Wahlſplitter Der Schriftleitung des„Völkiſchen Beobach'⸗ ters“, Abteilung Bewegung, fordert, nach der „Frankf. Ztg.“, die Ortsgruppenleiter und SA.⸗ Führer auf, ihr ſofort folgendes„Material“ zu überſenden— Bilder ſeit 1922 ermordeter SA.⸗ und SS.⸗Männer, gewöhnlicher Parteige⸗ noſſen und Hitlerjungen. Neben Bildern von den Ermordeten ſind beſonders„erwünſcht“: Aufnah⸗ men von Aufbahrung, Trauerzug und den Hinter⸗ bliebenen. Außerdem iſt ausführlich die Ermor⸗ dung mit allen Einzelheiten zu ſchildern, die Par⸗ teizugehörigkeit des Mörders anzugeben und kurz über die Gerichtsverhandlung und das Urteil zu berichten. Schon die bisherigen Veröffentlichun⸗ gen der nationalſozialiſtiſchen Parteileitung über politiſche Mordtaten beweiſen, mit welcher Skru⸗ pelloſigkeit ſie den Totſchlag für die Propaganda ausnützte. Dieſer neue Aufruf zeigt, daß ſie be⸗ abſichtigt, dies ſchändliche Gewerbe auch künftig noch intenſiver zur Aufpeitſchung der Leidenſchaf— ten zu betreiben. *** Nachdem die„Seemannswahlen“ und der „Schlaganfall Hindenburgs“ rechtzeitig als Wahl⸗ ſchwindel erkannt wurden, wird nunmehr von ge— wiſſer Seite das Gerücht ausgeſtreut, daß die Regierung beabſichtige, die Umſatzſteuer zu er— höhen. Dieſes Gerücht krägt das Zeichen der Wahlmache derart deutlich an der Stirne, daß eigentlich niemand darauf hereinfallen ſollte. Es muß ſchlecht um die Sache derjenigen ſtehen, die zu ſolch ärmlichen Strohhalmen greifen! *** Man wird weiter verſuchen, den vermutlichen Hindenburganhängern zu erklären, Hindenburg ſei ja ſo gut wie gewählt, es komme alſo gar nicht mehr darauf an, daß alle, die am 18. März zur Wahl gingen, dies auch am 10. April tun. Die ſieben Millionen für Hindenburg wären doch nicht einzuholen, auch könne man aus dem Kampfe der NSDAP.⸗Preſſe erſehen, daß ſie das Spiel ſo gut wie verloren gebe uſw. Man will alſo Wahlflau⸗ heit erregen, Wahlmüdigkeit hervorrufen, um dann durch die geheime Mobiliſierung der eigenen Maſſen am 10. April doch einen Sieg zu errin⸗ gen. Auch dieſer Propaganda müſſen wir jeden Tag von uns aus entgegenwirken und erklären, daß nicht nur alle, die ſchon Hindenburg wählten, ihm am 10. April wieder die Stimme zu geben haben, ſondern daß der Millionenvorſprung noch vergrößert werden muß, was geſchehen kann, wenn jeder einzelne in der Hindenburgfront perſönlich wirbt und aufklärt. N Die Ludendorff'ſche„Volkswarte“(Nr. 11 vom 20. März 1932) erzählt, man habe allge⸗ mein die Wiederwahl Hindenburgs zum erſten Wahlgang erwartet und fährt dann fort: „Es kam aber anders, vor allem, weil aller— orts in letzter Stunde den zuverläſſig folgſamen Anhängern der römiſch⸗gläubigen Parteien, des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei eine ſchweigſame Wahl Hitlers befohlen wurde.“ Man kann ſo etwas mit beſtem Willen mit keinem anderen Ausdruck mehr charakteriſieren als mit Gehirnerweichung. ö Brüning im Wahlkampf. Wie vor dem 1. Wahlgang ſo wird Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning nach Beendigung des Oſter⸗ burgfriedens auch vor dem 2. Wahlgang um die Präſidentſchaft in mehreren öffentlichen Verſamm⸗ lungen ſprechen und zwar an folgenden Plätzen: am 4. April in Stuttgart, am 5. April in Karls⸗ ruhe, am 6. April in Erfurt, am 7. April in Hamburg, am 8. April in Stettin und am 9. April in Königsberg. Cokale Nachrichten »Die Aufführung der Operette „Verliebte Leut“ durch den Volkschor fiadet nicht am Oſterſonutag ſondern am Oſtermontag Abend im 8 Uhr im Kan pfen ſtatt, wobei auch die Tänzerinnen Ly de la Gu mit ihrer Tanzgruppe mitwirken wird. Das Oſterprogramm der DK. Einen groß angelegten Spielplan verkünden wir unſeren werten Freunden und Anhängern in der heutigen Nummer. Eine leiſtungsfähige 1. Hand: ballmannſchaft aus Darmſtadt kommend, gibt unſeren Schwarz Roten ihre Beſuchskarte. Wir geben uns heute keinen Täuſchungen hin, wenn wir behaupten, daß Stadivereine, namentlich in Hand— ball, eiwas Klaſſiſches zu bieten verſtehen, und vor- wiegend unſere Landes bauptſtadt iſt hier kein unbe— kanntes Pflaſter. Alſo Jugendkraftfreunde, zeigt hierfür das nötige Intereſſe. Nun unſere 1. Fußballmannſchaft. Wer Zeuge des großen Rivalenkampfes am letzten Sonniage in Mannheim⸗Waldhof war, iſt vorweg ſchon überzeugt, daß auch am Oſtermoatag ein intereſſantes Treffen winkt. Wir geben uns keinen Illuſionen hin, nein es iſt Tatſache, daß ſich eine ſehr ſtattliche Zahl Waldhöfer für Blauweißens Spielweiſe intereſſierten. Und das muß gegen Sandhofen, die ja in der letzten Verbandsſaiſon des Mannheimer Gaues als Meiſter hervorgingen, ſelbſtverſtändlich auch nicht anders kommen. Diejenigen Freunde, welche in Begleitung nach Waldhof gingen, bitten wir, durch den vollen perſönlichen Einſatz die hierfür notwendige Reklame zu bereiten. Unſeren w. Mitgliedern, Schutzmitgliedern, ſtätte zu gegebener Zeit am Lorſcherweg aufſuchen. Mannſchaftsaufſtellungen, Anſtoßzeiten ete. ſiehe Schaukaſten. Jugendkraft Heil! Der Pokalſchlager in Ludwigshafen: L8 C. Phönix— Sport ⸗Vgg. Alle Spiele im Rheinbezirk müſſen vor dem Pokalſchlager: Phönix Ludwigshafen— Sport⸗Ver⸗ einigung Amicitia Viernheim zurücktreten! Es ſteht feſt, daß dieſes Spiel die größte Anziehungs⸗ kraft in Mannheim— Ludwigshafen hat, denn der Sieger hat die beſten Chancen die Meiſterſchaft des Bezirks Rhein— Saar zu holen und ſich damit die Berechtigung zu erringen mit den anderen Po- kalmeiſtern aus München, Stuttgart und Frankfurt Entſcheidungsſpiele um den ſüddeutſchen Pokal aus- zutragen. Alle Vereine in Süddeutſchland haben das größte Intereſſe an dem Pokal, denn es be⸗ ſteht die Möglichkeit in den Endſpielen um die deutſche Meiſterſchaft mitzuwirken, falls das Ent⸗ ſcheidungsſpiel gegen den 3. ſüddeutſchen Meiſter gewonnen wird. Das müſſen ſich die Spieler der Sportvereinigung vor Augen halten. Sie müſſen am Sonntag das Spiel ihres Lebens liefern, alles hergeben und kämpfen bis zum letzten Augenblick. Der Phönix iſt auf eigenem Platze zu ſchlagen! Was Mundenheim fertig gebracht hat, ſollten die Grünen erſt recht können. Mitglieder u. Anhänger begleitet die Mannſchaft! Nirgends iſt es notwen- diger die Mannſchaft moraliſch zu unterſtützen als gerade in Ludwigshafen! Am Oſtermontag beſucht der feine Fußballkenner das Spiel VfR.— Bayern München auf dem Platz an der Eichbaumbrauerei. Dort wird er die beſte Fußballmannſchaft Deutſch— lands am Werk ſehen. Achtung! Achtung! Hand— baller! Der Vorſtand hat ſich entſchloſſen eine Handballabteilung zu gründen. Wer in der Sp.⸗ Vgg. ſpielen will, melde ſich in der Geſchäftsſtelle. „ Die Firma Landauer bleibt in Mannheim. Durch das vermittelnde Eingreifen der Behörden und durch Entgegenkommen des Haus- beſitzers iſt es gelungen, eine Einigung herbeizu⸗ führen und den Betrieb für Mannheim, unter Weiterbeſchäftigung der 70 Angeſtellten, zu erhalten. Die Brüder Landauer A. G. ſelbſt führt das Ge— ſchäft nicht fort. In der Inhaberſchaft iſt inſofern ein Wechſel eingetreten, als der bisherige Geſchäfts- jührer des Hauſes, Herr Walter Landauer, das Geſchäft als Eigentümer übernommen hat. Das Geſchäft wird unter dem neuen Inhaber in alter bekannt ſtreng reeller Form weitergeführt. Hinweis. Wie erhalte ich meine körperlichen und geiſtigen Kräfte? Ueber dieſe wichtigſte aller Lebensfragen erhalten Sie Antwort und Aufſchluß und dazu noch eine Probedoſis von Dr. med. Schulze's Fregalin völlig koſtenlos und unverbindlich. Wir verweiſen auf das Inſerat in dieſer Nummer, leſen Sie das— ſelbe in Ihrem Intereſſe genaueſtens und ſchreiben Sie noch heute an Dr. med. H. Schulze G. m. b.H. Berlin⸗ Charlottenburg 2. U. T.⸗Film⸗Palaſt. Heute Gründonnerstag und morgen Karfreitag Nur 2 Tage! 2 große Volksabende. Eintritt nur 30 Pfg. Ein kolloſſales Prachtprogramm erſten Ranges.„Bruder Vernhard“ Phantome des Glücks(Der Mann in Feſſeln).„Der hl. Felſen(Moſes u Chriſtus). Schweizer Alpen⸗ päſſe. Wie Sie ſehen, geht heute und morgen ein extra ſtarkes Programm vom Stapel, das ausge— ſucht wurde nur für dieſe beide Tage, ein herr— liches prachtvolles Karfreitagsprogramm. Zeigt man doch das unvergeßliche Meiſterwerk„Bruder Bernhard, der Eremit“, ein Triumpf der Liebe, Hingabe, Entſagung und Auſopferung, das ſtrenge Leben hinter Kloſtermauern. Wer möchte nicht dieſes hochkünſtleriſche Filmwerk ſehen, ich glaube alle. Im 2. Teil ein großes Ereignis für jeden, der gewaltige Großfilm„Phantome des Glücks“ (Der Mann in Feſſeln) ein tiefergreifendes Schick ſal hinter Zuchthaus mauern, ein Film, der zu allen ſpricht, der alle angeht in 11 Akten. Es iſt ſchade, daß dieſer Film nur 2 Tage zur Auff ihrung kom⸗ men kann. Im 3. Teil zeigen wir den wunder- baren Karfreitagsfilm„Der heilige Felſen“. Der Freunden und Gönnern recht frohe Feſttage wün⸗ ſchend, in der Erwartung, daß ſie alle die Kampf⸗ N Film ſchildert das Leben Moſes und Chriſtus, ſo⸗ wie dem Volke Israel. Alle müſſen auch dieſes glänzende Werk ſehen. Zum Schluſſe ein ſchöner Naturfilm„Schweizer Alpenpäſſe“. Dieſe glän⸗ zende einzigartige Großfilmſchau nur 2 Tage und nur 30 Pfg. Sichern Sie ſich Plätze, da groß er Andrang. Achtung! Ab Samstag die größte Ton⸗ filmkanone„Der Zinker“. K. J. Traumgeſpenſt Hämmern und hacken mit triefendem Nacken und zerrendem Schmerz in zuckendem Herz. Röcheln und keuchen mit geiferndem Munde— Stierende Blicke zerbohren die Runde und viehiſcher Schrei— Irrſinn im Flattern der Arme, die giftſchlangengleich gieren nach mir, nach meiner Kehle, die, ſaftlos, in heißer Trockenheit, die grabesfeuchten Finger fühlt. Sy. Bekanntmachung. Die Klagen, daß die Wohlfahrtsunterſtützungs⸗ empfänger ſich im Verkehr mit der Behörde und und ihren Beamten ungebührlich benehmen, nehmen leider nicht ab. Erſt heute früh waren Auftritte auf dem Wohlfahrsbüro, die die Hilfe der Polizei notwendig machten. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß wir in Hinkunft gegen derartige Radauhelden Strafantrag wegen Beleidigung und Bedrohung ſtellen werden und weiſen gleichzeitig darauf hin, daß die Kleine Strafkammer Mainz vor einigen Tagen gegen einen Wohlfahrtsunter— ſtützungsempfänger, der die Beamten des Wohl- fahrtsamts angegriffen, beleidigt und durch Fauſt⸗ ſchläge mißhandelt hat, eine Gefängnisſtrafe von 7 Monaten ausgeſprochen hat. Bei der Urteils- begründung hat das Gericht ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Wohlfahrtsbeamten in ihrer gewiß nicht leichten Arbeit ganz beſonderen Schutzes bedürften, ſodaß auf eine exemplariſche Strafe hätte erkannt werden müſſen. Wir bitten unſere Ge— meindeeinwohner, die in irgend welcher Angelegen— heit das Rathaus aufſuchen müſſen, ſich im Ver— kehr mit den Beamten zu keiner Unbeſonnenheit hinreißen zu laſſen, damit unliebſame Weiterungen vermieden bleiben. Viernheim, den 23. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sportplätze an der Lorſcher⸗Straße mit Sport- Y. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Das Oſter⸗Programm 1932: —Odſter Sonntag Frei Oſter⸗Montag:(Fußball). Platz 1, Beg. 3 ½ Uhr Großer Propaganda-Rampf Meraneim 1.—BHfaſm. Sandnoteg. (Bez.⸗Meiſter 1931/32)(Gaumeiſter Badens 31/32) Platz 2: Viernheim 1. Priv.— Mhm.