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Die franzöſiſchen Staatsmänner wurden am Bahnhof von Mac Donald begrüßt. wtb. London, 4. April. Zum Empfange der franzöſiſchen Miniſter Tardie u und Flan⸗ din hatten ſich am Victoria⸗Bahnhofe der engli⸗ ſche Premierminiſter Macdonald und Sir John Simon eingefunden. Das Publikum war trotz des Feiertages nicht ſo zahlreich wie ſonſt bei ähnlichen Anläſſen. Nach ihrer Ankunft und Begrüßung begaben ſich die franzöſiſchen Miniſter in das Hyde-Park⸗Hotel. Um ſechs Uhr ſtattete Tardieu in Downingſtreet dem Premierminiſter ſeinen Beſuch ab. Abends findet in der franzöſiſchen Botſchaft ein Bankett ſtatt, an dem Macdonald und Sir John Simon teilnehmen. Warum Tardien London aufſucht. wtb. London, 4. April. Tardieus Beſuch bei Macdonald in Downing-Street dauerte fünfviertel Stunden. Darauf kehrte Tardieu unverzüglich ins Hyde-Parkhotel zurück, wo ihn der franzöſiſche Bot— ſchafter de Fleuriau bereits längere Zeit erwartete. Nach ſeiner Rückkehr empfing der franzöſiſche Pre— mierminiſter die Preſſevertreter, denen er eine Er— klärung vorlas, die er— wie er ſagte— vorbe⸗ reitet habe, um ſeine Abſichten genau auseinan⸗ der zu ſetzen. In der Erklärung heißt es u. a.: Es iſt eine große Freude für mich, mit meinem hervorragenden Freund Macdonald unſere Zuſam— menarbeit von vor zwei Jahren anläßlich der Flottenkonferenz wieder aufzunehmen. Die Pro⸗ bleme, die wir zu erwägen haben, ſtellen die euro— päiſchen Probleme dar. * 255 1 ſolb. Paris, 4. April. In einer Havasmeldung aus London wird über die Unterredung, die Mini⸗ ſterpräſident Tardieu heute in der engliſchen Hauptſtadt hatte, bemerkt, es wäre unter den ge— genwärtigen Umſtänden, da die engliſche Politik mehr denn je auf ihren traditionellen Willen nach Herſtellung des Gleichgewichts in Eurropa Wert lege, zwecklos, von England zu verlangen, daß es an Maßnahmen teilnehme, die nicht einmütig be⸗ ſchloſſen werden dürften. Dieſe einmütigen Maß⸗ nahmen vorzubereiten, ſei der Zweck der franzöſiſch— engliſchen Zuſammenarbeit in den kommenden 48 Stunden vor dem Zuſammentritt der Viererkon⸗ ferenz. (Das Ergebnis des Miniſterbeſuches wird wohl trotz aller ſchönen Worte wieder auf Koſten Deutſchlands gehen. Die Red.) 1 Erklärungen Maecedonalds wib. London, 4. April. Nachdem Tardien Downing ⸗Street verlaſſen hatte, erklärte Macdo⸗ nald den Preſſevertretern, daß die Politik der engliſchen Regierung die allſeitige Zuſammenarbeit ſei. Der Zweck der Politik ſei, Europa zu helfen. Eine Uebereinkunft werde auf der Viermächtekon⸗ ferenz erreicht werden, und nicht vorher. Die Vier⸗ mächtekonferenz werde nicht auf die Donaulage beſchränkt werden. Die britiſche Regierung gehe auf dieſe Konferenz mit freien Händen ebenſo wie jeder andere Konferenzteilnehmer. Die Londoner Verhandlungen über die Donaufrage London, 2. 4. Reuter berichtet, es verlaute, daß Tardieu ſeine Rückkehr nach Paris end⸗ gültig auf Dienstag vorm, feſtgeſetzt habe. Die Viermächtekonferenz werde ſich unmittel— bar an die Beſprechungen zwiſchen Tardien und Mac Donald anſchließen können. Der ge— naue Zeitpunkt ihrer Eröffnung werde von der Ankunft der deutſchen und der italieniſchen Portreter abhängen. Die Juſammenſeßung der deulſchen Delegalion für London Berlin, 2. 4. Wie wir erfahren, iſt nunmehr die Zu ammenſetzung der deutſchen Delegation für die Londoner Konferenz feſtgelegt. Es wer— den ihr neben Staatsſekretär von Bülow Mi⸗ niſterialdirektor Poſſe vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium, Vortragender Legationsrat Wiehl, Vortragender Legationsrat von Heeren und Attaché Dr. Kordt angehören. Dis Delega— tion wird Berlin vorausſichtlich am Dienstag verlaſſen. Von maßgebender Londoner Stelle verlautet, daß die erſte Sitzung der Viermächtekonferenz am Mittwoch, den 6. April, nachmittags ſtatt⸗ finden wird. v. hoeſch bei Tardieu Paris, 2. 4. Miniſterpräſident Tardien hat— te für heute vormittag den deutſchen Batſchaf— ter v. Hoeſch zu ſich geben und ihm darüber Aufklärung gegeben, welche Bewandtnis es mit ſeinem Beſuch in London habe und welche Ideen die franzöſiſche Regierung bei der be— vorſtehenden Konferenz der vier Großmächte in London zu vertreten gedenke. Blutiger Auftakt zum Wahlkampf nach Beendigung des Oſterfriedens— Schwere politiſche Zuſammenſtöße Politiſche Schlägerei in Calau. Ein Toter. wtb. Calau, 4. April. Am Samstag kam es bei der Auszahlung der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützungen zu politiſchen Auseinanderſetzungen zwiſchen Erwerbsloſen und Nationalſozialiſten. Auf dem Marktplatz entſpann ſich eine Schlä⸗ gerei, in deren Verlauf zwei Nationalſozialiſten leicht verletzt wurden. Die Polizei zerſtreute die Menge. Da zu bekürchten war, daß es zu weiteren Zuſammenſtößen kommen würde, wur— de ein Kommando der Schutzpolizei Kottbus angefordert, das aber nicht in Aktion zu treten brauchte. Einige Stunden ſpäter hatte der der NSDAP. angehörende Milchkutſcher Lehnert, der ſich mit ſeinem Geſpann auf dem Wege nach Buckow befand, einen Zuſammenſtoß mit einem Kommuniſten namens Schreiber aus Frauen— dorf bei Kottbus. Im Verlaufe dieſer Aus— einanderſetzung zog Lehnert einen Revolver und ſchoß Schreiber nieder, der ſofort tot war. Leh⸗ nert wurde in Haft genommen und dem Unter— ſuchungsgefängnis in Kottbus zugeführt. Politiſche Zuſammenſtöße. 