Ab morgen EE N frün 78 Unrt Reste Tagel Neste von Weiß- u. Baumwollwaren etc. mit ganz erheblichem Preisnachlaß Bekanntmachung über die Offenlegung der Einheitswerte 1931. Die nach dem Stande vom 1. Jauuar 1931 feſtgeſtellten Einheitswerte des Grundbeſitzes werden in der Zeit vom 15. April bis 14. Mai 1932 beim Finanzamt in den einzelnen Reichsſteuerbe— zirken offengelegt. Außerdem werden in der gleichen Zeit in den Dienſträumen der Bürgermeiſterei während der Dienſtſtunden diejenigen Teile der Offenlegungsliſte offengelegt, die den in der Gemeinde liegenden Grundbeſitz betreffen. ab morgen Donnerstag früh 9 Uhr: nzeiger eitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Zur HIAIfte e, neben en Wiernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten)(Biernhetmer Bürger-Ztg.— Sieruh. Volksblatt) Neu Eꝛſſuungl Die Verlegung unseres seit 1929 bestehenden Unter- nehmens mer von Qu 2, 9 in bedeutend größere Räumlichkeiten nach N 2, 12 veranlaßt uns zu einem 68 6 l Nähe!. krüfinungs-VWerk auf bester und neuester Modelle Sie müssen unsere Schaufenster und Möbel- ausstellung besichtigen, wenn Sie sich über unsere Preiswürdigkeit ein Urteil bilden wollen. Ziffern allein ohne gleichzeitige Besichtigung des Möbel- stückes bieten lhnen keine Vergleichsmöglichkeit. Bedienen Sie sich bitte, unverbindlich für Sie, unserer 5 fachmännischen Beratung. 8 Möbelhaus bahn. Kräne MRANNTIEIM, N 2, 12 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feierta— Bezugspreis monatl. 10 Mk. frei ins Haus gebracht.— Bratisbeila 1 edc das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchüftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poftſcheckkonto Nr. 21677 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Sch addddüpahaden ada add& Allddhp addddnp adlddnp addddnp aan de Math. Arbeiter Verein. Am Sonntag, den 17. April feiert der Verein ſein 2 2 2 b 2* 28⸗Jähr. Jubiläum Kurzes Programm: Sie hat auch eine ganz beſondere Miſſion für die, durch ihre Ziele und ihren Kurs auch in der Innen- wie für die Außenpolitik. Dieſe kann ſie[ kunft eine verantwortungsbete ßzte nur erfüllen, wenn ſie frei bleibt von den Klam⸗ mern der Parteien, wenn ſie über dieſen ſteht und Zu- beſteht auch die Gefahr, daß eine ſolche, nach Mitarbeit Hallen ihren Einrichtungen und Vorſchriften auf den Kampf im Innern eingeſtellte Organiſation eines Tages die Partei ſelbſt in die Illegali— tät hineinreißen würde. Die Führer dieſes Pri— vatheeres müſſen, gerade in dem Beſtreben, mi— litäriſch zu arbeiten, hierbei beſonders die Par— tei notwendigerweiſe mit der Staatsführung und den Machtmitteln des Staates in Konflikt 4 Was wird aus dem 9 1 99 4 Rabinett Brüning? * Unmittelbar nach der Verkündung des Wahl⸗ ergebniſſes hat Reichskanzler Brüning, wie gemel⸗ det, in der üblichen Weiſe dem wiedergewählten Herrn Reichspräſidenten ſeinen Rücktritt angebo— ten, der jedoch von Hindenburg abgelehnt wurde. De ASBEI ſtaatsbejahender und auf zwingt. Allgemeines Verbot bauwilliger Parteien er- ½8 Uhr gulstellung zum Hirchgeng bei den Engl. Frl. D. J. K.⸗ Muſik— Fahnendeputationen— Mitglieder(Wem es möglich iſt, mit Gehrock und Zylinder). ½8 Uhr hl. messe mit deneralkommunlon der Vereinsmitglieder. d JJC ͤĩ ðVn»n Predigt des ½4 Uhr Föslbersammlung im„Freiſchütz“, nadel) zu tragen. WD 1 H. H. Bezirkspräſes Prof. Ullrich.(Die Plätze für die Mitglieder ſind reſerviert). wozu auch die Mitglie- der anderer kath. Vereine und Freunde der kath. Arbei— terbewegung eingeladen ſind. Nur Männer!(Keine Trink⸗ gelegenheit). Schluß bis gegen 6 Uhr. 8 Uhr Fämlllenabend für die Mitglieder und ihre Angehörigen. Die Mitglieder werden gebeten ihr Vereinsabzeichen(Ketteler— (Zu haben bei Kaſſierer Matth. Beikert). Die Mitglieder werden gebeten, ſich vollzählig zu beteiligen. Der Vorſtand. a ay u di ai ee agg f dn dünn HUN „An jedem Ort, zu jeder Zeit Sind wir zur ersten Hilf bereit.“ Vom 10. bis 24. April 1932 findet unſere diesjährige vom J. 462591 genehmigte Hausſammlung ſtatt. Die Gelder werden wieder wie alljährlich für Krankentransporte Wir richten die dringende Bitte an die Einwshner— zu unterſtützen, um unſer begonnenes Hilfswerk auch weiterhin durchführen zu können. Der Vorſtand. Miniſterium des Innern zu Nr. M. D. u. ſ.w. verwendet. ſchaft, uns auch dieſes Jahr ee e eee Maddalena Landwirtschaftl. Waren- genossenschaft G. m. h. H. (Bauernverein) Wir verkaufen heute und die ganze Woche am Staatsbahnhof und am Lager norddeulſche Saathkartoffel, nur anerkannte Abſaaten, Zwickauer Frühe, Böhms Frühe Gelbe, Kaiſer⸗ krone, Odenwälder Blaue. Späte Sorten: Lempkes Induſtrie, Ackerſegen, Erdgold, Sickinger Edeltraut und andere Sorten treffen laufend ein. Der Vorſtand. 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In die Offenlegungsliſte ſind alle Einheits⸗ werte eingetragen, die bei Abſchluß der Liſte feſt⸗ geſtellt waren. getragen ſind, werden die Eigentümer hierüber ſpä⸗ teſtens bis zum Beginn der Offenlegungsfriſt be- ſonders benachrichtigt. heitswerte in die Offenlegungsliſte eingetragen ſind, Soweit die Einheitswerte nicht ein⸗ Soweit dagegen die Ein⸗ erhalten die Eigentümer regelmäßig keine beſonderen Es müſſen alſo die Eigentümer von Grundbeſitz, denen keine beſonderen Mitteilungen zugehen, Einſicht in die Offenlegungsliſte nehmen. Die Offenlegung iſt der Erſatz für die be— ſonderen Feſtſtellungsbeſcheide, die früher erteilt worden ſind. Der Einſpruch gegen die Einheits— werte, die in die Offenlegungsliſte eingetragen ſind, kann in der Zeit bis zum Ablauf des 14. Juni 1932 bei dem unterzeichneten Finanzamt ſchriftlich eingereicht, oder zu Protokoll erklärt werden. Heppenheim, den 12. April 1932. Finanzamt Heppenheim. zu 3% an jedermann zur Anſchaffung von Schuldentilgung zurückzahlbar in Monatsraten von 10 Mk. an, unkündbar, durch Spar⸗Genoſſ. G. m. b. H. Proſpekt koſtenlos. 5 Vez.-Direktion für Starkenburg A. Ralbfleiſch Griesheim b. D. Sprechſtunden in Viernheim: Jeden Freitag von 10 Uhr ab im Gaſthaus zum Ochſen, Rathausſtraße. Morgen Donnerstag abend 8 Uhr Versammlung ma vorteag aller Intereſſenten im Ochſen. oral. Walke Heute u. morgen Donners— tag von 8 Uhr ab werden am Staatsbahnhof ausge— geben: Böhms allerfrüheſte Gelbe, Kuckuck, Frühe Kaiferkrone, Gelbe Indu⸗ ſtrie, Woltmann u. Derdara Am Lager ſind vorrätig: Zwickauer frühe, Böhms allerfrüheſte, Odenwälder Blaue, Erdgold, Edeltraut Gelbkaragis und Induſtrie. Och. Faltermann 3. Moltkeſtraße 15. Tel. 76 Ahggaagaaaanagagaggag Fontler-Angehot: la. Malaga Liter loſe 1.30 Flaſche 1. 30 la. Rotwein Flaſche. 98 Weinwein Flaſche 5 NRathaus- Drogerie Peter Moskopp nnen 0 LIZIIIII. K. K. U. Abfahrt zur Kundgebung der Jung-K. 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Anolhngs-Sodael Mernneim 8 Am Donnerstag Abend 8,30 Uhr Versammlung der Unterahteſlung in der Sporthalle. Zur Unterabteilung gehören die 1930, 1931 und 1932 aus der Schule entlaſſenen Jünglinge. Am Sonntag beteiligen wir uns 5 durch Fahnendeputallon an dem Kirch⸗ g gang des Arbelterverelns anläßlich 1 55 25. Sülllungstestes. Uuſere Muſikkapelle wird beim Einzug ſpielen. Der Vorſtand. Weil, Präſes. Beute Mittwoch nachmittag von 2 Uhr ab und Donnerstag früh von 8 Uhr ab lade ich am Staatsbahnhof 1a Saatkartoffel in folgenden Sorten aus: Ackerſegen per Ztr. 6.