Lokale Nachrichten Generalverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Die am verfloſſenen Sonntage im Karpfen ſtatt⸗ gefundene Generalverſammlung der hieſigen Wehr hatte einen überaus harmoniſchen Verlauf zu ver- zeichnen. Nach einem ſchneidigen Eröffnungsmarſch unſerer Kapelle eröffnete Kommandant Kempf die Verſammlung u. begrüßte die erſchienenen Kameraden. Beſonders begrüßte er den alten Ehrenkommandanten Nikol. Müller, als einzigen Vertreter des Ge⸗ meinderats Kam. Schneider ſowie das paſſive Mitglied M. Hanf. Der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen 4 Mit- glieder wurde durch Erheben von den Sitzen ehrend gedacht. Es folgt nun der Jahresbericht und zählt die Wehr z. Zt. 55 aktive, 74 paſſive, 28 Ehrenmit-⸗ glieder, 29 Mann Muſik, 15 Spielleute und 3 Sanitäter; zuſammen 204 Mann. Ausgetreten ſind 6, eingetreten 16. Ausgeſchloſſen wurde 1 Mit⸗ glied. Brände 1. Alarm ohne Feuer 1. Uebun⸗ gen haben 10 ſtattgeſunden, ebenſo 3 Vortrags- abende, dazu 6 Sitzungen und 1 Mitgliederverſamm- lung.— Auswärts war die Wehr vertreten in Mannheim, Kirſchhauſen und Erbach i. O. Die Kameraden Georg Sax, Nikolaus Kühlwein, Jakob Kempf, Georg Hanf und Adam Babylon, welche 25 Jahre der Wehr angehören, ſind zur Dekorierung bei der vorgeſetzten Behörde eingereicht worden. Es folgt nun die Bekanntmachung der ange— ſetzten Uebungen für 1932, die ſich wie üblich auf das ganze Jahr verteilen. Bei den Ausführungen des Kommandanten Kempf iſt beſonders die Klage hervorzuheben, daß ſich keine Handwerker und Geſchäftsleute ſowie ſonſt edeldenkende Leute zu aktiven Mitgliedern der Feuer⸗ wehr melden, um wenigſtens den Beſtand an dieſen Leuten auf 80 Mitglieder zu ſteigern, damit alle Geräte mit hier im Orte beſchäftigten Leute beſetzt und damit die Wehr viel ſchlagfertiger ſein kann, als mit Leuten, die größtenteils auswärts ſind am Tage. Allzugroße Opfer werden bei uns doch gar⸗ nicht verlangt und darum melde ſich zur Freiwilligen Feuerwehr jeder Handwerker und ſonſt Berufstätige, ſo wie es früher einmal war anno 1887— 1914. Den Kaſſenbericht erſtattet Rechner Weidner und fiel derſelbe zu aller Zufriedenheit aus. Schwer iſt es heute natürlich, alle Gelder an Beitrag uſw. hereinzubekommen und iſt es ein ganz beſonderer Verdienſt unſeres Rechners und Kaſſiers Weidner, daß wir in dieſer Hinſicht ſonſt keine Einbuße er⸗ litten haben. Die Rechnungen waren durch 2. Kommandanten Alter und Ehrenmitglied Gg. Ro— ſchauer, geprüft und äußerſt in Ordnung befunden worden, was Kam. Alter in anerkennenden Worten auch zum Ausdruck gebracht hat.— Hierauf wurde dem Rechner und Schriftführer ſowie dem Geſamt— vorſtand Entlaſtung erteilt. Mit Dank wurde Kenntnis genommen von dem vorhandenen Faß Bier, das die Gemeindever— waltung als kleine Gegenleiſtung für die gehabten Mühen der Wehr geſtiftet hat. Es hat alle ſicht⸗ lich gefreut, bei den leeren Taſchen, die eben bei allen vorhanden ſind und war dies Faß Bier ſehr ſchnell geleert. Nochmals der Gemeinde von dieſer Stelle unſer aller Dank. Punkt Verſchiedenes brachte einen Beſchluß, daß wir unſer Vorhaben, eine Abt. von Elektr., beſtehend aus 1 Führer und 3 Mann, unſerer Wehr eingliedern wollen, demnächſt ausführen Vorerſt in unſerer Uniform. Als Führer iſt unſer ſeitheriges paſſives Mitglied Mich. Hanf auserſehen. 3 Mann, die im hieſigen Ortsnetz bewandert ſind, ſollen ſich noch hinzumelden. Weiter wurde der Kreisfeuerwehrtag in Wimp⸗ fen beſprochen und beſuchen denſelben vorausſichtlich 4 Mitglieder. Abfahrt der Teilnehmer am Sams- tag, den 30. April, nachmittags 2,16 Uhr OCG. Es wurde Kenntnis genommen von der Ab- lehnung um Erhöhung des Zuſchuſſes für unſere Wehr und bleibt es weiter bei der Bettelei um jeden Pfennig, der gebraucht wird. Wir wollten ja nur vermeiden, bei unſerem Antrage jedesmal ein Geſuch an die Verwaltung einreichen zu müſſen und dadurch immer der Finanzkommiſſion läſtig werden. Unſer Vorſchlag iſt beſſer, legen wir doch am Ende des Jahres ein Verzeichnisvor, wozu das Geld gebraucht wurde. Der ſeitherige Beitrag wurde um 10 Pfg. pro Monat verringert, da er bei unſeren Mitgliedern, angeſichts der Notzeit, nicht mehr aufzubringen iſt. Zum Schluſſe wurde ein Antrag der Freiw. Sanitätskolonne, ſie bei ihrem Wiegenfeſte am kom⸗ menden Sonntage zu unterſtützen und uns bei der ſtattfindenden Uebung zu beteiligen, ſtattgegeben. Die Wehr übt alſo an dieſem Tage gemeinſam mit der Kolonne. Kommandant Kempf konnte ſo gegen 7 Uhr die ſo ſchön verlaufene Verſammlung ſchließen. Die Kapelle ſelbſt ſowie die Spielleute gaben im Laufe des Nachmittags, unter Leitung ihres Kapellmeiſters M. Hanf, erneut ſchöne Beweiſe ihres Könnens und ſorgten durch anſprechende Kon— zert⸗ und Marſchmuſik für angenehme Unterhaltung und Abwechslung. Waldſportplatz. Der Sportclub Freiburg erzwingt ein Unentſchieden! Die Artikelſchreiber! Die Pokalmeiſterſchaftsfeier! Zuerſt möchte ich auf die Artikelſchreiber zu— rückkommen, die da mir in das Handwerk pfuſchen. Meine Herren K. M. und C. H. es waren wirk— lich ſehr nette Sachen in den Artikeln. Für gute Ratſchläge ſind wir immer ſehr dankbar. Aber ſagen möchte ich doch eines:„Oh hätteſt Du ge— ſchwiegen und Du wäreſt ein Philoſoph geblieben“. Das unſinnigſte was ich mir denken kann, iſt das, daß man Politik(drittes und das neueſte vierte Reich!!!) mit dem Sport in Verbindung bringen kann. Wir dulden es auf keinen Fall, daß Politik in den Sport getragen wird. Wenn man ſchon Artikel ſchreiben will, dann ſchreibe ſie man doch wenigſtens ſo, daß man ſie auch leſen kann und habe den Mut ſeinen vollen Namen darunter zu ſetzen. Im übrigen die Choſe iſt ja vorbei, man muß mit Tatſachen rechnen und ſind die, daß wir das Spiel verloren haben. Daran ändert kein Hutmacher nichts! Aber es iſt doch Unſinn ſich gegenſeitig in unſchöner Weiſe anzupflaumen. Tun Sie der Sportbewegung einen Dienſt? Genau, das Gegenteil. * Zu dem Spiel gegen den S. C. möchte ich folgendes ſagen: Das Spiel bot keine großen tech- niſche Momente, aber es zog ein friſcher Geiſt durch den Kampf, beſonders in der zweiten Halb⸗ zeit, als es bildſchöne Lattenſchüſſe gab. Kaum hatten die Mannſchaften begonnen als die Grünen in der heftigſten Weiſe das Tor der Gäſte belagerten. Triſchler gab den Stürmern allerhand Rätſel auf. Es fehlte wieder an der Halfreihe, obwohl ſie ſchaffte. Der Aufbau war nicht gut. Die jungen Stürmer müſſen noch mehr Courage zeigen und die Bälle ſchneller laufeu laſſen. Die Tore fielen durch den Raul. und Halbrechten. Der Ausgleich der Bobbele war beidemal ausgezeichnet. Jedenfalls hätten beide Mannſchakten den Sieg verdient, und ſo war es gerecht, daß die Partie remis endete. * Abends ging man ins Vereinshaus, ehrte die tapferen Grünen u. anſchließend die Ehrenmitglieder. Man bewunderte die feine Muſik der Hanf-Blank⸗ Kapelle, die ſehr guten Solis des einheimiſchen Sängers Ferdinand Sax, die Theater-Gruppe mit Karl Haas, Michael Bauer und Frl. Herdt, viel Beifall ernteten. Ebenſo der Allroundſänger Stern- heimer! Ich darf nicht ſo viel ſchreiben, jedenfalls mir hat es gut gefallen und den anderen ſicher auch. Nicht unerwähnt will ich Herrn Sommer laſſen, der in ſchöner Art ſeine Sportlerlaufbahn ſchilderte, die ihm ſo viel Erfolg brachte. Die Ehrenmitglieder will ich noch ſchnell nennen: Kiß Matthias, Hoock Michael, Bender Fritz, Klee Joh., Adler Valentin, Wunder Georg, Sommer Georg, Haas Philipp, Schmidt Johann, Hofmann Adam, Bergmann Jakob, Alter Adam, Schmidt Wilhelm. Dem Schuhmachermeiſter Joh. Schmidt überreichte man das Diplom zum Ehrenvorſitzenden, was ſehr begrüßt wurde. Hoffentlich bleibt alles bei der Stange. Ball Heil! Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e.. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Läglich Betrieb Dienstag nachm. 6.30 Uhr: Training der 1. M. Mitt woch nachm. 6,30 Uhr: Fußballtraining der 2. und 3. M. Mittwoch Abend 8 Uhr: Geſchäftsſtelle. Donnerstag 6.30 Uhr: 3. Mannſchaft. Freitag nachm. 3 Uhr: Training der A. H. Priv., 4.,5. Freitag nachm. 6,30 Uhr: Training der Jugend und Schüler. Vorſchau für Sonntag, den 1. Mai 1932: Gegen VfL Neu-Iſenburg in Neu-⸗Iſenburg. Samstag nachm. 1/6 Uhr hier: Gegen FC Olympia Lampertheim. Spielausſchuß in der Training der 1. und D. J. K.⸗Sport. Viernheim 1.— Waldhof 1. 1:4(018) Wer in dem Glauben lebte, daß die Wald⸗ höfer am vergangenen Sonntag eine höhere Nieder⸗ lage mit nach Hauſe nehmen würden, als im Vor⸗ ſpiel in Waldhof, der ſah ſich nicht wenig ent⸗ täuſcht. Es hätte einen großen Kampf geben können, wenn die hieſige Mannſchaft genau dieſelbe Friſche und Geſchloſſenheit in ihren Aktionen gezeigt hätte, als die Gäſteelf. Selbſtverſtändlich wollen wir die große Portion Pech und das mäßige Können des Schiri, der das Spiel oft ſehr ungünſtig beeinflußte, hinzurechnen, wenn wir die Hohe der Niederlage betrachten. Auch die Neubeſetzung verſchiedener Mannſchaftsteile möge zu der Niederlage beigetragen haben, da man ſich gegenſeitig nicht recht verſtand und zu oft zu zweit am Ball war, aber man hatte doch mehr erwartet. Der Kampf konnte daher die zahlreichen Zuſchauer nur hinlänglich befriedigen. Schon bei Beginn war W. durch Ruhe und Be⸗ ſonnenheit merklich im Vorteil, während unſere Blau- Weißen zu nervös den Kampf begannen. Nachdem die erſte Chance der W. gut abgewehrt war, mußte man gleich darnach zuſehen, wie Halter eine Flanke von links prachtvoll einköpfte. Die Führung der Gäſte brachte etwos mehr Schwung in die V Elf. Einmal vorbeigeſchoſſen, zweimal an den Poſten geknallt und das drittemal beim Schuß gefallen u. immer noch war das Tor der Gäſte rein. Jetzt kam das Eigentor durch H. bei einem Mißverſtänd- nis und man wußte, wer als Sieger aus dem Spiel hervorgehen wird. Bevor man die Seiten wechſelte, brachte ein ſchönes Durchſpiel in der Mitte den 3. Treffer für W. In der 2. Hälfte waren unſere Blauweißen vom Wind begünſtigt und hatten die Sonne im Rücken. Starkes Drängen auf der V. Seite ſetzte ein, man ſchob zeitweiſe die ganze Mannſchaft nach vorn, Waldhof Hintermann⸗ ſchaft hatte mehr wie genug zu tun, aber zu zähl⸗ baren Erfolgen ſollte es nicht kommen. Ein Hände⸗ elfer brachte das Ehrentor, durch S. placiert ge— ſchoſſen. W. genügte das Reſultat nicht, ſondern griffen immer wieder erneut an und kamen zu ge⸗— fährlichen Torchancen. In dieſer Periode war es wieder Halter, der den Ball von dem Mittelläufer abfing, glänzend nach vorn ſich freiſpielte, den Ball dem Rechtsaußen zum Schuß vorſchob und der 4. Treffer war geſchehen, ehe man ſich verſah. Gleich darnach erſcholl der Schlußpfiff und V. war ge— ſchlagen, ob man wollte oder nicht. Vereins⸗Anzeiger Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mit⸗ gliedern zur Kenntnis, daß am Donnerstag den 28. d. Mts. abends 8½ Uhr im Lokal zum „Goldenen Stern“ eine wichtige Mitglieder-Ver⸗ ſammlung ſtattfindet. Tagesordnung: u. a. Be- zug von zollfreiem Hühnerweizen. Die Wichtigkeit dieſer Fragen erfordert pünktliches u. vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. N. B. Zur Bekämpfung des Ungeziefer iſt Tabak⸗ ſtaub vorrätig u. wird beim 1. Vorſitzenden (Steinſtraße 22) abgegeben. N 1 5 28 0 anksagung Für die vielen Beweiſe anfrichtiger Teilnahme bei dem ſchmerz— lichen Verluſte meines lieben, guten Gatten, Vaters und Schwieger— vaters, unſeres guten Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Georg Michael Butsch!. ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ru vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ reichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, dem Männergeſangverein, dem Krieger— „Teutonia und den 50⸗Jährigen für das ehrende Grabgeleite und die Ehrenbezeugungen ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 26. April 1932. Die trauernden Hinterbliebenen.. g Meere und für die und Soldatenverein Edeltraut Gelbe Induſtrie Diejenigen Mitglieder, welche am Sonntag, den 8. Mai, in die Sodalität aufgenommen zu werden wünſchen, wollen ſich am Dienstag, den 26. April, abends 8 ½¼ Uhr, im Freiſchütz(Kettelerſälchen) ein⸗ finden. Der Präfekt: Weidner. Jabakhau-Verein Ill Et. Vorſtandsbeſchluß wird es den Mitglie- der anheim geſtellt, ihre Tabakanbaufläche außer ſchwefelſauren Kali mit Harnſtoff oder Kalkſtickſtoff zu düngen. Da es zur Kalkſtickſtoffd. höchſte Zeit iſt werden die Mitglieder gebeten ihren Bedarf beim Rechner Adler, zur Traube, abzuholen und ſofort auszuſtreuen, da Kalkſtickſtoffd. unbedingt 4 Wochen vor dem Ausſetzen geſchehen muß. Der Vorſtand. 2 Mar. Jünglingssodlalität. Woltmann Prima Deodara Curkensamen zu verkaufen. Franz Helhig 3. Mannheimer⸗Straße 23 Moltkeſtraße 15. Am Lager ſind vorrätig: Böhms allerfrüheſte gelbe Zentner 5.— Frühe Kaiſerkronen Odenwälder Blaue Blaupunkt(gelbfleiſchig) Alles in ſchöner Saatſortierung. Hch. Faltermann 3. 2 ſchöne behör, Zimmer u. Küche mit Zu⸗ Evtl. auch 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. 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Bei den Betrachtungen über die Ergebniſſe der Länderwahlen vom Sonntag fällt naturgemäß im Inlande wie im Auslande zunächſt der Blick auf Preußen, weil man von der Entwicklung der Dinge in dieſen zwei Drittel der deutſchen Bevöl— terung ausmachenden Lande ſich auch beſtimmende Einflüſſe auf die Reichspolitik verſpricht. In den Betrachtungen der Berliner Preſſe ſpielt die Frage, was nun kommen ſoll, die Haupt⸗ rolle. Es werden verſchiedene Möglichkeiten dis— kutiert. Die Rechtspreſſe macht für den Gedan- ken Propaganda, die alte Beſtimmung über die relative Mehrheit bei der Miniſterpräſidentenwahl wiederherzuſtellen, wodurch die Deutſchnatix en und die Nationalſozialiſten mit ihren 193 Man⸗ daten in der Lage wären, den Miniſterpräſidenten zu wählen. Da die Mittelpaxteien völlig zuſam— nligeh, en ſind, liegt jetzt die Entſcheidung in dieſer Frage ausſchließlich bei den Kommuniſten, die es ſich doch vielleicht dreifach überlegen werden, den Nationalſozialiſten die Möglichkeit zu geben, einem Miniſterpräſidenten der Rechten die Ge— ſchicke Preußens— und der Kommuniſtiſchen Partei auszuliefern. Bleibt, was wir annehmen möchten, die abſolute Mehrheitsbeſtimmung be— ſtehen, dann iſt für die Parteien der Zwang zur Verſtändigung gegeben. Die Blätter betonen die theoretiſche Möglich— keit einer Koalition zwiſchen Nationalſozialiſten und Zentrum. Die gemäßigte Rechtspreſſe rät zu einem ſolchen Verſuch, während der Vorwärts