wand all d d m d n o al ao d a amm q NK,. M. 7 4 Ehrenſache unſerer Math. Arbeiter Verein. Mitglieder iſt es, ſich Am Sonntag, den 17. April feiert der Verein ſein Morgen Sonntag,. peru Zum eker Male: abends 8 Uhr, im„Karpfen“ — ¶Db.——-———— f— :: rr... Eintrittspreis 60 Pfg.— Offene Getränke.— Volkschor Viernheim. — p. p cꝙ—t:ᷓ¹ð i:—pů recht zahlreich am Sonn⸗ tag nachm. 3 Uhr an der Jublläums-Hundgedung es Arbeftervereins im Freiſchütz zu beteiligen. Der Vorſtand. viernheimer Anzeiger Seeker Bess: Viernheimer Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme en werden 2 22 25 Jäht. Jubiläum (Biernheimer Bürger-Zta.— Viernh. Volksblatt) Heute Samstag von nachm. 2 Uhr ab 1a hausgemachte — 2— Erſcheint ich mit Ausu N der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 fe. 1 Haus gebracht. e 80 et das achtſeitige illuſtrierte tagsblatt„Sterne und, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- dalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim recher 117. Telegramme: iger, Viernheim.— cktonto Nr. 21877 Amt Fan Kurt a N.— Schriftleitung, Deka Sean: Jb. Marz, Gſchſteſtele Rathausſtr. Kurzes Programm: /s Uhr aufstellung zum Mrengang bei den Engl. Frl. D. J. K.⸗ Muſik— Fahnendeputationen— Mitglieder(Wem es möglich iſt, mit Gehrock und Zylinder). ½8 Uhr kl. Mosse int doneratommunlon der Vereinsmitglieder. Predigt des H. H. Bezirkspräſes Prof. Ullrich.(Die Plätze für die Mitglieder ſind reſerviert). Föstbersummung im„Freiſchütz“, wozu auch die Mitglie- der anderer kath. Vereine und Freunde der kath. Arbei⸗ terbewegung eingeladen ſind. Nur Männer!(Keine Trink- gelegenheit). Schluß bis gegen 6 Uhr. 8 Uhr Famillsnabend für die Mitglieder und ihre Angehörigen. Die Mitglieder werden gebeten ihr Vereinsabzeichen(Ketteler⸗ nadel) zu tragen.(Zu haben bei Kaſſierer Matth. Beikert). Die Mitglieder werden gebeten, ſich vollzählig zu beteiligen. Der Vorſtand. ſt u. Fleiſch zu haben bei Georg Bähr Wtw. Holzſtraße 23. Gelbe Speiſe⸗ kartoffel, Ohmed und friſche Eier zu verkaufen Peter Belz, Luiſenſtraße 56. ½4 Uhr Mp agp ldd dumm dude üddadd Umge- Add Aae hd ddt dt adap Ahn aldddg: lch Kd fldh hafen In ut u U Fp a aul ody ul di · o w aldy dv ux ap —..—— len denen, die uns anlaplicb unserer Ver ma blun g durch Clackwunsche und Geschenſte beebrt haben, sagen wir hlermii unseren herelichſien Pans Cudig Anopp u. Trau Grela geb. Mebler. 4— Gebrauchten faſt neuen Minderwagen (Zwilling) zu verkaufen. Waldſtraße 16 1 Zimmer u. 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Mäßige Tanzpreiſe Es ladet freundlichſt ein Der Wirt: Adam Beckenbach. Die Kapelle. Singſtunde 8 Uhr Frauenchor ab 9 Uhr Männer- u. Frauenchor zuſamm. Zu dieſer wichtigen Sing— ſtunde erwarten wir alle Sänger und Sängerinnen. Sonntag nachmittag 2 Uhr „Theaterprobe“ für ſämtliche Mitwirkende bei der Operette. Der Vorſtand. brachten Kranzſpenden. Große Salzgurken 1 Stück 6 Pfg. Gewürz⸗Eſſig⸗Gurken(wie friſch vom Danksagung. Herzlichen Dank Allen denen, die während der Krankheit, ſo⸗ wie beim Hinſcheiden und beim Gange zur letzten Ruheſtätte unſerer lb. Verſtorbenen ihre Anteilnahme bezeugten. Beſonderen Dank für die geſtifteten Seelenmeſſen und über⸗ A Für die Hinterbliebenen: J. Ph. Rirehner Acker in guter Lage, ca. 20 Ar, zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. genten bei Höchstprovision ge- sucht. Grüssner& Co. Neurode(Eule) Rollo-Jalousſefabrik, Neuheiten. Garten) Stück 6 Pfg. Roterüben 1 Pfd. 35 Pfg. Erfurter Gemüſe⸗ u. 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Man beſuche ſchon die heutige Vorſtel⸗ lung. Sonntag 10 Pfg. Zuſchlag. An⸗ fang an allen Tagen halb 8, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Ende 12 Uhr. Sonntag mittag große dupend- U. Nandervorsfentung 1. Der weiße Rauſch. 2. Wild Weſt „Das eiſerne Geſetz der Wildnis“. 3. Alice zieht in den Krieg. 4. Tuſt⸗ ſpiel„Lach dich krauk. 5. Alice macht das Rennen(Micky Maus). aue Hinder genen in den Central: fim Falast. Natürliche Schönheit durch klare Haut Machen Sie eine Frühlabrskur mit Monaxin der vitamin- u. hormonhaltigen Fettsubstanz der Hefe. Monaxin erneuert das Blut, be- seitigt Pickel, Pusteln, Mitesser, macht die Haut straff und elastisch. Dose 50 Pillen Mk. 1,50 Apotheke H. Weitzel Ar. 90 Auflöſung des oldenburgiſchen Candtages durch Volksentſcheid— Volksentſcheid in Sachſen geſcheitert wib Oldenburg, 17. April. Nationalſozia⸗ üſten und Kommuniſten hatten im Dezember vorigen Jahres ein Volksbegehren auf Auflö⸗ ſung des oldenburgiſchen Landtages, der am 17. Mai vorigen Jahres gewählt worden war, ein⸗ geleitet. Mit rund 80 000 Stimmen(20 000 waren nur nötig) ging zunächſt Mitte Januar das Volksbegehren durch. Heute fiel der Volks- entſcheid. Maßgebend war die abſolute Majo— rität der abgegebenen Stimmen. Für den Volksentſcheid, hatten ſich Deutſchnationale, Na— tionalſozialiſten, Kommuniſten und Landvolk— partei eingeſetzt, die zuſammen im jetzigen Landtag die Majorität hatten. Sozialdemo⸗ kraten, Staatspartei und Zentrum hatten Wahlenhaltung beſchloſſen. Es wurden abge— geben 125365 Stimmen mit Ja, 5796 mit Nein. Ungültig waren 1079 Stimmen. Damit iſt das Schickſal des jetzigen Landtags beſiegelt. Die Neuwahlen werden wahrſcheinlich am 29. Mai ſtattfinden. Der Polksentſcheid in Sachſen nach dem vorläu⸗ figen Ergebnis geſcheitert. wib Dresden, 17. April. Das vorläufige Geſamtergebnis des heute durchgeführten Volksentſcheides auf Auflöſung des ſächſiſchen Landtages beſagt: Bei 3664 047 Wahlberech⸗ ligten wurden 1318042 Ja⸗Stimmen und 53442 Nein⸗Stimmen abgegeben. Ungültig waren 20770 Stimmen. Die Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen beträgt demnach nur 1392 254, d. h. 38 Prozent der Wahlberechtig— ten. Der Volksentſcheid auf Landtagsauflöſung in Sachſen iſt alſo geſcheitert. Volksentſcheid über die Landtagsauflöſung im Fürſtentum Lübeck. wtb Eutin, 17. April. Beim Volksentſcheid über die Landtagsauflöſung im oldenburgiſchen Landsteil des Fürſtentums Lübeck ſtimmten mit Ja 12 643, mit Nein 872 von insgeſamt 25 100 Stimmberechtigten. Für das Gelingen des Volksentſcheids iſt die Mehrheit der abgegebe— nen Stimmen ausſchlaggebend, nicht die der Stimmberechtigten. Zeppelin erneut geſtartet wtb. Friedrichshafen, 17. April. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute nacht um 0,06 Uhr zu ſeiner dritten Amerikafahrt unter Führung von Dr. Eckener geſtartet. Unter den Paſſagieren be⸗ findet ſich als Gaſt Eckeners Commander Booth. Letzte Radiomeldungen Vier Tote bei einem Bootsunfall. wib. Prenzlau, 17. April. Auf dem Unter⸗ Uckerſee bei Prenzlau ereignete ſich am Samstag abend ein ſchwerer Bootsunfall, bei dem vier Perſonen ertranken. Infolge des ſtürmiſchen Wel⸗ lenganges kenterte ein Vierer mit Steuermann und alle fünf Perſonen ſtürzten ins Waſſer. Auf dem See befanden ſich zurzeit des Unfalles(aum Boote. Nur ein Paddler hatte den Unfall bemerkt, pad⸗ delte an die Unglücksſtelle heran, ihm durch geſchicktes Manövrieren, einen Mann zu retten und ans Ufer zu bringen. Ein weiterer Verunglückter konnte noch lebend aufgefiſcht wer⸗ den, ſtarb aber nach der Rettung. Von den an⸗ deren drei fand man keine Spur mehr. Sie ſind ertrunken. Sämtliche Verunglückte ſtehen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Infolge der herein⸗ gebrochenen Dunkelheit mußte die Suche am Sonn⸗ tag eingeſtellt werden. Politiſche Zwiſchenfülle in Werſten und Gere em. Zahlreiche Schwerverletzte. wih. Düſſeldorf, 17. April. Am Sonntag wur⸗ de in Werſten ein Umzug des Reichsbanners von 150 Kommuniſten mit Steinen beworfen. Meh⸗ rere Perſonen wurden ſchwer verletzt. und es gelang an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht Montag, den 18. April 1932. In Gerresheim gerieten etwa 130 Kommuni⸗ ſten mit 20 Mitgliedern eines rechtsgerichteten Wanderklubs zuſammen, wobei fünf Beteiligte durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt wurden. Die Po— lizei nahm acht Beteiligte feſt. Tagesnachrichten Ermordung eines italieniſchen Konſularagenten. witb. Springfield(Illinois), 17. April. Der wohlhabende italieniſche Konfularagent John Picco wurde— als er mit ſeinem ſechs Jahre alten Sohne auf der Straße ſtand— von drei Männern durch Schüſſe mit Dumdum-Munition getötet. Sein Sohn entkam unverletzt. Reichsinnenminiſterium verlangt Beſchlagnahme der SA⸗Ausrüſtungsgegenſtände in Mecklenburg— Strelitz. wtb. Neuſtrelitz, 18. April. Die Mecklenburg— Strelitzer Regierung, die ſich aus einem deutſch— nationalen Miniſter und einem nationalſozialiſti— ſchen Staatsrat zuſammenſetzt, proteſtiert in einem Rundſchreiben gegen das Verbot der SA- und SS⸗ Formationen, das ſie völlig einſeitig nennt. Es könnte, ſo heißt es, aus dem Verbot auf ein ord— nungswidriges Verhalten der gen. Organiſationen innerhalb Strelitz' geſchloſſen werden. Das Ge⸗ genteil ſei der Fall. Ihr Auftreten gegenüber den Behörden habe keinerlei Veranlaſſung zu Beſorg— niſſen gegeben. Das ſei auch auf der Konferenz der Innenminiſter am 13. April ausdrücklich her— vorgehoben worden. Trotzdem ſei auf Grund eines gemäߧ 2 der Verbotsverordnung den örtlichen Behörden die Sicherſtellung der zurzeit der Auf— löſung im Beſitz der aufgelöſten Organiſationen oder eines ihrer Mitglieder befindlichen Gegen— ſtände aufgegeben worden. Ichmierigkeiten in den Genfer Donauverhandlungen Genf, 16. 4. Die öſtlichen Verbündeten Frankreichs haben, wie man erfährt, die An— weſenheit Tardieus in Genf u. vielleicht auch die gegenwärtige Lage auf der Abrüſtungs— konferenz dazu benutzt, um in Form eines Kollektivſchrittes gegen den franzöſiſchen Do— nauplan erhebliche Bedenken vorzubringen. Sie ſollen insbeſondere eine breitere Grundlage des zu ſchaffenden Wirtſchaftsgebildes ver⸗ langt haben, womit in erſter Linie eine ent— ſprechende Beteiligung Deutſchlands und Ita— liens gemeint ſein düefte. Tardieu ſoll darauf— hin die beſchleunigte Vorlegung eines neuen Planes zugeſagt haben. Man befürchtet je— doch, daß auch der neue Plan nicht die Zuſtim⸗ mung Deutſchlands u. Italiens finden werde. Die franzöſiſche hetze gegen Danzig Danzig, 16. 4. Franzöſiſche Zeitungen brin⸗ gen die Meldung, daß Hitler ſein Hauptquar⸗ tier in Danzig aufgeſchlagen habe, daß Danzi— ger Hotels mit Hitler-Anhängern überfüllt ſei⸗ en, und daß die Großmächte einen Schritt vor⸗ bereiten, um Danzig zu zwingen, die SS und SA⸗ Formationen, wie im Deutſchen Reich zu verbieten. Dieſe Meldungen ſind Phantaſien, an denen kein wahres Wort iſt. Die Meldungen der fran⸗ zöſiſchen Blätter liegen im Rahmen der Hetze gegen Danzig, die in den letzten Tagen beſon— ders von der polniſchen Preſſe und der ihr naheſtehenden franzöſiſchen zur Verunglimp⸗ fung des Hohen Kommiſſars des Völkerbundes ausdrücklichen Erſuchens des Reichsinnenminiſters Wahlſchiebung und der Danziger Regierung geführt wird. im memelland „Einbürgerung“ von Citauern, um das Wahlergebnis zu beeinfluſſen! a i 5 i inbü zli im! land kurz Königsberg, 15. 4. Die Maſſeneinbürgerung von Großlitauern im Meme 0 75 vor den Wahlen wächſt ſich zu einem rieſigen Wahlſkandal aus. Während bei den letzten Wahlen nur einige Großlitauer eingebürgert wurden, ſind in den letzten drei Wochen 5 500 bis 6 000 Großlitauer zu„Memelländern“ gemacht worden. Die meiſten ſind verheiratet, ſo daß zu ihren Stimmen noch die der wahlfähigen Frauen und Kinder hinzukommen. Jnsge⸗ ſamt dürfte das Manöver die litauiſchen Stimmen um rund 10 000 erhöht haben. Marga v. Etzdorf in Siam abgeſtürzt Das Flugzeug zertrümmert— Die Pilotin verletzt enb Verlin, 18. April. Die Fliegerin Marga v. Etzdorf iſt, wie die„Montagspoſt“ aus Bang⸗ kog meldet, heute vormittag um halb 9 Uhr über dem Flugplatz Donmuan bei Bangkog ab⸗ geſtürzt. Ihr Flugzeug„Kieck⸗in⸗die⸗Welt“ iſt vollſtändig zertrümmert. Die Fliegerin ſelbſt hat nur leichtere Verletzungen, Verſtauchungen und Schürfungen, erlitten Das Flugzeug war eben geſtartet und befand ſich noch in geringer Höhe, als der Motor ausſetzte. Es gelang der Fliegerin zwar, die Maſchine wieder auf die Startfläche aufzuſetzen, doch überſchlug ſich der Apparat. In Bangkog genießt die Pilotin, die bekanntlich ſich auf dem Rückfluge nach Deutſch⸗ land befindet, ärztliche Hilfe. Neue weißgardiſtiſche Ueberfälle auf die oſtchineſiſche Eiſenbahn— Chineſiſche Polizei beſchränkt ſich auf die Rolle wib. Moskau, 17. April.(Telegraphen⸗Agen⸗ tue der Sowjetunion.) Die Moskauer Preſſe ver⸗ öffentlicht folgende Meldung aus Peking: Die Provokationen an der oſtchineſiſchen Eiſenbahn in Charbin dauern an. Am 16. April belagerten etwa 400 Weißgardiſten das Direktionsgebäude der oſt⸗ chineſiſchen Eiſenbahn, brachen die Türen auf und drangen in das Zimmer des abweſenden Gehilfen oſtchineſiſchen Eiſenbahn ein und durchwühlten des ſowjetruſſiſchen Vorſitzenden der Direktion der des Beobachters die Papiere. Die Leiter der Demonſtration waren bewaffnet. Die chineſiſche Polizei und der Eiſen⸗ bahuſchutz der oſtchineſiſchen Eiſenbahn ergriffen keinerlei Maßnahmen, um dieſen Ueberfall zu ver⸗ hindern. Kurze Zeit darauf ſtürzte ſich ein Haufe von Weißgardiſten, als er den ſowjetruſſiſchen Eiſenbahndirektor auf der Straße bemerkte, auf ihn. Dem Ueberfallenen gelang es, mit ſeinem Auto zu flüchten. Auch hier beſchränkte ſich die Polizei auf die Rolle des Beobachters. i F 49. Jahrgang erſehungsverſuche in der Reichswehe Eine Mitteilung des Reichswehrminiſterium Berlin, 16. 