Lokale Nachrichten Pflichtarbeit für Ausgeſteuerte. In der geſtern Nachmittag im U. T.⸗Kino ſtattge⸗ habten Verſammlung der Ausgeſteuerten und Er⸗ werbsloſen wurde beſchloſſen, die Pflichtarbeit zu verweigern, falls nicht Bezahlung hierfür und zwar 5.— Mk. pro Tag erfolgt. Geſtern Abend nahm der Gemeinderat in ſeiner geheimen Sitzung hierzu Stellung und beſchloß, wie aus der Bekanntmachung in vorliegender Nummer zu erſehen iſt, 50 Pfg. pro Tag zu bezahlen. Heute Vormittag haben nun die Wohlfahrtserwerbsloſen ihre Arbeit an der Tränke, auf dem Friedhof und in den Wieſen ein⸗ geſtellt. Wie wir erfahren haben, ſoll ein Aus- ſchuß der Ausgeſteuerten heute Vormittag mit dem Herrn Bürgermeiſter verhandelt haben. Es iſt je⸗ doch keine Einigung zuſtande gekommen. In einer Verſammlung der Erwerbsloſen ſoll das Weitere beſchloſſen werden. *Mit der brennenden Zigarette im Bett eingeſchlafen. In der Neckarſtadt in Mannheim legte ſich ein junger Mann in der Nacht zum Sonntag mit brennender Zigarette zu Bett und ſchlief ein. Die Eltern, die durch den Brandgeruch aufwachten, konnten noch rechtzeitig den Brand löſchen. Der junge Mann ſchlief, als die Angehörigen in das Zimmer drangen, feſt in dem brennenden Bett. Fahrrad ⸗Diebſtahl en gros. Der Verkauf auf Abſchlagszahlung.— Auch hier viele geſtohlene Räder verkauft.— Der Dieb verhaftet. Von der Kriminalpolizei wird uns folgendes mitgeteilt: Ein gebürtiger Viernheimer, Eduard Lammer, wurde in Mannheim wegen Fahrraddieb⸗ ſtahls verhaftet und dadurch feſtgeſtellt, daß Lammer und Conſ. den Fahrraddiebſtahl en gros und den Verkauf der geſtohlenen Räder ſogar auf Abſchlags⸗ zahlungen vorgenommen haben. Auch nach Viern⸗ heim wurden von den geſtohlenen Rädern verkauft und zwar durchweg zum Preiſe von 16.— Mk. das Stück. Bis jetzt wurden hier 5 Räder ſichergeſtellt, das heißt, ſolche Räder durch die Kriminalpolizei beſchlagnahmt, die Lammer oder einer ſeiner Kom- plizen hierher verkauft hatten. Es beſteht die be— ſtimmte Vermutung, daß hierher noch mehr dieſer Räder verkauft worden ſind und werden die Käufer hierdurch aufgefordert, dieſes ſofort der hieſigen Kriminalabteilung mitzuteilen. Geſchieht dieſes nicht, ſo machen ſich die Käufer als Hehler ſtrafbar, wes— halb dringend zu raten iſt, dieſer Aufforderung Folge zu leiſten. Lammer iſt bereits feſtgenommen und ſitzt in Unterſuchungshaft. Es wird auch ver— mutet, daß dieſe Fahrradmarder auch hier ihr Un⸗ weſen trieben und die hier geſtohlenen Fahrräder an einem anderen Orte verkauften. Das iſt die neue Spülweisheit: Die Wäſche nach dem Kochen kurze Zeit mit Sil ziehen laſſen! Dieſe Methode iſt großartig. Einige Handvoll Sil, kalt angerührt, werden dem er ſten heißen Spülwaſſer beigegeben. Alle Seifenreſte, die vom Waſchen her noch im Gewebe verblieben, ziehen jetzt faſt von ſelbſt heraus, und ein taufriſcher Wäſcheſchatz lacht Sie an, weiß wie friſch geſallener Schnee. 5 Vereins ⸗Anzeiger Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen abteilung) Mittwochabend 8 Uhr im Lokal Unterrichtsabend. Leiter Jugendführer Kromm. Hierauf Schießbetrieb. Vollzähliges u. pünkt⸗ liches Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Männergeſangverein. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Baß, halb 9 Uhr alle Stim- men. Nach der Singſtunde Vergnügungsausſchuß⸗ ſitzung. Um pünktliches Erſcheinen bittet D. V. Turnverein 1893. Donnerstag den 21. April abends 8 ¼ꝶ—Uhr vollzähliche Turnſtunde der Turnerinnen. Beginn für das Gauturnfeſt. Alles erſcheinen Die Turuleitung. Bekauntmachung. Betr.: Pflichtarbeit. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Wohl- fahrtserwerbsloſen, daß der Gemeinderat in ſeiner geſtr. Sitzung einſtimmig beſchloſſen hat, jedem Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, der nur 2,10 Rm. Unterſtützung empfängt oder bei Tränke⸗ oder Graben⸗ reinigungen tätig iſt, bei Beſchäftigung eine tägliche Zulage von 50 Pfg. aus Gemeindemitteln zu ge⸗ währen. Wir erſuchen die Wohlfahrtsempfänger ſich in ihrem eigenen Intereſſe nicht von unbeſonnenen Elementen verhetzen zu laſſen und der Aufforder⸗ ung zur Arbeitsleiſtung Folge zu leiſten, widrigen⸗ falls die Einſtellung der Unterſtützung angeordnet werden müßte. Anſchließend an die Grundſtücks verſteigerung morgen Donnerstag Vorm. un 11 Uhr werden ca. 20 m. Kiefern⸗Brennholz verſteigert. Betr.: Die Grundliſten der feuerwehrpflichtigen Mannſchaften. 5 Für das Uebungsjahr 1932 werden die Jahr⸗ gänge 1907 und 1908 zur Pflichtfeuerwehr heran⸗ gezogen. Die hier in Frage kommenden Perſonen werden hiermit aufgefordert, am Sonntag, den 24. April, morgens ½6 Uhr, im Goetheſchul⸗ hof anzutreten. Wer ohne begründete Entſchuldigung fehlt wird zur Anzeige gebracht. Hierbei machen wir gleichzeitig darauf aufmerkſam, daß nur Krankheit, Schichtarbeit uſw. als begründete Entſchuldigung an⸗ geſehen werden kann. Viernheim, den 18. April 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 0 in Donnelstah. verkau Si Täglich friſche Lund butter ſüßen und ſauren Rahm, Vollmilch, Magermilch, weißer Käs, friſche „ b. Trinkeier, zu haben bei Martin Alter Waſſerſtraße 46 Eine Kaute Miſt zu verkaufen. Friedrich Ebertſtr. 30 Faſt noch neues voll— ſtändiges Bett wegen Platzmangel billig zu verkaufen Ludwigſtraße 9 30 Junge Iaht unner und 3 Wochen alte Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nach— richt, daß am Montag Nachmittag um 3 Uhr mein lieber, guter Gatte, Vater und Schwiegervater, unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr georg Michael Butsch!. Kücken wegen Platzmangel billig zu verkaufen. Alexanderſtraße 3 Vertreter J geſucht Verbands Syndikus, Ir Engler Hamburg, Neuerwall 17 für Kapital u. Mobiliar- geſellſchaft geg. hohe Ent⸗ ſchädigung an allen Plätze⸗ plötzlich und unerwartet, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente, im Alter von 50 Jahren, von Gott in ſein Reich aufgenommen wurde. 9 0 Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 20. April 1932. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag um bübnard ener id. H. dauer. Telefon 5. VIERNHEIM Wir übernehmen Kraftfuhr- Betrieb Freiw. Feuerwehr.. Sonntag, den 24. April, nachm. 