Morgen Sonntag Jüngſſngssodaſitat Märchenabend ſm Freſs dh tz. Stuhlſiz 50 Pig.— Kein Ausſchaul. 1. Mail. Viernheimer Filmſchau. Das hervorragende Tonſfilm⸗Programm im Cefipa. Die Frau von der man ſpricht— Das Opfer ſeines Berufs— Rumba der Modetanz— Die Barbine und Buſter auf Urlaub. Ein reichhaltiges und ſehenswertes Tonfilm programm iſt ab heute im Tentral⸗Film⸗Palaſt zu ſehen und zu hören, das beſtimmt dem verwöhn⸗ teſten Beſucher gefalleu wird. Wie man im heutigen Inſerat erſehen kann iſt die dieswöchige Darbietung wieder ganz erſtklaſſig und intereſſant wie man es ja vom Central-Film-Palaſt gewohnt iſt. Ein Be⸗ ſuch iſt deshalb ſtets die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung. Die Darbietungen marſchieren immer an der Spitze und zur Aufführung kommt nur das Beſte vom Beſten. Deshalb beſuchen alle Filmfreunde ſtets den Cefipa. Hallo, V'heimer Fußballer! Heute Olympia Lampertheim auf dem Waldſportplatz! Morgen in Neu-Iſenburg gegen den Vfs! Der Nachwuchs der Sportvergg. erhält hente abend ſeine Feuertaufe und zwar in dem Kampf gegen den ſpielſtarken FC Olympia Lampertheim, der heute nachmittag 6 Uhr auf dem Waldſportplatz antritt. Es iſt eine Schau unter den Spielern der unteren Mannſchaften, ob ſie ſich für die Liga qualifizieren. Es liegt daher nur in ihrem eigenen Intereſſe das ganze Können zu zeigen. Die Lam⸗ pertheimer kommen in ſtärkſter Aufſtellung, ſo daß alſo der Ausgang des Kampſes noch offen ſteht. Ein flottes, intereſſantes Spiel iſt unbedingt zu er⸗ warten und der Beſuch zu empfehlen.— Die Leitung der Sp. Vgg. Amicitia hat ſich im letzten Augenblick entſchloſſen mit einem Omnibus zu fahren, der um halb 1 Uhr ab Stern abfährt. Es können noch einige Gäſte mitfahren. Der Preis beträgt 2,50 R. Mk für die Perſon. Wir wollen noch das AH⸗Spiel gegen Lorſch morgen nachm. 3 Uhr erwähnen, das ſicher die Anziehungskraft nicht verfehlen wird. Gemeindehaſſe. Wegen Abſchlußarbeiten bleibt die Kaſſe am Montag den ganzen Tag geſchloſſen. Die Auszahlung der Sozial- und Klein- rentnerbezüge, ſowie der Veteranenbeihilfe ete. erfolgt demnach am Dienstag⸗Vormittag. Winkenbach. Bekanntmachung. Gefunden wurden: 11 Herrenſtoffweſten. Viernheim, den 30. April 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oech ler. Amicitia 09 E. V. V'heim 0 g 1 0 0 0 Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“ Samstag, den 30. April 32. nachm. halb 6 Uhr: Freundſchaftsſpiel gegen F. C. Olympia Lampertheim Sonntag, den 1. Mai 32. nachm. 3 Uhr gegen Bf. Neu⸗Iſenburg in Neu-Iſenburg. Abfahrt der Liga per Omnibus um halb 1 Uhr ab Lokal zum Stern. Es werden noch einige Kar- ten ausgegeben und zwar zu dem Preis von 2,50 per Perſon. Vorm. 10,30 Uhr hier: Viernheim 4.— Nachm. 1,15 Uhr hier: Amicitia Viernheim 5.— Nachm. 3 Uhr hier: Viernheim A. H.— Olympia Lorſch A. H. In Mannheim 1 Uhr: Phönix Mhm. B1⸗Igd.— Viernheim B 1 Abfahrt 12 Uhr OC. In Mannheim 2 Uhr: Phönix Mhm. Privat— Schwarzweißelf In Heddesheim halb 11 Uhr: Heddesheim 2.