-Sandhofen 2. 2 Uhr Groß. Gandballtreffen Platz! Beg. 2½ Uhr Viernheim 1.— Darmſtadt 1. (A-Meiſter 1931/32). Fußboll(auswärts): Bensheim 1.— Viernheim 2. Anſtoß t. d. Samst.⸗Nr. Heppenheim?.—„ 3.„„„ Gerichtſteiten 1.— Viernheim 1. Jugend. Unſeren w. Freunden u. Anhängern wünſchen wir ein recht frohes Feſt, mit dee Bitte, recht zahlreich auf dem Jugendkraftſportplatze zu erſcheinen. Die Sportleitung. NB. Achtung Kegelluſtige! Am Oſtermon- tag von nachmittags 3 Uor ab beginnt auf der Kegelbahn in der Sporthalle ein Meiſter- Kegeln. Der beſte Kegler erhält eine von einem Mitgliede geſtiftete goldene Armbanduhr. Wer wagt es? Unſere Lokalitäten halten wir, bei Verabreichung von la. Speiſen und Getränken über die Feſttage beſtens empfohlen. Heute Donnerstag abend 8 Uhr im Lokal „Zur Harmonie“ wichtige Spielausſchnß⸗ Sitzung. Mitgieder erſcheint reſtlos.— Alle Spielführer werden auch an dieſer Stelle auf die heute Abend angeſetzte wichtige Zuſammenkunft hingewieſen. Bleibe keiner fern. „Sportler“ trainiert zu bevorſtehenden großen Waldlauf! 1 „ Unſere nüchſte Ausgabe erſcheint am Karſamstag. Inſerate für dieſe Oſternummer wollen frühzeitig aufgegeben werden. Viernheimer Anzeiger. Central⸗Filmſchau Zwei auserleſene Filmwerke für Gründonners⸗ tag und Karfreitag im Ceſipa„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“ und„Mädchen am Kreuz“ od.„Marias Leidensweg“. Nur 304 Heute Gründonnerstag und morgen Karfreitag zeigt man im Cefipa das Filmwerk, das die ganze Welt intereſſiert, an dem ſich Millionen ſchon erbaut haben und nie vergeſſen werden.„Der Herrgott⸗ ſchnitzer von Oberammergau“, nach dem weltbe⸗ rühmten Roman von L. Ganghofer. Wunderbare Täler und Gebirgslandſchaften von Oberammergan umrahmen dieſen herrlichen Großfilm. Ein Spiel von Freud u. Leid, ein Volksſtück für Alle. Eine Sehenswürdigkeit. In der Hauptrolle Hans Beck⸗ Gaden. Im 2. Teil zeigt man„Mädchen am Kreuz“ oder„Marias Leidensweg“. Ein Film- werk von ergreifender Wirkung, ein hochdramatiſches Schauſpiel, das allen zu Herzen geht. Nie wird man ein ſchöneres und ergreifenderes Filmwerk ge⸗ ſehen haben. In der Hauptrolle die ſchöne Evelyn Holt. Alles in allem ein Weltſtadtprogramm, das Niemand verſäumen darf. Der weiteſte Weg lohnt ſich. Gottesdienſt Orduung der katholiſchen Gemeinde V'heim Karfreitag. 8 Uhr Gottesdienſt, darauf Predigt; Abends 6 Uhr Andacht. Am Gründonnerstag und Karfreitag die üb— lichen Betſtunden, deren Beſuch den Gläubigen herzlich empfohlen wird. Die Kollekten an beiden Tagen ſind für das hl. Land und das hl. Grab. Karsamstag. Die hl. Weihen beginnen um 6 Uhr; /28 Uhr Hochamt, darauf Weihe des Oſterwaſſers. Um Oſter⸗Morgen ¼6 Uhr Auferſtehungs- feier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe und Aus- teilung der hl. Kom. Der Beichtſtuhl am Oſter⸗ ſonntag⸗Morgen fällt aus. Gemeinſchaftl. Kom der Kinder der Herren Lehrer: Kumpa, Devis u. E. Lipp Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Freitag, den 28. märz(Karfreitag). Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Schweſterſtation. Vormittags 10 Uhr: Feſer des heillgen Abend- mahls und Beichte. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 26. März Sabatt⸗Anfang „-⸗-Morgen „ Nachm. „ Abend Wochentag⸗Abend 5 Morgen Zaw 18. Ador Sch. 6,20 Uhr 8,30 3,30 7,35 7,00 7.00 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunder Männergeſang⸗Verein. Donnerstag abd. ¼9 Uhr Singſtunde. Pünktlich um 8 Uhr Vorſtands⸗ fitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Präſident. Süänger-Einheit. Samstag abend pünktlich 8 ¼ Uhr Singſtunde. An die ſäumigen Sänger richten wir den dringenden Apell, die Singſtunde regelmäßig und pünktlich zu beſuchen. Der Vorſtand' Turnverein von 1893. Sportplatz 1(Wieſenweg). Oſtermontag groß Freundſchaftsſpiele in Viernheim. Fortuna Heddesheim 1.— Turnverein 1893 1. Beginn /½4 Uhr.— ½3 Uhr Handballſpiel: Turnverein Waldhof 1. geg. Turnverein 1893 1. 1 Uhr: Fortuna Heddesheim 2. geg. Turnverein 1893 2. M. Das ſportliebende Publikum iſt zu dieſen intereſſanten Spielen herzlich eingeladen. Die Leitung. Freitag nachm, ab 2 Uhr Training für ſämtliche Abteilungen auf dem Sportplatz. Anſchließend Spielerverſammlung der Hand- und Fußballer im Vereinshaus. A haben os mehl nö. MHaen pie zu damen, denn die Bewelſe ſprechen mehr als alle ſchönen Worte für unſer ſeit Jahren bekanntes Blut- u. Nerven ⸗Regenerations⸗ mittel„Fregaſin“. Biele Tauſende, die unſer, Fregaun“ bereits 26 5 genommen haben, ſind nicht enttäuſcht worben. Außerordent⸗ 90 ö iich bewährt hat ſich„Fregalin“ bei Nervoſität, allg. Schwäche, Mattigkeit, Schwindelanſällen und rheum. Leden. Fragen Sie Ihren Arzt.-Leſen Sſe recht genau, was die Abgebildeten von ſelbſt über„Fregalin“ ſchreiben und Sie werden ſich ein Arteil bilden können.- Wir verweiſen 1115 beſonders auf ntfettung“ und Fregalin⸗Huſtenpaſtillen“ gegen Heſſerleſt und Erkrankung er Aimungsorgane. Der Verſand erfolgt durch Miner va⸗ „Dr. med. H. Schulzes Geſundheitstee zur Apotheke, Berlin⸗Charlotlenburg. Ole Hetſtellung 8 1 5 unter wiſſenchafllicher Uberwachung. allen Apolheten zu haben. Aingham in Bayern, oſt Teiſen⸗ or. Kann Ihnen die Mitte lung 8 machen daß mein Blutnervenſeiden, Mü⸗ digkeit und Arbeitsunluſt verſchwunden ſind. Kann nun wieder alles arbeſten und fühle mich ganz wohl u. dies nach Verbrauch von 4 Schachteln Fregalin. bin. Marie Kammhuber Sbhlutten bei Neiden⸗ burg. Oſi⸗ preuß en. 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Name: Stand: Ort: Werſand I Adreſſe bitte mit Bleiſiſft ſchreſben! agen“ J Auf Wunſch ſenden wir Ihnen um onſt u. ohne Berbindl. 1 probepadung, dazu das goldene Buch des gebens, Dr. med. H. Schulze G m. b.,, Bin Eharlotlendurg 2 viernheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) Er i täglich mit Ausnahme der Sonn- und 17 Viernheimer Feiertage.— Bezugspreis monatl. i ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährli ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21877 Amt tankfurt a. M. Zellungsverbole am laufenden Band „Rote Fahne“ verboten. Berlin, 23. 3. Der Polizeipräſident hat die kommuniſtiſche„Rote Fahne“ auf die Dauer von fünf Tagen verboten. „Angriff“ verboten. Berlin, 23. 3. Der Polizeipräſident hat von heute ab den„Angriff“ auf fünf Tage ver— boten. Verbot einer nationalſozialiſtiſchen Zeitung in Bochum. Bo hum, 23. 3. Die national'ozialiſtiſche Zeitung„Rote Erde“ in Bochum iſt durch Ver— fügung des Oberpräſidenten bis einſchließlich 27. März verboten worden. Zeitungsverbote in Süddeutſchland. München, 23. 3. Die kommuniſtiſche„Neue Zeitung“ wurde wegen Beſchimpfung des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers und leitender Beamter des preußiſchen Staates auf die Dauer von einer Woche verboten. Die nationalſozialiſtiſche Wochenſchrift„Der S. A.⸗Mann“ wurde wegen Beſchimpfung des preußiſchen Innenminiſters auf die Dauer von zwei Wochen verboten. Verbot ver„Neuen Nationalzeitung“ in Augsburg, Augsburg, 23. 3. Die nationalſozialiſtiſche „Neue Nationalzeitung“ wurde von der Poli— zeidirektion bis zum 28. 3. verboten. Zeitungsverbote in Schleſien. Breslau, 23. 3. Vom Oberpräſidenten der Provinz Niederſchleſien wurde heute die natio— nalſozialiſtiſche„Schleſiſche Tageszeitung“ nebſt ihren Kopfblättern vom 24. März bis zum 28. März verboten. Anlaß dazu gab ein Aufruf, der ſchwere Beſchimpfungen der preu— ßiſchen Polizei enthielt. Gleichzeitig wurde wegen Beſchimpfung des preußiſchen Innen— miniſters und der preußiſchen Polizei gegen die Wochenblätter„Schleſiſcher Beobachter“ u. „Deutſche Oſtfront“ für die Zeit vom 24. März bis zum 6. April ein Verbot ausgeſprochen. 1 Abgekürztes Zeitungsverbot. Braunſchweig, 23. 3. Der Verlag des „Volksfreund“ erhielt vom Reichsinnenmini⸗ ſterium die telegraphiſche Nachricht, daß das vom braunſchweigiſchen Innenminiſter ausge— ſprochene vierwöchige Verbot ſoweit abgekürzt worden iſt, daß die Zeitung mit den Kopf— blättern ab 23. März wieder erſcheinen kann. * Hiller proleſliert wegen der Jeitungsverbole Berlin, 23. 3. Hitler hat an Reichsinnen⸗ miniſter Groener ein Telegramm geſandt, in dem er ſich darüber beſchwert, daß in Preußen während der letzten Tage 25 nationalſoziali⸗ ſtiſche Zeitungen auf fünf Tage verboten wor⸗ den ſeien. „Redakleur bei Nacht“ Das WTB. im Rundfunk Frankfurt a. M., 23. 3. Donnerstag abend 22.50 Uhr übertragen der Südweſtfunk und der Südfunk von der Frankfurter Zweigſtelle des WIzB. einen Hörbericht, der auf Schallplatten aufgenommen iſt. Auf dieſe Weiſe ſoll dem gro⸗ ßen Publikum Gelegenheit gegeben werden, ei⸗ nen Einblich das Weſen des Nachrichtendien⸗ ſtes zu ge anen, das wohl der Mehrzahl aller Hörer unbekannt iſt. Die Hörfolge ſteht unter dem Titel„Nachtarbeit“. — Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzei (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen bann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Donnerstag, den 24. März 1932. Kriegskorreſpondenk am Frick des Kriegsgewinnlers Die gelehrigen Söhne Oſtaſiens haben dem Abendlande nicht nur die modernen Kriegs— methoden, ſondern auch ſeine Kriegsgewinnler abgeguckt. Alle diejenigen, die in der letzten Zeit aus der internationalen Konzeſſionszone in Schanghai und aus Tſchapei nach Nanking flüchteten, ſingen ein Lied vom Kriegsgewinn— ler im eigenen Lande, der ſich jede Dienſtlei— ſtung auf ihrer Flucht mit dem Gold auf— wiegen ließ. Eine der unangenehmſten Erfah- rung mit Kriegsgewinnlern machte der Mit⸗ arbeiter einer Zeitung in Schanghai, der zur Berichterſtattung über die Kämpfe zwiſchen Chineſen und Japanern nach Tſchapei entſandt „„und das Anglſük ſchreitet gchweres Laſtwagenunglück 90 Meter tiefe Böschung hinabgestürzt nee,— Ein Todesopfer wa Oaſſau(Lahn), 23. 3. Auf der Straße Naſſau⸗ Singhofen verunglückte am Dienstag ein Laſt⸗ auto, wobei der Chauffeur den Tod fand. Als ſich der mit Schwemmſteinen beladene Laſt⸗ kraftwagen auf halber Höhe befand, glückte dem Führer nicht die Umſchaltung auf einen kleineren Gang. Die Bremſe verſagte und das Auto ſtürzte rückwärts, ſich überſchlagend, einen 80 Meter hohen Abhang hinunter. Während der Beifahrer ſich durch Abſpringen retten konnte, drang ſeinem Bruder, dem 21⸗ jährigen Chauffeur Joſef Irlich, das Steuerrad in den Hals. Er wurde dann herausgeſchleudert und blieb ſchwerverletzt liegen, daß er nach wenigen Minuten ſtarb. Leichtſinn und Alkohol fordern ein Todesopfer— Radfahrer vom Lastauto überfahren Frankfurt a. M., 23. 3. Aus der Arnburger Straße bogen zwei Radfahrer in die Höhen⸗ ſchnell! ſtraße ein. Von hinten her fuhr ein Laſtzug einer Kohlenhandlung an ihnen vorbei, ſchwer beladen. Der eine der beiden Radfahrer, der in der Rohrbachſtraße wohnhafte Heinrich R. im Alter von 48 Jahren, der nach Ausſagen von Zeugen angetrunken war, verſuchte, ſich mit der einen Hand an dem vorbeifahrenden Laſtzug abzuſtoßen. Dabei griff er fehl und ſtürzte zwiſchen Motorwagen und Anhänger. Die Räder des Anhängers gingen ihm über Bruſt und Kopf, wobei er ſo ſchwere Verletzun— gen erlitt, daß er nach kurzer Zeit verſchied. Jurchtbares Brandunglück fordert drei Menschenleben Viechtach(Niederbayern), 23. 