—; Beſeler(weißfleiſchig) per Ztr. 5.—; Ovalgelbe per Ztr. 6.—; Maibutter per 1 5.50; Erdgold per Ztr. 5.50 alles garantiert Abſaat durch die Landwirtſchaftskammer A bezogen. Chriſt. Adler, zur Traube. Dünger⸗ und Futtermittel. Achtung! Tundwirte und Hühnerhalter! Bruteier. Nachſtehende Mitglieder bieten der verehrl. hieſigen Einwohnerſchaft Bruteier von folgenden Raſſen an: „Erſtkl. Zuchtſtämme, auf Leiſtung und Schönheit gezüchtet, teils höchſt prämiiert.“ Hofmann Karl, Blauehutſtr., Wyandottes, ſchwarz 5 Hans, Manngeimerſtr. 5 165 Bugert Joh., Rathausſtr., Tivoli,„ ſilber Hook Michael, Friedrichſtr., Barnevelder Winkler Jakob, Bismarkſtr., Wunderle Karl, Alexanderſtr.,„ Reinhardt Mich, Steinſtr., Welſumer u. amerik. Leghorn Eibele Karl, Fr. Ebertſtr., Italiener, ſilberfarb. Bugert Nikol., Steinſtr., 0 ſilberfarb. Klee Hans, Blauehutſtr.,„ſchwarz Schneider Nitol., Schillerſtr, Bender Fritz, Schillerſtr., rebhuhnfarbig Aub der Cellugelzüchter 1026. Natürliche Schönheit durch Klare Haut Machen Sie eine Frühjabrskur mit Monamin der vitamin- u. hormonhaltigen Fettsubstanz der Hefe. Monaxin erneuert das Blut, be- seitigt Pickel, Pusteln, Mitesser, macht' die Haut straff und elastisch. Dose 50 Pillen Mk. 1,50 Apotheke H. Weitzel Bekanntmachung. Betr.: Erhebung der Gas-, Strom- u. Waſſergelder. Die Erhebung der Gas-, Strom- und Waſſer⸗ gelder für Monat März durch die hierfür beſtimmten Erheber Gutperle und Mandel beginnt am Montag, den 18. April 1932. Wir bitten die Einwohner- ſchaft, das Geld für die Begleichung der Rechnungen bereitzuhalten, damit den Erhebern die Arbeit nicht erſchwert wird, zumal die Gemeinde auf den ſchnellen Eingang der Gelder angewieſen iſt, um ihren Ver⸗ pflichtungen den Lieferwerken gegenüber nachkommen zu können. Wirſmachen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß wir bei ungebührlichem Zahlungsverzug einen Zuſchlag erheben u. evtl. die Einſtellung der Belieferung anord⸗ nen werden. Von den Lieferwerken werden wir auf Bezahlung der bezogenen Gas-, Strom- und Waſ⸗ ſermengen gedrängt und müſſen daher auch von den Verbrauchern erwarten, daß ſie den Verbrauch rechtzeitig bezahlen. Viernheim, den 12 April 1932. 9 1 I Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Wenn auch an ein Verſchwinden Brünings aus der politiſchen Arena, auch vom Poſten des Kanz⸗ lers unter keinen Umſtänden zu denken iſt, ſo hat doch die Frage ihre Berechtigung, ob das Reichs⸗ kabinett in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung zur Bewältigung der großen Aufgaben auf den Gebieten der Wirtſchafts-, Sozial- und Außenpoli— tik beſtehen bleiben kann. Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning iſt bekanntlich gleichzeitig Außenminiſter, das ſo wichtige e wird gleichzei⸗ tig von Reichswehrminiſter Dr. Groener mitver— waltet. Auf die Dauer iſt dieſer Zuſtand, der bei der Neubildung des Kabinetts wegen verſchiedenen von außen her kommenden Schwierigkeiten nicht ver— hindert werden konnte, nicht beizubehalten. Es geht über das phyſiſche Leiſtungsvermögen eines Miniſters in der heutigen Zeit, zwei ver— antwortungsvolle Poſten gleichzeitig zu be⸗ kleiden. Wir müſſen uns mit dieſen hier auf— 5 1 tigen, da ſie in der 1 115 nicht e emen werden. abei iſt. 9 was für die wei⸗ Ane der möglichen Ge— bender Bedeutung bleibt: Fragen befſe Grüning iſt ein überpartei— mußt es bleiben. Wenn alſo eine ſollte, was wir ten Gründen für änzung vorgenommen werden 0 nmoben angeführ— durchaus zweckmäßig halten, dann muß ſtets der rparteiliche Charakter des Kabinetts unter allen U! den gewahrt bleib Eine Veränderung innerhalb des Reichstabinetts könnte alſo nur ſo erfol, jen, daß durch ſie noch ſtärker die Konzentration der nationalen Kräfte zum ſichtbaren Ausdruck käme. Partei- oder Jutereſſentenwünſche ſind und bleiben bei een Reichskabinett Brüning unberückſichtigt. Gerüchte, die alſo nach dieſer Richtung hin ausge— ſtreut worden ſind, werden gegenſtandslos ſein. Schon bei der letzten Umbildung des Reichs- kabinetts iſt der Plan erwogen worden, das Außenminiſterium durch einen Diplomaten zu be⸗ ſetzen. Auf gleiche Gedankengänge ſtoßen wir auch jetzt wieder, 1 zwar wird als mutmaßlicher Kan— didat Herr v. Nadolny genannt, daneben auch der deutſche er in Rom, Herr v. Neu-— rath. Beſonders v. Nadolny beſitzt das perſön— liche Vertrauen des Herrn Reichspräſidenten. Gleichzeitig wird davon geſprochen, daß dann Staatsſekretär v. Bülow einen Auslandspoſten übernehmen ſoll. Ueber ſeinen Nachfolger ſind authentiſche Mitteilungen nicht zu machen. Was die Neubeſetzung des Neichsinnenminiſteriums betrifft, ſcheinen hier wohl größere Schwierigkeiten zu überwinden zu ſein. Namen ſind noch nicht ge— nannt worden. Es muß auf alle Fälle dafür ge⸗ ſorgt werden, daß eine Perſönlichkeit in dieſes ſo wichtige Amt berufen wird, welche das Vertrauen der Allgemeinheit genießt und jede Gewähr da— für bietet, daß die Rechte des Volkes nach der Ver— faſſung geſchützt und gewahrt bleiben, Ruhe und Ordnung geſichert ſind, daß aber auch in der im⸗ mer mehr notwendig werdenden Weiſe die Auto— rität des Staates geſtärkt und geſchützt wird. Von gewiſſer Seite wird erklärt, daß es nicht ausgeſchloſſen wäre, daß auch Reichsfinanzmini⸗ ſter Dr. Dietrich ſeinen Poſten verlaſſen würde. Aber wir glauben nicht, daß dieſe Frage in abſehbarer Zeit akut werden könnte. Denn ſchon bei der Beſetzung des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteriums durch Dr. Warmbold haben wir es erlebt, daß ſich Perſönlichkeiten aus der Wirtſchaft, wie aus der Finanz nicht ſo ohne weiteres bereit⸗ finden laſſen, dieſes undankbare Amt eines Reichs⸗ finanzminiſters zu übernehmen. elbſchließend wäre noch einmal mit allem Nach⸗ druck zu betonen, daß, wenn eine Veränderung in⸗ nerhalb des Reichskabinetts vorgenommen würde, das in keinerlei Zuſammenhang gebracht werden könnte etwa mit der augenblicklichen Parteikonſtel⸗ lation in Deutſchland oder etwa bedingt wäre durch eine Vorwegberückſichtigung möglicher Wahlaus⸗ gänge in den Ländern. Denn dieſe Reichsregierung Brüning hat eine beſon⸗ dere Struktur von Anfang an nach dem Wil⸗ len des Herrn Reichspräſidenten gehabt, die ſie beibehalten muß. der S.A. und S. S. Auflöſung der S..⸗ und S. S.⸗Organiſationen durch Notverordnung des Reichspräſidenten Berlin, 13. 4.