JZ bwangs⸗Verſteigerung. Die untenſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen a) der Jakob Eliſabetha geb. Heckmann, Witwe des Heinrich Jakob 1. in Viernheim; b) des Jakob Johannes Heinrich in Mannheim; c) des Jakob, Georg Heinrich in Mann⸗ heim als Geſamtgut der beendigten Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vor der Auseinanderſetzung, in Anſehung der Eigentumserben unter bu. c auch als Geſamtgut der Erbengemeinſchaft im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Donnerstag, den 28. April 1932, nach⸗ mittags 2½ Uhr, durch das unterzeichnete Ge⸗ richt im Rathaus zu Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs- vollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 27. Januar 1932 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 20. Februar 1932. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſicke Grundbuch für Viernheim Band X, Blatt 708 Flur J, Nr. 196/10, Grabgarten Neugaſſe, 309 qm. Betrag der Schätzung. Flur J, Nr. 197 ½10, Hofreite da⸗ ſelbſt, Luiſenſtraße 10, 641 qm. Betrag der Schätzung.. 23 000.— Mk. eiw. Feuerwehr. Sonntag, den 24. April, nachm. 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Karpfen“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt, wozu wir unſere werten aktiven itglieder und Paſſive höflichſt einladen. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſen⸗ bericht. 3. Wahl einiger Führer. 4. Verſchiedenes. Anträge, die zur Generalverſammlung geſtellt werden, ſind bis Donnerstag, den 14. April, abends 8 Uhr, beim Kommandanten einzureichen.(Anzug: 1. Gar⸗ nitur); aktive Mitglieder in Zivil auf keinen Fall erwünſcht. Das Kommando. 500.— Mk. Hornhelmer Aredllverenn e. G. m. b. B. Am Sonntag, den 24. April 1932, nach⸗ mittags 3¼ Uhr findet im Gaſthaus zum Frei⸗ ſchütz unſere ordentliche Seneralversammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht 2. Reviſionsbericht 3. Rechnungsablage 4. Genehmigung der Bilanz und Enlaſtung des Vorſtandes und Auffichtsrats 5. Verwendung des Reingewinns 6. Wahl: Es ſcheiden aus vom Vorſtand Direktor Hofmann, vom Auſfſichtsrat die Herren Schmuck, Roos und Winkenbach. Für das vor der Zeit ausgeſchiedene Auf- ſichtsratsmitglied Ecker findet Erſatzwahl ſtatt. 7. Verſchiedenes. Die Bilanz liegt während der Büroſtunden zur Einſicht der Genoſſen auf unſerem Büro offen. Viernheim, den 21. April 1932. Der Vorftand u. Auſſichtsrat. Aorüd. Saalkarlone Am Lager ſind vorrätig: Böhms allerfrüheſte Gelbe, Odenwälder Blaue, Edeltraut, Gelbe Induſtrie, Woltmann, Deodara und Auf der Höh. Hch. Faltermann 3. Moltkeſtraße 15. Tel. 76 55 Zpings⸗Verſeiherng. Morgen Freitag, den 22. April 1932, verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent⸗ lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, ferner 1 Flügel, 1 Tafelklavier, 1 Piano, 1 Schreibmaſchine AGG, 1 Schreib⸗ maſchine Mignon, 1 Kaſſenſchrank, mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 21. April 1932. Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim. 12* im Jahr je 5 O Handarbeiten Vorlagen modernster Muster aller fechniken(viel Wäsche) in Beyers Monatsblaſt för 20 ſecem Heft Schnittbogen, Arbeitsbogen, Abplättmuster, monditlich 1 Heft für 70 Pf. Uberall erhältlich oder vom Verlag Otto Beyer dem Verlag för die Frau leipzig CI/ Weststraße/ Beyerhaus Norddeutſche Saatkartoffeln am Lager vorrätig: Frühe Roſen Ztr. 5.— Böhms allerfrüheſte gelbe„ 5.— Zwickauer frühe gelbe 5.— Odenwälder Blaue 5.— Erdgold 4.90 Edeltraut 4.80 Ackerſegen Induſtrie gelbe 4.50 Auf der Höh 4.50 (Alles in ſehr ſchöner Saatſorlierung) Kartoffeldünger ſowie alle anderen Düngerſorten ebenfalls am Lager vorrätig. Alois Walter 5 Kuthol. Männer ⸗Vereln. Sonntag, den 24. April, nachmittags ½4 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ (Kettelerſälchen) unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt. Wir laden unſere Mitglieder höflichſt ein und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſt and. Viernheimer Kredit⸗Verein E. G. m. b. H. Am Sonntag, den 24. April, nachm. ½4 Uhr, findet im Freiſchützſaale die diesjährige ordentliche General-Verſammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder höflichſt eingeladen werden. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Schmuck. ECC glingssodalität. VUum Sonntag, den 1. Mai, findet im Freiſchütz die erſte Aufführung unſeres Märchen-Hbend ſtatt. Wir machen unſere Mitglieder heute ſchon darauf aufmerkſam. Ueber obige Veranſtaltung findet am Freitag Abend 8¼ Uhr in der„Harmonie“ eine wichtige „Vorſtandsſitzung“ ſtatt. Um pünktl. Erſcheinen bittet Der Präfekt: Weidner. Morgen Freitag ſeefriſcher Rabliau Filet 3 Pfd. 80 Pfg. Kempf, Hügelſtraße. Lokale Nachrichten * Mar. Jünglingsſodalität. Die Mitglieder, insbeſondere die Vorſtandsmitglieder werden gebeten, das heutige Inſerat zu beachten. Tabahkſachverſtändiger. Die Heſſ. Induſtrie- und Handelskammer Worms hat gemäß Artikel 25 des Heſſiſchen Induſtrie- und Handels- kammergeſetzes vom 25. Juni 1925 Herrn Jakob Eberhard, in Firma Gebrüder Eberhard, Zigarren fabrik, in Lampertheim als Sachverſtändigen für Tabak und Tabakerzeugniſſe öffentlich beſtellt und beeidigt. * Die Gerichtsverhandlung wegen der ſich in der Nacht vom 14. bis 15. Nov. vori⸗ gen Jahres hier zugetragenen Bluttat, bei welcher Herr Polizeihauptwachtmeiſter Weis ſein Leben laſſen mußte, findet am Mittwoch, den 27. April 1932 gegen den Angeklagten Karl Lammer vor dem Schwurgericht in Darmſtadt ſtatt. wird wegen Totſchlags erhoben. Die Freiburger Rothoſen auf dem Waldſportplatz! Nach langer Zeit kann man endlich mal wieder „Friburger Bobbele“ in Viernheim begrüßen. Die ſchon immer als eine faire und außerordentlich ſpieltüchtige Mann⸗ In Freiburg hat die Elf die Vor rotbehoſten Sportklubler waren ſchaft bekannt. Die Anklage Abends 8 Uhr findet im Vereinshaus die Feier der Pokalmeiſterſchaft von Rhein⸗Saar und Main⸗ Heſſen, verbunden mit beſonderer Ehrung der Ehren— mitglieder im Vereinshaus ſtatt. Es wird aller- ſeits erhofft, daß die Ehrenmitglieder ziemlich ver⸗ treten ſind und daß die 1. Mannſchaft vollzählig zur Stelle iſt. Luwinka. Ein Nachwort Ich erlaube mir als Zuſchauer obigen Spieles einiges in der Oeffentlichkeit bekannt zu geben: Das Spiel iſt und bleibt verloren und läßt ſich auch mit dieſen Zeilen nicht rückgängig machen. Vor allem ſpreche ich dem Herrn Berichterſtatter der ASZ. die Fähigkeit ab, ein objektives Urteil zu fällen, denn ſeine entſtellten Tatſachen ſprechen Bände. Befaſſen wir uns zuerſt mit dem Platze in ſeiner Geſamt⸗ heit. Das Spielfeld iſt für Spieler mit dem Körper- gewicht, wie ſie ſich in den Reihen unſerer erſten Mannſchaft befinden, nicht geeignet, ein derart wich⸗ tiges Treffen auszutragen. Lehm, Gras, und nicht zuletzt der Regen, der den ganzen Morgen nieder⸗ gegangen war, ſorgten dafür, daß das Spiel vor- weg verloren war. Für mich war dies beſtimmend, als ich den Platz in Augenſchein genommen hatte. Mir ſchwebte im Geiſte das Spiel vor Augen gegen VfR. im Stadion in Mannheim, denn dieſes Spiel ſtand unter demſelben unglücklichen Stern. Damit ſoll aller die Geſamtleiſtung der Mannſchaft nicht beſchönigt werden. Nur einzelne Spieler mit nicht allzugroßem Körpergewicht konnten ſich auf den zu dem Spiel Stuttgarter Kickers— Amicitia 4:0 haben, die ſchon vorher als Favorit der einzelnen Zeitungen in Mannheim-Ludwigshafen gegolten hat⸗ ten. Jetzt komme ich auf die Zuſchauerräume und die Bedürfnisanſtalten zu ſprechen. Zuſtände, wie ſie hier herrſchen, ſpotten jeder Beſchreibung. Ich hatte mir von dem VfB. Platz ein anderes Bild gemacht. Dagegen ſind unſere Sportplätze in Viern⸗ heim die reinſten Luſtgärten, außer die Tribüne. [Würden wir ſolche Zuſtände auf unſerem Sportplatz haben, ſo würde beſtimmt unſer Platzwart, Herr Gölz, keine 3 Tage mehr ſein Amt verwalten kön⸗ nen. Es würden auch beſtimmt keine 10 Zuſchauer unter dieſen Umſtänden erſcheinen. Ueber Schieds⸗ richter“ Maul, Nürnberg“ iſt wenig gutes zu ſagen. Wenn man von den beiden Linienrichtern wieder- holt darauf aufmerkſam gemacht wird, und doch nicht pfeift, ſo kann ſich das Viernheimer Sport- publikum ein Bild machen, wie Viernheim benach- teiligt worden iſt. Vielleicht gelingt der große Wurf das nächſte Jahr. Glück⸗Auf! K. M. Amieitia 09 E. V. V'heim G5 Voq Sportplatz im Wald mit 90» Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 24. April 1932 nachm. 