be— reits das Kriegsbeil gegen dieſes„allerreaktio— närſte Bürgerblockregiment“ ausgegraben hat. Dieſe Kraftanſtrengung, ſchreibt hierzu die K. V., iſt ebenſo überflüſſig wie das gute Zureden der Rechtspreſſe, da einmal einen Tag nach der Wahl von Koalitionsbeſprechungen überhaupt nicht die Rede ſein kann und dann zunächſt diejenigen, die behaupten, ſie hätten am Sonntag von der preu— ziſchen Bevölkerung ein Mandat, zu regieren, be— kommen, zu zeigen haben, was ſie können, um die Grundlage einer arbeitsfähigen ſchaffen. Weiter ſpielt man auch in der Rechtspreſſe mit dem Gedanken der Bildung eines reinen Rechts— kabinetts, wobei dem Zentrum die Rolle des Zu— ſchauers zugewieſen wird. Schließlich wird auch noch die Möglichkeit einkalkuliert, daß überhaupt nichts Vernünftiges aus allen Koalitionsbeſpre— chungen herauskommen lönnte und das Ende vom Liede ein Reichskommiſſar wäre, der auszuführen hätte, was den Parteien nicht möglich ſei. Zu⸗ guterletzt weiſen einige Blätter darauf hin, daß in dem neuen Landtag eine aus der Rechten und den Kommuniſten beſtehende Mehrheit vorhanden wäre, die jeden Augenblick das Parlament wieder auflöſen könnte. Der Auflöſungsgedanke mit der Hinterabſicht, bei einer neuen Wahl die Mehrheit zu erringen, ſpielt anſcheinend bei den National⸗ ſozialiſten eine nicht geringe Rolle. Ihre Preſſe iſt merkwürdig zurückhaltend. Herr Kube hat ſo⸗ gar eine Proklamation erlaſſen, in der er die Be⸗ reitwilligkeit zur Zuſammenarbeit unter beſtimm⸗ ten Bedingungen ausſpricht. 5 Die näc, en Wochen werden zeigen, e Beteuerungen ernſt gemeint ſind, oder ob ſie, wie bei uns in Heſſen, nur ein Vorwand dafür ſein ſol⸗ len, den Wählern nachher ſagen zu können, ſie, die Nationgſogialiſten, wären zwar bereit gewe⸗ ſen, eine nationalſozialiſtiſche Regiern. 3 zu bil⸗ den, aber die anderen böſen Parteien hätten nicht gewollt. Womit eine Wahlparole für eine ettegige Neuwahl mit dem Ziele, die alleinige Mehrheit zu erringen, geſchaffen wäre. Die K. V. nimmt den gleichen einzig möglichen Standpunkt, wie damals die heſſiſche Zentrumspreſſe, ein, wenn ſie ſchreibt: Es beſteht für uns kein Anlaß, weder an den vor⸗ eiligen Koalitionsbeſprechungen in der Preſſe teil⸗ zunehmen, noch zu dem öffentlichen Anerbieten der Nationalſozialiſten Stellung zu nehmen. Wir haben es nicht eilig. Wir können abwarten und beobachten. Attentat auf einen polniſchen Induſtriellen wtb Warſchau, 27. April. Der Generaldirek⸗ tor der Textilfabriten von Zyrardow, Gaſton Koehler⸗Badin, wurde heute nachmittag auf der Straße von einem abgebauten Beamten der a erſchoſſen. Der Mörder ſtellte ſich der Regierung zu! den Mittwoch, den 2 i 2 2 2 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh et 0 5 0 et 8 eitung(Vieruheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 7. April 1932. EEC Keine Reichstagsauflöſung! Pfingſttagung des Reichstages a Reichstag am. Mai Berlin, 26. 4. Der Aelteſtenrat des Reichs⸗ tages beſchloß am Dienstag, gemäß dem Vor⸗ ſchlage der Regierung, den Reichstag für den 9. Mai zu einer kurzen Tagung einzuberufen, in der die erſte Leſung des Etats erledigt wer⸗ den ſoll. Ne Voz Berlin, 27. April. Die wichtigſte Ent— ſcheidung, die der Reichstag in ſeiner Tagung in der Pfingſtwoche fällen wird, iſt die über den Antrag der Nationalſozialiſten auf Reichs— tagsauflöfſung. Das Schickſal dieſes Antrages erſcheint jedoch ſchon jetzt nicht zweifelhaft, da außer den Antragſtellern keine einzige Fraktion ein Intereſſe an der Auflöſung des Reichstages im Aelteſtenrat bekundet hat und nach Auf— faſſung weiter parlamentariſcher Kreiſe auch tatſächlich nicht beſitzt. Man rechnet deshalb damit, daß dieſer Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt wird. neuer Preußenlandkag krikt am 24. Mai zuſammen Eine Erklärung der preuß. Staatsregierung. Berlin, 26. 4. Der Amtl. Preuß. Preſſedienſt teilt mit: Das preußiſche Staatsminiſterium Groener bei m 9. mai— Rücktritt der Preußen⸗Regierung hat heute aufgrund des Art. 17 der preußi— ſchen Verfaſſung beſchloſſen, den neuen Land⸗ tag zum 24. Mai ds. Irs. einzuberufen und ihn als verfaſſungsmäßige Folge aus dem Ausfall der Wahlen ſeinen Rücktritt in ſeiner Geſamtheit mitzuteilen. Bis zur Neuwahl des Miniſterpräſidenten und der Uebernahme der Geſchäfte durch eine neue Regierung iſt das Staatsminiſterium aufgrund des Art. 59 der Verfaſſung verpflich- tet, im Amte zu bleiben. Eine frühere Einberufung des Landtages als zum 24. Mai iſt aus techniſchen Gründen unmöglich. Auch eine Auflöſung des jetzigen Landtages könnte den Termin nicht verfrühen; denn der Landtag kann nicht eher zuſammen⸗ treten, als bis ein den Beſtimmungen des Landeswahlgeſetzes entſprechendes endgülti— ges amtliches Wahlergebnis zuſammen mit den Annahmeerklärungen der einzelnen ge— wählten Abgeordneten vorliegt. Während früher die Abgeordneten der Landesliſte auto— matiſch aufrückten wenn ihre Vorgänger ihren Kreiswahlvorſchlag angenommen hatten, iſt jetzt die Beſtimmung der Abgeordneten auf der Landesliſte der Entſcheidung der Parteien vorbehalten. Der Landeswahlleiter muß des- halb erſt eine achttägige Entſcheidungsfriſt der Parteien abwarten. Hindenburg Ueber die Ausſprache herrſcht ſtrengſtes Stillſchweigen— Um KReichs⸗ banner und Groeners Pläne betr. Sportverband und Freiwilligen Arbeitsdienſt Dex Reichspräſident hat am Dienstag abend aus Süddeutſchland zurückgekehrten Innen— miniſter Groener empfangen. Die Unterre— dung zog ſich von 5 bis 7,30 Uhr hin. Die amt⸗ lichen Stellen bewahren über das Ergebnis der Ausſprache ſtrengſtes Stillſchweigen. Die Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu wei— ſen, daß ſich aus der Unterhaltung Hindenburg— Groener noch Folgerungen ergeben, die über die Abſichten Brünings und Groeners hinausgehen. Mit einer Auflöſung des Reichsbanners wird wohl kaum zu rechnen ſein. Die Führung des Reichs— banners ſelbſt behauptet ununterbrochen, daß ſie das Reichsbanner einer Reorganiſation unterwor— fen und alle Formationen beſeitigt habe, die im Laufe der Zeit entſtanden ſeien und die über den Rahmen der urſprünglichen Organiſation hinaus⸗ gingen. Gewiſſe Schwierigkeiten müſſen noch aus dem Weg geräumt werden, die im Zuſammenhang mit der künftigen Behandlung der Wehrverbände ent— ſtanden ſind. Der Reichsinnenminiſter ſtrebt die Bildung eines Reichsſport verbandes an. Er muß alſo den Nationalſozialiſten Gelegen— heit geben, ſich dieſen Sportverbänden anſchließen zu können. Das iſt gleichbedeutend mit einer Auf— lockerung des SA.