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Ein heiter ernſtes Filmſpiel von Liebesglück und Liebesweh des füßeſten Mädels von Wien Mit Lilian Ellis, Werner Fütterer und Albert Motto: Paulig Am Prater blühen wieder die Bäume— und Frühling iſt's wieder in Wien Zu dieſem außergewöhnlich ſchönen Programm zeigt man noch den köſtlichen Luſtſpiel⸗Schlager der Woche 1. Der gewaltige Wildweſt⸗Tonfilm, Ken Maynard„Der Held v. Kalifornien“. 2. Senſation im Wintergarten. 3. Luſtſpiel. Zuſ. 18 Akte. Alle Kinder gehen in den Central⸗Film⸗Palaſt Bekanntmachung. Betr.: Den Ladenſchluß in Viernheim; hier: Ge⸗ ſuch des Ortsgewerbevereins Viernheim um Verlängerung des Ladenſchluſſes. Auf Grund des§ 9 Abſ. 2 der Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919(RGBl. S. 315) und nach Anhörung des Gewerbeauſſichtsamts Darmſtadt er- teilen wir hiermit den hieſigen Inhabern von offenen Verkaufsſtellen die Erlaubnis, ihre Ge⸗ ſchäfte an Samstagen in der Zeit vom 1. Mai 1932 bis 18. September 1932 einſchließlich für den geſchäftlichen Verkehr bis 9 Uhr leinund⸗ 1 zwanzig Uhr) offen zu halten. Weiter weiſen wir darauf hin, daß auch in] der Zeit von 7—9 Uhr(19 bis 21 Uhr) Ange- ſtellte unter der Bedingung beſchäftigt werden dür 5 fen, wenn ihre Beſchäftigung an 30 Tagen im Jahre 10 Stunden täglich nicht überſchritten hat. Die tägliche Beſchäftigung der Angeſtellten an den freigegebenen Samstagen darf ebenfalls 10 Stun— den nicht überſchreiten. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Anordnungen werden gemäߧ 18 der Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919 mit Geldſtrafe, im Unver- mögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. Viernheim, den 22. April 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oechlher. Kathol. Männer ⸗ Verein. Sonntag, den 24. April, nachmittags ½4 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ (Kettelerſälchen) unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt. Wir laden unſere Mitglieder höflichſt ein und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. eiw. Feuerwehr. Sonntag, den 24. April, nachm. 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Karpfen“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung —— ſtatt, wozu wir unſere werten aktiven ſowie Ehrenmitglieder und Paſſive höflichſt einladen. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſen⸗ bericht. 3. Wahl einiger Führer. 4. Verſchiedenes. Anträge, die zur Generalverſammlung geſtellt werden, ſind bis Donnerstag, den 14. April, abends 8 Uhr, beim Kommandanten einzureichen.(Anzug: 1. Gar⸗ nitur); aktive Mitglieder in Zivil auf keinen Fall erwünſcht. Das Kommando. 7 Y Uite benenme in mich Esskultur, gesellschaltl. Formen eic.) Dies erfahren Sie im Bildungskurs für jüngere und reifere Damen. Auskunft ertein der biernneimer anzefger. 4— Union-Palast Heute 30 Pfg. 1 2. Unter den qudianer Südamerikas. ie nut ins billigste Theater am Platze! dianern“. Jack Hoxie„Der weiße Wildling“. nur 10 Pf g- Sonntag 40 Pfg. 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J. 462591 genehmigte Hausſammlung Die Gelder werden wieder wie alljährlich für Krankentransporte Wir richten die dringende Bitte an die Einwohner⸗ ſchaft, uns auch dieſes Jahr zu unterſtützen, um unſer begonnenes Hilfswerk auch weiterhin durchführen zu können. etwas zu kaufen etwas zu verkaufen eine Stelle ſucht etwas zu mieten ſucht der inſeriert mit Erfolg finmmmmnuummmwnmnnutnumnnmuminmmnnimutin Der Vorſtand. eine Stelle z. vergeb. hat etwas zu vermieten hat Anzeiger. Wee Fürst Alexander Morgen Sonntag Wir laden hierzu höflichſt ein Joſef Klee Org. Jazz⸗Band W. Hauf Gaslnaus 7. deutschen Hasser. — Morgen Sonntag findet wie 0 ſeither großer 25 00 3 TANZ ſtatt. Wein- u. Bierausſchank. Es ladet freundlichſt ein Kapelle: Jakob Hanf. dalltaden Zum Grünen Laud' Sonntag nachmittag Eintritt frei! Mäßige Tanzpreiſe Es ladet freundlichſt ein Der Wirt: Adam Veckenbach. Die Kapelle: Ochneider⸗ Schmitt f der Kinder-Schuh mit Einlagen zu haben im Schuhhaus Hook. * fu, emmincliche und zune Füssen* r ̃ ͤàß—— Hernneimer Hpeulweren e. G. m. b. B. Am Sonntag, den 24. April 1932, nach⸗ mittags 3 Uhr findet im Gaſthaus zum Frei— ſchütz unſere ordentliche Aenerelorrsamm ng ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Tagesordnung: . Rechenſchaftsbericht Reviſionsbericht 3. Rechnungsablage Genehmigung der Bilanz und Enlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats 5. Verwendung des Reingewinns Wahl: Es ſcheiden aus vom Vorſtand Direktor Hofmann, vom Aufſichtsrat die Herren Schmuck, Roos und Winkenbach. Für das vor der Zeit ausgeſchiedene Auf— ſichtsratsmitglied Ecker findet Erſatzwahl ſtatt. 7. Verſchiedenes. Die Bilanz liegt während der Büroſtunden zur Einſicht der Genoſſen auf unſerem Büro offen. Viernheim, den 21. April 1932. Der Vorſtand u. Aufſichtsrat. 5 35 19 1 Lertreter und CJertreterjinnen für Mode- und Verſicherungszeitſchriften. 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Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Juſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen lann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 49. Jahrgang Das Ergebnis der Cänderwahlen Starkes Anwachſen der Nationalſozialiſten— Herluſte der Kommuniſten— Weiterer Rückgang der kleinen Mittelparteien— Zentrum und B. D. P. haben ihren Beſitzſtand behauptet Die Bedeutung der Wahlergebniſſe Berlin, 24. April. Die Signatur der heuti— gen Wahlen iſt nicht ganz eindeutig. Zwar iſt überall ein weiteres Anwachſen der Nationalſo— zialiſten, gemeſſen an den früheren Parla— mentswahlen ſogar ein ſehr ſtarkes Anwachſen zu verzeichnen, dagegen iſt aber ein Rückgang der Kommuniſten ſowohl gegenüber den umge— rechneten Ziffern aus der Reichstagswahl vom 14. September 1930 wie gegenüber dem erſten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl feſtzu— ſtellen. Am deutlichſten tritt aber der weitere Rückgang der kleineren Mittelparteien in Er— ſcheinung, von denen in Preußen nur 3, die Deutſche Volkspartei, die Staatspartei und der Chriſtlichſoziale Volksdienſt überhaupt Man— date nachhauſe bringen. Die Volkspartei dürfte von den 40 Abgeordneten, durch die ſie im vori— gen Landtag vertreten