4. Das Reichswehrminiſterium teilt mit: In der Zeit vom 1. März 1932 bie 10. April 1932 wurden 36 Fälle von Zerſer⸗ zungsverſuchen, die ſämtlich von Kommuniſten ausgingen, gemeldet. In der gleichen Zeit wur— den neben bereits bekannten Zerſetzungsblät⸗ tern neue Zerſetzungsbroſchüren und-blätter in vielen Hunderten von Exemplaren Soldaten zugeſtellt Im gleichen Zeitraum wurden von der Poli⸗ zei und Soldaten ſelbſt 26 Kommuniſten, die ſich mit der Zerſetzungstätigkeit in der Reichs⸗ wehr befaßten, feſtgenommen und der Beſtra— fung zugeführt. In Ulm wurden im März wegen des Ver— dachts der Vorbereitung zum Hochverrat fünf Soldaten feſtgenommen, davon aber wieder drei auf freien Fuß geſetzt, ſo daß jetzt noch zwei Soldaten in Haft ſind. Zeilungsverbole München, 16. 4. Die Polizeidirektion Mün⸗ chen hat die Nummer 7 der nationalſozialiſti⸗ ſchen„Münchener Wacht“ mit ſämtlichen Kopf⸗ blättern beſchlagnahmt, da in einem Artikel der Reichspräſident beſchimpft würde. * Karlsruhe, 16. 4. Der Miniſter des Innern hat die in Karlsruhe erſcheinende national— ſozialiſtiſche Zeitung„Der Führer“ auf die Dauer von fünf Tagen verboten wegen eines Artikels in der Nummer 95 des Blattes, der eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung darſtelle. Auf die Dauer von zehn Tagen wurde das 9 in Furtwangen erſcheinende nationalſozialiſti⸗ ſche„Schwarzwälder Tageblatt“ verboten, das einen Artikel veröffentlicht hatte, in dem grobe geſchimpfungen des Herrn Reichspräſidenten enthalten ſeien. Gerichtszeitung Bürgermeiſter Blodl⸗Eſſenheim vor der Berufungsinſtanz Mainz, 16. 4. Der 42jährige Bürgermeiſter Johann Blodt 1. in Eſſenheim war angeklagt, im Laufe der letzten Jahre aus einer Sammel⸗ büchſe, deren Inhalt für Waiſenkinder be⸗ ſtimmt iſt und bei Hochzeiten uſw. aufgeſtellt⸗ wird, ihres Inhaltes in ungefährer Höhe von über 90.— RM beraubt und das Geld verun⸗ treut zu haben. Der Bürgermeiſter hatte ſich dieſerhalb vor einiger Zeit vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht zu verantworten. Nach umfang⸗ reicher Beweisaufnahme wurde der Bürger⸗ meiſter damals mangels genügender Beweiſe freigeſprochen. Gegen das Vrteil legte der Staatsanwalt Berufung ein. Die Sache wurde geſtern unter einem großen Zeugenaufgebot vor der erſten Großen Strafkammer nochmals. aufgerollt.— In der Zwiſchenzeit wurde ge⸗ gen den Angeklagten ein neues Verfahren ein⸗ geleitet unter der Beſchuldigung, im Laufe der letzten Jahren die Gebühren bei Sühne⸗ terminen in Höhe von 120.— RM verun⸗ treut zu haben. Dieſes Verfahren läuft zur Zeit noch. Nach dem Ergebnis der Beweis⸗ aufnahme wurde feſtgeſtellt, daß aus der Sam⸗ melbüchſe größere Beträge verſchwunden ſind. Das Gericht konnte aber nicht zu der Auffaſ⸗ ſung gelangen, daß einwandfrei bewieſen ſei, daß der Bürgermeiſter die Gelder aus der Sammelbüchſe entnommen habe. Obwohl das Gericht annahm, daß ein großer Berdacht ge⸗ gen den Angeklagten beſtehe, mußte er wiede⸗ rum mangels genügender Beweiſe freigeſpro⸗ chen werde. e N 202 R schwere Urkundenfälſchung Mainz, 16.4. Der 24jöhrige Kaufmann Karl Peter Ludwig Keller von hier hat im November 1929 eine große Anzahl von Beſtellſcheinen auf zwei Wochenſchriften gefälſcht und verſucht, ſüh damit die Proviſton zu erſchwindeln. Die Jäl⸗ ſchungen wurden aber rechtzeinig entdeckt und der Tlüter geſtern von dem Bezirksſchöffengericht zu 4 Monaten Gefängnis verurtent. 5 Tagesumſchau Reichsminiſter Dr. Groener hatte eine Be⸗ ö rechung mit dem Führer des Reichsbanners Höltermann. * Die Behauptung des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Georg Straßer, daß die Reichs— regierung eine neue Kürzung der Beamtenge— hälter beabſichtige, wird an zuſtändiger Stelle als vollſtändig aus der Luft gegriffen be— zeichnet. In Vorſtandsſitzungen des Deutſchen und des Preußiſchen Städtetages wurde feſtgeſtellt, daß die deutſchen Gemeinden und Gemeinde— verbände für 1932 mit einem Defizit von min⸗ deſtens 750 Millionen Reichsmark rechnen müſſen. a ere* Die für den 15. April berechnete Großhan— delsinderziffer iſt mit 98,5 gegenüber der Vor— woche faſt unverändert. a Staatsſekretär Stimſon erklärte dem Genfer Vertreter des WTB. in einem Interview, die öffentliche Meinung würde es begrüßen, wenn in Lauſanne eine Regelung der zur Verhand— lungen ſtehenden Fragen gefunden werde. Ein Mißerfolg würde zweifellos die größten Ent— täuſchungen in Amerika hervorrufen. Im van Gogh-Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen den Kunſthändler Wacker ein Jahr ſechs Monate und zwei Wochen Ge— f fängnis. * N 1 Die internationale Handelskamer veran— 1 ſtaltet vom 16. bis 22. April eine Tagung in Innsbruck über die Donaufrage. 5 5 8* Der Aufſichtsrat der J. G. Farben wird der Generalverſammlung die Verteilung einer Di— vidende von 7 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahre vorſchlagen. Der preußische Wählkampf Polizeipräſidenk Grzeſinſki auf einer Kundgebung der Eiſernen Front Krefeld, 16. 4. Geſtern abend ſprach im gro⸗ ßen Saal der Stadthalle in einer Kundgebung der„Eiſernen Front“ der Berliner Polizeiprä— ſident Grzeſinſki zu dem Tehma„Der Kampf um Preußen— die Feſtung der deutſchen Re⸗ publik“. Er befaßte ſich in der Hauptſache mit den Nationalſozialiſten, deren Programm er einer Kritik unterzog. Zu dem Verbot der SA— und SS-Formationen bemerkte der Redner, Hitler irre ſich, wenn er glaube, das Verbot ſei nur vorübergehend. Nein, das Verbot wer⸗ de beſtehen bleiben. Die Eiſerne Front ſei kein Anhängſel irgend einer Partei, ſondern ſie ſei vielmehr der Zuſammenſchluß aller Arbeit⸗ nehmerverbände zum Schutze der Verfaſſung und der Demokratie. Mahlrede Dr. Jricks in Eſſen Eſſen, 16. 