen Verbänden mit einem Blumengebinde herzlich willkommen ge⸗ heißen. Oberbürgermeiſter Dr. Mueller vertrat die Stadt Weimar. Beim Verlaſſen des Bahn⸗ hofs wurden dem Kanzler Ovationen darge⸗ bracht. Großfeuer im Berliner Buchhändler⸗ viertel. Berlin, 22. März. Heute früh brach in der City in der Verlagsbuchhandlung Georg Stilke aus unbekannter Urſache Großfeuer aus, das auch benachbarte Gebäude bedrohte. Die Feuer⸗ wehr rückte mit 4 Löſchzügen an und bekämpfte das Feuer aus 8 Leitungen. Der Brandſchaden iſt erheblich, da die Räume vom Erdgeſchoß bis ins 3. Stockwerk vollkommen ausgebrannt ſind. Tages umſchau Der Normalzinsſatz iſt bis auf weiteres un⸗ verändert auf 4 Prozent pro Jahr feſtgeſetzt worden. * Mit Rückſicht auf den Oſterburgfrieden hat der Bundesvorſtand der ADB den zum 23. 3. einberufenen Gewerkſchaftskongreß verſchoben. * Im Norden Berlins kam es zwiſchen Na⸗ tionalſozialiſten und Kommuniſten zu einer ſchweren Schießerei, bei der eine unbeteiligte Frau ſchwer verletzt wurde. die Arbeiksmarkllage im Arbeilsamtsbezirk Mannheim in der Zeit vom 1. bis 15. März Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. März 1932 insgeſamt 45 408 Arbeitsloſe, da— von 35 492 Männer und 9 916 Frauen. Die Zunahme beträgt im Vergleich zum letz— ten Stichtag vom 29. Februar d. J. 21 Perſo— nen. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf fol— gende Berufsgruppen: Landwirtſchaft 245 Männer, 28 Frauen(— 16); Metallinduſtrie 9315 Männer, 331 Frauen(— 135); Lederind. und verarbeitung 568 Männer, 515 Frauen (7); Holzinduſtrie 1648 Männer, 21 Frauen ( 39); Nahrungs- und Genußm. 711 Män⸗ ner, 1654 Frauen(— 23); Bekleidungsgewerbe 488 Männer, 567 Frauen(— 53); Baugewerbe 3432 Männer,— Frauen(30); Vervielfälti— gungsgewerbe 265 Männer, 83 Frauen( 15); Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 298 Männer, 719 Frauen( 6); Verkehrsgewerbe 1907 Männer, 64 Frauen( 4): Hausangeſtellte aller Art— Männer, 1444 Frauen( 93); Ungelernte Arbeit 11046 Männer, 1560 Frauen (+ 11); Kaufm. Angeſtellte 3212 Männer, 1967 Frauen( 91); Techn. Angeſtellte 1152 Männer, 10 Frauen( 24): Alle and. Berufs- gruppen 1205 Männer, 953 Frauen( 2). Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27350 Männer und 7736 Frauen, auf die Landgemeinden 8142 Männer und 2180 Frauen. Unterſtützung haben bezo— gen 21466 Perſonen, und zwar Arbeitsloſen— unterſtützung 9474 und Kriſenunterſtützung 11992 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 25 212 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kin— der. Der Neuzugang von Unterſtützten beträgt in der Zeit vom 16. Februar 1932 bis 15. März 1932 6 193 und der Abgang 7296. nah und Jern Freiburg i. Br.(Mord und Selbſtmord.) Am Kreuzfelſen im Höllental, auf dem in die Ravennaſchlucht führenden Fußpfad wurden ein Mann und eine Frau erſchoſſen aufgefun⸗ den. Nach den polizeilichen Ermittlungen han⸗ delt es ſich um den 24 Jahre alten Spengler Friedrich Weinmann aus Offenbach am Main und um die 27 Jahre alte verheiratete Frau Henriette Altmann, ebenfalls aus Offenbach a. M. Frau Altmann, die in Scheidung lebt, hatte ein Verhältnis mit Friedrich Weinmann: die beiden waren am Samstag nachmittag von Offenbach nach Freiburg und von da ins Höl— lental gereiſt. Weinmann hatte zuerſt ſeine Ge— liebte und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Die Tat wurde in der Nacht zum Sonntag ausgeführt. Homburg.(Vom Motorrad geſchleift.) Auf der Straße Bruchmühlbach— Mieſau wurde das ſechsjährige Kind der Frau Trautmann von 2 Wee dem Motorrad des Erwerbsloſen Georg Bren⸗ gel aus Bruchmühlbach angefahren und einige Meter geſchleift. Das Kind erlitt innere Verlet⸗ zungen ur einen ſchweren Beckenbruch, wäh⸗ rend Brengel mit dem Schrecken davonkam. Der Fahrer hatte rechtzeitig Signal gegeben, doch lief das Kind auf die falſche Straßenſeite, wodurch ſich das Unglück ereignete. Kaiſerslautern.(Unbeleuchtet gefahren!— Tödlich verletzt.) Abends wurde der Fuhrun⸗ ternehmer Brand aus Kindsbach, der auf einem unbeleuchteten Motorrad fuhr, von einem Auto de? Auguſt Enders ſo ſchwer angefahren, daß er tödliche Verletzungen erlitt. Brand iſt im Kaiſerslauterner Krankenhaus geſtorben. Das Unglück kam daher, daß Enders den ent⸗ gegenkommenden Motorradfahrer infolge der fehlenden Beleuchtung nicht ſehen konnte. Pirmaſens.(Kind vom Auto überfahren.) In der Schloßſtraße wurde das vier Jahre alte Söhnchen der Eheleute Wehrum von einem Pirmaſenſer Perſonenkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß das Kind in bedenk⸗ lichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht wer— den mußte. Ludwigshafen.(Vom Kraftwagen getötet.) Samstag abend gegen halb 10 Uhr wurde der ledige 72 Jahre alte Tüncher Georg Kraft von hier in betrunkenem Zuſtande in der Mauda⸗ cher Straße in der Nähe des Schießhauſes von einem Perſonenauto erfaßt und zur Seite ge—⸗ ſchleudert. Kraft erlitt erhebliche Verletzungen, die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatten. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Ludwigshafen.(Vom Auto angefahren.) Am Samstag nachmittag wurde an der Kreuzung Heinig- und Dörrhorſtſtraße eine 21 Jahre alte ſtadfahrerin von hier von einem Perſonen⸗ auto angefahren und zur Seite geſchleudert. Die Radfahrerin erlitt innere Verletzungen und wurde in ihre Wohnung gebracht. Ludwigshafen.