war, nur 7 wieder ent— ſenden, wobei allerdings eine Verminderung der Mandatszahl von 450 auf etwa 422 zu be⸗ rückſichtigen iſt, die Staatspartei von 22 nur 2 Mandate, behalten, obwohl ſie faſt genau die gleiche Stimmenzahl wie die Volkspartei auf- zuweiſen hat und auch die Chriſtlichſozialen büßen von ihren vier Mandaten zwei ein. Die Hannoveraner behalten einen Sitz. Wirtſchafts— partei. Landvolk. Nationale Front der deut⸗ ſchen Stände und Volksrechtspartei ſowie all die übrigen Splitter gehen leer aus. Soweit ſich bisher überſehen läßt, werden im Preußi— ſchen Landtag die Nationalſozialiſten 162, die Deutſchnationalen 31, die Sozialdemokraten 93 und das Zentrum, das ſeinen Beſitzſtand reich— lich behauptet hat, 67 Abgeordnete zählen, die Kommuniſten 57 gegen 40 im vorigen Landtag. Eine Mehrheit alſo, wie vorauszuſehen war, iſt weder auf der einen noch auf der anderen Seite, noch etwa durch deren Ausweitung mit Hilfe der Sylittervarteien möglich. Da⸗ gegen iſt die Opnoſition einſchließlich der Kommuniſten unbedingt in der Mehrheit. In den Einzelheiten können die genauen End— zahlen und die Vereinbarungen über Liſten⸗ nerbindungen noch kleine Aenderungen erbrin— gen; an dieſem Tatbeſtand wird ſich aber nichts mehr ändern, ſodaß die Frage der künftigen Preußen regierung alſo zunächſt vollkommen of— fen iſt. In den anderen Ländern, in denen beute gewählt wurde iſt eine bemerkenswerte Wand— lung nur für Hamburg zu verzeichnen, wo die Parteien der Weimarer Koalition gegenüber der Wahl des vorigen September einen nam⸗ haften Zuwachs von 62 auf 69 Mandate zu verzeichnen haben, obwohl die Nationalſozia— liſten weiter gewonnen haben. Die Koſten tra⸗ gen die Kommuniſten, deren Rückgang den Ge⸗ winn der Nationalſozialiſten um mehr als die Hälfte überſteigt. Auch die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei, ſowie verſchie⸗ dene kleinere Parteien haben nennenswerte Verluſte. Immerhin reicht es auch jetzt nicht für eine Mehrheitsregierung des bisherigen Senats aus den Weimarer Parteien. In Bayern hat ſich Bayeriſche Voltspartel als die ſtärkſte faſt unverändert behauptet, obwohl die Nationalſozialiſten ihr als zweite der Stärke nach ſehr nahe gekommen ſind. Die Sozialdemo⸗ kraten haben ſchwere Verluſte erlitten, relativ noch ſtärkere der Bauernbund, die ſchwerſten aber haben die Deutſchnationalen mit einem Rückgang von 13 auf 3 Mandate zu verzeich⸗ nen, während die Kommuniſten einen mäßi⸗ gen Gewinn davontragen. Die bisherige Re⸗ glerxungskoalition aus Bayeriſcher Volkspartei, Bauernbund und Deutſchnationalen iſt damit in die Minderheit gedrängt; eine Regierung der Bayriſchen Volkspartei, des Bauernbundes und der Sozialdemokraten würde dagegen möglich ſein, ebenſo auch eine reine Rechts⸗ regierung aus Nationalſozialiſten, Deutſch— nationalen und Bayeriſcher Volkspartei. In Württemberg ſind die Nationalſozialiſten mit 23 von 80 Mandaten zwar die ſtärkſte Partei geworden, aber auch zuſammen mit den Deutſchnationalen die nur drei Mandate erhielten und mit den kleineren Mittelparteien, von denen nur der Chriſtliche Volksdienſt 3 Mandate erhielt, während z. B. die Deutſche Volkspartei und andere ganz ausfielen, könnten ſie keine Mehr— heit bilden. Auch als negative Mehrheit, zu— ſammen mit den Kommuniſten, die 7 Sitze haben, reicht es nicht. Es gibt in Württemberg zwei Regierungsmöglichkeiten: Eine Links- mehrheit aus Zentrum, Sozialdemokraten, Bauernbund und Demokraten mit zuſammen 44 von 80 Sitzen und eine Rechtsmehrheit aus Zentrum, Deutſchnationalen und National- ſozialiſten, die bisherige Regierungskoalition 1 1 aus Zentrum, Bauernbund, Deutſchnationalen, Volkspartei und Demokraten iſt mit einem Beſtand von 33 gegen bisher 47 Mandaten in die Minderheit geraten. In Anhalt ſchließlich iſt die bisherige Minderheitsregie— rung aus Sozialdemokraten und Staatspartei weiter geſchwächt und eine klare Rechtsmehr— heit entſtanden. Im ganzen zeigen alſo die Wahlen ein Anwachſen der Rechtsoppoſition, ohne ihr aber mit der einzigen Ausnahme von Anhalt Regierungsmöglichkeiten haben. Das Wahlergebnis in Preußen mehrheitsbildung weder auf der Rechten, noch auf Baſis der N 7 marer UMoalition möglich— Gppoſition einſchl. Kommuniſten in der Ueberzahl Der neue Landtag.— 422 Abgeordnete. witb. Berlin, 25. April. Nach der Berech— nung des WTB., die unter genauer Berück— ſichtigung des Wahlkreis- und Liſtenverbindun⸗ gen durchgeführt worden iſt, umfaßt der neue Preußiſche Landtag 42 2 Abgeordnete. Sie verteilen ſich auf die Parteien folgender— maßen: Sozialdemokratie 93 Deutſchnationale 31 Zentrum 67 Kommuniſten 57 Deutſche Volkspartei(40) Deutſche Staatspartei(22) Nationalſozialiſten 55(9) Chriſtlichſoziale 8(4) (137) (71) (71) (48) Deutſch-Hannoveraner(5) 12, Wirtſchaftspartei 16 erhalten dauach keine Mandate. Landvolk bisher bisher In Bayern und W Vorläufiges amtliches Geſamtergebnis wib. Berlin, 25. April. Abgegebene Sti men: 22 069 849. Wahlbeteiligung 81 Pr Sozialdemokraten 4 674.943; Deutſchnatio⸗ nale 1524931; Zentrum 3374 413; muniſten 2 819 602; Intereſſengemeinſchaft der Kleinrentner und Inflationsgeſch. 25 518; Deut⸗ ſche Volkspartei 330 806; Reichspartei des Deut⸗ ſchen Mittelſtandes(Wirtſchaftspartei) e. V 191 032; Deutſches Landvolk 153 562; Natio⸗ nale Beamte, Angeſtellte und freie Berufe 3 885; Deutſche Staatspartei 332 441; Nationalſozia⸗ liſten 8 008 219; Haus⸗ und Landwirtepartei 67 405; Deutſch⸗Hannoverſche Partei 63 803; Chriſtlichſozialer Volksdienſt 255 068; Soziali⸗ ſtiſche Arbeiterpartei 80 437; Partei der Er— werbsloſen„Für Arbeit un Brot“ 3 461; Pol⸗ niſche Volkspartei 57 731; Radikaler Mittelſtand 9 849; Nationale Sammlung 6515; Nativ⸗ nale junge Rechte 13 942; Liſte Schmalix 4570; Nationalſozialiſt. Deutſche Arbeiterpartei 11 592; Litauer 363; Schleſiſche Heimat 2 301; Deutſche Einheitspartei 1329. ürttemberg Kom⸗ etwas günſtigere Mehrheitsverhältniſſe— Oerſchiedene Koalitions möglichkeiten In Bayern Die Mandatsverteilung im Vayeriſchen Landtag. wib. Nünchen, 24. April. Nach den bis⸗ her vorliegenden Wahlergebniſſen entfaſſen von den insgeſamt zu wählenden 128 Abge⸗ ordneten die Kreiswahlvorſchläge folgende Mandate: Bayeriſche Volkspartei 45 Sozialdemokraten 20 Bayer. Bauernb. u. Staatspt. 