Lokale Nachrichten * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Kienle. * Märchenabend. Märchen. Wer denkt bei dieſem Wort nicht zurück an die ſelige Kinder— zeit. Wer freut ſich nicht als Erwachſener auch einmal wieder etwas zu ſehen, was uns den Alltag vergeſſen läßt. Dies war der Grund, warum die Jünglingsſodalität in ihr Frühjahrsprogramm einen Märchenabend einſchaltete. Die ſpieleriſche Höhe der Theatergruppe der Sodalität iſt ja den Leſern allen bekannt. Denken wir nur an das Spiel des Herbſtes: Solang dein Mütterlein noch lebt. Wie damals werden die Beſucher auch wieder befriedigt nach Hauſe gehen. Im erſten Teil wird Frau Holle auf der Bühne ſein. Im zweiten Teil wird der Kampf zwiſchen Volkslied und Schlager in ſinnbildlicher Darſtellung an unſerem Auge vor— überziehen. Da nur Stuhlſitz und kein Ausſchank iſt, iſt es bei dem niederen Eintrittspreis allen möglich, dieſen Abend zu beſuchen. Karten ſind bei den Spielern und Franz Hofmann(Drehſcheibe) zu haben. Kath. Männer⸗Verein. Die Mit⸗ glieder ſeien auf die morgen Sonntag nachm. um ½4 Uhr im Freiſchütz(Kettelerſälchen) ſtattfindende Generalverſammlung aufmerkſam gemacht. *Präſes Landis verläßt Mann⸗ heim. E. K. Landis, der langjährige in Mann⸗ heim überaus geſchätzte und beliebte Präſes des Katholiſchen Geſellenvereins, der in ſeiner Eigen— ſchaft als geiſtlicher Vorſtand des Vereins ſich große Verdienſte erwieſen hat, wird in der nächſten Zeit Mannheim verlaſſen. Er wird die Pfarrei Oberts— rot bei Gernsbach im Murgtal übernehmen. Präſes Landis, der auch uns Viernheimern in den kathol. Vereinen durch ſeine Vorträge nicht unbekannt iſt, war ſeit 1914 in Mannheim tätig. Er begann als Kaplan in der Herz Jeſu-Pfarrei. Seit 1921 ſteht er an der Spitze des Geſellenvereins. * Achtung Kraftfahrer! Am Donners⸗- tag wurde die Umgehungsſtraße bei Käfertal dem Verkehr übergeben. Die neue Umgehungsſtraße wird von jedem Kraftfahrer und Automobiliſten begrüßt werden, denn ſie erſpart ihm das nicht un— gefährliche Befahren der engen und winkligen Orts: ſtraßen. N * Abnahme der Kraftfahrzeugen in Mannheim. In Mannheim hatte man 1931 8100 und 1932 nur noch 7200 Fahrzeuge. Im Winter 1931 auf 32 wurden allein 1800 Fahr- zeuge abgemeldet, meiſtens wegen der Steuer und der allgemeinen Wirtſchaftslage überhaupt. » Jungwanderer. Heppenheim hat ein Jugendheim mit 80 Beiten, außerdem eines mit 30 Betten. Waldmichelbach: 40 Betten, Zwingen— berg 80 Betten. Eberbach: 68 Betten, Kohlhof bei Altenbach 90 Betten, Mosbach 2 Herbergen mit 42 Betten und einer Anzahl Matratzen, Schwetzingen 30 Betten. * Heſſiſches Rotes Kreuz. In die⸗ ſem Jahr findet am Sonntag, den 12. Juni 1932 ein allgemeiner Rotkreuztag in ganz Deutſchland ſtatt, an dem Sammlungen für die Wohlfahrts- einrichtungen des Roten Kreuzes und der Sanitäts- kolonnen vorgenommen werden. Der Heſſiſche Herr Miniſter des Innern hat unterm 18. Januar 1932 zu Nr. M' d. J. 18472 die Erlaubnis zur Ver⸗ anſtaltung einer Hausſammlung in der Zeit vom 17. Mai bis 17. Juni 1932 und einer Straßen- ſammlung am Sonntag, den 12. Juni 1932 (Rotkreuztag) im Gebiet des Volksſtaats Heſſen genehmigt, die unſere Zweigvereine und Sanitäts- kolonnen allgemein in Heſſen durchführen werden. Vorher ſtattfindende Sammlungen haben mit dem Roten Kreuz nichts zu tun. * Landtagswahlen im Nundfunhk. Der Rundfunk richtet auch anläßlich der in ver— ſchiedenen Ländern berorſtehenden Landtagswahlen einen Nachrichtendienſt ein.— Sonntag, den 24. April, wird der Süddeutſche Rundfunk von 19 Uhr die Wahlergebniſſe der württembergiſchen, preußi— ſchen und bayeriſchen Landtagswahlen bis zur vor— läufigen Feſtſtellung des Endergebniſſes bekannt geben. Jünglingsſodalität Viernheim Maro henaben Sonntag, den 1 im Freiſch 5 ah * Hungernde Schwälbchen. Vor⸗ geſtern wurde hier ein Schwälbchen aufgefangen, das ganz ermattet war; es fehlt den armen Tier- chen an Nahrung; ſie leben bekanntlich von Fliegen, die aber durch das kühle Wetter ſehr ſpärlich ſind. Es iſt zu empfehlen für die Schwalben etwas Futter auszulegen, um ſie vor dem Verhungern zu ſchützen. » Pflichtarbeit. Die hieſige Gemeinde läßt durch Wohlfahrts⸗Erwerbsloſe Pflichtarbeiten ausführen. Die Gemeinde wollte pro Tag und Mann noch nebenbei 50 Pfg. draufzahlen. Zu— erſt verlangten die Arbeitsloſen pro Arbeitstag 5 Mk. Die Gemeinde ließ ſich hierauf nicht ein. Eine am Donnerstag nachm. im Central-Theater ſtattgefundene Verſammlung nahm hierzu nochmals Stellung. Nach eingehender Ausſprache kam man zu dem Entſchluß, die Arbeitsverweigerung aufzu—⸗ heben und die von der Gemeinde gebotenen 500 wegen der Geringfügigkeit überhaupt abzulehnen. Von ca 900 Wohlfahrtsempfänger waren wohl etwa 150 Perſonen in der Verſammlung anweſend.(Be- kanntlich ſollen die Wohlfahrtsgeldempfänger für zwei Tage in der Woche zur Pflichtarbeit herange— zogen werden, dieſe Pflichtarbeit ſieht Wegever⸗ beſſerung, Tränkeaushub uſw. vor. Die Red.) * Die Lehrſchmiede in Mannheim hat ſich bereit erklärt, die für die Durchführung des Wettſchmiedens und Wettbeſchlagends auf der Mannheimer Wanderausſtellung(31. Mai bis 5. Juui 1932) erforderlichen Einrichtungen zu liefern. * Pralktiſche Fortbildungs kurſe. Dem Beiſpiel verſchiedener Arbeitsnachweiſe folgend, hat das Arbeitsamt Weinheim einen praktiſchen Fortbildungskurs für Schloſſer, Inſtallateure, Spengler und Schmiede eingerichtet, bei dem bis jetzt ca. 30 Unterſtützungsempfänger anwohnen. Hierbei können, dieſelben auch im autogeniſchen Schweißen ſowie im Motorenbau unterrichtet werden. Dieſe Neuerung iſt ſehr zu begrüßen. * Aufgehobene Sperre. Die Berg- ſtraßenſperre Heppenheim— Laudenbach wird ab Sonntag, 24. April, aufgehoben. * Viernheimer Kreditverein. Wir machen die Mitglieder auf die morgen Sonntag nachm., um ½4 Uhr im„Freiſchütz“ ſtattfindende General⸗Verſammlung aufmerkſam. Die Tagesord— nung iſt aus der Einladung im Inſeratenteil zu erſehen. * Marian. Jünglings⸗Sodalität. Diejenigen Mitglieder, welche dieſes Jahr in die Sodalität aufgenommen werden wollen, mögen das heutige Inſerat beachten. * Nochmals„Verliebte Leut.“ Die ſchon dreimal mit großem Erfolg aufgeführte Revue⸗ Operette„Verliebte Leut“ wird durch den Volks— chor am Sonntag, den 1. Mai, abends 8 Uhr, im„Karpfen“ nochmals zur Aufführung kommen. Der geſamte Reinertrag wird der Nothilfe über— wieſen werden. Der Eintrittspreis beträgt 60 Pfg., für Erwerbsloſe 40 Pfg.(Die Sängerinnen und Sänger des Volkschors treffen ſich heute Sams- tag abend zu einer wichtigen Singſtunde im Ver— einslokal zum„Karpfen“. Reſtloſes Erſcheinen aller Stimmen iſt unbedingt notwendig.) Tonfilmſchau. Es wird ſchon wieder beſſer! Irgend etwas muß auf dieſer Welt geſchehen Schließlich einmal muß es uns doch beſſer gehen. Dieſen allerneueſten Ufa-Tonfilm-Schlager hören und ſehen Sie ab Heute im Central-Film— Palaſt. Es iſt das köſtlichſte was je die Ufa her— geſtellt hat mit Dolly Haas, Heinz Rühmann und Ernſt Verebes. Man mache ſich keine Sor— gen für die Zukunft„Es wird ſchon wieder beſſer.“ Dieſer Optimismus wird ſich auch auf Sie über— tragen, der Schwung, die Leichtigkeit dieſes lebens- echten Ton-Luſtſpiels wird Sie mitreißen und auch Sie werden ſchließlich voller Hoffnung die nette Melodie ſummen wie es ſchon Millionen ſummen: Es wird ſchon wieder beſſer. Außer dieſem neue⸗ ſten Ufa⸗Tonfilmſchlager der ſchon eine Sehens⸗ würdigkeit für ſich bedeutet, zeigt man noch ein Großfilmwerk aus dem goldenen Wien, der ewigen Stadt der Liebe und der Lieder im Herzen des ſchönen Oeſterreich. Dort wo in ſanfter Krümm⸗ ung die blauen Fluten der Donau ziehen, wo die goldene Kugel vom Stephansdom leuchtet, dort iſt Wien. Von dort klingt ein Walzerlied— ein Wiener Lied, ein froher Sang von der Liebe unter Blüten„Im Prater blühen wieder die Bäume.“ Die herrlichen Filmwerke von der blauen Donau, vom Wiener Madel und vom Wiener Wald ſind ewig jung, ſind ewig alt. In der Hauptrolle Werner Fütterer und das ſüßeſte Mädel von Wien Lilian Ellis. Verſäume niemand dieſes ſchönſte aller Tonfilmprogramme. Trotz höherer Unkoſten keinen Zuſchlag. Ein Beſuch dieſer erſtkl. und köſtlichen Darbietung zählt zu den ſchönſten Stun— den Ihres Lebens und wird Ihnen lange in Er— innerung bleiben. Sport⸗Vorſchau der D. J. K. Mannheims elanvollſter Fußball⸗Vertreter mit ihrer gefürchteten Kombinationsmaſchine morgen Sonntag auf dem D. J. K.⸗Stadion. Es hat ſeine beſondere Eigenſchaft, daß die Vereinsleitung für den morgigen Sportſonntag als Gegner unſerer 1. Fußball-Elf die flinken Schwarz— Gelben Waldhofs verpflichtet hat. Geht doch am 1. Mai ds. Jahres an der ſchönen Bergſtraße(in Weinheim) etwas ganz Erhabenes vor. Viernheims Blau⸗Weißen im großen Blitztournier des dortigen Fußballvereins 09 ſtehend. Iſt es da nicht ange— bracht, daß Viernheims Vertreter zuvor noch ein— mal davon Zeugnis ablegen, wie ſie es anpacken, Weinheims Publikum in ein Staunen zu verſetzen. Seien wir alle im Voraus ſchon davon überzeugt, es wird etwas Großes um 3½ Uhr auf der Haupt— kampfbahn vom Stapel laufen. Lenken wir unſer Augenmerk auf dieſen voll Spannung und Intereſſe haftenden Großkampf, denn dadurch wird das Inter⸗ eſſe zur Fahrt nach Weinheim nicht unerheblich ge— ſtärkt. Nur eine Parole gibt es:„Auf zum Jugendkraft⸗Stadion“. Warum Perſil kalt auflöſen? Perſil kalt anrühren iſt deshalb notwendig, damit die Abermillionen winziger Sauerſtoffbläschen, die ſich beim Erwärmen der Lauge entwickeln und zuſammen mit der in Perſil enthaltenen Seife das Waſchen und Bleichen beſorgen, nicht vorzeitig nutz— los entweichen. Deshalb kann man nicht oft genug ſagen: Perſil ſtets kalt auflöſen und die Lauge kalt anſetzen! 1 7 N Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden TTC Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen- abteilung.) Die arbeitsloſen Mitglieder werden gebeten ſich am Samstag den 23. d. Mts. nachm. 