4. Der frühere thüringiſche Staats- miniſter Reichstagsabgeordneter Dr. Frich ſprach geſtern abend in einer nationalſoziali⸗ ſtiſchen Wahlverſammlung im Zirkusgebäude Hagenbeck. Der Redner erklärte, das Verbot bers.) der SA. und der SS. ſei nicht verfaſſungsmä— kia. Trotzdem aber werde die NSDAP. nicht E ðVß 0 bbb von dem Wege der Legalität abweichen. Dr. Frick glaubte dann, an der Handhabung des Rundfunks anläßlich der Rei hspräſidenten⸗ wahl Kritik üben zu müſſen und kündigte an, daß die NSDAP. wegen dieſer Angelegenheit die Reichspräſidenten anfechten werde. Im Reichstage werde die Nationalſozialiſtſche Par- tei die Einſetzung eines Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes beantragen, der nachprüfen ſolle, ob Reichsmittel für Wahlpropaganda ausgegeben worden ſeien. Zum Schluß ſagte Dr. Frick, daß, wenn in Preußen eine nationalſozialiſti⸗ ſche Mehrheit erreicht würde, auch das Ka⸗ binett Brüning erledigt werde. Neuer Monſtre⸗Prozeß in Berlin Bauſparkaſſenſchwindel im großen Stil Berlin, 16. 4. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts 1 begann am Freitag ein neu⸗ er Betrugsprozeß großen Umfanges gegen den angeblichen Weinbergbeſitzer und Direktor der vom Reiche aufgelöſten Beihilfe GmbH., Gu⸗ ſtav Hoeft, den Direktor der Heimſtättenfür⸗ ſorge⸗Geſellſchaft Berlin-Tegel Bruno Her⸗ mann und neun weitere Angeklagte, von denen zwei vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung entbunden wurden, da ſie in Liegnitz wohnen. Die faſt 90 Seiten umfaſſende Anklage wirft ihnen Urkundenfälſchung, fortgeſetzten Betrug, Bilanzfälſchung und Konkursvergehen vor. Sie haben Schwindelgründungen in Berlin, Lieg⸗ nitz und Gleiwitz vorgenommen und durch Fäl⸗ ſchungen zahlreiche kleine Landwirte und Ge⸗ werbetreibende zu Einlagen bewogen, die ſie für ſich verwandten. Den Hauptangeklagten wird allein Veruntreuung von 150 000 RM vorgeworfen. Zu der Verhandlung, die etwa acht Wochen dauern wird, ſind 132 Zeugen ge— laden. nah und Jern Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Eine Frau aus Käfertal verſuchte durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ihrem Leben in ihrer Woh⸗ nung ein Ende zu machen. Sie wurde dem ſtädt. Krankenhaus zugeführt. Heidelberg.(„Geſchäfte“ eines Ratſchrei— Vor dem Heidelberger Erweiterten Schöffengericht ſtand der 34 Jahre alte verheiratete Ratſchreiber Philipp Menges we— gen Betrugs. Er hatte im Auguſt 1930 für die Gemeinde Walldorf, bei der er tätig iſt, auf dem Zwangsverſteigerungswege ein Haus für 25 000 RM erworben. Dies billigte der Ge— meinderat nicht und wollte das Haus wieder abſtoßen. Menges verkaufte das Haus auf eige⸗ ne Rechnung für 31000 RM, gab jedoch dem Gemeinderat durch einen täuſchenden Kauf— vertrag an, er habe es für 28000 RM verkauft und erhielt auf dem Geſuchswege über 800 RM Erlaß für Grunderwerbsſteuer, Notariats- und ſonſtige Koſten. Es ſtellte ſich heraus, daß er bei dem Geſchäft 2700 RM Reingewinn hatte, zu denen er noch über 800 RM e von der Gemeinde hinzu verdiente und ſo die Gemeinde ſchädigte. Der Oberſtaatsauwalt verurteilte dies Gebaren beſonders ſcharf, weil es ſich um einen Beam— ten handele, der ſeine eigene Gemeinde hinters Licht geführt habe, und beantragte einen Monat Gefängnis. Das Urteil lautete auf 200 RM Geldſtrafe oder 20 Tage Gefängnis. eee Heidelberg.(Fahrläſſige Tötung.) Ein 38⸗ jähriger verheirateter Kaufmann aus Heil⸗ bronn hatte im Januar dieſes Jahres in Gemmingen durch unvorſichtiges Fahren ohne Sianal einen dreieinhalbjährigen Knaben — überfahren, der an den Verletzungen alsbald geſtorben iſt. Das Gericht ſprach eine Geld⸗ ſtrafe von 600 Mark aus. eee Pforzheim.(4,5 Millionen Fehlbetrag in Pforzheim.) Der Haushaltsplan der Stadt Pforzheim für 1932—33 ſchließt in Ausgaben mit 25,8 Millionen RM e und in Einnahmen mit 21,3 Millionen RM ab, ſodaß ſich ein Fehl⸗ betrag von 4,5 Millionen RM ergibt. Bei reſt⸗ loſer Heranziehung aller zur Verfügung ſtehen⸗ den Deckungsmöglichkeiten harrt immer noch ein Betrag von annähernd zwei Millionen des Ausgleichs. Der Wohlfahrtsaufwand bean⸗ ſprucht allein eine Mehrausgabe von 1,6 Milli⸗ onen, der Lehrerbeitrag eine Ausgabe von 184000 RM. Auf der anderen Seite ſteht ein Ausfall an Steuern in Höhe von 1,6 Millionen. Hersfeld.(An der Kreisſäge tödlich verun⸗ glückt.) Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in dem Kreisort Großmannsrode. Der 25jäh⸗ rige Landwirt und Schreinermeiſter Heinrich Schenk war an der Kreisſäge beſchäftigt. Als er nach längerer Zeit nicht wieder ins Haus zurückkehrte, ſahen die Angehörigen nach und entdeckten ihn blutüberſtrömt mit einer ſchwe⸗ ren Kopfverletzung neben der Maſchine. Der Bedauernswerte wurde ſofort dem Landes—⸗ krankenhaus zugeführt, wo er bald nach der Einlieferung verſtarb. Aſchaffenburg.(Gefängnis für einen Kraft⸗ fahrer wegen fahrläſſger Tötung.) Ein Kraft- fahrer, der im November v. Irs. einen Vieh— transport von Birkenfeld nach Frankfurt a. M. durchführte, überfuhr unterwegs mit ſei— nem Laſtkraftwagen einen Fußgänger, der töd— lich verletzt wurde. Der Kraftfahrer wurde jetzt vom Aſchaffenburger Schöffengericht zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt, weil er die rech— te Straßenſeite nicht genügend eingehalten habe und zu ſchnell gefahren ſei. Ludwigshafen.(Aufhebung des Aalfangver— bots gefordert.) Die Rheinfiſcher von Baden, Heſſen und der Pfalz erſtreben jetzt mit Nach— druck die Aufhebung des Aalfangverbots, weil bis jetzt die Aufhebung des Verbots vor dem 25. Mai noch nicht erreicht werden konnte und dadurch zahlreiche Aalfangbetriebe in ihrer Exiſtenz ſtark bedroht ſind. Da der Aalfang auf die günſtigſte Zeit vor der Abwanderung beſchränkt bleiben muß, gehen durch das be ſtehende Verbot die Aalfiſcher mancher Ein⸗ nahmen verluſtig. Während die badiſche Re— gierung inzwiſchen einen ablehnenden Be— ſcheid gab und Heſſen und Bayern noch keine grundſätzliche Vorbeſcheidung herbeiführten, wurden dem bayeriſchen Innenminiſterium entſprechende Eingaben zugeleitet, um die Beſeitigung des beſtehenden Verbots zu er— wirken. 1 1 8 Annweiler.(Zu Tode gedrückt.) Der Land— wirt Fritz Kirſch aus Waldrohrbach wurde als er einem Kohlenfuhrwerk behilflich ſein wollte, zwiſchen einen Kohlenwagen und einen Roß— kaſtanienbaum eingeklemmt, ſodaß er getötet wurde. 8 Glanmünchweiler.(Hütet die Kinder.) Das 6 Jahre alte Söhnchen des Joſef Plank von hier wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Auto überfahren und verletzt. Es wurde ins Krankenhaus nach Kaiſerslautern gebracht. Ob den Fahrer ein Verſchulden trifft, wird die Unterſuchung ergeben. e 755 Zeutern.