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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. ce Ein alter Mann Ein Kapitel von deutſcher Treue. Berliner Sportpalaſt 1925. Der Duis⸗ burger Oberbürgermeiſter Dr. Jarres, der im erſten Wahlgang zur Reichsprä⸗— ſidentenwahl die Spitze des Bürgertums geführt hatte, ſpricht für Hindenburg und fordert das deutſche Volk auf, im zweiten Wahlgange Hindenburg zu wählen. Auf einmal verdunkelt ſich der Saal, Bildſtreifen erſcheinen. Sie zeigen große alte Männer. Den alten Fritz, zwar gichtiſch, ge— bückt, am Krückſtock gehend, unzweifel⸗ haft ein alter Mann, aber ein großer Mann. Stürmiſcher Beifall der Tau⸗ Kaiſer Wilhelm J. Wieder ein alter Mann, ein Neun⸗ zigjähriger, der mit Bismarck das Reich gründete. Der Bei⸗ fall ſteigert ſich. Der Alte aus dem Sachſenwalde, Bismarck, der Reichsgründer. 1890 ließ ihn das deutſche Volk ohne Dank gehen, 1895 verweigerte ihm der Reichstag die Gra⸗ tulation zum 80. Geburtstag. Sein Bild wird mit toſendem Jubel begrüßt. 10 dllſtg. Endlich gu, e Hindenburg! Die Verſammlung erhebt ſich und be⸗ rettet dem Feldmar⸗ ſchall eine donnern⸗ de Ovation.„Auch ein großer alter Mann!“ hört man rufen. Die Verehrung für die Größe und Weisheit des Alters dieſer Männer iſt aufrichtig und überwältigend. Damals. Heute ſoll das alles nicht mehr gelten; Hindenburg iſt ja nicht der Kan⸗ didat der„Harzburger Front“. Wäre er es geworden, hätte er ſich den Forderun⸗ gen Hitlers und Hugenbergs gebeugt, dann würden ſie ihn heute den„Jüng⸗ ling im weißen Haar“ nennen und ihn den Vater des Vaterlandes heißen. Die„Treue iſt das Mark der Ehre.“ So hieß es 1925. Wäre es nicht beſ⸗ ſer, man redete weniger von der„deut⸗ ſchen Treue“ und übte ſie mehr?! Zum Weißen Sonntag * Zwar ſchimmert in dieſem Jahre noch keine Blütenpracht, aber in den Herzen vieler Hunderten junger Menſchenkinder erſtrahlt auch in unſerem Heimatbezirk trotz der ſchrecklichen Not der Stunde am morgigen Weißen Sonntag hehre Feſtfreude und reinſtes Glück. Denn der Weiße Sonntag ſtellt für den Erſtkommunikanten einen Markſtein am Lebenswege dar. Er führt die Jugend in das tiefſte religiöſe Leben ein und vermittelt Gemüts⸗ eindrücke, die ſich unauslöſchlich in die Erinnerung eingraben. Selbſt in ſpäteren Tagen und Jahren laſſen ſie ſich nicht gänzlich verwiſchen, ſondern leuchten als glückliche Reminiſzenſen einer ſeligen Kindesunſchuld in manch unruhiges und bewegtes Leben. Es iſt aber nicht nur etwas Stimmungs⸗ haftes, das über dem Weißen Sonntag liegt. Wehe dem, der ſich mit Gefühlswerten oder Augenblicks⸗ ſtimmung begnügen wollte. Eher werden Himmel und Erde vergehen, als daß dadurch feſte Lebens⸗ grundſätze geſchaffen werden. Man ſoll um Got⸗ tes willen nicht Stimmung mit Charakter ver⸗ — Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., viernheimer Anzeiger .