— Amieitia Viernheim 3. Abf. der 3. Ma um halb 10 Uhr per Rad ab Lokal. Eintrittspreiſe für Samstag abend(ausnahms— weiſe) Nichtmitglieder 30,0 Mitglieder und Er⸗ werbsloſe 20 Pfg. Der Vorſtand. Phönix Mannheim 4. Hüttenfeld 1. Viernheimer Filmſchau im Union. Hente 30 Pfg., morgen Sonntag 40 Pfg. Das 100% Pracht Tonprogramm allererſten Ranges], Primanerehre“,„Der Fremdenlegionär“ „Drei ſchwere Jungens“. Auch heute Samstag veranſtalten wir einen großen 30 Pfg. Abend, damit alle unſere Darbie⸗ tungen beſuchen können. Es wird verſucht, uns zu unterdrücken, es hat aber keinen Zweck, wir bringen demnächſt„Die Förſter⸗Chriſtel“, Salto Mortale“, Felix Breſſart„Trara um Liebe“, Hans Albers„Die Nacht gehört uns“,„Hans in allen Gaſſen“,„Brand in der großen Oper“, Konrad Veidt„Der Mann, der den Mord beging“ uſw. Auch wird in nächſter Zeit die neueſte nnd modernſte Lichtton⸗Apparatur eingebaut. Nun zum Programm der Woche. Sie ſehen Lil Dagover in dem 100% é Tonfilm„Primanerehre“, ein Film der jedem zu Herzen geht, der jeden in Spannung hält bis zum letzten Meter. Im 2ten Teil zeigt man den gewaltigen Fremdenlegionärsfilm„Der Fremdenlegionär“. Das Werk behandelt die vielen Qualen in der Hölle der Legion, eine Warnung für alle und darum 100 mal beſſer als eine heu⸗— tige Tonoperette mit den ſeichten Schlagern. Was Sie hier ſehen, iſt wirklich aus dem Leben und darum viel wichtiger. Alte ſtumme Filme ſind heute noch beſſer als mancher Tonfilm. Zum Schluſſe die drei Dicken. In Maſſen ins Union, nicht dumm machen laſſen. Alles zahlt nur 30 Lorſcher-Straße mit Sport- D. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Der Spielplan für Sonntag, den 1. Mai: Viheim 1. Priv.— M'heim-Waldhof 2. 4 Uhr(Platz!) „ 3.(Jun.)—„ Rot⸗Weiß 2. 3„(Platz 2) „ 2. Priv.—„ Waldhof 3. 1½„(Platz 1) „ 2. Igd.— Waldhof 1. Schüler 2„(Platz 3) Mannheim Rot-Weiß Jugend— Viernheim 1. Jugend (Abfahrt 1 Uhr ab Drehſcheibe per Rad.) Handball: B'heim 1.—Mannheim-WMaldhof 1. 3 Uhr(Platzel) In Secken heim: Viernheim 2.— Seckenheim 1. V'heim Jugend— Ladenburg Jugend 2 Uhr(Platz 2) Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt. Auch laden wir zu recht zahlreichem Beſuche der Spiele auf unſeren Plätzen ein. Die Sportleitung. Vereins⸗Anzeiger Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen⸗ abteilung). Heute Samstag von 4 Uhr ab In- ſtandſetzungsarbeiten auf dem Schießſtand. Sonn— tag von 3¼ Uhr ab Uebungs- und Bedingung— ſchießen. Schießbücher ſind unbedingt mitzu— bringen. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtlg. Schutz⸗ ſport) Heute Abend pünktlich/ Uhr Verſamm— lung im Lokal„Brechtel“. Anſchließend Unter⸗ haltungsſchießen. Hierzu ſind alle Kameraden Sportplätze an der eingeladen. U. a ſind noch wichtige Formali— täten betr. den Kreisrundenſpielen zu regeln. Reſtloſes Erſcheinen erwartet daher D. Sch. Turnverein von 1893 Dp(p— Fußballabteilung: Sonntag, den 1. Mai Freund⸗ ſchaftsſpiel der 1. u. 2 M. gegen Joop AHlub Gartenstadt Mannen in Viernheim. Beginn der Spiele: 1. Mannſchaft halb 3 Uhr, 2. Mannſchaft 1 Uhr. 1. Jugend Heddesheim— Viernheim 1. Jugend in Viernheim. Beginn vorm. 11 Uhr. Handballabteilung: Die Spiele der 2. u. Jugendmannſchaft Handball fallen aus. Die Abfahrt der 1. Mannſchaft iſt um 1 Uhr ab Lokal. Inflation, Arbeitsloſigkeit. Das iſt es, was heute ſo furchtbar auf uns Wir dürſten danach, einmal