Täglich friſchen 0 1 4 0 kale Viernheimer Anzeiger 1 Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Hypotheken und Darlehen raſch und diskret durch H. Kullmann, Mannheim Schwetzingerſtraße 12. l. Tel. 41731, Sprechz. 9.12 u. 2-5 Uhr. Samst. 9-2 Uhr. Modisches Sommer kleid aus kunttieid. crepe matoc. mit tescher plinee Garnlt. in verschled. WV — Jugdl. Kleid aus kunmeld. 50 crèpe matoc, relnwollene e Unie keinem Qualltät, ganz e Flügelärmel aut Kunst- aa modernes% AM seide gefütt., 0 Tupfen- Shetland raye Mantel, fesche 0 0 Ulanka · Form e i Shetland Nantel mit geiteppt. Kra-· gen u. Nevers ganz àuf Kunstselide gefüttert mit Mantel aus Almellettem fresco, ganz! „aut Kunst-“! IAseide gekütt., Amod. Blesen- X mlt Puffärmel u. kurz. Jacke 5 aus kunst- seldenem crèpe maroc. ln neuem N N N. Ein faſt neuer Kinder F 49. Jahrgang — D S n Ar. 110 PPP 2 2 — Donnerstag, den 12. Mai 1932. ä — 8 2 N sorgfältige% verarbeitung Amodetne nh Dblagonel- Nuste e N n R MANNHEI I Tupfen mutter 7 5 wagen ſpottbillig zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. Neue u. getr. Anzüge, Mäntel, Kittel, Hoſen, Koffer, Schuhe, Leder⸗ joppen, Grammo⸗ phone und Platten. Havallerhaus Manheim J. 1,20 An⸗ u. Verkauf ⸗Zentrale neben Schuhbaum). Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen innigſtge⸗ unſern lieben treubeſorgten Vater, liebten Gatten, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herrn Johannes Müller 7. Wagnermeiſter nach längerem Leiden, öfters verſehen mit den hl. Sterbeſakramen⸗ ten, im Alter von über 80 Jahren, geſtern Vormittag ½11 Uhr, zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 11. Mai 1932. Die lolirauernd Hinterduedenen. 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Flaſchenweine ab 55 Pfg. o.[Glas. e eee Eudamerkäss 200% / Pfd. und 5 Prozent Rabatt Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ und Soldateuverein Teutonia.(Schützen- abteilung.) Heute Mittwochabend halb 9 Uhr Verſammlung verbunden mit Abſchiedsfeier der Familie Fieger. Drei Jahre lang war die Fa- milie Fieger angenehmer u. treubeſorgter Lokal- wirt. Schützen, die ſich noch an dem Preis- ſchießen des Polizeiſportverbandes Mannheim be⸗ teiligen wollen, können ſich in der Verſammlung melden. Letzter Termin. Deshalb iſt Erſcheinen Ehrenſache. Der Vorſtand. Turnverein 1893 Viernheim. Mandolinenab⸗ teilung. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Uebungs- ſtunde bei Mitglied Ohnek Eulerſtraße. Turnerinnen-Abt. Morgen Donnerstag abend 8¼ Uhr Uebungsſtunde im Lokal. Vollzählig und pünktlich erſcheinen. Die Turnleitung. Münnergeſangverein. Donnerstag Abend 8 ¼ Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Dirigent. Am Lager ſind vorrätig: e runs en N eodara Faltermann 3. Moltkeſtraße 15. Tel. 76 NB. Ia Pfälzer Speiſekartoffel zum billig⸗ 3. d. billigſten Tagespreiſen ſten Tagespreis. 