„„ KT U. T.- Filmpalast! 1. Gine grandioſe 100% Tonoperette Die faschingstee Die weltbekannte Operette in 10 Akten. Preiſe: Die brillante, brachtvollste 100 K dunbuaehan U. r. Fllmpalast! 2. Das ergreifende gchanſpiel erſten Ranges Schande Ein gpitzenwerk erſten Ranges in 8 Akten. Werktags 40 Pfg., Sonntag 50 Pfg. Anfang halb 8 Uhr. Beſucht dieſe glänzende, unüberbietbare Großtanſchau! 3. Das Ton⸗Juſtſpiel kespenssersehlog Alles. Tränen. ——— Achtung Kinder! Morgen Sonntag ab 3 Uhr geht alles zu Tom Tyler für 10 f 8.— Lokale Nachrichten * Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat- blätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Der Aufſatz„Frühling an der Bergſtraße“ führt in die Landſchaft des erſten deutſchen Früh- lings, an die Bergſtraße, die ſich von Heidelberg an den Abhängen des Odenwaldes entlang gegen Norden hinzieht bis in die Nähe von Darmſtadt. Die Bergſtraße iſt nach den verſchiedenſten Geſichts- punkten hin behandelt und zeigt, daß dieſer Land— ſtrich zu den geſegnetſten Landſchaften Deutſchlands gehört.— Der Beitrag„Jugenderziehung und Heimſtättenfrage“ legt dar, wie die Umwelt, in der der Menſch lebt, ganz abſichtslos durch die den Sachen der nächſten Umgebung entſtrömenden Beeinfluſſung auf jeden einzelnen einwirkt. Des⸗ halb iſt es von höchſter Wichtigkeit, den Menſchen die Heimat erleben zu laſſen, eine Aufgabe, die dieſe Heimatbeilage anzuſtreben ſich bemüht.— Ein Stück aus Deutſchlands größter Notzeit, den 30jährigen Krieg, bringt die Fortſetzung des Auf— ſatzes„Vor 300 Jahren.“ * Ein Gewitter, wohl das erſte in die⸗ ſem Jahr, zog geſtern nachmittag um 3 Uhr über unſeren Ort. Ein Blitzſtrahl, dem gleich darauf ein ſtarkes Donnerrollen folgte, ſetzte die Einwohner in Schrecken. Nach kurzer Dauer verſchwanden die ſchweren, ſchwarzen Wolken gegen die Bergſtraße. * Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern am Dienstag, den 12. April die Eheleute Herr Heinrich Mich. Schmitt und Frau Maria geb. Schuſter. Dem Silberpaare unſere Gratulation.„Glückauf“ zur Goldenen! „Ein Wohltätigkeits⸗Abend. Be⸗ ſucht morgen Sonntag den Wohltätigkeitsabend der Samariterkolonne im Karpfenſaal. Bei dem ge— ringen Eintrittsgeld von 40 Pfg. haben Sie gleich⸗ zeitig ein Scherflein dazu beigetragen, um armen verunglückten und ſchwerkranken Mitmenſchen helfen zu können. Da erſtklaſſige Spieler aus verſchiedenen hieſigen Geſangvereinen mitwirken, wird es ſich für den Beſucher lohnen, einige frohe und heitere Stunden verleben zu können. Darum nochmals muß es am Sonntag den 10. April heißen: Wir alle gehen morgen Sonntag zu der Sameriterkolonne in den Karpfen.(Siehe auch Inſerat). * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags— dienſt Herr Dr. Blaeß. * Die Wahlzeit morgen Sonntag dauert von Vormittag 9 Uhr bis Nachmittag 6 Uhr. * Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Laut Verfügung des Herrn Miniſters des Innern vom 8. April ds. Is. wird zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung für das ganze Staatsge— biet das Zuſammenziehen und das Zuſammenhalten von Alarmbereitſchaften von Mitgliedern der poli— tiſchen Vereinen vom 9. bis 11. April, beide Tage einſchließlich verboten. Die Polizeibehörden ſind angewieſen dieſe Anordnung ſtrengſtens durchzuführen. Zuſammenkünfte von Angehörigen politiſcher Ver— einigungen die offenſichtlich zur geſelligen Unter- haltung oder zur Entgegennahme des Wahlergeb— niſſes ſtattfinden fallen nicht hierunter. Ein Autodiebſtahl und ſein Ende. Am Mittwoch Abend fuhr an der Tankſtelle des Herrn Georg Wunder in der Lorſcherſtraße ein mit drei Inſaſſen beſetzter Perſonenwagen vor, um zu tanken. Nachdem das geſchehen war, ſprangen ſie wieder in den Wagen und fuhren ohne zu zahlen davon, Richtung Lorſch. Die gleich hiervon ver— ſtändigte hieſige Polizei vermutete ſofort Autodiebe und telefonierten in dieſem Sinne nach Lorſch. Hier verſuchte auch der dienſthabende Gendarm den Wagen! anzuhalten, mußte aber, um ſein Leben zu retten beiſeiteſpringen, denn ſo ſchnell ſauſte der Wagen durch Lorſch. Die nun gleich benachrichtigten Nach- bargemeinden konnten keine Spur mehr von dem Wagen feſtſtellen. Nunmehr wurde das Auto, das einem Frankfurter Beſitzer geſtohlen war, herrenlos im Schwanheimer Wald aufgefunden. Die Diebe hatten ſich aus dem Staube gemacht, ſie hatten es vorgezogen zu verſchwinden, als ſie merkten, daß man ihnen auf den Ferſen war. Die Viernheimer im Mann⸗ heimer Stadion! Sp. Vgg. Amicita— IC Union Niederrad. Wir machen nochmals auf dieſes Treffen, das morgen nachmittag um 4,15 Uhr im Stadion zu Mannheim ſtattfindet, aufmerkſam. Im Vorſpiel 2,30 Uhr treffen ſich der Fußballverein Saarbrücken und der Rheinmeiſter Sportverein Waldhof um die ſüddeutſche Meiſterſchaft um 1,15 Uhr kämpfen die Schüler gegen die Gleiche von Sp. V. Waldhof. Dieſe Spiele find alſo nur ſehenswert und es wird ſicher kein Viernheimer Sportler es ſich entgehen laſſen, die Grünen im Kampf gegen den Main- Heſſen⸗Meiſter Niederrad um den Verbandspokal zu ſehen und ſie zu unterſtützeu. Der Eintrittspreis für Erwerbsloſe beträgt nur im Vorverkauf: Bei dem Preis für allgemeiner Stehplatz iſt uns ein Irrtum inſofern unterlaufen, als er nicht 60 Pfg. im Vorverkauf beträgt, ſondern 80 Pfg. Dieſer Platz koſtet an der Platzkaſſe 1 Mark. Wir geben den Spielern noch eine letzte Mahnung auf den Weg. Sie mögen morgen alles einſetzen, was nur möglich iſt. Morgen gilt es nicht nur den Namen der Sportvereinigung, ſondern unſeren Heimatort zu vertreten. Jeder Sportler iſt morgen abend auf die Reſultate im Radio geſpannt und wir ſind überzengt davon, daß ein Sieg verkündet werden wird, wenn die Mannſchaft bis zum Schlußfpiff mit dem alten, vielgerühmten Kampfgeiſt das Spiel durchführt. Gibt es noch Zweifel, wer am 10. April zu wählen iſt? 7655 Wahlberechtigte. Zu der morgen Sonntag ſtattfindenden Reichspräſidentenwahl ſind in unſerer Gemeinde 7655 Perſonen wahlberechtigt. Beim 1. Wahlgang vor 4 Wochen waren es 7577 Perſonen. * Zuſammenſtoß Auto und Fuhr⸗ werk. Heute Vormittag gegen 10 Uhr ereignete ſich an der Straßenkreuzung Rathaus. Lorſcherſtraße ein Unglücksfall bei dem glücklicherweiſe Menſchen— leben nicht zu Schaden kamen. Ein Perſonenwagen von der Waſſerſtraße und ein Fuhrwerk von der Rathausſtraße kommend ſtießen zuſammen, wobei an dem Fuhrwerk die Deichſel verbrochen und das zu Fall gekommene Pferd zerſchunden wurde. An dem Perſonenwagen wurde die Windſchutzſcheibe demoliert und auch ſonſtiger Schaden verurfacht. Die Schuld⸗ frage iſt noch unbeſtimmt. Central⸗Filmſchau Bomben auf Monte Carlo in Viernheim. 1. Eine Nacht in Monte Carlo 2. Das iſt die Liebe der Matroſen Die ganze Welt kennt dieſe Melodien. Die ganze Welt ſpielt, tanzt und ſingt dieſe ſchmeichelnde und ſchmiſſige Schlager. Die ganze Welt wird dieſen Bomben⸗Tonfilm ſich anſehen. Mit Hans Albers, dem tollen Kapitän in Liebes- und ſonſti⸗ gen Abenteuern, auf hoher See, an der Küſte der Riviera und in den Spielſälen von Monte Carlo — das verſpricht buntes, aufregendes Geſchehen, voller Humor und Senſationen, voller Lachen und Spannung. Ein reizendes Tonfilmwerk für jeden, der ſich einmal bombenmäßig amüſieren will. Die⸗ ſer herrliche Tonfilmſchlager iſt mehr tauſendproz. als hundertproz., es iſt eine Tonfilmkanone, die man unbedingt geſehen und gehört haben muß. Stimmungsvoll, humoriſtiſch forſch und mitreißend — ſo ſind die entzückenden Schlager, ſo iſt der ganze Tonfilm, der Sie begeiſtern wird. Als 2. Ufafilmwerk zeigt man„Pori“, ein Film aus dem afrikaniſchen Buſch Wahre und aufregende Be— gebenheiten von Farmerfamilien im Urwald mit wilden Tieren und kriegeriſchen Negern bildet der Inhalt dieſes überaus ſpannenden Filmwerkes. Als Einlage: Der Luſtſpielſchlager der Woche. Dieſes Programm, das wieder dem Central-Filmpalaſt alle Ehre macht, kann allen zum Beſuch beſtens emp⸗ fohlen werden Der weiteſte Weg lohnt ſich Des allzu teuren Tonfilms wegen muß ein Zuſchlag von 10 Pfg. eintreten. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen iſt ſtets der Beſuch des Central Film⸗Palaſtes. 1. Eine Nacht in Monte Carlo. 