3. Ein ſchwe⸗ res Brandunglück, dem drei Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich in der Nacht zum Dienstag in Rottenbuehl. Auf bisher un⸗ geklärte Weiſe entſtand in dem Wohnhaus der Familien Biller und Wenſauer ein Brand, der das Haus einäſcherte. Dabei fanden der 30jäh— rige Sohn und die Tochter der Familie Biller ſowie das 7jährige Töchterchen der Familie Wenſauer den Tod in den Flammen. Erauſiger Mädchenmord in Paderborn 24jährige Hausangeſtellte von ihrem Dienſigeber und deſſen John ermordel — die Leiche zerſtückelt und die Teile der Jund auf dem heuboden Paderborn. Ein grauſiger Mädchen⸗ mord hält die Bevölkerung von Paderborn und Umgebung ſeit Dienstag in Aufregung. Die 24jährige Hausangeſtellte Martha Kaſpar, die ſeit mehreren Tagen verſchwun⸗ den war, iſt auf gräßliche Weiſe getötet und zerſtückelt worden. Als mutmaßliche Täter wurden ihr Dienſtherr, der Viehhändler Meyer, und ſein älteſter Sohn feſtgenommen. Obwohl ſie hartnäckig leugnen, iſt das Be⸗ weismaterial gegen ſie äußerſt ſchwer. Die Hausangeſtellte Martha Kaſpar, geboren am 7. November 1908 in Illow(Kreis Neiden⸗ burg), die ſeit längerer Zeit in Dienſten des Viehhändlers Meyer ſtand, war ſeit Freitag, 18. März, ſpurlos verſchwunden. Am Sonntag nachmittag fanden nun Spaziergänger in den nördlich der Stadt gelegenen Tallewieſen Teile eines weiblichen Körpers. Polizei und Militär wurden ſofort alarmiert, und ſie ſuchten den Fundort nach weiteren Lei⸗ chenteilen ab, fanden jedoch nichts. Es tauchte ſofort der Verdacht auf, daß die gefundenen Leichenteile, mit dem Verſchwinden der Kaſpar in Zuſammenhang ſtanden. Die Vernehmung der Familienmitglieder des Viehhändlers Meyer, des Dienſtherrn der Ver⸗ ſchwundenen, führte dann auch zur vorläufigen Feſtnahme des Viehhändlers und ſeines älte⸗ ſten Sohnes. Es ſteht feſt, daß beide ſich ſchon ſeit langen Jahren an den weiblichen Hausan⸗ geſtellten vergriffen haben. Im Laufe der Vernehmungen auf dem Po⸗ lizeirevier verwickelten ſich die Feſtgenomme⸗ an verſchiedenen Klellen verſteckt nen fortgeſetzt in Widerſprüche. So weichen z. B. die Zeitangaben über ihr Alibi erheblich voneinander ab. Außerdem ſteht mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß einer von beiden Beziehun— gen zu der Kaſpar unterhalten hat, die nicht ohne Folgen geblieben waren. Am Dienstag konnte die Mordkommiſſion und die Paderborner Kriminalpolizei weitere wichtige Feſtſtellungen machen. Dieſe Feſtſtel⸗ lungen ergeben nahezu den Beweis dafür, daß man es mit einem in ſeiner Art furchtbaren Luſtmord zu tun hat. Nach ſtundenlangem Suchen in dem Hauſe der Verhafteten fand die Mord⸗ kommiſſion auf dem Heuboden, unter dem Heu verſteckt, abgeſchnittene Körper⸗ teile der Getöteten. Ebenfalls wurden dort die Kleider gefunden, m' denen ſich die ermordete Kaſpar nach Anga⸗ be der Familie Meyer entfernt haben ſoll. Noch in der Nacht hat die Feuerwehr im Verein mit der Polizei den in der Nähe des Mordhauſes gelegenen Teich, den ſog. Riemekekolk, ausge⸗ pumpt. Auf ſeinem Grunde wurden weitere ſieben Leichenteile gefunden. Außerdem wurden blutbeſchmutzte Eiſenteile in der Wohnung ent⸗ deckt. Es ſteht ziemlich einwandfrei feſt, daß nur die Verhafteten als Täter in Frage kommen. Ein Geſtändnis iſt bis zur Stunde von keinem der beiden abgelegt worden. Welchen Zynis⸗ mus die Mörder an den Tag legen, beweiſt die Aeußerung des verhafteten Sohnes, man könne in gar nicht ins Gefängnis bringen, er ſei ja lungenkrank. FC 49. Jahrgang worden war. Der Dampfer, mit dem er nach Tſchapei fuhr, hielt in der Mitte des Pangtſe, ſo daß er noch eine Dſchunke mieten mußte, um ans Ufer zu kommen. Für dieſe Dſchunke wur— den erſt einmal zwei Pfund Sterling und fünf Schillinge berechnet. Nun mußte aber noch eine Verbindung zwiſchen Dampfer u. Dſchunk hergeſtellt werden. Das geſchah mit Hilfe eines Strickes, an dem der Preſſemann in die Dſchunke hinunterklettern ſollte. Für dieſe Hilfeleiſtung mußte er noch ein Pfund Ster⸗ ling entrichten. Als der Kriegskorreſpondent dann mittwegs zwiſchen Dampfer u. Dſchunke in der Luft ſchwebte, erwies es ſich, daß der Strick zu kurz war. Da er keine Luſt hatte, in den reißenden Yangtſeſtrom zu ſtürzen, mußte er ſich dazu bequemen, dem Kriegsgewinnler über ihm weitere dreizehn Schillinge für einen längeren Strick zu zahlen. Er erklärte bei ſeiner Rückkehr nach Schanghai, die Tage und Nächte an der Front ſeien nicht ſo ſchlimm geweſen wie die Minuten, die er am Strick über dem Yangtſe verbracht hätte. ——ꝓ ũr kein deulſches Moralorium Berlin, 23. 3. Es gehen augenblicklich in Deutſchland und im Auslande Gerüchte über ein angeblich bevorſtehendes deutſches Mora— torium um. Hierzu erfahren wir von unter— richteter Seite, daß von keiner Stelle in Deutſch— land die Erklärung eines Moratoriums beab— ſichtigt iſt. Die nalionalſozialiſliſche Klage vor dem Staalsgerichtshof Leipzig, 23. 3. In dem Streitverfahren, das die NSDAP. gegen Preußen wegen Beſchlag— nahme von Material anhängig gemacht hat, wird vorausſichtlich morgen vormitlag vor dem Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich über den Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Ver— fügung verhandelt werden. Neue natio nalſozialiſtiſche Klage beim laaksgerichlshof München, 23. 3. Rechtsanwalt Dr. Frank II. hat als Vertreter der NSDAP. und Hitler we— gen des vom Reichsinnenminiſter aufgrund der Verordnung über den Oſterfrieden an ſämt— liche deutſche Sendegeſellſchaften gerichteten Verbotes politiſcher Anſprachen im Rundfunk Klage beim Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich erhoben, da damit Adolf Hitler als Kan⸗ didat für die Reichspräſidentſchaft unterſagt ſei, im Rundfunk zu ſprechen. Der Präſidenk der Neuyorker Handelskammer in Berlin 0 Sitlas H. Strawn, der Präſident der Handelskammer von Neu vork, iſt mit ſeiner Gattin in Berlin einge troffen, nachdem er an dem Internationales . in Paris teilgenommen atte. 0 nah und Jern Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch in der Trunkenheit). Ein 43 Jahre alter Schmied aus Karlsruhe verſuchte in angetrunkenem Zuſtande bei dem Brückenpfeiler auf der bayeriſchen Seite über das Brückengeländer zu ſteigen, um in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein zu ſprin⸗ gen. Durch Paſſanten konnte er von ſeinem Vorhaben abgehalten werden. Da er ſtark be⸗ trunken war, wurde er in Schutzhaft genommen Bechhofen.(Motorradunglück.) Der kathol. Pfarrer Peter aus Bechhofen fuhr auf ſeinem Motorrad in das Dorf ein, wobei ihm Hunde ins Rad ſprangen und ihn zu Fall brachten. Der Verunglückte blieb ſchwer verletzt liegen und mußte auf einer Tragbahre ins Pfarrhaus gebracht werden. Er erlitt u. a. ſchwere Kopf— verletzungen. Ein Soziusfahrer blieb unver⸗ letzt, das Motorrad wurde fahrunfähig. Niederauerbach.(Neueinſtellungen in der Schuhinduſtrie.) Die Schuhfabrik Langermann kann eine Belebung der Fabrikation regiſtrie— ren. Es wurde bereits zu Neueinſtellungen von Arbeitskräften geſchritten, die noch an⸗— dauern. Sulzbach(Murgtal).(Selbſtmord.) Ein nervenkranker 58 Jahre alter Fabrikarbeiter 0 von hier hat ſich im Gemeindewald Gaggenau erhängt. Der Lebensmüde war ſchon längere Zeit gemütskrank und trug ſich ſchon lange mit Selbſtmordabſichten. Mutterſtadt.(Ueberfahren.) Der 12jährige Karl Bauer fiel beim Radfahren unter ein be⸗ ladenes Fuhrwerk und wurde überfahren. Er wurde ſchwerverletzt zum Krankenhaus Lud— wigshafen gebracht. Lauterburg.(Freche Fiſchdieberei.) Drei Arbeitsloſe, einer aus Wörth und zwei aus Pfortz, wurden hier bei einem verbotenen Fiſchhandel ertappt. Sie brachten Hechte zum Verkauf, die als Diebesgut von den im Wör⸗ ther Altrhein kurz vorher verübten Fiſchdiebe— reien herrührten. Die drei Fiſchdiebe haben die am Ufer des Altrheins vor Anker liegenden Fiſchlagerkähne gewaltſam aufgebrochen und etwa 70 Pfund Hechte geſtohlen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß mit der Ergreifung dieſer drei auch die Diebe gefaßt worden ſind, welche vor kurzer Zeit ähnliche Fiſchdiebereien aus— führten. Lautenbach(Murgt.),(Das gefährliche Mo⸗ torrad.) Die 8Sljährige Wilhelmine Forten— bacher wurde auf der Landſtraße durch einen Motorradfahrer angefahren. Die Greiſin erlitt einen Schädelbruch und ſchwebt in Lebensge— fahr. Frankfurt a. M.(Folgen des Leichtſinns.) Ein Dachdecker ſpielte mit einem Trommel— revolver, wobei ſich ein Schuß löſte, ver einen im Zimmer anweſenden Arbeiter ins Geſicht traf. Zeugen des Vorgangs alarmierten das Ueberfallkommando, worauf der unglückliche Schütze den Kopf verlor, alles im Stich ließ und davonrannte. Er iſt bis jetzt noch nicht gefunden worden. Der Verletzte kam ins Kran⸗ kenhaus.— Ein zehnjähriger Junge ſteckte beim Spielen auf einem Lagerplatz eine Bret⸗ terhütte in Brand. Da die Hütte mit Papier gefüllt war, gab es ein mächtiges Feuer, das aber bald von der Feuerwehr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte.— Ein Radfahrer, der in ſcharfem Tempo den abſchüſſigen Sand⸗ weg hinunterfuhr, wollte noch ſchnell vor einem herankommenden Straßenbahnzug vorbeifahren. Er blieb aber mit dem Rad in den Schienen CCC ²˙ AA ĩͤ2v ĩðͤ v gängen, ſtürzte und kam unter die Elektriſche zu liegen, von der er einige Meter weit ge⸗ ſchleift wurde. Mit ſchweren Verletzungen kam der Verunglückte ins Krankenhaus. Clüſſerrath(Moſel).(Untreuer Sparkaſſen⸗ rendant.) Der Rendant der Spar- und Dar⸗ lehnskaſſe hat ſeine Kaſſe um 17000 RM e ge⸗ ſchädigt. Daneben hat er das Vertrauen, das man in ihn als den Rendanten der Kaſſe ſetzte, mißbraucht und Schulden durch Ausſtellung nichtamtlicher Quittungen auf nichtamtlichen Formularen und privat gemacht, die ſich gleichfalls auf 17000 RM belaufen. Die Ein⸗ zahler handelten in dem guten Glauben, daß die von ihnen eingezahlten Geldbeträge ord— nungsgemäß verbucht wurden. Idſtein.(Faſt hundertjährig geſtorben.) Die älteſte Einwohnerin Idſteins, Frau Kanzleirat Luiſe Merz geb. Philippi, iſt geſtorben. Am 23. Juni ds. Is. hätte die an Altersſchwäche Dahingeſchiedene ihr 100. Lebensjahr beginnen können. Sie hat ihren Gatten um 20 Jahre überlebt. Plankſtadt.(Eine Abnormität.) Eine Tier⸗ abnormität iſt in einem hieſigen Stall zu ſe⸗ hen: nämlich ein junges Ziegenböckchen mit drei Beinen. Während die beiden Hinterbeine normal gewachſen ſind, iſt am Vorderkörper nur ein Bein. das aus der Mitte der Bruſt wächſt. Das junge Tier iſt ſchon über 14 Tage alt, befindet ſich wohl und hüpft auf ſeinen drei Beinen vergnügt im Stall umher. Schlüchtern.(Glück im Pech.) Am Sonntag fand hier eine große Flugveranſtaltung ſtatt, die durch den Abſturz des Doppeldeckers„D 1516 Oberheſſen“ einen vorzeitigen Abbruch fand. Als der Kunſtflieger Moog, der bereits zu Beginn der Veranſtaltung mit ſeinen Kunſt⸗ flügen das Entzücken der Zuſchauer erregt hatte, im zweiten Teil des Programms mit „D 1516 Oberheſſen“ wieder aufgeſtiegen war, geriet das Flugzeug beim Turnieren ins flache Trudeln und zerſchellte ſchließlich am Angeſicht der vieltaufendköpfigen Zuſchauermenge am Boden. Glücklicherweiſe kam der 23jährige Kunſtflieger Moog bei dem Sturz mit einer Kopfwunde davon, die allerdings ſehr ſtarken Blutverluſt und ſeine völlige Erſchöpfung ver⸗ urſachte. Der Flieger wurde ins Kreiskranken⸗ haus gebracht, wo er ſeiner baldigen Geneſung entgegenſieht. Der Flugtag wurde ſofort ab⸗ gebrochen. Freiburg.