——— Viernheimer Siernhetmer Bürger- 31g. Biernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Samstag, den 2. April 1932. wechſeln. Selbſt hochgetragene Stimmungswerte reichen nicht hin, daß jeder der eigentlichen Cha— rakterzüge auch nur etwas weniges an echter Fe— ſtigkeit erhalte. Man kann eine Jugend nicht zum Leben ſtählen, nicht zu den Entſcheidungskämpfen firmen durch Spielen und Bewegungsrhythmik, mit Geſang oder Sprechchor. Das alles mag eine gewiſſe Berechtigung haben, die kein Vernünftiger abſtreiten wird. Aber der Menſch lebt nun ein— mal nicht von dieſen Dingen allein, ſondern von Offener Brief an Adolf Herr Hitler, wer hat Sie gewählt?— Pater Ingbert Na ab richtet in Nr. 12 des„Geraden Wegs“ einen offenen Brief an Adolf Hitler, dem wir Folgendes ent— nehmen: Sehr geehrter Herr Hitler! Es iſt nicht mein Beruf, Politik zu treiben. Ich habe das auch in dieſem offenen Brief nicht im Sinn. Aber Ihre politiſche Tätigkeit hat eine Seite, die zu tiefſt in das Gewiſſen hineingreift, in die Verantwortung vor Gott. Daran ſollen Sie in dieſen Zeilen erinnert werden. Raſtlos werden Sie in ganz Deutſchland her— umgejagt. Mit Mühe können Sie den Ort Ihres nächſten Redezieles erreichen. Die phyſiſchen Kräfte ſind in denkbar höchſter Anſtrengung, und Ihr Ausſehen iſt naturgemäß angegriffen. Ihre Nerven laſſen eine ruhige Gewiſſensprüfung nicht mehr zu. Wo Sie hinkommen, werden Sie um— ſchmeichelt, und der Rauſch der Begeiſterung, der Sie in Ihren Verſammlungen umwogt, läßt Ste kaum mehr auf die Idee kommen, ob Ihre Arbeit vor Gott beſtehen kann, denn Sie ſind des Glau— bens: Deutſchland ſteht auf meiner Seite. Ihre Preſſe verherrlicht Sie in einer widerlichen Weiſe. Sie gelten als der große Erlöſer aus der Not. Wer aus Ihrer Gefolgſchaft wagt dieſen Glauben zu zerſtören? Wieviele aus Ihrer Bewegung hof— fen, eine einflußreiche Stellung zu erhalten? Werden Ihnen alle dieſe Streber und zu— künftigen„Parteibuchbeamten“ widerſprechen? Ihre ganze Gefolgſchaft bedeutet für Sie eine einzige Gewiſſensbetäubung. Herr Hitler, wer hat Sie denn gewühlt? Sie und Ihre Preſſe ſagen: das kommende Deutſch⸗ land, die Beſten der Nation. Es gibt unter Ihren Reihen auch eine gute Zahl Idealiſten, die ernſtlich von Ihnen alles Gute erhoffen. Dieſe Idealiſten kennen den wahren Nationalſozialismus nicht, wiſſen nicht um das, was Sie planen und nicht um das, was Sie perſönlich oder durch Un— terhändler verhandelt haben. Könnten Sie es wagen, Ihre Karten aufzudecken? Sie wiſſen, daß Sie von der Maſſe geſteinigt würden. Sie haben freilich dem Reichswehrminiſter entgegengehalten, daß ganz Deutſchland um Ihr Programm wiſſe, bloß er nicht. Aber ſeien Sie doch aufrichtig: weiß die Maſſe Ihrer Anhänger um Ihr wirkliches Programm? Tönt es denn nicht aus Ihren Blät⸗ tern immer wieder heraus:„Zuerſt wollen wir ein— mal an die Macht, was wir dann mit der Macht anfangen, wird man ſchon ſehen.