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Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., rf 0 17. t K en: wöchenti das ach ſcheige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter diabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Sone ler Sterne und Blumen“ halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tag. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands n lie Made schal! nr münt kuch entscheiden, oh Ihr Ordnung oder Bürgerkrieg. oh Ihr faten oder Worte wollt! Zwischen Hindenburg und Hitler münt ihr die Entscheidung freifen! Wer ist Hindenburg? Er ist der Sieger gewaltiger Schlachten, er ist der Feld- marschall, der gestützt auf unser tapferes Heer die Gren- zen unserer Heimat schützte, der das Heer in Ordnung zurückführte. Als Präsident des deutschen Reiches gab er ein prachtvolles Beispiel würdiger Amtsführung. Er ist ein Mann, der Wort hält. c 8 der Samariter- Kolonne nn am Sonntag, den 10. April, abends 3 Uhr, im„Karnpfensaale“. Eintritt pro Person 40 Pfg. Der Vorstand. (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Giernh. Volksblatt) bei Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen bestimmt. Der Reinerlös ist zu Gunsten der hlesigen Einwohnerschaft NB. Die Wahlresultate werden laufend bekanntgegeben. flüanunnmmannummnammnnnnnnnundmemuntinükuununnaduamnmnmnmnmtgnaagumnauaanunanutanslnumnundtndududnt Wer ist Hitler? Er ist der Führer des jammervoll zusammengebrochenen Münchner Putsches. Er organisierte den Haß unter den deutschen Volksgenossen, gab Proben rücksichtslosester Demagogie, er bereitet den Bürgerkrieg mit Hilfe seiner SALeute vor. Er hat sein Ehrenwort gebrochen. Durch gefälschte Aufrufe wurde für ihn geworben. Euere Entscheidung kann nicht zweifelhaft sein! Sie kann nur ausfallen: Für Hindenburg! wer zu Hause bleiht, stärkt die Partei Hitlers, die Partei der putschisten, des Bürgerkrieges, der leeren Versprechungen! Darum auf zur Wahl!! Bereitet einen überwältigenden Sieg Für Hindenburg! Dor Vorstand der Zenlrumspar iel nur ganz gewaltiger Erfolg! Kein Wunder, iſt aber auch eine Kanone, geladen mit den neueſten 0 Hungs brmn are Empfehlen: Frischen Kopfsalat u. Nadlles, Spinat, Gelbe⸗ rüben, Sellerie u. Lauch. Peter Belz Gartnerei Kuiſenſtraße 56% Fiber-Scabell U. T. ⸗ Film⸗Palaſt. 11 0 a eee e n 25. ds. Mts. bei unſerem Ab ente: Die prachtvollſte hochkünſtleri techner und Lagerhalter A. Brechtel offen. 5 100% e 918 1 0 Wir bitten unſere Vereinsmitglieder, ſoweit ſie unſerer Genoſſenſchaft fee“. 2. Film„Schande.“ 3. Tonfilm Ge⸗ beitreten wollen, daſelbſt ihre Unterſchrift zu vollziehen. ſpenſterſchloß.“ 1 ¼10 Anteilſcheine zu Rm. 10.— werden noch aus unſerem Reſerve— Auch heute ſteht unſer erſtkl. 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Zu Vergleichszwecken geben wir bei dieſer Zuſammenſtellung auch die im erſten Wahlgang für Düſterberg abgegebenen Stimmen.) 1. Wahlkreis, Oſtpreußen: Hindenb. 546 931 (509 888), Hitler 493 167(402 300), Thälm. 85 128(116451),(Düſterberg 133 879). Wahlkreis, Berlin: Hindenburg 565 509 329), Hitler 332 058(247 387), Thälm. 71(371 410),(Düſterberg 90 831). 3. Wahlkreis, Potsdam II: Hindenb. 581201 (566 070), Hitler 483 599(375 479), Thälm. 167957(205 442),(Düſterberg 116 885). 4. Wahlkreis, Potsdam JI: Hindenb. 535 020 05 470), Hitler 488 599(375 479), Thälm. 2838(229 503),(Düſterberg 132 588). 2 2 559 314 6 (5 18 5. Wahlkreis, Frankfurt/ O.: Hind. 442 301 6409 484), Hitler 420 891(338 049). Thälm. 57 889(81523),(Düſterberg 123 219). 6. Wahlkreis, Pommern: Hindenb. 395 696 (361223), Hitler 510655(391815), Thälm. 64.519(94 570),(Düſterberg 198 371). 7. Wahlkreis, Breslau: Hindenburg 568 218 (541 871), Hitler 461150(403 282. Thälm. 69 138(96 862),(Düſterberg 81702). 8. Wahlkreis, Liegnitz: Hindenburg 359 409 338 024), Hitler 318 797(275 062), Thälm. 33 946(46 744),(Düſterberg 62 910). 9. Wahlkreis, Oppeln: Hindenburg 403 268 (369 831), Hitler 218 747(185 301), Thälm. 79 032(102 706),(Düſterberg 54 656). 10. Wahlkreis, Magdeburg: Hindenb. 491 195 (471107), Hitler 413 513(350 958), Thälm. 81 293(107 435),(Düſtererg 54 656). 11. Wahlkreis, Merſeburg: Hindenb. 309 867 (286 780), Hitler 351748(273 410), Thälm. 165 189(201514),(Düſterberg 99 050). 12. Wahlkreis, Thüringen: Hindenb. 555 371 (497 822), Hitler 582888(450 529), Thälm. 174764(246 561),(Düſterberg 168 307). 13. Wahlkreis, Schleswig⸗Holſtein: Hindenb. 415 814(393 845), Hitler 466312(417 711 7 Thälm. 72 604(100 327),(Düſterb. 61870). 14. Wahlkreis, Weſer⸗Ems: Hindenb. 482 578 (463 070), Hitler 323 143(269 046), Thälm. 50 418(69 844),(Düſterberg 81 190). 15. Wahlkreis, Oſthannover: Hindenb. 271 239 (252 132), Hitler 288 842(240 731), Thälm. 35 687(49 883),(Düſterberg 77 663). 16. Wahlkreis, Südhann.⸗Braunſchweig: Hin⸗ denburg 611157(602 225), Hitler 545 799 (468 688), Thälmann 61012(87 868), Düſter⸗ berg 71 581). 17. Wahlkreis, Weſtfalen⸗Nord: Hindenburg 883 974(869 071), Hitler 376 407(318 775), Thälm. 122 849(173 921),(Düſterb. 74 830). 18. Wahlkreis, Weſtfalen⸗Süd: Hindenburg 823 349(790 678), Hitler 414471(363 339), Thälm. 190 426(280 359),(Düſterb. 64 053). 19. Wahlkreis, Heſſen⸗Naſſau: Hindenburg 760.061(787 743), Hitler 583 834(510 869), Thälm. 112 539(166745),(Düſterb. 63 030). 20. Wahlkreis, Köln⸗Aachen: Hindenb. 817559 (819 871), Hitler 224204(215 982), Thälm. 132 876(182 816),(Düſterberg 31927). 21. Wahlkreis, Koblenz⸗Trier: Hindenburg 441 207(420 510), Hitler 195 916(155 459), Thälm. 37 902(52 171),(Düſterberg 52 799). 22. Wahlkreis, Düſſeldorf⸗Oſt: Hindenburg 594 824(594 113), Hitler 388 720(384 550), Thälm. 234 265(319 930),(Düſterb. 47 291). . 23. Wahlkreis, Düſſeldorf⸗Weſt: Hindenburg 575 275(564 402), Hitler 299 303(262 645), Thälm. 125 521(189 646),(Düſterb. 54 582). 24. Wahlkreis, Oberbayern⸗Schwaben: Hin⸗ denburg 1014317(978 159), Hitler 365 030 (866 731), Thälmann 87 725(116 739),(Dü⸗ ſterberg 31 690). 