2. Das iſt die Liebe der Matroſen. Dieſe gute Idee konnte nur eine Frau haben! Nämlich das altmotiſche Sand Seife⸗Soda⸗Gerät, mit dem man wenig anfangen konnte durch zeitge⸗ mäßigen Wandhalter für Perſil, Ata und i Mi zu erſetzen. Das Umfallen und Naßwerden der Pakungen hat damit aufgehört und— die Laufereien! Denn mit einem Griff haben Sie jetzt das zur Hand, was Sie gerade brauchen. Den 17 Groſchen für das ſchmucke nützliche Ding werden Sie niemals nachtrauern. In allen beſſeren Haushaltgeſchäften iſt der Wandhalter zu haben. Gottesdienst Orduung der katholiſchen Gemeinde V'heim 2. Sonntag nach Oſtern. 10-ſtündiges allgemeines Gebet zur Sühne für die Schändung des Allerheiligſten. Es handelt ſich bei dem Einbruch in die Kapelle des Hoſpitals nicht in erſter Linie um den Speiſe⸗ kelch, ſondern um die heiligen Hoſtien, die in dem⸗ ſelben noch enthalten waren. Wer weiß, wo ſie ſich befinden und wohin ſie gekommen ſind! Hierin liegt die ſchreckliche Schändung des Heilandes ſelbſt, der nach unſerem Glauben in jeder heiligen Hoſtie wahrhaft, wirklich und weſentlich zugegen iſt. Da⸗ für ſoll von der ganzen katholiſchen Gemeinde am Sonntag in 10ſtündiger öffentlicher Betſtunde eine Sühne dargeboten werden. Möge das katholiſche Viernheim am Sonntag zeigen, daß es die Gottes⸗ ſchändung mit Abſcheu erfüllt und im Glauben an die Gegenwart Jeſu im Allerheiligſten Altar⸗ ſakramente unerſchütterlich feſtſteht. Die Gottes- dienſtordnung iſt folgende: 7, 8, 9 und 10 Uhr hl. Meſſen. Von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends öffentliche Betſtunden wie am Sonntag des Großen Gebetes. Betſtunde für die ganze Ge⸗ meinde abends von 6—7 Uhr. Während des Sonntag Nachmittags von 4 Uhr an Gelegenheit zur hl. Beicht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr Requiem für den in Heidelberg Hans Müller. 3¼7 Uhr 1. S.⸗A. für ledig 7 Marg. Wedel. Dienstag:/ 7 Uhr 2., ⅝ 7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig f Marg Wedel. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Alfons Hans Hanf und beiderſeitige Großeltern. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Phil. Sax 3., Ehe⸗ frau Marg. geb. Winkenbach, beiderſeitige Eltern und Angehörige. Donnerstag:/ 7 Uhr 1., ¾7 Uhr 2. S.⸗A. für ef Schulkind Otto Leonhard Hofmann. Freitag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für 7 Schulkind Otto Leonhard Hofmann. / 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Wunderle 2 und A. M. Wunderle, Eltern Joh. und Marg. geb. Niebler. 3/7 Uhr beſt. Amt für Adam Baureis 1., Chefrau Eliſab. geb. Stumpf, Sohn f Krieger Phil. und deſſen Ehefrau Luiſe gebor. Kempf. Samstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Adam Hof⸗ mann 2., Söhne: Peter, Adam und Friedrich. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Heckmann 1. und Familie Gg. Schneider 2. 3/7 Uhr beſt. Amt für Jakob Hook 12. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag boi den Barmherzigen Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. heilige Kommunion der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation; zugleich gemeinſchaftl. Kommunion für die Kinder der Fräulein Kärcher und Krimmel und der Herren Lehrer Mandel und Touſſaint. Die Mädchen beichten am Freitag Nachmittag von 6— 7, die Knaben Samstag 2 Uhr. Dienstag 8,30 Uhr Verſammlung der Oberabteilung der Jünglingsſoda⸗ lität im Freiſchütz. Donnerstag 8,30 Uhr Verſammlung der Unterabteilung im Freiſchütz. Nächſten Sonntag General⸗Kommunion des Arbeitervereins aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. April 1932. 2. S. n. Oſtern Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Freitag, den 15. April 1932 Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Iſchias, Herenſchuß, Glie⸗ 0 1 5 U. derreißen, Neuralgie (Nervenſchmerzen) Gicht! Gern fee ich 0 en los ein einfaches Mittel mit, das wir und zahlreichen Patienten in kurzer Zeit half. Ueber 4000 Dankbriefe!(Ich verkaufe nichts). Hranken schwoster Margret eher, Wiesbaden in. 46 Ver æu Hruipeu ersotelit walili Cuclitàt. iernheimer Anzeiger ebener Tageblatt—. Biernhelmer NachrHter) der Som- und Feierta Viernh eimer preis monatl. 5d erf ade ee en t.—ratisbeila en: Sbchenl, das ache illuſtrierte alp ſahrich einen Fahr ee latt„Sterne und kalender.—— Annahme von Abonnements 1 455 rplan ſowie einen Wand⸗ der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 8 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21477 Amt tan a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 83 heſſiſche Landvolkparkei und Reſchspräſidenlenwahl Darmſtadt, 8. 4. Der Vorſtand der Heſſiſchen Landvolkpartei, Landtagsabgeordneter Glaſer, gibt zur Klarſtellung folgendes bekannt: Der Reichslandbund und die Deutſche Landvolk⸗ partei ſind zwei vollſtändig getrennte freie Or⸗ ganiſationen und haben in ihrer geſamten Tätigkeit ſowie in ihren Verwaltungen keine näheren Verbindungen, ſind alſo vollkommen unabhängig voneinander. 1. Der Reichsland⸗ bund iſt eine freie berufsſtändiſche Organiſa⸗ tion. Nach einem Beſchluß ſeines Vorſtandes hat ſich der Reichslandbund für politiſch neu⸗ tral erklärt. Wenn jetzt durch den geſchäfts— führenden Präſidenten, Herrn Graf Kalckreuth, ein einſeitiges Eintreten für Hitler bekanntge— geben wird, dann kann dies nur als Bruch der Neutralität gezeichnet werden. 2. Der Heſſiſche Landbund iſt eine Unterorganiſation des Reichslandbundes. Ein Mehrheitsbeſchluß über politiſche Neutralität wurde vor einigen Wo⸗ chen bekannt gegeben. Auch zur jetzigen Reichs— präſidentenwahl wurde vom Vorſtand Neutra— lität beſchloſſen und für die Mitglieder bleibt dadurch frei, für Hindenburg oder Hitler zu ſtimmen. 3. Die Deutſche Landvolkpartei iſt eine politiſche freie Organiſation auf nationa— ler berufsſtändiſcher Grundlage, iſt gleich dem Reichslandbund über ganz Deutſchland ver- breitet. Im Vorſtand der Partei, ſowie in dem erweiterten Vertretertag wurde zur Reichs- präſidentenwahl einſtimmig beſchloſſen, für Hindenburg einzutreten. 4. Die Heſſiſche Land⸗ volkpartei wurde erſt gegründet infolge des politiſchen Neutralitätsbeſchluſſes des Heſſ. Landbundes. Die Heſſiſche Landvolkpartei iſt ebenfalls freie Organiſation auf nationaler konſervativer berufsſtändiſcher Grundlage. Die Organiſation iſt der Reichspartei„Deutſches Landvolk“ angeſchloſſen und ſteht mit dieſer in guter Zuſammenarbeit. Die Heſſiſche Land— volkpartei tritt gleich der Reichsorganiſation auch am 10. April für die Wahl des General— feldmarſchalls von Hindenburg als Reichsprä— ſident ein. S 2 2 helſen verbietel Alarmbereilſch aflen politiſcher Parteien Darmſtadt, 8. 4. Ebenſo wie in Preußen und Bayern hat auch der heſſiſche Innenmini⸗ ſter für ganz Heſſen Alarmbereitſchaften poli— tiſcher Vereinigungen vom 9. bis 11. April verboten. Die Polizeibehörden wurden ange⸗ wieſen, die Anordnung aufs ſtrengſte durchzu— führen. 1„. Fe“ Berpflichtung zur Ausnutzung des Danziger Hafens Genf, 8. 4. Die Gdinger Frage wurde in dieſen Tagen von einem Juxiſtenausſchuß des Völkerbundsrats eingehend behandelt. Das von dieſem Ausſchuß erſtattete Gutachten be⸗ ſtätigt die auch von dem Danziger Völker⸗ bundskommiſſar ausgeſprochene Anſicht, daß aufgrund früherer Entſcheidungen der Völker— bundsinſtanzen eine Verpflichtung Polens zur vollen Ausnutzung des Danziger Hafens be— ſteht, daß dieſe Verpflichtung ſich nicht nur auf den Eiſenbahnverkehr erſtreckt, daß ſie für den Perſonen⸗ und Warenverkehr in gleicher Weiſe gilt, und zwar nicht nur für den polni⸗ ſchen, ſondern auch für den Tranſitverkehr durch Danzig. Mord Donnerstag vormittag fand ein landwirt⸗ ſchaftlicher Arbeiter beim Aufladen von Dung in einer Dunggrube die Leiche eines 82jähri⸗ gen Mannes. Die Gendarmerie alarmierte Staatsanwaltſchaft und Landeskriminalpolizei Worms, die gemeinſam die weiteren Er⸗ mittlungen, die noch andauern, ſofort aufnah⸗ men. Die Leiche wies zahlreiche ſchwere und gräßliche Verletzungen am Kopfe auf. Man nimmt an, daß der Unglü cliche erſchlagen wurde. Doppelſelbſtmord Alzey, 8. 4. Die in den fünfziger Jahren ſte— henden Eheleute Getreidehändler Kord⸗Ruwiſch haben in der vergangenen Nacht durch Gas⸗ vergiftung den freiwilligen Tod geſucht und gefunden. nachts noch in der Stadt geſehen. Als er heim⸗ gekommen, ſetzte er ſich mit ſeiner Frau vor den Gasherd und öffnete die Gashähne. Der Ver⸗ giftungstod muß ſchon früh eingetreten ſein, da die Leichenſtarre bereits geſtern morgen bei Auffinden der Vergifteten feſtgeſtellt wurde. Was das Ehepaar zum freiwilligen Tode ver⸗ anlaßte, iſt nicht bekannt, doch dürfte es aus Briefen, die ſie an Verwandte und Bekannte hinterlaſſen haben, hervorgehen. der koke Hauptmann Von Walter Velten. Der Befehl iſt ausgeführt.