(Ach ung! Falſchgeld.) Am Samstag abend ließ ſich ein bis jetzt noch un⸗ Die Uaberkährung des Leichnams Jvar Hreuners nah Stechholm Der Sarg mit der Leiche Ivar Kreugers, des ſo tragiſch geendeten Zündholzkönigs, wird auf dem Pariſer Nord⸗Bahnhof in einen Eiſenbahnwagen gehoben. an der auch der ſchwediſche König teilnimant, wird Stockholm erfolgen. CCC Die feierliche Beiſetzung Kreugers, vetrannter junger Mann an einem Verkaufs⸗ häuschen am Luitpoldhafen Zigaretten verab⸗ reichen und bezahlte dieſe mit einem ſehr ſchlecht nachgemachten Dreimarkſtück. Als der Inhaber des Häuschens das falſche Geldſtück erkannte, ergriff der Unbekannte auf einem Fahrrade, das er bei ſich führte, die Flucht. Das Falſch⸗ geld iſt aus Blei mittels Gußverfahrens her⸗ geſtellt. Mannheim.(Tödlich abgeſtürzt.) Samstag nachmittag fiel ein zehn Jahre alter Junge von der Eiſenkonſtruktion der Friedrich-Ebert⸗ Brücke auf den Gehweg herunter und erlitt einen Schädelbruch. Der Junge erlag noch am Abend ſeinen Verletzungen im Thereſienkran⸗ kenhaus. Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Eine Frau in Seckenheim öffnete in ihrer Wohnung die Gasleitung in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. Sie wurde ins Städtiſche Kranken- haus eingeliefert. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. Mannheim.(In betrunkenem Zuſtand in die Straßenbahn gelaufen.) Ein 46 Jahre alter verheirateter Arbeiter lief am Samstag abend in angetrunkenem Zuſtande in der Nähe des Waſſerturms gegen einen fahrenden Straßen— bahnwagen, wobei er eine Gehirnerſchütterung und Hautabſchürfungen davontrug. Er wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus ge— bracht. Schifferſtadt.(Diebiſcher Lehrling.) Ein 17. jähriger Gärtnerlehrling von hier wurde als der Dieb entlarvt, der einem 18jährigen Setzer— lehrling aus Speyer dieſer Tage einen Photo— apparat im Werte von 70 Mark entwendete. Bei einer Hausdurchſuchung konnte der Photo— apparat vorgefunden und beſchlagnahmt wer— den. Otterſtadt.(Schweres Verkehrsunglück.) Auf er Landſtraße zwiſchen hier und Waldſee trug ſich ein ſchweres Verkehrsunglück zu. Ein Wald—⸗ ſeer Fabrikant befand ſich mit ſeinem Schwie⸗ gerſohn auf der Heimfahrt. Als ſie mit ihrem Perſonenwagen aus der Richtung Otterſtadt die nach Waldſee abzweigende Straße einbo⸗ gen, geriet ihnen eine 13jährige Radfahrerin in die Quere. Der Schwiegerſohn des Fabri⸗ kanten verſuchte mit dem Wagen auszuweichen, riß aber das Steuer ſo ſchnell herum, daß ſich der Wagen dann mit dem linken Vorderrad an einem Baum rammte. Das Auto überſchlug ſich noch in den Graben der Straße und wurde dadurch erheblich beſchädigt. Der Fabrikant wurde durch den Anprall kopfvor in die Wind⸗ ſchutzſcheibe geſchleudert und zog ſich am Kopfe erhebliche Verletzungen zu. Der Schwiegerſohn erlitt durch Glasſplitter Schnittwunden am Kinn. Die Radlerin kam mit heiler Haut davon. Weingarten,(Pfalz.)(Vom Motorrad über⸗ rannt.) Das fünfjährige Söhnchen des hieſigen Landwirtes Fr. Kaufmann wurde auf freier Landſtraße zwiſchen Speyer und Landau von einem aus Schwengenheim kommenden Motor⸗ radfahrer in voller Fahrt überrannt. Das Kind ſtürzte ſo wuchtig auf die Landſtraße, daß es ſich einen doppelten Schädelbruch zuzog und in bedenklichem Zuſtande in das Diakoniſſenkran⸗ kenhaus nach Speyer eingeliefert werden mußte Die Schuld dürfte den Fahrer nicht treffen, weil der Junge plötzlich die Straße überquerte und direkt in das Fahrzeug lief. Bolanden.(Die Bremſe verſagt.) Der Land⸗ wirt Klag fuhr mit dem Pflugkarren, an dem noch eine Sämaſchine hing, aus dem Felde den Weitersberg hinab dem Dorfe zu. Als Klag die Bremſe ziehen wollte, merkte er plötz⸗ lich, daß dieſe nicht ganz in Ordnung iſt. Im raſenden Tempo ging es den Verg hinab, ſo⸗ daß die Sämaſchine vollſtändig zertrümmert wurde. Klag kam dabei zu Fall und erlitt nur leichte Hautabſchürfungen. Alsfeld.(In der Dickwurzmiete erſtickt.) In der Feldmark des Nachbardorfes Brauer⸗ ſchwend verunglückte der Dienſtknecht Willi Merkel von dort auf eigenartige Weiſe tödlich. Er ſollte für ſeinen Dienſtherrn, den Land⸗ wirt Heinrich Dickel aus Brauerſchwend, Dick— wurz aus der Miete herausſchaffen, die ſpäter abgeholt werden ſollten. Anſtatt die Miete von oben her freizulegen, machte der junge Menſch eine Höhle in die Miete, in die er hineinkroch, um die Dickwurz herauszuholen. Dabei iſt das Erdreich zuſammengeſtürzt und hat den Unglücklichen unter ſich begraben, der den Tod durch Erſticken fand. Als ſein Dienſt⸗ herr ſpäter zum Abholen der Dickwurz ankam, fand er den Verunglückten tot unter den Erd⸗ maſſen vor. i Selbſtmord eines Bauſparkaſſenvorſtandes Köln, 21. 3. Der Geſchäftsführer der Bauſpar⸗ Aktiengeſellſchaft Freies Heim Köln, Diplom⸗ kaufmann Ernſt Reichling hat ſich in der Nacht zum Samstag im Büro der Geſellſchaft mit Leuchtgas vergiftet. Das Reichsaufſichtsamt hatte der Geſellſchaft den geſamten Weiterbe⸗ trieb der Geſchäfte unterſagt. Kokainſchmuggler feſtgenommen. Paris, 21. 3. Wie dem„Journal“ aus Lille berichtet wird, ſind in einer dortigen Kaffee- wirtſchaft fünf Kokainhändler von der Polizei überraſcht und verhaftet worden. Es handelt ſich um einen Ungarn, einen Polen, einen Italiener, ferner um den Inhaber des Kaffee⸗ hauſes und um eine Frau, die ſämtlich in Antwerpen ihren Wohnſitz haben. Die Polizei konnte 800 Gramm Kokain im Werte von 50 000 Franes beſchlagnahmen. Ferner wurden den Mitgliedern der Bande Brillanten abge⸗ Se Ne nommen, die vermutlich aus Einbrüchen ſtam⸗ men. N Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Noman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 15. Fortſetzung. Endlich löſte ſie ſich ſanft aus ſeiner Um— armung, berührte in ſcheuer Zärtlichkeit ſeine Hände, ſeine Wangen, ſein blondes Haar wie Schmetterlingsliebkoſung... „Träume ich auch nicht? Biſt du's wirklich? Bin ich's? Kaum wage ich, das auszudenken. Du liebſt mich?