9(47) Deutſchnationale 3.(13) Nationalſozialiſten 43(9) Kommuniſten 8(4) Deutſche Volkspartei 0(4) (46) (35) Vorläufiges Geſamtergebnis. BVP. 1 272 074; SPD. 604 098; BB. 253 260; DN. 127 963; NS. 1 270 602; Kom. 259 400; SA. 13 452; CV. 42 109; DoW. 66 012. Gültige Stimmen 3 909 206. wib. München, 24. April. Das vorläufige Stimmergebnis der Landtag pahl für Bayern läßt erkennen, daß die BBP. als ſtärkſte Regie⸗ rungspartei ö gegenüber den Reichstagswahlen 1930, bei denen die Wahl teiligung ungefähr gleich war, ihre Stimmziffern noch erhöhen konnte. Sehr ſtark dezimiert iſt dagegen der Baheriſche Bauernbund, der einen großen Teil ſeiner Wäh— ler an die Nationalſozialiſten abgegeben hat. Noch ſtärkere Verluſte trägt die Deutſche Volks— partei trotz des Zuſammengehens mit der Wirt— ſchaftspartei. Nationalſozialiſten, Deutſchnationale, Kommu— niſten und Sozialiſtiſche Arbeiterpartei verfügen über rund 1 670 000 Stimmen, wobei bemer- kenswert iſt, daß die Nationalſozialiſten zur zweit— ſtärkſten Partei im Landtag geworden ſind. Eine aus BVP., Bauernbund, Volksdienſt und Sozialdemokraten gebildete Koalition würde im Landtag mit über 2,2 Millionen Stimmen auch dann gegenüber der verbleibenden Oppoſition eine erdrückende Mehrheit haben, wenn die Deutſche Volkspartei und. die Wirtſchaftspartei ſich einer ſolchen nicht anſchließen ſollten. In Württemberg Vorläufige amtliche Sitzeverteilung im württem⸗ bergiſchen Landtag. wib. Stuttgart, 24. April. Aufgrund der heu⸗ tigen Landtagswahlen ſind den Parteien folgende Sitze zugeteilt worden: verſchafft zu Wei⸗ Sozialdemokraten 14 Zentrum 17(16) Bauernbund 9(15) Demokraten 0(8) Kommuniſten V(6) Deutſchnationale:(4) Deutſche Volkspartei(4 Chr. Volksdienſt 5(3) Volksrechtspartei(2) Nationalſozialiſten 28(1) (21) Sitze. Starke Verſchiehungen der Parteienſtärke—⸗ Verhältniſſe in Württemberg. wib. Stuttgart, 24. April. Durch das Ergeb— nis der heutigen Landtagswahl haben ſich erheb— liche Verſchiebungen der Parteiſtärkeverhältniſſe ergeben, die die Ausſichten für die Regierungsbil— dung weſentlich beeinfluſſen. Die ſeitherige Re— gierungskoalition, beſtehend aus Zentrum, Bau— ernbund, Deutſchnationalen, Deutſche Volkspartei und Demokraten verfügte über 47 Sitze. Dieſe ien haben jetzt zuſammen nur noch 33 Sitze. Regierung auf der alten Grundlage iſt alſo yr möglich. Jede künftige Regierung wird wenn ſie eine tragfähige parlamentariſche ge anſtrebt, vor die Frage geſtellt ſehen, t mit den Nationalſozialiſten oder den wäre auch in 0 zuſammen gehen will, es es würde der Verſuch gemacht, emberg wie beiſpielsweiſe in Heſſen mit der gen Regierung iftsführender Re— g oder mit einer Minder regierung bei Mehrheiten auszukommen. luden 11 11 Die Mandatsverteilung in der neuen zam⸗ burgiſchen Bürgerſchaft. wtb. Hamburg, 24. April. Nach dem bisher vorliegenden Wahlergebnis verteilen ſich die Sitze in der neuen hamburgiſchen Bürgerſchaft wie folgt: Sozialdemokraten 49(Bürgerſchafts— wahlen 27. 9. 1931 46); NS 51(43); K 26 (35); DST 18(14); Deutſchnationale 7(9); Deutſche Volkspartei 5(7): Wirtſchaftspartei 1(2); CW 1(2); 3 2(2). Insgeſamt 160 Ab⸗ geordnete(160). Rechtsmehrheit in Anhalt. Geſamtergebnis: SPD 75 120; 12 Man⸗ date); DN 12 807(2 Mand.); 3 2630(1 Man⸗ dat); K 20 414(3 Mand.); DVP. 8 194(2 Mandate); Haus- und Grundbeſitzer 6 368 (1 Mandat); DSt. 3 227(1 Mandat); NS 89 602(15 Mandate); SA 803(— Mandate); Gültige Stimmen 219 165; Wahlbeteiligung 90 Prozent. Damit iſt die bisherige Linksmehrheit von 20 gegen 16 beſeitigt. An ihre Stelle tritt eine ebenſo ſtarke Rechtsmehrheit, der nur 12 So— zialdemokraten, 1 Staatsparteiler und 3 Kom— muniſten gegenüberſtehen. Reichslag am 9. Mai Berlin, 22. April. Mit dem Ende der Wahl⸗ welle tritt auch die aktive Politik wieder in ihr Recht. Der Reichskanzler wird in der nächſten Woche in Berlin zurückerwartet. Späteſtens am Donnerstag ſollen die Sitzungen des Geſamt— kabinetts beginnen. Im Vordergrund ſteht zu— nächſt der Etat und die Sicherung der Arbeits⸗ loſenfürſorge unter beſonderer Berückſichtigung der Gemeindefinanzen. Hier wird man vermut⸗ lich den Weg der Notverordnung zur Zuſam⸗ menlegung und Laſtenverteilung beſchreiten. Die Einberufung des Reichstages war ur⸗ ſprünglich auf den 6. Mai vorgeſehen. Sie wird jetzt aber erſt zum 9. Mai erfolgen. Es ſoll der Etat gleichzeitig dem Reichsrat u. dem Reichs⸗ tag vorgelegt werden, ſo daß mit der nach den Wahlen unvermeidlichen großen politiſchen Ausſprache auch die erſte Leſung des Etats verbunden werden kann. Viel Zeit ſteht dazu nicht zur Verfügung, weil in der Woche darauf ſchon Pfingſten gefeiert wird. Die große poli⸗ tiſche Debatte wird aber nach dem 24. April und der dann vorgezeichneten längeren Ruhe vor Neuwahlen von größter Bedeutung ſein für unſere Innen- und Außenpolitik. Der Geburkskag Roms und das Jeſt der Arbeit Rom, 22. 4. Der Geburtstag der Gründung Roms und das Feſt der Arbeit wurden in ganz Italien durch große Kundgebungen gefeiert. An dem Feſtbankett der 6. faſziſtiſchen Aushebung nahm eine große Menſchenmenge teil. In Rom richtete Muſſolini an die Schwarzhemden eine Anſprache, in der er beſonders die jungen Kräf⸗ te begrüßte, die in die Faſziſtiſche Partei eintre⸗ ten, und ſie zur Diſziplin und Arbeit ermahnte. Der Duce wurde ſtürmiſch bejubelt. Im Laufe des Tages wurden in ganz Italien öffentliche Bauten eingeweiht.: — Die neuen engliſchen Zölle London, 21. 4. Das engliſche Schatzamt hat auf Empfehlung des beratenden Zollausſchuſſes die neue Zollverordnung erlaſſen, die insge⸗ ſamt etwa 100 Warengattungen umfaßt und am 26. April in Kraft tritt. Durch die neuen Ver⸗ ordnungen werden die unter dem Dumping⸗ abwehrgeſetz erlaſſenen drei Zollverordnungen außer Kraft geſetzt. Die neue Zollverordnung ſieht eine ſofortige Zollerhöhung für eine große Anzahl von Halb- und Fertigfabrikaten vor. Allgemein ergibt ſich ein Zolltarif in Höhe von 25 bis 30 v. H. für Frucht- und Gemüſekonſer⸗ ven, Kaviar uſw. und von 20 v. H. für Fertig⸗ waren. In gewiſſen Fällen beträgt der Zoll nur 10 bis 15 v. H., bei Halb- und Luxuswaren 25 bis 30 v. H.; für Stahl- und Eiſen ſtellt ſich der neue Zoll auf 33½ v. H. Hierunter fallen Spie⸗ geleiſen und Eiſenmangan, ferner Eiſenbarren, Zinnbleche und Barren, alle Sorten von Stan⸗ gen, Winkeln uſw., Schmiede⸗ und Gußſtücke, Hufeiſenträger, Reifen, Platten und Bleche aller Art. — nah und Jern Grünſtadt.