. etallbetten weit unter Preis Wir haben aus unsern grohen Lagerbeständen einige hundert Metallbetten hereussorfiert, die nur noch in Einzelstücken und in Einzelpssrenvorrôtig Wären. kommen tadellosen Bettstellen verkeufen wir zu folgenden, gewoltig herebgeseßten Preisen: ktstelle 80/190, 27 mm Rohr, mit Drshimeſrathe EM 10. 50 „ a ede 00 5 am Sonntag, den 10. Nori, abend der Samariter- Kolonne anger end 8 6 Uhr, im„Rarpfensaale“. Der Reinerlös ist zu Gunsten der hiesigen Elnwohnerschaft bel Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen bestimmt. 1 Eintritt pro Person 40 Pig. Diese voll- NB. Die Wahlresultate werden laufend bekanntgegeben. Der Vorstand. e g dec Bekanntmachung. Zwei Hühner zugeflogen. Der Eigentümer dieſer Hühner wolle ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 9. April 1932 hier melden, andernfalls die Verſteigerung derſelben am gleichen Tage um 10 Uhr vormittags erfolgt. 8.50 Beittstelle 90/100 27 mm Bohr, mit Orahimaſraßhe RM 10.50 Viernheim, den 4. April 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. 9.75 90 190, 33 mm Rohr, mit a Beitstelle Drahimair., mit Messing- veiz. RM 13.00 13.30 2 Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch Vormittag erfolgt die Ab⸗ 90/190, 33 mm Rohr. mit Bettste E bleiumalee, mi de oingbügel N 0 Die Beſten eignen sich besonders Einmaliges Sonderengebotf Mengenebgabe vorbeheſfen! pbholc je H 1, 2 ö N 1, Erstes und gröhtes Spezialhaus für Beten und Aussteuer- Artikel gabe des reſtlichen Bürgerholzes 1932, deſſen Ein⸗ löſung ſofort erfolgen möge. 1 1 Winkenbach Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke findet am Mittwoch, den 6. April von 2—4 Uhr im hieſigen Krankenhause ſtatt. i Naalharkole Am Lager ſind vorrätig: fiele dudustrie. Füellraul. Ouentwäl- gut für Peisonel- u. Osstbeſten 1, 13 7 N 1, 14 Achtung! Nachſtehende Mitglieder bieten der verehrl. hieſigen Einwohnerſchaft Bruteier von folgenden Raſſen an: Hofmann Karl, Blauehutſtr., Wyandottes, ſchwarz Landwirte und Hühnerhalter! Bruteier. „Erſtkl. Zuchtſtämme, auf Leiſtung und „Schönheit gezüchtet, teils höchſt prämiiert.“ Hans, Mannheimerſtr., 1 e bo iaue u. dnn ee ness babe Sch. Faltermann Moltkeſtraße 15. Tel. 76. Kinderloſes Ehepaar Rath. Arbeiter⸗Oerein Viernheim. Donnerstag, den 7. April, iſt von 2— 5 Uhr Sprechſtunde Bekanntmachung. Betr.: Gefährlichkeit des Drachenſteigenlaſſens in der Nähe von Freileitungen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Drachenſteigenlaſſen in der Nähe von Freileitungen unbedingt unterbleiben muß. Einerſeits können beim Berühren der Leitungsdrähte durch Drachen oder Schnur Menſchenleben gefährdet, andererſeits ſchwere Betriebsſtörungen herbeigeführt werden. Wir fordern alle Einſichtigen dazu auf, die Kinder auf das Gefährliche ihres Vergnügens hinzuweiſen und das Drachenſteigenlaſſen in der Nähe von Freileitungen zu unterbinden. Betr.: Waſſergeld. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 2. ds. Mts. beſchloſſen, das Waſſergeld und die Waſſermeſſermiete mit Wirkung vom 1. März 1932 ab wie folgt zu ermäßigen: a) Grundgebühr für die Familie von monatlich 2 Mk. auf 1,50 Mk. b) Grundgebühr für Alleinſtehende von monatl. 1 Mk. auf 75 Pfg. c) Ueberwaſſer von 30 Pfg. auf 25 Pfg. pro ebm. d) Waſſermeſſermiete von monatl. 50 auf 40 Pfg. Betr.: Das Beerdigungsweſen. Der mittlere Teil des Kindergräberfeldes auf dem alten Teil des Friedhofes bis einſchl. Jahr- gang 1906 ſoll, da nur noch wenige Gräber unter- halten werden u. das ganze Gräberfeld ſich in einem ſehr ſchlechten Zuſtande befindet, bis zur Neube⸗ legung zu einer Raſenfläche mit Gebüſch und Li⸗ guſterhecke umgelegt werden. Wir fordern daher diejenigen Perſonen, welche die Kindergräber ſeither noch unterhalten haben auf, bis längſtens 15. ds. Mts die Grabſteine, Einfaſſungen und Kreuze zu entfernen. Sollte bis zu dem vorgenannten Zeitpunkt die Abräumung der Gräber nicht erfolgt ſein, wird die Gemeinde die 0% täglich mit Ausnahme der Sonn- und 142˙⁰⁰ ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das a Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen e 19 8 einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſte Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feiertatze.— Bezugspreis monatl. 1 ſtſeitige illuſtrierte e u. beim Zeitungsträger rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21377 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 80 i Mittwoch, den Propaganda iſt alles Adolf Hitler wird künſtlich zum Nationalhelden gemacht Wieder befindet ſich das deutſche Volk mitten im Wahlkampf. Es geht nun mit Rieſenſchritten der Endentſcheidung und dem Endſieg zu. Die Nationalſozialiſten wiſſen zwar, daß ſie am nächſten Sonntag nicht ſiegen können, aber ſo— fort nach Ablauf des Oſterfriedens haben ſie mit einer Agitation begonnen, deren Ausmaß die Pro paganda vor dem erſten Wahlgang bei weitem übertrifft. Wenn ſie auch nicht ſiegen kön— nen, ſo wollen ſie ihre Stimmenzahl doch wenig— stens ſo ſteigern, daß ſie mit einem moraliſchen Er— folg aus dem Wahlkampf hervorgehen. Das iſt für ſie deshalb ſchon notwendig, um gegenüber den Deutſchnationalen und dem Stahlhelm ihre Taktik des Weiterkämpfens rechtfertigen zu können. Die nationalſozialiſtiſche Propaganda iſt dies⸗ mal noch viel aufdringlicher als bisher auf die Perſon ihres Kandidaten Adolf Hitler abgeſtellt. Als die nationalſozialiſtiſche Parteileitung die Gründe des Mißerfolges vom 13. März unter- ſuchte, fand ſie, daß ſie das deutſche Gemüt zu wenig bei der Wahlpropaganda berückſichtigt habe. In nationalſozialiſtiſchen Blättern wurde geklagt, daß allein der Name des Reichspräſidenten von Hindenburg viel ſtärker auf die Gemüter gewirkt häbe, als man im Braunen Hauſe angenommen hätte. Daher ſoll diesmal der Appell an die Ge— zühle in ganz beſonderem Umfange verſtärkt wer— Dell. Da ſie aber über keine Perſönlichkeit von der Propagandakräft Hindenburgs verfügen, ſoll Adolf Hitler künſtlich zu einem Nationalhelden Der Herr Kronprinz für Hitler! Der ehemalige Kronprinz, zur Zeit im Schloß Oels aufhält, folgende Erklärung: „Wahlenthaltung im zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl iſt unvereinbar mit dem Gedanken der Harzburger Front. Da ich eine geſchloſſene nationale Front für unbedingt not⸗ wendig halte, werde ich im zweiten Wahlgang Adolf Hitler wählen.“ Die„Germania“ ſagt dazu u. a.: der ſich veröffentlicht Daß der mer Zeitung (Viernhetmer Bürger-Zig.— Biernh. Volksblatt 50 bien Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 6. April 1932. Gutsherr von Oels ſchon im erſten Wahlgange nicht für Hitler geſtimmt hat, war durch ſeine demon⸗ ſtrative Teilnahme an der Düſterberg-Kundgebung im Sportpalaſt öffentlich dokumentiert. Wir haben ſchon damals auf die eigenartigen Auffaſſungen vom Begriff der Treue, die in Oels zu Hauſe iſt, hingewieſen und wundern uns gar nicht darüber, wenn man in der Hohenzollernfamilie heute das Hindenburgbild ganz von der Wand nimmt, um Hitler an ſeine Stelle zu ſetzen. Wir möchten dem Gutsherrn von Oels doch dringend raten, ſich ja gewiſſenhaft zu überlegen, ob eine „Kundgebung“, wie die heutige, den. hohen Einſatz lohnt, den der Bruch ſeines der Reichsregierung gegebenen Wortes, ſich nicht politiſch zu betätigen, bedeutet. Politiſchen Weit— blick kann man zwar nicht lernen, wohl aber kann man durch die treue Erfüllung eines einmal gege⸗ benen Ehrenwortes ſich vor unangenehmen Ent⸗ täuſchungen bewahren. Alle Kräfte für Hindenburg! mit Hindenburg zur Rettung des Vaterlandes, für das Glück und die Freiheit kommender Geſchlechter! Der Reichskanzler gegen die gewiſſenloſe Agitation Stuttgart, 5. April. Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning ſetzte ſeinen geſtern in Karlsruhe begonne— nen Redefeldzug am Dienstag abend in der bis auf den letzten Platz von zehntauſend Menſchen gefüll⸗ ten Stuttgarter Stadthalle fort. Von der Ver⸗ ſammlung mit nicht endenwollendem Jubel begrüßt, zu verwirklichen, dann würde in 14 Tagen die Reichsmark ins Uferloſe hinabgeraſſelt ſein. Das Syſtem der gegenwärtigen Regierung iſt Klarheit und Wahrheit. Der Kanzler kam dann in ſeinen weiteren Ausfüh- rungen auf die Urſachen der gegenwärtigen Not zu ſprechen, die keineswegs im November 1918 ent⸗ ſtanden ſind, ſondern viel weiter in die Vorkriegs⸗ zeit zurückreichten. Alles was man tun kann in den kommenden 49. Jahrgang keinen Vergleich aus mit dem Saecular-Genie Adolf Hitler(Große Heiterkeit), ſo iſt zu erwi— dern, dieſer Menſch ſieht die Menſchen und die Dinge viel klarer und einfacher als die meiſten Menſchen, die ſonſt im öffentlichen Leben an füh⸗ render Stelle ſtehen. Ich bin überzeugt, fuhr der Kanzler fort, wenn jeder ſeine Pflicht tut, der ein ernſthaftes und tiefes Gefühl hat für die Bedeutung der näch⸗ ſten Monate, dann wird gewiß am nächſten Sonntag dem Herrn Reichspräſidenten ein Ver⸗ trauensbeweis geliefert von viel mehr Millio⸗ nen, als es im erſten Wahlgang bereits ge⸗ ſchehen iſt. Die Wahl des Herrn Reichspräſi⸗ denten wird, wenn ſie mit weit größerer, mit überwältigender Mehrhel“ am nächſten Sonn⸗ tag erfolgt, für das Ausland das Symbol einer Aufforderung und einer Warnung bedeuten. Wenn Sie mit mir in den nächſten Tagen alle Kräfte einſetzen in der Agitation und in der Aufklärung, dann haben Sie nicht nur jetzt das Vaterland gerettet, ſondern Sie haben auch die Grundlage gelegt für das Glück und für die Freiheit kommender Geſchlechter.(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) 5 Forderungen des Reichsbundes Deulſcher Mieter Berlin, 5. 4. Der Geſamtvorſtand des Reichs- bundes Deutſcher Mieter hielt geſtern eine Sit— zung ab, die die beſchleunigte Fortführung der durch die 4. Notverordnung eingeleiteten Mietsſenkung fordert, vor allem der Mieten für Wohn- und Geſchäftsräume in Alt- und Neubauten auf den Stand der Vorkriegsmie— ten. Ferner wird verlangt die Rückgängigma⸗ viernheimer Anzeiger Serkes zustehen Viernhei Arbeiten vornehmen laſſen und die hierbei gewon- „* 9 rt Joh.,“ Sſtr., Tivoli,„ ilber 5272 1 Bugert Joh., Rathauefß 0 nenen Materialien für ſich verwenden. Hook Michael, Friedrichſtr., Barnefelder Winkler Jakob, Bismarkſtr., 15 chung des ebenfalls durch die Notverordnung des Arb.⸗Sekr. im„Freiſchütz“. Der Vorſtand. vom 8. Dezember v. J. erfolgten Abbaues des gemacht werden, mit dem ſich die Kinder ſchon erklärte der Kanzler, daß im Traume beſchäftigen. Ein ſucht LI 2 Zimmer- 0 b in in den U N Monaten, iſt der unermüdliche Verſuch, zu ver— Wohnung hindern, daß das deutſche Volk völlig durch eine dieſe Wahlkampfwoche keinen Gewinn für die Wunderle Karl, Alexanderſtr.,„ N Reinhardt Mich., Steinſtr., Welfumer u. amerik. Leghorn Eibele Karl, Fr. Ebertſtr., Italiener, ſilberfarb. Bugert Nikol., Steinſtr., 1 Klee Hans, Blauehutſtr., 5 Schneider Nikol., Schillerſtr.,„ Bender Fritz, Schillerſtr., 5 g ſilberfarb. „ſchwarz rebhuhnfarbig. Klub der Geflügelzüchter 1926. Volkschor Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes Heute Dienstag abend Singſtunde 3/8 Uhr Frauenchor 9 Uhr 1. u. 2. Tenor 7 Uhr kurze Vorſtandsbe⸗ ſprechung bei Matth. Mandel.— Karten zur Veranſtalung der Ar- beiter Sameriter können von Mitglied Schloßhauer 7 Seen in guter Lage, zu ver⸗ mit Küche kaufen.— Zu erfragen per ſofort zu mieten. im Verlag ds Bl. Angebote an den Ver- Viernheim, den 4. April 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. lag dieſer Zeitung erbeten. als 1. Hypothek gegen gute Sicherheit geſucht. Offerten unter P. M. 109 an den Verlag erbeten. Schulbücher ſowie alle Schul- und Zeichenartikel Iunuummmmnnmnmmmmumumumnmnnumunummnnmnumu—— Schulranzen; Wonnung Schultaschen, Schüler- 1 Zimmer u. Rüche mappen, Aktentaschen, Be- ab 1. Mai zu vermieten. rufstaschen empfiehlt Lampertheimersir. 29 Amnmnnummmmnmmnmmunmnn Auserleſene, gelbe J. Schweikart Ffkar loten Buchhandlung. zu verkaufen. ga 0 fl bezogen werden. D. V. * N 6. jalob Mandel 13. faggaggaggaagagagagaaggaggggggggagaggaagag Genosse Eugen Herbst der seiner Ueber zeugung wegen in den französischen Gefängnissen zu Grunde gerichtet wurde, Spricht heute 8 Uhr im U. I.-Hino(Gambrinushalle) Über: cant Thäamaaa z. Austwel Bauern, Arbeiter u. Kleingewerbetreibende, erscheint restlos. Freie Diskuſſion! Nazis sind besonders eingeladen. A. P. l. Ortsgruppe Uiernneim. 2 Lokale Nachrichten „Laßt Eure Anſprüche aus der Invalidenverſicherung nicht verfallen! Immer wieder ergeht dieſer Mahnruf. Verſäume niemand, ſeine Quittungskarte nachzuprüfen, ob die Zweijahresfriſt abgelaufen iſt. Die Nachteile eines Verſäumniſſes ſind groß und können meiſtens nicht mehr gutgemacht werden. Die Bürgermeiſterei— Zimmer Nr. 19— iſt zur näheren Auskunft gerne bereit „Den Leichenfuhrdienſt der Gemeinde Viernheim verſieht nicht Herr Mich. Winkenbach, ſondern Herr Peter Werle 1. u. zwar zu 2,90 Mk. „ Klub der Geflügelzüchter 1926. Wiederum iſt die Brutzeit gekommen und die Hühnerhalter ſtehn vor der Frage: Muß ich meinen Beſtand erneuern? Ja! und zwar nur mit aus- ewählten Bruteiern von guten Leiſtungszuchten; Siehe Inſerat). Es wird immer noch von vielen Hühnerhaltern, auf die Abſtammung nicht viel Wert gelegt, wo doch dieſes die Hauptſache ift, der beſte Beweis dafür iſt, daß wir im Verein Züchter haben, deren Hennen weit über 200 Eier pro Legejahr bringen, darum erneuern Sie Ihren Beſtand durch friſche Bruteier aus guten Leiſtungszuchten! Kiesſtraße 5. * Wohltätigkeitsabend des Sama⸗ 0 wurde dieſe nicht gewährt. Die Kommuniſten ver⸗ riterbundes im Karpfenſaale. Am Sonn- ließen hierauf unter Proteſt und Abſingung der tag, den 10. April ds. Js. findet im Karpfen⸗„Internationale“ den Saal. Nach dieſem Zwiſchen⸗ ſaale der Wohltätigkelisabend des Samariterbundes[fall nahm dann die Verſammlung, die ſchließlich ſtatt. Zn dieſem Abend laden wir alle ein, die] auch nichts mehr Neues brachte, einen ruhigen Ver⸗ gewillt ſind unſer edles Hilfswerk zu unterſtützen.] lauf. Wir helfen allen in Unglücksfällen und wirken un⸗ entgeltlich im Dienſte der Nächſtenliebe und bitten wir die Einwohnerſchaft auch uns zu unterſtützen. Auch haben wir die Gewißheit, daß die Beſucher keine Enttäuschung erleben. Neben guter Muſik „finden ernſte und heitere Theatereinlagen ſtatt, ſo⸗ daß ein jeder auf ſeine Rechnung kommt. Der