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Dickrüben hat zu verkaufen Nikol. Gutperle 4. Hügelſtraße 8 Keine Bierpreisſenkung in heſſen Darmſtadt, 26. 3. Der Vorſtand der Gaſt⸗ wirte⸗-Innung Heſſen, Sitz Darmſtadt, gibt in einer Erklärung bekannt, daß die Gaſtwirte nicht in der Lage ſind, die ab 26. März beab⸗ ſichtigte Bierpreisſenkung durchzuführen. Die Gaſtwirte ſeien bereit geweſen, ſich gleich- mäßig mit den Brauereien an dem Preisab— ſchlag zu beteiligen. Nunmehr habe der Preis⸗ kommiſſar für Heſſen angeordnet, daß die Brauereien von dem verfügten Abſchlag nur 1 RM, die Wirte hingegen bis zu 8,60 RM zu tragen haben. Dieſe ungerechte Behandlung veranlaßte die Gaſtwirte zu ſcharfen Gegen— maßnahmen. Lokale Nachrichten » SGottesdienſt⸗Ordnung. Morgen Mittwoch ¼ 7 Uhr beſt. Amt f. beide gefallene Krieger Alois und Joſef Helmig und Angehörige, nicht Helmerich wie irrtümlich in der Samstags- Ausgabe angegeben. 4 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Ruheſtörung, 2 wegen Verkauf von Zeitſchriften an Sonntagen, 1 wegen Radfahren ohne Licht und 1 Wirt und 5 Gäſte wegen Uebertretung der Feierabendſtunde. * Begnadetes Alter. Am Donnerstag, den 31. März feiert Frau Roſalia Dölcher geb. Grundmann, wohnhaft in der Ringſtraße, die Vol; lendung ihres 82ſten Lebensjahres. Das greiſe Geburtstagskind befindet ſich geiſtig und körperlich noch außergewöhnlich friſch und wohlauf, was man auch von dem Ehegatten, Herrn Wilhelm Dölcher, der im 81ſten Lebensjahre ſteht, ſagen kann. Das Ehepaar, mit ſeinen 163 Jahren zuſammen, dürfte wohl das älteſte Ehepaar in unſerer Gemeinde ſein. Dem, mit einem ſolch hohen Alter begnadeten Ge⸗ burtstagskinde zum Jubeltage unſeren herzlichſten Glückwunſch. Zugleich wünſchen wir dem Ehepaar noch lange Jahre traulichen Beiſammenſeins. „» Vom Segelſport. Wir haben von zuverläſſiger Seite gehört, daß in Viernheim ein Segelſportverein gegründet werden ſoll und machen auf das heutige Inſerat aufmerkſam. 4 Wie wird das Wetter im April? Schafflers Wettervorherſage für April 32 meldet: Anfangs mild und ſchön, warm Um den 9., 10. ſtürmiſches Niederſchlagswetter. Hierauf Beſſerung und weniger aprilmäßig, bis zum 24., wo neuer lich ſtürmiſches Regen-, im Gebirge Schneeſturm⸗ wetter einbricht. Der Reſt des Monats ſehr ver⸗ änderlich mit Niederſchlägen. Das ſtürmiſche Wetter wird vorausſichtlich auch die erſten Gewitter bringen. * Kommt das Frankfurter Sänger⸗ ſeſt? Die Frage des Sängerſeſtes in Frantfurt bewegt zur Zeit die Herzen aller Sänger. Die Mannheimer Vereine haben eine Rundfrage erlaſſen, wieviele Sänger ſich an der Fahrt nach Frankfurt beteiligen wollen. Naturgemäß ſind viele Abſagen gekommen, da auch bei größter Sparſamkeit die Aus gaben für die Reiſe von vielen Sängern nicht — ſcheidung, ob das Feſt überhaupt ſtattfindet iſt noch nicht gefallen. Die Oſter⸗Feiertage. Der erſte Oſterfeiertag war ein Oſtertag, wie man ſich denſelben nicht ſchöner vorſtellen kann. Herrlicher lachender Sonnenſchein am blauen Him⸗ mel lockte alles aus dem Bau und ſo wimmelte es auch in unſerem prächtigen Erholungspark, dem Walde, von ſpazierengehenden Menſchen. Oſtern, das Feſt der Freude und der Auferſtehung. Die Auferſtehungsfeier und auch die feierlichen Gottes⸗ dienſte waren von der gläubigen Chriſtenheit gut beſucht. Feſtlichkeiten oder ſonſtige Veranſtaltungen waren an dieſem Tage nicht. Lediglich den Sport— anhängern wurde in Ludwigshafen eine beſondere Delikateſſe geboten. Konnten doch die„Grünen“ auf dem gefährlichen Gelände des bekannten„Phönix“ Ludwigshafen einen Punkt erhaſchen und ſomit die Pokalmeiſterſchaft der Gruppe Rhein und die aus ſichtsreiche Anwartſchaft auf die Pokalmeiſterſchaft der Gruppe Rhein⸗Saar u. die ausſichtsreiche Anwart⸗ ſchaft auf die Pokalmeiſterſchaft der Gruppe Rhein⸗ Saar erringen.— Am Abend war im„Walfiſch“ Konzert, das bei gutem Beſuch einen harmoniſchen Verlauf nahm.— Der zweite Oſterfeiertag war mehr den weltlichen Freuden gewidmet. Der Aus⸗ flugsverkehr war jedoch infolge des früh einſetzen⸗ den Regens ſehr minimal. Das Wetter war um⸗ geſchlagen. Es regnete, wenn auch nicht viel, ſo doch, daß es reichte den Aufenthalt im Freien auf die Dauer ungemütlich zu machen.— Auf dem Sportplatz am Wieſenweg trat die Fußballmannſchaft des Turnvereins 1893 zum 1. Mal in Viernheim an die Oeffentlichkeit und zwar in einem Spiele gegen„Fortuna“ Heddesheim. Das Vorſpiel ging vor 8 Tagen 4:0 und das Rückſpiel geſtern 2 25 verloren.— In den diverſen Tanzlokalen wurde zum Tanze geſiedelt und die tanzſreudige Jugend huldigte Terpſichore.— Der Volkschor brachte am Abend im„Karpfen“ die Revue-Operette„Verliebte Leut'“ zur Aufführung und hatte bei dichtbeſetztem Saale einen außerordentlich großen Erfolg. Was hier geboten wurde, iſt eine Leiſtung, die man Dilletanten nicht zutraut. Dieſe Operette voll Hei⸗ terkeit und ſprühendem Humor iſt dazu angetan, in der heutigen Zeit der Kopfhängerei und Not wieder mal einige Stunden das Vergeſſen der All- tagsſorgen zu bereiten. Wie wir hörten, ſollen viele Beſucher wegen Ueberfüllung wieder umgekehrt ſein, weshalb am nächſten Sonntag die Wieder ⸗ aufgebracht werden können. Die endgültige Ent⸗ holung ſtattfindet. 0 Central⸗Filmſchau Das ausgezeichnete Oſterfeſt⸗Programm. Hente Dienstag letztmals im Ceſipa.„Reſerve hat Ruh“ Heute nur 40 Pfg. Dem Central-Film-Palaſt war es gelungen, auf Oſtern einer der allerſchönſten Großtonfilme dem hieſigen Publikum zur Aufführung zu bringen, und brachte damit allen eine große Oſterfreude. Heute Dienstag(letzter Tag) iſt es noch möglich, das Ver- ſäumte nachzuholen. Ueber den Großtonfilm etwas ſchreiben, erübrigt ſich. Man könnte nur ſagen: Wer dieſen Großtonfilm„Reſerve hat Ruh“ noch nicht geſehen und gehört hat, der komme noch heute in den Central Film-Palaſt. Machen auch Sie ſich heute noch eine große Oſterſreude, die koſtet Sie nur 40 Pfg. und iſt mehr als das Doppelte wert, deshalb: Ein Beſuch heute lohnt ſich doppelt. Unſer einheimiſcher Flieger über unſeren Ort. Geſtern ½ 1 Uhr ertönte auf den Straßen der Ruf: Der Flieger kommt, der Flieger iſt da. Der⸗ ſelbe hätte auch am 1. Feiertag kommen ſollen. Da aber behördlicherſeits am 1. Feiertag kein Flieger ſtarten durfte, iſt er geſtern dafür zweimal gekom⸗ men und zwar nochmals um ¼5 Uhr. Ein Hallo bei den Kindern. Waren doch bei den Flugblättern über 200 dabei, die als eine Freikarte für den Central⸗Film⸗Palaſt galten. Dasjenige Kind, das noch ein Flugblatt hat, darf den nächſten Sonntag dafür rein. Auch vier Fallſchirme wurden abge⸗ laſſen, mit je 3 Freikarten für die Abend⸗Vorſtel⸗ lungen. Durch dieſe Flugidee hat Herr Fieger ſeinem Geſchäſt eine gute Reklame gemacht, gleich⸗ zeitig unſerem einheimiſchen Flugſport gedient. War es doch eine Freude, unſerem Nikolaus Pfützer zu- zuſehen, wie er Schleifen und Kurven über unſeren Dächern ausführte und allen frohe Oſtern zuwinkte mit der Parole„Reſerve hat Ruh.