3 Uhr: Großes Freundſchaftstreffen! Sportklub Freiburg gegen Sportvergg. Amieitia 09 Voher 1,15 Uhr: 3. M.— Alemania Worms 3. Nachher 4,30 Uhr: Schülermannſchaft— Käfertal Landwirtschaftl. Waren- genossenschaft G. m. hi. H. [Bauernverein) Heute u. Morgen werden am Staatsbahnhof norddeutſche Saatkartoffel, Erdgold u. Odenwälder Blaue Ztr. zu 5 Mk. ausgegeben. Am Lager ſind Späte Sorten: Lempkes Induſtrie, Edeltraut, Ackerſegen, Erdgold. D Sickinger rote Keine Handelsware. Unſere Saatkartoffeln find von der Landwirt⸗ ſchaſtskammer Pommern bezogen und ſind nur an⸗ erkannte Abſaaten. Frühe Sorten: Kaiſerkrone, Frühe Gelbe, Zwickauer Gelbe. Der Vorſtand. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u- Singſtunden Turnverein 1893, Abtlg Fußball. Heute Abend 6 Uhr Training auf dem Sportplatz 1(Am Wieſenweg). 9 Uhr Spielausſchußfitzung bei Er F täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 150 ins Haus gebracht. Lebelſahrh wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntage late„Sterne und Blumen“, halbjäh Vviernheimer neee, mau Viernheimer einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim e 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecklonto Nr. 21977 Amt zankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar 94 Kann weiterer Gehaltsabbau jemand nutzen? De vierte Notverordnung beſtimmte hinſichtlich zer Narifverträge, daß, ſie mit den neuen Löhnen and Gehältern mindeſtens bis 30. 4. 32 Geltung gaben. In der Oeffentlichkeit iſt nun die Frage vehandelt worden, ob eine weitere Herabſetzung der Löhne und Gehälter im Intereſſe der Wirtſchaft liege. Das Reichsarbeitsminiſterium hat dazu am 23. 3. 32 wie folgt Stellung genommen: „Nach der erheblichen Senkung der Löhne und Gehälter durch die 4. Notverordnung er— ſcheine eine erneute allgemeine Herabſetzung der Löhne und Gehälter nicht tragbar und bei der ſteigenden Bedeutung des Binnenmarktes für die deutſche Wirtſchaft auch nicht wün⸗ ſchenswert.“ Aehnliche Stimmen ſind auch aus Unternehmer— kreiſen laut geworden. Theoretiſch könnte man freilich den Abbau der Gehälter ſolange fortſetzen, bis nichts mehr von ihnen übrig bliebe und die Angeſtellten völlig um— ſonſt arbeiteten. Dann aber wäre auch die Wirt— ſchaft tot. Schon heute iſt es nicht mehr fraglich, daß die fortſchreitende Schrumpfung der Wirt! ft durch die ſcharfe Herabſetzung der Lühne und Gehälter mit herbeigeführt worden iſt. Der Hinweis auf die ſteigende Bedeutung des Bin— nenmarktes in der amtlichen Verlautbarung des Reichsarbeitsminiſteriums zeigt, auf welches Ziel die deutſche Lohn- und Gehaltspolitik jetzt ausge— richtet werden muß. In den letzten Jahren wurde die Ausfuhr um jeden Preis in die Höhe getrieben. Seit Monaten geht aber der Export ſtark zurück. Auch durch noch ſo niedrige Löhne und Gehälter können die Einfuhrverbote, Zollſchranken, Valuta— entwertungen, Deviſenbeſchränkungen uſw. in den in Frage kommenden Ländern nicht überwunden werden. Exporte, die einer Verſchleuderung deut— ſchen Volksvermögens gleichkommen, wie das bei einem großen Teil der Ausfuhr in den letzten Jah— ren der Fall war, haben bei unſerer Kapitalarmut künftig keine Berechtigung. Rechtfertigen konnte ſolche Ausfuhr(Kapitalverſchleuderung) auch bis— her nur die Notwendigkeit der Deviſenbeſchaffung für unentbehrliche Rohſtoffe und die Abdeckung privater Auslandsſchulden. Angeſichts unſerer Kapitalnot iſt eine ſtaatliche Regelung zur Ver— hinderung ſolcher Vexluſtausfuhr erforderlich, wenn die große Bedeutung des Binnenmarktes nicht nur theoretiſch anerkannt, ſondern auch prak— tiſch ausgewertet werden ſoll. Eine Belebung des Binnenmarktes aber kann unmöglich durch weite— ren Lohn- und Gehaltsabbau erfolgen. Bei dem heutigen Stand der Löhne und Gehälter würde ein weiterer Eingriff in die Arbeitseinkommen nur bei gleichzeitigem weiteren Preisabbau zu verant⸗ worten ſein. Weitere Zurückſetzung der Zahlen— werte unſerer Volkswirtſchaft wäre aber Fort⸗ ſetzung der Deflativuspolitik, die ſelbſt nach Auf⸗ faſſung der Reichsregierung nicht weiter betrieben werden kann, wenn aus der heutigen Wirtſchafts⸗ ſchrumpfung nicht ein Wirtſchaftszuſammenbruch werden ſoll. In der oben erwähnten Verlautbarung des Reichsarbeitsminiſteriums heißt es weiter: „Berechtigt erſcheine lediglich in einzelnen Berufszweigen die Anpaſſung der bisher ge— e e eee 5 (Vürgerſteuer, Kriſenſteuer, Erhöhung der Sozial⸗ verſicherungsbeiträge uſw.) ſind im Lebenshal— tungsindex nicht enthalten. Sie bringen aber den Angeſtellten eine ſtarke Belaſtung. Wird den Arbeitern und Angeſtellten das Ein— kommen ſo weit beſchnitten, daß es nur noch zur einfachſten Hungerſtillung und dazu ausreicht, daß ſie im Winter nicht erfrieren, ſo muß gefragt wer— den, warum die Unternehmer die gewaltige Kon— ſumgüterinduſtrie entwickelt haben, die Erzeugniſſe für die gehobenere Lebensführung der breiten Maſ— ſen herſtellt. Die Konſumgüterinduſtrie merkt es ebenſo wie der Einzelhandel, wenn ſich die Kauf— kraft der breiten Maſſen verſchlechtert, der Abſatz alſo ſtockt oder erheblich zurückgeht. Bei Fortſetzung des Lohn- und Gehaltsabbaues kommen alle die Induſtrien zum Erliegen. welche Waren herſtellen, die über die Deckung des primitivſten Lebensbedarfs hinausgehen. Die Statiſtik beweiſt das ſehr deutlich. Das aber führt zur Vernichtung großer volkswirtſchaftlicher Werte an den Produktionsſtätten ſowie der ent— ſprechenden Handelsbetriebe ſowtle immer höher werden. wtb Genf, 21. April. Reichskanzler Dr. Brüning empfing heute nachmittag Tardieu, mit dem er eine einſtündige Beſprechung über die aktuellen Fragen hatte. Für morgen nach— mittag iſt eine Fortſetzung der Beſprechung vor— geſehen, zu der auch Staatsſekretär v. Bülow hinzugezogen werden ſoll. Vorher hatte der Reichskanzler den belgiſchen Außenminiſter Hymans empfangen. Mittags nahm der Reichs— kanzler an einem vom engliſchen Luftfahrtmi— niſter Lord Londonderry gegebenen Frühſtück teil, bei dem außerdem noch einige Führer der Delegationen der Abrüſtungskonferenz, u. a. Mac Donald und Tardieu, anweſend waren. Am Freitag vormittag wird Dr. Brüning eine Beſprechung mit Mac Donald haben. Im An— ſchluß daran werden mehrere Deſl⸗gationsfüh— rer, darunter Tardieu und Mac Donald, einer Einladung des Reichskanzlers folgen. Stimſons Beſprechungen mit Tardieu. witb Genf, 21. April. Die Beſprechungen Stimſons mit Tardieu haben ſich, wie wir von amerikaniſcher Seite erfahren, ausſchließlich auf die Abrüſtungsfrage bezogen; Stimſon hat jeden Verſuch, auch die Reparationsfrage zu er— örtern, von vornherein mit der Bemerkung ab— gelehnt, daß es ſich hier um eine rein europä— iſche Frage handle. Stimſon betonte, er ſei nicht gekommen, um einen neuen Plan vorzulegen. Dieſe Erklärung konnte die franzöſiſchen Befürchtungen wegen einer neuen amerikaniſchen Offenſive auf der Abrüſtungskonferenz zerſtreuen. Sie bedeutete aber auch, daß Stimſon ſich auf keinerlei Bindungen in der von Frankreich immer wie— Sicherheit braucht, um eine höhere Le weiter dazu, entwickeln daß die fixen Selbſtkoſten des einzelnen Produkts, gegeben 5. N ſchäftliche Erfolge erhalten bleiben. Dieſe Feſtſtel— Zuſammentreffen Brünings mit Tardieu Stimſon verhandelt nicht über Reparationen wolle, wo die Verantwortlichkeit Zeitung Anzeigenpreiſe: ee 5 (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernb. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklame zeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter diabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditibnen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2. April 1932. 212 Abgeſehen von dieſen rein volkswirtſchaftlichen Erwägungen, die zur Ablehnung weiteren Lohn— und Gehaltsabbaues führen, kommen für die Kaufmannsgehilfen noch andere wiehtige Begrün— dungen hinzu. Die Tarifgehälter der Kaufmanns— gehilfen waren früher nur als Mindeſtgehälter ge— dacht und waren es auch tatſächlich in erheblichem Umfang. Heute aber ſind ſie günſtigſtenfalls Höchſt— gehälter. Ferner ſind die Sonderzuwendunden, wie Weihnachts- und Abſchlußgratifikationen, zu— meiſt in Fortfall gekommen. Man glaubte, den Kaufmannsgehilfen eine ſo erhebliche Gehalts— ſchmälerung zumuten zu können unter Hinweis auf ihr größeres Verſtändnis für die wirtſchaftlich ſchwierige Lage der Betriebe. Gegen den weiteren Abbau der Kaufmannsgehilfen-Gehälter ſprochen aber auch die betriebswirtſchaftlichen Intereſſen des Unternehmers. Wir meinen zwar nicht, daß Kultur und Bildung an materiellen Beſitz gebunden ſind, zu berückſichtigen iſt aber, daß der kaufmänniſche Mitarbeiter eines Betriebes eine gen materielle nsführung zu können. Nur dann iſt die Gewähr gegeben, daß Spannkraft und Weitblick für ge— ganiſierung der Sicherheit auf dem europäiſchen Kontinent ſein wolle, daß aber die traditionelle Politik Amerikas keine Einmiſchung in die Angelegenheiten eines anderen Kontinents zu— laſſe. Auf die beſtimmte Frage Tardieus, wie ſich Amerika im Falle einer Völkerbundsaktion zugunſten eines angreifenden Staates verhal— ten werde, erklärte Stimſon, das hinge davon ab, welche Stellung die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten einnehmen würde. Wenn die Genfer Verhandlungen, betonte Stimſon, zu keinem poſitiven Ergebnis führten, ſo werde das in der amerikaniſchen Oeffentlich— keit einen kataſtrophalen Eindruck machen. Es werde dann ſehr ſchwr ſein. Amerika von der Ehrlichkeit und dem guten Willen der europä— iſchen Staatsmänner zu überzeugen. Dieſe offene Sprache Stimſons, und vor allem die Publizität. die man ihr in amerikani⸗ ſchen Kreiſen gibt, ſcheint darauf hinzudeuten, daß Amerika für den Fall eines Mißerfolges der Konferenz keinen Zweifel darüber laſſen zu ſuchen ſei. Dr. Brüning als Gaſt der Geufer deutſchen Kolonie. weib. Genf. 22, April. Reichskanzler Dr. ning war geſtern abend Gaſt der deutſchen Kolo— nie. Bei dieſer Gelegenheit gab Dr. Brüning ſei— ner Freude über das Zuſammenhalten der Deut— ſchen in Genf Ausdruck und wies dann kurz auf die Lage in Deutſchland hin. Er erklärte, die Schwie— rigkeiten ſeien jetzt auf dem Kulminationspunkt angelangt, er ſei aber davon überzeugt, daß gerade jetzt auch die Möglichkeiten zu entſcheidenden Schritten und Hilfsmaßnahmen am nächſten liegen. Vorausſetzung ſei, daß das deutſche Volk den Mut Brü⸗ 49. Jahrgang lung wird jeder Unternehmer an ſich ſelbſt machen können. Gerade die Unternehmer beklagen heute den Verluſt unternehmeriſcher Initiative und ver langen, wie das kürzlich auf der Tagung Mittel- deutſcher Induſtrieller in Frankfurt a. M. geſchah, von der Regierung, daß ſie die Bahn für die Un— ternehmerinitiative frei mache. Wir ſind anderer Meinung. Die Unternehmerinitiative muß von der Unternehmerperſönlichkeit ſelbſt ausgehen, ſonſt kapituliert der Unternehmer vor dem Staat. „Unkoſtenſenkung um jeden Preis“ iſt heute die Parole. Die weitblickenden Arbeitgeber ſollten ſich aber hüten, das Kind mit dem Bade auszu— ſchütten und mit den Unkoſten das koſtbarſte Pro— duktionsmittel zu mindern oder zu beſeitigen, näm— lich den initiativen wägenden und planenden Kaufmannsgeiſt der neue Erfolgsmöglichkeiten ſucht und findet. Kaufmanns⸗ gehilfen, die dauernd unter dem Druck„vorſorg— licher“ Kündigung ſtehen und nicht wiſſen, wie ſie bei ihren gekürzten Bezügen dem Hunger entge hen ſollen, vermögen nicht den Weitblick zu ent wickeln, den eine ſo durcheinander geratene Volks— wirtſchaft wie die unſere braucht. Jeder Klarblit— kende weiß, daß unſer heutiges wirtſchaftliches Elend nicht eine Kriſe iſt, wie ſie der Kapitalis⸗ mus ſchon oft erlebt und überwunden hat, ſondern, daß es ſich um ganz tiefgehende Struktur⸗ wandlungen in der deutſchen Volkswirtſchaft und der Weltwirtſchaft handelt, die mit den her— kömmlichen Mitteln nicht zu überwinden ſind. Wir meinen, daß jetzt von den wirklichen Unter— nehmern ihren kaufmänniſchen Mitarbeitern ge— genüber eine Aera der Beruhigung, der größeren Wertſchätzung ihrer Leiſtungen für den Betrieb angebahnt werden muß. Engſte Zuſam— menarbeit zwiſchen Unternehmer und Kaufmanns— gehilfen, Förderung und Weckung des Geiſtes der Mitverantwortung für die günſtige Entwicklung „freier Spielraum für die Auswir— kung der unternehmeriſchen Fähigkeiten der Kauf— mannsgehilfen ſind die Forderung der Stunde und der nächſten Zukunft. Im Zuſammenhang dam! ſteht die beſondere Belohnung hervorragender Lei— ſtungen, die Gewährung von Zuwendungen für be— ſondere Initiative bei der Aufſpürung neuer Ab- ſatzmöglichkeiten oder Verbeſſerung und Verbilli— gung der Produktion, kurz, der Anreiz zur Ent— wicklung der Impulſe, die in jedem tüchtigen Kaufmannsgehilfen vorhanden ſind. Wenn ſo eine beſſere, auf Vertrauen gegrün— dete Zuſammenarbeit zwiſchen Unternehmer und Kaufmannsgehilfen im Betriebe einſetzt, wenn der Albdruck des Abbaues und weiterer Gehaltskürzung von den Kaufmannsgehilfen genommen wird, daun wird auch die Arbeitsleiſtung ſteigen, werden dir geeigneten Kräfte frei, die zur Ueberwindung den Nöte erforderlich ſind. Mit Kleinmut und Mißgunſt werden Schwierigkeiten nicht überwunden. Mögen die deutſchen Arbeitgeber erkennen, daß ſie es in der Hand haben, jene Arbeits- und Leiſtungsfreu— digkeit ihrer Mitarbeiter zu pflegen, deren wir zur Meiſterung der Not unſerer Tage ebenſo ſehr bedürfen wie die Staatsführung in den großen politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen das ihrige tun muß. 4314 des Betri Der internationale Ueberbrückungshkredit verlängert enb Berlin, 21. April. Wie verlautet, iſt der internationale Ueberbrückungskredit für das Deutſche Reich in Höhe von 125 Millionen herrſchaſt, das beweiſt der glatte 5:2-Sieg auf dem Winterer⸗Stadion gegen den Alt⸗Deutſchmeiſter Fuß⸗ ballklub Freiburg. Der Sportklub ſteht in den Verbandsſpielen punktegleich mit Schramberg an 4. Stelle, den ſie auch wieder ſicher 3:1 ſchlugen. An Weihnachten ſpielte die Elf in Straßburg gegen den Racing⸗Club und gewannen dort nach brillantem Spiel 4:3. Weiter fertigten ſie auch den Deutſch⸗ meiſter Phönix Karlsruhe 2.1 ab, den Tabellen- zweiten F. V. Raſtatt ebenſo mit 2:0. Die Rot⸗ hoſen haben einen prächtigen Sturm, in dem be⸗ Herrn Ludwig Stumpf, Louiſenſtr. Um pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet Der Sportleiter: Helfrich. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß am 31. Mai bis zum 5. Juni die Wanderausſtellung in Mannheim ſtattfindet. Diejenigen Mitglieder, welche gewillt ſind dieſelben mit Tieren zu be⸗ ſchicken, können beim 1. Vorſitzenden Wunder die Anmeldebogen und Ausſtellungsbedingungen Füßen halten. Vorallem ſei hier der Torwart Krug und der halbrechte Schmidt erwähnt. Krug ganz beſonders hielt ſein Tor rein, ſo gut es ging. Ich will nicht vergeſſen, daß die Vereinsleitung der „Stuttgarter Kickers“ den Platz vor den beiden Toren kurz zuvor mit Torfmull ſtreuen lies, ein Zeichen, daß auch ſie etwas Angſt hatten das Spiel zu beginnen. Ihre Mannſchaft war aber durchweg leichter und was ausſchlaggebend war vorallem den Platz gewohnt. Alles in allem war es ein Regie⸗ genüber dem allgemeinen Lohnſtand noch über— höhten Löhne und Gehälter.“ Bei den heutigen Gehältern der Kaufmannsgehil⸗ fen können wir beim beſten Willen nirgends eine Ueberhöhung erblicken. Eine Schematiſierung der Gehälter wird aber auch von jedem vernünftigen Arbeitgeber abgelehnt, denn gerade die Arbeitge— ber erheben ja die Forderung nach„Auflockerung“ und Anpaſſung der Löhne und Gehälter an die örtlichen Bedürfniſſe. Wird die Herabſetzung der Tarifgehälter verlangt, die etwas höher liegen als 5 11 U 2. Igd 09 Weinheim 2. und die Kraft beſitze, zuſammenzuhalten und ſich orm. 1 r: 2. Igd.— einheim 2. J. In Worms: 2. M.— Alemania Worms 2. M. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. Samstag abend halb 6 Uhr in Weinheim: A. H.⸗Mannſchaft— 09 Weinheim Abfahrt halb 5 Uhr per Rad ab Lokal. In Viernheim 6 Uhr: 3. M.— Käfertal 3. Eintrittspreiſe wie ſeither. Erwerbsloſe nur im Vorverkauf. der vorgeſchobenen Sicherheitsfrage einlaſſen wolle. Stimſon erklärte, daß Amerika niemals irgendwie ein Hindernis für eine regionale Or⸗ Duicchzuſetzen Fur Siſne der Mahnung des Reichs Dollar bis zum 10. November 1933 zum Zins⸗ cha etze Vll Sinne der ee ng des Reichs- 5 6 Pr erla präſidenten müſſe es wenigſtens nach außen einig ſatz von 6 Prozent verlängert worden. ſein. 5 1 Deutſche Memelnote enb. Genf, 21. April. Eine Note der deutſchen Sollmauern wachſen Delegation an die Signatarmächte der Memelkon— immer höher vention enthält eine zuſammenfaſſende Darſtellung der zahlreichen rechtswidrigen Maßnahmen, mit denen Litauen unter fortgeſetzter Verletzung des Memelſtatuts die Willensäußerung der Memelbe— ſonders das Innentrio Gäßler— Keilbach—Henger als ganz beſonders gefährlich zu nennen iſt In der Halfreihe war ſchon immer der linke Läufer Bitzer der weitaus beſte Mann. Im Tor iſt Kappler Alſo iſt beſonderes Augenmerk auf den Halblinken Gäßler zu legen, der in der Gruppe Baden als der gefährlichſte Stürmer Bei dem 10:1 Sieg über F. V. Villin⸗ Und bei den Schweizer Spielen 1:1 gegen Racing Lauſanne, bei dem 5:4. Sieg gegen Solthurn und 2:2 gegen F. C. Biel iſt Nicht unerwähnt wollen wir laſſen, daß die Rothoſen in Stuttgart gegen die ein ſehr verwegener Spieler. berühmt iſt. gen ſchoß er allein 4 Tore. er ſtets beſonders genannt. Kickers 0:2 unterlagen. 8 1 fehler unſeres Spielausſchuſſes, obiges Spiel in Stuttgart austragen zu laſſen. Einem Herrn Bender wäre es beſtimmt nicht vorgekommen. Wäre das Spiel auf einem wirklich neutralen Ge⸗ lände ausgetragen worden, ſo hätte unſere Mann⸗ ſchaft beſtimmt anders abgeſchnitten. Es war un⸗ bedingt falſch ſpekuliert, mit der Zuſchauerzahl zu rechnen, um aus Stuttgart mehr Geld mitzunehmen als anderorts, denn im Falle eines Sieges, wäre das beſtimmt in anderen Spielen mehr faſt einge⸗ nommen worden, wenn man in dem Namen„Süd- deutſcher Pokalmeiſter 1931/32“ dageſtanden hätte. Ich will aber nicht vergeſſen, unſerer wackeren Elf die größte Anerkennung zuteil werden zu laſſen, Man ſieht alſo, daß ein für die Leiſtung, die ſie als„Neuling“ in der Be⸗ Hochgenuß auf dem Waldſportplatz zu erwarten iſt. . zirksliga, anderen Vereinen gegenüber, errunge Sonntag abend 8 Uhr im Vereinshaus: Pokalmeiſterſchafts⸗ Feier verbunden mit Ehrung der Mitglieder! Zu dieſer Feier laden wir beſonders die 1. Mannſchaft und Ehrenmitglieder ferner uuſere ſämtlichen aktiven und paſſiven mit deren Angehörigen aufs herzl. ein. Die Theaterabteilung, ſowie die Muſikkapelle Hanf⸗ Blank werden alles aufbieten ihr Publikum mit den neueſten Schlagern auf das beſte zu unterhalten. ſta in Empfang nehmen. Anmeldeſchluß 30. April. Der Vorſtand. Männergeſangverein. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Baß, halb 9 Uhr alle Stim⸗ men. Nach der Singſtunde Vergnügungsausſchuß⸗ ſitzung. Um pünktliches Erſcheinen bittet D. V. Turnverein 1893. Donnerstag den 21. April abends 8½¼ Uhr vollzählige Turnſtunde der Turnerinnen. Beginn für das Gauturnfeſt. Alles erſcheinen Die Turuleitung. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Sünger Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing ⸗ ſtunde. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen erwartet D d. günſtiger ſein. die Sätze in der näheren oder weiteren Umgebung, ſo wäre es doch das einfachſte, wenn die Gehälter zentral für das ganze Reich oder wenigſtens für große Gebiete einheitlich geregelt würden. Im Durchſchnitt ſind die tatſächlichen Gehälter der Kaufmannsgehilfen um mindeſtens 25 v. H. gegenüber ihrem höchſten Stand abgebaut worden durch Kürzung der Tarifgehälter, Abbau der Lei⸗ ſtungsuzlagen, Gratifikationen uſw. Vielfach be⸗ laufen ſich die Kürzungen bis auf 50 v. H., abge⸗ ſehen von Einkommensminderungen, die durch Kurzarbeit bei den Angeſtellten entſtanden ſind. Die Lebenshaltungskoſten ſind ſeit ihrem höcgſten Stand indexmäßig um 20 v. H. gefallen. uber ſelbſt bei ihrem weiteren Rückgang würde das Budget der Kaufmannsgehilfen noch immer un⸗ Die vielen neuen Steuern uſw. Die neuen engliſchen Zölle auf Fertigfabrikate wib London, 21. April“ Von Mitternacht des 25. April ſoll auf faſt alle Fertigfabrikate, die nach England eingeführt werden, ein Ge⸗ ſamtzoll von 20 Prozent gelegt werden, auf eine Anzahl anderer Fabrikate wird ein Ge⸗ ſamtzoll von 15 Prozent gelegt werden, für gewiſſe Waren, wie Luxuswaren oder Halb⸗ luxuswaren werden die Geſamtabgaben 25 Prozent bezw. in einigen Fällen 30 Prozent be⸗ tragen. Die drei Verordnungen des Handels⸗ amtes, die auf Grund der Alte gegen normale Einfuhr ergangen waren, werden zur gleichen Zeit zurückgezogen werden. Die Waren, die durch dieſe Verordnungen Abgaben von 50 Pro⸗ zent unterworfen waren, werden jetzt den 10⸗ prozentigen Wertzoll zu bezahlen haben, wo⸗ zu noch in den meiſten Fällen Zuſatzzölle kom⸗ men. Für Halbfertigſtahl wird für eine Min⸗ deſtperiode von drei Monaten ein zeitweiliger Geſamtzoll von 33 ein Drittel erhoben werden, um die Einfuhr ſolange zu hemmen, bis die be⸗ ratenden Ausſchüſſe für Einfuhrzölle, von denen die oben erwähnten Vorſchläge ausgehen, ge⸗ nügend Zeit gehabt haben, um einen Plan dau⸗ erhaften Charakters zu unterbreiten. völkerung bei den kommenden Wahlen zu verfäl— ſchen ſucht. Cetzte Radiomeldungen Kommuniſtiſcher Sprengſtoffdiebſtahl aufgeklärt. witb. Köln, 21. April. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, wurde heute nach längeren Beobachtungen ein Angehöriger der KPD. feſtgenommen, der ge⸗ ſtändig iſt, im Januar ds. Is. in einer Spreng⸗ ſtoffabrik in Troisdorf bei einem Einbruch 7400 Sprengkapſeln geſtohlen zu haben.— Die Ange⸗ legenheit gewinnt beſondere Bedeutung durch die Tatſache, daß ſich unter den weiter feſtgenomme⸗ nen Perſonen der Leiter des Bezirks Mittelrhein der KPD. unter dem dringenden Verdachte der Mittäterſchaft am Sprengſtoffverbrechen befindet. ganan droht mit Austritt aus dem Bölkerbund Tokio, 20. 