Vorverkauf der Eintrittskarten iſt auf den, in den verſchiedenen Schaufenſtern ausgehüngten Plakaten erſichlich und ſind dieſe auch bei allen Mitgliedern erhältlich. Der Eintrittspreis iſt 40 N „Der Wahlkampf. Geſtern Abend hielten die Nationalſozialiſten eine Wahlverſamm⸗ lung im„Löwen“ ab. Es waren ſehr viele po⸗ litiſche Gegner erſchienen. Redner des Abends war der aus der Borheimer Affaire beſtens bekannte Pg. Dr. Beſt. Die Verſammlung leitete Herr Rechtskonſulent Engel von hier. Gleich zu Be⸗ ginn der Verſammlung verlangten die in großer Zahl erſchienenen Kommuniſten, daß man ihnen freie Diskuſſion gewähren möge. Obwohl von den »Das deutſche Sängerfeſt in Frank⸗ furt a. M. Der von 500 Delegierten beſuchte Deutſche Sängertag in Mainz beſchloß heute ein · ſtimmig und endgültig, das große deutſche Sänger⸗ feſt trotz der Not der Zeit im Juli dieſes Jahres in Frankfurt a. M. abzuhalten. Gerade die heutige Zeit zwinge die deutſche Sängerſchaft, zu beweiſen, daß Deutſchland feſthalte an der Pflege deutſcher Kultur und daß es ſich über alle konfeſſionellen und politiſchen Meinungs verſchiedenheiten vereinige, um zu zeigen, daß es ſich nicht unterkriegen laſſe und feſthalten am guten deutſchen Geiſt. Das Sängerfeſt wird in dem vorgeſehenen Rahmen ſtatt⸗ finden. Die Beteiligung ſei derart groß(bisher liegen 28 00 0 Anmeldungen vor), daß das Feſt ohne Gefahr eines Defizits für den Sängerbund abgehalten werden könne. »Naſſehunde⸗Ausſtellung in Mann⸗ heim. Zur Förderung der Raſſehundezucht ver⸗ anſtalten am 10. April in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen die Vereinigten Hundefreunde für die Intereſſen⸗“ Mannheim mit Unterſtützung aller Raſſe zucht und Ausſtellung, die zugleich als 9. Badiſche Landesverbands Ausſtellung werden ſoll. allgemeiner Vereine Badens eine Raſſehunde⸗ durchgeführt werden ſoll. Den Ehrenvorſitz führt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich. Dem Ehrenausſchuß ge⸗ hören prominente Perſönlichkeiten des öffentlichen und privaten Lebens an. Es handelt ſich hier nicht nur um eine Hundeausſtellung von lokaler Bedeutung, ſondern um eine Werbeſchau von internationalem Charakter auf der die Raſſehundezucht in ihrer höchſten Vollendung gezeigt Natürliche Schönheit durch Klare Haut Machen Sie eine Frühjabrskur mit Mona kin der vitamin- u. hormonhaltigen Fettsubstanz der Hefe. Monaxin erneuert das Blut, be- seitigt Pickel, Pusteln, Mitesser, macht die Haut straff und elastisch. Dose 50 Pillen Mk. 1,50 Nationalſozialiſten freie Diskuſſion zugeſagt wat, gemeinſchaft der Kynologiſchen 5 and Dreſſurvereine 435 N Apotheke H. Weitzel Die nationalſozialiſtiſche Preſſe und Flugblattlite— ratur iſt voll von Lobpreiſungen über die über— menſchlichen Tugenden des nationalſozialiſtiſchen Führers. Der Angriff vom Montag Abend bringt gleich zwei Artikel, in denen Hitler als Perſönlich— keit und Menſch in überſchwenglichen Tönen gefei—⸗ ert wird. Auch die Poeſie wird zu ſeinem Hitler— kult mißbraucht. In Bildern wird der große Füh— rer in allen möglichen Heldenpoſen dargeſtellt. Er erſcheint als Kinderfreund, der kleinen Jungen die Backen tätſchelt, unterhält ſich leutſelig mit dem einfachen Mann von der Straße(er iſt eigentlich Künſtler, er kommt von der Architektur, und nur die Not des Vaterlandes hat ihn zur Politit getrie— ben, dichtet Goebbels im Angriff.) Mit ſolchen Courths⸗Maler⸗Methoden ſoll Hit⸗ ler zu einem ebenbürtigen Gegner Hindenburgs emporgelobt werden. Der kleine Unterſchied iſt nur der, daß der Reichspräſ ident derar⸗ tige Methoden zu ſeiner Populari⸗ ſierung nicht nötig hat, während der k i i⸗ ſchige Kult um die Perſon Hitlers auf urteils⸗ fähige Wähler nur abſtoßend wirken kann. Hitler hat am Montag in Dresden, Leipzig und Plauen geſprochen, und nach den lyriſchen Berichten des Angriffs muß am Sonntag ganz Sachſen auf den Beinen geweſen ſein. Ein Sonderflugzeug brachte ihn von München nach Leipzig, und ein Sonderbe⸗ richterſtatter hatte jeden Moment dieſer denkwürdi⸗ gen Fahrt feſtgehalten. Leipzig wird in dieſen Ve⸗ richten glücklich geprieſen, weil Adolf Hitler dort gelandet iſt, und die Sonne erhält ein beſondexes Lob, weil ſie Hitlerwetter beſcherte. Das erin⸗ nert etwas peinlich an das berühmte Kaiſerwetter der Vorkriegszeit. Die Ungezählten, die nach dieſen Lobeshym⸗ nen Adolf Hitler lauſchten, müſſen ſehr beſcheidene Leute ſein. Denn was nach dieſem Bericht der na⸗ tionalſozialiſtiſche Führer ſagte, war mehr als dürftig und beſchränkte ſich auf die Verſicherung, vie Nationalſozialiſten wollten keine Inflation. Am Montag hat Hitler in Berlin geſprochen und am, Dienstag ging(ſelbſtverſtändlich im Sonderflug⸗ zeug) die Fahrt durch Deutſchland weiter. Aber trotz dieſer Rieſenreklame und trotz des Einſatzes gewaltiger Mittel ſind die Nationalſozialiſten weit Jaden entfernt, das Agitationsfeld zu beherrſchen. Auch die Hindenburg⸗Wähler haben gleich mit einer Roßen Propaganda begonnen, die in den nächſten Tagen noch verſtärkt werden wird. Die Berliner Polizei hat inzwiſchen Veran⸗ laſſung gehabt, ſich mit den nationalſozialiſtiſchen Agitationsmethoden im einzelnen näher zu beſchäf⸗ ngen und ſich ſchließlich gezwungen geſehen, die Büroräume der SA. in dem nationalſozialiſtiſchen Parteihaus zu ſchließen. Die Poligei hat feſt⸗ geſtellt, daß am Samstag ein Zeitungshändler von Nationalſozialiſten Fiedergeſchlagen und mißhan⸗ delt wurde, und daß die Täter in dem Parteihüro Unterkunft fanden. Eine Durchſuchung der Räu⸗ me blieb ergebnislos. Die Polizei ſchloß darauf dieſen Schlupfwinkel für politiſche Attentäter. mit dem vor einem Jahre, ſo iſt feſtzuſtellen, deutſche Zukunft bedeute, weil man mit Schau- dern feſtſtellen müſſe, in welch fortſchreitender Gemeinheit und Gewalttätigkeit die Agitation ſich von Tag zu Tag entwickle. Aber nach einer anderen Richtung wird dieſer Wahlkampf einen ſtarken Gewinn bringen. Er wird vor allem vielen Kreiſen, die heute noch irregehen, für immer die Augen öffnen. Wie in ſeiner geſtrigen Rede ging der Reichs⸗ kanzler im einzelnen auf die verſchiedenen Angriffe der Nationalſozialiſten ein. Mit Entrüſtung wies der Kauzler dann die am Montag in dieſem Saale von dem nationalſo— zialiſtiſchen Gauleiter Brückner-Breslau vorge⸗ brachte Aeußerung zurück, in der dem Reichs⸗ präſidenten unterſtellt wurde, daß die Sorge um die Zukunft ſeines Sohnes ſtärker geweſen ſei als das Intereſſe an Deutſchland. Das ſind die Leute, rief der Kanzler aus, die im⸗ mer ſagen, ſie würden einen ritterlichen Kampf führen. Die ſtädtiſche Bevölkerung iſt gegenüber den Lockungen der Nationalſozialiſten viel ſkepti⸗— ſcher geworden; aber auf dem Lande finden ſie noch immer viel Gläubige. Die Reichsregierung, ſo führte der Kanzler weiter aus, will durch gemeinſame Opfer aller die Grund⸗ lagen ſchaffen, um zu dem Ziel in der Reparations⸗ und Abrüſtungsfrage zu gelangen, das wir alle als elementares Recht des deutſchen Volkes bean⸗ ſpruchen. Die eingeleiteten Verhandlungen in der Außenpolitik haben nur Erfolg, wenn die Politik der vergangenen zwei Jahre unter allen Umſtänden ſchärfſtens durchgehalten wird. Wenn wir die Reichsmark