25. Wahlkreis, Niederbayern: Hindenburg 501 581(472 899), Hitler 158 400(150 020), Thälm. 33 786(42 798),(Düſterb. 8 361). Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen 49. Jahrgang 1 2 2 ichspräſident 22 Starke Derluſte der Rommuniſten 26. Wahlkreis, Franken: (811 480), Hitler 621 168 62 475(89 218), Pfalz: (282 578), Hitler 219 777 41 683 Hindenburg 287 166 (196 169), (Düſterberg 11 300). (557 227), Thä (Düſterberg 61897). Thälm. Hindenb. 824 639 27. Wahlkreis, (63 434), C. eee eee eee Vorläufiges amtliches Wahlergebnis witb Berlin, 10. April. Im zweiten Wahlgang zur Wahl des Reichspräſidenten wur⸗ den am Sonntag im Deutſchen Reich insgeſamt gültige Stimmen abgegeben: 36 491694 das ſind 1155 421 Stimmen weniger als bei der Wahl am 13. März. Die Wahlbeteili⸗ gung betrug dies mal 83 Prozent, das iſt über 3 Prozent weniger als im erſten Wahlgang. Es erhielten: 19 359 CH(plus 708912 13 17 60(plus 2078 175 3 706 388(minus 1276 809) 8 20 Stimm verteilung in Hindenburg: Hitles: Thumann: Ungültig: Die wtb Berlin, 11. April. Aus den Zahlen des vorliegenden amtlichen niſſes ergeben ſich für die einzelnen Kandidaten folgende Prozentziffern: Hindenburg 53 Prozent(1. Wahlgang 49,6 Prozent) Hitler 36.8 Prozent(1. Wahlgang 30,1 Prozent) Thälmann 10,2 Prozent 1. Wahlgang 13,2 Prozent) Prozenten: Schſuner Schlußergeb⸗ Revolverattentat auf Dr. Cuther Reichsbankpräſident nur leicht verletzt Täter Währungsfanatiker Die möglichen theoretiſchen Hintergründe des Anſchlages auf Dr. Nuther. Berlin, 9. April, Gleich bei den erſten Ver— nehmungen wurde bekannt, Täter, die den Anſchlag auf Reichsbankpräſi— dent Dr. Luther verübt haben, Anhänger der ſogen. Schwundgeldtheorie ſind und in ihrem fanatiſchen Glauben an dieſe Lehre den Wah— rer der deutſchen Währungspolitik beſeitigen zu müſſen glaubten. Berlin, 6. 4. Auf dem Potsdamer Bahnhof wurde heute abend 21 Uhr auf den Reichsbank⸗ prüſidenten Dr. Luther, der mit der deutſchen Delegation nach Genf abreiſen wollte, von zwei jungen Menſchen ein Revolverattentat misgeführt. Es wurden auf ihn mehrere Schüſſe abgegeben, die jedoch fehl gingen. Lediglich tine Kugel durchſchlug ſeinen Rockürmel und ſtreifte ihn am Arm, hinterließ jedoch nur eine leine Schramme. Angeblich handelt es ſich bei den Attentätern um den 34jährigen Werner ſtertſcher und um einen Dr. Roſen, der aus Hamburg ſein ſoll. Weitere Angaben über ihre Perſonalien verweigern die Attentäter, die ſofort nach dem Polizeipräſidium zur Ab⸗ teilung 1 abgeführt wurden. E 258 * Rooſen und Kertſcher von dem Ver— nehmungsrichter. wih. Verlin, 10. April. Die beiden Täter Dr. Raoſen und Kertſcher ſind heute nachmit— tag einer weiteren Vernehmung unterzogen worden, doch konnten irgendwelche neuen Moa— mente nicht ermittelt werden. Der Sohn von Dr. Rogſen ſowie ſein Sekretär Walther Hein find, nachdem ſie ihr Alibi für die Zeit des Anſchlages und ihre Nichtbeteiligung an der 1 Magdeburg, 9. April. Auf die Kunde von dem Attentat auf Dr. Luther wurde der Mag— deburger Bahnhof und beſonders der Bahn— ſteig, auf dem der FD. Zug eintrifft, ſorgfältig abgeſperrt. Einem Vertreter des WTB. ge— lang es, Herrn Dr. Luther zu ſprechen. Er ſaß[ganzen Affaire nachweiſen konnten, wieder mit großer Gelaſſenheit in ſeinem Abteil, entlaſſen worden. konnte aber über das Attentat ſelbſt nur wenig* ſagen. Die Perſonen, die das Attentat ver— übt haben, ſind dem Reichsbankpräſidenten ganz unbekannt. Einen der Täter hat Dr. Zuther feſtgeh Wie der Reichs bräſi⸗ 5 1255 dent auldarke tat der Attentäter, der den] Tat oon Fanallern dar Ser geſſige Urheber Schuß abgegeben hat, auf ihn zu mit den eng⸗ i eee een 1 8 Kertſcher als ſein liſchen Warten: J ſuppoſe...(Ich vermute) gefügiges Werkzeug benutzt hat. Die Wande iſt ein ungefährlicher, drei Zenti⸗ Die beiden Feſtgenommenen werden wahr— meter langer Streifſchuß unterhalb des Ober- ſcheinlich am Montag der Staatsanwaltſchaft arms. Die Wunde wurde von dem De Luthe] übergeben werden. Die politiſche Polizei iſt begleitenden Major verbunden. Der Reichs- weiter mit der Aufklärung des Falles beſchäf⸗ bankpräſident wollte die Reiſe unbedingt fort- tigt. Zurzeit werden noch das Alibi von ſetzen. Er ließ ſich auch nicht beirren, als ihm zwei weiteren Perſonen, die vielleicht als Mit⸗ mitgeteilt wurde, daß Magdeburger Krimi-] wiſſer in Frage kommen, nachgeprüft. Es han⸗ nalpolizei den Zug beſtiegen habe und mit⸗ delt ſich um den Sekretär von Dr. Rooſen, fahre, da man annehme, daß ein weiterer[dem Hypothekenvermittler Walther Hein und Attentäter ſich im Zuge aufhalte. den Sohn von Dr. Rooſen. enb. Verlin, 10. April. Der Anſchlag des Dr. Max Rooſen und ſeines Mitarbeiters Werner Kertſcher ſtellt ſich immer mehr als BVensbeim⸗HKreis: daß die beiden; Hitler 15,4 millionen Stimmen 28. Wahlkreis, Dresden-Vautzen: Hindenburg 640 839(625 859), Hitler 434956(342 947), Thälm. 110 481(148 409),(Düſterb. 77 410). 29. Wahlkreis, Leipzig: Hindenburg 449 085 1), Hitler 296 207(237 362). Thälm. (144385),(Düſterberg 36 647). 30. Wahlkreis, Chemnitz⸗Zwickan: Hindenburg 445 073(410 335), Hitler 557 464(487 882), Thälm. 177 660(236 175),(Düſterb. 55 653). 31. Wahlkreis, Württemberg: Hindenburg 897 891(850 461), Hitler 416 529(369 725), Thälm. 108 075(145 154),(Düſterb. 83 963). 121 614 32. Wahlkreis, Baden: Hindenburg 737798 (720 430), Hitler 439 765(385 504), Thälm. 107 989(148 351),(Düſterberg 28 539). 33. Wahlkreis, Heſſen⸗Darmſtadt: Hindenburg 135 630(427 840), Hitler 318 429(280 170), Thälm. 70396(104 862),(Düſterb. 16 203). 34. Wahlkreis, Hamhurg: Hindenb. 441 144 (446 054), Hitler 238 689(200 637), Thälm. (123 879),(D 37 995). 8 82 9 183 iiſterhera 35. Wahlkreis, Mecklenburg: Hindenburg (187 120), 37), Hitler 236 530 Thälm. 33 255(46 712),(Düſterb. 61095). 