1 ung„fü der bn“ Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger, bis zum Ende dieſes Monats GRA TI181 Zum Pfugſput empfehle: Beize, rot und gelb Doſe 50 Pfg. Wachs, weiß und gelb 1% 580 Leinöl, doppeltgekocht Liter 60„ Bodenreiniger wachſt und reinigt zugleich Ltr. 1.20 Bernſtein Fußbodenlack beſonders preiswert Doſe 1.— ſowie alles zum Bausputz Rathaus⸗Drogerie Peter Moskopp ö Bekanntmachung. Betr.: Hilfsmaßnahmen der Reichsregierung. Die Reichsbezugsſcheine für 2 Pfund Frisch. fleiſch kommen am Donnerstag, den 12. ds Mts. in der gleichen Reihenfolge wie bei der letzten Ausgabe, zur Verteilung,(Vormittags für Aus⸗ geſteuerte bei der Kontrolle beim Arbeitsamt, nach⸗ mittags für Zuſatz⸗Klein⸗ und Sozialrentner im Wiegehauschen des Rathauſes). Der verbilligte Preis beträgt nur 20 Pfg. unter dem Tagespreis. Viernheim, den 10. Mai 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. 8 Feuerwehr- Uehung . Samstag, den 14. Mai, nachm. 5 6 Uhr findet eine Uebung der frei- willigen Feuerwehr und der Pflicht- mannſchaften der Jahrgänge 1907 a und 1908 ſtatt. Signal um ½6 Uhr. Muſik und Spielleute haben anzutreten. Wer von der Pllichtmannſchaft unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß begründete Entſchuldigungen nur bis Samstag, mittags 12 Uhr auf der Bürgermeiſterei— Zimmer Nr. 18— vorgebracht werden können. Künftig werden die Termine zu den Uebungen auch im Flur des Rathauſes angeſchlagen, ſodaß Ausreden(Kein Zeitungsbezug uſw.) nicht mehr gelten können. Jahrgang 1907 hat die Armbinde anzulegen. Das Kommando. Liter 48— 55— 70 und 90 Pfg. Rotwein Liter 55— 65 und 80 Pfg. Flaſchen und Südweine zu den niedrigſten Preiſen. 5 Prozent Rabatt! A LOIS WALTER ee Pfingsi-Narten Große Auswahl Damentaschen zu den niedrigsten Preisen. Sternleder Einkaufsbeutel von Mk. 1,25 an. J. Schweikart Rathausstraße 16 Kleine Tagesumſchau Im Reichstag hielt am Mittwoch Reichskanz⸗ ler Dr. Brüning eine Rede über Reparations⸗ und Abrüſtungsfragen. * Der franzöſiſche Botſchafter ſtattete am Mitt⸗ woch dem Reichspräſidenten einen Beſuch ab, um Dank zu ſagen für die anläßlich des Todes Doumers bekundete Anteilnahme. * Auf Veranlaſſung der Pariſer Kriminalpoli⸗ zei wurde in Verbindung mit der Ermordung des franzöſiſchen Präſidenten der ruſſiſche Emi⸗ grant Jakowlew auf dem Berliner Polizei⸗ präſidium vernommen. E Fünf linksradikale Studenten in Hamburg wurden wegen Verbreitung illegaler Flug- ſchriften feſtgenommen. * Im Sklarekprozeß begannen am Mittwoch die Plädoyers der Staatsanwaltſchaft. * Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hat am Mittwoch im Elyſé drei Kränze niederlegen laſ— en. * Der franzöſiſche Dampfer„Arez“ iſt auf ein Riff aufgelaufen. Die 52. Vollverſammlung des Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages wurde am Mittwoch von Präſident Grund mit einem Vortrag über die Wirtſchaftslage eröffnet. * Die Jahresverſammlung des Franklin-Inſti⸗ tutes beſchloß Dr. Philipp Lenard-Heidelberg mit der Franklin⸗Medaille, der höchſten ameri— kaniſchen Ans zeichnung für Leiſtungen in der Phyſik, auszuzeichnen. Zur politiſchen Cage *Die Ungültigkeitserklärung der Heſſen— Wahlen durch den Staatsgerichtshof und die da⸗ durch notwendig gewordenen Neuwahlen könnte man mit ungemiſchter Freude aufnehmen, wenn dadurch irgendwelche Garantie gegeben wäre, daß der neue Landtag Mehrheitsverhältniſſe aufweiſen werde, die eine Regierung auf parlamentari' her Grundlage überhaupt ermöglichen würde. Die „Tageszeitung“ ſtimmt bereits ein Freudengeheul an, weil nun endlich dieſes Parlament, das nicht leben und nicht ſterben könne, ſein wohlverdientes Ende gefunden habe. Natürlich muß das Zen⸗ trum bei der Gelegenheit zu hören bekommen, daß es die Regierungsbildung in Heſſen ver— hindert habe. Noch kurioſer aber klingt das Einverſtändnis des gleichen Blattes, daß alles, was in dieſem Landtag in dem doch die Oppoſition bekanntlich die Mehrheit hat, geredet und gearbei— tet wurde, lediglich Makulatur geweſen ſei. Ein wertvolles Eingeſtändnis, noch wertvoller, wenn man ſich des Sinnes der Worte, die da leichtfertig niedergeſchrieben wurden, bewußt wäre. Den Vo⸗ gel aber ſchießt die volksparteiliche„Wormſer Ztg.“ ab, die es in ihrem geſtrigen Abendblatt fertig bringt, den Nationalſozialiſten zu wünſchen, daß es ihnen gelinge, am 3. Juli„den Kommuniſten, oder den Sozialdemokraten oder dem Zen tru m noch drei oder vier Sitze abzunehmen“, wobei man beſcheiden genug iſt, zuzugeben, daß bei den„bürgerlichen“ Parteien ja wohl nichts mehr zu holen ſei.(lies weil nichts mehr da iſt). Dieſer Artikel macht der DVP. als Schrittmacherin des Nationalſozialismus alle Ehre. Vielleicht wird es ja wohl ſo kommen, daß in dem nun zu wählenden neuen Landtag die Oppoſition erneut verſtärkt einziehen wird, denn die fortſchreitende wirtſchaftliche Verelendung arbeitet für ſie. Der Erfolg des Urteils des Staatsgerichtshofes oder beſſer geſagt, der bedauerlichen Außerachtlaſſung weſentlicher rechtlicher Beſtimmungen durch den Landeswahlausſchuß wird der ſein, daß wir einen noch weniger arbeitsfähigen Landtag und, was das bedauerlichſte iſt, erneut zum dritten Male innerhalb eines halben Jahres durch die Schrecken eines Wahl⸗ 6 kampfes hindurchſchreiten müſſen, was erneute politiſche 1 leider auch wirtſchaftliche Unſicherheit bedeu⸗ et. Letzten Endes dürfte aber, wie die geſamte innenpolitiſche und wirtſchaftliche Entwickelung erhalten der nächſten Zeit, ſo auch der Ausgang der Heſſen— wahlen von dem Ergebnis der Lauſanner Konferenz abhängen. Kehrt Brüning von dort mit leeren Händen zurück, was der Herrgott verhüten wolle, ſo würde das ein rapides Anwachſen der radikalen Welle und damit unter Umſtänden Bürgerkrieg bedeuten. Bringt Lauſanne jedoch endlich die ent— ſcheidende letzte Klarheit, die alle guten Deutſchen, überhaupt alle In⸗ und Ausländer, die guten Wil⸗ lens ſind, von dieſer Konferenz erwarten, dann muß und wird auch ein langſamer wirtſchaftlicher Aufſtieg einſetzen. Ruhe iſt daher heute mehr denn je die erſte Bürgerpflichet, es wäre eine ſchreckliche Tragik, wenn das deutſche Volk ſo wenige