nicht an das engliſche Pfund angelehnt haben, ſo deshalb, weil wir wußten, daß ein Volk, das eine ſolche Inflation hinter ſich hat, nicht mehr ertragen kann, daß die Währung auch nur im ge— ringſten abgleitet. Wenn die Nationalſozialiſten einmal an die Herrſchaft kommen ſollten und verſuchen wür⸗ den, auch nur 10 Prozent ihrer Verheißungen gewiſſenloſe Agitation auseinandergerißſen wird, und zwar 100 Meter vor dem Ziel, was einen ſeeliſchen Zuſammenbruch bedeuten würde. Hindenburg iſt der Mann, unter deſſen Fahne ſich die Menſchen in Deutſchland wieder zuſam— menfinden können. Wenn die Nationalſozialiſten geſagt haben, ein alter Mann ſei für die Politik untauglich und halte Mieterſchutzes ſowie die Schaffung eines zeit— gemäßen Sozial- und Wohnrechtes. In der Reſolution wird außerdem die Forderung er— hoben, daß jede Senkung der Hauszinsſteuer im vollen Umfange zur weiteren Senkung der Mieten verwandt und daß der Kleinwohnungs— bau durch Gewährung ſtaatlicher Mittel ener— giſch gefördert wird. Falſchbuchungen des Zündholzkönigs Die Reviſion bei Kreuger und Toll— Bilanz und Jahres bericht friſiert wib. Stockholm, 6. April. Geſtern abend wurde das zweite Kommunique über den Fortgang der Prüfung der Lage des Kreuger-Konzerns ausgege— ben. Das Kommunique hat folgenden Wortlaut: „Die vom Vorſtand der A. B. Kreuger und Toll ernannten Reviſoren teilen nach Beratung mit dem Vorſtande der Geſellſchaft folgendes mit: Da es ſich gezeigt hat, daß die Klarlegung der Situation der A. B. Kreuger und Toll noch längere Zeit in Anſpruch nimmt, haben die Reviſoren die Reviſionsfirma Price und Waterhouſe in London beauftragt, einen vorläufigen Bericht über die Prü— fung bes zuletzt bekannt gegebenen Status der Ge⸗ ſellſchaft vorzulegen. Die Reviſionsfirma Price and Waterhouſe teilt folgendes mit: Es ſteht außer Zweifel, daß ſowohl die Bilanz— rechnung von Kreuger und Toll vom 31. Dezember 1930 wie die dem Jahresbericht desſelben Jahres beigefſtgte ſogen, konſolidierte Bilanzrechnung, ob— wohl ſte mit den Büchern übereinſtimmte, doch ein ſehr unrichtiges Bild von der wirklichen Finanzlage der Geſellſchaft gibt. Auf Grund perſönlicher Anweiſungen des In⸗ genieurs Ivar Kreuger ſelbſt ſind in den Bü— chern Einfügungen vorgenommen, durch die einerſeits Schulden Kreugers an die Geſellſchaft Weltarbeitsloſigkeit wächſt In allen Cändern erhöhte Zahlen— Einzige Ausnahme macht polen Genf, im April. Die Arbeitsloſigkeit hat nach den neueſten Erhebungen des Internationalen Arbeitsamtes in den letzten drei Monaten in der Welt weiter zugenommen. Das Inter⸗ nationale Arbeitsamt ſchließt daraus, daß die Wirtſchaftskriſe im erſten Vierteljahr 1932 hartnäckig angehalten hat. Nur in Auſtralien und Reuſeeland weiſen die Statiſtiken niedri⸗ gere Arbeitsloſenziffern aus als vor drei Mo⸗ naten. Vergleicht man den heutigen Stand daß nue ein einziges Land, nämlich Polen, eine niedrigere Arbeitsloſenziffer angibt (325 782 ſtatt 340 718). In allen anderen Län⸗ dern hat die Arbeitsloſigkeit mehr oder weni⸗ ger zugenommen. Zum erſten Male hat jetzt auch in Italien die Zahl der Arbeitsloſen eine Million überſtiegen. Auch in Frankreich wird das Arheitsloſenheer jetzt auf mehr als eine Million geſchätzt. In Großbritannien und Ir⸗ land har die Arbeitsloſigkeit weiter zugenom⸗ men. Sie betrug Ende März 2 800 000. und die naheſtehenden Geſellſchaften eliminiert, während andererſeits die Schulden der Geſell⸗ ſchaft ſelbſt an andere naheſtehende Geſellſchaf— ten verſchwunden ſind, oder Aktiva in bedeuten— der Höhe fälſchlich ausgewieſen wurden. In anderen Fällen muß angenommen werden, daß beſondere buchmäßige Aktiva entweder übertrieben hoch angeſetzt oder gar nicht vorhanden, oder in den Büchern naheſtehender Geſellſchaften ebenfalls auf— geführt ſind. Wenn überhaupt irgendwelche reale Werte hinter dieſen Buchungen zu finden ſind, ſind ſie jedoch in mehreren Fällen unter irreführenden Bezeichnungen in den Büchern aufgeführt worden. Es iſt natürlich jetzt unmöglich, feſtzuſtellen, wie die tatſächliche Lage der Geſellſchaft am 31. De⸗ zember 1930 war. Die jetzt vorliegenden Tatſachen geben aber zu der Annahme Veranlaſſung, daß die Bilanzrechnung eine bedeutend beſſere Stellung der Geſellſchaft ausgewieſen hatte, als ſie tatſächlich war. Die oben genannten Buchungsmanipulatio⸗ nen ſcheinen auf die Gewinn- und Verluſtkonten der verſchiedenen Geſellſchaften uusgeden t worden zu ſein. Durch fiktive Poſten iſt eine bedeutende Erhöhung der Guthaben für das Jahr 1930 er— reicht worden. Die Reviſionsfirma teilt weiter mit, daß ſie eine erſte Prüfung der Bücher der Kon⸗ tinental Inveſtment A.⸗G., einer im Beſitz der In⸗ ternational Match Corporation befindlichen Toch— tergeſellſchaft vorgenommen hat und aus dem Ver⸗ gleich zwiſchen den Konten dieſer Geſellſchaft einer⸗ ſeits und denen der A. B. Kreuger und Toll und der holländiſchen Geſellſchaft Kreuger und Toll an⸗ dererſeits feſtgeſtellt hat, daß in den Büchern der Kontinental Inveſtment A.-G. ähnliche Buchungs⸗ methoden angewandt wurden. Die Reviſoren und die Leitung der Geſellſchaft ſuchen jetzt Wege, ſowohl für eine Abwicklung der Geſellſchaft, bei der die Intereſſen der Gläubiger ſoweit als möglich gewahrt werden, als auch für eine Fortſetzung der Produktion der zum Kreu⸗ ger⸗Konzern gehörenden Induſtrie-Unternehmun⸗ gen.“ Das Kommunique iſt von den ſechs Reviſoren unterzeichnet. nah und Jern Darmiſadt.(Ungetreuer Beamter.) Das Be⸗ zirksſchöffengericht verurteilte den als Kaſſierer beim Finanzamt Darmſtadt⸗Land beſchäftigten Steuerſekretär Reinhard Seip, der in der Zeit von Februar bis Oktober 1931 nach und nach etwa 3000 RM unterſchlagen hat und zur Ver⸗ ſchleierung ſeiner Verfehlungen unrichtige Bu⸗ chungen machte, falſche Belege und unrichtige Abſchlüſſe zur Kontrolle vorlegte und ſchließlich Belege beiſeite ſchaffte, zu einer Zuchthaus— ſtrafe von einem Jahr einem Monat und 150 RM Geldſtrafe. Der Angeklagte hatte ſich in keiner Notlage befunden, ſondern über ſeine Verhältniſſe gelebt und mit Unterſchlagungen begonnen, die er dann bis zur Kataſtrophe fortſetzte. Eine andere Strafe als Zuchthaus, kam nicht in Betracht, da für die Verfehlungen, die der Angeklagte ſich als Beamter zuſchulden kommen ließ, mildernde Umſtände nicht vorge— ſehen ſind. Offenbach.(Tödlicher Unglücksfall am Gas⸗ herd.) Ein 26 Jahre altes Mädchen in der Lou⸗ iſenſtraße wurde von ihren Angehörigen in der Küche tot aufgefunden. Es wollte auf dem Gas— herd Tee kochen und muß dabei ohnmächtig geworden ſein. Das überkochende Waſſer hatte die Gasflamme gelöſcht, ſodaß das ausſtrö— mende Gas von der am Boden Liegenden ein— geatmet wurde und den Tod des Mädchens herbeiführte. Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Ein Pol— ſterer aus der Langen-Rötterſtraße öffnete in der Küche ſeiner Wohnung den Gashahnen in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen. Er fand Aufnahme im ſtädt. Krankenhaus. Grund zur Tat ſind Familienſtreitigkeiten. Heidelberg.