— Es iſt zuviel des Glücks!“ Ein zitterndes Atemholen. Dann— ein Hauch nur:„Wie ſchön du biſt, Helmut Hardt!“ Da jauchzte der Mann auf und zog die Ge⸗ liebte an ſich: „Gott mußte mich doch deiner würdig ſchaf⸗ fen, kleine Herzenskönigin!“ Und wieder vergaßen beide die Welt, die unermeßlich fern ſchien— bis ein von weither kommender Pfiff einer Lokomotive ſcharf und dünn durch die Stille ſchnitt. Hardt fuhr auf. „Donnerwetter! Das kann doch nicht der Vieruhrzug ſein?“ Man fuhr knappe zwölf Minuten mit dem Auto von der Rohſenburg bis Sahrau; Helmut hatte es auf dem Hin⸗ weg feſtgeſtellt. Sie blinzelten ſich von der Seite an, liſtig, ſchuldbewußt wie Kinder, die die Schule geſchwänzt— lachten dann hellauf. Jetzt gab ſich Hardt einen energiſchen Ruck, fuhr glättend über ſein Haar, trat auf den Hebel, drehte das Steuer— und bremſte wie⸗ der einmal. „Erſt noch einen Kuß.“ Sie zog das Mäulchen in eine ſtrenge Gou— vernantenmiene. „Keine Zeit! Und überhaupt— höchſt un⸗ paſſende Beſchäſtigung im oſſenen Auto auf der Landſtraße!“ „Kann ich nicht finden“, fand Helmut, ſie entzückt betrachtend.„Man ſpart Benzin!“ Mit reichlich einſtündiger Verſpätung brachte Helmut Hardt ſeiner Freundin ihren jungen Gaſt. Die ſtand am Gartentor, wo ſie Ausſchau nach den Bummlern gehalten, und ſtreckte Ro— ſemarie beide Hände mit herzlichem Wiilkom— mengruß entgegen. Es war nicht allzu ſchwer, aus den ſtrahlend glücklichen Mienen der bei⸗ den den Verlauf der langen Fahrt zu erfahren. So lächelte Frau Aenne ſtill in ſich hinein, vermied taktvoll jede Frage nach Dingen, die ſich ſchon von ſelbſt offenbarten, und führte ihre Gäſte zum blumengeſchmückten Kaffeetiſch, den ſie in der Laube mit ihrer ſchönſten Spit⸗ zendecke, ihrem beſten Porzellan und Silber eigenhändig gedeckt. Es waren wertvolle, von Ahn und Urahn ererbte Stücke, die nur bet beſonderen Gelegenheiten benutzt wurden He.⸗ mut, der das wußte, sandte der gütigen Frau einen beredt dankbaren Blick über den Tiſch. Sie nickte ihm zu— löſte dann zwei der herr⸗ lichen roten Roſen aus der Kriſtallſchale und legte ſie vor des Mädchens Platz. „RNoſe zu Roſe! Stecken Sie ſie an, kleine Frühlingsfee, ſie paſſen gut zu Ihrem weißen Kleid.., und reichte ihr eine goldene Nadel von ſich. Noch nie hatte Roſemarie ſo lieblich aus⸗ geſehen. Ein unbeſchreiblicher Zauber lag über dieſer holden, in Glück und Sonne ge⸗ tauchten Mädchener er allmäh⸗ lich die hemmenden, laſtenden Schatten der Scheu und ängſtlich zurückhaltenden Stille ge— wichen. Leicht floß das Lachen von den Lippen, die ſo früh gelernt, ſich ſchweigend zu ſchließen, ein ſo übermütiges Mädchenkichern, daß Hel⸗ mut Hardt alle Mühe hatte, ſich zu beherrſchen, ſie nicht in die Arme zu nehmen und den lok⸗ kenden Laut vom roten Mund zu küſſen. Da Roſemarie den Wunſch äußerte, das Haus an ehen zu dürfen, wurde ſie bereitwil⸗ ligſt hineingeführt, durfte ihr neugieriges Näschen in jede Ecke, jeden Winkel ſtecken, denn Frau Aenne liebte ihr Landhaus und machte ſtolz die Honneurs. Dabei ließ ſie nach liſtiger Frauenart kleine Bemerkungen fallen. „Wenn Sie einmal ein eigenes Heim be⸗ kommen, würde ich Ihnen raten, auch dieſe hel⸗ len waſchbaren Badeteppiche zu gebrauchen.— Schlafen Sie allein? Das wäre mir zu einſam. Wenn mein Mann fort iſt, finde ich gar keine Ruhe. Hier ſind unſere Gaſtzimmer. Onkel Profeſſor mußte leider ſchon abreiſen, aber unſeren Helmut laſſen wir nicht ſo ſchnell fort. Das iſt ein Prachtexemplar von Mann, wie es, außer meinem, kaum noch einen auf der Welt gibt. Bei allem Talent ſo ſchlicht und natürlich geblieben— wir kennen uns doch ſchon ſeit unſerer Kindheit. Er ſieht doch auch recht gut aus, nicht wahr? Wenn ich auch im allgemei⸗ nen brünette Männer vorziehe“.— Und freute ſich wie ein Spitzbube über die roſige Welle, die ſich wieder und wieder über das ſtrahlende Ge⸗ ſichtchen ergoß in verräteriſcher Deutlichkeit. Durch den Garten ſtreiften ſie, wanderten ein Stück über die ſtillen, im Licht der ſinken⸗ den Sonne liegenden Felder, die üppiges Wachstum für den Sommer verhießen, aßen bei golddurchleuchteter Dämmerung auf der Terraſſe zu Abend, wozu Frau Aenne telepho⸗ niſch die Erlaubnis des Barons erwirkte, und ſahen dem Nahen der Nacht entgegen, die in ſanfter Allmählichkeit ihre dunklen Schwingen entfaltete. In den Gläſern dufteten die herben Kräu⸗ ter des Maitranks. Die Herren rauchten. Das heitere Geplauder war unbewußt einer be⸗ haglichen Stille gewichen, in die nur ab und zu eine Frage, eine Bemerkung fiel. Mit gefalteten Händen ſaß Roſemarie von Rohſen da und träumte in das ſinkende Dun⸗ kel hinein. Ohne aufzuſehen, fühlte ſie die Nä⸗ he des geliebten Mannes, die liebevollen Blicke der neugewonnenen Freunde. Eine tiefe, feier⸗ liche Dankbarkeit erfüllte ihr Herz. Wie un⸗ endlich reich hatte dieſer Tag ſie gemacht! Nun ſchwand er dahin, aber nicht in abgrundloſe Nacht, ſondern gehüllt in die Verheißung eines neuen, glücklichen Morgens. Zu dritt geleiteten ſie den Gaſt heim, der ſpäten Stunde wegen. Diesmal ſaß Georg Sättler am Steuer. Frau Aenne neben ihm ſah ſtarr geradeaus— als fürchtete ſie, wie Lots Frau bei einem Rückblick zur Säule zu erſtarren, wie ihr Mann ſie ſpäter neckte. Und hinter beiden: Roſemarie und Helmut. Er hatte den Arm um ſie gelegt, die den Kopf leicht gegen ſeinen ſchmiegte. Ihre Wangen be⸗ rührten ſich— im Schutze der Dunkelheit fan⸗ den ſich ihre Lippen. Leiſe rauſchte der Nacht⸗ wind in den Blättern. Irgendwo in der Ferne jchrte ein Käuzchen in ſeltſam ergreifender Klage. Gleichmäßig ſurrend glitt der Wagen dahin auf der Landſtraße, die nur hie und da von einer kümmerlichen Laterne erhellt war. Fortſetzung folat. 