3 Uhr zu Inſtandſetzungsarbeiten auf dem Schießſtand einzuſinden. Am Sonntag von 3¼ Uhr ab Schießbetrieb. Der Vorſtand Sänger Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing— ſtunde. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtlg. Schutz- ſport.) Heute Samstag Abend ½9 Uhr Sport- lerverſammlung im Lokal„Brechtel“. Anſchl. Unterhaltungsſchießen. Morgen Sonntag Freund— ſchaftsſpiel gegen Feudenheim in Feudenheim. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet D. Sch. der katholiſchen Gemeinde B'heim 4. Sountag nach Oſtern. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe, 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen-Kongregation. 4 Uhr Generalverſammlung des Männer- vereins im Kettelerſälchen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Hook 12. 3/7 Uhr beſt. Amt für Adam Neff, Ehefrau Eliſ geb. Effler, Krieger Sohn Peter und beiderſeitige Angehörige Nach dem Amt die übliche Flurprozeſſion. Dienstag:/ 7 Uhr 1., ¼ 7 Uhr 2. S.⸗A. für Gg. Mich. Butſch. Mittwoch: ¼7 Uhr Requiem für Joſef Pfiſter. 3/7 Uhr beſt. Amt für ledig 7 Klara Beikert, beſt. von Schulkameradinnen. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für f Schul⸗ kind Leonhard Ottv Hofmann, beſt. von ſeinen Schulkameraden. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Rik. Mandel und Ehefrau A. M. geb. Winkenbach. Freitag:/ 7 Uhr 3. S.⸗A. für Gg. Mich. Butſch. 7 Uhr geſt. hl Meſſe für ledig T Gg. Bauer 3. und Familie Nik. Hoock. 3¼7 Uhr beſt. Amt für A. M. Neff geb. Müller. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für 7 Krieger Mich. Renner, beiderſeitige Großeltern und Angehör. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Renz und Wilh. Roos. 3/)7 Uhr beſt. Amt für ledig f Johann Haas, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Sonntag gemeinſch. hl. Kommunion für die 1. u. 2. Abt. der Jungfrauen⸗Kongregation. Ebenſo gem. hl. Kommunion für die Kinder von Herrn Lehrer Lipp, Kallenbach, Spengler, Schmuck, Frl. Hofmann und Penſel. Die Mädchen beichten Freitag um 5 Uhr; die Knaben beichten Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 24. April 1932. Kantate. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Der Freiburger Sportelub auf dem Waldſportplatz! Die Gäſte kommen mit der ſtärkſten Elf und zwar: Tritſchler— Brunner Geiger— Keil— bach Pokora Zitzer— Koßmann Trapp Henger Gäßler Pfiſter. Alſo mit dem beſten Goalgatter Badens, dem 19 jährigen Studenten Gäßler. Dieſer Spieler führt die Rangliſte der Badener Torſchützen an mit 26 Treffer vor Link(KF V.) und Fiſcher (Pforzheim). Die größte Zeit des SC, war das Jahr 1923 als er mit um die ſüdd. Mannſchaft ſpielte und ſ. Z. FC. Nürnberg, Wacker u. 1860 München, Karlsruher Fußballverein, VfB. Stutt⸗ gart ſicher ſchlug. Den Viernheimer iſt alſo ein hervorragendr ſportlicher Genuß geboten, den ſich niemand entgehen laſſen darf— Abends 8 Uhr im Vereinshaus findet die Pokalmeiſterſchafts Feier ſtatt mit der die Ehrung der Ehrenmitglieder ver— bunden iſt. Der Vergnügungsausſchußvorſitzende Karl Haas hat ein wundervolles Programm zu⸗ ſammengeſtellt. Mehr verraten wir nicht, komme jedes Mitglied in das Vereinshaus und ſehe ſich die Sache ſelbſt an. Es gereut niemand! Alſo morgen Abend auf in das Vereinshaus! ein Herimenle beim Waschen. , N 5 ö. e i Das ſeit 25 Jahren bewährte Perſil bleibt immer un⸗ verändert in Güte und Leiſtung, aber im Preiſe hält ES Schritt mit der Seit, denn: nur 36 pfennig koſtet das Normalpaket und nur 68 Pfennig koſtet das große Doppelpaket i a Bei jedem Doppelpaket ſparen Sie 4 Pfennig extra, das iſt Ihr Nutzen, den müſſen Sie wahrnehmen! Das A und Q der Waſchweisheit bleibt Per ſil. 7 e, ll. 7⁴ 7. 77 eee,, 7 7 7 2 ,. uk. le,, e . l. a A e tagsblatt„Sterne und kalender.— Annahme von Abonnements der Som- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl.* 2 — Gratisbeilagen: wöchentl. das eitige illuſtrierte e 5 ahrlich einen Fahrplan Bode einen Wand⸗ in der Geſchäftsſt Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim n 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim. tan e u. beim Zeitungsträger — Poſtſcheckkonto Nr. 21077 Amt kfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 95 England kommt wieder Frankreich entgegen Rompromiß auf der Abrüſtungskonferenz Ein engliſcher Entſchließungsentwurf angenommen: Gualitative Abrüſtung durch Verbot oder Internationaliſierung gewiſſer Waffen Genf, 22. 4. Der Hauptausſchuß der Ab⸗ rüſtungskonferenz hat heute vormittag den engliſchen Entſchließungsentwurf über den Grundſatz der qualitativen Abrüſtung ange⸗ nommen. Zu Beginn der mit großer Spannung er⸗ warteten Ausſprache ſchlug der engliſche Außen⸗ miniſter Sir John Simon ein Kompromiß zwiſchen der franzöſiſchen Auffaſſung und der⸗ jenigen der Konferenzmehrheit in Form eines Abänderungsantrages ſeines eigenen Ent— ſchließungsentwurfes vor. Dieſes Kompromiß beſteht darin, daß als mögliche Methode der qualitativen Abrüſtung nicht nur das Verbot, ſondern auch die Internationaliſierung be⸗ ſtimmter, näher zu bezeichnender Waffen er⸗ wähnt wird. In der Entſchließung heißt u. a.: Unbeſchadet anderer Vorſchläge erklärt die Konferenz ihr Einverſtändnis mit dem Grund⸗ ſatz der qualitativen Abrüſtung, d. h. der Her⸗ ausgreifung gewiſſer Arten oder Typen von Waffen zu dem Zweck, durch ein allgemeines Abkommen ihren Beſitz oder Gebrauch allen Staaten zu verbieten oder ſie zu internationa⸗ liſteren. Der rumäniſche Delegierte Tituleſeu zog ſeinen geſtrigen Obſtuktionsantrag mit dem Ausdruck der Befriedigung über die jetzt er— folgte Klarſtellung zurück. Auch Tardien ſprach ſeine Genugtuung aus. Der ungariſche Graf Apponyi ſtellte feſt, daß zwiſchen dem urſprüng⸗ lichen und dem jetzigen Entwurf kein ſachlicher Widerſpruch beſtehe. Danach ergriff der deutſche Delegierte Bot— ſchafter Nadolny das Wort. Er erklärte, daß er ſich mit dem engliſchen Antrag einverſtan⸗ den erklären könne. N Nadolny hob aber nochmals, und zwar diesmal noch ſchärfer als in ſeiner vor⸗ geſtrigen Rede hervor, daß nach deutſcher Auffaſſung die Abſchaffung der ſchweren Angriffswaffen nicht durch eine Inter⸗ nationaliſierung zu erfolgen habe, ſon⸗ dern durch Zerſtörung dieſer Waffen. Er halte es für ſeine Pflicht, ſagte Nadolny, keinen Zweifel über die Auffaſſung der deut⸗ ſchen Delegation aufkommen zu laſſen. Die qualitative Abrüſtung könne nicht durch die Internatione äſierung, ſondern nur durch die Zerſtörung der Angriffswaffen erreicht werden und durch abſolutes Verbot der Herſtellung und der Anſchaffung ſolcher Waffen. Was die Frage angehe, welche Waffengattungen unter die Begriffsbeſtimmung„ſchwere Angriffswaffen“ fallen, ſo ſei dieſe Frage bereits vorentſchieden worden durch die einſeitig, Tutwaffnungsbe⸗ ſtimmung des Verſailler Jertrags. Die hier vorgenommene, einzelnen Staaten auferlegte Abſchaffung der ſchweren Angriffswaffen habe ſich als praktiſch durchführbar erwieſen. Die deutſche Delegation ſei bereit, über weiter gehende Verbote zu verhandeln. Litwinow ſtimmte gleichfalls der Entſchlie⸗ zung zu mit der Begründung, daß ſie die ur⸗ ſprüngliche Entſchließung in keiner Weiſe ab⸗ ändere. Darauf wurde, wie bereits gemeldet, die Eutſchließung von dem Hauptausſchuß ein⸗ ſtimmig angenommen. Aufgrund der Entſchließung über das Prin⸗ zip der qualitativen Abrüſtung nahm der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz am Ende ſeiner heutigen Sitzung eine von dem engliſchen Außenminiſter vorgeſchlagene wei⸗ tere Entſchließung an, die ſich auf die Anwen⸗ dung dieſes Prinzips bezieht. Die Entſchlie⸗ ßung hat in der endgültigen Faſſung folgenden Wortlaut:„Bei Anwendung des Grundſatzes der qualitativen Abrüſtung, wie er in der vorhergehenden Entſchließung umſchrieben iſt, iſt nach Auffaſſung der Konferenz erforderlich, daß die zuſtändigen Sonderausſchüſſe die Rü⸗ ſtungen zu Lande, zur See und in der Luft prüfen, um die Waffen zu beſtimmen, die am ausgeſprochenſten einen Offenſivcharakter haben oder gegen die nationalen Verteidigungsan⸗ lagen am wirkſamſten ſind und für die Zivil⸗ bevölkerung die größte Bedrohung darſtellen. * neue Umerredung zwiſchen Brünſig und Tardien Genf, 22. 4. Reichskanzler Brüning hatte heute nachmittag eine faſt zweiſtündige Unter⸗ redung mit Tardieu, bei der auch der Staats⸗ ſekretär von Bülow anweſend war. In dieſer Unterredung ſind alle großen aktuellen Fragen berührt worden. Die Beſprechungen werden anfangs nächſter Woche nach Rückkehr Tardieus ihre Fortſetzung ſinden. Heute mittag hatte ein Frühſtück den Reichs— kanzler mit Tardieu und Macdonald zuſam⸗ mengeführt. Forderungen .— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige viernheimer Anzeiger Serer zenten kekerr Viernheim er Zeitung See een Berk Bade ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen bann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben Samstag, den 23. April 1932. Tardien will Genf verlaſſen Paris, 22. 4. Dem„Matin“ wird aus Genf berichtet, Tardieu werde heute abend Genf verlaſſen und ſich direkt nach Belfort begeben, wo er bis Montag bleiben werde. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris am Dienstag werde er für kurze Zeit nach Genf zurückkehren. Cetzte Radiomeldungen Erneute ſchwere Kämpfe in der Mandſchurei. wib. Tokio, 22. April. Schwere Kämpfe ſind wiederum zwiſchen japaniſchen Truppen und chine⸗ ſiſchen Streitkräften, die ſich gegen die neue Regie— rung in der Mandſchurei wenden, öſtlich von Imienpo ausgebrochen. Die japaniſchen Truppen ſollen ſich in einer ſehr ſchwierigen Lage befinden, da ihre Gegner die Eiſenbahnlinie in ihrem Rücken zerſtören und den Rückzug abgeſchnitten haben. Beſprechung Dr. Brünings mit Macdonald. wtb. Genf, 22. April. Der Reichskanzler hatte heute abend eine längere Beſprechung mit Mac⸗ donald, mit dem auch Tardie vor ſeiner Abreiſe nochmals zuſammentraf. Tardieu unterhielt ſich im Laufe des heutigen Tages mit dem ungariſchen Außenminiſter und mit Vertretern der Kleinen Entente über die Donaufrage. der Induſtrie an die Reichsregierung— Abwehr der Abſperrungstendenzen des Auslandes Berlin, 22. April. Unter Vorſitz von Dr. Krupp von Bohlen und Hallbach fanden heute Sitzungen des Präſidiums und Vorſtandes des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie ſtatt, in denen wie mitgeteilt wird, Staatsſekretär von Simſon über die gegenwärtige Lage auf handelspolitiſchem Gebiet und Geheimrat Kaſtl über Handels- und Deviſenpolitik berichteten. Präſidium und Vorſtand des Reichsverban⸗ des vertreten den Standpunkt, daß die immer ſtärker zunehmenden Abſperrungstendenzen der einzelnen Staaten und die Beſtrebungen der Länder mit aktiver Zahlungsbilanz, ſich auch eine aktive Handelsbilanz zu ſchaffen, den in⸗ ternationalen Kreditmarkt und Warenhandel zu vernichten drohen. Deutſchland insbeſondere kann nur dann ſeine kreditpolitiſchen Beziehun⸗ gen mit dem Auslande aufrechterhalten und ſeine Verpflichtungen erfüllen, wenn man ihm in einem ausreichenden Maße ſeine Waren ab⸗ nimmt. Jeder Verſuch, die Zahlungen außer⸗ halb des Warenverkehrs zu verlangen, muß zwangsweiſe zu einer Gefährdung der inter⸗ nationalen Währungsbaſis führen. Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie hält es deshalb für erforderlich, daß die Reichs⸗ regierung gegenüber dieſer Entwicklung eine weitgehende handelspolitiſche und innerwirt⸗ ſchaftliche Aktivität entfaltet. Insbeſondere muß nach ſeiner Auffaſſung 1. mit allen Mitteln eine Stärkung des deutſchen Produktions⸗ und Handesvolumens und damit eine Verbeſſerung des deutſchen Ar⸗ beitsmarktes und eine Erhöhung des verfügba⸗ ren Deviſenbeſtandes angeſtrebt werden. 2. muß eine möglichſt weitgehende Förde⸗ rung der deutſchen Ausfuhr unter gleichzeitiger Stärkung des Binnenmarktes Platz greifen. Hierzu gehört in erſter Linie eine Senkung aller Faktoren der Produktionskoſten ſowie auch eine reſtloſe Ausnutzung aller Kreditmöglichkeiten. 3. muß, ſolange eine Deviſenbewirtſchaftung nicht entbehrt werden kann, dieſe unter ſorg⸗ fältiger Beachtung unſerer handelspolitiſchen Intereſſen gehandhabt werden. Blutiger Wahlkampf Schwere Ausſchreitungen im Münchener Cöwenbräuheller Suſammenſtöße in Duisburg wtb München, 22. April. In einer Wahlverſammlung der Eiſernen Front im Löwenbräukeller mit dem Berliner Polizei⸗ präſidenten Grzeſinski als Redner kam es durch Störungsverſuche zahlreich erſchiene⸗ ner ehemaliger SA⸗Leute zu einer regelrech⸗ ten Saalſchlacht, bei der die Gegner mit Maßkrügen und Stuhlbeinen aufeinander losgingen. 20 Beteiligte wurden verletzt. Die Polizei ſtellte die Ruhe mit dem Gummi⸗ Inüppel wieder her. wtb München, 23. April. Zu den Verſamm⸗ lungsſtörungen im Hacker- und Löwenbräukel⸗ ler meldet der Polizeibericht noch, daß insge⸗ ſamt 35 Perſonen mit mehr oder minder ſchwe— ren Verletzungen in Krankenanſtalten eingelie— fert werden mußten. Bei einem Verletzten be— ſteht Lebensgefahr. 37 an der Schlägerei Be⸗ teiligte wurden der Polizeidirektion vorge⸗ führt. Im Hackerbräukeller wurde eine An⸗ zahl Verſammlungsbeſucher, insbeſondere durch Herabwerfen von Bierkrügen von der durch Angehörige der Eiſernen Front beſetzten Ga⸗ lerie erheblich verletzt. Der Platz vor dem Lö⸗ wenbräukeller ſowie der Garten, in dem Natio⸗ nalſozialiſten ſich immer wieder zu Störungs⸗ zwecken einfanden, mußten wiederholt geräumt werden. Für die beabſichtigte Störung durch Nationalſozialiſten ſpricht die Tatſache, daß mehrere mit Steinen zur Kleinſteinpflaſterung ausgerüſtete Nationalſozialiſten verhaftet wur⸗ den, die in die Verſammlung im Löwenbräu⸗ keller zu kommen verſucht hatten. Politiſche Zuſammenſtöße in Duisburg. wib Duisburg⸗Hamborn, 23. April. Am Schluß einer von den Kommuniſten in Ham⸗ born geſtern abend veranſtalteten Demonſtra⸗ tion griff ein Redner die Polizei in beleidigen⸗ der Form an. Als daraufhin einige Beamte zur Zwangsſtellung des Redners ſchritten, ver⸗ ſuchte eine größere Menge, das zu verhindern und nahm gegen die Poliziſten eine drohende Haltung ein und bewarfen ſie ſchließlich mit Steinen. Infolge der bedrohlichen Haltung der Demonſtranten ſahen ſich die Beamten ge⸗ nötigt, vom Gummiknüppel und von der Schuß⸗ waffe Gebrauch zu machen. Hierbei erlitten FFF 49. Jahrgang zwei der Angreifer Schußverletzungen an der Hand und am Oberſchenkel. Sie mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Teilnehmer einer Hillerkundgebung auf der Heimfahrt beſchoſſen Kaſſel, 22. 4. Bei einem Dorfe in der Nähe Kaſſels wurden auf die zurückkehrenden Teil⸗ nehmer an der Hitlerverſammlung Schüſſe ab⸗ gegeben und die Autos, Motorradfahrer und Radfahrer mit Steinen beworfen. Ein Motor- radfahrer erhielt einen Steckſchuß in den Kopf, wahrſcheinlich aus einem Tezerol. Als das Kaſſeler Ueberfallkommando eintraf, hatten die Täter bereits das Weite geſucht. In Volk⸗ marshauſen hatte man Balken über die Straße gelegt, die aber rechtzeitig beſeitigt werden konnten. Polizeiaklion gegen Nalionalſozialiſten 14 Verhaftungen. Lörrach(Baden), 22. 4. Seit heute früh iſt hier und in der Umgebung eine neue Polizei⸗ aktion gegen die Nationalſozialiſten bezw. die verbotenen Organiſationen im Gange. Im Laufe des Tages wurden 14 Verhaftungen vor⸗ genommen. Unter ihnen befindet ſich auch der evangeliſche Pfarrer von Wollbach. Die Poli- zetaktion iſt noch nicht abgeſchloſſen. Es ſoll eine Reihe von Ausrüſtungsgegenſtänden, ſo⸗ wie auch Waffen und Munition, namentlich in verſchiedenen Landgemeinden beſchlagnahmt worden ſein. Dann beginnt Lauſanne! Wahrſcheinlich Mitte Juni. Genf, 22. 4. Gegenüber den in der franzö⸗ ſiſchen Preſſe erſchienenen Meldungen, daß die intereſſierten Mächte hier in Genf ſich darauf geeinigt hätten, den Beginn der Lauſanner Konferenz auf den 16. Jiini feſtzuſetzen, ver⸗ lautet aus franzöſiſchen Delegationskreiſen, daß eine formelle Einigung aller Beteiligten noch nicht vorliegt. Man habe in London ge⸗ legentlich der Viermächtekonferenz über die Donauraumfrage auch über das Datum der Lauſanner Konferenz geſprochen. Von franzö⸗ ſiſcher Seite ſei dabei geltend gemacht worden, daß der urſprünglich ins Auge gefaßte Termin des 1. Juni der franzöſiſchen Regierung unge⸗ legen ſei wegen der mit der Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts zuſammenhängenden Fragen. Es ſei angenommen worden, daß die Konferenz am 16. Juni in Lauſanne zuſam⸗ mentreten werde. Eine formelle Feſtſetzung des Datums der Konferenz ſei aber noch nicht er⸗ folgt. Es wird beſtritten, daß in den bisheri⸗ gen Vorbeſprechungen der ehemalige belgiſche Miniſterpräſident Theunis als Vorſitzender der Lauſanner Konferenz in Ausſicht genommen worden ſei. Es liegt hier offenbar eine Ver⸗ wechſlung mit den Dispoſitionen für die ge⸗ plante Donaukonferenz vor. die Lage in China Feſtnahme des ruſſiſchen Bahnhofsvorſtandes von Imenpo durch die Japaner Tokio, 22. 4. Reuter meldet aus Charbin, baß die japaniſchen Militärbehörden den Bahn⸗ hofsvorſtand Hon Imenpo(öſtlicher Abſchnitt der oſtchineſiſchen Eiſenbahn), Greskovsky, feſtgenommen haben. Es ſollen ſchlüſſige Be⸗ weiſe dafür vorliegen, daß Greskovsky mit In⸗ ſurgenten geheime Beziehungen unterhalten habe. Die ruſſiſchen Behörden haben die Frei⸗ laſſung des Feſtgenommenen gefordert. Die chineſiſchen Begleiter der Völkerbunds kommiſſion dürfen die Mandſchurei nicht betreten. Tokio, 22. 4. Die mandſchuriſche Regierung ſoll beſchloſſen haben, Wellington Koo und die anderen chineſiſchen Begleiter der Unter⸗ ſuchungskommiſſion des Völkerbundes anzu⸗ halten, falls ſie die ſüdmandſchuriſche Eiſen⸗ bahnzone verlaſſen ſollten. Wie weiter ver⸗ lautet, beabſichtigt die mandſchuriſche Regie⸗ rung, diejenigen, die die Souveränitätsrechte der Mandſchurei verletzten und den Frieden und die Ordnung ſtören ſollten, streng zu beſtrafen. Nah und Jern Germersheim.(Starke Einſchränkung des Zwiebelbaues.— Die Steckzwiebelernte ver⸗ nichtet.) Die Zwiebelfliege hat hier und in den umliegenden Gemarkungen einen außerordent⸗ lich großen Schaden angerichtet. Die letztjährige Steckzwiebelernte wurde faſt völlig durch die⸗ ſen Schädling vernichtet. Dieſe betrüblichen Erfahrungen beeinträchtigen in dieſem Jahre den Zwiebelanbau ſo ſehr, daß ſich die Land⸗ wirte entſchloſſen haben, die Zwiebelanbau⸗ fläche ſtark einzuſchränken. Da der Steckzwiebel⸗ bezug die Kulturen empfindlich verteuert, ſehen ſich die Landwirte gezwungen, die Saatzwiebel⸗ zucht fortzuſetzen. Landau.(Ein mutiger Junge.) Im Stifts⸗ hof ſpielten mehrere Kinder. Plötzlich war das elf Jahre alte Kind eines Arbeiters in den 6 Meter tiefen Brunnen geſtürzt. Ein Junge kletterte nach und hielt das Mädchen ſo lange über Waſſer, bis Hilfe kam. Altdorf.(Schadenfeuer— Brandſtiftung.) Der der Witwe Nikolaus Ernſt gehörige Holzſchup⸗ pen in der Schloßſtraße ging in Flammen auf. Der Schuppen brannte ſamt einer Menge Torf— ballen und Strohvorräten nieder. Als Ent— ſtehungsurſache wird Brandſtiftung vermutet. Marnheim.(Ein hartnäckiger Einbrecher.) Nachts ſtieg ein Einbrecher mit Hilfe einer Feuerwehrleiter durch ein Fenſter in das Ge⸗ meindehaus, durchwühlte alle Schubladen und Fächer, machte ſich am Kaſſenſchrank zu ſchaffen. Anſcheinend wütend über die Erfolgloſigkeit ſeiner Bemühungen, verunreinigte er noch die Büroräume. Dann verſuchte er, in die Woh— nung von Oberlehrer Rott einzudringen, wurde aber durch den Bewohner geſtört und ergriff die Flucht. Der Polizeidiener nahm die Ver— folgung auf, der Einbrecher aber entzog ſich ſo dert Zugriff. Am Schaufenſter eines Kon— fektionsgeſchäftes ſchnitt er eine Scheibe heraus, wurde aber durch das Hinzukommen des Polizeidieners geſtört und ergriff hierauf aber— mals die Flucht. Karlsruhe.(Von einem Auto ſchwer verletzt.) Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich Ecke Kriegs- und Schillerſtraße zwiſchen einem Per— ſonenkraftwagen und einem Radfahrer. Der Radfahrer, ein 52jähriger Kaufmann von hier, wurde mit ſchweren Kopfverletzungen und einem Schlüſſelbeinbruch in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Freiamt.