(Vom Faß erdrückt.) Der Polſte— rer Peter Sottung von hier wollte in der Wirtſchaft Schultz ein Faß Wein in den Keller bringen, rutſchte aus, und das Faß rollte über ihn weg. Schwerverletzt wurde er in das Kran— kenhaus Frankenthal gebracht. Trotz ſofortiger Operation war Sottung nicht am Leben zu erhalten. Durch den ſchweren Druck waren die Eingeweide verletzt. Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch.) Ein im nördlichen Stadtteil wohnender verheirateter Ruſſe verſuchte ſich in ſeiner Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu neb— men. Das Vorhaben konnte jedoch durch die Frau des Lebensmüden, die gergde aus der Stadt kam, verhindert werden. Ludwigshafen.(Zuchthaus für Laden⸗ diebinnen.) Die 41 Jahre alte Ehefrau Mar⸗ garete Wengert und die 35 Jahre alte Stickerin Karolina Daubmann kamen am 5. November v. J. in ein Pelzgeſchäft. Die W. ließ ſich von der Verkäuferin Perſianerfelle vorlegen, dies benutzte die D. um einen Opoſſumkragen im Werte von 38 Mark verſchwinden zu laſſen. Am andern Morgen wurde der Diebſtahl be— merkt. Die Verkäuferin erkannte auf einem ihr von der Polizei vorgelegten Lichtbild die Wen⸗ gert. Da es bekannt war, daß dieſe früher mit der Daubmann in Köln, Hamburg, Frankfurt a. M. und Wiesbaden umfangreiche Laden- diebſtähle ausgeführt hatte und daß beide des⸗ wegen zu langjährigen Gefängnisſtrafen ver⸗ urteilt waren, wurde auch die Daubmann dur Verkäuferin vorgeſtellt und von dieſer wieder erkannt. Das Schöffengericht hielt beide des el Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (43. Fortſetzung.) Nach dem Lunch wurde Hardt von der gan— zen Familie über das ausgedehnte Beſitztum geführt, um am Golfplatz zu landen, wo die ſportbegeiſterten Mädchen ihm ſogleich die er— ſten Regeln des Spiels erklärten. Zum Fünf⸗ uhrtee fand ſich eine ganze Geſellſchaft aus der Nachbarſchaft ein, lauter bildhübſche, aufs äu⸗ ßerſte gepflegte junge Menſchen, aus deren blitzenden Augen und lebhaften Gebärden über⸗ ſtrömende Unternehmungsluſt und Geſundheit ſprachen. Der Lautſprecher des Radios wurde einge⸗ ſchaltet— gleich darauf tanzte alles auf dem ſpiegelglatten Boden des extra hierzu einge⸗ bauten kleinen Tanzſaals. Helmut Hardt hatte ſogleich Gelegenheit, ſeine Kunſt auf dieſem Gebiete zu zeigen, was das junge Volk entſchieden mehr intereſſierte als ſein Können als Bildhauer, deſſen der „ beim Tee rühmende Erwähnung ge⸗ n.— Trotzdem der junge Deutſche kaum ein Wort von dem durcheinanderſchwirrenden Ge⸗ ſpräch verſtehen konnte, unterhielt er ſich präch⸗ tig mit den Damen, die ihm unter großem Ge⸗ lächter einzelne gaſſenbubenhafte Redensarten, den in Amerika vielbeliebten flang, beibrach⸗ ten, und ſich königlich über ſeine luſtig blitzen⸗ den Augen deutlich verrieten, daß er deren Sinn wohl verſtand. Diebſtahls für überführt. Da es ich um ge⸗ werbsmäßige Ladendiebinnen handele, ſei von einer Zubilligung mildernder Umſtände abzu⸗ ſehen und die Angeklagten zu der geſeblichen Mindeſtſtrafe von einem Jahre Zuchthaus zu verurteilen. Heidelberg.(Vielſeitige Einbrecher.) Drei junge Leute aus Heidelberg und Walldorf im Alter von 19-20 Jahren, verübten im Verlauf des letzten Jahres in Heidelberg, Walldorf und Sandhauſen 15 Einbrüche in Schulgebäude und Ladengeſchäfte. Sie ſtahlen Radiogeräte, Erſatz⸗ teile, Uhren, Zigarren, Schokolade und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände und Lebensmittel. Das Schöffengericht verurteilte ſie zu 25, 33 und 42 Wochen Gefängnis. Der Mann, der den Kaiſer von Oeſterreich rettete, vor Gericht. Ein Tſcheche, der im Weltkriege infolge ſeiner Tapferkeit hohe Orden und Ehrenabzeichen erhielt und, wie in den Akten ſteht, einmal den Kaiſer von Oeſterreich aus unmittelbarer Lebensgefahr erreuete, ſtand dieſer Tage vor dem Dürener Be⸗ zirksſchöffengericht. Er war auf Veranlaſſung eines Mädchens aus ſeiner Heimat in die Aachener Ge⸗ gend gekommen. Nachdem ſein Geld aufgebraucht war, wandte er ſich dem Diebeshandwerk zu. Die Geiamtſtrafe für ſeine ſchweren Einbruchs⸗ diebſtähle lautete auf ein Jahr Gefängnis. 40flündige Arbeitswoll Ein allzu treuer hund Eine Aufführung im Opernhaus in Canyon City(Britiſch⸗Columbien) ſtand vor ihrem dramatiſchen Höhepunkt. Gegen Ende des zwei⸗ ten Aktes ſollte die Heldin von einem Schurken überfallen werden. Der Räuber ſollte ihr die Gurgel zudrücken und verſuchen, ſie zu erdroſ⸗ ſeln. Die mitfühlenden Zuſchauer konnten be⸗ ruhigt zuſehen, denn zum Glück für die Heldin ſtand hinter den Kuliſſen der Held ſchon bereit, um mit männlich⸗kraftvoller Stimme den Schurken anzufahren:„Laſſe los das Mäd⸗ chen!“ Das Erwürgen des Mädchens ging zu⸗ nächſt glatt vonſtatten. Die Heldin ſtieß ſchauer⸗ lich natürliche Gurgellaute aus und ſchrie mit erſtickter Stime um Hilfe. Sie ſpielte die Rolle aber ſo natürlich, daß es Shep, ihrem braven Hunde, der hinter den Kuliſſen ſaß, zuviel wur⸗ de. Mißtrauiſch ſpitzte er die Ohren. Rief da nicht ſein„Frauchen“? Und was wollte der fremde Mann? Wie ein Blitz ſauſte Shep auf die Bühne und zerriß zunächſt dem Schurken einmal gründlich und nach allen Regeln der Kunſt die Hoſen. Die Heldin, die gerade ohn⸗ mächtig werden ſollte, mußte das einſtweilen aufſchieben, und den Hund am Halsband hinter die Bühne ſchleifen, da Shep durchaus gewillt war, noch weitere Heldentaten zu vollbringen. Leider waren nach dieſem Zwiſchenfall ſtatt der Tränendrüſen die Lachmuskeln der Zuſchauer derart in Tätigkeit, daß der Vorhang fallen mußte. 92 9 1 durch notverorduung soll die Arbeils zeil auf wöchenllich 40 Slunden herab geſehl werden— Um die Arbellszeil bei der Reichsbahn e e ee Berlin, 22. 