50 Feſtnahmen. wtb. Altona, 4. April. Sonntag mittag kam es nach Schluß eines von den National- ſozialiſten veranſtalteten Werbeumzuges an zahlreichen Stellen der Stadt zu ſchweren Schlägereien zwiſchen Nationaſozialiſten und Reichsbannerleuten, die einen ſo großen Um— fang annahmen, daß die Polizei ein ſtarkes Mannſchaftsaufgebot einſetzen mußte, um die Streitenden zu trennen. Es ſind, wie die Poli— zei mitteilt, ein Schwerverletzter und eine große Anzahl Leichtverletzter zu verzeichnen. Insge— ſamt erfolgten 50 Siſtierungen. Acht Feſtge— nommmene werden ſich vor dem Schnellrichter zu verantworten haben. Muſſolini ehrt Goethe Feierliche Eröffnung des Goethehauſes in Rom wtb. Rom, 4. April. Im Rahmen der Goethe— Gedächtniswoche in Rom wurde am Sonntag vormittag von Muſſolini in Gegenwart zahl⸗ reicher Vertreter von Kunſt, Wiſſenſchaft und Literatur von Italien, Deutſchland, der Schweiz ſowie Holland, Dänemark und Norwegen das „Goethe⸗Haus“, eingeweiht. Im Konferenz⸗ ſaale des Inſtituts wurden dann in Anweſenheit von 300 geladenen Gäſten zwiſchen dem ita⸗ lieniſchen Regierungschef Muſſolini und dem deutſchen Botſchafter Dr. v. Schubert Anſpra— chen gewechſelt. Muſſolini verlas, an Botſchafter v. Schubert gewandt, folgende Sätze in deutſcher Sprache:„Jedes große Volk hat ſeine äußere Geſtalt in einer genialen Geſtalt gefunden. In Gyethe ſind die beſten Eigenſchaften der Seele, der Kultur und der Ziviliſation des deutſchen Volkes vereinigt. Er verkörpert den vollendeten Typ des germa⸗ niſchen Geiſtes. Aber Goethe, gleich allen gro⸗ ßen Künſtlern, welche Schönes geſchaffen haben gehört der ganzen Menſchheit. Der Geiſt und das Bild Roms ſind mit Goethes Werk innig verbunden. Der innere ewige Drang der deutſchen Seele rief ihn nach Rom, ſchon ſeit den erſten Wochen ſeines künſt⸗ leriſchen Bewußtſeins. Rom hat an dieſen großen begeiſterten Sän— ger eine große Schuld der Dankbarkeit: kein Dichter der modernen Welt hat die Seele und Schönheit Roms ſo tief und ſchön empfunden, keiner hat ſie in ſo anmutvoller Poeſie ausge— drückt wie Goethe. Botſchafter v. Schubert antwortete in italieniſcher Sprache u. a.: Ohne Italien kein Goethe! Dieſes Wort ſolle die Dankesſchuld aurdrük⸗ ken, die das Lebenswerk Goethes mit Italien mit dem großen italieniſchen Volke verbunde. Reichskanzler Dr. Brüning hat aus Anlaß der feierlichen Eröffnung des Goethe-Hauſes an Miniſterpräſident Muſſolini ein Telegramm ge⸗ ſandt, in dem er betont, daß das neue Gebäude der tatkräftigen Initiative Muſſolinis ſeinen Urſprung verdanke und daß hierdurch die kul⸗ turellen Beziehungen zwiſchen It.„ und Deutſchland einen neuen Antrieb erhalten hät⸗ ten. 49. Jahrgang Iwei Reglerungsangeſtellle wegen Agilalion für 139 Ap friſilos enklaſſen Wiesbaden, 2. 4. Bei einer Hausſuchung, die in der hieſigen Geſchäftsſtelle der RSD ſ vor- genommen worden war, iſt auch Material be— ſchlagnahmt worden, daß von zwei Regie- rungsangeſtellten geliefert worden war. Dieſes Material enthielt nach Anſicht der Behörden eine unerlaubte Agitation. Darum wurden die beiden Angeſtellten jetzt friſtlos entlaſſen. Der Betriebsrat hat die Gründe für die friſtloſe Entlaſſung für gerechtfertigt erklärt und die Einſprüche der Entlaſſenen abgewieſen. Deviſenzahlungen an die ruſſiſche handelsverkrelung Berlin, 9. 4. Wie bekannt, ſchweben ſeit län— gerer Zeit Verhandlungen zwiſchen den amtli— chen Stellen, die darauf abzielen, zum Zwecke der Erleichterung des deutſch-ruſſiſchen Waren— austauſches den Zahlungsverkehr zwiſchen der cuſſiſchen Handelsvertretung und deutſchen Fir— men in möglichſt weitgehendem Umfang auf Reichsmark umzuſtellen. Im Zuſammenhang mit dieſen Bemühungen hat das Reichswirt— ſchaftsminiſterium beſtimmt, daß Reichsmark— zahlungen deutſcher Abnehmer an die Handels— vertretung künftighin nicht mehr in die Devi— ſenkontingente der Firmen einberechnet wer— den. Solche Zahlungen können ohne beſondere Genehmigung für den deutſchen Importeur in Reichsmark auf Konten bei gewiſſen inländi⸗ ſchen Banken erfolgen, denen beſtimmte Höchſt— beträge für die Entgegennahme derartiger Zah— lungen bewilligt werden. Da die Verhandlun— gen über die Umſtellung des geſamten Zah— lungsverkehrs auf Reichsmark bisher noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind, ſind die Deviſen— bewirtſe aftungsſtellen ermächtigt worden, bis auf weiteres den deutſchen Importeuren auch die Genehmigung zur Zahlung in ausländiſcher Währung an die ruſſiſchen Stellen zu erteilen, wenn die Firmen nachweiſen, daß den ruſſi— ſchen Stellen aufgrund der abgeſchloſſenen Ver— träge ein Anſpruch auf Valutazahlung zuſteht, Der öſterreichiſche Vizekanzler beim Reichspräſidenken Berlin, 2. 