aus dieſen Ge⸗ danken herausgeriſſen zu werden. Einmal etwas anderes zu ſehen und zu hören. Das war der Grund, warum der Vorſtand der Sodalität der Jünglinge und Jungmänner einen Märchenabend beſchloſſen hat. Denn: Aus alten Märchen winkt es hervor mit weiſer Da ſingt es und da klingt es[Hand Von einem Zauberband. Wo große Blumen ſchmachten Im goldnen Abendlicht, Und zärtlich ſich betrachten Mit bräutlichem Geſicht. Wo alle Bäume ſprechen Und ſingen wie ein Chor Und laute Quellen brechen Wie Tanzmuſik hervor. Wer möchte nicht einmal hineinſchauen in dieſes Paradies. Morgen Abend wollen wir einige Stun⸗ den in dieſem wundervollen Lande verweilen und dort beim Märchenſpiel im Freiſchütz das Herz er— freun und„Aller Qual entronnen, frei und ſelig ſein“. Karten ſind zum Preiſe von 50 Pfg. an der Abend⸗ kaſſe zu haben. Es iſt nur Stuhlſitz. Kein Ausſchank. Verſäume niemand dieſen Hochgenuß glücklicher Weltvergeſſenheit. S D öde 5 g 1 liegt. Meine bekannt gutſitzende Anzüge werden auch Sie zufrieden ſtellen. Sporl-Anzuge von Mk. 20 an Saho-Anzüge 35. 5 neue grau Deſ. von Nobert Hlelert SSS Se Fuc dle Holde! ſtatt. geneigten Zuſpruch. Karten zu 60 Pfennig(Erwerbsloſ Müller, Neuhäuſerſtraße 10; Gg. Umhauer, Tivoli; verl. Alexanderſtraße 53; Unwiderruflich zu letzten Male findet morgen Sonntag abend, ½9 Uhr, im Karpfen“ die Zaktige Revue- Operette Karl Martin, Berth.⸗Pfenningſtr. 15; ur de Mode! Da der geſamte Reinertrag der Nothilfe überwieſen wird, bitten wir die verehrl. Einwohnerſchaft um e 40 Pfennig) in nachfolgenden Vorverkaufsſtellen: Mich. Willi Schalk, Lampertheimerſtraße 10; Gg. Herbert, Math. Mandel, Friedrichſtraße 10; Jakob Martin, Friedrichſtraße 41; Jakob Wiegand, Hansſtraße 4; Buchhandlung Schweikart und im Karpfen. Ds oltene setränke! Der Vorstand des Volkschors Viernheim. Heute Samstag, 49 Uhr, Singſtunde des Männer- und Frauenchors. ie ee „ 1 ingerbu Weſchnitz. Der diesjährige morgen Sonntag, den 1. Mai in ſtatt. Von den hieſigen Geſangvereine daran teil„Liederkranz“,„Sängerbund“,„Harmonie“ und„Flora“. Vorgeſchrieben find 2 Chöre nach freier Wahl, wovon der eine ein ausgeſprochenes Volkslied ſein ſoll. Es ſingt der„Liederkranz“ „Sonntag auf dem Meere“ von G. A. Heinze u. „Mein Liebtal“ v. R. Müller, der„Sängerbund“ ſingt„Johannisfeuer“ und„Heut ſcheid ich“ von Iſemann, die„Harmonie“ ſingt„Ave Maria“ v. J. Außem und„Ich hört ein Vöglein pfeifen“ v. Schauß, die„Flora“ ſingt„Im Frühling“ und „Heidenröslein“. Die Kundgebung am Nachmittag bringt 3 Maſſenchöre unter der Leitung des Gau⸗ chormeiſters, Herrn G. Hook, zum Vortrag das „Deutſche Volksgebet“ von Jonake,„O du mein Deutſchland“ von Noach und„Maienſonntag am Rhein“ von Außem. Die hieſigen Teilnehmer wollen möglichſt gemeinſam den Zug 7,43 Uhr an der O. E.G. benutzen. Radfahrer wollen gemein- ſam punkt ½8 Uhr an der Kapelle am Weinheimer Weg abfahren. Möge der Gauliedertag ein Fort⸗ ſchritt der Pflege des deutſchen Liedes werden und unſeren Viernheimer Vereinen ein voller Erfolg beſchieden ſein. Goltesbienſt⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde V' heim 5. Sonntag nach Oſtern. 