0 053(245 5 Ergebniſſe Darmſtadt. Stadt und Kreis: 50 260, Hitler 35 117, Hindenburg Thälmann 8260. Darmſtadt⸗Stadt: Hindenburg 32 066, Hitler 22 140, Thälmann 4096. Hindenburg 19 560, Hitler 15 874. Thälmann 5 213. g Bezirk Hepnenheim⸗Stadt: Hindenburg 15 897, Hitler 8547. Thälmann 3857. Groß⸗Geran⸗Kreis: Hindenburg 18 613, Hit- ler 11839, Thälmann 7594. Worms⸗Kreis: Hindenburg 21159, Thälmann 4741. Oprenheim⸗Kreis: Hindenburg 14347, Hitler 13 921. Thälmann 636. Alzey⸗Kreis: Hindenburg 12718, Hitler 11856 Thälmann 730. 33 892, Hitler Mainz Stadt und Kreis: Hindenburg 68 870, Hitler 26 496, Thälmann 9 560. Die Wahlen in Heſſen ruhig verlaufen.— Abgeſchwächte Wahlbeteiligung. old Darmſtadt, 10. April. Der Wahltag iſt nach polizeiamtlicher Mitteilung in ganz Heſ— ſen ruhig verlaufen. Bei ſonnigem, aber etwas windigem Frühlingswetter war das Wahlge— ſchäft am Sonntag vormittag nicht ſo flott wie im erſten Wahlgang, zog aber am Nachmittag ſtark an. Die Wahlbeteiligung dürfte in Darmſtadt nicht ganz ſo hoch ſein als am 13. März, wo ſie 85,5 Prozent betrug. Allgemein war die Wahlbeteiligung in ganz Heſſen ſehr gut. *** weitere Einzelergebniſſe Mannheim⸗Stadt: Hindenburg 91.692; Hitler 42 047; Thälmann 22 172. Ungültig 649; abgegeben 156 560. Weinheim⸗Stadt: Hindenburg 4076; 3743; Thälmann 1518. Ludwigshafen⸗Stadt: Hindenburg 38320; Hit⸗ ler 15 569; Thälmann 6524. Abgegebene Stimmen 60 735; ung. 305. Frankenthal⸗Stadt: Gültige Stimmen 14789; Hitler Hindenburg 9 863; Hitler 3 605; Thälmann 1321; ungültig 110. 1 Lokale Nachrichten Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen der Reichspräſidentenwahl. Der 2. Wahlgang zur Reichspräſidentenwahl brachte einen überwältigenden Sieg für den ſeitherigen Reichspräſidenten Paul von Hindenburg. Mit einer mehr als 2 Millionen Stimmenmehrheit wurde er vom deutſchen Volke zum Präſidenten wiedergewählt, und ſomit wurde der Regierung des Reichskanzlers Brüning und dem„Syſtem“ vom deutſchen Volke das Vertrauen ausgeſprochen. Verantwortungsbe— wußt iſt das deutſche Volk zur Wahlurne gegangen. — In unſerer Gemeinde hat Hindenburg, genau wie im Reich, mit großer Mehrheit den Sieg da⸗ von getragen. Von 5113 Abſtimmenden entfielen 2881 Stimmen auf Hindenburg(2839 im 1. Wahl- gang); 1168 auf Hitler(1081 im 1. Wahlgang); und 1065 auf Thälmann(1699 im 1. Wahlgang). Hindenburg und Hitler errangen einen Stimmenzu— wachs, währenddem Thälmann 634 Stimmen ver- lor, die allerdings keiner Partei zufielen, ſondern auf Koſten der ſchlechteren Wahlbeteiligung kommen, die beim 1. Wahlgang 75% und geſtern 68% bei 7655 Wahlberechtigten betrug.— Das Wetter am Wahltage war ſehr ſchön. Obwohl es die ganze Woche hindurch regnete, war geſtern der Himmel klarblau und die Sonne ſpendete ihre wärmenden Strahlen. Für die katholiſche Chriſtenheit war wegen des ſchändlichen Kirchenraubes in der Kapelle des Krankenhauſes ein 10ſtündiges Gebet, zur Sühne dieſer Gottesſchändung angeordnet, woran ſich die gläubigen Katholiken zahlreich beteiligten. Den ganzen Tag über war die Kirche von Betenden be— ſucht, die Gott um Gnade für die ihm von ruchloſer Hand angetane Schändung baten. Das Straßen- bild war den ganzen Tag über recht belebt. Gottes- dienſt, Wahl und auch das prächtige Wetter hatte die Leute aus dem Hauſe gebracht. Die Wahl ſelbſt verlief ruhig und ohne Störung. Um ½7 Uhr konnten wir durch Extrablätter bereits das örtliche Ergebnis bekannt geben. Bis um Mitternacht wurde am Radio die Teil⸗ und auch die Schluß— ergebniſſe abgelauſcht und die Reſultate teils freudig und teils vielleicht auch nicht zu freudig begrüßt. Bei jedem Kampfe gibt es eben Sieger und Unter legene. Nachdem nun der Wahlgang vorbei iſt, wollen wir jetzt wieder einig ſein und uns alle als deutſche Brüder fühlen. Der Regierung muß aber auch anheim gegeben werden, daß ſie ihre ge— ſtärkte Poſition nicht einſeitig verbrauchen darf. Die deutſche Not iſt ſo groß und für weite Kreiſe unſeres Volkes ſo furchtbar, daß ſchnell gehandelt werden muß. Heute iſt noch Zeit! Die Regierung muß ſich ihrer ſchweren Aufgabe wohl bewußt ſein. Sie muß die ſchwer unter der Steuerlaſt ſeufzenden Volksſchichten entlaſten, dann wird der begreifliche Nadikalismus von ſelbſt verſchwinden. Werden aber keine einſchneidenden Steuer⸗Erleichterungen und Verdienſtmöglichkeiten ums tägliche Brot berbeige⸗ führt, dann wird die Lawine der Unzufriedenheit weiter ſteigen. Das heutige Syſtem hat es ſelbſt in der Hand, ob es ſich behaupten oder untergehen will. Das Volk hat bei der Reichspräſidentenwahl geſprochen, es liegt jetzt bei der Regierung, Mittel und Wege zu ſuchen, damit wir aus der Zerriſſen⸗ heit endlich wieder herauskommen und das deutſche Volk wieder in geordnete Zuſtände zurückgeführt wird.— Die Arbeiter ⸗Samariter⸗Kolonne hielt im Karpfenſaale einen Wohltätigkeits⸗Abend ab, der recht gut beſucht war. Muſikſtücke und Theaterauf⸗ führungen unterhielten die Beſucher aufs Beſte. Der Erlös des Abends wird in wohltätigem Sinne, das heißt alſo für koſtenloſe Krankentransporte uſw. verwendet.— Im Mannnheimer Stadion kämpften die„Grünen“ um den ſüddeutſchen Verbandspokal gegen Union Niederrad und gewannen 2:1. Die vielen Hundert von mitgeeilten Zuſchauer begrüßten das Ergebnis mit toſendem Beifall. Die„Grünen“ haben auch durch dieſen Sieg etwas Hervorragendes geleiſtet und die Gruppe Rhein⸗Saar würdig ver⸗ treten. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Fahrraddieb⸗ ſtahl und 2 wegen Vergehen gegen die Arbeitszeit- verordnung bezw. wegen Austragung von Backwaren vor 7 Uhr vormittags. * Der Segelflug u. ſeine Bedeut⸗ ung. Der tragiſche Kriegsausgang mit all ſeinen Folgen für unſer deutſches Vaterland, hat uns auf vielen Gebieten in der weiteren Entwicklung der Technik ſehr zurück gedrängt. Vor allem iſt es a uch die Luftfahrt geweſen, die ſtark zu leiden hatte. Verbot man doch unſerer Induſtrie den Bau und die weitere Konſtruktion von Großflugzeugen, deren Entwicklung ſoweit gediehen war, daß man durch dieſe ſicheren Maſchinen eine bedeutende Verkehrs- verbeſſerung erhoffen konnte. Infolge dieſer be— ſchränkten Maßnahmen kam man in Deutſchland von ſelbſt dazu, zu verſuchen mit möglichſt wenig Kraftaufwand einen Flug ausführen zu können. Somit entwickelte ſich in aller Stille der Weg zum Segelflug. Was uun die Bedeutung des Segel- fluges betrifft, ſo muß gleich im voraus geſagt werden, daß es einzig und allein ein reizender und geſunder Sport iſt. Darum, alle die Freude an dieſen Sport haben, kommt am Dienstag den 12. April um ½ 9 Uhr in das Gaſthaus zum ſchwarzen Walfiſch zur offiziellen Gründung eines hieſigen Segelflugvereines.