(An Wundſtarrkrampf geſtorben.) Ein Händler von auswärts hatte ſich auf dem Rücken der rechten Hand eine kleine Schürfung zugezogen. Vor einigen Tagen mußte er wegen Wundſtarrkrampf in die Klinik eingeliefert werden, wo er jetzt geſtorben iſt. Worte an Dich Eine Anſprache an die ins Leben hinauskrelende Jugend Liebe Jungen und Mädchen! Abermals iſt wieder ein Jahr in das Meer der Ewigkeit verſunken. Abermals iſt Oſterzeit, Auferſtehungszeit in der Natur. Abermals naht der Tag des Grünen, des Jungen, des Neuen. Und wieder iſt Schulentlaſſungszeit. Wieder ſteht ein neues Geſchlecht an einer Wende des Lebens. Schon hat es die Türklinke in der Hand, die ins Freie führt und will den erſten Schritt wagen hinaus ins Leben,— in die Freiheit. In die Freiheit! Wo es keinen ſtrengen Leh⸗ rer und Richter mehr geben ſoll und keine Sor⸗ ge mehr um die ſchrecklichen Schulaufgaben. Ach, was waren die acht Schuljahre doch ſo lang und bang, denkt Ihr, und was waren die vier letzten doch ſo beſonders arbeitsreich und dornenvoll! Nun wird das alles ſchöner und roſiger. Nun geht's auf die Lebensreiſe, auf die Wander— ſchaft. Kinder, wer wandern und reiſen will, der muß aber auch dazu gerüſtet ſein. Seht, gleich fangen wieder die Sorgen an. Eure Reiſe währt vierzig, fünfzig, ja achtzig Jahre. Wollte Gott, Ihr könntet alle ſolange Eure Straße zie⸗ hen. Wer aber auf dieſer weiten Reiſe nicht acht gibt auf ſeinen Körper und ſeine Seele, wer über Steine und Widerwärtigkeiten am Wege ſtolpert, wer den Unbilden der Witterung nicht aus dem Wege geht, wer unachtſam und leicht⸗ ſinnig durch Dornen und Geſtrüpp ſchlüpft, der zerſtört und zermürbt gar frühe ſeine Natur. Der, der wandert nicht lange. Der bleibt bald am Wege ermattet, ſiech und krank liegen. Gerade darum beſchleicht mich bei jeder Schul— entlaſſung ein Gefühl der Wehmut. Dann den⸗ ke ich immer:„Wer weiß? Wer weiß? Jetzt gehen ſie hinaus ins Leben. Wer weiß, wie bald, wie bald geht vielleicht ſchon eins hinaus — in den Tod. Gott möge es verhüten! Gott ſchenke Euch Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Noman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 17. Fortſetzung. Dumpf und drückend laſtete das Schweigen im Raum. Endlich brach er es. „So wie du wähnſt, ſtanden die Dinge nicht“, begann er zögernd,„nie haben—“ Sie unterbrach ihn, ohne ſich umzuwenden, mit einer müden Geſte. „Laß nur, Ferdinand, laß nur. Ob vollen— dete Tatſachen vorlagen, oder nur der Wille dazu, iſt heute ja ſo gleichgültig. Wichtig iſt für mich nur noch eines auf der Welt: das Wohl- ergehen meines Sohnes, dem Roſemaries Fort- gang die ganze Freude raubt. Könnte ihre Verlobung nicht aufgeſchoben werden, bis ſte mündig geworden iſt? Vielleicht wäre es auch zu ihrem Beſten— ſchadete nichts, wenn ſie auf die Probe geſtellt würde. Ein Jahr iſt ſchnell herum— für ihre Jugend ein kleines Opfer, für meinen Jungen ein großer Gewinn. Sein Leben verrinnt raſch.“ Haft du mit Schnoor gesprochen?“ „Ja. Es beſteht keine Hoffnung auf Heilung. Auch das neue Mittel half nicht.“ Wieder Stille, die in ihrer uferloſen Trau⸗ rigkeit den Atem zu erſticken ſchien. Dann die Stimme des Barons:„Ja— es tut mir leid. Natalie. Ich weiß nicht, wie Hardt und Roſemarie ſich zu deinem Wunſch ſtellen werden. Kaum ſehr willfährig, fürchte ich, aber— wenn du es verſuchen willſt—“. Sie antwortete nicht. Unſchlüſſig betrachtete der Mann die ihm abgewandte Gestalt am Cenſter, ſtraſſte dann dee Schultern, als ſchüttle er eine Laſt ab. „Wollteſt du ſonſt noch etwas erfahren, Na⸗ talie?“ Ein ſtummes Verneinen. Geſundheit und langes Leben auf viele Jahr⸗ zehnte,— bis ins Bibliſche Alter. Liebe Zöglinge! Auf der großen Lebensreiſe braucht Ihr alle einen Ranzen und einen Stek⸗ ken. Den Stecken, den Stab, nehmt Ihr, um Euch zu ſtützen, wenn's ſteil bergauf und jäh bergab geht! Die Welt iſt nicht aus Brei und Mus geſchaffen, Ihr Kinder; ſo ſagt Goethe. Deswegen haltet Euch nicht wie Schlaraffen. Harte Biſſen gibt es zu kauen; wir müſſen wür⸗ gen oder verdauen. Und in dem Ranzen, Ihr Lieben, da bewahrt Ihr ſorgfältig alles auf, was Euch Elternhaus, Schule und Kirche an guten Lehren mit auf den Weg gab. Was hat denn, liebe Kinder, das Elternhaus Euch mitgegeben? Ei, die nimmermüden Er⸗ mahnungen der Mutter und das gute Beiſpiel des Vaters. Das ſind unvergängliche Güter! Und ſeid Ihr ſpäter draußen im Leben, dann ſtrebt den Eltern nach. Dann denke Du Mäd⸗ hen:„Ich will werden wie meine fürſorgliche Mutter; fleißig, reinlich, ſorgſam und züchtig.“ Und Ihr Jungen denkt:„Ich will leben und ſtreben wie mein ſparſamer Vater; aufrecht und ſtark, mild und gerecht, vorſichtig und ſte⸗ tig!“ Und liebe Kinder, was gab Euch denn die Schule mit auf die Reiſe? Nun, das Rüſtzeug für den Kampf ums Daſein; nämlich viele, vie⸗ le Kenntniſſe, jedem nach ſeiner Begabung. Die Einen von Euch können die Sprache ſchön bil⸗ den in Reden und Sätzen. Andere hantieren geſchickt mit Zahlen und Ziffern. Die dort rei⸗ ſen gern in Gedanken über Erdteile und Meere und bewegen ſich kundig in fremden Gaſſen und Städten wie daheim am Dorfgraben. Jenen gefiel das Ergründen der Natur, und nicht wenige erzählen gern aus alter und neuer Zeit. Nicht umſonſt ſind ſie Euch gegeben, dieſe Kenntniſſe. Vergrabt ſie nicht wie der ungetreue Knecht. Erweitert und verwertet ſie. Sie ſind Euch Arbeitsgeräte. Sie ſind Eure Wegzehrung auf Eures Lebens Stationen. Kinder, Wiſſen iſt Macht!— Und die Nirche? Was gab die Euch mit!? Höchſte Weisheit!! Nächſtenliebe! Toleranz! Duldſamkeit! Achtung vor Gottes Wort und fremdem Eigentum! Ordnung! Geſetz! Mah⸗ nung zu echtem, rechtem Tun!! Hört, Ihr Kinder, mit Gütern des Verſtan⸗ des und des Herzens wurdet Ihr ausgerüſtet. Mit ihnen geht Ihr in die Fremde. Geht hin, Ihr Lieben! Der Eine an den Am⸗ boß. Der an die Setzmaſchine. Dieſer an das Schreibpult. Jener und jener an den Pflug. Der Sechſte greift vielleicht zur Nadel, der ſie⸗ bente zum Hobel. Der wählt dies, ein weiterer das. Und die Mädchen? Gehen die nicht in die Fremde? Doch, auch ſie. Ob ſie bei der Mutter oder bei der Näherin ſind, bei der Bäuerin, bei der Schreib⸗ oder bei der Packmaſchine. Einer⸗ lei. Alle ſind in der Fremde. Alle nehmen Ab⸗ ſchied vom ſeitherigen Gängelband. Es naht der Ernſt des Lebens! Und ſo ſeid Ihr draußen in der Fremde, ſo macht uns Ehre! Macht Ehre Eurer Familie, daß man von Euch ſagen kann, Ihr kämet aus einer guten Kinderſtube. Macht Ehre Eurem Dorfe, daß man nicht mit Fingern auf Euch zeigt und ſagt:„Natürlich, natürlich, die iſt da her!“ Macht aber auch Ehre Euern Lehrern alle und Euern Pfarrern, daß die Ermahnungen nicht fruchtlos waren. Und wenn Ihr Euch in der Fremde ſo be⸗ traget, dann kehret Ihr auch ſtets gerne wieder heim. Und wenn Ihr bei der Heimkehr den hohen Kirchturm von weitem erſpähet, dann ruft er Euch aus der Ferne ſchon zu:„Gelt, mein Junge, ich bin immer noch da, ich, der Kirchturm. Ich gucke noch jeden Tag und je⸗ den Morgen und Abend in Euren Hof hinab. Es iſt noch alles am richtigen Platze. Komme nur heim!“ Und dann zieht er dich an, wie ein Magnet. Du kannſt es gar nicht erwarten, bis Du an Eurer Schwelle ſtehſt. 5 Haſt Du Dich recht gehalten in der Fremde, warſt Du ſittſam und anſtändig auf Straßen und Gaſſen, beſcheiden und gefällig im Umgan⸗ ge mit Menſchen, warſt Du ehrerbietig gegen das Alter, ſorgfältig in Deinem Berufe, treu bei Deiner Arbeit, ei, dann kannſt Du ſtolz ſein. Dann brauchſt Du nicht zu erröten vor Eltern, Lehrern und Freunden. Dann hebe hoch Dein Haupt. Dann haſt Du und biſt Du eine ſchöne Men⸗ ſchenſeele. Dein innerſter Kern iſt dann die Treue. Treu ſollen wir alle ſein. Treu in der Arbeit, auch ohne Aufſicht des Herrn und Vor⸗ geſetzten. Wenn Euer Mitſchüler da unten in der Bank, dem der liebe Gott leider nicht zu viele Gaben des Geiſtes beſchert hat,— wenn der ſpäter im Leben als Maurer oder Tüncher oder anderer Handwerker an ſeinem beſcheidenen Platz ſeine Arbeit treu verrichtet, dann hat er ſeinen Po⸗ ſten in der menſchlichen Herde genau ſo gut ausgefüllt wie Ihr da oben, an die man höhere Anforderungen ſtellt. Die Treue alſo und die Wahrhaftigkeit ma⸗ chen den wahren Wert des Menſchen aus. Strebt danach! Dann werdet Ihr ſchwerlich untergehen, mögen auch die Wogen und Wellen noch ſo hoch ſchlagen. 5 Ihr habt die Wahl, Kinder! Auf Euch allein kommt es an, wie Ihr Euer Leben geſtaltet. Jeder iſt ſeines Glückes Schmied. Nur iſt es nicht einerlei, ob man ſelbſt ſchmiedet oder geſchmiedet wird. Mächten Dienstag. am d Mgr. iſt der 100⸗ „Dann entſchuldigſt du mich vielleicht— der Inzpektor wartet.“ Sie neigte das Haupt.„Bitte, laß dich nicht aufhalten.“ Schritte erklangen im Zimmer. geſchehe das Gehen gern— leiſe ins Schloß gezogen. war allein. „Eigentlich bin ich es immer“, dachte ſie. Und bewegte fröſtelnd die Schultern. Die Son⸗ ne war weitergewandert. Sie ſtand im Schat⸗ ten. Eilig, als eine Tür wurde Baronin Natalie * Auf dem Wege zu Roſemaries Zimmer ver⸗ hielt Natalie Rohſen plötzlich den Schritt. Ein Lachen war zum offen ſtehenden Fenſter des Flurs vom Garten heraufgeklungen. Ste preßt die Hand aufs Herz, ſchloß ſekundenlang die Lider. Ein leiſes Schwanken ging durch die hohe, hagere Geſtalt. Rosemarie—? Dieſes weiche Lachen hatte ſie einſt oft ver⸗ nommen, wenn Hans-Georg ſeine ſchöne junge Frau zu Beſuch der Verwandten auf die Roh⸗ ſenburg brachte— die Frau, neben deren be⸗ ſtrickender Anmut und Heiterkeit ſie ſich immer doppelt hölzern und ſchwerfällig vorgekommen wat. Wie gut hatte es Monika vetſtanden, ihre ahr war es Ahnung gewesen, andechapec Ahnung, daß dieſe Frau ihr Unheil bringen würde? Baronin Natalie trat ans Fenſter und ſah hinunter auf den Raſen an deſſen Rand Roſe⸗ marie mit dem alten Gärtner ſtand, der den in der Runde ſich wirbelnden Sprengapparat an ein: andere Stelle rollte. Roſemarie ſah dem mit einem jungen Gehilfen eifrig hantte⸗ renden zu. Sie hatte ein zartlila Kleidchen an, mit weißem Kragen und Manſchetten und hielt einen anſcheinend ſoeben gepflückten Veilchen⸗ ſtrauß in der Hand, an dem ſie ab und zu roch, während ſie mit dem Alten ſprach. Jung und reizend ſah ſie aus, taufriſch wie die Blumen, denen ihre Augen ähnelten, wenn ſie ſie voll aufſchlug. Wie heiter und belebt ihre Stimme klang! Nun lachte ſie wieder, als der Junge bei ungeſchickter Bewegung eine kleine Duſche abkriegte, die er, vergnügt grinſend, nach Hundeart abſchüttelte. Um den Mund der von oben herabſchauen⸗ den Frau zuckte es. Wie Glück verſchönen konnte! Alles erblühte in ſeinem Licht, alles verkümmerte, wenn es fehlte. Auch ſie hatte es in Händen zu halten vermeint—. Wieder flogen ihre Gedanken zu jener Zeit zurüd, da Monika von Oppeln zum erſten Male ihren Weg gekreuzt hatte— damals, als Ale⸗ xander Carſten, der wilde, ſchöne Lex Carſten, die junge Gräfin zu Grevensburg umwarb— und ſie verließ um der anderen willen. Heiß und brennend würgte ſie jetzt noch die Scham ob der erlittenen Schmach. Sie hatte Carſten geliebt mit jeder Faſer ihres Herzens, das wundervolle Gefühlsſchätze barg für den, der ſie zu heben begehrte. Sie hatte an ihn geglaubt, Reize ſchillern zu laſſen, ſobald die Schwägerin in ihret ruhig vornehmen Art teilzunehmen verſuchte an der Unterhaltung, ſich ins Licht die apbere in den Schatten zu drängen, ohne daß die Abſicht bemerkt wurde! Von Anfang an hatten ſie ſich gegenſeitig abgeſtoßen ge⸗ einen Abgott aus einem Menſchen gemacht, — ea ehren Geode zur früh verwaiſten Erbin geführt— und bitter den Wahn gebüßt. Oh, jene Stunde, als ſie die Wahrheit erkannt hatte, als Carſten ſich zu⸗ ruckzog, ſie ihr an der Seite der ſchönen Ge⸗ neralstochter, deren Vater ſoeben hierher ver⸗ ſetzt war, grüßen mußte.