4. Der Reichsarbeitsminiſter hat die Organiſationen der Arbeitgeber und Ar⸗ beitnehmer für Freitag, 29. April, zu Beſpre⸗ chungen über die Einführung einer Arbeits— zeitverkürzung im Bergbau geladen. Das Reichsarbeitsminiſterium Reichskabinett den ee eee Erlaß einer Verordnung zur Einſchrän⸗ kung der Arbeitszeit auf Grund der zwei⸗ ten Notverordnung vom 5. Juni 1931 vorzuſchlagen. Noch nicht entſchieden iſt, ob eine ſolche Verordnung auch auf den Bergbau An— wendung finden ſoll, was nach Meinung des Reichsarbeitsminiſteriums nach dem Stande der Beſchäftigung ernſtlich in Erwägung zu ziehen ſein wird. Der Verordnung vom 5. Juni 1931 entſprechend handelt es ſich um Einſchrän⸗ kungen nach zwei Richtungen, und zwar erſtens um die Genehmigungspflicht für Mehrarbeit von Arbeitern und Angeſtellten und zweitens um die Herabſetzung der regelmüßigen Arbeits⸗ zeit auf 40 Stunden wöchentlich. Dabei würde es ſich der Reichsarbeitsminiſter vorbehalten, für einzelne Arten von Betrieben oder Grup⸗ pen von Arbeitern Ausnahmen zuzulaſſen. Die Bergbehörden würden im Falle des Bergbaues die gleiche Befugnis für einzelne Betriebe oder Betriebsteile haben. Das Ergebnis der Beſpre— chung am 29. April wird den Inhalt des Ver⸗ ordnungsentwurfſes für das Reichskabinett we⸗ ſentlich beſtimmen. 2 Berlin, 22. 4. Zwiſchen den Verbandsvorſit⸗ zenden der Gewerkſchaften der Eiſenbahnarbei⸗ ter und dem Generaldirektor der Reichsbahn finden am 23. April Verhandlungen über die Regelung der Arbeitseinſchränkung der Reichs⸗ bahn ſtatt. Die Reichsbahn hat den Gewerk⸗ beabſichtigt, dem Arbeitsbeſchaffung ſchaften, wie berichtet, verſchiedene Vorſchläge über die Einführung des Krümperſyſtems oder der Einlegung von Feierſchichten gemacht. Die Gewerkſchaften haben in den bisherigen Be— ſprechungen das Krümperſyſtem abgelehnt, da von der Reichsbahnhauptverwaltung keine Si⸗ cherung gegen weitere Entlaſtung übernommen wurde. e durch Hausreparaluren Berlin, 22. 4. In der letzten Zeit ſind inner⸗ halb der Regierung verſchiedene Arbeitsbeſchaf— fungspläne erörtert worden, von denen die Siedlungsaktion nur einen Teil bildete. Eine weitere Schaffung von Arbeits⸗ möglichkeiten ſoll durch Hausrepara⸗ turen erzielt werden. ss e e Das Reich wird aber dazu nichts beiſteuern, ſo daß alſo der Reichsarbeitsminiſter in einem Schreiben an die Länder darum gebeten hat, im Rahmen des Möglichen Mittel der Haus⸗ zinsſteuer in Form von Darlehen für dieſen Zweck zur Verfügung zu ſtellen,(wie es be— reits in mehreren Ländern u. a. auch in Preu⸗ ßen geſchieht). Darüber hinaus hat ſich die Reichsbank be⸗ reit erklärt, aus Hausreparaturen entſtehende Wechſel zu diskontieren. Eine Begrenzung der Rediskontzuſicherung iſt nach unſerer Infor⸗ mation nicht erfolgt. Man nimmt offenbar an, daß derartige Geſchäfte keinen allzu großen Umfang erreichen werden, da die Hausbeſitzer ſich bei der gegenwärtigen Lage und bei den hohen Zinslaſten vermutlich in der Erteilung von Aufträgen, die nicht unbedingt notwendig ſind, ſelbſt zurückhalten werden. Es war zwei Uhr nachts, als Hardt ſein Zimmer betrat und gähnend ſich zu entkleiden begann. Das war ein ereignisreicher Tag ge— weſen, faſt zuviel des Guten! Dieſe Leutchen ſchienen keine Müdigkeit zu kennen. Nach dem Abendeſſen war man in eine Revue gefahren, die gerade die neueſte Senſation Newyorks bildete. Sinnverwirrende Ausſtattungspracht, entzückende Girls mit ebenſo entzückenden ſchlanken Tanzbeinchen, grelle Stimmen in frechen, kleinen Liedern. Danach Beſuch eines der eleganteſten Reſtaurants der Millionen⸗ ſtadt, wo man auf leuchtendem Glasparkett, von Scheinwerfern in wechſelnden Farben be⸗ ſtrahlt, zu den aufreizenden Rhythmen einer weltberühmten Jazzband wieder tanzte. War das nun ein Ausnahmetag oder die Regel?, ſo dachte Helmut Hadrt, das Licht aus⸗ drehend und die ſeidene Steppdecke bis auf die Bruſt hochziehend.— Ab und zu: rieſig nett; als Dauerzuſtand: Irrſinn in Potenz.— Wie groß und nah der Vollmond am nächtli⸗ chen Himmel ſchien. Das ganze Zimmer er⸗ füllte er mit ſeinem ſanften Silberſchein. Ob er Grüße brachte von der Rohſenburg?— Er lächelte traumſelig in das leuchtende Schwei⸗ gen. Er ſchlief mit dieſem Lächeln auf den Lip⸗ pen ein. * Jede Woche ſchrieb Helmut Hardt an Mut⸗ ter und Braut; ſo ſchwer es ihm auch fiel, die Muße dazu aus dem hetzenden Tempo der Tage zu erkämpfen. Jede Woche erhielt er Briefe, jede Woche ſchrieb er. Viel zu ſelten für ſein drängendes Mitteilungsbedürfnis, ſei⸗ ne ſtetig lebendige Sehnſucht. Viel zu oft, fand Frau Marion, einige ha⸗ ſtig gekritzelte Anſichtskarten an ihre Eltern in ieee tee 0 ö 1* 1 e* Die Borbereilungen zum gängerfeſt 40 000 Sänger werden erwartet. Franlfurt a. M., 22. 4. Nachdem auf der Hauptausſchußſitzung des Deutſchen Sänger⸗ bundes in Mainz die Abhaltung des 11. Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſtes 1932 in Frankfurt a. M. beſtätigt worden iſt, nehmen die Vorberei⸗ tungen zu dem Feſt, deſſen Dauer von vier auf drei Tage verkürzt wird, einen lebhaften Fort⸗ gang. In einer Preſſeausſchußſitzung wurde nunmehr das endgültige Programm für das Feſt bekanntgegeben. Die für Donnerstag vor⸗ geſehenen Begrüßungskonzerte ſind auf Frei⸗ tag— nach Eintreffen der Hauptſängermaſſen — verſchoben worden. Am Donnerstag finden lediglich die Bundesbannerübergabe und der Begrüßungsabend ſtatt. Neben den vorgeſehe⸗ nen Konzerten findet am Samstag im Stadion eine große Kundgebung ſtatt, während den Ab⸗ ſchluß des Feſtes der traditionelle Feſtzug am Sonntag nachmittag bildet. Es iſt vorgeſehen, einzelne Konzerte im Rundfunk zu verbreiten. Vorausſichtlich wird eine große Kundgebung am Sonntag nach Amerika übertragen. Bisher haben ſich 30 000 Sänger angemeldet; man rech⸗ net für das Feſt beſtimmt mit mindeſtens 40 000 Sangesbrüdern. Da der Sängerbund auf die ihm von der Stadt Frankfurt vertrag⸗ lich zugeſagte Sängerhalle verzichtet hat, wird Frankfurt dem Bund in anderer Weiſe entge⸗ genkommen(Mietermäßigung uſw.). Morgen kommt der Hauptausſchuß des Deutſchen Sän⸗ gerbundes nach Frankfurt, um die weitere Durchführung des Feſtes, vor allem die Kon⸗ zerteinteilung, zu beſprechen. Prüm(Eifel).(Der Mord in Oos aufge⸗ klärt.) Zu dem Mord der 54jährigen Margarete Kort aus Oos, die mit ſchweren Kopfverletzun— gen aufgefunden wurde und ſtarb, erfahren wir, daß der Mörder verhaftet werden konnte. Es handelt ſich um den in den 40er Jahren ſtehendenKaſtrierer Johann Sonntag aus Oos, der auch ein Geſtändnis abgelegt hat. Die Ge— tötete war Hauſiererin und lebte ſchon ſeit Jahren mit Sonntag in Streit. Der Mörder ſagt, er hätte an dem Mordtag wieder eine Auseinanderſetzung mit der Kort gehabt. Um ſeine Nerven zu beruhigen habe er ſich auf einen Spaziergang begeben, auf welchem ihm die Kort begegnet ſei. Beim Anblick der Frau ſei er dann raſend geworden und habe in der ö Aufregung die Tat begangen. eee, Ein weiteres Todesopfer des Einſturzunglücks es in Baſtia s ee Paris, 23. 