Lokale Nachrichten Der altneue Turnverein Viern⸗ heim. Der Turnverein Viernheim wurde im Jahe 1893 gegründet. Seine erſte Turnſtätte war der geräumige Hof des ehemaligen Gaſthauſes„z. Heſſiſchen Haus“ in der Hügelſtraße. Der dort heute noch ſtehende große Kaſtanienbaum breitete ſeinen Schatten über die Viernheimer Erſtlings⸗ turner aus und bot ihnen Schirm und Schutz. Aus dem Turnverein Viernheim waren hervorge— gangen: Die Turngenoſſenſchaft, der Männerturn⸗ verein ſowie die Turngeſellſchaft„Jahn“ Viern⸗ heim. Nun hat ſich die Viernheimer Turnerſchaft in vorbildlicher Weiſe wieder vereinigt unter der alten Bezeichnung„Turnverein Viernheim von 1893“ Es haben ſich die älteſten einheimiſchen Turnvete⸗ ranen wieder zuſammengefunden, um die edle Tur⸗ nerei und das frohe Spiel mit vereinter Kraft und allem Nachdruck zu fördern, zum Wohle von Kör- per und Geiſt und zum Nutzen unſerer Volksge⸗ meinſchaft. Wer alſo in Viernheim jemals einem Turnverein angehört hat, der findet heute ſeine alten guten Freunde wieder in dem alten verdienſt⸗ vollen Turnverein von 1893. Der Turnverein v. 1893 iſt durch ſeine vereinte Kraft zu einem macht⸗ vollen Faktor geworden; er kann auf allen Gebie— ten mit größeren Stadtvereinen jederzeit konkurieren. Der Verein verfügt in allen ſeinen Abteilungen über gute leiſtungsfähige Fachwarte und in allen Abteilungen des vielſeitigen Turn- und Spielbe⸗ triebes herrſcht ein reger Vollbetrieb. In Anbe— tracht des großen Ereigniſſes über die Wiederver— einigung der Viernheimer Turnerſchaft ſowie des bevorſtehenden Gauturnfeſtes, hat der Turnverein von 1893 beſchloſſen, alle Perſonen, die jemals einem Viernheimer Turnverein angehörten, ohne Eintrittsgeld und unter Anrechnung der Zeit über die früher beſtandene Mitgliedſchaft wieder als Vereinsmitglied zu führen, wenn ſie bis ſpäteſtens 30. April 1932 ihren Wiedereintritt in den Ver⸗ ein erklären. Bis zum gleichen Zeitpunkt können auch ſonſtige, dem Turnſport fernſtehende Perſonen in den Verein aufgenommen werden, ohne ein Ein— trittsgeld zahlen zu müſſen. Deshalb Turner und Turnfreunde, benützt dieſe günſtige Gelegenheit und ſchließt die Reihen in der engen Heimat um ver— eint all den Nutzen und die Lebensfreude, welche der edle Turnſport und das frohe Bewegungsſpiel trotz ſchwerer Notzeit für Jung und Alt in reichem Maße ausſtrömen läßt, zu genießen. Großes Werk gedeiht, nur durch Einigkeit! »Neues von den Ernſten Bibel⸗ forſchern. Die Organiſation der Ernſten Bibel⸗ forſcher hat neuerdings einen neuen Namen ange— nommen. Nachdem Meinungsverſchiedenheiten im eigenen Lager vorangegangen ſind, heißen ſie jetzt „Zeugen Jehovas“. Wie wenig es bisher mit den bekannten Prophe zeiungen der Bibelforſcher geſtimmt hat, wird z. B. im Magdeburger Kirchen- blatt feſtgeſtellt. Es heißt dort:„Am 2. Juni 1921 erklärte Rutherford in Leipzig, daß 1925 eine herrliche Zeit anfangen werde, in der es keinen Tod, keine Krankheit, auch keine Aerzte, Apotheken und Begräbnisanſtalten mehr geben würde“. In einer andern Schrift wurde die Hoffnung ausge- ſprochen, daß Abraham, Iſaak und Jakob 1925 wiederkehren würden. Kurz vorher wurden dann die Bibelforſcher jedoch vorſichtig. Sie ſagten auf einmal:„1925 oder bald darauf“. Jetzt werden die gleiche Hoffnungen hervorgeholt, und ihre Er— füllung„binnen ſehr kurzer Zeit, während des Daſeins des gegenwärtig lebenden Geſchlechts“ ver- ſprochen. Es muß vor den Werbern der„Zeugen Jehovas“ gewarnt werden. Die oft angebotenen Schriften ſind wiſſenſchaftlich völlig wertlos. Central⸗Filmſchau Zur heutigen Sonder⸗Vorſtellung im Ceſipa. Madame Dubarry; Die Frau im Talar. Nur 307 Zwei ganz beſondere Filmſchöpfungen zeigt man wieder heute Freitag im Cefipa, die allen Film freunden beſtimmt gefallen, ganz beſonders heute. Deshalb verſäume niemand die heutige Vorſtellung. Zwei ganz erſtklaſſige Großfilme der Ufa mit fol“ genden Darſtellern wie: Emil Jannings, Pola Negri, Fritz Kortner, Harry Liedtke, Paul Richter, Aud Egede Niſſen, Reinhold Schünzel uſw., lauter erſte und bewährte Schauſpieler im heutigen Frei- tagsprogramm. Dieſe Namen bürgen für Leiſtun— gen. Es iſt bekannt, daß der Central-Film⸗Palaſt mit ſeinen Darbietungen auf der Höhe iſt und über eine hochwertige, maſchinell neuzeitliche Einrichtung verfügt, wo alle Filmwerke der Welt zur Aufführung gebracht werden können. Auch in allen Ortſchaften und Städten der Umgegend ſind die Eintrittspreiſe höher und die Darbietungen meiſtens geringer. Wer's nicht glaubt, der überzeuge ſich. Ein Beſuch heute lohnt ſich doppelt. Kommen und überzeugen. Nur 30 Pfg. heute. Schulentlaſſene Jugend und Wandern. Es iſt erfreulich, daß das Schulwandern trotz aller Schwierigkeiten immer noch eifrig gepflegt wird. Schüler und Schülerinnen, die jetzt zu Oſtern die Schule verlaſſen haben, werden ſich beſtimmt gern mancher ſchöner Wandertage er⸗ innern. Soll das nun wie ein Stück ſchöner Ro⸗ mantik nur noch Gegenſtand der Erinnerung ſein? Auch jetzt heißt es wieder: Hinaus in die Weite! Eine dankbare Aufgabe erwächſt den Aelteren in den Gruppen und Jugendvereinen. Nehmt euch der jungen Menſchen an, die Oſtern die Schule verlaſſen haben! Wandert mit ihnen hinaus, ſeid ihnen echte und rechte Führer und Kameraden! Freilich, es gehört ein gut Stück Verantwortung dazu und viel Liebe und Ge⸗ duld. Das rechte Wandern koſtet ja faſt nichts. Man muß nicht immer große Fahrten machen. Viele ſind weit herumgekommen und kennen die Schönheit der eigenen Heimat nicht. Das Wandern ſtellt die geringſten Anſprüche an die Kleidung, denn alles Ueberflüſſige bleibt zu Haus. Bei mehrtägigen Fahrten kann man für wenig Geld in den Jugendherbergen ſchlafen. Vor allem die Jugendlichen, die keine Arbeit gefunden haben, die gleich das harte Los der Arbeitsloſigkeit zu fühlen bekommen, müſſen hinaus in die Natur, heraus aus dem Elend, den Gefahren, die ſie umdrohen, beſonders dem Müßiggang, dem ſie zwangsweiſe anheimgege— den find. In der freien Natur können ſie die Lungen reinigen und den Körper baden in Luſt und Sonne. Da können die jungen Kräfte ſpie⸗ len und neue Lebenskräfte ſammeln, um gerü— ſtet zu ſein für die Aufgaben, die in der Zu— kunft harren. Jagd und Jiſcherei im April Alles Schalen- u. Haarnutzwild genießt jetzt Ruhe mit Ausnahme des verfehmten Schwarz— wilds. Gleichwohl erfordert ein Gebot der Menſchlichkeit, führende Bachen zu ſchonen. Au⸗ ßerdem hat auch Rot- und Damwild in Heſſen keine Schonzeit. Die Hirſche haben jetzt abge— worfen, die Rehböcke fertig geſchoben und beginnen zu verfegen. Hochwild, Gams und der durch Salzgaben mittels Salzlecken und Stockſulzen uſw. gefördert werden kann. Der Schnepfenſtrich dauert noch an, endigt jedoch in der zweiten Hälfte des Monats. Sein Beſuch ſollte mit Rückſicht auf die Brutzeit nicht zu lange ausgedehnt werden, und es ſchließt— wie der„Deutſche Jäger“, München mitteilt— in den meiſten deutſchen Staaten deshalb auch die Schußzeit am 15. Während Sachſen und Bremen überhaupt keine ſolche, Hamburg nur bis Ende März im Frühjahr geſtatten, können Schnepfen in Bayern im Hochgebirge und in Oldenburg, Landesteil Lübeck, bis zum letzten April geſchoſſen werden. Die Balz der Wald⸗ hühner kommt voll in Gang. Auer- und Birk⸗ hahnen dürfen in Bayern erſt vom 10. ab, in Preußen, Sachſen, Württemberg, Baden, Meck— lenburg-Schwerin, Thüringen, Oldenburg, Lan— desteil Birkenfeld, Bremen und Schaumburg— Lippe, während des ganzen Monats, in Heſſen nur Auerhahnen, in Mecklenburg-Strelitz, Ol⸗ denburg, Landesteile Oldenburg und Lübeck, Braunſchweig, Anhalt und Lippe nur Birkhah⸗ nen erlegt werden. Die ebenfalls ſchon balzen⸗ den Haſelhähne ſind in Sachſen, Württemberg, Braunſchweig, Hamburg u. Bremen frei, des⸗ gleichen unterſtehen auch Faſanenhähne in Preußen, inſofern nicht durch die Bezirksbe— hörden anderweitige Verfügungen getroffen ſind, in Heſſen, Oldenburg, Landesteile Olden— burg und Birkenfeld, ſowie in Braunſchweig, Anhalt, Bremen und Schaumburg-Lippe noch dem Abſchuß. Wo Wildtauben überhaupt Schuß⸗ bezw. Schonzeit haben, tritt dieſe für ſie, ſoweit ſie nicht bereits ſeit Monatsanfang beſteht, ſo in beiden Mecklenburg, mit dem 15. in Kraft. Wildenten brüten und führen meiſt ſchon Ende April junge Schofe. Das Haarraubwild wölft, das gefiederte brütete oder hat bereits Junge, Umſtände, die die Gefährdung des Nutzwilds zu erhöhen ge⸗ eignet ſind. Dennoch iſt es nicht weidgerecht, die Fähe von den Welpen, den Altvogel von den Neſthockern wegzuſchießen, ohne alles da⸗ ranzuſetzen, der Nachkommenſchaft habhaft zu werden und ſie vor dem Hungertod zu bewah⸗ ren. Der Verminderung der Krähen und El⸗ ſtern iſt auch jetzt noch entſprechendes Augen⸗ merk und dem Schwarzgängertum ſtete Auf⸗ merkſamkeit zuzuwenden. Faſanenſchütten ſind auch noch während dieſes Monats mit Kaff u. Abfallgetreide zu beſchicken. Schied, Zander und Barſch, zuweilen auch noch Hecht und Regenbogenforelle laichen. Hu⸗ chen und Aeſche genießen infolge kaum über⸗ ſtandener Laichzeit noch Schonung. Bachforelle und Bachſaibling können mit Spinnfiſch und Fliege gefangen werden. Rehe fangen auch an zu verfärben, ein Prozey. Eine merkwürdige Denkmünze. Im Jahre 1679 belagerten die Dänen mit einem ſtarken Heere Hamburg, aber trotz aller Anſtrengun⸗ gen gelang es ihnen nicht, die Stadt zu er⸗ obern, ſo daß ſie ſchließlich unverrichteter Sa⸗ che wieder abziehen mußten. Zum Andenken an dieſe Belagerung prägten die Hamburger eine Münze, die auf der einen Seite die In⸗ ſchrift trug:„Der König von Dänemark iſt vor Hamburg geweſen; was er ausgerichtet hat, iſt auf der anderen Seite zu leſen“. Auf dieſer ſtand— nichts. Der Kreis der gebührenfreien Rundfunk⸗ hörer wächſt. Wenn auch das Tempo der Zu⸗ nahme der Rundfunkfreunde nicht mehr das⸗ ſelbe iſt wie am Anfang der epochemachenden Erfindung, ſo war doch im Laufe des letzten Quartals 1931 ein erneuter Zugang um rund 1 Million Rundfunkteilnehmer zu verzeichnen, ſo daß die Geſamtzahl der in Deutſchland ord⸗ nungsgemäß gemeldeten Rundfunkhörer zu Be⸗ ginn dieſes Jahres nur noch um rund 19 000 Perſonen von der 4 Millionengrenze entfernt war.