Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Der letzte April⸗Sonntag war, wie der ganze Monat April, nicht ſchön. Trotz dem zeitweiſen Sonnenſchein war das Wetter infolge des rauhen Windes nicht frühlingsmäßig. Lediglich die blühen⸗ den Bäume und grünen Sträucher ſagen uns, daß Frühling iſt. Hoffen wir, daß der Wonnemonat ſich beſſer anſtellt und uns den lachenden, blühenden Frühling bringt.— In 3 Ländern des Reiches fanden geſtern die Landtagswahlen ſtatt, deren Er- gebniſſe wir auf der 1. Seite anführen. Am Abend hängten viele am Radio, um Teilergebniſſe und das Schlußreſultat zu erfahren. Auch dieſe Wahlen haben in unſerem notgepeitſchten, von Parteienhaß zerriſſenen Vaterlande keine Klärung gebracht.— Auf dem Waldſportplatz und dem D. J. K.⸗Stadion fanden intereſſante Fußballſpiele ſtatt, die von den zahlreich erſchienenen Zuſchauern geſpannt verfolgt wurden. Die Reſultate bringen wir unter der Rubrik„Sport und Spiel“. Der Katholiſche Männer⸗Verein, der Viernheimer Creditverein und die Freiw. Feuerwehr hielten ihre General-Ver⸗ ſammlungen ab, in welchen über das verfloſſene Jahr Bericht erſtattet und Fragen über das Wohl und Wehe der Vereine beraten wurden.— Am Abend hielt die Sportvereinigung„Amicitia“ 09 in ihrem Vereinshaus auf dem Waldſportplatz eine wohlgelungene Pokalmeiſterſchaftsfeier ab. Das Ver⸗ einshaus war überfüllt. Ein reichhaltiges Programm bot angenehme Unterhaltung. 14 verdienſtvolle Männer wurden in Anerkennung ihrer Verdienſte zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Feier verlief recht harmoniſch. » Wird es nun anders? Die drei größten deutſchen Länderparlamente wurden geſtern gewählt. Preußen, Bayern und Württemberg. Hamburg hat geſtern ebenfalls gewählt. Auf der erſten Seite dieſer Nummer ſind die Einzelwahl⸗ ergebniſſe zum Abdruck gebracht Der erwartete Ruck nach rechts iſt Tatſache geworden. Die Na- tionalſozialiſten konnten überall ihre Mandate er⸗— höhen. In Anhalt kam eine Rechtsmehrheit zu Stande. Das Volk iſt im höchſten Maße unzu— frieden. Es möchte gern einen Ausweg aus dieſer verworrenen Lage ſehen. Ob das geſtrige Wahl— reſultat etwas Poſitives bringen wird, das bleibt der nahen Zukunft vorbehalten. Die Weimarer Koalition iſt überall in die Minderheit gedrängt. In Preußen und in Württemberg haben die Na— N ggg Nußbaum pol. daaldlunmer Spiegelschrank 2 m. breit Waschkommode u. Nacht- tische mit weißem Marmor, Betten mit Polsterrost preiswert zu verkaufen. Fr. Herz, Hannheim Lange-Rötterstraße 52 glingssodalität. Diejenigen Mitglieder, welche am Sonntag, den 8. Mai, in die Sodalität aufgenommen zu werden g wünſchen, wollen ſich am Dienstag, den 26. April, abends 8 ¼ Uhr, im Freiſchütz(Kettelerſälchen) ein⸗ finden. Der Präfekt: Weidner. Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde. 1/28— 9 Uhr Turnabtlg der Jungfrauen⸗Kongreg. 9 Uhr Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5— 7/7 Uhr 2. Abteilung der Schüler- rinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 7/9 Uhr Spielausſchußſitzung. Mittwoch: ¼9 Uhr Uebungsſtunde der Fechtab⸗ teilung in der Sporthalle. Donnerstag: 5— 7 Ahr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handball⸗Mannſchaften und Leichtathletik. ½9 Uhr Hallentraining für ſämtliche Fußball- mannſchaften. Freitag: 5— 7/7 Uhr 1. Abteilung der Schüler⸗ innen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. ½9 Uhr Spielerverſammlung. 7/9 Uhr Uebungsſtunde der Fechtabteilung in der Sporthalle. Dienstag und Freitag: Platz⸗Training. Zu allen Uebungs⸗ und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Vormittags 7 Uhr und verſpäteter Ladenſchluß). tionalſozialiſten große Gewinne gemacht. Nach dem Wahlausgang in Preußen wird die derzeitige Re⸗ gierung nicht mehr beſtehen können. Und das iſt nun die ſchwierigſte Frage unſerer Innenpolitik. Beſonders deshalb, weil Preußens Politik mit der Reichspolitik auf Gedeih und Verderb verbunden iſt. Und ſo umgekehrt auch die Reichspolitik, Mit Spannung darf man den bevorſtehenden Entſchei⸗ dungen entgegenſehen. Nach dem gewaltigen Wahl⸗ ſieg dürfte für die Nationalſozialiſten die Zeit nun endlich gekommen ſein, ihren ſtaatspolitiſchen Plänen näher zu treten, um die Verſprechungen, die dieſe Partei ihren Wählern kundgegeben, einzulöſen. Alle dieſe Wähler warten auf den politiſchen Um⸗ ſchwung und die ſo heiß erſehnte wirtſchaftliche Beſſerung. Darum die Frage: Wird es nun anders? * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 9 wegen Verſtoß gegen die Radfahrerverkehrsordnung; 3 wegen Ruheſtö⸗ rung; 1 wegen Schlachten in einem nicht konzeſſi⸗ onierten Raum und 6 wegen Vergehen gegen die Arbeitszeitverordnung(Austragen von Brötchen vor * Die Gerichtsverhandlung wegen des Totſchlags in der Kirchweihnacht die am Mittwoch, den 27. April ds. Is. vor dem Schwurgericht in Darmſtadt ſtattfinden ſollte, wurde auf einen noch unbeſtimmten Termin verlegt. 4 2 2 Viernheimer Filmſchau. Es wird ſchon wieder beſſer!— Es wird ſchon wieder beſſer! Irgend etwas muß auf dieſer Welt geſchehen Schließlich einmal muß es uns doch beſſer gehen. Dieſen Schlager hörte man erſt im Radio. Heute weiß man, daß es der neueſte Ufa⸗Tonfilm⸗ Schlager iſt, der noch heute Montag letztmals im Central⸗Film⸗Palaſt zur Aufführung gelangt. Ein köſtliches 100% Filmwerk in Bild und Ton mit Dolly Haas, Heinz Rühmann und Ernſt Verebes. Alle drei fabelhaft. Im 2. Teil kommt ein Film aus dem ſchönen goldigen Wien.„Im Prater blühen wieder die Bäume“. Mit Lilian Ellis, Werner Fütterer und Alb. Paulig. Auch dieſes Filmwerk iſt ganz fabelhaft und ein Beſuch noch heute kann allen Filmfreunden aufs Beſte empfohlen werden. Zumal heute ermäßigte Preiſe angeſetzt ſind. 1. Platz 40 Pfg., Sperrſitz und Balkon 60 Pfg. Ein Beſuch dieſer ganz ausgezeichneten Film darbietung ſollte wirklich niemand verſäumen. Ein großer Beſuch iſt heute noch zu erwarten. Es wird auch wieder beſſer. Viernheimer Sport. Waldſportplatz. ö Sportvereinigung 1.— S. C. Freiburg 2:2 „ Privat— Käfertal 41 „ Schüler— Olympia Lamperth. 5:2 Doa.⸗Stadion. Fußball. Viernheim 1.— Waldhof 1. 1 0 1. Igd.— Bürſtadt 1. 3 Sport am Wieſenweg. Handball: Turnverein 1.— Seckenheim 1. „ 2. 7 1 2. „ Igd. 1„ Igd. Fußball: Neckarhauſen 1.— Turnverein 1. „ 1„ 2. 14 3 Bekanntmachung. Betr.: Erhebung der Gas-, Strom⸗ und Waſſer⸗ gelder. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß Johann Gutperle V. und Georg Mandel XV. als Erheber der Gas⸗, Strom- und Wafſſergelder für unſere Gemeinde vom Kreisamt Heppenheim verpflichtet worden ſind. Betr.: Winterhilfsmaßnahmen der Reichsregierung; hier Ablieferung der Reichsbezugsſcheine. Die Reichsbezugsſcheine Nr. 1 bis 3 der Ausgabe vom 24. März 1932,(grau) ſind am Dienstag, den 26. April 1932 nachmittags von 2—3 Uhr durch die Metzger auf unſerem Büro Nr. 6 abzuliefern. Die Abſchnitte müſſen bei der Ablieferung vorſchriftsmäßig entwertet und aufgeklebt ſein. Viernheim, den 25. April 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Geſangverein„Sängerbund.“ 1/9 Uhr Singſtunde im Lokal. Der Vorſtand. Dienstag abend Stuttgart Dienstog, den 26. April 1932. 6,00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl. Gym⸗ naſtik; 10,00: Lieder und Arien; 10,30. Sona⸗ ten für Violine und Klavier; 12,00: Konzert: 13,05: Mitiagskonzert; 14,30. Engl. Sprachun⸗ terricht; 16,00: Blumenſtunde; 16,30: Fraven⸗ ſtunde; 17,00: Nachmittagskonzert: 18.25: In den Tälern des Hungers; 18,50: Die Wirtſchaft Elſaß⸗Lothringens nach dem Kriege; 19,30: Un⸗ terhaltungskonzert; 20,45: Bunte Stunde; 21,45: Entwicklung des Streichquartetts: 22,20: Nach⸗ richlen; 22,40: Entwicklung des Streichquartetts: 23,05— 24,00 Tanzmuſik. Frankfurt Dienstag, den 26. April 1932. 