4. Der Herr Reichspräſident em⸗ pfing heute den zur Zeit in Berlin weilenden öſterreichiſchen Vizekanzler Innenminiſter Winkler, der vom hieſigen öſterreichiſchen Ge— ſandten Dr. Frank begleitet war. Cetzte Radiomeldungen Der Breslauer Mord vor der Aufklärung. wtb. Breslau, 4. April. Im Verlauf der weiteren Vernehmung des Ehepaares Simon und des Sohnes des ermordeten Rentenempfängers Alde ergaben ſich derartige Widerſprüche, daß alle drei Perſonen wegen dringenden Verdachtes vor— läufig feſtgenommen wurden. Im Laufe der geſt— rigen Vernehmung gab Simon zu, daß ſeine Frau dem Alde die ſchwere Verletzung beigebracht habe, an der der Verletzte nach kurzer Zeit ſtarb. Die näheren Tatumſtände haben ſich, da die Beteilig— ten ſtark betrunken waren, noch nicht klären laſſen. Kleiner Unfall des, Graf Zeppelin“ wib. Friedrichshafen, 4. April. Als das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute früh pro⸗ grammüßig um 5.04 Uhr aufſtieg, erlitt das Luftſchiff eine Beſchädigung. Infolge einer außergewöhnlich ſtarken Temperaturinverſion kam das Luſtſchiff nur ſchwer vom Boden los und ſtreifte darauf den Maſt der Funkſtation, wobei die Außenhülle des Luftſchiffes beſchädigt wurde. Der Riß, der entſtanden war, hätte ſich zwar während der Fahrt flicken laſſen, da man jedoch noch in der Nähe der Werft war, zog man es vor, nochmals zu landen. Die Fahrt dürfte nur ungefähr drei Stunden verſchoben werden. Zü der Unterredung des Reichs- innenministers mit dem braun- schweimsehen imsternräsidenten Dr. Küchenthal, a der Vorſitzende des braunſchweigiſchen Staatsminiſteriums, mit dem ſich Reichs⸗ innenminiſter Groener in Bad Harzburg trifft, um ſich mit ihm über die Verhält⸗ niſſe in Braunſchweig zu beſprechen. Lokale Nachrichten Der Weiße Sonntag. Ein herrlicher, prächtiger Tag, ſonnig und warm, war der geſtrige erſte April⸗Sonntag, an welchem die Kommunikanten und Konfirmanden zum erſten Male zum Tiſch des Herrn geführt wurden. Der weiße Sonntag iſt ſchon immer ein unermeßlich reicher Tag an göttlicher Gnade für unſeren Ort. Unter den feierlichen Klängen der Vereinigten Feuerwehrkapelle wurden die Erſtkommu⸗ nikanten, 122 Knaben und 121 Mädchen, nach Abholung durch die Hochw. Geiſtlichkeit zur Zwölf⸗ apoſtelkirche geleitet. Das Gotteshaus faßte bei⸗ nahe nicht alle Gläubigen, die im Hochamt bei der feierlichen Kommunion der Erſtkommunikanten an- weſend ſein wollten. Den ganzen Tag über ſah man die weißen Mädchen und dunkel gekleideten Knaben mit ihren Kerzen das Straßenbild zieren, wie ſie zu Freunden, Bekannten und Verwandten eilten um ſich vorzuſtellen.— Feld und Wald waren ob des ſchönen Wetters belebt von Spazier⸗ gänger, denn gerade jetzt im Frühling bietet unſer herrlicher Wald in ſeinem Erwachen einen beſon⸗ deren Genuß, zumal nns die läſtigen Schnaken den Aufenthalt dort noch nicht verleiden.— Alle Freun⸗ de des runden Leders gaben ſich auf dem Wald- ſportplatz ein Stelldichein um Zeuge zu ſein, wie ſich die„Grünen“ in feiner Manier den Pokal⸗ meiſtertitel holten, und von der Vereinsleitung den Lorbeerkranz erhielten.— Am Abend führte der Volkschor im Karpfen nochmals die Revue⸗Operette „Verliebte Leut“ auf und hatte wiederum einen durchſchlagenden Erfolg.— In den verſchiedenen Tanzlokalen herrſchte reger Betrieb. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verſtoß gegen die Sonntagsordnung; 1 wegen Verſtoß gegen die Radfahrerverkehrsordnung; 1 wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung: Hauſieren ohne Gewerbeſchein und 1 wegen Fahrraddiebſtahl. * Kirchendiebſtahl. In der Nacht v. Samstag auf Sonntag wurde in der Kapelle des hieſigen Krankenhauſes ein Einbruchsdiebſtahl aus⸗ geführt und der Altarkelch geſtohlen. Der Täter ſtieg in einem Nachbarsgarten ein, überquerte ver- ſchiedene Gärten, um dann über die Mauer in den Garten des Krankenhauſes einzusteigen. Hier ent fernte er an einer Türe den Kitt an dem Fenſter, nahm das Glas heraus u. öffnete durch den im Schloß ſteckenden Schlüſſel die Tür. Hier kam er ungehört in die Kapelle, wo er den Altarkelch ſtahl und ſich davonmachte. Die Kriminalpolizei hat die Auf⸗ klärung dieſes freſchen Kirchendiebſtahls in die Hand genommen. * Die Beigeordnetenſtichwahl, welche geſtern in Lampertheim getätigt wurde, er⸗ brachte für den Kandidat der kommuniſtiſchen Par⸗ tei, den Angeſtellten Kretſchmar, über 3300 Stimmen und für den Kandidaten der Nationalſo- zialiſten, den Schloſſermeiſter Fiſcher, über 2500 Stimmen. Bei der erſten Wahl erhielten: Fiſcher 2320 Stimmen, Kretſchmar 1727 Stimmen und der von den Sozialdemokraten unterſtützte Kandidat d. Zentrums, Ge meinderat Degen 1578 Stimmen Aus dem Stichwahlergebnis zeigt ſich, daß eine große Zahl der Wähler von Degen ſich für Kretſch⸗ mar entſchied. Lampertheim hat nun einen Bür⸗ germeiſter, der der Sozialdemokratie angehört und einen Beigeordneten, welcher Kommuniſt iſt. * Einkommenſteuer. Gerüchtweiſe wird behauptet, die Reichsregierung wolle die Einkommen ⸗ ſteuer für 1931 durch die geleiſteten Voraus zah⸗ lungen abgelten und überzahlte Vorauszahlungen nicht erſtatten; weiter ſei beabſichtigt, am 10. April 1932 eine weitere Vorauszahlung auf die Ein⸗ kommenſteuer zu erheben. Dieſe Gerüchte entſprechen in keiner Weiſe den Tatſachen. Die Termine für die Einkommenſteuer⸗Vorauszahlungen ſind durch die Notverordnung vom 7. Dezember 1931 und die Verordnung vom 5. März 1932 um je einen Monat vorverlegt worden; die nächſte Einkommenſteuer⸗ Vorauszahlung iſt alſo am 10. Juni 1932 fällig. Die Einkommenſteuer⸗Veranlagung