— Das Flug- zeug kehrt zurück.— Der Feind hat keine Ge⸗ heimniſſe mehr. Klar und überſichtlich zeigt die Skizze in der Taſche des Hauptmanns die Stellungen, die Artillerieſtützpunkte, die Mu⸗ nitions⸗ und Proviantdepots. Mit ſtolzer Freude lenkt der Pilot ſeine Maſchine dem Ausgangspunkte ſeines Unternehmens zu. Schon liegen die ruſſiſchen Gräben unter ihm. Was kümmert den Tapferen das wieder ein— ſetzende Feuer, er ſpottet der pfeifenden Ku⸗ geln, der berſtenden Schrapnells.— Noch we⸗ nige Minuten, dann iſt es geſchafft. Dann werden die deutſchen Geſchütze zu ſprechen be— ginnen und die feindlichen Poſitionen zer⸗ hämmern. Und wenn die grauen Männer dort drüben aufſpringen, dann Bruder Ruſſki, denk an den Flieger. Ein graues Wölkchen.— Ein Krach.— Zwi⸗ ſchen den erſten Erdwällen ſtürzt das Flug⸗ zeug zu Boden. Für eine deutſche Frau, fern in der Heimat, hat die Sonne keinen Glanz und die Blume keinen Duft mehr. Ein Hügel, an dem ſie weinen und den ſie pflegen darf, iſt der letzte ihrer Wünſche.—— Die Politionen des Fein— des ſind noch nicht zerhämmert.— Die grauen Männer liegen noch immer ſtill. Ein Tag, eine Nacht und wieder ein Tag ſind vergangen. Der tote Hauptmann wartet auf ſein Grab.— Der Armeeführer auf die Skizze.——— Ueber Freund und Feind lieat eine ſternen— Der Ehemann wurde gegen 1 Uhr Zeitung (Biernhetmer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e Nacht.— Zwei waffenloſe Männer arbei— ſich mit Fir ern und Zehenſpitzen über s Feld.— Ein Le int und ein Unteroffi⸗ 1 5— Langſam nähern ſie ſich dem Ziel.— Erreichen es endlich. Der Hauptmann wird aus dem Apparat gezogen, in eine Ze tbahn gehüllt. Der Rückweg beginnt.——— Eine Leuchtkugel steig gegen den Himmel.— Die Hölle iſt los.— Durch das entſetzliche Feuer, durch das Krachen und Pfeifen ſchiebt ſich der Leichenzug. Rechts und links, von allen Seiten, ſchlagen die Geſchoſſe in den Boden. Die Nacht iſt erleuchtet, ſie brüllt, tobt und bebt. — Ein Drittel des Weges iſt zurückgelegt.— Der Unteroffizier reißt an der Zeltbahn, bäumt ſich 0 ſinkt zurück und rührt ſich nicht mehr.—— Der Leutnant iſt allein mit zwei Toten und dem Tod.— Vergeblich bemüht er ſich, mit der einen freien Hand den toten Hauptmann weiterzuziehen. Soll er allein? — Soll das Opfer des Hauptmanns, des Un⸗ teroffiziers, vergeblich geweſen ſein?— Sol⸗ len noch mehr tapfere Annen das Leben 1 Spiel ſetzen?— Der Leutnant packt die Zelt⸗ bahn mit den Zähnen, ändert die Richtung und arbeitet ſich unendlich langſam und qual— voll weiter. Der tote Hauptmann deckt die dem Feuer zugekehrte Seite des Kameraden. Als der neue Tag heraufdämmert, iſt das Werk vollbracht, iſt die Leiche geborgen, die Skizze in der Hand des Generals. Die Ge— ſchütze beginnen zu dröhnen. Als der Tag ſich ſentt, ſpringen die grauen Männer aus der Erde und überrennen den Feind. Ireude am Garken Freude, um die nicht geworben wurde, iſt keine reine Freude. Der Garten belohnt uns für die aufgewandte Mühe tauſendfältig. Wie lieblich iſt doch das erſte Sproſſen und Blühen, das wir jetzt wieder erlebt haben. In dieſem Jahre gibt es ſchon früh Leberblümchen, Pri— mulaacaulis, Schneeglöckchen, Chriſtroſen und Megaſea, den dicklaubigen Steinbrech mit ſei⸗ nen friſchroſafarbigen Blü don. Sogar das Pfauenauge und der Zitroncter machten ſchon ihren Beſuch bei den ihnen befreundeten Blumenkindern. Schon vieles blül n Vor⸗ frühlingsgarten, eine Freude löſt die andere ab, ein ſtrahlendes Naturwunder folgt dem an— deren. Welche Möglichkeiten der Blumenpracht gibt die einfache Primel. Sie beginnen mit der ſtengelloſen Primula veris, es folgen die Kreu— zungen, die in den hochwachſenden Elatior— 49. Jahrgang Arten die Blüte bis Ende Mai verlängern. Er⸗ innern wir uns an die vielen Edelſteine, die ſich alle Primeln nennen, wie die japaniſchen, die Kaſchmirprimeln, die Sieboldi-Arten, die als Blütenkiſſen im Garten liegenden Juliä— und Helenä-Sorten, die in den ſchmelzendſten und leuchtendſten Farben prangenden Primula Beeſiana und Buleſiana, die Etagenprimeln und viele, viele andere mehr. So geht es weiter das ganze Frühjahr, durch den Sommer bis in den Spätherbſt hinein durch Mohn- und Ritter⸗ ſporn⸗, Phlor- und Dahlien- und Chryſanthe⸗ num⸗Zeiten. Welche Farben, welcher Duft um— gibt uns im Garten im Juni und Juli zur Roſenzeit, welche Mannigfaltigkeit bringen uns die Buſchroſen und welche Farbenfülle die Rankroſen. Aber nicht nur Genüſſe ideeller, ſondern auch materieller Art bietet uns der Garten. Man denke an die duftenden Erdbeeren, die aromati— ſchen Pfirſiche, die ſaftigen Birnen und die würzigen Aepfeln und zugleich daran, mit wel— cher Blüten-Ueppigkeit ihre Träger den Garten verſehen. Jetzt iſt es die rechte Zeit, zu dem allem die Grundlage zu ſchaffen. Ein tüchtiger Fachmann wird uns gerne an die Hand gehen, wo unſer Wiſſen verſagen ſollte oder unſer Können nicht ausreicht. Helfen wir aber bei der Anlage, ſo— weit es unſere Kraft erlaubt, fleißig mit. Gar⸗ tenarbeit bringt Geſundheit, Selbſtgeſchaffenes geht am innigſten in unſeren Beſitz über und bereitet uns die größte Freude! Lokales Dalen für den 9. April Sonnenaufgang 5.19, Sonenuntergang 18.46, Mondaufgang 6.3, Monduntergang 23.7 Uhr. 1848: Helene Lange, Führerin der deutſchen Frauen-Bewegung, in Oldenburg geb.(geſt. 1930). 1886: Der Dichter Viktor v. Scheffel in Karlsruhe geſt.(geb. 1826). 1925: Der Verlags- buchhändler Fritz Baedecker in Leipzig geſt. (geb. 1844). Dalen für den 10. April Sonnenaufgang 5.42, Sonnenuntergang 19.12, Mondaufgang 6.54, Monduntergang— Uhr. 1864: Der Komponiſt Eugen d' Albert in Glas⸗ gow geb. 1878: Der Induſtrielle Albert Borſig in Berlin geſt. 1924: Der Induſtrielle Hugo Stinnes in Berlin geſt. Nah und Jern Mosbach.(Ein fideles Gefängnis.) Einige junge Leute waren kürzlich in einem Orte in Hockenheim.(Der naſſe Tod.) Der 4 Jahre alte Sohn des Taglöhners Karl Scholl iſt ge⸗ ſtern in den Kraichbach geſtürzt und ertrunken. Er trat zu weit an den Straßenrand, fiel die Mannheim.(Abgeſtürzt.) In Käfertal iſt die 33 Jahre alte Ehefrau eines Heizers beim Abhängen von Wäſche in der überbauten Hof⸗ einfahrt durch den mangelhaften Belag aus be⸗ Neuſtadt a. d. Hdt. ſtatt. Da trotz der Wirt⸗ ſchaftsnot auch heute noch weite Kreiſe auf das Kraftfahrzeug angewieſen ſind, iſt die Nach⸗ frage nach gebrauchten, preiswerten Kraftfahr⸗ zeugen ſehr groß, da die Kaufkraft für die An⸗ ſchaffung neuer Fahrzeuge vielfach fehlt. Es kann deshalb auch bei der diesjährigen Auto⸗ Meſſe, die wieder einen guten Ueberblick über den pfälziſchen Markt an gebrauchten Kraft⸗ ſahrzeugen geben wird, mit einem ſtarken In⸗ tereſſentenbeſuch gerechnet werden. St. Martin.(Zu Tode gefallen.) Einen nicht geringen Schrecken erlitt die Frau des Weingutsbeſitzers Valentin Hermuth. Als ſie vom Felde heimkehrte, fand ſie ihren 60 Jahre alten Mann tot vor. Er war von der Speicher— treppe gefallen, wobei er ſich ſchwere innere Verletzungen zugezogen hatte. Der Tod war unmittelbar nach dem Sturz eingetreten. Heidelberg.(„Vater Mang“ 83 Jahre alt.) Ein hochverdienter Schulmann, Studienrat a. D. Adolf Mang von der Oberrealſchule Hei— delberg, feierte in voller Geiſtesfriſche ſeinen 83. Geburtstag. Während des Weltkrieges pflegte Mang die Verwundeten in allen Laza⸗ retten Heidelbergs ſo treu, daß ſie ihn nur ihren„Vater Mang“ hießen. Auch im Feuer⸗ ſchutzweſen hat Mang wichtige Erfindungen gemacht, ſo die, wie man mit Aſche alle klei— neren Entſtehungsbrände(ſelbſt von Benzin uſw.) leicht ſelbſt löſchen kann. Für dieſe Er⸗ findungen und ſeine unentgeltlichen Feuer⸗ ſchutzſchriften erhielt Mang vom deutſchen, ba— diſchen und württembergiſchen Feuerwehrver— band das Ehrenkreuz, ihre höchſte Auszeich nung. der Nähe von Mosbach wegen Ueberſitzens verurteilt worden. Da ſie die Geldſtrafe nicht bezahlen konnten, erhielten ſie 1—2 Tage Ar⸗ reſt. Eines ſchönen Tages wurde nun, wie im „Mosbacher Volksblatt“ erzählt wird, die ganze Geſellſchaft in den Ortsarreſt geſteckt. Die jungen Leute richteten ſich dort häuslich ein. Die vollen Moſtkrüge gingen durch das vergitterte Fenſter ein und aus. Auch für Eß⸗ und Rauchwaren war gut geſorgt. Als jedoch die Fröhlichkeit zu laut wurde, mußte der Fi⸗ delitas und der Zecherei Einhalt geboten wer— den und der Reſt der Strafe ſoll ſchlafend ver— büßt worden ſein. f a Wiesbaden.