* Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat⸗ blätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Das Leben eines römiſchen Kaufmanns in dem römiſchen Städtchen Gernsheim, das geſchäftige Treiben und Handeln aus den römiſchen Zeiten unſerer Heimat ſchildert der Aufſatz„Erzählungen aus Gernsheims Vergangenheit“.— Eine Schilde⸗ rung der Maiwallfahrt nach Weſchnitz bietet der Aufſatz„Die Wallfahrt auf den Wallburgiſenberg“. Der Beitrag„Marktſchiff⸗Verkehr auf dem Unter⸗ main“ führt durch die alte Geſchichte des Perſonen- verkehrs auf dem Main.— Die in enger Beziehung zu Lorſch ſtehende Starkenburg verfolgen wir im gleichlautenden Aufſatz im Laufe der Jahrhunderte.— * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Blaeß. » Volkschor. Die am letzten Sonntag ſtattgefundene, vierte Aufführung der Revue-Operette „Verliebte Leut“, konnte ſich wiederum eines guten Beſuches erfreuen, ohne jedoch an den der drei vorhergehenden heranzukommen. Mit Rückſicht auf den guten Zweck den dieſe Veranſtaltung verfolgte, muß dieſe Feſtſtellung bedauert werden. Von einigen Mängeln abgeſehen, ſtand auch dieſe Aufführung ſpieleriſch auf beachtlicher Höhe. Es muß anerkannt werden, daß alle Mitwirkenden gewillt waren nur das Beſte zu bieten. Mit dieſer Aufführung werden die Vorſtellungen für Viernheim beendet ſein. So— weit es ſich ermöglichen läßt, ſoll dem Wunſche das„Mädel am Neckarſtrand“ zu wiederholen, nun näher getreten werden, vorausgeſetzt, daß die finanzielle Seite geſichert iſt, denn erfahrungsgemäß kann unter Berückſichtigung der derzeitigen Ein- trittspreiſe von einem Gewinn aus Operettenvor— ſtellungen nicht mehr geſprochen werden. Die Leitung des Volkschors glaubt dieſe Darſtellung der tat— ſächlichen Verhältniſſe bringen zu müſſen, weil viel— fach die irrige Auffaſſung beſtellt, daß Operetten- vorſtellungen immerhin noch ein gutes Geſchäft ſeien.— Die Theaterſpieler des Vereins verſammeln ſich heute Samstag abend ½9 Uhr, zu einer wichtigen Zuſammenkunft. Die Singſtunde fällt aus.— Die Weinheimer Konzertbeſucher treffen ſich wie im heutigen Inſerat angegeben. Nächſte Sing- ſtunde des Männer- und Frauenchors am Pfingſt— ſamstag. Der nächſte Familienausflug iſt auf Fronleichnam feſtgeſetzt worden, als Ziel iſt der Bahnhof Heide bei Lampertheim in Ausſicht ge— nommen. * D. J. K.⸗Sport. Mannheim ⸗Neckarſtadt 1. gegen Viernheim 1. 0:6(0:4). Welchem Zuſchaner iſt es in letzter Zeit nicht aufgefallen, daß unſere Blauweißen auswärts die beſten Spiele liefern. So geſchahs auch am Himmelfahrtstage. Trotz des Raſenplatzes und des gleich zu Beginn des Spieles niedergegangenen Regens konnte die blauweiße Elf ihren Gegner mit dem unerwarteten 0:6 Reſultat bezwingen. Es klappte auch wieder einmal ganz hervorragend. Obwohl der Sieg reichlich hoch aus- fiel, ſo muß man doch feſtſtellen, daß die Neckar— ſtädtler eine Elf ins Feld ſtellen, die keines— wegs unterſchätzt werden darf. Unſere Blauweißen ſpielten diesmal wie aus einem Guß, es ſcheint, daß die in den vorausgegangenen Berichten geübte Kritik Erfolg zu verzeichnen hat. Die Aufſtellung erwies ſich als gut und kann für die Folge ſo ſtehen bleiben. Mitteilung zum Gauturnfeſt in Viernheim. Wie bereits veröffentlicht, findet am 10. Juli ds. Mts. das Gauturnfeſt des Turngaues Mann- heim in Viernheim ſtatt. Die Vorbereitungen ſind ſeit Monaten in vollem Gange. Der Haupt⸗ ausſchuß iſt in voller Tätigkeit und ein Berg von Arbeiten iſt noch zu erledigen. Die einzelnen Aus- ſchüſſe ſind bereits gebildet, müſſen aber teilweiſe ſpäter noch ergänzt werden. Der Turnausſchuß befaßt ſich vorerſt noch in der Hauptſache mit den Vorbereitungen zur Zuſammenſchlußfeier, die am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. Mai ſtattfindet. Nach dieſer Zeitwende wird die Ein— übung des Vereinsturuens und der Feſtſpiele mit allem Nachdruck in Angriff genommen. Hierbei müſſen alle aktiven Kräfte regelmäßig und voll— zählig in den Uebungsſtunden erſcheinen. Das Amt des Feſtpräſidenten hat das langjährige Ehrenmit⸗ glied des Turnvereins 1893, Herr Bürgermeiſter Lamberth übernommen. Das Feſtkomitee wird in den nächſten Tagen gebildet und es darf wohl erwartet werden, daß den Einladungen unverzüglich Folge geleiſtet wird. Um das Feſt großzügig und echt turneriſch geſtalten zu können iſt es notwendig, daß ſich die geſamte Einwohnerſchaft Viernheims in wohlwollender Weiſe in den Dienſt der guten Sache ſtellt. Auf dieſe Unterſtützung bauend, ar- beitet der Hauptausſchuß weiter zu Ruhm und Ehre der Turner und der ganzen Gemeinde Viernheim. Untererhebſtelle Den Gewerbetreibenden zur Kenntnis, daß die Gewerbeſcheine für das Jahr 1932 eingetroffen ſind und gegen Zahlung von 2 Rm. in den nächſten 14 Tagen eingelöſt werden. Nach Ablauf dieſer Zeit erfolgt Mahnung. Kirchner. Kampf um die Landesmeiſter⸗ ſchaft auf dem D. J. K.⸗Platz! Morgen nachmittag ſteigt hier eines der wich⸗ tigſten Spiele unſeres Verbandes, nämlich der Kampf um die Südweſtdentſche Landes meiſterſchaft. Um dieſe Meiſterſchaft haben zu kämpfen die Kreismeiſter von Heſſen und Naſſau(Bürgel), von der Pfalz (Speyer) und vom Mittelrhein(Sulzbach Saar). Nachdem Sulzbach bereits Speyer beſiegte, ſtehen ſich nun morgen Sulzbach und Bürgel im End⸗ kampf gegenüber. Der Sieger iſt berechtigt, mit dem Süddeutſchen Meiſter(Sparta-Nürnberg) und weiteren 4 Vereinen in die Runde um die Deutſche Meiſterſchaft einzutreten. Wer wird nun morgen der glückliche Sieger ſein? Wie ſtehen die Aus⸗ ſichten? Bürgel kennen wir ja als unſern langjährigen Rivalen, dem es dieſes Jahr in Darmſtadt gelang, den Siegeslauf unſerer bis dahin ungeſchlagenen Mannſchaſt aufzuhalten. Wer Zeuge des Darm- ſtädter Kampfes war der weiß, mit welcher zähen Energie und unbeugſamen Siegeswillen die Bürgeler kämpften, der kennt die treffliche Hintermannſchaft, die unſerm Sturm jeden Erfolg vereitelte, der kennt den flinken und ſchußfreudigen Bürgeler Sturm. Bürgel ſchlug 8 Tage ſpäter auch Flörsheim aus dem Felde und kämpfte ſich bis zur Kreismeiſter— ſchaft durch. Sulzbach! Dieſe Mannſchaft iſt uns perſön— lich noch nicht bekannt. Wir hörten aber von ihrem glänzenden Aufſtieg! Erſt voriges Jahr konnte Sulzbach zur Gauklaſſe aufſteigen. Und dieſer Neuling brachte es fertig, den 6fachen Gau- und Kreismeiſter Saarbrücken bereits in den Gaukämpfen zur Strecke zu bringen und ſo den Gaumeiſtertitel zu erwerben. Dieſer Neuling beſiegte dann in tak— tiſch und techniſch überlegenem Spiel den Rheingau- meiſter Kaltenengers 3:1, überfuhr den Moſel—⸗ gaumeiſter 8:1 und holte ſich dadurch den Kreis- meiſtertitel. Nachdem Sulzbach nun kürzlich noch den Pfalzmeiſter Speyer ſchlug, möchte es morgen Südweſtdeutſcher Meiſter werden. Ob es ihm ge— lingt? Wird der Neuling Sulzbach, der bisher von Sieg zu Sieg ſchritt, morgen die Siegeslor— beeren pflücken, oder der alte, vielerfahrene und zähe Kämpe Bürgel? Wer möchte den Ausgang des Treffens vorausſagen? Auf alle Fälle iſt ein intereſſanter, großer Kampf zu erwarten, deſſen Beſuch kein Jugendkraft⸗ und Sportfreund ver⸗ ſäumen wird. Anderwärts wurden derart wichtige D. J. K.⸗Spiele von Tauſenden von Zuſchauern be— ſucht. Möge ſich in Viernheim ein ähnliches In— tereſſe zeigen!— Da auswärtige Jugendkraftler die Kontrolle an der Kaſſe ausüben, können nur diejenigen Mit⸗ glieder und Erwerbsloſe zum ermäßigten Preis Ein- tritt erhalten, die ihre Ausweiſe vorzeigen. Jahres— karten haben keine Gültigkeit.— Im Vorſpiel zeigen unſere 2. Schüler gegen die Bürſtädter Schüler ihre „Fußballkunſt“. Viernheimer Tonfilmſchau. Zur Eröffnung der Frühjahrs⸗Saiſon bringt ab heute der Central-Film-Palaſt Das ſchönſte Militärſtück, ein 100% Tonufilm⸗ Schlager„Schön iſt die Manöverzeit“ oder „Kartoffelſupp⸗Kartoffelſupp.“ Zu Ehren des Muttertags: Das große Frauen⸗ ſchickſal von Lndw. Anzengruber„Der Fleck auf der Ehr.“ Ein fabelhaftes und ausgezeichnetes Tonfilm— programm kommt ab heute im Cefipa zur Anffüh⸗ rung, das ſicher wie überall, ſo auch in Viernheim zum Tagesgeſpräch wird. So kann man einem richtigen Herbſtmanöver beiwohnen, mit all ſeinem drum und dran. Dieſer Tonfilm iſt wie geſchaffen für unſere traurige Zeit, er iſt Medizin gegen den grauen Alltag und ſeine Sorgen. Echte Militär— muſik, echtes Manöverleben, ein Film von zarten Mädchen und knorrigen Soldaten, voller Schneid und Romantik aus fröhlicher Manöverzeit von einſt. Alle Zeitungen berichten aus allen Teilen des Reichs von Maſſenandrang— Polizeiabſperrungen — und Spielplanverlängerungen. ganz große Erfolge. Eine Militär⸗Tonfilm⸗Kanone mit Lachſalven am laufenden Band. Tm 2. Teil bringt man zu Ehren des Muttertags„Der Fleck auf der Ehr.“ Das große und ergreifende Frauen— ſchickſal, ein Meiſterwerk von Ludw. Anzengruber des weltberühmten deutſchen Volksdichters, deſſen handfeſte Bauernſtücke mit geſchickter Miſchung von Ernſt und Scherz von jeher eine ungeheure Publi— kumswirkung und ganz große Erfolge hatte. Da⸗ mit alle dieſe ausgezeichnete Tonfilm⸗Darbietung beſuchen können, tritt trotz höherer Unkoſten keine Preiserhöhung ein. Es wird mit einem Ausgleich, durch einen großen Beſuch gerechnet. Ein Beſuch dieſer Darbietung zählt zu den ſchönſten Stunden ihres Lebens. Der weiteſte Weg lohnt ſich. 1. Platz 50 Pfg., Sperrſitz und Balkon 70 Pfg. U Alſo überall d tu' der Mutter ja nicht weh! O tu' der Mutter ja nicht weh, Denn Mutterſchmerz iſt heil'ger Schmerz, Er kommt aus einem tiefen See Voll Liebe, wie ihn birgt kein Herz. O trüb' den reinen Spiegel nicht, Fürwahr, es iſt nicht wohlgetan, Man ſieht's der Mutter Angeſicht, Wo es geſchehen iſt, wohl an. Ihr Blick iſt gramvoll, ſonſt ſo klar, Es zuckt ihr Mund in heißem Weh, Um Stirn und Schläfen blich das Haar Der Mutter viel zu früh zu Schnee. Weh dir, wenn ſie um dich geweint. Denn, Muttertränen wiegen ſchwer, Mach's gut, ſo lang' der Tag noch ſcheint, Sonſt klafft vielleicht ein Nimmermehr. Was hilft's dann, wenn bei Tag und Nacht Auch deine Reue pilgern geht Zum Muttergrab— die Treue wacht Nie wieder auf—, es iſt zu ſpät! Muttertag Im Union⸗Filmpalaſt B'heim Der prachtvolle herrliche Mutterſpielplan„Das Wolgamädchen“,„Herzblut einer Mutter“ „Monty auf der Gänſejagd.