“ Sport und Spiel. Um den Verbandspokal Rhein Saar. Der Pokal winkt! Das Unglaubliche iſt geſchehen. Den Grünen iſt es gelungen mit ungeheurem Kampfgeiſt dem „Phönix“ Ludwigs hafen einen Punkt abzuknöpfen. Der„Neuling“ Viernheim hat ſich hiermit die Pokal meiſterſchaft der Gruppe Rhein und die 1. Anwartſchaft auf den Bezirkspokal der Gruppe 1 Rhein— Saar errungen. Eiſerner Siegeswillen hat diesmal zum Siege geführt. Wir gratulieren der ſiegreichen Elf und erhoffen, daß ſie das am Gonn⸗ tag ſtatifindende Entſcheidungsſpiel gegen Sportfr. Saarbrücken auf dem Waldſportplatz gewinnen werden und ſomit den Bezirkspokal der Bezirksliga nach Viernheim bringen. Die Reſultate: Phönix L'haſen— Amicitia Viernheim 2:2 Boruſſ. Neunkirchen— Mundenheim 4.3 Sandhofen— VfR. Mannheim 3:5 Saar Saarbrücken— Sportf. Saarbrücken 3:2 Stand der Tabelle vom 27. März: Vereine Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 10 7 32 24 15:5 Sportfr. Saarbrücken 10 6 28:18 14:6 Phönix L'hafen 10 32:16 13 7 Boruſſia Neunkirchen 11 33 24 13:9 Sp.⸗Vgg. Sandhofen 9 15:14 10:8 1. C. Kaiſerslautern 9 21:29 10:8 Vfgk Mannheim 10 26:21 10:10 Sp-Vgg. Mundenheim 9 19:18 7:11 Saar Saarbrücken 14:20 6:12 1. F C. Idar 9 16:23 6:12 08 Mannheim 8 9:19 5:11 SV. 05 Saarbrücken 8 13:34 3:13 Freundſchaftsſpiel Tv. 1893 Viernheim— Fortuna Heddesheim 25 —= 0 O 8 O= Wochenplan des Turnvereins 1898: Dienstag ab 5 Uhr: Schülerturnſtunde auf dem Sportplatz. ab 5 Uhr: Leichtathleten und Handballer auf dem Sportplatz. ab 8 Uhr: Turnſtunde im Lokal Freiſchütz. Mittwoch ab 4 Uhr: Schülerinnen„ 1 Donnerstag ab 5 Uhr: Leichtathleten und Hand⸗ baller auf dem Sportplatz. ab 8 Uhr: Turnerinnen im Lokal Freiſchütz. Freitags ab 5 Uhr: Jußballſpieler auf dem Sport⸗ platz. 8 Uhr Turnſtunde im Lokal Freiſchütz für Turner, Leichtathleten, Sportler, Männer- riege und Fechter. Zu allen Uebungsſtunden muß alles im Sport erſcheinen! Vereins⸗Anzeiger. Gaſtwirte⸗Verein. Dienstag abend 8 ⅛ Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum, Waſſerſtraße, dringende Mitglieder⸗Verſammmlung. Tagesordnung: Bier⸗ preis! Der Vorſtand. Mittwoch, den 30. März 1932. Der Niedergang von Glaube und Autorität Deutſchland leidet am meiſten unter der furcht— baren Wirtſchaftskriſe und es macht wie kein an⸗ deres Volk der Welt ſeit dem unglücklichen Kriegs- ausgang den Leidensweg nach Golgatha. Wie lange wird es noch währen, bis auch für das deut⸗ ſche Volk das glorreiche Wiedererwachen, die Auf— erſtehung kommt. Mit Recht hat Reichskanzler Brüning gerade während der Reichspräſidenten— wahl darauf hingewieſen, daß der Kampf gegen das Syſtem der von der äußerſten Rechten und Linken gegen die Regierung der Mitte geführt wird, weiter nichts iſt, als ein Kampf mit Schlag— worten und Phraſen. Jedes Syſtem, welches es auch immer ſei, das in Deutſchland zur Regierung gelangt und mit Erfolg regieren will, kann nur den einen Weg gehen, den die Regierung Brüning zum erſtenmal den Mut gehabt hat, dem deutſchen Volke zu weiſen, den dornigen, ſteilen Pfad der Selbſtentſagung und Selbſtaufopferung. Nur die— ſer Weg der äußerſten Sparſamkeit kann auf⸗ wärts führen. Die breite ſchöne Straße, die die Gegner der Regierung dem deutſchen Volke in märchenhafter Zukunftsſchilderung darſtellen, führt nicht hinauf, ſondern führt im Gegenteil nach kur— zem Taumeln in jähem Erwachen ſteil abwärts in den chaotiſchen Abgrund. Das deutſche Volk kann nur dann aus dieſer Zeit größter Not wieder heraus und aufwärts ge— langen, wenn es ſich endlich auf ſich ſelbſt beſinnr und in ſich geht. Die Folgen der Nachkriegszeit müſſen auch auf ſittlichem Gebiete überwunden werden, ſonſt gibt es keinen Aufſtieg. Die Frei— heiten, die die Revolution und die demokratiſche Republik dem deutſchen Volke gebracht haben, legen gerade erhöhte Pflichten auf und je freier der Menſch iſt, je höher er ſittlich ſtehen will, um ſo mehr muß er ſich zur Selbſtbeſchränkung erziehen. Was uns heute beſonders not tut, iſt das Wieder— erwecken des Gefühls für Glaube und Autorität. Solange Glaube und Autorität im deutſchen Volte nicht wiedergefunden und wiedererwacht ſind, ſo lange gibt es kein Führertum, das uns den Weg aus dieſer Not heraus zeigen und führen kann. Die Autorität, die früher im Volke ſchlummerte, ſie iſt dahin geſchwunden durch den jähen Zuſam— menbruch Deutſchlands, ſie iſt vernichtet worden durch eine falſche Führung im Kriege. Dieſe fau— ſche Führung, die den Zuſammenbruch nach ſich zog, hat das deutſche Volk den Glauben an Auto— rität und Führung verlieren laſſen und hat leider den Weg freigemacht für politiſche Gaukler, der dem Volke mit Verſprechungen etwas vortäuſch— ten. Gleichzeitig mit der großen Not hat ſich aua der Unglaube breitgemacht, der ſchlimmſte Feino jeglicher Autorität. Vor dem Kriege war es vornehmlich der Libe— ralismus und die aus ihm hervorgegangene athe— iſtiſch und materialiſtiſch eingeſtellte ſozialdemo— kratiſche Weltanſchauung, die durch Untergrabung von Glauben und Autorität die großen Maſſen an ſich zu locken und gegen das Syſtem aufzu- hetzen verſuchten. Leider haben ſie ſchon damats viele Erfolge verzeichnen können. Aber auch die Führer dieſer Weltanſchauung haben ſpäter erken— nen müſſen, daß die Saat, die ſie geſät haben, zum eigenen Unheil aufgegangen iſt. Die Sozialdemo— kratie, die heute prattiſch mitarbeitet, mußte er— kennen, daß eine erfolgreiche Führung nur möglich iſt, wenn die Achtung vor der Autorität in den breiteſten Maſſen des Voltes beſteht. So ſehen wir ſie heute ſchon beinahe zu einer gewiſſen kon— ſervativen Richtung bekehrt und im wütendſten Kampf gegen ihre Nachfolger, die Kommuniſten. Wenn eine Lehre die im Volke ſchlummernde Achtung vor Glauben und Autorität ſyſtematiſch untergraben hat, ſo iſt es die kommuniſtiſche Lehre. Und da iſt es der große Widerſpruch, daß auch der Kommunismus nicht auf Autorita verzichten kann, wenn er nicht ſelbſt durch ſeine eigene Lehre ſchließlich hinweggefegt werden will. So hat man denn in Moskau und von Moskau aus ein neues Syſtem zu errichten verſucht, das weiter nichts be⸗ deutet, als einen Götzendienſt, der aber das Volk auf die Dauer innerlich nicht befriedigen kann und wird. Wie lange dieſes Syſtem noch an der Herrſchaft bleiben wird, läßt ſich nicht ſagen, aber einmal wird ſein Terror durch die breiten Volts⸗ ſchichten gebrochen werden und dann ird das Blutgericht, das dieſe Herrſcher abgehalten haben und noch abhalten, über ihre Welt hereinbrechen. Dann wird die ſyſtematiſche Untergrabung jeg⸗ lichen Autoritätsgedankens, die ſyſtematiſche Aus⸗ rottung des wahren Glaubens ſie ſelbſt mit ver⸗ nichtender Gewalt treffen. Auf demſelben Wege befindet ſich auch der radikale Nationalſozialismus. Auch er gaukelt den Maſſen etwas vor und will ihr inneres ſitt— liches Verlangen dadurch ſtillen, daß auch er einen Götzendienſt an die Stelle der wahren Autorität und des wahren Glaubens ſetzt. Der Wahlkampf um die Reichspräſidentſchaft hat ja gezeigt, in welch verheerender Weiſe die Nationalſozialiſten unter der Jugend wirken dadurch, daß ſie in ihrer verhetzenden Art ſelbſt eine Größe, eine Heroen— geſtalt wie Hindenburg, von ihrem Podeſt herab- zuziehen verſuchen, daß ſie es wagen, dieſen wah⸗ ren Führer mit Schmutz zu bewerfen und daß ſie dabei leider bei der Jugend Erfolg haben, weil dieſe ſich der Tragweite dieſes Handelns nicht be⸗ wußt iſt. Solange dieſe Parteien, die ihre Lehre auf rein materialiſtiſcher Weltanſchauung auf⸗ bauen, bei den großen Maſſen Anhänger finden, ſolange iſt kein Aufſtieg möglich. Solange diefe Parteien Haß und Zwietracht predigen können und willige Hörer finden, ſolange wird auch die Nor im deutſchen Volke vorherrſchen. Nur der ſchlichte Glaube an eine ſittlich höhere Gewalt, der Glaube, der ſich aufbaut auf tiefer chriſtlicher Weltanſchauung, der ſich aufbaut auf der Anerken⸗ nung der Autorität, kann dem deutſchen Volke von innen aus Heilung bringen. Solange der ſelbſt⸗ zerfleiſchende Streit in unſerem Volke anwährt, ſolange nicht chriſtliche Nächſtenliebe Dämme auf⸗ baut gegen die große Not, ſolange wird unſer Kreuzweg andauern. Deutſchland u. die Donaufrage Reichsregierung nimmt britiſche Einladung zur Viermächtekonferenz an deulſchland nimmt an der Londoner Viermächlekonferenz leil Berlin, 29. 