8. Jahrgang Die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe Viernheims März 1932 der Gegenwart in hat im Laufe der letzten Jahr⸗ 6 Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ Nr. fe Ff f cher Truppen plötzlich vor den Toren itt⸗ 1 1 mit H ˙1 nach Walz lie, ü Vorhaben ausführen zu können, bald darau wieder abmarſchieren, während zu gleicher Zeit 5 Regime ter weimariſch B dern chen. Die Bitte um Rückkehr fluch ts⸗ ſtiger Flüchtleng⸗ ſon 1 elben durch nußte lt und au 1 1 chen zurückgekehrten ja er gab ihnen von den ſie, erſ ſſen 1 atzung, welche die e Plünderung der rnhard von Sachſen⸗Weimar nach Frankfurt on um Frühlinge 1632, als Guſtav Adolf mit ſeiner Armee von dem Rheine nach * * anlangten. Mit m hergeſte 0 L 5 5 l zu ihrer Lebſucht nötig war, zurück und erwarb ſich dadurch in der ganzen Gegend einen ſolch guten Ruf, da ort anderer fremder G „wagten es daher, dem dlichen Mann fanden, ie Abtei der Zu 7 * en Teil d Zur Be atzung ließ er hler nur 1 Kompagnie, die beinahe 3 Jahre lang daſelbſt gelegen hatte, und nun kehrten auch die übrigen Conventualen aus ſt in dem d 3 U ligenſtadt abgeſchlckt, ten. Inde als S den inzw d chenfreun end ein Leid geſchehe iſtlichen und 1 1 ſo viel ſärs, 5 ba Verſicherung, einen menf n Kommif ht von Lützen(6. Nov. 1632), kamen Schweden noch zur erſteren Be 0 — überrei in 12 zu ũ enner 1632 daſelb 0 3 rſön 1 1 9 ückeilte und einen gro Seligenſtadt führte. en Truppen zu ſch chw. disch . — chieren! ohne dieſes 1 1 E r ſie im 5 n und dem We 0 f ch 2 Früc marf chrift pe ihrem Exile, mit ihnen ein ger Wohlſtand in die Abtei Könige welcher ſich damals auch dort beſa d. ene zurück. Nach der Sch in die Abtei wurde ihnen nicht allein bewilligt, auch eine Salvegarde nach Se welch des Beſtimmung hatten, die Abtei gegen d wurde nun die Abtei weder in ein'ge unter B bei ihren Eltern heimlich aufhielten keine Weise zugegeben, daß geworden iſt. So verblieb es b. Mönchen i ht Franken zu chwediſ enen. J 000 kg. 5 Intereſſant ſind für den hie⸗ von Rohtabaken jährlich geerntet. rittlich gelangen jedes Jahr 12500—2 * 1 1 51 chen Verwiegung. igen Tabaksbau die Jahre 1920 und 1922, die die Wir lung der U anſehnliche Mengen urchſch D 2 3 0 ö ö zur amt damaligen verblüffenden Inflationspreiſe am beſten wiederſpiegeln. en wurde, ße S erteuert werden, Nicht weniger als 250 000 fg wurden im Winter des Jahres 1922 an den Großhan⸗ del verkauft. Allerdings wird der Tabaksbau in dem Umfang, wie er vor etwa 60 Jahren betrieb nicht mehr begünſtigt, weil heute durch gro Nauchwaren erheblich im P weil andererſeits die Anſprüch die Verwendung 2 r die teu« „ 0 und e der verwöhnten Raucher reiſe v 5 tabak zu Zigarren und n. von Inland t unmöglich mach er Rübenbau, der nur Bedür wirte 2 niſſen der hieſigen Land⸗ f keiner beſonderen Erwähnung. Dar lgt durchweg au fa edarf dient, b igaretten Inbau er D A Lehm⸗ und Schlickböden. Ff für Es Die denſtellend. igen Verhält werden zum größten Teil verladen f werden heute immerhin en zufrie die hie Zuckerrüben angebaut. Ernte iſt in rezenreichen Jahrgäng mit iſt o Zuckerrübenbau niſſe nicht rentabel genug etwa 1500— 2000 Ar Der zie Zuckerrüben und nach Frankenthal oder Waghäuſel in faſt allen Gegenden De * — Wie auch Viernheim Die Karto geliefert. ühe und reiche Ernte ſchlands, hat 0 ut 0 0 feln, bſtes in einer feln. eim eine fr eine große Anbaufläche für Kartof in Viernh ſind während des ganzen Her die gewöhnli verheißen, Preiſe wirklich eilgeboten und im zen Menge überall ef gro Acker be⸗ der Kartoffel icht wundern, und Kartoffelproduk⸗ 5 uns n die den hieſigen Bedarf oft weit über⸗ n der Arbeiter einen ehmlich den Anbau halb darf e meine Getreide Wenn ſcho oder des Roggens. De wenn in Viernhein tion erzielt baut, ſo wählt er vorn ſteigt. ungemein billig. enhängende Ge⸗ chbarte Lam⸗ bau doch nicht ſind faſt amm das bena ige Obſt 1 1 f Die Wegränder Obſtbäumen bepflanzt. der h 0 erden. ſernheim keine zu ſo darf aſſen w wird, 1 1 Acht ge Wenn auch Vi wanne an Obſtgrundſtücken, wi pertheim beſitzt durchweg mit außer mpertheimer Weg und faſt alle davon So iſt der La abzweigend auf dem die abwerfen. Am ihm abzweigen⸗ an allen von i Neuzen⸗ e, die keils umſäumt, aum en Wegerändern des mit Kirſchbäumen en guten Ertrag hmlich Zwetſchenb egs, d an d digen Bod eſenw en Wege Feldrain des Wi ſan den Seitenwegen un Jahre ährt ſich heute ge prochene Bau erheblich eingebüßt. t gegenüber der f andwirtſcha von der Die Landmirkechafk zehnte an Bereulang und Umfang Etwa 15% der Geſamtbwölkerung ern 0 nur noch hatten aber die Soldaten die Slaſdt mit Gewalt geöffnet und drangen in die Abtei. E'ner der Obriſten, von Geburt ein Böhme, wider nzwiſchen enen. Die Stabsoffiziere dieſer Regi⸗ ich ſofort in die Abtei, ließen aber ihre Leute vor den verſchloſſenen Toren zurück und verſicherten die erſchrockenen Conventualen ihres Schutzes. IJ ö der Stadt erſch vor 1870, in denen Viernheim eine aus ernbevölkerung hatte. lt. age der Landwirtſchaft iſt augenblicklich ſehr feh Kleinlandwirte, Wernheim wendg zu finden, ſind es tens ei M L Die ſchlecht. während der Großbauer hier vollkommen ch mittlere Bauerngüter ſind in nhändig 2 Soldaten. Aber dies half alles nichts. Jetzt überſtiegen ſie die e eig: 4 etzte ſich an einer