(Sich die Hand abgehackt.) Im Ortsteil Keppenbach hat ſich die Dienſtmagd Buderer des Hofbauern Schillinger die linke Hand abgehauen. Die Magd wurde blutüber— ſtrömt in ihrem Bett gefunden. Die Hand lag neben dem Hackklotz. Was das Mädchen zu der Tat veranlaßt hat, iſt vollkommen unerklärlich. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Waldshut.(Tödlich verunglückt.) Der 20 Jahre alte Arbeiter Kretz beim Kraftwerk Klin— gnau, das einige Kilometer oberhalb der Aar— mündung liegt, verunglückte beim Bedienen der Kiesförderbackanlage tödlich. Als er mit einem Fuß etwas gegen das Rad einer Bauwinde an— ſperrte, glitt er aus und geriet mit dem Bein in eine Speiche, wobei ihm das Bein abgedreht und faſt ausgeriſſen wurde. Baſel.(Juwelenräuber zu Zuchthaus verur— teilt.) Das Strafgericht Baſel verurteilte eine Einbrecherbande, die aus dem Bijouteriege— ſchäft Fromer am Spalenberg für 5500 ffr. Brillanten geſtohlen hatten zu 1½ Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, bezw. zu 1½ Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, bezw. zu einem Jahr Gefängnis Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (42. Fortſetzung.) Ein leiſes Geräuſch ließ den in Betrachtung Verſunkenen zufammenfahren. Er hob den Kopf— ſein Blick weitete ſich, ſo wunderſchön war die Frauenerſcheinung, die, mit einer Hand leicht die Seidenfalten zurückhaltend, auf der Schwelle des einen Zimmers ſtand und lächelnd das Haupt zum Willkommengruß neigte. Die hinter ihr zu hohen Fenſtern hereinſtrömende Sonne umfloß die ſchlanke Geſtalt mit einem flimmernden Schleier, der reizvollſten Gegen⸗ ſatz bildete zur feierlichen Pracht der dunklen Seide Goldfunken ſtreute ſie auf das dunkle Haar, das ſich duftig um einen köſtlich geform⸗ ten Kopf bauſchte. Ihre braunen Augen lach⸗ ten mit beſtrickender Schelmerei den Mann an, der der ſo lautlos Erſchienenen mit einem Ausruf glücklicher Ueberraſchung entgegeneilte. Marion Hartmann bot ihrem Gatten die Lippen zum Kuß, ſchmiegte ſich mit kätzchen⸗ artiger Grazie in ſeine Arme und reichte aus dieſem Hafen zärtlicher Verliebtheit dem Frem⸗ den begrüßend die Hand. Im Begriff, ſie an ſeine Lippen zu führen, fiel es dem Deutſchen ein, daß der Handkuß hierzulande nicht Sitte war. Ein wenig verlegen richtete er ſich auf und erwiderte den feſten Druck den er bielen ſchmalen, ringbeladenen Fingern gar agicht zugetraut hätte. „Oh, Sie dürfen meiner Frau ruhig die Hand küſſen“ lachte der Amerikaner.„So viel wiſſen wir Das Rennen nach einer aussichtslosen Erbschaft Die ſagenhaften Reinhardt⸗Millſonen Es iſt alles Bluff— Auch für dieſe Erbſchaft fehlt jedes rechlskräflige HBeweisſtück Darmſtadt, 22. 4. Das Heſſiſche Landeskrimi⸗ nalamt teilt mit: Am 4. 5. 1778 iſt in Agra in Britiſch⸗Indien der Abenteurer General Som⸗ bre oder Sumru, Fürſt von Sardhana, geſtor⸗ ben, der auf dem tchriſtlichen Friedhof von Agra begraben liegt und ein Denkmal erhielt, welches auch heute noch zu den ſchönſten Sehenswürdig⸗ keiten zählt. Nach den Ueberlieferungen handelt es ſich hier um einen deſertierten franzöſiſchen Soldaten deutſcher Abſtammung namens Wal⸗ ter Reinhardt. Er leiſtete dem Schah Aluma ſehr große Dienſte, dem er auch bis zu ſeinem Tode treu blieb. Als Belohnung hierfür wurde dem General Walter Reinhard⸗-Sombre ein Stück Land vermacht. In Indien war er ver⸗ heiratet und ſeine Frau überlebte ihn 58 Jahre. Sie ſtarb im Jahre 1836. Nach ihrem Tode hat die engliſch-indiſche Regierung das Land an— nektiert mit der Begründung, daß das Land ein lebenslängliches und nicht ein vererbliches ge⸗ weſen ſei. Der uneheliche Sohn Reinhardts ſtarb im Jahre 180m, angeblich kinderlos. Die Witwe des Generals verehelichte ſich ſpäter mit Georg Alexander David Dyce. Aus dieſer Ehe waren ein Sohn und mehrere Töchter entſproſ— ſen. Am 16. 12. 1830 ſetzte ſie ihren Sohn zum Haupterben ein, wovon ſie die engliſch-indiſche Regierung unterrichtete, die ihr aber ganz un⸗ umwunden das Rechi beſtritt, den Landesbezirk zu vererben, weil die engliſch-indiſche Regie⸗ rung ſich auf einen im Auguſt 1805 zwiſchen ihr und dem Generalgouverneur geſchloſſenen Vertrag ſtützte, der ihr eine lebenslängliche Nutznießung zuſicherte. Nach einem Expoſe eng⸗ liſcher Anwälte vom Juni 1928 fehlt jegliches Dokument, aus dem ein vererbliches Beſitzrecht des Generals Neinhardt nachgewieſen werden könne. Irgendwelche Unterlagen dafür, daß der General Reinhardt das Land zu freiem Eigen⸗ tum erworben habe, ſeien nicht vorhanden. Auch haben die Nachforſchungen der deutſchen Behörden im In- und Auslande, insbeſondere die der Reichsſtelle für Nachlaß und Nachfor⸗ ſchungen im Auslande, zu keinem Ergebnis ge— führt. Mithin ſind alle Anſprüche und Verſuche von deutſcher Seite ein Erbrecht auf einen Reinhardtſchen Nachlaß geltend zu machen, als gänzlich ausſichtslos zu bezeichnen, zumal mit einer amtlichen Unterſtützung nicht gerechnet werden kann. Die Erbintereſſenten, die anſchei⸗ nend über das ganze Reich verbreitet ſind, wer⸗ den daher von Leuten gewarnt, die mit der ausſichtsloſen Erbſchaftsverfolgung perſönliche Geſchäfte machen und im Trüben fiſchen wollen. Aus dem Reſch des Mannes im grünen Nock Die Schwarzſau als Jäger Vom Schwarzwild in Heſſen. Zu Anfang April d. J. ereignete ſich in der ſehr waldreichen Umgebung der Kreisſtadt Büdingen(Provinz Oberheſſen) ein außerge— wöhnlicher Vorfall. Ein junger Mann befand ſich abends im Wald auf dem Heimweg nach Büdingen. Da wechſelte ein ſtarkes Schwarz. Weg. Der Jüngling hemmten, den Schritt, um den ſeltenen Anblick in Ruhe zu genießen. Aber auch die Sau hatte ihn er- äugt und nahm den Störenfried ſofort an. wild über den Der flüchtete dreuz und quer durchs Holz und konnte ſich nur mit Mühe im letzten Augen— blick vor dem unangenehmen Zuſammenſtoß durch das Erklettern eines Baumes retten. Er hoffte nun, daß ſich ſein ſchwarzer Verfolger wieder in des Waldes düſtere Gründe zurück— ziehen würde. Aber dieſe Hoffnung erwies ſich als trügeriſch, denn trotz dem Einbruch der Nacht verließ der Belagerer keinen Augen— blick den Baumſtamm, tat ſich vielmehr am Fuß desſelben nieder und blieb die ganze lange Nacht hier. Der junge Mann befeſtigte ſeinen Körper nach Möglichkeit an den Aeſten und verbrachte in dieſer unangenehmen Situa— tion die kühle Nacht. Auch bei Tagesanbruch zog ſich die Sau nicht zurück. Die Hilferufe des Belagerten wurden jetzt aber von einer Rotte Waldarbeiter vernommen, die gerade nach ihrer Arbeitsſtätte marſchierte. Das Anrücken dieſer ſtreitbaren, mit Aexten ausgerüſteten Männer ſchien dem Schwarzkittel doch nicht zu behagen, von europäiſchen Tricks, daß Sie deswegen keinen Kinnhaken wegen ungebühr— lichen Betragens gegen eine Lady zu befürch— ten brauchen!— Marion, dies iſt Herr Hardt, unſer neuer Hausgenoſſe, von dem ich dir ſchrieb.“ Die junge Frau nickte Hardt mit unbefan⸗ gener Liebenswürdigkeit zu: „Willkommen in Roſehill, Miſter Hardt! Hoffentlich werden Sie ſich bald at home bei uns fühlen!“ Sie ſprach gut deutſch, mit ſtarkem, ameri⸗ kaniſchem Akzent. was dem Deutſchen unge⸗ mein reizvoll ſchien. Sein Künſtlerauge wei⸗ dete ſich entzückt an der Regelmäßigkeit der feinen Züge, der Biegſamkeit des ſchlanken Körpers. Nur die Stimme fiel ſeinem Ohr auf die Nerven, die hell, und ein wenig naſal, ſich bei lebhafterem Sprechen leicht zu greller Schärfe erhob. Noſemaries Stimme fiel ihm ein, die ihn ſtets an den warmen, weichen Geſangston alt⸗ italieniſcher Geigen erinnerte. Was mochte ſie in dieſer Stunde ſeiner Ankunft im fernen Lande gerade treiben? Nach kurzer Unterhaltung bat Hardt, ſein Zimmer aufſuchen zu dürfen. Er fühlte des Hausherrn Sehnſucht nach Alleinſein mit ſet⸗ ner jungen Frau. Ein Verlangen, das dieſe jedoch nicht zu teilen ſchien, denn es dauerte noch geraume Weile, ehe ſie ihn mit einem lächelnden Zunicken entließ. Lange ſtand Helmut Hardt dann auf dem Balkon ſeines Zimmers und ſah gedankenver⸗ ſunken in das ſchöne Land hinaus, das nun ſeine Heimat geworden, über dem ſich der gleiche, tiefblaue Himmel wölbte. unter deſſen Zelt er die Geliebte zum erſten Male geküßt. f er umkreiſte noch mehrmals den Baum, nahm aber dann eine nahe Dickung an. Die Befreier ö mußten den bedauernswerten Jüngling vom Baum herunterholen. Seine Glieder waren vollſtändig erſtarrt und bewegungsunfähig. Er wurde von den Waldarbeitern in ſeine Woh— nung nach Büdingen getragen. U * Verurteilung von Wildererbanden Der Maurer Lorenz Schnitzler von Kottern⸗ Neudorf, der Maurer Johann Knittel von Markt⸗Oberdorf, der Mechaniker Erwin Keller von Offenburg und der Bauarbeiter Joſeph Waldner von Stöttwang, berüchtigte Wilderer, machten ſchon ſeit langer Zeit die Wälder in Kemptens Umgebung unſicher. Sie jagten im Kemptener Wald bei Betzigau u. im Schreier— Wald bei Durach und erlegten in der Zeit von Oktober 1931 bis Februar 1932 acht Reh⸗ geißen und einen Bock, obwohl ſie wußten, daß um dieſe Zeit Schonzeit war. Das Gewehr zu ihren Wilddiebereien wollen ſie in der Iller gefunden haben, wo angeblich eine poli— tiſche Partei verſchiedene Gewehr verſteckt habe. Einer der Angeklagten änderte das Ge— wehr ſo um, daß es bequem in einen Ruckſack geſteckt werden konnte. Die Patronen feilten ſie zu Dumdumgeſchoſſen, damit das Wild raſch verendete. Das Wildbret aßen ſie gemein- ſam. Das Amtsgericht Kempten verurteilte die beiden Hauptſchuldigen Schnitzler und Knittel zu je ſechs Monaten Gefängnis abzüglich 60 Hinter ihm im Zimmer packte ein junger Diener mit pfiffſigem Bubengeſicht den ange⸗ kommenen Koffer aus, räumte ein, hing auf. Im nebenanliegenden Badezimmer rauſchte Waſſer in die Wanne. Hardt dehnte wohlig die Arme, lachte den jungen Kerl in ſeiner protzigen, mit Silber⸗ treſſen überladenen Livree an, was dieſer lu⸗ ſtig erwiderte, offenbar zu einem Schwätzchen geneigt. Schade, daß Helmuts Engliſch noch zu mangelhaft dazu war. Ein paar zögernde Sätze, ſchnelle, nur halb verſtändliche Antwor⸗ ten, dann verließ der Diener das Zimmer, das, wie Hardt bei ſich feſtſtellte, an Luxus und Stilloſigkeit den unteren Räumen nichts nach⸗ gab. Beim Lunch lernte Hardt die beiden Töch⸗ ter ſeines Chefs aus erſter Ehe kennen; friſche, etwas derbe Mädchen, Anfang der Zwanzig, die ebenfalls fließend deutſch ſprachen. Sie ſchienen ſehr erfreut über den neuen Hausge⸗ noſſen, beſtürmten ihn ſogleich mitx Fragen: „Können Sie Tennis ſpielen. Hockey, Golf? Tanzen Sie gern? Schwimmen Sie auch lieber in offener See als in einem Pool?