6,00: Wettermeldung; anſchl. Morgengymnaſtil: 7,00: Wetterbericht; anſchl. Frühkonzert; 12,00: Konzert: 13,00: Mittagskonzert; 15,20: Haus⸗ frauen⸗Nachmittag; 16,55: Wirtſchaſtsmeldungen: 17,00: Nachmittagskonzert: 18,15: Wirtſchaftsmel⸗ dungen; 18,25: Die Kunſt, zu altern, Vortrag: ab 18,50: ſiehe Stuttgart. München Dienstag, den 26. April 1932. 12,00: Muſik für jedermang auf Schallplatten; 13,00: Unterhaltungskonzerk; 14.50: Stunde der Hausfrau; 16,05: Eine Sudie über Shakes pe me; 16,25: Kinderbaſteln: 16,45: Liederſtunde; 17.15: Ingolſtadt in der Geſchichte: 17,45: Meiſter des Inſtruments, Schallplatten; 18.25: Guſtav Adolf in Franken, Schwaben und Bayern, Vortrag: 18,45: Der Grundcharakter der deutſchen Kanſt, Vortrag; 19,05: Hörkurs: Franzöſiſch; 19.30: In⸗ golſtädter Heima“abend: 21,00: Abendhonzert; 22,00: Geſpräch; 22,20: Nachrich'en. Rartoffeldünger, Deutſchen und ewigen Kleeſamen, Dickrübenſamen, verſchiedene Sorten, Kuhrübenſamen, Steck⸗Welſchkorn alle Gartenſämereien Torfmull, loſe und in Ballen, Oelpapier. Joh. Valt. Hofmann 2. Rathausſtraße 28. Am Lager ſind vorrätig: Böhms allerfrüheſte gelbe Zentner 5.— Frühe Kaiſerkronen 4.60 Odenwälder Blaue 4.80 Edeltraut 4.80 Gelbe Induſtrie 4.80 Blaupunkt(gelbfleiſchig) 5.— Woltmann 3.80 Deodara 1 3.70 Alles in ſchöner Saatſortierung. Hch. Faltermann 3. 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Es wird auch wieder beſſer. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 27. April 21. Nißan Peſach⸗Ende 7,15 Uhr ⸗Morgen 7,30 u. 10,00 Nachm. 4,00 Abend 8,30 28.-Morgen 7,30 u. 10,00 ⸗Nachm. 4,00 Ausgang 8,35 Achare⸗Mos 7,20 8,00 4,00 8,35 8,20 7,00 30. April Sabatt⸗Anfang „ ⸗Morgen „»Nachm. „ Ausgang Wochentag⸗Abend 1-Morgen Wochenplan des Turnvereins 18938: Dienstag ab 5 Uhr: Schülerturnſtunde im Lokal. 5 Uhr: Leichtathleten und Handballer auf dem Sportplatz. 8 Uhr: Turnſtunde für Turner und Fechter im Lokal Mittwoch ab 4 Uhr: Schülerinnen im Lokal. „„ 6 Uhr: Trommler und Pfeifer auf dem Sportplatz. Donnerstag ab 5 Uhr: Fußballtraining auf dem Sportplatz. „ 8 Uhr: Turnerinnen im Lokal. „½9 Uhr: Spielausſchußſitzung. „ 8 Uhr: Turnſtunde für alle Turner, Männerriege, Sporler u. Fechter Jeweils Freitags Spieler⸗Verſammlung im Lokal. Zu allen Uebungsſtunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Turnleitung. 3 17 1 7 77 Freitag f lbonnenten erhalten den„ deſes Moe iernheim der Sonn- und Feiertage.— er monatl. Anzeiger 5 Viernheimer Zeitung J Erſcheint lich mit Ausn 150 Net 15 ins Haus gebr Sonntagsblatt„Sterne und kalender.— Annahme von Abonnements tä t.— Hratisbei 1 gl in des Cech e u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ch wöchentl. das Aheege lüuſtrierte einen Fahrplan ie einen Wand⸗ ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21077 Amt tankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck Die Cänderwahlen haben ſo ziemlich das Bild ergeben, wie es wohl im allgemeinen erwartet worden war. Ueberall iſt ein ſtarker Ruck nach rechts feſtzuſtellen, wobei natürlich der extreme Flügel, der es ſich leiſten konnte, den einzelnen Berufsſtänden den Himmel, auf Erden zu verſprechen, wieder das Sammel⸗ becken der von Tag zu Tag zahlreicher werden— den Unzufriedenen abgab. Zentrum und Baheri— ſche Volkspartei haben ſich wiederum als den ruhenden Pol erwieſen. Sie haben ſich prachtvoll geſchlagen. Dieſe Parteien ſitzen feſt im Volk und das Volk ſieht in ihnen den Hort der Ord— nung, der Sammlung, der Ruhe, der Sicherheit, des Maßes, der Vernunft, des Ideals. In dem Meer der deutſchen Parteien ſtehen ſie wie ein Molenkopf. Die Nationalſozialiſten haben ihre Stimmen gegen 1930 und an nicht wenigen Orten auch gegen die Präſidentenwahl außerordentlich vermehrt; ſie buchen im geſam— ten den größten Gewinn. Die Sozialde⸗ mokraten haben erſtaunlich ſchwere Verluſte, die Kommuniſten haben ſich anſcheinend et— was beſſer gehalten, die übrigen Parteien haben. teilweiſe ſo ſchlecht abgeſchnitten, daß bei einigen. von ihnen gleichſam nur noch das Gerippe der Parteiorganiſation ſichtbar geblieben iſt. Das Bürgertum, das den dem Zentrum benachbarten Parteien angehört hat, iſt offenbar in großen Mengen zu Hitler abgeſchwenkt; die Deutſchna— tionale Partei hat ihren Beſtand an man— chen Orten behauptet, an anderen etwas ver— mehrt, an nicht wenigen aber hat ſie ſchwer ver— loren. Das Bild dieſer Partei iſt am undurch— ſichtigſten. Der Vergleich mit den Landtagswahlen vom Jahre 1928 iſt nur ſehr bedingt am Platze und wird am beſten überhaupt nicht gezogen. Man muß von der Reichstagswahl 1930 ausgehen, wenn man zur Geſamterſcheinung der vorgeſtrigen Wahl Stellung nehmen will. Die Ziffern der Präſidentenwahl ſind ebenfalls bis auf die Zah⸗ len der Hitlerſtimmen und der kommuniſtiſchen Stimmen irrelevant. Seit 1928 hat ſich vieles geändert, und man kann jene Zeit, in der es uns im Vergleich zu heute ganz außerordentlich gut ging, nicht heranziehen. In den letzten vier Jah⸗ ren hat ſich unter ſtarken Ausſchlägen die deutſche Wirtſchaft bis zu dem Tale der Mühen herunter— begeben, in dem ſie heute wandelt, und in dem ſie leider noch länger wandeln wird. Die preu— ßiſchen Mandatszahlen müſſen unter dem Ge— ſichtswinkel der Tatſachen betrachtet werden, daß der Quotient von 40 000 auf 50 000 Stimmen erhöht wurde. Die Regierungsbildung in Preuſten dürfte ſich den gleichen Schwierigkeiten gegenüber— ſtehen wie wir in Heſſen wo ſchließlich nur noch ein Geſchäftsminiſterium übrig blieb. Eine Mehr— heit iſt weder von der einen noch von der anderen Seite, noch etwa durch deren Ausweitung mit Hilfe der Splitterparteien möglich. Dagegen iſt die Oppoſition einſchließlich der Kommuniſten unbe— dingt in der Mehrheit. Mit der abſoluten Mehr- heit, die die Nationalſozialiſten in Preußen zu erringen gehofft hatten, iſt es nichts geworden. Ohne das Zentrum können ſie keine Regierung bilden, genau wie in Heſſen. Hierzu ſchreibt die „K. V.“ ohne vorerſt zur Frage der Regierungs— bildung irgendwie poſitiv Stellung zu nehmen: „Ueber die Folgen der Preußenwahl mit Be⸗ zug auf die Regierung wird ſpäter zu reden ſein. Wir erwarten von der Zentrumspartei, daß ſie von ihrer Miſſion und von ihrer Bedeutung als Achſe des politiſchen Lebens in Deutſchland über⸗ zeugt bleibt und angeſichts des Trümmerfeldes, auf dem gewiſſe Parteien liegen, jene Ruhe be— wahrt, die allein in Stunden ap; Platze iſt, zu denen große Entſcheidungen zu treffen ſind. Man kennt in der Zentrumspartei zu gut die politiſche Weisheit Englands:„Wait and ſee“ und hat deren Brauchbarkeit zu oft erprobt, als daß nicht auch diesmal die Verantwortlichen gegen die Ver⸗ ſuchung, übereilt zu handeln, gewappnet wären.