(Insgeſamt gab es am 31. Dezember 1931 im Deutſchen Reich 3 980 852 Teilneh⸗ mer). In welchem Ausmaße man auf die ſo⸗ zialen Verhältniſſe der Rundfunkhörer Rück⸗ ſicht nimmt, iſt daraus erſichtlich, daß der Kreis der von der Zahlung der Gebühren be— freiten Hörer, der ſich Ende Dezember 1930 auf 43 000 Perſonen belief, im Laufe des ver⸗ gangenen Jahres unter dem Einfluß der Wirt⸗ ſchaftsnot auf rund 284000 Perſonen erwei⸗ tert worden iſt. Das bedeutet einen Zuwachs der gebührenfreien Teilnehmer um 241000 Perſonen oder faſt 600 Prozent. Zum überwie⸗ genden Teil rekrutiert ſich der Rundfunkhörer— teil, dem die Gebühren mit Rückſicht auf wirt⸗ ſchaftliche und finanzielle Gründe erlaſſen wurde, aus Erwerbsloſen, Blinden, Schwer— beſchädigten, Erwerbsunfähigen und ähnlichen in ihren Einkünften ſtark geſchwächten Perſo⸗ nen. Unter dem geſamten Neuzugang der im Laufe des letztvergangenen Vierteljahres(Ok⸗ tober bis Dezember 1931) angemeldeten 250 000 Perſonen befinden ſich wiederum nicht weniger als 66 000 oder 25,5 Prozent gebüh⸗ renfreie Rundfunkhörer. Zeichen der Zeit! Der Gewinn an Rundfunkteilnehmern im vorigen Jahre überhaupt beläuft ſich auf 471 343 Per⸗ ſonen oder 13,4 Prozent. Am Stande der Be⸗ völkerung gemeſſen, entfallen damit jetzt in Deutſchland auf je 1000 Einwohner 61,7 Rund⸗ funkteilnehmer. Jrühjahrspflege und Düngung der Winkerſaaten Die ſchneeloſe Zeit im Januar und Februar, die tagsüber ſehr hohe Temperaturen und nachts Fröſte brachte, ſchädigte teilweiſe die Winterſaaten und machte ſie von Tag zu Tag unanſehnlicher. In vielen Teilen Süddeutſch— lands hat anfangs März ein ausgiebiger Schneefall den Winterſaaten den notwendigen Schutz gebracht. Jedoch wird man heuer beim Einſetzen des Wachstums kräftige Winterſaa⸗ ten, wie man ſie in manchen Jahren zu ſehen gewohnt iſt, nur ſelten vorfinden. Es wird ſich nun darum handeln, daß bald ein kräftiges Wachstum der Pfkanzen einſetzt. In Fällen, da durch Fröſte ein Hochziehen der oberſten Bodenſchicht erfolgt, iſt durch Sternwalzen der notwendige Bodenſchluß wieder herbeizuführen. Im übrigen wird die Eage das Hauptgerät für die erſte Pflege der Frühjahrsſaaten ſein, bis dann die Möglichkeit des Hackens des Winte getreides gegeben iſt. Hinſichtlich der Ernäh— rung der Pflanzen iſt zu beachten, daß, wenn aus Mangel an Zeit oder aus anderen Grün⸗ den die Kaliphosphatdüngung im Herbſt nicht mehr ausgeführt werden konnte, ſie im zeitigen Frühjahr noch zur Durchführung gelangen kann. Eine beſonders wichtige Düngungsmaß⸗ nahme wird aber im heurigen Frühjahr bei den ſchwachen Winterſaaten die Kopfdüngung mit Stickſtoffdüngemittel ſein. Je nach dem Düngungszuſtand der Felder wird es ſich um eine Gabe von 25—45 kg/ ha Stickſtoff han⸗ deln. In Form von Kalkſtickſtoff(1.25—2.25 dz/ ha) iſt für baldigſte, möglichſt frühzeitige Verabreichung Sorge zu tragen. In Form von ſchwefelſaurem Ammoniak(1.25— 2.25 d/ ha) kann die Verabreichung beſonders auf leichteren Böden auch noch in dieſem Jahre anfangs April erfolgen, während für Salpeterdüngemittel, Leunaſalpeter(1.0—1.7 dz/ ha), Kalk⸗ und Natronſalpeter(1.6—2.8 dz/ ha) noch der ganze Monat April zur Verfügung ſteht. Die Wirtſchaftlichkeit der Stickſtoffkopfdün⸗ gung zu Wintergetreide hat ſich im Durchſchnitt vieler Verſuche klar erwieſen. Bei Verſuchen auf dem Verſuchsgut Nederling der Landesan⸗ ſtalt für Pflanzenbau und Pflanzenſchutz auf leichtem, lehmigem Sandboden mit Kiesunter⸗ ſt ee Der Wert ist lei uus grõßet Unsere Standardpreise grund gab es beiſpielsweiſe im zehnjährigen Durchſchnitt zu Winterweizen bei e ei. ſtoffdüngung mit 45 kg/ ha Stickſtoff in keinem Jahre eine Unwirtſchaftlichkeit dieſer Dün⸗ gungsmaßnahme nachzuweiſen. Der Mehr⸗ ertrag freilich war in den einzelnen Jahren unter dem Einfluß der Witterungsverhältniſſe bei den verſchiedenen Stickſtoffdüngemitteln ſehr unterſchiedlich. Der durch die Düngung erzielte Mehrertrag ſchwankte zwiſchen 9,8 bis 74,7 Prozent, im Durchſchnitt von 10 Jahren betrug er bei den hauptfächlichſten Stickſtoff⸗ düngemitteln 44,6 Prozent.. U. T.⸗Film⸗Palaſt. Extra große Sonderſchan. Nur 1 Tag! Nur 30 Pfg. im U T.⸗Filmpalaſt. Die Direktion zeigt heute in einer Sonder- ſchau für 30 Pfg. 4 Bombenſchlager erſten Ranges, die alles in Schatten ſtellen. Tom Mix in ſeinem ſpannenden Wildweſtreißer„Vogelfrei“. Echte Wildweſtromantik, ein Schlager in 8 Akten. Im 2. Teil der große Roman„Fürſt oder Clown“, ſpannend bis zum letzten Meter in 7 Akten. Die drei dickſten Luſtſpieldarſteller der Welt, Geſamt⸗- gewicht 9 Zentner, in dem Lachſchlager„Seefahrt tut not“. Zum Schluß die Tonfilmwunder„Flick und Flockie im Chineſenviertel“; alles lacht Tränen. Alles beſucht dieſe unüberbietbare Sonderſchau für nur 30 Pfg. Alle Freikarten haben nur heute Gültigkeit. Ab morgen Richard Tauber. H. J. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden D. J. K. Sport. Handball. Waldſtadt 1. gegen Viernheim Privat. Beginn 4.15 Uhr. D. V. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abd. halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend punkt 8 ¼ Uhr Singſtunde. Neſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Kauinchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 2. April, abends 8¼ Uhr, findet im Lokal zum„Kaiſerhof“ die Monatsverſammlung ſtatt. Die Mitglieder werden gebeten pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Liederkranz“. Samstag Abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betreffend: Wieſendüngung. Für die Düngung der Wieſen werden 5500 Kg. ſchwefelſaurer Ammoniak benötigt. Die Angebots- formulare mit den Bedingungen ſind auf Büro des Gemeindebaumeiſters erhältlich, woſelbſt auch die Angebote verſchloſſen und mit entſpechender Aufſchrift verſehen bis Dienstag, den 5. April 1932, vor- mittags 10 Uhr, einzureichen ſind. Die Eröffnung der Angebote findet im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt 14 Tagen. Betr.: Faſelweſen; hier Feſtſetzung der Sprungzeiten. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall für das Sommerhalbjahr bekannt: Werktags: vormittags 1/7 10 Uhr nachmittags 12—1 Uhr(nur für Großvieh) nachmittags 4—8 Uhr Sonntags: vormittags von 7—8 Uhr. Viernheim, den 31. März 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vor der Besprechung des Reichs- Känzlers mit dem präsidenten des tes NReichsverbandes der teutschen Industrie Dr. G. Krupp von Bohlen und Halbach, der Präſident des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie, wird in den nächſten Tagen dem Reichskanzler Dr. Brüning ein neues Wirtſchaftsprogramm der deutſchen Indu⸗ ſtriellen vorlegen, das weitgehende Maß⸗ nahmen der Währungs end der Handels⸗ politik fordert. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 13˙⁰⁰ Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbj Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21677 Amt 1 5 a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Immer Neue Vergewaltigungen im memelgebiet „Neue“ Memelbürger und ihre Aufgabe Einbürgerung von Citauen im mRemelland unbeſchränkt zugelaſſen— Simaitis ſetzt ſich über alle Vertragsbeſtimmungen hinweg Memel, 31. 3. Die Paßſtelle des Landes⸗ direktoriums wird zur Zeit in ſtärkſtem Maß von Litauern in Anſpruch genommen, die Bür⸗ ger des Memelgebiets werden wollen, um ſich dann an den bevorſtehenden Wahlen zum me⸗ melländiſchen Landtag beteiligen zu können. Die litauiſche Preſſe treibt eine eifrige Agi tation, damit eine möglichſt große Zahl ſolcher memelländiſcher Neubürger litauiſcher Natio- nalität erreicht werde. Was die rechtliche Seite betrifft, ſo haben alle bisherigen memelländi— ſchen Direktorien beſtimmt, daß Perſonen aus Großlitauen ein Jahr im Memelgebiet woh— nen und Steuern zahlen mußten, bevor ſie Bürger des Memelgebiets werden konnten. Das Direktorium Simaitis hat nun dieſe Be— wuenmmung aufgehoben und ebenſo alle Ein— ſchränkungen für die Einbürgerung. Das Preſſeorgan der Memelländer, das „Memeler Dampfboot“, ſchreibt dazu:„Wir find der Anſicht, daß dieſe grundlegende Aen— derung mit dem Einbürgerungsgeſetz und dem Memelſtatut nicht in Einklang ſteht. Auch die⸗ ſer Streitfall wird wohl kaum durch eine Ver— einbarung zwiſchen der Zentralregierung und dem Memelgebiet aus der Welt zu ſchaffen ſein. Auch hier könnte nur eine internationale Entſcheidung Klarheit ſchaffen. Es fragt ſich nur, was zu tun iſt, bis es zu einer ſolchen Entſcheidung gekommen iſt. Den Memellän— dern iſt es unmöglich, die augenblicklich im dheing befindliche Maſſeneinbürgerung mit Stillſchweigen zu übergehen“. „Preſſepropaganda der nada eine Umgehung der Flugblallbeſtimmungen“ ſagt der Reichsinnenminiſter Berlin, 31. 