7 Uhr hl. Meſſe. ¼8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 7/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe, 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3. Ordens. Die Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation fällt aus. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Wilhelm Joſef Wörner. 3¾7 Uhr beſt. Amt für Joh. Heckmann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Wunderle, Tochter Marg und beide Tanten. Nach dem Amt Flurprozeſſion. Dienstag: 1/7 Uhr Requiem für den in Mann⸗ heim ß Franz Fiſcher. 3/7 Uhr beſt. Amt für Friedrich Hoock, Eltern und Anverwandte; darauf Flurprozeſſion. Mittwoch: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Marg. Bugert geb. Herbert. 37 Uhr beſt. Amt für Georg Mich. Adler, Ehefrau Juliana geb. Weidner und Sohn Krieger Adam. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag bei den Barmherzigen Schweſtern um ¼ 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag wird d. Feſt Chriſti Himmelfahrt gefeiert. folgende: 6 Uhr 1. heil. Meſſe, 7 Uhr 2. heil Meſſe, 9 Uhr Hochamt, darauf Prozeſſion. 10 Uhr hl. Meſſe, zugleich Kindermeſſe für 1., 2. und 3. Schuljahr. Die übrigen Jahrgänge der Schulkinder gehen mit der Prozeſſion. Dienstag 8,15 Uhr Vortrag bei den Engl. Fräulein, für diejenigen, die in die Sodalität am 8. Mai aufgenommen werden. falls. Am Mittwoch Abend 8 Uhr Mai⸗Andacht. Kirchliche Anzeigen der Sonntag, den 1. Mai 1932. Vormittags 8 ¼ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9⅛ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvercin. Dienstag, den 3. Mai 1932. Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. die Auslandsdiaspora. Mittags 12 ¼ Uhr: Abfahrt der beiden Jugend- vereine zur Guſtav⸗Adolf-Feier nach der Schwedenſäule bei Erhalten. Freitag, den 6. Mai 1932. Abends 8 Uhr: Vortrag der Reiſeſchweſter von Nonnenweier Lydia Roth über das Mutter- Kollekte für haus. — Zeit sparen Sie wenn Sie sich bei der Bezirkssparkasse Lorsch, Zweigstelle Viernheim, ein Girokonto anlegen: Der Weg zur Zahlstelle, das lästige Warten am Schalter oder beim Zahlungsem- pfänger fallen fort! 31 Die Gottesdienſtordnung iſt Donnerstag eben- 0 Evang. Gemeinde Viernheim Rogate. Nachmittags 2 Uhr: Kreistreffen der weibl. Jugend 15 Donnerstag, den 5. Mai 1932. Chriſti Himmelfahrt. — sloccMorOR 4 BTR ZUM STaHLRAAME A ZW EITAET- IEg Mme EsTune Steller if HirerscheſnfHEie MHH y- Here V. Scene. VERTRETER Hans Knapp, Lorſcherſtr. 7, Tel. 83 — hiernheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 10) Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 101 ieee ee eee e db Frühling und Frauen Frauen gehen durch den Frühling. Tief in meine Träume weht ihr Duft. Plätze leuchten fromm im weißen Frühlingsmantel, um die Frauen würdig zu empfangen. Fenſter glühen ſchamhaft auf in blaſſem Rot, wenn der Frauen Blick ſie flüchtig ſtreift. Stumm wie ſchlanke, dienſtbereite Pagen ſteh'n die Bäume, 5 wenn die Frauen durch die Gärten ſchreiten. Frauen gehen durch den Frühling. Und die ärmſte Gaſſe ſingt ein Lied. „Hochzeilskuchen- bille zu verſuchen“ 15 Von Fred Ritter Ehen werden heutzutage vielfach ohne Feſte und Feſtlichkeiten geſchloſſen. Einerseits ein Zei⸗ chen wirtſchaftlichen