“ Was Hardt lächelnd bejahen konnte— bis auf Golf. „Oh, wir haben feine Links! Sie werden es ſchnell lernen. Die Deutſchen ſind in den letzten Jahren feine Sportsleute geworden. Und den„Zepp' haben wir auch geſehen; er flog gerade über unſer Haus. Nicht wahr, Dad?“ 0 „Reiten Sie auch, Miſter Hardt?“ klang die helle Stimme der fungen Frau dazwiſchen, de⸗ ren nußbraune Augen ſeinen Blick über den Tiſch geſucht.„Ja? Und auch ſo gern? Das iſt famos! Da habe ich vielleicht ab und zu Tage Unterſuchungshaft; Keller wurde zu vier Monaten, abzüglich 50 Tage Unterſuchungs⸗ haft, Waldner zu zwei Monaten Gefängnis verſtrteilt. *. Im Revier des Rittergutes Malkwitz(Land⸗ kreis Breslau) wurde ſeit langer Zeit ge⸗ wildert, ohne daß es gelang, einen der Wil⸗ derer zu ſtellen.— Mit Hilfe eines Privat⸗ detektivs, von Beruf Förſter, der angeblich als Volontär in einer benachbarten Zuckerfabrik beſchäftigt wurde, konnten ſchließlich zwölf Perſonen wegen gemeinſchaftlicher u. gewerbs⸗ mäßiger Wilddieberei zur Anzeige gebracht u. Anklage gegen ſie erhoben werden, nachdem bei Hausſuchungen insgeſamt vier Gewehre, eine Piſtole, Munition und Drahtſchlingen be⸗ ſchlagnahmt worden waren. Jetzt hatten ſich dieſe zwölf(ſämtlich Arbeiter aus dem Land⸗ kreis Breslau) vor dem Breslauer Schöffen⸗ gericht zu verantworten. Es wurden verurteilt: die Arbeiter Richard und Fritz Schauermann (Brüder) und Karl Soporowſfki je zu drei Monaten, Ernſt Kuller zu 14 Tagen Gefängnis. Fünf Angeklagte erhielten leider nur Geld⸗ ſtrafen in Höhe von 10 bis 50 RM, und drei Angeklagte mußten mangels Beweiſen freige— ſprochen werden. Der Zufall als Jäger Auch im vergangenen Jahre wurde ich von einem Jagdfreund auf den roten Bock einge⸗ laden. Im Revier wenig Wald, meiſtens Feld. Deshalb im Monat Juni die Ausſichten auf Erfolg wegen des hohen Getreides recht be— ſcheiden. Nur zwei Tage ſtanden mir zur Verfügung, und der Zufall mußte helfen, wenn es klappen ſollte. Und er half! Auf einem Ge⸗ menſtück erkante ich durchs Glas 4 Stück Reh⸗ wild, wovon das eine daſtand, ohne zu äſen. Näher herangekommen, ſtellte ich feſt, daß das nicht äſende Stück der Bock war, von dem mir unter anderem mein Freund erzählt und den er ſeit drei Wochen vergebens geſucht hatte. Er war ihm kurz vor Anfang der Bockjagd dadurch aufgefallen, daß ſein Gehörn noch völlig im Baſt und ſeine Decke nicht verfärbt war. Als ich mich nun auf etwa 120 Schritt herangepirſcht hatte, konnte ich dieſen Bock ſofort als den geſchilderten anſprechen. Ja, ich ſah außerdem, daß der Bock im Wildbret geradezu jämmerlich war und im Hinblick auf das Baſtgehörn und die vollkommen unver— färbte Decke unbedingt krank ſein mußte. Er ſollte bald erlöſt werden, und als ich mich zum Schuß fertigmachte, erſchienen ungefähr 30 Schritt nach rechts die gleich zu Anfang geſe— henen, mir dann aber durch eine Bodenwelle verdeckt geweſenen reſtlichen drei Rehe. Es war ein Spießbock, eine Ricke und ein ganz kapitaler Bock. Breit ausgelegtes knuffiges Gehörn und außerordentlich ſtark im Wildbret. Er machte den Eindruck eines alten, zurückgeſetzten Bockes. Natürlich war es verlockend, ihn aufs Korn zu nehmen. Der Kranke aber mußte unbedingt weg, und es galt kein langes Beſinnen. Der Gute verſchwand auch bald wieder hin⸗ ter der Bodenhöhe, und ich konnte mich nun endgültig dem Kranken zuwenden. Ich betrach— tete ihn nochmals im Glas und wartete darauf, daf er ſich breit ſtellte. Den Gefallen tat er mir aber erſt nach wenigen Minuten, u. nun war es um ihn geſchehen. Der Mannlicher legte ihn im Feuer um. Von den übrigen Rehen war wäh⸗ rend des Wartens nichts mehr zu ſehen. Sie. konnten nach dem Schuß jenſeits des Hüge abgeſprungen ſein, was ſich von meinem Platz aus nicht feſtſtellen ließ. Nachdem mein Tabal einen Begleiter auf meinen Ritten— wenn Sie wollen?“ Süße Augen hatte die kleine Frau, wenn ſie einem ſo entzückt kokett und dabei ſchelmiſch wie ein Kind anblinzelte. Hardt verneigte ſich. „Mit tauſend Freuden, wenn Ihr Herr Ge⸗ mahl es geſtattet und meine Pflichten mir Zeit dazu laſſen! Noch bin ich nicht ganz informiert über die Arbeitseinteilung!“ „Oh!“— ein trillerndes Lachen, weiße Zähne ſchimmerten zwiſchen ſehr roten Lippen —,„mein Mann will immer, was ich will! Nicht wahr?“ ſagte ſie, den verliebt Betrach⸗ tenden anſtrahlend, der ſchmunzelnd ſeinen un⸗ geſetzlich erworbenen Rheinwein austrank. „Es nützt mir nicht viel, wenn ich ihr was abſchlage“, ſagte er in gemachter halblauter Vertraulichkeit zu Hardt hinüber,„in fünf Minuten hat ſie mir's doch abgebettelt, der kleine Racker. Aber ich freue mich, wenn Sie mit meiner Frau ausreiten wollen. Es iſt lang⸗ weilig für ſie, ſich immer nur mit dem Reit⸗ knecht herumzutreiben. Meine Mädels haben anderen Sport lieber und ich keine Zeit.“ „Wie immer“, ſchloß die kleine Frau, und machte ein Schmollmäulchen. Was ihr, wie beide Männer insgeheim fanden, wiederum reizend ſtand. Sobald Frau Marion ſich in die Unterhal⸗ tung gemiſcht, waren beide Töchter verſtummt Hardt hatte das Empfinden, als ſeien ſie der jungen Stiefmutter nicht allzu herzlich geſinnt, die ihre beſcheideneren Reize ſo ſehr in den Schatten ſtellte. Fortſetzung folgt. gaufgeraucht war, ging ich zu dem erlegten Bock. Er lag verendet da und genau vier Schritt hinter ihm der kapitale Bock, gleichfalls ver⸗ endet. Nachdem er mir aus den Augen gekom⸗ men war, iſt er ſicherlich hinter der Boden⸗ erhöhung zu der Stelle gewechſelt, wo oben der kranke Bock ſtand. Dieſen traf die Kugel tief am Halsanſatz und hat dann dem hinter ihm und etwas niedriger ſtehenden Bock hinter der letzten Rippe hoch gefaßt, was ihn gleichfalls im Schuß umwarf. Ganz wohl war mir nicht. Die Prüfung des Kiefers von dem Kapitalen beruhigte mich. Er war mindeſtens 9 bis 10 Jahre alt und ſomit wenigſtens kein Zukunfts⸗ bock. Der andere war mehr als abſchußreif. Die Zähne waren ſo locker, daß ſchon einige aus⸗ gefallen waren. Daher auch das Ausſehen und das unfertige Gehörn. Beide Böcke brach ich mun auf und wanderte etwa 2 Kilometer mit dem ſchweren Ruckſack nach Hauſe, wo ſich der Jagdherr mit mir darüber freute, daß die Kugel beide Böcke im Feuer umlegte und eine Nachſuche unnötig war. A. Donath, Stettin, in„Der Deutſche Jäger“. der Frühjahrs⸗Speiſezeltel Wenn die Hausfrau im Frühjahr von den Einkäufen heimkehrt, dann ſollten in ihrer Markttaſche nicht die erſten Lenzboten fehlen in Geſtalt von friſchen Gemüſen und Salaten. Auch die minderbemittelte Bevölkerung, die ſich ſchwer entſchließen kann,„nur für Grünzeug“ Geld auszugeben, ſollte auf die Bereicherung des Speiſezettels nicht verzichten, wenn ſie Gelegenheit hat, aus der Stadt herauszu— kommen und an Wegrainen, in Bächlein und auf Feldern allerhand billige, ſchmackhafte und ſo geſunde Dinge zu ſammeln, wie die erſten Triebe des Löwenzahn, der Salat und feines Gemüſe gibt, ferner Kreſſe und Feldſalat. Die erſten Triebe der Brenneſſel können als Spinat— erſatz Verwendung finden, die des Hopfens (Copfenſpargel) als Salat. Wer ein kleines Gärtchen ſein eigen nennt oder es in Pacht hat, wird nicht verfehlen, auch Frühgemüſe, Nedieschen, Lauch und ähnliches rechtzeitig zu bauen und damit ſeine Tafel bereichern. Der Markt bietet allerlei grüne Kräuter als Zutaten für eine„Frühjahrsſuppe“; bald kom⸗ men Spinat, dann Salate aller Art, Radies— chen und Rettiche zum Verkauf. Der Spargel folgt nach und für die Hausfrau iſt die ſchlim⸗ me Zeit der Frage:„Was'oche ich nur heute?“ dann zu Ende. Wir haben ja alle nach den düſteren Winter— tagen, wo uns die Sonne ſo fehlte, eine Sehn— ſucht nach friſchem Gemüſe. Schon im Mittel- alter, als man noch nicht wußte, daß das Blatt- grün der Pflanzen dem Blutfarbſtoff des Men⸗ ſchen ſo verwandt und deshalb für die Er— nährung ſo wichtig iſt, hat man„Frühjahrs⸗ kuren“ diätetiſcher Art gemacht. Die Faſtenzeit der Kirche mit dem Fleiſchverbot wies die Menſchen auf den Genuß von friſchen Ge— müſen hin und hatte damit auch eine hygieni— ſche Bedeutung. Jetzt wiſſen wir genau, daß die Vitamine gerade in der Koſt der letzten Wintermonate am meiſten fehlen, in einer Zeit, in der unſer Organismus durch Umbau der Körperzellen beſonders beanſprucht iſt. Darum ſind wir auch zu Beginn des Frühjahrs ſo müde und ſo ab⸗ geſpannt. Wenn wir nun in dieſer Zeit unſern Speiſezettel dahingehend berichtigen, daß wir viel friſches Gemüſe, viel grüne Salate zu uns nehmen, dann kommen wir beſtimmt beſſer über dieſe kritiſche Zeit hinweg. Abſchluß der ſüddeutſchen Endſpiele Die drei Spiele des 24. April ſollen die Entſchei— dungen bringen. ö Mit drei Nachzüglern ſchließen am 24. April die Süddeutſchen Fußballendſpiele der Saiſor 1981—32 ab. 112 Endſpiele ſind insgeſamt ir den beiden Abteilungen durchzuführen und erſt die drei letzten ſollen die Entſcheidungen bringen, das iſt eigentlich eine vielſagende Feſtſtellung. Sie ſpricht von der Ausgeglichenheit der Mannſchaften und Kämpfe, ſie ſpricht von einer harten Konkur⸗ renz, ſie läßt aber auch durchblicken, daß es man che Ueberraſchungen und häufig auch weſentliche FJormſchwankungen gab. Dabei iſt es nicht einmal völlig gewiß, ob nun die drei Spiele am 24. April wirklich die letzten Klärungen bringen werden. Die Spiele des Tages: 1 Abteilung Nordweſt: (nlracht Frankfurt— Fͤ. Pirmaſens Abteilung Südoſt: 1. FC. Pforzheim— Bayern München Spogg. Fürth— FV. 04 Raſtatt. . In der Nordweſtabteilung liegt zur Zeit die Eintracht mil einem Punkt hinter dem führenden JSV. Frankfurt, der aber ſeine Spiele bereits