“ In Bayern iſt die bisherige Koalition (B. V. P., Bauernbund und Dnytl.) gleichfalls in die Minderheit geraten. Dort wird ſich die Baye⸗ riſche Volkspartei zwiſchen Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten zu entſcheiden haben. Vielleicht wird auch hier eine Geſchäftsregierung das einzig Mögliche ſein. In Württemberg ſind die Mehrheitsverhältniſſe ähnlich gelagert. Die Nationalſozialiſten haben nun erneut Gelegenheit zu zeigen, ob es ihnen mit der Uebernahme der Verantwortung ernſt iſt, oder ob ſie wie in Heſſen eine Koalition mit nen dan deenerein Azeſch ungen wel en. 8 g n in, mee 5 u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme au beſtimmt vorgeſchriehenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Kombinationen um Preußen Nationalſozialiſten fordern Auſtrag zur Regierungsbildung Nationalſozialiſten und Sentrum zur Koalition„grundſätzlich bereit“ Berlin, 25. April. Der Fraktionsführer der NSDAP. im Landtag, der Abgeordnete Kube, veröffentlicht folgende Stellungnahme zum K gebnis der Preußenwahlen: „Die Sozialdemokratie iſt in Preußen nach 13jähriger Herrſchaft vernichtend geſchlagen. Die NSDAP., bisher verfemt, wurde vom Ver— trauen der zugrunde gerichteten Maſſen der Bauern und Arbeiter mit der hohen Aufgabe betraut, den preußiſchen Staat ſeiner deutſchen Aufgabe wieder zuzuführen. Wir ſind bereit, in Preußen die Regierung zu übernehmen, und mit jedem zuſammenzuarbeiten, der ein natio— nales vom ſozialiſtiſchen Gerechtigkeitsſinn er⸗ fülltes und vom kräftigen Geiſt veredeltes Preußen will. Wir weiſen niemand zurück, der bereit iſt, mit uns zuſammen an den Aufbau des Staates heranzugehen. Wir beanſpruchen für uns aufgrund des Artikels 2 der preußiſchen Verfaſſung, wonach Träger der Staatsgewalt die Geſamtheit des Volkes iſt, die Führung bei dieſer Aufgabe. Von der bisherigen Regie— rung verlangen wir, daß ſie ſich dem Urteil des Volkes beugt und ſofort ihren Platz Der Nachfolger des geſchlagenen Dr. Braun ler beſtimmen wird. Wir wollen nicht nied— rige Rache, ſondern im preußiſchen Staat die organiſierte Kraft der Nation, um Preußen ſei— nen geſchichtlichen Aufgaben wieder zuzuführen. Kundgebung des preußiſchen Sentrums enb Köln, 25. April. Die„Köln. Volksztg.“ veröffentlicht eine Kundgebung des Vorſtandes der preußiſchen Zentrumspartei, die von dem ſtellvertretenden Vorſitzenden Juſtizrat Moen— nig unterzeichnet iſt, und in der es heißt: Die neugewählte Zentrumsfraktion in Preußen wird entſprechend dem Aufruf zu Be— ginn des Wahlkampfes und getreu dem Pro— räumt.) 5 1 * gramm und der Veberlieferung der Geſamtpar— tei auch im neuen Landtag das Ziel ihrer Poli— tik in der Aufrechterhaltung chriſtlich-deutſcher Volkskultur und einer geſunden Volksdemokra— tie ſehen. Sie iſt bereit mit allen Parteien zuſammenzuarbeiten, die auf der Grundlage der Verfaſſung dem Wohle des ganzen Volkes zu dienen entſchloſſen ſind. Sie tritt in voller Uebereinſtimmung mit der Reichspartei für eine Politik ein, die dem deutſchen Volke innere und äußere Freiheit, Zukunftsentwicklung und Welt— geltung ſchafft und ſichert. Die Zentrumsfrak— tion wird ſich fürderhin mit aller Kraft Be— ſtrebungen widerſetzen, die Staat und Verwal- tung einer einſeitigen Parteidiktatur ausliefern wollen und damit Ruhe und Ordnung und eine eine förderliche Reichspolitik gefährden würden. Fühlungnahme zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten? cnb Berlin, 26. April. Wie die„DAZ.“ be⸗ richtet, iſt anzunehmen, daß die erſten Verhand— lungen zwiſchen den Nationalſozialiſten und r N 0. ſchla dem Zentrum über die Möglichkeit einer Neu— muß ein Nationalſozialiſt ſein, den Adolf Hit⸗ ordnung der preußiſchen Verhältniſſe bald in Fluß kommen werden. Die erſte Anfrage der Nationalſozialiſten, ob das Zentrum zu gemein- ſamen Beſprechungen bereit ſei, ſei ſchon ge- ſtern bei der preußiſchen Zentrumsfraktion er- Verhandlungen; dürfte ſchon in den nächſten Tagen zu rechnen f Zentrumspartei, Prälat Kaas, werde ſich zu dieſem Zwecke nach; Berlin begeben, und ‚wie aus nationalſoziali⸗ folgt. Mit den offiziellen ſein. Der Vorſitzende der ſtiſcher Quelle verlautet, werde auch Adolf Hit— ler demnächſt in Berlin erwartet. deutung man im Zentrum den neuen preußi— ſchen Entwicklungsmöglichkeiten beimeſſe, gehe ſchon daraus hervor, daß Anfang Mai ein außerordentlicher Parteitag des Zentrums geplant ſei. Die neue Noalition in Schlüſſelſtellung der Baneriſchen Volksparte enb. München, 25. April. Die„Baheriſche Staatszeitung“ erklärt in einer Betrachtung der künftigen politiſchen Entwicklung, die BBP. habe nach wie vor die Schlüſſelſtellung inne. Aus die— ſer Tatſache erfolge zwangsläufig für die NSDDelP. die Verpflichtung, ſich eingehend mit den Programmpunkten der BBP. bekannt zu ma— chen.— Die„BVC“ betont, daß der alte Gru der BVP., nicht nach Kvalitionsdogmen, ſondern nach politiſchen Geſichtspunkten zu handeln, auch dſatz lichen Führer Bayerns für die kommende Regierungsneubildung Geltung behalten werde. rungsbildung mit der komme, hänge davon ab, Parteien willens undel haltslos ohne parteipolit den Boden eines bayeriſchen Staatsprogramms zu ſtellen. Vor allem eine einſame Ver— muensgrundlage für den zukünftigen verantwort— ſeine Ob es zu einer Regie— zayeriſchen Volkspartei nd wie ſtark andere ſeien, ſich vorbe— Nebengedanken auf mluſſe geſchaffen werden. Geplante kommuniſtiſche Aktion Maſſenverſammlungen, Oorbereitung von Streiks enb. Berlin, 25. April. Die KPD. und die Revolutionäre Gewerkſchafts⸗Oppoſition Deutſch— lands haben heute einen gemeinſamen Aufruf er— laſſen, der erklärt, daß der Kampf gegen den Lohn-, Unterſtützungs⸗ und Sozialabbau aufgenommen werde. Die Verfaſſer des Aufrufes wenden ſich ausdrücklich an die Arbeiter der SPD. und die Mitglieder des AD., die aufgefordert werden, ſich einer Einheitsfront anzuſchließen. Hierzu wird unter anderem ausgeführt:„Wir ſind bereit, mit jeder Organiſation, in der Arbeiter vereinigt ſind, und die wirklich den Kampf gegen Lohn- und Un⸗ terſtützungsabbau führen will, gemeinſam zu kämpfen.“ Weiter wird ein Programm für dieſe Aktion angekündigt. Geplant ſind danach: Maſ⸗ ſenverſammlungen in allen Betrieben, Stempel⸗ ſtellen und Gewerkſchaften zur Aufſtellung gemein⸗ ſamer Forderungen, Wahl von Kampfausſe ſen und Streikleitungen, in die, wie betont wir, in Mmuniſtiſche, ſoziglvemokratiſche, chriſtliche und par⸗ teiloſe Arbeiter aufgenommen werden ſollen, Vor⸗ bereitung und Durchführung von Streiks gegen jeden Lohn⸗ und Unterſtützungsabbau. Anſprache des Reichsminiſters Treviranus an Botſchaſter Sackett wtb. Tübingen, 26. April. Im Verlaufe eines Abendeſſens, das der amerikaniſche Botſchafter Dr. Sackett geſtern als Ehrendoktor den Angehö— rigen der Staatswiſſenſchaftlichen Fakultät gab, ſprach außer dem Botſchafter und dem Dekan der Fakultät Reichsminiſter Treviranus, der dem ameritaniſchen Botſchafter im Auftrage des Reichs— kanzlers die herzlichſten Glückwünſche der Regie— rung zu ſeiner Ehrung durch die Univerſität Tü⸗ bingen übermittelte. Der Glaube, ſo führte der Reichsminiſter aus, daß durch die Verleihung der Doktorwürde an den amerikaniſchen Botſchafter der Treue der Schwaben an der Stammesver⸗ wandtſchaft mit zahlreichen Angehörigen der ame⸗ rikaniſchen Nation in ſo hervorragender Weiſe; Welche Be⸗ preußiſchen Ausdruck verliehen worden ſei, daß es drüben in Amerika Widerhall finden werde. Reichsminiſter Treviranus rühmte ſodann noch die Gefühle der Freundſchaft und engen Verbundenheit des ame— rikaniſchen Botſchafters Dr. Sackett für das deut— ſche Volk. Er leerte ſein Glas mit dem Wunſche, daß die guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika auch weiterhin. bleiben mögen. 4. 4 2 Feaukreich bricht handelsverlräge Berlin, 23. 