Tiefſtandes, der es ein— fach verbietet, ſelbſt anläßlich einer immerhin außergewöhnlichen Angelegenheit große Auf— wendungen zu machen, andererſeits aber ſi— cher ein Zug forcierter Sachlichkeit. Man weiß, daß es früher anders war, und man weiß auch, daß es heute noch Gegenden und Landſchaften gibt, denen das Hochzeitfei— ern nicht nur eine Feſtesangelegenheit an ſich iſt, ſondern ein Akt der Beſinnung und Ver— tiefung, der durch eine Reihe von ſymboliſch zu wertenden Bräuchen und Sitten ſein eigenes Geſicht und ſeinen Wert erhält. Es iſt kein Zufall, daß ſich gerade Bauern. hochzeitsſitten dieſes eigene Geſicht bis auf den heutigen Tag bewahrt haben. Anknüp⸗ fend an eine jahrhundertealte Tradition, be⸗ geht man auf dem Lande, und vor allem in ſtillen, abgeſchiedenen Gegenden, den Hoch— zeitstag in einer Form, die den haſtenden, betriebſamen Großſtädter zu dem bekannten, leiſe, ironiſch klingenden Ausſpruch veranlaßt hat: das„Drumherum“ einer Bauernboch⸗ zeit ſei oft wichtiger als dieſe ſelbſt. Und dem iſt nicht ſo, denn dieſes„Drumherum“ hat immer ſeinen Sinn. Bauernhochzeiten waren beſonders um das Jahr 1800 Feſte, die ſich über mehrere Tage ausdehnten und an denen die ganze Gemeinde teilnahm. Die Verwandſchaftsgrenze wurde nicht zu eng gezogen. Ein großes Aufgebot von„berechtigten“ Hochzeitsgäſten erſchien, ir⸗ gendeinen Grund gab es für die weitläufig⸗ ſten Bekannten, zu dem obligaten Hochzeits⸗ kuchen und braten zu kommen. Alle Scchul⸗ kinder bekamen bei reichen Bauernhochzeiten ſchon am Tage vorher ihr„Teil“, jedes etwa ein Sechſtel, d. h. den ſechſten Teil eines Nand⸗ kuchens. ö Der Kirchenchor oder die Muſikkavelle. die Im Gummiboot gen Ozean überguert? Der Oeſterreicher Theodor Helm, der in Liſſabon in einem kleinen Gummi⸗ boot eintraf und behauptet, mit dieſem Boot den Atlantik überquert zu haben. 0 . das Hochzeitsſtändchen darbrachte, erhielt eine reichliche Mahlzeit, nahm ſehr oft ſogar mit allen Mitgliedern an den Hochzeitsfeierlich— keiten teil. Wurde er mit Geld abgefunden, ſo beſtimmte man ganz einfach die Höhe des Betrages nach dem mutmaßlichen Perzehrs⸗ quantum. Es gab in vielen Orten ſogar einen diffe— renzierten Feierplan und eine Art Beſoldungs⸗ ordnung, die ſtrikte eingehalten wurde. Der Herr Kantor. der Herr Pfarrer, der Kal— kant(Bälgetreter für die Orgel) und die Glok— fenläuter, alle wurden neben der ſelbſtver— ſtändlichen Teilnahme am Hochzeitsſchmauß mit ſinnigen Gaben bedacht. So lieſt man bei— ſpielsweiſe in einer alten Chronik, die ſich auf eine Bauernhochzeit in Mitteldeutſchland be— zieht, daß der Pfarrer für die Predigt und Trauung einer Zitrone, einen Rosmarinſten— gel und ein Halstuch von der Braut dedi— ziert bekam, während der Bräutigam zu Na— turalleiſtungen verpflichtet war: ein Viertel Brot, ein Viertel Eierkuchen ein Vie tel Rahm, eine Semmel, drei Pfund Rindfleiſch und die Rindszunge, ein altes Huhn und eine Kanne Bier. Wenn man ſchon dieſe kurze Angaben ſich vergegenwärtigt, die natürlich keine feſte Norm darſtellen, ſondern je nach Landesgegend und Vermögensſitz variieren, ſo kann man ſich den— ken, welche Schwierigkeit es war, auf dem Lan— de ſozuſagen„korrekt“ zu