3. Der Reichsminiſter des In nern hat auf die Beſchwerde der NSDAP. in der Angelegenheit der Verteilung natioalſozia liſtiſcher Zeitungen in vervielfachter Auflage telegraphiſche Antwort gegeben und ſie den Landesregierungen mit der Bitte um entſpre— chende Veranlaſſung mitgeteilt: Von der NSDAP. in die Wege geleitete Verbreitung von Propagandanummern der nationalſozialiſtiſchen Preſſe in inhaltlich be— ſchränktem Umfange, aber in verdreifachter bis verzehnfachter Auflage, iſt verſuchte Umgehung der Verordnungen des Reichspräſidenten vom 28. März 1931 und 17. März 1932, da ſolche Nummern als Flugblätter anzuſehen ſind. Flugblatt iſt ein durch Schrift oder Druck oder dergleichen vervielfältigtes Erzeugnis, das ge eignet und beſtimmt iſt, leicht und weit ver breitet zu werden. Dazu gehört geringer Um fang Unentgeltlichkeit oder geringer Preis große Auflage und die ſich aus der Geſtaltun, des Blattes ergebende Eigenſchaft, daß es al, Flugblatt gedacht und beſtimmt iſt. Auch ein zelne Nummern einer periodiſchen Druckſchrif können Flugblätter ſein, wenn ſie nach Ar eines ſolchen z. B. als Propagandanummer! hergeſtellt und verbreitet werden, insbeſon dere wenn ſie von vornherein in Art eine Flugblattes zur ſelbſtändigen Weiterverbrei! tung beſtimmt und eingerichtet ſind. Vies ent ſpricht höchſtrichterlicher Rechtſprechung, verg! Wayeriſches Oberlandesgericht 1. Juli 1926 i! Bayeriſche Verwaltungsblätter 26, Seite 413. Porgehen gegen derartige Umgehungsverſuche iſt daher nicht zu beanſtanden. Jrauenwahlrecht in Frankreich Paris, 31. 3. Die Kammer hat heute nach⸗ mittag mit 446 gegen 60 Stimmen einen An⸗ trag des Wahlrechtsausſchuſſes angenommen, der den Frauen das allgemeine Wahlrecht für die Wah en nach 1983 gewährt. Die Anmeldung von Auslandszahlungsverpflichlunger Berlin, 31. 3. Gemäߧ 3 der zweiten Ver ordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräſidenten über die Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Aus— land vom 30. März 1932(Deutſcher Reichs- u. Preußiſcher Staatsanzeiger vom 31. März 1932 Nr. 75) fordert die Anmeldeſtelle für Aus⸗ landsſchulden im Benehmen mit dem Herrn Reichswirtſchaftsminiſter die in 8 1 der Ver⸗ ordnung genannten Perſonen, Firmen u. Kör⸗ perſchaften auf, ihre am 29. Februar d. Is. be⸗ ſtehenden Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland und dem Saargebiet nach den Vorſchriften dieſer Verordnung bis zum 14. April 1932 bei der Anmeldeſtelle für Auslands⸗ ſchulden anzumelden. Von der Anmeldepflicht ſind diejenigen Schuldner befreit, deren Geſamtverpflichtungen zeiger N 4 5 4 9 „ 1 4 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen bann jedoch eine Gewähr nicht übernommen gegenüber dem Ausland und dem Saargebiet den Nennwert oder den Gegenwert von 5000 (Fünftauſend) Reichsmark nicht erreichen. Die zur Anmeldung zu verwendenden Vordrucke ſind bei der Anmeldeſtelle für Auslandsſchul⸗ den, Kurſtraße 51 11 und bei ſämtlichen Reichs⸗ bankanſtakten koſtenlos erbältlich N N 2. TCetzte Radiomeldungen Der Maſſenmörder von Drontheim geiſteskrank. wib. Drontheim, 1. April. Der Maſſen⸗ mörder E. Larſen hat vor den Behörden ein um— Dramas ſen geiſteskrank iſt. Drei Todesopfer einer Alkoholvergiftung. witb. Charleroi, 1. April. Liter Brennſpiritus aus. ſtand des vierten iſt hoffnungslos. Prälat Dr. Schreiber beim Papſte. wib. Rom, 1. April. Der Papſt empfing Pra⸗ lat Dr. Schreiber in Audienz. Dr. Schreiber be⸗ richtete dem Papſt über die Organiſation des ka⸗ 5 tholiſchen Kongreſſes, der im September dieſes Jahres in Eſſen ſtattfinden ſoll. e ee Drei Uandidaten im zweiten Wahlgang Hindenburg, Hitler und Thälmann wib. Berlin, 1. April. Die Friſt zur Einreichung der Wahlvorſchläge für den zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenw ahl iſt heute Nacht 12 Uhr abgelaufen. Es ſind eingereicht worden dem Reichs wahlleiter drei Wahlvorſchläge, von Hindenburg, Hitler, Thälmann. leiter zugelaſſen worden. nämlich Die drei Wahlvorſchläge ſind vom Reichswahl⸗ Viermächtekonferenz Mitte nächſter Woche Die Condoner Donauplan-Beſprechungen London, 31. 3.(Reuter) Amtlich wird be⸗ 1 Charakters zurückzuführen ſind. In britiſchen kanntgegeben, daß die Viermächtekonferenz Mit⸗ te nüchſter Woche in London ſtattfinden wird. In Berliner unterrichteten Kreiſen nennt man als genaues Datum Mittwoch, den 6. April. London, 31. 3. Von britiſcher Seite wird be— ſonderer Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß die Initiative zu dem Beſuch Tardieus in Lon⸗ don von Paris ausgegangen iſt. Es wird für nicht unmöglich erachtet, daß dieſe Beſtrebun⸗ »en zum Teil auf Erwägungen innerpolitiſchen N N G ee 5 9 5 00 1 * 00 2 Paris, 31. 3. Wie Havas aus Malaga meldet, haben elf im dortigen Stadtgefängnis befind⸗ liche Ausländer gemeinſam mit verſchiedenen anderen verhafteten Perſonen geſtern einen Aufſtandsverſuch unternommen. Sie ſteckten ihre Strohſäcke in Brand und ſtürzten ſich mit Revolvern und Meſſern auf die Gefängnis wärter, von denen ſie zwei ſeſſelten. Ein ſofort Kreiſen wird betont, daß keinerlei Vereinba— rung zwiſchen den Vertretern Großbritanniens und Frankreichs über die Donaufrage getroffen werden könne, da ſie hinfällig werden würde, ſobald Deutſchland oder Italien ihr nicht zu— ſtimmen. Man iſt in Downingſtreet entſchloſſen, bei den Erörterungen mit den franzöſiſchen Vertretern ſich auf das Donauproblem zu be— ſchränken. Allerdings hält man ſich vor Augen, daß es ſchwierig ſein werde,„den Raum zu ver— laſſen“, wenn Tardieu oder ſein Kollege dieſe Frage aufs Tapet bringen ſollten. 8 585 — Märker in der Gewalt der Gefangenen „fangenen benachrichtigtes Polizeiaufgebot konnte nichts ausrichten, da die Aufſäſſigen drohten, die ge jangengenommenen Wärter zu ermorden. Die Polizei begnügte ſich unter dieſen Umſtänden damit, die Ausgänge ſcharf zu bewachen. In⸗ zwiſchen hat der Brand auf das geſamte Ge⸗ fängnis übergegriffen. 0 faſſendes Geſtändnis abgelegt und eine eingehende [Darſtellung des furchtbaren gegeben. Die Aerzte haben heute erklürt, daß Lar— in Verdal vor. Wie verlautet, Fräulein Riedel in dem Wagen ihres Bruders mit⸗ Pflicht gehabt, zu prüfen, ob Bier polniſche einen Führerſchein beſaß oder nicht. Bergarbeiter, die während der drei Oſterfeiertage durchgezecht hatten, tranken ſchließlich noch zwei Drei ſtarben, der Zu⸗ 49. Jahrgang Die Exploſionskataſtrophe in Agram. wib. Agram, 1. April. Die Zahl der Todee⸗ opfer infolge der furchtbaren Exploſionskata⸗ ſtrophe in Agram hat ſich auf neun erhöht, da unter den Trümmern noch vier verkohlte Lei⸗ chen gefunden wurden. Keine Anklage gegen Groenhoff. enb. Darmſtadt, 1. April. Die Meldung, daß gegen den Segelflieger Günther Groenhoff Anklage wegen fahrläſſiger Tötung erhoben wor⸗ den ſei, trifft nicht zu. Es ſchwebt lediglich, wie bei allen ähnlichen Fällen, die zur Kenntnis der Staatsanwaltſchaft gelangen, ein Ermittlungs⸗ verfahren. Anhaltspunkte dafür, daß Groenhoff irgendein ſtrafbares Verſchulden trifft, liegen nicht iſt er auf Einladung von gefahren. Groenhoff habe in dieſem Fall nicht die Fräulein Riedel Swiſchenfälle bei der Beerdigung eines Rommuniſten wtb. Hohenlimburg(Weſtfalen), 1. April. Bei der Beerdigung eines Kommuniſten kam es hier zu Zuſammenſtößen zwiſchen etwa 2 000 kommuniſtiſchen Demonſtranten und der Poli⸗ zei, die das Mitführen entrollter Fahnen unter⸗ ſagte. Einige Demonſtranten erlitten Verletzun⸗ gen, ebenſo vier Poliziſten, von denen einer ſchwer verletzt wurde. In Oeſtrich erdolchte ein Arbeiter nach einem zug ſeinen Freund. Japan bleibt bockbeinig Mitteilung Dr. Dens an den Völkerbund über die Schanghaier Waffenſtillſtands⸗ verhandlungen. wtb. Genf, 1. April. Der Führer der chine⸗ ſiſchen Delegation, Dr. Yen, läßt dem General— ſekretär des Völkerbundes eine Mitteilung über den Verlauf der Waffenſtillſtandsverhandlun⸗ gen in Schanghai zugehen. Dr. Pen erklärt, daß die Erörterungen vom 25. März die Abſicht Japans klar erkennen ließen, den Beſtimmun⸗ gen des urſprünglichen Abkommensentwurfes und der Entſcheidung des Völkerbundsrates betreffend den Rückzug der japaniſchen Trup⸗ pen keinerlei Pechnung zu tragen. Als an die Japaner die praziſe Frage gerichtet worden ſei. in welchem Augenblick der Rückzug der japani⸗ ſchen Truppen nach der internationalen Nieder- laſſung beginnen werde, hätten ſie ausweichend geantwortet, daß alles von der Lage in Schang⸗ hai abhängig ſei. In der Sitzung vom 28. 3. ſeien die Verhandlungen auf den toten Punkt gekommen infolge der Weigerung der Japaner, eine klare Antwort zur Frage der Zurück— ziehung der japaniſchen Truppen innerhalb einer beſtimmten Friſt abzugeben. der Mandſchureiſtrat braucht japaniſche Truppen Paris, 30. 3. Der Präſident der mandſchuri⸗ ſchen Republik hat, wie aus Peking gemeldet wird, den japaniſchen General Honjo um Entſendung von Truppen zur Bekämpfung des „Bandenunweſens“ erſucht. Damit iſt offenbar auch die neue chineſiſche Offenſive in der Mandſchurei gemeint. * haltoführung des Reichs Berlin, 3 Die Haushaltsführung des Reichs für die Zeit vom 1. April 1932 bis 30. Juni 1932 iſt durch Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 29. März 1 dahin gere— gelt worden, daß die perſönlichen Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplanes 1931 gelei⸗ tet werden dürfen und daß im übrigen, von unzelnen Ausnahmen abgeſehen, in dieſem Zierteljahr nur bis zu einem Fünftel der für 1931 bewilli räge ausgegeben werden darf. Als)8zuſchuß an die Gemeinden für die Erleichterung der Wohlfahrtslaſten iſt ein Zetrag von 75 Millionen RM vorgeſehen. K 7* Millionen as Genitk 2 1 un gebrochen Traliſcher Selbſtmord eines ftanzöſiſchen Grafen während elues hindernisrennens— Verbitterung üb er ſeine Verwandlen ließ ihn die Erbſchaft ablehnen London, 31. 