3. Die deutſche Regierung hat die Einladung der engliſchen Regierung zur Teilnahme an einer Ausſprache der vier Groß⸗ müchte über die Donaufrage angenommen. Tardieu und Slandin reiſen am Sonntag nach Condon Der Termin für die Konferenz der vier Großmächte unbekannt. witb. Paris, 30. März. Die Agentur ver⸗ öffentlicht eine Mitteilung des franzöſiſchen Außenminiſteriums, in der es heißt, Miniſter— präſident Tardieu und Finanzminiſter Flandin. werden am Sonntagnachmittag nach London reiſen. Sie folgen der Einladung, die die eng⸗ liſche Regierung Anfang März hat ergehen laſſen und die bereits damals als für Anfang April gegeben angenommen worden iſt. Mini⸗ ſterpräſident Tardieu und Finanzminiſter Flan⸗ din werden am Montag mit den engliſchen Miniſtern verhandeln und am Dienstag vor⸗ mittag wieder in Paris ſein. Was die Konferenz der vier Großmächte angehe, ſo ſei dieſe grundſätzlich einſtimmig an⸗ genommen worden, aber bis jetzt habe der Zeit⸗ punkt noch nicht feſtgeſetzt werden können, da man über die zeitliche Möglichkeiten der Re⸗ gierungschefs und Miniſter, die an dieſer Kon— ferenz teilnehmen wollen, nicht genau Be⸗ ſcheid wiſſe. Engliſche Kritik an der Konferenz über die Cage der Donauſtaaten witb. London, 29. März. Unter der Ueber ſchrift„Europa oder das britiſche Reich“ kritiſiert „Epening Standard“ das allzugroße Intereſſe der britiſchen Regierung an der Lage der Donauſtaaten und dem franzöſiſchen Plan zu ihrer Unterſtützung. England müſſe ſeine ganzen Gedanken mit aller Energie auf die kommende Reichswirtſchaftskonfe⸗ renz konzentrieren und nicht in Angelegenheiten des Kontinents zerſplittern. Daß Frankreich den Donauländern zu Hilfe komme, ſei nur vernünf⸗ tig; denn es habe Millionen in ſie hineingeſteckt. Sie bildeten einen weſentlichen Teil ſeines kon⸗ tinentalen Syſtems, und es ſei ſein Intereſſe, ſie zu erhalten. Wenn aber England in eine Konfe⸗ renz über die Lage Europas hineingezogen werden ſollte, ſo wäre es beſſer, daß ſie in London, fern von der tödlichen Atmoſphäre von Genf, abgehal⸗ ten werde. Argentinien und die bevorſtehende Jonau-Konferenz Buenos Aires, 29. 3. Nach eingehender Aus⸗ ſprache zwiſchen dem Außenminiſter und dem Landwirtſchaftsminiſter über die bevorſtehende Donaukonferenz wurde der argentiniſche Ge— ſandte in London beauftragt, nähere Auskünfte einzuholen, damit die argentiniſche Regierung ſich über ihre zukünftige Stellungnahme ſchlüſ⸗ 5 werden könne. Der engliſch⸗iriſche Konflikt de Valeras Antwort an London. wtb. London, 29. März. Nach einer Neuter⸗ meldung aus Dublin wird de Valera min ſeiner Antwort an die britiſche Regierung erneut er— klären, daß die Abſchaffung des Treueides kei— nen Vertragsbruch bedeuten würde, und daß der Treueid auf jeden Fall eine Komödie ge— weſen ſei und bleiben werde. de Valeta ſcheint entſchloſſen zu ſein, dem Parlament bei ſeinem Zuammentritt einen Geſetzentwurf vorzulegen, durch den der Treueid abgeſchafft wird. Auch hinſichtlich der Jahreszahlungen an England werde er ſeinen Standpunkt aufrecht erhalten daß die Zahlungen nicht auszuführen ſeien. Der Oſtaſien⸗Nonflikt Bericht der Völkerbundskommiſſion in China an den Völkerbund wtb. Genf, 30. März. Die Anterſuchungs⸗ kommiſſion des Völkerbundes richtete von Schanghai aus an den Generalſekretär des Völkerbundes folgende Mitteilung: Die Unterſuchungskommiſſion traf am 29. Februar in Japan ein, hielt ſich meiſtens in Tokio auf und verließ Japan wieder am 11. 3. Trotz der Kürze ihres Aufenthaltes trat die Kommiſſion in Japan mit dem Außenminiſter, dem Kriegsminiſter, dem Marineminiſter, mit den hauptſächlichſten Vertretern der Geſchäfts⸗ welt und den Völkerbundsfreunden in Be⸗ ziehung, wobei ſie ſich über die verſchiedenen Anſichten zu den Hauptpunkten ihres Unter⸗ ſuchungsprogramms Rechenſchaft geben konnte. Aehnliche Beſprechungen hatte die Kommiſ⸗ ſion in Oſaka nit führenden Geſchäftsleuten. Am 14. März traf die Kommiſſion in Schang⸗ hai ein und reiſte am 26. März nach Nanking weiter. Während des Aufenthaltes in Schang⸗ hai orientierte ſich die Kommiſſion über die Anſichten zahlreicher Chineſen und Ausländer der politiſchen Kreiſe, der Univerſitäten und der kirchlichen Kreiſe, ſowie der Geſchäftsleute über den ganzen Fragenkomplex der Beziehun- gen Chinas und Japans. Die Kommiſſion trat auch offiziell in Verbindung mit den Ver⸗ tretern der Nationalregierung der Republik China und hatte eine Beſprechung mit dem Vizepräſidenten der Exekutive und dem Ver⸗ treter des Außenminiſteriums. Die Kommiſ⸗ ſion beabſichtigt, vier Tage in Nanking zu bleiben, Peking Ende der erſten Aprilwoche zu erreichen und zu Beginn der dritten Aprilwoche in der Mandſchurei einzutreffen. TCetzte Radiomeldungen Eiſenbahnunglück bei Vancvuver.— 3 Tote. wib. Vancouver(Canada), 30. März. Die Lokomotive und vier Wagen eines Eiſenbahnzuges ſtürzten in der Nähe von Vancouver von einer durch Ueberſchwemmungen ſchadhaft gewordenen Brücke in die Tiefe. Dabei wurden drei Perſonen getötet und eine ſchwer verletzt. Die deutſche Antwort auf die britiſche Kohlennote. wtb. London, 29. März. In den Kreiſen der britiſchen Kohleninduſtrie wartet man immer noch auf die amtliche Veröffentlichung der deutſchen Antwort auf die britiſche Note, in der gegen neur Einſchränkungen der Einfuhr engliſcher Kohle nach Deutſchland Einſpruch erhoben wurde. Die deut⸗ ſche Antwort iſt vom britiſchen Botſchafter in Ber⸗ lin letzte Woche in Empfang genommen worden. Wie verlautet, ſtellt die Note in Abrede, daß die Beſchränkung der Kohleneinfuhr eine Diskriminie⸗ rungsmaßnahme gegen die britiſche Einfuhr dar⸗ ſtelle. Die deutſche Note wird gegenwärtig vom Prä⸗ ſidenten des Handelsamtes, Runciman, geprüft. Die handelspolitiſche Entſpannung Deutſchland⸗polen enb. Berlin, 30. März. Nach dem poſitiven Abſchluß der deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsper⸗ handlungen iſt jetzt durch eine Verordnung der Reichsregierung die Anwendung der Obertarif— ſätze bei der Einfuhr von Butter und Eiern aus Polen mit Wirkung vom 1. April 1932 wieder rückgängig gemacht. Für die Einfuhr von Eiern aus Polen bleibt es bei den autono— men Zollſätzen von 30 Mark. Bei Butter tritt an die Stelle des bereits in Geltung befind⸗ lichen Kampfzolles von 170 Mark der auto⸗ nome Zoll von 100 Mark. Der„Börſencourier“ ſchreibt dazu: In den am Polengeſchäft intereſſierten maßgebenden deutſchen Wirtſchaftskreiſen wird das Ergebnis der Verhandlungen als durchaus befriedigend bezeichnet, da es unter Berückſichtigung der all⸗ gemeinen Verringerung der Kaufkraft in Polen der tatſächlichen Aufnahmefähigkeit des polni⸗ ſchen Marktes entſpricht und ſomit die gegen⸗ wärtig überhaupt vorhandenen Liefermöglich⸗ keiten praktiſch im allgemeinen offen hält. FPreſſepropaganda der 8d Ap zum zweien Wahlgang München, 29. 