3 Uhr, findet im Gaſthaus 15 zum„Karpfen“ unſere diesjährige N General⸗Verſammlung e. ſtatt, wozu wir unſere werten aktiven ſowie Ehrenmitglieder und Paſſive höflichſt einladen. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſen⸗ bericht. 3. Wahl einiger Führer. 4. Verſchiedenes. Anträge, die zur Generalverſammlung geſtellt werden, ſind bis Donnerstag, den 14. April, abends 8 Uhr, beim Kommandanten einzureichen.(Anzug: 1. Gar⸗ nitur); aktive Mitglieder in Zivil auf keinen Fall erwünſcht. Das Kommando. 2 8 müſſen Sie Ihr Blut reinigen Maikurtee Paket 45 Pfg. Ahaus Droperig — Peter Moskopp Ich 1 5 ſeriöſe Uertreter und [Dertreterinnen 5 für Mode- und Verſicherungszeitſchriften. Paul Fleiſcher, Zeitſchriftengroßvertrieb Mannheim, Rheinvillenſtraße 2—4 Dauerwell-Werbewoche Von 18. pril his einschl. 7. Mai koſten Dauerwellen: Inne Eleklr. 6.50 um. B. B Dauerwellinstitut Salon Weggler Bismarckstraße 42 Ilte Zeitungen iernheimer Anzeiger Serra Brrgter rere Viernheimer 4 eint täglich mit 0 ins Haus geb intagsblatt„Sterne und 5 j kalender.— Annahme von der Sonn t.— Gratisbeilagen: wöchentl. 10 ich einen F in der Geſchüfts und Feiertage.— monatl. lan ſowie einen Wand⸗ e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 75 e ee e Viern a. M.— heim.— Poſtſchecktonto Nr. 21877 Amt Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Nathausſtr. Vom Nampf gegen die Gottloſenbewegung was tut der Staat zum Schutze der Keligionsgeſellſchaſten? Am letzten Montag ſprach der Miniſterialdirek⸗ tor im Reichsinnenminiſterium, Dr. Bäntzſchel, auf der Deutſchen Welle über das Thema„Was tut der Staat zum Schutze der Religionsgeſellſchaften?“ Der Redner führte u. a. aus: Der Kampf gegen die Kirche iſt zum Beſtand⸗ teil des politiſchen Kampfes geworden. Weil man auf kirchlicher und ſittlicher Grundlage beruhende Glaubens- und Weltanſchauungsgemeinſchaften als Hindernis für die Entfaltung des Bolſchewis⸗ mus anſieht, deshalb ſollen ſie vernichtet werden. Um müheloſer das äußere Staatsgefüge zerbrechen zu können, ſoll zuvor der innere, auf gemeinſamer geiſtiger und ſittlicher Ueberzeugung beruhende Zuſammenhalt der Nation erſchüttert werden. Dann meint man, ſei auch bei uns die Bahn frei für das bolſchewiſtiſche Staatsexperiment. Der Generalſtab der Gottloſenarmee, ſo führte Dr. Häntzſche weiter aus, befindet ſich außerhalb Deutſchlands; die deutſchen Kommuniſten ſind nur willenloſe, den aus ländiſchen Draht⸗ ziehern geiſtig untergeordnete Werkzeuge. Die Zentrale iſt die ſogenannte„Internationale prole— tariſcher Freidenker“. Die Stammutter der inter— nationalen Gottloſenbewegung iſt der im Jahre 1923 gegründete ruſſiſche„Verband kämpfender Gottloſer“. Er zählt in. Rußland heute über fünf Millionen Erwachſener und rund zwei Millionen junger Gottloſer. Die deutſche Sektion der kommuniſtiſchen Freidenker Internationale iſt der„Verband proletariſcher Freidenker Deutſchlands“. Mit Hilfe dieſes von Moskau aus geführten Verbandes ſoll jetzt in Deutſchland die geiſtige Zerſetzung und Wühlar⸗ beit gegen Gott, Kirche und Religion in die Tat umgeſetzt werden. Mit großem Koſtenaufwand wird eine ungeheure Propaganda durch Schriften, Film und Rundfunk entwickelt, wie ſie ſich auf die Dauer kein Staat gefallen laſſen kann. Mit im Ausland gedruckten, in deutſcher Sprache erſcheinenden Schriften, wie z. B. der in Charkow erſcheinenden Halbmonatsſchrift„Neu⸗ land“ wird revolutionärer Atheis⸗ mus nach Deutſchland hineingeſchmuggelt. Die vom Moskauer Sender in deutſcher Antireligiöſen Univerſität und dem Antireligiöſen Muſeum daſelbſt dienen dem gleichen Zweck. Eine Rundfunkſendung„Spaziergang durch das Anti— religiöſe Muſeum wurde ausgerechnet zu Weih⸗ nachten zu uns in deutſcher Sprache herüberge— funkt. Hand in Hand damit ging eine vom„Ver⸗ band proletariſcher Freidenker Deutſchlands“ ver— anſtaltete Antiweihnachtskampagne. Ein proleta⸗ riſcher Schallplattenverlag gibt ſogenannte kom— muniſtiſche Weihnachtslieder, wie„Der neue Stern“,„Gottloſenlied“ heraus. Darin werden Einrichtungen und Gebräuche der chriſtlichen Kir⸗ chen verſpottet und beſchimpft. In den Arbeiter⸗ vierteln der Induſtrieſtädte werden Aufklärungs- abende mit Lichtbildvorträgen veranſtaltet mit Themen wie„Kampf gegen die Pfaffen in der Sowjetunion“,„Pfaffenhetze einſt und jetzt“ oder „Braucht das arbeitende Volk Religion?“ Kom⸗ muniſtiſche Bühnendarſteller werden in ſogenann⸗ bei war nicht zuletzt an die alle ſittlichen Funda⸗ mente des Staates untergrabende Gottloſenbewe— gung gedacht. Dieſe wenigen geſetzlichen Beſtim⸗ mungen haben bereits den Erfolg gehabt, die Be⸗ wegung weſentlich einzudämmen. Die„Rote Fahne“ geſtand am 1. Januar ein, daß z. B. die kommuniſtiſchen Theater- und Revue⸗ in wib Genf, 20. April. Die Beſprechungen, die der deutſche Reichskanzler Dr. Brüning die— ſer Tage in Genf geführt hat, haben ſich auf alle ſchwebenden Fragen, alſo auf das Ab⸗ rüſtungs-, Reparations⸗ und das Donaupro⸗ blem, bezogen. Was die Reparationsfrage be⸗ trifft, ſo waren vor allem die Geſpräche mit den Vertretern Englands und Italiens außer— ordentlich wertvoll. Sie führten zu einem weit⸗ gehenden Gedankenaustauſch über die Vorbereitung der Lauſanner Konferenz und die damit zuſammenhängenden Fragen. Wenngleich im Augenblick Einzelheiten noch nicht zu erfahren ſind, ſo kann doch ſchon jetzt als Ergebnis dieſer Beſprechungen feſtgeſtellt werden, daß nach Auffaſſung aller beteiligten Staatsmänner nicht nur die Frage der Reparationen einer ſchnellen Lö⸗ ſung entgegengebracht werden muß, ſondern auch die wirtſchaftli⸗ chen Probleme energiſch angepackt werden ſollen. In der Abrüſtungsfrage macht ſich der Umſtand geltend, daß die franzö⸗ ſiſchen Wahlen bevorſtehen, und bis dahin all— gemein keine Neigung beſteht, die Dinge in ein entſcheidendes Stadium vorzutreiben. Für Deutſchland als Abrüſtungsgläubiger iſt es wichtig, daß nicht der Eindruck entſteht, als ob gewiſſe Forderungen nur von Deutſchland er— hoben werden, ſondern daß dieſe Foderungen auch von den anderen abrüſtungsfreundlichen Mächten vertreten werden. Es kann feſtgeſtellt werden, daß durchweg der Wille beſteht, von den allgemeinen Defini— tionen des Abrüſtungsproblems zu den konkre— reits in den privaten Beſprechungen der Die Zeitung Anzeigenpreiſe: Die mittags 8 Uhr, (iernhetmer Bürger-Lztg.