(Ein Diener ſeiner kranken Mit⸗ menſchen.) Der Vorſteher der hieſigen Franzis— kanerbrüder, Bruder Odilo, iſt von ſchwerer Krankheit durch den Tod erlöſt worden. Ge— boren 1878 in Beuren, Oberamt Riedlingen, trat er 1903 in den Orden ein und kam 1925 nach Heidelberg, wo er in der Krankenpflege ein reiches Betätigungsfeld fand. Seit 1926 war Bruder Odilo Vorſteher der hieſigen Nie— derlaſſung. Freiburg i. Br.(Wieſenbrand.) Am Abhang des Schönbergs nach St. Georgen zu entſtand ein Wieſenbrand. Ein großer Komplex dürres Gras war vom Feuer ergriffen. Glücklicher— weiſe gelang es aber bald das Feuer einzu dämmen und ein Uebergreifen auf den Wald zu verhindern. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Baden⸗Baden.(Sich ſelbſt des Mordes be— zichtigt.) Sich ſelbſt geſtellt hat ſich ein Haus⸗ diener unter dem Vorgeben, im Jahre 1919 in Stettin einen Mord begangen zu haben. Das Gewiſſen laſſe ihm keine Ruhe mehr. Der Haus⸗ diener wurde zur Aufklärung des Sachverhal— tes in Haft genommen. Karlsruhe.(Wegen unerlaubten Waffenbe— ſitzes feſtgenommen.) Am Sonntag vormittag wurde ein verheirateter Metallſchleifer aus der Oſtſtadt feſtgenommen und ins Bezirksgefäng— nis eingeliefert, weil in ſeiner Wohnung bei einer polizeilichen Durchſuchung eine ältere deutſche ſowie eine belgiſche Armeepiſtole, fer— ner ein Jagdgewehr und eine Vorderlade— piſtole gefunden wurden, deren Beſitz er nicht angemeldet hatte. Auch konnte er über den Er— werb der Waffen keine Auskunft geben. Frickingen(Amt Ueberlingen).(Schaden— feuer.) Das vom Taglöhner Weißhaupt be— wohnte Anweſen brannte nieder. Die Motor- ſpritze Frickingen u. der Löſchzug Ueberlingen Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 26. Fortſetzung. „Das unſerem Georg anſcheinend in der Naſe ſteckt für ſeine eigenen Unternehmun— gen“, ſchloß Profeſſor Hardt trocken.„Bot er uns nicht ſeine neuen Aktien quaſi an? Geld kann heute jeder gebrauchen, gönnt es des— wegen dem Nachbar nicht. Nein, nein, mein Junge, mich machſt du nicht ſo leicht bange.“ „Du biſt ungerecht gegen Georg“, fuhr Hel— mut auf,„der alles tut. um uns vor möglichen Verluſten zu ſchützen! Der braucht unſer Geld nicht, iſt doch nur Direktor der Werke, nicht Eigentümer.“ „Je mehr Moneten er ſeinen Werken zu⸗ führt, deſto beliebter macht er ſich. Brauchſt gar nicht ſo böſe zu werden, Helmut— ſelbſt⸗ verſtändlich nehme ich an, daß Georg im gu⸗ ten Glauben handelt.“ „Du nimmſt alſo an, daß Georg tatſächlich Ungünſtiges über Onkel Markmann gehört hat, und willſt trotzdem keine Schritte unter⸗ nehmen, um dich von der Wahrheit oder Un⸗ wahrheit des Gerüchtes zu überzeugen?! Das iſt— das iſt ein geradezu verbrecheriſcher Leichtſiinn, Vater.“ Helmut ſprang auf, ging erregt auf und nieder.„Deine Freundſchaft für Onkel kann uns alle ins Verderben ſtür⸗ zen. Denke doch an Mutter!“ Der Profeſſor antwortete nicht. Sah vor ſich hin. Blitzartig war vor ihm das Geſicht des Freundes aufgetaucht, wie er es zuletzt Ein Momentbild von der Eides able jung in einer Kaſerne in Polsdam, wo wie in den anderen Reichswehr-Standorten die alljährliche Vereidigung der neu eingeſtellten Mannſchaften ſtattfand: Eine Gruppe von Rekruten(vorn rechts) lege für ihre Kameraden feierlich den Eid ab. konnte ein Weitergreifen des Feuers verhin— dern. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden beläuft ſich auf 8—10 000 RM. Man vermutet Brandſtiftung. Emmendingen.(Meſſerſtecherei.) In der Nähe von Emmendingen gerieten zwei junge Leute in einen Streit, in deſſen Verlauf es auch zu Tätlichkeiten kam. Dabei wurde der eine von dem anderen, der am Boden lag, durch Meſſerſtiche leicht verletzt. Der Verletzte gehört dem Reichsbanner an, der Täter iſt Nationalſözialiſt, doch wird von beiden be— ſtritten, daß es ſich um eine politiſche Aus- einanderſetzung handelte. Die beiden gehören vielmehr einem ſogenannten Trachtenverein an und gerieten über Vereinsdinge in Streit. Buggingen.(Kurzarbeit im Kalibergwerk Buggingen.) Das Kalibergwerk Buggingen iſt zur Kurzarbeit übergegangen. Es iſt vor— geſehen, daß jeweils ein Drittel der Belegſchaft für die Dauer eines Monats feiert und in dieſer Zeit Erwerbsloſenunterſtützung bezieht. Man hofft auf dieſe Weiſe ohne Entlaſſungen auskommen zu können. Ludwigshafen.(Beſtrafter Schmuggel.) Im Jahre 1931 brachte der 1896 geborene Erdarbei— ter Otto Graf, wohnhaft in Kaiſerslautern, 900 Päckchen Zigarettenpapier unverzollt nach Lud— wigshafen. Wegen Schmuggels erhielt er RM 1000 Geldſtrafe und, da er bereits mehrfach we— gen ähnlicher Vergehen beſtraft iſt, vier Monate Gefängnis. eoͤr Taſſe Kathreiner iſt eine Taſſe Geſunoͤheit/ 2 2 e Lr Verdüchlige Eſſeklenſchlebungen Ein Frankfurter Bankier vorläufig verhaftet. Frankfurt a. M., 4. 4. Schon ſeit einiger Zeit iſt die Finanz- und Zollfahndungsſtelle hinter einer angeblichen Effektenſchiebung nach dem Auslande her, bei der es ſich um einen anſehn— lichen Betrag handeln ſoll. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen, ſodaß noch nichts Definitives über die Angelegenheit geſagt wer— den kann, immerhin hat ſich aber der Verdacht inzwiſchen ſo verſtärkt, daß heute auf Veranlaſ— ſung des Landesfinanzamtes in Kaſſel der Frankfurter Bankier Imhäuſer in Haft genom⸗ men worden iſt. Das Bankgeſchäft ſelbſt ſpiel⸗ te in Frankfurt nur eine ganz untergeordnete Rolle, und ſeit längerer Zeit war es auch von jeder Betätigung an der Börſe ausgeſchloſſen. Uebrigens befindet ſich die Firma Imhäuſer bereits ſeit geraumer Zeit in Liquidation. 5 Kaſſel.(Junges Mädchen entführt?) Seit Samstag nachmittag wird die 14jährige Toch⸗ ter eines hieſigen Eiſenbahnbeamten vermißt. Dos junge Mädchen iſt um 3 Uhr von ſeiner Lehrſtelle fortgegangen und nicht zu Hauſe an⸗ gekommen. Die Polizei verfolgt bereits eine beſtimmte Spur; es ſoll ev. auch eine Entfüh⸗ rung im Auto in Frage kommen. Frankfurt a. M.(Rückſichtsloſer Omnibus⸗ fahrer.) Montag nachmittag wurden in Höchſt in der Bolongaroſtraße zwei junge Leute, die einen Drückkarren ſchoben, von einem ſtädti⸗ ſchen Omnibus angefahren und zu Boden ge⸗ worfen, wo ſie erheblich verletzt liegen blieben. Trotzdem der Omnibusfahrer den Unfall be⸗ merkt haben muß, fuhr er weiter, ohne ſich um die Verletzten zu kümmern. Berliner JA-Räume geſchloſſen Berlin, 4. 4. Der Polizeipräſident hat dem Gau Berlin der NSDAP. eine Verfügung zugeſtellt, in der unter Bezugnahme auf dic Vorgänge am 2. April und unter genauer Beſchreibung der einzelnen Räume, die der „SA. zur Verfügung ſtehen, angeordnet wird, daß dieſe Räume bis zum 5. April, mittags 12 Uhr zu räumen ſind. Falls der SA. andere Räume zur Verfügung geſtellt werden ſollten, würde der Polizeipräſident das ganze Haus der SA. einſchließlich aller Büroräume uſw. ſchließen. In der Begründung heißt es u. a., die Schließung erfolge,„weil von dieſen Räumen aus eine Mehrheit von Perſonen aus politi⸗ ſchen Beweggründen u. zu politiſchen Zwecken gemeinſam Gewalttätigkeiten gegen Perſonen begangen hat“. Beſchränkung der Nolenabgabe innerhalb der Freigrenze Berlin, 5. 4. Zahlungen an das Ausland können künftig nicht mehr durch Anſchaffung und Verſendung ausländiſcher Noten, ſondern nur noch durch Ueberweiſung, Poſtanweiſung, Schecks uſw. erfolgen. Insbeſondere iſt der Er⸗ werb von ausländiſchen Noten innerhalb der Freigrenze zum Zweck der Vermögensanlage unzuläſſig. Schweres Gasunglü Drei Todesopfer— Tochler durch Berlin, 5. 