(kein Ausſchank.) * Sterbefälle. Am Samstag Vormittag um ½ 11 Uhr ſtarb im Mannheimer Krankenhaus Frau Gretel Weidner geb. Winkenbach, die Kaiſer⸗ wirts⸗Gretel, im blühenden Alter von 26 Jahren. So jung noch, wurde ſie, Mutter von zwei Kinder, an der Seite des Gatten weggeriſſen, um dem unerbitterlichen Schnitter Tod in das Jenſeits zu folgen.— Am Samstag Rachmittag um 3 Uhr verſtarb Frau Leonhard Kirchner geb. Schäfer im hohen Alter von 83½ Jahren. Die Zeit der Beerdigungen iſt aus den Anzeigen erſichtlich. Sport und Spiel. Viernheim im Kampf um den ſüddeutſchen Verbandspokal! Union Niederrad der Pokalmeiſter der Gruppe Main⸗Heſſen wurde geſtern im Mannheimer Stadion von dem Pokalmeiſter den Gruppe Rhein ⸗Saar, dem Bezirksliganeuling Amicitia Viernheim, überraſchend 2:1 geſchlagen, ſo weldete geſtern Abend das Nadio. Ueberraſchend iſt der Sieg für die allgemeine Sports- welt, jedoch nicht allzu Ueberraſchend für die Viern- heimer Sportfreunde, die ihre„Grünen“ kennen u. wiſſen, daß ſie es zu leiſten vermögen, wenn es „um die Wurſt geht“. Und geſtern ging es um die Wurſt, und da wurde einmal gezeigt, was Viern⸗ heim kann. Die Frankfurter wurden geſchlagen, wenn auch knapp, ſo wurden ſie doch geſchlagen und zwar gleich k. v. Viernheim wird nun am Sonn- tag gegen Kickers Stuttgart, den Sieger gegen Teutonia München, kämpfen, und zwar vorausſicht⸗ lich in Karlsruhe. Sollten ſie dort geſchlagen werden, ſo iſt auch die Niederlage noch ehrenvoll. Sollten ſie aber gewinnen, dann Reſultate des Turnvereins 1893 Viernheim: Fußball: Viernheim— Lorſch Viernheim 2.— Lorſch 2. Viernheim— Heddesheim Viernheim 2.— Heddesheim 2. Aufruf des Bezirksleiters der Deutſchen Jugendkraft „Südheſſen“! Schritt gefaßt! Auſ zum Bezirksſporttag am 29. Mai 1932 in Worms. Deutſche Jugendkraftler 1 Der Bezirksſporttag rückt immer näher. Wir wählten in dieſem Jahre, Worms zur Stätte unſeres Treffens. Zur Freude unſerer D. J. K. Pioniere in der alten Nibelungenſtadt. Zum erſtenmale wollen Jugendkraft⸗Sportler in größerem Rahmen, jenſeits des Rheinſtromes ihr Weſen und Wollen dokumentieren. Dort wo jahrelang deutſche Männer und Frauen, deutſche Jugend unter dem Joche fremder Beſatzung gelitten. Worms, das in alter deutſcher Tradition ver⸗ wurzelt, den Stürmen des Separatiſtenrummels die Stirne geboten. Allwo trotz ſchwerer Notzeit, eine Stadt ringt, um eine beſſere Zukunft. Deren Wahrzeichen der Dom und die anderen Kirchen alle, uns Zeugnis geben, daß Religion und Glaube noch nicht verloren gegangen. Dorthin lenkt kath. Ingend, Jugend- kraftſchar im Maimonat ihre Schritte. Denkt daran, beſonders die Rechtsrheiner, daß ihr eine große Dankesſchuld abzutragen habt, unſeren Freunden und Brüder, über dem Strom. Ihre Opfer um unſere Bewegung ſind es wahrhaftig wert, daß wir uns alle Mann für Mann an dem Bezirkstag beteiligen. Schützt nicht vor die Not der Zeit, Jammern und Klagen beſſert die Zuſtände nicht. Unſere Zeit formt und ſtählt ein neues Geſchlecht. Seien wir unſerem Herrgott dankbar, daß er uns in dieſe Zeit des großen Kämpfens geſtellt. Hoffnung, Wille, Wagemut bringt Erfolg! Reichen die Finanzen nicht zur Bahnfahrt, dann gibt es auch noch audere Wege, nach Worms zu kommen. Eine herzliche Bitte an alle Führer! Helft und fördert unſer Wagen! Ein Wort an alle Freunde in den Abteilungen! Haltet Euch bereit zum Tage des Sammelns in Worms! Rüſtet, übt, ſpart und werbt. Bringt Muſik, Fahnen und Wimpel mit. Sturmſchar des Bezirkes an Euch der Ruf! Alle übrigen betrachten es als Ehre, Unter- pfäuder der Ideale, einer Deutſchen Jugendkraft zu ſein und mit in die Reihen am 29. Mai zu treten. Handball: Den Turnern, Leichtathleten, iſt es ſelbſtverſtändlich Parole f „In Treue und Eintracht, mit Freude und Kraft, wird trotz Not des Alltags, auch dieſer Tag geſchafft.“ Freunde, es muß wieder ein Erlebnis werden, wie es noch widerhallt, aus den vergangen Jahren bei den Treffen in Viernheim, Heppenheim, Wald⸗ michelbach. Unſer Reichsverband ruft auf zum Sturm 1932 Laſt den Maimonat der Deutſchen Jugend- kraft Sturmmonat ſein. i Rütteln wir an den Grundmauern einer vermaterialiſierten, nur der Diesſeitsrichtung huldigen ⸗ den Menſchheit. Deutſche Jugendkraft formiert die Front! Zeigt, daß Eure Worte nicht hohle Phraſe ſind. Auf zur Tat! Sei gegrüßt Du Freundesſchar! Auf Wiederſehn in Worms. Euer Bezirksleiter. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Heute Montag Abend 6 Uhr treffen ſich alle Leichtathleten, die ſich an dem Hallenſportfeſt in Mannheim beteiligen, auf dem Sportplatz.— Morgen Dienstag abend ½6 Uhr Abfahrt per Rad zu den Vorkämpfen. Treffpunkt Freiſchütz. Die Turnleitung. Central⸗Filmſchau Ein Vombenerfolg iſt der Ufa⸗Welttonfilm „Bomben auf Monte Carlo“ im„Cefipa“ Heute Montag letzter Tag. Gewöhnliche Preiſe. 