Türe des Kloſters mit gewaffneler Hand dem Andrange der plünderungs ſüchtigen Solda 7 8 1 en und töd — * gering und entſpre ältniſen der Gegenwart nicht zum minde⸗ d äußerf n ſin * L Die Einnahme n den Verh Mauern, riſſen endlich Stücke davon nieder und plünderten 9 end, aber der zn'ſſe b 7220 denſte fre 7 3 die Ernten ſind wohl für die D ſten. ich mit den Bürgern die preisgegebene Abtei 1 1 chaft an Vieh und Früchten aus; 120 Malter an der gemeinf deutet eu S 0 Er Die landwirtſchaftl'chen brlös kaum die Deckung der Unko ahl. „Veh 3 Mit Mühe hatten letztere den Soldaten von Mißhandlun— 6 * für teuerlaſten ern die Notlage des Bau— Seit altersher war — ten. es Ma li die Landwirtſchaft der erſt heimer * 1 Grund und Boden verſchlimm Nach icht, daß kaiſerliche Truppen in der Nähe ſeien, ver⸗ gen gegen Conventualen nur abzuhalten, aber auf die ließen ſie geg 5. ern noch um ein beträch n Mittag des andern Tages ſchnell die Stadt und zogen nach Steinheim hin. 0 die nahm ſte Rolle ein. Wenn irtſchaftlichen hland vom Jahre 5 großen w eu ſe e Erwerbszweig der Viern— Weltkriege Vor dem 8 sbruch des t im Erwerbsleben die er Bevölkerung. und induſtriellen Aufſchwung in D 1878 bis zum Au Landwirtſchaf chluß folgt). — S N * 2 ſeinem „So wahr ich Edelmann Mittag 3 Uhr ſollſt du an dieſem Auf dieſe Rede ent unter Bewachung, wurde aber rieten, u um da⸗ den Kloſter⸗ cht, weil vermutlich wegen der Kälte in der Nähe kein Waſſer zu bekommen war. Kurz nachher, o iſen, anweſen ger im Sinn hatte, als Dieſe wurde ihm ſoviel ch verſprochen und man nahm ihn von Se ten mehrerer ſchwediſchen Obriſten, die damals mit einigen Regimentern geworden; denn als di Refectorium, um ſich gegen Kälte zu ſchü zen, Feuer anmachten, ergriff die Flamme ſen, wozu er nun freleluch cheiden und vorſichtig betrug, keine hatte. Erſt ließ er ſich mit ihm in ein worin er allerlei Fal ſtricke legte, aber da⸗ mit gelange er bei der Glücklicherwe ſe wurde der Brand durch die Tätigkeit des dieners Klug mit We 5 0 1 . Beinahe wäre damals die 50 chickkale der Stadt und Abtei ig erzählt, auf Geheiß des Abtes Leonhard Colchen nach Seligenſtadt zu re t: 55 1 Hleppt Abtei ein Raub der Flammen Hanauer Bauern im n gel de S grünen 7 1 Fa ſung des Priors ncht zu ſch ie er erbo 1 en zu la faſt zu gleicher Zeit, wagte es der ior Leonard Walz, ein äußerſt beherzter Mann, der mliche, welcher uns di E 1 Seligenſtadt ang kommen waren, ſehr gut auf; doch befand ſich unter ihnen ein General, welcher aus Rache nichts mehr und weni i 8 2 2 4 tadt weitläuf li ſär zurückgelaſſen worden iſt, wurde nun vollends aufgezehrt und die noch vorhendenen Bücher oder Doku⸗ mente nach Hanau g 8 endlich und General bin, bis gen — 1 Commi wie mög fenbare Urſache 95 Ge präch ein * 2 a5 nad 0 ſelbſt bei dem ſchvediſchen Kommandanten Schonung für nächtlicherweile, als die Leute ſchliefen, das Gebäude die Abtei perſönlich zu erbitten. ſchon bis zum Dache hinan. hn ums Leben bring da ich Walz ſehr be Zweck Seli 2 ten, die ihm] menter begaben er zu erſcheinen, um den Ge⸗ if ernte ſich Walz f von den Obr ch von einem ſchwedi⸗ tten, in Schutz genommen. e ihm g ieß er ſi en Offizier vorführen und kat wi * S wied ng zu b Um die beſtimmte Stunde l afe er der T 75 2 Kirichbaume hängen“. neral um Schonu hei d. ür⸗ 5 ich ffiziere ni „Soll ich nun r dies doch ncht Mit Hülfe der ßen war dem Vollzug ſeines Be⸗ ſelbſt die F tten und chenfreundlichen O t Walz mit männl'c hem Mute: wirklich gehängt werden als Deb Of f holtes Bi nf 0 g beharrte der General au 7 * che der übrigen fehls und als wieder Zorn ſo ſag ſpra half „Jo ge ndern als eh ch eht mi lichen Mann“ ziere, die inzwiſchen dem General ken, daß er betrunken zu Bette entkam der Prior, den man aufſuchte, g. klich. leißig zutran⸗ gebracht werd ſo f * — 40 fi fe en mußte, ähnliche Auftritte hinderten zug der Stra ſchon zum Voll Solche und erf ſe ther v n der Zahl gewe 9 indeſſen die könche der Abtei, deren ſind, nicht, auf die Rück⸗ zu denken. Zwei von ihnen, die ſich in Mainz Mönch teckten en 0. damals 24 f kehr dahin Beim Hahnepeter Schneeglöckcher. Noch eiſig weht der Märzewind Un lärmt um Ho cholle bewirt— galt er doch im ſüdlichen Ried al — S einbauer die heimatliche auch nur der Kl ſchaftete, ſo führend 5 Von Richard Müller. und fortſchrittlich. Blitzt jo emol e Sunneſtrahl Aus dicke Wolke raus, ten liefert, wird hier „der ſelbſt auf dürftigen er Anbau der Gerſte, die in unſerer oagen 2 1 rtſchaftlich genutzten Fläche dient er 9 D Faſt 500% der landw dem Getreidebau. Sandböden noch ertragsreiche Ern viel angebaute. Hui!— pfeift's vum Nordpol wieſcht un m kal Un dreibt Dich fluggs ins Haus! f und Haus, s Beetche ſpitze ſchunn eeglöckcher eraus Doch draus um' Die Schnee D Brauzwecke vorzüg⸗ Miſch⸗ und Lehmbö die Schutzzölle in den letzten fe für eren erfolgt auf be 0 gnet i Weizen, der durch Jahren einen ſch 7 U Gegend wegen ihrer frühen Rei lich gee den. * Jetzt dicht emol e Friehlingslied Un ſing vun Lenz un Luſcht, in Lebenszeit fterſch erlebt, Als den verfluchte Winter jetzt, Ich hunn dorch all me Nix Bosha Wann's eiſig dorch die Been em zieht An ruff bis an die Bruſcht! — Wie der ſich wehrt un ſtrebt! Sein Zeit is umm— das wee n Verhältnis et man ihm doch be agen und Bau der Scheu⸗ 5 O tlichen Betrieben und Wenn auch die an⸗ ielte, wird in Moor- und f Etwa ½ des Getreidebaues nimmt Er ſtellt an die Bodenbe in. Der Haferanbau deckt nur den Be— n landwirtſcha den hieſig önen Preis erz gebaute Tabakfläche nur in einem gering zum Getreideanbau ſteht, ſo widm wirtſchaftung