(Anweſen abgebrannt.) Im Wohn⸗ haus des Zigarrenmachers Siegfried Zimme— rer brach ein Brand aus, der das Gebäude völlig einäſcherte. Die Feuerwehr konnte ſich nur auf den Schutz der angrenzenden Häuſer beſchränken. Der Schaden beträgt etwa 5000 Mark, iſt aber durch Verſicherung gedeckt. eee. Lokales Eine Zeitungsanzeige iſt eine Urkunde. Zu dieſer Feſtſtellung gelangte das Schöffenge⸗ richt Nordhauſen in einem Urteil, durch das eine 21jährige Haustochter aus Petersdorf wegen groben Unfugs und Urkundenfälſchung zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde. Die Verurteilte hatte in einer Zeitung eine Todes⸗ anzeige aufgegeben, die den Namen eines an⸗ deren Mädchens, das ſich beſter Geſundheit er⸗ freute, enthielt. Dalen für den 18. April: Sonnenaufgang 5.25, Sonnenuntergang 19,25, Mondaufgang 13.22, Monduntergang 4.15.— 1521: Luther auf dem Reichstag in Worms.— 1873: Der Chemiker Juſtus v. Lie⸗ big in München geſt.— 1892: Der Dichter Friedrich v. Bodenſtedt in Wiesbaden geſt. Dalen für den 19. April: Sonnenaufgang 5.23, Sonnenuntergang 19.26, Mondaufgang 17.52, Monduntergang 4.28.— 1560: Der Reformator Philipp Me⸗ lanchhon in Wittenberg geſt.— 1882: Der Na⸗ turforſcher Charles Darwin in Down be. Beckenham geſt.— 1906: Der franzöſiſche Phy⸗ ſiker Pierre Curier, Entdecker des Radiums, in Paris geſt. Schule und Auge Die ſchönſte und längſte Ferienzeit unſerer Kleinen, die erſten ſechs Lebensjahre des gol⸗ denen Kinderzeitalters, iſt mit Beginn des neuen Schuljahres für Hunderttauſende kleiner ABC-Schützen endgültig vorbei, und es heißt nun mit allem Ernſt, das Näschen in das Rechenbuch und die Leſefibel ſtecken und ſich das erſte Wiſſen für den ſpäteren Lebenskampf aneignen. Wohl haben die Kleinen im Ver⸗ laufe dieſer Ferienjahre ſchon Bilder- u. Mär⸗ chenbücher in die Hände bekommen und ſich wohl auch ſchon bemüht, in den eigenartigen ſchwarzen Lettern und Ziffern herumzubuch⸗ ſtabieren, doch ſind den Augen bisher noch keine beſonderen Leiſtungen zugemutet wor⸗ den, und manche verſteckte krankhafte Anlage des Augapfels, beſonders die der Kurzſichtig⸗ keit, wird erſt mit Beginn der eigentlichen Schulzeit den Lehrern und Eltern offenbar. Eine beſtehende Weitſichtigkeit der Kinder iſt dagegen für die Eltern leichter feſtzuſtellen, da dieſe meiſtens mit mehr oder weniger ſtarkem Einwärtsſchielen verbunden iſt. Bei nicht all⸗ zu hochgradigen Formen des Schielens wird der Augenarzt die„Schönheitsoperation“ nach Möglichkeit hinauszögern und den Kindern in den erſten Lebensjahren die zur Korrektur notwendige Brille verordnen, die mit ihrem Konvexgläſern den gewünſchten Entſpan⸗ nungsausgleich herbeiführt. Ebenſo notwen⸗ dig, wie in den erſten Schulwochen eine Un⸗ terſuchung der Kinderaugen auf Weitſichtig⸗ keit iſt, iſt auch die Feſtſtellung, ob bei den kleinen ABC-Schützen nicht auch eine Anlage zur Kurzſichtigkeit vorhanden iſt. Die meiſt an⸗ geborene Anlage zur Kurzſichtigkeit verſchlim⸗ mert ſich in ſchnellerem oder langſamerem Tempo mit dem Ablauf der einzelnen Schul⸗ jahre. Es gibt geradezu eine typiſche Form von Schulkurzſichtigkeit, die dadurch beginnt, daß die Augen der Schüler durch zu langes Leſen überanſtrengt werden, und der gleich— mäßige Druck der geraden Augenmuskeln be⸗ dingt eine ſtetige Ausdehnung des Augapfels nach hinten, durch die wiederum das Maß der Kurzſichtigkeit vergrößert wird. Daher ſollen die Eltern nicht verſäumen, die Kleinen dem Augenarzt vorzuſtellen, damit durch ſachge— mäße Behandlung beginnende Sehſtörungen vermieden werden. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Romea von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 37. Fortſetzung. Nun ſaßen ſie ſich in den tiefen, ledernen Klubſeſſeln gegenüber, der alte und der junge Mann. Und wieder, wie ſchon ſo oft zuvor, fuhr es dem Schloßherrn durch den Sinn: wäre doch dieſer dein Sohn! Wie tapfer faßte er das Leben an, das in grauer ſorgenvoller Ungewißheit vor ihm lag; wie willig lud er ſich die Bürde auf, mit der drei Frauen ihn in ihrer Hilfloſigkeit belaſte— ten! Er würde ſie tragen, bis das Schickſal ſie ihm einſt abnahm, deſſen war er ſicher. Fe— ſten Willen verriet das ſchöne Geſicht. Schwejgend hörte der Sinnende zu, freute ſich der warmen Stimme. Nur ein Nicken ab und zu perriet die lauſchende Aufmerkſamkeit. „Da, verlegt Ihre Ehe mit Roſemarie vor- läufigzauf,ein unbeſtimmtes Datum“, bemerkte er endlich, als, der Jüngere ſeine Ausführun- gen beendet hutte. „Ja, Herr Baron, daran— darf ich jetzt nicht denken, ſo ſchwer mir es auch fällt.“ Ein ſeufzendes Atemholen— Helmut Hardt erſoh, ſich, um die ihn übermannende Bewegußg zu verbergen, trat ans Fenſter und ſtgürte, hinaug mit blinden Augen und wehem Her enn wie va, Mongten Natalie von Rohſen an derselben Stelle ngetan hatte. 1% Don, Baron hetrachtete die hohe, ſchlanke Geſtalt, die ſtraff aufgerichtet, dem Sturm, der da gekommen war, Trotz zu bieten ſchien. Antwort erwartet. Dann räuſperte er ſich und legte ſorgſam die Spitzen ſeiner Finger ge⸗ geneinander. „Wenn Ihnen mit ein paar tauſend Mark gedient wäre, Sie damit die Heirat beſchleu⸗ nigen könnten, wäre ich wohl in der Lage, ſie Ihnen zur Verfügung zu ſtellen. Sie könnten ſie ja als ein Darlehen betrachten auf unbe⸗ ſtimmte Zeit. Niemand brauchte etwas davon zu erfahren.“. Der Junge am Fenſter fuhr herum. Wo⸗ möglich noch gerader aufgerichtet als vorhin. „Ihre Güte iſt groß, Herr Baron— von Her⸗ zen Dank für den freundlichen Vorſchlag! Aber Sie werden begreifen, daß ich ihn ablehnen muß. Aus eigener Kraft will ich mein Leben meiſtern. Ein Darlehen wärs nur eine Sorge, keine Erleichterung.“ Wie ſtolz der junge Kerl das Haupt trug! „Und— wenn ich es Roſemarie ſchenkte, als Morgengabe?“ „Mit meinem Willen würde ſie es nicht annehmen, Herr Baron“, erwiderte Hardt ruhig,„und“— ein leiſes Lächeln erhellte ſei⸗ ne Züge—„gegen meinen Willen wohl noch weniger“ Er kannte zur Genüge Roſemaries bedrück⸗ tes Gefühl ob all der ſeit Jahren empfangenen Wohltaten; nie würde ſie ſich dazu verſtehen, das Glück ihrer Ehe einer neuen Wohltat zu verdanken.—„Ich bitte mir deswegen nicht zu zürnen“, fügte Hardt hinzu,„die Güte Ihres Angebots iſt ein großer Vertrauens⸗ beweis.“ „Das ſollte es auch ſein“, antwortete der Baron gelaſſen und erhob ſich.„Bedauere ich auch Ihre Abſage, ſo billige ich ſie doch durch⸗ aus und freue mich, daß Sie aus eigener Kraft den Kampf gegen die aufgetauchten Hinder⸗ niſſe aufnehmen wollen. An einem guten Ende zweifle ich nicht.