4. In einer Wohnung im Hauſe Kantſtraße 146 in Charlottenburg wurde ein tragiſcher Unglücksfall entdeckt. Eine Zköpfige Familie, die erſt am Sonnabend in dem Hauſe eingezogen war, wurde durch ausſtrömendes Gas vergiftet und getötet. Der 40 Jahre alte Verſorgungsanwärter Paul Schwahn, ſeine 36jährige Frau Anna und der 23jährige Bruder des Mannes, der Schneider Willi Schwahn, hatten zum Quar- talswechſel eine neue Wohnung gemietet. Sie befindet ſich im Erdgeſchoß eines Anbaus im Hauſe Kantſtraße 146 und beſteht aus drei Zimmern und Küche. Geſtern nachmittag wur⸗ den Bewohner des Hauſes auf ſtarken Gas⸗ geruch aufmerkſam, der aus der Wohnung der neu eingezogenen Mieter drang. Als auf wie- derholtes Klingeln und Klopfen nicht geöffnet wurde, benachrichtigte man Polizei u. Feuer- Jufall vor dem Tode bewahrt wehr. Beamte brachen die Korridortüre auf und fanden alle drei Perſonen in ihren Betten liegend leblos auf. Von der Feuerwehr ſofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben er⸗ folglos. Durch einen beſonders glücklichen Umſtand wurde die 12jährige Tochter Anna des Ehe— paares Schwahn vor dem furchtbaren Schick— ſal bewahrt, das ihre Eltern und ihren Onkel ereilte. Sie hatte nämlich die Nacht, da die Wohnung noch nicht vollſtändig eingerichtet war, bei ihrer Tante verbracht. ert cpi tts Die Familie hatte aus ihrer alten Wohnung einen alten Gasſchlauch mitgebracht, den man befeſtigt hatte. Dieſer Schlauch hat ſich anſchei⸗ nend im Laufe der Nacht gelöſt, ſo daß das todbringende Gas ungehindert ausſtrömen konnte. 22. e ee rs NN f auf dem Bahnhofe geſehen hatte: müde, un— ruhig— gehetzt. Er fühlte das Zucken in der Hand, die ſich feſt um die ſeine geklammert hatte, ſah den ſeltſamen Ausdruck in den zu ihm emporgehobenen Augen, die ſonſt ſo freundlich kühl und überlegen blickten. Sie waren bittend— voller Angſt. Ja: Angſt. Er hatte es vergeſſen im Glück des Zuſammen— ſeins mit Anna.— Warum hatte ihm Leo die Zweitauſend aufgedrängt— ſollte Helmut recht haben? Gewiß, vorerſt nur Gerüchte, Vermutungen. Aber wo Rauch, da Feuer. Man mußte irgend etwas tun! Dumpf und quälend wühlte ſich die Ueberzeugung in ſeinen Verſtand. Ach, wie ſchrecklich war das: Mißtrauen gegen den be⸗ ſten Freund...„Was könnte man denn tun?“ Helmut, der raſtlos hin und her gegangen war, blieb ſtehen, als die leiſe Frage ſein Ohr traf. Hilflos ſah der Vater zu ihm auf. Da ſetzte der Sohn ſich wieder und legte einen Arm um die Schultern des zuſammengeſunke⸗ nen älteren Mannes. „Lieber alter Herr, glaube mir, auch mir iſt das Herz ſchwer. Aber wir müſſen ver⸗ nünftig ſein— nicht wahr?“ Der Profeſſor nickte nur, Druck würgte ihn am Halſe. „Wir müſſen ſofort an maßgebenden Stellen Erkundigungen einziehen— du kennſt doch den Direktor der Deutſchen Bank gut—, und vor allem: eine größere Summe heraus⸗ ziehen für eure Reiſe nach dem Süden oder für meine bevorſtehende Heirat— wie du willſt. Zwanzig⸗, dreißigtauſend Mark etwa. Onkel Markmann ſofort telefoniſch anrufen deswegen. Wir brauchen das Geld ſehr drin⸗ gend, verſtehſt du? Ich kann's ja auch beſor⸗ ſchluckte. Ein ob alles in Ordnung iſt— oder nicht!“ „Dreißigtauſend— faſt ein Drittel mei⸗ nes geſamten Guthabens bei Leo“, ſagte der Profeſſor leiſe.„Daran wird er ſehen, daß ich kein Vertrauen mehr zu ihm habe.“ „Nein, nur ein Fünftel etwa“, korrigierte Helmut, die letzte Bemerkung übergehend.— „Aber nun bitte ich dich von Herzen, auch ſo⸗ fort zu handeln, Vater! Raffe dich zuſam⸗ men, denke an Muttchen!“ Sein Drängen beſiegte des Vaters letzten Widerſtand. Berlin wurde angerufen. Die Bank mel⸗ dete ſich. Herr Direktor ſei ſoeben fortgefah⸗ ren. Ziel unbekannt. Anfrage im Markmann⸗ ſchen Hauſe ergab, daß Frau Markmann in Halenſee bei ihrer Tochter war. Dort antwor⸗ tete niemand. Wieder die Bank.„Zwanzigtauſend— ſofort?“ Klang die Stimme des Prokuriſten nicht belegt, befangen? Oder malte ihre Angſt Geſpenſter? f Kurzes Zögern.— Es würde baldigſt be⸗ ſorgt werden. Ergebenſte Empfehlungen Vorſichtshalber Kabel, um denſelben Auf⸗ trag zu wiederholen. Stunden freſſender Un⸗ ruhe, gehüllt in die Maske lachender Freude, heiteren Geplauders mit der Kranken, die ahnungslos war. Am nächſten Morgen während der Liege⸗ kur nochmals Anfrage, ob Auftrag erhalten und ausgeführt wurde. Weder Direktor Mark⸗ mann noch der Prokuriſt waren zu erreichen— Buchhalter und Kaſſierer wußten von nichts. Abends denſelben negativen Beſcheid. Am dritten Morgen reiſte Helmut Hardt nach Berlin. i gen. Aus ſeiner Antwort merken wir ſchon, Roſemarie von Rohſen ging durch die Ka⸗ ſtanienallee, in deren ſchattiger Ruhe ſie ſich vor genau vier Wochen dem Geliebten fürs Leben angelobt. Sie ging langſam und in Gedanken verſunken dahin, eine Hand auf Wotans Hals, der gravitätiſch neben ihr her trabte und nur ab und zu fragend die klugen Augen zur Herrin hob, die jetzt gar ſo ſtill und wortkarg war. Dumpf fühlte das treue Tier den Druck, der ſchwer auf des Mädchens Herzen laſtete, drängte ſich enger an ihrer Seite, wenn ein Seufzer kaum hörbar ver⸗ hauchte. Eine Woche lang weilte Helmut ſchon fern. Seine Anrufe, ſeine kurzen Zeilen waren vol⸗ ler Zärtlichkeit, erzählten luſtig, fragten viel, befaßten ſich mit der Zukunft; aber— was ihn ſo eilig fortgetrieben und fernhielt, das verſchwieg er. Ihre ſchüchternen Fragen wur⸗ den umgangen. Geſchäfte, hieß es. Ja, aber welcher Art? War etwas fehlgeſchlagen, eine Hoffnung ent⸗ täuſcht worden, die er gehegt hatte? War ſeine Mutter von neuem erkrankt— oder gar un⸗ zufrieden mit des Sohnes Wahl, nun ſie er⸗ fahren, daß die Schwiegerſochter ganzlich mit⸗ tellos iſt? Sie hatte ſo entzückend, ſo mütter⸗ lich liebevoll geſchrteben. Nein, nein, auch das konnte nicht ſein! Und doch— Roſemarie ſpürte es mit faſt fühlbarer Deutlichkeit: ein Hindernis war aufgetaucht, das Helmut aus dem Wege zu räumen ſich bemühte; von irgendwoher war ein Schatten genaht, wuchs, drohend und fin ſter.— Ach, dieſes ſchreckliche Nichtwiſſen— warum mußte ſie abſeits ſtehen, durfte nicht helfen? (Fortſetzung folgt.) 5 Ouſlutz beim rand beuerwelirmann getötet, drel Personen verletzt ö Breslau, 5. 4. Nachts ereignete ſich in der ſchleſiſchen Ortſchaft Großellguth im Kreiſe Reichenbach während eines Brandes auf einem ländlichen Anweſen ein Einſturzunglück, bei dem ein Feuerwehrmann getötet, zwei weitere Wehrleute und eine Frau ſchwer verletzt wur⸗ den. f 5 Nach dem Ablöſchen des Feuers wollte man das Vieh wieder in den Stall bringen. In dem Augenblick, als das Vieh hineingetrieben wur⸗ de, ſtürzte der Giebel zwiſchen Wohnhaus und Kuhſtall ein. Von den herabſtürzenden Ge⸗ ſteinsmaſſen wurden drei Feuerwehrleute und die Schwiegermutter des Beſitzers begraben. Der Feuerwehr gelang es, zwei Kameraden ſchwerverletzt zu bergen; ebenſo konnte die Schwiegermutter des Beſitzers noch lebend her— ausgeholt werden. Der Feuerwehrmann Alfred Fiſcher war von den Mauertrümmern erſchla⸗ gen worden. Bei dem Einſturz wurde eine Kuh getötet. Drei andere Tiere wurden derart verletzt, daß ſie abgeſtochen werden mußten. Als Urſache des Feuers wird Brandſtiftung vermutet. Kurze Kleuerberalung Vorſicht wegen Schätzung bei Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer. Wer der Aufforde⸗ rung des Finanzamts, eine Steuererklärung abzugeben, nicht nachkommt, hat zu gewärti— gen, daß das Finanzamt ihn„eingeſchätzt“. In dieſem Falle hat der Steuerpflichtige den Nachteil, daß ihm der ordentliche Rechtsmittel— weg bis zum Reichsfinanzhof verſchloſſen iſt; es iſt ihm nur die Beſchwerde beim Landes— finanzamt möglich. ehen Gewinn aus Grundſtücksverkäufen bei Ge: werbetreibenden iſt auf Antrag des Steuer- pflichtigen, ſofern ſein Einkommen im Jahre 8 000.