“ Ab Heute! Wir zeigen zum deutſchen Muttertag, den herr⸗ lichen ausgeſuchten Prachtſpielplan, gewidmet allen deutſchen Müttern. Das größte Meiſterwerk mit der berühmteſten Künſtlerin. Evelyne Holt iſt heute geſtartet.„Das Wolgamädchen“, eine Glanz— leiſtung der deutſchen Filminduſtrie allererſten Ranges. Ueberall ausverkaufte Häuſer und Maſſen⸗ beſuch, denn der Liebling, Evelyne Holt lockt alle in die Kinohäuſer mit ihrem koloſalen ergreifenden Prachtwerk in 10 Akten. Im 2. Teil die tiefer⸗ greifende Muttertragödie, ein Schauſpiel von Mut- terliebe und Kindesliebe ſehen Sie in„Herzblut einer Mutter“. Zum Gedenken aller Mütter auf den deutſchen Muttertag. Rein wie der hellſte Edelſtein iſt Mutterliebe ganz allein. Dieſen wun⸗ derbaren Mutterfilm müſſen alle ſehen. Das große rührende Schickſal einer Mutter und dem Kinde. Tränen werden fließen. Der Film wird noch ver— ſchönert durch ergreifende Mutterlieder. Zum Schluſſe„Monty auf der Gänſejagd.“ Alle Müt— ter, alle Töchter, alle Söhne müſſen unſeren erſtkl. Mutterſpielplan ſehen auf den deutſchen Muttertag. 8 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ 1 glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger Einheit. Samstag abend 8¼ Uhr Sing- ſtunde. erwartet. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Die Singſtunde fällt für dieſe Woche aus. Am Sonntag abend gemütliches Beiſammenſein im Lokal. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag, den 7. Mai, abends 9 Uhr, bei Zucht— kollege Lanz, Gaſthaus zum Rheingold, Monats verſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, etwas früher zu erſcheinen, aber ganz beſonders diejenigen, welche wieder Intereſſe am Klee haben. Die Vorſtände mögen ſich etwas früher einfinden. Bekanntmachung. Betr.: Leſeholznutzung im ſervitutbelaſteten Doma— 5 nialwald des Forſtamts Viernheim. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Leſeholztage am 7. Mai endigen, ſodaß Samstag, den 7. ds. Mts., der letzte Leſeholztag iſt. Betr.: Abgabe von zollfreien, gekennzeichneten Weizen an Hühnerhalter. Nach einer Verordnung der Reichsregierung ſoll jeder Hühnerhalter auf Antrag zollfrei einge— führten Weizen zur Fütterung von Hühnern erhalten. Für jedes bei der amtlichen Viehzählung am 1. Dezember 1931 feſtgeſtellte Huhn werden 2½¼ Kg. zugeſtellt. Da die Bezugsſcheine auf mindeſtens 100 Kg. lauten müſſen, empfiehlt es ſich, daß ſich die Hühnerhalter zuſammenſchließen und einem Viern⸗ heimer Futtermittelhändler diesbezüglichen Lieferungs- auftrag geben. Die betreffenden Händler nehmen die Anmel- dungen bis kommenden Dienstag, den 10. Mai 1932, entgegen und reichen dann die Sammelliſten bis ſpäteſtes 12. Mai 1932 bei uns ein. Später ein⸗ gehende Anträge können nicht mehr berückſichtigt werden. Viernheim, den 6. Mai 1932. JHeſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. der katholiſchen Gemeinde V'heim 6. Sonntag nach Oſtern. ½7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt und General⸗ kommunion der Jünglinge, Jünglings⸗ ſodalität und alle dazugehörigen Abteil. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Predigt und Aufnahme in die Jüng⸗ lingsſodalität. Abends 8 Uhr Theateraufführung der Jüng. lingsſodalität im Freiſchütz, wozu herzlichſt ein, geladen wird. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½¼7 Uhr Requiem für den ledig Georg Sündermann. 1/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Friedrich Bauer und Heinrich Hofmann 2. und Tochter Eliſab. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Pfützer und Adam Kirchner 1. fallenen des Jahrgangs 81—82, beſt. von Jubilaren und Jubilarinnen. Dienstag: ¼7 Uhr 1. S.-A. f. Maria Carolina Barbara Noll geb. Lindemann. 3/7 Uhr beſt. Amt für Adam Kellermann, Schwiegereltern und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Gutperle 1., Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jak. Fiſcher, Ehefrau Magd. geb. Kirchner, Söhne: Franz, i Krieger Jakob und Otto und Angehörige. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Schneider, Joſef und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Georg Eder 1. 3/7 Uhr beſt. Amt für Georg Eder 1., beſt. von Schulkameraden. Samstag: ¼7 Uhr Taufwaſſerweihe. 57 Uhr beſt. Amt für Joh. Schneider 2, geehl. Hanſt und Angehörige. Fräulein, Am nächſten Sonntag wird das Hochheilige Pfingſtfeſt gefeiert. Es iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Erſtkommunikanten. Die Gotteldienſtordnung iſt folgende: 7 Uhr 1. heil. Meſſe. 1/8 Uhr 2. heil Meſſe. 9 Uhr Hochamt und Kommunion der Kinder. Für die Feier des Titularfeſtes möge die An— zeige der Jünglings⸗Sodalität Beachtung finden. (Siehe Inſerat.) Kirchliche Anzeigen der Sonntag, den 8. Mai 1932. Vormittags 8¼ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Sportplatz im Wald mit Gp.⸗Vgg 1» Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 8. Mai, nachmittags 3 Uhr: Freundſchaftsſpiel gegen Exaudi. P. f. L. Neckarau Eintrittspreiſe zum Spiel gegen Neckarau: Mitglieder, Damen, Schüler: 30 Pfg.(Platzkaſſe) Nichtmitglieder: 60 Pfg. 5 Erwerbsloſe: 40 Pfg.(Nur im Vorverkauf im gold. Stern und in der Geſchäftsſtelle). Spiele der unteren Mannſchaften: privatmannſchaft. Hier nachm. 5 Ahr: Viernheim 2. Schüler— Sandhofen Schüler. Hier nachm. 2,15 Uhr: Viernheim 1. Schüler— Käfertal In Worms: Viernheim 3.— Alemania 3. Beginn und Abfahrt wird noch bekannt gegeben. Auswärts in Leutershauſen /3 Uhr: Viernheim 2.— Leutershauſenl!. Auswärts in Leutershauſen 1 Uhr: Viernheim 5.— Leutershauſen 2. Mannſchaft. Abfahrten werden noch bekannt gegeben. In Leutershauſen 11 Uhr: Viernheim B 1 gegen Leutershauſen A 1. Abf. 10 Uhr per Auto ab Lokal. In Waldhof vorm./ 10 Uhr: a Viernheim Privat— Waldhof Privat. Abf. 8,16 Och Samstag, den 7. Mai nachm. ½6 Uhr, hier! Viernheim AH.— 08 Mannheim Ah. Der Vorſtand. Zum Muttertag! Der herrliche, prachtvolle Muttersplelplan heute und morgen im UNlox-Filmpalast Der langerwartete Großfilm mit der großen Künſtlerin Evelyne Holt:»Das Wolgamädchen Ueberall größter Andrang und ausverkaufte Häuſer. Viernheimer Mütter, Töchter und Söhne, beſucht dieſen wunderbaren Mutterſpielplan! Vergeßt aber nicht unſern Muttergroßfilm. S Ehret alle die Mutter! Ein Meiſterwerk in 10 Akten. Der ſchönſte ergreifende Mutter⸗Großfilm „Herzblut einer Mutter“ Das tiefergreifende Schickſal einer Mutter mit ihrem Kinde in 8 Akten. Achtung! Nr. 3: örſterchriſtel“ kommt na „Monty auf der Gänſejagd“. Sonntag große Jugend⸗vorſtellung. 10 fg. Eintritt.. 37 Uhr beſt. Amt für Verſtorbenen und Ge. Schwager Wilhelm Weiß, beiderſeitige Eltern, Mittwoch: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Gg. Bugert 7. Ehefrau Anna Maria geb. Effler u. Angehör.“ i Ehefran A. M. geb. Hoock, Sohn 7 Krieger ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Hofmann 6. und zu Ehren der hl. Barbara. Ehefrau Eliſab. geb. Hoock, Tochter Apollonia 5 Am Mittwoch und Freitag iſt bei den Engl. 5 am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Evang. Gemeinde Viernheim 1 Amicitia 09 E. V. V'heim Hier vorm. 10.15 Uhr: Viernheim 4.— Storchen (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. *) Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbj kalender.— Annahme von Abonnements tägl. Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes ährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 106 Paris, 6. 5. Auf den Präſidenten der franzöſiſchen Republik Doumer iſt am Freitag nachmittag, als er ausfuhr, von einem Ruſſen ein Revolverattentat verübt worden. Der Ruſſe gab zahlreiche Schüſſe auf den Wagen des Präſidenten ab, von denen einige Doumer tra; ſen. Präſident Doumer iſt ſchwer verletzt wor⸗ den. * Paul Doumer iſt am 22. März 1857 in Aurillac(Eantal) geboren. Er war von Hauſe aus Profeſſor und Publiziſt, wandte ſich dann aber der Politik zu und war ſeit 1888 Deputierter für das Ai ne-Departement, in dem er auf Schloß Anizy anſäſſig iſt. Seit 1912 iſt er Senator für Korſika. Unter Bourgeois hatte er 1895 bis 1896 erſt— mals ein Portefeuille, das der Finanzen, inne. Bekannter wurde er ſpäter als General— gouverneur von Indochina. Bei der Wahl zum Präſidenten der Republik am 17. 1. 1906 unterlag er jedoch gegen Falliéres. Während des Krieges trat er nicht weiter hervor. In dem ſiebenten Kabinett Briand(Januar 1921 bis Januar 1922) war er Finanzminiſter. Als ſolcher ſetzte er auf der damaligen Pariſer 1 Konferenz der Alliierten die außerordentlich i hohen Entſchädigungsforderungen an Deutſch- land durch. Nach der Verdrängung Loucheurs als Fi— nmanzminiſter aus dem November-Kabinett Briands 1925 wurde Doumer deſſen Nach— folger, doch konnte auch er den Frankenſturz 5 nicht aufhalten. Am 14. 1. 