“ * Es war doch viel, viel ſchwieriger als Hel⸗ mut Hardt geahnt hatte! Jetzt erſt merkte er, wie viele Wege das Vermögen des Vaters ihm geebnet hatte. Woh! wurde der Brunnen fertig, von Fachleuten und Preſſe gelobt, aber neue Aufträge blie⸗ ben aus. Das ganze Wirtſchaftsleben machte gerade eine jener Kriſen durch, die ſeit dem Weltkriege immer wieder den geſunden Wet⸗ teraufbau hemmten. Das Geld war knapp, man hielt überall mit Spekulationen und An⸗ käufen jeglicher Art zurück— unſicher, wohin der ſchwankende Kurs noch führen würde. Eine ſchwere Zeit für alle Schaffenden, eine troſtloſe für die Kunſt. Die Miete für das Atelier, in dem Helmut nun auch wohnte, war für ſeine jetzigen Ver⸗ hältniſſe immer noch zu teuer. Fieberhaft ar⸗ beitete er an neuen Entwürfen, deren Form ihm klar und ſchön vorſchwirrte, bat einige bekannte Kunſthändler zur Beſichtigung. Sie prieſen alles Gezeigte, erkaunten deſſen hohen künſtleriſchen Wert an, verſprachen bei Gele⸗ genheiten ſich ſeiner zu erinnern, erboten ſich, einige kleine Plaſtiken auszuſtellen— ohne Verbindlichkeit natürlich. Gekauft wurde nichts. Ein kluger Kunſthändler, den andere auf das„brotloſe Genie“ aufmerkſam gemacht hat⸗ 55 beſah ſich alles— und ſchüttelte den Kopf. „Wundervoll! Mir lachts Herz im Leibe, Herr Hardt! Sie können was! Aber— viel zu gut für unſere oberflächliche Zeit. In zehn. zwanzig Jahren, wenn wieder Wohlſtand und Ordnung herrſcht im Reiche, ja. Dann wird man ſich vielleicht um Ihre Werke reißen Vielleicht! Und bis dahin ſind Sie verhun— gert.“ „Machen Sie doch ein paar hübſche kleine Sächelchen ſo'n bißchen ſüß, niedlich, gefällig, etwas für die große Maſſe des Publikums die man gleich in Dutzenden und Hunderten auf den Markt wirft— und ſchicken Sie ſie mir, Sollen mal ſehen, wie da das Geld in den Ka⸗ ſten ſpringt.“ Der Mann kannte ſeine Zeit, meinte es gut. Helmut Hardt biß die Zähne und folgte ſeinem Rat. Er arbeitete Tag und Nacht an den klei⸗ nen Dingern, um nach einigen Wochen zu er⸗ kennen, daß er dieſe Sorte Arbeit nicht zu lei⸗ ſten vermochte. „Liegt Ihnen eben nicht, ſchade“, meinte der Kunſthändler bedauernd.„Iſt gar nicht ſo leicht, guten Kitſch zu machen, wie die Men⸗ ſchen immer meinen. Ja.— und was nun? Er ſchob die Brille auf die Stirn, betrachtete forſchend das ſchöne Geſicht, in das Sorge, un⸗ verkennbare Runnen gezogen hatten. „Ich könnte einen zweiten Verkäufer in meiner graphiſchen Abteilung gebrauchen“, meinte er nach einigen Minuten des Nach denkens. Der Gehalt iſt freilich nicht hoch, aber es wäre doch etwas Sicheres. So können Sie nicht weiterleben! Wenn man von Kräften kommt, leidet auch die Arbeit.“ (Fortſetzung folgt.) zuſammen Hab FLonne im Aufo! Die üblichen Autos mit herunterklappbarem oder aufrollbarem Verdeck genügen anſcheinend den Anſprüchen nicht, die die reichen Leute an ſie ſtellen. Ein amerikaniſcher Millionär hat ſich jetzt eine Limouſine bauen laſſen, deren Verdeck aus Glas beſteht, und zwar aus vier Scheiben, die einzeln, wie Seitenfenſter, zu öff⸗ nen und zu ſchließen ſind; außerdem ſind ſie ſo verſtellbar eingerichtet, daß der Luftzug nicht ſtörend wirkt. Der Beſitzer des Wagens hat außerdem noch eine komplette Radioanlage einbauen laſſen, ſo daß ſeine Limouſine an Komfort von einem Wagen gleicher Größe ſchwer zu übertreffen ſein wird. die Geſundheit des chulkindes In dieſen Tagen haben unſere kleinen ABC⸗ Schützen ihren Einzug in die Schule gehalten. Dieſer Eintritt des Kindes von der kleinen in die große Welt bereitet dem Elternhaus und vor allem der Mutter häufig einige Sorge, beſonders für die Geſundheit des Kindes. Dieſe Sorge iſt indeſſen nur bis zu einem gewiſſen Grade be— rechtigt; denn die ſchulürztliche Ueberwachung, die ſchon kurz vor dem Eintritt des Kindes in die Schule beginnt und donn laufend fortgeführt wird, bietet eine Gewähr dafür, daß mindeſtens durch die Schule alles geſchieht, um die Schüler geſund zu erhalten. Die Vorbedingungen hierzu müſſen aber vom Elternhauſe geſchaffen werden. Die Vorbereitungen für den Schultag des Kindes müſſen ſchon am Abend vorher getroffen werden. Man ſorge dafür, daß das Schulkind rechtzeitig ins Bett kommt und ſeine 10 bis 12 Stunden Schlaf findet. Vor dem Zubettgehen muß die Schulmappe gepackt und die Zähne müſſen geputzt werden. Am anderen Morgen müſſen die Kinder angehalten werden, rechtzeitig das Bett zu ver— laſſen, ſo rechtzeitig, daß ſie genügend Zeit finden, ſich gründlich zu waſchen, die Zöhne zu putzen, ſich zu kämmen, ſowie ihr Morgenfrühſtück in aller Ruhe einzunehmen. Dazu iſt es notwen⸗ dig, daß die Mutter mit ihrem Kind zuſammen aufſteht und ſeine Morgentoilette ſowie das Mor- genfrühſtück überwacht. Tür den Schulweg muß dem Kinde gleichfalls genügend Zeit zur Ver— fügung ſtehen, damit es nicht abgehetzt und er⸗ mattet im Schulhauſe ankommt und ſo von vorn— herein in ſeiner Leiſtungsfähigkeit zurückgeſetzt iſt. Kehrt das Kind von der Schule heim, ſo gönne man ihm, beſonders nach der Mittagszeit, eine gewiſſe Freizeit und zwinge es nicht ſofort zur Schularbeit. Die Schularbeiten müſſen, beſonders in der erſten Schulzeit, von der Mutter überwacht werden, um ſo das Kind von vornherein zur nötigen Sorgfalt und Pünktlichkeit zu erziehen. Wichtig iſt es auch, dem Arbeitsplatz des Kindes einige Aufmerkſamkeit zu widmen. Dazu gehört Sorge für gute Beleuchſung und paſſende Sitzge— legenheit, die ſo beſchaffen ſein muß, daß der Rücken des Kindes eine feſte Stütze hat. Nach beendeter Schularbeit gebe man dem Kinde Gele— genheit, ſeinen Körper durch Spiel und Sport zu kräftigen und damit das ungewohnte Still⸗ ſitzen in der Schule auch in der Freizeit ent⸗ ſprechend auszugleichen. Eine Mutter, die ſo für ihr Kind ſorgt, wird gleich dem Schularzt alles tun, was möglich iſt, um die Geſundheit des Kindes zu erhalten und einer etwaigen Erkran⸗ kung vorzubeugen. Elwas für Nachbar Llrunzer Sie haben ſicher einen„Strunzer“ in Ihrer Belanntſchaft, einen Mann, der alles beſſer weiß und ſich für die Leuchte aller Leuchten hält. Wenn er wieder einmal in Fahrt iſt, rei— zen Sie ihn und ſtellen ihm zwei Aufgaben. Als erſtes behaupten Sie, er könnte noch nicht mal vier Zahlen richtig aufſagen. Er wird verächtlich lächeln, und Sie ſahren fort:„Ich nenne Ihnen jedesmal eine Zahl, Ihr Be— kannter: 3097.— Sie: 3098.— Ihr Bekann⸗ ter: 3099.— Sie: 3099.— Und Ihr Bekann⸗ ter? Er ſagt nicht 3100, ſondern 4000. Wa⸗ rum? Das möge der Pſpychologe entſcheiden. Dann fahren Sie nach einer Weile fort: „An einem Zaun ſteht ein Apfelbaum. Der Baum gehört Herrn Meier, aber die Zweige des Baumes ragen über den Zaun hinaus auf das Grundſtück des Herrn Schulze. Nun fällt ein Apfel auf das Land von Herrn Schulze. Frage:„Gehört der Apfel Meier, dem Beſitzer des Baums, oder Schulze, dem Beſitzer des Landes, auf dem der Apfel liegt?