heiraten! An alles muß gedacht werden. Und man kann ſich vor⸗ ſtellen, daß es vor und während der Hoch— zeit drunter und drüber gegangen wäre, wenn man nicht einen energiſchen Haus- und Kü— chenmeiſter zur Stelle gehabt hätte. Es iſt ſi— cherlich kein Zufall, daß dieſer vielgeplagte Mann zur Hochzeit ausgerechnet einen Stock von der Braut geſchenkt bekam. Das ergiebige und ſchöne Thema„Bauern— hochzeit“ iſt im Rahmen eines gleichnamigen Kulturfilms von der Ufa behandelt worden. Man muß dieſe Arbeit begrüßen, weil uns hier im Film ein Stück Deutſchtum in reinſter, urſprünglichſter Form gezeigt wird und weil uns über das rein Gegenſtändliche und Sicht— bare hinaus eine Stimmung umfängt, die auf den tiefen Zuſammenhang zwiſchen Menſch und Landſchaft verweiſt. Man verſteht von neuem und heraus aus den ſchollenverwachſenen Men— ſchen mit ihren Sitten und Bräuchen den wahren Sinn des Wortes Heimat. KNteltceen M. Becker ö Sehr zahlreich waren früher in Deutſchland die Kunſtuhren, von denen ſich eine Reihe, wenn auch in verändeter Form, bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Man fügte zu dem eigentlichen Zeitmeſſer allerlei mechaniſches Beiwerk: die Bewegungen der Himmelskörper wurden nachgeahmt; zu beſtimmten Zeiten be— wegten ſich Figuren, meiſt Perſonen aus der lirchlichen und bibliſchen Geſchichte, entſprechend dem Geſchmack des Mittelalters; Glockenſpiele ließen Choräle hören. Die berühmte erſte Straßburger Münſteruhr wurde 1352 vollendet, an ihr war ein unbe— kannter Meiſter zwei volle Jahre tätig. Die Uhr beſecß ein Glockenſpiel und ſetzte einen krähenden Hahn ſowie die ſich vorbeugenden heiligen drei Könige in Bewegung. Weſter war auch ein„Aſtrolabium“ vorhanden, ein Inſtrument zur Beſtimmung der Stellungen von Geſtirnen. Als dieſe Uhr nach 1500 au— zer Betrieb geſetzt und verfallen war, ließ der Magiſtrat von mehreren Meiſtern eine neue Kunſtuhr bauen, die während der fran— zöſſſchen Revolution zerſtört wurde. Heute be⸗ findet ſich dort eine dritte Kunſtuhr, ſie ſtampat von dem Uhrmacher Schilgue, der das alte Gehäuſe verwendet hat. Ein Genius mit Zep⸗ ter, ein Greis mit Krummſtab, der Tod mit einem Knochen in der Hand und eine weitere Figur mit einer Sanduhr geben die Zeit an. Um zwölf Uhr erſcheinen nach dem letzten Glockenſchlag die zwölf Apoſtel, die ſich vor dem ſegnenden Heiland verneigen. a i Das„Männleinlaufen“ an der Liebfraue kirche zu Nürnberg, ein techniſches Wahrzei⸗ Von chen der Stadt, iſt um 1360 entſtanden. Es Samstag, den 30 April Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2 29 32. . 7 N 8 2 19 verherrlicht den Erlaß der„Golbenen Bulle“ durch Kaiſer Karl IV. auf dem Reichstage zu Metz im Jahre 1356 und wurde an dem erſten Geburtstage des älteſten Sohnes des Kaiſers des nachherigen Königs Wenzel, im Jahre 1365 zum erſten Male vorgeführt. Mittags um zwölf Uhr führten zwei Pofaunenbläſer, ein Pfeifer und ein Trommler, unter der Lei⸗ tung eines Muſikmeiſters ein Konzert aus. Darauf traten aus einer Seitentür die ſieben Kurfürſten und zogen mit einer Verneigung an dem Kaiſer vorüber, der auf ſeinem Thro— ne ſaß und mit dem Zepter grüßte. Mit dem Bau der großen Kunſtuhr in der