3. Die engliſchen Behörden laſ⸗ ſen gegenwärtig in Frankreich Nachforſchungen nach etwaigen Verwandten des Grafen Bern⸗ heim pflegen, der ſich vor einigen Tagen bei (cee Hindernisrennen in Cheltenham das enick gebrochen hat. Der romantiſche Lebens⸗ lauf des franzöſiſchen Grafen hat damit einen tragiſchen Abſchluß gefunden. Er kam vor etwa 10 Jahren, völlig verarmt, mach England, um eine Stelle als Jockei zu inden. Graf Bernheim, der als Sohn eines Chaſſeuroberſten im Kriege dem engliſchen Armeekommando als Dolmetſch zugeteilt ge— weſen iſt, hatte in den erſten Nachkriegsjahren ſein geſamtes Vermögen durch verfehlte Spe— kulationen verloren. Dank ſeiner früheren ge— ſellſchaftlichen Verbindungen gelang es ihm, beim Count of Weſtmoreland eine Beſchäfti⸗ gung als Jockei zu finden. Jahrlang führte er als Rennreiter ein ziemlich beſcheidenes Le— ben, bis vor einigen Monaten bekannt wurde, daß er von einem franzöſiſchen Verwandten eine Erbſchaft von acht Millionen Franc ge— macht hatte! Doch Bernheim änderte ſeinen Lebenswandel nicht im geringſten; durch die jahrelange abweiſende Haltung ſeiner Ver— wandten, war er ein verbitterter und einſamer Mann geworden. 0 Landau.(Hohe Gefängnisſtrafe für einen Meſſerhelden.) Vor dem Schöffengericht Lan— dau hatte ſich der 18jährige erwerbsloſe Tagner Eugen Wittmann aus Bindersbach wegen ge— fährlicher Körperverletzung zu verantworten. Er hatte im Februar während einer Auseinan⸗ derſetzung ſeines Bruders mit ſeinem Haus⸗ herrn dem letzteren unvermittelt zwei ſchwere Meſſerſtiche verſetzt, ſodaß der Hausbeſitzer ſchwer verletzt wurde. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis und verfügte ſo⸗ fortige Strafverbüßung, nachdem der Angeklag— te das Urteil angenommen hatte. Karlsruhe.(Unter Mordverdacht verhaftet.) Im Vorort Daxlanden wurde ein Maler unter dem ſchweren Verdachte verhaftet, am 7. Sep⸗ tember 1919, alſo vor mehr als 12 Jahren, den Portier der Brauerei Sinner, Joſef Grüninger in Grünwinkel, ermordet zu haben. Der Por⸗ tier war damals früh morgens um 4 Uhr auf ſeinem Rundgang in der Durmersheimer Stra⸗ ße von einem Unbekannten angefallen u. durch ſechs Meſſerſtiche in den Kopf derart verletzt worden, daß er anderen Tags ſtarb. Die Firma Sinner hatte ſeinerzeit eine Belohnung von 1000 RM für die Ergreifung des Täters aus⸗ geſetzt. Es ſoll ſich bei der Mordtat um einen Racheakt gehandelt haben. Die Vorunterſuchung gegen den Verhafteten iſt im Gang; doch hat man bisher noch keine poſitiven Anhaltspunkte für die Täterſchaft. Lokals Bauern- und Weltertegeln im April „Ein dürrer April iſt nicht nach des Bauern Will, dagegen kommt der Aprilregen immer gelegen“. April kühl und naß füllt Scheuer D Am Tage der großen National⸗Steeplechaſe von Cheltenham erklärte er ſeinen Freunden, daß die große Steeplechaſe wohl ſein letztes Rennen ſein würde. Er machte ſein Teſtament und ſtieg wohlgelaunt in den Sattel. Seine Freunde, die ſeinen Worten keine allzugroße Bedeutung beimaßen, da ſie ſein verbittertes Weſen kannten, ſahen mit Entſetzen, wie der Graf ſich nach Paſſieren eines beſonders ſchwe⸗ ren Hinderniſſes aus dem Sattel gleiten ließ; er wurde mit zerſchmetterter Schädeldecke auf⸗ geleſen und ſtarb im Spital, ohne das Bewußt⸗ ſein wiedererlangt zu haben. Bisher iſt es den Behörden nur gelungen, die Mutter des Grafen, die in Calais lebt, auszuforſchen. Doch hat die alte Dame jede Auskunft über ihren Sohn verweigert, was die ganze Angelegenheit noch myſteriöſer macht um ſo mehr als auch das Teſtament des Gra— fen auf unerklärliche Weiſe aus ſeiner Woh— nung verſchwunden iſt. Die Behörden trachten daher andere Verwandte des toten Grafen aufzufinden, um die Erbſchaftsangelegenheit endgültig zu klären. Falls ſolche nicht ge⸗ funden werden ſollten, würden die acht Mil⸗ lionen dem engliſchen Staat zufallen, da die Mutter des Selbſtmörders die Annahme der Erbſchaft ſonderbarerweiſe abgelehnt hat. und Faß. Naſſer April verſpricht den Früchten viel. Naſſer April iſt ein guter Geſell. Apri⸗ lenſturm und Regenwucht verſpricht viel Wein und goldne Frucht. Warmer Aprilregen bringt dem Landmann großen Segen. Regen im April iſt alſo ein gutes Vorzeichen, weniger beliebt iſt nach der Bauernerfahrung Aprilenſchnee. Der April ſei noch ſo gut, er ſchneit dem Bauern auf den Hut. Bringt der April Schnee tut er Gras und Bäumen weh. Viel Schnee. den der April entfernte, bringt eine reiche Ern te; fällt hingegen nochmals Schnee, ſchreit der Bauer: o jemine! Bringt der April Schnee n. Froſt, gibts wenig Heu und ſauren Moft. Mehr beliebt ſind im Volksglauben Kitzen⸗ bohnen oder Graupele, der kugeliggefrorene Schnee des Nachwinters. Der Bauer rühms ihn als Aprilgülle. Aprilagilla tut de Baurg d' Käſta fülla. Kitzenbohnen im April atle Bauern lohnen will. Weil der April zumeitt Regen und Schnee bringt, ſagt alte Bauern- weisheit: Der April iſt ein Freiherr, er gibt Regen und Schnee her. Vom Aprilendonner behauptet die Ueberlieferung: Hört man den. Donner im April, Gutes er verkünden will. Donnert,s im April, hat der Reif ſein Ziel. Von der Aprilenblüte hält der Bauer nicht viel. Was im April vorzeitig blüht, gerne im Mai erfriert. Scheint der Mond hell im April, ſchadet er der Baumblüt viel. Oft wird der April mit anderen Monaten in Beziehung ge— bracht: Naſſer April und kühler Mai, füllt die Speicher und macht viel Heu. Iſt der April ſchön und rein, wird der Mai ein Wildfang ſein. Der März am Schwanz, der April ganz, der Mai neu ſind der ungetreuen Brüder drei. Bald trüb, bald rauh, bald heiter, mild zeigt der April des Lebens Bild.“ von den gericht 8 ein pollen mer e dot Geticht Mainz, 31. 3. Am Vormittag des 17. Febr. v. Is. erſchien der dem Reichsbanner ange⸗ hörende Dienſtknecht Friedrich Schmitt aus Nierſtein, wohnhaft zur Zeit in Eiſenberg, bei der Gendarmerie und machte die Anzeige, daß er in der vorausgegangenen Nacht auf dem Nachhauſeweg von mehreren Nationalſo⸗ zialiſten überfallen und mißhandelt worden ſei. Von den Tätern will er nur den 21jähri⸗ gen Landwirt Karl Glock aus Schwabsburg erkannt haben, der ihn durch Fauſtſchläge und einen Meſſerſtich mißhandelt habe. Kurz da⸗ rauf erſchien er nochmals bei der Gendarmerie und glaubte durch Zurückziehung ſeiner Anzei⸗ ge die Sache für erledigt. Da aber ſchwere Körperverletzung vorlag, wurden gegen den Glock und einen Dienſtknecht Strafbefehle in Höhe von 200.— bezw. 150 RM Geldſtrafe erlaſſen. Glock und der Dienſtknecht erhoben Einſpruch. So kam die Sache am Amtsge⸗ richt in Oppenheim zur Verhandlung. Da ſich in der Zwiſchenzeit herausgeſtellt hatte, daß der Schmitt überhaupt nicht geſtochen worden war, behauptete letzterer, einen Schlag mit einem Meſſer von Glock auf den Kopf erhalten zu haben. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Glock zu 1 Monat Gefängnis und Freiſprechung des Mitangeklagten. Gegen das Urteil legte Glock Berufung ein, die ge⸗ ſtern vor der erſten Kleinen Strafkammer ver⸗ handelt wurde. Glock beſtritt nach wie vor, Schmitt mißhandelt zu haben, und behauptete, daß er dieſem nur ein Taſchenmeſſer abgenom⸗ men habe, das er wahrſcheinlich gebrauchen wollte. Die Ausſagen Schmitts waren wider⸗ ſpruchsvoll, ſodaß das Berufungsgericht zu einer Freiſprechung Glocks gelangte. Wegen Beleidigung von Miniſter a. D. hilferding vor Gericht Mainz, 31. 3. Im Februar v. Is. brachte die Monatszeitſchrift„Bahnhofs⸗Wirtſchafts⸗ Zeitung“ einen Artikel, worin dem Reichsfi⸗ nanzminiſter a. D. Dr. Hilferding der Vor⸗ wurf gemacht wurde, daß er für die Streichung einer Steuerſchuld der Batſchari⸗Zigarettenfa⸗ brik in Baden-Baden in Höhe von 14 Millio⸗ nen RM in den Aufſichtsrat des Reemtsma⸗ Konzern, der die Bankrotte Batſchari⸗Zigaret⸗ tenfabrik aufgekauft hatte, mit 120 000 RM N„ n 8 1 5 Jahrestantiemen aufgenommen worden ſei. Dieſer Artikel wurde von der„Alzeyer Zei⸗ tung“ in der Nummer 159 vom 11. Juli 1931 mit entſprechender Kritik aufgenommen., Für den Redakteur der„Alzeyer Zeitung“ lag umſomehr Veranlaſſung vor, den Artikel auf⸗ zunehmen, als ihm von einer Berichtigung des Inhalts des Artikels bisher nichts be⸗ kannt war. Als er jedoch einige Tage ſpäter erfuhr, daß die Behauptungen in dem Artikel unwahr ſeien, erließ er ſofort aus freien, Stücken eine Berichtigung. Anfang Auguſt er⸗ hielt er von den Anwälten des beleidigten Mi⸗ niſters eine offizielle Berichtigung, der er eben⸗ falls in der Alzeyer Zeitung Raum gab. Er hatte ſich geſtern vor dem Bezirksſchöffen⸗ gericht zu verantworten. Aus der Verhandlung ging hervor, daß der angeklagte Redakteur Felix Hch. Ernſt Rein⸗ hardt im guten Glauben gehandelt hatte und, als er ſich von der Unrichtigkeit des Artikels überzeugte, aus freien Stücken eine Berich⸗ tigung veröffentlichte.— Staatsanwalt Mül⸗ ler glaubte unter Berückſichtigung des guten Glaubens des Redakteurs und daß die Belei⸗ digung nicht wider beſſeres Wiſſen erfolgte, von dem Antrag auf eine Gefängnisſtrafe ab⸗ ſehen zu können und verlangte eine Sühne in Höhe von 300.— RM Geldſtrafe.— Das Gericht, unter Vorſitz des Gerichtsaſſeſſors Dr. Koch, hielt dem Angeklagten ganz be⸗ ſonders zugute, daß er freiwillig ohne jede Auffokderung eine Berichtigung erließ, was es als äußerſt ſelten bezeichnete. Aus dieſen Gründen wurde auf 50.— RM Geldſtrafe und Publikation des Urteils in der„Alzeye⸗ Zeitung“ erkannt. Das Schwurgericht der Provinz Aheinheſſen beginnt am Montag, den 11. April, vormit⸗ tags 9,30 Uhr, im Landgerichtsgebäude Mainz unter dem Vorſitze des Herrn Landgerichtsrat Cordes. Es liegen folgende ſpruchreife Straf⸗ ſachen zur Aburteilung vor: Gertrude Zernik, Arbeiterin in Mainz, wegen Meineids; Dienstag, den 12.: Philipp Barth 2., Händler in Oſthofen, wegen Meineids und Donnerstag, den 14.: Joh. Großer, Schneider in Mainz⸗Weiſenau. wegen Meineids. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß noch weitere ſpruchreife Strafſachen zur Aburleilung gelangen. ————̃ v—. ˙— r——— Ludwigshafen.(Gasvergiftung.) In der Schützenſtraße wurde ein älteres Ehepaar be⸗ wußtlos in der Küche aufgefunden. Sie wurden durch die verſtändigte Rettungswache in das Krankenhaus gebracht, wo feſtgeſtellt wurde, daß Leuchtgasvergiftung vorliegt. Es dürfte Unfall in Frage kommen. derte edsVe t Oggersheim.(Meſſerheld verurteilt.) Der hieſige 22jährige Tagner Willi Ohmer wurde vom Ludwigshafener Amtsgericht wegen ge⸗ fährlicher Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Ohmer war in der Wirt⸗ ſchaft„Zur Arche Noah“ in der Dürkheimer Straße am 15. Januar abends läſtig geworden und von dem Wirt Senk an die Luft geſetzt worden. Ohmer ging darauf mit dem Meſſer auf den Wirt los und brachte ihm eine empfind⸗ liche Pulsaderverletzung bei. Gaſtwirt Senk konnte ſich nur noch mit der Schußwaffe zur Wehr ſetzen. Er feuerte auf Ohmer eine Kugel ab, die in den Unterleib drang. Beide mußten damals ſofort in das Ludwigshafener Kran⸗ kenhaus verbracht werden. Ohmer iſt wegen Körperverletzung bereits zehnmal vorbeſtraft. Germersheim.(Folgenſchweres Verkehrsun⸗ glück.) Als hier der penſionierte Gendarmerie⸗ oberkommiſſar E. Hartig in der Zeppelinſtraße auf ſeinem Fahrrad einem Auto nachfuhr und plötzlich nach links abbiegen wollte, wurde er von einem entgegenkommenden Motorradfah⸗ rer überrannt und ſo wuchtig auf die Straße geſchleudert, daß er eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung erlitt und in bewußtloſem Zuſtande ab⸗ transportiert werden mußte. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 22. Fortſetzung. Er ergriff ihre Hand, drückte ſie heftig.„Nach⸗ richt vom Preisrichterkollegium, Kleines. Ich habe den Preis im Wettbewerb davongetra— gen! Iſt das nicht ein gutes Omen für unſere Zukunft? Damit banne ich jetzt alle Geiſter des Widerſpruches.“ Womit er die Frau meinte, die, ſtraff auf⸗ gerichtet, kühl und gemeſſen wie ſtets, ihm mit leichtem Kopfneigen die Hand zum Kuß reichte und ſeine höfliche Frage nach ihrem Ergehen ebenſo höflich dankend erwiderte. Seit ihre Meinung in der Heiratsfrage ge⸗ geneinander geprallt, war er vor ihr auf der Hut. Die Baronin war kein zu unterſchätzender Gegner; ſie verſtand es wohl, jedes unüber⸗ legte Wort aufzufangen und zu einer Waffe zu ſchmieden, die ſie bei der erſten ſich bieten⸗ den Gelegenheit gegen ihn wandte. So wurde eine Bemerkung über Roſemaries Zartheit ſofort zum Beweis geſtempelt, wie nötig noch längerer Aufenthalt auf dem Lande zur Kräf⸗ tigung ihrer Geſundheit ſei— eine kurze er⸗ wähnte Zeitungsnotiz über die Not der Künſt⸗ ler in wohlüberlegter Rede verallgemeinert zur gänzlichen Hoffnungsloſigkeit auf allen künſt⸗ leriſchen Gebieten. Hardt parierte jeden Hieb; geſchickt und taktvoll verteidigte er ſeine Poſt⸗ tion, ohne ſeine Gegnerin zu verletzen. Die Trennung vom Hauſe der Verwandten ſollte mit und nicht gegen deren Willen geſchehen, tein Unfriede die Erinnerung an die Braut⸗ zeit trüben. Aber wahrte er auch äußerlich die geſell⸗ ſchaftliche Form, ſo war er doch im Herzen em⸗ pört über die kalte Selbſtſucht, mit der Nata⸗ lie von Rohſen das Glück der Nichte zu opfern bereit war. Er erriet wohl, warum Roſemarie im Haufe bleiben ſollte— der Kranke wollte ſeine willige Dienerin nicht miſſen, das Spiel⸗ zeug ſeiner Launenhaftigkeit, mit dem er nach Belieben ſchalten und walten durfte. Aber nun hatte das Hin und Her ein Ende, gottlob. Als ſie im Empfangſalon ſaßen, der Baron und Joachim ſich zu ihnen geſellt hat⸗ ten, brachte Hardt ſeine Neuigkeit vor, entfal⸗ tete den Brief, der ihm als Preisträger im Wettbewerb um den Weimarer Brunnen die Glückwünſche des Preisrichterkollegiums aus⸗ ſprach und ihn zum baldigen Beſuch in Berlin aufforderte, zwecks Regelung des geſchäftlichen Teils der Sache. Roſemarie ſaß da mit klopfendem Herzen und ſtrahlenden Augen. Wie ſtolz war ſie auf den Geliebten! Nun war das letzte Hindernis auf dem Wege geräumt— o Glück, unfaßbares Glück. Nahe lag nun das Ziel ihrer beider Sehnſucht: die Verbindung zu untrennbarer Gemeinſamkeit. Der Baron nahm das ihm gereichte Doku⸗ ment, ſetzte umſtändlich den Kneifer auf und las es dann bedächtig durch, wobei er öfters wohlgefällig vor ſich hinblickte. Er kramte ein kleines Skizzenbuch aus der Taſche, zeigte ihr die Entwürfe früherer und jetzt geplanter Werke, holte ein Heft hervor, das Photographien ſeiner fertigen, zum Teil in Privatbeſitz befindlichen, zum Teil von Miniſterien und Galerien erworbenen Arbei⸗ ten enthielt. Aus allen ſprach kraftvolle Ur⸗ ſprünglichkeit und eine wundervolle Harmonte. „Ganz Helmut Hardt“, ſagte Roſemarie, in ſeligſtem Stolz den Künſtler betrachtend, „ganz du in Weſen und Geiſt. Oh, wie hat Gott mich doch reich begnadet, daß ich dich fin⸗ den und lieben, dir angehören, dir dienen darf!“ Nun glühten ihre Wangen, vergeſſen war der Schreck der letzten Stunde. Aber als ſie vor dem Aufbruch noch einmal vortraten auf das Felſenplateau, um Abſchied zu nehmen vom ſonnenüberſtrömten Blick in die Weite, wurde das junge Geſicht wieder ernſt Hardt, der es bemerkte, wandte ſich ihr zu und erfaßte ihre beiden Hände. „Roſemarie, laß dir durch das Geſchehntis heute morgen nicht deine Seele trüben! Grüble dir keinen Wahn nahender Schrecken zuſam⸗ men, das bitte ich dich dringend. Und wenn wirklich irgendein ſchweres Erlebnis im An⸗ zug ſein ſollte“— ſeine Bruſt hob ſich in einem tiefen Atemzug—,„dann vergiß nicht, daß wir es gemeinſam überwinden werden. Das erleichtert jede Laſt— nicht wahr, mein Liebling? Das ſind keine blinden Zufalls⸗ ſtürme, die uns überfallen, ſondern die Prüf⸗ ſteine, an denen unſere Liebe gemeſſen wird. Daran wollen wir denken, daran feſthalten, was auch geſchehe.“. Und Roſemarie von Rohſen reckte das feine Haupt und erwiderte ſeinen leuchtenden Blick. Nun mochte kommen, was wollte: Waffe und Wehr war ihr eigen, und Sieg der lachende Lohn. Wie hieß es im heiligen Buche: „Alſo bleiben Liebe, Glauben und Hoff⸗ nung. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen.“ Die Heimfahrt ve der Her rte da nach. Es war ihnen, als ſeien ſie ſich noch nä⸗ her gekommen, noch inniger vertraut gewor⸗ den. Aus ihren ſtillen Blicken, dem leiſen Be⸗ rühren ihrer Hände ſprach das Bewußtſein ei⸗ ner untrennbaren Zuſammengehörigkeit Roſe— maries Seele war ſo klar wie das Lächeln in den blauen Augen, das den ſchlanken Mann am Steuer ſtumm liebkoſte. Seine von tiefem Ernſt getragenen Worte hatten alle Angſt und Unſicherheit, die noch auf ihrem Herzen gela⸗ ſtet, vertrieben. Helmut Hardt, Helmut Hardt — das war ihr Weg und Ziel, aus ſeinem rei⸗ chen Herzen wurde ihr das hohe Glück ihres Lebens. So träumte das Mädchen glückerfüllt vor ſich hin, bis der ſchnell dahingleitende Wagen die holprige Dorfſtraße erreichte und hinter einem langſam und ſchwerfällig wendenden Bierwagen halten mußte. Vom Ende des Dor⸗ fes erſcholl tiefes, böſes Hundegebell herüber. „Wotan“, ſagte Roſemarie aufhorchend. Sie hatten den Treuen, der ſie ſonſt täglich auf ih⸗ ren Spaziergängen begleitete, nicht mitnehmen können, da er nicht zu bewegen war, im Auto ſtill zu ſitzen, ſondern heftig hinausſtrebte aus dem ihm noch unbekannten Gefährt. „Wollen ſehen, daß wir ihn heute nachmit⸗ tag beſuchen“, meinte Hardt, der von der Ba⸗ ronin, wie ſchon ters zuvor, zu Tiſch und Tee gebeten worden— eine Einladung, die weniger der Gaſtlichkeit entſprang als dem Wunſche, das junge Brautpaar möglichſt vie“ unter ihren Augen zu haben. An der Einfahrt kam ihnen der Hausmeiſter entgegen mit der Meldung, daß ein Bote aus Sahrau gekommen ſei und auf Herrn Hardt warte. Fortſetzung folgt) ie kam Frankreith zu ſeinem Gold? Jrankreichs Inflation und Aufſlieg Die heutige überragende Machtſtellung Frankreichs in der internationalen Geld⸗ wirtſchaft beſchäftigt immer ſtärker alle politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſe. Wir bringen aus dem neuen Buch„Re⸗ volution der Weltwirtſchaft“ von Leo Hausleiter, welches die Entwicklung der modernen Weltwirtſchaft bis zur jetzigen Kriſis, der„Golddämmerung“, in her⸗ vorragend anſchaulicher und packender Weiſe wiedergibt, einen Abſchnitt aus dem Kapitel„Das Gold“. Wie kam Frankreich zu ſeinem Gold?— Es kam zu ihm durch den Charakter des Landes und ſeiner Politik, durch die Art, wie es die Inflation meiſterte, durch den Ausbau ſeiner Wehrmacht. Die Fruchtbarkeit des Landes, Lage und Reichtum ſeiner Kolonien geben Frankreich eine nahezu autarke Wirtſchaft. Es gewinnt faſt al⸗ les, was es verbraucht. Der Außenhandel hat daher keinen beſonderen Antrieb und die Indu⸗ ſtrie keine Notwendigkeit, ſich für eine Kon⸗ kurrenz auf dem Weltmarkt zu moderniſieren, wie es Deutſchland tun muß. Dadurch und durch den Stillſtand im Bevölkerungswachstum iſt der Unternehmungsgeiſt wenig, der Spar— ſinn aber ſtark entwickelt und mangelhaft die Organiſation des Anleihe- und Hypotheken⸗ marktes. Dies wiederum führt flüſſige Gelder der Privatleute in erſter Linie in die Banken, die Banken aber werden von Induſtrie und Po— litik beherrſcht. Das Ergebnis nach innen: Aus⸗ bau der Feſtungen und Rüſtungen, was der Induſtrie Arbeit, der Politik und dem Lande Sicherheitsgefühl gibt: nach außen: Kredite an das Ausland ſollen nicht deſſen Induſtriekon⸗ kurrenz finanzieren, ſondern deſſen politiſche Gefolgſchaft. Die Gefolgſchaft ſoll der Indu— ſtrie und Politik dienen; der Induſtrie durch die Aufrüſtung dieſer Staaten, die bei franzö— ſiſchen oder von franzöſiſchem Kapital beherrſch⸗ ten Werken in Auftrag gegeben wird; der Po— litik durch Stärkung der franzöſiſchen Stellung zwecks Eintreibung der deutſchen Kriegsſchul⸗ den.