4. Einer der bei dem Einſturz des Gerichtsgebäudes in Baſtia Verletzten iſt ge⸗ ſtern ſeinen Verletzungen erlegen. Die Zahl der Todesopfer beläuft ſich ſomit nunmehr auf 16. r elt. Schwere Feuersbrunſt in japaniſcher Be rgſtadt. Im Schlaf verbrannt 1300 Häuſer eingeüäſchert. Tokio, 23. 4. Die am Fuße des Fuji-Berges gelegene Stadt Omiya iſt von einer ſchweren Brandkataſtrophe heimgeſucht und teilweiſe vernichtet worden. Eine noch nicht feſtſtellbare Zahl von Einwohnern iſt in den Flammen um⸗ gekommen, zahlreiche Perſonen wurden durch Brandwunden ſchwer verletzt. Nach einer vor⸗ läufigen Zählung ſind 1300 Häuſer nieder⸗ gebrannt. Der Sachſchaden wird auf mindeſtens 1,5 Millionen Dollar geſchätzt. Das Feuer brach in den ſpäten Abendstunden Topeka zu den Poſtſachen in der flachen Jade⸗ ſchale auf dem Tiſch in der Diele beifügend, die viermal am Tage direkt aufs Poſtamt beför— dert wurden. Das galt nur für die Privatkor⸗ reſpondenz des Hauſes. Schon wieder zwei Briefe mit der charakteriſtiſchen Handſchrift: „Frau Anna Hardt, Penſion Roma, Bordighe— ra— Baroneſſe Roſemarie von Rohſen, Schloß Rohſenburg, Bezirk Oberſchleſien. Germany.“ In läſſigem Spiel griff ſie nach dem letzten, wog ihn in der Hand. Welch dicker Brief— mindeſtens acht Seiten Umfang. Was konnte Helmut Hardt ſeiner Braut ſo vieles mitzu⸗ teilen haben? Eigentlich ſchade, daß er verlobt war, dieſer hübſche Junge! Marion Hartmann lächelte leiſe. Eben waren ſie beide zurückge⸗ kehrt von einem herrlichen Ritt. In winterli⸗ cher Morgenſtille lag das weite Land, über das eine dünne Schneeſchicht zartweiſe Hülle gebreitet. Noch waren ihre Wangen gerötet von der ſcharfen Luft, die ihre Lungen mit Wohlbehagen eingeatmet. Sie hatten ſich gut unterhalten. Er war ſehr klug, dieſer ſchöne Menſch, konnte ſo reizend erzählen. Ob er auch nett Briefe ſchrieh! Wieder betrachtete ſie den Brief in ihren Händen ron allen Seiten mir der Ne gier eines wißbegierigen Kindes. Was wohl da drinnen ſtand? Vielleicht etwas über die Ih⸗ ren, ſie ſelbſt... Unten wurde eine Tür ge⸗ öffnet. Der Diener kam, um die Poſtſachen dem wartenden Boten zu übergeben. Ein mut⸗ williges Funkeln in den tanzenden Augen, ein leiſes Kichern: ſie würde dieſe geheimnisvolle Epiſtel einmal leſen! Ganz vorſichtig öffnen. leſen und wieder zukleben und mit der nächſten Poſt befördern. Kaum gedacht, geſchah es ſchon. Den Brief acc ntaEg 2 ut 8. bö eh in den Falten ihres Reitkleides verborgen, ſchritt Marion Hartmann an dem eintretenden Diener vorüber und begab ſich in ihr Zim— mer. Nach der Duſche und Frottierung der von Ritt und Kälte etwas ſteif gewordenen Glie⸗ der, gab es ein luſtiges Frühſtück zu dritt, zu dem auch James Hartmann das ſeine gutge⸗ launt beitrug. Er freute ſich der fröhlichen Stimmung, die ſein junger Landsmann ins Haus gebracht. Seine beiden Töchter ſchliefen aus nach durchtanzter Nacht, deren Anſtrengun⸗ gen man dem reizenden Geſicht der jungen Frau in keiner Weiſe anſehen konnte. Als die Herren fortgefahren waren, ging Frau Marion hinüber in ihr kleines Privat⸗ boudoir. Nun ſaßen die beiden Männer wohl ſchon imStadtbüro, über langweilige Geſchäfts⸗ korreſpondenz gebeugt, die die erſte Poſt ge⸗ bracht. Mit wohlklingerder Stimme überſetzte nun Hellmut Hardt ſeinem Chef die franzöſi⸗ ſchen Briefe, nahm die diktierten Antworten auf: ſchlanke, kraftvolle Hände führten die Feder... Die Naſenflügel der Frau ſpann⸗ ten ſich leiſe. Der über Waſſerdampf vorſichtig geöffnete Brief lag auf ihrem Schoß. Mit ſpitzen Fingern zog ſie die Bogen her⸗ aus. Sie waren eng beſchrieben. „Mein über alles geliebtes kleines Mädchen“, las ſie. Und ließ daß Papier ſinken. Wie lieb das klang! Eigentlich war es doch ſchrecklich von ihr, in die Geheimniſſe zweier Menſchen eindringen zu wollen, die ſich von Herzen zu⸗ getan! Eine heiße Schamröte ſtieg ihr in die Wangen. So etwas machte ein anſtändiger Menſch doch nicht. Wie hatte ſie nur ſo unfair ſein können ö —: Fortſezung folgt. aus und griff, begünſtigt durch den herrſchen⸗ den Wind, mit großer Schnelligkeit auf mehrere Stadtteile über. Wegen der leichten japani⸗ ſchen Bauweiſe der Häuſer fanden die Flam⸗ men reiche Nahrung. Es gab keine Möglichkeit zur Löſcharbeit. Die Opfer der Brandkata⸗ ſtrophe wurden in den meiſten Fällen im Schlafe überraſcht, von den Trümmern ihrer zufammenbrechenden Häuſer eingeſchloſſen und verbrannten bei lebendigem Leibe. Andere konnten in der Eile nur das Notdürftigſte ihrer Habe in Sicherheit bringen. Hunderte ſind ob⸗ dachlos. Mütter, Väter und Kinder durch⸗ ſuchen jetzt verzweifelt die Trümmerſtätten nach ihren vermißten Angehörigen. Phosphorſäuredüngung der Karloffeln Ueber die Notwendigkeit der Phosphorſäure— zufuhr zu Kartoffeln ſind die Anſichten noch vielfach umſtritten. Wenn auch das Bedürfnis nach dieſem Nährſtoff nicht ſo hoch ſein mag als bei manchen anderen Kulturgewächſen, ſo wirken Phosphorſäuregaben voch ertragsſtei⸗ gernd u. vor allen Dingen qualitätsverbeſſernd und reifebeſchleunigend, was für den Anbau von Speiſe⸗ und beſonders von Frühkartoffeln weſentlich iſt. Auch wenn die Kartoffeln in Stallmiſt zu ſtehen kommen, wird ſich eine Zu⸗ gabe von Phosphorſäure in Form von Han⸗ delsdünger als zweckmäßig erweiſen, da eine wohlſchmeckende, möglichſt gleichmä— ßige Speiſeware ſich hiermit erreichen läßt. Auch die Anfölligkeit der Kar⸗ toffeln gegen Pflanzenkrankheiten wie Krautfäule, wird durch Düngung mit Super⸗ phosphat weitgehend behoben, was beſonders in Holland, dem Land des Frühkartoffelbaues, erkannt worden iſt. In Holland wird an⸗ nüähernd die dreifache Phosphorſäuremenge zu Frühkartoffeln in Form von Superphosphat verabfolgt, als dies in Deutſchland üblich iſt. Die reifebeſchleunigende Wirkung des Super— phosphats iſt im Frühkartoffelbau beſonders wertvoll, da die Losſchaligkeit verhütet und frühes Ernten ermöglicht wird. Auch betreffs der Schorfverhütung iſt die richtige Auswahl der Phosphorſäureform wichtig, wie Unter— ſuchungen von Prof. Dr. Eichinger ergeben ha— ben. Da die Schorferreger alkaliſche Reaktion vorziehen, kann durch Anwendung phyſiologiſch ſaurer bezw. neutraler Düngemittel der Schorf bekämpft werden. Eine Düngung mit ſchwefel— ſaurem Ammoniak, Superphosphat und hoch— prozentigem Kaliſals kommt dieſer Forderung nach, ſo daß dieſe einfache Düngerzuſammen— ſtellung, die nicht nur einer erheblichen Ertrags— ſteigerung, ſondern auch einer weſentlichen Qualitätsverbeſſerung Rechnung trägt, zur Kartoffeldüngung allgemein zu empfehlen iſt. Kalkhaltige Dünger und alkaliſche Stickſtoff⸗ düngemittel fördern den Schorfbeſall und ſind zu vermeiden. Ein weiteres beachtliches Mo— ment iſt die Tatſache, daß ausreichend mit Superphosphat gedüngte Kartoffeln als flanzgut im folgenden Jahre beſſere Erfolge bringen, wie Verſuche der Landwirtſchafts— kammer Hannover zeigen.