3. In einer von der NSDAP⸗ Korreſpondenz veröffentlichten Kundgebung Hitlers wird für den zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl eine umfaſſende Preſſe— propaganda angekündigt. Die geſamte national⸗ ſozialiſtiſche Preſſe werde ab Ende März auf zehn Tage in beſchränktem Umfange, aber in einer verdreifachten bis verzehnfachten Auflage erſcheinen. Reichsminiſter Groener hal den 5A-Befehl nicht gekannt Berlin, 29. 3. In einigen Zeitungen wird be⸗ hauptet, Reichsminiſter Groener habe den na⸗ tionalſozialiſtiſchen Befehl über die Zuſammen⸗ ziehung der SA-Mannſchaften am Wahltage vorher gekannt. Vom Reichsinnenminiſterium wird dem⸗ gegenüber feſtgeſtellt, daß dieſe Behauptung nicht zutrifft. Der Miniſter hatte lediglich Kenntnis von der Tatſache, daß die S-Leute in beſonderer Unterkünften zuſammengezogen werden ſollten. Der Befehl ſelbſt oder der Ent⸗ wurf eines Befehles hat dem Miniſter nicht vorgelegen. Im übrigen hat der Miniſter von vornherein die ſchwerſten Bedenken gegen der⸗ artige Pläne gehabt. Den Wortlaut des Be⸗ fehls hat er erſt bei dem Beſuch der national⸗ ſozialiſtiſchen Führer Göhring und Frank 2. am Freitag, den 10. März, eingeſehen. Bei die⸗ ſem Beſuch hat Miniſter Groener erklärt, daß er ſofort gegen derartige Pläne Einſpruch er⸗ hoben haben würde. Tagesumſchau Die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen in Warſchau haben dazu geführt, daß im Durchſchnitt 80 Prozent, zum Teil ſogar 100 Prozent der deutſchen Einfuhr nach Polen wieder hergeſtellt werden. * Der Preiskommiſſar verhandelte mit den Gemeinden und Gemeindeverbänden über die Möglichkeit einer Senkung der Kommunalge⸗ bühren. Der Deviſenhöchſtbetrag für April darf auf Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters von den Importeuren nur bis zur Höhe von 55 Prozent in Anſpruch genommen werden. * Der Reichsbankausweis vom 23. März zeigt eine Notendeckung von 25,4 gegen 24,8 Prozent in der Vorwoche. Nah und Jern Darmſtadt.(Erneute kommuniſtiſche Demon— ſtrationen in Darmſtadt). Wie ſchon am Kar⸗ freitag, ſo verſuchten auch am Oſterſamstag die Kommuniſten, am Mittag und am Abend an mehreren Stellen der Stadt zu demonſtrieren. An dieſen Demonſtrationen ſollen ſich dies— mal beſonders die gottloſen Kommuniſten be— teiligt haben. Die Polizei griff mehrfach ein und unterband die Demonſtrationen, ehe es zu irgendwelchen ernſten Auseinanderſetzungen kam. Lorſch.(Wildererunweſen.) Seit einiger Zeit macht ſich im Lorſcher Wald das Wilde— rerunweſen bemerkbar. Es fand deshalb durch Lorſcher und Bürſtädter Polizei und Hilfe der Forſtbehörde eine Unterſuchung bei verdäch— tigen Perſonen in Bürſtadt ſtatt. Es konnten 3 Männer feſtgenommen und in das Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert werden, verſchie— dene Waffen und Munition wurden beſchlag— nahmt. Mannheim.(Ein Ehepaar gasvergiftet.) Am Oſterſonntag morgen wurde ein Ehepaar aus der Fröhlichſtraße in ſeiner Wohnung gasver— giftet aufgefunden und mit dem Sanitätskraft⸗ wagen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Bei der Einlieferung war der Mann bereits tot, die Frau ſtarb einige Stunden ſpäter. Der Hart zu dem Unglücksfall iſt noch nicht ge⸗ rt. 5 Mannheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Auf der Unteren Mühlauſtraße wurde ein verh. 32 Jahre alter Stadtſekretär aus Käfertal von einem Taxameter angefahren u. derart ſchwer verletzt, das er auf dem Wege zum Städt. Krankenhaus geſtorben iſt. Die Urſache des Unfalles iſt noch nicht geklärt. Der Wagen— führer wurde vorerſt in Haft genommen. Ludwigshafen.(Unfall bei der Reichsbahn.) Am Oſtermontag kurz nach 23 Uhr fuhr im Bahnhof Ludwigshafen beim Zuſammenſtellen des Schnellzuges D 194 Saarbrücken—Mün⸗ chen die aus Schnellzug D 162 Köln—Lud⸗ wigshafen übergehende Abteilung zu ſtark auf die Saarbrücker Abteilung auf. Durch den Anprall wurden einige Handgepäckſtücke aus den Gepäcknetzen geſchleudert, wodurch mehrere eee unerheblich verletzt wur⸗ den. —.— Studernheim.(Mit Schaufelſtiel bewußtlos geſchlagen.) Vor dem Ortsausgang geriet der Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Noman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 20. Fortſetzung. Aber ſie ging nicht auf den gutmütigen Neckton ein.„Gewiß ſind Milly und ihre Kin⸗ der mir viel, die Klubs und Tees ganz ange⸗ nehme Abwechſlung; aber das alles iſt doch nichts gegen das Zuſammenſein mit dem Manne, den man lieb hat“, entgegnete ſie ru⸗ hig. Und die Schlichtheit der Worte drang bei⸗ den Männern zu Herzen, baß ſie einen Augen⸗ blick ſchwiegen. Dann beugte ſich der Bankier über den Tiſch und ſtrich, ſtumm, liebkoſend, über die ringgeſchmückte, volle weiße Hand, die zärtlich die ſeine drückte. Er wußte, daß dieſer Frau aller Wohlſtand, alle Behaglichkeiten nur ſo viel galten, als ſie auch ſein Leben erleichterten. Profeſſor Hardt, den gleiche Gedanken be⸗ wegten., hob ſein Glas und trank der Freundin, ſtill zunickend, zu. Sie dankte mit einem weichen, guten Lä⸗ cheln, das die etwas verſchwommenen Züge auffallend verſchönte. Wie hatte der alte Markmann damals ge⸗ wettert gegen die Verlobung ſeines einzigen Sohnes mit der hübſchen, armen Lehrerstoch⸗ tet.— Leo blieb ſtandhaft, ſchickte als Antwort auf das letzte zornige Schreiben den Trauſchein ein. Nie hatte er das eigenwillige Vorgehen bereut. Mathilde war in Wahrheit ſeine„beſ⸗ ſere Hälfte“ geworden, blindlings ergeben. Uebend und treu. Was würde aus ihr weiden, wenn. 7 Erwerbsloſe Kammermaier aus Oggersheim mit zwei Burſchen in einen Wortwechſel, der zu einer böſen Mißhandlungstat ausartete. Kammermaier wurde von den beiden Bürſchen mit einem Schaufelſtiel derart mißhandelt, daß er eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitt und bewußtlos abtransportiert werden mußte. Haßloch.(Zahlreiche Brandgrabbeigaben ge⸗ funden.) Bei Fundamentierungsarbeiten an dem Neubau von Frau Duttenhöfer wurden zahlreiche Brandgrabbeigaben gefunden. In ei⸗ ner Tiefe von etwa 70 em fanden ſich 12 Ton⸗ gefäße vor, die teils ſchöne Verzierungen auf⸗ wieſen. Zwei Urnen konnten in wohlerhalte⸗ nem Zuſtande geborgen werden. Sämtliche Fundſtücke gehören der Zeit um 200 nach Chri⸗ ſtus an und wurden der Sammlung des Hei⸗ matmuſeums einverleibt. Dennweiler⸗Frohnbach.(Tödlicher Sturz.) Der 57jährige Landwirt Guſtav Schultheiß fiel von der Scheuertenne und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, denen er im Krankenhaus Baumbolder erlegen iſt. vie gut. daß es Rathreiner gibt. ſagt heute ſchon mancher. der geſtern noch Bohnen Ruchheim.(Verurteilter Dieb.) Ein aus Frieſenheim ſtammender 21 Jahre alte Bäcker⸗ gehilfe verübte zum Nachteil ſeines Meiſters wiederholt Gelddiebſtähle. Anfangs Januar u anfangs Februar ſchlich er ſich in das Wohn⸗ zimmer ſeines Brotherrn, wo er aus einer Kommode ſieben und 28 RM ſtahl. Das Lud⸗ wigshafener Amtsgericht verurteilte den Täter zu zwei Monaten und zwei Wochen Gefängnis — Strählen(Reg. Bez. Düſſeldorf).(Schmugg— ler erſchoſſen.) Als am Morgen des erſten Oſtertages bei Strählen ein verdächtiges Schmugglerauto trotz verſchiedener Halteſignale die Fahrt fortſetzte, wurde es von Zollbeamten beſchoſſen. Die Beamten ſetzten dann dem Auto auf Rädern nach und fanden es etwa einen Ki⸗ Vor Umwälzung in 6.7 Luftfahrt: Paris, 29. 