— Dieſer Kreislauf erhält ſeine Korrektur, Einſpielung und letzte Rundung durch Urſache und Wirkung der franzöſiſchen Inflation. Frankreichs Inflation.—„Herr Clemenceau dankte allen Heiligen, daß er nicht als Natio⸗ nalökonom vom Himmel gefallen war; finanz⸗ techniſche Probleme gab es für ihn kaum.“ So kennzeichnet ihn ein franzöſiſcher Zeitgenoſſe; vielleicht befähigte das den Diktator von Ver⸗ ſailles, einen materiell ſo unmöglichen Frieden zu erzwingen.„Le Boche payera, das deut⸗ ſche Schwein wird zahlen!“ erklärte der Fi⸗ nanzminiſter Klotz, derſelbe, der ſpäter ins Ir⸗ renhaus kam. Alles erwartete man von Deutſch⸗ land. Der„Boche“ aber zahlte nicht, was man erwartet hatte. Doch Handel und Induſtrie müſſen wieder in Betrieb kommen, zehntauſend Quadratkilome— ter ſtarren verwüſtet, Aufbauarbeit iſt zu lei⸗ ſten, gewaltige Gütermaſſen werden dazu benö— tigt, und Geld, Geld und wieder Geld, denn der Franc beginnt mulmig zu werden. Kein Wunder, die Hälfte aller Kapitalien im Aus⸗ land ſind durch den Zuſammenbruch Rußlands, Serbiens, Oeſterreichs, der Türkei zu Verluſt gegangen.—„Nun, wenn das Ausland nicht mehr pumpt, ſo pumpen wir im Innern! Ha⸗ ben wir nicht eine Notenpreſſe, die Papier druk⸗ ken kann ſtatt Gold? Und was wir ſonſt ſchul⸗ dig ſind, zahlen wir nicht heute, ſondern mor⸗ gen!“— So geſchieht es. Die Weltbörſen aber ſetzen vor das Wort Frankreich das Minus⸗ zeichen der Inflation und der Franc ſinkt auf ein Drittel ſeines Wertes ab. Aber Frankreich kann es aushalten, ſo be⸗ haupten wenigſtens die 172 Millionäre, die im Porlament ſitzen, es hat kapitaliſtiſche Vorzüge, iſt faſt autark. Und wirklich, die künſtlich ge⸗ ſchaffene Geldflüſſigkeit beſſert ſogar die inne⸗ re Finanzlage.— Aber Politik fährt dazwiſchen. Erſt äußere, dann innere. Noch immer hofft man auf den„Boche“, ſeine Stundungsgeſu⸗ che wecken Aerger und Zweifel. Der Gegenſatz ſpitzt ſich zur Ruhrbeſetzung zu. Mit der Ruhr⸗ beſetzung verbindet ſich eine Wirtſchaftskriſis. Ruhrbeſetzung und Wirtſchaftskriſis empfindet das kapitaliſtiſche Ausland als nicht zweckmä⸗ ßig für den Schuldner Deutſchland, zieht Gel⸗ der aus Frankreich, drückt auf den Frank. Spe⸗ kulanten ſpringen auf, jagen den Franc herum wie ein ſcheues Pferd, bis ihn die Regierung wieder einfangen und wenigſtens auf ein Vier⸗ ſeines Wertes halten kann.— Die neuen Wahlen ſetzen das Linkskartell ans Ruder. Das Linkskartell verkündet durch ſeinen Miniſter⸗ präſidenten Herriot einen freundlich⸗warmen Völterfrühling, ſtatt der bisherigen winterli⸗ chen Haßſtürme. Doch die Verkündigung bleibt en den ſchweben und der Siegeszug der 8 Parlament läßt Zwieſpalt, hr in ch ſelbſt] war auf der Stelle tot, vier andere! gramm der neuen Regierung fliegt als Fehde⸗ handſchuh zu Füßen des Kapitals, weckt Wider⸗ ſpruch und Angſt im Lande der Rentner, gerade weil es mit Renten um jene Zeit ſchlecht aus⸗ ſieht. Von irgendeiner Seite ſchreit die Parole: „Rette ſein Geld wer kann!“ und tauſendfach ſchreit das Echo. Das Geld erſchrickt. Das Geld verkriecht ſich. Das Geld läuft davon. Das Geld flieht ins Ausland. Das Geld kommt gar nicht erſt über die Grenze herein bei Auslandslieferungen, bleibt draußen in Koſt. Wer ſein Geld in kurzfriſtigen Anleihe⸗ ſcheinen der„Nationalen Verteidigung“ ange⸗ legt hat, präſentiert dieſe beim nächſten Fällig⸗ keitstage der Schatzkammer zur Einlöſung. Nicht weniger als 13 Milliarden Franes müſ⸗ ſen für ſolche Scheine 1925 ausbezahlt werden, nicht weniger als 13 Milliarden galoppieren hinter den fliehenden anderen Milliarden fort in die Dunkelheit.— Miniſterpräſident Herriot klagt, prägt das Wort vom„Katholizismus der Bankiers“, aber er prägt damit kein Geld. Er ſchwört:„Lieber laſſe ich mir die rechte Hand abhauen als daß ich die Ermächtigung zur Ausgabe neuer Noten unterſchreibe!“ Aber die Gehälter können nicht mehr bezahlt werden. So unterſchreibt Herriot dennoch die Ausgabe wei⸗ terer Notenmilliarden, doch ganz insgeheim. Als es bekannt wird, fliegt er, bleibt aber we— nigſtens im Beſitz beider Hände.— Doch das Rad iſt nun im Rollen. Der Kongreß der radi⸗ kalen Sozialiſten brüllt auf, fordert Fortfüh⸗ rung der Sozialpolitik. Der Kapitalismus brüllt auch auf, präſentiert wieder Anleihe— ſcheine zur Einlöſung; geht aufs Ganze, will nur noch einer ihm gefügigen Regierung Hilfe und Vertrauen ſchenken. Kühl ſteigt der Dollar höher und höher, entſetzt fällt der Frane tiefer und tiefer. Neue Steuern werden ausgeſchrie— ben, doch ſchon die alten gehen nicht ein. Neue Noten werden gedruckt, doch die Staatskaſſen wollen ſich nicht mehr füllen. In Paris droht der Aufruhr. Im Land herrſcht Panik. Im Juli 1926 ſteht Abgrund. — Eine der Wellen des wogenden Frankreich wirft Herriot noch einmal auf den Miniſter⸗ präſidentenſtuhl, ſchon nach ein paar Stunden reißt ihn eine andere wieder herunter. Sein Sturz ſänftigt den Sturm. Ein Schiff⸗ lein kommt geſchwommen mit einer neuen Be⸗ ſatzung, mit einem neuen Lotſen: Raymond Poincare.— Auch Poincare ſchwört. Er ſchwört zweierlei: den Staatshaushalt rückſichtslos ins Gleichgewicht zu bringen, und die Schulden zu verringern. Scharf greift er durch, alles geneh⸗ migt ihm das Parlament. Er kann es auch wagen, dem Lande abermals neue Steuern aufzulegen, und zwar im Wert von etwa 2 Milliarden Goldmark. Frankreich kommt unter ihm auf 144 verſchiedene Steuern. Aber, o Wunder, man fängt an, ſie zu bezahlen! Kann der Glaube Berge verſetzen? Oder wartete der ſprichwörtliche Sparſinn der Franzoſen nur auf ein Zeichen, um wieder zu erwachen? Und iſt es nicht zuletzt die in allem Durchein⸗ ander rückſichtslos u. überlegen weitergeſpielte Außenpolitik, die allen inneren Hader über⸗ ragte? Der umgekehrte Kreislauf triit ein, der Ebbe folgt Flut. Der Franc ſteigt wieder, der Notenumlauf ſinkt, die Staatsſchulden ver- ringern ſich die geflüchteten Milliarden kehren zurück, die erzwungenen deutſchen Reparatio⸗ nen bringen Frankreich Ueberſchüſſe über ſeine gleichzeitigen Kriegsſchuldverpflichtungen, das Geld ſtrömt in die Banken, eine Hauſſeſpekula⸗ tion beginnt, die ſelbſt das Ausland mitmacht. So wird die Flucht aus dem Franc zu einem Sich-Reißen um den Franc. Das iſt der Wendepunkt. Dies iſt die Vorgeſchichte des Goldſtromes. Hier quillt er auf. Frankreichs Goldvorrat, bei Poincares Amtsantritt 2½ Milliarden Mark wert, ſteigt bis Ende 1928 auf 54! Doch im⸗ mer neues Geld ſtrömt herein. Das zerſtörte Nordfrankreich lockt jährlich Hunderttauſende an, die Schreckniſſe des Krieges in dieſem Na⸗ turpanoptikum nachfühlen wollen und gutes Geld dafür ſitzen laſſen; man ſpricht von 1 Milliarden im Jahr. Dazu jagt der Neuyor⸗ ker Bankkrach Herbſt 1929 einige hundert Mil⸗ lionen herüber, die von dem ſchönen Amerika ausreißen nach dem noch ſchöneren Frankreich. Und weiter wächſt das Gold; bis Ende 1929 auf 6,9, bis Ende 1930 auf faſt 8,9 Milliar⸗ den Mark Wert. Frantreich am Aus aller Welk Skarkes Anwachſen des freiwilligen Arbeilsdienſtes Frankfurt a. M., 31. 3. Nachdem beim Lan⸗ desarbeitsamt Heſſen, das den Volksſtaat Heſ⸗ ſen und die Provinz Heſſen-Naſſau umfaßt, bis zum 15. Februar d. J. 90 Anträge auf Maß⸗ nahmen des freiwilligen Arbeitsdienſtes ein⸗ gegangen waren, hat ſeitdem mit Beginn des Frühjahrs das Intereſſe für den freiwilligen Arbeitsdienſt ganz erheblich zugenommen. Es gehen zur Zeit beim Landesarbeitsamt Heſſen Tag für Tag durchſchnittlich etwa 25 Anträge aus allen Teilen des Bezirks ein. Die ſämtli⸗ chen Anträge erfahren natürlich eine ſehr ge⸗ wiſſenhafte Prüfung, da ganz beſonderes Augenmerk darauf gerichtet werden muß, daß keine Arbeiten ausgeführt werden, durch die das heimiſche Handwerk oder Gewerbe geſchä— digt werden könnte. Vorwiegend handelt es ſich bei dieſen Anträgen um Meliorationen, Wege⸗ bauten und Regulierungen, ſowie Arbeiten an Sportplätzen. Die Anträge erfahren eine mög⸗ lichſt beſchleunigte Behandlung und werden nach Möglichkeit poſtwendend genehmigt. Arbeſtsloſenkragödien Wiesbaden, 31. 3. In der Bleichſtraße machte ſich der 24 Jahre alte Arbeiter Joſef Wethmül⸗ ler vom Arm ſeiner Frau, mit der er ſpazieren ging, los und wollte ſich vor ein Perſonenauto werfen. Dem Führer gelang es, den Wagen ſchnell zur Seite zu reißen, ſo daß Wethmüller nur geſtreift wurde. Er fiel rückwärts aufs Straßenpflaſter und erlitt eine Gehirnerſchütte⸗ rung. Wethmüller, der arbeitslos iſt, ſoll ſchon mehrfach den Verſuch gemacht haben, ſeinem Leben ein Ende zu bereiten. * Rüdesheim, 31. 3. Unterhalb des Bahnhofs Rüdesheim wurde die Leiche des 1871 zu Eims⸗ heim geborenen erwerbsloſen Philipp Schmidt aus dem Rhein geländet. Da die Leiche keiner⸗ lei Verletzungen aufwies, iſt mit Beſtimmtheit zu rechnen, daß Selbſtmord vorliegt. gchwerer Aulounfall Ein Toter, mehrere Verletzte. Wiunſen a. d. Luhe, 31. 3. Auf der Rückfahrt von Braunſchweig nach Hamburg geriet ein mit fünf Nationalſozialiſten beſetzter Kraft⸗ wagen in einer als gefährlich bekannten S⸗ Kurve bei Borſtel ins Schleudern und fuhr gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß die Karoſſerie auseinanderriß und die beiden im Fonds ſitzenden Inſaſſen herausge⸗ ſchleudert wurden. Einer der Inſaſſen, der Sturmführer Erich Habermann aus Hamburg, Oberlandjäger als polniſcher Spion? Er A Pläne der Feſtung Königsberg verraten haben Kblligsberg, 31. 