(Amflich) die Slurmab keilungen, Schutzſtaffeln und ſonſlige militärähnliche Organiſalionen der us dA. ſind heule durch eine Verord- nung des Reichspräſidenten aufgrund des Ark. 48 der neichsverfaſſung auf⸗ gelöſt worden. die Reichsregierung hal dem Reichspräſidenlen dieſe Maß⸗ me einſtimmig empfohlen. Die amtliche Auslaſſung hierzu beſagt: Die Auflöſung dieſer Organiſationen iſt gemäß den Grundgeſetzen des ſtaatlichen Lebens notwen dig, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten und die Staatsautorität vor weiteren ſchweren Beeinträchtigungen zu bewahren. Die genannten Organiſationen ſind, wie be kannt, in allen äußeren Dingen bis in die Klei nigkeiten den militäriſchen Formationen nach gebildet. Sie ſtellen ein Privatheer dar, ein Par teiheer, wenn auch zum Teil unbewaffnet. Hun derttauſende ſind bei unbedingter Pflichterfül lung zum Teil mit kaſernenmäßiger Unterbrin gung in Aktionsgruppen gegliedert, die wie militäriſche oder polizeiliche Mannſchaften auf— treten können und aufgetreten ſind. Auch ohne n Waffen können ſolche e Gruppen jederzeit Gewalthandlungen ᷑urchführen und Teile der Bevölkerung unter den Druck eines Zwanges Jede private Gewaltorganiſation kann ihrem ſtellen. Weſen nach keine legale Einrichtung ſein. Es Schon das Vorhandenſein einer ſolchen Or— ganiſation, die einen Staat im Staate bildet, iſt eine Quelle ſteter Beunruhigung für die friedliche Bürgerſchaft, die im Schutze der Ge— ſetze ihrer Beſchäftigung nachgeht. Es iſt aus— ſchließlich Sache des Staates, eine organiſierte Macht zu unterhalten. Soweit eine ſolche Macht von privater Seite organiſiert wird und der Staat ſieht zu, beſteht bereits Gefahr für Ruhe und Ordnung. Die ruhigen Bevölkerungskreiſe können eine ſolche naturgemäß einſeitig und parteimäßig aufgeſtellte Organiſation nicht ver tragen. Die Entwicklung führt folgerichtig zu Zuſammenſtößen und letzten Endes zu bürger kriegähnlichen Zuſtänden. Bei einer ſolchen Entwicklung würde der Staat die Achtung, die er für ſeine verfaſſungsmäßigen Einrichtun gen, insbeſondere für Militär und Polizei for dern muß, verlieren. Die verordnung des Reis chspräfidenten zur Sicherung der Staatsautorität Vom 13. April 1932. Berlin, 13. 4. Aufgrund des Art. 48 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird folgendes verordnet: 8 1. Sümtliche militärühnliche Organiſationen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗ partei, insbeſondere die Sturmabteilungen(SA.), die Schutzſtaffeln(SS. 9 mit allen da⸗ zu gehörigen Stäben und ſonſtigen Einrichtungen, einſchließlich der Sa⸗ Beobachter, SA⸗ Reſerven, Motorſtürme, Marineſtürme, Reiter ſtürme, 5 Fliegerkorps, Kra e Sa⸗ nitütskorps, der Führerſchulen, der SA-Kaſernen und der Zeugmeiſtereien werden mit ſofor⸗ tiger Wirkung aufgelöst. 8 2. (J) Die zur Zeit der Auflöſung im Beſitz der aufgelöſten Organiſationen oder eines ih⸗ rer Mitglieder befindlichen Gegenſtände, die dem militärähnlichen Zweck der Organiſation gedient haben oder zu dienen beſtimmt geweſen ſind, können polizeilich ſichergeſtellt wer⸗ den. Auf Verlangen des Reichsminiſters des Innern muß dies geſchehen. (2) Gegen die polizeiliche Anordnung iſt die Beſchwerde zuläſſig. Eine auf Verlangen des Reichsminiſters des Innern angeordnete Sicherſtellung kann nur mit ſeiner Zuſtim⸗ mung abgeändert werden. (3) Schadenerſatzanſprüche wegen Verluſten oder ſtünde ſind ausgeſchloſſen, ſofern nicht der iſt. Beſchädigung ſichergeſtellter Gegen⸗ Schaden durch vorſätzliches Handeln verurſacht § 3. (1) Wer ſich an einer Organiſation, die aufgrund dieſer Verordnung aufgelöſt worden iſt, als Mitglied beteiligt, oder ſie auf andere Weiſe unterſtützt, oder den durch die Organi⸗ ſation geſchaffenen organiſatoriſchen Zuſammenhalt weiter aufrecht erhält, wird mit Gefäng⸗ nis nicht unter einem Monat beſtraft. (2) Neben der Gefüngnisſtrafe kann auf Geldſtrafe erkannt werden. (3) Gegenſtände, die nach der Auflöſung der Organiſationen für die Zwecke der aufge⸗ löſten eee e oder der Erſatzorganiſationen gebraucht oder beſtimmt ſind, können eingezogen oder unbrauchbar gemacht werden, auch wenn ſie weder dem Täter noch einem Teilnehmer gehören. (J) Kann leine beſtimmte Perſon verfolgt oder verurteilt werden, ſo kann auf die Ein⸗ ziehung oder die Unbrauchbarmachung ſtelbſtündig erkannt werden. 8 4 () Dieſe Verordnung tritt, mit Ausnahme des 8 3, mit ihrer Verkündigung in Kraft. 8 3 tritt mit dem zweiten Tage nach der Verkündigung in Kraft. (2) Die zur Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen Rechts⸗ und Verwaltungs⸗ vorſchriften erlüßt der Reichsminiſter des Innern. Berlin, den 13. April 1932. (Unterſchriften) bringen. Davon abgeſehen waren bei den aufgelöſten Organiſationen zahlreiche ſchwerwiegende Ord— nungswidrigkeiten und Uebergriffe feſtzuſtellen. Dieſe haben größte Beunruhigung in weiteſte Volkskreiſe getragen. Polizeiliche und politiſche Stellen ſind mit der Prüfung von umfangrei— 0 chem Material befaßt. Der Ausgang dieſer Prüfungen braucht aber nicht abgewartet zu werden, da die Auflöſung der Organiſationen aus ſtaatspolitiſchen Gründen erfolgt und von dem Ergebnis der Unterſuchung, ob und in welchem Umfange ſtrafbare Handlungen Ein— zelner begangen worden ſind, völlig unabhän⸗ aia iſt. Die Maßnahme der Auflöſung dient der Staatserhaltung ſelbſt. Es geht nicht um Par- teien oder Regierungen, es geht um den deut— ſchen Staat ſelbſt. Keine Reichsregierung kann es dulden, daß irgend eine Partei den Verſuch macht, einen Staat im Staate zu bilden und Machtmittel und ihre Ziele mit Gewalt durch— zuſetzen. Auch der Rote Frontkämpferbund iſt im Jah re 1929 der Auflöſung verfallen, weil er eine Gefahr für die Aufrechterhaltung von Sicher— heit und Ordnung geworden war. Wenn der Staat ſeine oberſte Autorität als Schützer fried— 1 Staatsbürger vernachläſſigt, ſo iſt er in efahr, der Anarchie zu Herfallen. Dieſer ern— ſte Geſichtspunkt verdient in der gegenwärtigen Notzeit höchſte Beachtung. Wir müſſen in den ommenden Monaten gegen die Wirtſchaftsnot mit tatkräftigen Mitteln angehen. Die erſte Be⸗ dingung für das Gelingen der Rettungsaktion iſt das Vertrauen des deutſchen Volkes in die Feſtigkeit ſeiner ſtaatlichen Verhältniſſe. Das deutſche Volk lebt unter einer freiheitli— chen Verfaſſung. Freiheit kann aber 18 gedei— hen ohne Ordnung. Im Intereſſe der Ordnung muß volle Klarheit darüber geſchaffen werden, daß in Deutſchland der Staat und nur der Staat mit feſter Hand Recht und Geſetz aufrecht erhält. Die Reichsregierung weiß ſich in der Auffaſ— ſung der Lage mit der großen Mehrzahl der Länderregierungen einig. Sie iſt feſt entſchloſ— ſen, auch in Zukunft gegen jeden Verſuch, einen Staat im Staate zu bilden, ohne Anſehen der Perſon und der Partei mit allen Machtmitteln des Staates rückſichtslos einzuſchreiten. Die Auflöſung der militärähnlichen Organi— ſationen der NSDAP ſoll nach den Anweiſun— gen des Reichsminiſters des Innern ohne Här— te durchgeführt werden. Die NSDAP. ſelbſt wird durch die Notverordnung nicht berührt. Ihr ſteht im Rahmen der Geſetze die gleiche Be— tätigungsfreiheit zu wie allen anderen Par⸗ teien. Ueber allen Parteien aber ſteht das deutſche Vaterland. Seinem Wohl zu dienen iſt der oberſte Grundſatz des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung. Auflöſung der A.- und 35.⸗Jormalio⸗ nen in Frankfurl, darmstadt und Mainz Frankfurt a. M., 13. 4. Die Auflöſung der SA.⸗ und SS.⸗-Formationen der NSDAP iſt in den ſpäten Nachmittagsſtunden durchgeführt worden. Soweit bisher Meldungen vorliegen, iſt es dabei nirgends zu Zwiſchenfällen gekom— men. In Frankfurt wurden 12 Heime geſchloſ— ſen und die Bewohner anderweitig unterge— bracht. Die Aktion erfolgte ſo überraſchend, daß ſie vom Publikum kaum beobachtet wurde. In Darmſtadt wurden u. a. das Braune Haus und zwei andere SA.