Marienkirche zu Lübeck wurde 1405 begonnen. Dieſe zeigte den Lauf der Planeten an, und in der Mittagsſtunde ſchritten der Kaiſer und die ſieben Kurfürſten vor einer Chriſtusfigur vorbei. Der ſächſiſche Uhrmachermeiſter Anton Pohl baute 1420 eine umfangreiche, durch mehrere Stockwerke reichende Kunſtuhr in das Rat⸗ haus zu Olmütz ein. Dieſes Kunſtwerk zeigte auf mehreren Zifferblättern außer den Ta⸗ gesſtunden auch den Namen des jeweiligen Ta⸗ gesheiligen ſowie die Nandphaſen und den Sonnenſtand, ſogar Tag, Wochentag, Monat und Jahreszeit an. Alle Stunde ertönte ein ſechzehnſtimmiges Glockenſpiel, die Viertelſtun⸗ den ſchlug ein Jüngling, die vollen Stunden ein Mann mit Hämmern. Um zwölf Uhr mit⸗ tags erſchienen Rudolf von Habsburg auf dem Pferde ſitzend, Prieſter und Mesner, Adam und Eva, die heiligen drei Könige und die heilige Familie. a Für die Marienkirche in Danzig wurde 1464 eine Kunſtuhr hergeſtellt, die der Lübecker ſehr b lich war, und eine ſehr umfangreiche Hei bo In der Münchener Frauenkirche befindet ſich noch heute eine ſehr einfach ausſehende Uhr, die auf das ehrwürdige Alter von über 400 Jahren zurückblicken kann. Heute iſt ihr nichts Beſonderes mehr anzumerken, da das mechaniſche Beiwerk im Laufe der Jahrhun⸗ derte verſchwand. Urſprünglich ſah man alle Stunde vier Bußprediger in kleinen Türmchen Mund und Arme bewegen, Petrus enteilte zer— knirſcht vor dem ihm milde nachſehenden Jeſus, und ein Hahn ſchlug mit den Flügeln und krähte. Auch der Lauf der Geſtirne war hier zu erſehen, während die Stunden von zwei Wappenlöwen geſchlagen wurden. Im Dom zu Osnabrück ſtellte der Vikar Joſt Bodeker im Jahre 1578 eine ſehr verwik— kelt gebaute Kunſtuhr auf. Dieſe beſaß bereits ein Zentrifugalpendel und gilt als die älteſte bekannte Pendeluhr. Jalſche bäuerliche Zparſamkeit Wenn die Feldarbeiten beginnen, dann ſtellt ſich im Bauernhaus alles auf dieſe hohe Zeit der Arbeit ein. Zu irgendeiner anderen Be— ſchäftigung iſt dann kaum Zeit vorhanden und ſo kam es, daß in früheren Zeiten der Bauer auch die täglich ins Haus kommende Zeitung abbeſtellte, weil ſie meiſt ungeleſen liegen blieb. Das war früher ſo. Aber die Zeiten und die Verhältniſſe haben ſich geändert. Auch in der Landwirtſchaft hat man die Bedeutung der Preſſe mehr und mehr erkannt und der überlegene weitſchauende Bauer kann heute nicht mehr auf die Tagespreſſe verzichten. Ihm iſt ſie zu einem unentbehrlichen Helfer gewor— den, aus dem er vielfältigen Nutzen zieht und für den er ſich auch die kurze Zeit einer Durch— ſicht zu verſchaffen weiß; denn bei den heuti— gen, wirtſchaftlich ſo bewegten Zeiten kommt nur der richtig mit, der ſich dauernd über das Geſchehen von nah und fern unterrichtet. Nur ſo kann er ſich vielfach vor empfindlichen Verluſten ſchützen. Wichtiger noch als für den eigenen Betrieb iſt aber die Tagespreſſe und ihr dauerndes Leſen durch jeden einzelnen Bauer für den geſamten Berufsſtand. Für das Verſtändnis des wirtſchaftspolitiſchen Kamp⸗ fes der berufsſtändiſchen Organiſation iſt es geradezu eine unerläßliche Vorausſetzung, daß der einzelne Bauer ſich über das Geſchehen in Wirtſchaft und Politik durch die Tageszeitung auf dem Laufenden