nur geringe Anſprüche. ſonderes Intereſſe. allein der Weizen e gelangt kaum zum Verkauf. Lößböden gepflanzt. darf in Wann Dein Salat un Dein Spinat Sich net zum Wachſe reht! Doch tröſchden Euch— am End muß doch Der Ga Jetz free Dich uff die Oſchderzeit, Wann noch keen Hinkel leht, 1 U, die Wel U fort in Schnee un Sturm, der Kurs verdreht 's im Kalenner ſteht, il Doch er dollt Als wär E Schon Anl. chd zum Land enaus, 7 1 iernheim] hofes finden wir vorne Gewinn V nige Erwerbszweig ihn weitgehendſte Rück den größten ten Qualitäten erzielt werden, der Tabakbau doch derje in der Landwirtſchaft, der heute d n auf Wenn auch keine beſ bleibt für die Landwirtſchaft ſichert. Es werden in nen und Schuppen nehmer ſicht. + itzen ſchunn — Anderechtater Nachdrud» Hoten. p etche Die Schneeglöckcher eraus! (Aus:„Beim Hahnepeter“. Gutenberg⸗Verlag⸗Mainz). . Betiel nan(Hellen. * * Dann draus ums B Ox. dd pia uuf lainlunx va jvpulne D uncpvog ul, 92 1 nd uo bokaecg Grog Aus zem 12 ueg) dun Bieq un Hinqusquvagz nk uo jvasqurg biaang Ibs 0 ö 0 ug und uusquupzge nvbtpog; un dungocplauvigz jpnjvnn n 0 nane Hue 22 Bokpy ulzaſpvu gog ne 22 dd AR 91 Buzeun bange 2 0 10 Juso L us Inv ug! 2 pon Jai zh In 1 Sn 8.61 D Avas 10 ctv pl. un nale 5129 ud vu n 1115 2 uva cpi 10 iS * 1 e uo rue dc e ese ad n van udoa 81 Jabs end une 0 Zucphea usuc ua pphule; dung us il go! mavnbidnv 2 ne usb jus aqui vaqes used su pq 10 L Ing 1 9d 5 1 ages 131ʃv 51 Hazuvq uo uslnvtzuzqog, Janes une vope ang 2 uu; usb nakze W sb anaue: Boba! 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Bon Albrecht Riederer Mancher Losbeſitzer wird in dieſen Tagen mit Kummer geſehen haben, wie der goldene Segen des großen Loſes in andere Hände ſich ergoß, während er wieder einmal leer ausging. Er mag ſich tröſten. Der Fall ſteht nicht verein⸗ zelt da, daß ein ſolcher Glücksfall dem davon Betroffenen zum Unglück wurde. Herr Glückſtein genoß als Dreher ein recht beſcheidenes Glück. Da warf ihm Fortuna, die launiſche Göttin, eines Tages einen Lotterie⸗ gewinn von runden hunderttauſend Mark in den Schoß. Kann man es Herrn Glückſtein ver⸗ übeln, wenn er daraufhin das Drehen aufgab und das neu erworbene Kapital möglichſt er⸗ tragreich anzulegen ſtrebte? Die Beteiligung an einem Ingenieurbüro währte allerdings nur kurze Zeit, war aber um ſo teurer, da es 50 000 RM verſchlang. Man ſollte nun anneh⸗ men, daß Herr Glückſtein in Zukunft vorſichti⸗ ger verfahren wäre. Aber er trat in eine Groß— ſohlerei ein, deren Inhaberin erſt ſechszehn Lenze zählte, während ein verkrachter Leder— händler ihr Angeſtellter war. Das Paar ver— ſtand es nicht nur, Herrn Glückſtein den Reſt ſeines großen Loſes aus der Taſche zu locken, ſondern hatte auch noch die Stirn, den nun wieder völlig Verarmten vor den Kadi zu ſchleifen. Jener Angeſtellte verlangte von ihm nämlich die Auszahlung von drei Monats- gehältern, wei“ Herr Glückſtein doch als Mit— inhaber dafür hafte. Aber da hatte das Ar— beitsgericht ein Einſehen und wies die Klage ab. Immerhin iſt Herr Glückſtein ſchlechter ge— ſtellt als vor dem Empfang des großen Loſes, denn ſeine Stellung als Dreher hat er nun verloren. In jüngſter Zeit war es vor allem die Tra— gödie des rumäniſchen Schuſters Joſef Dozzi, die da hinten„in den Schluchten des Balkan“ Aufſehen und Mitleid erregte. Der Brave hatte es in ſeinem faſt ſechzigjährigen arbeitſamen Erdenwandel zu einem ſchmucken Häuschen ge— bracht als ihn jüngſt die Glücksgöttin mit ei⸗ nem ganz großen Geſchenk bedachte. In der letzten Ziehung des alten Jahres gewann er eine Million Lei! In deutſchem Gelde ſind das zwar nicht mehr als 25000 RM, aber Dozzi konnte ſich allerlei dafür kaufen. Das tat er nun nicht, ſondern er hielt es zunächſt für ſeine Pflicht, alle die guten Freunde und Nachbarn an ſeinem Glücke teilnehmen zu laſſen, und es hub ein großes Feiern an. Nach einigen Tagen fuhr dann Dozzi nach Klauſenburg, um ſei⸗ nen Gewinn in Empfang zu nehmen. Er hatte es damit alſo nicht gerade ſehr eilig, und es betrübte den Gemütsmenſchen auch nicht beſon— ders, als man ihm ſtatt der Million nur 800 000 Lei auszahlte. Die vertraute er der Ortsbank von Klauſenburg an. Dann ſetzte er ſich wieder auf ſeinen Schemel und widmete ſich in ge⸗ wohnter Weiſe den ſchadhaften Fußbekleidun⸗ gen ſeiner Mitmenſchen. Und es zeigte ſich gar bald, daß er wohl daran getan hatte, ſeinen Lebenszuſchnitt in keiner Weiſe zu ändern. Denn eines Tages erhielt er einen großen mit vielen Siegeln beklebten Brief, in dem ihm die Bank mitteilte, ſie habe den Konkurs anmelden müſſen und ſein Guthaben ſei reſtlos verloren. Hans Sachſens Zunftgenoſſe ſetzte ſich über dieſe Laune des Geſchicks hinweg, beſaß er doch noch ſein Häuschen. Man würde eben das Zwiſchenſpiel mit dem großen Loſe als einen ſchnell zerronnenen Traum betrachten müſſen. Da erhielt Dozzi eines Tages wiederum ei⸗ nen großen ve ſiegelten Brief aus Klauſenburg, und zwar vom— Steueramt. Das verlangte von dem armen Schuſter nicht mehr und nicht weniger als 130 000 Lei, weil er doch eine Million Lei gewonnen habe. Dozzi lächelte ſchmerzlich: Es wär' ſo ſchön geweſen. Dann ſetzte er dem hochverehrlichen Steueramt haar— klein auseinander, wo das viele ſchöne Geld geblieben war. Mit dem Erfolge, daß er nach drei Tagen— ja, in ſolchen Fällen kann man auch mal ſchnell arbeiten!