“— Nach- dem Ihr Bekannter einige tiefgründige Erklä⸗ rungen vom Stapel gelaſſen hat, ſagen Sie: „Schön. Meier hat auch einen Truthahn. Eines Tages fliegt das Vieh auf das Land des Herrn Schulze und legt da ein Ei. Frage: „Gehört das Ei Meier, dem Beſitzer des Tie⸗ res, oder Schulze, dem Beſitzer des Landes?“ — Ihr Bekannter wird die gegenteilige Ent⸗ ſcheidung wie vorher treffen. Ihnen kann es Aeichgültig ſein, ob das Ei nun Meier, oder Schulze, oder wer weiß wem gehört. Sie er⸗ klären hohnlächelnd:„Seit wann legen Trut⸗ hähne Eier?“, ſetzen den Hut auf und gehen befriedigt Ihres Weges. ſchafft. Nheinpfälz. Naturweinverſteigerung Bad Dlirliheim, 15. 4. Die Winzergenoſſenſchaft Bad Dürkheim verſteigerte bei guiem Beſuch rund 36 500 Liter 1930er und 1931er naturreine Weiß⸗ weine. Dabei gingen die 7,5 Fuder 1930er ſämt⸗ lich ab, während von den 29 000 Liter 1931er 8,5 Stück mangels ausreichender Gebote keinen Zuſchlag erhielten. Es brachten die 1000 Liter 1930er durchſchniulich 453 RM.; 1931er durch⸗ ſchnittlich 542 RM.— Glück gehabt Ein geradezu phantaſtiſch zu nennendes Glück im Unglück hatte ein vierjähriger Junge, der dieſer Tage in Gera aus einem Fenſter des dritten Stockwerks in den Hof hinabſtürzte Ein unerhört zu nennender Zufall wollte, dan juſt in dieſem Augenblick unter dem Fenſter ein Wagen mit einer Ladung Holzwolle vorbei⸗ fuhr. Der Junge zog ſich auf dieſe Weiſe keine Verletzungen zu. Binger Weinwoche Bingen a. Rh., 15. J. Die Binger Weinwo⸗ che fand mit der Verſteigerung von guten Ge⸗ wächſen des Weingutes„Villa Sachſen“(Kom⸗ merzienrat Curt Berger), Bingen a. Rh. ihren Abſchluß. Der Beſuch war gut, auch die Kauf⸗ luſt war im allgemeinen gut. Von den aus⸗ gebotenen 45 Nummern Faßweinen wurden 4 Halbſtück 1930er verb. und 1 Halbſtück natur, ferner 1 Halbſtück 1929er natur nicht zugeſchla⸗ gen. Es koſteten 9 Halbſtück 1930er verbeſſerte Weißweine: Kempter Pfarrgarten 280, 2mal 310, 320, Binger Rochusweg 2mal 280, Bü⸗ desheimer Häusling 2mal 290, 320, durch⸗ ſchnittlich 298 RM; 26 Halbſtück 1930er Na⸗ tur⸗Weißweine: Binger Ohligberg 290, 300, desgl. Riesling 370, Roſengarten Zmal 290, vordere Eiſel 300, 320, 330, Mainzer Weg 370, 380, Brück Eiſel 400, hintere Eiſel Riesling 2mal 370, Steinkautweg 400, desgl. Nieslina 410. Scharlachberger 450. desal. Ars Aller Well 4 3. Im Zickzack durchs dorf geraſt Was betrunkene Kraftfahrer anrichteten.— Die Rache der Dörfler Hildesheim, 16. 4. Kraftwagenfahrer, die in Salzdetfurth bei Hildesheim dem Alkohol in reichem Maße zugeſprochen hatten, richteten in dem Dorf Weſſeln bei Hildesheim ſchweres Un— heil an. In rückſichtsloſem Tempo paſſierten ſie die Durchfahrtsſtraßen und gerieten im Zick— zackkurs auf den Bürgerſteig. Während eine Anzahl ſpielender Kinder im letzten Augenblick beiſeite ſpringen konnte, wurde der Baumſchu— lenbeſitzer Klentje gegen den Drahtzaun eines Gartens gedrückt. Ihm wurde ein Bein ge— quetſcht und durch den Draht des Zaunes der ganze Unterkiefer aufgeriſſen. Die rückſichts⸗ loſen Fahrer flüchteten, gefährdeten auf der Weiterfahrt entgegenkommende Wagen in ſchlimmſter Weiſe und prallten in Großdüngen mit dem Auto eines Lehrers aus Hildesheim zuſammen. Die telephoniſch benachrichtigten Gendarmeriepoſten konnten die Unheilſtifter nach dem Zuſammenprall endlich feſtnehmen. Als man ſie nach Weſſeln zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes zurückbrachte, wurde der Führer des Wagens von den Einwohnern aus dem Wagen geholt und durch Schläge übel zugerich— tet. Juchthausſtrafe für Bombenleger Kaſſel, 16. 4. Das Schwurgericht in Kaſſel verurteilte den 41jährigen Schloſſer Heinrich Kleinſchmidt aus Waldeck zu 6 Jahren Zucht- haus und 10 Jahren Ehrverluſt. Der Ange— klagte hatte im Dezember 1931 auf das Haus des Gemeindevorſtehers Johannes Wiegand in Waldeck einen Sprengſtoffanſchlag verübt, wodurch das Haus furchtbar verwüſtet wurde. Salaban Konſtruiert ein Berpetuum mobile Modeſſe beim Lokaltermin entdeckt Berlin, 16. 4. In der Villa des Falſchmün⸗ zers Dr. Salaban(Potsdamer Straße 61, Lich terfelde-Weſt) fand geſtern auf Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters der Staatsanwalt— ſchaft 2. ein Lokaltermin ſtatt, an dem der Gerichtsarzt, Medizinalrat Dr. Störmer, und Profeſſor Panzer, der Leiter der Irrenanſtalt Wittenau, in der ſich Dr. Salaban zur Beobach— tung ſeines Geiſteszuſtandes befindet, neben dem Leiter der Falſchgeldabteilung im Polizei— präſidium, Kriminalkommiſſar v. Liebermann, und dem Verteidiger der angeklagten Eheleute teilnahmen. Beſichtigt wurden zunächſt die Kellerräume, in denen Dr. S. ſeine Falſchmünzerwerkſtatt eingerichtet hatte, und die Bibliothek. Auf Ver⸗ anlaſſung der mediziniſchen Sachverſtändigen wurden mehrere Schriften beſchlagnahmt. Auf Anregung des Verteidigers wurde ferner der Bodenraum beſichtigt, wo man eine merkwür— dige Entdeckung machte. In dem Boden— verſchlag fand man Modelle für ein Perpetuum mobile, an denen der Falſchmünzer gearbeitet hatte. Die Suche nach verſchiedenen Manu— ſkripten, die S. im letzten Jahre verfaßt hatte, blieb erfolglos. 800000 RM für einen Vorkampf!! Dag ſind die Ausſichlen schmelings für ſeinen Kampf gegen Sharkey im Juli— Geſamleinnah me 3 Millionen Am? Neuyork. Boom, das iſt in Amerika ungefähr dasſelbe, was man in Europa Hauſſe nennt, iſt die große Sehnſucht und Hoffnung der Yan⸗ kees, die ja bekanntlich von der Kriſe und den Sorgen dieſer Zeit nicht verſchont geblieben ſind. Immerhin beſteht natürlich zwiſchen den Verhältniſſen in Amerika und Europa, und insbeſondere denen in Deutſchland, ein gewal— tiger Unterſchied. Man würde ſonſt kaum da⸗ ran denken, für den am 16. Juni vor ſich ge⸗ henden Kampf um die Boxweltmeiſterſchaft eine neue Arena mit Plätzen für 80 000 Zuſchauer zu bauen. e Der Titelkampf dieſes Sommers, den Max Schmeling als Inhaber der Weltmeiſterſchaft gegen Jack Sharkey als Herausforderer beſtrei⸗ ten wird, verſpricht trotz der wirtſchaftlichen Depreſſion in Amerika ein großes Geſchäft zu werden. Der Kampf hat nach dem, was vor zwei Jahren vorausging, als Schmeling durch Tiefſchlag von Sharkey Meiſter wurde, eine beſtimmte Anziehungskraft. In Neuyork hat es außerdem ſeit zwei Jahren keinen großen Boxtag mehr gegeben, ſo daß die Vorbedin— gungen durchaus günſtig ſind, zumal Max Schmeling ſich einer gewiſſen Popularität