1. Platz 50 Pfg. Erwerbsloſe 40 Pfg. Ein herrlicher Großtonfilm, ungewöhnlich und intereſſant. Senſationellſpaunend der neuartige Stoff, humorvoll die abenteuerliche Handlung, ungewöhn⸗ lich die Melodienfülle der Schlager, ſtimmungsvoll das Landſchaftliche, überragend die Darſtellung, faszinierend der kraftvolle Hans Albers, voll Ueber- mut die ſcharmante Anna Sten, mitreißend luſtig Heins Rühmann— ein Film für jeden, der ſich einmal bombenmäßig amüſieren will. Auch das übrige ſtumme Programm iſt ganz hervorragend und ſehenswert. Die Eintrittspreiſe ſind heute ſo er⸗ mäßigt, daß ſich alles den Welttonfilm der Ufa an⸗ ſehen und anhören kann. So wie die Schlager ſind, die man überall ſingt und hört, ſo iſt auch der Tonfilmſchlager. Sie ſehen und hören: Eine Nacht in Monte Carlo und Das iſt die Liebe der Matro⸗ ſen uſw. Darum lautet die Parole: Noch heute in den Central⸗Film-Palaſt„Bomben auf Monte Carlo“. Einen ſolchen Schlagertonfilm, den man in der ganzen Welt beſingt, der die ganze Welt er⸗ oberte, den muß man auch geſehen und gehört haben. Heute Montag letzter Tag. Nicht verſäumen. U. T.⸗Film⸗Palaſt. Der allzu großen, ſchweren Notlage wegen in Viern⸗ 9 heim heute große Volksvorſtellung. Nur 30 Pfg. Die Direktion des UnionPalaſtes hat ſich ent⸗ ſchloſſen, heute jedem Viernheimer Gelegenheit zu geben, ſich einen Kinobeſuch erlauben zu können. Sie veranſtaltet heute einen billigen Volksabend zu 30 Pfg. Jedem iſt es daher möglich, trotz der ſchweren Zeit ſich zwei fröhliche Stunden zu machen. Mögen daher alle Viernheimer heute dieſen Volks- abend in Maſſen beſuchen. Alles bezahlt nur 30 Pfg,, darum heute zum Volksabend. 21 EHUNG Dkk l. 41 ASSE AN 22. We W 2 N 2 3 Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Nomen von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 31. Fortſetzung. Sie verabſchiedeten ſich von dem Proku— riſten, der ins Konferenzzimmer zurückhaſtete, gingen an dem türöffnenden Beamten hinaus in die laue Juninacht. „Ich möchte doch hinaus. Vielleicht iſt Tante Thilde allein“, ſagte Helmut halb zu ſich ſelbſt, den Fuß auf der unterſten Stufe behaltend.„Es drängt mich zu ihr.“ „Na, dann meinetwegen“, gab Sättler gut⸗ mütig nach.„Aber ich fahre mit! Wenn ſie dich hineinlaſſen, iſt's gut, wenn nicht, kommſt du mit mir zurück.“ In ſchneller Fahrt ging es weiter hinaus durch die ſchönen, gepflegten Straßen der vornehmen Villenkolonien Halenſees. Im Markmannſchen Hauſe brannte noch Licht. Auf den Hupenruf des Chauffeurs öff— nete ſich bald die Pforte. Helmut neigte ſich hinaus zum alten Portier, und fragte. „Ja, die gnä' Frau wäre noch auf, glaube er; der Herr Doktor Rittberger wollte ja nochmal herauskommen.„Unſere junge Frau Milly hat Schreikrämpfe gekriegt, da hat er ſie nach Hauſe gebracht. Ach Gott, Herr Hel⸗ mut, das Unglück!, das Unglück!“ Dem greiſen Portier ſtanden die Tränen in den Augen. Helmut nickte ihm zu, drückte ſchweigend die Hand des Alten, den er ſeit ſeiner Kindheit kannte. „Geh hinein, Jung! Sieh, ob mann ſprechen kannſt. Ich warte hier im Wa⸗ gen. Iſt ſchon gut, alter Kerl, ſchon gut...“ Sättler ſchlug dem Freund tätſchelnd auf die Schulter und griff dann nach ſeinem Zigaret⸗ tenetui.— War das ein Chaos! Verweinte Geſichter ſah Helmut bei ſeinem Eintritt. Hände ſtreckten ſich ihm entgegen, Hilfe heiſchend, froh, ihn da zu haben. Hier war er ja wie ein Kind des Hauſes bekannt und ge⸗ liebt. „Gnä' Frau ſitzt drüben“, flüſterte die Mamſell, mit ſcheuer Geſte nach dem Herren⸗ zimmer.„Sie hält die Totenwache beim Herrn.,“ „Allein?“ „Sie wollte es ſo. Als Frau Milly zu wei⸗ nen begann, hat ſie ſie hinausgeſchickt. Man dürfe dem Toten die letzte Ruhe nicht ſtören, ſagte ſie. Da hat Herr Doktor ſeine Frau heim⸗ gefahren. Er will noch einmal kommen, wenn's geht. Frau Milly hat ſich aber immer an ihn geklammert und gerufen, er ſolle ſie nicht allein laſſen. Na, wir ſind ja auch da— mag ſie ihren Mann behalten. Gnä' Frau iſt nicht verlaſſen.“ Sie ſchluckte, wiſchte ſich die roten Augen mit einer energiſchen Bewegung, die deutlich ver⸗ riet, auf weſſen Seite ihre Sympathien waren. „Ich bleibe gern über Nacht, wenn ich darf“, ſagte Helmut leiſe. Erfreut ſtreichelte die kleine rundliche Frau ſeinen Arm, nahm ihm dienſtbefliſſen Hut und Handſchuhe ab. „Ach, lieber Herr Helmut, das wäre uns allen eine große Erleichterung! Darf ich Herrn Doktor anrufen und es ihm melden? Dann braucht er doch nicht nochmals hier heraus zu hetzen.— Die Reiſetaſche iſt im Auto— ja⸗ du Frau Mark⸗ dem Herrn im Auto, Herr Hardt ließe den Herrn Direktor ſchön grüßen, er bliebe hier über Nacht und er würde ihn morgen früh um neun Uhr im Hotel anrufen.— Ja, da drinnen, Herr Helmut! Gehen Sie nur hinein, ich richte inzwiſchen das Gaſtzimmer für Sie her.“ Helmut Hardt ſtand auf der Schwelle. Der große, ihm wohlvertraute Raum war matt er⸗ hellt durch Kerzenſchimmer, der den beiden Silberleuchtern entfloß, die oft die feſtlich ge⸗ ſchmückte Tafel geziert. Auf dem breiten Dl⸗ wan lag lang ausgeſtreckt eine regloſe Geſtalt, von ſeidener Steppdecke halb verhüllt, über der Stirn eine weiße Binde. Wachsbleiche Hände lagen gefaltet auf der Bruſt. Aus einem Seſſel neben dem Diwan wandte eine ſchwarzgekleidete Frau mit ſeltſam flim⸗ merndem Haar den Kopf nach dem Eindring⸗ ling, ohne ſich zu erheben— langſam und ſchwerfällig, als ſchmerze jede Bewegung. Er⸗ loſchene Augen ruhten auf ihm, Augen, die tief in die Höhlen geſunken ſchienen. „Helmut...“ Er kam auf ſie zu, küßte die kalte Wange, ſetzte ſich auf die breite Lehne ihres Seſſels und zog ſanft die zuſammengeſunkene Geſtalt an ſich, die müde den Kopf gegen ſeine Schulter legte. Lange ſaßen ſie ſchweigend da. Erſt nach geraumer Zeit fiel das erſte Wort. „Es iſt gut, daß du da biſt, Helmut.“ „Ich kam vor einer Stunde in Berlin an. Es trieb mich zu dir. Darf ich heute nacht bei dir bleiben, Tante Thilde?“ Der matte, erloſchene Blick taſtete ſich lang⸗ jam wieder zu ihm empor: 1 wohl. Marie, ſpring ſchnell hinunter und ſag „Wenn du es ohne Haß im Herzen zu lun vermagſt...“ „Ich hege keinen Groll gegen Onkel Leo“, ſagte Helmut leiſe und fuhr mit der Linken liebkoſend über das blonde Haar, das ſo höhniſch flimmerte über dem ſtarren Geſicht, das die verfallenen Züge einer kranken Grei⸗ ſin trug. Sie nickte nur, als habe ſie keine andere Antwort erwartet. Sah ſtarr auf die ſtille Ge— ſtalt neben ſich.. „Viel Haß und viele Verwünſchungen wer⸗ den ihm ins Grab folgen. Man wird all das Gute vergeſſen, das er ſo gern getan, all die Freude, die er anderen ſchuf, die Güte, die an, deren half in Zeiten der Not; alles werden ſie vergeſſen. Aber dieſen ſeinen leßzten Schia im Heim, das von ſeiner Liebe erfüllt wa den ſoll Liebe bewachen.