hält. Nur ſo kann der ein⸗ zelne in ein fruchtbares Verhältnis zu ſeiner Berufsorganiſation hineinwachſen und tätigen eee eee eee 49. Jahrgang Anteil am heute lebensnotwendigen ſchaftspolitiſchen Berufskampf nehmen. Aus dieſem Grunde iſt es falſche Sparſamkeit, wenn es immer noch Bauern gibt, die glau—⸗ ben, auf die Tagespreſſe, auf ihr Heimatblatt über den Sommer hinweg verzichten zu kön⸗ nen. Gerade in dieſem Jahre, das für das ganze deutſche Volk Entſcheidungen von größ⸗ ter Bedeutung bringen wird, wäre es doppelt falſch, an der Tageszeitung zu ſparen. Der Bauer muß, wie andere Berufsſchichten auch, in den jetzigen Zeiten mehr und mehr die Er— kenntnis gewinnen, daß die Beziehungen zwi— ſchen Landwirtſchaft und Preſſe umſo frucht— barer auch für die Landwirtſchaft geſtaltet werden können, je feſter und treuer das Band zwiſchen den bäuerlichen Leſern und der Ta— gespreſſe geknüpft iſt. Der Todeskaklus Wer an überſinnliche Erſcheinungen glaubt, wird von der nachfolgenden Geſchichte begei— ſtert ſein; nüchterner Denkende dürften ſie mit einer gewiſſen Skepſis aufnehmen. Wegen ihrer Eigenart und da ſie als verbürgt gemeldet wird, ſei ſie hier wiedergegeben. Im amerikani- ſchen Staat Ohio, zu Kings Mill, beſaß ein Farmer namens Connelly einen prächtigen Kaktus. Nur dreimal im Laufe eines Viertel- jahrhunderts hat die Stachelpflanze geblüht, und jedesmal war alsbald in der Familie des Bauern ein Todesfall zu beklagen. Zum erſten Mah erſchien 1912 an dem Gewächs eine wachs⸗ bleiche Blüte, die einen widerlich-ſüßen Duft ausſtrömte. Kurz zuvor war der älteſte Sohn Connellys erkrankt, und als die Blüte verwelkt war, ſchloß er für immer die Augen. Fünfzehn Jahre vergingen, ehe die zweite Blüte an dem Kaktus erſchien. Wieder trug ſie die wachs— bleiche Farbe, wieder ſtrömte ſie den gleichen uft aus wie die erſte, und wieder trat ein Todesfall ein: Die Tochter des Farmers erlag einer plötzlich ausbrechenden Krankheit. Nach nur fünf Jahren, im März dieſes Jahres, er ſchien die dritte Blüte an dem„Todeskaktus“, wie man die Pflanze nach den beiden vorher— gegangenen Fällen nur noch nannte. Mit Ent- ſetzen ſah man, wie ſich die wachsbleichen Blü— tenblätter erſchloſſen. Alle hatten die Gewißheit, daß wieder ein Unglück bevorſtehe. Süßlicher Duft verbreitete ſich. Und die böſen Ahnungen trogen nicht. Als die Blüte verwelkte, erkrankte Frau Connelly und ſtarb nach wenigen Tagen. Man kann es dem Witwer nicht verdenken, daß er ſich jetzt ſchleunigſt der Unglückspflanze ent— ledigte, in der Hoffnung, dadurch weiteres Un— heil abzuwenden. Ob das helſen wird? Die an Ueberſinnliches Glaubenden werden verneinend den Kopf ſchütteln, die nüchterner Denkenden alles auf einen Zufall ſchieben. Um den Kümftigen P aAsehen des Berliner Zentrums Ogg wirt⸗ „ 5 Dr. Eduard Buhla, der bisherige Chefredakteur des Zentrum-⸗ Blattes„Germania“ in Berlin, wird dem⸗ nächſt ausſcheiden und die Berliner Redak⸗ tion der„Kölniſchen Volkszeitung“ über⸗ nehmen. Man wertet allgemein dieſen Per⸗ ſonenwechſel als das Zeichen für einen po⸗ litiſchen Kurswechſel des Blattes, das bis⸗ her für ein Zuſammenwirken der Zentrums⸗ partei mit der Sozialdemokratie eingetreten war.