Stunden vor der Entſcheidung, die die Reichsregierung durch jahrelange mühevolle Arbeit nun zu erzwingen in der Lage iſt, die Nerven verlieren würde. Ob der Ausgang der franzöſiſchen Wahlen auf das Ergebnis von Lauſanne irgend— wie von Einfluß ſein wird, bleibt abzuwarten. Je— denfalls wird es gut ſein, ſich vorerſt da keinen ſonderlichen Erwartungen hinzugeben. Der Links— franzoſe iſt bekanntlich in außenpolitiſchen Fragen, namentlich, wenn es um Deutſchland geht, nicht weſentlich anders eingeſtellt, wie die franzöſiſche Rechte. Immerhin iſt es beachtenswert, daß dem Ruck nach rechts in Deutſchland und in Oeſterreich, im Gegenſatz zu früheren Fällen, wo auf den Rechtsruck in Deutſchland der Rechtsruck in Frank— reich unvermeidlich war, diesmal ein Ruck nach links in Frankreich gefolgt iſt. Das gibt ſchließlich doch zu denken auf. Dieſe Kammerwahlen ſino zweifelsohne unter der Parole der„deutſchen Ge— fahr“ vollzogen worden. Sollten die Franzoſen endlich erkannt haben, daß es mit der Scharfma— cherei nicht ſo weiter geht, ſo wäre das ein unend— lich wertvoller Gewinn, ein günſtiges Vorzeichen auch für den Ausgang der Lauſanner Konferenz. Geht Lauſanne gut aus, dann wird auch das Er— gebnis der Heſſenwahl, die nun unvermeidlich ge— worden iſt, vielleicht doch nicht ganz ſo ausfallen, wie die Oppoſition es erhofft. Haben wir alſo Gottvertrauen, der Lenker der Welten hat das deutſche Volk hart geſtraft, aber er wird es nicht zugrundegehen laſſen. Wann die Wendung zum Guten kommt, ob mit Lauſanne, ob der Leidens— weg noch weitergeht, wir wollen getroſt in die Hände Chriſti legen... Wir wollen beten lernen. Nicht Staatskunſt allein vermag das große Werk zu ſchafffen. Beten wir alſo auch in dieſen Stun⸗ den der Entſcheidung, daß alles ein gutes Ende nimmt! Rampf den Gottloſen! Zum Verbot der Gottloſenorganiſationen. **. Wohl noch nie iſt eine Notverordnung mit ſolcher Genugtuung aufgenommmen worden, wie die am Tage vor Chriſti Himmelfahrt verkündigte Verordnung des Reichspräſidenten, durch welche die kommuniſtiſchen Gottloſenorganiſationen mit ſofortiger Wirkung für das geſamte Reichsgebiet aufgelöſt worden ſind. Leider hat man ſich erſt heute zu dieſer längſt notwendigen Maßnahme ent— ſchloſſen, nachdem man einſehen mußte, daß die Beſtimmungen der Verordnungen gegen bpolitiſche Ausſchreitungen vom 28. März 1931 nicht mehr ausreichend waren. Das Verbot iſt der Notwehrakt eines Staates., der chriſtliche Kultur und Sitte nicht einfach aſiatiſchen Einflüſſen ausliefern will, die über kurz oder lang aus unſerem Lande ein zwei— tes Rußland machen mürden, wenn man ihnen nicht mit allen Mitteln, auch mit dem hier nicht zu umgehenden Mittel des Verbots entgegentreten würde. Freilich kann mit einem ſolchen Verbot allein eine Geiſtesbewegung nicht tot gemacht werden, wenn auch ihrer Ausbreitung damit Hemmſchuhe angelegt werden. Wir müſſen den zerſetzenden Geiſt des Bolſchewismus, der heute vor keiner Haustüre mehr halt macht, vor allen Dingen