-Heime geſchloſſen. Auch in Mainz iſt die Durchführung der Not⸗ verordnung ohne die geringſten Schwierigkei⸗ ten vor ſich gegangen. Stegerwald lber Arbeitsbeſchaffung Berlin, 13. 4. Der Allgemeine Deutſche Ge⸗ werkſchaftsbund veranſtaltete am Mittwoch im Reichstag einen allgemeinen Kongreß zur Be⸗ handlung der Arbeitsbeſchaffungsfrage. Der Bundesvorſitzende Leipart begrüßte die zahlreichen Gäſte. Ein Referat über die Not⸗ wendigkeit der Arbeitsbeſchaffung hielt dann der ſtellvertretende Vorſitzende Wilhelm Eggert, der das vom Bundesausſchuß vorgeſchlagene Arbeitsbeſchaffungsprogramm begründete. Hierauf nahm Reichsarbeitsminiſter Dr. h. e. Stegerwald für die Reichsregierung das Wort. Er führte u. a. etwa folgendes aus: Es gibt in Deutſchland noch reichlich Arbeitsmöglichkeiten. Ebenſo unzweifelhaft iſt, daß ſie ſoweit als möglich ausgenutzt werden müſſen. Die Streit- frage iſt lediglich, wie die Mittel für eine Ar⸗ beitsbeſchaffung großen Stils beſchafft werden können. Wenn der Schrumpfungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft in der nächſten Zeit wenig- ſtens zum Stillſtand gebracht werden ſoll, dann muß zuſätzliche Arbeit geſchaffen werden. Zu⸗ ſätzliche Arbeit mit normalen Löhnen koſtet na— turgemäß viel Geld. Man wird produktive zu— ſätzliche Arbeit ſchaffen müſſen, und man wird daneben, um mehr Arbeitsloſe von der Straße wegzubringen, gegenüber den Arbeiten, die der Geldſchwierigkeiten wegen ſonſt noch jahrelang nicht ausgeführt würden, auch den Freiwilligen Arbeitsdienſt erweitern müſſen. An der Spitze deſſen, was die Reichsregie— rung für die Arbeitsbeſchaffung beabſichtigt, ſteht die verſtärkte Förderung der ländlichen Siedlung und die Fortſetzung der ſtädtiſchen Vorraumſiedlung. An dritter Stelle ſtehen die Reparaturen für Atlwohnungen. Für die Fi⸗ nanzierung dieſer Aufgaben ſind bereits Wege gefunden, die keinerlei Gefahr für die Wäh— rung darſtellen. Auch auf dem Gebiete des Straßenbaues, der Meliorationen, des Waſſer— baues u. des Waſſerregulierungsweſens wer— den noch Finanzierungsmöglichkeiten beraten. Will man hiernach die wirtſchaftlichen und fi— nanziellen Aufgaben des Jahres 1932 ihrer Wichtigkeit nach einordnen, ſo ergibt ſich fol⸗ gende Reihenfolge: 1. Die Betriebe, die Auf⸗ träge haben, müſſen unter allen Umſtänden mit Krediten zu einem erträglichen Zinsfuß verſorgt werden; 2. die Etats der öffentlichen Hand müſſen inbedingt ins Gleichgewicht ge⸗ bracht werden, weil das 3. Vorausſetzung iſt für die Erhaltung der Währung, an der im Jahre 1932 ebenſowenig wie 1931 gerüttelt werden darf. 4. Was dann noch ohne Ge— fährdung der Währung zur Behebung der Wirtſchaftsſchrumpfung und zur Hebung der Wirtſchaft geſchehen kann, wird und muß ge⸗ ſchehen. Zum Schluß ging der Miniſter noch einmal auf die Frage der Arbeitsſtreckung und auf die Lohnfrage ein. Er erklärte: Dieſe Fra⸗ ge wird ſchon in nächſter Zeit mit den Spitzen⸗ organiſationen der Arbeitgeber und der Ar⸗ beitnehmer zu beſprechen ſein. Wenn ſich da⸗ bei eine Einigung nicht erzielen läßt, ſo wird nichts anderes übrigbleiben als eine Verkür⸗ zund der Arbeitszeit auf dem Wege der Not⸗ verordnung. Eine allgemeine Senkung der Löhne, wie man ſie in breiten Arbeitnehmer— kreiſen befürchtet, kommt nach Meinung des Reichsarbeitsminiſteriums nicht in Frage. Al⸗ lerdings ſind in einzelnen Gewerben u. in ein⸗ zelnen Gegenden noch Angleichungen notwen— dig. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 34. Fortſetzung. Tagelang wachte Helmut mit Arzt und Schweſter am Bett der Mutter, die mit dem Tode rang. Ihre geſchwächte Geſundheit war dem Schlag, der wie ein Blitz aus dem wol⸗ tenlos heiteren Himmel ihres Glücks herab⸗ fuhr, nicht gewachſen. Allmählich genas ſie ſo weit, um den Ver⸗ luſt ihres Vermögens zu erfahren. Ohne Er⸗ regung, faſt gleichgültig nahm ſie dieſe Kunde auf— alles Empfinden ſchien mit dem Schei⸗ den des Gatten erloſchen zu ſein. So lag die ganze Verantwortung des Nachlaßordnens auf Helmuts Schultern, der ſie zwar willig, aber ungewohnt der ſchweren Laſt, zu tragen ſich bemühte. Der Zuſammenbruch der Markmannſchen Bank war eines der folgenſchwerſten Ereig⸗ niſſe in einer Kette ähnlichen Geſchehens. Gro⸗ ße Vermögen, die Geſamterſparniſſe fleißig ſchaffender Menſchen waren im Strudel chao⸗ tiſcher Verzweiflungsſpekulationen rettungslos verloren gegangen. In ſpaltenlangen Artikeln berichteten es die Zeitungen ihren Leſern. Die Gläubiger hielten Verſammlungen ab mit we⸗ nig günſtigen Reſultaten, der alte Prokuriſt des Hauſes ſaß lange in Unterſuchungshaft— wurde aus Mangel an Beweiſen endlich wie⸗ der freigelaſſen; eine neue vernichtete Exiſtenz. Mit anteilloſem Geſicht ſaß die Frau des ſchuldigen Toten im Gaſtzimmer der Tochter, Ein gefährliches Ehepaar Darmſtadt, 13. 4. In der vorigen Woche trat in Darmſtadt ein Ehepaar Werner aus Magde⸗ burg auf, das ſich jetzt als gefährliche Einmiete⸗ diebe entpuppte. Das Paar ſtahl der Vermiete⸗ rin 240 RM und nahm einem Untermieter Kleiderſtücke, Schmuck und Wäſche mit. Es han⸗ delt ſich um einen etwa 30jährigen Mann und eine etwa 24jährige Frau. Da anzunehmen iſt, daß das Paar ſeine Tätigkeit in die Umgebung Darmſtadts verlegt hat, wird vor ihm polizei⸗ lich gewarnt. Slinkbomben und weiße Mäuſe im Gothaer Landeskhealer Gotha, 13. 4. Im Landestheater kam es ge⸗ ſtern abend bei der Aufführung von„Juwelen⸗ raub am Kurfürſtendamm“ von Ladislaus Fe⸗ dor zu Zwiſchenfällen. Mehrere Theaterbeſucher warfen Stinkbomben, ſtreuten Niespulver und ließen weiße Mäuſe los. Die Ermittlungen führten zur Feſtnahme mehrerer Perſonen. Dem raſchen Eingreifen der Intendanz und dem muſtergültigen Verhalten des übrigen Publikums iſt es zu danken, daß die Vorſtellun⸗ bis zu Ende durchgeführt werden konnte. nah und Jern Ludwigshafen. Am 25. Januar ds. Irs. wurde der 1910 ge— borene Tagner Friedrich Hormuth aus der Strafanſtalt Zweibrücken nach Verbüßung von 2½ Jahren Gefängnis entlaſſen. Vier Tage ſpäter ſtahl er in Ludwigshafen ein Motor- rad. In Mannheim wurde er erwiſcht u. ihm das Rad wieder abgenommen. Er wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre ver— urteilt. Kuſel.(Die Oberalbener Tragödie.— Theo— bald geſtorben.) Der Schmiedemeiſter Eugen Theobald aus Oberalben, der, wie bereits ge— meldet, am Montag abend ſeine Ehefrau mit einem Militärkarabiner erſchoß und dann einen Selbſtmordverſuch unternahm, iſt im Kuſeler (Gleich wieder rückfällig.) Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. f Dannſtadt.( Motorradunfall.) Am Montag nachmittag verunglückte der rbeiter Georg Strobel von hier auf der Straße Dannſtadt— Aſſenheim mit ſeinem Motorrad dadurch, daß an dieſem ein Schlauchreifen platzte. Strobel erlitt eine Gehirnerſchütterung und äußere Ver⸗ letzungen. Er mußte in ſeine Wohnung ver⸗ bracht werden. Reichswehrſoldat vom Poſten erſchoſſen Würzburg, 13. 4. In der hieſigen Infanterie⸗ kaſerne wurde ein Reichswehrſoldat, der zu ſpät zurückkehrte und deshalb den Weg über den Zaun des Kaſernenhofes wählte, vom Poſten angerufen und, da er auf den Anruf nicht ant⸗ wortete, erſchoſſen. Mörsbach.(Eine gemeine Tat.) Ein ge⸗ meiner Menſch beſchmutzte die Wahlurne in nicht wiederzugebender Weiſe, ſodaß dieſe gründlich gereinigt werden mußte. Bei der Gendarmerie wurde Anzeige erſtattet. Bad Kreuznach.