“ Sie haben die Idealiſten mit einem ſolch blinden Vertrauen auf Ihre Perſönlichkeit erfüllt, daß ſie einen von Gott geſandten Propheten in Ihnen erblicken, deſſen Botſchaft man ſich einfach zu unterwerfen hat. Noch ſelten hat ein Menſch ſoviel Geiſtes⸗ knechtſchaft verlangt wie Sie, der Herold der deutſchen Freiheit. Wer hat Sie gewählt? Leute mit antirömiſchem Affekt! Sie ſind in der römiſch-katholiſchen Kirche getauft und erzogen. Man hat nie gehört, daß Sie for⸗ mell aus der Kirche ausgetreten wären. Einer Ihrer Abgeordneten hat allerdings im Sportpalaſt in Berlin erklärt, daß jeder ein gemeiner Lügner und Lump ſei, der behaupte, Sie ſeien römiſch⸗ katholiſch. Niemand, der Ihre Gedankengänge und Ihre Taten kennt, wird annehmen, daß Sie dem Glauben Ihrer Kirche treu geblieben ſind. Herr Hitler, wir reden unter uns: was halten Sie denn von den Katholiken, die Sie gewählt haben? Blin⸗ des Stimmvieh, wie? Sie lächeln zuſtimmend. Ich will Sie nicht daran erinnern, daß es eine überaus ernſte Gewiſſensfrage für Sie wäre, daß Sie ſich als getaufter, aber mit dem Glauben der Kirche zerfallener Katholik einmal ſelbſt fragen müßten: Kann ich vor meinem Gott beſtehen? Doch das mögen Sie mit dem ausmachen, der Sie richten wird. jedem Worte, das aus dem Munde Gottes kommt. Was wir heute brauchen, iſt eine Jugend, die Grundſätze hat, die Charakter bekommt. Mit Roh⸗ ren, die hilflos und haltlos hin- und herſchwanken, iſt niemand gedient. Da können wir dem Weißen Sonntag nicht genug dankbar dafür ſein, wenn er das ſakramentale Leben am Kinde eröffnet. Wenn er ihm erſtmals die geheimen Kräfte erſchließt, die dem werdenden Charakter ſo notwendig ſind, wie die Frühlingsſonne unſeren Blüten. Wir wollen, Wer hat Sie gewählt? Die Maſſe der Hypnotiſierten. Sie wollen die Maſſenſuggeſtion, Sie ſprachen da⸗ von, daß man den Maſſen einen fremden Willen aufzwingen, daß man ſie fanatiſch und hyſteriſch machen muß. Sie betreiben dieſes Geſchäft jetzt ſeit mehr als zehn Jahren. Ihre Preſſe iſt nur auf Suggeſtion eingeſtellt. Es wird behauptet und behauptet, bis der Menſch ganz dumm und blöd wird. Auch die Propaganda kennt die Ge— ſetze des Gewiſſens. * Wer hat Sie gewählt? Die wirtſchaftlich Zuſammen⸗ brechenden. Sie hoffen von Ihnen die Ret- tung. Der Bauer, der Geſchäftsmann, der ſich nicht mehr hinausſieht.„Schlechter kann es nicht mehr werden,“ ſagen ſich die Menſchen.„Jetzt war Hindenburg ſieben Jahre an der Reihe und hat nichts fertig gebracht. Jetzt probieren wir es einmal mit dem Hitler. Wenn der auch nichts fertig bringt, dann jagen wir ihn wieder zum Teu⸗ fel.“ So ungefähr iſt die Pſychologie der Zuſam— menbrechenden, Herr Hitler. Ihre Wahl iſt bei vielen die letzte Verzweiflungstat, doch nicht die letzte! Es bleibt noch der Bolſchewismus. * Wer hat Sie gewählt“ Die Feiglinge, die ihre Stel⸗ lungen nicht verlieren wollten. Es hatte ſich ſchon eine Menge Menſchen auf Sie ein⸗ gerichtet, vor allem unter denen, die im Dienſte des Staates ſtehen. Sie trauten ſich bereits ſeit Wochen nicht mehr, etwas zu tun, was ihnen als feindſelig oder nur als unfreundlich gegen ihre Partei hätte ausgelegt werden