3. In den Franzöſiſchen Alpen hat der franzöſiſche Ingenieur und ehemalige Kriegsflieger Sauvant ein Experiment durch⸗ geführt, das anſcheinend eine grundlegende Umwälzung im Bau von Flugzeugkabinen bringen dürfte.-e ee eee ebe Sauvant ſtürzte ſich in einer von ihm konſtruierten Flugzeugkabine einen 200 Meter tiefen Abgrund hinunter. Während die Außenwand der Kabine vollſtän⸗ dig zertrümmert wurde, blieb Sauvant ſelbſt unverletzt. Die Erfindung beruht, wie ſich die Nachtaus⸗ gabe drah:: läßt, auf dem Experiment, daß ein in ein Straußenei eingeführtes Hühnerei keinen Schaden nimmt, wenn das Straußenei N 77 ðͤVvbbbbbbbbbbobbbbbbb 8 lometer entfernt haltend. Vor dem Auto lag ein junger Mann tot, durchbohrt von den Kugeln der Gendarmen. Der zweite Fahrer hatte ſich 1108 5400 d. Im 11 adde 1 10 10 Zentner aus Holland eingeſchmüggelter affe und Tabak gefunden. Kandel.(Vermißt) Der hier wohnhafte Po⸗ lizeibeamte Joſef Wingerter iſt ſeit einigen Tagen abgängig. Man vermutet, daß er im Rhein den Tod geſucht hat. Ellerſtadt.(Bewußtlos aufgefunden.) Der hieſige Metzger Karl Merk unternahm auf ſei⸗ nem Motorrad eine verhängnisvolle Geſchäfts⸗ tour. Man fand ihn auf freier Landſtraße bei Erpolzheim bewußtlos neben ſeinem Fahr⸗ zeug auf. Merk muß in der Dunkelheit von einem rückſichtsloſen Fahrer überrannt und wuchtig auf die Landſtraße geſchleudert wor⸗ den ſein. Er wurde ſofort in das Ludwigs⸗ hafener Krankenhaus gebracht, wo man meh⸗ rere Rippenbrüche und einen Bruch der Schä⸗ deldecke feſtſtellte. Der ſchuldige Autofahrer konnte noch nicht ermittelt werden. Urfeld.(87jährige Greiſin verbrannt). Die älteſte Einwohnerin Urfelds, Witwe Bitz, wur⸗ de in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Teile einer verbrannten Stppdecke lagen neben der verkohlten Leiche. Vermutlich wollte ſich die Bedauernswerte am Herdfeuer wärmen, hatte dabei die Decke umgehängt, die dann Feuer fing. Bei dem Verſuch, aus dem Hauſe zu kommen, verbrannte die Frau. Zweibrücken.(Selbſtmord.) Ein im 75. Le⸗ bensjahr ſtehender ehemaliger Landwirt und Brenner aus Wattweiler, der hier bei ſeinem Sohne wohnte, hat ſich erhängt. Der Greis, der ſchon ſeit einiger Zeit an Geiſtestrübung litt, ſcheint die Tat in einem derartigen An⸗ fall getan zu haben. Bas mancher nicht weiß Berlin verbraucht täglich 6 000 Tonnen Ber⸗ liner, d. h. einheimiſches Bier im Wert von 156000 RM, und 1000 Tonnen Erzeugniſſe ausländiſcher Brauereien im Wert von 35 000 RM. Außer den 16 000 Gaſtwirten gibt es noch 27 000 Flaſchenbierhändler in Berlin. In den Filmateliers in Hollywood ſind im Laufe der letzten 5/ Jahre 55 Menſchen getö⸗ tet und 10 794 verletzt worden; Unfälle ereignen ſich täglich etwa 15. Abſturzſichere Flugzeugkabine Epochemachende Erfindung— Tödliche verletzungen bei Jlugzeugabſtürzen ſollen zukünftig ausgeſchloſſen ſein zu Boden geſchleudert wird. Sauvant konſtru⸗ ierte nach dieſem Prinzip eine Flugzeugkabine, die mehrere Wände hat und außerdem eine be⸗ ſondere Oel- und Luftſtoßdämpfung aufweiſt. Vor kurzem wollte der Erfinder heimlich mit ſeinem Flugzeug ſtarten, um ſeine Erfindung vorzuführen. Im letzten Augenblick verhinderte aber die Polizei die Durchführung des Experi⸗ ments. Einige Poliziſten hängten ſich an die Tragflächen des Flugzeuges, deſſen Motor ſchon lief, und hielten die Maſchine zurück. Nun hat der Erfinder in aller Heimlichkeit in veränderter Form ſein Experiment in der Nähe des Gebirgsdorfes Escragnolles durch⸗ geführt. Nach dem glücklichen Ausgang dieſes Experiments will nun Sauvant die Erlaubnis beim Luftfahrtminiſterium nachſuchen, um den Verſuch zu wiederholen. Worms.(Selbſtmord aus w a Not.) Der Kaufmann Bätzin u in ſeiner Wohnung erhängt au den. jat den Tod aus Men 9 chtwierig⸗ leiten geſucht. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. N 8 Frankfurt a. M.(Handtaſchendieb im Per⸗ ſonenzug.) Am Oſterſonntag wurde in einem Perſonenzug einem jungen Mädchen aus Frankfurt a. M., das nach Gelnhauſen fahren wollte, aus dem Abteil heraus die Handtaſche entwendet. Der Verdacht fiel auf einen Mann, ver in Frankfurt a. M. vor Abgang des Zuges t dem fraglichen Abteil geweſen war und ſich nachher in einen andern Wagen begeben hatte. In Selnhauſen ſah das beſtohlene Mädchen den v»ermutlichen Täter auf dem Bahnſteig und machte das Zugperſonal auf ihn aufmerkſam. Er wurde feſtgenommen u. nach Frankfurt in Haft transportiert. Der in der Taſche befind⸗ liche geringe Geldbetrag war bereits ver⸗ ſchwunden. Wertheim.(Eine ganze Schafherde geſtoh⸗ len.) In Hundheim wurde eine Schafherde von etwa 30 Stück geſtohlen. Die Gendarmerie konnte den Täter ſamt ſeiner Beute in Eichel bei Wertheim faſſen. Heidelberg.(Zwei ſchwere Unfälle.) Am Oſterſamstag iſt zwiſchen Edingen und Heidel⸗ berg ein junger Mann aus dem Saargebiet, der offenbar einen Oſterausflug nach Heidelberg machen wollte, von einem Pferdefuhrwerk überfahren und ſchwer verletzt worden. Er wurde der Klinik zugeführt und iſt dort inzwi⸗ ſchen geſtorben. Seine Perſonalien ſind noch unbekannt. Der Verunglückte dürfte etwa 17— 18 Jahre alt ſein.— Mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Klinik eingeliefert wurde ein Erdarbeiter, der bei Arbeiten im Alten Turbinenhaus in einen 7 Meter tiefen Schacht geſtürzt war. Der Mann, der 15 Tage tanzen wollte. Das Berliner Arbeitsgericht mußte ſich mit einem ungewöhnlichen Rechtsſtreit beſchäftigen. Als Kläger trat der Berufstänzer Enrico de Gaſtro auf, der ſich das Ziel geſteckt hatte, den Weltrekord im Dauertanzen von 367 auf 378 Stunden, alſo auf 15 Tage und 10 Stunden, zu erhöhen und ſo„König der Rekordtänzer“ zu werden. Der„Reichsverband deutſcher Sport⸗ zuanzer“, die Standesvertretung der Dauer⸗ täazer, hatte die Genehmigung zu dieſem Dauertanz erteilt. In einem Luxuslokal am Kurfürſtendamm ſtartete de Gaſtro am 8. Fe⸗ bruar ds. Irs., nachdem er mit der Direktion des Betriebes einen Vertrag abgeſchloſſen hatte, wonach er eine tägliche Gage von 30 RM, und einige weitere Vergütung er n ſollte. Aber ſchon am vierten Tage erlitt er einen Schwächeanfall. Der ſofort hinzugezogene Arzt ſtellt eine Herzaffektion feſt und lehnte die Verantwortung für die Fortſetzung des Dauer⸗ tanzes ab. Enrico de Gaſtro war indeſſen nicht zu bewegen, ſeinen Rekordverſuch abzubrechen, nachdem er bereits 2000 Damen als Tanzpart⸗ nerinnen„verbraucht“ hatte. Aufgrund des ärztlichen Atteſtes brach jedoch die Direktion die Veranſtaltung ab, allerdings gegen den Einſpruch des Dauertänzers, der, ohne auf ſeine Geſundheit Rückſicht zu nehmen, weiter⸗ tanzen wollte. Jetzt klagte er vor dem Arbeits⸗ gericht den entgangenen Verdienſt ein. Das Ge⸗ richt billigte ihm die Gage für vier Tage zu, wies ihn aber mit der Mehrforderung ab. Es ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß der Direk— tion nicht zuzumuten war, de Gaſtro weiter⸗ tanzen zu laſſen, nachdem der Arzt Herz⸗ ſchwäche feſtgeſtellt hatte. „Du biſt ja auf einmal ſo verſtummt, Leo?!“ Profeſſor Hardt ſah fragend ſeinen Freund an, der mit zuſammengeſunkenen Schultern auf das kleine, ſilberne Salzfaß ſtarrte, das ſeine Finger ganz mechaniſch hin und her dreh⸗ ten.— „Er rechnet gewiß wieder“, ſeufzte Frau Mathilde, eine Mandel knackend, deren Kern ſie auf des Gatten Teller legte.