— RM eüberſteigt, zu einem ermäßigten Steuerſatz zu verſteuern. Derartige Gewinne werden(wir wiederholen „nur auf Antrag“), geſondert verſteuert, und zwar N ö 1 80 1 J a) wenn das Einkommen den Betrag von RM 30 000.— nicht überſteigt, mit mindeſtens 10 aber nicht mehr als 15 vom Hundert dieſer Gewinne; a b) wenn das Einkommen den Betrag von RM 30 000.— überſteigt, mit mindeſtens 15 aber nicht mehr als 20 vom Hundert dieſer Ge— winne. 8 19 1 Von dieſer Möglichkeit wird allgemein nicht genügend Gebrauch gemacht. 0 Körperſchaftsſteuer. Tantiemen. Tantiemen, die vertraglich Vorſtandsmitgliedern von Ak— tiengeſellſchaften etc. oder Geſchäftsführern von Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung zu— ſtehen, reduzieren den Geſchäftsgewinn und ſind ſteuerlich abzugsfähig(gilt auch für Ange⸗ ſtellte und Arbeiter). i Körperſchaftsſteuer. Gehaltserhöhung der Geſchäftsführer einer G. m. b. H. Eine„nach“ der Aufſtellung der Bilanz beſchloſſene Erhö— hung der Gehälter, der Geſchäftsführer einer G. m. b. H. minderk den in der Bilanz ausge⸗ wieſenen Gewinn der Geſellſchaft nicht mehr. Tödlicher Flugzeug-Nbsturz über dem Elternhaus Die Unglücksſtelle bei Roſenheim. Der bekannte Münchener Sportflieger und Sportſchriftſteller Otto Huber beſuchte mit einem Leichtflugzeug ſeine Heimatſtadt Ro⸗ ſenheim(Oberbayern) und ſtürzte bei der Ehrenſchleife über dem väterlichen Anweſen vor den Augen ſeiner betagten Eltern ab, als er ſeinen Vater, der ihm vom Garten aus zuwinkte, photographieren wollte. Die Maſchine bohrte ſich mit voller Wucht durch die Rückwand des Huberſchen Hauſes, der Pilot u. ſein Begleiter, Ingenieur Oswald, waren augenblicklich tot. Erpteſſetbtlef an ble Menſiherrſchaft 5— der Freundin Entführung des Kindes angedroht Nürnberg, 5. 4. Der Direktor einer Fürther Brauerei, Terberger, erhielt in der vergan⸗ genen Woche einen Brief, in dem er aufgefor⸗ dert wurde, 500 RM an einer beſtimmten Stel- le zu einer beſtimmten Zeit niederzulegen; ſonſt würde das Kind der Familie entführt und ge— foltert werden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei hatten Erfolg. Als Abſender des Erpreſſerbriefes wur— de der Freund der bei dem Direktor beſchäftig— ten Hausangeſtellten, ein 19jähriger Malerge— hilfe aus Fürth, ermittelt. Das Mädchen hatte von dem Vorhaben des Freundes keine Kennt- nis. hindenburgs Opfer Hindenburg hat lange mit ſich gerungen, ehe er ſich in den erſten Februartagen noch einmal zur Annahme der Kandidatur für die Reichs⸗ präſidentſchaft entſchloß. Groß war in dieſen Tagen der Andrang von gebetenen und ungebe— tenen Ratgebern, die ſich im Reichspräſidenten— hauſe drängten. Führer der Wirtſchaft, Politi⸗ ker, Generäle, Männer der Wiſſenſchaft und auch einige Dichter ſtellten ſich ein. Nur wenige aber erhielten Zutritt, beſonders eine Anzahl ſeiner alten Kameraden und einige Politiker, auf deren Urteil er Wert legt. Im Verkehr war er noch ſtiller und wortkar— ger als ſonſt.„Vor der Schlacht bei Tannenberg hatte ich genau ſo die Einſamkeit geſucht“, ſagte er zum Reichskanzler. Ausſprachen mit anderen Perſönlichkeiten dienten nur der Klärung, nicht Aus aller Well Blulbad im Cafe Tunese erschieſft zwei Mädchen und deren Mutter— Der Mörder wird beinahe gelyncht Straßburg, 5. 4. Ein blutiger Vorfall ſpielte ſich in einem Café des lothringiſchen Städt— chens Mörchingen ab. Ein Unteroffizier des in Mörchingen liegenden tuneſiſchen Schützenre— giments, der mit dem Beſitzer des Cafés, einem Algerier, in Streit geraten war, zog ſeinen Re— volver, erſchoß die beiden 19 und 16 Jahre al— ten Töchter des Wirtes und verletzte ihre Mut— ter lebensgefährlich. Der Mörder wurde von den empörten Gäſten mit Flaſchen, Gläſern und Stühlen übel zugerichtet. 100 000 Mark unkerſchlagen Berlin, 5. 4. Nach Unterſchlagung von 100000 Mark iſt der ehemalige Bankangeſtellte Alfons Opitz geflüchtet. Er wird durch Steckbrief ver- folgt. Nach ſeinem Ausſcheiden aus ſeiner Stel⸗ lung bei einem Bankgeſchäft trieb Opitz ſelb— ſtändig Geſchäfte und verſtand es, ſich etwa 100 000 Mark zu Anlagen im Auslande anver— trauen zu laſſen von Leuten, denen er die Ge— fahr einer Inflation glaubhaft zu machen ver— ſtand. Das Geld verwandte er zur Beſtreitung eines ungewöhnlich großen Aufwandes. Jalſchmünzer Jalaban geiſteskrank? Berlin, 5. 4. Geheimer Medizinalrat Honn— rich, der den Geſundheitszuſtand Dr. Salabans (auf Erſuchen ſeines Verteidigers) unterſucht hat, kommt in ſeinem Gutachten zu dem Ergeb— nis, daß Dr. Salaban geiſteskrank im Sinne des§ 51 ſei. Auf Grund dieſes Gutachtens hat die Eröffnungskammer des Landgerichts be— ſchloſſen, Dr. Salaban auf ſeinen Geiſteszuſtand in der Irrenanſtalt Wittenau unterſuchen zu laſſen. Ergebnisloſe chineſiſch-japaniſche Konferenz Paris, 5. 4. Wie die Agentur Indopacifique aus Schanghai meldet, iſt die chineſiſch-japani⸗ ſche Konferenz geſtern nachmittag zuſammenge— treten. Gleichzeitig tagte die militäriſche Unter— kommiſſion. Eine Verſtändigung wurde weder hinſichtlich der neutralen Zone noch in der Fra— ge der Zurückziehung der japaniſchen Truppen erzielt. Goelhe-Ehrung der italieniſchen Akademie Rom, 5. J. In einer Feſtſitzung der Akademie von Italien wurde dem deutſchen Botſchafter das erſte Exemplar der im Auftrag der Akade— mie von Italien erſtmals veröffentlichten italieniſchen Reiſe übergeben, die der Vater Goethes im Jahre 1740 als Tagebuch in itali— eniſcher Sprache niedergeſchrieben hat. ä 1———————ů— Eine Sonderbolſchaft des Präſidenten hoover „Es muß noch mehr geſpart werden“. Waſhington, 5. 4. Die neue Steuernovelle, die vom Repräſentantenhaus in der vergange- nen Woche bereits angenommen worden iſt, wurde dem Senat zugeleitet. Präſident Hoover hat an den Kongreß eine Sonderbotſchaft gerichtet, in der er erklärt, daß die neue Steuernovelle eine weitere Herabſet— zung der Regierungsausgaben zum Ausgleich des Budgets um etwa 200 Millionen Dollar notwendig mache, abgeſehen von der im ver— gangenen Dezember erfolgten Einſchränkung um 369 Millionen Dollar. Um ein einheitliches und ſchnelles Handeln zu erzielen und eine Er⸗ leichterung für die Steuerzahler ſowie die Ba— lancierung des Budgets zu ſichern bei gleichzei— tiger Berückſichtigung der wichtigſten Regie— rungsausgaben empfiehlt der Präſident, daß der Kongreß Vertreter der beiden Häuſer be— vollmächtigte, mit ihm ein umfaſſendes natio— nales Sparprogramm auszuarbeiten. Kommuniſtiſches Verkehrslokal in Köln geſchloſſen. Köln, 5. 