(In der Nahe ertrunken.) Der 23jöhrige Sohn des Buchdruckereibeſitzers Welter iſt wahrſcheinlich mit ſeinem Paddel⸗ boot auf der Nahe an dem Drahtſeil der Fäh⸗ re bei Crolsheim verunglückt. Die Leiche wur⸗ de noch nicht gefunden. Ludwigshafen.(Gleich wieder rückfällig.) Am 25. Januar ds. Irs. wurde der 1910 ge⸗ borone Tagner Friedrich Hormuth aus der Strafenſtalt Zweibrücken nach Verbüßung von 2% Jahren Gefängnis entlaſſen. Vier Tage ſpäter ſtahl er in Ludwigshafen ein Motor- rad. In Mannheim wurde er erwiſcht u. ihm das Rad wieder abgenommen. Er wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre ver— urteilt. 2 Neuſtadt a. d. H.(Ein Teil des Flugplatzes verkauft.) Nachdem die Verhandlungen mit der Speyerer Diakoniſſenanſtalt über den Kauf der Bauten des erweiterten Oſtlagers am Flugplatz zu keinem Ergebnis gekommen waren, erwarb ſie der„Allgemeine Diakonie— verband G. m. b. H. Marbura a. d. Lahn eine sonderbare Liſte Berlin, 13. 4. Am Mittwoch vormittag fand in Berlin unter dem Vorſitz des Präſidenten des Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamtes u. Landeswahlleiter Dr. Saenger eine öffentliche Sitzung zur endgültigen Feſtlegung der Lan⸗ deswahlvorſchläge für die Preußenwahlen ſtatt. Es wurden folgende 19 Landeswahlvor— ſchläge für gültig erklärt und zugelaſſen: „Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands „Deutſchnationale Volkspartei Preußiſche Zentrumspartei Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands 5. Deutſche Volkspartei z. Nationale Front deutſcher Stände(Reichs- partei des deutſchen Mittelſtandes),(Wirt⸗ ſchaftspartei, Deutſches Landvolk, Junge Rechte) 7. Deutſche Staatspartei 8. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpar— tei(Hitlerbewegung) 12. Deutſch⸗Hannoverſche Partei 14. Chriſtlich⸗Sozialer Volksdienſt 18. Sozialiſtiſche Arbeiterpartei Deutſchlands nachdem ſie die ihr gehörende Villa mit ge⸗ ſamtem Mobiliar zur Konkursmaſſe beſtimmt hatte, ließ deren Klagen und Vorwürfe ſchwei⸗ gend über ſich ergehen. Schien ſie ſo wenig zu bemerken wie die finſteren Mienen des Schwie⸗ gerſohnes, dem der Zuſammenbruch eine reiche Jahresbeihilfe und die Hoffnung auf eine noch reichere Erbſchaft geraubt hatte. Aehnlich wie die Freundin geartet, die auch um den Gatten trauerte, war das Licht ihres Lebens mit dem Tode des Gefährten erloſchen. Was nun geſchah, war gleichgülaig— Herz u. Verſtand hatten die Grenze ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit ereicht. Helmut Hardt hatte die Leiche des Vaters nah der kleinen Univerſitätsſtadt bringen laſ⸗ ſen, die ihm ſolange glückliche Arbeitsſtätte a. Heim geweſen war und die dem allbekannten und beliebten Gelehrten in reicher Fülle die letzten Ehren erwies. Er blieb bei der Mutter, ſolange es mög⸗ lich war, rꝛeiſte nach zärtlichem Abſchied von der ſtillen, ſiechen Frau nach Berlin zurück, um mit Hilfe Georg Sättlers die finanzielle Regelung des väterlichen Nachlaſſes zu be⸗ ſchleunigen, von da nach Weimar, wo mit dem Bau des Brunnens begonnen werden mußte. So war der Auguſt ins Land gekommen, ohne daß Roſemarie den Geliebten wiederge⸗ ſehen hatte. Tapfer ertrug ſie die Trennung ſprach ihm Troſt und Mut zu, wenn er zu ver⸗ zweifeln drohte, klammerte ſich feſt an die Hoffnung auf ein baldiges Ende all ihrer Nöte und Sorgen. Ihr ganzes liebendes Herz legte ſie in die Zeilen, die täglich den Weg zu ihm wanderten, und empfing gleiche Gabe mit ſeiner Antwort. Aber nun war die Sehn⸗ ſucht kaum mehr zu ertragen. 19. Höchſtgehalt der Beamken 5000 Mark für die Arbeitsloſen und bis jetzt abgewieſenen Kriegsbeſchädigten 20. Radikale Partei(Bewegung für geſetzliche Geburtenregelung u. Wohlſtand)(Früher Radikale Deutſche Staatspartei) 21. Nationale Minderheiten in Deutſchland 22. Partei der Erwerbsloſen:„Für Arbeit u. Brot“ „Deutſche Einheitspartei für wahre Volks⸗ wirtſchaft, idealiſtiſche Bewegung Deutſch⸗ lands 24. Deutſche Volksgemeinſchaft(Völkiſch-revo⸗ lutionäre Wirtſchaftsbewegung) 25. Nationale Oppoſition der Vereinigten Reichsbankgläubiger und Markgeſchädigten 26. Menſchheitspartei Abgelehnt wurde ein von der„Deutſchen Steuerzahler-Schutzpartei“ in Oſtfriesland ein⸗ gereichter Landeswahlvorſchlag, der in keiner Weiſe den geſetzlichen Erforderniſſen entſprach. Die Landesliſten werden heute abend im Deutſchen Reichs- und Preußiſchen Staatsan⸗ zeiger veröffentlicht werden. zu dem äußerſt günſtigen Preis von 28 300 RM und das umliegende Gelände für 25 Pfg. pro qm. Die Bauten ſind ſehr gut erhalten und ſofort beziehbar. Schifferſtadt.(Diebſtahl en gros.) In der Nacht auf Sonntag wurden aus einem Garten im Keſtenbergerweg etwa 1000 Blumenkohl⸗ pflanzen geſtohlen. Ein Spürhund nahm die Verfolgung auf, konnte jedoch die Täter nicht ermitteln. e 4 Heſſ. Sinanzausſchuß old. Darmſtadt, 12. April. Der Finanzaus⸗ ſchuß des Heſſiſchen Landtages ſetzte am Dienstag die Etatberatungen bei Kapitel 1„Forſt⸗ und Ka⸗ meralgüter, Forſtverwaltung“ fort. Es entſtand eine längere Geſchäftsordnungsdebatte, in der von dem Vorſitzenden feſtgeſtellt wurde, daß Anträge auch ohne Deckungsvorſchläge in der erſten Finanz⸗ ausſchußleſung zuzulaſſen ſeien. Von dem Lan⸗ desforſtmeiſter wird erklärt, daß die Beiträge der Gemeinden ſeit 1927 eine ſ. ende Tendenz haben und im einzelnen dargelegt, wie die Beiträge zu den Gemeindekoſten der Staatsforſtverwaltung ſich berechnen. Die Gemeinden könnten größten⸗ teils die Beträge aus dem Einnahmeüberſchuß ihres Waldes noch recht gut leiſten. In dieſem Jahre ſei nahezu die Friedensgrenze bei den Be⸗ förſterungskoſten der Gemeindewälder erreicht. Von nationalſozialiſtiſcher Seite wurden eine gro⸗ ße Anzahl Anfragen geſtellt, die Kommuniſten 6 hatten eine große Jehl von Anfrägen eingehracht— Zu Abſtimmungen iſt es noch nicht gekommen. old Darmſtadt, 13. April. In der Mittwoch⸗ ſitzung des Finanzausſchuſſes wurde von den Regierungsvertretern auf die zahlreichen An⸗ fragen und Anträge zum Forſt⸗ und Kameral⸗ Kapitel Stellung genommen. Gegenüber dem nationalſozialiſtiſchen Antrag auf Pachtſtun⸗ dung für ein Jahr wies Landesforſtmeiſter Dr. Heſſe auf die Entwicklang der Einnahmerück⸗ ſtände aus Kapitel 1 hin Sie betrugen Ende des Rechnungsjahres 1924 419 000 RM., 1925 1292 000 RM., 1926 609 00 RM., 1927 672000 RM., 1928 1435 000 RM., 1929 1573 000 N., 1930 2 449 000 RM., und 1931 iſt der Rückſtand vorausſichtlich noch höher. Nach die— ſen bereits beſtehenden Schuldigkeiten erklärt es der Landesforſtmeiſter für unmöglich, weiter hin eine generelle Stundung zu gewähren. Die Landesforſtvetwaltung habe bisher ſchon auf Antrag hin ſehr weites Entgegenkommen be⸗ wieſen. Angenommen wurde mit 10 Stimmen bei zwei Enthaltungen der Zentrumsantrag, den Gemeinden mit eigenen Schälwaldungen und Niederſchlagsbeſtänden weiteſtgehend ent⸗— gegenzukommen. Mit 7 Stimmen bei 5 Ent haltungen wurde der abgeänderte nationalſo— zialiſtiſche Antrag zur Pachtſtundung mit 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen der Zen— trumsantrag, die Forſt⸗ und Waſſerbauämte zu ermächtigen, in Fällen unverſchuldeter Not Dominialgefälle auf Antrag der Schuldner ge gen Einrichtung der üblichen Zinſen Kis 1. Juli 1932 zu ſtunden, angenommen. Angenom⸗ men wurde weiter mit zwei Stimmen bei Ent⸗ haltung aller übrigen der kommuniſtiſche An⸗ trag die Beträge für Holzanbau von 300 0⁰⁰ auf 500 000 RM., für den Wegebau von 116000 auf 300 000 RM. zu erhöhen; der Zentrums⸗ antrag, der den Ruhefonds für Wegebau im ehemals beſetzten Gebiet in Anſpruch nehmen will und ſchließlich das ganze Kapitel, das mit 7 222 232 RM. in Einnahmen und 6445 273 RM. in Ausgaben abſchließt. Hierfür ſtimm— ten fünf Vertreter(Soz. und Zentrum), zwei Kommuniſten dagegen und fünf Nationalſozia⸗ liſten enthielten ſich der Stimme. Der Wieder⸗ zuſammentritt des Finanzausſchuſſes den 25. oder 26. April vorgeſehen. mee „Ich muß dich wiedersehen, mein einziger Liebling! Das Verlangen, dich in meinen Ar⸗ men zu halten, deine ſüßen Lippen zu küſſen, deine Stimme zu hören, macht mich noch krank, unluſtig und unfähig zur Arbeit—“. Das Mädchen küßte die lieben Worte oft und immer wieder— ſchrieb ihm ab.