ethiſch überwin— den. Und da fällt in erſter Linie uns Katholiken eine gewaltige Aufgabe zu. Im Aprilheft der„Stimmen der Zeit“ finden wir einen ſehr beachtenswerten Artikel von Dr. Konrad Alger— miſſen über das Thema„Zur Ueberwindung der bolſchew. Weltanſchauung“. Im Unterſchied zu an⸗ deren Darſtellungen über Bolſchewismus, die rein polemiſcher Natur ſind u. ſeine wahre Bedeutung nicht aufdecken, auch die von ihm der Menſchheit drohende Gefahr nur oberflächlich zeichnen, finden wir in dieſem Artikel eine eingehende Darlegung über die ethiſche Zielſetzung des Bol⸗ ſchewis mus. Nur in der Erkenntnis dieſer ethiſchen Zielſetzung, der Diesſeitserlöſung der Ge— ſamtmenſchheit durch Schaffung des unperſönlichen Maſſenmenſchen, erfaſſen wir den Bolſchewismus in ſeinem tiefſten Weſen und verſtehen wir bolſche— wiſtiſche Wiſſenſchaft und Kunſt, Moral und Tech— nik, Erziehung und Geſetzgebung und das ganze tägliche Leben im heutigen Sowjetrußland mit ſei— nen Vorſchriften und Einrichtungen. Mit beſonderem Nachdruck weiſt der Verfaſſer auf die Schuld des chriſtlichen Abend⸗ landes hin, das die zerſetzende Tätigkeit des kapitaliſtiſchen und individualiſtiſchen Zeitalters nicht aufgehalten hat, wodurch der Bolſchewismus der in ſeiner Kollektividee zunächſt rein ruſſiſche Angelegenheit zu ſein ſcheint, zu einer Weltgefahr wurde. Dieſe Schuld wird auch auf philoſophiſch— metaphyſiſchem und religiöſem Gebiet aufgedeckt Aus dieſer Erkenntnis heraus erwächſt das Ver— ſtändnis für die Mittel zur Ueber win dun! des Bolſchewismus, als da ſind: Abwehr Schulung, Ausgeſtaltung der Caritas, ſoziale Er—⸗ neuerung, innerkirchliche und übernatürliche Mit— tel. Vor allem deckt der Verfaſſer die großer Wege kauf, die gegangen werden müſſen, um zu einer letzten Ueberwindung des Bolſchewismus zu kommen: Die Zuſammenfaſſung und Mobil machung aller poſitiv gerichteten Kräfte über die religiöſen, politiſchen u. völkiſchen Grenzen hinaus Die größte Bedeutung im Kampf gegen den Bolſchewismus weiſt der Verfaſſer der Tätigkeit der katholiſchen Kirche zu und kommt in dieſem Zu— ſammenhang zu Darlegungen über die Katholiſcht Aktion, die äußerſt beachtenswert ſind und vor allen Tieferdenkenden ſicher herzlich begrüßt wer— den. Jeder Seeelſorger und führende Laie fühlt mit dem Verfaſſer unſere größte Not, die in der Zerſplitterungsſucht, dem vielfachen gegenſeitigen Mißtrauen, dem ewigen Nebeneinanderatbeiten und der ſeit Jahren fortſchreitenden Ueberorgani— ſation liegt. Man ſtimmt dem Verfaſſer gern zu, wenn er ſchreibt:„Wir bedürfen in Deutſchland keiner neuen Organiſationen und Zentralen. Wit ſind durchaus überorganiſiert. Seelſorgs⸗ klerus iſt durch die übervielen Vereine weithin überlaſtet, das Volk durch den Unterhalt aller möglichen Organe, Geſchäftsſtellen und Zentralen finanziell übernommen, die Einheit der Gemeinden zerriſſen, das Familienleben zerſtört. Was not tut, iſt ein Hineinmünden und Sineinſtrömen all der vielen Kräfte und Bewegungen in ein ein— Dor Der Unwetterschäden in der Pfalz hagelſchlag und Skürme wülelen in Wald und Jlur— Vaumblüle hat keilweiſe ſehr gelillen Landſtuhl, 11. 