— Siernb. Beltzblach et 25 Pfg., die Reklamezeile 60 eiuſpalti koſt bei Wiederholung abgeſtufter Nabe eee cn für Inſerate und e größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes A bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden truppen vor der Märzverordnung und faft völlig aus der lichkeit verſchwunden ſeien. zurückgewichen proletariſierten Oeffent— Von den vor einem Jahr die Oeffentlichkeit noch lebhaft bewegenden Gottloſenverſammlungen iſt es ſtill geworden. Trotzdem bleibt noch viel zu tun übrig. Beſonders erſchreckend iſt die Propa⸗ ganda unter den ſchulpflichtigen Kindern. Man wird dagegen nicht nur mit polizeilichen, ſondern ebenſo ſehr auch mit den geiſtigen Mitteln der Aufklärung zu arbeiten haben. Dies wird in erſter Linie Aufgabe von Schule und Kirche ſein. Kirche und Schule haben die drohenden Gefahren rechtzei— tig erkannt und alles daran geſetzt, um ihnen zu begegnen. Die Beſprechungen Brünings Genf wertvoller Gedankenaustauſch mit allen beteiligten Staatsmännern Staatsmänner Gegenſtand nüchterner Ueber⸗ legungen geweſen. Der Reichskanzler, der morgen an der Sitzung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungs— konferenz teilnimmt, hat, wie man hört, ſich vorbehalten, in der Debatte dann hervorzutre— ten, wenn die Verhandlungen eine entſcheidende Wendung nehmen und die Situation es erfor⸗ dert. Durch die ſachliche und ruhige Taktik der deutſchen Delegation iſt auf der Konferenz bis⸗ her das erreicht worden, was mit Rückſicht auf den lähmenden Einfluß der franzöſiſchen Wah— len ohne ſachliches Zurückweiſen für eine tat— ſächliche Abrüſtung erreicht werden konnte. Die vom Kanzler geführten Beſprechungen über die Donaufrage haben, wie verlautet, ſehr zur Klärung beige— tragen. Es hat ſich erwieſen, daß der Eindruck der Ausführungen des deutſchen Vertreters auf der Londoner Viermächtekonferenz ſehr nach— haltig war, und daß nunmehr ernſthaft nach wirtſchaftlichen Möglichkeiten zur Beſſerung der Lage im Donaugebiet geſucht wird. Es hat ſich erneut gezeigt, daß im Sinne der Londoner Ausführungen Staatsſekretär von Bülows bei den Löſungen, die man anſtrebt, die realen Tatſachen der Wirtſchaft nicht übergangen wer— den können. Reichskanzler Dr. Brüning wird, wie ſchon angekündigt, am Sonntag wieder ſeiner Wahl— pflicht in Freiburg genügen und noch am ſel⸗ ben Tage nach Genf zurückfahren. Wie lange ſich ſein Aufenthalt in Genf dann noch aus— dehnen wird, hängt naturgemäß nicht nur von den hieſigen Ereigniſſen, ſondern auch davon ab, ob und wann ſich für ihn die Notwendigkeit ten Fragen vorzuſtoßen. Dieſe Fragen ſind be⸗] zur Teilnahme an den Sitzungen des Reichs⸗ kabinetts ergibt. Lee eee 49. Jahrgang fordert hätten, von unterrichteter Seite betont, daß bei keiner Stelle ein derartiger Antrag auf Verbot des Reichsbanners eingegangen iſt. Sachverſtändigen⸗ Prüfung des Donauproblems wib Genf, 20. April. Auf der Londoner Viermächtekonferenz über die Donaufrage wur⸗ de beſchloſſen, den Bericht des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes unter dem Geſichtspunkt einer Donauhilfe im einzelnen zu prüfen. Mit dieſer Prüfung wurden vier Sachverſtändige der vier beteiligten Regierungen betraut, und zwar Miniſterialdirektor Graf Schwerin von Kroſigk, Profeſſor Beneduce, Leith Roos und Biſot. Die Sachverſtändigen treten am 23. ds. Mts. hier zuſammen. Sie werden das Ergeb— nis ihrer Arbeiten in einem Bericht zuſammen— faſſen, der den vier beteiligten Regierungen zugehen wird. Es handelt ſich bei dieſen Ar⸗ beiten um die Auswertung der verſchiedenen Berichte über die Finanzlage der einzelnen Staaten und die Empfehlung etwaiger ſoforti⸗ ger notwendiger Hilfsmaßnahmen. Enkſchließung der Junsbrucker Konferenz Innsbruck, 20. 4. Die Konferenz der Inter⸗ nationalen Handelkammer hat heute die Ent— ſchließung der Finanzſachverſtändigen mit Vorbehalten des deutſchen und engliſchen Ex- perten angenommen. Sie beſagt u. a., daß die Wiederherſtellung der Freiheit des Deviſen— verkehrs eine unerläßliche Vorausſetzung für die Wiederaufrichtung des Wirtſchaftslebens der Donauſtaaten ſei. Namens der deutſchen Delegation gab Dr. Herle, Geſchäftsführer des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, vor der deutſchen Preſſe eine Erklärung ab, in der er das Ergeb— nis der Konferenz zuſammenfaßte. Es habe ſich in den Verhandlungen herausgeſtellt, daß ſelbſt unter den Staaten Rumänien, Ungarn, Jugo— ſlawien und der Tſchechoſlowakei keine Ein— heitlichkeit über die Annahme des Tardieu— Planes beſtand oder hätte hergeſtellt werden können. Man könne deshalb den Tardieu-Plan als bisherige Grundlage der Erörterungen als überholt betrachten und annehmen, daß die Erkenntnis einer engen wirtſchaftlichen Zu— ſammenarbeit zwiſchen den Donauländern und den Abnehmerſtaaten ſich praktiſch durchſetzen wird Cetzte Radiomeldungen Wirbelſturm in Honduras.— Zahlreiche Verletzte. witb Tegucigalpa, 21. April. Ein heftiger Preußenaktion gegen die KNommuniſten vorläufiges Ergebnis der Unterſuchung: Der verbotene„Rote Frontkämpferbund“ illegal fortgeführt Wirbelſturm, der drei Stunden dauerte, hat die kleine Stadt Clanchito, ein Zentrum des Bana⸗ nenbaues, heimgeſucht. Neunzehntel der Be⸗ völkerung ſind obdachslos. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt. ten„Agitproptruppen“ zuſammengefaßt und brin— gen religionsfeindliche Stücke und Rote Revuen zur Aufführung. Ein beſonders trauriges Kapitel iſt die anti⸗ religiöſe Propaganda unter den ſchulpflichtigen Kindern. Die Sech⸗⸗ bis Zehnjährigen werden in„Roten Jungſchazen“, und Tapezieren empfiehlt Zum Broteinschlagen 3 Uhr vom Trauerhauſe, Waſſerſtraße 13 aus, ſtatt. A be ken ü g(Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen die Buchdruckerei ds. Blattes. Horüd. Saaltartoel Die Reichsleitung der NSDAP zu den heſſiſchen Mr. u. S.-V.„Jeutonia“ Unſeren Mitgliedern die betrübende Mitteilung, daß lunſer Kamerad Uüeorg H. Bülsch 5 2 geſtorben iſt. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag um 3 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft ½3 Uhr im Freiſchütz. Zahlreiche Beteiligung erwartet. Der Vorſtand. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger, bis zum Ende dieſes Monats GR A. T 181“ Große Auswahl in hochmodernen Anzugſtoffen 19.50, 18.—, 16.—, 12.50, 10.50, 7.90 Horren- Zurschen- Una Mnapenanzhge Uebergangs⸗-Mäntel, Slipons und Gummi⸗Mänutel ſowie Damen⸗ und Backfiſchmäntel 1 im Preiſe bedeutend ermäßigt. Robert Steiert erde i err peng xt xx n tr gur, 7 0 n * 54 Am Lager ſind vorrätig: Böhms allerfrüheſte Gelbe, Odenwälder Blaue, Edeltraut, Gelbe Induſtrie, Woltmann, Deodara und Auf der Höh. „Hch. Faltermann 3. Natürliche Schönheit durch Klare Haut Machen Sie eine Frühjabrskur mit Monaxin der vitamin- u. hormonhaltigen Fettsubstanz der Hefe. Monaxin erneuert das Blut, be- seitigt Pickel, Pusteln, Mitesser, macht die Haut sttaff und elastisch. Dose 50 Pillen Mk. 1,50 Apotheke H. 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Die Organiſation der deutſchen Gottloſenbewe⸗ gung war ein weſentlicher Anlaß zum Erlaß der erſten Verordnung des Reichspräſidenten zur Be⸗ kämpfung politiſcher Ausſchreitungen im März vorigen Jahres. f Durch eine weitere Verordnung wurde in das Lichtſpielgeſetz die Beſtimmung aufgenommen, daß ein Film verboten werden kann, wenn er lebens⸗ 0 5 en des Staates verletzt. Auch da⸗ Berlin, 20. 4. Der Polizeipräſident teilt mit: Die nach längeren Beobachtungen am geſtrigen Tage vorgenommenen Hausſuchungen bei Funktionären, des„Antifaſchiſtiſchen Kampf⸗ bundes“ und des ſogenannten„Roten Front⸗ kämpferbundes“ haben ergeben, daß der ver⸗ botene„Rote Frontkämpferbund“ illegal fort⸗ geführt wurde. Ueber den Umfang und die Bedeutung des Fortſetzungsverſuchs kann im Augenblick noch nichts geſagt werden. Feſtge⸗ ſtellt wurde, daß der Tiſchler Emil Paffrath, der Maler Wilhelm Mohn und der Reichstags⸗ abgeordnete Paul Hornick maßgebend an den Verſuchen beteiligt geweſen ſind, den R. F. B. illegal fortzuführen. Ob die oben genannten Organiſationen, der„Antifaſchiſtiſche Kampf⸗ bund“ und der„Arbeiterſchützenbund“ mit den Angelegenheiten des verbotenen Rotfront⸗ kämpferbundes zu tun hatten, wird noch geprüft. die Prüfung des Materials über das Reichsbanner Berlin, 20. 4. In einem Teil der Preſſe iſt in den Erörterungen über die Prüfung des Materials über das Reichsbanner behauptet worden, daß vor der Rückkehr des Reichs— kanzlers aus Genf keine abſchließende Ent⸗ ſcheidung getroffen werden wird. Vom Reichs⸗ innenminiſterium wird demgegenüber darauf hingewieſen, daß ſelbſtverſtändlich der Reichs⸗ kanzler über den Gang der Dinge auf dem laufenden gehalten wird und daß ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich alle Entſcheidungen in engſtem Einvernehmen mit dem Kanzler getroffen werden. Dies iſt aber auch möglich, ſolange der Reichskanzler in Genf weilt. In dieſem Zuſammenhang wird zu den Be⸗ hauptungen, daß eine Reihe von Länder- regierungen das Verbot des Reichs banners ge⸗ Material⸗Veröffentlichungen. enb München, 21. April. Eine Mitteilung der Reichsleitung der NSDAP zu den Erklä⸗ rungen der heſſiſchen Regierung über neuent⸗ decktes Material zu dem ſogen.„Boxheimer Dokument“ beſagt, ſie halte nach wie vor kate⸗ goriſch daran feſt, daß ihr von dem Boxheimer Entwurf nicht das Geringſte bekannt geworden ſei, ehe er ſeinerzeit amtlich der Oeffentlichkeit übergeben worden ſei. Das ſogenannte Box⸗ heimer Dokument ſtelle nach wie vor die Pri⸗ vatarbeit einiger Mitglieder der NSDAP in Heſſen dar. Kardinal Dr. Pfiffl geſtorben. Wien, 21. April. Der öſterreichiſche Kardi⸗ nal Dr. Pfiffl iſt um 1,30 Uhr nachts ge⸗ ſt or ben. Tagesumſchau Die Reichsleitung der NS DA erklärt, daß die Behauptung Ivar Kreuger habe an die Nationalſozialiſten 100 000 RM gezahlt, frei erfunden ſei. 4 Unter dem Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters fand eine Beſprechung ſämtlicher an der Durch⸗ führung der landwirtſchaftlichen Siedlung be— teiligten Reichsminiſter ſtatt. Der Reichspräſident empfing den deutſchen Geſandten in Warſchau von Moltke. 7 Der im In⸗ und Ausland bekannte Holz⸗ induſtrielle Dr. Ferdinand Steinbeis hat ſich im Alter von 60 Jahren auf ſeinem Wohnſitz in Brannenburg bei Roſenheim erſchoſſen. Langwierige Krankheit u. geſchäftliche Sorgen dürften den Induſtriellen in den Tod getrieben haben. * Vor dem Schwurgericht begann der Prozeß wegen der Vorgänge in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar in der Laubenkolonie Felſen⸗ eck. 24 Perſonen ſind angeklagt, die Vorunter⸗ ſuchung iſt auf weitere 42 Perſonen ausge— dehnt worden. 4 Der Wiener Kardinalerzbiſchof Dr. Piffl hat einen Schlaganfall erlitten; ſein Zuſtand iſt bedenklich. f 0 Charlie Chaplin, der von Java kommend in Singapore eintraf, mußte ſich wegen ſchwerer ö Fieberanfälle ſofort ins Krankenhaus begeben. * Diebe drangen nachts in das Berliner Mär— kiſche Muſeum ein, ſchlugen dort die Scheibe einer Vitrine, in der Gold- und Silbermünzen aufbewahrt werden, ein und raubten hundert Stück Gold- u. Silbermünzen aus den Jahren 1701 bis 1840. Einer der Diebe rief gegen Morgen bei einer Zeitung an und meldete dort den Einbruch. Er erklärte, daß er einmal in einem Zeitungsbericht„gut abgeſchnitten habe und ſich dafür jetzt„revanchieren“ wolle. ö ** 1 Wie Havas aus Santiago de Chile meldet, iſt der Bahnverkehr über die Anden eingeſtellt worden. * Juwelenräubern, die ſchon ſeit langem Eng— land heimſuchten, iſt wieder ein großer Dieb— ſtahl gelungen. In Kenſington, dem Londoner Weſten, wurde die Wohnung eines italieniſchen Grafen ausgeraubt. Neben Kunſtgegenſtänden, darunter einer 2000 Jahre alten Bronzefigur der Göttin Aphrodite, wurde der Juwelen— ſchatz der Gräfin im Werte von 300 000 RM geſtohlen. * Wie aus Santander gemeldet wird, hat der kürzlich verſtorbene Marquis Valdecillas dem Exkönig Alfons von Spanien ſein Vermögen hinterlaſſen, das etwa 7,5 Millionen Mark be— trägt. nah und Jern Darmſtadt.(Das Braune Haus freigegeben.) Die Freigabe des Braunen Hauſes in Darm— ſtadt iſt erfolgt unter der Bedingung, daß es nur als Parteibürohaus und nicht als Par- ikaſerne verwendet wird. Die NSDaA hat vieſe Bedingung angenommen. Der Wirt— ſchaftsbetrieb im Braunen Haus bleibt ge— ſchloſſen. Friedberg.(Eiferſüchtiger Meſſerheld.) Bei einer nächtlichen Auseinanderſetzung wurde 1 ee Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 40. Fortſetzung. „Wir ſehen uns wieder!