1927 wurde Doumer mit 238 von 273 Stimmen zum Präſidenten des Senats gewählt und am 16. 1. 1930 wiedergewählt. Bei der Präſidentenwahl in Verſailles am 13. Mai 1931 wurde dann Doumer im zwei— en Wahlgang zum Präſidenten der franzö⸗ ſiſchen Republik gewählt. Vas die Aerzle ſagen Paris, 6. 5. Prof. Goſſet, der den verletzten 5 Präſidenten unterſuchte, erklärt, der Präſi⸗ 5 dent ſei durch eine Kugel getroffen worden, die zwar durch beide Wangen gegangen ſei, lebensgefährliche Organe jedoch nicht verletzt babe. Entgegen dem erſten Bulletin erklärte er 55 noch, daß eine zweite Kugel die Achſelhöhle aetroffen habe. Seiner Anſicht nach ſei der Zu⸗ ſtand des Verletzten zwar ernſt, jedoch nicht unbedingt lebensgefährlich. Paris, 6. 5. Die Aerzte veröffentlichen fol— enden Bericht über den Zuſtand Doumers: er Präſident der Republik iſt von 2 Kugeln eetroffen worden, und zwar die eine an der Vaſis des Schädels und die andere an der echten Achfel. Starker Blutverlust. Der Patient 1 i ſehr mitgenommen. Zwei Bluttrausfuftonen f wurden vorgenommen. Zuſtand⸗ſeyr ernſt. Doumer iſt operiert worden. Faris, 6. 5. Wie Havas berichtet, hat die Kugel, die in die rechte Achſelhöhle eingedrun⸗ den fſt, die Schlagader durchſchlagen. Bei den 5 beiden Bluttransfuſtonen wurden 450 Kubik⸗ gentimeter und übertragen. Doumer bei Bewuß fein 500 Kubikzentimeter Blut Paris, 6. 5. Als Tardieu gegen 5 Uhr das ſrankenhaus verließ, erklärte er Preſſever⸗ etern, der Zuſtand Doumers ſei weniger frust, als man anfänglich fürchtete. Er habe nen Beſucher erkannt und ſich ſogar mit ihm unterhalten können. 1 g Konaplikationen nicht ausgeſchloſſen. Paris, 6. 5. Havas teilt mit, daß die Aerzte dor Abkauf einiger Stunden kein Urteil über dem Zuſtand des verletzten Präsidenten ab⸗ geben können. Gegenwärtig ſei eine leichte Beſſerung feſtzuſtellen, die Hoff 8„ Hoffnung zulaſſe, 5 daß jedoch die Möglichkeit einer Ver⸗ e ansgeſchaltet werden könne, n die Laage könne ſich von Stunde zu 1 Zeitung viernheimer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchrifte i A an beſtimmt vorgeſchr Samstag, den 7. Mai 1932. Stunde ändern. Wenn keine Komplikationen eintreten, die jedoch immer noch zu befürchten ſeien, ſchienen die Verletzungen das Leben des 77jährigen Präſidenten nicht zu gefährden. Die eine Kugel habe das Naſenbein durch— ſchlagen. Die Blutſpender, die die Bluttrans— fuſionen ermöglicht haben, ſind eine Kranken— ſchweſter und ein Oberpfleger, der in den Ho— ſpitalliſten als Blutſpender in dringlichen Fäl len geführt wird. tee. Paris 6. 5. Bald nach dem Attentot auf Dou⸗ mer verbreitet ſich hier das Gerücht, daß der Präſident ſeinen Verletzungen erlegen ſei. Die Liberte wandte ſich daher an das Aerztekolle Schanghai, 5. 5. Der chineſiſch-japaniſche Waffenſtillſtandsvertrag iſt heute im engli— ſchen Konſulat ſowie von den ſchwer verletz— ten japaniſchen Bevollmächtigten in den Kran— kenhäuſern, in denen ſie liegen, unterzeichnet worden. Die franzöſiſchen, engliſchen und ame— rikaniſchen Geſandten wohnten der Unterzeich— nung im engliſchen Konſulat bei. Das Abkom— men enthält fünf Punkte: 1. Endgültige Einſtellung der Feindſeligkei⸗ ten vom 5. Mai an. 2. Die chineſiſchen Truppen bleiben in ihren jetzigen Stellungen, die in dem Vertrag ge— nau feſtgeſetzt ſind. 3. Die japaniſchen Truppen ziehen ſich aus der Internationalen Konzeſſion und aus der Zone von Hongkju zurück, und zwar in die Stellungen, welche ſie vor dem 28. Januar eingenommen hatten. Immerhin können einige Abteilungen japaniſcher Truppen zeitweilig in den angrenzenden Gebieten ſtationiert wer— den. 4. Eine Gemiſchte Kommiſſion von 12 Mit⸗ gliedern, die je zwei Delegierte von Japan, Slaatsſtrei Schanghai, 5. 5. In Kanton iſt ein neuer Staatsſtreich erfolgt durch den dortigen Mili— tärgouverneur Tſchangtſchaitong, der ſich in den Beſitz der Macht geſetzt hat. Dieſer ſoll mit General Feng in Verbindung ſtehen. *. Paris, 5. 5. Wie die Blätter aus Saigon auf Grund von aus Kanton eingetroffenen Nachrichten melden, ſoll der General Tſchang— tſcheaitong den Oberbefehl über die Marine-, Land- und Luftſtreitkräfte übernommen haben. Der Admiral Tſchentſchak ſei die letzte Woche nach Hongkong abgereiſt. Die Kriegsſchiffe, die nach einem unbekannten Ziel abgefahren ſeien, 47 Die Slreikunruhen bei der Jirma Walb& Co vor dem Llrafgericht 11 Perſonen des einfachen und ſchweren and⸗ friedensbruch angeklagt Mainz, 6. 3. Am 16. Mai v. Is. brach in dem Betrieb der Firma Walb& Co in Mainz-Koſt⸗ heim ein von kommuniſtiſchen Arbeitern verur- ſachter wilder Streik aus, in dem widerwillen auch die politiſch andersdenkenden Arbeiter verwickelt wurden. Der Firma gelang es, meh— rere arbeitswillige Leute, darunter auch Ange— hörige des Stahlhelms, zu finden, die anſtelle der Streikenden traten. Dies gab den Kommu⸗ niſten Veranlaſſung, die Arbeitswilligen zu überfallen, zu bedrohen und zu mißhandeln. Die obeamten mußten öfters einſchreiten und die Arbeitswilligen ſchützen. Außer dem gium und erhielt darauf die Antwort, als der Patient ins Krankenhaus eingeliefert worden ſei, ſei der Pulsſchlag kaum noch fühlbar ge— weſen. Erſt nach der Bluttransfuſion ſei der Puls wieder beſſer geworden. Die Persönlichkeit des Täler Paris, 6. 5. Wie das Innenminiſterium mit⸗— teilt, ſoll es ſich bei dem Täter, der den An— ſchlag auf Doumer ausgeführt hat, um einen ruſſiſchen Anarchiſten handeln, der nicht im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Fähigkeiten ſei. Miniſter Piétry, der das Attentat aus näch— ſter Nähe mit anſah. berichtet, daß nicht weni⸗ Waffenſtillſtand in Ching Der Verkrag von shanghai unkerzeichnek— Japan beginnt ſofork mik der Furückziehung der Truppen China, Frankreich, England, Vereinigte Staa⸗ ten und Italien umfaßt, wird beauftragt, die Durchführung des Rückzuges der japaniſchen Truppen zu beſtätigen. Sie wird an der Ueber⸗ gabe der Behörden in dem beſetzt gehaltenen Gebiet mitarbeiten, eine Uebergabe, die von den japaniſchen und den chineſiſchen Truppen vorgenommen werden wird. 5. Nach der Unterzeichnung des engliſchen Textes des Abkommens tritt der Vertrag in Kraft, obwohl die chineſiſchen und japaniſchen Texte erſt ſpäter unterzeichnet werden. In einem Anhang wird beſtimmt, daß die japaniſchen Truppen mit der Räumung min— deſtens eine Woche nach der Unterzeichnung beginnen müſſen, eine Räumung, die in min deſtens vier Wochen beendet ſein muß. Die ja— paniſche Armee wird mit der Käumung ſchon morgen beginnen. Das japaniſche Hauptquar— tier ha“ bereits eine diesbezügliche Note an die Gemiſchte Kommiſſion geſandt, in der der Beginn der Räumung angekündigt wird. Dem bei dem kürzlichen Attentat ſchwerver— letzten japaniſchen Geſandten wurde nach der Unterzeichnung des Vertrages ein Bein am— putiert. Die Operation iſt gut verlaufen. FFC ˙ AUE o ·»A Ein neuer innerchineſiſcher Krieg ſleht bevor! hätten ſich geweigert, ſich dem Befehl des Vo— litiſchen Rates des Südweſten zu unterwerfen. Ein Großfeuer, das in dem Arſenal NYintong zahlreiche Exploſionen hervorgerufen habe, ſei, ſo glaubt man, von den der Regierung treu gebliebenen Soldaten angelegt worden. Belagerungszuſtand ſei bereits verhängt wor den. In Kanton werden Gerüchte verbreitet, wonach ein Krieg mit Nanking bevorſtehe, die Soldaten Kwangſis würden ſich den Trup— pen von Nanking anſchließen, um gemeinſam gegen Kanton zu marſchieren. Der Einfluß Sunfos ſcheine nur noch ſehr gering zu ſein. Der Anführer Luſtenberger wurden noch 10 andere Perſonen ermittelt, die ſich an den Unruhen be teiligt und ſich teilweiſe des Landfriedens— bruchs, Nötigung und Körperverletzung ſchul— dig gemacht hatten. Mittwoch ſtanden die 11 Perſonen wegen der genannten Delikte vor dem Bezirksſchöffengericht. Luſtenberger wurde aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Nach eintä— giger Verhandlungsdauer wurden wegen einſa— chen und ſchweren Landfriedenbruches, Nöti— gung und Körperverletzung Luſtenberger zu 1 Jahr 6 Monaten, der vorbeſtrafte 22jährige Ar— beiter Andreas Schäfer zu 9 Monaten, die 215 und 23jährigen Arbeiter Alfons Hauch und Peter Weber zu je 8 Monaten und der 23jäh— rige Sattler Valent. Bruchmann zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Die übrigen 6 Mitangeklagten freigeſprochen. wurden Beweiſes mangels zöſiſchen jen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme benen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 49. Jahrgang ger als fünf Männer notwendig waren, um Gorguloff, einen großen ſtarken Menſchen, von 1,90 Meter Länge, zu entwaffnen. Gegen Gorguloff ſoll bereits vor ſechs Mo⸗ naten ein Ausweiſungsbefehl erlaſſen worden ſein, weil er ſich nicht im Vollbeſitz ſeiner gei⸗ ſtigen Fähigkeiten befunden habe. Laut Intranſigeant iſt Gorguloff am 30. Juni 1895 in Braviſcaja im Kaukaſus geboren und Doktor der Medizin. Er wohne ſeit vier Jahren in Frankreich und ſei mit einer Schwei⸗ zerin verheiratet, die in Monaco wohne und von ſeinem Anſchlag nichts gewußt habe. Gor⸗ guloff ſei der Vorſitzende der rufſtſchen fachiſti⸗ ſchen Nationalpartei, die er als Gegner des Bolſechewismus 1930 in Prag gegründet habe. Auf die Frage der unterſuchenden Beamten, weshalb er den Anſchlag ausgeführt habe, habe Gorguloff erklärt, Frankreich ſtütze den Bolſche⸗ wismus. Ganz Europa ſei gegen ſein national⸗ ruſſiſches Vaterland. Gorguloff machte beim Verhör Durchaus den Eindruck eines geiſtig nicht normalen Meuſchen. Er erklärte, er ſei eigens aus Monaco nach Poris gelaunten, um ſeinen Anſchlag aus zu⸗ führen. 