„Man kann kaum noch ein vernünftiges Geſpräch mit ihm führen. Buſineß' iſt der Moloch, der ihn mit Haut und Haaren zu verſchlingen droht. Es wird immer amerikaniſcher bei uns. Da— ſagt' ich's nicht?“ Im Nebenzimmer raſſelte das Telephon. Der Diener eilte lautlos hinein, nahm den Hörer auf. „Herr Direktor werden von Chemnitz ver⸗ langt.“ Markmann, plötzlich wieder ſtraff und le⸗ bendig, legte ſeine Serviette hin und ſprang auf,„Verzeiht, bitte—“. „So geht das nun täglich“, bemerkte Frau Mathilde ergeben.„Unſere frühere Gemütlich⸗ keit iſt verſchwunden mit vielen anderen Din⸗ gen der guten alten Zeit.“ Der Profeſſor ſchmunze rte.„Nun, mir ſcheint zu deren Verſchwinden haben Sie auch ein Teilchen beigetragen, liebe Frau Mathiſdr“ In den paar Stunden die dem Gaſt noch blieben, wurde nichts mehr von Geſchäften ge⸗ ſprochen. Erſt gegen Abend, als der Hausherr Anweiſung gab, den Wagen in einigen Minu⸗ ten vorfahren zu laſſen, wandte ſich Hardt an ihn: „Du biſt wohl ſo freundlich an der Bank vorzufahren, Leo— ich möchte voch tauſend Mark von meinem Konto abheben.“ b „Aber gewiß.“ Markmann räumte Papiere der Zug donnetnd in die lange, auf ſeinem Schreibtiſch ſolt, zweitauſend mit: Reiſen koſtet Geld und im Sanatorium wird's auch nicht gerad' billig ſein“, meinte er, ohne ſich umzudrehen. Der Profeſſor lachte.„Willſt mich auf meine alten Tage wohl noch zum Verechwender ma⸗ chen? Oder habt ihr ſo heftigen Ueberfluß an Bargeld, daß ihr's gern los ſein wollt?“ Der Bankier ſtimmte in das Lachen ein Es klang ein wenig erſtickt, weil er ſich juſt kückte, um heruntergefallene Papierſchnitzel aufzuhe⸗ ben.„Das könnte ich nicht gerade behaupten! Aber zweitauſend Mark in der Weſtenta che geben einem ein gewiſſes Sicherheitsgeſühl al⸗ len Geſchehniſſen gegenüber, wenn man za ei⸗ ner Kranken reiſt.“ Des Profeſſors Züge wurden ernſt.„Lieber Gott, ja— wenn ich Anna nur leidlich wohl antreffe! Mir iſt ſo bang'.“ Beim Abſchied brachte Frau Mathilde einen großen weißen Schal aus feinſter Kaſchmir⸗ wolle, den ſie eigenhändig für die Patientin im Schwarzwald geſtrickt hatte. Bewegt dankte Hardt, küßte die lieben fleißigen Hände. Sah nicht mehr die allzu jugendliche Aufmachung So erfüllt waren Herz und Sinn vom nahen⸗ den Wiederſehen mit der geliebten Frau, daß er widerſtandslos Markmanns nochmaligem Drängen nachgab und den Scheck auf zwei, ſtatt eintauſend Mark ausſchrieb. War ja alles ſo nebenſächlich, ſo gleichgültig neben dem was ihm bevorſtand. Ein paar letzte, herzliche Worte, während rauchge⸗ ſchwärzte Glashalle einfuhr; ein feſter Hände⸗ druck— dann beſtieg der Profeſſor ſein Ad⸗ teil, ließ das Coupesfenſter herunter, um dem Freunde noch einen Gruß an Tochtet und En⸗ ſtand mit dem Rücken gegen den Freund.„Nimm leber gleich ihr davon! Schön wär's ja ſchon; kel aufzutragen. 14 Der nickte.„Werds's nicht vergeſſen, Aller“ Wie fahl das emporgehobene Geſicht im grellen Schein der großen Bogenlampen aus⸗ ſah, wie müde und verfallen die Züge! Hatte Leo am Morgen ſchon ſo angegriffen ausge- ehen, er es im Egoismus eigenen Erlebens u. Erzählens nur nichtb emerkt? Beſorgt beugte Hardt ſich tiefer hinunter.„Und gönne dir mal eine Ausſpannung, Leo, du arbeiteſt wirklich zu viel! Deine Frau hat ganz recht, das iſt nichts mehr in unſeren Jahren! Haſt's doch nicht mehr nötig, alter Junge, ruhe doch ein⸗ mal ordentlich aus!“ 9 Ruhen.— Ein tiefer Atemzug. Verhüllend ſenkten ſich die Lider über die dunklen Augen, in deren Tiefen es unſtet flackerte. Direktor Markmann lachte kurz.„Das ſagt ihr ſo, meint's gut; ich weiß es; aber— was verſteht ich bin müde.— Na, bald hat die Hetz' ein Ende.“ Am die dünnen Lippen gruben ſich harte, ent⸗ ſchloſſene Furchen— löſten ſich in der nächſten Sekunde zu liebenswürdigem Lächeln, mit dem er zwei vorübergehende Herren grüßte. Ein Schaffner haſtete den langen D⸗Zug entlang, ſchloß die Türen der Abteile. Profeſ⸗ ſor Hardt faßte nach der Hand des Freundes, die ſich plötzlich an die ſeine klammerte.„Hans, lieber Hans—“ „Ja, Leo, was iſt— Aber da war der Bankier ſchon mit leicht abwehrender Geſte zurückgetreten, ließ den langſam anrückenden Wagen an ſich vorüber⸗ rollen, grüßte noch einmal den ſich weit her⸗ ausbeugenden Freund ſeiner Jugend. Fortſebung folgt. det Mann mit den zwei mügen Zwei Mägen, zwei Schlünde und doppelte Knieſcheiben zu haben, iſt vielleicht nicht jeder⸗ manns Geſchmack. Aber Harry Morton, der ſo unregelmäßig gebaute Menſch, fühlt ſich dabei ganz wohl. Vor allem deshalb, weil ihm die Univerſität Leipzig für zehn Jahre 20 000 RM zahlt. Während dieſer Zeit muß Morton, wenn er gerufen wird, auf den Aerztekongreſſen er⸗ ſcheinen und ſeine Experimente vorführen. Nach 1936 ſteht er der Univerſität Neuyork zu ähn⸗ lichen Bedingungen zur Verfügung. Die beiden Mägen dieſes Mannes liegen übereinander. In dem oberen iſt keine Säure enthalten. Die Spei⸗ ſe, die darin eine halbe Stunde zu verweilen pflegt, ehe ſie in den unteren Magen gelangt, wird alſo in keiner Weiſe angegriffen, und Morton kann daher allerlei kleine Sachen, die er bereits verſchluckt hat— ein rohes Ei, ein lebendes weißes Mäuschen, eine Kartoffel und ſelbſtverſtändlich auch den glatten Leib eines ſpringfidelen Goldfiſches— unverſehrt an das Tageslicht zurückbefördern. Daß der Mann aus dieſen Fertigkeiten Kapital zu ſchlagen weiß, und zwar nicht nur im mediziniſchen Unter⸗ richt, verſteht ſich von ſelbſt. Ein zeilgemäßer Glückwunſch Anläßlich eines Jubiläums iſt der Induſtrie⸗ und Handelskammer Stettin von einem humor— vollen Geſchäftsmann kürzlich folgender launi— ge Glückwunſch übermittelt worden:„Nachdem ich meine Umſatz-, Einkommen-, Vermögens, Hauszins⸗, Grundvermögen-, Gewerbekapital⸗, Gewerbeertrag-, Lohn-, Hunde-, Getränke-, Bürger-, Kirchen-, Stempel⸗, Auto-, Betriebs⸗ ſtoff⸗, Ledigen-, Kriſen-, Kriſenlohn-, Aufbrin⸗ gungs⸗, Einkommenzuſchlag-, Kapitalertrag⸗, Börſenumſatz⸗, Wertzuwachs-, Geſchenkſteuer nebſt Berufsſchul-, Krankenkaſſenbeiträgen, In— validen⸗, Angeſtellten-, Arbeitsloſen-, Lebens-, Feuer⸗, Einbruch- und Haftpflichtverſicherung bezahlt habe, blieb mir nur noch das Porto für dieſes Schreiben übrig, um Ihnen herzlichſt al⸗ Gute zum heutigen Tage zu wünſchen!“ Die Schlange mit bem Glasauge Peter, eine drei Meter lange Boa conſtrie— tor, iſt die beliebteſte unter allen Schlangen des Londoner Zoos. Warum, mag der Kuckuck wiſ— ſen, denn Peter hat durchaus nichts Liebens⸗ würdiges an ſich, und ſein tägliches Mahl, be⸗ ſtehend aus vier Tauben, iſt kein Anblick für Feinfühlige. Das tut aber Peters Volkstümlich⸗ keit keinen Abbruch, und ſo war der Wärter des lieben Tierchens beſorgt, als er eines Tages feſtſtellte, daß mit dem einen Auge der Boa et⸗ was nicht in Ordnung ſein mußte. Eine Aerz⸗ tin, Spezialiſtin für die Augenkrankheiten aller Zoodinſaſſen, wurde gerufen und ſtellte feſt, daß es— ein bisher unbekannter Fall— dringend notwendig war, das ſchadhafte Auge zu ent⸗ fernen. Die Operation wurde ſofort vorgenom⸗ men, und Peter unterwarf ſich dem Eingriff mit ſtoiſcher Ruhe, ließ ſich nicht einmal in ſei⸗ nem Taubenmahl ſtören. Als die ganze Sache vorüber war, meinte der Wärter traurig, ſein Schutzbefohlener ſehe jetzt doch viel weniger vorteilhaft aus als früher:„Es gibt Katzen mit Holzbeinen und Hunde mit falſchen Zähnen. Warum ſoll da nicht auch eine Schlange ein Glasauge bekommen?