“ „Wer ihn geliebt, wird ihm auch verzeihen“ erwiderte Helmut ernſt. Ein weher, bitterer Zug furcht, volle Antlitz der Frau. „Deren wird es wenige geben Hat doch ſein einziges Kind ſich angeſichts des toten Vaters nicht der Vorwürfe enthalten können.— Das war vielleicht das Allerfurchtbarſte.“ Ihr Haupt ſank tief herab, als drücke e⸗ ſchwere Scham. 5 „Ich konnte es nicht erkragen— habe ſie fortgeſchickt. Nur heute noch nicht, heute noch nicht eie glitt auf die Knie, ſchmiegte ihre Wange gegen die kalten Hände, die ſich nie wieder liebreich um ihr Geſicht legen würden mit dem, ach, ſo gern gehörten, herzlichen „Mein gutes Thildchen!“. FPeortſetzung folgt. As leid⸗ Gemeingefährlicher Dummerfjungen⸗ ſtreich Berlin, 9. 4. Auf den Bergnerwerken in Ei⸗ ſenach wurde heute Nacht von Unbekannten eine rote Fahne gehißt. Als dieſe von der Polizei entfernt werden ſollte, bemerkte man glück⸗ licherweiſe rechtzeitig, daß eine Handgranate an der Zugvorrichtung ſo angebracht war, daß ſie zur Entzündung kommen mußte, wenn an der Zugſchnur geriſſen worden wäre. Die Reichswehr wurde geholt und hat mit der größ⸗ ten Vorſicht die Handgranate, die mit geſchärf⸗ tem Zünder verſehen war, entfernt. Faſt ſechs Millionen Fehlbetrag in Koblenz. Koblenz, 9. 4. Oberbürgermeiſter Dr. Roſen⸗ dahl gab in einer Preſſebeſprechung den Haus⸗ haltsentwurf für 1932 bekannt. Der Etat ſchließt in Einnahme mit 16,4 und in Ausgabe mit 17,26 Mill. RM ab, ſodaß ſich ein Fehl⸗ betrag von 860 000 RM eergibt. In dem Ent⸗ wurf ſind nicht enthalten die Defizite aus frü⸗ heren Jahren mit 4,1 Mill. RM, desgleichen nicht der Fehlbetrag des laufenden Rechnungs- jahres, der mit 775 000 RM angenommen wird. Somit ergibt ſich ein ungedeckter Fehlbetrag von 5,7 Mill. RM. Bauern verhindern zwangsverſteigerungen Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei u. Landleuten Huſum, 9. 4. Unweit von Huſum ſollte ge⸗ ſtern der Hof Bremsburg zwangsverſteigert werden. Als die Vollziehungsbeamten erſchie⸗ nen, fanden ſie die Zugangswege durch ge⸗ fällte Alleebäume, durch Erdaufhäufungen und Wallanlagen geſperrt. Ungefähr 300 Landleute hatten ſich eingefunden, um die Durchführung der Verſteigerung zu verhindern. Es kam zu wiederholten Zuſammenſtößen zwiſchen herbei⸗ gerufener Polizei und den Landleuten. Auf Anweiſung aus Kiel wurde ſchließlich, da ein Möbelwagen nicht an den Hof heranzubringen war, die Zwangsräumung ausgeſetzt. 1 Lokales Dalen für den 11. April Sonnenaufgang 5.40, Sonnenuntergang 19.13, Mondaufgang 7.29, Monduntergang 0.33 Uhr. 1806: Der Dichter Anaſtaſius Grün(Anton Alexander Graf von Auersperg) in Laibach geb. 1825: Der Sozialiſt Ferdinand Laſalle in Bres— lau geb. 1921: Kaiſerin Auguſta Viktoria in Haus Doorn in Holland geſt. Die heutige Karte von Europa. Im Jahre 1914, vor dem Krieg, gab es nur drei republi— kaniſche Staaten in Europa: Frankreich, Por— tugal und die Schweiz. Im Zeitraum von zwanzig Jahren hat ſich das politiſche Geſicht Europas nicht unweſentlich verändert. Der Weltkrieg und ſein Ausgang zogen nicht nur neue Grenzen, ſondern änderten auch die Ver— faſſung. Die vier großen Staaten Deutſchland, Oeſterreich-Ungarn, Rußland und Türkei, die vor dem Krieg noch monarchiſch regiert wur— den, ſind heute Republiken. Ebenſo verſchwan— den Krone und Zepter in den Königreichen Griechenland und Montenegro und nach dem Kriege auch noch in Spanien. Die monarchiſti— ſchen Staaten ſind bis auf 10 verſchwunden. Die 10 Monarchen, die es heute noch in Europa gibt, ſind die Könige von England, Italien, Belgien, Rumänien, Jugoſlawien, Bulgarien, Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen. In Europa gibt es demnach heute mehr Repu⸗ bliken als Monarchien. Die Republiken ſind: Deutſchland, Rußland, Finnland, Frankreich, Oeſterreich, Griechenland, Polen, Portugal und die Schweiz. Bleibt noch Ungarn das zwar Königreich iſt, aber derzeit noch im⸗ mer einen Reichverweſer hat. 0 R Der Rekoruflieger Hawks lebensgefährlich abgestürzt Käpitän Frank Hawks, der im vorigen Jahr die Strecke London⸗ Berlin in der Rekordzeit von noch nicht drei Stunden zurücklegte, iſt in Worceſter(Maſ⸗ ſachuſetts USA.) abgeſtürzt, wobei er ſich lebensgefährliche Verletzungen zuzog. Spanien, lichkeit zu nehmen. So kommt es, daß die Früh- 1 0 ö ö Die Velämpfung der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche. Ueber die Vekümpfung der Maul- und Klauenſeuche wird uns geſchrieben: Durch die Impfung in verſeuchten Beſtänden kann die Ausbreitung der Maul- und Klauenſeuche nicht verhindert werden. Sie iſt höchſtens imſtande, Verluſte bei Jungtieren auf ein geringeres Maß zu beſchränken. Ob das Impfen der Jung— tiere anzuraten iſt, muß in jedem Falle erwo— gen werden. Die geeigneten Ratgeber ſind in dieſen Fällen der beamtete oder ortsanſäſſige Tierarzt. Auf die Frage, wie man ſeinen Vieh⸗ beſtand gegen die Maul- und Klauenſeuche ſchützen kann, gibt es nur eine Antwort: Durch die Befolgung der im Viehſeuchengeſetz vorge— ſchriebenen Maßnahmen! Erfahrungsgemäß wird die Seuche in zahlreichen Fällen durch ſog. Zwiſchenträger übertragen. Als ſolche ſind nachgewieſen Perſonenverkehr und Gegenſtän— de, die von einem Haus ins andere wandern, z. B. Leihfutterſäcke und die Milch von kranken Tieren. Es ſollte daher der Zutritt fremder Perſonen zu den Viehſtällen nur geſtattet wer- den, wenn es unbedingt erforderlich iſt. Kraft— futter wird am beſten nur in eigenen Säcken beſchafft. Aus Seuchengehöften dürfen Leih- futterſäcke nur nach Desinfektion durch Aufko⸗ chen zurückgegeben werden. Die Milch iſt in den erſten Tagen der Erkrankung beſonders an- ſteckungsfähig und ihre Abgabe iſt ſehr oft der Grund der Weiterverbreitung der