wird ordnungs⸗ mäßig durchgeführt werden, überzahlte Vorauszah⸗ lungen werden nach Maßgabe der geſetzlichen Vor⸗ ſchriften erſtattet werden. * Die Mannheimer Mai⸗Rennen werden am 1., 3. und 8. Mai ſtattfinden. Der Badiſche Rennverein war ſich der außergewöhnlichen Rifiken bewußt, die beſonders diesmal mit der Veranſtaltung verbunden ſind. Denn die Haupt- einnahmequellen: Totoertrag und Eintrittsgelder werden empfindliche Rückgänge zeigen. Auf der anderen Seite will man aber zur Belebung der Stadt und des Geſchäftslebens tragen, zumal im Rahmen des Maimarkt und der Maiwoche. Die Rennpreiſe werden dem Riſiko auf der Einnahme⸗ ſeite angepaßt, müſſen aber doch in einer Höhe aus⸗ geſchrieben werden, daß ſie für entfernter liegende Trainingsplätze immerhin noch zugkräftig ſind. Durchſchnittlich ſind pro Tag 11 000 RM. an Rennpreiſen ausgeſchrieben, gewiß eine beſcheidene Summe, wenn man z. B. an den Badeniapreis von 75 000 RM. in der Vorkriegszeit denkt. An den beiden erſten Tagen werden Halbblutrennen die Programme einleiten im Hinblick auf die anläßlich des Maimarkts hier verſammelten ländlichen Kreiſe. » Hebammengebühren. Aufgrund des § 376a der Reichsverſicherungsordnung werden die von den Krankenkafſſen und Erſatzkaſſen für die Verrichtungen und Aufwendungen der Hebammen zu zahlenden Gebühren mit Wirkung vom 1. April 1932 wie folgt feſtgeſetzt: für die Hilfe bei einer gewöhnlichen Entbindung Zugeſührt: 358 Stück vöhnliche b uſchalgebühr von 30 Mk; bei einer Mehrlingsentbindung eine Pau⸗ ſchalgebühr von 36 Mark. „Die Deutſche Turnerſchaft zählt 1617849 Mitglieder; der zweitſtärkſte Sportverband wird jedenfalls der Fußball- und Leichtathletikver band ſein; eine genaue Zahl konnten wir nicht er ⸗ fahren. Vor dem Endkampf. Am nächſten Sonntag wird Hindenburg im 2. Wahlgang wiedergewählt werden. Hitler, Hugen⸗ berg, Thälmann dürfen Parolen ausgeben, welche ſie wollen: ſie können am Endſieg Hinden⸗ burgs nichts ändern! Man hatte ſich ja in dieſem Lager den Ausgang der 1. Wahlſchlacht etwas anders gedacht. In der Verſammlung im Frei⸗ ſchütz lächelten Hilterianer und Thälmänner höhniſch, wenn vom Sieg Hindenburgs geſprochen wurde. Hindenburganhänger wurden von hieſigen Hitlerianern als verrückt bezeichnet, wenn ſie ihren uner⸗ ſchütterlichen Glauben an den Sieg des Feldmar⸗ ſchalls bekundeten. Hitler ſelbſt hatte einem ausländiſchen Journaliſten gegenüber mit ſeinem ſicheren Sieg gerechnet. Die Nazi ſahen das „Dritte Reich“ ſchon greifbar nahe; man verteilte unter ihren Parteibonzen und ihren SA.⸗Männern ſchon die„Plätze an der Futterkrippe.“ Ob auch im Dritten Reich der Landwirt höhere Preiſe, der Geſchäftsmann volle Kaſſen, der Erwerbsloſe Arbeit und Brot geſehen hätte, darüber hatten ſich die Nazi noch wenige Sorgen gemacht. Für die„Maſſe Menſch“(ein Nazi⸗Ausdruck!) hattte man ja die Vorſchrift: Wer nicht pariert, oder wer jammert, wird erſchoſſen. 5 Aber das deutſche Volk rechnete anders als Hitler. Es eutſchied ſich für Hindenburg, den Mann der Tat, und gegen den neneſten Partei⸗ buchbeamten Hitler, den Mann der Phraſe und leeren Worte. Die deutſche Wählerſchaft ſtrafte Hitler und ſeiner Agitatoren Großſprechereien Lügen. Deutſche Kraft und deutſche Geſinnung hat die Ge⸗ fahr eines wahnſinnigen Umſturzes abgewendet. Wenn nun auch die Wahl Hindenburgs geſichert iſt, ſo heißt das jedoch nicht für die Anhänger Hindenburgs untätig zu ſein. Nein! Alle Kraft muß angeſpornt werden, um den Sieg Hindenburgs noch überwältigender zu geſtalten! Zunächſt heißt es für jeden Zen⸗ trumsanhänger, die Verſammlung zu beſuchen, die für Mittwoch abend angeſetzt iſt. Der frühere Reichstagsabgeordnete Knoll, der hier ſchon wiederholt mit großem Beifall ſprach, wird als Redner erſcheinen. Gegner werden diesmal nicht zugelaſſen, nach ⸗ dem bei der letzten Verſammlung eine Seite ab⸗ ſichtlich die Verſammlung ſtörte und ſich dieſer „Heldentat“ noch nachträglich brüſtete. Einmal geht die Welt herum! Ein zweitesmal werden wir Störungen zu begegnen wiſſen! Weinheimer Schweinemarkt Verkauft: 286 Stück Milchſchweine das Stück 12—17 Mk. Läufer das Stück von 20—25 Mk Hund hült 5 Tage Totenwache am Grabe ſeines Herrn. Am Karfreitag ſahen Beſucker eines Königsberger Friedhofes eine Neufund⸗ länderhündin an einem friſchgeſchütteten Hü⸗ el. Man kümmerte ſich um das Tier, das leinen Laut von ſich gab, weiter nicht. Die⸗ ſelben Beſucher fanden am Oſtermontag noch immer die Hündin an dem Grabe ihres erſt vor kurzem beſtatteten Herrn liegen. Das hübſche Tier war faſt verhungert und dem Verenden nahe. Man benachrichtigte den Tier⸗ ſchutzverein, der die Hündin in ſeine Obhut nahm. Da Karfreitag keine Begräbniſſe ſtatt⸗ gefunden haben, muß das treue Tier min⸗ deſtens 5 Tage an dem Grabe gelegen und Totenwache gehalten haben. Dalen für den 4. April Sonnenaufgang 5.30 Uhr, Sonnenuntergang 18.37 Uhr, Mondaufgang 5.03 Uhr, Mond⸗ untergang 17.07 Uhr. 1823 Der Ingenieur K. W. v. Siemens in Lenthe geb.(geſt. 1883)— 1826 Der Verleger und Philanthrop Hermann Julſus Meyer in Gotha geb.(geſt. 1909).— 1926 Per Großinduſtrielle Thyſſen geſt.(geb. 184¹⁰. Z ibeelexr Wahllampf hat begonnen Aufruf der vakerländiſchen Verbände für Hiller München, 2. 