4 b.* 9 51 25 Hansſuchungen n Hobel zamer Soergnloffs In dem Hotelzimmer Gorguloffs iſt eine Hausſuchung vorgenommen worden. Seine DI 4 F* 2 Frau in Monaco wurde auf Antrag der fran⸗ zöſiſchen Behörden von der monegaſſiſchen Polizei in Gewahrſam genommen. Doumers Befinden außerordentlich ernſt. wib Paris, 7. Mai.(1,30 Uhr früh) Der Zuſtand Doumers iſt außerordentlich ernſt; die berletzungen der Schädelbaſis hat ſich auch auf das Hehirn gewirkt. Die Schwäche des Kranken nimmt zu.— 1,55 Uhr früh: Der Zuſtand des Kranken wird immer ernſter. Doumer. (Radio.) Um 4.40 Uhr früh iſt der Präſident der Republik Paul Dou⸗ mer den Verletzungen, die ihm bei dem Atten⸗ 8, 7. Mai. tat beigebracht worden ſind, erlegen. Die Angehörigen Doumers am Sterbebett. Paris, 7. Mai. Am Sterbebett des Präſiden⸗ ten weilten ſeine Gattin, ſeine Tochter und ſein Schwiegerſohn, ferner Miniſterpräſident Tardieu, der Miniſter für die nationale Ver— teidigung Pietri, der Innenminiſter und andere Mitglieder der Regierung. Ueberführung der Leiche Doumers nach dem Elyſee. Paris, 7. Mai.(Radio.) Um 5.15 Uhr wurde die Leiche Doumers nach dem Elyſee überführt. Den Zug begleiteten Miniſter⸗ präſident Tardieu und andere Miniſter. Tardieus wahres Geſicht! Das„liberale“ Frankreich und das„böſe“ Deutſchland! Paris, 4. 5. Tardieu hielt im Rundfunk ſeine letzte Wahlrede, in der er feſtſtellte, daß von den 250 im erſten Wahlgang gewählten Abgeordne— ten 132 der Politik der Regierung günſtig und nur 118 ihr feindlich geſinnt ſeien. Die Ent⸗ ſcheidung werde aber im zweiten Wahlgang fallen— die Entſcheidung für oder gegen Frankreich. Wenn das angegriffene(?) und ſiegreiche franzöſiſche Volk, führte Tardieu wei— ter aus, ſeine Gläubigeranſprüche zurückſchrau⸗ be oder vorzeitig ſeine territorialen Pfänder aufgebe(Rheinlandräumung!), ſo ſei die Ant⸗ wort auf dieſen Liberalismus eine gehäſſige nationaliſtiſche Strömung, und dieſe Macht des Haſſens werde in aufeinander folgenden Ab⸗ ſtimmungen von Millionen und Abermillionen Stimmen beſtätigt. Es gebe gar keinen Vertrag, deſſen Reviſion nicht gefordert werde, bevor noch die Tinte darunter trocken ſei.(11), F ˙ äm——̃—ßv Mord? Ein männlicher Leichenrumpf geländel Bingen, 4. 5. Mittwoch nachmittag wurde hier aus dem Rhein gegenüber der Binger Feſt⸗ halle ein männlicher Leichenrumpf geländet. An der Leiche fehlten der Kopf, die Arme und die Beine. Wührenv die Beine vollſtändig weg ſind, befinden ſich aut Leichenrumpf von den beiden Armen noch kurze Stumpfe. Nach Lage der Din⸗ ge ſcheint es ſich hier um ein Verbrechen zu han⸗ deln. Der Tote dürfte ein Knabe im Alter von 14—16 Jahren ſein. Die Ermittlungen der Po⸗ lizei ſind im Gange. Am Freitag vormittag fin⸗ det eine Leichenſektion ſtatt, die wohl nähere Anhaltspunkte bringen dürfte. Der Rumpf ſelbſt weiſt keinerlei Verletzungen auf, ſodaß es ausgeſchloſſen erſcheint, daß die fehlenden Kör⸗ perteile etwa von einer Schiffſchraube wegge⸗ ſchlagen ſind. Im übrigen hat ſich die Leiche nuch nicht lange Zeit im Waſſer befunden. nah und Jern Heidelberg.(Feſtnahme einer Einbrecher— bande.) Hier konnte jetzt beim Verkauf geſtohle— ner Sachen eine Einbrecherbande feſtgenom— men werden, die im ganzen 36 Einbrüche und 47 Fahrraddiebſtähle auf dem Gewiſſen hat. Allerdings verteilen ſich die Diebſtähle und Einbrüche auf eine Zeit von mehreren Mona— ten. Im ganzen ſind 10 Perſonen von hier und Ziegelhauſen feſtgenommen worden. Die ge— ſtohlenen Sachen ſind zum Teil wieder beige— bracht. Heidelberg.(Mit Meſſern niedergeſtochen.) Bei einer Meſſerſtecherei in einem Hauſe an der Hauptſtraße wurde ein verheirateter Maler— meiſter durch fünf Meſſerſtiche ſehr erheblich verletzt. Die beiden Täter, ein Muſiker und ein Schuhmacher, wurden feſtgenommen. Heidelberg.(Arbeitsunfall.) Bei den Ab— brucharbeiten an der Univerſität wurde ein Hilfsarbeiter durch herabſtürzende Steine ziem— lich ſtark verletzt, ſodaß er ins Krankenhaus transportiert werden mußte. Ludwigshafen.(Fünf nate für Rückfall⸗ bdiebſtahl). Wegen Diebſtahls im wieherholten Rückfalle wurde der 1900 geborene Fuhrmann Wilhelm Baumann zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten verurteelt. Er hatte am L. April d. J. aus der Ladenkaſſc eines Kolonial⸗ warenhändlers in Ogg ersgeim 11 Mark ge— ſtohlen. e Queidersbach(Kind tödlich verbrüht.) Das einjährige Töchterchen des Maurers Iskob Müller von hier fiel in einern unbewachten Au⸗ genblick in einen Topf vo l kochenden Waſſers. Es zog ſich durch dieſen Anfall dermaßen ſchwe— re Brandwunden zu, daß es in das Kranken— haus in Landſtuhl überführt werden mußte, wo es am gleichen Tage ſeinen Verletzungen erlag. e Wolfach.(Brandſtiftung aus Rache.) Im Zinken Priſen in der Nähe des Gutenwaldes in Schönwald brach im Hofe des Landwirts Hermann Löffler Feuer aus. Das mit 45000 Mark verſicherte Gebäude war in kurzer Ze niedergebrannt. Die Brandurſache iſt auf eigen Racheakt des etwa 50jährigen ledigen Mieters Alfons Hummel zurückzuführen. Waldshut.(Wegen Meineids verurteilt.) Das Schwurgericht Waldshut verurteilte der Naturheilkundigen Rudolf Karl Weiſer wegen Meineides, wiſſentlich falſch geſchworen be Leiſtung des Offenbarungseides zur geſetzlicher Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus, drei 222 ĩðv!ud Aber die Liebe iſt die größt unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (63. Fortſetzung.) Da hob ſich Natalie Rohſens Bruſt in einem tiefen, unhörbaren Atemzug. Sie ſtand auf, ſtrich zart über den Kopf der Nichte, preßte ihre Lippen auf das weiche Haar.„Ich bin's zufrie— den, Kind. Wir wollen es der Vorfehung über— laſſen. Und wenn der Monat vorüber iſt—?“ „Bin ich bereit.“ Ungeſehen im Dunkeln, in dem ſie ſtand. preßte Natalie von Rohſen beide Hände auf iht Herz, das zum erſten Male ſeit vielen, vie— len Jahren in Freude ſchlug. Sie hatte dem Sohne die Braut geworben. * Es war an einem warmen, ſonnigen Früh⸗ nachmittag, Mitte Februar, als Helmut Hardt aus dem Hoſpital entlaſſen wurde, in dem er viele Wochen gelegen hatte. Seine geſunde Na⸗ tur erzwang ſich das Leben zurück, das mehr als einmal am Erlöſchen geweſen war. Aber lange dauerte es, ehe dem wiedererwachten Bewußtſein Gedankenklarheit ſich beigeſellte. Bis die Erinnerung genug erſtarrte, aus Bruch⸗ ſtücken ein Bild des Geſchehenen zu formen. Oh, wie das ermüdete, dieſe nebelhaften Er⸗ ſcheinungen feſtzuhalten, zu begreifen, was ſie waren, wo ſie hingehörten! Dunkel und ver⸗ ſchwommen floß das alles ineinander. Es dauerte lange, ehe der kranke Kopf ſich zu klarem Denken durchgerungen hatte! Matt lag der Kranke im bequemen Lehnſtuhl, den der Fahren Ehrverluſt und dauernder Eidesunfä⸗ higkeit. N ö Tennenbronn.(Selbſtmord). Eine 62jährige Frau aus Gutach, die bei ihrer Tochter hier zu Beſuch weilte, hat ſich im Weiher eines Bau⸗ ernhofes das Leben genommen. Die Frau war ſchon längere Zeit geiſtig nicht normal. Zweibrücken.(Braune Hoſen keine Unifor⸗ mierung!) Eine Anzahl Angehöriger der NSD AP. war im vergangenen Sommer zu einer Hitlerverſammlung in braunen Hoſen erſchie⸗ nen, wofür die wegen Zuwiderhandlung gegen die einſchlägige Verordnung des Reichspräſi⸗ denten Angeklagten vom Amtsrichter zu je 10 Mark Geldſtrafe verurteilt wurden. Sie fochten die Entſcheidung zur Schuldfrage durch Beru⸗ fung zur Strafkammer an, vor welcher Inſtanz ſie beſtritten, durch Hoſentragen in einheitlicher Uniform erſchienen zu ſein. Nach Neuverhand⸗ lung kam die Berufungsinſtanz auch zu einem Freiſpruch, da ſie kein ſtrafbares Verhalten für vorliegend erachtete. Lokales Noch iſt Pflanzzeit! Wärmere Tage im Ver ein mit ergiebigem Gewitterregen haben die letzten düſteren Farben in Garten und Park berſchwinden laſſen. Bäume u. Sträucher ſind zuſehends grün geworden. Wer bisher mit ſei— nem Pflanzvorhaben gezögert hat, wer noch eine Lücke in ſeinem Garten entdeckte, wird glauben, daß nun mit der Erfüllung ſeiner Wünſche bis zum Herbſt gewartet werden muß. Doch dieſe Anahme iſt irrtümlich. Von weni— gen Ausnahmen abgeſehen kann jetzt und bis weit in den Mai hinein noch alles gepflanzt werden; denn die Baumſchulen bringen aus techniſchen Gründen ihre verkaufsfähige Ware in feuchtkühlen Erdeinſchlägen in ſonnenge— geſchützte Ueberwinterungsräume, wo Bäume und Sträucher noch ruhen, wenn die Gehölze im Garten bereits ſtark getrieben haben oder ſchon blühen. Weſentlich für das Anwachſen iſt der Einkauf nur tadelloſer Pflanzware. Für das Weiterwachſen kommt es dann auf gute Pflege an. Vor allem muß der große Waſſer— bedarf friſchgepflanzter Bäume und Sträucher befriedigt werden, weil ſonſt unter dem Ein⸗ fluß der Sonne und der warmen Winde viele Pflanzen vertrocknen. Wer durch Zuführung der erforderlichen Waſſermengen und gegebe— nenfalls durch Einbinden der Stämme den friſchgepflanzten Bäumen über die kritiſche Zeit des Anwachſens hinweghilft und auch ſpäter ſeine Pfeglinge aufmerkſam beobachtet und ſachgemäß behandelt, wird über Verluſte, ſelbſt bei ſpäter Pflanzung, kaum zu klagen haben. Auszahlung von Dienſtbezügen. Zur Ver⸗ meidung von Zweifeln macht der Reichsmini⸗ ſter, wie die Deutſche Beamtenbundkorreſpon— dene erfährt. durch einen Erlaß darauf auf⸗ nerkſam, daß durch die Beſtimmung in den Baragraphen 1 und 3 der Durchführungsver⸗ ördnung des Reichspräſidenten über die Aus⸗ zahlung von Dienſtbezügen vom 18. Juli 1931, wonach die Hälfte der Monatsbezüge der Be⸗ zmten und Angeſtellten am bisherigen Aus⸗ zahlungstage, der Reſt 10 Tage ſpäter aus⸗ zuzahlen iſt, alle entgegenſtehenden Vorſchrif⸗ ten aufgehoben ſind. Hiernach darf auch an Zahlungsempfänger, die am Zahlungstage 1 2⸗ urlaubt ſind und ſich außerhalb ihres dienſt⸗ lichen Wohnſitzes aufhalten, eine vorzeitige Auszahlung der Dienſtbegüge dis auf weiteres nicht mehr ſtattfinden. Eiferſuchtskragödie in Gelſenkirchen Drei Tote, ein Schwerverletzter Gelſenkirchen, 6. 