können. Sie woll⸗ ten doch ihre Stellung behalten, wenn einmal Hit⸗ ler zur Macht kommt. Herr Hitler, Sie haben mit Ihrer Hundspeitſche und mit den Drohungen Ihrer Preſſe eine feige Geſellſchaft herangezogen! Ich gratuliere zu dieſen freien deutſchen Männern des Dritten Reiches. Was denken Sie denn ſelbſt über dieſe Leute? Müſſen Sie nicht innerlich drei⸗ mal„Pfui“ über jeden ſagen? * Wer hat Sie gewählt? Die Stellenjäger und zukünfti⸗ gen Parteibuchbeamten. Haben Sie ſich ſchon darüber Gedanken gemacht, wie viele unter Ihren Leuten damit rechneten, daß ſie im kom— menden Dritten Reich ſichere Anſtellung erhalten, und zwar auf Grund ihrer Begeiſterung für Ihre Perſon? Wie viele ſo dumm waren, daß ſie mein⸗ ten, ſchon der 14. März bringe ihnen den Garan⸗ tieſchein ihrer Verſorgung. Herr Hitler, wer hat mehr wie Sie und Ihre Preſſe über das Partei⸗ bonzentum und über die Parteibuchbeamten ge— wettert, und wer hat mehr wie Sie eine Maſſe herangezogen, die ganz den Hoffnungen einer ausſchließlichen Parteiprotektion verfallen iſt? Wenn Sie drankommen, dann mit Ihnen doch nur ausſchließlich Leute aus Ihrer Richtung. Sie be— haupten das doch immer wieder. Alſo! Wollen Sie es noch einmal wagen, von Parteibonzentum und Parteibuchbeamten zu reden, wo doch Ihre ganze Technik des kommenden Staates auf dem Parteibuchbeamten ruht? 4 Wer hat Sie gewählt? Menſchen, die ſich ihren Zah⸗ lungs bedingungen entziehen wor⸗ len. Wie viele Beiſpiele dieſer Art ſind mir bekannt geworden! Es gab Leute, die ihre Gläu⸗ biger mit dem Hinweis abſpeiſten:„Ich zahle nichts mehr. Es kommt jetzt bald der Hitler dran, dann brauche ich nichts mehr zu zahlen.“ Wiſſen Sie auch um ſolche Praktiken? * Wer hat Sie gewählt? Eine Maſſe unreifer junger Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden FE 49. Jahrgang daß unſere Kinder aufrechte, anſtändige Männer und Frauen werden, aber keine Püppchen oder genußgierige Herodesfiguren. Der Chriſt kann aber dann am ſicherſten zum Charakter werden, an dem kein Falſch iſt vom Scheitel bis zur Fußſohle, wenn er aus den ſakramentalen Quellen ſchöpft, die ihm der Weiße Sonntag erſtmals erſchließt. Chriſtus hat ſehr gut gewußt, weshalb er zu den Eltern geſagt hat: Laßt die Kindlein zu mir kom⸗ men, denn ihrer iſt das Himmelreich. itler Herr Hitler, wo iſt Ihr Gewiſſen? Jahren Politik treiben ſolle, und jetzt kennen Ste nichts Wichtigeres, als gerade die unreife Jugend vor Ihren Wagen zu ſpannen. Was denken Sie über ſich ſelbſt? Was von der Ehrlichkeit Ihrer Grundſätze? * Wer hat Sie gewählt? Die Revolutionsmenſchen. Es gibt eine Maſſe, die einfach auf das Losſchlagen und Zertrümmern und Plündern wartet. In Ihnen ſehen dieſe Menſchen den Mann, der das Losſchlagen befehlen wird. Alſo geben ſie Ihnen ihre Stimme. Was kommt, iſt ihnen gleich, wenn nur losgeſchlagen wird. Was ſagen Sie zur Lügenpropaganda? Sie mußten ſich aufmerkſam machen laſſen, daß Ihre Partei allen alles verſpricht, auch das Gegenſätzlichſte. Warum? Nichts als das Verlan⸗ gen nach der Macht! Meinen Sie, daß unſer Herr— gott Ihnen zuliebe das achte Gebot auf einige Jahre aufhebt?