— In Qualen un⸗ nennbarer Furchtbarkeit wand ſich die verra⸗ tene Liebe. Qualen, die um ſo tiefer fraßen, da nach außen die Maske gelaſſener Kühle weitergetragen wurde. Aber die reizende Monika war eine gute Rechnerin. Als Hans⸗Georg Rohſen als neu⸗ ernannter Regierungsrat auf der Bildfläche erſchien. brach ſie kurzerhand mit dem glänzen⸗ den Gardeoffizier ab, deſſen Schulden arg zu drücken begonnen, und heiratete den reichſten ihrer vielen Bewerber— etwa ein Jahr da⸗ nach, nachdem Natalie Grevenshurg Baronin Rohſen geworden war. Es war eine ſogenann⸗ te Vernunftehe. Der Majoratsherr auf der Rehienburg hatte erſt vor kurzem ſeinen Be⸗ ſitz angetreten. Sein früheres flottes Leben während der Offiziersjahre war ihr bekannt, doch berührte ſeine ritterliche Art ſympathiſch, deren Zurückhaltung und kühl gemeſſene Höf⸗ lichkeit ihrem ſchmerzzermürbten Herzen ſtillen Frieden verhieß. Die Geburt eines Sohnes ſchien Gewähr für päteres Glück zu bieten, das Verhältnis der beiden Gatten wurde zu⸗ ſehends herzlichen, da brachte Hans⸗Georg dem Brudet eine Braut. Nie vergaß Natalie Roh⸗ ſen den Blick, mit dem das ſchöne Mädchen ſie lücheind begrüßt hatte— um dann die mär⸗ chentiefen Veilchenaugen zum neuen Schwager aufzuſchlagen, in deſſen Zügen Staunen und Entzücken aufflammten. „ 1 (Fortſetzung folgt.) lährige Todestag des großen Goethe. Er win Euch eine Mahnung mit auf den Weg geben. Sie ſoll mein letztes Wort an Euch ſein: „Geht, gehorchet meinen Winken, nutzet Eure jungen Tage, lernet zeitig klüger ſein! Auf des Glückes ſtolzer Waage ſteht die Zunge ſelten ein. Ihr müßt ſteigen oder ſinken, Ihr müßt herrſchen und gewinnen oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren Amboß oder Hammer ſein!“ humor Die Hebamme geht freudeſtrahlend in des Profeſſors Arbeitszimmer:„Herr Profeſſor, ein Junge iſt da!“ a„So“, ſagt der Profeſſor,„dann ſagen Sie ihm, er ſoll in einer halben Stunde wieder— kommen, momentan habe ich zu tun.“ * „Was machſt du da unten, Elli?“ „Ich ſehe mir den Mond an.“ „Dann ſag' dem Mond, er ſoll ſich auf ſein Rad ſetzen und heimfahren. Du gehſt zu Bett!“ * Kindliche Frage „Tante, warum ſoll Karo erſchoſſen werden?“ „Weil er alt und klapprig iſt. Er ſieht nicht mehr gut, er heult immer, als wenn ihm was weh tut, und man hat gar keinen Nutzen mehr von ihm.“ „Tante, wann wirſt du erſchoſſen?“ d Erſte Jonnenſtunden O Seligkeit der erſten Sonnenſtunden! Die Welt erwacht zu ſüßem Mutterglück, Und tief im Takt beſchwingter Zeigerrunden Erbrauſt der Lärm der Arbeit zur Muſik. Die Kräfte wachſen und die Pulſe beben In ſolcher Zuverſicht: Wir ſind und leben! Wir gehen wie im Traum durch Wunderweiten, Obgleich der Schlaf von unſerem Morgen fiel, Und aus dem Dunkel ferner Urgezeiten Wird nah und irdiſch jeder Weg zum Ziel, Ein Kinderlied, ein Blatt, ein Vogelrufen Sind unſerm Märchenhimmel goldne Stufen. Wir fühlen ſeltſam jenes Unnennbare: Daß eine Mutter uns zum Lichte trug, Denn ſchickſalhaft mit dem verjüngten Jahrt Kreiſt unſer Herz im Wind- und Vogelflug Und wird dem kleinſten Leben ich— verbunden... O Seligkeit der erſten Sonnenſtunden! Brunno Gersbach. der deulſche gchweinebeſland am 1. März 1932 Die Schweinezählung am 1. März l. J. hat nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes einen Geſamtbeſtand von rund 20,6 Mill. Stück im Deutſchen Reich ergeben gegen 21,8 Mill. Schweine zum gleichen Zeitpunkt des Vor⸗ jahres. In dieſem Ergebnis tritt erſtmals der Rückgang in der Entwicklung der Geſamt⸗ ſchweinehaltung in Erſcheinung. Im Vergleich zu der Märzzählung 1931 ſind an der Be⸗ ſtandsverringerung ſämtliche Altersklaſſen be⸗ teiligt. Am ſtärkſten zurückgegangen iſt die Zahl der Ferkel, von denen jetzt um rund 736 000 Tiere= 12,8% weniger vorhanden ſind als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Karfreitag Bildnis am Wege, Madonna im Schnee, liegt dir ein Lächeln ſo weh— ſo weh gramvoll um Wange und Mund— — Iſt dein Kind nicht geſund ſilberne Frau? 0 Oder was ſpürſt du im Herzen genan, was liegt wie Angſt dir in Augen ſo groſſyp— — Kennſt du ſein Los, weißt du, daß du ihn gibſt vom Böſen qualvollen Todes die Welt zu erlöſen! — Heilige Mutter— Madonna im Schnee— — wie trägſt du ſolch Weh!——— H. Kaminſki. Gethſemane⸗Seelen Den Tabor möchte jeder gerne erklimmen. Es ſonnt ſich ſo ſchön in den Strahlen der Gottes⸗ nähe. Und wäre es auch nur die Menſchenferne! Die Welt iſt ja vollkommen überall, wo der Menſch nicht hinkommt mit ſeiner Qual Wo ihn aber die Qual hinführt, da iſt Geth⸗ ſemane. Es liegt abſeits vom Strome des Alltags. Der Bach Cedron murmelt verſchwiegen vorbei, verrät nicht, daß ſchon große Sünder den Weg da— hin gegangen ſind; denn„Gethſemane“ iſt nicht der raſende Berg des Leidens, des offenen Dul— dens und Siegens in den Augen einer Welt. Geth— ſemane iſt noch nicht Golgatha. Nach Gethſemane gehen alle, die an einer Schuld in der Tiefe der Seele leiden, die mit ſich ſelbſt verfeindeten, zerriſſenen Seelen, die müden, verzweifelten. Alle, die ihr beſſeres Ich gegen ſich ſelbſt aufſtehen ſehen, alle, die den faden Geſchmack der Sünde noch auf den Lippen haben. Gethſemane-Seelen gibt es mehr unter uns, als man glauben möchte. Nur fürchten ſich viele vor dieſem Gang. Das Schweigen iſt ſo laut. Das Dunkel der Nacht ſo hell, die Einſamkeit ſo unerträglich drückend... So klammern ſie ſich an den ſchäumenden, rau— ſchenden, berauſchenden Alltag, an die Menſchen, an das Gequirl ringsum. Nur ſich ſelbſt wollen ſie los ſein, nur nicht denken, nur nicht zur Be— ſinnung kommen!— f Gethſemane liegt indes in ſtiller Einſamkeit. Die alten Oelbäume ſtehen geduldig und warten. Sie wiſſen, daß man ihren Balſam braucht für 1 Osterhas in Sicht Was mag wohl in dem großen Ei drin ſein? »rennende Wunden,— ein Häuflein ernſter Män⸗ ner naht dem offenen Gartentor. f 0 Einer tritt herein und läßt ſeine Freunde draußen. Da geht ein Raunen und Tuſcheln durch die Kronen der Bäume:„Das iſt ja..“ Sie hören das Seufzen und Klagen. Da liegt er zu ihren Füßen, ein Wurm und kein Menſch. Ein Gott, der unter der Sündenlaſt ſeiner Ge⸗ ſchöpfe zuſammenbricht. Und die wenigen Freunde — ſind eingeſchlafen! Aber ſeine Feinde wachen. Es iſt das Schickſal des Verfolgten, daß die Freunde ſchlafen. Selbſt die Nacht, ſeine Nacht verbündet ſich gegen ihn, damit die Feinde leichtes Spiel haben, ſich ungehindert zuſammenrotten können, um ihn zu verderben. Einer naht ſich mit grinſender Freude in den Augen: der Tod. Die Angſt vor ihm treibt blu⸗ tigen Schweiß aus ſeiner Stirn. Ein Seufzer ent⸗ ringt ſich ſeiner gequälten Seele.„Herr, wenn es möglich iſt,.... doch nicht wie ich will!“ Das iſt der Sieg des Ueberwinders: Die Be⸗ freiung vom Ich in der Hingabe an das Du, die Ergebung in den Willen des andern, die Erlöſung von ſich ſelbſt. Der Vater nimmt das Opfer des Sohnes für die Menſchheit und ſchickt ihm ſeinen Engel Gethſemane, wer Tränen in dir ſät, findet die Kraft zum Wege nach Golgatha. Dr. Keulers. Lokales Auch die Könige müſſen ſparen. Die Wirt⸗ ſchaftsnot macht auch vor den regierenden europäiſchen Königen nicht halt. Die Könige von England, Italien, Belgien, der Balkan— ſtaaten, der ſkandinaviſchen Länder und die Königin von Holland leben heute viel ſpar— ſamer als früher: immerhin geben ſie noch immer insgeſamt 20 Millionen RM im Jahre aus. Der König von England hatte bis Sep⸗ tember 1931 eine Zivilliſte in Höhe von rund 7 Millionen RM; er hat dann freiwillig auf 10 Prozent ſeiner Apannage verzichtet. König Viktor Emanuel von Italien bezieht jährlich 25 Millionen RN; er hat allerdings bis jetzt auf keinen Teil ſeiner Zivilliſte verzichtet. Das Königspaar zählt zu den reichſten Perſonen in Italien, lebt aber für ſich keineswegs lururiös. Die Zivilliſte des Königs von Belaien beträat rund 5 Millionen RM. Vor einem Jahr be⸗ trug die Zivilliſte des Königs von Rumänien 1 Million RM, er verzichtete dann auf 20 Prozent ſeines Gehalts; 1 Million RM be⸗ trägt die Zivilliſte der Königinmutter Maria, des Kronprinzen Michael und ſeiner Mutter, der geſchiedenen Königin Helena. Das bulga⸗ riſche Königshaus gehört zu den ärmſten in ganz Europa. König Boris bezieht nur ein⸗ Jahreseinnahme von 85 000 RM, die er noa, um weitere 28 000 RM kürzen ließ; dabei hat er kein Privatvermögen und keine weiteren Einnahmen. Das Jahresgehalt König Alexan⸗ ders von Jugoſlawien beträgt rund 1,5 Mill. RM, das des Königs von Schweden 765 000 RM, des Königs von Dänemark 800 000 RM und des Königs von Norwegen 550 000 RM. Königin Wilhelmine von Holland hat eine Zi⸗ villiſte von jährlich 2 Millionen RM. Jrühjahrskuren Wenn die Natur ſich erneut und verjüngt, dann regt ſich auch im Menſchen das Beſtreben, für Seele und Leib neue Kräfte zu gewinnen. Dem natürlichen Drange folgend, ſtrebt der Menſch dem Lichte entgegen, ins Freie hinaus, in Wald und Feld, um ſeinem Freiheitsdrange zu genügen. Aber Ueberlegung und Tradition haben den unbeſtimmten Drang in beſtimmte Formen gebracht und ein wirkliches Syſtem von ſogenannten Frühjahrskurſen entwickelt, die den Zweck der Erneuerung des Körpers am vorteilhafteſten erfüllen. Für alle iſt die beſte Frühjahrskur das ſtundenlange Wandern. in Wald und Feld, wobei die Kleidung ſo be⸗ ſchaffen ſei, daß ſie dem Licht möglichſt Zutritt geſtattet. Bei dieſen Wanderungen vergeſſe man nicht des heilſamen Nutzens tiefer Atmung. Wer im Winter die Pflanzenkoſt entbehren mußte, der ſuche durch reichlichen Genuß von Gemüſe und Obſt ſich jetzt ſchadlos zu halten. Alle mögen auch der Notwendigkeit der Haut⸗ pflege durch Waſchung und Baden, des Nutzens ſportlicher Betätigung gedenken. Wie weit man beſondere Kuren durch Abführung, Anregung der Nierentätigkeit, durch Schwitzen für gut hält, das muß in jedem Einzelfall beſonders beurteilt werden. Der beſte Rat iſt in dieſem Falle, ſich mit dem Arzt zu beſprechen. Der Arzt wird den beſten Rat geben, der die Per⸗ ſönlichkeit des Kranken von früher kennt, ſo daß er ihre Natur und was ihr gemäß, auch wirklich ſchnell zu erkennen vermag. Das iſt wohl der Hauptgrund, weswegen man allen Menſchen empfehlen ſollte, nicht erſt zum Arzt zu gehen, wenn ſie krank ſind, ſondern ſich und die Seinen einem Arzt zu verbinden in Tagen der Geſundheit. Damit ſoll die Bedeutung der Frühjahrskuren nicht herabgeſetzt werden, al⸗ lein