unſere chriſtlich geſinnte Arheiterſchaft zerbricht Trotzdem das Arbeitsrecht ſo beſtritten und be⸗ kämpft wird, iſt weiter zu überlegen, ob bei einem ſolchen Vorgehen gewiſſer Kreiſe nicht ein Ein⸗ ſtellungsſchutz verlangt werden muß. Aber ver⸗ langen wir doch nicht alles vom Staate, ſondern mögen doch dieſe Kreiſe, welche ihre chriſtliche Ge⸗ ſinnung, die wir nicht bezweifeln, betonen, auch einmal dieſe chriſtliche Geſinnung in aktivem prak⸗ tiſchen Handeln betätigen. Glänzender Eindruck der Kanzlerrede Das deutſche Volk ſteht einmütig hinter den außenpolitiſchen Forderungen Brünings. enb. Berlin, 11. Mai. Der Mittwoch ge⸗ hörte dem Kanzler So zahlreiche Redner⸗ namen heute auch die Anzeigetafel im Reichs⸗ tagsſaal ausfüllten, war, abgeſehen von einer bemerkenswerten Rede des Miniſters Schlange, das Intereſſe des Tages doch vollkommen auf die mit Spannung erwarteten Ausführungen Dr. Brünings konzentriert. Es wurde eine ausgezeichnete Rede, die das Haus mit einer faſt ungewohnten Lautloſigkeit anhörte und die nahezu in allen Lagern außerordentlich an⸗ erkennend kommentiert wurde, namentlich ſo— weit ſie erneut die Grundlinien und Ziele der deutſchen Außenpolitik herausgeſtellt hatte. In dieſem Eindruck zeigte ſich deutlich die Einmütigkeit, mit der das geſamte deutſche Volk das verlangt, was die Außenpolitik Dr. Brünings in den internationalen Verhandlungen erreichen will. Innenpolitiſch und parlamentariſch war die Rede ein ſtarker Preſtige-Gewinn für die Per⸗ ſönlichkeit des Reichskanzlers und für das Ka⸗ binett überhaupt. Trotz der aufregenden Ge— rüchte, die ſich am Dienstag um die Rede Dr. Eroeners bildeten, iſt jetzt weniger denn je ein Zweifel daran, daß das Kabinett am Don⸗ nerstag ſeine Mehrheit findet Der Kanzler hatte übrigens den Wunſch, Die Reichstagstagung möglichſt bald abzuſchließen, damit das Kabinett noch vor Pfingſten'n der chlichen Arbeit an der Notverordnung fort— fahren kann. Deshalb war angeregt worden. die Ausſprache unter allen Umſtänden im Laufe des ſpäten Abends zu beendigen, ſo daß dann am Donnerstag vormittag um 10 Uhr direkt mit den Abſtimmungen begonnen wer— den kann. Damit kann das Kabinett immerhin be— reits Donnerstag nachmittag ſeine Arbeiten wieder aufnehmen. Das erſcheint in der Tat umſo notwendiger, als eine Reihe der wich— tigſten Probleme, die die Notverordnung regein ſoll, noch offen ſind. Deutſcher Frachtdampfer bei Porto aufgelaufen wtb. Liſſabon, 11. Mai. Der deutſche Fracht⸗ dampfer„Gauß“ iſt von Antwerpen kommend in der Nähe von Porto auf eine Sandbank auf⸗ gelaufen. Man glaubt, daß der Dampfer ver⸗ loren iſt. Schlepper verſuchen, die 30⸗köpfige Mannſchaft zu retten. Tetzte Radiomeldungen Acht peruaniſche Flottenmeuterer erſchoſſen. wib. Lima, 12. Mai. Geſtern wurden hier acht Matroſen, die am Sonntag an der Meuterei auf zwei peruaniſchen Kreuzern teilgenommen hatten, ſtandrechtlich erſchoſſen. Das Befinden des türkiſchen Botſchafters. wtb. Weimar, 12. Mai. Das Befinden des ſchwerverletzten türkiſchen Votſchafters und der Frau Generalkonſul Dr. Metzing aus Berlin hat ſich bis Mitternacht nicht geändert. Nach dem Urteil eines Weimarer Arztes iſt es nicht durchaus hoffnungslos. Man erwartet noch das Eintreffen des Berliner Chirurgen Dr. Sauerbruch. Schwerer Unfall bei einem Landungs⸗ verſuch der„Akron“.— Zwei Tote. wib. Kampkarmey(Kalifornien), 12. Mai. Bei einem Landungsverſuch des Marineluft⸗ ſchiffes„Akron“ wurden drei Mitglieder der Landungsmannſchaft von den Landungstauen in die Luft gezogen, weil die Luftſtrömung die „Akron“ in die Höhe riß. Zwei von ihnen ſtürz⸗ ten tödlich ab. Der dritte hielt ſich, 300 Fuß unter dem Luftſchiff ſchwebend, weiter feſt, wäh⸗ rend die„Akron“ in 2 000 Fuß Höhe manöv⸗ rierte, um erneut eine Landung zu verſuchen. Erſt nach zwei Stunden gelang es, ihn wohl⸗ behalten in die Gondel hineinzuzjehen. Die Landung dar„Akron“ konnte wegen Böen noch nicht erfolgen. Arzte empfehlen„Haarglanz“ da er nach der Kopfwäsche das Haar neutralisiert und es straff und gesund erhält.