5. In einem Geſchäftshaus in der Bahnhofsſtraße ereignete ſich eine Furcht⸗ bare Eiferſuchtstragödie, der vier Menſchenle⸗ ben zum Opfer fielen. In dem Konfektions⸗ geſchäft der Firma Wimpfheimer⸗Meyer fie⸗ len um 3.30 Uhr mehrere Piſtolenſchüſſe. Als Nachbarn in das Geſchäft eindrangen, bot ſich ihnen ein furchtbarer Anblick. In ihrem Blute lagen der Kaufmann Iſidor Wimpfheimer, 40 Jahre alt, 35 Jahre alte Kaufmann Hartwig Cohn und die beiden 10 bezw. 6 Jahre alten Kinder und Cohn waren tot. Wimpfheimer gab noch ſchwache Lebenszeichen, an ſeinem Aufkom⸗ men wird aber gezweifelt. Da der Kaufmann Wimpfheimer ohne Beſin⸗ nung iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, wer die tödlichen Schüſſe abgegeben hat. Es wird vermutet, daß Wimpfheimer den Cohn aus Eiferſucht erſchoſſen hat und daß er ſeine beiden Kinder hat mit in den Tot nehmen wol⸗ len, andererſeits weiß man, daß Cohn ſich vor einigen Tagen einen Revolver beſorgte. Jelbſtimord im Unkerſuchungsgefängnis Neuwied, 6. 5. Der am Neuwieder Amtsge⸗ richt tätige Juſtizſekretär Lambrecht, der am vergangenen Mittwoch wegen umfangreicher Verfehlungen, begangen durch Wiederverwen⸗ dung alter Koſtenmarken aus Gerichtsakten. verhaftet worden war, hat ſich verangene Nacht im Unterſuchungsgefängnis erhängt. Aus zwei Tachentüchern hatte er ſich eine Schlinge ange⸗ fertigt. Er hinterläßt eine Frau und drei un⸗ mündige Kinder. Handel, Induſtrie, Börſe Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 6. 5. Zufuhr und Preiſe: 60 Käl⸗ ber, 40—53; 14 Schafe, 24—30; 75 Schweine, nicht notiert; 846 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 8—11, über vier Wochen 1316, Läufer 1720 RM. Marktverlauf: Kälber leb⸗ haft geräumt; Ferkel und Läufer lebhaft. Ulſetzliche Familientragödie zu Gemütsdepreſſion ſeine Frau erſchoſſen und ſich ſelbſt verleßl. Durch Bürgſchaft in Nnoklage geralen Graben(Amt Karlsruhe), 6. 5. Geſtern nach⸗ mittag gegen 4 Uhr hat ſich hier eine entſetzliche Familientragödie zugetragen. Der in den 50er Jahren ſtehende penſionierte Reichsbahurotten— meiſter Heinrich Zimmermann war durch die Uebernahme einer Bürgſchaft— man ſpricht von 20000 RM— in eine bedrängte Lage ge— raten, die eine ſeeliſche Depreſſion zur Folge hatte. In dieſer Gemütsverfaſſung griff er in Winkel geſchoben, mit dem gleichgültgen, etwas leeren Ausdruck derer in den grauen Augen, die ein Schlag ihrer geiſtigen Fähigkeiten zum Teil beraubt hatte. Der Namenloſe konnte ſich nicht über Mangel an Teilnahme beklagen: Plfegeperſonal, Aerzte und Mitpatienten inte reſſierten ſich lebhaft für ſeine Krankheit und langſame Geneſung, auf die der geſchickte Ope⸗ rateur unendlich ſtolz war. Geſundes Blut floß in dieſem wundervoll athletiſch gebauten Kör— per mit den ſtählernen Muskeln unter der ge⸗ pflegten Haut. Geſicht und Kopfform verrieten hohe Intelligenz. Wer mochte er ſein, der be⸗ wußtlos und ſchwerverletzt von der Straße auf⸗ geleſen worden war? Aufmerkſam horchte man auf die erſten ge⸗ murmelten Worte. Ein Deutſcher? Ohne Paß? — Ein beraubter Emigrant, oder ein entflohe⸗ ner Verbrecher? In dieſem Lande geſchah viel. Man verſtändigte das deutſche Konſulat. Ein Beamter kam, ſtellte viele Fragen, deren er⸗ gebnisloſe Antworten er ſorgfältig in ein Buch notierte, und verſchwand wieder. Nach Tagen fiel es ihm ein, daß Briefe aus Deutſchland und eine höhere Geldſumme in Dollar für einen gewiſſen Helmut Hardt ſeit Mitte De⸗ zember dalagen und nicht abgeholt worden wa⸗ ren. Sollte dies am Ende der Verletzte ſein? Rückfrage an den Abſender des Geldes, Ja⸗ mes Hartmann in Roſehill. Persönliche Aus⸗ kunft, die jeden Zweifel beſeitigte. Die Summe von fünfhundert Dollar wurde auf das Doppelte erhöht, zahlbar, ſobald Hel⸗ mut Hardt das Hoſpital verlaſſen hatte. Den Kranken, Hilfloſen wollte der Amerikaner nicht auf ſeinem Gewiſſen haben. Sein weiteres Er⸗ gehen ging ihn nichts an. Er war ein Lump. N C Pfleger fürſorglich in einen ſtillen, ſonnigen ſeiner Wohnung zum Jagdgewehr, um, wie man annimmt, Selbſtmord zu verüben. In die⸗ ſem Augenblick von ſeiner Frau überraſcht, drückte Zimmermann los und der Schuß traf die Frau in den Kopf. Die Unglückliche war ſofort tot. Zimmermann, der mit einer Ver⸗ letzung neben der Leiche liegend gefunden wur⸗ de, iſt vorläufig feſtgenommen worden. ee 1 ¹ Als Dan O'Leary bei ſeiner Tante zu dem Sonntagsnachmittags— beſuch eintraf, in ſeinem pelzbeſetzten Winter⸗ paletot, knallgelb behandſchuht, den ſteifen Hut unternehmungsluſtig auf ein Ohr gedrückt, ver⸗ nahm er zu ſeiner Beſtürzung, daß der junge deutſche Gentleman von ſeinem Ausgange nicht zurückgekehrt ſei. Er war und blieb verſchwun⸗ den.— In ſeinen freien Stunden rätſelte der Fre an dem ſeltſamen Vorgang herum. Hatte Hel⸗ mut Hardt irgendeinen Grund, im Maelſtrom der Millionenſtadt unterzutauchen, oder— was wahrſcheinlicher— war er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Da ſickerte auf allerlei Umwegen ein Gerücht in die Dienerſtuben von Roſehill: daß der Deutſche in einem Hoſpital krank darniederläge. Die Umſtände, unter denen er gefunden. wur⸗ den erwähnt. Hardt war zwar, wie O'Leary wußte, bei ſeinem Weggange im Beſitz ſämtli⸗ cher Papiere und einiger Barmittel geweſen— aber in dieſem Newyork geſchahen ja ſo viele Verbrechen! Diebſtähle von Brieftaſchen und dergleichen waren an der Tagesordnung. Die lebhafte Phantaſie des Iren malte ſich den Vorgang aus, bis er vermeinte, ihn geſehen zu haben. Neben wirklicher Zuneigung zu dem fungen Deutſchen, den er nun einmal in ſein Herz ge⸗ ſchloſſen hatte, trieb ihn eine gewiſſe Senſa⸗ tionsluſt. einer Fährte nachzuſpüren, die inte⸗ reſſante Ereigniſſe zu enthüllen verſprach. Sei⸗ nen nächſten freien Nachmittag benutzte der Diener, um dem betreffenden Hoſpital einen Beſuch abzuſtatten. Da er angab, ein Bekann⸗ ter zu ſein. durfte er nur auf wenige Minuten zu dem damals noch halb geiſtesabweſenden Wenn linde Frühlingslüfte w ſen in jungem Grün das Auge vom Baum der Vögel Sa N Zeit gekommen, wo das Starte im Men⸗ ſchen ſieghaft durchbricht, ein unwiderſtehliches Frühlingsverlangen, eine tiefe Sommerſehn⸗ ſucht die wintermüden Herzen der Menſchen durchzieht und der Drang zur Natur ungeſtüm ſeinen Weg ſucht. Mochte das Tempo der Zeit dem menſchlichen Leben mit ſeinem bis auf die Spitze getriebenen Kampf ums tägliche Brot, den Gegenſätzen und Wirrniſſen auch ſeinen Stempel aufdrücken, den Trieb zum Wandern konnte es nicht unterdrücken. Mehr denn je ſtrebt heute der Menſch in ſeinen ſrei⸗ en Stunden danach, die Geſundheitsgquellen der Natur aufzuſuchen, herauszukommen aus dem ſchematiſchen Getriebe des Alltags, in Früh⸗ lingsſonne und Frühlingsluft Leib und Seele zu erfriſchen und neue Kräfte zu ſchöpfen. So ſind Sonntag für Sonntag Hunderttauſende deutſcher Jungen und Mädels unbekümmert um die Gunſt des Wetters unterwegs, um deutſches Land zu durchſtreifen, die Schön⸗ heiten der deutſchen Heimat aus eigener An⸗ ſchauung und eigenem Leben kennenzulernen und durch nachhaltige Eindrücke wertvolle Er⸗ innerungen einzutauſchen, die gleich einem ſil— bernen Glöckchen nachklingen in die Tage des Berufslebens. Am Frühlingsmorgen, noch ehe das letzte Frührot dem aufſteigenden Tage weicht, die erſten Sonnenſtrahlen ſich in tau⸗ ſend und abertauſend Tautröpfchen ſpiegeln, rüſtet die Wanderſchar zum Aufbruch. Mit Liederſang und Lautenklang geht's hinaus aus der engen Gaſſe des Heimatdorfes, der Großſtadt. Abſeits vom Lärm der Land⸗ ſtraße führt der Weg. Bald geht es durch grünenden Wald. Angeſichts der Schönheit der Natur verſtummt der Geſang. Faſt laut⸗“ los geht es auf dem weichen Boden, am rau⸗ nenden Bächlein entlang zur Höhe, wo das Auge hinausſchweifen kann auf das im Mai⸗ grün prangende Gefilde. Vom fernen Kirch⸗ turm klingt der Morgenglocke Gruß. Die Sonne iſt emporgeſtiegen, das heimatliche Tal hinter den Höhen verſunken. Am verfal— lenen Steinbruch wird Raſt gehalten. Wie gut mundet das dem ſchier unergründlichen Ruckſack entnommene Mahl, zu deſſen Berei⸗ cherung ein Wäſſerlein den erfriſchenden Trum ſpendet. So geht es weiter, bis die Sonne am Abend ihren Lauf beendet und die Abend⸗ glocken zum Einzug in das heimatliche Dörß chen läuten. Rechtes Wandern will erlernt! ſein, und wohl dem, der das Glück hat, gleichgeſtimmte Wandergefährten zu finden! Im gemeinſamen Wandern und Erſchauen er⸗ ſchließen ſich dann immer neue Werte, die billig ſind und doch einen Reichtum bedeuten, weil ſie neben dem Schatz der Erinnerungen Lebensfriſche, Arbeitsluſt und Spannkraft in⸗ mer wieder aufs neue ſchenken. Der richtige Meg zur Erlangung ane 1 waer 8 ident 1 schöner weißer Zähne Zehn 21 häßlich gefärbte Ae ist 1 Drücken Sie einen Strang Chlorodon, Zahnpaſte auf die trockene Chlorodont⸗Zahnbürſte(Spezialbürſe mit gezahntem Borſtenſchnith, bürſten Sie Ihr Gebiß nun nag allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erſt jet die Bürſte in Waſſer und ſpülen Sie mit Chlorodont⸗Mundwaſſe 5 unter Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen! Der mißfarbene Zahnbelag iſt verſchwunden und ein herrliche Gefühl