zu jeder Jahreszeit kann es für den Men⸗ ſchen erwünſcht ſein, wenn er in ſeiner Lebens— weiſe einen zeitweiſen Wechſel herbeiführt. Wenn im Frühjahr das herrliche Wetter des Ergrünens und Blühens dem Menſchen vor Augen tritt, dann fühlt er ſich ſelbſt als Kind der Natur. Dann regt ſich in ihm der Drang zum Schaffen und zum Verbeſſern. Dann iſt der Rhythmus ſeines inneren Lebens geſteigert und zugeführten Reizen zugänglich. Indem die Reize der im Frühjahr durchgeführten Kuren die Arbeit der einzelnen Organe an— regen, wird durch Kreislauf der Säfte und Wirkung der Nerven auf die inneren Abſon⸗ derungen eingewirkt, die ihrerſeits vom Kör— perlichen der Seele neue Schwingen verleihen. So wird es wohl dabei bleiben, daß trotz aller Fortſchritte und Aenderungen der Kultur, auch wenn in unſeren Breiten der Winter mancher Schlacken und der Sommer manchen Glücks entkleidet wird, das Frühjahr die Zeit der Auferſtehung für Leib und Seele bildet. Tage um Oſtern Wie die Knoſpe hütend, daß ſie nicht Blume werde, liegts ſo dumpf und brütend über der drängenden Erde. Wolkenmaſſen ballten ſich der Sonne entgegen, daß durch tauſend Spalten dringt der befruchtende Segen. Glühende Düfte ringeln in die Höh ſich munter. Flüchtig grüßend züngeln ſtreifende Lichter herunter. Daß nun, ſtill, erfriſchend, eins zum andern ſich finde, rühren, alles miſchend, ſich lebendige Winde. Friedrich Hebbel. „ Karfreilag Der Sonntag, der dieſem Tage im Leben des Heilandes voranging, war hell umſtrahlt vom Jubel der Menge, vom Glauben vieler an ſein Werk und ſeine göttliche Kraft. Lazarus, der vom Tode Erweckte, zeugte für ihn, und Maria Magdalena ſalbte ſein Haupt mit köſtlichem Nardenwaſſer und trocknete ſeine Füße mit ih⸗ rem Haupthaar.— Inmitten dieſes Glanzes aber weben ſich bereits die Fäden der Ver⸗ ſchwörung und des Verrats. Dunkel umnachtet iſt der Karfreitag, der ein Urteil bitterliche Lei⸗ den unter Dornenkrone und rohen Schlägen von Kriegsknechten, den qualvollen Gang hin⸗ zwei Jahrtauſenden: Dort in der Stadt auf er Verbrecher bringt. Alles, was aufgeblüht und aufgeloht war in der Jünger- und Freun⸗ desſchar, was Blühen verhieß und köſtliches Leben, ſank dahin. Der Herr ſtieg nicht hinab vom Kreuze, half ſich nicht ſelbſt; und der kleine Menſchſinn begriff nicht, daß es ſo Gottes Wil⸗ le, ſo Vorſehung des himmliſchen Vaters, ſo der Weg des Heilands war, der die Menſchen erlöſen ſollte von Sünde und Tod.—„Ho— ſianna“ hatte das Volk gerufen. Nun rief eine Menge:„Kreuziget ihn!“, und er, ergeben in den Willen ſeines Vaters im Himmel, betet am Kreuz für die, die ſeinen Tod wollten und um die, die in ſeeliſcher Verrohung zu Füßen des Kreuzes um ſeine Kleider die Würfel wer⸗ fen konnten.— So geht der Herr in den Tod. Was aber mit Liebe an ihm hing, irrte umher, verzweifelnd an dem, was ſie Tag um Tag mit heißem Herzen aus ſeinem Munde vernom⸗ men hatten.— Der Himmel verdunkelte ſich, der Vorhang im Tempel zerriß. Und Nacht ſank herab auf drei Kreuze draußen auf den Höhen vor Jeruſalem Drei Bilder In die farbenbunten Scharen derer, die von allen Teilen des Landes hinziehen in die Tem⸗ pelſtadt, um Oſtern zu feiern, dringt eine ſelt⸗ ſame Kunde, die den Jubel dämpft und von Mund zu Mund durch die Dörfer und Flek⸗ ken eilt. Ein Mund ſagt es dem andern, ein Dorf dem andern, ein Berg dem Nachbarn, und heute künden es im erwach enden Lenz alle Glocken von Domen und Kirchen, heute, nach dem Berge hat man unter dem Scheine des aus nach Golgatha und den Tod inmitten zwei⸗ Rechtes, aber ohne Geſetz und Recht, jemand gekreuziat! Inmitten zweier Scar iſt er hinübergegangen in eine andere Welt, mit Ge— beten für ſeine Peiniger auf den Lippen! Wer iſt es? Jeſus iſt es, der zu Kana Waſſer in Wein verwandelte, der zu Nain einen Jüng— ling erweckte, der Lazarus aus dem dumpfen Grabgewölbe herrief, obwohl er geſtorben war, der die Ausſätzigen geheilt hat und die arme Tochter des kananäiſchen Weibes heilte, als es ſich vor ihm in den Staub der Straße warf und den Saum ſeines Kleides küßte.... Stumm zieht die Menge der Tempelſtadt entgegen. Vor dem Felſengrabe des Joſeph von Ari— mathia, in das man den Leib des Heilands gelegt hatte, ſammeln ſich Frauen. Maria Magdalena, Maria, des Jakobus Mutter, und Salome haben Spezereien gekauft und wollen dem toten Leib den letzten Liebesdienſt erwei⸗ ſen, wollen ihn ſalben. Drei Frauen, drei Menſchen, mit Leid und Schmerz beladen. Und ſie faſſen die Botſchaft nicht, daß das Grab leer iſt, der Stein hinweggewälzt der Herr auf⸗ erſtanden. Angſt packt ſie, daß ſie fliehen und die Botſchaft nicht weitergeben können, damit Freude und Jubel ſei überall, wo Trauer und Weh eine Stätte hatten.— Sie glaubten nicht! Und die Jünger, denen er ſich offenbarte, glaubten auch nicht Von Jeruſalem gen Emmaus wanderten zwei Männer. Sie neigten im Wandern den Kopf nach vorn und beugten ſich gleichzeitig vor dem Schmerz in ihrer Bruſt; denn dort drinnen in der Stadt auf dem Berge, drüben auf dem Berge Golgatha, hatte man ihren Herrn und Meiſter ans Kreuz geſchlagen. Zu den traurigen Wanderern geſellte ſich ein drit⸗ ter, fragte ſie nach ihrem Schmerz und der Traurigkeit ihrer Augen.„Biſt du allein unter was in dieſen Tagen drinnen geſchehen iſt?“— Sie anderten fürbaß, der Abend ſank. Müde vom Wandern und Trauern ſtanden ſie vor einem Hauſe.„Herr, bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat ſich ge⸗ 80...— Bei den Traurigen ſaß ein hoher aſt Reue baserqniserregende Erkrankung Paireargs Nageeno Poincaré, der berühmte franzöſiſche Politiker, ſr' ce Staats⸗ u. Miniſterpräſident, iſt aufs neue ſo ernſtlich erkrankt, daß mit der Mögllch⸗ keit ſeines Ablebens gerechnet werden muß. den Fremdlingen zu Jeruſalem, der nicht wiſſe, n Wie kommt man an das gehamſterte Geld? Jeſtigung des Verlrauens in die Wirtſchaft iſt Hauplerforbernis Von einer beſonderen Seite wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Schätzungen über das Ausmaß der ge⸗ hamſterten Noten- und Silberſtücke gehen er⸗ heblich auseinander. Sie bewegen ſich zwiſchen 500 Millionen und 1000 bis 1200 Millionen RM. Daß ſehr erhebliche, in die Hunderte von Millionen gehende Beträge im Strumpf und in der Kaffeetaſſe verſteckt ſein müſſen, er⸗ gibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß der Zah⸗ lungsmittelumlauf ſich im letzten halben Jahr um 7 bis 800 Millionen RM erhöht hat. Die Hauptzunahme entfiel auf die 50⸗RM⸗ Scheine mit nahezu 300 Millionen, auf die 100⸗RM⸗Scheine mit 200 und auf die 20⸗RM⸗ Scheine mit etwas über 100 Millionen. Auch der Umlauf der 1000⸗-RM⸗Scheine hat ſich auf über 150 Millionen im letzten halben Jahr er⸗ höht. Dazu kommen aber noch ſehr zuſätzliche Mengen an Silbergeld. An ſich iſt das Aufſpeichern von Noten und Silbermünzen im Haus gar kein ſchlechtes Zeichen. Denn es drückt ſich in dieſer Tatſache doch in erheblichem Maß das Vertrauen zur Sicherheit und Stabilität der Währung aus. Würde man dieſes Vertrauen nicht haben, ſo würde das jetzt gehamſterte Geld ſo raſch als möglich wieder abgeſtoßen werden und die Flucht in die Sachwerte antreten, alſo Waren⸗ käufe herbeiführen, die, unbekümmert um den gegenwärtigen oder zukünftigen Nutzen, ledig⸗ lich zu dem Zweck getätigt werden, um die Geldbeſtände nur irgendwie praktiſch zu ver⸗ werten. Nach ſorgfältigen neuerdings vorge⸗ nommenen Berechnungen wird man in der Tat mit einer zinslos zurückgehal⸗ tenen Noten⸗ und Münzgeldmenge von etwa 700 bis 800 Millionen RM rechnen können. Das iſt ein ganz außerordentlich hoher Betrag. der, in die Volkswirtſchaft überführt, Tauſen⸗ den und Abertauſenden Arbeit und Brot gäbe. Aber man muß auch bedenken, daß die ausge— gebenen Noten und Münzen niemals in vollem Umfange in den Zirkulationsprozeß der Volks— wirtſchaft hineinkämen. Andererſeits wirkt der Auflöſung der gehorteten Beſtände die Un— ſicherheit entgegen darüber, wie man unter den ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſei⸗ nen Verpflichtungen ohne Schuldenmachen ge— recht werden kann. Man wird immer mit einer ſofort greifbaren Reſerve rechnen wollen. Aber andererſeits ſind die Beſtrebungen ebenſo richtig, die darauf hinausgehen, mög⸗ lichſt viel von den zurückgehaltenen Geldmen⸗ gen wieder in den Kreislauf der Wirtſchaft einzufügen. Aber es hat bis jetzt noch kein techniſches Mittel gegeben, um dieſe Entwick⸗ lung zu befördern. Das beſte Mittel iſt das moraliſche, nämlich das der Stärkung des Ver⸗ trauens des Publikums, das davon überzeugt werden muß, daß die Sicherheit ſeiner an Banken und Sparkaſſen gegebenen Gelder ab⸗ .— „Jußgängerwoche“ in Berlin Verkehrspolizei will die Berliner„richtig auf die Beine bringen“. Es iſt nun einmal eine Erfahrungstatſache, daß ſich der Berliner Fußgänger nur ſchwer er⸗ ziehen läßt. Die Polizei hat ſich ſchon alle er⸗ denkliche Mühe gegeben, um dem Publikum die einfachſten Regeln des Gehens bei der Straßenüberquerung beizubringen. Alle Beleh⸗ rungsverſuche haben bisher nicht viel geholfen. Jetzt ſoll nochmal ein großer Anlauf genommen werden, um die Fußgänger zu einer unbedingt notwendigen Verkehrsdisziplin zu erziehen. Vom 11. bis 16. April findet eine„Fußgänger⸗ woche“ ſtatt, die den Berlinern und ganz be⸗ ſonders den Berlinerinnen unentgeltlichen Unterricht im Gehen auf der Straße vermittelt. Bildliche Darſtellungen, Merkzeichen, Handzet⸗ tel, perſönliche Eingriffe der Polizei: nichts ſoll unverſucht bleiben, um die Berliner„rich⸗ tig auf die Beine zu bringen“. Ob das undank⸗ bare Geſchäft von der Erziehung des Publi⸗ kums von Erfolg begleitet ſein wird, bleibt ab⸗ zuwarten. In ihrer angeborenen oder ange⸗ lernten Selbſtändigkeit glauben die meiſten Berliner, auch ohne Belehrung über die beleb⸗ teſte Straße hinüberzukommen. Beſonders die Polizei wird es trotz der freundlichen und zu⸗ vorkommenden Umgangsart, die ihr eigen iſt, in der Verkehrswoche ſehr ſchwer haben. Sollte der Verſuch von der Erziehung der Fußgänger mit Erfolg begleitet ſein, ſo wäre es ſehr zu begrüßen. Die Verkehrsſtatiſtik wird die Wir⸗ kung der Fußgängerwoche ans Tageslicht brin⸗ gen. Am 4. Mai neuwahlen in Memel Kowno, 23. 