4. Der Vertreter der japaniſchen Regierung erklärte am Mittwoch, daß der Be⸗ ſchluß des 19er Ausſchuſſes des Völkerbundes, durch das der Völkerbunds⸗Ausſchuß in Schan⸗ ghai ermächtigt wird, den Zeitpunkt der Räu⸗ mung Schanghais zu beſtimmen, für Japan vollkommen unannehmbar ſei. Es ſei anzunehmen, daß der japaniſche Ver⸗ treter in Genf, Sato, den Beſchluß in der öf⸗ fentlichen Sitzung ablehnen werde, ohne vorher in Tokio anzufragen. Sollte der Beſchluß in der öffentlichen Sitzung angenommen werden, ſo werde ihn Japan einfach nicht beachten. Die Entwicklung der Ereigniſſe in Genf verſtärke die Möglichkeit des Austritts Japans aus dem Völkerbund. alle Amerika droht mit Handelskrieg Waſhington, 20. 4. Das Staats⸗ und das Handelsdepartement bereiten Noten an latein⸗ amerikaniſche Regierungen vor, in denen Ver— geltungsmaßnahmen gegen Ausnahmezoll⸗ behandlung amerikaniſcher Waren angedroht wird. Zunächſt ſollen ſolche Noten an Frank⸗ reich und Spanien und ſpäter an Deutſchland, Oesterreich und beſonders Argentinien geſandt werden. Hohe Regierungsbeamte rechnen bei den ge— ſpannten franzöſiſch-amerikaniſchen Handelsbe— ziehungen mit der Möglichkeit eines Handels— krieges. Das Staatsdepartement ſtellte eine Liſte von 150 amerikaniſchen Warengattungen zuſammen, auf denen franzöſiſche Sonderzölle liegen. Die amerikaniſche Regierung will die Antwort auf die Note abwarten, bevor Kampf— maßnahmen ergriffen werden. 8 090 Kilo Auſſengold für Dealſchland Berlin, 20. 4. Die ruſſiſche Regierung hat geſtern den größten Goldtransport, der bisher aus Rußland nach dem Weſten geſchickt wurde, nach Deutſchland geſandt. 8000 Kilo Gold ſind unter ſtrenger Bewachung nach Berlin unter— wegs. Empfänger iſt die Reichsbank.— Mit dieſer Goldſendung ſollen große Beſtellungen der Ruſſen in landwirtſchaftlichen Maſchinen und rollendem Material für die ruſſiſchen Ei— ſenbahnen bezahlt werden. Jurchtbarer Lelbſimord eines g Geiſteskranken Hamburg, 21. 4. Zwiſchen dem Krankenhaus Barmbeck und dem Bahnhof Altewöhr ſpielte ſich ein furchtbarer Vorfall ab. Ein Patient aus dem Barmbecker Krankenhaus, der wegen eines inneren Leidens Aufnahme gefunden hatte, war plötzlich vom Verfolgungswahnſinn be⸗ fallen worden. In Anſtaltskleidung entwich der Kranke in durch die Straßen, verfolgt von einer großen Menſchenmenge. Da der Kranke jeden, der ſich ihm in den Weg ſtellte, tätlich bedrohte, wagte man nicht, ihn feſtzuhalten. Der Kranke lief nun auf den Bahndamm und ließ ſich von einem Güterzug überfahren. Er war ſofort tot. Amokläufer in Kroloſchin Schreckenstat eines Wahnſinnigen.— 4 Tote. Krotoſchin, 21. 4. Geſtern abend geriet der Inhaber eines hieſigen Radiogeſchäfts mit dem 1 ö 1 ö ö einem unbewachten Augenblick und lief barfuß f N ö ö 5 b f Die„Los Angeles“ am Ankermaſt des amerikaniſchen Spezialkriegsſchiffes„Patoka“. Das amerikaniſche Repräſentanten⸗Haus beſchloß, aus Erſparnisgründen das Luftſchiff „Los Angeles“, das als 3 Rs in Friedrichshafen erbaut wurde, außer Dienſt zu ſtellen. Der Mann mit dem Mumderkriſtal! Juchthäusler prellt Leichlgläubige in am Juße Wien, 21. 4. Die Polizei iſt auf Grund der Anzeige eines Duisburger Arbeiters einem Schwindel auf die Spur gekommen, deſſen Auswirkungen ſich auf die ganze Welt zu er⸗ ſtrecken ſcheinen. Der Urheber des Betrugs, der ſich Schrift⸗ ſteller Dr. Franz Sättler aus Brüx nennt, unter dem Namen Dr. Erich Bauer aber in Deutſchland mehrjährige Zuchthausſtrafen ver⸗ büßt hat, iſt zwar geflüchtet, jedoch wurde in Wien ſeine Sekretärin und mutmaßliche Helfe⸗ rin, eine achtundvierzigjährige Penſions⸗ inhaberin Juſtine Schnattinger, verhaftet. Aus Material, das in ihrer Wohnung beſchlagnahmt wurde, ergab ſich, daß Dr. Sättler eine Geſell⸗ ſchaft gegründet, die allerlei angeblich gewinn⸗ bringende Unternehmungen eingeleitet hat, ſo allen Ländern— der Wunderſchah des Amp zum Beiſpiel eine„Abia⸗Goldbank“, die den Zweck hatte, von Dr. Sättler in den Ruinen von bia am Fuße des Olymp entdeckte Schätze zu verwerten, weiter ein„Bioen-Unter⸗ nehmen“ zur Geſundung der Menſchheit und ein Laboratorium zur Herſtellung des Wunder⸗ kriſtalls„Billur“, deſſen Strahlen Kupfer in Silber und Silber in Gold umwandeln ſollten. Bisher wurden drei empfindlich Geſchädigte, und zwar zwei Duisburger Arbeiter und ein Schweizer, ermittelt. Aus der Korreſpondenz ergibt ſich jedoch, daß Dr. Sättler mit faſt allen Kulturländern der Welt in Verbindung ſtand, wo er ſeine Schriften und eine ganze Reihe ſeinerr Gegenſtände verkaufte. Seine Verfol— gung und die Fühlungnahme mit den übrigen Staaten wurde eingeleitet. ———————— Beſitzer einer Kaffeebrennrei in einen heftigen Streit. Plötzlich zog der Radiohändler einen Revolver und ſchoß ſeinen Widerſacher nieder. Dann ſtürzte er in ſeine Wohnung, erſchoß ſeine Frau und ſein Kind und brachte ſich ſelbſt durch einen Schuß um. Offenbar war der Täter geiſtesgeſtört. deckeneinſturz im Gerichlsſaal Bisher fünfzehn Tote, viele Verwundete. Baſtia(Corſica), 21. 4. Während einer Gerichtsverhandlung ſtürzte die Saaldecke ein und begrub die Rechtsanwälte und viele Zu⸗ hörer unter ſich. Bei den Aufräumungsarbeiten ſind bisher 5 Tote gefunden worden. Die Zahl der Verletzten ſoll hoch ſein. * Baſtia(Corſica), 21. 4. Zu dem Einſturz⸗ unglück wird weiter gemeldet, daß bisher 15 Tote geborgen wurden, darunter zwei Rechts⸗ anwälte aus Baſtia. Zu den Bergungsarbeiten ſind Truppen aufgeboten worden. Die Zahl der Verletzten iſt noch nicht bekannt. — rb Ein Schlag für die holländiſche Landwirtſchaft Das franzöſiſche Einfuhrverbot für Kartoffeln und Knollen Amſterdam, 21. 4. In niederländiſchen land⸗ wirtſchaftlichen Kreiſen hat der Beſchluß der franzöſiſchen Regierung, die Einfuhr und Aus⸗ fuhr von aus den Niederlanden ſtammenden Kartoffeln, Knollen und Pflanzen und friſchem Gemüſe wegen angeblicher Coloradokäfer— gefahr zu verbieten, Beſtürzung hervorgerufen. Die Maßnahme der franzöſiſchen Regierung bezieht ſich auch auf die gleichen aus Deutſch⸗ land und England ſtammenden Erzeugniſſe. Die geſamte niederländiſche Preſſe bezeichnet die Verfügung der franzöſiſchen Regierung als eine neue Kataſtrophe für die niederländiſche Landwirtſchaft und fordert von der niederlän⸗ diſchen Regierung die unverzügliche Einleitung wirkſamer Schritte zur Aufhebung des franzö⸗ ſiſchen Einfuhrverbots. Der Coloradokäfer iſt bisher auf europäiſchem Boden nur in Frank⸗ reich ſelbſt aufgetreten. —— Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 41. Fortſetzung. Hinter dem das Gepäck befördernden Steward derließen nun auch die beiden das Schiff, wo— rauf der kleine Groom ſofort auf die wartend daſtehende Reihe gummikauender Zollbeamten ſtürzte und einen derſelben beiholte, der ſich mit einem jovialen:„Hallo!, Miſter Hart⸗ mann, back again from the old country?“ über das bereitliegende Gepäck machte. Der viel reiſende Millionär war ſämtlichen, ſonſt nicht eben freundlichen Zollbeamten wohlbekannt. Ein paar unglaublich ſchnelle, geſchickte Griffe in Helmuts Koffer, die nichts Verzollbares zu⸗ bage förderten, ein flüchtiges Nachſehen im Ge⸗ päck des Landmanns— dann war die Revi⸗ ſion beendet. Gemeinſam bahnten ſich die Männer müh⸗ ſam einen Weg durch das Gewühl zum Auto⸗ park, in deſſen langen Reihen eleganter Wagen die helle, übermäßig vernickelte Hurtmannſche Karoſſerie auffiel. Der wandte ſich vor dem Einſteigen an ſeinen Chauffepr: „Warum kam Frau Hartmann nicht?“ „Frau Hartmann läßt um Entſchuldigung bitten. Sie fühlt ſich nicht ganz wohl und bit⸗ tet, die Herren zu Hauſe begrüßen zu dürfen.