ab⸗ geſchloſſen hat. Wenn alſo die Eintracht am Sonn⸗ tag Pirmaſens ſchlägt, ſo iſt ſie doch Meiſter und 15 FSV. Frankfurt nimmt als Abteilungs⸗Zwei⸗ 99 an den Ausſcheidungsſpielen zur Ermittlung 1 Süddeutſchen Dritten teil. Verliert aber die Eintracht, ſo iſt... Hauch dann der FSV. Frank⸗ 11 noch nicht Abteilungsmeiſter, die Eintracht ann dann vielmehr eine Wiederholung des 0:0 bieles in Saarbrücken beantragen, weil ſie da⸗ mals Repräſentative für die Süddeutſche Mann⸗ ſchaft abſtellte. Wir glauben aber nicht, daß es oweit kommen wird, wir rechnen vielmehr mit emem ſicheren Siege der Eintracht über den Fe. irmaſens und ſomit auch mit einer einfachen Klärung der Angelegenheit. In der Abteilung Südoſt liegen Bayern Mün⸗ chen mit 20:6 Punkten zwar punktgleich an der Tabellenſpitze mit dem FC. Nürnberg der aber mit 20.8 Punkten rangiert. Die Bayern haben alſo noch ein Spiel und zwar in Pforzheim auszutra⸗ gen. Gelingt es den Münchenern in Pforzheim auch noch einen Punkt zu erobern, dann haben ſie den Abteilungsſieg ſicher und der„Club“ bleibt Zweiter. Es wird aber den Bayern nicht leicht fallen, ſich in Pforzheim den ſo wertvollen einen Punkt zu holen, es iſt vielmehr mit der Möglichkeit zu rech⸗ nen, daß Pforzheim die Münchener ſchlägt und daß erſt ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen Bayern und dem Club über die Verteilung der Plätze be— ſtimmen kann. Dieſe Möglichkeit wäre aber für die Vereine und den Verbandsfußballausſchuß ein bö⸗ ſer Schrecken, denn es würde kaum möglich ſein, den ſüddeutſchen Dritten rechtzeitig vor dem plan— mäßigen Beginn der DFB-Meiſterſchaft(8. Mai) zu ermitteln. 16 wollen Meiſter werden Am 8. Mai beginnen die Endſpiele um die Deut⸗ ſche Fußball⸗Meiſterſchaft.— Der Aufmarſch der Titelbewerber. In zwei Wochen ſollen die Schlußſpiele um die Meiſterſchaft des Deutſchen Fußball-Bundes be— ginnen. Es handelt ſich hier um einen Wettbe— werb, der bei uns immer noch der populärſte unter allen Meiſterſchaftskonkurrenzen iſt, der immer noch gewaltige Maſſen an ſich zieht. Er verdient allerdings dieſes Intereſſe cuch, denn es gibt kaum einen anderen ſportlichen Wettbewerb, der auf die Dauer mitreißender wäre. Seit Monaten werden bereits in den Unter⸗ verbänden des DFB. die Qualifikationsſpiele für die Teilnahme an der„Deutſchen“ geführt. 16 Mannſchaften ſind zur Vorrunde zugelaſſen, Süd— und Weſtdeutcchland ſtellen je 3, die übrigen Ver— bände je 2 Mannſchaften. Kurz vor Beginn der Df B.⸗Meiſterſchaften ſtehen jedoch von den„Sech— zehn“ erſt einige wenige Vertreter der Verbände feſt. Es geht wieder wie in jedem Jahr: die mei— ſten Verbände werden mit der Ermittelung ihrer Vertreter nicht rechtzeitig fertig oder aber doch erſt ſo kurz vor Toresſchluß. daß die Mannſchaften abgehetzt und überſpielt in die entſcheidenden End— ſpiele eintreten. Das gilt insbeſondere für die ſüddeutſchen Vertreter, die darüber hinaus auch noch das Handicap mit ſich bringen, daß ſie eine weit ſchwerere und längere Vorprüfung vor ſich haben als die Clubs der anderen Verbände. Die Situation in den Verbänden. Von den ſechzehn Bewerbern für die„Deut— ſche“ ſind zurzeit erſt ſechs ermittelt, und zwar: Beuthen 09(Südoſtdeutſcher Meiſter), Breslauer klar ſieht, welche Mannſchaften SC. 08(Südoſtdeutſcher Zweiter), Chemnitzer r 3 12 U „ 1 1 1 1 8, 5 2 2 FFF 2 2— 2— 5 N. 2 7 N N W Poligei⸗SV.(Mitteld. Meiſter), Tennis⸗Boruſſia Berlin, Minerva Berlin(Brandenburgs Vertre⸗ ter) und Boruſſia Fulda(Weſtd. Vertreter). Auf die übrigen zehn Kandidaten wird man noch etwas warten müſſen. Immerhin iſt aber die Situation doch ſchon ſo weit geklärt, daß man wenigſtens einigermaßen für die übrigen zehn Plätze in Frage kommen. Süddeutſchland. Hier kommen für die drei Plätze noch fünf Mannſchaften in Frage: Eintracht Frankfurt, Bayern München, 1. FC. Nürnberg, FSpV. Frank⸗ furt und Stuttgarter Kickers. Norddeutſchland. Es ſteht heute ſchon außer Zweifel, daß der Norden wieder den Hamburger SV. und Holſtein Kiel entſenden wird. Weſtdeutſchland: Ein„Außenſeiter“, Boruſſic Fulda, hat ſich bereits für die DF BB.⸗Meiſterſchaft qualifiziert. Die beiden anderen weſtdeutſchen Bewerber ſind unter dieſen pier Mannſchaften zu ſuchen: Schalke 04, Meidericher Sp., VfL. Benrath und gtheydter Spielverein. Mitteldeutſchland: Dere Chemnitzer Pol.-SV. iſt mitteldeutſcher Meiſter und damit auch erſter Vertreter ſeines Verbandes geworden. Um den zweiten Platz kämp— fen im Pokalendſpiel noch Dresdener SC. und Wacker Halle. Baltenverband: Die Baltenvertreter haben bei der Deulſczen Meiſterſchaft immer noch eine untergeordnete Rolle geſpielt, es kommt alſo auch nicht darauf an, ob Viktoria Stolp und VfB. Königsberg oder SC. Danzig und Hindenburg Allenſtein in die Endſpiele fommen. Acht kommen nicht wieder. Von den vorjährigen 16 Meiſterſchaftskandida— ten ſind acht in dieſem Jahre von vornherein bei den Qualifikationsſpielen ihres Verbandes aus⸗ geſchaltet worden: Spᷣgg. Fürth, Hertha-BSC., Fortuna Düſſeldorf, SpVgg. Leipzig, München 1860, VfB. Liegnitz, Pruſſia-Samland, Königs⸗ berg und VfB. Bielefeld. Das Schickſal,„nicht dabei zu ſein“, droht aber auch noch einigen an— deren Endſpielteilnehmern aus dem Vorjahre und zwar in erſter Linie dem Dresdener SC., dem Meidericher SpV. und dem VfB. Königsberg. Es kann alſo der Fall eintreten, daß elf neue Namen für die DFB. ⸗Meiſterſchaft auftauchen. Ganz neu ſind allerdings die melden davon nicht, denn etlichen iſt man ſchon in früheren Jahren bei der DFB.⸗Endrunde begegnet. 0 2 h N 9 W 33 bander⸗Tusstelung der Ut a. in mannheim u. 1-1.0. 042 Von Hamburg nach Mann- heim über Afrika. Von Dr. Thoering, Berlin. Der Wanderer oder der Sportler, der am Lagerfeuer ſeine Konſerve verzehrt, macht ſich ſicherlich nicht viel Gedanken über ihre Her⸗ ſtellung. Sie ſchmeckt ihm, das genügt. Dazu aber, daß ſie ſchmeckt und möglichſt lange ſchmackhaft bleibt, bedarf es ſo mancher Mühe und Prüfung.— In Verbindung mit ihrer alljährlichen Wanderausſtellung veranſtaltet die Deutſche Landwirtſchafts-Geſellſchaft eine ſolche Dauerwarenprüfung in Formeines Wett⸗ bewerbes, zu dem das Reich und die Länder Ehrenpreiſe ſtiften. Fleiſchwaren, Gemüſe⸗, Obſt⸗ und Fiſchkonſerven, Molkereiwaren und Weine ſind hieran beteiligt. In einer großen Anzahl ſeemäßig verpackter Kiſten werden die Prüfungsgegenſtände im Januar von Ham— burg aus auf einem Dampfer der Wörmann— Linie rund um Afrika geſchickt. Bei dieſer etwa drei Monate währenden Reiſe müſſen ſie mehr- fach ſtarke Temperaturſchwankungen zwiſchen Kältegraden und tropiſcher Hitze durchmachen. Nach ihrer Rückkehr werden die Waren geprüft, ob und wie ſie die Strapazen überſtanden haben. Die Prüfung geſchieht durch Geruchs- und Geſchmacksproben ſowie durch Beur— teilung des Ausſehens. Dabei werden die Reiſeproben mit gleichartigen Proben, die in⸗ zwiſchen bei der DLG. in Berlin im Keller gelagert haben, verglichen. Bei den Weinen — vielfach Spitzengewächſen— erlebt man nicht ſelten, daß die Reiſeprobe im Vergleich mit der Kellerprobe an Geſchmack gewonnen hat. Die Preisgerichte ſetzen ſich zuſammen aus Sachverſtändigen der Nahrungsmittelchemie, aus Erzeugern ſowie Verbrauchern, z. B. Marineintendanten, Kapitänen von Schiffs⸗ linien uſw. Nach Beendigung des Richtens gehen die Proben nach Mannheim auf die Ausſtellung(31, Mai bis 5. Juni 1932). In kunſtvollem Aufbau kann man hier Hunderte von Dauerwürſten ſehen, die in allen möglichen Verpackungen, wie z. B. Jelamaſſe, Oſtrüpa⸗ maſſe, Häckſel und Torf, gereiſt ſind. Daneben findet man eine große Anzahl von Büchſen⸗ ſchinken aller Größen, Büchſenzungen, Konſervengerichte, die allen Geſchmacksarten Rechnung tragen, vom Königsberger Fleck bis zum Huhn mit Reis, Butter- wie Molkerei⸗ waren in tropenmäßiger Verpackung, ſowie eine große Anzahl von Weinen und Sekten. Alle dieſe Proben ſollen die Kaufluſt der be⸗ teiligten Kreiſe reizen und den Markt für die Landwirtſchaft verbeſſern helfen. In ihrer Güte legen ſie Zeugnis ab für den Wert ziel⸗ bewußter deutſcher Arbeit. Kurze Nachrichten. Der Vorverkauf von Eintrittskarten für die landwirtſchaftlichen Vereine für die Mannheimer Wanderausſtel⸗ lung(31. Mai bis 5. Juni 1932) hat bei den zuſtändigen Landwirtſchaftskammern und landwirtſchaftlichen Körperſchaften begonnen. Die Mitglieder der landwirtſchaftlichen Vereine, der Vereine ehemaliger Landwirtſchaftsſchüler, Kleintierzuchtvereine, ländlichen Hausfrauen— vereine und anderer zweckverwandter Vereine ſollten, um ſich die Eintrittspreisermäßigung für die vier letzten Ausſtellungstage(2. bis 5. Juni) zu ſichern, ſich umgehend mit der zu— ſtändigen Kammer in Verbindung ſetzen. Tagesfragen der Düngung. Die deutſchen Düngerinduſtrien haben auf der Mannheimer Wanderausſtellung(31. Mai bis 5. Juni 1932) in der bereits in den letzten Jahren bewährten Weiſe eine einfach, aber zweckmäßig gebaute Ausſtellungshalle errichtet. Die Anwendung der Volldüngung mit Handelsdüngern wird unter beſonderer Berückſichtigung der augen- blicklichen Wirtſchaftslage von den verſchieden— ſten Standpunkten aus beleuchtet. Wenn heute mit Recht auf allen Gebieten größte Sparſam— keit gepredigt wird, ſo würde ein Sparen am Düngerſack wegen des dadurch bewirkten ver— heerenden Rückganges der Erträge grundver— kehrt ſein. Niedrige Ernten ſind immer teure Ernten; eine zweckmäßige Anwendung der Handelsdünger erhöht die Erträge und ver— billigt die Erzeugungskoſten, ſtellt alſo in Wirklichkeit eine zweckmäßige Sparſamkeit dar und iſt zudem bei der durch Deviſenknappheit behinderten Lebensmitteleinfuhr auch von hoher nationaler Bedeutung. Eierwettbewerb. Zu den Veranſtaltungen der Mannheimer Wanderausſtellung(31. Mai bis 5. Juni 1932), die den Beſtrebungen auf dem Gebiete der Qualitätsveredelung dienen, gehört der ſeit einer Reihe von Jahren be⸗ ſtehende Eierwettbewerb. Die Beteiligung wächſt von Jahr zu Jahr, und auch die Er⸗ kenntnis der Anforderungen, die das Preis— gericht ſtellt, breitet