4. Wie die„Landwirtſchaftliche Wochenſchau“ meldet, hat die franzöſiſche Re— gierung am 20. April ein Dekret von 18. April veröffentlicht, das die Einfuhr und Durchfuhr von Kartoffeln, Eierfrüchten, Gemüſe, Blumen, Pflanzen und dergleichen aus Deutſchland, England und Holl end bis auf weiteres mit Wirkung vom 20. April verbietet. Ausgenom⸗ lich Pflanzkartoffeln, denen eine geſundheitserklärung der zuſtändigen Pflanzenſchutzſtelle beigefügt iſt. Die Maß— nahme der franzöſiſchen Regierung ſteht in offenem Widerſpruch zu den mit den genannten Ländern abgeſchloſſenen Handelsverträgen. Iwei Tole bei poliliſchen Zuſammenſtößen Berlin, 24. 4. Die zahlreichen Zuſammen— ſtöße zwiſchen politiſchen Gegnern, die ſich ge— ſtern nachmittag und im Laufe der Nacht er— eignet haben, ſind faſt ſämtlich ohne ernſtere Verletzungen für die Beteiligten abgelauſen. Insgeſamt ſind vom Samstag mittag bis Sonntag mittag wegen verſchiedener Delikte rund 225 Perſonen ſiſtiert worden. Am frühen Sonntagmorgen fielen in der Möckernſtraße in Berlin Schüſſe; zwiſchen Na— tionalſozialiſten und Kommuniſten war es zu erhalten einem Streit gekommen und dabei wurde, wie wir geſtern bereits melden konnten, der 22jäh⸗ rige nationalſozialiſtiſche Kaufmann Ude Kurth erſchoſſen. Drei der Tat verdächtige Kommuniſten wurden feſtgenommen. Auch in Bernau bei Berlin kam es in der vergangenen Nacht in einigen abgelegenen Straßen zu blutigen Kämpfen zwiſchen Nazis und Kommuniſten, bei denen auch ein Reichs— bannermann einen Meſſerſtich in den Rücken bekam. Zu ernſteren Zuſammenſtößen kam es in Duisburg-Hamborn in einer nationalſoziali⸗ ſtiſchen Verſammlung, die von einer größeren Menge Kommuniſten geſtört wurde. Bei der Schlägerei wurden 14 Perſonen ſo ſchwer ver— letzt, daß ſie dem Krankenhaus zugeführt wer— den mußten. Auch am Hamborner Altmarkt kam es zu einer Schlägerei, bei der die Polizei eingreifen mußte. Ein 49jähriger Arbeiter wurde durch einen Bruſtſtich ſo ſchwer verletzt, daß des Tod unmittelbar darauf eintrat. Zu einem ernſteren Zwiſchenfall kam es in Bad Soden, wo ein Einwohner, der ſich von einem Kommuniſten bedroht fühlte, zur Schußwaffe griff und in eine Gruppe Kommuniſten hin— einfeuerte. Eine Perſon wurde ſchwer verletzt. Ein Wahlflugzeug der DAP. mußte in Düſſeldorf-Flingern infolge Maſchinenſchadens notlanden. Der Pilot wurde von KPD.-Ange— hörigen verprügelt, die daraufhin das Flug— zeug in Brand ſtecken wollten, was jedoch die Polizei verhinderte. Tor nadoſchäden in den Staaten Tenneſſee und Kentucky witb. Memphis(Tenneſſee), 25. Wirbelſturm ſoll April. Ein heute vormittag mehrere kleine Städte im Staate heimgeſucht haben. Die Höhe des angerichteten Schadens ſteht noch nicht feſt. Man befürchtet, daß in der Stadt Roſemark mehrere Perſonen getötet und verletzt worden ſind. Auch Städte im Staate Kentucky ſollen unter dem Tornado gelitten haben. Tenneſſee mehrere wtb. Memphis, 25. April. Bei dem Wirbel- ſturm ſollen in drei Städten des Staates Tenneſ— ſee ſieben ſein. Der Sturm, der von einem äußerſt hei n Gewitter Perſonen getötet worden und Hagelſchlag begleitet war, verwüſtete mehrere Ortſchaften auch in Arkanſas und Alabama und vernichtete dort die Ernte. Crgebniſſe aus einzelnen Wählbreiſen 1. Wahlkreis: Oſtpreußzen SPD. 250 866, DNVP. 107771, Ztr. 85 190, KPD. 103 024, DVP. 16 474, VRP. 1 407, WP. 4403, Oſtpr. LV. 5330, StP. 13 166, NSDAP. 515445, ChrSoz VD. 19718, SAP. 1517, Preuß. Lit. VP. 363, Poln. P. 3 694, Reichsbankgl. u. Markgeſch. 942, VR.⸗u. WP. des enteign. Mit⸗ telſt. 382, Gültige Stimmen 1 129 692. Reichstagswahlen 1930: SPD. 221900, DN VP. 205 700, Ztr. 83 100, KPD. 124 400(2. Reichspräſidentenwahl 1932: 85 008), DVP. 56 800(VolksrP. 3300), WP. 17700, De V. 5000, DStpP. 26 900, NSDAP. 236 500(2. Reichpräſidentenwahl 1932: 493 200), Chr. SWD. 46 100. 2. Wahlkreis: Berlin. SPD. 361957, DNVP. 81967, Ztr. 46 500, KPD. 352 444, DVP. 5853, Volksr.⸗P. 694, WP. 4181, De V. 1643, StP. 26 218, NSDAP. 288 249, DtHannpP. 124, ChrSoz VD. 5903, SA P. 3466, Rad. Mittelſtand 1336, SAP. 3466, Rad. Mittelſtand 1336, Kleinrentner 8598, Haus- und Grundbeſitzer 4247, Erwerbsloſe 1260. Reichstagswahlen 1930: SPD. 246 000, DN VP. 145 000,“tr. 44 600, KPD. 408 700,(1932: 314 900), DVP. 27500(VolksrP. 1100), WP. 27 400, De V. 4000, DStp. 53 100, NSDAP. 158 300,(1932: 331 800) Chr SVD. 11700. 3. Wahlkreis: Potsdam 2. SPD. 321492, DNVP. 121 234, Zir. 45 670, KPD. 176 456, DVP. 16 737, VolkrP. 901, WP. 6206, DLV. 7997, Ig. Rechte 1277, StP. 48 751, NSDAP. 372 915, DTHann. 13 762, ChrSoz⸗ VD. 6293, SAP. 3523, Kleinrentner 6658, Mit, telſtand 6206, Erwerbsloſe 783, Polen 533. Reichstagswahlen 1930: SPD. 285 700, DN VP. 164 200, Ztr. 37 700, KPD. 58 800(Volksr⸗ P. 1600), WP. 100, DV. 9300. DStpP. 76 800, NSDAP. 184 000(1932: 415 200), ChrS VD. 11 900. 8. Wahlkreis: Liegnitz. SPD. 194647— DNVP. 47728— Zentrum 49498— KPD. 41645— DVP. 1091— Volks⸗ rechtpartei 1091— WP. 11280— St. 14477 — NSDAP. 318 9%— ChrSoz WD. 10 725— SAP. 2760— Sch.... Rechte 12 328. Reichstagswahlen 1930: SPD. 218000— DNVP. 58500— Zentrum 53 500— KPdD. 41 400(1932: 33 900)— DWP. 23 700(Volks⸗ rechtpartei 3300)— WP. 8,900— DV. 42 800— DStpP. 33800— NSDAP. 142 200 (1932: 313 800)— ChrSoz WD. 22 000. 9. Wahlkreis: Oppeln. SPD. 52 585— DNVP. 52 225— Zentrum 249 699— KPDꝰ 626— WP. 6401 GemR. 5560— StP. 0— NSDAP. 212455— ChrSozV'ꝰD. 2900— SAP. 1836— Poln. Kath. . 28043. Gültige Stimmen: 700 726. Reichstagswahlen 1930: SPD. 62 100— DNVP. 101600— Zentrum 234 900— KPD. 110 600(1932: 79 000)— DVP. 9500— WP. 13 900— De P. 14600— DStpP. 7000— NSDAP. 63 600(1932: 213 700),— ChrSoz.⸗ VD. 4800. 10. Wahlkreis: Magdeburg SPD. 261087— DNVP. 64270— Zentrum 15 326— KPD. 71414— DVP. 14335— VolksrP. 1988— WP. 6021— De V. 3988— Ig. Rechte 1147— Stp. 13 550— NSDAP. 307623— ChrSozVꝰD. 2267— SAP. 1961— Landwp. 5705. Reichstagswahlen 1930. SPD. 280 400— NNP. 65 500— Zentrum 14500— KPD 74 600—(1932: 62 100)— DVP. 49 900— WP. 100— De V. 35 500— DStp. 28 500— NSDAP. 147 800(1932: 318 500)— ChrSoz. VD. 4600. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (44. Fortſetzung.) Es war aber auch zu ärgerlich, daß er dieſes widerliche Mädchen in der Ferne ſo lieben mußte, die ſeiner wahrſcheinlich gar nicht wert war... Schon glitt ihr Auge weiter über den Bogen auf ihrem Schloß— blieb an der letzten Zeile haften: „Du fragſt mich, ob Frau Marion Hartmann wirklich ſo reizend ſei wie auf den Bildchen, die ich dir neulich...“ „Aha! Ein leiſes, ſpitzbhübiſches Lachen.— Welche Evastochter hätte ſo viel Charakter⸗ ſtärke, nun den Brief wieder zu ſchließen! Das war zu viel verlangt. Frau Marion kringelte ſich noch behaglicher Kuf dem weißen Fell ihres Diwans zufammen, wendete den Bogen um und las weiter. Das Lächeln um die roten Lippen vertiefte ſich. Gefror allmähllch „Ja, Roſemarie, ſie iſt ſogar noch ſchöner in Natur, weil der Kodak ja die Farben nicht wiedergibt, die den aparten Reiz dieſer Frau — und eines gewiſſen kleinen Mädchens im fernen Deutſchland!— ſo ſehr erhöhen. Wie du, blaue Augen und ſchwarze Haare, ſo hat ſie zu wirklich wundervollem Blondhaar lecht, wie ihr Gatte mir neulich verſicherte!) braune Augen, in denen bei heiterer Stimmung lau⸗ ter kleine Goſpfunken zu tanzen ſcheinen. Und heiter iſt Frau Marion eigentlich immer, Viel⸗ 11. Wahlkreis: Merſeburg SPD. 155 589— DNVP. 65 256— Zentrum 12 273— KPD. 180 729— DV. 16 602— VolksrP. 2349— WP. 8662— De V. 9767— Ig. Rechte 1275— St. 13 503— NS DA. 344 342— SAP. 3550. Reichstagswahlen 1930: SPD. 160 300— DNVP. 65 400— Zentrum 10 700— KPD. 205600(1932: 165200)— DVP. 50600(Volks⸗ rechtp. 