5. Aus allen Teilen der Weſt⸗ pfalz kommen Meldungen über Unwetterſchä⸗ den. Gewitter, Regenſchauer, Hagelſchlag und Orkan waren Begleiterſcheinungen der letz⸗ ten Tage und Nächte. Das junge Grün und der Blütenanſatz wurden vielfach arg zer⸗ zauſt oder ganz abgeriſſen, auch Bäume wur⸗ den niedergelegt und Waldungen beſchädigt. Die Näſſe machte ſich bereits unliebſam be⸗ meribar, da beſonders ia Ta'gränden und Niederungen ſich ſtehende Gewäſſer bilden. In Oberauerbach zündete ein Blitzſchlag, ſo⸗ daß die Feuerwehr große Mühe hatte, das Uebergreifen der Flammen auf angebaute An⸗ weſen zu verhüten. Den Jahrmarktſtänden in Zweibrücken wurde während der Nacht bös mitgeſpielt, indem ſie der Orkan faſt reihen⸗ weiſe umriß; glücklicherweiſe waren die Stän⸗ de noch nicht mit Waren angefüllt. Auf der Sickingerhöhe nahm der Sturm beſonders ſchweren Charakter an. Feld und Wald tra⸗ gen die Spuren des Wütens, vor allem die Obſtbäume wurden ſchwer mitgenommen, ſo— daß ein Teil des vielverſprechenden Blüten⸗ anſatzes verloren iſt. a 16 Landau, 10.5. Mehrere ſchwere Gewitter mit Hagelſchlag, die geſtern gegen Abend über der Südpfalz niedergingen, haben der Obſt⸗ baumblüte ſehr geſchadet. Die Blüten ſind größtenteils gänzlich abgeſchlagen. ziges großes Strombett und die dadurch bewirkte einheitliche, geſchloſſene, geſchulte, ziffernmäßig bedeutende katholiſche Volksbewegung. Unter dieſem Geſichtspunkt erſcheinen die Auf⸗ gaben des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in ganz beſonderem Lichte. Er er⸗ ſcheint nicht nur als Dachorganiſation, ſondern als Träger einer unbedingt notwendigen, ein⸗ heitlichen, religiös⸗kulturellen und ſor talen katholiſchen Volksbewegung. Der fehlende Einſtellungsſchutz Nicht allein durch die wirtſchaftliche Not wer⸗ den unſere Menſchen heute ſo mutlos und verbit— tert, vielmehr noch iſt der Mangel an Unverſtänd⸗ nis anderer Kreiſe, welche ſehr kritiſche und ab⸗ fällige Bemerkungen über die angeblichen Arbeits⸗ loſen, welche nicht ſchaffen wollen, machen. 0 Ein anderes kommt hinzu; gab es früher noch Fälle eines perſönlichen Verhältniſſes zwiſchen Ar⸗ beitnehmer und Arbeitgeber, ſo iſt ein ſolches Ver hältnis heute kaum noch zu finden. Arbeiter, wel— che 15 und 20 Jahre bei einer Firma beſchäftigt waren, als zuverläſſige Arbeiter galten, werden heute genau ſo rückſichtslos entlaſſen, als ſeien ſie erſt vor einigen Tagen fremd hergelaufen.