“ Die Augenärztin hielt den Vorſchlag für durchaus nicht unſinnig, und die Folge davon war, daß die Boa ein Glas⸗ auge eingeſetzt erhielt. ö Modelrankheiten Unter den ſogen, populären Perſönlichkeiten befinden ſich in der Hauptſache Künſtler und Künſtlerinnen. Sie ſind einer geradezu grotes⸗ ken Jagd nach Autogrammen ausgeſetzt. Bil⸗ der ſollen ſie verſchenken, telefoniſche Anrufe entgegennehmen.. i So erfahren wir, daß Hans Albers im Jahre ungefähr 100 000 Briefe, natürlich von der holden Weiblichkeit, erhält, aber auch zahl⸗ loſe Bettelbriefe, Angebote von Partnern und Partnerinnen, Gutachten von Schriftſachver⸗ ſtändigen. Hundert, bis hundertundzwanzig Mal täglich wird er telefoniſch angerufen, ob⸗ wohl er mindeſtens in jedem dritten Monat ſeine Geheimnummer wechſelt. Täglich ſetzt er ſich zwei Stunden lang hin, um Autogramme zu verteilen, und jährlich erhalten 16 000 ſein perſönliches Bild. Dann kommt Lilian Harvey mit einem Ta⸗ gespenſum von 200 Autogrammen. Ihr täg⸗ licher Poſteingang beläuft ſich auf 30400 Briefe, 5— Vag's! Von Theodor Fontane. Nun iſt er endlich kommen doch In grünem Knoſpenſchuh; „Er kam, er kam ja immer noch!“ Die Bäume nicken ſich's zu. Sie konnten ihn all erwarten kaum. Nun treiben ſie Schuß auf Schuß; Im Garten der alte Apfelbaum: Er ſträubt ſich, aber er muß. Wohl zögert auch das alte Herz Und atmet noch nicht frei, Es bangt und ſorgt:„Es iſt erſt März Und März iſt noch nicht Mai“. O, ſchüttle ab den ſchweren Traum Und die lange Winterruh, Es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag's auch du! Jrühlingsglaube Vorwitzig recken kleine Lebensgeiſter Die grünen Köpfchen vor aus Buſch u. Strauch: „Biſt du ſchon hier u. rufſt uns, lieber Meiſter? Sieh her, da ſind wir! Zeige dich uns auch!“ Der Frühling wankt heran noch halb im Traume, Die Mutter Sonne hat ihn kaum erweckt: „Was treibſt du mich aus deinem warmen Raume Zur kahlen Erde, die noch Schnee bedeckt?“ Die Mutter lacht:„Dafür biſt du geboren, Mein lieber Sohn! Dort unten liegt dein Haus Hörſt du die Stimmen? Oeffne deine Ohren Und wiſch dir deine ſchönen Augen aus!“ „Ich gab dir holde Macht, dein Haus zu ſchmücken, Und aller Lebensgeiſter Herr zu ſein. Glaub' an das Gute nur: Du wirſt beglücken Mag's auch mitunter wieder einmal ſchnein!“— Die Kleinen hören's wohl und lächeln munter Der Mutter Sonne glauben ſie ſo gern! und jährlich erhalten 15000„Auserwählte“ ihr Bild. Aehnliche Ziffern kann Willi Fritſch nachweiſen, während wir von Käthe v. Nagy hören, daß ſie täglich 30 Mal ihren Namen auf Bilder ſchreibt. Das ſind ſo Sorgen. Dafür hat man In⸗ tereſſe, weit mehr als für die Not der Mit⸗ menſchen. Man konnte das ebenſo erfahren, als ſich plötzlich die ganze Welt um ein ganz winziges Menſchenkind, das im Kaiſerin⸗Au⸗ guſte⸗Viktoria⸗Haus in Berlin geboren iſt, kümmerte. Die Zeitungen brachten ſpaltenlange Berichte und Bilder des Liliputbaby, das den Rekord im Leichtgewicht von 540 Gramm auf⸗ geſtellt hat. Jetzt wollen die Intereſſierten täg⸗ lich hören, nach welchen Regeln ärztlicher Wiſ⸗ ſenſchaft das Wunderkindchen aufgepäppelt wird. Wie früher bei ganz Großen wird ein Bulletin jetzt über die kleine Vera täglich aus⸗ gegeben. Wahrhaftig, es ſcheint, als hätten viele un⸗ ſerer Zeitgenoſſen den Maßſtab verloren! Sie ſchütteln ſich den letzten Schnee herunter Und grüßen lieblich ihren jungen Herrn.— ö Hans von Wolzogen. Nundfumk Frankfurt Donnerstag, den 31. März 6.15: Wettermeldung; anſchließend Mor⸗ gengymnaſtik, 7.15: Wetterbericht; anſchlie⸗ ßend Frühkonzert; 12.00 von Wien: Haydn⸗ Gedenkfeier; 13.20: Konzert; 15.30: Stunde der Jugend; 16.25: Wirtſchaftsmeldungen;: 16.30: Konzert des Kurorcheſters Wiesba— den; 18.30: Wirtſchaftsmeldungen; 18.40: Aus der Traumfabrik; 19.05: Vortrag; 19.30: Sonderwetterdienſt; Wirtſchaftsmeldungen; ab 19.45 Uhr Programm von Mühlacker. München Donnerstag, den 31. März 12.35: Unterhaltungskonzert; 14.20: Stun⸗ de der Fortbildung; 15.40: Leſeſtunde; 16.20: Konzertſtunde; 16.50: Liederſtunde; 17.05: Anekdoten um Haydn; 17.25: Veſperkonzert; 18.35: Nürnberger Kaufmannsbriefe aus dem Jahre 1444; 18.55: Für unſere Landwirt⸗ ſchaft; 19.15: Unterhaltungskonzert des Rund⸗ funkorcheſters; 20.10: Konzert des Landes⸗ Sinfonieorcheſters für Pfalz und Saargebiet; 22.00: Geſpräch; 22.20: Nachrichtendienſt. Mühlacker Donnerstag, den 31. März 6.15: Nachrichten; anſchließend Gymnaſtik; 10.00: Schallplatten; 12.00: Offizielle Haydn⸗ Feier der Bundesregierung; 13.15: Nachrich⸗ ten; anſchließend bis 14.30 Uhr: Schallplat⸗ . ten; 14.30: Spaniſcher Sprachunterricht; 15.00 Uhr: Engliſcher Sprachunterricht; 15.30 aus Frankfurt: Stunde der Jugend; 16.30: Beſuch einer afrikaniſchen Oaſe; 17.00: Konzert des Kurorcheſters Wiesbaden; 18.40: Horace Me⸗ lon, Paris: J. P. Poquelin-Moliere; 19.05: Welche Erfahrungen hat England mit der „Aufgabe der Goldwährung gemacht; 19.45: Ein bunter Abend zur Haydn-Feier; 21.00: Haydn⸗Konzert des Philharmoniſchen Orche— „ ſters Stuttgart; 22.20: Nachrichten; 22.35— 23.30: Wiener Schrammelmuſik. Acht Selbſtmorde in München. München, 29. 3. Ueber die Oſtertage haben ſich— ein Zeichen der gegenwärtigen Notzeit — in München wieder mehrere Selbſtmorde ereignet. Vier Perſonen ſchieden durch Gas⸗ vergiftung aus dem Leben. Eine Betriebslei⸗ tersfrau wurde in ihrer Wohnung erhängt aufgefunden. Die Tat erfolgte wegen finan⸗ zieller Schwierigkeiten. Schwermut und geiſti⸗ ge Umnachtung ſind in zwei Fällen das Mo⸗ tiv geweſen. In einem Falle konnte noch nicht geklärt werden, ob Unglücksfall oder Selbſt⸗ mord vorliegt. Aushebung illegaler kommuniſtiſch. Druckereien Hamburg, 29. 3. Ermittlungen der hambur⸗ giſchen Staatspolizei im Zuſammenwirken mit der politiſchen Polizei in Altona führten zur Aushebung von zwei in Hamburg befindlichen Druckereien und zur Feſtnahme mehrerer Per⸗ ſonen. In einer der Druckereien wurden illegale kommuniſtiſche Druckſchriften, darunter eine Polizeibeamtenzeitung und die Zeitſchrift „Das Sturmbanner“ gefunden und beſchlag— nahmt. Einer der beiden Inhaber dieſes Be— triebes wurde verhaftet. Sein Kompagnon iſt flüchtig. Auch in der zweiten Druckerei konnten Exemplare des Sturmbanners beſchlagnahmt werden. Gleichzeitig mit den Schriften wurden die Maſchinen eingezogen. Die Inhaber der zweiten Druckerei und zwei weitere Perſonen, die mit der Herſtellung illegaler Schriften be— auftragt waren, ſind in Haft genommen wor⸗ den. Pariſer Reiſe Dr. Dorpmüllers. Berlin, 29. 3. Wie wir erfahren, hat ſich der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahnge— ſellſchaft Dr. Dorpmüller nach Paris begeben. Dort tritt Ende des Monats der Völkerbunds— ausſchuß zuſammen, der mit dem Studium der Frage beauftragt iſt, wie durch Vergebung öffentlicher Arbeiten die Arbeitsloſigkeit der Welt gemildert werden kann. Dr. Dorpmüller iſt Vorſitzender dieſes Ausſchuſſes. Ichweres sprengunglück 3 Tote Budapeſt, 29. 3. Aus Bukareſt wird ein eigenartiges Sprengunglück gemeldet, das drei Perſonen das Leben koſtete. In Mikloshaſac war eine Pionierabteilung damit beſchäftigt, Eisblöcke des Maros-Fluſſes mit Dynamit zu ſprengen. Durch die Unvorſichtigkeit eines Kor⸗ porals explodierte eine Ekraſitpatrone vorzei⸗ tig, wodurch 100 Kilogramm Dynamit in die Luft flogen. Der Korporal wurde in Stücke geriſſen und zwei andere Soldaten tödlich ver— letzt. Vier Pioniere wurden durch umherflie— gende Splitter ſchwer verletzt, zwei von ihnen ſchweben in Lebensgefahr. Liebesdrama an der Cole 5 zur Paris, 29. 