“ wiederholte ſte, hob, ohne es zu wiſſen, die Rechte wie zum Schwur. * Das war alſo Newyork. Helmut Hardt ſtand neben ſeinem jetzigen Brotherrn auf dem Oberdeck des Norddeutſchen Lloyddampfers und betrachtete intereſſiert die himmelſtürmende Silhouette der Millionen— ſtadt, die ſich wie ein Urweltgefüge aus dem grauen Dunſt der frühen Morgenſtunde erhob. Unwahrſcheinliche Konturen, wie von Gigan— tenhänden zuſammengeballt, trotzig, kühn her— ausfardernd: das bin ich! Etwas Beklemmendes lag in dieſem erſten Anblick, den die Rieſengeſtalt der aus dem Waſſer ragenden Freiheitsſtatue mit erhobener Fackel eher verſtärkte als milderte. Das Koloſ— ſale erdrückte. Hier galt der Menſch nur als Maſſe, verſchwand als Perſönlichkeit. James Hartmann nickte nachdenklich, als ſein junger Begleiter auf ſein Befragen ein wenig zögernd dieſen Eindruck äußerte.„So habe auch ich einſt empfunden, als ich vor Jah⸗ ren, fung, arm. halb verhungert von Bord des überfüllten Zwiſchendecks aus dieſes Land zum erſten Male ſah. Ich kam aus der ſtillen Enge einer deutſchen Kleinſtadt, verlor mich in Hamburg, das mir ungeheuer groß erſchien. mied auf dem Schiff ängſtlich den lärmenden hier eine weibliche Perſon durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Es handelt ſich um eine Eiferſuchtstat. Friedberg.(Tod durch eine Nähnadelſpitze.) Im nahen Kreisort Heldenbergen geriet einer Frau eine abgebrochene Nähnadelſpitze ins Knie. Nach einer Operation ſtellte ſich eine In⸗ fektion ein, der die Frau nach mehrwöchigem Kampf um Tod und Leben erlag. Mannheim(Schwerer Unfall durch Motor⸗ radfahrer.) Eine die Straße überquerende Frau wurde von einem Motorradfahrer ſo heftig angefahren, daß ſie zu Boden geſchleudert wurde und aus mehreren Wunden blutete. Der Motorradfahrer ſtürzte und zog ſich Verlet⸗ zungen zu. Beide Verunglückte wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Der Motor⸗ radfahrer ſoll zu ſchnell gefahren ſein. Ludwigshafen.(Opfer des Leichtſinns.) Ein verheirateter Kaufmann aus Schifferſtadt ließ im Vorraum eines hieſigen Bankgeſchäftes ſei— ne Briefmappe mit 320 Mark Inhalt und ſon⸗ ſtigen Papieren liegen. Er merkte den Verluſt erſt ſpäter. Mittlerweile war die von dem Geldbetrag entleerte Briefmappe am Luitpold⸗ hafen hier gefunden und auf dem Büro der Kriminalpolizei abgeliefert worden. Mannheim.(Todesſprung aus dem Fenſter.) Ein 49 Jahre alter verheirateter Gärtner in der Waldhofſtraße ſprang vermutlich in einem Anfall nervöſer Störungen vom 3. Stock in den zementierten Hof und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er im ſtädtiſchen Krankenhaus ſtarb. Neckargemünd.(Ueberfall auf ein Auto.) Ein Mannheimer Auto, das ſich auf dem Nachhauſe⸗ weg befand, fuhr, um einem Angetrunkenen auszuweichen, langſamer, worauf dieſer von hinten die Scheibe zerſchlug. Als die beiden Beſitzer des Autos den Täter zur Rechenſchaft ziehen wollten, ſetzte eine Schlägerei ein, in deren Verlauf den Fahrern von einer fünffa⸗ chen Uebermacht zugeſetzt wurde. Während der eine der beiden Autofahrer glimpflich davon⸗ kam, erhielt ſein Begleiter einen Lungenſtich, auch wurde ihm ein Teil eines Ohrs abgebiſ— ſen. Vier Täter wurden feſtaenommen. Buggenried(Amt Waldhut).(Mühle ab⸗ gebrannt.) In der zwiſchen Buggenried und Buldenbach gelegenen Heidemühle entſtand Feuer, das das alte ſtattliche Holzhaus voll⸗ ſtändig in Aſche legte. Nur einige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken ein Uebergreifen des Feuers auf die etwas abſeits ſtehende Säge, ſowie auf die in der Nähe lagernden Holz- Altes Rathaus in Flammen Das unter Denkmalſchutz ſtehende Klein-Gerauer Ralhaus durch Jeuer ver ⸗ nichtel— Sturmglocke geschmolzen und herabgeſtürzt Darmſtadt, 20. 4. Ein Brand, durch den das unter Denkmalſchutz ſtehende Rathaus in Klein⸗ Gerau faſt vernichtet wurde, entſtand in die⸗ ſem Gebäude vermutlich durch Kurzſchluß. Das Feuer wurde zuerſt im Turm bemerkt. Dort iſt die Sturmglocke geſchmolzen und herabge— ſtürzt. Das Dach des Hauſes war bald vom Feuer ergriffen und der Ständer der Stark⸗ ſtromleitung brach zuſammen, wodurch der gan⸗ ze Ort Klein-Gerau in Dunkelheit gehüllt und die Löſcharbeiten ſehr erſchwert wurden. Eine in dem Gebäude wohnende Familie— der Mann iſt leidend— konnte gerettet werden. Auch die im Rathaus aufbewahrten Akten und Chroniken und das Inventar der Gemeinde wurde gerettet. Der Dachſtuhl brannte völlig aus, durch die Waſſermaſſen brach eine Decke ein. Das Rathaus darf als zerſtört bezeichnet werden. Es handelt ſich um ein Fachwerkhaus das um 1600 erbaut wurde und als eines der ſchönſten Fachwerkbauten galt. Jetzt werden die Spargelbeele beſtellt Vorſichtig wird die Erde über den Spargel reihen mit Hacken gelockert und gehäufelt, damit Luft und Sonnenwärme die keimenden Spargelpflanzen ſchnell emporſchießen 1a e In vielleicht ſchon 2 Wochen wird dann der Spargel durchgebrochen und ſtichreif ein 15 Feinſchmecker freuen ſich darauf und mit ihnen die Landleute in den berühmten Spargelorten, E *... e eee Haufen der Mitreiſenden— und ſtand dann verlaſſen, der Sprache unkundig, in den Stra- ßen Newyorks; war ein Tropfen im Meer— Ja, hier gilt der Menſch nur als Maſſe. Aber ich lernte, ſtolz darauf zu ſein, einen Teil die— ſer Maſſe zu bilden. Und hoffe, es wird Ihnen ebenſo ergehen!“ Ein freundlich ermunternder Blick traf den Mann an ſeiner Seite, für den er ſofort Sym— bathie empfunden, Sympathie, die ſich zur war— men Teilnahme geſteigert, als Georg Sättler ihm nach einem anregenden Abend bei einer geruhſam genoſſenen Zigarre zu zweit des Freundes Schickſal erzählte. Es gefiel ihm, daß jener bereit war, jede Arbeit zu ergreifen, die ſicheren Verdienſt bot, daß Standesbewußtſein und beginnender Künſtlerruhm ihn nicht hinderten, Untergebe⸗ ner zu werden, ihn, der zu befehlen gewohnt, Wünſche zu erfüllen, der bisher nur Münſche zu äußern brauchte, um ihre Gewährung zu erlangen. „Sie paſſen für Amerika“, ſagte Hartmann, kräftig die Hand ſeines neuen Schützlings drük— kend.