„Erſt wenn du fertig biſt, mein Helmut! Verläßt du dein Werk jetzt, ſo leidet es darunter. Alles hängt von dieſem Brunnen ab: neue Aufträge, unſere Zukunft. Ich liebe dich mit jedem Schlag meines Herzens. Harre aus— ich warte.“ Still und gleichförmig gingen die Tage auf der Rohſenburg dahin, löſten einander ab wie die Glieder einer nie endenwollenden Kette. Und war ein Sommer, ſo herrlich, ſo reich und bunt an duftender, ſonnenſtrahlender Schön⸗ heit wie nie zuvor. Nachts ſangen die Nachtigallen im Gebüſch des ſtillen Parks. Am offenen Fenſter kniete das Mädchen, hielt die Hände aufs Herz, das ſich ſchier verkrampft vor Liebesweh und Sehnſucht. Da war es zu Ende mit allen tapferen Vorſätzen.„Komm, komm“, bat ſie den Ge⸗ liebten,„ich ertrage das Getrenntſein nicht länger! Nur einen Tag— nur eine Stunde — komm!“ Nun wartete ſie auf ſeine Antwort. Würde er ihre Bitte erfüllen, nachdem ſie die ſeine ab⸗ geſchlagen hatte? Ja, tauſendmal ja! Zu groß und gütig war das Herz, das ihr Hort aller Seligkeit geworden war, um ihre Gründe nicht verſtanden zu haben Aber— konnte er die Reiſe ermöglichen? Das war die einzige Sorge, die ſie in banger Unſicherheit erzittern ließ. Helmuts letzter Brief lag auf ihrem Schoß. Immer und immer wieder ſuchte ſie linden eee an enen deiner. 5 aus ihnen den Mut zum geduldigen uus a ren— den Mut, der ſie nun verlaſſen hatte, von jener Macht umdrängt, der alle Geſetze der Welt ſich beugen: der Macht der Liebe. Sie hob die eng beſchriebenen Bogen an ihre Lippen, ſchmiegte ihre Wange gegen das kühle glatte Papier und träumte mit geſchloſſenen Augen vor ſich hin, eine unbeſchreiblich zart⸗ liche Innigkeit in den zarten Zügen. Ver⸗ meinte einen Hauch der geliebten Nähe zu puren, ſeine Arme, die ſie an ſich zogen, die Wärme feiner Lippen auf den ihren... Ein Schauer durchrieſelte ſie plötzlich wie ein eleltri⸗ cher Strom. Sie zitterte am ganzen Körper 5. hilflos einem Verlangen preisgegeben, das ſie noch nie in ſolcher Stärke empfunden 0„ Schrecklich war es— und ſüß zugleich. daß er käme. 4 Auf dem ſchmalen, Wege, der vom Schloß auf allerlei Umwegen hierher führte, knirſchten Schritte. 1 Roſemarie barg haſtig den koſtbaren Brie in ihrer Tasche mit Händen, die noch zitterten vor innerer Erregung. Sie hatte dem Pfleger gesagt, wo ſie zu finden ſei, falls der Vetter nach ihr verlange. War Joachim ſchon auſ⸗ gewacht?— Ach, da ſchlug es ja ſchon zwölf Uhr von der alten Turmuhr— wo war die Zeit hin? Sie träumte ihren Liebestraum und verſäumte ihre Pflichten. Wenig Dank barkeit verriet das gegen die Verwandten. Schuldbewußt ethob ſie ſich, ging den Diener entgegen, deſſen Schritte erklangen Nun bog er um die Taxushecke, die Roſemari Lieblingswinkel bergend umgab. —: Fortſetzung font. iſt für unkrautbewucherten der dau des Reichsprüſidenlen an die perkreter d. Hindenburg⸗Ausſchüſſe Berlin, 12. 4. Der Herr Reichspräſident emp⸗ fing heute die Vertreter des Arbeitsausſchuſſes der Vereinigten Hindenburg⸗Aus chüſſe, Land⸗ rat Gereke, Graf Weſtarp und Generalmajor a. N D. v. Winterfeld ſowie Staatsſe etär z. D. Kempner, und ſprach ihnen ſeinen? nk für die bei der Durchführung der Wahl des Reichsprä⸗ ſidenten für ihn geleiſtete große Mi. ewaltung aus., Ferner empfing der Herr Reichspräſident Oberbürgermeiſter Dr. Sahm und ſprach auch ihm ſeinen Dank für die bei Vorbereitung der Kandidatur und der Wahl Hindenburgs gelei⸗ ſteten Dienſte aus. Graf Weſtarps neue preußiſche Partei Berlin. 12. 4. In einer Preſſebeſprechung, zu der Graf Weſtarp eingeladen war, wurde heute die Errichtung einer neuen pol tiſchen Gruppe für die Preußenwahlen mitgetellt, die unter der Bezeichnung„Nationale Front Deut⸗ ſcher Stände“ die Wirtſchaftspartei, die Chriſt⸗ lich⸗Nationale Landvolkpartei und eine Orga⸗ niſation„Junge Rechte“ zuſammenfaßt. In der Jungen Rechten ſind vorzugsweiſe die Konſer⸗ vativen und andere kleine Gruppen enthalten. Der Aufruf, mit dem dieſe Organiſation ins Leben tritt, ſagt dem Parteigeiſt und Partei⸗ egoismus Fehde an, fordert ſparſame Selbſt⸗ verwaltung, deren Träger die deutſchen Stände geweſen ſeien, Beſeitigung des Durcheinander— regierens in Berlin, Bekämpfung der Arbeits- loſigkeit durch Siedlung in Weſt und Oſt und durch Ausbau des Arbeitsdienſtes, Stützung des Oſtens, Hilfe für den bodenſtändigen Mit telſtand, Beſeitigung von Parteieingriffen ir das Gebiet des Religions-und Schulunter richts und chriſtliche Erziehung. Mannheim.(Glücklich verlaufener Unfall.) Ein Zimmermann aus Ludwigshafen, der mit Abladen von Eiſenbahnſchwellen auf dem Rheinbrückenneubau beſchäftigt war, glitt auf dem naſſen Bretterbelag aus und ſtürzte in den Rhein. Ein bereitſtehendes Motorboot der Reichsbahn eilte zu Hilfe und brachte den Mann ans Land. Er hatte beim Sturz keiner— lei Verletzungen erlitten. Ein Sanitätskraft⸗ wagen verbrachte ihn nach ſeiner Wohnung. Oberderdingen.(Folgenſchwerer Sturz). Die junge Ehefrau des Landwirts Bühler ſtürzte die hohe Treppe von der oberſten Büh— ne herunter und ſtürzte auf den Stiel eines Krautſtampfers. Der Stiel drang ihr tief in den Unterleib und verurſachte ſchwere Verlet— zungen der inneren Organe. Schwerer Raubüberfall in Frankfurt. Frankfurt a. M., 13. 4. Geſtern abend wurde ein 74jähriger Kaſſierer einer hieſigen Braue- rei in einem Hausflur in der Offenbacherland— ſtraße von zwei unbekannten Tätern überfal— len. Sie verſetzten ihm einen Schlag über den Kopf, riſſen ihm als er am Boden lag, den Mantel weg und raubten ihm die Brieftaſche mit Papiergeld. Die Aktentaſche, die Silber- geld enthielt, hielt der alte Mann krampfhaft feſt, ſodaß die Räuber ihm die Taſche nicht entreißen konnten. Nach der Tat ergriffen ſie die Flucht. Wieviel geraubt worden iſt, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. „Haarglanz“ bedeutet Haar-Hygiene. Wie hält man sein Haar gesund? Durch regel- mäßiges Nachspülen mit Schwarzkopf-Haar- glanz nach jeder Kopfwäscie! Denn Schwarzkopf Haarglanz strafft das erweichte Haar wieder— er adstringiert es— und er entfernt die alkalischen fückstände aus dem Haar— er ne ralisiert es. Das Haar wird fest und elastisch, es leuchtet in reinem Glanze: Schwarzkopf-Haar- glanz ist sein Verjüngungsbad. „Haarglanz“ liegt jedem Beutel Schwarzkopf-Schaumpon bei. Weiße Packung 20 Pfg., grüne Extra- Packung und Extra-Blond mit Schaumbrille 27 Pfg. Millionenerbſchaft fällt nach Leipzig Leipzig, 12. 