— Im Gegenteil, langjährige Beſchäftigung iſt heute Grund genug, den betreffenden Arbeiter wegen angeblicher Ueberalterung(dieſelbe beginnt nach Auffaſſung gewiſſer Kreiſe ſchon bei 30 Jahren) zu entlaſſen. Niemand aus der Arbeitnehmerſchaft hat heute die Sicherheit, vom Schickſal der T eits⸗ loſigkeit verſchont zu bleiben. Innere Kraft und Stärke bedeutet es, wenn gerade die chriſtliche Ar— beiterſchaft, trotz der großen Not nicht zerbricht, ſondern noch zu uns ſteht. Im rhein-mainiſchen Wirtſchaftsgebiet, beſon— ders in der Gegend Mainz und Offenbach Snnen wir nun folgende intereſſante Feſtſtellungen ma⸗ chen. Langjährige Arbeiter werden gekündigt; nach einigen Wochen werden dieſelben wieder ange— fordert. Sie können dann wieder Arbeit bebem— men, erhalten jedoch vorher vom Unter— nehmer einen Revers vorgelegt, durch welchen ſie durch Leiſtung ihrer Unterſchrift ihren Beitritt zur Nationalſozialiſtiſchen Partei, verſchiedentlich auch zum Stahlhelm erklären ſollen. Die Wiederein— ſtellung wird von der Unterſchrift dieſes Reverſes abhängig gemacht. Noch niemals haben wir erlebt, daß ſich die Arbeitgeberſchaft bemüht hätte, die Arbeiter aufzu— fordern zum Eintritt in die Gewerkſchaft. Schein— bar iſt die Arbeitgeberſchaft heute um das Schickſal der Arbeitnehmer mehr beſorgt denn je, und da— rum wirbt ſie auch mit allen Mitteln, die Arbei— ter der NSDAP. zuzuführen. Allein die Tatſache, daß ſich ein Teil der Unternehmer ſo ſehr bemüht, die bei ihnen beſchäftigten Arbeiter der NSDAP. zuzuführen, dürfte für uns als Arbeitnehmer ge— nügen, um den Wert der NSDAP für die Wdei— terintereſſen zu erkennen.— Die bei uns orga— niſierten Arbeiter kommen nun ſelbſtverſtändlich in einen Gewiſſenskonflikt. Aus innerer Einſtel— lung heraus lehnen ſie die Leiſtung der Unter— ſchrift ab und bleiben damit brotlos. Ein ſolches Vorgehen aus Unternehmerkreiſen iſt verwerflich und gewiſſenlos. Hier ſehlt in den Beſtimmun— gen des Arbeitsrechtes der Einſtellungsſchutz, um ſolch einem gewiſſenloſen Vorgehen den Riegel vor— zuſchieben. Dieſe obengenannten Tatſachen ſollten chriſt— lich eingeſtellte Unternehmer dazu veranlaſſen, bei Einſtellungen zuerſt chriſtlich organiſierte Arbtiter zu berückſichtigen, aber auch hier zeigen die Tat— ſachen ſehr oft das Gegenteil. Unſere chriſtlich organiſierten Facharbeiter ſind wochen-, monate⸗-, ja oft jahrelang arbeitslos. Trotz aller Bemühun— gen gelingt es ihnen nicht, Arbeit zu erhalten. Da— gegen ſind in Betrieben bei Ausführungen von Bauten uſw., welche von chriſtlich geſinnten Un— ternehmern geleitet werden, Arbeiter beſchäftigt, welche direkt gegen das Chriſtentum und ſeine Einrichtungen eingeſtellt ſind. Hierdurch zeigt ſich innerhalb unſerer chriſtlich— eingeſtellten Arbeiterſchaft eine Verbitterung, die oft ſo weit geht, daß unſere Arbeiter in Gefahr ſind, innerlich zu zerbrechen. Wan läßt un“ das Ringen und den Kampf um die Erhaltung einer chriſtlich-eingeſtellten Arbeiterſchaft alleine führen und will dieſe kurz angedeuteten Ungerechtigkeiten und die dadurch entſtehenden Gefahren nicht ſu⸗ chen. Sehr oft iſt es Gleichgültigkeit von Seiten der uns naheſtehen ſollenden Unternehmer. Aber in einer Zeit, in der gegneriſch eingeſtellte Unter⸗ nehmer mit den verwerflichſten Mitteln arbeiten, muß dieſe Gleichgültigkeit einer Aktivität auf un⸗ ſerer Seite Platz machen. Chyiſtlich eingeſtellte Unternehmer dürfen nicht mit ſchuld werden, daß