(700 000 RM der Steuer ent⸗ zogen.) Die Durchſuchung der Finanzfahn⸗ dungsbeamten in der Villa des Kaufmanns Hermann Deppe, der ſich während des Aktes erſchoß, hat ſchwerbelaſtendes Material erge— ben. Deppe beſitzt ein in der Schweiz nieder⸗ gelegtes Barvermögen von 700 000 RM, das der Verſteuerung nicht unterlag und auch nicht angemeldet war.— Neben dieſer Steuerhin— terziehung hat ſich Deppe auch der Effekten⸗ ſchiebung ſchuldig gemacht, die er durch Ver mittlung kleiner Banken in Wiesbaden, Mainz, Bingen und Kreuznach beging. Hier finden augenblicklich die entſprechenden Erhebungen durch das Frankfurter Finanzamt ſtatt. Böſchung hinab und ſtürzte ins Waſſer. Die Leiche konnte geborgen werden. Karlsruhe.(Falſchmünzer vor Gericht.) We⸗ gen Münzverbrechens hatte ſich vor dem Schöf⸗ fengericht der 31 Jahre alte Maurer Franz Zotz aus Oberöwisheim zu verantworten, der im Herbſt v. Is. in ſeinem Keller falſche fünf Mark Stücke hergeſtellt und in Umlauf ge⸗ bracht hatte. Das Gericht verurteilte Zotz we⸗ gen Falſchmünzerei zu acht Monaten Gefäng⸗ nis. Die beiden Mitangeklagten kamen mit Gefängnis von zwei Monaten bezw. ſechs Wochen davon. Karlsruhe.(Die Bierpreisſenkung.) Der Badiſche Gaſtwirteverband teilt uns mit, daß ab Montag, den 11. April 1932, die vom Preis⸗ kommiſſar verfügte Senkung des Bierpreiſes in ganz Baden einzutreten hat. Das Drei— zehntel Liter Glas Lagerbier koſtet ab Mon⸗ tag 20 Pfg., das Dreizehntel Liter Glas Ex⸗ portſpezial- oder Tafelbier 24 Pfg. Wie der Preiskommiſſar dem Badiſchen Gaſtwirtſchafts— verband mitteilt, ſind die Bezirksämter be— rechtigt, bei Hotels, Cafés und Lokalen mit beſſerer Aufmachung einen höheren Ausſchank— preis für Bier auf Antrag zu genehmigen. trächtlicher Höhe abgeſtürzt. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt in das Städt. Kran⸗ kenhaus eingeliefert. N 1 1* i rſch 18 3 7 U 7 1 S ol 0 lber⸗ Fruchtbarkeit, Burg „Weiter in der Ferne leuchtet dung 2 ch in Schönau und auf dem Heiligenberg ehden, to d Rheines öffnei, il iſche Kul⸗ ſen ha⸗ in knorriger ge nicht Zweigen rü! äumen lag. Si F ſtattlichen, den, wo jener Wetter von Strahl, 7 1 inen Nutz vielbegehrt und durch Kriege cht. Ueber Häu mliche türmten ſie die Windeckburg ichte Kät⸗ 7 * Duft jeder la Ss aus der eihundert m nahm auf d Gönnheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Das fünfjährige Töchterchen des Arbeiters Weil wurde, als es die Straße überſchreiten wollte, von dem Lieferwagen des Händlers Hörtel aus Alsheim überfahren. Mit ſchweren inneren Verletzungen und Knochenbrüchen wurde das Kind ins Krankenhaus Bad Dürkheim gebracht. Mutterſtadt.(Schweres Unglück durch Sturm.) Am Donnerstag nachmittag ereignete ſich hier infolge eines orkanartigen Sturms, der teilweiſe mehrere Dächer abdeckte, ein ſchweres Unglück. Der Kran, der beim Bau des Waſſerturmes verwendet wird, hatte ge— rade eine größere Holzlaſt in die Höhe ge— zogen, als er durch einen heftigen Windſtoß zu Fall gebracht wurde und auf das gegen— überliegende einſtöckige Haus fiel. Das Dach wurde vollſtändig zertrümmert und die Decke des erſten Stockes teilweiſe eingedrückt. Die Holzlaſt des Krans ſtürzte in den Hof, wo ſich glücklicherweiſe aber niemand aufhielt. Die 5 0 5 Ehefrau des Hausbeſitzers Kaiſer war bei Be— Walldorf.(Der Vermißte gefunden.) Vor 11 6 e ee 5750 l 985 15 5 8 He ginn des Sturmes zu Nachbarsleuten gegan— einigen Wochen wurde der Sohn des Arbei⸗ 5 e e e 5 35 775 255 e 7. gen, während ihr Mann in Ludwigshafen be— ters Georg Mayer wegen verſchiedener Ein⸗ ſchäftigt war, ſodaß auch der Einſturz des 8 8 555— en N 7 51 N. 0 11 1 2 Urls 8 bruchsdiebſtähle in das Gefängnis eingeliefert,, aug Menſchenle. e vo er in Unterſuchungshaft ſitzt. Der Vater Krans Menſchenleben nicht gefährdete. Der wo er in Unterſuchungshaſt ſib. 8 Kranführer Hermann, der mit dem Kran etwa nahm ſich deſſen Verfehlungen ſo zu Herzen, 18 deter ef hig 8 Set l 1 2 1500 2 71 8 15 Meter tief abſtürzte, kam ohne Schaden da— daß er ſich vor zwei Tagen plötzlich mit dem] don Rad entfernte. Er wurde noch am Dienstag 5 5 und Mittwoch im Wald von fremden Leuten Neuſtadt a. d. Hdt.(3. Pfälziſche beobachtet. Nachmittags wurde er dann im Meſſe.) Die jährlich einmal veranſtaltete Auto⸗ Hardtwald am„Langen Berg“ erhängt auf— Meſſe für gebrauchte Kraftfahrzeuge findet gefunden. dieſes Jahr zum dritten Male am 1. Mai in G den waren. „deren hoch Mönche er⸗ 0 heim, einer t des Boni⸗ 0 10 1 1 f 1 8. Jahrgang bezeugen jenen m ies f ver Strahlenburg ſteht e Land beherr ſtal der, wenn das üppige Land, das ſe f f n, führt ſeinen. für eine ſegen en Landen der Ber 1 * Kloſter rg, in das vor rkloſter von ühlings. og die Gründung als Tocht— 0 L 0 t Neuburg bei Heidelbe ſich von dieſer üßen Tr imnisvolle 5 ch en 3 in ls der gehe se ieſe bol der Ritterzeit, künden chon Lorſch ſich kräftig andes, da röm altete und eine immerh fa ten beitrug. Die vielbe⸗ d eit von ender der L von Kämpfen und 90 em Boden in reichem Maße. p ogen auch dieſen Teil des„Zehnt⸗ Wanderziel von maleriſcher 0 jene . So mußte rbereiten. Die wehrhaften bauten die Starkenbur ragender Bergfried we Weinhe twillen ſoll das ſchl Vater, Haus und Ho Oben auf der Fliederſtrauch, und w ernüchtern, d ein g bei Heppenhei noch durch altertür iktiner ein 7 * eſes cher Handel hier w hr lange währende Friedens chwung, zu dem die f Sy Kloſters Lorſch am mei ters in d die 0 hlenburg bei Schr der S 3 izt ein ir wollen die holde Sa ithin das e uns berichtet, daß unter ſeinen je Land chen, 1 1 t unter der Wirkſamkei r erf genen Au Bemed den ſich in ben. Sie künden von durch tzungen von Lor litterung, gte Kätchen Blütenmeer des Fr ckar, 2 7 1 das alte Lopodunum, chnitt der Geſchichte d chuf. Das Chriſtentu Ebene des Neckars un ſi ſp . Um ſeine die * * * tigungsmauern und feſte Plätze, wie etwa e ßen Befef Be eit im Igepein Berauſchender aber a Sage iſt der herrliche Anblick, der gegen Angriffe vo ingen fin i S Die tif ahren Stra itigkeit des K le w römif im, einem auch d eichlich weiß zieht der N . LC N U 2 en ſein mag t blühende „chen von Heilbronn Kein Wun nießern Schätze ſammelte, heimgeſucht wurde. miſche landes“. * geweſ 0 Andere Burgen wieder, ie Bogen durch has tius einen e fa des ſprung auf urück, wie au ſt da rühmte, erhaltene Königshalle Karolingerzeit iſt heute noch rechten Rheinufe Ladenburg, jähriger Dauer f. Sie dli N Ab tur, le ſtraße. nigen Irf einſ heute in ihrer Ruine der Burgherr von Stra ſer reizvollen Städt Schönheit. ebenfalls von Zer die ſich aus ihr erga zen und mutigen Hel reiche ben. aus au unverg 1 3 ſeir L. aft f⸗ äuſer i die den irch di an äuſer. iſerer April 1932 ichem t ge 0 Mei⸗ Wã hen Gebilde aus dem ch ße zu 5 Von Willy Oeſer. 8 5 unſt ul ie Natur 7 1 n Hügeln fen uſch Bruchſal.(In die Windſchutzſcheibe geflogen.) Geſtern vormittag erfolgte vor dem Zigarren— haus Moſer ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwi— ſchen einem Pfälzer Lieferwagen und einem Frankfurter Perſonenwagen. Der Zuſammen— ſtoß war derart ſtark, daß eine im Perſonen— wagen ſitzende Dame in die Windſchutzſcheibe geſchleudert wurde und erhebliche Schnittver— letzungen davontrug. Sie erlitt einen Ohn— machtsanfall und mußte vom Platze getragen werden. Mühlhauſen.(Mit dem eigenen Schal er— würgt.) Die Frau des Kaufmanns Schoettli in St. Ludwig geriet mit ihrem loſe herabhän⸗ genden Schal in den Transmiſſionsriemen der Eismaſchine und wurde binnen weniger Se— kunden, ehe noch der Mann die Maſchine ab—⸗ ſtellen konnte, erwürgt. Neuſtadt a. d. Hdt.(Kündigung des Tarifs der Weinbergarbeiter.) Die Arbeitgeber des . 1 n und tie en der ihrer g im alten 9 1 * N tändnis für d n Füf U Tap Vel 8 erg ſch, von Grün e weiſe * 0 chmückt dur tre ſe B leri N Auto⸗ tein, das in breiten 10 e de Gießen.