4500)— WP. 45 300— De P. 59 200 — DStpP. 25 800— NSDAP. 168 700(19323 351 400).—. ChrSoz VD. 8100. 12. Wahlkreis: Erfurt. SPD. 65 679— DNVP. 24 965— Zentrum 47321— KPD. 53 110— DVP. 7073— VolksrP. 918— WP. 3860— De V. 2023— Ig. Rechte 597— St. 6466— NS DA 143 385 — ChrSoz VD. 1705— SAP. 831. Reichstagswahlen 1930: SPD. 79 400— DNVP. 24700— Zentrum 43 200— KPD. 52 600(1932: 47 200)— DVP. 19 400— WP. 19 100— De V. 11000— DStpP. 14200— NSDAP. 64500(1932: 155 200)— ChrSoz.⸗ VD. 4500. 13. Wahlkreis: Schleswig⸗Holſtein. SPD. 252 920— DNVP. 48 791— Zentrum 8656— KPD. 80899— DVP. 20865— Volks⸗ rechtß. 1365— WP. 4068— De V. 907—. St. 18 542— NSDAP. 467 663— Dt. Hann. P. 417— ChrSoz VD. 2574. Reichstagswahlen 1930: SPD. 255 600— DNVP. 53 000— Zentrum 8800— KPD. 92 600(1932: 71 200)— DVP. 62 500— WP. 35 200— De V. 32 400— DStp. 41 100— NSDAP. 323 700(1932: 452 700)— ChrSoz.⸗ VD. 16 300. 5 20. Wahlkreis: Köln⸗Aachen. SPD. 126 607— DNVP. 37342— Zentrum 482 757— KPD. 155056— DP. 28 802— VolksrP. 2489— WP. 20 600— De W. 10 456 — St. 14342— NSDAP. 257548— Chr.⸗ Soz VD. 5347— SAP. 4040.— Gültige Stim⸗ men: 1 146 626. Reichstagswahlen 1930: SP. 165500— DNVP. 34800— Zentrum 425 300— KPD. 169 200(1932: 132 900)— DVP. 57800 (VolksrpP. 18 300)— WP. 55 500— De. 13 800— DStp. 34000— NSDAP. 169 600 (1932: 244 200)— ChrSoz VD. 8600. 21. Wahlkreis: Koblenz⸗Trier. SPD. 42980— DNVP. 28022— Nat. Samml. Karl Andres 6515— Zentrum 321891 — KPD. 45 548— DVP. 9919— VRP. 1819 — WP. 7807— De V. 16 322— St. 3436— NSDAP. 192 413— ChrSoz VD. 2523— SA.⸗ P. 1335. Gültige Stimmen: 680 430. Reichstagswahlen 1930: SPD. 55800— DNVP. 29 700— Zentrum 315 500— KPD. 39 900(1932: 37 500)— DVP. 22 400— WP. 28500— De V. 31000— DStp. 10 600— NSDAP. 91 200(1932: 187 400)— Chr oz.⸗ VWD. 200. Nah und Jern Bad Nauheim.(Blinder Paſſagzer unter dem D⸗Zugwagen.) Auf dem hieſigen Bahnhof wur⸗ de an einem der letzten Tage ein blinder Paſſa⸗ gier entdeckt. Es handelte ſich um einen 19jähri⸗ gen Schloſſer aus Braunſchweig, der in Ham⸗ burg nach Löſung einer Bahnſteigkarte in das Geſtänge unter einem Wagen des D-Zuges Hamburg— Frankfurt a. M.— Baſel gekrochen war und in dieſer unbequemen Lage die Fahrt von Hamburg bis Hannover zurücklegte. Als es ihm unter dem Zuge zu kalt wurde, ſuchte er das Bremshäuschen des Poſtwagens auf und ſetzte hier ſeine Fahrt fort, bis ihn kurz vor Bad Nauheim das Schickſal ereilte. Das hieſige Amtsgericht verurteilte ihn wegen Be⸗ tres zu drei Machen Gekfänanis. leicht, weil ſie weiß, daß Lachen und Schelme⸗ rei ihr am beſten ſtehen, denn ſie iſt, wie all die Frauen hierzulande, alſolut„auf Schön— heit“ dreſſiert. Alles Faſſade. Was dahinter, iſt Nebenſache. Herzengtiefe, Gemüt verlangt man nicht; deshalb werden ſie auch nicht aus⸗ gebildet.„Seelenloſe Puppen“, nannte ſie neu⸗ lich ein baltiſcher Baron, der hier in der Nähe als Hausherr bei zwei jungen Millionärsſöh⸗ nen angeſtellt iſt und deſſen nordiſche verſchlof⸗ ſene Natur ſich ſchwer in dieſes Leben und Treiben findet. Das iſt zu viel behauptet und ungerecht. Kinder ſind es, entzückende verzogene Kinder, unwiſſend, aber wißbegierig, voll tauſend klei⸗ ner bedeutungsloſer Wichtigkeiten. Ihre Seele ſchläft noch. Das Leben iſt für ſie ein Spiel, das ſie höchſt energiſch betreiben: ſei es nun Mode, Politik, Hygiene, Religion. Mit Feuereifer ſtürzen ſie ſich auf jede neue Spie⸗ lerei, die juſt Mode geworden. Marion Hart⸗ mann iſt typiſch für all ihre Genoſſinnen der oberen Zehntauſend, die vor lauter Geld und Uebermut nicht wiſſen wohin. Ich mag ſie gern, wie all die anderen— aber man nimmt ſie nicht ernſt. Erfreut ſich ihrer heute, ver⸗ gißt ſie morgen. Oder bin ich voreingenommen? Iſt das Siegel deiner Küſſe auf meinen Lippen ein Talisman, der gegen die Reize anderer Frauen feit, daß ſie alle, aſſe zu nichts verblaſſen ge⸗ gen dein Bild? Wenn es wahr— ich wär's zu⸗ frieden...I“ So, ſo. So alſo ſchätzte ſie dieſer arrogante Deutſche mit ſeiner Superbildung ein— als Teil der Maſſe, eine Zahl unter vielen, nahm ſie nicht ernſt, amüſierte ſich insgeheim über ſie, vergaß ſie wie ein flüchtiges Nebengebilde, Nauheim.(Der Nauheimer Obſtgroßmarkt in Konkurs.) Der Gemüſe⸗ und Obſtgroßmarkt in Nauheim bei Groß⸗Gerau geriet, wie be⸗ reits früher gemeldet, infolge unglücklicher Geſchäftsführung in Zahlungsſchwierigkeiten. Der geſchäftsführende Direktor wurde deshalb friſtlos entlaſſen. Die Bemühungen, ein Ver⸗ gleichsverfahren anzuſtreben, ſind nunmehr geſcheitert, da die Mitglieder eine dafür no. wendige Erhöhung der Stammanteile der Ge⸗ noſſen ablehnten. Das Amtsgericht Groß⸗ Gerau hat nunmehr die Eröffnung des Kon⸗ kursverfahrens angeordnet. Die Marktgeſchäfte werden von der Stoga(Starkenburger Obſt⸗ und Gemüſe⸗Abſatzgenoſſenſchaft) Groß⸗Gerau in der Nauheimer Markthalle weitergeführt. Frankenholz.(Bergwerksunglück.) In der Grube Frankenholz wurden die Schießmeiſter Karl Jung aus Altenkirchen und Bernhard Freiberger bei der Unterſuchung einer durch⸗ geführten Sprengung durch Losgehen eines verſpäteten Schuſſes ſchwer verletzt. Zweibrücken.(Ein Treffer.) In der Kollekte eines hieſigen Lotterieeinnehmers fiel ein Haupttreffer der 1. Klaſſe der Preußiſch-Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie, deſſen Nummer von einem einzigen Spieler geſpielt wurde. Der glückliche Gewinner erhält 10 000 Mk. ausbe⸗ zahlt. Lauda.(Unfall mit Todesfolge.) Der 37 Jahre alte Küfermeiſter und Weinhändler Bernhard Röthe von hier kam auf tragiſche Weiſe ums Leben. Als er in ſeiner Werkſtatt mit der Zubereitung einer Faßdaube beſchäftigt war, glitt ihm das Beil aus und traf ihn am rechten Knie. Der Verletzte wurde ins Kran— kenhaus Würzburg überführt. Trotzdem er ſich fünf Operationen unterzog, konnte er infolge einer hinzugetretenen Blutvergiftung nicht mehr am Leben erhalten werden. Ottoſchwanden(Amt Emmendingen).(Zu Tode geſchleift.) Ein gräßlicher Unglücksfall er⸗ eignete ſich hier. Der 15 Jahre alte Sohn des Auguſt Schmälzlin(in Buhler) führte einen Ochſen. Das Tier wurde ſcheu und ſchleifte den Jungen, deſſen Arm ſich im Leitſeil verſchlun⸗ gen hatte, regelrecht zu Tode. Oberhauſen(A. Bruchſal).(In der Pfuhl⸗ grube erſtickt.) Von ſeinem Sohn wurde der 62 Jahre alte Landwirt Stefan Scheurer in der Pfuhlgrube tot aufgefunden. Wie das Unglück geſchah, iſt noch nicht aufgeklärt. Schopfheim.(Selbſtmord eines Lehrers.) Hier hat ſich der Lehrer an der Oberrcalſchule Profeſſor Dr. Decker erſchoſſen. Der Grund zum Selbſtmord iſt in einem chroniſchen Magen⸗ leiden zu ſuchen. Heitersheim.(Brand). Im benachbarten Wettelsbrunn brannte die Scheune der Land⸗ wirte Ernſt und Fink, die mit Heu k faſt voll⸗ ſtändig gefüllt war, nieder. Der Schaden dürfte einige Tauſend Mark betragen. Die Brand— urſache iſt unbekannt. Geiſingen.(Brand.) Am Freitag abend mur⸗ de das Oekonomiegebäude des Landwirts Wil- helm Seemann vollſtändig eingeäſchert. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken das Wohnhaus und die übrigen Gebänlichkeiten vor einem Uebergreifen des Feuers zu bewahren. Der Geſamtſchaden beträgt 6000 RM. Die Brandurſache iſt unbekannt. Herbolzheim.