- Verbotes. Er will aber gleich— zeitig auch den Wünſchen der Länderminiſter Rech— nung tragen, die auf einen Ausbau des freiwilligen Arbeitsdienſtes ſtar⸗ ten. Mit einer Verbindung zwiſchen Arbeitsdienſt und Sportverbänden wird zu rechnen ſein. aber der Aufbau dieſes Arbeits- und Sportver— bandes gedacht iſt, iſt vorläufig noch das Geheim— nis der zuſtändigen Stellen. Es wird davon ge— ſprochen, daß man ſich auch die Zu ſtimmung der politiſchen Parteien ſichern will und daß aus dieſem Grunde dem Reichstag ein entſprechender Geſetzentwurf vorgelegt werden ſoll. Wir glauben aber annehmen zu dürfen, daß man wieder mit einer Notverordnung arbeiten und auf parlamentariſche Auseinanderſetzungen wegen dieſer Angelegenheit verzichten wird. Wie Die engliſch⸗iriſche Zpannung Brüskierung des britiſchen Generalgouverneurs in Dublin enb London, 26. April. Ein bezeichnendes Schlaglicht auf die im Augenblick ziemlich ge⸗ ſpannten engliſch⸗iriſchen Beziehungen, die heute auch im Unterhaus von Miniſter Thomas be⸗ handelt wurden, wirft ein Vorfall, der ſich in Dublin bei einem Empfang ereignete, den der franzöſiſche Geſandte in Dublin, Alphand, in ſeiner Wohnung gab, und zu dem zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten geladen waren. Bei Ankunft des britiſchen Generalgouverneurs verließen der Vizepräſident des Vollzugsrates des iriſchen Freiſtaate, O'Kelly, und der iriſche Wehrminiſter Aiken demonſtrativ das Haus des franzöſiſchen Geſandten, und der iriſche Gene⸗ ralſtaatsanwalt Maguire, der auf dem Wege zu dem Empfang die beiden iriſchen Miniſter traf, machte kurzerhand kehrt, ohne die franzöſi⸗ ſche Geſandtſchaft betreten zu haben. Der Vor⸗ fall verbreitete ſich wie ein Laufſeuer unter den Gäſten und erzeugte eine Senſation erſten Nanges. Die franzöſiſche Geſandtſchaft lehnte es ab, die darüber im Umlauf befindlichen Ge⸗ tüchte zu beſtätigen oder zu dementieren, und auch die iriſchen Miniſter und der britiſche Ge⸗ neralgouverneur enthalten ſich jeder Stellung⸗ nahme zu der Angelegenheit. Thomas über den englisch iriſchen e, Konflikt London, 26. 4.(Reuter.) In Erwiderung auf eine Anfrage erklärte der Staatsſekretär für die Dominions, Thomas, im Unterhauſe, die Regierung betrachte die in der iriſchen Kammer eingebrachte Vorlage über den Treu⸗ eid als eine Verletzung des engliſch⸗iriſchen Vertrages. Dies ſei de Valera deutlich zum Ausdruck gebracht worden. Inzwiſchen ſei kei⸗ ne neue amtliche Mitteilung der iriſchen Re⸗ — gierung eingegangen.“ Tardieu reiſt nach Genf wtb Paris, 26. April. Auch die Agentur Havas berichtet heute, daß Miniſterpräſident Tardieu noch in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag von Belfort, wo er ſeine letzte Wahlrede hält, nach Genf reiſen werde. Der 3 N FP 49. Jahrgang Beſchluß dazu ſoll auf eine telephoniſche Unter- redung zurückzuführen ſein, die Miniſterpräſi⸗ dent Tardieu heute mit dem amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon hatte. Stimſon ſoll nämlich den Wunſch geäußert haben, mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zu ſprechen, bevor er Genf verlaſſe. Tardieu beabſichtigt, am Freitag Abend wieder nach Belfort zurückzu— fahren. Sir John Simon nach Genf abgereiſt. wtb London, 26. April. Der britiſche Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon, iſt heute nach Genf abgereiſt, um wieder an der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen. Lauſanner Konferenz endgültig am 16. Juui Einladung durch England Berlin, 26. 4. Aufgrund des Beſchluſſes der ſechs Mächte Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Belgien und Japan hat geſtern der britiſche Botſchafter in Berlin eine Note über⸗ reicht, in der angefragt wird, ob die deutſche Regierung damit einverſtanden iſt, daß die Lauſanner Reparationskonferenz am 16. Juni beginnt. Eine gleichlautende Note haben die engliſchen diplomatiſchen Vertreter in Paris, Rom, Brüſſel und Tokio überreicht. In poli⸗ tiſchen Kreiſen hält man es für ſicher, daß ſich die deutſche Regierung mit dieſem Termin ein⸗ verſtanden erklären wird. Cetzte Radiomeldungen Graf Zeppelin wieder in Friedrichshafen. Friedrichshafen, 27. April. Luftſchiff „Graf Zeppelin“, das um 2,35 Uhr Baſel über⸗ flogen hatte, erſchien um 3,55 Uhr zum erſten Male über dem Landungsplatz. Es war ein herr⸗ licher Anblick, als das Luftſchiff mit dem Schein⸗ werfer den Platz und den See beleuchtete. Die Landung vollzog ſich glatt um 5 Uhr. Die Fahr⸗ zeit bis zum erſten Erſcheinen des Luftſchiffes über dem Landungsplatze betrug 96 Stunden 50 Min. An Bord befanden ſich 14 Paſſagiere und 130 Kg. Poſt. Das Ein neuer Rennwagen verbrannt. wib. Paris, 27. April. Ein von dem fran⸗ zöſiſchen Ingenieur Stapp gebautes Auto l, mit dem dieſer die Schnelligkeitsrekorde des Eng— lüänders Campbell zu ſchlagen beabſichtigte, iſt heute in San Nazaire in Brand geraten und zerſtört worden. Das Automobil, drei Motoren von 800 PS. aufwies und theoretiſch eine Stundengeſchwindigkeit von 500 und 600 Klm. zu erzielen in der Lage geweſen wäre, war auf den Strand befördert worden und Ingenieur Stapp beſtieg den Wagen mit einem Monteur. Kaum war er 200 Meter in einer geringen Ge— ſchwindigkeit gerollt, als plötzlich eine leichte Rauchfahne bemerkt wurde. Stapp und ſein N'en⸗ teur ſprangen ſofort aus dem Wagen und haben nur leichte Verletzungen erlitten. Der Rennwagen verbrannte. das Tornado in Amerika. witb. Nashville(Georgia), 26. April. Ein Tornado richtete in den beiden kleinen Städtchen Naſhville und Valdota ſehr viel Schaden an. Bäume wurden entwurzelt, Häuſer zerſtört und die Ernten vernichtet. Bisher ſind acht Todes⸗ opfer gezählt worden. Eine größere Zahl von Perſonen wurde verletzt. Keſtelexpleſion in einer Kunſtſeidenfab til. vlb Pavia. 27. April. In der 9 ſigen Kunſtſeidenfabrik Snia Viscoſa explodierte heute in der Maſchinenhalle ein Waſſerkeſſel mit ſolcher Gewalt, daß die Betonhalle ein⸗ ſtürzte. Vier Arbeiter, die im Augenblick der Exploſion bei dem Keſſel ſtanden, wurden ge⸗ tötet, zwei andere ſchwer verwundet. por dem Rilcktritt des Preüntschen Staatssekretärs Weigmann? der nächſte Mitarbeiter des preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Braun, ſoll bereits vor dem zu erwartenden Rücktritt des geſamten Miniſteriums ſeine Demiſſion einreichen wollen. Staatsſekretär Weißmann ſteht der Zentrumspartei nahe. nah und Jern Darmſtadt.(Brand in der Techniſchen Hoch⸗ ſchule.) Heute nacht gegen 12.30 Uhr wurde in der chemiſchen Abteilung der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Feuer bemerkt. Als die Feuerwehr am Brandorte erſchien, ſtand bereits der Raum der Chemikalienabteilung in hellen Flammen. Das Feuer hatte durch die ſich in dieſem Raume befindlichen Sauerſtoffballons reiche Nahrung erhalten und ſich daher raſch au? breiten können. Trotzdem die Feuerwehr ener- giſch aus mehreren Schlauchleitungen das Feuer ſofort bekämpfte, brannte die Chemika⸗ lienabteilung vollkommen aus. Auch die Tü⸗ ren zu den benachbarten Räumen ſind durch⸗ gebrannt. Nach mehrſtündiger Arbeit gelang es, den Brand zu lokaliſieren und ein Ueber⸗ greifen des Feuers auf die anderen Abteilun⸗ gen zu verhindern. Der Schaden iſt erheblich. Die Entſtehungsurſache des Feuers konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Trier.(Zahngebiß bringt den Tod.) Auf eine tragiſche Weiſe kam ein 30jähriger Metz— gergeſelle ums Leben. Im Schlafe verlor er ſein Zahngebiß, das ihm im Halſe ſtecken blieb. Trotzdem, daß er ſich ſofort in ein Trierer Krankenhaus zur Operation begab, war es be— reits, zu ſpät, denn der Erſtickungstod trat in kurzer Zeit ein. Trier.(Tödlicher Unglücksfall beim Holz— ſchneiden.) Dem Gaſtwirt Gg. Schneider aus Kenn(Hochw.) ſchlug beim Holzſchneiden auf der Maſchine ein Scheit Holz ſo unglücklich gegen den Kopf, daß er mit ſchweren Verlet— zungen in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Hier iſt er, ohne die Beſinnung wieder zu erlangen, verſtorben. Oberweſel.