— einen neuen Be⸗ ſcheid erhielt, er ſolle ſofort zahlen, denn die Million ſei in ſeinem Beſitz geweſen. Dozzi war ſtarr, dann holte er einen Rechtsanwalt zu Hil⸗ fe. Vergeblich! Darauf fuhr der Schuſter mit ſeinem letzten Bargelde nach Bukareſt. Aber er drang nicht bis zum Finanzminiſter vor. Man ſpeiſte ihn in Vorzimmern ab. Als er endlich, ein gebrochener Mann, wieder im heimiſchen Städtchen anlangte, kam er noch gerade recht⸗ zeitig an, um der Verſteigerung ſeines Häus⸗ chens beizuwohnen, in deſſen Erlös ſich Steuer⸗ amt und Anwalt teilten. Schreck, ein Heilmittel gegen Gicht? Wenn man dem Arzt Glauben ſchenken will, der da kürzlich als Beklagter vor einem engli⸗ ſchen Gericht ſtand, ſo hat der gute Mann ein wundervolles Heilmittel für Gichtkranke gefun⸗ den, nämlich den Schreck. Der engliſche Aeſku⸗ lap war von einem ſeiner Patienten, einem biederen Gärtner, verklagt worden, weil der Kranke ſich mit der Behandlung nicht zufrieden erklärte. Der Gärtner meinte, er litte an einer Entzündung, während der Arzt auf Gicht er⸗ kannte. Im Laufe der Unterſuchung ließ nun der Mediziner— wie die Frau des Patienten beſtätigte— ſeinen ſchweren Inſtrumenten⸗ kaſten auf den kranken Fuß des armen Gärt⸗ ner fallen. Dieſer ging vor Schmerz in die Luft. Das rührte den Arzt angeblich nicht, ſon⸗ dern er meinte:„Sie ſollen einmal ſehen, wie aut Ahnen dieſer kleine Schlag tut. Der heilt Steppdecken doppelseitig Satin mit gut. Fullung 12.50 10.50 7* Steppdecken Kunstseide mit Satin- 8² rücken 21. 18. 12.75 Kissen 80/80 mit 2 Pfd. Federn mit o Pid. Federn beckbetten 130/150 1 Seegrasmatratz- Stell., mit Keil, 90/100 22. 17.50 2 9.95 7.50 5.95 4.30 Wollmatratzen Zteil.,„mit Keil, 90/100 33. 25. 18. 35.— 29.50 24.50 3⁰ 9³⁰ anten en Ne weiss ure atre legten and. Faden 4 Kapokmatratz. 50 steil. mit Keil. 90/190 Kindermatratzen 70/140 14.50 12.50 10.— 9.75 Settfedern Graue Federn per Pld. 4.30 3.30 2.20 1. 00 Weine Federn Weide Halbdaunen Weiſſle Daunen per Pfd. 21.00 15.00 Graue Daunen per Pfd. 13.00 453 per Pfd. 4.95 4.25 2.90 1.50 953 per Pfd. 8.78 7.75 7.25 6.75 5.9 3 11.00 8.50 Wir reinigen nRre Bettfedern mit der modernsten Reinigungsmaschine 65.— 88. 45. Bettbarchent 80 cm, rot, federdicht, farb- 95 echt M. 2.10 1.85 1.50 1.25 40 130 om, rot, federd., farb- echt M. 2.95 2.50 2.25 1.95 1.58 Farb. Dauneu- N 91.35 1460 1.20 2.60 130 em Incdanehrem M. 4.00 2.75 Sie voll und ganz.“ Anſtatt dem neuen Vottor Eiſenbart dankbar zu ſein, ſetzte der alſo un⸗ ſanft Behandelte den Mediziner vor die Tür und lief zum Kadi. Dort mußte der Kläger ge⸗ ſtehen, daß er ſeit dem Zwiſchenfall tatſächlich keine Schmerzen mehr verſpürte. Trotzdem konnte ſich das Gericht nicht zum Freiſpruch bereit finden, da es der Anſicht war, ein Arzt müſſe den Krankheiten mit anderen Mitteln zu Leibe gehen. So wurde der Fall vertagt. Die Entſcheidung iſt ja auch wirklich nicht ganz leicht. Nur ein Fremdling, ſagt man mit Recht, iſt der Menſch hier auf Erden; Mehr ein Fremdling als jemals iſt jetzt ein jeder geworden; Uns gehöret der Boden nicht mehr; es wandern die Schätze: Gold und Silber ſchmilzt aus den alten heili⸗ gen Formen; Alles regt ſich, als wollte die Welt, die geſtal⸗ tete, rückwärts; Löſen in Chaos und Nacht ſich auf und neu ſich geſtalten. Goethe. Großer Kaffeediebſtahl per Laſtaulo Huchenburg, 21. 3. In der Nacht zum Sams⸗ tag ſtatteten Einbrecher dem Lagerhaus der Kolonialwaren-Großhandlung Schneider einen Beſuch ab. Die Einbrecher drangen durch ein Fenſter in die Kellerräume und nach Durch— ſtoßen der Decke in den Lagerraum ein, au dem ſie 30 Sack Kaffee im Werte von zirte 6000 RM entwendeten. Das Diebesgut wurde auf einem Ford-Laſtkraftwagen verſtaut, der nach den polizeilichen Ermittlungen am Mor⸗ gen die Deutzer Rheinbrücke paſſiert hatte. Die Diebe ſind auf der Kölner Straße davonge— fahren. nah und Jern ö ö Gießen.(Von der Heſſ. Landesuniverſität.) Der Vorſteher der heſſiſchen Hauptſtelle für Pflanzenſchutz an der Landesuniverſität Gie— (ßen, Privatdozent Dr. G. O. Appel, hat eine an ihm ergangene Berufung als Lektor für Pflanzenkrankheiten und Gartenbau an die Univerſität Halle als Nachfolger von Profeſſor Dr. Hallrung abgelehnt. Darmſtadt.(Goethefeier in Darmſtadt.) Die Neuinſzenierung des„Fauſt 1“ mit Paul Wegener als Mephiſto und„Iphigenie auf Tauris“ in der Neuinſzenierung von Guſtav Hartung mit Franziska Kinz in der Titelrolle haben den großen Dichter zu uns ſprechen laſſen. Eine beſondere Gedenkfeier fand im Kleinen Haus des Landestheaters ſtatt, die unter der Leitung Guſtav Hartungs die ſchön— ſten Vertonungen Goethe'ſcher Gedichte brachte, neben Vorleſungen von Guſt. Hartung, Fran— ziska Kinz, Kurt Hirſchfeld und Kurt Weſter⸗ mann. Umrahmt war die Feier von den Ouver— türen zu„Zauberflöte“ und„Egmont“ durch das Landestheaterorcheſter. Eingeleitet wurde die Feier von einer Anſprache des Heſſiſchen Staatspräſidenten Dr. Adeluna. Neckarſteinach.(Vom Kraftwagen erfaßt.) Am Ortsausgang ereignete ſich ein Autounfall. Eine Frau Schlegel wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Perſonenwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert, wobei ſie eine Ge— hirnerſchütterung davontrug. Rot(Wiesloch).(Schußwaffe in Kinder- hand.) Beim Spielen mit einem geladenen Revolver entlud ſich die Waffe und das Ge— ſchoß durchſchlug Hals und Luftröhre des etwa achtjährigen Söhnchens des Landwirts E. Thome. Das Kind wurde ſofort in die Heidel— berger Klinik gebracht, doch beſteht wenig Hoff— nung, es am Leben zu erhalten. furchtbare Familientragödie Trunkenbold wird von ſeinen beiden Jöhnen erſchoſſen— Durch wirlſchaft⸗ liche Nollage zu Elend und Trunkſucht gekommen Furtwangen i. Schw., 21. 