4. Eine 320⸗Millionen⸗Erbſchaft aus Auſtralien fällt zum Teil auch nach Leip⸗ zig, wo ein Celliſt Guſtav Emil Schöne insge⸗ ſamt 4 Millionen Reichsmark erhalten wird. Schöne iſt Feldzugteilnehmer, wohnte bis Anfang 1928 in Eilenburg und iſt jetzt nach Leipzig verzogen. Es handelt ſich um das Ver⸗ mögen von Verwandten des Schöne, das in der Geſamtſumme von 320 Millionen in Auſtralien zurückgelaſſen wurde. Schöne hat noch fünf Ge⸗ ſchwiſter, die, wie die übrigen in Betracht kom⸗ menden Verwandten je 4 Millionen Reichsmark erben. Ein Teil der Erben iſt ſeit längerer Zeit erwerbslos geweſen. Schöne iſt 47 Jahre alt. Briefkaſten. Herrn E. R., hier. Ihren Artikel haben wir erhalten. Wir können dieſen leider nicht zum Abdruck bringen, da dieſer ſehr viele perſönliche Beleidigungen enthält und wir uns ſonſt der Be⸗ ſtrafung ausſetzen würden. Wenn Sie ſich durch den betreffenden Artikel beleidigt fühlten, gehen Sie doch den ordentlichen Rechtsweg. Aber beleidigen dürfen Sie ſelbſt nicht. Dieſen klugen Rat müſſen wir Ihnen in Ihrem eigenen Intereſſe geben. Die R. Brieftaſche mit Papiergeld. Oer Ueverſauene hatte noch eine Aktentaſche mit Silbergeld bei ſich, die er krampfhaft feſthielt, ſodaß die Räuber nicht in ihren Beſitz gelangen konnten. e Sveſt.(Die Moehne⸗Talſperre läuft über.) Die 124 Millionen Kubikmeter faſſende Moeh⸗ netalſperre läuft infolge ſtarker Schnee⸗ und Regenfälle über. An der Sperrmauer bei Goen⸗ nen ſtürzen die Waſſermaſſen ſchäumend zu all, Wer wacht über unſere Geſundheit? Wie das Statiſtiſche Reichsamt feſtſtellt, wa⸗ ren am 1. Januar 1931 zuſammen 261 206 Heil⸗ und Pflegeperſonen in Deutſchland berufsmä⸗ ßig tätig. Die Zahl der Aerzte betrug 47 208, und zwar 44 507 männliche und 2611 weibliche. Die Zahl der Aerzte iſt im Berichtsjahr um 516 geſunken, die Zahl der Aerztinnen hat ſich ver⸗ mehrt. Es praktizierten 9 322 Zahnärzte, davon 443 weibliche. Entgegen den Aerzten iſt bei den Zahnärzten eine Zunahme eingetreten. An ap⸗ probierten Apothekern gab es an dem genann⸗ ten Termin 11 144, von ihnen waren 5 139 Apo- thekenbeſitzer. Die Zahl der Zahntechniker be— trug 17837. Entſprechend dem Rückgang der Geburten iſt eine ſtetige Verminderung der Hebammen feſtzuſtellen. Es wurden 26 843 Heb⸗ ammen gezählt. Infolge Abbaus auf dem Ge⸗ biete des Geſundheitsweſens haben auch die Krankenpflegeperſonen eine Verminderung er⸗ fahren. Es waren im ganzen 110 491 Kranken⸗ pflegeperſonen beruflich tätig, davon 91082 weibliche. 48,1 Prozent(2 704 männliche und 50 505 weibliche) aller Krankenpflegeperſonen waren Angehörige konfeſſioneller Organiſatio— nen. Die Zahl der Säuglingspflegerinnen hat ſich in den letzten drei Jahren beinahe verdop— pelt. Geſtiegen iſt auch die Zahl der Laien⸗ behandler, Kurpfuſcher uſw.; ſie betrug 12942 gegen 12 413 im Jahre vorher. Auf zehn Aerz⸗ te kommen danach 2,74 Kurpfuſcher. Lokales Daten für den 14. April Sonnenaufgang 5.07 Uhr Sonnenuntergang 18.54 Uhr, Mondaufgang 10.09 Uhr, Mond- untergang 2.45 Uhr.— 1759 Der Komponiſt Georg Friedrich Händel in London geſt.(geb. 1865).— 1931 Spanien wird Republik, Abdan⸗ kung des Königs Alfons 13. Aus daller Well Vernichtende Brände Iwei Wohnhäuſer durch Jeuer zerſtörk Altenkirchen, 13. 4. In dem Anweſen des Gaſtwirts Salterberg in dem Nachbarort Meh— ren brach nachts ein Brand aus, der durch ver⸗ botenes Rauchen verurſacht wurde. Während der Löſcharbeiten entſtand in einem etwa 100 Meter entfernt ſtehenden Haus durch Funken⸗ flug ebenfalls Feuer. Beide Gebäude brannten, da die Löſchvorrichtungen ungenügend waren, bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. „* Bauernanmeſen abgebrannt Rhaunen(Hunsrück), 13. 4. Das Anweſen des Landwirts Wilhelm Schub in Rhaunen wurde nachts durch Großfeuer vernichtet. Das Feuer entſtand um die zweite Morgenſtunde in der Scheune. Von einem ſturmartigen Wind an⸗ gefacht, griff der Brand mit raſender Schnellig— keit um ſich. Die Arbeiten der Feuerwehr zur Eindämmung des Brandes waren erfolglos. In kurzer Zeit ſtand auch das Wohnhaus in Flammen und wurde mit Scheune und Stallun— gen bis auf die Grundmauern eingeäſchert. Das Vieh konnte gerettet werden, ferner der größte Teil des Mobiliars. Familientragödie Jünfköpfige Jamilie durch Gas vergiftet München, 13. 4. Heute vormittag wurde in der Wohnung des Kaufmannsehepaares Karl Die Auflöſung der Se und Ss im Reich wtb. Berlin, 14. April. Im oberſchleſiſchen Induſtriebezirk begann um 18 Uhr die Durchfüh— rung der Verordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung der Staatsautorität. Die Schließung der SA⸗Heime iſt im Gleiwitzer Bezirk bereits vor einiger Zeit durchgeführt worden. Die SA⸗Heime in Görlitz, Leipzig und Chem— nitz wurden polizeilich geſchloſſen. Im Gaubüro der NSDAP. in Hamburg wur⸗ de umfangreiches Material beſchlagnahmt. 20 Perſonen, darunter ſieben Abgeordnete der ham— burgiſchen Bürgerſchaft, und ein Reichstagsabge— ordneter, wurden ſiſtiert. In Köln wurden in den Geſchäftsräumen der NSDAP. und im SA-⸗Heim einige Schriftſtücke und eine große Menge Uniformen und Ausrü⸗ ſtungsgegenſtände beſchlagnahmt. Die polizeiliche Schließungsaktion in Berlin reibungslos beendet. wtb. Berlin, 14. April. Die Schließungsaktion der politiſchen Polizei bei den SA-Heimen und den Geſchäftsſtellen iſt gegen 10 Uhr abends be⸗ endet worden und überall reibungslos verlaufen. Da svorgefundene Material iſt nach dem Polizei⸗ präſidium gebracht worden, wo es einer eingehen⸗ den Durchſicht unterzogen wird. Das Braune Haus in München noch beſetzt. wib. München, 14. April. Wie ein Polizeibe⸗ richt beſagt, wurden geſtern abend durch die Poli⸗ zei Durchſuchungen im Braunen Haus, in der Gaugeſchäftsſtelle, in der Reichsführerſchule und bei der Reichsleitung der SS vorgenommen. Ma⸗ terial, das militäriſchen Zwecken der SA- und SS. und Joſephine Lehnert in einem Hauſe in der Kugelmüllerſtraße eine entſetzliche Familien— tragödie aufgedeckt. Lehnert ſollte am Vormit— tag vor Gericht erſcheinen. Als er fernblieb, hielt man in der Wohnung Nachſchau und fand das Ehepaar und deſſen drei Kinder im Alter von 9—13 Jahren in der Küche mit Gas vergif— tet tot auf. Die Verzweiflungstat dürfte ihren Grund in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten ha— ben. Slrafankrag Hillers gegen Miniſterpräſident Braun München, 13. 4. Die Preſſeſtelle bei der Reichsleitung der NSDAP. teilt mit, daß Adolf Hitler den Rechtsanwalt Dr. Frank 2., München, beauftragt hat, gegen den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun und gegen den ver— antwortlichen Schriftleiter des„Vorwärts“ Strafantrag zu ſtellen und Privatklage zu er— heben wegen der Behauptung, Hitler und ſeine Partei verfolgten landesverräteriſche Abſichten. Jum Tode verurkeilt Plauen, 13. 