4. Die nationalſozialiſtiſche Par teikorreſpondenz veröffentlicht heute einen Auf⸗ ruf der vaterländiſchen Verbände Deutſchlands und des Reichslandbundes, in dem eingangs die nationalſozialiſtiſche Bewegung als die größte Freiheitsbewegung ſeit hundert Jahren bezeichnet wird. Keine Sentimentalität, ſo fährt der Aufruf fort, dürfe die, an die er ſich wendet, von der Not des Vaterlandes ablenken, auch der Name Hindenburg nicht. Die Verhältniſſe der Jetztzeit, die der Aufruf als Folge der ſeit November 1918 betriebenen Politik hinſtellt, müßten jeden Gegner veranlaſſen, ſich auch im zweiten Reichspräſidentenwahlgang für „den einzigen Gegenkandidaten gegen das Sy— ſtem, Adolf Hitler, zu entſcheiden“. Von den Unterzeichnern ſ d'en u. a. genannt: General von Below⸗Kaſſel, Geheimrat Prof. Dr. Bier⸗Berlin, Generaldirektor von Borbet— Bochum, Bergwerksdirektor Kuers⸗Eſſen, Kon teradmiral Lewetzow⸗Weimar und Friedrich Fürſt zu Wied⸗Neuwied a. Rh. Stahlhelm und Reichspräſidenkenwahl Berlin, 2. 4. Wie die Landvolksnachrichten erfahren, ſtellt ſich Reichspräſident vo Hinden⸗ burg nachdrücklich vor diejenigen Stahlhelm⸗ mitglieder, die ihm im erſten Wahlgang die Treue gehalten haben und die deshalb vom Stahlhelm gemaßregelt worden ſind. Er habe die Bundesleitung des Stahlhelms aufgefor⸗ „dert, ihm mitzuteilen, ob ſie bereit ſei, die Maß⸗ regelung zurückzunehmen. 1 I 2 E ,. N 4 N V 2 2 Dl 8. Wander-fuusſtellung de A — 9 SS * * N 7 5 40³ —— Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 24. Fortſetzung Unaufſchiebbare Geſchäfte.— Nun, wer bald heiraten wollte, erledigte dergleichen gern raſch. Das verſtand Baron Rohſen. Er würde ſeine Frau ſchon verſtändigen, die Grüße an ſte und den Sohn übermitteln. Freundlich ver⸗ abſchiedete er ſich von dem Verlobten ſeiner Nichte, wünſchte Erfolg und baldige Wieder- kehr. Es waren keine leeren Phraſen. Das Wohlgefallen an Helmut Hardt war bei nähe⸗ rem Kennenlernen gewachſen. Roſemarie begleitete Helmut hinunter. Dle Anweſenheit des Boten ließ ihr Scheiden kurz ausfallen. Nur ein paar halblaute, liebe War⸗ te eine Umarmung— der Wagen rollte ſchon die Allee hinunter als Roſemarie Helmuts letzten Kuß noch auf den Lippen zu ſpüren vermeinte. Nachdenklich ſah ſie dem Automobil naß, das bereits das Tor erreicht hatte Haſtete dann in den oberen Flur, um noch einen Blick auf die Landſtraße zu erhaſchen. Wie eilig es Helmut hatte! Er ſaß über das Steuer gebeugt, ſah ſich nicht um. Staub wirbelte hoch in dichten Wolken. Was hatte ihn fortgetrieben, das er ihr verſchwie⸗ gen? Langſam ſtieg das Mädchen die Treppe wieder hinunter. Da rief der Gong ſchon zu Tich Mie leer wiekte alles ohne die Gegen⸗ Wart des Keliebten! Große Mattigkeit überfiel ſie, die ſchwer wie Blei in den Gliedern lag— und eine jähe, namenloſe Angſt. Ax Profeſſor Hardt ging mit ſeiner Frau auf den breiten, windgeſchützten Teraſſen des Schwarzwälder Sanatoriums langſam auf und ab.— N Es war einer jener kühlen, trüben Tage, wie ſie der Juni zu bringen beliebt. Vorſorg⸗ lich hielt der Profeſſor die Patientin am Ar⸗ me, ſchob den Kragen ihres Flauſchmantels höher in den Nacken.„Biſt du auch warm, Anna?“ Sie nickte ihm liebevoll lächelnd zu.„Ja, du Guter, ganz warm. Aber das macht wohl weniger der Mantel als deine Nähe!“ ſagte ſie, ſich an ſeine Seite ſchmiegend und ſich fe⸗ ſter auf ſeinen Arm ſtützend.„Es iſt zu ſchön, dich mal wieder zu haben— ſo ein monate⸗ langer Sanatoriumsaufenthalt hat ſchon ſeine Schattenſeiten“. Sie ſeufzte leicht, Der Profeſſor tätſchelte die Hand, die auf ſeinem Arme ruhte. Wie mager ſie geworden war..„Wenn er dir nur zur Geſundheit und uns Mannſen zu unſerem Muttchen wie⸗ derhilft, wollen wir gute Miene zum böſen Spiel machen— nicht wahr, Schatz? Weißt du — ſchön iſt's zu Hauſe auch nicht gerade ohne dich, wenn Selma auch gut kocht und rührend für alles ſorgt. Du fehlſt mir eben an allen Ecken und Enden! Und weil unſer Winter noch zu rauh für dich iſt, wir aber beide unter der langen Trennung leiden, werden wir im Herbſt nach dem Süden reiſen— womit Frau Anna Hard hoffentlich einverſtanden iſt!“ Das blaſſe Geſicht der Kranken flammte freudig auf.„Hans, Hans— iſt das wahr 5 Und du haſt ſchon Urlaub? O wie herrlich!“ „Und unſer Junge beſucht uns ab und zu mit ſeiner kleinen Frau. Denn bis dahin iſt er ja längſt Ehemann“, ſpann der Profeſſor behaglich ihre Zukunftspläne weiter.„Der Brunnen in Weimar ſoll ſchon am erſten Sep⸗ tember fertig ſein. Iſt doch ein Teufelskerl, der Helu. Obwohl mich ſein Sieg im Wettbe⸗ werb durchaus nicht überraſcht hat— das Kind von ſolchen Eltern!“ Frau Anna lachte vergnügt. Nun, in der Belebung der Züge, die Krankheit geſchärft u. gealtert, ſah man die große Aehnlichkeit des Sohnes mit ſeiner Mutter. „Erzähle mir doch noch ein bißchen von meinem zukünftigen Schwiegertöchterchen“, bat ſie. Gar nicht genug konnte ſie hören von der kleinen Roſemarie, die es ihrem Jungen auf den erſten Blick angetan und ſeinen Vater ebenſo entzückt hatte.„Iſt ſie wirklich ſo rei⸗ zend wie das Bildchen, das Helmut ſeinem letzten Briefe beifügte?