“ „Doch nicht krank“, erkundigte ſich der Ame⸗ rikaner ſchnell mit beſorgter Miene. wurde aber ſofort beruhigt. Madame ſei heute früh lange geritten und nur ein wenig müde. Hartmann nickte kurz. Seine Lippen lagen feſt aufeinander. Er ſah nicht den ſpöttiſchen Blick ſeines Dieners, den Helmut ungewollt auffing. In raſcher Fahrt ging es nun dem Stadt⸗ innern zu. Es war dem jungen Deutſchen, als führen ſie direkt in den weitgeöffneten Schlund eines brüllenden Ungeheuers. Tau⸗ ſendfache Geräuſche verſchmolzen zu einem nie gehörten Laut des Lärms. Gebäude von gro— tesker Ungeheuerlichkeit wuchſen gen Himmel und raubten das Licht. Menſchen,— Wagen alles ſchien zu irrſin⸗ nig durcheinanderwirbelndem Knäuel geballt, bis man merkte, daß dieſes tobende Chaos von beſtimmten, ordnenden Geſetzen geregelt wurde, daß jeder den Weg fand. den er ſuchte. Weiter ging es auf prachtvoll gepflegten. breiten Aſphaltſtraßen durch ländlich wirkende Vororte mit hübſchen in Gärten gelegenen Villen deren Beſitzer Geſchäftsleute der mitt⸗ leren wohlhabenden Klaſſen waren. Und nun kamen ſie hinaus in die ruhevolle Abgeſchnit⸗ tenheit der vornehmſten Wohnviertel New⸗ horks, in denen, fern von Geräuſch und Hetze der Neunmillionenſtadt, die Geldfürſten Ame⸗ rikas ihre ans Märchenhafte grenzenden Palä⸗ ſte inmitten von ausgedehnten Parks errichtet hatten. Durch ein hohes Tor aus prachtvoll ge⸗ ſchmiedetem Eiſen— ein altflorentiniſches Kunſtwerk— fuhren ſie jetzt in ein ſolches Be⸗ ſitztum hinein, das James Hartmann, wie er ſeinem intereſſiert um ſich ſchauenden Beglei⸗ ter erzählte, bei ſeiner zweiten Heirat erwor⸗ ben.„Meine Frau liebt den Luxus. Und Sie werden zugeben müſſen, daß ſie gut in den ſelbſtgewählten Rahmen hineinpaßt“, ſetzte er in einem kindlichen Stolz hinzu, der Hardt ir⸗ gendwie rührte. 1 Wr Tb Caeee. TT 2 ². Heivelberg.(Vier Schloßbele die Schloßbeleuchtungen ſind ze feſtgelegt worden. Die erſte Beleucht anläßlich der Deutſchen Landwirtſchafts am 4. Juni ſtattfinden, die zweite aim 25. Juli anläßlich des Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Frankfurt a. M. Zwei weitere Beleuchtungen ſind im Auguſt und September vorgeſehen. Brötzingen.(Eine mutige Tat.) Ein 5jähri⸗ ger Knabe ſtürzte in den Mühlenkanal. Das Kind war bereits 300 Meter abgetrieben wor⸗ den, ehe es dem Arbeiter Kieſelmann gelang. das Kind dem naſſen Element zu entreißen. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Pforzheim.(Selbſtmord.) Hier hat ſich ein in ſtädtiſchen Dienſten ſtehender etwa 40 Jahre alter Oberinſpektor, der vor ſeiner Beförderung zum Rechnungsrat ſtand, erſchoſſen. Unregel⸗ mäßigkeiten im Dienſte ſollen der Grund zus Tat geweſen ſein. „7 1 75 Lo verbungen Sie Jören Urlal? „Ja, meinen dreiwöchigen Urlaub nutze ich immer wirklich aus. Ich will die Welt ſehen! In jedem Jahr fahre ich mit meiner Familie irgend wo anders hin. Im verfloſſenen Jahr waren wir in Schweden, die früheren Jahre in Frankreich, Dänemark, England, Italien, kurz geſagt: Ich bin während meiner Urlaube ſo ein kleiner Weltenbummler. Gewiß, dieſe Auslandsreiſen fallen mir jegt finanziell ſehr ſchwer, die Geſchäfte gehen nicht mehr gut: aber bisher habe ich das Geld dafür immer noch zuſammengeſpart“. So und ähnlich hört man oft gute Freunde und Bekannte von ihrem Urlaub erzählen. Sie haben in Venedig die Tauben gefüttert, ſind um den Veſuv gepilgert oder haben zwiſchen den zerfallenen Säulen Roms geſeſſen; ſie haben das altgriechiſche Theater bewundert und ſind um die Türme türliſcher Moſcheen geflogen— aber Deutſch— land, das kennen ſie oft nicht. Eine erſchreckende Unkenntnis tut ſich bei jenen„Weltbummlern“ auf, wenn man ſie nur über die Schönheiten der eigenen Heimatpro⸗ vinz fragt. Seien wir uns ſelbſt gegenüber offen: Die Vorliebe für alles das, was jenſeiis der Grenzen liegt, iſt ein altes Erbübel der Deutſchen! Der Ehrgeiz, ein bißchen Welten— bummler zu ſein und nach dem Urlaub im Kreiſe ſtaunender Freunde von ſeinen Welt⸗ reiſen zu berichten, führt oft dazu, daß wir durch ſchönſte Gebiete unſeres Vaterlandes fahren, ohne ſie je kennenzulernen. Denken wir nur an den Rhein, den Schwarzwald, den Harz, die Nord- und Oſtſee, die ſeltſamen und roman⸗ tiſchen Weiten Oſtpreußens, das Rieſengebirge und die Schönheiten vieler anderen deutſchen Gaue. Unvergleichliche Schönheiten ſchließen ſich hier auf. Gewiß, den Deutſchen treibt das Wanderblut in fremde Länder. Wir miiſſen auch unſeren Geſichtskreis erweitern. Erſt aber müſſen wir unſere Heimat kennenlernen.„Wer ſeine Heimat nicht kennt, hat keinen Maßſtab für fremde Länder“ ſagt Goethe mit Recht. Der reiſeluſtige Amerikaner hat das Wort zur Richt⸗ ſchnur ſeines Handelns gemacht:„Firſt ſee hour country!“ Erſt die eigene Heimat kennen und dann den Blick, wenn es die Verhältniſſe erlauben, über die Grenzen richten. Und dann die wirtſchaftliche Seite dieſer Auslandsreiſen! Wiſſen dieſe deutſchen„Wel⸗ tenbummler“, daß wir ungezählten deutſchen Arbeitsloſen wieder Beſchäftigung geben könn⸗ ten, wenn wir überflüſſige Auslandsreiſen unterließen? Jetzt, wo uns die Reiſepläne wie⸗ der durch den Kopf gehen, wollen wir auch daran denken: Den Urlaub in deutſchen Landen verbracht, ſchafft Anderen Arbeit und Brot! l An weiten ſamtartig glänzenden Wieſen glitten ſie vorüber, auf denen der warmeSchein einer ſtrahlenden Sonne lag. In ſeidigem, ſat⸗ ten Tiefblau wölbte ſich der Himmel über die Erde, die ſich mit dem Mantel buntfarbiger Herfſtſchönheit geſchmückt hatte, zum letzten Feſt, ehe der Winter nahte. Bläulicher Ne— bel hüllte die Hügelkette ferner Berge in ſchlei⸗ erzarten Dunſt. Stämmige Eichen prunkten mit einer Fülle roſtbraunen Laubes, Ahorn leuchtete goldgelb dazwiſchen, Silberpappeln ſchimmerten vor einem Hintergrund rotglü⸗ hender Blutbuchen, in wundervollem Wuchs ragten Blautannen ſtolz über die Gruppen ſeltener Koniferen. und nun— Helmut Hardt ſtieß unwillkürlich einen leiſen Ruf be⸗ wundernder Ueberraſchung aus—, terraſſen⸗ förmig angelegt, in allen denkbaren Farben und Schattierungen: Chryſanthemen, teller⸗ große Blumen an hohem Stiel, die, ſich leiſe im friſch mehenden Wind hin und herneigend, anmutigſten Willkommengruß boten. „Auf der andern Seite des Hauſes liegen die Noſenbeete, die vom Mai bis in den No⸗ vember hinein blühen“, bemerkte Hartmann, ſich über die Begeiſterung Helmuts freuend, „und da drüben, hinter den Koniferen, habe ich einen künſtlichen See anlegen laſſen, in dem wir gern herumplanſchen. Tennis⸗ und Golf⸗ platz befinden ſich jenſeits der Wieſen beim Eingang.“ N Hardt nickte, faſt ein wenig benommen von der Pracht dieſes Beſitzes, der ungeheueren Reichtum verriet. Trotzdem er in wohlhaben⸗ den Kreiſen erwachſen und zu Hauſe war— Derartiges gab es als Privateigentum eines Bürgers kaum im verlaſſenen Vaterlande. Auf 2 roſig weißen Säulen erhob ſich der helle Bau des Hauſes inmitten all der landſchaftlichen Schönheit. Auf ſacht anſteigender Höhe grüßte licht und ſchimmernd nach allen Seiten die Sonne, in deren Helle es ſich wohlig zu tau⸗ chen ſchien. „Rom“, lächelte Hardt, dem die edle Bau⸗ art wohlbekannt.„Villa Borgheſe.“ Der Millionär betrachtete ihn beinahe ehr⸗ fürchtig. „Sie kennen das alles?“ „Ich war ſchon mehrmals in Italien.“ „Meine Frau auch. Nach einem von dort mitgebrachten Bild wurde dieſes Haus gebaut und nach ihren Wünſchen eingerichtet. Sie iſt ſehr klug.“. Wieder dieſer kindliche Stolz. terdrückte ein Lächeln. Sie fuhren nun am Hauſe vorbei, wurden am Eingang von einem Haushofmeiſter in hell⸗ ſeidenen Kniehoſen gemeſſen begrüßt und wür⸗ devoll hineingeleitet. „Iſt das nicht ein feiner Kerl“, raunte dei Amerikaner ſeinem Begleiter zu.„Iſt früher Diener bei einem Herzog geweſen!