3. Wie es heißt, iſt in Wit⸗ tenberg bei Tharau ein preußiſcher Oberland— jäger unter dem Verdacht verhaftet worden, Pläne der Königsberger Feſtungsanlagen an Polen verraten zu haben. Eine amtliche Beſtä⸗ tigung dieſer aufſehenerregenden Verlautba— rung liegt noch nicht vor. Der Verhaftete ſoll in engſter Beziehung zum polniſchen Konſul in Königsberg geſtanden haben und häufig nach Danzig gereiſt ſein. Auch die Ehefrau des Ver— hafteten wurde der Spionage verdächtigt, konn- te jedoch wegen unzureichender Beweiſe nicht verhaftet werden. Einziehung zweier nakionalſozialiſtiſcher Flälter in Baden Karlsruhe, 31. 3. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Zeitungen, die„Volksgemein— ſchaft“ in Mannheim und das„Hakenkreuz⸗ banner“ in Heidelberg vom 30. März 1930 Nr. 68/70 und Nr. 71 wurden wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und wegen Beleidigung des Innenminiſters be— ſchlagnahmt und eingezogen. Ernährungsminiſter Schiele in Württemberg Stuttgart, 31. 3. Reichsernährungsminiſter Schiele weilte heute zum Beſuch verſchiedener landwirtſchaftlicher Einrichtungen in Württem⸗ berg. Im Laufe des Vormittags wurden eini⸗ ge Molkereien im Unterland beſichtigt, worauf eine Ausſprache mit Vertretern der Landwirt⸗ ſchaft, der Induſtrie und der Behörden ſtatt⸗ fand. Der Präſident der Landwirtſchaftskam⸗ mer Adorno dankte dabei dem Reichsinnenmi⸗ niſter für ſeine Bemühungen zum Schutze der Landwirtſchaft im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten und bedauerte, daß andere land⸗ wirtſchaftliche Berufs vertretungen im Reiche dem Miniſter in den Rücken gefallen ſeien. Reichsminiſter Schiele äußerte ſich ſehr aner⸗ kennend über das Geſehene, beſonders über die Organiſation der Milchwirtſchaft in Württem⸗ berg, die vorbildlich für das ganze Reich ſei. Jreundinnen begehen Selbstmord Berlin, 31. 3. In der Nähe des Reſtaurants Müggelſchlößchen bei Friedrichshagen wurden zwei Frauenleichen aus der Spree gelandet, die den Händen zufammengebunden waren Die zur gelegen haben müſſen, konnten zunächſt nicht identifiziert werden. Erſt bei einer näheren Unterſuchung im Leichenſchauhaus Köpenick ſtellte man feſt, daß es ſich um die 20 Jahre alte Verkäuferin Gerda Werner aus der Hochmei⸗ ſterſtraße 28 und das 17 Jahre alte Lehrmäd⸗ chen Annelieſe Striebel aus der Gartenſtraße 105 handelte. Beide haben Selbſtmord began⸗ gen. Es handelt ſich bei den beiden Toten um zwei Freundinnen, die in einem großen Warenhaus augeſtellt waren. Sie waren am 4. Dezember von ihrem Dienſt fortgeblieben und wahrſchein⸗ lich nach Friedrichshagen hinausgefahren, um dort den Selbſtmord zu begehen. Die Hinter⸗ gründe dieſer Tragödie ſind noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt. Anſiedlung polniſcher Emigranten in einer franzöſiſchen Kolonſe? Warſchau, 31. 3. Wie der„Krakauer Kurier“ aus Paris meldet, habe man dort gegenwärtig ſtreng geheime Verhandlungen zwiſchen Polen und Frankreich geführt, um den polniſchen Emigranten im franzöſiſchen Kolonialreich eine Konzeſſion zu ſichern. Die polniſchen Delegier⸗ ten wollten die von Arbeitsloſigkeit bedrohten, in Frankreich beſchäftigten polniſchen Arbeiter in einer afrikaniſchen Kolonie Frankreichs an⸗ ſiedeln. Die franzöſiſchen Behörden ſeien aber nicht geneigt, einer ſolchen Siedlung nationale Autonomie zu gewähren. Die Franzoſen wie⸗ ſen darauf hin, daß die polniſchen Forderungen auf eine Beſchränkung der franzöſiſchen Staats⸗ hoheit hinauslaufen. Wegen Valulaſchiebung verhaflel Wien, 31. 3. Unter der Beſchuldigung, größe⸗ re Mengen auslaändiſcher Valuten aus Oeſter⸗ reich hinausgeſchafft zu haben, iſt heute der Bankier Friedrich Knoll verhaftet worden. Faſſadenkletterer an der Arbeit. Frankfurt a. M., 31. 3. In der vergangenen Nacht drangen Diebe in ein Uniform- und Stoffgeſchäft in der Niddaſtraße ein, nachdem ſie an der Hausfaſſade emporklettert und eine Fenſterſcheibe eingeſchlagen hatten. Sie ſtahlen ein größeres Quantum Stoffe. Sie hatten auch bereits einen Treſor zum Abtransport her— gerichtet, ſind aber anſcheinend geſtört wor⸗ den, ſodaß ſie den Kaſſenſchrank zurückließen. Eine Schwindlerin, die es auf Landwirte ab⸗ geſehen hat. Frankfurt a. M., 31. 3. Seit mehreren Wo⸗ chen hat eine 34jährige Angeſtellte aus Hain⸗ ſtadt eine ganze Anzahl von Landwirten her⸗ eingelegt. In allen Fällen bittet ſie um Quar⸗ tier und bei dieſer Gelegenheit ſpäht ſie den Aufbewahrungsort für Geld und Wertſachen aus. In mehreren Fällen iſt es ihr auch ge⸗ lungen, ſpäter das Geld zu ſtehlen und in aller Stille zu verſchwinden. In einem Falle holte ſie einem nicht gerade begüterten Land— wirt 83 Mark aus dem Kaſten. Vor der Schwindlerin, die unter verſchiedenen Namen auftritt, wird nachdrücklich gewarnt. Neue amerikaniſche skleuern Waſhington, 31. 3. Das Repräſentantenhaus hat geſtern neue Steuergeſetze angenommen, die einen Ertrag von 294 Millionen Dollar brin⸗ gen dürften. Unter den neuen Geſetzen befindet ſich auch eine Steuer auf alkoholfreie Getränke, deren Ertrag auf 11 Millionen Dollo: jährlich geſchätzt wird und eine Aktienemiſſionsſteuer, die man mit jährlich 13 Millionen einſchätzt. Mit dieſen neu bewilligten Steuern ſind bisher neue Einnahmequellen von insgeſamt 744 Mil⸗ lionen erſchloſſen worden. — Tagesumſchau DerAelteſtenrat des Reichstages iſt für Mon— tag, den 11. April, alſo unmittelbar nach der Wahl des Reichspräſidenten, einberufen wor⸗ den. 1. Hapag und Norddeutſcher Lloyd haben die Fahrpreiſe zwiſchen Europa und Nordamerika um 10 bis 20 Prozent ermäßigt. Die Reichsindexziffer für die Lebenshal⸗ tungskoſten beträgt für den Märzdurchſchnitt 122,4 gegenüber 122,3 im Vormonat. Das Kreugermoratorium iſt von der ſchwedi⸗ ſchen Regierung vorläufig bis Ende April ver⸗ längert worden. 0 Am Donnerstag vormittag verſchied in Bern nach längerer Krankheit der bevollmächtigte Miniſter und ſtändige Vertreter Polens beim Völkerbund Francois Sokol. Der Reichspräſident empfing Donnerstag mittag den neuen ſpaniſchen Botſchafter Luis Araquiſtai y Quevedo und den neuen Geſand⸗ ten von Mexiko Octavio Mendoza Gon I S TT—— Beginn: Freitag, den 1. April Sporthemden mit lestem Kragen, schöne 8 weiche Qualität 1.90 Sporthemden mit 15 Kragen od. Popeline Oberhemden mu i Kragen 2.95 Oberhemden aus hochwertigen farbigen Popelinestoffen, Bielefelder Verarbeitung 5 3.75 Oberhemden weiß, durchgemust. Popeline Bielejelder Verarbeiiung 2.75 Selbstbinder in ganz neuen Muster- Sori- I menten, schöne Form 30 20. Selbstbinder in schwerer reiner Seile vornehme 9 8 75 breite Unsere gründliche Einkaufsarbeil war von kelolg gekrönt! Wir haben das große, aktuelle Problem der wirklich lühlbaren Warenverbilligung gelöst. Wir haben in jeder Abteilung, bei jedem Artikel ganze Arbeit geleistet. 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Die ſüddeutſchen Endſpiele Die Kämpfe am 3. April. Endgültige Entſcheidungen ſind von den ſie⸗ ben Spielen des 3. April noch nicht zu erwar— ten. Aber ſie dürften weitere wichtige Klärun⸗ gen und Vorentſcheibungen bringen. Dieſe Er— wartung knüpft ſich nicht nur an zwei oder drei Spiele, die Kämpfe des kommenden Sonntags ſind mit einer Ausnahme(Saarbriicken-Mainz) ſämtlich von Bedeutung Abteilung Südoſt 1. FC. Nürnberg- Karlsruher FV. 1. FC. Pforzheim FV. Rastatt München 1860—SVgg. Fürth Seitdem ſich die Münchener Bayern in der Abteilung Südoſt durch ihren Sieg in Stutt— gart an die Spitze der Tabelle geſetzt haben, iſt hier die Situation noch undurchſichtiger gewor— den und ſeitdem hat auch das Spiel Club gegen KFV. für die beiden Beteiligten noch mehr an Bedeutung gewonnen. Jetzt iſt jeder Punkt von eminenter Wichtigkeit. Das Spiel in Nürnberg wird noch nicht die endgültige Klärung brin— gen, aber es wird zeigen, wer von den Betei— ligten die größere Chance hat, mit den„Bay⸗ ern“ um den erſten Platz zu kämpfen. Der Ausgang des Nürnberger Spieles iſt völlig of— fen. Gefühlsmäßig möchte man zwar mit einem Sieg des Nürnberger Klubs rechnen, aber der KFV. hat ſich in dieſer Saiſon als ſo unbe— rechenbar erwieſen, daß man mit einem Tip doch ſehr vorſichtig umgehen muß.— Der FC Pforzheim hat einen neuerlichen Formanſtieg zu verzeichnen. Darum beſteht auch noch eine gewiſſe Chance, daß er evtl. noch Abteilungs- Zweiter werden kann. Dieſe Chance wird er am kommenden Sonntag zuhauſe(!) mit einem ſicheren Sieg über Raſtatt wahren.— Auch die Spogg. Fürth hat die Hoffnung, noch zweiter werden zu können, nicht aufgegeben. Sie muß dann allerdings zunächſt einmal am Sonntag in München die„Löwen“ ſchlagen. Die Mög— lichkeit eines Fürther Sieger beſteht trotz des fremden Boden, denn 1860 iſt zur Zeit doch wohl weit von ſeiner beſten Form entfernt. Das haben die letzten Ergebniſſe wieder deut— lich genug bewieſen. Abteilung Nordweſt FSV. Frankfurt—Eintracht Frankſurt VfL. Neckarau—8V. Waldhof FV. Saarbrücken TSV Mainz 05 In der Abteilung Nordweſt ſucht man ei⸗ gentlich nur noch den Abteilungszweiten. Der Meiſter ſteht in Eintracht Frankfurt ſo gut wie feſt. Drei Mannſchaften mit gleicher Punkte- zahl, FSV. Frankfurt, Wormatia und Neckar⸗ au kämpfen um ihn. And dieſer Kampf wird vorausſichtlich nicht vor dem letzten Spieltag entſchieden werden. Vorentſcheidungen wird es allerdings ſchon am 3. April geben. In Frink⸗ furt ſteigt das große Lokalderby Eintrachi—— FSV. Wir glauben, daß auch diesmal die Eintracht gewinnen wird. Nicht nur, weil ſie die reifere Mannſchaft iſt. Es kommt hinzu, daß beim FSV. drei Stürmer der erſten Gar⸗ nitur an den letzten Kampftagen durch Ver— letzungen außer Gefecht geſetzt worden ſind: Heldmann, Schweinhardt und Armbrüſter. Die Erſatzleute werden kaum den Angriff ſtel⸗ len, der nötig wäre, um die Eintracht zu ſchla⸗ gen. Weit günſtiger ſind an dieſem Sonntag die Chancen für Neckarau u. Worms. Worma⸗ tia dürfte in Worms den FK. Pirmaſens ſchla⸗ gen können. Die Wormatia iſt ſeit langem nicht io gut geweſen wie zur Zeit. Ein wenig offe⸗ ner iſt das Spiel in Mannheim. Aber auch hier beſteht für Neckarau die Chance eines Sieges. Das Spiel in Saarbrücken hat keine beſondere Bedeutung mehr. Die Einheimiſchen werden mit einem ſehr harten Kampf rechnen müſſen, denn Mainz iſt nach der Schwächeperiode, die im Anſchluß an die Gruppenmeiſterſ ſchaft ein⸗ ſetzte, wieder„im Kommen“. Verbandspohkalſpiele vor dem KAbſchluß Während im Bezirk Main⸗Heſſen in Union Niederrad der Pokalſieger ſchon längere Zeit feſtſteht, werden am kommenden Sonntag zwei weitere Entſcheidungen fallen. Im Bezirk Rhein⸗Saar treffen die beiden Tabellenerſten Amicitia Viern⸗ heim und Sp.