4. In einem Buchladen, der als Verkehrslokal und Aufenthaltsraum für Ange— hörige der KPD. bekannt iſt, fand geſtern eine überraſchende Durchſuchung ſtatt. Hierbei wur⸗ den 40 Kommuniſten feſtgenommen. Bei der Durchſuchung fanden die Beamten einen Trom— melrevolver mit fünf Schuß Munition und ins⸗ geſamt 65 Hieb- und Stichwaffen. Der Laden wurde aufgrund der Verordnung vom 6. Ok- tober polizeilich geſchloſſen. Keine Auslandsreiſe der Flotte. Wie verlautet, werden die Kreuzer, Linien- ſchiffe u. Torpedoboote der Reichsmarine vor— ausſichtlich in dieſem Jahre keine Sommer- reiſen ins Ausland unternehmen. Die Schiffe werden ſich darauf beſchränken, auf ihren Uebungsfahrten die Nord- und Oſtſeebäder zu beſuchen. Ausſprache des Reichskanzlers mit den deut⸗ ſchen Delegierten für die Viermächtekonferenz. Karlsruhe, 5. 4. Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute vormittag Staatsſekretär von Bülow, Miniſterialdirektor Dr. Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium u. Vortragenden Legationsrat Wiehl vor ihrer Abreiſe zur Lon⸗ doner Viermächtekonferenz zu einer Ausſprache über das Donauproblem. An der Ausſprache nahm auch Miniſterialdirektor v. Kroſigk vom Reichsfinanzminiſterium teil. 5— Tagesumſchau Eine amtliche Zählung ergab, daß am 1. April im Hamburger Hafen 178 Schiffe auf— lagen mit einem Rauminhalt von 710779 Bruttotonnen. Der frühere öſterreichiſch-ungariſche Außen— miniſter Graf Czernin iſt Montag nacht im 60. Lebensjahr einem Herzſchlag erlegen. Großbritannien hat den 20 Millionen Dollar betragenden Reſt des im Auguſt v. Is. erhal— tenen Kredits von 200 Millionen Dollar zu— rückgezahlt. Die im Reichsarbeitsminiſterium geführten ſachverhandlungen für den Ruhrbergbau ſind ergebnislos geblieben. Die Entſcheidung liegt nunmehr beim Reichsarbeitsminiſter. Ein Erdrulſch droht italieniſches glädlchen zu vernichlen Ein eingeſtürztes Haus im Städtchen Villa Santo Stefano in der Nähe von Caſſino, das durch einen Erdrutſch ſchwer bedroht iſt. Der felſige Hügel auf dem das Städtchen etwa 200 Meter über dem Meeresſpiegel aufgebaut iſt, wurde durch Waſſer unterwaſchen und iſt zum Teil eingeſtürzt, zum Teil abgerutſcht. Ein ganzer Häuſerblock iſt bereits vernichtet, breite Riſſe in anderen Häuſern laſſen eine weitere Ausdehnung befürchten. i der Beeinfluſſung ſeines Urteils. Seine Fami⸗ lie, ſeine Freunde ſuchten ihn zu bewegen, ſich endlich einen ruhigen Lebensabend, den wohl⸗ verdienten Frieden zu gönnen. Hindenburg wies ſolche Erwägungen von ſich:„Ruhiger Lebensabend— die Zeiten ſind nicht danach.“ Ein anderes Wort:„Ich kenne nur einen Frieden für mich, das iſt der Friede in Deutſch⸗ land.“ Während er ſonſt nach dem alten Grundſatz lebt: früh ins Bett und früh aufſtehen, ſah man jetzt oft faſt die ganze Nacht hindurch Licht in ſeinem Arbeitszimmer. Tief bewegten ihn die Kämpfe, die um ſeine Perſon ausgefochten wur⸗ den. Zu einem Freunde ſagte er:„Ich hätte niemals gedacht, daß mein Name im deutſchen Volk Anlaß zu einem Streit geben könnte.“ Zuletzt ging er noch über eine Stunde am ſpäten Abend im Garten auf und ab. Dann ließ er ſeinen Staatsſekretär rufen und ſagte ihm ſchlicht:„Ich nehme die Kandidatur an“. Bad Dürkheim.(Tödlicher Motorradunfall.) Der Fabrikacbeiter Förderer aus Fiſchbach bei Villingen wollte mit ſeinem Motorrad, auf dem ſich noch ſeine 29 Jahre alte Schweſter befand, ein Auto überholen, als dieſes plötzlich in einen Hof einbog. Beim Verſuch, noch aus— zuweichen, fuhr Förderer gegen eine Telegra— phenſtange. Die beiden Perſonen wurden vom Motorrad geſchleudert und ſchwer verletzt. Förderer erlitt einen Oberſchenkelbruch, Nürnberg.(Bankier unter ſchwerer Anklage.) Gegen den 46jährigen Bankgeſchäftsinhaber Friedrich Brückner in Fürth hat die Staatsan⸗ waltſchaft Anklage erhoben wegen Vergehens und Verbrechens gegen das Depotgeſetz, des Betrugs, der Untreue uſw. und die Eröffnung des Hauptverfahrens vor der Großen Straf— kammer des Landgerichts Nürnberg beantrag die nunmehr nach Auflöſung des Landgerichts Fürth hierfür zuſtändig iſt. Die Verfehlungen, die Brückner zur Laſt gelegt werden, gehen auf mehrere Jahre zurück. Der Geſamtſchaden, der den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern erwächſt, wird vorausſichtlich über eine Million betragen. Drei Schwarzbrennereien aufgedeckt Bisher 11 Perſonen feſtgenommen. Bühl(Baden). Die behördlichen Nachfor⸗ ſchungen haben zur Aufdeckung von 3 Schwarz- brennereien im Bezirk Bühl geführt. Ein gro— ßer Teil der unter Umgehung des Monopol— geſetzes hergeſtellten Branntweine wurde nach Norddeutſchland, anſcheinend namentlich ins Rheinland, verſchoben. Bis jetzt ſind elf Per⸗ ſonen feſtgenommen worden.“ Lokales Der Schachtel⸗Stil. Im achtzehnten Jahr⸗ hundert ſuchten die„gelehrten Stände“ die Di⸗ ſtanz zum„gemeinen Manne“ in ihrer Schreib⸗ weiſe durch komplizierte Verſchachtelung der Sätze zu wahren. Als klaſſiſches Beiſpiel dieſes Schachtel-Stiles iſt uns in einem Kirchenarchiv folgender Predigttext erhalten geblieben:„Von der an dem bei der durch das in der vor dem Waſſerthore gelegenen Herberge einſchlagen— den Gewitter entſtandenen Feuersbrunſt geret— tete Handſchuhmachergeſellen ſich augenſchein— lich verherrlichenden Vatergüte Gottes“. Dalen für den 6. April Sonnenaufgang 5.25, Sonnenuntergang 18.41, Monvaufgang 5.21, Monduntergang 19.32 Uhr, 1520: Der Maler Raffael Santi in Rom geſt. (geb. 1483). 1528: Albrecht Dürer in Nürnberg geſt.(geb. 1471). 1870: Der Komponiſt Oskar Straus in Wien geb. 1884: Der Dichter Ema⸗ nuel Geibel in Lübeck geſt.(geb. 1815). 0„ 7 8 Seil wann werden häufer numerierk? Juſt vor dreihundert Jahren iſt die Mode aufgekommen, die Häuſer einer Straße links— ſeitig mit ungeraden, auf der rechten Seite mit geraden Nummern zu verſehen. Ein deutſcher und franzöſiſcher Baumeiſter machten, völlig unabhängig von einander, den Vorſchlag, die Häuſer in der genannten Art zu kennzeichnen. Frankreich und Deutſchland können alſo unab— hängig von einander den Ruhm für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, die Hausnummer erfunden zu haben. Zuerſt teilten die Erfinder das Los vieler gedankenreicher Köpfe: Sie fielen dem Spott anheim. In Deutſchland war es damals noch üblich, die Straße fortlaufend zu nu— merieren. Jedes neue Haus, das ins Staats- buch eingetragen wurde, erhielt auch eine neue Nummer. In Oeſterreich geſchah es in gleicher Weiſe. In England ging das nicht. Die Haus— numerierung ſcheiterte dort an der Tatſache, daß infolge des damals drüben herrſchenden Analphabetentums die meiſten Engländer die Hausnummer doch nicht leſen konnten. Da aber London damals ſchon eine große Stadt war, behalf man ſich, indem man alle Häuſer und Läden durch Schilder u. Zeichen kennzeichnete. Da nun dieſe gewöhnlich in die Straße hin⸗ einhingen, wurden ſie den Straßengängern ge⸗ fährlich. 1762 mußten daher die überhängenden Merkzoichen verboten werden. Einige Jahre ſpäter ſchrieb ein zweites Geſetz für alle Häuſer Benummerung vor. Auf dem Kontinent hatte ſich damals dieſe Art der Häuſerbezeichnung ſchon längſt durchgeſetzt.