(Drei Jahre Gefängnis für einen Autoräuber.) Mitte Januar d. J. wurde in Ober-Roßbach(Kreis Friedberg) der ſchon viel ſach vorbeſtrafte Hermann Rohr verhaftet, als er gerade in das dortige Rathaus einbrechen wollte. In ſeinem Beſitz fand man ein Perſo— nenauto, das er am Abend vorher in Uſingen geſtohlen hatte. Bei der Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß er auch noch anderwärts, u. a. in Butzbach, Auto- und Motorraddiebſtähle began gen hatte, wobei er jedesmal die Fahrzeuge ſo fange benutzte, bis ſie nicht mehr funktionierten und er ſie dann einfach ſtehen ließ. Das Gieße ner Schöffengericht verurteilte ihn wegen ſei ner Räubereien vor einigen Wochen zu 1,5 Jah ren Gefängnis. Da dieſe Strafe dem Staatsau d sc dieſe N ö 5ef hängen des Odenwaldes ühllos, wie wir das bei idelberg und dem ſchlank Hei 1 1 Frühling an der Bergſtraße „und auch den alten Ger⸗ efallen. Zeugniſſe ihrer manen hat es da nicht ſchlecht ge reich geſ f Kirchlein dünkt uns in der n an dem rn und der Bekrönus en wie Wächter vor dem Eingang in ſtille Ab 9 * ſtarke Beſiedlung. Die Rö ch hier wohl ſe ßachwerk der alten 8 in Ueberblick gibt ſich di lhnen kund, die mit grö die haft. in 1 1 önigſtuhls bei den Melibokus bei Bensheim ausdehnt 51 i liebliches Blau tauchen alle modernen Kulturſorgen unter 8 dem Zweck wohl entſprechend, migen Wie tem Ver zieht bis in die Nähe von Darm⸗ ede e erſt in jüngerer Zeit ihre Ge⸗ 5 5 ) von künſtleriſch feinempfindſamen Die Natur wird nicht vergewaltigt, „brutal und ge n Ein⸗ und id Zubauten betrachten können. Ein die notwendige Eingliederung der Ar n, 2 * 0 nnere des Gebirges führen, da ſich aß ſi ch die unorgan an den bildet jener geſegnete Landſtreifen, der S es Landes an der Bergſtraße i reizu tränkt mit Erinnerungen an früheſte Zeit. Aus der neo lithiſchen Periode ſi heraus, von denen wir mit Schande „aus dem Bronze- und Eiſenzeitalter hlreiche Funde auf mer ließen es Platze d traße eg ten. An den hügeligen Ausläufern der Berge ten anlegt N. ſi 590 9 N * f choben kreis 9e den müſſen, 80 ie li 5 0 f bald eine Grenze geſetzt werden muß. ſeines entfal klettern Weinreben herab, hinein in die Dörfer, ſchillern mit Zau S Täler, die in das J 0 hren Ranken um das t ſchon heben sſtunde erlebten. Schauen wir die lange Kette der Berge entlang, wie ſie yrtſcha r ihm nicht allein. e geſe ige Wälder breit und groß, tief, grün und voll Wohl⸗ 2 n de⸗ teigen lenwe 1 1 1 . vielen neu 60 5 e un auch ſelbſt da das rötliche Wunden, die ihm die Steinbrüche ſchlagen, leuchtend au bricht, daran gemahnt, daß hier ebenfalls m m. i weiſen za h zwiſchen zwei mächtigen Eckpfeilern, dem maſſiven 5 hitektur in die Landſchaft war hier am Werke. ück. Die Geſchichte die Uen ingrif 2 ſtarkes Gefühl für a geſte burt ſie R auff We E Weinbaues u. der Landwirtſchaft in der Pfalz haben unterm 29. März 1932 den Kreismantel— tarif, das Lohnabkommen und die örtlichen walt zu gering war, erfolgte Berufung, die ge ſtern vor der Gießener Strafkammer dazu führ te, daß der unverbeſſerliche Autoräuber zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Lieblos(Kreis Gelnhauſen.)(1200 Mk. durch Einbruch erbeutet.) In den Abendſtunden des 6. April drangen Einbrecher durch ein Fenſter in die Wohnung des Gemeinderechners Wil helm Bien. Sie fanden den Schlüſſel zum Kaſ ſenſchrank in einem im Zimmer hängenden Kleidungsſtück des Gemeinderechners, das die ſer kurze Zeit vorher gewechſelt hatte, öffneten den Kaſſenſchrank, aus dem ſie ſämtliches Bar geld im Betrage von etwa 1200 RM ſtahlen. Die Spuren verwiſchten ſie durch Streuen von Pfeffer. Die ſpäter zurückkehrende Ehefrau des Rechners fand die Tür des Zimmers von innen verſchloſſen. Sofort benachrichtigte ſie Land jäger und Kriminalpolizei die die Ermittlun gen aufnahmen. Mannheim.(Vom 3. Stock tödlich abge ſtürzt.) In einem hieſigen Krankenhaus hat ſickh ein 77 Jahre alter früherer Steuermann in geiſtiger Umnachtung vom 3. Stock in den Ho geſtürzt. Der Tod iſt ſofort eingetreten. Alkordtarife zum 30. April d. Is. gekündigt. Bruchſal.(Zwei Häuſer abgebrannt.) In, einem von fünf Familien bewohnten Haus in der Altſtadt brach Feuer aus, das durch den Umſtand, daß die Feuerwehr nicht ſchnell ge— nug zur Stelle war, eine große Ausdehnung annahm. Unglücklicherweiſe fand nämlich zu gleicher Zeit im größten Saal Bruchſals eine Wahlkundgebung ſtatt, bei der Staatspräſident Schmitt ſprach und an der die Mehrzahl der Feuerwehrleute teilnahm. Das Feuer griff auf ein Nachbarhaus über und beide Wohnhäuſer wurden vollſtändig zerſtört. Der Schaden iſt erheblich, die Brandurſache noch nicht geklärt. Greffern(Amt Bühl).(Die Leberegel— ſeuche.) Auch in unſerer Gegend macht ſich die bekannte Leberegelſeuche bemerkbar. In Ge⸗ meinden mit naſſen Gemarkungen, wie in Lei⸗ berſtung, tritt ſie direkt kataſtrophal auf. In dieſem kleinen Ort ſind heuer ſchon 45 Tiere umgeſtanden. Auch die anderen in der Nähe des Rheines liegenden Orte haben mit ihren verhältnismäßig waſſerreichen Wieſen große Verluſte zu beklagen E 1 U Hunger und Pef im 46 er, wie einwelz⸗ ſten hauſen nur üte „daß man für Tü⸗ 9 Die nd und Not hiermit noch — e genieße 2 0 ü 7 6 Nicht chen auf den traßen liegen, an welchen in Scharen herumziehende ffen⸗ 4 t 5 Um dieſe Zeit waren 6 olchen Anwerte einen Laib Brot die größte Ko Acker Kriege einiger Hanau Stadt 5 cha 0 I erhalten 7 U Mit den gneten Ernten, die man 10 ger Af s Klug die gertode und en Mo SE bei luguſt 1 et fand und 0 * f uh N 1 2 2 o mangelte es 7 1 fraite 7 1 2 — d verwüf 0 . Kleinkrotzenburg wohnern. tatt 44 jetzt chname verhungerter Men g der Ernte endete n, 7 Ho tadt im 30jährigen ereinigt; vergebens ichen Truppen, die nach die 0 E Der 47000 Tonnen⸗Dampſer versinkt(nach einm Gemülde von Stöwer). Am 15. April iſt es 20 Jahre her, daß der 47000 Tonnen große Cunard-Dampfer „Titanic“ im Atlantiſchen Ozean mit einem Eisberg zuſammenſtieß und ſank. Infolge der unzureichenden Rettungseinrichtungen fanden 1563 Menſchen bei der Kataſtrophe den Tod. Seitdem ſind auf allen Paſſagierdampfern dieſe Einrichtungen ſowie der Wachdienſt bei Eisberggefahr grundlegend verbeſſert worden. ſten Hun tt in 9 nach und nach wieder ſe, ſich ſchon dem Maine 5 General er ſchlug hierau tell 2 ich terblichkeit unter den Amtsbewohnern von Seli ieges je tzt hielten, abgeſchnitten. elder Kongregation ge en unter Guſtav Wran— tbarkeit, ei ſchwellt; hnliche ſie wurden zurückgedrängt Zelt; Hoffnun 7 1 ert hatten, eroberten ges talt 36 jetzt 3; Kl u b derlich war. ſe 1 1 * * ne anſe 3 en 5 — 7 ſe Stadt, welche i. J. 1631, lücklichen B Il 2 1 1 9 D weimarſche Armee unter di Joſeph Viktor von Scheffel. IT Di Or. Ed. Bere, Lorich(Heſſen).— Anbe rechtigter Nachdrud ecken enſ ſtark, nun noch 9, Fro tatt 30 jetzt 2; Mainfling f f 1 he indern chmuck die Ro 7 * ber 5 0 lig Dieſ 35 if m, was dazu erfor 1 1 4 1 * hickte von da am 18. (Schluß folgt). onne beſtellt; AS i n 5s man überall das Fel „da en e wieder Hut Der weißhaarige Mann ſah den Fremden groß an. „Aber ja! Wenn man zweiundvierzig Jahre lang, erſt mit dem Vater, dann mit dem Sohn gearbeitet hat, weiß man doch Beſcheid.“ „Konnten Sie uns nicht warnen, Herr Dom— ke?“ fragte Helmut leiſe. Der Alte ſchüttelte mit dem Kopfe. „Das wäre doch Verrat an meinem Brot⸗ geber geweſen“, antwortete er ſchlicht. „Und dann hofften wir doch bis zuletzt auf eine Wendung zum Beſſern. Wir haben doch ſchon viele böſe Zeiten durchgemacht, alle Stür⸗ me des Krieges und der Inflation gut über⸗ ſtanden. Herrn Leos Glück in Geldgeſchäften war ja ſprichwörtlich. Mein guter Herr Leo! Und dann— das! Ich kann's gar nicht faſſen!“ Er zog ſein Taſchentuch, wiſchte ſich die Schweiß⸗ tropfen von der Stirn.„Siebenundfünfzig Jah⸗ re lang hochgeachtet und in Ehren gelebt... Das iſt alles wie ein böſer Traum.“ Sie ſchwiegen. Nun hörte man wieder das Stimmengemur⸗ mel nebenan. Eine Schreibmaſchine begann zu klapvern nach lautem Diktat... Helmut Hardt ſah ſtumm vor ſich hin. Wie hatte der Alte geſagt: ein böſer Traum. Der hielt auch ihn umfangen Wie war das doch?“ Hatte er ihn nicht ſchon einmal ge⸗ träumt: Onkel Markmann, die Hände voller Geldſcheine, lachte ihn an, wich vor ihm zurück, da er ſich nähern und das Geld nehmen wollte — verſchwand.. Ein leiſes Grauen rieſelte ihm bei dieſer bergten zum großen Teil Büros un 7 7 7 3 7 3154 räume. 