3. Die Neuwahlen zum memel⸗ ſolut gewährleiſtet iſt, und daß diejenige Si⸗ cherheit, die darin beſteht, das Geld im Hauſe aufzubewahren u. es allen Gefahren des Ver⸗ luſtes preiszugeben, doch eine ſehr fragwürdige iſt. Aber ebenſo fragwürdig wäre es, wenn man den Plänen derer nachgäbe, die in Höhe der wahrſcheinlicherweiſe gehamſterten Noten und Geldmünzen zuſätzlich Geldmengen in Umlauf bringen wollen. Eine ſolche Aktion würde den Keim einer Währungsgefährdung in ſich bergen und müßte entſchieden abgelehnt werden. Auch durchaus nicht bedenkenfrei iſt der Plan, die zurückgehaltenen Geldmengen durch eine be⸗ ſondere Anleihe zu mobiliſieren, die mit ſtar⸗ ken Anreizen, mit guter Verzinſung, mit Prä⸗ miengenuß und noch mit Steuervergünſtigun⸗ gen ausgeſtattet wäre. Eine Sicherheit dafür, daß gerade diejenigen Gelder, an die man mit einer ſolchen Anleihe herankommen will, näm⸗ lich die aufgeſpeicherten Beträge erfaßt werden, hat man ja gar nicht. Es iſt vielmehr eher an⸗ zunehmen, daß die Anleihe von Kreiſen ge— zeichnet würde, die aus einer ſolchen Beteili⸗ gung eine höhere Rente für ihre Kapitalien herauswirtſchaften wollen. Und es würden wahrſcheinlich nur diejenigen Gelder dafür in Verwendung kommen, die jetzt zu geringeren Zinſen bei Banken und Kaſſen liegen. Und der Endeffekt wäre ſchließlich der, daß dieſe Ban⸗ ken und Kaſſen in ihrer Liquidität durch die Anſprüche, die die Emiſſion einer ſolchen An⸗ leihe ſtellte, beeinträchtigt würden. Das beſte, ſicherſte und zuverläſſigſte Mittel, die zurückgehaltenen Geldbeſtände zu lockern, beſteht einzig und allein in der Rückkehr des Vertrauens. Sobald das Publikum ſieht, daß die Wirtſchaft aus ihrer Starrheit ſich wieder löſt, daß die Geſchäfte wieder in Gang kommen, daß die Sicherheit der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe gewährleiſtet iſt— und das wird erſt dann in vollem Maße der Fall ſein, wenn die politiſche Baſis gefeſtigt, ſtabiliſiert iſt und dauerhafte Entwicklungen ermöglicht— dann werden die Hunderte von Millionen jetzt noch zurückgehaltener Noten und Münzen auch all⸗ mählich wieder in den Verkehr einfließen; und je mehr das geſchieht, deſto raſcher wird auch die Erleichterung der Geld- und Kreditwirtſchaft ſich vollziehen. Zu dieſer Entwicklung können wir alle, kann jeder Einzelne beitragen durch unausgeſetzte Aufklärung nicht nur über den wirtſchaftlichen Schaden, der mit dem zinsloſen Daliegen ſol⸗ cher, auch jederzeit dem völligen Verluſt unter⸗ worfener Gelder verknüpft iſt, und über die Ge⸗ fahr, die dieſe Zurückhaltung für die allgemeine Wirtſchaft und für das ſoziale und wirtſchaft⸗ liche Gedeihen des Einzelnen mit ſich bringt. Neben dieſer Aufklärung tut dann die Feſti⸗ gung und Stärkung des Vertrauens not, die, wie oben ausgeführt, mit der politiſchen und wirtſchaftlichen Befriedung unſeres Landes und Volkes untrennbar verknüpft iſt, und an der mitzuarbeiten ebenfalls jeder Einzelne un⸗ mittelbar in der Hand hat. neichsinnenminiſterium und Reichs führerlagung der hillerjugend in Braunſchweig Berlin, 23. 3. Aus Kreiſen des Reichsinnen⸗ miniſteriums erfahren wir, daß das Miniſte⸗ rium bei der braunſchweigiſchen Geſandtſchaft in Berlin Erkundigungen über die zu Oſtern geplante Reichsführertagung der Hitlerjugend eingezogen hat. Außerdem hat das Miniſterium heute morgen eine telegraphiſche Anfrage an die braunſchweigiſche Regierung gerichtet und um eine Erklärung über die tatſächlich in Braunſchweig geplanten Veranſtaltungen ge⸗ beten. Die Preſſemeldungen, die über die Oſterkund⸗ gebung der Nationalſozialiſten in Braun⸗ ſchweig in den letzten Tagen verbreitet worden ſind, geben eine äußerſt widerſprechende Dar⸗ ſtellung der Ereigniſſe. Wie wir hören, ſteht man im Reichsinnen⸗ miniſterium nicht auf dem Standpunkt, daß die geplante Veranſtaltung als geſchloſſene Kundgebung zu betrachten ſei. Man ſtützt ſich hierbei nicht nur auf die Beſtimmungen des Reichsinnenminiſteriums, die für geſchloſſene Verſammlungen herausgegeben worden ſind, ſondern auch auf Reichsgerichtsentſcheidungen aus den Jahren 1891 und 1911, die den Cha⸗ rakter einer geſchloſſenen Verſammlung auf einen engbegrenzten Perſonenkreis beſchränken. gluligarter Kanzlerrede am 5. April Berlin, 23. 3. Reichskanzler Dr. Brüning wird, wie die„Germania“ meldet, nach neueren Dispoſitionen nicht am 4. April, ſondern erſt 1 ländiſchen Landtag ſind auf den 4. Mai ange⸗ Heues aus dem Sklarek-Sumnk: Berlin, 23. 3. Der Hausdiener der Sklareks, Moritz Warſchauer, der in der heutigen Ver⸗ handlung vernommen wurde, erklärte auf Be⸗ fragen des Vorſitzenden, daß er für 83 Millio⸗ nen Mark Schecks unterſchrieben habe. Das auf die Gefälligkeitsſchecks von der Stadtbank ab⸗ gehobene Geld habe er als Deckung zu den Banken gebracht, auf die die Schecks lauteten. Die von ihm unterſchriebenen Schecks ſeien von Max Sklarek giriert worden. Im Hauſe der Zeit der Schülerkragödien Wegen Nichtverſetzung erſchoſſen. Limburg, 23. 3. Der 17jährige Oberſekun⸗ daner Schramm, Sohn eines Ingenieurs, der ſich zur Zeit auf einer Auslandsreiſe befindet, hat ſich erſchoſſen. Der Junge erhielt am Diens⸗ tag die Mitteilung von ſeiner Nichtverſetzung Aus Verzweiflung darüber griff er zur Waffe. Man fand ihn noch lebend und ſchaffte ihn ins Krankenhaus. Dort ſtarb er kurz nach der Einlieferung. Selbſtmord eines Abiturienten nach gut beſtandenem Examen. Hamburg, 23. 3. In der Nähe des Ohls⸗ dorfer Friedhofs hat ſich geſtern abend der 21 Jahre alte Abiturient Warmbier durch drei Schüſſe ins Herz getötet. In der Taſche des Selbſtmörders fand man das Abgangszeug— nis der Schule, aus dem hervorging, daß er ſein Abitur mit gutem Erfolg beſtanden hatte. In einem umfangreichen Brief an ſeine Eltern führte der junge Mann aus, daß er keine Luſt mehr am Leben habe. 12 jähriger Knabe aus D-Zug geſtürzt Glimpflich davongekommen. Altona, 23. 3. Der 12jährige Heinz Achter⸗ feld aus Lintorf(Bezirk Düſſeldorf), der zu einem nach Glücksberg beſtimmten Kindertrans⸗ port gehörte, ſtürzte geſtern nachmittag in der Nähe des Bahnhofs Toſtedt aus dem in voller Fahrt befindlichen D⸗Zug Köln⸗Hamburg. Der Unfall iſt glimpflich abgelaufen. Der Knabe hat eine leichte Gehirnerſchütterung und einen Unterſchenkelbruch erhalten. Es wird angenom⸗ men, daß der Knabe während der Fahrt die Wagentür geöffnet hat. gellſame Jriedhofskragödie Ein Schuß ſtreckt zwei Menſchen nieder. Budapeſt, 23. 3. Auf dem Friedhof der Dorf⸗ gemeinde Diosd im Peſter Komitat hat ſich ge⸗ ſtern ein Vorfall abgeſpielt, der wohl einzig daſteht. Eine Frau begab ſich mit ihrem Schwiegerſohn auf den Friedhof, um das Grab ihrer Tochter zu beſuchen. Beide verrichteten am Grabe eine kurze Andacht. Plötzlich zog der Witwer einen Revolver und jagte ſich eine Kugel ins Herz. Das Geſchoß blieb aber nicht im Körper des Selbſtmörders ſtecken, ſondern drang der Schwiegermutter zwiſchen der zwei⸗ ten und dritten linksſeitigen Rippe in den Körper. Die Frau wurde nach Budapeſt ge⸗ bracht, wo ſie jetzt im Krankenhaus mit dem Tode ringt. Gefecht zwiſchen Polizei und Räuberbande 42 Räuber auf der Flucht erſchoſſen. Tokio, 23. 3. Eine japaniſche Polizeiabtei⸗ lung hatte heute ſüdlich vom Tſchangtſchun ein heftiges Feuergefecht mit einer Räuberbande. Nach ſchwerem Kampf ergriffen die Räuber die Flucht. Sie ließen 42 Tote zurück. Von den Japanern wurden fünf Mann getötet. 275 Todesopfer der Wirbelſturmkalaſtrophe Birmingham(Alabama, 23. 3. Die Zahl der Todesopfer in den fünf vom Zyklon verwü⸗ ſteten Staaten beträgt nunmehr 275; man zählt 2500 Verletzte. Milizpatrouillen durchſtreifen die Stadt Montgomery, um Plünderungen zu verhindern. Erhöhung der amerikaniſchen Erbſchaſtsſteuer. Waſhington, 23. 3. Ein Geſetzentwurf, der in Anlehnung an das engliſche Erbſchafts⸗ den Höchſtſatz der E a m Stuttgo am Dienstag, den 5. April, in der Stadthall Der Hausdiener, der mit Millionen ſpielt aklareks Hausdiener unlerzeichnele für 83 Millionen scheckhs, und Max gklarek girierke ſie welter— gladtbaukdireklor Hoffmann, das Unſchulds⸗ lämmchen Sklareks habe er einmal dem angeklagten Bank⸗ direktor Hoffmann auf Anfrage erklärt, daß nicht er, ſondern ſeine Frau die Schecks ausge— ſtellt hätte. Hoffmann will ſich aber an dieſes Geſpräch nicht mehr erinnern. Auch beſtritt er die Behauptung, daß er mindeſtens zweimal in der Woche die Slareks aufgeſucht hätte. Leo Sklarek beſtätigte die Ausſagen des Zeugen Warſchauer, daß Hoffmann bei ihnen geweſen. Aus aller Well 10 Millionen erhöht, wurde im Repräſentan⸗ tenhaus mit 190 gegen 149 Stimmen ange⸗ nommen. Zwiſchen die Puffer geraten. Wiesbaden⸗Viebrich, 23. 3. Auf dem Bahn⸗ hof Biebrich-Oſt geriet der 54jährige Schaff⸗ ner Habig aus Wiesbaden-Erbenheim bei dem Abkoppeln eines Wagens zwiſchen die Puffer. Habig erlitt ſchwere Verletzungen, darunter ſtarke Quetſchungen am Arm. Am Gartenzaun aufgeſpießt. Wiesbaden, 23. 3. In der Scheffelſtraße iſt der zwölfjährige Schüler Franz Pfau beim Ueberklettern eines Zaunes des Vorgartens ausgerutſcht u. in eine Stacketenſpitze geſtürzt, die den bedauernswerten Jungen regelrecht aufſpießte. Schwerverletzt wurde der Verun⸗ glückte nach dem Krankenhaus gebracht. Reichstagsabgeordneter Joeriſſen geſtorben. Köln, 23. 3. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Joeriſſen iſt geſtern abend im Alter von 64 Jahren an Herzſchwäche geſtorben. Dr. Joe⸗ riſſen, der dem Reichstag als Mitglied der Wirtſchaftspartei ſeit 1924 angehörte, war Ge— ſchäftsführer des Verbandes Rheiniſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine E. V. und Syndikus des Kölner Haus- und Grundbeſitzervereins. Marburg die größte Zinnſoldatengarniſon der Welt. Marburg, 23. 3. Kürzlich ging eine Meldung durch die Preſſe, wonach die Stadt Torgau die größte Garniſon der Welt ſei, indem näm⸗ lich ein dortiger Schuhmacher eine Sammlung von 16 000 Zinnſoldaten nachweiſen konnte. Dieſer Rekord iſt aber ſchon wieder gebrochen, denn jetzt meldet ſich in Marburg der Ober⸗ gerichtsvollzieher a. D. Halſen, der 96 000 Zinnſoldaten mit dem nötigen Zubehör, wie Burgen, Dörfer, Bäume, Brücken uſw. ſein eigen nennt. Die Sammlung berückſichtigt ſämt⸗ liche Zeitalter, angefangen vom Trojaniſchen Krieg bis zum Weltkrieg 1914518. Die Sammler der Zinnſoldaten ſind bekanntlich in dem Bund „Clio“, Bund der Zinnfigurenſammler, zuſam⸗ mengeſchloſſen, der auf der mittelalterlichen Plaſſenburg bei Kulmbach ein Zinnfiguren⸗ muſeum einrichtete. Der Löwenkäfig als Gefangenenzelle. Vacha(Rhön), 23. 3. Uebel erging es hier einem Einbrecher, der in die Räume der Park⸗ lichtſpiele eingebrochen war. Der Beſitzer der Lichtſpiele, der gleichzeitig Dompteur iſt, er⸗ tappte den Dieb u. ſperrte ihn in einen leeren Löwenkäfig. Nach einem längeren unfreiwilli⸗ gen Aufenthalt in dieſem„Gefängnis“ wurde der Einbrecher der Polizei übergeben. Beine zuſammenlegung der Invaliden ⸗ und Angeſtelllenverſicherung Berlin, 23. 3. Die Behauptung, daß durch eine Notverordnung die Zuſammenlegung der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung vorbe⸗ reitet würde, iſt, wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, aus der Luft gegriffen. 1 die Bekämpfung der Nollage in der Binnenſchiffahrt Berlin, 23. 