“ Eine verwirrende Fülle edler Koſtbarkeiter und geſchmackloſer aufdringlicher Dekorateur; pracht häufte ſich hier und in den angrenzen Räumen, deren Türen alle entfernt und durch geraffte Portieren aus ſchwerer Seide erſetz worden waren. Buntes Gemengſel aller Art wahllos zuſammengekauft. Helmut begann zu begreifen, was der Amerikaner von ihm ver langte. In kluger Erkenntnis, daß zu einen ſchönen Hauseinrichtung nicht nur Geld, ſon, dern auch Geſchmack gehörte, wollte er ſich der letzteren aus Europa verſchrieben. Fortſetzung folgt. Hardt un⸗ ſchau zärtsſchreitend, ſah ich eine Breite Friſchgepflügten Ackers mir zur Seite. Lebensſtarke Erdgerüche quollen Mächtig aus den aufgeworfnen Schollen. In den ſchweren, pflugzerwühlten Maſſen Atmet Auferſteh'n,— und ruht Verblaſſen, Künftige Geſchlechter werden nähren Einſtmals dieſes Ackers goldne Aehren. Künftige Geſchlechter werden legen Ihre Toten in des Erdreichs Segen. Unſichtbarer Wogen Zieh'n und Branden Hat mein aufgeſchloſſiner Sinn verſtanden; Und mir war, als flute mir entgegen Schöpfungsſtark ein Meer von Kraft und Segen Aus dem Ackergrund, dem lebenſchweren, Aus dem Mutterſchoß von Wein und Aehren. Anna Enders ⸗Dix. Geflügelle Worle und woher ſie ſtammen Grauer Neidthardt, alter Uhu, Nun verſteh ich Deine Meinung, Biſt du doch der ſeelenvollen, Gotterlöſten Welt Verneinung. Dreizehnlinden) * Abſicht iſt die Seele der Tat.(Sprichwort). * Half ihm doch kein Weh und Ach.(Goethe, Heidenröslein). * Ach giewen iſt biätter as duſend Daler.(Nie⸗ derd. Sprichwort).(Achtgeben iſt beſſer als tauſend Taler). 5 Ackerbau und Viehzucht ſind die zwei Brüſte, die den Staat ſicherer ſäugen als die Gold— minen von Peru.(K. J. Weber). * Wer nicht ohne Tadel, iſt auch nicht vom Adel.(Philander v. Sittewald). * Es ſind nicht alle frei, die ihrer Ketten ſpotten.(Leſſing: Nathan der Weiſe, Wort des Tempelherrn). * Wer jemand will zu Ader laſſen, der mußt ihn auch verbinden können.(Sprichwort). * Wer nicht hat des Adlers Augen, muß der Sonne Strahlen weichen.(Fr. von Logau). 24 Kann denn der Wurm berechnen, wohin der Adler ſeinen Fittich trägt?(Th. Körner in „Roſamunde“). 21 Der Adler fängt keine Mücken.(Sprichwort.) 21 Was hilft es dich, wenn deine Eltern und Voreltern ehrlich ſein geweſt, du aber nit? (Abraham a Santa Clara). 1: Advokaten und Soldaten ſind des Teufels Spielkam'raden.(Sprichwort). Hcundlelsteil Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 21. 4. Inlandsweizen, gut ge⸗ ſund und trocken, 75—76 Kilo 28,50— 28,75, dto. 7374 kg 27,50 27,75, Inlandsroggen, gut, geſund und trocken, 22— 22,25, Inlands⸗ haſer 17,5019, inl. Sommergerſte 2021, Futtergerſte 17,75—18,50, gelber La⸗Platamais 17,25, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Maylung, April— Mai, 39,25, dto. mit Aus⸗ landsweizen 40, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 43,25 bezw. 44, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 31,25 bezw. 32, Roggenmehl, 70pro⸗ zentige Mahlung, je nach Fabrikat 28,25.— 29,50, feine Weizenkleie 11, Biertreber 12,50— 13, Erdnußkuchen 13,25 13,50. Mannheimer Kleinviehmarkt Mannheim, 21. 4. Zufuhr und Preiſe: Käl⸗ ber 34—45; 7 Schafe 20— 28; 88 Schweine, nicht notiert; 957 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 12—15, über 4 Wochen 16—20, Läufer 21—24 RM.—Marktverlauf: Kälber mitten geräumt; Schweine nicht notiert; Ferlel und Läufer mittelmäßig. Fh ii die zögere. Sklarekks übergemülliche Jagdvilla— Ein angenehmer, aber koſtſpiellger Güäſteaufenkhall— die Paraſilen vom Magiſtrat Berlin, 21. 4. Im Sklarekprozeß wurde eine Reihe Zeugen aus Waren in Mecklenburg ver⸗ nommen, die über das Leben und Treiben in der Sklarek'ſchen Jagdvilla berichteten. Der erſte Zeuge, der Diener Reckling, der 4 Monate im Dienſte von Max Sklarek in Waren war, bekundete, das Haus ſei immer von Fremden ſo beſetzt geweſen, daß für Willy Sklarek ein⸗ mal auf einer Feldbettſtelle ein Notlager be⸗ reitet werden mußte. Als Gäſte ſeien haupt⸗ ſächlich Bürgermeiſter Schneider, Roſenthal u. Stadtbankdirektor Schmitt dageweſen. Direktor Schmitt ſei vier Wochen lang im Juli 1929 mit Frau, Tochter und Nichte zu einem Som⸗ meraufenthalt in Waren geweſen. Sie hätten aber keine beſonderen Anſprüche geſtellt. Max Sklarek habe die Anweiſung gegeben, daß die Koſten für den Haushalt von ihm ſelbſt be— zahlt würden, Schmitt habe allerdings den Verſuch gemacht, zu bezahlen und ſich auch den Teil ſeiner Koſten ausgerechnet. Stgatsanwalt— ſchaftsrat Weißenberg machte den Einwurf, daß es jedoch bei dieſer Ausrechnung geblieben ſei. Dann wurde der Hotelier Grothe, der In— haber des„Hotels Stadt Hamburg“ in Waren gehört, der den Eindruck hatte, daß Stadt- bankdirektor Schmitt der Hauptgaſt war und daß die ganze Jagd der Sklareks eigentlich nur den Gäſten dienen ſollte, denn die Sklareks und ihre Bekannten ſeien keine Jagdliebhaber, ſondern höchſtens Sonntagsſchützen geweſen. Weiter bekundete der Zeuge, daß er ſich auf Peranlaſſung von Max Sklarek extra Cham⸗ pagner anſchaffen mußte. Er bejahte die Frage des Staatsanwalts, daß im November 1927 ein Jagdeſſen, an dem zwölf Gäſte teil⸗ nahmen und bei dem Sekt und franzöſi⸗ ſcher Kognak getrunken wurden, über 2000 RM gekoſtet habe und daß alles von Max Sklarek bezahlt wurde. Leo Sklarek: Wir wurden ja gemolken wie die Kühe!— Ich habe einmal bei einem Zuſammenſein, das vom Nachmittag bis drei Uhr früh dauerte, 900 bis 1100 RM zahlen müſſen. Ich ſehe aber darin keine Beſtechung, denn das war ja ſo üblich. Im weiteren Verlauf der Verhandlung rief Willy Sklarek aus:„Die Leute haben Reden auf uns gehalten, haben Gedichte auf uns ge⸗ macht u. Loblieder auf unſere Gaſtfreundſchaft geſungen. Jetzt will keiner etwas von uns wiſſen. Leo Sklarek: Ja, Herr Vorſitzender, die Leute haben ſich uns aufgedrängt. Ich will nur ein Beiſpiel erzählen: In dem Reſtaurant Bartz kam ein Tiſchlermeiſter Neumann zu mir und ſagte:„Da iſt ein Stadtrat, der möchte gern mit Ihnen bekannt werden“. Dieſer Stadtrat iſt jetzt noch in Amt und Würden. Ich habe aber geſagt:„Ich habe genug von Stadträten und will gar keinen mehr kennen— lernen. Ich kann es ja auch ſagen, es war der Stadtrat Ehrlich aus Köpenick“. Vorſ.: Was hätte der Ihnen nützen können? Leo Sklarek: „Der hätte mir ebenſoviel nützen können, wie die anderen auch. Im Rathaus geht doch alles parteipolitiſch zu. Wer nicht die Mehrheit hat, wird eben nichts und wenn er weiſer iſt als Salomo.— Willy Sklarek: Der ganze Ma⸗ giſtrat beſteht doch nur aus Protektion.— Leo: Wer nicht in den Mehrheitsparteien organiſiert iſt, der wird eben nichts. Man nimmt lieber ein Parteimitglied, auch wenn es nicht ſo viel verſteht, als einen Außenſeiter. — Willy: Im Magiſtrat wird doch nicht nach Fähigkeiten geſehen.— Vors.: Wir wollen dieſes Thema fallen laſſen.— Leo: Sitzen müßten andere, aber nicht wir. .———— Lokales Dalen für den 22. April 1932 Sonnenaufgang 4.51 Uhr, Mondaufgang 22.11 Uhr, Sonnenuntergang 19.07 Uhr, Mondunter⸗ gang 5.04 Uhr.— 1073: Papſt Gregor 7. führt das Zölibat ein.— 1724: Der Philoſoph Emmanuel Kant zu Königsberg i. Pr. geb. (geſt. 1804).— 1819: Der Dichter Friedrich v. Bodenſtedt in Peine geb.(geſt. 1892).— 1870: Der Gründer des ruſſiſchen Sowjet⸗ Staates, Wladimir Iljetſch Lenin, in Simbirſk geb.(geſt. 1925). 