3. Im Zinken Katzenſteig ſpielte ſich eine furchtbare Fami— lientragödie ab. Der Metzger Auguſt Löffler, der als gewalttätiger Menſch bekannt war, kam ſpät abends wieder einmal in angeheiter⸗ tem Zuſtande nach Hauſe, von wo er faſt den ganzen Tag abweſend war. Er bekam mit ſeinen beiden im Alter von 19 und 24 Jahren ſtehenden Söhnen Streit. Beide fühlten ſich von dem Vater bedroht; der jüngere Sohn griff nach dem Revolver und ſchoß auf den Vater, auf dem dann noch von ſeinem älteren Sohn ein tödlich wirkender Schuß abgegeben wurde. Beide Söhne ſtellten ſich der Gen⸗ darmerie. Die wirtſchaftliche Notlage war die Quelle der Unzufriedenheit und der Streitigkeiten in der Familie des Metzgers Löffler. Löffler hatte erſt vor einigen Jahren ein eigenes Ge⸗ ſchäft angefangen, das jedoch infolge der Wirt⸗ ſchaftskriſe immer ſchlechter ging, ſodaß die Familie in Not geriet. Am Freitag ging Löff⸗ ler erſtmals zum Stempeln. In einer Wirt⸗ ſchaft blieb er ſitzen, wo ihn dann am Abend ſeine Frau abholen wollte, um ihn nach Hauſe zu bringen. Ihre Bemühungen veran⸗ laßten ihn zu Tätlichkeiten. Später trat Löff⸗ ler freiwillig, jedoch voll Ingrimm, den Heim⸗ weg an. Zu Hauſe hatten die beiden Söhne die Axt verſteckt und den Revolver des Vaters aus dem Verſteck im Keller auf die Seite ge— ſchafft. Als der Vater nach Hauſe kam, trieb er Frau und Kinder auf die Straße, ſuchte nach der Axt und begab ſich, als er ſie nicht fand, in den Keller, den Revolver zu holen. Der 19 Jahre alte Sohn trat dann dem Vater auf der Kellertreppe entgegen und gab drei Schüſſe auf ihn ab, ſodaß er ſchwer getroffen die Treppe herabſtürzte. Der unſelige Schütze ſtellte ſich ſofort der Gendarmerie. Der ältere Sohn blieb mit der Mutter im Haus zurück und gab nach etwa 20 Minuten auf den noch im Keller liegenden Vater einen Gnadenſchuß ab, der erſt tödlich wirkte. Wie die Unterſu⸗ chung ergab, ſaßen die drei erſten Schüſſe in Bruſt, Bauch und Schenkel, der vierte, von dem älteren Sohn abgegebene Schuß, war ein Kopfſchuß. Man nimmt an, daß der ältere Sohn ſich für die Tat des Bruders mitverantwortlich fühlte und nicht wollte, daß man den Bruder als Mörder betrachte, während er unbeſcholten blieb. Die Aufregung und eine Art Mitleids⸗ gefühl mit dem ſchwer verletzten Vater haben den jungen Menſchen vielleicht bewogen, den vierten tödlichen Schuß abzugeben. Beide Tä⸗ ter ſind voll geſtändig; die Mutter wurde eben⸗ falls in Haft genommen. Bauur glück auf der Pariſer Untergrundbahn Paris, 21. 3. Bei Erdarbeiten zur Aushe⸗ bung eines Untergrundbahnſchachts brach heute vormittag an der Bauſtelle in der Rue St. Denis, alſo mitten im Zentrum der Stadt. ein Stollen ein. Sandiges Waſſer überflutete die Arbeitsſtelle, an der ſich drei Arbeiter befan⸗ den. Zwei von ihnen konnten gerettet werden, der dritte wurde verſchüttet. Man fürchtet, daß er nicht mehr wird lebend geborgen werden können. Iſtern und Großreinemachen Wenn Mutter Natur alljährlich um die Oſterzeit ihr Haus aufs Schönſte ausſtaffiert, dann regt ſich bei unſeren Hausfrauen auch das unabweisliche Verlangen, dem großen Beiſpiel in ihrem eigenen Haushalt zu folgen. So beginnt denn, oft zum Leidweſen ſo man⸗ chen Ehemannes, das große Scheuerfeſt oder der Kampf mit dem Staube. In der langen Winterzeit, in der die Oefen geheizt und die Fenſter ſo viel geſchloſſen gehalten werden mußten, hat ſich in unſeren Wohnräumen eine große Menge Staubes angehäuft, der nach Beſeitigung verlangt: denn der Staub iſt ein Geſundheitsfeind, zumal in ihm häufig tauſende von krankmachenden Bakterien ent— halten ſind. Tritt der Staub in nicht zu großer Maſſe auf, dann vermögen wir dank der ver— ſchiedenen Schutzvorrichtungen unſeres Kör— pers uns ſeiner zu entledigen. Bei größeren Staubmengen aber erweiſen ſich die körperli— chen Sicherungen als unzureichend. Deshalb iſt eine zweckmäßige Staubvertilgung auch im Haushalt dringend notwendig. Leider liegt in der Art, wie in den Tagen vor dem Oſter— feſt die meiſten Hausfrauen dem Staub zu Leibe zu gehen, durchaus kein vernünftiges Syſtem, und es beſteht dabei die Gefahr einer Geſundheitsſchädigung, ſowohl für die Haus— frau ſelbſt wie für ihre nähere Umgebung. Zunächſt ſollte man bedenken, daß ſtets die Staubentfernung nach dem Prinzip„von oben nach unten“ vor ſich gehen muß, d. h. man muß im Zimmer mit der Reinigung der Decken an— fangen und mit dem Fußboden aufhören. Trockenes Fegen, Kehren, Wiſchen oder Klop— fen vertreibt nur den Teufel mit Beelzebub, denn hierbei fliegt der Staub nur auf, um ſich alsbald an anderer Stelle niederzulaſſen. Bei der Staubentfernung auf feuchtem Wege wer— den dagegen die Staubteilchen feſtgeklebt und ſomit unſchädlich gemacht. Teppiche und Decken reinige man— wenn möglich— im Freien, auch Kleider ſollten nie in geſchloſſenen Räu⸗ men ausgebürſtet werden. Bei der Säuberung des Faßbodens muß je nach deſſen Beſchaffen⸗ heit ein anderes Reinigungsverfahren Platz greifen. Parkett⸗Fußböden oder ſolche mit Li⸗ noleumbelag werden durch Wachs und Oelen ſauber und keimfrei gemacht, Stein- und Holz⸗ fußböden ſollen erſt gewaſchen und mit trocke⸗ nem Tuch nachgerieben werden. Wer ſich ge⸗ ſtatten kann, die Oſterreinigung mit Hilfe des Staubſaugers vorzunehmen, wird am bygie⸗ niſchſten verfahren. Schließlich unterſchätze man nicht die desinfizierende Wirkung von Licht und Luft. Deshalb kann man für die Reini⸗ gung der Wohnungen den Hausfrauen nur den Vat erteilen:„Laßt Sonne herein“! Geſchieht es mehrmals und immer nur für kurze Zeit, dann beſteht auch bei nicht lichtechten Stoffen keineswegs die Gefahr, daß die Sonne die Farben auszieht.