3. In Ausführung der kleinen Notverordnung vom vorigen Jahre iſt nun⸗ mehr der erſte weitere Schritt zur Bekämv⸗ fung der Notlage in der Binnenſchiffahrt ge⸗ tan. Zwei ſoeben erlaſſene Verordnungen des Reichsverkehrsminiſters ordnen die Zuſammen⸗ faſſung der Kleinſchiffahrt in Schifferbetriebs⸗ verbände an u. ſchaffen in Geſtalt von Fracht⸗ 1 0 1 ausſchüſſen Zur Frage der Ablöſung der Sondergebäudeſteuer: Von Steuerſyndikus Fr. Schink, Geſchäftsführer des Gaſt⸗ wirtevereins Heidelberg. Die Frage der Ablöſung der Sondergebäudeſte Grund der Notverordnung des a ene 17 Dezember 1931(Reichsgeſetzblatt 1, Seite 699/706) und der Verordnung des Reichspräſidenten vom 6. Februar 1932 (Reichsgeſetzblatt I. Seite 60) iſt jetzt, nachdem die Durch⸗ führungsverordnung hierzu vom 11. Februar 1932 (Reichsgeſetzblact 1. Seite 67) und die Ausführungsver⸗ ordnung hierzu vom 2. März 1932(Reg. Bl. S. 25) herausgekommen ſind, endgültig geklärt. Mit der Ver⸗ ordnung vom 6. Februar 1932 iſt die Ablöſungs möglichkeit gegenüber früher ſogar in weſentlicher Hinſicht erleichtert 199 mit der Durchführungsverordnung vom 11. Februar 101 iſt dem Hausbeſitzer, der die Sondergebäudeſteuer ab⸗ denden Steuererleichterung auf dem Gebiete ver⸗ 1 ener anderer Steuern zugeſtanden, andererſeits die fend Garantie dafür geboten, daß er nicht ſchlechter ge⸗ ſtellt wird, als der, der dieſe Steuer nicht ablöſt. f 75 Die Ablöſung der Gebäudeſonderſteuer iſt nach der beit geltenden Regelung zweifellos für gar manchen Haus— Ablefang dieser Stene⸗ ieee d der Frage, ob die A uer im Einzef eſchei fit gende e doc; inzefalle geboten erſcheint, I. hinſichtlich des Ablöſungszeitraums ö Die Ablöſung der(ſtaatlichen und kommunalen) Son⸗ 1580 di h iſt nur für die in der Zeit vom 1. April diet iche ede 15 erhebende Steuer und für ieſe ederum i d 4 zu⸗ wa en zwar nur bis zum 31. März 1934 zu⸗ a) bei einer Ablöſung bis zum 31. März 1932 mit dem zſachen Jahresbetrag der für das Rech; jahr 1932 rechtskräftig ſeſtſtehenden ſtaatlichen und kommunalen Steuer(Jahresſteuerbetrag); daneben ſind die auf die Zeit bis zum 31. März 1932 entfallenden Steuerraten voll zu entrichten. b) bei einer Ablöſung zwiſchen dem 1. April und 30. September 1932 ebenfalls mit dem Zſachen Jahres⸗ betrag der für das Rechnungsjahr 1932 rechtskräftig feſtſtehenden ſtaatlichen und kommunalen Steuer; daneben ſind die 901 die Zeit vom 1. April 1932 bis zum a pile den 8 5 Steuerraten ö entrichte g di ec e n bezw. zur Hälfte auf die c) bei einer Ablöſung zwiſchen dem 1. Oktober 1932 177 dem 31. März 1934 mit dem 3/8 fachen Fabse etrag der für das Rechnungsjahr 1932 feſtſtehen⸗ den ſtaatlichen und kommunalen Steuer; daneben ſind die bis zum Zeitpunkt der Ablöſung fällig ge⸗ wordenen Steuerraten voll zu entrichten.. II. hinſichtlich der Ablöſungsſumme ſteuerbetrag), der der Errechnung der Ablöſungsſumme in 3 bezw. 35 facher Höhe zu Grunde zu legen iſt, gilt grundſätzlich die für das Rechnungsjahr 1932 zu zahlende ſtaatliche und kommunale Steuer; das ſind 80 des Be⸗ trages der ſtaatlichen und kommunalen Steuer, wie ſie für das Rechnungsjahr 1931 zu zahlen war. Von ganz beſonderer Bedeutung iſt aber gerade bei der Errechnung der Ablöſungsſumme oder vielmehr des ihr zugrunde zu legenden 1932er Jahesſteuerbetrages die Vorſchrift, daß bei der Ermittlung dieſes Jahresſteuerbe⸗ trages die bis zum Zeitpunkt der Ablöſung beantragten 2700 ee ee Fe auf die der ge einen Rechtsanſpru at, zu berückſichti⸗ gen, alſo abzuziehen ſind. F Um die Ablöſung bei der augenblicklichen Geldknapp⸗ heit zu erleichtern, hat der Hausbeſitzer nach dem Geſetz das Recht, für ein zur Ablöſung aufgenommenes Dar⸗ lehen eine Hypothek an dem Grundſtück zu beſtellen. Nimmt der Hausbeſitzer zu dieſem Zweck bei einem Kredit⸗ inſtitut(Bank, Sparkaſſe uſw.) oder bei einem privaten Gläubiger ein hypothekariſch zu ſicherndes Darlehen auf, ſo erhält die einzutragende Hypothek die erſte Rangſtelle, geht alſo allen bisher eingetragenen Hypotheken und Grundſchulden voran. Neben dem Kapital der einzu— tragenden Hypothek, die ausdrücklich als Ablöſungshypo⸗ thek zu bezeichnen iſt, und den Zinſen bis zu 674„ ein⸗ ſchließlich des Verwaltungskoſtenbeitrags kann im Grund⸗ buch auch noch ein Zuſchlag von 50 der zu zahlenden Ab— elner e werden. . Um einen nreiz zur Ablöſung zu geben, iſt mit ver⸗ ſchiedenen Vorſchriften der Hurthfichn eng nung vom 11. Februar 1932 einerſeits dem Hausbeſitzer, der dieſe Steuer ablöſt, Steuererleichterung auf dem Gebiete ver⸗ ſchiedener anderer Steuern zugeſtanden, andererſeits Vor⸗ ſorge dahingehend getroffen, daß der Hausbeſitzer, der ab⸗ löſt, nicht ſchlechter geſtellt wird, als der, der nicht ablöſt. Erstens darf danach der Ablöſungsbetrag zuzüglich der Eintragungskoſten einer zum Zwecke der Ablöſung aufge⸗ nommenen Hypothek von dem Hausbeſitzer bei der Ermit⸗ telung ſeines ſteuerpflichtigen Einkommens abgezogen werden, und zwar nach ſeiner Wahl entweder in voller Höhe für den Steuerabſchnitt, in dem der Ablöſungsbetrag entrichtet worden iſt, oder mit je 5 für dieſen und die beiden nächſtfolgenden Steuerabſchnitte; hierbei iſt es gleichgül⸗ tig, ob die Ablöſung aus eigenen oder fremden Mitteln vorgenommen worden iſt. Entſprechendes gilt auch für 11 Gewerbeſteuer, wenn und ſoweit die abgelöſten Steuer⸗ 5 räge nach den maßgebenden Gewerbeſteuergeſetzen bei er Ermittelung des ſteuerpflichtigen Gewerbeertrags hätten abgeſetzt werden können. Zweitens iſt, wenn ein als Jahresbetrag der Sondergebäudeſteuer(Jahres⸗ Amicitia 09 E. V. V'heim abgelöſtes Grundſtück in der Zeit bis zum 31. März 1935 zuwachsſteuer erhoben wird, bei der Berechnung des ſteuer⸗ pflichtigen Wertzuwachſes der Ablpſunge e dem Er⸗ werbspreis hinzuzurechnen. Drittens dürfen abgelöſte Grundſtücke zur Grundſteuer mit keinem höheren Satz herangezogen werden als nicht abgelöſte Grundſtücke. Außerdem ſind ſeitens des Reichsminiſters der Finanzen noch für die nächſte Einheitsbewertung Beſtimmungen darüber zu treffen, daß den Hausbeſitzern, die ablöſen, ge⸗ genüber ſolchen, die ni blöſ i i i e 15 icht ablöſen, keine ſteuerlichen Nach⸗ Alles in allem iſt demnach die Ablöſung der Sonder⸗ gebäudeſteuer in der Art und Weiſe, wie e jetzt 1 lh für den Hausbeſitzer nur von Vorteil. Die in der etzten Zeit vielfach aufgetauchten Befürchtungen, daß die Sondergebäudeſteuer, die erſt am 31. März 1940 abge⸗ baut werden ſoll, bereits früher abgebaut werden könnte 815 daß ſie durch eine Mietraumſteuer erſetzt würde, wo⸗ urch dann die Hausbeſitzer, die ihre Steuer abgelöſt hätten, benachteiligt würden, ſind nicht angebracht. Dem Hausbeſitzer, der ablöſt, iſt in den vorerwähnten Ge⸗ ſetzen bezw. Verordnungen hinreichende Sicherheit dafür gewährt, daß er ſpäter nicht ſchlechter daſt i der Hausbeſitzer, der aich nbi e n Auf alle Fälle tut der Hausbeſitzer, der ablö i gut date ſeine Veranlagung— 11 das Jahr 1931 bezw. für das Jahr 1932 vor der Ab⸗ öſung 1 nach der Richtung nachzuprüfen, ob er 950 n im Geſetz vorgeſehenen Möglichkeiten einer Herabſetzung oder Ermäßigung der Steuer aus Rechts⸗ gründen ausgenützt hat, weil bei der Errechnung der Ab⸗ löſungsſumme von der ermäßigten Jahresſteuer auszu⸗ gehen iſt. Ueber die Möglichkeiten einer Steuerer⸗ e kann ſich jeder Hausbeſitzer an Hand des erſt nee herausgegebenen äußerſt gemeinverſtändlich ge⸗ haltenen Werkes von Regierungsrat J. Kemmerer:„Wie ſpart. man in Heſſen Sondergebäudeſteuer? Wie löſt man ſie ab?“ ſehr leicht orientieren. Dieſes Werk kann übrigens an 808 Hausbeſitzern, die nicht ablöſen können oder wol⸗ bie 1 75 empfohlen werden, denn der Verfaſſer hat in bo pe deter War die Heranziehung der Verwal— 95 8 Länder einerſeits nachgewieſ i e eee man in Heſſen denn Hal ee ö„ andererſeits vielen, insbeſondere be⸗ treibenden Hausbeſitzern eine ganze Reihe ne Möglich- keiten von Steuererleichterunge gehen In e ichterungen geboten. In bor⸗ en Art und Weiſe iſt darin den besonderen Verhält. 1 0 5 er Hotel⸗ und verwandten Betriebe, wie z. B. 5 Ae Privatpenſionen, Fremdenheimen, Kur⸗ Witten w. dem geradezu muſtergültigen Vorgehen en i gs und Badens entſprechend Rechnung getra⸗ gen, indem für dieſe Betriebe ſowohl die Ausſcheidung des Wertes der Konzeſſion aus d e zeſſi. em Steuerwert, al i Seele pere en de uach eine Ermüßfgung der ſprechend der tatſächlichen Beſetzungsziffer unter Berückſichtigung der tatſächli Berſſ elung ber vorhandenen Gaſtbetten geſordent 1205 tebenbei ber lt ö 0 wird. Nebenbe waren Kasten enden fe een 5 8 0„Entbindunasauſtalte ⸗ 901 59 1 verfahren. Das fragliche Werk ist 10 Verlag L. Fink in Groß⸗Gerau erſchienen; es kann von dort direkt bezogen werden und iſt auch im Buchhandel zu veräußert und anläßlich dieſes Rechtsvorgangs eine Wert— haben. Prei M e 2 Seiten.(Preis RM 2.80 bei einem Umfang von 114 OGp.⸗Vgg Oſter⸗Sonntag, den 27. März 32, nachm. 3 Uhr: L. F. C.„Phönix“ L'hafen 1. 5 Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“ Groß⸗Pokal⸗Rampf gegen eee Kinderwagen Sportwagen Kinderbetten ois Talfer! Meine Oſterpreiſe: fröpfahradbocbd.! ellen mit der Befugnis zur in Ludwigshafen auf dem Sportplatz an der Arnulf— ſtraße. Abfahrt um 12 Uhr mit O E. G. Untere Mannſchaften——— 1. Feiertag: 2. Mannſch.— Allemannia Ilvesheim, dort 3 Uhr 3. Mannſch.— Allemannia Ilvesheim,„ ½½2 Uhr Abfahrten werden bekannt gegeben. 4. Mannſchaft— FB. Weinheim 09 3. M. Beginn 12.30. Abfahrt 11.43 OEch. 2. Feiertag: 3. Mannſchaft gegen Sportverein Müm. Waldhof Beg. dort 11 Uhr. Abfahrt 10 Uhr p. Rad. ab Lokal. 5. Mannſchaft— F. 09 Weinheim Junioren Beg. dort 4.30, Abfahrt 2 Uhr per Rad ab Lokal. Schülermannſchaft— Sandhofen Schülermannſchaft Beg. dort 1,15 Uhr, Abf. wird bekannt gegeben. 1 Der Vorſtand. NB. Das Spiel der 2. Mannſchaft für den 2. Feiertag wird am Samstag bekannt gegeben. Achtung! Achtung! Handballer! Der Vorſtand hat ſich entichloſſen eine Handball— Abteilung zu gründen. Wer in der Sp⸗-Vgg. ſpielen will, melde ſich in der Geſchäftsſtelle. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger, Herrn Franz dose Homann. Korbwagen Kinderstühle sehr billig Sie kaufen in der Stadt bestimmt nicht preiswerter. Möbelhaus Hook Laden Rathausstraße 13 Nachmittags stets geöffnet. Fſt. ſüddeutſche Weizenmehle Pfd. 22, 24, 26 u. 28 7 Grieszucker fein.. Pfund 360 Friſche Eier 10 Stück 75, 85 u. 950 Allerfeinſte Süßrahmbutter ½ Pfund 78 Centrifugenbutter Pfd. 1.30 Mk Margarine 1 90 Pfd ab 300 Amerik Schweineſchmalze. Pfund 450 Roſinen, Sultaninen, Korinthen, Hefe Backpulver, Vanillzucker Für die Kartage: Holl. Salzheringe 8 10 Stück 350 Marinierte Heringe. Stück 89, eee ee Bekanatmachung. Wie aus dem redaktionellen Teil erſichtlich, wurde Buchhandlung, Viernheim ab 1. Klaſſe der 39/288 Prelldscn-Sucdeulschen Staats soll vie laut Verfügung der General-Direktion, der U 1550 9080 0 Die Auszahlung der Gemwirſte d er 38/264. Lotterie erfolgt bereits durch Herrn Hof— 9205 und wird derſelbe ebenfalls die Erneuerung er Loſe 1. Klaſſe vornehmen. Die amtliche Gewinn— bis zum Ende dieſes Monats G RAT 18! liſte liegt ab 2 4. März dort auf. Lof e i . 1 1 Loſe 1. Klaſſe i allen Teilungen ſind bei Herrn Hofmann noch zu oben 70 i Zu den bevorstehenden Verlobungen empfehlen wir uns zur Anfertigung von Voriohungskarten u. Varlodungsbrlelan Döbnard ober lin H. Hauer l. Telefon 31. HKraftfuhr- Betrieb VIERNHEI M Wir übernehmen Arbeiten in modernster Ausführung zu billigem Preis. 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Viernheim, den 22 März 1932 Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Zur Frühjahrssaat: empfehle: Frank's Original Pfälzer Landgerſte Frank's Original Sommerweizen Frank's Original Gelbhafer und Beſeler (1. Abſaat) durch die Landwirtſchafte kam⸗ mer Darmſtadt bezogen. Deutſcher und Ewiger Kleeſamen in beſter Qualität.— Am Lager alle Sorten Dünger und Miſchdünger. Torfmull, Torfſtreu. Ferner empfehle alle gangbaren Sorten Dickrüben- u. Kuh⸗ rübenſamen in friſcher Ware, ſowie alle Feld⸗ und Gartenſämereien von der Firma Vel zu Originalpreiſen. Fi Velten in Speier Christ. Adler, zur Traube r .