ſich immer mehr aus. So iſt denn auch auf der Mannheimer Wander⸗ ausſtellung, für die die Anmeldefriſt dieſes Wettſtreits noch bis zum 30. April läuft, eine weitere Klärung auf dieſem wichtigen Abſatzgebiete zu erwarten. Straßenbahnbauten am Ausſtellungsgelände. Der Bau der 243 Meter langen Straßenbahn⸗ ſchleife, die für die Mannheimer Wander⸗ ausſtellung(31. Mai bis 5. Juni 1932) er⸗ forderlich wird, hat eingeſetzt und wird vier Wochen lang eine größere Anzahl Angeſtellte der Straßenbahn und andere Arbeiter beſchäf⸗ tigen. Ebenſo wurde der befeſtigte Bahnſteig an der Kronprinzenſtraße für die Ausſtellungs⸗ gäſte in Angriff genommen. Mit der neuen Schleife und dem Bahnſteig hofft man auch den ſtärkſten Andrang zu bewältigen. Meister Ndebar ist wieder da! 0 eee 2 Das Neſt auf dem hohen Giebel. In allen Teilen Deutſchlands iſt jetzt der Storch wieder von ſeiner langen Reiſe zu— rückgekehrt und hat ſein Neſt hoch oben auf dem Kirchturm oder dem Hausgiebel bezo⸗ gen und Alt und Jung freuen ſich über das bunte Bild, das das ſchwarzweiße Gefieder und der rote Schnabel des großen Vogels da oben auf dem grauen Gemäuer, bieten. Jugend Jugend iſt nicht an die Jahre gekettet, Nicht zwiſchen ſchwellende Lippen gebettet; Jung ſein heißt jagen und fertig zum Sprung ſein, Wachſen und Werden, nicht faulender Dung ſein. Allen, die Jäger des Lebens waren, Blüht noch die Jugend in bleichenden Haaren Alt ſein heißt weiſe ſich dünken und kalt ſein, Hilflos von freſſender Ichſucht umkrallt ſein. Karl Berner. Humor ſich bitten und ſagte„Herr Meyer, trotz der Kriſe hat ſich durch Ihren Fleiß das Geſchäſt im letzten Jahr nicht verſchlechtert. Als An— erkennung für Sie habe ich hier einen Scheck auf tauſend Mark ausgeſtellt. Nehmen Sie ihn hin. Wenn Sie am Ende des nächſten Jahres wie— der ein ſo gutes Geſchäft erzielen, werde ich den Scheck unterſchreiben“. *** Der Vater zählte ſeinem Söhnchen ſtolz und Selbſtbewußt alle Heldentaten auf, die er in dem großen Kriege vollbracht hatte. Als er ge— endet hatte, ſchaute ihn der kleine Junge groß an und fragte:„Aber, Papa, wozu haben ſie denn noch alle anderen Soldaten gebraucht?“ Sprache, ſchön und wunderbar, Ach, wie klingeſt du ſo klar! Will noch tiefer mich vertiefen In den Reichtum, in die Pracht, Iſt mir's doch, als ob mich riefen Väter aus des Grabes Nacht. (Max von Schenkendorf). Irühlings⸗Jauber Erquickende Frühlingsdüfte ſchließen die Seele auf, Es heilet manche Klüfte der Frühlingsſonne Lauf. Vergeſſe des Alltags Sorgen laß alles gehn ſein' Lauf, ſo ſtehſt du jeden Morgen mit leichtem Herzen auf. Laß brechen Winters Härte laß Freude zu dir herein Dies muß die rechte Fährte zum neuen Leben ſein. Hildegard Greiner, Eich rr... Geſchäftliche Mitteilungen. Jeder unſerer geſchätzten Leſer wird ſich über den der heutigen Auflage beiligenden Tiefdruck⸗Pro⸗ ſpekt gefreut haben. Dieſer Proſpekt, der von der bekannten deutſchen Schuhfabrik Conrad Tack& Cie. A. G. zur Verfügung geſtellt wurde, überraſcht wirklich durch die beſonders hübſche Ausführung. Die Schönheit der Modelle, die ungeheuere Aus⸗ wahl und die wirklich niedrigen Preiſe ſind erſtaun⸗ lich. Die Angebote der Firma Conrad Tack u. Cie. A. G. ermöglichen es jedem, auch bei beſcheidenen Mitteln, ſich den angenehmen Luxus einer guten Fußbekleidung zu leiſten. Jeder kaufe ſich alſo zu Pfingſten ſeine Schuhe in der Tack⸗Verkaufsſtelle: Mannheim S. 1, 7. Breite Straße Bowlen-Plauderei Bowle— für viele ein Hochgenuß. Jedoch für manche das Gegenteil: Bleibt nur weg mit Bowle, die bekommt mir nicht, da bekomme ich immer Kopfſchmerzen. Meine verehrten Herren Gegner: Eine gute Bowle bekommt immer und hinterläßt nie Kopfſchmerzen. Dieſe kom⸗ men nur von einer ſchlechten Bowle, zu der man ungeeignete Dinge gemiſcht und zu der man den allergeringſten Wein genommen hat. Zu einer guten Bowle gehört nur der Grund— ſtoff, guter Wein, Zucker, evtl. eine Flaſche Schaumwein, allenfalls auch eine Flaſche Mine⸗ ralwaſſer. Alle anderen Zuſätze, insbeſondere Spirituoſen, ſind vom Uebel. Die Frühjahrsbowle iſt die Maibowle. Rich⸗ tig zubereitet iſt ſie ein Hochgenuß. Allerdings gerade bei der Maibowle iſt die richtige Zu⸗ bereitung nicht ganz leicht. das Maikraut muß vor allen Dingen gut beleſen ſein. Dann iſt dar⸗ auf zu achten, daß das Kraut nicht zu lange im Wein bleibt. Um dieſes zu vermeiden, wird die Maibowle vielfach in der Weiſe zubereitet, daß man das beleſene Maikraut auf ein Porzellan⸗ ſieb legt(keinesfalls ein Metallſieb) und den Wein langſam ein- bis dreimal über das Kraut laufen läßt. Der zweite Punkt iſt das Zuckern; allerdings iſt das Geſchmacksſache, aber die Bowle darf nie zu ſüß ſein. Zum Zuckern nimmt man kei⸗ nen gemahlenen Zucker, ſondern Stückzucker. Der gemahlene Zucker macht die Bowle trüb, wäh— rend ſie beim Stückzucker hell und klar bleibt, und das iſt ſehr wichtig. Nun die Hauptſache: der Wein. Hier iſt natürlich wieder der Ge— ſchmack maßgebend. Der zieht Moſel vor, der andere Rheinwein uſw. Aber man kann Wein aus jedem Produktionsgebiet nehmen. Wenn er gut und rein iſt, eignet er ſich immer zur Bow— le. So behaupten viele, man könne Pfälzer Wein nicht zu Bowle nehmen. Dieſe Anſicht iſt grundfalſch. Die guten Pfälzer Weine eignen ſich ausgezeichnet zur Bowle und ſind keines— falls zu ſchwer. Nimmt man natürlich 29er Forſter Kirchenſtück, ſo gibt das auch eine ſehr gute Bowle, aber doch nur für geprüfte Zecher, und auch dieſe werden ſie nicht„eimerweiſe“ vertilgen. Wird das Geſagte beachtet, bekommt die Bowle ſicher. Alſo Proſit! * 1 Kleine Heldin des Alltags Eine Verhandlung vor einem Londoner Po— lizeigericht führte kürzlich zur Entdeckung einer kleinen Heldin, deren Namen andernfalls wohl kaum je bekannt geworden wäre. Die erſt ſech— zehnjährige May Gomm hatte ſich wegen Heh— lerei zu verantworten. Ihr um zwei Jahre jüngerer Bruder war nämlich mit einem ſo— genannten„Holländer“ nach Hauſe gekommen, den er angeblich als Belohnung für Holzhacken bekommen, in Wahrheit aber geſtohlen hatte! Dem Richter erzählte nun May von ihrem har— ten Kampf ums Daſein. Vor anderthalb Jah— ren ſtarb die Mutter, die während ihres lan— gen Siechtums von der älteſten, damals erſt 14 Jahre zählenden Tochter, eben May, aufop— fernd gepflegt worden war. Nebenbei hatte das Mädchen noch neun Geſchwiſter zu verſorgen, wofür ihr nur äußerſt geringe Mittel zur Ver— fügung ſtanden. Als nach dem Tode der Mut— ter die jüngſten Kinder vom Vater ins Waiſen— haus geſchickt werden ſollten, widerſetzte May ſich entſchieden, lieber ſchuftete und quälte ſie ſich den ganzen Tag unermüdlich weiter. Sie beaufſichtigte die Jüngſten, bereitete die etwas Größeren für die Schule vor, kochte alle Mahl— zeiten und beſorgte das Haus, das immer ſau⸗ ber ausſehen ſollte. Der Richter hörte ſich den Bericht der kleinen Heldin an und ſprach ſie dann ſelbſtverſtändlich frei. Wenn der Richter Miltageſſen kocht „Was wäre wohl aus uns geworden, wenn der Friedensrichter nicht gerade Mittageſſen gekocht hätte?“ In dieſen Stoßſeufzer brachen kürzlich einige Dutzend ehrſamer Bürger in Schenecady(Neuyork) aus. Der Friedensrich— ter war— zum beſſeren Verſtändnis ſei es gleich geſagt— niemand anders als die ehr— bare Hausmutter Frau Mittie Benedict, die von dem Vertrauen ihrer Mitbürger auf die— ſen Poſten geſetzt worden war. Eines Tages ſtand die würdige Dame gerade am Herd und hatte Bratkartoffeln auf dem Feuer. Da pochte es an die Tür, und herein kamen ein paar Schutzleute und 72 Verhaftete.„Bitte, Frie— densrichter“, meldete der Führer,„wir haben dieſe Leute, beim Glücksſpiel überraſcht“. Frau Benedict war ſichtlich unangenehm berührt. Sie wiſchte raſch die Hände an der Schürze ab, ſtellte ſich vor dem erſten der 72 Sünder auf:„Geſpielt?“—„Jawohl“.—„Zwei Dol⸗ lar Strafe. Gleich zahlen. Der nächſte! Auch geſpielt?“—„Nein, ich bin der Beſitzer der Wirtſchaft“.—„Fünfzig Dollar Strafe. Der nächſte!“ In ein paar Minuten war die Frau Friedensrichter mit allen fertig:„Sonſt noch etwas?“—„Nein“, meldete der befehlsha— bende Schutzmann.„Dann fort mit Euch! Mein Mittageſſen!“ Die Frau Friedensrichter verſchwand wie der Wirbelwind. Das Letzte, was Schutzleute und Sünder von ihr hörten, war ein Seufzer der Erleichterung, der aus der Küche herausklang und von einem leicht brenzligen Geruch begleitet wurde:„Ein Glück! Die Kartoffeln haben eben erſt ange⸗ fangen ſchwarz zu werden“. Bilder der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Ausſtellung. Zeslicht uns in Mafnfeim“ e n a Eich 0 N** ö 7 aN e 85 Wee e ee 4— eee Ein gelöſtes Zollproblem. Einer Meldung des„Robotnik“ zufolge kaufte ein Warſchauer Muſeum für ſeine Sammlung in Aegypten eine Mumie. Als dieſe im Gdinger Hafen ein⸗ traf, ſtanden die Zollbeamten zunächſt vor einem Rätſel. Wie ſollte man dieſe ſeltſame Fracht, über die natürlich in Polens großer Schutzzolliſte kein Sterbenswörtchen ſtand, ver⸗ zollen. Doch polniſche Zollbeamte ſind helle Köpfe. Sie verzollten die Mumie als— Dörr⸗ fiſch. Eine Hochzeil mit ködlichem Ausgang Mainz, 21. 4. Der 25jährige Chauffeur Jakob Leonhard aus Wiesbaden entlieh ſich am 27. September vorigen Jahres in Wies⸗ baden ein Sechsſitzer⸗Perſonenauto und fuhr damit nach Spiesheim zur Hochzeit ſeiner Schweſter. Dort fuhr er das Hochzeitpaar und die Hochzeitsgäſte zur Kirche und nach Alzey zum Potographen. Zwiſchen 4 und 5 Uhr nachmittags machte er mit 7 Hochzeits⸗ gäſten eine Spazierfahrt nach Albig. Anter⸗ wegs geriet der Wagen zu weit nach der lin⸗ ken Straßenſeite. L. warf das Steuerrad plötzlich mit aller Gewalt nach rechts. Der Wagen ſchoß über die Straße hinaus und ſtürzte eine ſteile Böſchung hinab, wobei er ſich überſchlug. Durch den Unfall wurde das im Wagen ſitzende 16jährige Dienſtmädchen Lena Weber aus Nieder-Saulheim tödlich und die anderen Inſaſſen weniger verletzt. Sie ſtarb bei ihrer Einlieferung ins Krankenhaus. L. wurde der fahrläſſigen Tötung und Kör⸗ perverletzung angeklagt und hatte ſich geſtern vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantwor— ten. Er führte den Unfall auf ein Defekt⸗ werden der Reifen zurück. Die Verhandlung er⸗ gab aber, daß der Angeklagte zuviel Alkohol zu ſich genommen und während der Fahrt die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen hatte. Er wurde deshalb zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt und für einen Monat der Strafe eine dreijährige Bewährungsfriſt zugebilligt. Bergehen gegen das Weingeſeß Mainz, 21. 