der Friſche bleibt zurück. Hüten Sie ſich vor minder werligen, billigen Nachahmungen und verlangen Sie aus 5 drücklich Chlorodont⸗Zahnpaſte. Unter⸗Vorlriegspreiſe. nn nach Verlauf einer Woche; Kranken, deſſen Identität erſt vor wenigen Tagen feſtgeſtellt worden war, hinein. Als er das ſtille, weiße Zimmer wieder ver— ließ, trug das kecke Jungengeſicht deutliche Spi ren einer tiefen Erſchütterung, ſo furchtbat verändert hatte er den Mann gefunden, den en zuletzt auf der Höhe ſeiner blühenden, kralt 1 vollen Schönheit geſehen hatte. Ob Helmut Hardt ihn erkannt hatte, wat ungewiß. Zwar erſchien ein mattes Lächeln ul die ſchmal zuſammengepreßten Lippen, aber det Blick der grauen Augen, die ſo oft in lachende Freude aufgeblitzt waren, blieb ſtarr und let, Und die Hand, die die Rechte des fungen Ire ſo herzlich gedrückt hatte, glitt hager und fahl weiß geworden, unruhig auf der Beitdecke am her, als ſuche ſie etwas, das nicht zu finden war. Von nun an kam Dan O'Leary jede Woche brachte alles mögliche angeſchleppt, mit dem 0 den langſam Geneſenden zu erfreuen boffte Und Hardt begriff allmählich, daß dieſer ire Jugend es gut mit ihm meinte, erwartete seil Kommen mit der Ungeduld eines Kindes, fand ein Wort leiſen Dankes für ſeine Gaben, be⸗ bvauerte, wenn deſſen friſche helle Stimme ſchwieg, die bunt durcheinander von allen Dingen erzählte, die der Kranke zwar nicht ol erfaßte— aber das Plaudern hörte er gel. Aber es plätſcherte ſo fröhlich dahin, wie del kleine Bach in einem fernen, fernen Wald. del er einmal durchſtreift hatte. in dem eine Mid chengeſtalt von feenhafter Holdſeligteit wei Blüten pflückte und zum Kranze flocht —: Fortſetzung folgt. N 5 — eſem — ae widmete ihm in der„Frankfurter atern“ das ſchöne Gedicht: gene Pacht“. eimatverein 5 Auf der Nachl luſtig her, und gar ute gern der ſchönen Fahrten v. albert von Gefallen an di Trebur Heinrich de vurde. 2 T luch der bekannte Mund Hrg. and Ff 1 „Flörsheims wilde verwe⸗ imreiſ 1 2 5 E ht. der§ Stoltze rt ſich noch he en Mokka brauen konnten, wovon Heimat“. ig Gebrauch gemacht ging es, beſonder mancher erinn auf r Vach E 2 2 im 9 2 he 4 0% „Die lieb Nüſſelsheim). 8 e einen gut — Sgieb 0 ö der Flör ardt⸗Dichter Friedrich (Au auf zerkehrsmittel und L Vierten zwangen, den Hofe zu verja IV. langen Rei auch au nuar 1066 2 — ſeinem ld 2 hof Erz 8. Jahrgang Mai 1932 imatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ He inrich der hier mit 1200 Mann * — 5 8 e Schutz⸗ ynte ſich 1 1 r in das Amt eines 0 rauf verſö ihn wied d Bald r mit Udalrich, hin war nun die Starkenburg d 12 1 0 gen. ferner te des Kloſters Lorſch und kam mit dem l in Trebu uch f — erſchienen war, und ſetzte 9 Fürſtabtes ein. 95 1 fürf 0 fe Will tehe dich nicht“, t mitzieht, nd Marcellus,„du weißt ich habe es gut ver⸗ erf der nich ch v * 8 7 1 5 . 9* 8 acrinu 5 0 0 Haus verkau iedeln“. „Der nicht mitzieht?. gab die Frau zurück. 0 der Centueio „Ich habe unſer kauft, „Gernsheim. ſich hier an s in der die Sol von hier Und“— lm neuen Ort mache ich iter lache N ht... niemand wei freilich“, ſagte we 1 U „Ei ß e Beſatzung geht weg, * ſchie f 0 noch nicht, was g e, die wir e und Wälder. erg n die Be in die Berg ſten, it Die mir. 0— tie tolz—„ich außer s immer ſehen 1 daten ziehen n Qlll Stadt t, das kannſt du dir f iehe mit. 2 tes Geſchä mir der Haupt ten Straßen 3 f D aich te ein neues dent 1 er mann geſag Heſ t, ein gu af 9 t, keine Bäder, dort gibt es keine Kauf⸗ zige,— das gibt einen ſo hat 9 1 denn dort, no enken. dort gibt gu 9 U och kein es nen Wein,— dort bin ich der ein guten Verdienſt“. keine Früchte, ke e Frau ihm neue Leben r bor der Ar en und dichten das auf dunklen Berg ſie ſich udem Erſtaunen hatte di t, halb bangte ih if d vor den freute Ge 5 4 1 Umzugs un äldern. alb 8 immer wachſ gu S heit de 1 * 5 D 9 — ind, wenn wer bleibt e, armſelige icht erfäht. verdienen iſt. O Nu⸗ fuhr der ſind, * * finus n diente Leu Bald kann er dann ſeinen um Schluß ſchaden⸗ am biſt“ 5 g em Ru erückt * * . 1 es vor al teſt“, lächelte er denn wenn die Soldaten fort f 5 1 1 denen nicht viel zu hierbleiben. Der ſoll ruhig h 3 dann noch hier? Ein paar ausg du mir nur fein ſchwe iter,„daß * all ihrem Anhang abg umachen; 5 ann we 1 te s, wenn du wü mit Da aden 77 Ackerbauer, an finu ſie 9 2 froh. nd en, bei rten ſie der ſchie Teil der Solda⸗ verließ der größte ann etwas Dicht Geräten, orgen marf mann M ſich d das Gebirge ein. ungewöhnlich raſch und ohne mit Gepäck und ter, Früh am Sonne entgegen, wandten drangen in age ſpä — * Vorbereitung, Wenige ten die Stadt. lange ſcher nördlich u hinter ihn fuhr ein hüb Marcellus und den Wagen Reiſekarren, ſeine Waren während noch chwand der Zug ie Leute vor dem Kaſtell⸗ wer mit U Igte, en folg Anzahl ſch Bald ver tiere führten. Zug der Soldat im nahen Wald. in dem der Kau Treiber eine weiter hinten beladener Trag Familie dem „ denn * Männer eintrete ſüch di ließ die 1 chen drängten Poſten an der Pforte Im Städb Der in ger = al 5 5 X * Häuſern 8. N Ind ging d mit F. bli len 2. Das römiſche Städtchen. Fr. Hauf hel 5 Geheimnisvoll und ſtill vor ſich hin läche ſeinem cht, daß er beren, ſau nach p eſi faſt fenſterlo 5 geeilig an den au 8 f der 8 zen 5 auf en ihm in Er gin bauten, nach au e in langer Zei e ſchi 5. Erzählungen aus Gernsheims Vergangenheit. gen ſchlo platten belegten Straße fmann Marcellu. Sommerſonn ie Aug ſteinen er Kau — 1 n 9 2 2 * J von von Speyer wurde ſie ich, wurde aber durch wieder abgenommen. burg zu einer ge 3 ain tung 125 iſt th und Hirſch⸗ entwickelte ſich Für ums Y — Lorſch gehörenden Daraus Aeberl wurde die Starken ten ſie dann einem Burg e Verwaltung des Schlo „Lorſch, päter, im Jahr eſtung des Mainziſchen Staa 0 it 1267 wurde Sei unterſtellt, dem die gan und der ehemals zum Kloſter cha des Kur Erzbiſchof Friedrich IV. Zon nun an — wurde. er⸗Amt Starkenburg, welches die 5 2 ichen en Beſit waltigen F — 750 71 ichof Heinrich II. 0 0 5 1 1 ten übertrag Streite ſpeyeriſ f ler Heppenheim, Bensheim S horn um tarke S en unterf ö 1 14 graf f S Ort dann ſpäter das Ob Jahre 1232 in den Aem einem Mainz und B 1243 tes ausgebaut. Vor en imten. traße einſäl S S le die 1 1 1 * 51 vorbei, dem e 1461, ging dann die faßte. mburg, erlangſamte er Rafinus v in Lächeln wurde hochmütig Kaufmanns hauſe des 8 5 ter von Iſenburg da 2 L i lzgrafen F in den Beſitz der Kurpfalz über 1621 verblieb. — * f zbiſcho er Er Kloſter Lorſch an den P de da 2 und über⸗ her Frau ete gerade eine hell gekleide itt, ſe 1 * gen; er ging, als es einen Schr 0 1 ahre Fried⸗ lacht am„Weißen 3 zgrafen bis zum den Pfal 4, die Sch riedrich verpfändete. „wo ſie fa l Da näm tädt⸗ inen S in dem kle e, die einzigen strat, ohne einen Gruß vorüber. 8 Die beiden Kaufleut chen, waren ſich ſeit lan al au ch für rich V., den„Schneekör Berg“ bei Prag Vor vielen Jahren, 59 gem feind. kam nur die Berg ging, tarkenburg wi ich au ie S 5 tra ö links⸗ des Lager auf fmann mit ihnen zur Sicherung eder in den B e und mit ihr s die römiſchen Soldaten 0 eſitz d üden angelegt tes Erdkaſtell wur— 0 0 C ger ein f inknie ihr en nach Norden und der Kau finus jer am Rhe 5 Als aus dem La geſchlagen hatten, war Ru e, als die Stra rheiniſchen Gebietes h gekommen. 5 von 0 ſi wurde 1625 elvolle Zeit an. Hierauf kam ſie wieder unter die paniern erobert. cha ch wedi wurde brach für die Burg in den unheilvollen on nun an chf Wirren eine we — 8 V — von Kurmainz. den Hand⸗ s Kaſtells an— äfte hofſend, daten, S So 5 ſich alte us Mainz, auf gute C Familien in der Nähe de wurden, als 0 a macht werker mit ihren e ſiedelten, war feſtge Kaufmann ind f 1 — 1 1 pä⸗ S ch, 1631 zt. eriſ eſe en Heerführer ſich ſchlacht bei Nördlingen ruppen b f — c N — ter wurde ſie bay en franzö 3, ſpä al und 1634, nach der 7 ö olglos von d n P ſie erf e(1645) und Melac(1689) beſtürmt. Abzuge ſteckten ſie dann, von den kaiſerlichen Belagerung, ft der 0 0 ter wurde — Herr ſ ach, Haus hatte großes K chienen. erf er war, ein S 11 15 cell end und ſtolz wie Ir M wohlhab der Bei aus Wut über die ergebni eppenheim in Brand. Türenn hon tall hler des Rufi⸗ 5 ge von Ueb 0 lex wo orhall 5 zonne. r die Hau eid um 2 und nur ſein üb Die zen atten, üllt, die ſich f u ſeinem großen en als in dem engen und niedrigen 5 lle war denn c ziegelp 0a 2 tter trockenen und ſa 32 S e eine große ödteinen gebaut. elt. überdacht, bot Schutz vor der igen Leuten g e gerief ˖ S Soldaten und ſonf fühlt nus. hellen 8 au bei ſchlechteſtem We lagen hübſch hen konnte. ganz 5 6 2 ) 7 0 0 t ab Sloſe 7 95 on jet 1 5 Jahre 176 2 zt. Um einen 0 Im gegeben und auf Abbruc ü Im 14. Mai zog ſodann die Burgbeſatzung * g geſe Einſturz des 28 m hohen Bergfried zu verh das Mauerwerk in den 60er Jahr eſſiſ + 1 törun Die Gebäude wurden nun abgebrochen 5 nun als Feſtung au 8 2 Mainz ab. ſie gegen weitere Zer e Gräben eingeebnet.— ie teigert. 