“ Sie blieb ſtehen,— kramte es aus ihrer Handtaſche hervor und betrachtete es mit einem Lächeln. „Noch viel reizender“, ſagte der Profeſſor, „beinah ſo hübſch wie du. Wenigſtens behaup⸗ tet das Helmut, und das wäre der Grund, weshalb er ſie heiraten wolle.“ Die Rührung verflog. Frau Anna mußte wiederum lachen.„Ihr ſeid mir ja die rechten Schwerenöter; wollt mich wohl eitel machen, oder gar— anpumpen?“ Sie blinzelte mit ſchief geneigtem Kopfe luſtig ihren ſtattlichen Gatten an, deſſen Be⸗ ſuch ſie ſo tief beglückte.„Immer los, bis zu einer Mark ſei dir unbeſchränkter Kredit ge⸗ währt.“ i „Heißen Dank!— das überſteigt ja meine kühnſten Erwartungen!“ 8 Plaudernd traten ſie den Rückweg an, laug⸗ ſam und bedächtig. Noch lagen die Kräfte der Kranken arg danieder, die geringſte Ueberan⸗ ſtrengung hatte böſe Folgen. Vom Hauſe her kam eine Krankenſchweſter auf ſie zu. Ihr friſches Geſicht lachte ſie unter dem kleidſamen, weißen Häubchen freundlich an, Eilig raſchelten die Falten ihres geſtärkten Kleides. „Guten Morgen, Herr Profeſſor! Heute ſind wir mit unserer Patientin zufrieden— nicht wahr? Dürfen ihr wohl eine kleine Lop⸗ peldoſis Freude verabreichen.“ Sie hatte Frau Annas Hand ergriſſeg, fühlte unauffällig nach dem Puls. Matt, un tegeſmäßig— aber im⸗ merhin vieſ beſſer als in den vergangenen Wochen. „Beſuch?“ Frau Anna machte neugierige Augen. „Sehr lieber ſogar.“ „Doch nicht— mein Junge?“ „Könnte ſchon ſein“ lachte Schweſter Paula und hielt ihre Patientin feſt, die eilig dem Hauſe zuſtreben wollte.„Nicht ſo ſchnell, gnä' Frau— da kommt er ja ſchon, der funge Herr, Ei, was ſo eine Mutter doch ungeduldig iſt!“ Frau Hardt hatte ſich losgemacht, lief auf die ſchlanke hohe Mannesgeſtalt zu, die eben aus dem Hauſe getreten war„Helu, geliebter Junge— nein, iſt das prächtig, nun hab' ich euch alle beide wieder!“ 8 Helmut Hardt eilte ſeiner Mutter entge⸗ gen, umarmte ſie, drückte ſeine Lippen auf ihr ſchönes blondes Haar, die ach, ſo jammervoll ſchmal gewordenen lieben Hände. Den Mund zu berühren, war ihnen ſeit ihrer Krankheit ſtreng verwehrt.— ö f Fortſetzung folgt.) wenn das 80 weiter gent. Mieder ein Sparkaſſenfkandal 370 000 Mark Jehlbelrag— Auflöſung der Kaſſe durch die Regierung— Der flüchtig gegangene Kaſſierer verhafiel „Völlige Luderwirkſchaft“ Siegen. Die Reviſion der Amtsſparkaſſe in Dahlbruch im Landkreiſe Siegen deckte Kre⸗ ditüberziehungen und Verfehlungen im Ge⸗ ſamtbetrage von 370 000 Mark auf. Die Re⸗ gierung verfügte die Auflöſung der Kaſſe und Zuteilung an die Sparkaſſe der Stadt Hilchenbach. Die Fehlſumme ſtellt ungeführ die Hülfte des Geſamtbeſtandes der Amtsſpar⸗ kaſſe dar. Der Amtsbeigeordnete Pieper gab der letz⸗ ten Amtsverſammlung den Reviſionsbericht bekannt, in dem die Geſchäftsführung ſeit 1927 als völlige Luderwirtſchaft bezeichnet wird. Der Leiter der Kaſſe habe das ihm entgegengebrachte Vertrauen ſchnöde miß⸗ braucht. Dieſes Vertrauen wurde dadurch ge⸗ nährt, daß die Kaſſenführung in den vorheri⸗ gen Jahren lobend anerkannt und ſomit dem Rendanten von der vorgeſetzten Behörde die zweite Verwaltungsprüfung erlaſſen worden war. Später ergab ſich jedoch bei dem Revi⸗ ſionsverband, daß die Geſchüftsleitung ſehr verfahren war. Von all dem erſuhr die Aufſichtsbehör— de, alſo die Amtsverwaltung, nichts. Nunmehr beſchäftigt ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaſt mit der Angelegenheit. Als Kurioſum muß es bezeichnet werden, daß die geſchädigte Sparkaſſe weder einen ordentlichen Vertreter in dem Prozeß gegen den Kaſſenleiter, der geflüchtet war, inzwiſchen aber verhaftet wer— den konnte, ſtellen, noch als Nebenkläger auf— treten kann. Die Amtsſparkaſſe Dahlbruch iſt nämlich durch den Regierungspräſidenten auf⸗ gelöſt worden, der gleichzeitig auch die Vor⸗ ſtandsmitglieder der Sparkaſſe Hilchenbach zu Liquidatoren beſtellt hat. D. h. liquidiert wird eigentlich nicht, denn dazu brauchte man die fehlenden 370000 Mark, und dieſe ſtellt weder die Regierung noch die Sparkaſſe der Stadt Hilchenbach zur Verfügung. Die Geſchäfte der Amtsſparkaſſe Dahlbruch gehen alſo rechtlich trotz der Auflöſungsverfügung, weiter. Da⸗ rum ſteht die Amtsvertretung des Amtes Stift Keppel, zu dem die Dahlbrucher Kaſſe gehörte, auf dem Standpunkt, daß die Fortführung der eigenen Sparkaſſe billiger wäre, als die von oben her verfügte Liquidation. Sie geht noch weiter und behauptet, daß die Regierung für den Schaden, der dem Amte Stift Kreppel erwächſt, aufzukommen habe. Entweder die Regierung verfüge die Auflöſung, dann habe ſie für die 370000 Mark aufzukommen, oder die Stadtſparkaſſe in Hilchenbach übernehme die Amtsſparkaſſe Dahlbruch mit ſämtlichen Aktiven und Paſſiven. Weiter wird jetzt noch bekannt, daß ein Land⸗ wirt im Stift Keppel und ein Getreidehänd⸗ ler in Siegen offenbar auch ungedeckte Kredite erhielten. Das wäre nicht möglich geweſen, wenn die Landesbankfiliale Hagen die Wech⸗ ſel nicht ohne Prüfung hereingenommen hätte. Alſo: Mitſchuldige gibt es eine ganze Anzahl, aber ſie können nicht belangt werden, oder doch nur ſehr ſchwer. Um der Kurioſität die Krone aufzuſetzen, benutzt der beſchuldigte Kaſſendirektor a. D., der jetzt in Unterſu⸗ chungshaft ſitzt, die unüberſichtliche Rechtslage, um den bei der Aufdeckung ſeiner Verfehlun⸗ gen ausgeſprochenen Verzicht auf Gehalt und Penſion zu widerrufen. Er dreht den Spieß alſo um und macht das Amt für alle ihm ent⸗ ſtehenden Schäden aus der Behandlung ſei— ner Angelegenheit erſatzpflichtig. Nas duller Welt Perſuchter Doppelmord NMhepaar lebensgefährlich verletzt— Täter begeht Selbstmord Düſſeldorf, 2. 