4* Quittungen aufheben. Der Leichtſinn, Quit⸗ tungen und dergl. vorzeitig in den Papierkorb zu werfen, hat ſchon allzuoft zu Streitigkeiten und Prozeſſen geführt und die kleine Mühe, quittierte und bezahlte Rechnungen ſorgfältig aufzuheben, wird erſparen, einen bereits be— zahlten Betrag zum zweiten Male zu be— gleichen. Auch der Weg des Prozeſſes ver— urſacht nur Scherereien und Koſten, wenn dem Richter nicht die Quittungen vorgelegt wer— den können. Aber auch ein übertriebenes Verwahren von Rechnungen uſw. iſt von Uebel. Es gibt Leute, die ſämtliche Rechnungen und Quittungen im Schreibtiſch⸗Schub aufbewahren, bis ſich im Laufe der Jahre ein überſehbarer Papierberg angeſammelt hat, in dem man ſich nicht zurecht findet. Dieſe Vorſicht iſt übertrieben. Denn die Verjährungsbeſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches ziehen auch der Aufbewahrungs— friſt für Quittungen gewiſſe Grenzen. So verjähren nach Ablauf von zwei Jahren — nach Schluß des Jahres, in den der An— ſpruch entſtanden iſt—, die Forderungen des täglichen Lebens, alſo Rechnungen von Kauf— leuten, Fabrikanten, Handwerkern, Forderun⸗ gen aus Fracht⸗, Fuhr⸗, und Botenlohn, Gaſt⸗ wirts⸗ und Hotelrechnungen, Lohn- u. Gehalts⸗ anſprüche, Miete⸗, Arzt⸗ und Rechtsanwalts⸗ honorare uſw. Aber auch hier beſtehen Ausnahmen, näm⸗ lich aufgrund beſonderer Vereinbarungen oder Stundung. Jede Ratenzahlung, Zinszahlung uſw. gilt als Anerkennung der Forderung und ſchiebt die Verjährung um weitere zwei Jahre hinaus. Anſprüche aus Urteilen, vollſtreckbaren Ver⸗ gleichen und Urkunden, ſowie der rechtskräftige Anſpruch aus einer Konkursforderung ver⸗ jähren erſt in dreißig Jahren. Union⸗Filmſchau. Das größte 100% Meiſtertonwerk mit Fritz Kortner.„Der Mörder Dimita“.„Unter den Indianern Südamerikas“. Heute nur 30 Pfg Das war noch nicht da; eines der größten Tonfilmwerke. Heute nur 30 Pfg., das gibts nur einmal. Die Direktion zeigt heute das koloſſale 100% Meiſtertonwerk allererſten Ranges, mit Fritz Kortner, dem beſten Sprechkünſtler in„Der Mörder Dimita“. Zwiſchen Vater und Sohn ſteht eine Frau, die Geliebte; um ſie geht der Kampf. Ein ganz außergewöhnliches Erlebnis, ein Kunſtwerk, wie es ſchon lange nicht mehr gezeigt wurde. Dieſer Film ſtellt alles in den Schatten. Hier ſehen Sie wirklich echte Schauſpielerkunſt. Das Thema ſpielt ſich in Rußland ab und ruſſiſche Filme waren ſchon immer große Publikumsſchlager. Im Beiprogramm der größte Indianerfilm in 7 Akten„Unter den Indianern Südamerikas“ nebſt Luſtſpiel. Alles geht heute ins Volkskino. Nur 30 Pfg. Eingeſandt! Schutz den Grünanlagen! Wer einmal im Frühjahr von der Wein- heimer Brücke aus ſeine Schritte gegen den Staats- bahnhof lenkte, dem wird zur rechten Seite eine Grünanlage aufgefallen ſein, wie ſie in dieſer Pracht nicht wieder ſo ſchnell anzutreffen ſein wird. Vor allem ſticht die Sauberkeit der Wege angenehm ins Auge. Könnte das nicht auch in Viernheim ſein? Es muß zugeſtanden werden, daß die Gemeindever— waltung in dieſer Hinſicht ſchon manches getan hat. Betrachten wir uns die Anlage in der Friedrich— Ebertſtraße. Wie ſchön wirken insbeſondere die Tulpenbeete am Staatsbahnhof. Jeder Spazier— gänger dürfte hieran ſeine Freude haben. Anders ſieht jedoch die Anlage vom Gaswerk bis zum Wieſenweg aus. Hier iſt jene Pflege zu vermiſſen. Schon die primitive Holzeinfriedigung muß als unſchön bezeichnet werden. Das Legen von Rand⸗ ſteinen auf beiden Seiten dürfte gerade in dieſer Straße, die doch als Zufahrtsſtraße zum Wieſen— weg ſtark befahren wird, unerläßlich ſein. Unter allen Umſtänden müßte jedoch der fußballuſtigen Jugend klar gemacht werden, daß die Allee und die Anlage nicht zum Fußballſpielen, ſondern für die geſamte Viernheimer Einwohnerſchaft da iſt. Wenn alle Ermahnungen von älteren Per⸗ ſonen in den Wind geſchlagen werden, da müſſen eben die Feldhüter oder die Polizei dafür ſorgen, daß die wenigen Grünanlagen in Viernheim auch unbeſchädigt erhalten bleiben. Unter tat⸗ kräftiger Mithilfe der Angrenzer müßte dies auch möglich ſein. Einer für Viele. Verkehrs⸗Verbeſſerung. *Die Umgehungsſtraße bei Käfer⸗ tal, deren Erbauung vom Bürgerausſchuß am 18. September 1930 im Rahmen eines Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms beſchloſſen wurde, iſt fertiggeſtellt und wurde geſtern nachm. 4 Uhr dem Verkehr überge⸗— ben. Die Straße umgeht die enge Ortsdurchfahrt des Vorortes Käfertal am Südoſtrande des Ortes in Ver⸗ länger. d. Rollbühlſtr. u vemeidet ſchienengleiche Ueber- kreuzungen mit der Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft. Die Nebenbahn nach Wallſtadt— Heddesheim iſt durch ein eigenes Bauwerk unter der Straße hin— durchgeführt. Die neue Straße hat eine Länge von rund 1300 Meter und durchgehend eine Fahrbahn— breite von 9 Meter. Sie bildet das Mittelſtück eines geplanten Verkehasbandes von 33 Meter Breite mit beiderſeitigen Anbauſtraßen, durch die der ſpätere Anliegerverkehr vom Durchgangsverkehr ferngehalten wird. Die Baukoſten betrugen 265000 Mark, die Bauzeit 15 Monate, wovon infolge winterlicher Witterung in 5 Monaten nicht gear- beitet werden konnte. Insgeſamt wurden bei dem Straßenbau 7000 Tagewerke geleiſtet. DIK.⸗Sport⸗Vorſchau. Maunheim⸗Waldhof Die Muſter⸗Mannſchaft des Badeugaues bei uns zu Gaſt! Für heute ſteht ein Kritiſieren des am kom— menden Sonntage hier weilenden Partners voll- kommen im Ueberfluß, da alle Sportfreunde, die nur einigermaßen die in der Umgegend liegenden Vereine in ihrer Leiſtungsfähigkeit kennen, wiſſen, daß man von W. ein in ſeiner Eigenart großes Spiel vorgetragen bekommt. Wie oft ſchon wurden unſere Blau-Weißen nach W. verpflichtet und immer zog es dahin den größten Teil unſerer Sport-An— hänger. Allerdings V. hat beim letztenmale einen knappen Sieg geerntet, aber derjenige, welcher nicht von Fanatismus dirigiert wird muß unumwunden zugeben, daß der Ausgleich des Platzherren ſ. Zt. verdient war. Beide Parteien haben ein großes Können in die Wagſchale geworfen und daß unſere Blau⸗-Weißen hierbei die Glücklicheren waren, ſollte und ſoll uns auch heute noch freuen. Die ehemals von den Anhängern des vielberühmten Sportvereins Waldhof vergötterten Kanonen: Simon, Halter, Bielmeier werden ihr beſtes Rüſtzeug ins große Kampffeld der DJK.-Viernheim werfen und wir empfehlen allen Fußballkennern, ſich für den Sonn- tag⸗Nachmittag frei zu halten und dieſer voll Spannung haftenden Begegnung beizuwohnen.— Der Große Treffpunkt am 1. Mai 1932 aller Viernheimer iſt Weinheim! Auf dem grünen Raſen am Stahlbad nehmen unſere Blau-Weißen an einem bewundernswerten Blitz-Tournier teil. Wir alle ſehen dort unſere 1. Mannſchaft im Kampfe gegen prominente D. B.-Vereine ſtehen. Aufgemacht! Hinüber an die ſchöne Bergſtraße! Reichen die Finanzen zur Bahnfahrt nicht, dann bitte per Rad oder auch zu Fuß! Landwirtschaftl. Waren- genossenschaft G. m. h. H. (Bauernverein] Heute Freitag werden am Staatsbahnhof norddeutſche Saatkartoffel, Erdgold u. Odenwälder Blaue Ztr. zu 5 Mk. ausgegeben. Am Lager ſind Späte Sorten: Lempkes Induſtrie, Edeltraut, Ackerſegen, Erdgold. D Sickinger rote Keine Handelsware. Unſere Saatkartoffeln ſind von der Landwirt- ſchaftskammer Pommern bezogen und ſind nur an— erkannte Abſaaten. Frühe Sorten: Kaiſerkrone, Frühe Gelbe, Zwickauer Gelbe. Der Vorſtand. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen- abteilung) Die arbeitsloſen Mitglieder werden gebeten ſich am Samstag den 23. d. Mts. nachm. 3 Uhr zu Inſtandſetzungsarbeiten auf dem Schießſtand einzuſinden. Am Sonntag von 3¼ Uhr ab Schießbetrieb. Der Vorſtand Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend ¼9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Sänger ⸗ Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtunde. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. 2 1 Ale die ¶uluchieine von: HT S EIF E t Würfel.. 23 Pl. Die Putzfrau in der Dose Doppeldose 35 Pl. Normaldose 20 Pf. Doppelstück 27 Pf. VI 000-SK5 19 LUX 8E! FENFIOCKEN Doppelpaket 45 Pf. Normalpaket 27 Pf. S 6 MA das moderne Waschmittel Originalpaket 1 Gediegene Alpaka: Bestecke mit apartem Perlrand- muster . 36 Pf. banlis die neue Jeiletts Seife Zu 25 bf. IIALIAAA TMM