(Baum ſtürzt vor einem Auto nieder.) Ein ſchwerer Baumſturz ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Oberweſel-Dellhofen. Ein zirka 80 Zentimeter im Durchmeſſer dicker Nußbaum brach etwa ein Meter über dem Boden ab und fiel wenige Meter vor einem gerade die Straße paſſierendem Perſonen— wagen quer über die Chauſſee. Sämtliche Te⸗ lefondrähte der Leitungen nach Dellhofen-Per⸗ ſcheid uſw. wurden zerriſſen. Das ſtark ver⸗ bogene eiſerne Geländer zeigt, mit welcher Wucht der Baum niederſtürzte. Mannheim.(Selbſtmord.) ſenen Wohnung tot aufgefunden. Sie hatte in der Küche den Gashahn geöffnet. Geiſtige Störungen dürften die Urſache der Tat ſein. Dire Darmiſtadt.(Schwerer Autozuſammenſtoß in f Darmſtadt.) Ecke Rhönring und Kranichſteiner Straße ſtießen zwei Perſonenkraftwagen, einer aus Langen und einer aus Worms, zuſam⸗ men. Eine Dame aus Langen erlitt ſchwere innere Verletzungen und einen Schädelbruch. Ein Kind aus Langen iſt leicht verletzt wor⸗ den. Vier Herren aus Worms wurden nach Anlegung von Notverbänden nach Worms ge⸗ bracht. 5 5 Weinheim.(Mufflonwild im Odenwald.) Im Revier Reichenberg im Odenwald ſind Rudel von 18 Mufflonſchafen beobachtet wor⸗ den. Das Mufflonſchaf iſt das einzige Wild⸗ ſchaf, das ſeine Heimat in Europa, und zwar in den Gebirgen der Inſeln Sardinien und Korſika, hat. Im Jahre 1924 wurden einige Exemplare dieſer Wildart aus Korſika einge⸗ führt und bei Weinheim ausgeſetzt. Die Tiere haben ſich ſehr raſch vermehrt und bieten mit ihren ſtattlichen, ſtark gewundenen Hörnern einen impoſanten Anblick. Lokales Salz zum Gurgeln. Salz iſt für den Menſchen ein wertvoller Freund, vor allem in der kälte⸗ ren Jahreszeit. Wenn wir mit Salzwaſſer gur⸗ geln, beſonders wenn wir eine Erkältung ver⸗ ſpüren, wird ſehr oft der Feind geſchlagen wer⸗ den, ehe er ſich breit machen kann. Das Gur⸗ geln iſt bei Huſten, Schnupfen, Heiſerkeit oder geſchwollenem Hals mehrmals täglich zu wie⸗ derholen. Salzwaſſer hat außerdem einen ſehr guten Einfluß auf die Beſchaffenheit des Gau. mens. Auch zum Putzen der Zähne iſt es mit Vorteil zu verwenden. Wenn man ſich bei Er⸗ müdung die Augen mit Salzwaſſer auswiſcht, wird mit man ſich gleich wohltuend erfriſcht fühlen, und zwar nimmt man zu dieſem Zweck am beſten möglichſt warmes Waſſer. Für Fuß⸗ bäder iſt ebenfalls Salzwaſſer ſehr zu emp⸗ fehlen; bei empfindlicher Haut wird es ſich ſehr wohltätig erweiſen. Laß dir die Haare ſchneiden! Denn allzulange Haare können Grund zu friſtloſer Enklaſſung ſein! Berlin, 26. 4. Der heutigen Mode folgend, ließ ſich ein Lehrling die Haare übermäßig lang wachſen und weigerte ſich auch auf Mah⸗ nung ſeines Meiſters, die Haare ſchneiden zu laſſen. Daraufhin wurd er friſtlos entlaſſen mit der Begründung, daß die langen, beim Arbei— ten ins Geſicht fallenden Haare leicht einen Unfall im Betrieb herbeiführen könnten. Der Lehrling nahm dieſe friſtloſe Entlaſſung nicht an und verklagte ſeinen Lehrherrn auf Wieder— einſtellung. Vom angerufenen Arbeitsgericht wurde die Entſcheidung getroffen, daß eine Verpflichtung, den Lehrling wieder einzuſtellen, ſeitens der Betriebsleitung nicht vorläge, weil der Lehrling der Aufforderung des Meiſters nicht nachgekommen ſei. Für weite Kreiſe iſt dieſe Entſcheidung und vor allen Dingen ihre Begründung durch den Sachverſtändigen von großem Intereſſe. Es heißt darin, daß der Meiſter als Betriebsleiter zu ſeiner Forderung nicht nur berechtigt, ſon⸗ dern ſogar verpflichtet geweſen ſei. Denn der Betriebsleiter iſt laut Reichsgewerbeordnung angehalten, alle Maßnahmen zu treffen, um Unfällen vorzubeugen. Eine Gefahr ſelbſt braucht nach dem Sachverſtändigenurteil gar nicht vorzuliegen, die Mutmaßung einer Ge⸗ fahr allein verpflichtet den Lehrherrn ſchon, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Im vorliegenden Falle habe noch dazu erhöhte Un⸗ fallgefahr beſtanden, weil die Haare den Lehr- ling an der Sicht behindert hätten. Lange Haa⸗ re ſind demnach durchaus nicht Privatſache eines Angeſtellten in beſtimmten Betrieben. Das geht auch aus den berufsgenoſſenſchaftli— chen Unfallverhütungsvorſchriften hervor, wo— nach in der Nähe von bewegten Maſchinen und Triebwerkteilen loſe hängende Haare, freihän⸗ gende Kleiderteile, ja, auch Fingerringe uſw. nicht getragen und Aermel nur nach innen um⸗ geſchlagen werden dürfen. Eine Schule der prominenten Zeitgenossen fefert ihr 50Jähr. Bestehen 2 Das Luiſen-Gymnaſium in Berlin kann am 4. Mai auf ein 50jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Aus dieſer Schule ſind eine ganze Reihe prominenter Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens hervorgegangen, u. a. der ehem. Reichskanzler Wilhelm Cuno, die Induſtriellen Ernſt und Conrad von Borſig ſowie der frühere Reichsverkehrs— Ne miniſter Dr. Krohne. — e Wilhelm Sörenſen, ein junger ſchwediſcher Schriftſteller, ſoll der künftige Gatte der ſchönen Filmſchau⸗ ſpielerin Greta Garbo ſein. Angeblich be⸗ abſichtigt Greta Garbo, im Mai nach Ber⸗ lin zu kommen, um hier mit Sörenſen die Ehe zu ſchließen. Allerdings ſind oft die phantaſtiſchſten Falſchmeldungen über die weltberühmte Künſtlerin in Umlauf gebracht worden, ſodaß man auch dieſe Nachricht nicht ohne weiteres als unbedingt zutreſ⸗ fend bezeichnen kann. Alters⸗ u. Perſönlichkeitsbeſtimmung durch Haarunterſuchung. Ein Arzt vom Wiſſenſchaft— lichen Laboratorium zur Entdeckung von Ver⸗ brechen an der Nordweſt-Univerſität in Chi⸗ cago hat die Möglichkeit gefunden, das Alter eines Menſchen durch mikroſkopiſche Unterſu— chung des Haares feſtzuſtellen. Ein Haar der betreffenden Perſon wird 1546mal vergrößert, und es werden dann die Haarringe gezählt. Der Arzt hat feſtgeſtellt, daß der Menſch durch⸗ ſchnittlich je Tag 10 Haare verliert. Er be⸗ hauptet ſchließlich ein beſtimmtes Haar könne nur von einer einzigen Perſon herrühren, ſo—⸗ daß es möglich wäre, die Sammlungen von Fingerabdrücken durch entſprechende Samm— lungen von Haaren zu erſetzen. Geflügelte Worte Bleib nicht allein: denn in der Wüſte trat der Satansengel ſelbſt zum Herrn des Him— mels(Schiller: Jungfrau von Orleans). * Der Starke iſt am mächtigſten allein(Schil— ler: Wilhelm Tell). . Mir gäb es keine größ're Pein, wär' ich im Paradies allein(Goethe: Sprichwörtl. Ge— dichte). *. Allein zu ſein! Drei Worte, leicht zu ſagen, und doch ſo ſchwer, ſo endlos ſchwer zu tragen (Adalbert von Chamiſſo). Allein iſt beſſer als mit Schlechten im Ver— ein; mit Guten im Verein iſt beſſer als allein (Rückert: Weisheit des Bramahnen). * Der ſtärkſte Mann der Welt iſt derjenige, der allein ſteht(Ibſen: Ein Volksfeind). * Ja, wenn's nicht anders geht, muß das Klei— nere des Größeren wegen fallen; das Einzelne 1 1 mag in Gottes Namen der Allgemeinheit ge- opfert werden(Ibſen: Stützen der Geſellſchaft), N Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Noman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 * 45. Fortſetzung. 2 Ee All dieſe gemeinſamen Intereſſen verban— den die beiden, knüpften die Fäden der Ver— wandtſchaft zu einem Bande, deſſen wachſende Feſtigkeit dem Mädchen ganz unbewußt blieb. Da Joachim gleichmäßig freundlich und teil⸗ nehmend war, ließ ſich Roſemarie die kleinen Neckereien und Vertraulichkeiten ruhig ge— fallen, ahnungslos, daß dieſelben einem wohl— berechneten Plan entſprangen. Sie bewunderte die Seelenkraft des Vet- ters, der mit wahrhaftem Heldenmut ſeine körperlichen Beſchwerden zu verheimlichen ſuchte, bewunderte ſeine umfaſſende Bildung und Klugheit, freute ſich, daß ſie beide ſo gute Kameraden geworden, empfand dankbaren Herzens all ſeine Güte als Verſuch, ihr über die Trennung von dem Geliebten hinwegzu⸗ helfen— und lief ſo offenen Auges in die Falle, die der Jäger dem edlen Wild geſtellt. Als er ſie zuerſt geſehen, ein blaſſes Kind von etwa 7 Jahren, mit großen, fragenden Au⸗ gen im mageren Geſichtchen, ſtill und leicht verſchüchtert, war er ein Fünfzehnjähriger ge⸗ weſen, dem Krankheit und Leiden eine große Frühreife verliehen. Im Bewußtſein, körper⸗ lich auch nie das Allergeringſte leiſten zu kön⸗ nen, was geſunden Menſchen leicht und ſelbſt⸗ verſtändlich ſchien, hatte er alle Enegie auf die Ausbildung ſeines an ſich ſchon regen Gei⸗ ſtes verwandt. Sein Verſtand wuchs und ge⸗ dieh— auf Koſten des Gemüts. 2 o kam es, daß die kleine Kuſine, deren liebebedürftiges, einſames Kinderherz ſo rüh— rend aus den blauen Augen um ein wenig Güte bat, wenig oder keinen Eindruck auf ihn machte, ja, nur langweilte oder ſtörte, bis ſie alt genug geworden zu den vielen kleinen Hil⸗ feleiſtungen, deren er gerade in jenen Jahren beſonders häufig bedurfte. Und da Roſemarie, allmählich zur lieblichſten Mädchenhaftigkeit herangeblüht, ihrer ſanften Beſcheidenheit treu blieb, es ſo gar nicht verſtand, ihre Reize ins Licht ſelbſtzufriedener Ichſucht zu ſtellen, war dieſer erſte Eindruck zum dauernden gewor⸗ den. Sie blieb für den Vetter ein farbloſes, von der Hilfe ſeiner Eltern abhängiges Ge⸗ ſchöpfchen, das gern diente, ſchweigen konnte, wenn er Ruhe brauchte, gut vorlas, wenn es gewünſcht. Ein Eigenleben ſchien ſie nicht zu führen. Da kam ein Fremder des Weges, ſchön, jung und reich, von ritterlichem Weſen, hoch⸗ begabt. Der ſah Roſemarie, erfaßte auf den erſten Blick die ſeltene Anmut dieſer holden Menſchenblüte und begehrte das Mädchen zum Weibe. And wie beim Nennen eines Zauberwortes, fiel die Binde von Joachim Rohſens Augen, erkannte auch er den Schatz— den nun ein anderer hob. Er fühlte das wonnige Wachſen und Werden ihrer Liebe, ſah, wie ihre Ju⸗ gend ſich unter der Wunderſonne des Glücks täglich herrlicher entfaltete, und mußte, wie immer in ſeinem leidvollen Leben, beiſeite ſte⸗ hen und zuſchauen, wie der Sonnenſtrahl, der auf ſeinen Pfad gefallen, und den er bisher blind überſehen, weiterwanderte und ihn wie⸗ der im Dunkeln ließ. Zaum erſten Male regte ſich der Mann in Weib zu kämpfen, das ſein Herz geweckt, ſie jenem anderen zu entreißen und für ſich zu gewinnen. Der plötzliche Zuſammenbruch des Hardtſchen Hauſes, von dem er Kenntnis ge⸗ habt, ehe Roſemarie es erfahren, beſtärkte ihn in ſeinem Bemühen. Und als Hardt auf unbe⸗ ſtimmte Zeit nach dem Ausland gereiſt, wuchs ſeine Hoffnung zur Gewißheit auf Sieg. Dem ſtarken Willen mußte Wunſcherfüllung wer— den!— Das am Fenſter in tiefes Nachdenken ver⸗ ſunkene Mädchen fuhr leicht zuſammen. Der Vetter ſtand neben ihr und lächelte ſie an, in heimlicher Freude über das wärme Rot, das ſich über ihre feinen Züge ergoß. „Hoffentlich habe ich dich nicht allzuſehr er⸗ ſchreckt, Kuſinchen?“ Roſemarie wehrte mit leichter Verwirrung ab.— „Nein, Joachim, durchaus nicht; aber ich hörte dich gar nicht kommen, wie ſonſt.“ „Schon möglich.“ Etwas in ſeiner Stimme ließ ſie aufmer⸗ ken. Ein fragender Blick in ſein lächelndes Ge⸗ ſicht, das von dieſem weichen Ausdruck unend⸗ lich verjüngt und verſchönt wurde, ein for⸗ ſchendes Betrachten:„Joachim, wo iſt denn dein Stock?“ l „In meinem Zimmer“, erwiderte er, ſich an ihrer Ueberraſchung weidend und unwill⸗ kürlich noch gerader ſtehend. „Du biſt ohne— aber das iſt— das iſt ja herrlich!“ Sie klatſchte in die Hände wie ein fröhliches Kind, legte dann die Rechte in harm⸗ los vertraulicher Geſte auf ſeinen Arm:„Seit wann vermagſt du denn ohne Stock zu gehen, Joachim?“ ihm, empfand er den heißen Drang, um das „Seit einigen Wochen. Ich habe immer heim lich auf meinem Zimmer geübt, hoffte, daß du dich mit mir über die Beſſerung freuen wür deſt.“ Er nahm die Hand auf ſeinem Arm führte ſie an ſeine Lippen. „Ich danke dir für deine Teilnahme, Noſe⸗ marie.“ Schlicht und ernſt klang es. Dennoch konnte das Mädchen eine erneut aufſteigende Blut⸗ welle nicht unterdrücken. Etwas von der Be⸗ fangenheit jener erſten Verlobungstage über⸗ fiel ſie, ein innerliches, ſeltſam ängſtliches Zu⸗ rückweichen vor des Vetters Nähe. Zornig ſchalt ſie ſich darob, lächelte ihm, gleichſam ſich ſelben zum Trotz, herzlich zu, ihm ſanft die Hand ente ziehend, die er noch hielt. „Auch deinen Eltern wird dieſer neue Fort ſchritt eine große, große Freude ſein!“ Er nickte flüchtig, ließ ſich dann ein wenig ſchwer in einen nahen Seſſel gleiten. Das Ste⸗ hen ohne Stütze ermüdete noch ſtark.„An wa dachteſt du gerade, als ich herein kam?“ fragte er, den Kopf gegen das helle Seidenpolſter leh nend und zu ihr herüberſehend, die ihren Plat am Fenſter nicht verlaſſen.„Du ſahſt gar ſe nachdenklich aus! Schrieb der ferne Freund et was, das dein Herz beſchwert? Laß deinen Ka meraden teilnehmen an deinen Sorgen!“ Wieder der ernſte, herzliche Ton. Sie ſchwieg, ſah mit abgewandtem Geſich hinaus in die rieſelnde Nebelnäſſe, der einzeln Schneeflocken untermiſcht waren. Aber Joachim ließ nicht locker. „Du haſt doch heute den üblichen Wochen brief erhalten?“ Ein leiſes„Nein!“ —: Fortſetzung folgt. Hausrepgraturen und ihre Finanzierung Ein Rundſchreiben des Reichsarbeilsminiſters an die Länderreglerungen Zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung und damit als ein Mittel zur Milderung der Ar⸗ beitsloſenkriſis iſt von Seiten des Reichsar⸗ beitsminiſteriums die Inangriffnahme der Hausreparaturen vorgeſchlagen worden. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr an die Län⸗ derregierungen ein Rundſchreiben ergehen laſ⸗ ſen, das ſich insbeſondere mit der Finanzierung dieſer Althausreparaturen beſchäftigt. Sie ſoll auf dem Wege der Wechſelhingabe verſucht werden, was freilich keine ideale Löſung, aber doch immerhin als ein Ausweg zur Ueberwin⸗ dung der ſtärkſten Schwierigkeiten angeſehen werden kann. Die Reichsregierung würde die⸗ ſen Vorſchlag beſtimmt nicht machen, wenn er nicht im Einvernehmen mit der Reichsbank erfolgte, die ihrerſeits bereit ſein muß, die zur Finanzierung ſolcher Zwecke begebenen Wech— ſel, die ſog. Reparaturwechſel, auch wieder zu rediskontieren. ö In dem ſchon erwähnten Rundſchreiben des Reichsarbeitsminiſters an die Länderregierun⸗ gen wird darauf hingewieſen, daß die In⸗ ſtandſetzung von Altwohnungen deshalb an beſonderer Bedeutung gewinne, weil der Neu⸗ bautätigkeit in dieſem Jahre erhebliche Schwie⸗ rigkeiten entgegenſtehen. Durch Inſtandſetzun⸗ gen können Wohnungen noch bewohnbar er⸗ halten werden, die ſonſt verfallen würden. Eine ſolche in größerem Umpfange durchge— führte Inſtandſetzung iſt unter dem Geſichts⸗ punkt der Arbeitsbeſchaffung geeignet, die Ar⸗ beitsloſigkeit des Baugewerbes und auch der Baunebengewerbe, insbeſondere des Hand— werks, erheblich zu mildern. In dem Rund⸗ ſchreiben heißt es dann weiter: „Von nahezu ſämtlichen Ländern ſind bis⸗ her Mittel der Hauszinsſteuer auch unmittel⸗ bar für Inſtandſetzungsarbeiten zur Verfügung geſtellt worden. Ich würde es begrüßen, wenn es auch in dieſem Jahre möglich wäre, aus den Hauszinsſteuermitteln einen Teilbetrag für dieſen Zweck abzuzweigen. Sierbei betone ich, daß es ſich lediglich um die Durchführung großer Inſtandſetzungsar⸗ beiten im Sinne des Paragr. 5 des Reichs⸗ mietengeſetzes handeln kann, uns zwar insbe⸗ ſondere in den Fällen, in denen ohne die In— ſtandſetzung zu befürchten iſt, daß die Wohnun⸗ gen in abſehbarer Zeit unbenutzbar werden. Die Hergabe öffentlicher Mittel wird im Ein⸗ zelfalle auch nur in Frage kommen, wenn der Hauseigentümer nicht in der Lage iſt, aus den Mieten oder ſonſtigen Mitteln die Ko⸗ ſten zu decken. Darüber hinaus erſcheint es mir erforder⸗ lich, dem Hausbeſitz einen Anreiz zur Vor— nahme größerer Inſtandſetzungsarbeiten zu ge⸗ ben. Dies kann dadurch geſchehen, daß dem Hausbelitz die Verzinſung und Tilgung von Darlehen, die er zum Zwecke der Inſtand⸗ ſetzung aufgenommen hat, durch einen völli⸗ gen oder teilweiſen Erlaß der Hauszinsſteuer erleichtert wrd. Eine Regelung iſt zum Teil bereits in den Ländern getroffen, ſie hat ſich, ſoweit mir b ennt, durchaus günſtig ausge⸗ wirkt. Ich bitte daher zu prüfen, ob eine der⸗ artige Regelung eingeführt oder, ſoweit ſie bereits beſteht, er tert werden kann, um einen ſtärkeren Anrei) zur Ausführung von Inſtandſetzungsarbeiten zu ſchaffen. Allerdings darf nicht überſehen werden, daß die eben dar⸗ gelegte Maßnahme ſich nur inſoweit auswirken kann, als dem Hauseigentümer die Aufbrin⸗ gung der für die Reparatur erforderlichen Geldmittel möglich iſt. Man wird davon aus⸗ gehen können, daß die Bauunternehmer und Bauhandwerker im allgemeinen zu größtem Entgegenkommen bei der Bemeſſung der Zah⸗ lungsziele bereit ſein werden. „In vielen Fällen wird ferner dem Haus⸗ eigentümer die Mittelbeſchaffung durch ſeine Bankverbindung ohne allzugroße Schwierig⸗ keiten möglich ſein. Es erſcheint mir aber wei⸗ terhin erforderlich, alle Möglichkeiten auszu⸗ ſchöpfen, die die Finanzierung der Reparatur⸗ aufträge auf Wechſelgrundlage bietet. Die verhältnismäßig kurze Zeit, in der die Reparaturkoſten aus dem Mietaufkommen abgedeckt werden können, läßt die Wechſelfinan⸗ zierung wirtſchaftlich tragbar erſcheinen. So⸗ weit ſich aus der Inſtandſetzung der Häuſer Aufträge zur Lieferung von Bauſtoffen, Aus⸗ ſtattungsgegenſtänden und dergleichen ergeben, ſind entſprechende Wechſel bei Vorliegen der allgemeinen Vorausſetzungen reichsbankfähig u. werden, wie aus neueren Erklärungen der Reichsbank hervorgeht, von dieſer auch gern hereingenommen. Wenn die aus der Inſtand⸗ ſetzung von Altwohnungen hervorgegangenen Wech el ſich in ihrem Charakter dem ohn und Leiſtungswechſel nähern, ſind ſie der Reichs⸗ bank allerdings weniger erwünſcht. 0 Trotz dieſes grundſätzlichen Standpunktes der Reichsbank kann aber wohl damit gerechnet werden, daß auch ein erheblicher Teil der zu⸗ letzt genannten Wechſel bei der Reichsbank Un⸗ terkommen finden wird, insbeſondere, wenn die⸗ ge Wechſel mit kürzerer Laufzeit zur Reichs⸗ er einem weiteren Zahlungs- Das Verfahren wäre in der Weiſe durchzu⸗ führen, daß die Wechſel von den auszufüh⸗ renden Bauunternehmern od. Handwerkern auf den Eigentümer ausgeſtellt, ſodann, notfalls gegen dingliche Sicherung— von Hausbeſitzer⸗ banken, Mittelſtandsbanken, der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank AG. oder ähnlichen Finanzierungsinſtituten giriert und ſchließlich der Reichsbank eingereicht werden. Dieſe prüft in jedem Falle, ob der Wechſel nach der Bo— nität der Unterſchriften, nach dem Objekt und der Art des Reparaturauftrages und den übri— gen allgemeinen Vorausſetzungen zur Diskon⸗ tierung geeignet iſt. Freilich wird die Diskon⸗ bank nur in den Fällen in Frage lommen, in denen die Abdeckung der Neparaturloſten nach den ganzen Verhältniſſen, insbeſondere nach Mieteingängen, in nicht zu langer Friſt mit Sicherheit zu erwarten iſt. Auf dem dargelegten Wege dürfte es mög⸗ lich ſein, in nicht unerheblichem Umfange In⸗ ſtandſetzungsarbeiten zu finanzieren. Ich bitte daher die Hausbeſitzerorganiſationen auf die eben geſchilderte Möglichkeit hinzuweiſen. Schließlich mache ich noch darauf aufmerk— ſam, daß Paragr. 6 Reichsmietengeſetz die Möglichkeit gibt, die Ausführung notwendi⸗ ger laufender Inſtandſetzungsarbeiten im Ein⸗ zelfalle durch behördliche Maßnahmen zu ſi⸗ chern. In einer Reihe von Ländern ſehen be— ſondere landesrechtliche Vorſchriften ähnliche, zum Teil noch weitergehende Möglichkeiten vor. Ich darf anregen, die in Betracht kom— menden Stellen auf die Bedeutung hinzu⸗ weiſen, welche die Ausführung von Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten im gegenwärtigen Zeitpunkt beſitzt und darauf hinzuwirken, daß von den beſtehenden Möglichkeiten, ſoweit erforderlich, tierung der Reparaturwechſel durch die Reichs⸗] Gebrauch gemacht wird.“ mt nicht vorwürks Immer noch kein Ergebnis der Genfer Beſprechungen Genf, 26. 4. Die Beſprechungen über die Do— nauraumfragen ſind in den letzten Tagen in Genf zwiſchen den beteiligten und intereſſierten Staaten fortgeſetzt worden. Es ſcheint jetzt die Abſicht zu beſtehen, die Klärung der Fragen in der Weiſe fortzuſetzen, daß nunmehr auch die anderen an der Frage intereſſierten Staaten aufgefordert werden ſollen, ihre Anſichten aus— führlich darzulegen, und zwar Polen, Ungarn, Griechenland und die Türkei. Die Prüfung die— ſer Memoranden ſoll einem Komitee von Wirt⸗ ſchaftsſachverſtändigen übertragen werden. Be— ſchlüſſe hierüber ſind noch nicht gefaßt worden. Wie man hört, iſt das angekündigte deutſche Memorandum fertiggeſtellt, jedoch noch nicht übergeben worden. Die Richtlinien, die Deutſch— land vorſchlägt, bewegen ſich in der Richtung von Präferenzverträgen für die geſamte öſter— reichiſche Wirtſchaft. Man hat in Genf den Eindruck, das vom praktiſchen Geſichtspunkt aus geſehen, die Gen— fer Beſprechungen in dieſer Frage zu keinem greifbaren Ergebnis geführt haben. Die Frage einer finanziellen Hilfeleiſtung für die Donau⸗ ſtaaten iſt gleichfalls nicht weitergekommen. Es ſcheint, daß die Abſicht beſteht, die Donau— raumfrage mit den auf der Lauſanner Konfe— renz zur Behandlung ſtehenden Problemen zu verquicken, eine Abſicht, für die ſich vor allem Frankreich einzuſetzen ſcheint. Als cller Wel Rollandung eines franzöſiſchen IJlugzeuges an der Obermoſel Trier, 26. 4. Heute mittag um 12.30 Uhr überflogen zwei franzöſiſche Militärflugzeuge, die aus ſüdlicher Richtung kamen, die deutſche Grenze in der Nähe des Rehlingenhofes bei Palzem an der Obermoſel. Nachdem ſie über dem Hof mehrmals gekreuzt hatten, ging einer der Apparate auf deutſchem Boden nieder. Das Flugzeug wurde bei der Landung leicht beſchä— digt. Der zweite Apparat flog darauf wieder über die Grenze zurück. Landjäger nahmen den Flieger feſt und ſtellten den Apparat unter Be⸗ wachung. Der Flieger erklärt, von Straßburg gekommen zu ſein und ſich verirrt zu haben. Die Landung habe wegen Motordefektes erfolgen müſſen. Tabakſchmugglerkolonne verhaftet Wandsbeck, 26. 