er⸗ freut und heute nicht mehr, wie in den letzten Jahren, das Ziel vieler Angriffe iſt. Der Frie⸗ densſchluß mit der Neuyorker Boxbehörde und die Anahme von Sharkey als Gegner ha⸗ ben die alten Differenzen aus der Welt ge⸗ cee Wenn auch nicht daran zu denken iſt, daß der 5 finanzielle Ertrag der Begegnung Schmeling gegen Sharkey nur entfernt an die Rieſenein⸗ nahmen der Aera Demſey gegen Tunney heranreichen werden, die 1926 in Philadelphia 1800 000 Dollar und 1927 in Chikago ſogar 2 658 660 Dollar in die Kaſſen brachten, ſo rechnet man doch damit, daß die Einnahme⸗ ziffer des erſten Schmeling⸗Sharkey⸗Kampfes vom 12. Juni 1930 mit rund 750 000 Dollar überboten wird. Das wäre umgerechnet ein Be⸗ trag von mehr als 3 Millionen Mark, von de⸗ nen nach dem Kontrakt 37,5 Prozent, alſo etwa 280 000 Dollar an Schmeling fallen. Schme— ling muß von ſeiner Börſe ein Drittel an ſei— nen Manager Jacobs abtreten, ſo daß ihm ſchätzungsweiſe auf Grund dieſer Berechnungen 200 000 Dollar, al's mehr als 800 000 Mark zufallen werden. Das iſt natürlich für die ge— genwärtigen Verhältniſſe und beſonders mit deutſchem Maß gemeſſen eine ganz ungewöhn— liche Summe. Wenn man die nicht unbeträcht— lichen Nebeneinnahmen aus den Schaukämpfen und aus den Reklameverträgen hinzurechnet, dürfte Schmelings Geſamtverdienſt noch an eine Million herankommen. ö Der fünfjährige Vertrag Schmelings mit Jacobs garantiert dieſem für dieſe Zeitdauer eine jährliche Einnahme von mindeſtens 100000 Dollar. Sollte Schmeling gegen Sharkey ſeinen Titel mit Erfolg verteidigen, dann iſt der näch⸗ ſte Titelkampf— zumal vielleicht doch noch Demſey als Gegner in Frage kommt— eine ganz große Sache, aber auch im Falle des Un⸗ terliegens hat ein Mann wie Schmeling in Amerika noch ſo gute Kampfmöglichkeiten, daß er ſeinem Kontrakt entſprechend noch auf einige Jahre hinaus mit großen Börſen rechnen kann. Riesling 480, desgl. Riesling Spätleſe(in 2 Viertelſtück ausgeboten) 880, Kempter Kirch⸗ berg 2mal 320, Rheinberg 2mal 350, Münſte⸗ rer Sendel Riesling(Nahewein) 280, 330, Kapellenberg 300, durchſchnittlich 367.— RM; 4 Halbſtück 1929er Naturweißweine: Binger Ohligberg 2mal 400, hintere Eiſel Riesling 500, Scharlachberger Riesling 600, durch⸗ ſchnittlich 475.— RM. Hundelreue bis zum Schaſolt Eine Begebenheit aus den Schreckenstagen der franzöſiſchen Revolution Von Henry Sanſon ſind„Denkwürdigkeiten der Henker von Paris“ veröffentlicht worden. Sanſon hieß die Familie, die durch mehrere Generationen hindurch das Amt des Scharf⸗ richters in Paris inne hatte. Mitglieder dieſer Familie waren es auch, die in der großen franzöſiſchen Revolution tagtäglich die Guillo⸗ tine ihre blutige Arbeit verrichten ließen. In anſchaulichſter Weiſe erzählt Sanſon die furchtbaren Einzelheiten ſeines grauenvollen Henkerberufes. Wir erfahren, wie er im Ge— fängnis den Todgeweihten die Haare abſchnei— det, ihnen die Hände bindet und ſie, begleitet von Gendarmen, auf den Henkerkarren zur Richtſtätte führt. Auf dieſe Weiſe ſchreiten Ludwig 16., Marie Antoinette, viele andere unſchuldige Opfer eines ruchloſen Terrors und zuletzt die Verantwortlichkeit dieſes Maſſenmor⸗ des, Danton, Robespierre und andere in den Tod. Um das Blutgerät ſelbſt ſtaut ſich ein ent⸗ menſchter Pöbel in dichten Haufen, um das Schauſpiel der Exekution zu genießen. Die ar⸗ men Opfer werden beſchimpft, ja mißhandelt. Und oft muß der Scharfrichter den abgeſchnit⸗ tenen Kopf der blutlechzenden Menge zeigen, was mit einem Triumpfgeheul begrüßt wird. Es wäre nun ein Irrtum, wenn man glaubte der Scharfrichter, der hier erzählt, wäre ein grauſamer Menſch geweſen. Sanſon mußte die⸗ ſes Gewerbe ausüben, weil es ihm durch ſeine Vorfahren zugefallen war. Aus vielen Aeuße— rungen geht hervor, daß er Mitleid mit ſeinen Opfern und auch Widerwillen gegen ſeinen Be— ruf hatte. 5 Dafür, daß auch in der Seele eines Heuers menſchliches Fühlen nicht ganz erſtorben zu ſein braucht, ſpricht auch die Tatſache, daß er das folgende Erlebnis der rührenden Treue eines Hundes in ſeinem Gedächtnis bewahrt und in ſeinem Buche erwähnt hat. Sanſon ſchreibt:— 1 „6. Meſſidor. Unter den Hingerichteten vom heutigen Tage befand ſich ein Deſerteur, na— mens Victor Notter. Dieſer hatte einen Hund— an dem er ſehr hing und welcher zu ſeiner Er⸗ kennung und Verhaftung beigetragen hatte. Das Tier begleitete ihn in das Gefängnis, blieb an der Tür liegen und erhielt ſeine Nah⸗ rung durch die Mildtätigkeit der Eckenſteher. Der Hund erkannte ſeinen Herrn in dem Kar⸗ ren und ſprang voller Freude und bellend um⸗ her. So begleitete er uns bis zum Platz des mumgeſtürzten Thrones. Als der Soldat aus⸗ ſtieg, liebkoſte er das arme Tier, worüber die— ſes ſich ganz glücklich zeigte; er erſuchte mehrere Perſonen, den Hund an ſich zu nehmen, aber niemand wollte oder wagte es. Als der Augen— blick der beſtimmten Trennung kam, wollte der Hund ſeinen Herrn nicht verlaſſen, ſondern folgte ihm trotz aller Drohungen und Schläge auf die Plattform. Einer meiner Leute warf ihn hinab. Er verſuchte die Treppe wieder hinaufzuklettern, als verſtände er, daß der Sol⸗ dat ſeiner Hilfe bedürfe. Als man den Leich⸗ nam in den Korb warf, ſtieß das Tier ein kläg— liches Geheul aus; ein Gendarm durchſtach ih“ mit dem Degen. Die Menge, die ſich gleichgültig zeigt, wenn man Chriſten tötet, geriet wegen eines Hundes in Unwillen. Dem Gendarmen wurde übel mitgeſpielt, und man warf Steine auf die Guillotine; ein Arbeiter nahm endlich den Hund und trug ihn in ſeiner Schürze fort“. 5580 Ed. Schneider. Jür den Schweinezüchler Es iſt gar nicht ſo ſelten, daß die Mutterſau ihre eigenen Ferkel nicht annimmt. Der Grund liegt meiſt in den zu ſpitzen Zähnen der Ferkel, die man deshalb am zweiten Tage nach der Geburt abkneift. Hat eine Sau mehr Ferkel geworfen als ſie Zitzen beſitzt, ſo kann man den überſchießenden Teil einem weniger frucht— baren Muttertier anlegen, falls die Verſchie— bung zeitlich möglich erſcheint. Packt man etwas Streu aus der Saubucht in einen Korb und legt die eigenen und fremden Ferkel da— hinein, ſo werden alle bald nur noch einen Ge⸗ ruch haben. Nötigenfalls reibt man den Kopf der Sau und alle Ferkel mit Spiritus ein, dann ſind alle Sondergerüche wohl beſeitigt. Weinheimer Schweinemarlt Zugeführt: 462 Stück Verkauft: 334 Stück Milchſchweine das Stück 9— 15 Mk. Läufer das Stück von 16—22 Mk. Marktverlauf gut. eld 4 Masse zikunude ots 141 A8 8E AM 22. oN 23. 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