⸗Fr. Saarbrücken in Viernheim zuſammen. Viernheim benötigt nur noch einen Punkt zum Pokalſieg, während Saar⸗ brücken ſchon gewinnen muß, wenn es die Viernheimer überholen will. Da das Spiel in Viernheim ſtattfindet, iſt ſchon mit einem Punktgewinn der Bergſträßer zu rechnen. Eine weitere Entſcheidung wird im Bezirk Bayern fallen. Der FC. Schweinfurt führt mit einem Punkt Vorſprung vor Teu⸗ tonia Münchrn. Gewinnt Schweinfurt am Sonntag das letzte Spiel in Würzburg, gegen den FV. 04, dann iſt Schweinfurt Pokalſieger. Verliert dagegen Schweinfurt, dann dürfte Teutonia München, das vorausſichtlich Wacker München beſiegen dürfte, Pokalſieger ſein. Nach Lage der Sache aber iſt ſchon mit einem Sieg des Fc. Schweinfurt zu rechnen. er Verkauf medlschef fe Seidenstoffe Mallsteffe Iweel-care hübsche e 55 te Qualität, in schönen mittelfalb. Dessins.. Mtr. 3 Frisé-ong für Sportkleider u. Blusen, in entzückender Farben- 3 zusammenstellung... Mtr. 5 Bouclé-Aighalaine das moderne reinwollene Kleidergewebe, etaben arb- 35 sortiment Meter Moll-Madeira 10 die große Mode, in Wo spitzenähnlichen Geweben, 95 reine Wolle Meter Fheiland-Nopné 140 cm breit, der àktuelle Mantel- und Kostümstoff, 90 reine Wolle Meter Hunstwaschseitle in neuer Ausmusterung, solide tragfäge Qualität Meter Silenic à jour ein besonders bevorzugtes Gewebe für Sportkleider, moderne Fatben... Meter Marscca-Druck 94/96 em bteit, elegante weichfließende Qualität. in neuer Ausführung... Meter Seidlen-Frotie 80 em breit, mod. Neuheit für Kleider u. Kostüme, aus Seide mit Kunstseide, Mtr. Crspe-Prinzessd das k'seidene Kreppgewebe in den bevorzugten Mode- farben. 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Gewinnt Brötzingen ſein Spiel, dann wird das Spiel ge⸗ gen Union Böckingen, das die Brötzinger ver— loren haben, wiederholt, da Burkhardt der Brötzinger V Verteidiger, damals für den Ver—⸗ band ſpielte. Im Bezirk Württemberg-Baden wird es alſo leicht zu einem Entſcheidungsſpie! zwiſchen Kickers Stuttgart und Ger— mania Brötzingen kommen können. Die Spiele am Sonntag. Bezirk Main⸗Heſſen. Germania Bieber— Olympia Lorſch, Union Niederrad— Vf. Neu-Iſenburg; 1. FC. Lan⸗ gen— Hanau 93. Bezirk Rhein⸗Saar. Amieitia Viernheim— Sportfr. Saarbrük— ken, Phönix Ludwigshafen— Sp.⸗Vgg. Sand⸗ hofen; 1. FC. Kaiſerslautern— Sp.⸗Vgg Mundenheim; VfR. Mannheim— SV. 05 Saarbrücken. Bezirk Bayern. FV. Würzburg 04— FC. Schweinfurt Telltotſa München—Wacker München; Schwa— ben Augsburg— SSV. Alm; ASV. Nürnberg — FC. Bayreuth. Bezirk Württemberg⸗Baden. Germania Brötzingen— FC. Mühlburg Freiburger FC.— Union Bökkingen, Sp.-Vgg Schramberg— Sportfr. Eßlingen; VfB. Karls ruhe— FC. Birkenfeld; Phönix Karlsruhe — SC. Freiburg. Schmeling reiſt ab Neue Schaukempftvurnee des Weltmeiſters. Kurz nach dem Oſterfeſt, am 31. März, wird Weltmeiſter Max Schmeling Deutſchland verlaſſen und ſich auf der„Newyork“ nach Amerika einſchiffen, um ſich dort für den am 16. Juni im Newyorker Hankee⸗ Stadion ſtattfindenden Revan⸗ chekampf mit Jack Sharkey vorzubereiten. Nach der Ankunft iſt zunächſt wieder die übliche Schaukampftournee vorgeſehen, die durch 19 Städte führt und in erſter Linie dazu dienen ſob, die Form zu fördern. Anſchließend beginnt am 10. Mai das ſchwere Training für den Weltmer— ſterſchaftskampf, das wahrſcheinlich wieder im ar⸗ ten Quartier Endicott vor ſich gehen wird. Pflege Deinen Hals täglich Gurgle trocken mit, Vogel es gehört dos xut Hygiene ie dos Puten Deiner Zdbhnol Jetzt 90 u. 48 Pfg. das Ende der„Eisbeine“ Man erſchrecke nicht! Es liegt hier kein Be— richt vor über eine Ausrottung der Schweine— zucht, womit freilich das in der Ueberſchrift erwähnte Ende der Eisbeine beſiegelt wäre (Eisbein im Sinne des kulinariſchen Genuß— mittels). Was wäre auch Ungarn ohne Schwei— nezucht! Kann man ſich den Zigeunerbaron ohne Borſtenvieh vorſtellen? Daran alſo iſt nicht zu denken. Hier handelt es ſich um eine gemacht und dem Patentamt in Budapeſt ein— gereicht hat, um menſchliche„Eisbeine“(im vulgären Sinne), mit anderen Worten kalte Füße aus der Welt zu ſchaffen. Es iſt ein heizbarer Schuh, den der Meiſter erfunden hat. Zwiſchen Sohle und Abſatz befindet ſich ein Hohlraum, in dem verſchiedene Wärme erzeu— gende, feſte, flüſſige(hoffentlich kein kochender) Tiſchlerleim, oder gasförmige Stoffe, unterge— bracht werden. Der Erfinder empfiehlt den heizbaren Schuh namentlich zur Verwendung für Polizeibeamte, Kraftwagenführer, Markt- händler uſw. Sollte ſich die Erfindung be— währen, ſo wäre dringend zu wünſchen, daß auch der heizbare Handſchuh beſchert würde. Warm ſei der Menſch vom Strumpfe an bis in die Fingerſpitzen! Im belllaken zur Wahl geht. Natürlich iſt es nicht im deutſchen Vater— lande paſſiert, daß man im Bettlaken zur Wahl gegangen iſt. Vielmehr trug ſich dieſes im ſernen Japan zu. Dort iſt nämlich nach einem weit verbreiteten Glauben demjenigen, der als erſter im Wahllokal erſcheint eine glückliche Zukunft beſchieden. Obwohl dieſe Stätten des politiſchen Kampfes„erſt“ um ſieben Uhr morgens geöffnet werden, ließen ſich doch bei der kürzlich erfolgten Abſtimmung fünf Japaner bereits um zwei Uhr nach Mit— ternacht vor der Tür häuslich nieder. Zum Schutz gegen die nächtliche Kühle hatten ſie ſich in Bettlaken gehüllt. Als dann die Zeit der Wahl heranrückte, entwickelte ſich ein ſeltſames Schauſpiel: Jeder der fünf Wartenden wollte als erſter ſeine Stimme abgeben. Alsbald be— gann eine erbitterte Rauferei zwiſchen den fünf ſeltſam bekleideten Wählern einzuſetzen, deren Umhüllungen in Atome zerfetzt wurden. Erſt die Polizei ſtellte die Ruhe her, indem ſie eine Münze in die Luft warf u. den Rang⸗ ſtreit durch das Los entſchied. Viel belacht wurde das Pech des„trinkenden Zimmer⸗ manns“. Der hatte ſich die nächtliche Kühle durch einige kräftige Züge guten Reisweins vertreiben wollen. Solchermaßen erwärmt ließ er ſich lange vor Oeffnung des Wahllokals vor deſſen Tür nieder. Da geſchah es denn, daß ihm der böſe Feind, der Alkohol, einen Streich ſpielte. Als die Wahl begann, war der Zim⸗ mermann ſanft und ſelig entſchlummert. Die Zeit verran. Niemand ſtörte den ſtillen Mann. Als er endlich erwachte, war bereits die achte Abendſtunde angebrochen. Er hatte nicht nur de:: Beginn, ſondern die ganze Wahl ver⸗ ſchlafen. Numndfunk Mühlacker Sems tag, den 2. April 1932. 6.15: Wetterbericht: anſchl. Gymnaſtik; 10,00: Schallplatten: 12.33: Buntes Schallplattenkon⸗ zert; 15,15: Stunde der Jugend: 16,20: Stunde des Cborgeſangs: 17.05: Nachmittagskonzert: 18,30: Sportberich: 18.40: Wie unſere Blumen Erfindung, die ein ungariſcher Tiſchlermeiſter enkſtanden ſind; 10.65: Vortrag; 19,35: Muſihali⸗ ſche Grundbegriffe, Vortrag; 20,05: Konzert; 22,15: Nachrichten; 22,35— 24,00: Tanzmuſik. Frankfurt Samstag, den 2. April 1932. 6,15: Wettermeldung; aaſchl. Morgengymnaſtik: 7,15: Wetterbericht; an'chl. Frühkonzert: 12,05: Konzert; 13.05: Mittaaskon ert: 15.15: Stunde der Jugend: 16,55: Wirtſchaftsmeldungen: 17.05: Nachmit'aaskonzert; 18.30: Wirt'chabtsmeldungen; 18,40: Kardinal Pacelli, Vortrag: 19,05: Vortrag: 19,30: Sonderwetterdienſt; Wirt'chaftsmeldungen: 10,35: Mu'kikaliſche Grundbegriffe, Vortrag: 20,05: Konzert: 22,15: Togesnachrichten, Sportbericht: 22,35— 24,00: Tanzmuſik. München Samstag, den 2. Ayril 1932. 12.30: Mittaaskonzert; 14.30: Unterhaltungs⸗ konzert; 15.25: Für un'ere Landwirtſchaft; 18.10: Auf dem Voden oſtgermosiccher Siedlunasreſte, Vortrag: 16.30: Konzert: 17.40: Jungmädcken⸗ ſtunde; 18,10: Orgelkonzert: 18,35: Kon'ert dez Schweinfurt; 19,05: Funhnachrichten; 19.20: Die Auswanderung nach Südoſten, Vor— trag: 19,10: Fünf Minuten Funknothilfe: 20.00: Salvatorabend der Narrhalla auf dem Nockher— berg; 21,30: Unterhaltungskonzerl: 22,20: Nach⸗ richten; 22,45 24.00: Nachrmuſin. nah und Jern Dammheim.(Schwerer Motorradunfall.) Der 17jährige Mechaniker Walter Müller aus Landau fuhr mit einem Sozius in Richtung Volkschors Landau und kam aus bisher ungeklärter Ur⸗ ſache mit dem Motorrad zu Fall. Er wurde be⸗ wußtlos mit einem ſchweren Schädelbruch in hoffnungsloſem Zuſtande ins Landauer Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Sein Mitfahrer kam mit anſcheinend leichteren Verletzungen davon. Wolfenweiler.(Ein Storch verliert ein Bein.) Der Storch von Wolfenweiler ließ ſich auf ei⸗ nem in der Mitte geſpaltenen Pfahl nieder, wobei ihm das linke Bein eingeklemmt wurde. Beim Verſuch, ſich wieder frei zu machen, riß er ſich das Bein oberhalb des Kniegelenks ab. Man verſucht, den einbeinigen Storch am Le⸗ ben zu erhalten. 6 ver Külsheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Vor dem hieſigen Lagerhaus ereignete ſich ein Mo⸗ torradunfall, bei dem das ſechs Jahre alte Töchterchen des Tünchers Philipp Stemmler lebensgefährlich verletzt wurde. Ob den Motor⸗ radfahrer Karl Grimm die Schuld an dem Unfall trifft, muß die Unterſuchung ergeben.