4. Am 19. Mai vor. Jahres wurde von den Weinſachverſtändigen Becker und Rauſch auf der Landſtraße zwiſchen Wonsheim und Uff⸗ hufen ein Laſtwagen mit einem Weintransport angehalten und bei dieſer Gelegenheit der Wein von den Sachverſtändigen unterſucht. Sie ſtellten ſeſt, daß es ſich um aus Druſen hergeſtelllen, künſtlichen Wein handelte und ſie beſchlagnahmten den Transport. Der Wein gehörte einem Wein⸗ händler Horſt in Wonsheim und war für den Weinhändler Arthur Wolf in Flonheim beſtimmt. In die Weingeſchichte wurden eine Reihe von Perſonen verwickelt. Vor dem Amtsgericht in Wöllſtein hatten ſich 6 Perſonen wegen Vergehens gegen das Weingeſetz zu verantworten. Sie wur⸗ den zum Teil mit Gefängnis⸗ und Geldſtrafen belegt und mehrere Stück des Kunſtweines ein⸗ gezogen. Unter den Angeklagten befand ſich auch der 82jährige Kaufmann Robert Friedrich aus Wöllſtein, der den Kunſtwein vermittelt hatte, und der 41jährige Drechsler und Winzer Hch. Sturm aus Sprendlingen, der von dem Kunſſwein gelie⸗ fert und die Weinbücher A und G nicht geführt haben ſoll. Friedrich wurde wegen Inverkehr⸗ bringen des gefälſchten Weines zu 120 RM. und Sturm wegen Nichtführung der Bücher zu 50 RM Geldſtrafe verurteilt. Von der Anklage der Wein⸗ fälſchung wurde Sturm freigeſprochen. Der Staats⸗ anwalt legte, ſoweit es den Freiſpruch des Sturm betraf, und Friedrich wegen ſeiner Verurteilung Berufung ein, während das Urteil gegen die übrigen Angeklagten rechtskräftig wurde. Die Sa⸗ che ſtand geſtern gegen Friedrich und Sturm nochmals vor der 1. Kleinen Strafkammer zur Verhandlung. Die Borufungen wurden als enbe— gründet koſtenfällig zurückgewieſen. Kundgebung der heſſiſchen Mieler Darmſtadt, 17. 4. Anläßlich des Heſſiſchen Landesmietertages fand Samstag abend hier eine öffentliche Mieter⸗-Verſammlung ſtatt, bei der der Vorſitzende des Heſſiſchen Landesver⸗ bandes der Mietervereine, Wolf-Mainz, über das Thema„Mieterſchaft und Notverordnung“ ſprach. Im Anſchluß an die Ausführungen des Referenten wurden die Wünſche der Mieter in einer umfangreichen Entſchließung zuſam⸗ mengefaßt, in der es u. a. heißt: Die anläßlich des Heſſiſchen Mietertages in Darmſtadt zahl- reich verſammelte Mieterſchaft iſt entrüſtet über die ſich ſchon jetzt zeigenden Auswirkun⸗ gen der Notverordnungen. Es wird in der Entſchließung gefordert, daß die den Mietern durch die 4. Notverordnung gewährte Mietſen⸗ kung für die ärmſten Teile der Mieterſchaft nicht wieder aufgehoben wird und daß Mittel für die Gewährung von Mietzuſchüſſen an be⸗ dürftige Mieter in mindeſtens der bisherigen Höhe bereitgeſtellt werden. Ferner wird die Aufhebung der Senkung der Hauszinsſteuer gefordert und gerechte Erfaſſung der Infla⸗ tionsgewinne des Althausbeſitzes in der Haus⸗ zinsſteuer und Verwendung der Hauszins⸗ ſteuer für die Arbeitsbeſchaffung zur Förde⸗ rung einer geſunden Wohnungswirtſchaft ver“ langt. Ferner wird eine weitere Senkung der Mieten und Beſeitigung aller Sonderzuſchläge zur Miete, ſchärferer Druck auf die Wirtſchaft zur Preisſenkung, Mieterſchutz für alle Wohn; und Gewerberäume in einem ſozialen Mietrecht uſw. gefordert. Die Entſchließung wurde ein' ſtimmig von der Verſammlung angenommen. eld sparen Sie wenn Sie sich bei der Bezirkssparkasse Lorsch, Zweigstelle Viernheim, ein Girokonto anlegen: Ihr Guthaben wird verzinst. Ueberweisungen sind gebührenfrei, auch Porto sparen Sie, da eine besondere Benachrichtigung überflüssig ist! 11 Union⸗Großtonſchau V'heim Das billigſte Lichtſpielhaus am Platze. Heute uur 30 Pfg. Morgen Sonntag nur 40 Pfg. Die ſchönſte und prächtigſte 100% Tonfilmſchau. Wie es nicht anders zu erwarten war, war geſtern Abend ein großer Erfolg. Kein Wunder, ſah man doch den gewaltigen Fritz Kortner ⸗Groß⸗ tonfim„Der Mörder Dimitri Karamaſoff“, ein deutſches Kunſtwerk allererſten Ranges. 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Und der kann ja garnicht anders als ſich jetzt verteidigen, wo gerade er mit den Fehler gemacht hat. Du biſt von dem hereinge— legt worden, weil der keinen Mut hat, ſeinen Namen herzugeben. Weißt Du als was Du gehalten wirſt? Dein Mann muß noch viel lernen, bis er das kann, mit einem großen M... werden nicht gern Fehler eingeſtanden. Was willſt denn Du mit dem dummen Gerede vom dritten Reich, gelt Dir gehts wie dem Fuchs mit den Trauben, Du Verlaſſener an der Tränk. Und nun ſag ich es Dir erſt recht, Du kannſt ſagen was Du willſt, geh in den Ort und höre nur was die Sportsleute ſagen, wegen Spielausſchuß und Spiel nach Stuttgart zu legen. Was Du ſagſt iſt ja ganz falſch, zuerſt kam immer noch der Sport und dann erſt der Geldſack. Iſt das jetzt anders geworden, dann adjb Sport. Die Viern⸗ heimer Sportler laſſen ſich durch ſolch Geſchwätz nicht von Dir und Dem für dumm halten, die wiſſen was ſie wollen. Weißt Du überhaupt, was es heißt, Pokalmeiſter auf ein Jahr zu ſein— oder ſind Dir und Deinem Mann paar hundert Mark mehr wert? Ich kann Dir nur ſagen, die Sportler ſind all über das außer ſich, weil der Spielausſchuß ſo etwas gemacht hat, das durfte man nicht machen. Alſo hat der K. M. wieder recht. Und Dir kann ich nur eins raten: laß Dir ja nichts mehr anhängen, ſonſt gilts Du auch als einer, der vom Sport nichts verſteht. Ich war der letzte Mann in Stutt- gart, habe mit wirklichen Sportsleuten geſprochen, die all geſagt haben, Sie verſtehen es nicht, daß die Viernheimer nach Stuttgart gegangen ſind. Und ausgerechnet Du willſt ganz Viernheim oder Süd⸗ deutſchland blau machen. Ob ſich das die Verei⸗ nigungsmitglieder einfach gefallen laſſen, die werden nicht ſtill ſein, mit Recht. Ich hab mit keinem Mann was zu tun, aber was war, das weiß ganz Viern⸗ heim und noch mehr Leut, da haſt Du und Dein Hintermann noch dran zu lernen und noch mancher andere. Wegen Stuttgart jetzt Schluß, aber: es war der größte Fehler der gemacht worden iſt. K. V. (Das Kritiſieren war nun reichhaltig genug. Weitere Einſendungen werden nicht mehr aufge— nommen. Lediglich der Vereinsleitung gewähren wir, falls ſie davon Gebrauch macht, das Schluß— wort. Die Red.) Bekanntmachung. Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Dienstag, den 3. Mai 1932 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 29. April 1932, vormittags 11 Uhr bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 21. April 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth⸗ Amicitia 09 E. V. V'heim 0 8 0 Sportplatz im Wald mit 5» Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 24. April 1932 nachm. 3 Uhr: Großes Freundſchaftstreffen! Sportklub Freiburg Sportoergg. Amicitia 09 Vorher 1,15 Uhr: 3. M.— Alemania Worms 3. Nachher 4,30 Uhr: Vhm. Schüler— Lampertheim Vorm. 11 Uhr: 2. Igd.— 09 Weinheim 2. J. In Worms: 2. M.— Alemania Worms 2. M. Beginn 2,15 Uhr. Abf. 12,30 per Auto ab Lokal. Samstag abend halb 6 Uhr in Weinheim: A. H.⸗Mannſchaft— 09 Weinheim Abfahrt halb 5 Uhr ab Geſchäftsſtelle. In Viernheim: 3. M.— Käfertal 3. iſt Sonn⸗ tag vorm. 9,15 Uhr(nicht Samstag). Das Spiel Viernheim 5.— Schriesheim fällt aus Eintrittspreiſe wie ſeither. Erwerbsloſe nur im Vorverkauf. Sonntag abend 8 Uhr im Vereinshaus: Pokalmeiſterſchafts⸗ Feier verbunden mit Ehrung der Mitglieder! Zu dieſer Feier laden wir beſonders die 1. Mannſchaft und Ehrenmitglieder ferner uuſere ſämtlichen aktiven und paſſiven mit deren Angehörigen aufs herzl. ein. Die Theaterabteilung, ſowie die Muſikkapelle Hanf— Blank werden alles aufbieten ihr Publikum mit den neueſten Schlagern auf das beſte zu unterhalten. Der Vorſtand. Untererhebſtelle. Wir erinnern an die Zahlung des 1. Zieles Heſſ. Staatsſteuer 1932, ſowie an die Abgabe der Voranmeldungen für Umſatz und Zahlung der Ver- mögensſteuer, Abſchlußzahlung 1931. Das 6. Ziel Heſſ. Staatsſteuer 1931, ſowie die Kirchen- ſteuer 1931 können an den Zahltagen dieſer Woche noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Kirchner. Mar. Jünglingssodläalität. —* 1 Diejenigen Mitglieder, welche am Sonntag, den 8. Mai, in die Sodalität aufgenommen zu werden wünſchen, wollen ſich am Dienstag, den 26. April, abends 8 ⅛ Uhr, im Freiſchütz(Kettelerſälchen) ein⸗ finden. Der Präfekt: Weidner. A 9 N Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ 2 9 halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, den 24. April 1932. Großer Freundſchaftskampf in Viernheim(Fußball) 9 4 V'heim— Mhm.⸗Waldhofi. Fußball(Platz 1) Vorſpiel vor Waldhof: Vierheim 1. Igd.— Bürſtadt 2. Beginn 2 Uhr 3¼ Uhr. Mhm⸗Sandhofen 2.— Vhm. 2. 3 Uhr (Abfahrt ab Dreſchhalle(Sandhöferweg) Friedrichsfeld 1.— Viernheim 1. Pr. 2½ Uhr Handball: Grün⸗Weiß Mhm. 1.— Viernheim 1. 2,30 Uhr „ 77 J. N 1 8 3,30 Uhr Mannſchaftsausſtellungen ſiehe Aushängekaſten. Abfahrt per Rad 1 Uhr ab Drehſcheibe. Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiele ladet freundlichſt ein Die Sportleitung. Sportplätze an der Turnverein von 1893 5 Sonntag, den 24. 4. 1932 großes Handballtreffen um die Jahn⸗ plakette des Mannheimer Turngaues auf unſerem Platze I. U. Sechenhelm 1.- J. U. von 1893 1. Anfang 3 Uhr. Vorſpiel Seckenheim 2.— T. V. von 1893 2. Anf. 2 Uhr Seckenheim Jug. 1.— T. V. von 1893 Jug. 1. Anfang 4 Uhr. Fußball: In Neckarhauſen: ihloria Hechar hausen 1.- J. U. U. 1893!. Beginn 3 Uhr. Abfahrt ¼2 Uhr per Auto ab Freiſchütz Fahrpreis 50 Pfg. Neckarhauſen 2.— T. V. v. 1893 2. Beginn 1 Uhr, Abfahrt /12 Uhr per Rad ab Freiſchütz. Zu opigem Handballtreffen ladet frdl. ein Die Leitung. 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