Seuche. Es dürfte feſtſtehen, daß in allen einwandfrei ge— leiteten Molkereien die Milch vor der Rückgabe genügend erhitzt wird. Verläßt aber die Milch das Seuchengehöft in rohem Zuſtande, ſo kom men bereits beim Transport zur Molkerei auf dem Milchwagen die Nachbarkannen mit dem Anſteckungsſtoff in Berührung. Die Kannendek— kel, ſchließen ſelten ſo gut, daß nicht beim Auf⸗ ſetzen der Kannen auf den Wagen oder beim Durchfahren von Schlaglöchern die infektiöſe Milch auf die Nachbarkannen überſpritzt oder auf dem Wagen Lachen bildet. Die Kannen agen dann den Anſteckungsſtoff in andere Sehöfte. Deshalb darf die Milch aus Seuchen⸗ gehöften, wenn ſie überhaupt geliefert wird, nur nach vorheriger genügender Erhitzung das Gehöft verlaſſen. gchützt den Bald vor Jeuerſchäden Kaum, daß der Frühling ins Land zieht, häu⸗ fen ſich auch ſchon die Meldungen über Wald— brände. Die vorjährige Vegetation, Gras, Hei— dekraut, Farne und dergl. iſt vertrocknet. Die Winterſtürme haben ſo manches abgeſtorbene Gezweig dazu geworfen, und das neue Wachs— tum iſt noch nicht ſo weit, um dieſer leicht brennbaren Miſchung etwas von ſeiner Gefähr— jahrsmonate zu der Jahreszeit gehören, in der die meiſten Schadenfeuer in den Waldungen entſtehen. Der preußiſche Miniſter für Volks— wohlfahrt hat erſt vor kurzem wieder auf ei— nen Erlaß aufmerkſam gemacht, in dem auf die Strafen für die Uebertretung der Geſetze und die Haftung des Täters oder ſeiner Ange— hörigen für angerichteten Schaden hingewieſen wird. Weiterhin werden die Erzieher der Ju— gend erſucht, im Unterricht und bei Wander führerlehrgängen darauf hinzuweiſen, daß alle behördlichen Anordnungen genaueſtens zu be— folgen ſind und daß auch beim Feuermachen in der Nähe des Waldes äußerſte Vorſicht zu beo— bachten iſt. Man unterſcheidet in der Hauptſache zwei Arten von Waldbränden, Bodenfeuer und Wipfelfeuer. Bei ſtürmiſchem Wetter gewinnt ſoſch ein Brand ſehnell an Ausdehnung. Der Wind ſät die Feuerſaat in immer weiterem Umfange, der Brand wird zu einer ſchweren lathaſtrophe. Es iſt daher von außerordentli⸗ cher Wichtigkeit, ein entſtandenes Feuer ſo ſchnell wie möglich zu bekämpfen und zu ver⸗ nichten, ſo lange es noch nicht die Wipfel er⸗ faßt hat. Ein kleiner Brand kann ſchon mit ei⸗ nem Bündel friſcher Zweige ausgeſchlagen wer— den. Hat das Feuer aber bereits eine ſolche Ausdehnung angenommen, daß eine Perſon.“ nicht mehr allein mit der Bekämpfung desſel— ben fertig werden kann, ſo iſt dieſe verpflichtet, auf ſchnellſtem Wege dem nächſten Forſthaus oder in der nächſten Ortſchaft Meldung zu ma⸗ chen. Die Beteiligung an den Löſcharbeiten iſt für jeden eine geſetzliche Pflicht, der ſich daher niemand entziehen darf. Es iſt gerade in den heutigen Zeiten der ſchwerſten Not unſerer deutſchen Forſtwirtſchaft notwendig, daß dem Walde durch leichtſinniges oder verbrecheriſches Handhaben mit Feuer nicht noch größere Sor⸗ gen aufgebürdet werden. Wer darf adoptieren? „Ueber die Vorausſetzungen der Annahme an Kindes Statt beſtehen vielfach falſche Auf⸗ fafſungen. Allgemein bekannt iſt es ja wohl, daß nur der ein Kind adoptieren darf, der ſelbſt keine Abkömmlinge hat. Das Vorhanden⸗ ſein von unehelichen Kindern ſteht dagegen der Adoption nicht entgegen. Das Geſetz ſtellt aber darüber hinaus noch weitere Forderungen, ehe es die Annahme an Kindesſtatt erlaubt. Vor allen Dingen der Adoptierende das 50. Lebensjahr vollendet haben. Mit dieſer Beſtimmung ſoll natürlich erreicht werden, daß nur ſolche Perſonen Kin⸗ der annehmen, die ſelbſt vorausſichtlich keine [Kinder mehr haben werden. Das Geſetz ver— langt weiter, daß das Adoptivkind achtzehn Jahre und jünger ſein muß als der Adoptie⸗ rende. Mit anderen Worten, das Kind ſoll ſo viel jünger ſein als ſein Adoptivvater oder ſeine Adoptivmutter, daß es ein natürliches Kind ſein könnte. Wenn alſo Herr Müller 51 Jahre, ſeine „beſſere Hälfte“ aber erſt 49 Jahre alt iſt, ſo können ſie nicht gemeinſchaftlich— was an ſich geſtattet iſt— ein Kind annehmen, ſondern nur Herr Müller iſt dazu berechtigt, vorausgeſetzt, daß auch die anderen Vorausſetzungen gegeben ſind. Ganz ſelbſtändig und ſelbſtherrlich dars Herr Müller das aber auch nicht tun, denn ſeine Frau muß ihre Einwilligung geben. Und nicht nur ſeine Frau, auch die Eltern des Adoptier-Kindes müſſen ihre Einwilligung geben. Erſt dann darf der Adoptionsvertrag vor einem Notar oder vor Gericht in Anwe— ſenheit beider Teile(wenn das Kind noch nicht vierzehn Jahre alt iſt durch den geſetzlichen Vertreter) abgeſchloſſen werden. Auch über die Rechtsſtellung, die das Adoptiv- kind nunmehr einnimmt, beſtehen vielfach Zweifel. Das Kind erhält grundſätzlich die Stellung eines ehelichen Kindes. Im allgemei- nen erhält es den Familiennamen des An⸗ nehmenden. Wird es von einer Ehefrau oder chennamen. Das Kind erwirbt einen Unterhal— tungsanſpruch und ein Erbrecht gegen den Adoptierenden. Um zu verhüten, daß eine Adoption etwa enur aus dem Grunde vorge⸗ nommen wird, einmal durch das Kind in den Genuß einer großen Erbſchaft zukommen, alſo aus lediglich gewinnſüchtigen Motiven, hat der Geſetzgeber die Beſtimmung getroffen, daß der Adoptierende das Wahlkind nicht beerben kann. Andererſeits verliert das Wahlkind durch die Die Fehlbelrüge in der Inpalidenverſicherung Das Inſtilut dringend reformbedürflig Wie verlautet, konnte die augenblickliche Ge— fahr, die der Auszahlung der Invalidenrenten drohte, durch eine Notlöſung wieder für einige Monate überwunden werden. Im erſten Vier— teljahr 1932 mußten durchſchnittlich monatlich etwas mehr als 70 Millionen Mk. für Renten— leiſtungen ausgegeben werden, während die Einnahmen zwiſchen 50 und 56 Millionen Mk. ſchwankten. Dieſer Fehlbetrag erſchwerte die Zahlungsfähigkeit der Landesverſicherungsan— ſtalten in hohem Maße. Wie dem neueſten Geſchäftsbetrieb des Reichsverſicherungsamtes, der Aufſichtsbehörde der Lebensverſicherungsanſtalten, zu entnehmen iſt, war