4. In Oberbilk ſchlug heute früh der 68 Jahre alte Arbeiter Bolten mit einem Hammer die beiden mit ihm auf gleicher Etage wohnenden Eheleute Saas nieder und verletzte ſie lebensgefährlich. Der Täter, der geflüchtet war, hat ſich ſpäter vor einen Zug geworfen und ſo ſeinem Leben ein Ende ge⸗ macht. Zwiſchen ihm und dem Ehepaar be⸗ ſtanden ſchon ſeit langem dauernde Rei⸗ bungen. Familientragödie Seinen beiden Kindern die Kehle durch- schnitten und Selbstmord begangen Leipzig, 2. 4. Im benachbarten Seebeniſch durchſchnitt heute der Arbeiter Kurt Schmidt ſeinen beiden anderthalb und zweieinhalb Jah⸗ re alten Kindern die Kehle. Die Ehefrau ent⸗ ging dem Tode durch die Flucht. Nach der Tat erhängte ſich der Mörder. Was ihn zu der ent⸗ 1 Tat veranlaßt hat, iſt noch nicht ge— klärt. Schwere Bluftat Die Ehefrau enthauptet Hannover, 2. 4. Die ſeit einigen Tagen ver⸗ mißte Ehefrau des Landwirtes Nordmann in Waſſel wurde heute vorm. in einem Waſch⸗ keſſel ermordet aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Der Tat verdächtig iſt der Ehemann, der jedoch einem aus der An⸗ ſtalt entlaſſenen und bei der Familie beſchäf⸗ tigten Geiſteskranken die Tat zuſchiebt. Verſuchler Raubüberfall auf einen Hauswirk Die Banditen, die es auf Mietgelder ab- geschen hatten, nach Schießerei fest- nommen Zwel unbeteiligte Personen verletzt Berlin, 2. 4. In der Nähe des Friedrichs⸗ Hain verſuchten heute zwei Männer einen Hauswirt, bei dem ſie Mietgelder vermuteten, in der Portierwohnung zu berauben. Als der Hauswirt Blum mit dem Ausrechnen einkaſ⸗ erter Mietgelder beſchäftigt war, klingelte es an der betr. Wohnung. Der Sohn des Por⸗ ners ſah ſich zwei Männern gegenüber, die zach dem Hauswirt Blum fragten. Er ließ die elder Unbekannten in die Wohnräume ein. die beiden jungen Leute zogen ſofort zwei Wiſtolen und euerten auf die Anweſenden wakrere Schhuuſe ab, otzne jedoch jemand zu ten d beligers 3 N Polizeibeamter in Zivil, gab aus einem Re— volver auf die Eindringliche Schüſſe ab. Als die Burſchen erkannten, daß ihr Plan miß⸗ glückt ſei, flüchteten ſie, wurden jedoch von dem Polizeibeamten verfolgt, der einen zufäl— lig vor dem Hauſe vorüberkommenden Strei— fenwagen der Polizei anhielt. Die Flüchtlinge wurden nach einer lebhaften Schießerei auf der Straße, bei der zwei unbeteiligte Perſonen durch Schüſſe verletzt wurden, feſtgenommen. Mordbeſchuldigung gegen von Olhegraven Berlin, 2. 4. Der durch den vor kurzem ab⸗ gehaltenen Leopardenprozeß bekannt gewor— dene Expeditionsreiſende und Maler von Othegraven ſollte ſich heute vormittag, wie wir bereits ausführlich berichtet haben, wegen Streitigkeiten, die bei einer Filmexpedition nach dem Kongo-Gebiet entſtanden ſind, vor dem Arbeitsgericht verantworten. Die Klage gegen Othegraven geht von der Erbengemein— ſchaft des bei dieſer Expedition unter bisher noch ungeklärten und recht myſteriöſen Um⸗ ſtänden verſtorbenen Filmoperateurs Eckert aus und verlangt Zahlung von 4600 Mark. In der heutigen Verhandlung wurde behauptet, es beſtehe der Verdacht, daß E. nicht im Ur⸗ wald verunglückt oder an einer Erkrankung verſtorben ſei, ſondern daß Othegraven ſelbſt ſeinen Tod verſchuldet habe. Othegraven ſei kut not der Reichsernährungsminiſter über die Lage der deulſchen Landwirkſchaft Kempten(Allgäu), 2. 4. Reichsernährungs⸗ miniſter Schiele empfing geſtern abend Vertre⸗ ter der bayeriſchen Land- und Milchwirtſchaft, 9 9 0 die Notlage ihres Berufszweiges ſchil⸗ erten. Der Miniſter betonte in ſeiner Antwortrede u. a. die Schwierigkeiten einer Reichsregie⸗ rung, die einem Auslande gegenüberſtehe, das mit allen Mitteln verſuche, die ihm drohende Arbeitsloſigkeit auf Deutſchland abzuwälzen. Damit die Ernährung des deutſchen Volkes ſi⸗ chergeſtellt ſei, müſſe die Wirtſchaftspolitik auf eine vermehrte Pflege des Binnenmarktes um⸗ geſtellt werden. Dieſe Notwendigkeit werde all— mählich auch in Kreiſen anerkannt, die ſich bis— her von der weltwirtſchaftlichen Verflechtung Deutſchlands alles verſprochen hätten.— Der Miniſter ging dann auf die Zollpolitik über und erklärte, daß durch die Zollerhöhung bei Butter eine Entlaſtung von der Einfuhrſeite her bereits erfolgt ſei. Eine Entlaſtung werde ſich infolge des Zurückgehens der Einfuhr faſt automatiſch auch dei der Käſewirtſchaft einſtel⸗ len. So notwendig auch alle Maßnahmen zur Entſchuldung u. für die Erleichterung des Zin⸗ ſendienſtes ſeien, ſo bleibe die Wiedergemin⸗ nung der landwirtſchaftlichen Rentabilität duch das Wichtigſte. Die in dem deutſchen Volke ſchlummernde Produktivkraft der Landwirt⸗ ſchaft laſſe hoffen, daß ein wirtſchaftlicher Zu- ſammenbruch Deutſchlands vermieden werden könne. Je ſchneller es gelinge, ſo ſchloß der Mi⸗ niſter, eine gewiſſe Stabilität der politiſchen Verhältniſſe herzuſtellen, deſto raſcher ſei auch eine Erholung der Wirtſchaft zu erwarten. —— q—ͤ—— U— 1— bereits einmal in Hamburg wegen dieſer