1 1 Aber die Liebe iſt die größte Zwei Poliziſten ſtanden vor der Tür der unter ihnen 3 Bank, drei weitere gingen in kurzer Entfer⸗ Roman von Helma von Hellermann. nung langſam auf und ab. Eine größere Grup— 8 1 Martin Feuchtwanger, Halle 1931 pe Neugieriger lungerte vor der Bank herum, Coppiget o Me 05 15 0 179 ſprach miteinander. Ein junger Burſche mit 30. Fortſetzung. ſchiefſitzender Mütze, eine Zigarette im Mund— „Direktor Markmann hat die Depots ange— winkel, machte eine freche Bemerkung. Etliche griffen, um noch einmal ſein Glück an der lachten. Es klang roh und häßlich. Börſe zu verſuchen. Es war ein letztes verzwei⸗ Als das Auto heranſauſte und an der Bord— tes Va⸗banque⸗Spiel. Er verlor, verlor un⸗ ſchwelle hielt, trat einer der Poliziſten ſchnell glaubliche Summen. Das war vorgeſtern. Ich den beiden ausſteigenden Herren entgegen, die hörte davon, kabelte euch ſofort. Aber es war ſofort von neugierig muſternden Menſchen um⸗ ja alles zu ſpät.“ drängt waren. Von draußen drang das Rauſchen des Nach einigem Hin und Her klopfte der Po⸗ Stadtbetriebes wie eine Sturmflut hinein, liziſt an die Tür. Man hörte, wie dieſe auf⸗ gellte in ihren Ohren wie höhniſches Triumph⸗ geſchloſſen wurde. Hardt und Sättler traten in geſchrei. Lichter zuckten blendend auf und er⸗ den Vorraum, baten, den anweſenden Proku⸗ loſchen wieder, um in der nächſten Sekunde noch riſten einen Moment ſprechen zu dürfen. Sa⸗ schneller und greller aufzuflammen. An man- ßen dann ſtumm in bequemen Lederſeſſeln ne⸗ chen Plätzen hielt der Wagen in langer Reihe,] ben den kleinen Tiſchchen, auf denen noch die auf das Freizeichen des Verkehrsreglers war- letzten Börſenberichte auslagen. Fremde Men⸗ tend, ſchoß dann wieder brummend vorwärts, ſchen gingen hin und her. Irgendwo knarrte um ſcharfe Kurven... Helmut Hardt wußte eine Schuhſohle bei jedem Schritt— wie ein es nicht. ö körperlicher Schmerz ſchnitt das häßliche Ge⸗ Halb betäubt vom eben Gehörten, ſaß er räuſch in die zum Zerreißen geſpannten Ner⸗ in ſeiner Ecke, verſuchte zu faſſen, was geſchehen. ven. Sein Kopf ſchmerzte wie von einem ſchweren Die Tür zum Konferenzzimmer ging auf. Schlage. Merkwürdige ſchwarze Schatten tanz:] Man ſah einige Herren um einen Tiſch unter ten vor ſeinen Augen, wollten nicht weichen, hellbrennendem Kronleuchter ſitzen. Der alte auch wenn er ſie ſchloß. Dicht nebenan gellte Prokuriſt kam herbeigeeilt mit zerwühlten eine Hupe. Es klang wie ein Schrei um Hilfe. N 22 Geſchäfts— 2 U N * Wahn? Das konnte doch alle cht wahr, gar nicht geſchehen ſein... Er fuhr ſich über den ſchmerzenden Hinterkopf— dort ja, der Druck, der lähmte. Neben ihm ſprach Georg: „Iſt es wahr, daß die Depots au wurden?“ Eine leiſe Bejahung. „Ich habe nichts davon gewo, Schrecklich! Schrecklich!“ „Wie mag es um das Vermögen Freundes hier ſtehen?“ „Schlimm, mein Herr! Der Direktor, der genau auf Sicherheit in allen ſeinen Börſen— ſpekulationen hielt, hat diesmal alle Vorſicht außer acht gelaſſen. Tauſende, viele Tauſende ſind bei dem Zuſammenbruch der märkiſchen Malzbrauerei verloren gegangen..“ „Aa! Alſo doch ſich verleiten laſſen zu den „Naketenaktien'...“ Sättler nickte vor ſich hin mit zuſammengepreßten Lippen.„Da ſteht es freilich ſchlimm.“ „Ach— und es ſind noch andere Schulden da, von denen niemand etwas ahnte! Die Frau Kommerzienrat— ſie war immer ſo gut zu allen Menſchen— für die iſt es am aller⸗ ſchwerſten.“ Helmuts mühſam arbeitende Gedanken fin⸗ gen die letzten Worte auf. „Tante Thilde— ſie litt ja auch. Ich möchte hin zu ihr“, ſagte er plötzlich. „Jetzt noch, Helmut?“ Sättler hob die Brauen.„Es iſt gleich halb ein Uhr, lieber Junge. Komm lieber mit mir ins Hotel; hiet 1 U — — H 25 d ſe indeſſen it, ſi oß ählte, jetzt nur noch 50 3 in 34 Famili 1 * 0 1 1 ſtadt aus deutlich ſehen konnte, den gan⸗ lbſt die an Grundvermögen begüter chierten, nach der Richtung von Leute entgingen nicht dem fürchterl li ſes zu h war es noch Ze an all, ſe Erhebt ſeine Schwingen, Ich fahr in die Welt. Sie wirft meinen Schatten Auf blumige Matten, Ich fahr' in die Welt! Mag lauern und trauern. Wer will, hinter Mauern, Mein Lager im Mooſe, Ich fahr' in die Welt. Der Himmel mein Mein Mir iſt zum Geleite In lichtgoldnem Kleide Frau Berggipfel erglühen, Waldwipfel erblühen, Vom Lenzhauch Zugvogel mit Singen. e kai er auf un ligen ort umer den ung kapitel von der Burs 50 fl. und ei Nie war Se o L smiktel, die ſie da zu finden wähnten. 0 8 tadt war nun befre Familien Steinheim. — F 1 h man Le i man von S chierten, die 1646 unter Kommando de fraßen; ſe al für * guſt nden Jahren und bei ng Tag marf en ſa 0 K — 2 + ö im bis auf 3 Hütten niedergebrannt, ſtatt 16 jetzt 1; und von dem Maine, den ſie beſe Zellhauſen über die Hälfte abgebrannt, ſ. noch 5 Familien zählte. Mit dem Jahre 1646 drohte neue Gefahr der Stadt. ne vom Getümmel des Kr Die verbündete fran konnte, kehrte hten d tung 0 ie S; genſtadt war ſo gr rüherh lt 90 f S 5 lu unglücklicher als in den Jahren 163638. Wohlſtand zurück und ſchon konnte 1644 in der Abtei ein Jahre viele Kavalleriereg'menter, die am rechten Manu renne und die ſchwediſchen Trupp gel, hatten ſich damals bei Gießen v Ein Teil der Verbündeten, welche von der Wetterau her genäh und Hofraiten in einem 9 * micht von ihr gewicht halten werden. um Leben S ein Lag ſchon, wüteten e Hunde d 350 konnte. fo fer ſud mar F zen burg ab. 5 f 5 1 is vorhin. te⸗ 3 B⸗ 5 hafteſten älat als Fi rtei ein ela⸗ auf tanden Fiſcher und 2 n, unter ihnen nach Fiſcher von einer Kugel a — 7 7 8 Da ſiel der Beſatzung der Mut, aber auch die die el evorf unſere— man Man b Jetzt eif ends dern Abſicht rraten) und gab vor, nur Nachtquartier begehre; man hätte ihn ein⸗ erzählt griffe berall ſchnell, en Seligen⸗ age Abends ankam und einge⸗ 2 2 2 8 gu nicht Mangel 5 anterie, da f u ſon es andern ſinnun 1 ſo ſo ich Pr Fiſcher abe ite ch in die Stadt eindrangen und ſich nun des Platzes bemächtigten. nm Kurmain e her mit einer Kom⸗ eln au Au zuheben, ge⸗ a. ſuchend, und die bewachlen Konventualen ließen vor den Türen um rn und um ſein Der gen, ng eiffe ab. igten Bürger 5 dieſe b ſti ualen— er In Donard, welche 0 0 ſatzung und al e er Teil der chütz niedergewor 1 4 trag elbſt zur V förmliche 5 zen, um eine nahe Hun Tor n. ſti etzt rüſtete ſich 1 daten, hoch ge eln und viele Leute 0 en her gegen Seli n geg eits beg het l 4 4 alen, 0 1637— es war grade Sonntag vor dlichen S rett * Haſſen fen 0 oten zu begraben. Zwei n und die beäng perrten Konven So 6 en, s eiſ 5 te vor den 0 1 gezehrt und im grä 9 clliche die eke ichte iffe erneue l zu ve ff wagten, von der ſü 3 J e der ſchwediſche General Ab cht wurden, bis ſi nau gebracht waren. if n die f den gef griffen 9 1 ie bewe N 0 ö genommen. Kaum konnte worden, da tande In dieſer kummervollen Lage hörte April die Nachricht, wi ne G n 1 ſeinen Die hlangen wie das Vieh roh — + s und wieſ Viel it n und nahm alles, was darin elbſt hatten nicht Luſt, an t 2 monatlichen Leiden rück einem Orte zu bleiben, der überall die Spuren des Ele eg J Hes 0 vor 1 — war herangekommen und ver en führten die Sieger die Ernte, aber der Mangel an Leben eichgültig, hatte bereit enthalt und Bei den Einwohnern und in der Abtei ebensmittel w damals ter Korn nicht um 30 fl. zu erhalten war; bald waren aber die weni e Ungl! 9 t dem Gecüch 2 7 * ich 1 1 0 * ſſe 1 iel fa 9 ie entkräftete B 1 1 t und beider + 5 hon se Der Frühling 1637 ach eine reichliche 1 * „wenn er auch offenbar feindlich gekommen wäre, 0 ch ehrt gingen die Menſchen auf den ſtark g f ung au leitun gefang 74 rt; eſ die erer ihre Angr Stadt befreien würden, als plötzlich die Kaiserlichen einen 5 1 1 ges ein grof en Früchte a auer durchs kaiſerliche nig h man v iſe verzehren. eindl lles g gel und Elend, die armen Bewohner gemacht! D 7 1 0 Beſchlag. Kaum durften jene einige 5 eidungsſtücke mitnehmen und im Stern, Es waren 2 Regiment burg, dort Gei ommando des Generals Gra cht d ſo 1 Stad tellte ſich friedlich(er hatte wo den waren verfloſſe — ter verla fo 1 tichen Seite der Stadt ihre An Mutig ickt hatte, ſo hieß vor allem 6—8 Kon 1 0 f tand, um die für a Schrift 9 10 T ſchon des andern 0 I. D den war und ſtürmende Maſſen der Belagerer bi f in 9 f tierenden Wohnhauſe, mußten ſie ihren ierſchöp Krieg en, mutvollen Angri 0 5 Pe Pfarrbuch, ver 1 1 ung betteln. In dieſer Lage und nach ten kaierl fernen. tadt. chon Ernte nicht ausreichend 9 till I 1 5 1 1. Hunger ſa 1 hlte er aber ſeine feindlichen Ge her, Nahr K — — — ten die eing 1 7 7 im Juni 1 1 uſtadt nicht g gt und nen langen A leich und abge he Truppen von Babenhau 0 1 abgeſch en das Klo indlich waer, Ha Hf — — 0 — 9 E 27 1 — am meif 1 ten, ob die Be ſtritten nicht um den Beſitz der Stadt, tag— vor und begannen eine gerung des Orte inter 5 fi all War 19 ey zu Hanau noch exi alt ſuch affen Als 1 Alte Gras. 0 5 3 5 1 chutt der Breſchen vordrang Kahl nach Hanau bri ine Leute voll Mut on mit dem B ſie 9 in na cher au 7 1 ſar l 11 * * 5 * ntua ts am nehmlichen en zu werden verlangte. zen um It lch Se ſſen ſo entmu dau her über Kahl in der Stadt anlangte, welches fentl ie er adt, S fen. 5 1 1 ing 5 2 i 2 5 1 + 1 enf ge J ß er faſt mi 0 0 lage er ware ags verh länger; denn indem zu gleicher Zeit— es war ungefähr ber tadtn 11 5 141 auf tra — . 