— Ralſchläge zur Anlage einer Bienenzucht Soll man mit einem Schwarm oder mit einem Muttervolk, mit beweglichem Kaſten oder mit einem unbeweglichen Bau eine Bienenzucht beginnen? Das ſind wohl die beiden Haupt- fragen, mit denen ſich jemand, der ſich der Imkerei widmen will, zu allererſt zu beſchäfti— gen hat. Dazu iſt folgendes anzuraten: Ein Schwarm iſt zwar billiger als ein Muttervolk, doch ſollte der Anfänger mit einer Mutterzucht beginnen. Beim Kauf eines Schwarmes wird der Anfänger nämlich vor ziemlich ſchwierige Aufgaben geſtellt. Dieſe beſtehen in der Haupt- ſache im Einſetzen in die Wohnung und der Anleitung der Bienen zum Bau. Sehr häufig treten die Fälle ein, daß der Scharm auszieht oder die Bienenkönigin Schaden leidet. Dieſen Schwierigkeiten iſt der Anfänger kaum gewach— ſen. Wenn die Anfangsausgabe beim Schwarm auch geringer iſt, ſo geſtaltet ſich ein Muttervolk doch für die Dauer billiger, da es ſchon im erſten Jahr weitere Völker und, wenn auch ein geringeres Quantum Honig liefert. Außerdem iſt die Beſchaffung eines Muttervolkes auch nur eine einmalige Ausgabe. Beim Muttervolk iſt es dem Imker auch leichter, Beobachtungen zu ſammeln und in das Weſen der Bienenzucht einzudringen. Wie ſteht es nun mit dem beweg— lichen Bau beim Zuchtbeginn? Mit einem unbeweglichen Bau ſollte der Anfänger nicht beginnen. Sehr ſchwierig iſt dabei nämlich die Unterſuchung, ob überhaupt eine brauchbare Königin vorhanden iſt, weiter, wie es um den Brutſtand ſteht, ferner, ob auch Futter vorhan⸗ den iſt. Beim Kaſtenvolk iſt das alles viel leichter feſtzuſtellen. Beim beweglichen Bau kann man auch alljährlich einem Volke den Honig nehmen, während die Entnahme aus den 0 ohne Tötung der Bienen faſt unmöglich eble Zeichen der Zeit Korruption ſüber Korruption Eine Beſlechungsaffäre beim Frankfurt a. M., 22. 4. Gegen den Ge⸗ ſchäftsführer der inzwiſchen aufgelöſten Fi⸗ liale einer auswärtigen Baufirma iſt Anklage wegen Beſtechung erhoben worden. Es wird ihm zur Laſt gelegt, daß er zwei Beamten des Frankfurter Tiefbauamtes Vorteile verſprochen oder gewährt hat, um ſie zu Handlungen zu beſtimmen, die eine Verletzung der Amtspflicht enthalten. Gegen einen der beiden Beamten iſt das Verfahren eingeſtellt, da ihm nicht nachzuweiſen iſt, daß er etwas für ſich ange— nommen hat und weil er das an ihn geſtellte Anſinnen abgelehnt hat. Gegen den anderen Beamten iſt Anklage wegen paſſiver Beſte— chung erhoben. Er beſtreitet die Beſchuldigung und will nicht gewußt haben, daß ein ihm ge— währtes Darlehen von der Baufirma ſtammte. Wir erfahren hierzu noch folgendes: Es Jrankfurker Tiefbauamt handelte ſich um Vorgänge, die 1929 zurückreichen. Damals fü in das die Firma Arbeiten der Niddaregulierung aus ſie mit der Errichtung des Val heimer Park betraut. Damals rechnungsverkehr mit der Stadt i ferenzen beſtanden haben, als ſich die 2 nungsmodalitäten nicht raſch genung gef Dem Beamten, der nicht angeklagt! ſollen damals in Form eines Schecks ta Mark angeboten worden ſein, wobei da Auch war 7 tiſche Beamte, der das Dar ein Bürodirektor. Es handel einen Betrag von 2000 RM. Allo raſt gegen einen Baumſkam Ein Toler, drei Schwer- und ein Leichtverletzter * 2 8 9 1.. N 2 1 0 2 74* 3 M a nz, 23. 4. Eigene Drahtung). Geſtern abend fuhr auf der Finthener Landſtraßze ein mit 5 Perſonen beſetztes Perſonenauto gegen einen auf der Straße liegenden Baumſtan Der Lenker des Wagens, der Ingenieur Her mann Ropers aus Mainz U die Herrſchaft über den Wagen. Der Wagen raſte in voller Fahrt gegen e dabei in Trümmern. Die Inſaſſen wurden durch den Anprall verletzt liegen. Die Verletzungen der 50jährigen Frau von Din z, verlor Baum u eſchleudert und bli irekltor Wilhelm Vogel, wa⸗ 54 Her ren derart, daß ſie auf dem Transport ins Mainzer Krankenhaus ihren Wunden g. Direk⸗ tor Vogel kam mit leichteren Verletzungen da von. Rope ſeine Frau und erlitten ſchwere Schädel⸗ und Knochenbrüche und innere Verletzungen. Alle drei ſch Lebensgefahr. ä———————r—HH—Krrrrrrrrrrrrr—— Deviſenſchieber verurteilt Berlin, 23. 4. Das Schnellſchöffengericht ver— urteilte heute den Juwelier Simon Weiſager wegen fortgeſetzten Verſtoßes gegen die De— viſenverordnung zu ſechs Monaten Gefängnis, auf die zwei Wochen der Unterſuchungshaft angerechnet werden, und 5000 RM Geldſtrafe. Weiſager hatte für eine Amſterdamer Ju— welenfirma in der Zeit vom 19. Januar bis 5. März deutſche Effekten, und zwar Farben— aktien und Reichsbahnanteile, im Geſamt— betrag von über 700 000 RM verkauft und den Erlös dem Vertreter dieſer Firma übergeben, der das Geld ins Ausland ſchaffte. * Wieder Millionen ins Ausland verſchoben Köln, 23. 4. Unter dem Verdacht des Ver— gehens gegen das Deviſengeſetz wurde der In— haber eines Privatbankgeſchäftes feſtgenommen und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl gegen ihn erließ. Der Verhaftete ſoll durch Strohmänner JG.-Farbenaktien im Werte von über einer Million Reichsmark aus dem Auslande gekauft und den Reichsmark— erlös ins Ausland geſchafft haben. Ermikllungsverfahren gegen einen Börſenmahler Berlin, 23. 