An— gelegenheit in Haft genommen worden. Der ſo Beſchuldigte war nicht erſchienen. Die Entſcheidung des Gerichtes über den An⸗ trag auf Verſäumnisurteil liegt noch nicht vor. Verbrennungskod zweier Kinder Papenburg, 2. Kindliches Spiel mit Streichhölzern führte zum Ausbruch eines Brandes, in dem die beiden Kleinen, die ihn verurſacht hatten, ein vierjähriger Knabe und eir dreijähriges Mädchen, ums Leben kamen. Nachbarn wurden auf den Brand aufmerkſam, als die Flammen ſchon aus den Fenſtern des Hauſes ſchlugen. Die Feuerwehr verſuchte, die entſetzlich ſchreienden Kinder aus dem bren— nenden Hauſe zu retten. Als es ihr aber ge— lang, endlich in das Zimmer, wo der Brand ſei— nen Ausgang genommen hatte, einzudringen, war das Mädchen bereits verbrannt und der Junge lag im Sterben. Litauen wird immer frecher Drohbriefe an Deutschtumsführer im Memelgebiet Memel, 2. 4. Die beiden Deutſchtumsführer Conrad und Gubba erhielten in der letzten Zeit Drohbriefe, die anſcheinend von groß— litauiſchen Kreiſen ſtammen. In den Briefen wird von beiden verlangt, ſie möchten für den kommenden Landtag nicht kandidieren und im Intereſſe ihrer eigenen Sicherheit aus dem Memelgebiet nach Deutſchland verſchwinden. Fernöſtlithes Die Kämpfe in der Mandſchurei Tſchangtſchun, 2. 4. Die Japaner haben nach achtſtündigem Kampf die chineſiſchen Truppen aus Nungan, nordweſtlich von Tſchangtſchun, vertrieben. Japaniſche Anleihe für die Mandſchurei Tokio, 2. 4. Das Kabinett hat die Gewäh— rung einer Anleihe an die mandſchuriſche Re— gierung durch drei halbamtliche japaniſche Organiſationen genehmigt. ( ³· Ü AA Erſtes Originalbild von den furchtbaren Tornado-Berheerungen in Tennneſſee(UA.) Ein Ehepaar, deſſen drei Kinder ums 8 0 kamen, auf den Trümmern ſeines zerſtörten auſes. Mehrere Staten der ſüdweſtlichen USA wurden von einem Wirbelſturm heimgeſucht, der furchtbare Verheerungen anrichtete. Faſt 300 Menſchen wurden getötet, mehrere Tauſend A . Au 1 Obdachlo 8 auſen 5 e ee eee 1 lizei fe Slalin nicht erkrankl Berlin, 2. 4. Zu den verſchiedentlichen Mel— dungen über eine angebliche Erkrankung Sta— lins teilt die hieſige Sowjetbotſchaſt mit, daß dieſe Meldungen in keiner Weiſe den Tatſa— chen entſprechen. Herr Stalin erfreue ſich ei⸗ ner Geſundheit, die keiner ärztlichen Hilfe be⸗ dürfe. Die Verſuche einiger Zeitungen, die Reiſe des Herrn Profeſſor Zondeck mit dem Geſundheitszuſtand des Herrn Stalin in Zu— ſammenhang zu bringen, beruhen auf freier Erfindung. Außer Herrn Prof. von Zondek wurde auch Herr Profeſſor Lewe nach Moskau eingeladen, und zwar nicht allein, um einige Kranke zu unterſuchen, unter denen ſich übri— gens nicht Herr Stalin befindet, ſondern auch, um einige Vorleſungen für die Moskauer me⸗ diziniſchen Kreiſe über ihre Fachgebiete zu halten. gelbſtmord wegen nichlbeſtandenen Examens Der 28 Jahre alte Göttinger Student Burg⸗ hart Gerlach, der ſeit längerer Zeit vermißt wurde, iſt vor einigen Tagen tot aus der Do⸗ nau geborgen worden. Es liegt unzweifelhaft Selbſtmord vor, den der Lebensmüde wahr- ſcheinlich wegen ſeines nichtbeſtandenen Re- ferendarexamens begangen hat. Burghart Gerlach, der aus Langenhagen bei Hannover ſtammt, ſtudierte ſeit längerem in Göttingen Rechtsiſſenſchaſt und ſollte im ver— gangenen Herbſt ſein Referendarexamen able— gen. Er beſtand es aber nicht. Kurze Zeit da— nach verſchwand er und ließ nichts mehr von ſich hören. Sein Vater erſtattete ſchließ⸗ lich Vermißtenanzeige, nachdem alle Nachfor⸗ ſchungen bei Verwandten und Bekannten zu keinem Ziel geführt hatten. Er pꝛandte ſich be— ſonders an die Berliner Polizei, da einer der Bekannten des jungen Mannes behauptet hat— te, er habe den Vermißten in Begleitung ei— nes jungen Mädchens in Berlin geſehen. Aber auch die Ermittlungen der Polizei verlieſen ergebnislos. Jetzt wurde vor einigen Tagen die Berliner Polizei durch Funkſpruch aus Wien benach— richtigt, daß man dort einen jungen Menſchen, der vermutlich der vermißte Student ſei, aus der Donau geborgen habe. Auf Grund einer genaueren Beſchreibung blieb dann kein Zwei— fel mehr übrig, daß der bei Eckartsau, in der Nähe der Sommerreſidenz des letzten öſterrei— chiſchen Kaiſers, aus der Donau Geborgene tatſächlich der verſchwundene Burghart Ger— lach iſt. Iwei kinder verſchültel Stettin, 2. 4. Zwei ſechsjährige Knaben wur⸗ den beim Spielen von plötzlich abrutſchenden Erdmaſſen verſchüttet. Beim Durchſuchen des Grubengeländes fand man ſie tot auf. „5„* Zwei Frauen vom Blitz getroffen. Trebnitz. 2. 4. Bei dem erſten Frühlings⸗ gewitter wurden geſtern nachmittag in Strieſa zwei Frauen, die vom Walde kamen, vom Blitz getroffen. Die eine der beiden Frauen wurde ſofort getötet, während die andere, eine Schwägerin der Getöteten, bis jetzt noch bewußtlos iſt. Blutige Selbſtjuſtiz. Frankfurt a. M., 2. 4. Geſtern abend kolli⸗ dierte ein Perſonenkraftwagen mit einem Fahrrad in der Eſchenheimer Landſtraße. Den Radfahrer, ein Metzgerburſche, ſtürzte, fing mit dem Kraftwagenführer Krach an und zoz im Verlaufe des Streits ein langes Schläch termeſſer, womit er den jungen Kraftwagen⸗ führer lebengefährlich verletzte. Der Metzger. ein gewiſſer Joſef Jenn, wurde von der Po 3 1 Mflege des Biunenmarkies