„Lügenhafte Lippen ſind vor Gott ein Greuel“, auch wenn ſie im Dienſte der Politik tätig ſind. Und„Lügen haben kurze Beine“, auch wenn ſie von ſehr beredten Männern in die Welt geſetzt werden. Und warum rücken Sie nicht heraus. Iſt nicht Ihre Zurückhaltung in religiöſen Fragen eine einzige große Irreführung der Maſſen? Sie lachen doch ſelber längſt über Ihren Programmſatz vom Bekenntnis zum poſitiven Chriſtentum. Sonſt hätten Sie ſich un⸗ möglich einen Roſenberg zur Seite genommen. Muß nicht Ihr Gebahren gerade auf dem Gebiet der Religion von Ihnen ſelbſt als bewußte Irre⸗ führung empfunden werden? Wie lange wollen Sie dieſes Geſchäft weiter betreiben? Herr Hitler, auf Ihrem Gewiſſen laſtet die Schuld an der Zerreißung Deutſchlands. wollen das Volk einigen? Meinen Sie, daß dieſe Kampfestaktik ein Volk zu einigen vermag? Einigen können Sie das Volk, wenn Sie alle An— dersgeſinnten totſchlagen laſſen, aber ſonſt nicht, Sie am allerwenigſten. Auf Ihrem Gewiſſen laſtet die Schuld eines möglichen Bürgerkrieges. Sie wiſſen, daß Sie in abſehbarer Zeit auf legalem Wege nicht zur Macht kommen können. Ihre Gedanken ſind aber in ei— nen ſolchen Wahn hineingetrieben worden, daß Sie es nicht mehr fertig bringen, ſie in ruhiger Stim— mung zu halten. Was werden Sie tun? Verſu⸗ chen Sie den Leuten Vernunft beizubringen? Dann ſind Sie erledigt. Oder treiben Sie die Maſſen weiter in phantaſtiſche Hoffnungen hinein? Ihr Aufruf kündigt das an. Dann müſſen Sie auch alle Folgen dieſer wahnwitzigen Suggeſtion auf ſich nehmen. Kann das Ihr Gewiſſen ertragen? Sie wiſſen ſelbſt: von Ihren Reihen zum Bolſchewismus iſt kein allzuweiter Weg. Die geiſtige Haltung iſt jetzt ſchon bei vielen die gleiche. Vor dem 13. März hat man von vielen Ihrer Leute genau die gleichen Redensarten ge— hört wie ſeinerzeit bei der Revolution. Herr Hitler, vergeſſen Sie nicht das Gewiſſen! Und wenn Sie es erforſcht haben, dann treten Ste vor Deutſchland hin und ſprechen Sie Ihr großes Schuldbekenntnis, ſo wie Sie es vor Gott dem Allwiſſenden erkennen. Ihre Anhänger haben in München ein Flugblatt herausgegeben, indem für den 13. März der Pſalmvers zitiert wurde:„Rich⸗ te mich, o Gott, und entſcheide meine Sache gegen ein unheiliges Volk. Von den Menſchen des Un⸗ rechts und des Truges rette mich!“ Wir empfeh⸗ len Ihnen dieſen Pſalmvers als tägliches Morgen- und Abendgebet. Fragen Sie aber zuerſt, wo das unheilige Volk ſteht und wer der Menſch der Ungerechtigkeit und des Trugs iſt. Als junge Prieſterkandidaten wurden wir belehrt, wir ſollten bei der heiligen Meſſe, ſo oft wir dieſen Vers be⸗ ten, an uns ſelbſt denken, damit uns der Herrgott von allem Selbſtbetrug und von aller Ungerechtig⸗ keit reinige. Es kann Ihnen nur nützen, wenn Sie Menſchen. Sie erklärten, daß keiner vor 30 Sie dem gleichen Gedanken Raum geben.