3. Im ſüdfranzöſiſchen Badeort Cap d'Ail bei Monte Carlo hat geſtern der tu⸗ neſiſche Prinz Ben Ayat die Gattin eines früheren Attachés der finniſchen Geſandtſchaft in Paris, zu der er in Beziehungen ſtand, er— ſchoſſen und ſich ſelbſt eine ſchwere Schußver— letzung beigebracht. Aus einem hinterlaſſenen Brief geht hervor, daß die beiden freiwillig zus dem Leben ſcheiden wollten. Man vermutet, daß der Vater des Prinzen die Verbindung ſeines Sohnes nicht billigte und ſie zu ver— EE DJ K.⸗Sport Viernheim unterliegt im Spiel gegen den Gan⸗ meiſter Mannheim— Sandhofen kuapp 3:2. Erwartungsgemäß hatte ſich zu dieſem Spiele eine ſehr ſtattliche Zuſchauerzahl eingefunden. Vor allem war man klar überzeugt davon, daß ſich hier zwei große Gegner die Klinge kreuzen und dieſes Treffen lockte umſomehr an, da V. am vorletzten Sonntage als knapper 1:0 Sieger gegen Waldhof hervorging. In den bewährten Händen des Herrn Eberhard, lag die Leitung dieſer obigen Begegnung. Das Spiel begann. S. zog mächtig los und ein Erfolg faßte auch bald in den Anfangsminuten feſten Fuß. Ein Foulſtrafſtoß erreichte in hohem Bogen das Netz, von dem man feſten Glauben hatte, daß er weit über das Netz ſteigen muß. Aber der ſtarke herrſchende Wind gab ihm merk⸗ würdigerweiſe eine andere Richtung. V erfaßte gleich nach Wiederanſpiel die richtige Situation, drängte mit beſcheidenen ausgeklügelten Durchbrüchen auf das Gäſtetor; jedoch in der Kiſte ſtand einer, den man nur mit Mühe bezwingen kann. Aber das wollen wir nicht als Entſchuldigung gelten laſſen, denn mit etwas Entſchloſſenheit im beizeiten Schießen hatte doch ſchon in der erſten Hälfte et⸗ was erreicht werden müſſen. In der Strafraum⸗ hälfte muß von jedem Spieler der es einigermaßen fertig bringen kann, dazu übergegangen werden, einen Schuß loszulaſſen. Und wenn er 99 Mal nicht das bringt, was man von ihm verlangt; ein⸗ mal klappt es doch. Ihr Spieler erkennt mit allem Ernſt in den weiteren Spielen dieſe Tatſache. Die Hintermannſchaft ſtellte in der gewohnten Weiſe ein gutes Fundament dar. Mit einigen Aenderungen in der Fünferreihe und der Laden klappte dann chon. Bei S. überragte in der Hinter mannſchaft, ann und rechter Läufer. Der linke Flügel V. ja me wache Minute hatte, konnte ſchlecht f holte zum Ausgleich aus, den eine ausgezeichnet eingeleitete Kombination ein⸗ S. drängte abermals mit aller Energie die Führung wiederum an ſich zu reißen und mei⸗ ſterte dies auch Ein verteiltes Feldſpiel ſetzte ein. V Läuferreihe fiel in ihren Leiſtungen etwas zu- brachte. rück und das nützte der Gaſt geſchickt aus. für Sandhofen. die Seiten. 221 Ausgleich ſicherſtellte. der es wiederum einbrachte, haltbare Ball das Netz finden konnte. ſpiel war unſere 2. Mannſchaft der Glücklichere. Der Sieg von 2:4 war vollauf verdient, hätte aber ohne Zweifel unbedingt höher ausfallen dür⸗ Man will in dieſer Mannſchaft einfach nicht fen. einſehen, daß das läſtige Fixieren nur zerſtört und nicht aufbaut. war hier einmal der richtigen Meinung und zeich⸗ nete ſich durch blitzſchnellen Abſchlag beſonders aus. Viernheims 1. Jugend weilte über die Oſter⸗ tage in Gerichtſtetten(Nähe Walldürn) und unter⸗ lag gegen die dortige 1. Mannſchaft(A⸗Meiſter d. dortigen Bezirkes) nur 3:1. Vorſchau: 3. April 1932 Großer Handball Schlager! in Viernheim Ludwigshafen Süd 1.— Viernheim 1. 4 Uhr. Sport- gg. Amieitia 09 i Die Pohkalmeiſterſchaft in Sicht! Die Grünen erzwingen ein Uneniſchieden bei Phönix. Die Ligamannſchaft der Sport⸗Vgg. hat ſich ſcheinbar wieder auf ſich ſelbſt beſonnen und legte Läufer und Linksaußen wechſelten Durch einen Sologang des neuen Außenſtürmers werden die Außenſtehenden in Be— geiſterung verſetzt, der mit wuchtigem Schlag den Beide Parteien zeigten bis zum Schluſſe einen ſauberen, fiüſſigen Endſpurt, daß S. einen Straf- ſtoß zugeſprochen bekam. Die grundfalſche Stellung unſeres Hüters brachte es mit ſich, daß dieſer leicht Im Vor⸗ Nur ein Mann Verteigiger A.) am Oſterſonntag bei dem harten Pokalſpiel in Lu. 1 9 00 wieder Saft und Kraft in das Spiel. Phönix war nur in der erſten Halbzeit beſſer, wurde nach der Pauſe immer zurückgedrängt und es hätte ſogar der Sieg erzielt werden müſſen, wenn die Stürmer in den letzten Minuten nicht die Courage verloren hätten Das Verteidigungstrio war wieder ganz groß, während die Läuferreihe erſt noch der Pauſe bewies, daß man auch mit ihr rechnen mußte. Wenn nur einmal die Mängel im Aufbau beſeitigt werden könnten. Der Sturm hat die Note„Gut“ ſicher verdient, es muß ihm aber immer wieder geſagt werden, daß der Schuß aus allen Lagen ſehr ge— fehlt hat und die exakte Ballbehandlung fehlt auch, die man bei Phönix ſehen konnte. Der Anſtoß zeigt den Viernheimern ſofort, daß Phönix gut aufgelegt war, denn ſchon nach einer Minute lagen die Grünen im Hintertreffen, Phönix hatte die erſte Ecke durch Bombenſchuß völlig unhaltbar verwandelt. Kaum hatten die Viernheimer einen Angriff genommen, hatten ſie die Pech, der Schuß vom L. A. prallte von der Querlatte in die Lüfte. Schließlich holte der M⸗St. doch den Ausgleich. Die Freude dauerte nicht lange, denn Phönix kam wieder in Führung, wobei das Schluß trio nicht ohne Fehler war. Bei der Pauſe führte alſo Pyönix 2:1. Viernheim kam langſam aber ſicher auf, mit demſelben Maße wie der blaue Mittelläufer zuſammenklappte. Es wurde zeitweise ganz heftig gedrückt, aber es fehlt an der Rou⸗ tine, die Ueberlegenheit in Tore auszudrücken, wenn auch ſtark körperlich geſpielt wird. Schließ⸗ lich genügte der Ausgleich, den der Viernheimer „Bubi“ eindrückte. Man konnte damit zufrieden ſein, wollte ja garnicht mehr haben. Der Schieds⸗ richter Müller benachteiligte die Grünen faſt an- dauernd. Am Sonntag findet nun auf dem Wald⸗ ſportplatz das große Entſcheidungsſpiel um die Pokalmeiſterſchaft. Für die Grünen ſteht rein alles auf dem Spiel] Am nächſten Tag Sonntag ſtarten die Grünen vielleicht ſchon in Frankfurt zum Kampf um die Pokalmeiſterſchaft der Abteilung Nord, aber erſt muß gewonnen werden.— 2. M. gegen Ilvesheim 3:2, gegen Alzey 3:4; 3. M. gegen Ilvesheim 5:1 und gegen Waldhof 411. 19 Vereins- u. Trainingsabende der Sport- vereinigung Amicitia 09 e. D. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Mittwoch nachm. 6,15 Uhr: Fußballtraining der 2. und 3 M. Donnerstag 6 Uhr: Fußballtraining der 1. Mannſch. Freitag nachm. 3 Uhr: Training der 4., 5., AH. und Privatmannſchaft. Freitag nachm. 6,30— 7,15 Uhr: Fußballtraining der Jugend und Schüler. Mittwoch Abend 8 Uhr: Vorſtandsſitzung in der Geſchäftsſtelle. Donnerstag Abend 8 Uhr: Geſchäftsſtelle. Weißer Sonntag auf dem Waldſportplatz Jeder Viernheimer Sportler iſt bei dem Entſchei⸗ dungsſpiel geg. Sportfreunde Saarbrücken! Spielausſchuß in der Natürliche Schönheit durch klare Haut Machen Sie eine Frühlabhrskur mit Monamie der vitamin- u. hormonhaltigen Pettsubstanz der Hefe. Monaxin erneuert das Blut, be- seitigt Pickel, Pusteln, Mitesser, macht die Haut straff und elastisch. Dose 50 Pillen Mx. 1,50 Apotheke H. Weitzel 3