1 ge a fte * 2 2 * um den 20. April, ein Detachement von 250 Mann von trage, und daß er den Hauptmann ff Dieſer vol pagnie nach Aſcha gersnot zu en man im Ramb ſchickt hätte. mehreren wiederholten An mitteln war hende dürftige Nahr notwendige einem Au Ge 7 1 5 digung der eigte Stun * etrof daß er Ramb v den 9 B dd ſei. pr d f U + Ha bef Wurd an N d S e ö waren ſchon beiderſe 1 · Beſatzung mit ſich kurzen V ſiegvei ö Haaren und verſtörten Augen. Die Hand, die Nun hielten ſie vor der Bank. Sättler ließ er Helmut reichte, war feucht und zitterte ſtark, „Herr Helmut, daß wir das erleben müf⸗ ſen! Ich habe es ja ſchon lange kommen ſehen; aber ſo doch nicht— ſo doch nicht—“ den Chauffeur warten. Er ſah auf ſeine Arm⸗ banduhr. Es war genau Mitternacht. Im Erd⸗ geſchoß war Licht; die anderen Stockwerke und Nebengebäude lagen im Dunkeln. Sie beher⸗ 14 „Sie haben es ſchon lange gewußt? 0 1 Viſion kalt über den Rücken Hatte auch Roſe⸗ marie im Unterbewußtſein das Kommende ge⸗ ahnt, das ihr funges, ſeliges Glück bedrohte? iſt ja doch nichts weiter für uns zu tun, kön nen nur abwarten, wie ſich alles entwickelt, und die nächſten nötigen Schritte beſprechen.“ Gab es denn kein Erwachen aus dem böſen Fortſetzung folgt. Amme amerelen empfiehlt das erste und älteste Samenfachgeschäft am Platze ALOIS WALTER 1075. 1350. Jorfmull lose und in Ballen— Schädlingsbe- . 795. 1078. mit 50 Watt-Batterie-Züundlichtanla . 395. N * 5 450. mit 50 Watl-Zatterie-Zündlichtanla G 7, 22 nackt Zeiss& Schwarze! auomobil- und NMoforrad-Handels gesellschaft Tel. 26345 B schine Orn 5 Sämtliche Preſse ab Werk Alle Sorten LL Gartens Zœuber- tel hand! Und appetitliche, hyqienische Frische zieht ein! Spezial-Garten- u. Blumendùnger, Mischdünger Landwirtschaftl. 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Das wiſ⸗ Die Außenwelt zieht durch die Pforten der Sinne in ſen insbeſon ere auch jene Männer und Frauen, die im] die Seele des Kindes und fene Werturt Abe 5 alen ſich Dienſte der Jugendfürſorge arbeiten und Tag für Tag die hauptſächlich auf aus den Eindrücken, die es aus ſeiner un⸗ verheerende Wirkung minderwerteger Wahn u. Schlaf mittelbaren Umwelt empfängt. Die Erlebnſſe de. Ju; ſtätten mitanſehen müſſen. Dabei ſind die ſo häuf g in] gendzeit überragen alle andern an Dauer. Ihre Bereit der Glanz ines auf, und wo wir ihn nicht] volution ſang ein Teil der Maſſen„Deutſchland über 15 5 75 die ſich kühn 5 5 alles“, ein anderer die„Internationale“, ſo daß mitunter Ebene emporrecken, ſeine Spur: die Dome von Speyer und ein wahrer Sängerkrieg im Tal entbrannte. Worms. Wenn der Abend ſich ber die Ebene ſenkt, er-] Mir aber iſt lieber das ſtille Schauspiel, das mik wun⸗ heben ſich am Horizont die violetten Zacken des Haardt? derbar rotem Leuchten der abendliche Sonnenschein auf gebirges in die breiten rotglühenden Streifen, die die untergehende Sonne am Himmel zeichnet. Nicht ein flüchtiger Blick genügt, um die Schönheit dieſes Bildes zu erſchöpfen. Man ſollte das Schauſpiel des ganzen Tages erleben, von der Morgendämmerung bis zur Nacht, das die vielen Lichter der Straßen und Städte mit den Geſtirnen eine phantaſtiſche Lichtſym⸗ phonie erzaubern. Wie Sternschnuppen blitzen da und dort die flüchtigen Lichter der Bahnen und Autos in der Ebene auf. Man muß dieſes Bild genießen, wenn die Sonne ſcharfe Lichter und tiefe Schatten in das Land zeichnet, aber auch wenn die Wolken düſter und regenſchwer ſich aus dem Weſten heranwälzen. Alt⸗ Heidelberg, die feine, ehren⸗ aber auch ſchmerzensreiche Stadt am Ausfluß des Neckars in die Ebene, bleibt die Bekrönung jeder Fahrt an die Berg⸗ ſtraße Neben dem monumentalen Eindruck, den dieſer Anblick bietet, bleibt die übrige Landſchaft der Bergſtraße idyllisch, lyriſch, ſchlicht. Nur die Fernſicht über die Ebene, von irgendeinem Gipfel aus, oder der Blick von dort über das Liniengewoge der Odenwaldberge mag jener groß⸗ ſtiligen Wirkung gleichkommen, die Heidelberg mit dem breiten Fluß, der ſtattlichen Brücke, der langen Häuſer⸗ kette und dem Schloß erreicht. Es iſt nicht nötig, mit dem ganzen Kramladen von ro⸗ mantiſchen Spielereien zu kommen, um Heidelberg auch heute noch die Poeſie abzugewinnen, die ihm noch inne⸗ wohnt. Sie liegt nicht in der alten Burſchenherrlich⸗ keit allein, die ſich um die Gnomengeſtalt des Perkeo vor dem Heidelberger Monſtrefaß ſchart und noch immer jange und kräftige Schlücke auf ſein Wohl erzwingt. Sie ruht in der einzigartigen Verbindung, die Natur und Menſchenkunſt hier geſchaffen haben. Wem aber fällt beim Heidelberger Schloß nicht auch ſeine Beleuchtung ein? Die Eiſenbahnen ſchütten zu dieſen Gelegenheiten ungeheure Menſchenmaſſen aus. Bei Stif⸗ tungsfeſten, Tagungen, Vereinsfeiern glüht bengaliſches Feuer um die Nuinen. Feuerwerkskörper praſſeln Blumen⸗ buketts in die Höhe, Gold⸗ und Silberregen fällt herab von der alten Brücke in den Neckar. Kapellen ſpielen Vaterlandslieder, die die Menſchenmauern an den Berg⸗ abhängen und im Tal mitſingen. So juſt nach der Re⸗ das rote Geſtein der Ruine zaubert, ein Bild reinſter Schönheit, an dem der Alltag ſo teilnahmslos vorbeiſieht wie an dem geheimnisvollen Brodeln der morgendlichen Nebel um das Schloß, deſſen Zinnen nur ein leiſer Son⸗ nenſtrahl wergoldet. Heidelberg, deſſen Univerſitätsgeſchichte nicht allein mit dem Wandſchmuck im Karzer abgeſchloſſen iſt, bietet auch im Stadtinnern wertvolle Bauwerke. So das alte Ani⸗ verſitätsgebäude, die Peterskirche, die Heiliggeiſtkirche und die Jeſuitenkirche. Das Karlstor und der Name der alten Brücke erinnern an die vielverkannte Fürſorge des ka⸗ tholiſchen Kurfürſten Karl Theodor von der Pfalz und Bayern für dieſe Stadt. Die Bauweiſe der letzten fünfzig Jahre hat auch in das Stadtbild Heidelbergs ſchlimme Breſchen geſchlagen. Man ſollte es nicht glau⸗ ben, daß angeſichts der prachtvollen Formenklarheit des alten Univerſitätsgebäudes, daß gegenüber der Peters⸗ kirche ein Bau wie der der Univerſitätsbibliothek mög⸗ lich werden konnte. Auch das landſchaftliche Geſamtbild der Stadt vom rechten Neckarufer aus wird durch einen neueren Bau aus dem Jahre 1903, der Feſthalle, emp⸗ findlich geſtört, wozu bald der Neckarkanal noch das ſeine beitragen wird. ö Heidelbergs von Dichtern und Künſtlern vielgefeierte landſchaftliche S nb eit zieht den Wanderer in die Wäl⸗ der, die ſich den Neckar aufwärts weithin erſtrecken. Ueberall trifft hier der Blick durch einen Ausſchnitt von Grün auf die unten liegende Stadt, auf das Schloß oder die Ebene. Auch von zahlreichen Orten der Bergſtraße aus führen liebliche Täler in den Odenwald hinein, wo ſich ebenfalls prächtige Erholungsorte finden. So etwa das 0 Lindenfels im Odenwald, auf einem Hügel, etwa 400 Meter über dem Meeresſpiegel, gele⸗ gen. An den nördlichen Ausläufern des Odenwalds, un⸗ weit der heſſiſchen Hauptſtadt Darmſtadt, lockt der Luſt⸗ kurort Seeheim durch mildes Klima und idylliſche, waldreiche Gegend. Selten aber eröffnet ſich dem Wanderer in deutſchem Land eine ſolche Fülle von Lieblichkeit, von Schönheit und Größe auf erinnerungsreichem Kulturboden wie in dieſer Gegend, die Bergſtraße genannt wird. Jugenderziehung u»rd Heimſtättenfrage Von Stadtſchulrat I. Mitten in den durch den Weltkrieg ausgelöſten Erſchüt⸗ terungen und Umbildungen des kulturellen, ſozialen, wirt⸗ ſchaftlichen und ſtaatlichen Lebens iſt es jedermann zur Ge⸗ wißheit geworden, daß die Entwicklung des heranwachſen den jungen Menſchen von der unmittelbaren perſönliche und ſachlichen Umwelt mindeſtens ebenſo ſtark beeinfluß⸗ wird, wie von dem hiſtoriſchen Bildungsgut und der plan⸗ mäßigen Erziehung. Und wenn die Schule und die