„Menſchen, wie Ihnen, hilft man gern! Zupacken, wo ſich eine Gelegenheit bietet, keine Mühen ſcheuen, Vorurteile begraben und Neues mit offenen Sinnen in ſich aufnehmen — das Weitere findet ſich dann von ſelbſt. Zu⸗ nächſt beginnen Sie als mein Sekretär und „Erzieher“ Als Chef werde ich Ihnen nichts ſchenken! Dafür bekommen Sie einen zwar recht unwiſſenden, aber lernbegierigen Schüler. Sie werden mir die nötigen Begriffe von Kunſt und Literatur beibringen, meinen Ge⸗ ſchmack bilden, daß er das Gute vom Minder⸗ wertigen zu unterſcheiden lernt, mir bei der Wahl von Kunſtkäufen für mein neues Haus die auf eine gute ehilflich ſein— laute die ich im Leben bis jetzt keine Zeit gehabt ha⸗ be. Aber nun iſt das nötige Geld beiſammen; die Geſchäfte laufen ſozuſagen von allein wei ter. Meine Frau wird ſtaunen über ihren ge— bildeten Mann, und ſich freuen, über alles ſpre⸗ chen zu können, wofür ſie ſo viel und ich ſo wenig Verſtändnis beſitze. Sie iſt nämlich ſehr gebildet und hat daher manches an mir auszu⸗ ſetzen— was ſie indes nicht hinderte, mich zu heiraten.“ Ein behagliches Lachen, das viel Verliebt⸗ heit verriet, was Helmut nicht begriff— bis er erfuhr, daß ſich der alternde Mann vor kur⸗ zem zum zweiten Male verehelicht hatte. Die„Erziehung“ hatte ſogleich während der in Berlin und Dresden verbrachten Woche bis zur Abfahrt, die„Arbeit“ an Bord des Luxus- dampfers begonnen, der, ein ſchwimmender Pa⸗ laſt, in raſcher Fahrt das Meer kreuzte. Hel⸗ muts gründliche Kenntnis der franzöſiſchen u. ſpaniſchen Sprache kam ihm ſehr zuſtatten bei der geforderten Ueberſetzung von Geſchäfts⸗ briefen aus allen Teilen der Welt: ſein Eng⸗ liſch dagegen und der Gebrauch der Schreib⸗ maſchine, bedurften dringend der Verbeſſerung Täglich übte er ſtundenlang in beidem, zur heimlichen Zufriedenheit ſeines Chefs. der, ſelbſt ein raſtlos Tätiger, den Lern- und Ar⸗ beitstrieb ſeines jungen Sekretärs zu ſchätzen wußte Er hatte große Pläne mit dieſem Helmut Hardt vor, den Schickſalstücke aus ſeiner Lauf⸗ bahn geſchleudert Erſt ſollte er ſich im fremden Lande akklimatiſieren, dann: neue Werke ſchaf⸗ fen, in der neuen Welt den Ruhm erringen, den ihm die alte nun kurzſichtig verſagte Und die Gloriole des Ruhms, die ihn beſtrahlte, würde mefilas Botsdfater Eürenzoklor der Tübinger Universitat * Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin F. M. Sackett wird in feierlicher Promotion am nächſten Montag zum Ehrendoktor der Univerſität von Tübingen ernannt werden. vorräte zu verhindern. Die Mühle ſtand ſett längerer Zeit ſtill. Der Schaden und die Brandurſache konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Verlin.(Begegnung) Vor dem Lei⸗ chenhauſe des Berliner Weſtens trafen gleich⸗ zeitig drei Leichen von Selbſtmördern ein. Eine Schauſpielerin hatte ſich mit Gas vergiftet, ein 18jähriger ſich vor den Zug geworfen, ein Pen⸗ ſionär den Gastod geſucht. Berlin.(Koſtbarer Raub.) Aus einer Villa in Weſtend wurde eine goldene Kaſſette ge— raubt, in der das Dokument der Gründung der Javabank, das aus dem Jahre 1820 ſtammt, enthalten war. Man nimmt an, daß ein Rari⸗ tätenſammler den Raub verübte. Berlin.(Man ließ ſichs Mühe koſten.) In der Mohrenſtraße durchſtemmten Diebe nachts eine Brandmauer und eine weitere Mauer, dran— gen in ein Seidenhaus ein und ſtahlen wert— volle Stoffe für insgeſamt 14000 RM! Hannover.(Nicht verſetzt und..) Bei Hil⸗ desheim fand man jetzt die Leiche des Schülers Aldermiſſen aus Harſum. Der Junge war zu Oſtern nicht verſetzt worden. Hannover.(Jugend verzweifelt.) Bei Wit⸗ tenau warf ſich ein junger Mann, der Oſtern ſein Abiturexamen machte, vor den Zug und wurde getötet. Alſenz.(Wein im Straßengraben.) Auf der Landſtraße nach Deidesheim geriet ein Laſt kraftwagen mit Anhänger, die beide mit Wein beladen waren, beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Kraftwagen zu nahe an den Straßengraben. Während die auf dem er— ſten Wagen befindlichen Fäſſer ruhig ſtehen blieben, fielen von dem Anhänger zwei Stück— faß herunter, die beide platzten. Der wertvolle Wein ergoß ſich größtenteils in den Straßen— graben. Rodalben.(Aus dem Fenſter geſtürzt.) Aus bis jetzt unaufgeklärter Urſache ſtürzte nachts der in den 70er Jahren ſtehende Maurermeiſter Johann Schmitt in der Zweibrückerſtraße aus dem zweiten Stock ſeiner Wohnung in den n N N En 18 auch den beſonnen, der den Künſtler entdeckt. Eine ebenſo nützliche wie geſchmackvolle Rekla⸗ me für den Mehlexporteur. So war die zehntägige Fahrt zur beiderſet⸗ tigen Zufriedenheit verlaufen. Helmut Hardt arbeitete mit verbiſſenem Eifer, ſpannte jeden Nerv zum Genügen der Gegenwart, um deſto ſchneller zum Ziel der Zukunft zu gelangen. das ſeiner Mutter die nötige Hilſe und ſeinem hungernden Herzen Roſemarie Beſitz als Lohn verhieß. Seiner ganzen Willenskraft bedurfte der Mann, um der Sehnſucht Herr zu werden, die ihn raubtierartig in den ſtillen Stunden der Nacht überfiel und marterte, bis er ver⸗ meinte die Qual nicht länger mehr ertragen zu können. Nun ſtanden die beiden Männer an der Re⸗ ling, betrachteten die Matroſen, die geſchickt und behend die knappen Befehle der Deckoffi⸗ ziere erfüllten. Langſam glitt das rieſige Schiff in den Hafen, legte am Dock an. Die Brücke wurde heruntergelaſſen, ſofort geſtürmt von denen, die überall gern zuerſt ankommen. Eine Kapelle ſpielte, Rufe flogen hin und her, lachendes Händeſchütteln abſchiednehmender Gruppen. Hartmann, der ſcharf Ausſchau unter den am Dock wartenden und ſich begrüßenden Menſchen hielt, entdeckte bald ſeinen Chauf⸗ feur, der mit einem kleinen Groom abſeits ſtand und ſuchend die Schiffspaſſagiere über⸗ flog Er winkte den beiden, die nun, am Schiff hochſchauend, ihren Herrn gewahrten und mit der Hand an der Mütze hinaufgrüßten. Fortſetzung folgt. Die Sportilfegerin Marga von Etzdorf in Siam abgestiörrt 2 Marga von Etzdorf, die bekannte Sportfliegerin, die ohne Be— gleiter in einem Kleinflugzeug einen Flug bis nach Japan durchführte, iſt auf der Rückreiſe bei einem unglücklichen Start in Siam abgeſtürzt. Während ihre Maſchine vollkommen zertrümmert wurde, kam die zungen davon. Hof und blieb bis Tagesanbruch, wo man ihn fand, liegen. Durch den Sturz erlitt Schmitt * innere Verletzungen. f Pirmaſens.(Todesopfer gefährlicher Unſitte.) Der auf dem Wege zur Schule befindliche 10 jährige Klingel verſuchte, ſich an einem Laſt— kraftwagen auf die Verbindungsſtange zwi— ſchen Auto und Anhänger zu ſetzen. Hierbei rutſchte er aus und geriet unter die Räder des Anhängers, wobei er derart ſchwere Ver— letzungen erlitt, daß er zwei Stunden ſpäter im Krankenhaus ſtarb. Dortmund.