(Unſitte mil dem Tode gebüßt.) Vier Wanderburſchen verſuchten auf zwei mit Backſteinen beladene Anhänger einer in voller Fahrt befindlichen Zugmaſchine aufzuſteigen. Dabei kam der 20 Jahre alte Maurer Joſeph Oſtermaier von Deiſenhofen bei Augsburg zu Fall und wurde von dem nachfolgenden zwei— ten Anhänger überfahren und auf der Stelle ane das zu nichts verblaßte neben jenem Mädchen überm Meer. Gut, daß ſie den Brief geöffnet; nun wußte ſie Beſcheid! Wie giftiges Gewürm, das ungeahnt in verborgenen Tiefen gehauſt, kroch es in die Seele der Frau. Sie war oberflächlich, aber nicht boshaft veranlagt, wurde angebetet und verwöhnt, die ſtrahlende Sonne war ſie, um deren Gnadenlicht ſich alles drehte. Was Wun⸗ der, daß Marion Hartmann, von der kleinen Stenotypiſtin in einem obſkuren Kleinſtadt⸗ büro zur Gattin des Multimillionärs avan⸗ ciert, von ihrer eigenen Unwiderſtehlichkeit voll überzeugt wurde. Und nun betrachtete ſie da ſo ein verkrach⸗ ter Burſche von oben herab als amüſantes Püppchen, das man nicht ernſt nahm. Sie biß wütend die Zähne zuſammen, zog ziſchend den Atem ein. Das Mort hatte ſie am tiefſten und empfindlichſten getroffen. Und dieſes abſcheuliche, höhniſche Urteil über ſie und ihre Genoſſinnen ſollte jene an⸗ dere leſen, damit auch ſie das dumme Püppchen da drüben belächelte?! Nimmermehr!— Mit zitternden Fingern riß ſie die Bogen mitten durch, ruhte nicht, bis der ganze Brief zu Stückchen zerfetzt auf ihrem Schoß lag. Dann fegte ſie die Papiermaſſe in eine Hand zuſammen und trug ſie zum offenen Kamin, in dem trotz der Zentralheizung große Buchenſcheite kniſternd und funkenſprühend Spannten. Ein kurzes Auflohen— Helmut Hardts Brief war nicht mehr. Lange kniete Marion Hartmann vor dem Feuer, das ihr maskenhaft ſtarres Geſicht mit rotem Schein übergoß. Sann auf Vergeltung gegen den Mann, der es gewagt hatte, ſie ſo der Gedenk⸗Gottesdienſt auf dem Titanic⸗ geuchtturm bei Newyork, der zum Gedächt⸗ tis an die furchtbare Kataſtrophe des Rie⸗ ſenſchiffes Titanic vor 20 Jahren errichtet lburde. Bei dieſem größten Schiffsunglück (iller Zeiten fanden 1563 Perſonen den Tod in den Wellen. Gießen.(Ungetreuer Rechner.) Vor dem hie— ſigen Bezirksſchöffengericht hatte ſich der Rech— ner der An- und Verkaufsgenoſſenſchaft Stein— furth(Kreis Friedberg) wegen Veruntreuung von über 7000 RM zu verantworten. Die Ver⸗ handlung ergab, daß der Rechner die Bücher gefälſcht und eingenommene Gelder für eigene Zwecke verbraucht hat. Da es ſich um erhebliche Veruntreuungen handelt, erſchien dem Gericht eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten als angemeſſen. Frankfurt a. M.(Schwerer Verkehrsunfall.) In der Kurve der Garten- und Holbeinſtraße in Frankfurt⸗Sachſenhauſen platzte der Reifen eines großen Perſonenautos, wodurch der Wa— gen ins Schleudern geriet und ſich dann über⸗ ſchlug. Die drei Inſaſſen wurden zum Teil er⸗ heblich verletzt. Ludwigshafen.(Leichenländung.) Die Leiche des 39 Jahre alten Fabrikarbeiters Karl Weber aus Mannheim, der ſich am 23. Dezember 1931 mit einem Taxameter an den Rhein nach Op⸗ pau fahren ließ und dort Selbſtmord verübte, wurde am Samstag in Groß-Rohrheim(Ried) geländet. Weber war Witwer und wurde auf dem dortigen Friedhof beſtattet. Ludwigshafen.(Streitende Geſchäftsleute.) Am Samstag gerieten zwei hieſige Geſchäfts⸗ leute in den Räumen des einen in Streit we— gen einer Forderung. Dieſer ſühlte ſich von dem anderen bedroht, griff zur Schreckſchuß— piſtole und gab einen Schuß ab. Das Mün⸗ dungsfeuer geriet in das Auge des Gegners, ſodaß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch.) Am Samstag vormittag verſuchte eine 26 Jahre alte berufsloſe Frau ſich in ihrer Wohnung mit Leuchtgas zu vergiften. Sie wurde in das Krankenhaus gebracht. Roſemarie von Rohſen ſtand am Fenſter des Eßzimmers und ſah hinaus in den Park, deſſen kahles Geäſt geſpenſterhaft durch den Nebel lugte, der in zäher, grauer Undurch⸗ dringlichkeit Himmel und Erde verbarg. Den außergewöhnlich ſonnigmilden Herbſttagen, die ſich weit in den November gedehnt, war kal⸗ tes, trübes Wetter gefolgt, das doppelt trau⸗ rig nach der langgenoſſenen Helle wirkte.— Sonſt war man um dieſe Jahreszeit ſchon längſt nach der Stadtwohnung übergeſiedelt. aber Joachim hatte ſich diesmal eigenſinnig dagegen geſträubt. And da es ihm letzthin un⸗ leugbar beſſer ging, wurde ſein Wunſch vom Arzt unterſtützt. l In ereignisloſer Ruhe, die fedoch einer gewiſſen Winterbehaglichkeit nicht entbehrte, floſſen die Tage dahin. War das Wetter gün⸗ ren, meiſt begleitet von ſeiner jungen Kuſine, die auf der Tante Anordnung dieſe Spazier⸗ gänge zur Kräftigung ihrer Geſundheit unter⸗ nahm. Dann freute ſich Joachim Rohſen des leichten Schrittes an ſeiner Seite, der weichen Mädchenſtimme, die wärmend und belebend in ſein Herz drang. a Stundenlang waren ſie auch damit beſchäſ⸗ tigt, einen Katalog der wiſſenſchaftlichen Bib⸗ liothek Joachims anzufertigen, was große Mü⸗ he verurſachte, da viele Bücher ſich unten, viele auf dem Speicher in Kiſten befanden, die nun alle durchgeſehen werden mußten. Dann trieb Roſemarie auf des Vaters Anregung engliſche und franzöſiſche Sprachſtudien mit ihm. der ſich in vier Sprachen fließend zu unterhalten vermochte und in der Literatur der verſchiede⸗ nen Länder wohlbewandert war. klein zu ſehen, wie ſie in Wirklichkeit war. FgRaortſetzung folgt. ſtig, ließ der Kranke ſich vom Pfleger ausfah⸗ ch den Lünderwahlen Dieusklag Jufammenkrilt des preußiſchen Kabinells Berlin, 25. 4. Das preußiſche Staatsminiſte⸗ rium wird, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, Dienstag wahrſcheinlich in den Vor⸗ mittagsſtunden zu einer Sitzung zuſammentre⸗ ten, um zu dem Ergebnis der Wahlen Stellung zu nehmen. Ein früherer Zuſammentritt war deshalb nicht möglich, weil ein Teil der preu⸗ ßiſchen Miniſter erſt im Laufe des heutigen Ta⸗ ges nach Berlin zurückkehrt. Es iſt anzunehmen, daß das preußiſche Kabinett eine formulierte Erklärung herausgeben wird. Kundgebung Adolf Hitlers München, 25. 4. Adolf Hitler hat nach Vor⸗ liegen der er en Wahlergebniſſe folgende Kund⸗ gebung erlaſſen: Nationalſozialiſten, Parteigenoſſen, Partei⸗ genoſſinnen! Mit dem heutigen Tage hat unſere Bewegung zu ihren dauernden Erfolgen einen weiteren herrlichen Sieg hinzugefügt. Wir ſind nunmehr unumſtritten zur weitaus ſtärkſten Partei Deutſchlands geworden. Alle Unterdrückungs⸗ und Vergewaltigungsmaß⸗ nahmen unſerer Gegner konnten den Empor⸗ ſti g unſerer Bewegung nicht verhindern. Die⸗ ſer Erfolg iſt nicht das Ergebnis irgend einer „klugen Taktik“, ſondern die Frucht einer an⸗ dauernden unermüdlichen fleißigen Arbeit. Was die politiſche Organiſation und die Pro⸗ paganda in dieſen Wochen geleiſtet hat, iſt ein⸗ zig daſtehend. Aus übervollem Herzen aber danke ich beſonders meinen mir und der Bewe— gung in unverbrüchlicher Treue ergebenen ehe— maligen SA- und SS-Männern und Führern, die als Parteigenoſſen, wie immer, mutig und opferbereit ihr Allerletztes hergegeben haben. Sie, die Leiter der Organiſation und Propa⸗ ganda der Partei ſowohl wie die Männer un⸗ ſerer Preſſe, ſie alle können ſich dieſen großen Sieg als Frucht ihrer Tätigkeit und Arbeit zu⸗ rechnen.— Unſere Aufgabe iſt es nun, keine Stunde zu ruhen, ſondern den Kampf für die nationale Erhebung und Befreiung Deutſch⸗ lands ſofort wieder aufzunehmen und ihn wei⸗ terzuführen. gez. Adolf Hitler Blülfterſtimmen 5 aus dem Noithe Hamburg, 25. 4. Zu dem Wahlausgang ſchreibt das„Hamburger Fremdenblatt“, es ſei ganz allgemein zu ſagen, daß ſich die Ju⸗ gend dem Radikalismus noch mehr als bisher zugewendet habe. Davon hätten aber nicht die Kommuniſten den Nutzen gehabt, ſondern die Nationalſozialiſten. Das Bürgertum habe die Warnungen der letzten Jahre nicht beachtet. Nur in Hamburg und in Bayern ſeien die Inſeln der bürger⸗ lichen Ordnung nicht ſämtlich überſchwemmt worden. 50 Gleiwitz, 25. 4. Die Oberſchleſſche Volksſtim⸗ me, das maßgebende Zentrumsorgan von Oberſchleſien, ſchreibt, was immer kommen möge, man werde immer mit dem Zentrum rechnen müſſen. Man werde dazu umſo ſtärker gezwungen ſein, als das Zentrum den einzig fe Pol in der Erſcheinungen Flucht dar⸗ elle. Berlin, 25. 4. Die Montagspoſt bucht einen weſentlichen Stimmengewinn des Zentrums, der vor allem deshalb gewürdigt werden müſ⸗ ſe, weil die Partei des Kanzlers im Brenn⸗ punkt des Angriffes geſtanden habe. Vollkom⸗ men zuſammengebrochen ſeien die bürgerlichen Parteien, die bisher einem Zuſammengehen mit den Nationalſozialiſten das Wort geredet hätten. Für das Zentrum, die Sozialdemo⸗ kratie und auch die Staatspartei bedeute die Tendenz der Wahl unbeſtreitbar eine Recht⸗ fertigung ihrer Politik. Das heute zum letzten Mal erſchienene „Montagsblatt“ nennt Hitler und Hugenberg „geſchlagene Sieger“. Es werde ſich jetzt da⸗ rum handeln, welche Entſchlüſſe das Zentrum faſſe. Vermutlich werde es einſtweilen für die ordnungsgemäße Fortführung der Staatsge⸗ ſchäfte keinen anderen Ausweg geben, als das bisherige Miniſterium als ſogenanntes Ge⸗ ſchäftsminiſterium im Amte zu belaſſen. Als das einzig Erfreuliche der Wahl nennt das Blatt das faſt gänzliche Verſchwinden der Splitterparteien. Der„Montag“ ſchreibt, als maßgebende Parteien kämen nur noch die DNVP., die NSDAP., das Zentrum, die SPD. und die KPD. in Betracht. Eine ſichere Mehrheitsbil⸗ dung in den Grenzen, die bisher für die po⸗ litiſche Entwicklung in Deutſchland maßgebend 15 00 ſeien, ſei vermutlich nicht mehr mög⸗ Die„Neue Montagszeitung“ nennt als wichtigſtes Ergebnis der Preußenwahlen den großen Stimmenverluſt der SPD. Rund 500 000 ihrer Mitglieder hätten ihre Stimmen der KPD. gegeben. Das Blatt glaubt an eine Koaliton des Zentrums mit der NSDAP. der„völk. Beobachler“ 10 zu den Vahlen 4. Der „Völk. Beobachter“ ſieht ent des Ergebniſſes des geſtrigen Tages in dem Stimmenverluſt der So⸗ zialdemokraten. Die Sozialdemokratie, ſagt das Blatt, habe einen Schlg erlitten, wie ſie ihn in ihrer ganzen Geſchichte nicht erlitten habe. Für das Zentrum ergebe ſich nunmehr eine ent⸗ ſcheidende Situation. Es könne die Bildung einer Regierung der NSDAP. plus bürgerliche Parteien verhindern, aber es ſei ſich wohl auch im Klaren darüber, daß die Oppoſition gegen den ſchwarzroten Block heute ſo ſtark ſei, daß ſie in der Lage ſei, alle Maßnahmen der Par⸗ teien dieſes Blockes ebenfalls zu verhindern. Das Wahlecho im Ausland Iranzöſiſche Blälterſtimmen Paris, 25. 4. Zum Ergebnis der geſtrigen preußiſchen Landtagswahlen ſchreibt der Ber— liner Korreſpondent des Matin, die Wahlen hätten die Lage nicht geklärt. Die öffentliche Meinung in Deutſchland werde geſpannt blei— ben, da die Verteilung der Sitze für den Au⸗ genblick wenigſtens die Schaffung einer regie— rungsfähigen Koalition unmöglich mache. Die Verhandlungen um die Regierungsbildung würden bald zeigen, ob Hitler geneigt ſei, auf legalem Wege zu bleiben, um die Regierungs- gewalt in die Hand zu bekommen. Journal ſchreibt, Hitler ſei noch nicht der Herr, aber künftighin könnten nur ſehr ſtarke und geſchickte Kombinationen ihn daran hin— dern, in der deutſchen Politik eine wichtige Rolle zu ſpielen. Echo de Paris knüpft an das Wahlergebnis weitgehende Kombinationen. Es meint, das Deutſchland von Weimar verſchwinde alle Tage etwas mehr. Der deutſche Parlamenta— rismus ſei geſtorben. Man befinde ſich be— reits einem vierten Reich gegenüber, das von Militärperſonen und methodiſchen Bürokra— ten und Kalkulatoren und Anhängern der Au— toritätspolitik geleitet werde. Republique ſchreibt, die Wahl ſei ſowohl be⸗ ſorgniserregend wie beruhigend. Beſorgniser— regend, weil die revolutionäre Woge weiter über Deutſchland hinwegfege, beruhigend, weil Hitler nicht über die abſolute Mehrheit ver— fügen werde. Oeuvre glaubt, daß der Sieg der Hitler— partei lange Verhandlungen und komplizierte Experimente zur Folge haben werde. Quotidien ſchreibt: Deutſchland ſei in ein Abenteuer geraten, deſſen Ende und Folgen man nicht abſehen könne. Man beobachte eine Entwicklung, an der weder Frankreich noch Europa ſich desintereſſieren könnten. Der ſozialiſtiſche Populaire urteilt, die ge⸗ ſtrige Wahl der Regierungsgewalt wenigſtens in Preußen zu bemächtigen. Geſtern ſei die letz⸗ te legale Schlacht ausgekämpft worden, und Hitler habe ſie verloren. Die Londoner Preſſe zu den Vahlen London, 25. 4. In verſchiedenen engliſchen Blättern wird bezweifelt, daß das Zentrum zu einem Zuſammengehen mit den National⸗ Der Großfälſcher Jvar Kreuger Stockholm, 25. 4.„Nya Dagligt Allehanda“ berichtet: Unter den aufſehenerregenden Fun⸗ den im„Stillen Zimmer“ Ivar Kreugers befin⸗ den ſich eine Anzahl Stempel mit den Namens⸗ zügen bekannter Wirtſchaftler, die Kreuger wohl dann gebraucht hat, wenn er nicht ſicher war, daß die Betreffenden freiwillig ihre Unter⸗ ſchriften geben wollten. Wenn er den Namens⸗ zug einer angeſehenen Perſon in ſeine Hand bekommen hatte, ließ er einen Stempel nach der Handſchrift machen. Kreuger ſoll auch dieſe Stempel bei Aktienzeichnungen verwendet ha⸗ ben. An dieſen Vorgängen hat jedoch die Poli⸗ zei wenig Intereſſe, da ja der Fälſcher geſtor⸗ ben iſt und diejenigen Perſonen, deren Unter⸗ ſchriften gefälſcht wurden, Verpflichtungen, die aus der Fälſchung der Unterſchrift entſtanden ſind, natürlich nicht nachzukommen brauchen. Schwere poliliſche Schlägerei in achmalleningken im memelgebiel Kowno, 25. 4. In Schalleningken(Memel⸗ gebiet) kam es bei einer Wahlverſammlung der Memelländiſchen Landwirtſchaftspartei zu ei⸗ ner ſchweren Schlägerei zwiſchen Memeldeut⸗ ſchen und Litauern. Sechs Perſonen ſind zum Teil ſchwer verletzt worden. die Vorbereitugen für den Nordallanlikflug des do St. Johns(Neufundland), 24. 4. Der Kom⸗ mandant und der Navigationsoffizier des Flugbootes Do X ſuchen zur Zeit hier nach einem geeigneten Startplatz zum geplanten Nordatlantifflug nach Europa. Nach ihrer An⸗ ſicht, iſt eine in der Nähe von St. Johns lie⸗ gende Bucht für den Start ſehr geeignet. Hier ſind bereits große Mengen von Betriebsſtoff für den Flug eingetroffen. Das Startgewicht 4 ſozialiſten bereit ſein wird. Der Berliner Korreſpondent des News Chronicle aber be⸗ zeichnet eine Koalitionsregierung als möglich, in dem er bemerkt, es ſei Hitler nicht gelungen, auf geſetzlichem Wege Diktator zu werden. Je⸗ doch ſei eine Regierung möglich, in der ſein Extremismus durch die gemäßigteren Elemente gedämpft werde. Der Eindruck in Ungarn Budapeſt, 25. 4. Das Ergebnis der geſtrigen Wahlen in Deutſchland wird von den Mon— tagsblättern nicht einmütig beurteilt. A Reggel meint, die Wahlen hätten das Problem nicht gelöſt, es werde in der politiſchen Atmoſphäre keine Entſpannung eintreten. Die Wahlen wür⸗ den die innere Lage Deutſchlands nicht umſtür⸗ zen und die geſetzliche Ordnung im Reiche nicht erſchüttern. Hetföi Naplo und Reggeli Ujſag ſprechen von einem überwältigenden und überraſchenden Sieg der Nationalſozialiſten. der Eindruck in Polen Warſchau, 25. 4. Die polniſche Morgenpreſſe ſtellt in ausführlichen kommentarloſen Meldun— gen den nationalſozialiſtiſchen Erfolg bei den Landtagswahlen feſt. Kurjer Poranny ſagt, daß die Welle des Hitlertums Preußen überflute wie eine Frühjahrsüberſchwemmung. Es werde ſehr ſchwierig ſein, mit den in zwei mehrheits— loſe Lager auseinandergeriſſenen Landtag zu regieren. Belgiſche Blätterſtimmen Brüſſel, 25. 