0 m Jahre 1803 wurde die Ruine h wurde nach und d J wurde verſ ſüd⸗ ine mei⸗ 1 e 2 3 ten Gäſte gebracht, e Der ſah ſich ſten und b 2 . * ndern, wurde en des vorigen hunderts ausgebeſſert, um dann in d Nel⸗ ſchmeckeriſchen Weim— ute des Stä'dt⸗ en die kleinen Le f 1 onkrügen kühl im 8 + 1 — da einen fein der in großen „lockte hin und Daneben war galliſcher Wein, ler ſtand kenner an. Jahr⸗ en 70er Jahren mit eiſernen Bändern umgürtet zu werden. Kurz nach dem Weltkrieg fiel eine der eiſernen Verankerungen herunter. Es entſtand iden immer größere einen Einſturz der Burg befürchten. entſchloß ſich die heſſiſche Regierung, 0 o daß ſich die Fahrgäſte auf der hindert Herd indes gut überdacht eimat Jahre billiger und „trotz des ſten Eiſenbahnwagen Von Dr. Hans Simon. nſerer bis zum hen, die keine gen verſe nd und Wetter unge „Die Starkenbur; r Starkenburg bei Fahrten hen. Auf dem ar vie ſe wobei 21 Perſonen er⸗ as ſeine gang de werden, die ja u egeben hat. s beinahe neun nämlich in die Zeite 0 L d ittels der Eiſenbahn, Der Fahrpreis w ſtern ver ö urden indes bald wieder duych ein daß Wi Die Yacht war Seiten mit Fen ll der Werd ehmer; denn die er o kleinen Oeffnun nem Orkan zum Opfer, tranken. Die Reiſen w et Im folgenden ſo brannte luſtig das Feuer, Heppenheim be neues Schiff aufgenommen, neuen Verkehrsm 1868 fortſetzte. eindringen konnten waren nur mit und an den die Fahrt angen Scheiben hatten bach 9 N 1 es * Reiches der Köln und Adalbert von Bremen ieſer den deut⸗ Erziehung S d Jahre zurück⸗ chs IV. D hundert Jahre 1056 n Heinri ſchaft und n den Großen de * ron. Die Vormundf m ſchrieben wir un ſechsjähriger Knabe i chen Königsth jungen König Erzbi 11 enken, 1 ſſen 1 u gt d beſtieg als 1 Da m provinz den Namen g verſe 5 wurde vo ſchöfen Anno von bertragen. — 1 Un aunte h den 5 Ar 1 1 ährig zu „da es 1065 mit dem König f ſeine große 5 d allem viel Freiheit gewährte, ihn 9 Heinric ihm das Kloſter Lorſch zu änzende Macht⸗ ſuchte tand daß er 1 . Bald übernahm er allein damals der geſcheiteſte und Lorſch be und eigenen Pläne will s fert'g, S e IV. Gleich regte ſich in ihm t des Jahr ich 0 * * * für ſeine f Hein Der letztere war te Mann im Reiche. 3 ſer Abtei. „und dieſe brachte Als er am Oſter von Worms aus das Kloſter lächtigf die Erziehun. ich ganz und gar machen.— er über den großen Reichtum und die gl ellung die daß er dem Jungen in 1 nta Habgier ſt Vierten überreden konnte, ſchenken. zum en des Lorſcher Heinrichs IV. 2 E B teigung Abt und Fürſt über die großen Kloſters g 0 war der damalige Abt Uddalrcch, Thronbe Selbſtverſtändlich der in dem Jahr der und eden nicht zufri Einverſtändnis dazu zu ge⸗ itzung * etzt worden war, damit J 8 — ig, ſein Auf Adalberts Nat lu weigerte ſich hartnäck ben. d ihn nun der König nach Baſel ein; dort wollte er ihn dann einf aſel. lar abgehalten. 2 — — 2 ach feſtneh 0 önig hatten die Rechnung man hatte rechtzeitig icht nac und er ging daher n Aber Erzbiſchof und K laſſen. ohne den Wirt gemacht; denn Udalrich gewarnt, Er Nun geladen. gs wurde er ür verluſtig er— Lorſch zurückkehren. feiner Würden klärt, und ſeine Untertan mehr zu gehorchen. chstag in Gos doch unterwe te nach 5 ſen Reichstag wurde der Abt vor ver krank und mu U trat nun auch die Reiſe an, 0 Bald wurde nun ein Reie Auf die in nichts f en brauchten ihm ſtabt al wurde der Für 5 Heppenheim, wo der Germanen eine Rin t Blut Erbach sherrn. Da ten mi Sie beſchlo 0 hützen. ja den Treueid geleiſtet 0 ihrem Lehen Bickenbach, die Grafen von „die Schenken von „ihren Abt und Für digen und zu) llen, die ihm „hielten jetzt einmütig zu ſchwuren die Herren von i qa Aber ſeine Va hatten 0 Calw und Katzenellenbogen und noch viele andere und Leben zu verte e igburg ang „Burghelden“ bei en, auf dem Berg 0 ſchon in den Zeiten erheit nd innerhalb te Zeit; denn ſchon kam ta Dort konnte nun der Abt 0 Kloſters in Sich ö bauen. So ent ſich und die Koſtbarkeiten des bringen. eines Jahres die Starkenburg. Adalb legt war, eine Burg zu tem klin denn er war ine Früchte und ſe in f blieben, 5 S Teil treu ge te ſein Getreide Geld gleich f zen 0 0 gutmütig und verkau chens ihm zum gro 1 E halb De um ein größeres — und gar bald mußt ſſe, Ri man ſo f 2 T 7 Es war aber auch höch ert mit einem ſtarken Heere herangezogen. hm as liebſte. ſeine i ein Lächeln N N ſchäft d „konnte er f es eintrat und a Marcellus nichts; einem& eres Ge 0 Hau den machte ſich begrüßte d dabei ſich oft auch, ohne daß das gelte. Aus ſolchen Kun n war ein großes un Als er jetzt zur Tür ſeines entgegengehende Frau nicht verbergen. ihr Dies Weithin Heute iſt der Turm wieder errichtet worden. Unglück zu verhüten, den Bergfried zu ſprengen. nach Norden und Süden beherrſcht er die B geſchah am 22. Oktober 1924. ta 0 te unverrichteter nun auch und„ „habgierigen ß ſie im 5 en.— Allmählich waren ten über den herrſchſüchtigen enburg. Aber die neue und üblen Berater des Königs erboſt, ſo da 0 für Reichs ke“ Burg hielt ſtand, und das Heer mu Dinge wieder abzieh belagerte nun die Stark die zog er ſie in Frage re erſtaunte e beim Beri Auf ih traße. erg Ja 9 er Neu eine 1— chten ein Nebengemach und lacht Lorick(Heiſen).— Anderechtigter Nachdruck boten. 2 T* Ber! Ed. Schriftlettuns Dr. ˖ Großkampf im D.. K.-Stadion 151 : b E 88 l Urheits- und Streifenhosen ler 5 zu verkaufen. Täglich friſche Gpargel Ferd. Lamberth Waſſerſtr. 28 2 1 Schüler 10 Pig. Nähe des Ortes, in guter J. Schwei Von wem, ſagt der Verlag oder Annahme Lage, zu verkaufen. ſt billige Damentaſchen Auswahl. Preiswerte in großer Einkaufsbeutel 2 H- oudu N Te Karten che Iparoel zum Tagespreis zu haben ) frifſ in großer Auswahl bei . Leder, von Mk. 1 Rathausſtraße Nr. 16 Robert Ste Weinheimerstraße 62. ferner äußer 2 und Sommer- lonpen Mk. 8.90, 7.-, 4.95 Tüncher- Anzüge, Windjacken Raubüberfall 2 8 Zum Muttertag (Sonntag, den 8. 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Schon plante er, wenn auch nicht hinter den Soldaten her, ſo doch nach ei⸗ nem größeren Platz zu ziehen. Aber es kam anders. Wenige Tage ſpäter erſchienen ganze Kolonnen von Arbeitern, die die Straßen in Ordnung brachten. Wochen⸗ lang hatten ſie Beſchäftigung, bis die ſchnurgerade Straße nach Mainz mit Steinen bedeckt und glatt und trocken war. Dann kam die Straße nach Ladenburg und die nach Dieburg— und als erſt die Straßen fertig waren, begann ein unermüdliches Leben. Nun war ja der Grenz⸗ wall weit im Oſten. Fuhrleute kamen mit ihren Wagen und Geſpannen, Reiſewagen, Tragtiere, Reiter und Fuß⸗ gänger...... und faſt alle kehrten bei Rufinus ein und lobten ſeinen guten Wein. Anſtatt kleiner zu werden, dehnte ſich die Stadt immer weiter aus, neue Häuſer ent⸗ ſtanden, beſonders nach Süden zu; Bauern ſiedelten ſich an. Vor der Stadt, im Norden, im Süden und im Nord⸗ oſten bauten ſich einzelne ihre Gutshöfe, mitten in ihrem Ackerland, oft rings von Wald umgeben. Bald war das ganze Land mit ſolchen Hen bedeckt, und der Wan⸗ derer auf den Straßen konnte jede halbe Stunde zwiſchen Die Wallfahrſ auf Alljährlich, am Tage nach Chriſti Himmelfahrt, wenn Wälder und Wieſen im erſten frühjahrlichen Schmucke ſtehen, da bewegt ſich durchs obere Weſchnitztal von Fürth nach Weſchnitz eine frohe Prozeſſion. Luſtige Fahnen flattern. Kinderaugen ſtrahlen und aus quell⸗ friſchen Kehlen klingen relig öſe Licder durch die morgen⸗ frohe Natur in die Berge hinein, von den Vögeln aufge⸗ nommen und jubilierend weitergegeben. Kleine Gruppen von Meuſchen ſtehen an den Zugangswegen von Krök⸗ kelbach, Krumbach, Brombach um ſich nach altem, fro⸗ hem Brauch der Prozeſſion anzuſchließen, die ſich nach dem ſpitzkugeligen 480 m hohen Walburgisberge bei Weſchnitz bewegt. Dort ſteht überragt von feierlichen Tannen auf Bergesſpitze ein ehrwürd'g altes Heiligtum. St. Walburga geweiht. Es iſt ein kleines Kapellchen mit vorgebauter Halle zum Schutz der Wallfahrer. Die Halle überdeckt wohl den Grundriß eines einſtmalig hier ſtehenden Kirchleins. Eine alte Glocke, vom Walburgis⸗ berge ſtammend, die im Gehöfte von Herrn Eiſenhauer in Weſchnitz aufbewahrt wird und für die im kleinen Kapell⸗ chen ohne Glockentürmchen und Glockenſtuhl kein Platz iſt, beweiſt, daß hier auf Bergeshöhe einſt ein größeres Kirchlein ſich erhob. Die Glocke trägt die Inſchrift: „Soli Deo gloria 1680“ und aus derſelben Zeit findet ſich eine Jahreszahl über dem Portale des Kapellchens, das wohl als ein Reſt der alten Kirche angeſprochen werden muß. Noch andere Funde und die Ueberlieferung ſagen, daß dort ein größeres Heiligtum ſtand. Erwäh⸗ nung findet die Walburgiskapelle in der Chronik der Gegend ſchon im 13. Jahrhundert, und mit großem gläu⸗ bigen Vertrauen müſſen wohl die Gläubigen hinaufge⸗ wallt ſein und ihre Anliegen hinaufgetragen haben. Zwei vermorſchte alte Holzkrücken und ein. Kreuz ſind als Op⸗ fergaben für Gebetserhörungen bis heute dort aufbe⸗ wahrt. And auf dem wackelig alten Altar träumt eine alte, holzgeſchnitzte Statue, St. Walburgas, der Bene⸗ diktineräbtiſſin von Heidenheim und Eichſtätt, in be⸗ ſchaulicher Ruhe, in ihrer grünen Einſamkeit dem»hen den Bäumen weißes Gemäuer ſchimmern ſehen und einen Augenblick plaudernd ſich ausruhen. Noch viele Jahre ſchenkte Rufinus ſeinen Wein aun, er verkaufte Mehl und Früchte, dazu kräftigen Schinken und Honig, den er aus Germanien bezog. Aus Gallien und Rheinzabern erhielt er das feine, dunkelrote, glän⸗ zende Geſchirr; Schüſſeln und Taſſen. auf denen Pflanzen⸗ ranken, ſpringende Tiere und allerlei Geſtalten als Ver⸗ zierung ihr Weſen trieben. Auch die bläulichen, in allen Farben ſchillernden Gläſer, die aus hellem Ton gebrann⸗ ten Götterfigürchen und tönerne Täubchen und Raſſel⸗ chen für die Kinder konnte man bei ihm erhalten. Wenn einer der rieſigen, über einen Meter hohen Weinkrüge entzwei ging, oder wenn eines der kleinen Tonlämpchen zerbrach, immer wußte Nufinus Rat und fand Erſatz in ſeinem großen Lager. Sein Geſchäft blühte, weil das Städtchen blühte. Ohne Neid dachte er oft an Mar⸗ cellus, der zwiſchen bewaldeten Bergen mit ihren kal⸗ ten Winden und raſenden Regengüſſen ſeinen Laden aufge⸗ tan hatte; ohne Neid, denn hier im Städtchen fühlte er ſich wohl und warm wie in ſeiner ſüdlichen Heimat. In den Gärten rankten die Weinſtöcke, Pfirſichbäume brach⸗ ten ihre Früchte, Kirſchen und Aprikoſen wuchſen gern. Mit eigenen Händen ſetzte der weißhaarige und längſt von der Jahre Laſt gebeugte Rufinus ſogar ein Mandelbäum⸗ chen, das ihm Freunde aus ſeiner ſonnigen Heimat Ita⸗ lien als Geſchenk mitgebracht hatten. And als es im nächſten Frühjahr ſeine Blüten zierlich entfaltete, zog dem Alten ein Stück Heimat ins Herz, ſo mächtig und jäh, daß er lächelnd plötzlich verſchied. Darüber gab es beträchtliche Verwunderung im ganzen Städtchen und um ihn, als um einen der erſten Gründer und Bürger eine lange Trauer. den Walburgisberg Tage zu, der einmal im Jahre buntes Leben zu ihren Füßen entfaltet und ſie erinnert an verſchwundene Tage, da ſie oftmals dies Schauspiel ſah und die Gebete und Geſänge der Gläubigen hören durfte.