4. Das hieſige Schwurgericht ver— urteilte geſtern abend den 27 Jahre alten Hand— lungsgehilfen Gerber aus Reichenbach wegen Mordes zum Tode. Gerber hatte am 10. Febru— ar d. J. das 13jährige Schulmädchen Magda— lene Krügel aus Reichenbach beim Austragen von Zeitungen getroffen, es in ein Blockhaus gelockt und dort ein Sittlichkeitsverbrechen an der Kleinen begangen; darauf hatte er das Kind erwürgt. Organiſationen gedient haben ſoll, lich ſichergeſtellt. wurde polizei— Beſchlagnahme umfangreicher Ausrüſtungsgegen— ſtände bei der Darmſtädter SA. wib. Darmſtadt, 14. April. Bei der Polizei aktion anläßlich des Verbotes der SA. und SS. wurden— wie wir von amtlicher Stelle hören— die SA⸗Unterkunft im Braunen Haus, ein weite— res SA⸗Heim und das Heim der Hitlerjugend ge— ſchloſſen. und Umgegend wurden beſchlagnahmt: Ein Flugzeug, mehrere Autos und Motorräder, eine Menge vollbepackter Torniſter mit eiſernen Rationen, Feld- und Telephongeräte, Verbandspäckchen und Sanitätsmaterial, Militär⸗ mäntel mit Achſelſtücken des Artillerie-Regiments Nr. 61 und größere Mengen militäriſcher Aus— rüſtungsgegenſtände, Spaten, Feldflaſchen, Brot- beutel uſw. Sichergeſtellt wurden zahlreiche Hand— feuerwaffen, ſowie Hieb- und Stichwaffen aller Art. Schriftſtücke und Urkunden von beachtlichem Inhalt wurden ebenfalls ſichergeſtellt. Im Augen— blick finden noch Hausſuchungen in den Privat⸗— wohnungen von SS- und SA-Leuten ſtatt. In Darmſtadt Zwiſchenfall bei der Durchſuchung des national⸗ ſozialiſtiſchen Gaubüros in Hamburg. enb. Hamburg, 13. April. In Zuſammenhang mit der Auflöſung der SA-Heime ereignete ſich, nach privaten Mitteilungen, heute nachmittag ein Zwiſchenfall bei der Durchſuchung des Gaubüros der nationalſozialiſtiſchen Partei. Das Haus war vor dem⸗Eintreffen der Polizei unter Tränengas geſetzt worden. Den Beamten war es deshalb nicht möglich, in die vergaſten Räume zu gelan⸗ gen. Man mußte dem Gas erſt durch Einſchlagen der Fenſter einen Abzug verſchaffen. Fünf Par⸗ teiangehörige, darunter das Bürgerſchaftsmitglier von Allwoerden, wurden von der Polizei nach den Stadthaus gebracht. Endſpiel * Zuſammenſchlußfeier des Turn⸗ vereins 1893. Der Vorſtand der vereinigten Turnvereine beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, den Zuſammenſchluß beider Vereine am 21. und 22. Mai zu feiern. Geboten wird Samstags Abends ein Bühnenſchauturnen, bei dem alle Abteilungen ihr Beſtes bieten werden. Sonntag Nachmittag leichtathletiſche Wettkämpfe mit auswärtigen Ver⸗ einen, Hand- und Fußballſpiele und ſonſtige ſport⸗ liche Darbietungen, ſodaß die Anhänger einer jeden Sportart voll auf ihre Rechnung kommen werden. * Sänger der Vereine werden auf das Inſerat des Kath. Arbeiter-Vereins hingewieſen. * Zum letztenmale„Verliebte Leut'. Die letzte Aufführung der großen Revue-Operette „Verliebte Leut“ iſt vom Vorſtand des Volkschors auf kommenden Sonntag, den 17. April, abends 8 Uhr, feſtgeſetzt worden. Die Aufführung findet im Karpfen-Saal bei Bewirtſchaftung ſtatt. Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon 60 Pfg. Karten in den bekannten Vorverkaufsſtellen. Sp. V. Stuttgarter„Kickers“ der Gegner der Sp. Vgg. Amieitia 09 im Finale in Stuttgart! Die Geſchichte des Verbandspokales iſt alt und doch neu. Schon vor dem Kriege trafen ſich die ſüddeutſchen Ligavereine um den Pokal, der vom Verbande geſtiftet wurde und ein ewiger Wan- derpokal iſt. Die Pokalſpiele wurden aus dem Mutterlande des Fußballſportes, England, über— nommen. Dort werden ſie allerdings im Cup— Syſtem ausgetragen, d. h. wer verliert ſcheidet aus. Bei uns werden die Anfangsſpiele im Einrunden— ſyſtem durchgeführt und nur die Vorendſpiele(Semi- finale) und das Endſpiel(Finale) im K. O.⸗Syſtem. Hart und verbiſſen haben ſich die Grünen durchge- rungen, ſie ſind von Meiſterſchaft zu Meiſterſchaft geeilt und heute halten ſie die ganze ſüddeutſche Sportwelt in Atem, nachdem ſie ſich als Liganeu— ling in der oberſten Klaſſe gehalten haben. Alte Vereine, wie Vf. R. Mannheim, Phönix Ludwigs- hafen, Saar Saarbrücken, Sportfreunde Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen wurden nach und nach abge— ſchüttelt und am letzten Sonntag ſogar den Pokal- ſieger des Bezirkes Main-Heſſen, Union Niederrad, die Mannſchaft mit den zukünftigen Internationalen und ſo wurde der Weg freigemacht zu dem End— pokalſpiel, das am kommenden Sonntag in Stutt- gart auf dem bekannten Waſenplatz des Vi. f. B. Stuttgart ausgetragen wird. Der Gegner der Viernheimer iſt der Sportverein„Kickers“ Stutt- gart, einer derjenigen Vereine, ohne den die ſüd— deutſche Elite nicht ſein kann. Kickers ſind Träger einer alten Tradition, eines Rufes, der weit und breit, im In- und Ausland, einen vorzüglichen Klang hat. Viele internationale Spieler ſtammen aus dem Kickers Lager. Man darf dabei nur an Kipp, Loͤblein, Wunderlich, Heilig, Unſeld, Höſchle, Weiler J und II, Manewald, Götz und wie ſie alle heißen, die hunderttauſende von Zuſchauern mit ihrer Fußballkunſt begeiſterten. Kickers waren ſchon dreimal Süddeutſcher Meiſter und zwar 1907/8, 1912/13 und 1916/17. Einmal waren ſie im um die Deutſche Meiſterſchaft. Es war am 7. Juni 1908, als ſie in Berlin dem damaligen Deutſchen Meiſter, der„Viktoria“ Berlin, mit 3:1 unterlagen. Es iſt faſt Tradition, daß die Kickers alljährlich in den Endrunden der ſüddeutſchen Meiſter— ſchaft tätig waren, und ſo iſt es auch heute. Die heutige Mannſchaft der Kickers iſt techniſch brillant und auch etwas hart dabei. Vorzüglich iſt Haarer im Tor, in der Verteidigung iſt Mihalek der Turm in der Schlacht. Der geiſtige Führer der Mann- ſchaft iſt der Centerhalf Link,(der Sohn des be— kannten Stuttgarter Pfeifenmannes), der ſchon bei der berühmten Genfer Servette Mittelläufer, ſpielte. Im Sturm ſtehen bei Kickers junge, talentierte, ſchnelle Leute. Auf Rechtsaußen der ſchnelle Kipp, auf Halbrechts der ſchußfreudige Euchenhofer, auf Mittelſtürmer der katzengewandte Merz und auf Halblinks der Sohn des großen Sportklubſtürmers Gröner, der heute ſchon bei jedem Spiel ſein Tor ſchießt Die Grünen müſſen am Sonntag alles in die Wagſchale werfen, ſie haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Die Viernheimer müſſen natürlich am Sonn- tag in Pokalſtimmung ſein und unbedingt zuſammen ſtehen. Alle Viernheimer treffen ſich im Gaſthaus zur König-Karl-Brücke und zwar nachmittags 1 Uhr. Auf am Sonntag nach Stuttgart zu dem Pokalend— ſpiel! Hurra, hurra, Esvauaa! Luwinka. Bekanntmachung. Betr.: Uebernahme der Hausmiete für Wohlfahrts- unterſtützungsempfänger. Heute früh iſt von einem Wohlfahrtsunter- ſtützungsempfänger bei uns behauptet worden, daß die Stadt Heppenheim bei kinderreichen Familien die Wohnungsmiete noch beſonders übernehme Die ſofort telef. bei dem Sachbearbeiter der Bürger- meiſterei Heppenheim gemachten Feſtſtellungen haben ergeben, daß an dieſer Behauptung kein wahres Wort iſt. Die Stadt Heppenheim rechnet ſogar noch v. der gewährten Mietunterſtützung 1.— RM. pro Woche auf die Unterſtützung an. Dieſer Fall zeigt wieder von neuem, wie Be⸗ hauptungen zuſtandekommen und wie gegen die Ge⸗ meinde gehetzt wird, die immer nicht für ihre Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger ſo ſorgt, wie es anderswo angeblich geſchehen würde Viernheim, den 14. April 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth.