fir de done! Am Sonntag unwiderruflich zum letzten Male eebtel ent Revue- Operette in 3 großen Akten. Das schönste Stück, das bis jetzt gezeigt wurde. Karten zu 60 Pfg.(Erwerbslose 40 Pig.) in folgenden Vorverkaufs- stellen: Mich. Müller, Neuhäuserstr. 10; Gg. Umhauer, Tivoli; Willi Schalk, Lampertheimerstr. 10; Gg. Herbert, verl. Alexander- straße 53; Karl Martin, Berth.-Pfenningstr. 15; Math. Mandel, Frie- drichstraße 10; Jakob Martin, Friedrichstraße 41; Jakob Wiegand, Hansstraße 4; Buchhandlung Schweikart und im Karpfen. Bekanntmachung. Betr.: Den Ladenſchluß in Viernheim; hier: Ge⸗ ſuch des Ortsgewerbevereins Viernheim um Verlängerung des Ladenſchluſſes. Auf Grund des§ 9 Abſ. 2 der Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919(RGBl. S. 315) und nach Anhörung des Gewerbeauſſichtsamts Darmſtadt er⸗ teilen wir hiermit den hieſigen Inhabern von offenen Verkaufsſtellen die Erlaubnis, ihre Ge⸗ ſchäfte an Samstagen in der Zeit vom 1. Mai 1932 bis 18. September 1932 einſchließlich für den geſchäftlichen Verkehr bis 9 Uhr leinund⸗ zwanzig Uhr) offen zu halten. Weiter weiſen wir darauf hin, daß auch in der Zeit von 7—9 Uhr(19 bis 21 Uhr) Ange⸗ ſtellte unter der Bedingung beſchäftigt werden dür⸗ fen, wenn ihre Beſchäftigung an 30 Tagen im Jahre 10 Stunden täglich nicht überſchritten hat. Die tägliche Beſchäftigung der Angeſtellten an den freigegebenen Samstagen darf ebenfalls 10 Stun- den hicht überſchreiten. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Anordnungen werden gemäߧ 18 der Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18. März 1919 mit Geldſtrafe, im Unver- mögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. Viernheim, den 22. April 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oech ler. Morgen Freitag ſeefriſcher Rabliau Filet 3 Pfd. 80 Pfg. Kempf, Hügelſtraße. Bekanntmachung. Morgen Freitag von vorm. 8 Uhr ab Beſuchen Sie den hochaktuellen, äußerſt intereſſanten Tuuftlärungs-Vortrag Es ſpricht der volkstümliche Redner u. Biologe, unter ſeinem Schriftſtellernamen Fried Reſchif in Deutſchland bekannt Am rolläg, den 29. kopi 1932, In Mernnem abends/ 9 Uhr um Saale des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz⸗ über das Thema: Wodurch und warum werden wir krank! 1 5 Der Menſch ſtirbt nicht, ſondern er bringt ſich um! Los von durch natürliche und neue Wegel Wie ernähre ich mich richtig und billig um trotzdem geſund zu bleiben oder zu werden! Ein Wegweiser für die Notzelt!l der Krankheit Dieſer Vortrag iſt nicht zu verwechſeln mit ähnlichen Themen Der Schrifſteller will im Sinne der modernen ernährungsphyſiologiſchen Bewegung neue Wege zeigen wie die verlorene Geſundheit zurück⸗ erobert werden kann. a rr Männer und Frauen kommt Alle, denn es geht um unſere heiligſten Güter. Ueberall begeisterte Anerkennungen und wiederholung wird allenthalben verlangt. 5 2 2 L Eintritt freil N Große Erfolge. Der Geſangverein Volkschor bringt am Sonn tag, den 1. Mai, abends 8 Uhr im Karpfen die Revue Operette„Verliebte Leut“ zu Gunſten der Nothilfe zur Aufführung. Im Hinblick auf den guten Zweck der Ver- anſtaltung empfehlen wir unſereer Einwohnerſchaft den Beſuch derſelben. Viernheim, den 27. April 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundae nee Heute Donnerstag abend 1 ½9 Uhr im„Karpfen“ dünnenprobe mit Orchſter. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen ſämtlicher Mitwirkenden erwartet der Spielleiter. Samstag abend 3/9 Uhr ILIE Singſtunde des Frauen- u. Männerchors zuſammen. Der Vorſtand. Jelzi Haulen, heigt wirkiien sgaren! Ein Poſten Schuhwaren zu ſtaunend billigen Preiſen eingetroffen. 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Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 29. April 1932. eſien gchlagwellerexploſton auf der Concordia-Grube bei Hindenburg— perg⸗ lleule verleht, 6 davon schwer— Unglück aus Leichlferligkeit? Hindenburg, 28. 4. Der Bergrevierbeamte des Bergreviers Gleiwitz⸗Nord teilt amtlich mit, daß heute früh eine Schlagwetterexploſion in der Concordiagrube ſtattgefunden hat. Hier⸗ bei ſind 8 Mann verletzt worden, davon ſechs ſchwer. Sümtliche Verletzte ſind geborgen. Eine Geführdung anderer Leute beſteht nicht. * Berlin, 28. 4. Bei der heutigen Exploſion in der Concordiagrube ſcheint es ſich, wie die „B. 3.“ meldet, nach Auskunft der Verwal- tung um eine Schlagwetterkataſtrophe zu handeln. die auf die Fahrläſſigkeit eines Grubenarbeiters zurückzuführen iſt, der wäh— rend der Arbeitszeit ein Streichholz angezün⸗ det hatte, durch das die Grubengaſe zur Ex⸗ ploſion kamen. Unglaubliches Martyrium eines Geiſtesſchwachen— den Aus⸗ gehungerlen noch mißhandell— Milde gühne Wiesbaden, 28. 4. Durch eine anonyme Anzeige war dem Kreisarzt in Bad Schwal— bach bekannt geworden, daß der von der Lan⸗ desheilanſtalt Eichberg zu dem Landwirt Emil Frankenbach in Born im Untertaunus in Fa⸗ milienpflege gegebene geiſtig ſehr beſchränkte Georg Daubenthaler aus Frankfurt a. M. ſich in einem bedauernswerten Zuſtand befände. Bei der ſofort vorgenommenen Nachprüfung ſtellte der Kreisarzt feſt, daß Daubenthaler ein unwürdiges Lager hatte, ſich vor Hunger mit Abfällen ernährte und am Körper blaue Striemen aufwies, die auf körperliche Züchti⸗ gung ſchließen ließen. Daubenthaler wurde ſofort von der Familie entfernt. Gegen den Landwirt, deſſen Ehefrau und deren im glei⸗ chen Hauſe wohnenden Vater Karl Hies wurde Anklage erhoben. Geſtern hatten ſich die drei vor dem hieſigen erweiterten Schöffengericht zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab ein trauriges Bild. Zeugen bekundeten, daß Frankenbach öfter derart auf Daubenthaler eingeſchlagen habe, daß dieſem das Blut am Geſicht herunterlief. Daubenthaler erzählte ebenfalls von Schlägen und von Hunger. Die Angeklagten beſtritten alles; ſie wüßten von nichts. Das Gericht ſprach Frau Frankenbach und ihren Vater frei. Der Landwirt Fram⸗ kenbach erhielt wegen gefährlicher Körperver⸗ letzung eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten Rüüshekrikt des Staatssekretärs Schäffer Dr. Hans Schäffer, der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſte⸗ rium, beabſichtigt, wie mit Beſtimmtheit verlautet, demnächſt aus dem Amt zu : ſcheiden. „ Die Unlerſuchung des Grubenunglüchg Hindenburg, 28. 4. Ob die bei dem heutigen Unglück auf der Concordiagrube ſchwerverletz— ten ſechs Bergleute am Leben erhalten wer— den können, läßt ſich erſt binnen einer Woche mit Beſtimmtheit ſagen, da die Verletzungen in ſchweren Brandwunden beſtehen. Der Unfallausſchuß der Grubenſicherheits— bezirkskommiſſion hat heute vormittag auf der Concordiagrube in Hindenburg die Unglücks— ſtrecke befahren. Dieſe Strecke iſt als ſchlag⸗ wettergefährlich bekannt. Die Entzündungsur⸗ ſache ſteht noch nicht feſt. Bemerkenswert aſt, daß an der Exploſionsſtelle eine zerriſſene Zündholzſchachtel u. zerſtreut liegende Streich— hölzer, ſowie eine Doſe Tabak gefunden wor— den ſind, obgleich Rauchen und das Mitfüh— ren von Rauchtabak und Feuerzeug bergpoli— zeilich verboten iſt. gagesnachrichten Veränderungen in der heſſiſchen Landtags— fraktion der NSDAP. old. Darmſtadt, 28. April. Anſtelle des natio— nalſozialiſtiſchen Abgeordneten Buttler, der ſein Mandat niedergelegt hat, iſt Stadtrat Zürtz⸗ Darmſtadt in den Heſſiſchen Landtag eingetreten. Wie wir hören, werden demnächſt noch weitere Mitglieder der nationalſozialiſtiſchen Fraktion aus— gewechſelt. Es handelt ſich einmal um zwei Abge— ordnete, die mit dem Strafgeſetz in Konflikt ge— kommen ſind. Darüber hinaus wird der Abgeord— nete Lenz infolge anderweitiger Inanſpruchnahme durch ſein Reichstagsmandat ſein Landtagsmandas niederlegen, und der Abgeordnete Dr. Joers ſchei— det aus beruflichen Gründen aus dem Heſſiſchen Landtag aus. Raubmord an einem Geiſtlichen in Luxemburg. wib. Luxemburg, 28. April. Ein im Ruhe— ſtand lebender katholiſcher Geiſtlicher wurde in der vergangenen Nacht von einem Serben und einem Bulgaren überfallen und ermordet. Die Mörder, die nach der Tat die Wohnung ausgeraubt hatten, konnten bereits heute mittag verhaftet werden, da einer von ihnen am Tatort einen Briefumſchlag mit ſeiner Adreſſe verloren hatte. Die Täter ſind geſtändig. Attentat auf die japaniſche Generalität in Schanghai 2 Generale, 1 Admiral und 1 Generalkonſul ſchwer verletzt. Schanghai, 29. April. Während einer japa⸗ niſchen Truppenſchau im Park von Hongkew warf ein Koreaner eine Vombe auf die Tribüne des japaniſchen Geſandten bei der chineſiſchen Regierung Schigemitſu. Die Bombe explodierte. Die Generale Schirakakawa, Ujeda und der Ge⸗ neralkonſul Murai wurden ſchwer verletzt. Ad. miral Nomura erhielt Verletzungen am Kopf Cetzte Radiomeldungen Wiederaufnahme der unterbrochenen Genfer Beſprechungen nach Pfingſten? enb Genf, 29. April. Aus Konferenzkreiſen verlautet, daß man auf engliſcher Seite mit einer Wiederaufnahme der jetzt unterbrochenen Staatsmännerbeſprechungen über die Ab⸗ rüſtungsfrage nach Pfingſten, und zwar am 18. Mai, rechnet. Regierungskoalition der Nechtsparteien in Anhalt. enb Deſſau, 29. April. Die Rechtsparteien hielten heute eine Beſprechung ab, nachdem ſie bei den Wahlen die Mehrheit errungen haben. Die Vertreter der Nationalſozialiſten und der bürgerlichen Fraktionen beſchloſſen, ſich zu einen Regierungskoalition zuſammenzuſchließen. Weitere Vergſtürze an der Moſel. wtb. Trier, 28. April. Bei verſchiedenen Or— ten der Moſel ſind Bergrutſche eingetreten, die allerdings nicht von ſo gewaltigem Umfang ſind, wie der Abſturz bei Cochem. So ſtürzten in Croev unterhalb der Ruine des Wolterkloſters mehrere hundert Kubikmeter Felsmaſſen ab. Ferner wurde die Straße von Keſten nach Minheim durch einen Bergrutſch in einer Breite von 40 Metern ver⸗ ſchüttet. Im letzteren Fall handelt es ſich um Weinberggelände, wodurch den betroffenen Win— zern großer Schaden verurſacht worden iſt. Ichuellzug Monkreal-Chicago enlgleiſt South Bend(Indiana), 28. 4. Der Schnell⸗ zug Montreal—Chicago entgleiſte in der Nähe von South Bend, als er über eine Brücke von geringer Höhe fuhr. Ein Wagen ſtürzte auf ein Haus herab, wobei eine Frau getötet wurde. Der Lokomotivführer und der Heizer erlitten Brühwunden und ſtarben kurz darauf. Zwei Reiſende wurden ſchwer verletzt. 49. Jahrgang gon der Anklage fahrläſſiger Tölüng freigeſprochen Main. 28. 4. Der 27jährige Automecha⸗ niker Heinrich Güttler aus Bad⸗-Kreuznach war im Beſitze eines älteren Motorrades, das noch nicht zugelaſſen war, und wofür er keinen Führerſchein beſaß. Da die Steuerung nicht intakt war, ließ er ſie bei einer Kreuznacher Firma reparieren und verſuchte nunmehr das Motorrad abzuſetzen. Eine erſte Probefahrt mit dem Motorrad verlief ſehr gut, ſodaß er am 14. Mai vorigen Jahres mit dem 17⸗ jährigen Metzgerlehrling Hermann Volz aus Kreuznach eine zweite Probefahrt von Kreuz⸗ nach nach Genſingen unternahm. Kurz hinter Genſingen brach die reparierte Steuerung und der Soziusfahrer flog in hohem Bogen über Güttler auf die Straße, wo er mit gebroche⸗ nem Genick tot liegen blieb. Güttler wurde des Vergehens gegen die S8 23 und 24 der Kraftfahrordnung und der fahrläſſigen Tö— tung angeklagt und hatte ſich nun vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht zu v. ant⸗ Cullaſſener Strafgefangener als„Reichsbahnoberbaural“— Er revidiert Bahnhöfe und wird vom Bahnperſonal mit Bücklingen empfangen— Sicheres Auftreten blendet— Holelwirk und Mielschauffeur werden ſtubzig 22 28 87 52 60 Die„Inſpeklionsfahrl . 1 2 endel im Gefängnis Gießen, 27. 4. Einen hahnebüchenen Streich, der ſicherlich überall herzhaftes Gelächter aus— löſen wird, vollbrachte, wie der„Gieß. Anz.“ erfährt, ein am Mittwoch voriger Woche aus dem Gefängnis in Marburg ent⸗ laſſener Mann namens Heinemann, der in der angemaßten Rolle eines Reichs⸗ bahn ⸗Oberbaurates Heinemann vom Hauptbetriebsamt in Berlin auftrat. Der Pſeudo-Oberbaurat verſtand es auf raffi— nierte Weiſe, unter mißbräuchlicher Anwen— dung des Namens eines höheren Reichsbahn— beamten in Gießen, ſich hier ein Perſonenauto von einem Gießener Autogeſchäft zu einer mehrtägigen Inſpektionsfahrt mietweiſe zu beſchaffen. Er vereinbarte dabei— die ganzen Verhandlungen wurden telefoniſch geführt— ein Fahrt von etwa 800 Kilometer. Das Auto mußte am Donnerstag abend um 7 Uhr am Gießener Bahnhof ſein, wo der Pſeudo-Ober⸗ baurat, nachdem er einen offenſichtlich ge— täuſchten Unterbeamten der Bahn beim Chauf— feur nach der Fahrtbereitſchaft des Wagens hatte fragen laſſen, am Auto erſchien, den Führerſchein des Chauffeurs prüfte und dann den Wagen beſtieg. Die Fahrt ging zunächſt nach Marburg, wo der„Oberbaurat“ das Reichsbahnbetriebsamt inſpizierte u. dann den Hauptbahnhof aufſuchte. Von hier ging es weiter nach Friedensdorf bei Biedenkopf, wo zu⸗ fällig an dem Tage ein Eiſenbahnun⸗ glück paſſiert war, das der Herr„Ober— baurat“ beſichtigte und wobei er als „höherer Bahnbeamter“ nach dem rech⸗ ten Gang der Aufräumungsarbeit ſehen wollte. Später ging die Fahrt weiter nach Trollsha⸗ gen im Siegerland, wo in einem Hotel Ueber⸗ machtungsaufenthalt genommen wurde und der„Oberbaurat“ eine Anzahl Fabrikanten empfing, für die er angeblich Aufträge in Bereitſchaft habe. Nach einer ſtrammen Kneip⸗ ſitzung in der Nacht zum Freitag wurde dann am Freitag die„Inſpektionsfahrt“ fortgeſetzt und dabei u. a. der Bahnhof in Lüdenſcheid, das Reichs⸗ bahnmaſchinenamt in Altena, der Bahn⸗ hof in Olpe und eine ganze Reihe an dieſer Rundfahrtſtrecke gelegener klei⸗ nerer Bahnhöfe„inſpiziert“. Dem Herrn„Oberbaurat“ wurde von dem Bahnperſonal in zuvorkommender Weiſe begeg⸗ net, Fahrdienſtleiter, ein Reichsbahninſpektor uſw. geleiteten den„hohen Beſuch“ meiſt bis vor das Bahnhofsgebäude, wo der Herr vom Hauptbetriebsamt Berlin ſich dann freundlichſt verabſchiedete und ſein Auto zur Weiterfahrt beſtieg. Am Freitag abend war man wieder in Trollshagen angelangt, wo der Herr„Oberbau— rat“ am Bahnhof nach eingelaufenen Telegram— men fragte, die aber natürlich nicht da waren. Dem Chauffeur des Gießener Autos waren je— doch mittlerweile allerlei Bedenken gekommen, die er am Samstag früh dem Hotelbeſitzer, bei dem der„Oberbaurat“ Quartier genommen hatte, mitteilte. Als nun der Hotelier dem „Oberbaurat“ die Rechnung vergeblich zur Be⸗ zahlung präſentierte und eine Anfrage des Bahnhofs Trollshagen bei der Reichsbahn— direktion Elberfeld ergab, daß niemand einen Oberbaurat Heinemann aus Berlin kenne, der fragwürdige Herr auch die Nennung ſeines Vornamens verweigerte, hielt der Chauffeur des Gießener Autos es für ratſam, ſeine Mut⸗ maßung über einen Schwindel ſeiner Firma in, Gießen mitzuteilen, die daraufhin an der zu— ſtändigen Reichsbahnſtelle in Gießen anfragte und dort natürlich hörte, daß man von einem„Oberbaurat“ Heinemann und ſeiner Inſpektionsreiſe nicht die ge⸗ ringſte Kenntnis habe. Daraufhin wurde nach telefoniſchem Be— ſcheid der Verdächtige in Trollshagen verhaftet und bei dem polizeilichen Verhör als ein an⸗ geblicher Kaufmann ermittelt, deſſen richtiger Name aber Heinemann iſt. Der Verhaftete gab ohne weiteres zu, daß er erſt am Tage vor ſeiner Köpenickiade aus dem Marburger Ge— fängnis entlaſſen worden ſei, und der Grund zu ſeinem Streich darin beſte⸗ he, daß er„manchmal ſo einen Anfall bekomme“. Der Schwindler wurde in das Amtsgerichts⸗ gefängnis in Olpe eingeliefert. Als Geſchädigte ſind der Inhaber der Autofirma in Gießen und der Hotelbeſitzer in Trollshagen die Leidtragen⸗ den bei dieſem Gaunerſtreich. Der Inhaber des Gießener Autogeſchäfts hat bereits Anzeige ge⸗ gen den Betrüger bei der Gießener Polizei erſtattet.