4. Die Zollfahndungsſtelle hat hier eine vierköpfige Tabakſchmugglerkolonne, die in ſechs Tagen 23 Zentner Tabak von Hol⸗ land hereingebracht haben ſoll, feſtgenommen. Der Fang ſoll durch einen Trick gelungen ſein. Ein Zollbeamter habe ſich das volle Ver— trauen der Bande zu erringen gewußt und ſei als fünfter Mann eingereiht worden. Nachdem er mehrere Züge mitgemacht hatte, habe er die Fahndungsſtelle benachrichtigt. Die Schmugg— ler ſeien völlig überraſcht worden. Einsturz des Ueußer Römerkurms Neuß, 26. 4. Der Römerturm hinter dem Neußer Obertor, ein hiſtoriſches Baudenkmal, iſt plötzlich zuſammengeſtürzt. Bei dem Einſturz fiel ein großer Teil des Gerölls gegen die Rück⸗ wand des Obertorkloſters der Auguſtinerinnen. Menſchen ſind nicht zuſchaden gekommen. Das kleine Kloſter, das nunmehr bedenkliche Riſſe in Decken und Wänden aufweiſt, mußte geräumt werden. gleuerſleckbrief und Bermögensbeſchlagnahme Leipzig, 26. 4. Das Finanzamt Leipzig⸗Nord hat hinter dem Kaufmann Adolf Mertens, geb. am 14. 11. 1864 in Petersburg(Rußland), zu⸗ letzt in Leipzig N 22, Wilhelmſtraße 15, wohn⸗ haft, einen Steuerſteckbrief erlaſſen und die Vermögensbeſchlagnahme angeordnet. Mertens ſchuldet dem Reich eine Reichsfluchtſteuer von 55 000 RM. Zalſchgeld fabrik in der Laube Fünfzig⸗Pfſennig⸗Stücke zu tauſenden gefälſcht und ausgegeben— Seit über einem? Berlin, 26. 4. Die Kriminalpolizei hat in einer Laube im Norden Berlins eine Falſch⸗ N. e eee geldwerkſtatt ausgehoben, in der falſche 50“ Pfennigſtücke hergeſtellt wurden. Als Fälſcher wurden eine 40jährige Frau und ein 23jähriger Mann verhaftet. Die Frau hatte zuſammen mit dem jungen Manne ſeit über einem Jahre fal— ſche 50-Pfennig⸗Stücke angefertigt und ſie zu tauſenden in den Verkehr gebracht. Die Falſch— ſtücke waren ſo gut gearbeitet, daß ſie von den echten Geldſtücken kaum zu unterſcheiden waren. vor einigen Wochen hatte der Mann ſeine Tä— tigkeit vorübergehend eingeſtellt, da man über einen genügenden Vorrat von Falſchſtücken ver— fügte und ſie erſt ausgeben wollte. In der Zwiſchenzeit hatte aber die Frau auf eigene Fauſt die Fälſchungen weiter betrieben. Sie hatte aber nicht ſo ſorgfältig gearbeitet, ſo daß man ſie bei der Ausgabe der Falſchſtücke mehr— mals angehalten hatte. Dieſer Umſtand führte ſchließlich zur Aushebung der Falſchgeldwerk— ſtätte. Donauinſel Neu⸗Orſova überſchwemmt Bukareſt, 26. 4. Die Donauinſel Neu-Orſova iſt infolge des heftigen Steigens der Donau von völliger Ueberſchwemmung bedroht. Meh— rere Stadtviertel ſtehen vollkommen unter Waſſer. Die Bevölkerung hat ſich auf die höchſtgelegenen Punkte der Inſel geflüchtet Die Vevölkerung läßt ſich trotz Drohens der rumäniſchen Behörden nicht bewegen, die In ſel zu verlaſſen. Bluliger Juſammenſtoß zwiſchen Bauern und Gendarmen Zwei Tote. Bukareſt, 26. 4. Die Bauern der Gemeinde Sonfalan bei Klauſenberg, die gegen die Ver— ſtaatlichung ihres Gemeindewaldes proteſtie— ren, gerieten geſtern abend mit der Gendarme— rie in Streitigkeiten. Die Beamten waren ſchließlich gezwungen, mit der Schußwaffe vorzugehen. Zwei Bauern wurden getötet u. zwei ſchwer verwundet. Die Bezirksbehörden haben Gendarmrieverſtärkungen entſandt, um die Ruhe wiederherzuſtellen. Iwei Tote am Klellerſeil Wien, 26. 4. Am Röthelſtein(Steiermark ereignete ſich ein Touriſtenunglück, das zwe Todesopfer forderte. An einem Abhang des Röthelſteins wurden zwei Touriſten bemerkt, die an einem Seil über einem tiefen Abgrund hingen. Eine ſofort ausgeſandte Rettungs⸗ expedition fand die beiden Touriſten am Seil hängend tot vor. Die beiden— es handelt ſich um Beamte aus Bruck an der Mur— waren in einen über 60 Meter tiefen Abgrund ge⸗ ſtürzt und mit dem Seil an einer Föhre hän⸗ gen geblieben. Bei dem Abſturz hatten ſie töd⸗ Im brennenden Belt Im Rauch erſtickt. Ahlen, 21. 4. In der Bauerſchaft Eſter er⸗ eignete ſich ein furchtbares Unglück. Als den Invaliden Martin Grizewſfki, der ſeinen 66. Geburtstag feierte, ein Bekannter beſuchen wollte, ſchlug ihm aus der Wohnung ſtarker Rauch entgegen. Mit Hilfe von Nachbarn wur⸗ den die Fenſter eingeſchlagen. Man fand G. in ſeinem Schlafzimmer tot auf dem Fuß⸗ boden liegend, während das Bett in Flammen ſtand. Eine noch zum Teil gefüllte Schnaps⸗ flaſche lag neben dem Toten. Nach dem Be— fund der Oertlichkeit hat G. wahrſcheinlich, nachdem er dem Alkohol reichlich zugeſprochen hatte, im Bett geraucht und iſt dann einge⸗ ſchlafen. Dann hat das Bett Feuer gefangen und iſt in Flammen aufgegangen. G. iſt wohl durch Brandſchmerzen aus der ſchon eingetre— tenen Betäubung durch Rauch teilweiſe wie— der zu ſich gekommen. Er hat, wie aus der Lage der Leiche hervorgeht, die Tür zu er— reichen verſucht, iſt dabei aber mit dem Kopf gegen die Tür gefallen und auf den Fußboden geſtürzt. Der Tod ich nach ärztlichen Feſtſtel⸗ lungen durch Erſtickung infolge des Rauches eingetreten. Tragödie einer gchulhlaſſe Tokio, 25. 4. Mit einer wahren Tragödie endete die Prüfung einer Volksſchulklaſſe in Yokoſuka, bei der ſämtliche Schüler durch die Prüfung fielen. Der Klaſſenlehrer, Iſamu Na⸗ kamura, nahm ſich dies ſo zu Herzen, daß er Selbſtmord beging, indem er Rattengift ein— nahm. In einem hinterlaſſenen Briefe, den er an ſeinen Bruder gerichtet hatte, erklärte er, daß er das Verſagen aller ſeiner Schüler als ein vernichtendes Urteil über ſeine pädagogi⸗ ſchen Fähigkeiten empfinde, und daß ihm daher nichts anderes übrigbleibe, als aus dem Leben zu ſcheiden. Blullat an einer Lehrerin Wegen Züchtigung des Sohnes vom Vater erſchoſſen. New⸗York, 25. 4. Aus Stockton in Kali⸗ fornien wird gemeldet, daß Thomas Coumas, ein Farmer, die Schullehrerin Oliver Taylor erſchoſſen habe, weil ſie ſeinen Sohn gezüchtigt hat. Die Bluttat fand im Klaſſenzimmer vor den Schülern ſtatt. Coumas ging in die Schule, um die Lehrerin wegen der Züchtigung ſeines Sohnes zur Verantwortung zu ziehen und ge— riet in Wut, als dieſe darauf beſtand, zu der Handlung berechtigt geweſen zu ſein. Vor den Augen der zu Tode erſchrockenen Schüler riß er ſeinen Revolver aus der Taſche und ſchoß die Lehrerin nieder. Er flüchtete ſodann in einem Auto u. wird nunmehr von der Polizei verfolgt. Zuchthaus wegen Brandſtiftung. Limburg, 26. 4. Ein 47jähriger Landwirt aus Wißmar bei Wetzlar hatte, um aus ſeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten herauszukom— men, verſucht, ſein Haus in Brand zu ſtecken, um die Verſicherungsſumme in Höhe von 15 500 Mk. zu erhalten. Das Gericht verur— teilte ihn zu einem Jahr drei Monaten Zucht- haus und 2 Jahren Ehrverluſt. Der Staats- anwalt hatte drei Jahre Zuchthaus beantragt. Fe h Nan Handel, Induftrie Börse Schifferſtadter Gemüſeauktion. Schifferſtadt 25. 4. Heute wurden folgende kreiſe notiert: Radieschen 11,25, Lattich 35— 13, Kreſſe 22—26, Feldſalat 32—35, Spinat 2,50—3,50, Rhabarber 15, Zellerie, Pfund 18, Grünes, Bündel 2—3,50, Lauch Stück 2—4 Pf. Der franzöſiſche Ichwimmer Taris überbiekel Arne Borgs Weltrekord Jean Taris, er hervorragende franzöſiſche Schwimmer, unternahm in Reims einen Angriff auf den 500⸗Meter⸗Kraul⸗Rekord des Schweden Arne Borg. Mit einer Zeit von 6:01,2 verbeſſerte er den bisherigen Weltrekord um nicht wenz⸗