(Hohe Zuchthausſtrafen für Brandſtifter.) Das Schwurgericht verurteilte den 30jährigen Mechaniker Glade zu drei Jah— ren Zuchthaus, den 24jährigen Schlachter Frig— ge zu zwei Jahren Zuchthaus und den 26 Jah- re alten Klempner Frigge zu drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus. Glade, der in Hamm eine Fahrradhandlung betrieb, befand ſich in Zah— lungsſchwierigkeiten. Mit ſeinen Vettern, den Brüdern Frigge, kam er überein, die Werkſtatt in Brand zu ſetzen, um ſich dann durch die Ver— ſicherungsſumme von allen Geldſorgen zu be— freien. In der Nacht zum 16. November vori— gen Jahres legten die Brüder Frigge auf Ge— heiß Glades den Brand an. Durch das Feuer gerieten drei Leute, die in dem Gebäude ſchlie— fen, in höchſte Lebensgefahr. „„ 6 der Jahresabſchluß der J6. Farben Reingewinn 51 Millionen RM. Die JG. Farbeninduſtrie legt ihren Jahres— bericht vor. Es iſt einer der wenigen Berichte der großen und größten Werke, die noch erfreu— lich ſind. Die Belegſchaft der JG. Farben— induſtrie betrug am 31. Dezember 1931: 68 022 (79 963) Arbeiter und Angeſtellte, unter Ein— ſchluß der Gruben und der anderen kontrollier— ten Werke wurden insgeſamt 98 716(114 197) Arbeiter u. Angeſtellte beſchäftigt. Auch dieſes Jahr zeigt die Bilanz und die Gewinn- und Verluſtrechnung keinerlei Aufgliederung. Es wird z. B. ſummariſch, das Roherträgnis für 1931 mit 155,30(217,48) Millionen RM ange— geben, davon gehen ab die Zinſen auf Teil- ſchuldverſchreibungen, mit wiederum 14,97 Millionen RM; Abſchreibungen mit 55,58 (57,28), Steuern 40,23(55,99) Millionen RM, ſo daß einſchließlich des Vortrags ein Reinge⸗ winn von 51,45(95,15) Millionen RM bleibt. 20˙ 1 5 — 0 5 N 5. N 5 2 N i* 1 9 e, fg 25 5 2 1 96% 9. 5 IHE. ren Karte des Fernen Oſtens mit den wichtigſten ruſſiſch⸗mandſchuriſchen Grenzſtationen. Die Situation im Fernen Oſten hat ſich in den letzten Tagen aufs neue erheblich verſchärft. Sopjetrußland glaubt ſich durch die Maßnah⸗ men der japaniſchen Beſatzungsarmee in der Mandſchurei erheblich bedroht und hat ſeine Truppen an der mandſchuriſchen Grenze ver⸗ ſtärkt. Umgekehrt ſind die japaniſchen Warnun⸗ gen an Rußland immer deutlicher geworden, ſodaß bei der allgemeinen Nervoſität kriegeri⸗ ſche Verwicklungen nur zu leicht entſtehen können. Zinsfeſtſetzung durch den Kreditausſchuß für den Bolksſtaat Heſſen Nach den Beſchlüſſen des Reichskommiſſars für das Bankgewerbe und des Zentralen Kre⸗ ditausſchuſſes ſind folgende Zinsſätze nunmehr bis auf weiteres maßgebend: A. Habenzinſen, 1 Höchſt⸗ (Abkommen über die Feſtſetzung vor elber vom zinsſätzen für hereingenommene Ge 9. Januar 1932). 1. Der Normalzinsſatz gemäß 8 1 dee Al⸗ kommens beträgt 4% p. a. 2. Der Höchſtſatz für Normalſpareinlagen gemäߧ 2 des Abkommens iſt 4% g. 4. 3. Für Kündigungsgelder gemäߧ 3 des Abkommens gelten a) ſofern die Kündigungsfriſt oder feſte Laufzeit weniger als 2 Monate beträgt, höch— ſtens 4½% p. a. b) ſofern die Kündigungsfriſt oder feſte Laufzeit mindeſtens 2 Monate aber weniger als 3 Monate beträgt, höchſtens 4½% p. a. c) ſofern die Kündigungsfriſt oder feſte Laufzeit mindeſtens 3 Monate und höchſtens 364 Tage beträgt, höchſtens 5% p. a. 4. Für Feſtgelder gemäߧ 5 des Abkom— mens a) Feſtgelder gemäߧ 5 Abſ. 1 des Ab— kommens, ſofern ſie für einen Zeitraum von mindeſtens 31 und höchſtens 61 Tagen her— eingenommen ſind und mindeſtens 15000 RM im einzelnen Falle betragen, höchſtens 49477 p. a. b) Feſtgelder gemäߧ 5 Abſ. 1 des Ab— kommens, ſofern ſie für einen Zeitraum von mindeſtens 62 und höchſtens 91 Tagen herein— genommen ſind und mindeſtens 15000 RM im einzelnen Falle betragen, höchſtens 5% p. a. c) Feſtgelder gemäߧ 5 Abſ. 1 des Abkom— mens, ſofern ſie für einen Zeitraum von min— deſtens 92 und höchſtens 364 Tagen herein— genommen ſind und mindeſtens 15 000 RM im einzelnen Falle betragen, höchſtens 5/0 ., d) Feſtgelder gemäߧ 5 Abſ. 2 des Abkom⸗ mens für einen Zeitraum von mindeſtens 15 und hüchſtens 30 Tagen, ſofern ſie über Ulti— mo belaſſen werden und mindeſtens 15000 NM im einzelnen Falle betragen, höchſtens 1% unter dem am Tage der Hereinnahme gel— tenden oder höchſtens 17 unter dem jeweili— gen Reichsbankdiskontſatz z. Zt. alſo höchſtens kommens für einen Zeitraum von mi 15 und höchſtens 30 Tagen, ohne de timo in deſer Zeit liegt, bei mindeſtens 25000 RM im höchſtens 27 unter dem am T 4½% p. a. e) Feſtgelder gemäß nahme geltenden oder höchſten jeweiligen Reichsbankdiskontſatz, höchſtens 32% p. a. 5. Für täglich fällige Gelder des Abkommens gelten a) in proviſionsfreier b) in p. a. 6. Für Gelder mit einer Kündigungsfriſt oder einer feſten Laufzeit von mehr als 364 Tagen können nach den Beſtimmungen des Ab— kommens beſondere Zinsſätze vereinbart wer— den. Rechnung 2½% p. a. ie proviſionspflichtiger Rechnung 3 B. Sollzinſen. (Abkommen über die Berechnung der Zins— und Proviſionsſätze bei der Weitergabe von Geldern an Dritte vom 9. Januar 1932). 1. Die Spanne gemäߧ 2 Abſ. 2 des Ab- kommens iſt auf höchſtens 47 feſtgeſetzt. 2. Der Normalzinsſatz gemäߧ 3 Abf. 1 des Abkommens beträgt 17 über Reichsbank— diskontſatz. Die hinzukommende Kreditprovi— ſion iſt auf 2% p. a. bereits früher feſtgeſetzt worden. Ein grandioses Naturſchauſpiel Die Bergſcurzkalaſtrophe bei Cochem— Ein unheimliches Chaos von Jels⸗ Cochem, 20. 