— Die Prozeſſion iſt nun angelangt und eine zweite iſt von Hammelbach her über den Höhenrücken bei St. Walburga angekom⸗ men. Weit ſchallt durch die Wälder vielſtimmig ſich wie⸗ der und wiederholend: O Walburga, o Walburga, zu Dir rufet jung und alt Schütze unſren Odenwald. Wer je dieſen Morgen miterlebt und dieſen Sang und den Gottesdienſt im grünen Wald auf Bergeshöhe auf ſeine Seele wirken ließ, dem wird dieſes Erlebnis unvergeßlich bleiben. Nach der feierlichen Singmeſſe mit Predigt zer⸗ ſtreuen ſich die frommen Wallfahrer rings um das Heiligtum in den Wäldern. In kleinen Gruppen wird ſich niedergelaſſen, die mitgebrachten Vorräte ausgepackt, und nun beginnt nach dem Ernſte der Wallfahrt die Stärkung des Leibes. Auf allen Geſichtern wohnt Friede und Freude und dem ſtillen Beſchauer iſt es ein maleriſcher Anblick, dieſe frohen Menſchen ſo friedlich unter den Bäu⸗ men gelagert zu ſehen. Der Neuling kann dann hören, was in der Aeberlieferung des Volkes vom alten Heil g⸗ tum ſich aufbewahrt hat. Geſchichte und Legende iſt miteinander verſchmolzen. Hier auf der freien Berges höhe mit dem weiten Ausblick hatten die Germanen eine Kultſtätte, wo ſie den Göttern opferten. Das Chri⸗ ſtentum hat daraus eine chriſtliche Kultſtätte gemacht und ſie St. Walburga geweiht, der angelſächſiſchen Königs⸗ tochter, der Verwandten des hl. Bonifatius, die mit ihren großen Verwandten Deutſchland zum Chriſtentum bekehren half. Ihre Gebeine liegen in Eichſtätt. Die Le⸗ gende weiß zu erzählen: Als Walburga von England kommend nach dem Main und Süddeutſchland zog, ka. ſie dabei auch durch den Odenwald. Von den Heiden daſelbſt verfolgt, verſteckte ſie ſich in einer Höhle des ſpä⸗ ter nach ihr genannten Berges, bis keine Gefahr mehr war. Dann ſtieg ſie, bevor ſie weiterzog, hinauf zur Höhe des Berges, und als ſie von dort den ſchönen Oden⸗ wald überſchaute, da fiel ſie auf b Gott, daß er ihm bald das Licht des Chriſtentums ſchenken möge. Solche und ähnliche Legenden weiß der fromme Mund der Gläubigen zu berichten, dazwiſchen wird erzählt, wie in den vorigen Jahren der„Walbur⸗ gistag“ verlaufen iſt. Nun ruft eine mitgebrachte Schelle die frohe Schar nochmals zu einer kurzen Andacht zu⸗ ſammen. Eilig wird eingepackt, und alle begeben ſich wieder an die Kapelle. Noch einmal ſchallen Lieder und Gebete, dann beginnt der Abſtieg vom Berge. Hammel⸗ „Warktſchiff⸗Verkehr Aralt iſt die Schiffahrt auf der Stromader des Mains, ſowohl für Güter⸗ als auch für Perſonenverkehr. Schon vor den Kärlingern beſtand eine regelmäßige Ausfuhr von Getreide aus dem Frankenlande nach den Haupthan⸗ delsplätzen Frankfurt und Mainz. Bedeutend war ſie un⸗ ter Karl dem Großen, der zur Hebung der Mainſchiff⸗ fahrt ſchon den Plan hatte, den Main mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Sein Vorhaben ſchei⸗ terte jedoch an der Ungeſchicklichkeit ſeiner Baumeiſter. Indes auch der Perſonenverkehr auf dem Main, beſon⸗ ders auf dem Untermain, beſtand ſchon frühe, ſicher ſchon ums Jahr 1000. Ein ſogenanntes Marktſchiff vermittelte den Hauptperſonenverkehr zwiſchen den Groß⸗ ſtädten Frankfurt und Mainz und umgekehrt, ſowie den Verkehr der Mainorte mit dieſen beiden Punkten. Dieſe Marktſchiffe waren indes, wie man vielleicht an⸗ nehmen wollte, nicht klein, ſie konnten gegen 200 Per⸗ ſonen faſſen. Ihre Einſtellung war eine Gerechtſame der Könige. Ganz beſtimmt verkehrten dieſe wichtigen Ver⸗ kehrsmittel ſchon zur Zeit Kaſſer Heinrichs IV.(1056 bis 1106); denn als 1105 ſein Sohn, Heinrich V., gegen den Vater zu Felde zog, mußte dem entarteten Sohne die Stadt Frankfurt ihre zwei Marktſchiffe und 50 Bewaff⸗ nete zur Verfügung ſtellen. Der Marktſchiffverkehr war genauer geregelt, und es beſtanden hierüber genaue Ordnungen. Eine ſolche fin⸗ den wir auch in einem Vertrag zwiſchen Frankfurt und Mainz vom Jahre 1413. Nach dieſer betrug der Fahr⸗ preis für eine Perſon von Mainz nach Frankfurt 12 alte Heller(9 Pfg.) und in umgekehrter Richtung 1 Schilling Heller(8 Pfg.). Kinder und Geſinde zahlten die Hälfte. Albrecht Dürer, der 1520 mit ſeiner Familie von Nürn⸗ berg über Frankfurt und Mainz nach Antwerpen reiſte, benutzte auch das Marktſchiff und zahlte in Mainz 14 Frankfurter Heller, 1 Weißpfennig für das Ausladen, 18 Pfennig Fracht für die Güter; in Höchſt verzehrte er mit Familie 8 Frankfurter Pfennig. In der Mitte des 17. Jahrhunderks wurde der Fahrpreis auf 16 Kreuzer erhöht, und für Teilſtrecken wurden 4 Kreuzer für die Meile berechnet. Ende des 18. Jahrhunderts betrug das Perſonengeld 24 Kreuzer und in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts 36 Kreuzer. Mitte des 15. Jahrhunderts verſuchten es die Main— zer Kurfürſten, das Recht, Marktſchiffe gehen zu laſſen, für ſich zu beanſpruchen. Es entſtanden ſo Streitigkeiten mit Frankfurt, die damit endigten, daß im Jahre 1584 ein Vergleich zuſtande kam, nach dem die Marktſchiffe an Mainz übergingen. Dieſes Mainzer Marktſchiff ver⸗ kehrte bei günſtigem Waſſerſtand tagtäglich von Mainz nach Frankfurt und umgekehrt. Es beförderte außer Per⸗ ſonen auch Güter und hielt an den größeren Mainorten an, um dort Perſonen und Güter aufzunehmen. Es wurde von 6 Pferden gezogen, und auf allen Bildern, z. B. von Wenzel Hollar(1680), iſt das Marktſchiff abgebildet. Das Schiff ging um 7 Uhr morgens von Mainz ab, nahm in Höchſt 1 Stunde Aufenthalt und kam in Frank⸗ furt zwiſchen 3 und 4 Uhr an; das andere verließ Frank⸗ furt um 10 Ahr vormittags, machte in Höchſt Mittag und erreichte Mainz zwiſchen 4 und 5 Uhr nachmittags. Kein Geringerer als Goethe hat uns eine Schilderung der Fahrt nach Höchſt, die damals zu den beliebteſten Fürth ſammelt ſich am Fuße des Berges und in glän⸗ zender Mittagssonne geht es die Landſtraße enklang, wieder zurück zur Fürther Kirche. Immer noch ſchallen Gebete und Geſänge. Beim Einzug in die Fürther Kirche ſchließt ein feierliches Te Deum den frühjahrlichen Wallfahrtsgang und die Teilnehmer gehen heim, Freude im Angeſicht und im Herzen und teilen ſie N mit.. auf dem Antermain. hinterlaſſen. zugleich unterhal⸗ tendſten Luſtpartien, die ich in der Jugend mit verſchie⸗ Ausflügen der Frankfurter gehörte, Er ſchreibt:„Eine der unſchuldigſten und denen Geſellſchaften junger Leute unternahm, war, daß wir uns in das Höchſter Marktſchiff ſetzten, die darin ein gepackten ſeltſamen Paſſagiere beobachteten und bald mit diefem, bald mit jenem wie uns Luſt oder Mutwille trieb, ſcherzend und neckend einließen. In Höchſt ſtiegen wir aus, wo zugleich das Marktſchiff von In einem Gaſthofe fand man eine gut beſetzte Tafel, wo die Beſſeren der Auf⸗ und Abfahrenden miteinander ſpei⸗ ſten und dann jeder ſeine Fahrt wieder fortſetzte; denn Schiffe gingen wieder zurück. Wir fuhren dann jedesmal wieder hinauf nach Frankfurt, und hatten in ſehr großer Geſellſchaft die wohlfeilſte Waſſerfahrt gemacht, die nur möglich war“.— Auch Karl Simrock(18021876) beſchreibt das Leben und Treiben auf dem„großen ſchwimmenden Jahrmarkt“, wie er das Franifurter Marktſchiff nennt, und Ludwig Börne(1786—1830 ſetzt ihm ebenſo in ſein en„Nachgelaſſenen Schriften“ ein Denk⸗ mal. i 3 Mit der Eröffnung eines neuen Verkehrsmittels, der Taunus⸗Eiſenbahn Frankfurt⸗Kaſtel im Jrhre 1070, ſtell⸗ ten dieſe Marktſchiffe ihren Verkehr ein. Neben den großen Mainzer Marktſchiffen verkehrten auf dem Untermain noch kleinere Schiffe, ebenfalls Markt⸗ ſchiffe genannt, deren Ausgangspunkte Rüſſelsheim, Flörs⸗ heim und Raunheim waren. Es waren dies größere Schelche mit mitten drauf ſtehemder Hütte. die wöchentlich zweimal, und zwar Dienstags und Freitags, nach Mainz fuhren und die Marktbeſucher dorthin und wieder zurück brachten. Dieſe Marktnachen verkehrten bis zur Eröff⸗ nung der linksmainiſchen Bahn, alſo der Strecke Frank⸗ furt⸗Rüſſelsheim⸗Mainz im Jahre 1862— das Raun⸗ heimer Schiff ſogar noch etwas länger. 5 Von Flörsheim aus fuhr auch ein Schiff, die Flörs⸗ heimer Pacht genannt, wöchenklich zweimal nach Frank⸗ furt. Dieſes Fahrzeug fiel am 8. März 1817 bei Kelſter⸗ 15 O der ſchöne Maienmond! Wenn im Tal und Höhen Blütenbäume wehen und im Neſt der Vogel wohnt! O der ſchöne Maienmond! Herrlich ſchöner Maienmond. O, wie prangt die ſchöne Welt! Bräunlich ſproßt die Eiche am umgrünten Teiche, Fraulich wogt das Roggenfeld. O wie prangt die ſchöne Welt! Herrlich prangt die ſchöne Welt. O, wie friſch die Morgenluft! Blumen, Laub und Kräuter blank von Tau und heiter trinken Sonn und atmen Duft. O; wie friſch die Morgenluft! Herrlich friſch die Morgenluft! J. H. Voß, 1789. Mainz eintraf.