4.„Die Koalition von Weimar hat ihre Mehrheit in Preußen verloren“, ſo kennzeichnet das ſozialiſtiſche Blatt„Peupfe“ das preußiſche Wahlergebnis. „Indépendance Belge“ ſpricht von einem neuen ſtarken Erfolg Hitlers. „Etoile Belge“ ſtellt feſt, daß es vom Zen— trum abhängen werde, ob eine neue Regie— rungskoalition zuſtandekommen werde. Däniſche Blälterſtimmen Kopenhagen, 25. 4. Die konſervative„Ber— linske Tidende“ ſchreibt: Das Bild der geſtri— gen Wahlen werde beherrſcht vom Fortſchritt der Nationalſozialiſten, dem furchtbaren Nie— dermähen der Mittelparteien und dem ſchick— ſalsſchwangeren Rückgang für die Sozialdemo— kratie. Das Regierungsblatt„Social-Demokraten“ ſchreibt: Hitler ſaugt alle bürgerlichen Mittel- parteien auf mit Ausnahme des Zentrums. Indeſſen hat Hitler ſein Ziel, die Eroberung der Macht in Preußen, nicht erreicht. Der Eindruck in Neuyork Neuyork, 25. 4. Die Blätter berichten einge— hend über die Wahlergebniſſe in Preußen und in anderen Ländern. Sie wurden hier mit gro— ßer Spannung erwartet. Die Blätter heben her— vor, namentlich Herald Tribune, daß die Erfol— ge der Nationalſozialiſten nicht ausreichend ſei— en, um die politiſche Kontrolle in den größeren Ländern zu ändern. Aus aller Well Zum Welzheimer Raubmord Welzheim(Wttbg.), 25. 4, Zu dem hier ge— ſchehenen Mord an der Witwe Adis, worüber wir bereits berichteten, erfahren wir noch fol— gendes: Aufgrund der am Freitag mittag er— folgten Leichenſektion wurde feſtgeſtellt, daß die Schreinerwitwe Adis von dem Mörder, ver— mutlich einem Pfälzer, geknebelt und leicht er— droſſelt wurde und dadurch langſam erſtickt iſt, wodurch ſie jedenfalls qualvolle Schmerzen auszuhalten hatte. Bombenattentat auf einen öſterreichiſchen Bürgermeiſter Graz, 25. 4. Als am Samstag abend der Altbürgermeiſter von Andritz nach Hauſe kam, explodierte bei der Tür ſeines Hauſes eine Bombe, die ihn und einen begleitenden Satt— lermeiſter in Stücke riß. Aufſehen erregende Erklärungen des japaniſchen Kriegsminiſters Paris, 25. 4. Der japaniſche Kriegsminiſter Sadao Araki hat der Sonderberichterſtatterin des„Petit Pariſien“ erklärt, es beſtehe die Ge⸗ fahr, daß das Verhalten des Völkerbundes ei⸗ nes Tages automatiſch ernſte Unzufriedenheit in Japan auslöſe. Doch hoffe man in Japan, daß der Völkerbund ſich vor einer gewiſſen Pro⸗ paganda in icht zu nehmen und ein unabhän⸗ giges Urteil zu fällen verſtehe. Auf die Frage, ob nicht von neuen Truppen⸗ entſendungen in Verbindung mit dem Verhal⸗ ten der Sowjets die Rede ſei, erklärte der Kriegsminiſter: Die Lage in der Nordmandſchu⸗ rei wird in der Tat ſehr verwickelt und ernſt; möglicherweiſe werden wir bald genötigt ſein, ſchwerwiegende Entſcheidungen zu treffen, und des Do& wird 54 Tonnen betragen. Die Of⸗ 1 weder der Völkerbund noch Moskau werden fiziere kehren am Dienstag nach Neuyork zurück. J uns von unſerem Wege abbringen. Die Wahlen in Oeſlerreich Das Stimmenergebnis aus Wien, Wien, 25. 4. Vorläufiges Stimmenergebnis der Gemeinderatswahl in Wien: Abgegebene Stimmen 1 159 360(Nationalratswahl 1930: 1 193 072). Sozialdemokraten 682 323(703 718) Chr. Soziale 233 622(282 959), Nationalſozia⸗ liſten 201 365(27457), Kommuniſten 20 839 (10 626). a Der Reſt, einſchließlich Großdeutſche zer— ſplittert. 21. Wien, 25. 4. Das hervorſtechendſte Merkmal der geſtrigen Gemeinderats- und Landtags- wahlen in Wien, Niederöſterreich, Steiermark, Salzburg und Kärnten iſt das beinahe ſprung⸗ hafte Vorrücken der nationalſozialiſtiſchen Front. Sie hat eine Vertretung in der nieder⸗ öſterreichiſchen und in der Salzburger Landes- regierung, ſowie vier Bundesratsmandate er— worben. Das chriſtlich-ſoziale Wiener Mon⸗ tagsblatt ſchreibt, es zeige ſich eine parteipoli— tiſche Entwicklung Oeſterreichs zum Drei-Par⸗ teien⸗Syſtem, nachdem die Großdeutſchen und der Landbund praktiſch aufhörten, als politiſche Parteien zu leben. Neben den großen Fronten der Sozialdemokraten und Chriſtlich-Sozialen ſcheine die NSDAP. zum Sammelbecken der großen Maſſe jener geworden zu ſein, welche zwiſchen dieſen Parteien geſtanden haben und nunmehr nach rechts abgetrieben worden ſeien. Brüning wieder in Genf Genf, 25. 4. Reichskanzler Dr. Brüning hat nach ſeiner Rückkehr nach Genf wieder die Be— ſprechungen mit den hier weilenden Staats- männeen aufgenommen. Er empfing heute den ſpaniſchen Außenminiſter Zulueta und den pol— niſchen Außenminiſter Zaleſki. Für die ſpäten Abendſtunden iſt eine Zuſammenkunft mit Mac Donald vorgeſehen. Morgen dürfte u. a. eine Beſprechung mit Beneſch ſtattfinden. Hamndelsteil Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 25. 4. Inlandsweizen, 75-76, gut, geſund und trocken, 28.75—29, desgl. 73.— 74, gut, geſund und trocken, 27,75—28, In⸗ landsroggen 22— 22,25, Inlandshafer 17,50 19, inländiſche Sommergerſte 20,25—21, Fut⸗ tergrſte 17,75—18,50, gelbes La-Plata-Mais mit Sack 17,25, ſüdd. Weizenmehl, Spez. Null., neue Mahlung, per April— Mai, 39,25: desgl. mit Auslandsweizen 40, ſüdd. Weizenauszugs— mehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 43,25— 44, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart u. Lieferzeit 31,25—32, Roggenmehl, 707 Aus— mahlung, je nach Fabrikat, 28,50— 29,75, feine Weizenkleie 11, Biertreber 12.50—12,75, Erd⸗ nußkuchen 1313,50. Frankfurter Getreidebericht. Frankfurt, 25. 4. Weizen, 74, 270—272,50, Roggen, 72, 225, Sommergerſte 195—200, Win- tergerſte n.— Hafer inl. 165— 172,50, Weizen— mehl ſüdd. 39,25—40,25, ſüdd. Sondermahlg. 38,25 39,50, niederrhein. 39,25—40, niederrh. Sondermahlung 38,25—39,25, Roggenmehl 28,75—30, Weizenkleie 11, Roggenkleie 11. Berliner Produktennotierungen. Berlin, 25. 4. Weizen märk. neue Ernte 265 — 267, do. Mai 276—277,25, do. Juli 281,50— 281,75, do. Sept. 226— 27,50, Roggen märk. 198 200, do. Mai 196,25— 196,50, do. Juuli 198, do. Sept. 186—187, Braugerſte märk. 190-194, Futtergerſte 179—189, Hafer märk. 162-167, do. Mai 174, do. Juli 180,50, Weizenmehl 32,25 — 35,90, Roggenmehl 26— 27,65, Weizenkleie 11,75—12, Roggenkleie 10—10,35, Viktorigerb— ſen 18—24, Kleine Speiſeerbſen 21—24, Futter⸗ erbſen 15—17, Peluſchken 16,50— 18,50, Acker⸗ bohnen 15—17, Wicken 1618,50, Luvinen blaue 10—11,75, do. gelbe 14—15,50, Sera⸗ della neue 30— 35,50, Leinkuchen 10,80, Erd⸗ nußkuchen 500 ab Hamburg 12,20, Erdnuß⸗ kuchenmehl Erdnußkuchenmehl 507 ab Ham⸗ burg 12, Trockenſchnitzel 9,40, Soyabohnen⸗ ſchrot 457 ab Hamburg 12, 45% ab Stettin 12,50, Kartoffelflocken freie 17,30—17,75, Spei⸗ ſekartoffeln weiß 1,60—1,70, do. rote 1,70 bis 1,90, blaue Odenwälder 2,20—2,40, andere 2,40 — 2,60, Fabrikkartofeln in Pfg. 8,5—9. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 25. 4. Zufuhr und Preiſe: 129 Ochſen 24—33, 141 Bullen 18—28, 230 Kühe 11—26, 296 Färſen 25—34, 804 Kälber 28—46, 13 Schafe 22—30, 2467 Schweine 28—41, 7 Ziegen 12—24, 6 Lämmer ohne Notiz. Markt⸗ verlauf: Mit Großvieh mittel, mit Kälber ruhig, langſam geräumt, mit Schweine mittel, geräumt. Frankfurter Viehmarkt. Frankfurt, 25. 4. Ochſen a!) 31—34, az) 27 —26, Bullen a) 28— 32, b) 23— 27, Kühe a) 26—28, b) 23—25, c) 16— 22, Färſen a) 31— 34, b) 27-30, c) 23—26, Kälber b) 4145, c) 36—35, Schafe nicht notiert. Schweine a) 37 39, c) 37-39, d) 35-39, e) 32—37, g) 28. 31.— Marktverlauf: Rinder mittelmäßig, nahezu ausverkauft, Schweine ruhig, ausver⸗ kauft. Kälber und Schafe rege, geräumt.