4. Wie zu der Bergſturzkata⸗ ſtrophe bei Cochem weiter bekannt wird, war der Berg bereits in den letzten Tagen überaus unruhig. Ständig ſtürzten kleinere und größere Felsmaſſen zu Tal. Im Laufe des Dienstags ſtellten Beobachtungspoſten feſt, daß ſich die Spalten im Bergrücken um etwa einen halben Meter verbreitert hatten. Gegen 18 Uhr ereig— neten ſich weiter größere Abſtürze, wobei die erſten Geſteinsmaſſen die Straße erreichten. Beim Eintritt der Dunkelheit ließ die Stadt— verwaltung die Gefahrenſtelle mit einem Schein— werfer beleuchten. Am Berghang zeigte ſich eine immer regere Tätigkeit der Felsmaſſen, die ſich beſonders an den beiden Seiten des Berg— maſſivs ablöſten. Kurz vor 23 Uhr löſten ſich dann am Fuße des Felſens ungeheure Ge— ſteinsmaſſen, und der Berg ſetzte ſich in Bewe⸗ 18 maſſen— Weilere Abſturzgefahr gung. Unter donnerartigem Getöſe ſtürzten die Felsmaſſen ins Tal. Hohe Stichflammen zuckten aus dem Chaos, die durch die Zer— ſtörung der Stromleitungen verurſacht worden waren. Gleichzeitig erloſch der Scheinwerfer, der an die Stromleitungen angeſchkoſſen war. Als die Lichtleitung nach kurzer Zeit wieder hergeſtellt war, waren nur noch ungeheure Geröllmaſſen zu ſehen, über denen bis weit ins Tal hinein dichte Staubwolken lagerten. Die Provinzialſtraße iſt über und über von Felsmaſſen bedeckt. Dauernd löſen ſich noch Geſteinsmaſſen ab und ſtürzen über die Ge⸗ röllhalde in die hochaufſpritzende Moſel. Der Berg iſt immer noch nicht zur Ruhe e kommen. Es ſcheint ſich mit unheimlicher cherheit ein weiterer Abſturz vorzubereiten. —... Ü Randelspolitischer Un terricht in der Schule Eine Europakarte mit den Zollmauern an der Schultafel in der Berliner Karl-Marx⸗ Schule. In der erſten Maiwoche findet in der Reichshauptſtadt eine Internationale Welt⸗Handelswoche ſtatt, die ſich mit der Beſeitigung bezw. Verringerung der Zoll⸗ mauern, mit denen ſich die Länder immer mehr umgeben, befaſſen wird. Um das Ver⸗ ſtändnis für dieſe ſo wichtigen Fragen in alle Volksſchichten zu tragen, hat der Aus⸗ ſchuß der Welt⸗ Handelswoche Vorträge in der Berliner Karl⸗Marx⸗Schule eingerichtet, um den Kindern die Grundzüge dieſer Veranſtaltung zu erklären. Annweiler.(Elgenartiger ſchwerer Unfall.)“ Im Garten des Hotels Schwon war man mit dem Abbruch einer Gartenlaube beſchäftigt. Aus unbekannter Urſache löſte ſich plötzlich das Dach und fiel auf ein ſtarkes elektriſches Kabel, das die große Lichtreklame der Schwanenlicht⸗ ſpiele mit elektriſchem Strom ſpeiſt. Di Transparent ſteht über dem Eingangstor zum Hotelgarten u. wird von zwei mächtigen Stein⸗ ſäulen flankiert. Durch die ſtarke Belaſtung ſpannten ſich die Drähte und riſſen einen zent⸗ nerſchweren Steinblock vom Torbogen heraus, der unglücklicherweiſe den danebenſtehenden verheirateten Tünchermeiſter Fritz Lang von hier traf. Lang wurde ein Bein zerſchmettert, außerdem trug er eine große Kopfwunde da— von. Losheim(Nahe.)(Verhaftung von Rauſch⸗ giftſchmugglern.) Ein Dentiſt, ſeine Tochter u. ein Schuhmacher, ſowie ein Rechtskonſulent von Wadern und noch mehrere Perſonen wur— den wegen Kokainſchmuggels verhaftet und nach Wadern ins Gefängnis gebracht. Weitere Verhaftungen ſtehen bevor.— Lokales Holland hal zuviel Hausangeſtellle Warnung an deutſches Perſonal— Keine Aus⸗ ſicht auf Stellung. Der Zuzug von arbeitſuchenden Hausange— tellten aus Deutſchland nach den Niederlan⸗ den hat in den letzten Wochen einen bedenkli— chen Umfang angenommen. Da ſelbſt die ſeit längerer Zeit in Holland tätigen Hausange— ſtellten wegen der wirtſchaftlichen Kriſe ſtark abgebaut werden, und nur ſchwer unter bedeu— tend ungünſtigeren Bedingungen andere Stel— lungen finden, beſteht für neueintreffende, oft ungenügend geſchulte Kräfte augenblicklich ſo gut wie keine Ausſicht, unterzukommen. Die ge— ringeren Barmittel, die ſie mit ſich führen, ſind nach kurzer Zeit verbraucht, ſo daß ſie dann, da die deutſchen Wohlfahrtseinrichtungen durch die ſtändig wachſende Not der bereits im Lan— de wohnenden Perſonen ſchon ſtark in Anſpruch genommen ſind, faſt ſtets als läſtige Ausländer bon den niederländiſchen Behörden abgeſchoben werden. Beſondere Gefahr beſteht für jugend— liche, weibliche Angeſtellte, deren Zahl unver— hältnismäßig groß geworden iſt. Vor der Aus⸗ wanderung nach den Niederlanden wird ein— dringlichſt gewarnt.„ Dalen für den 21. April 1932 Sonnenaufgang 5.19 Uhr, Mondaufgang 21.03 Uhr, Sonnenuntergang 19.29 Uhr, Mondunter— gang 4.58 Uhr. 1488: Ulrich von Hutten auf Burg Steckelberg bei Fulda geb.(geſt. 1553.) — 1782: Der Pädagoge Friedrich Fröbel zu Oberweißbach in Thüringen geb.(geſt. 1852). — 1918: Der Flieger Manfred von Richthofen fällt bei Sailly⸗le⸗Sec.(geb. 1892).— 1924: Die italieniſche Schauſpielerin Eleonore Duſe in Pittsburg geſt.(geb. 1859). Um den Rekord im Schnellſchreiben. Die Schriftſtellerin Bloom in London hat begrün— dete Ausſicht, Edgar Wallace den Weltmeiſter— titel in der Schnellproduktion literariſcher Pro— dukte ſtreitig zu machen. Der letzte Roman dieſer Schriftſtellerin wurde in nur vier Tagen geſchrieben. Miß Bloom behauptet, daß ſie in der Lage iſt, mehr als 15000 Worte am Tage zu ſchreiben. Intereſſant iſt die Erklärung von Miß Bloom, daß ſie Schreibunterricht im ei— gentlichen Sinne des Wortes niemals genoſſen hat. Ihr Vater, Rektor einer Schule in Glou⸗ ceſterſhire, glaubte nicht an die Güte und Zweckmäßigkeit des Unterrichts an dieſer Schule und brachte ihr ſelbſt das Leſen bei. Dagegen überließ er es ihrer Natur und ihrer Neigung, ſich das Schreiben ſelbſt anzueignen. Danzig.(Abermals.) Der Direktor der in— ſolventen Hausbeſitzer- und Gewerbebank wur— de verhaftet. Er hat Unterſchlagungen began— gen und rechtswidrig über Sparergelder ver— fügt. Paris.(Lebendig begraben). Bei einem Erd— rutſch bei Grenoble wurden drei Arbeiter ver— ſchüttet und getötet.— Lerbandsübungen der deulſchen zlolle Swinemünde, 19. 4. Die diesjährigen Früh⸗ jahrsverbandsübungen der Seeſtreitkräfte, die am 11. April begannen, ſpielten ſich bisher in der Gegend von Arkona und Saßnitz ab. Es fanden Torpedobootsangriffe auf Kreuzer und Aufklärungs- und Nachtübungen ſtatt.— Am Montag nahmen in der Swinemünder Bucht die großen Verbandsübungen unter dem Be— fehl des Flottenchefs Vizeadmiral Gladiſch ihren Anfang. Gegen 8 Uhr morgens lief die geſamte Flotte aus, um zunächſt Schleppübun⸗ gen der Kreuzer vorzunehmen. Die Uebungen zeigten ein ſeemänniſches Manöver, bei welchem die„Emden“ als havariertes Schiff durch den Kreuzer„Königsberg“ ins Schlepptau genom— men wurde. Es folgten Tagesangriffe der Torpedoboote gegen die Linienſchiffe, bei de⸗ nen verſchiedene Angriffsarten vorgeführt wurden. Mit Nachtübungen der Torpedoboote, bei welchen den Torpedoboot-Flottillen die Aufgabe geſtellt war, mit den Linienſchiffen Fühlung zu nehmen, fanden die Manöver am Montag ihren Abſchluß. Die Uebungen— ge⸗ meinſame Gefechtsübungen und Verbandsma⸗ növer— werden bis zum 22. April fortgeſetzt, worauf die Schiffe in ihre Heimathäfen zurück⸗ kehren.