im vergangenen Jahre bei der Inva⸗ lidenverſicherung zum erſtenmal ein Vermö⸗ gensverluſt feſtzuſtellen. Bekanntlich müſſen die Rentenverſicherungen ein gewiſſes Vermögen anſammeln, um daraus ſpäter die Renten für die heutigen Beitragszahler leiſten zu können. Heute ſchon muß jedoch die betrübliche Erſchei— nung feſtgeſtellt werden, daß die Beiträge nicht mehr ausreichen, um das Vermögen für die ſpäteren Verpflichtungen zu vergrößern. So⸗ weit ſich für das vergangene Jahr die Einnah⸗ men und Ausgaben bei der Invalidenverſiche— rung überſehen laſſen, ergibt ſich ſogar ein Fehlbetrag von faſt 200 Millionen Mk., um den ſich das Vermögen verringert. Dazu kommen noch die bisher unbekannten Verluſte, die bei der Veräußerung von Vermögensbeſtänden ein⸗ getreten ſind. Die ſeit 1929 ſtändig ſinkenden Beitragsein⸗ nahmen erreichten 1931 nur noch 819 Millionen RM, d. i. wieder ein Sechſtel weniger als im Jahr zuvor. Die Leiſtungen für Renten be⸗ trugen 1,344 Milliarden RM, die bis auf 96 Millionen durch die deutſche Reichspoſt ausbe— zahlt wurden. Einſchließlich der Kranken-, Alters-, Witwen- und Waiſenrenten liefen zu Beginn dieſes Jahres 3.5 Millionen Renten. Bemerkenswert iſt, daß über 122000 Invali— denrenten mehr bewilligt wurden, als durch Tod wegfielen. Das Reichsverſicherungsamt hat auch die Stellenpläne und Beſoldungsordnungen ſämt— licher Landesverſicherungsanſtalten nachgeprüft. Dabei wurden wenig erfreuliche Zuſtände auf— gedeckt. So ſtellte ſich heraus, daß im allge— meinen zu viele Beamte vorhanden und daß dieſe zum Teil zu günſtig eingeſtuft waren. Ferner, daß die Zahl der Stellen des ſchwieri— gen Bürodienſtes im Verhältnis zu denen des einfachen Dienſtes zu hoch waren; ſchließlich wurden zuweilen noch Zulagen gewährt, für die es an den geſetzmäßigen Grundlagen fehlte. Dieſes unzeitgemäße Gebaren warf gewiß kein gutes Licht auf die Verſicherungsbehörden. Die notwendige Folge war, daß das Reichsver⸗ ſicherungsamt als Aufſichtsbehörde durch Rund⸗ erlaß vom 28. Juli v. Is. eine allgemeine Ein⸗ ſtellungs⸗- und Beförderungsſperre für die Träger der Invalidenverſicherung anordnen mußte. muß Wahlergebniſſe aus Baden. Heidelberg⸗Land: Hindenburg 15186, Hitler 12 785, Thälmann 2984. Heidelberg⸗Stadt: Hindenburg 27322, Hitler 18414, Thälmann 4138. Karlsruhe⸗Stadt: Hindenburg 51631, Hitler 33 280, Thälmann 7072. Karlsruhe⸗Land: Hindenburg 19557, Hitler 17541, Thälmann 4645. Ilvesheim: Wahberechtigt: 1700. Ab- gegebene Stimmen: 1409. Hindenburg 732, Hitler 349, Thälmann 308. Ungültig: 20. Heddesheim: Wahlberechtigt 2471. Ab⸗ gegebene Stimmen: 1923. Hindenburg 888, Hitler 657, Thälmann 361. Ungültig: 7. Weinheim⸗Land: Wahlberechtigt: 10 997 (10923). Abgegebene Stimmen: 9352(9 148). Hindenburg 4422(4 229), Hilter 3 564(2 981), Thälmann 1192(1 741). Ladenburg: Wahlberechtigt 3311. Ab⸗ gegebene Stimmen 2920. Hindenburg 1460, Hitler 940, Thälmann 520. Ungültig 41. Neulußheim: Wahlberechtigt 1791. Ab- gegebene Stimmen 1533. Hindenburg 311, Hitler 988, Thälmann 218. Schriesheim: Wahlberechtigt 2662. Ab⸗ gegebene Stimmen 2481. Hindenburg 1173, Hitler 1132, Thälmann 162. eee 1 . Adoption durchaus nicht etwa ſeine Anſprüche gegen ſeine Verwandten. Sein Unterhaltsan⸗ ſpruch und ſein Erbrecht gegenüber ſeinen Ver⸗ wandten erliſcht nicht, nur kommt das Unter⸗ haltsrecht erſt in zweiter Linie, nach dem An⸗ ſpruch gegen den Annehmenden, in Betracht. In der gleichen Weiſe wie der Adoptivver⸗ trag geſchloſſen wurde, kann er auch wieder auf⸗ gehoben werden. Er erliſcht von ſelbſt, wenn der Adoptierende entgegen dem Eheverbot das Adoptivkind heiratet. Bergmergen Erich Spörl Tief unten in den Tannenwipfeln Ruht ſchweigend noch die blaue Nacht Hoch oben auf den Bergesgipfeln Iſt flammendhell der Tag erwacht. Doch ſieh, ſchon ſprüh'n die Sonnenfunken Zur Halde, die ſich friedlich ſtreckt, Gleich einem Kind, das ſchlummertrunken Die leiſe Hand der Mutterweckt. Heiratsſchwindler feſtgenommen. Frankfurt a. M., 9. 4. Der 27jährige Franz Thomas iſt von der Frankfurter Kriminal⸗ Witwe angenommen, bekommt es deren Mäd⸗ polizei wegen verſchiedener Schwindeleien, da⸗ runter auch Heiratsſchwindels, feſtgenommen worden. Obgleich er verheiratet iſt und Kinder hat, ſuchte er durch Zeitungsinſerate die Be⸗ kanntſchaft heiratsluſtiger Damen, wobei er ſich Otto Koch nannte, aber auch andere Na⸗ men führte. Er ſchwindelte den Mädchen Geld und Wertſachen ab und drückte ſich dann. Als er verhaftet wurde, fand man bei ihm eine ganze Anzahl Pfandſcheine u. Ausweispapiere auf verſchiedene Namen. 2717 Scheunenbrand durch Blitzſchlag. Limburg, 9. 4. In dem Dorfe Würges ſchlug der Blitz während des Gewitters am Donners— tag in eine Lichtleitung, die in einen Kuhſtall führte. Drei Kühe wurden getroffen und ſo ſtark gelähmt, daß ſie abgeſchlachtet werden mußten. Dann ſprang der Blitz in eine Nach⸗ barſcheune, die bis auf die Mauern nieder- brannte. Größeren Schaden konnten die ſchnell eingreifenden Feuerwehren verhüten. Raubüberfall im d-Iug Marſeille—Genf Ein ganzes Abteil ausgeraubt. Paris, 9. 4. Im D-Zug Marſeille—Genf wurde heute früh ein Raubüberfall verübt. Zwei junge Burſchen zwangen mit vorgehalte— nen Revolvern kurz vor Valence(Rhone) vier Reiſende eines Abteils 1. Klaſſe, ihnen ihre Wertſachen auszuliefern. Die Opfer ſind zwei Franzoſen, ein Schweizer und der Direktor der öſterreichiſchen Bundesbahnen, Seefehlner aus Wien. Seefehlner iſt von den Räubern durch ei— nen Schuß am Kopfe verletzt und es iſt ihm eine Kaſſette mit Geld und Wertſachen geraubt worden. Zwei Kilometer vor Valence zogen die Räu— ber die Notbremſe und entkamen zunächſt, wur⸗ den jedoch kurze Zeit ſpäter von der Gendarme— rie feſtgenommen. Man fand bei ihnen die Re⸗ volver und etwa 5000 Franes. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 501 Stück Verkauft: 233 Stück Milchſchweine das Stück 10— 15 Mk. Läufer das Stück von 17—20 Mk. Marktverlauf mäßig.