ſon⸗ ſtigen organiſierten Bildungsveranſtaltungen in Erkenntnis dieſer Tatſache auch noch ſo ſehr ſich bemühen, die Er⸗ ſcheinungen der Gegenwart und des Alltags in der Ju⸗ genderziehung methodiſch auszuwerten; die Tiefe und die Nachhaltigkeit der erziehlichen Einwirkung, die gan: abſichtslos den Menſchen und Sachen der nächſten Am⸗ welt entſtrömt, können ſie weder auslöſchen noch abſchwi⸗ chen. Oder glaubt vielleicht jemand, daß die ſchwere wer:⸗ ſchaftliche Not, die das Volk in ſeiner Breitſchicht erfaßt gat, die immer noch unvermindert drückende Wohnungs⸗ not, die politiſche und weltanſchauliche Aufgewülhltheit, die wie eine Sturzwelle von den Großſtädten ausgehend das Land überflutet, ſpurlos an unſeren Jungmenſchen 5ösle⸗ Augsburg. vorübergehen? Freilich, es iſt durchaus nicht an dem, daß alles, was Deutſchlands Notzeit an unſere Jugend heranbringt und von ihren empfänglichen Sinnen aufge⸗ nommen wird, für ihre körperliche, geiſtige und charak⸗ terliche Entfaltung nachteilig wäre. Das neuzeitliche Le⸗ den hat auch die Kinder und Jugendlichen freier, aufge⸗ chloſſener und reifer gemacht; ſie für die Ueberwindung der Schwierigkeiten geſtählt, den Sinn für Enthaltſamkeit und naturgemäße Einfachheit bei ihr ebenſo geweckt wie das Bedürfnis des Zuſammenſchluſſes und der Kamerad⸗ ſchaftlichkeit. Aber neben dieſen in ihren Fernwirkungen noch gar nicht abzuſz henden gün“ 5 n Einflüſſen ſtehen doch viele Eindrücke, die unzweifelhaft in hohem Grade gefährdend und ſchädigend wirken. An der Spitze ſteht in dieſer Hinſicht der Mangel ei⸗ nes menſchenwürdigen, den Bedürfniſſen der Jugendlichen gemäßen Wohnens. Es kann nicht oft genug geſagt und an Beiſpielen aus dem Jugendleben aufgezeigt werden, welche gewaltige Bedeutung für die Erziehung eines kör⸗ perlich und ſeeliſch geſunden Nachwuchſes die Wohnungs- frage hat. Das wiſſen und fühlen die Kinder ſelbſt. Wer die herzlich aufrichtige Huldigung miterlebt hat, die den Vordergrund geſtellten ſittlichen Gefahren, die aus ſchaft das Bewußtſein zu beeinfluſſen, dem Denken, Füh⸗ dem allzu engen Zuſammenwohnen von Eltern und Kin⸗ dern, von Perſonen beider Geſchlechter in ein und demſel⸗ ben Wohn⸗ und Schlafraum ſich ergeben, nicht einmal die ſchlimmſten. Weit ſchwerer wiegt die Tatſache, daß ſich die Jugendlichen, die in ſolchen Verhältniſſen aufwach⸗ ſen, Überhaupt heimatlos fühlen. Sie meiden gefl'iſſentlich die ſchlechte elterliche Wohnung, ind der Gaſſe preis⸗ gegeben und erſcheinen nur zum Eſſen und Schlafen im Elternhauſe. So iſt erklärlich, daß die Bindung mit den Eltern und Geſchwiſtern ſich lockert, ja vielfach in Abneigung und Haß umſchlägt. Was es für den jun⸗ gen Menſchen, aber auch für den Staat und die ſtaats⸗ bürgerliche Erziehung bedeutet, wenn ſchon der kleinſte ſoziale Verband, die Familie, in ſeinen Grundfeſten er⸗ ſchüttert iſt, bedarf keiner Ausführungen. Kraſſer Egois⸗ mus, brutale Nichtachtung fremden Lebens und Gutes wurzeln nach dem eigenen Geſtändnis vieler Rechtsbrecher nicht ſelten in den tieftraurigen Verhältniſſen des elter⸗ lichen Heimes. i. Wer die Erziehungskraft der unmittelbaren Amwelt und des Elternhauſes unterſchätzt, iſt ein Totengräber an Volk und Staat. Hier liegt ein großer Fehler man⸗ cher fortſchrittlichen Politiker und Pädagogen, daß ſie mit dem Blick auf parteipolitiſche Ziele die erziehliche Bedeutung der kleinen ſozialen Verbände(Familie, Hei⸗ mat, Vaterland) verkennen. Die Entwicklung der ſozialen Gefühle und Einſtellungen geht konzentriſch und zwangs⸗ läufig von der kleinen zur größeren und großen Gemein⸗ ſchaft und wem das Geborgenſein und Gemeinſchaftsge⸗ fühl im kleinen Kreiſe verſagt bleibt, der wird nie den Weg zum wahrhaft ſozialen Menſchentum gewinnen. Die Welt des Kindes iſt der väterliche Boden mit ſeiner Heim⸗ ſtätte, ſeinem Gartenland und Tummelplatz. 5 Wenn man dieſen Sätzen zuſtimmt, muß man mit tiefſter Anteilnahme an die armen Kinder denken, die ihre Jugendjahre in den düſteren und unge unden Wohnvier⸗ teln und Wohnungen verbringen müſſen. Dem Nieder⸗ gang der gefährdeten Jugend, der forkſchreitenden Er⸗ ſchütterung des Familienlebens und damit auch der grö⸗ ßeren ſozialen Verbände kann nur Einhalt geboten wer⸗ den, wenn die Verantwortlichen und Leiſtungsfähigen auf die warnende Stimme der B odenreformer hö⸗ ren und ſich mutig und vorbehaltlos zu der erlöſenden Tat bekennen, welche die Heimſtättenbewegung uns kündet. Vor 300 (Fortſetzung). Damals brannten ſie Kleinkrotzenburg total nieder und beinahe wäre das Unglück auch der Stadt begegnet, wenn nicht ſchwediſche Offiziere, die bis zum gänzlichen Ab⸗ zuge der Truppen zurückblieben und beſonders für die Si⸗ cherheit der Conventualen ſo trefflich ſorglen, die zügelloſen Soldaten davon abgehalten hätten. Auf dieſe Weiſe wurde die Stadt und Abtei während eines Zeitraumes von beinahe 3 Jahren von ſchwediſchen Truppen, beſonders von ihren Anführern, jederzeit groß⸗ mülig geichützt und beſſer behandelt, als von den kaiſer⸗ lichen, die damals weder Freund noch Feind ſchonten. Nach der Schlacht von Nördlingen(6. Nov. 1634) mußte die ſchwediſche Beſatzung Selgenſtadt verlaſſen und 2 Jahre lang blieb es da elbſt ein germaßen ruhig, als im Jahre 1637 neues Unglück über dieſelbe verhängt ward. Als die Stadt Hanau 1636 von dem kaiſerlichen Ge⸗ neral Lamboi belagert wurde und nach langem Leiden endlich am 17. Juni desſelben Jahres von heſſiſchen Truppen entſetzt und befreit worden iſt, war dieſe glück⸗ len und Streben Inhalt und Nichtung zu geben, währt daher bis ins höchſte Alter. Die Großmutter erzählt mit beſonderer Vorliebe aus den Tagen der Kindheit und die großen Dichter ſchreiben zumeiſt in den Spätjahren die Geſchichte ihrer Jugendzeit. Dieſe Erkenntniſſe und Tal⸗ ſachen müſſen uns zu denken geben. Sie beweiſen, daß bei voller Anerkennung der großen Bedeutung, welche der Vererbung und der planmäß'g von Staat und Kirche ein⸗ gerichteten Erziehung zukommt, der Bewußlſeinsſtrom des Menſchen doch zerklebens von den Eindrücken der Kind⸗ heit und der Jugendzeit ſtärkſtens beeinflußt wird. Das Kind d es Großkapitaliſten wird Formen und Inhalt, Ton und Geiſt des Elternhauſes ebenſo ſicher mit ins Leben nehmen wie das Proletarierkind. Und ſelbſt wenn die Zukunft dieſer Kinder in entgegengeſetzter Kurve ſich bewegen würde: die Lebenseindrücke der Jugendzeit blei⸗ ben im Unterbewußtſein verankert und werden ſich bei den Denk und Wertungsvorgängen immer wieder Gewicht und Geltung verſchaffen. 5 ier ruhen Bedeutung und Segen einer glücklichen Kno . 0 iſt durchaus nicht geſagt, daß das Kinder⸗ glück etwa an Wohlhabenheit gebunden wäre. Wenn der Menſch je in Kleidung, Wohnung und Nahrung vom Existenzminimum befriedigt iſt; das Kind iſt es. Aber ei⸗ nes will und braucht es: Licht und Luft, Freiheit in Zeit und Naum, Befriedigung ſeines Spiel⸗ und Bewegungs- triebes. Und an welche einfachen Mittel iſt hier ſein Glück gebunden! Ein paar Hölzer und ein kleiner Sandhaufen, ein kleiner Raſenplatz, ein Baum, ein Strauch, ein lauſchi⸗ ges Plätzchen mit Holzbank und kleinem Tiſch, eine freundliche Stube, das ſind Beiſpiele der Außenwelt, in der in Gemeinſchaft mit Eltern, Geſchweſtern und Kame⸗ raden das Leben des Kindes ſeine reiche Geſtaltung und Erfüllung finden kann. Und wie troſtlos ſieht es aus, wenn man dieſen be⸗ ſcheidenen Maßſtab an Umwelt und Leben zahlreicher Großſtadtkinder anlegt. Furchtbar die Mietkaſernen mit ihren toten, kahlen Höfen, mörderiſch die feuchten, an Kanalwänden eng aneinanndergeſchmiegten Winkelhäuſer und Winkelgaſſen der Altſtadt! Sie erſticken das Kinder⸗ lachen und pflanzen jenes Gift in die Seele des Jung⸗ menſchen, das ſchlimmer und verheerender wirkt, als die Gasbomben feindlicher Fliegergeſchwader. Jahren! liche Begebenheit für die Stadt Sel'genſtadt nichts weni⸗ ger als erfreulich, weil man befürchten mußte, von jenen ſiegenden Truppen überfallen au werden. Im erſtem Schrecken flüchteten ſich viele Bewohner in die nahen Wälder und retteten ihre beſten Habſeligkeiten. Doch bald kehrten ſie wieder zurück, weil man vernahm, daß nach einer Konvention das Kurmainziſche Gebiet neutral SIE eee Am erſten April ſchickt man die Narre, wohn man will! Schickt man ſe weit, ſo werde ſe nit geſcheit, ſchickt man ſe nah, ſo ſin ſe gleich wieder da! Aus Oberheſſen. Se ee