4. Wie die Juſtizpreſſeſtelle mit teilt, hat die Staatsanwaltſchaft ein Ermitt— lungsverfahren gegen den Börſenmakler Krantz eingeleitet. Krantz wird beſchuldigt, Effekten aus ausländiſchem Beſitz im Inland veräußert und über den Verkaufserlös ohne Erlaubnis der Deviſenſtelle verfügt zu haben. Nach den bisherigen Feſtſtellungen haben die unzuläſſi— gen Effektenverkäufe einen Wert von minde— ſtens 1 Million RM. Gegen Krantz, der ſich zurzeit im Ausland befindet, iſt Haftbefehl er— laſſen worden Immer Tardieu über ſeine Unterredung mit Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning. Paris, 23. 4. Ueber die geſtrige Unterredung zwiſchen Reichskanzler Dr. Brüning und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu be— richtet der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ aus Genf, Tardieu habe nach der Unterredung erklärt, Dr. Brüning und er hätten keinen Beſprechungsgegenſtand ausgelaſſen. Er— Tardieu— habe niemals Gelegenheit gehabt, mit Reichskanzler Dr. Brüning und Staats- ſekretär v. Bülow ſich ſo eingehend auszu— ſprechen. Die geſtrige Gelegenheit habe man benutzt, um die Deutſchland und Frankreich in— tereſſierenden Fragen vorüberziehen zu laſſen. Miniſterpräſident Tardieu habe, ſo fährt der Korreſpondent fort, die Ideen, die bei dieſem Meinungsaustauſch zum Ausdruck gekommen ſeien, und den Geſamteindruck, der ſich er— geben habe, für ſich behalten. die Berkaufspreiſe der Reichsmonopolverwallung für Branntwein Berlin, 23. 4. In der heutigen Beirats— ſitzung der Reichsmonopolverwaltung für in iſt folgender Beſchluß gefaßt wor⸗ en: Vom 25. April 1932 ab beträgt 1. der regel⸗ mäßige Verkaufspreis 400 RM, 2. der beſon⸗ dere ermäßigte Verkaufspreis 240 RM für das Hektoliter Weingeiſt. Gemeßel in Nikaragua Eine Regierungspatrouille von Aufſtändiſchen aufgerieben. Managua, 23. 4. Eine Patrouille von Regie⸗ rungstruppen iſt unweit von hier von Aufſtän⸗ diſchen überfallen und niedergemetzelt worden. Unter den Toten befindet ſich auch ein amerika— niſcher Marine-Infanterieleutnant und drei Marine-Infanteriſten. Elf nikaraguaniſche Sol— daten wurden erſchoſſen, vier verwundet, einer wird vermißt. Die Aufſtändiſchen überfielen einen Proviantzug, nachdem ſie den Zug in einen Hinterhalt gelockt hatten. Tagegumſchau Die für den 24. April berechnete Großhan— delsinderziffer iſt auf 98,3 um 0,2 Prozent zu— rückgegangen. 55 Die Neuwahl des Oldenburgiſchen Lend— tags iſt auf den 29. Mai feſtgeſetzt worden. E Der erſte Buchhalter des Deutſchen Touring— Clubs in München iſt nach Unterſchlagung einer größeren Summe geflüchtet. * In Pforzheim iſt eine Falſchmünzerwerk— ſtätte aufgehoben worden. Drei Falſchmünzer wurden verhaftet. * Das Büro der Abrüſtungskonferenz beſchloß, die Frage der qualitativen Abrüſtung nunmehr nach der techniſchen Seite hin durchzuarbeiten. * Im amerikaniſchen Handelsdepartement wird der Wert des Teils der Ausfuhr nach Groß— britannien, der vermutlich von den Beſtim— mungen des neuen britiſchen Zollgeſetzes be— troffen wird, auf 98 Millionen Dollar geſchätzt. * Ein in Sillein(Ungarn) aus ſeiner Zelle ausgebrochener Häftling erſchlug auf dem Flur einen Gefangenenwärter. Der Mörder wurde von anderen Gefängnisbeamten überwältigt. * Malaviya, der zum Präſidenten der 456. Sitzung des Allindiſchen Kongreß auserſehen war, iſt verhaftet worden. F. X. Sichler in Freiburg i. B. einen Teil der 1 0 — 1533 Zum 1. Peburtstag es Vaters dier Veteranen Fürsorge Geh. Kommerzienrat Adalbert Stier, der Begründer und Präſident des Reichs— verbandes zur Unterſtützung deutſcher Ve— eranen, begeht am 23. April ſeinen 75. Ge⸗ burtstag. Der Reichsverband hat in den 20 Jahren ſeines Beſtehens etwa 8 Mill. RM an bedürftige Veteranen der Kriege 1866 und 1870 verteilt. Raubübetſall auf den finnländlchen Militärattache in Warschau 1748 litärattaché der fiun⸗ en Geſandtſchaft Oberſt Svenſſon iſt unweit des Hauptbahnhofes von ſechs Ban— diten überfallen, in ein Haustor gezogen und beraubt worden. Der Führer einer Auto— drof beobachtete den Vorgang und holte Bolizei herbei. Die Täter konnten feſtge— ninen und die geraubten Gegenſtände ſicher— geſtellt werden. a Warſchau, 23. 4. Der Mi Lokales „Das Belecken der Briefmarken. Dieſe tcotz aller Warnungen noch immer weit verbreitete Unſitte iſt ſchon in zahlreichen Fällen zu einer Quelle gefährlicher Infektion geworden. Der Stoff, mit dem die Briefmarken auf ihrer Rück— ſeite beſtrichen ſind, beſteht aus dem getrockne⸗ ten Leim, und wir würden ſicherlich davor zu— rückſchrecken, ihn mit der Zunge zu berühren, wenn wir an ſeine Herkunft dächten. Zur Leim⸗ fabrikation werden nämlich Rückſtände und Ab— fälle von großenteils unappetitlicher Art aus Gerbereien, Metzgereien und Abdeckereien ver— wendet. In dieſem Leim können— wir ſagen nicht müſſen— Krankheitserreger mannig— fachſter Art, beſonders Dyphterie- und Tuber— kelbazillen ſich feſtſetzen. Dieſe können durch Riſſe und Schrunden an der Lippe und Zunge ſich in den Körper Eingang verſchaffen, ſich ver— mehren und eine Entzündung hervorrufen, wenn auch im allgemeinen der Speichel des geſunden Menſchen keimtötende Eigenſchaften beſitzt; aber ſelbſt bei den kräftigſten Naturen kann er, beſonders gegenüber den Anſteckungs— bazillen der Tuberkuloſe und Dyyphtherie vorübergehend ſeine Widerſtandsfähigkeit ein— büßen. — Dalen für den 25. April 1932 Sonnenaufgang 5.11, Sonnenuntergang 19.36, Mondaufgang 1.17, Monduntergang 7.38 Uhr. : Wilhelm 1. von Oranien,„der Schwei— ger“, Stadthalter der Niederlande, auf Dillen— burg in Naſſau geb.— 1599: Der Staatsmann Oliver Cromwell in Huntington geb.— 1874: Der Phyſiker Guglielmo Marconi in Griffone bei Bologna geb. 1.* 7 Bille an den Mal Pfui— ba, iſt das ein Weiter! Es regnet ſchauderhaft. O komm doch, Mai, du Retter und ſchick' auf Wanderſchaft die Näſſe und die Kälte, den Hagel, und den Schnee, daß draußen auf dem Felde bald ſaftig wächſt der Klee. Daß Vöglein nicht mehr frieren und Knoſpen ſpringen auf und Menſchen können ſchauen zum blauenden Himmel hinauf. Drum jage fort mit Wonne den launigen April, und laß nur noch die Sonne grad machen, was ſie will!— Sy— Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 449 Stück Verkauft: 327 Stück Milchſchweine das Stück 8— 17 Mk. Läufer das Stück von 19—26 Mk. Marktverlauf gut. Urheit sp aren Sie wenn Sie sich bei der Bezirkssparkasse Lors ch, Zweigstelle Viernheim, ein Girokonto anlegen: Sie Übernimmt lhre gesamten Zahlungsgeschäfte und ist gleichzeitig Ihr Buchhalter! Geldzählen und Geldwechseln fällt fort! 120