„Haar- glanz“ liegt jeder Packung 8 Schaumpon bei. Weiße Packung 20 Pfg., grüne Extra-Packung sowie„Extra- Blond“ mit Schaumbrille 27 Pfg. Räumung Schanghais Tokio, 11.5. Die Regierung beſchloß, art Truppen, die ſich in Schanghai befinden, binnen 30 Tagen zurückzunehmen. Die Vernehmung Gorguloffs wtb. Paris, 12. Mai. Gorguloff, der Mör⸗ der Doumers, wurde geſtern vom Anter⸗ ſuchungsrichter beſonders über die bei ihm vorgefundenen Memoiren vernommen. Gorgu⸗ loff bezeichnete die Selbſtbeſchuldigung, in der Tſchechoſlowakei ein Attentat begangen zu haben, und auch an dem Raub des Sohnes Lindbergh beteiligt geweſen zu ſein, als Aus⸗ geburt der Phantaſie. In ſeinen Memoiren hat er ſich auch bezichtigt, ein Attentat auf Reichs⸗ präſident von Hindenburg geplant zu haben Er erklärte hierzu: „1929 hatte ich bereits den Gedanken gefaßt, als ich mich in der Tſchechoſlowakei aufhielt, aber erſt 1930, als die Prager Regierung mir das Recht, den Beruf des Arztes auszuüben, entzog, beantragte ich beim deutſchen Konſulat ein Viſum für Berlin und man hat es mir als ruſſiſchem Flüchtling verweigert“ Ueber das gegen den Präſidenten der Tſchechoſlowakei Maſaryk geplante Attentat ſagte Gorguloff aus: „Das war damals als ich Präſident Maſaryk vorgeſtellt wurde. Ich hatte meinen Revolver nicht mitgenommen. Der Präſident war ſehr freundlich zu mir und deshalb gab ich die Abſicht, ihn zu töten, auf. Uebrigens hatte ich die Abſicht, gegen alle Welt zu kämpfen. Ich wollte auch Lenin umbringen, aber es gelang mir nicht, nach Moskau zu kommen. Desaglei⸗ 30 e N Die Oflanzenzucht im Lichte der Uanderausltellung. Landwirtſchaftsrat Dr. Lieber-Raſtatt. Nicht nur für den Landwirt, der allen fach⸗ lichen Fragen großes Intereſſe entgegenbrin⸗ gen wird, ſondern auch für den mit landwirt⸗ ſchaftlichen Fragen weniger vertrauten Städter iſt der Eindruck einer Wanderausſtellung, wie ſie die Deutſche Landwirtſchafts-Geſellſchaft in den erſten Junitagen dieſes Jahres(31. Mai bis 5. Juni) in Mannheim plant, ein einzig⸗ artiges Ereignis. Alles, was auf dem Gebiete der Landwirtſchaft im weiteſten Sinn von Be⸗ deutung iſt, ſei es das Maſchinenweſen, die Tierhaltung aller Gebiete, vom Pferd bis zur Biene, Pflanzenbau, Düngemittel uſw., wird hier gezeigt, und die Wanderausſtellung iſt darum ſo recht eine Gelegenheit, ſich über den gegenwärtigen Stand aller landwirtſchaftlichen Erzeugung und Betriebsmittel beraten zu laſſen. Unter den zahlreichen Dingen, die in Mannheim gezeigt werden, ſticht u. a. ein Ge⸗ biet heraus, das, ohne mit tönender Reklame beſonders hervorzutreten, doch in beſonderem Maße heute die allgemeine Aufmerkſamkeit be⸗ anſpruchen darf: das iſt die Ausſtellung der deutſchen Pflanzenzüchter. Die Bedeutung der Pflanzenzucht wird vom Laien erſt erkannt, wenn er weiß, daß es ihr in einem verhältnis⸗ mäßig kurzen Zeitraum gelungen iſt, in Ver⸗ bindung mit den Verbeſſerungen auf dem Ge⸗ biete der Bodenbearbeitung und der Düngung durch Schaffung hochwertiger Sorten der ver⸗ ſchiedenen Kulturpflanzen die Erträge ſeit etwa den achtziger Jahren des verfloſſenen Jahr⸗ hunderts um mehr als 70 Prozent zu heben. Es ſind Milliardenwerte, die hierdurch der deutſchen Volkswirtſchaft ohne erhebliche ge⸗ winnbeſchränkende Mehraufwendung Jahr für Jahr zufließen. Eine noch höhere Bewertung erfährt dieſe Arbeit der deutſchen Züchter, wenn berückſichtigt wird, daß es neben dieſer reinen Steigerung der Korn⸗, Knollen⸗ und Maſſenerträge durch jahrelange mühevolle Arbeit gelungen iſt, eine ganze Reihe von Sor⸗ ten zu ſchaffen, die gegen früher mit Recht ſo gefürchteten Pflanzenkrankheiten, wie Roſt, Brand, Meltau, Kartoffelkrebs uſw., ſowie gegen gefährliche tieriſche Schädlinge unemp⸗ findlich oder doch weitgehend widerſtands⸗ fähig ſind. Dadurch bekommt der landwirt⸗ ſchaftliche Betrieb eine große Dauerhaftigkeit, die beſonders vom Standpunkt der Volks⸗ ernährung bedeutſam iſt. Hervorzuheben iſt für jeden Beſucher der pflanzenzüchteriſchen Ausſtellung in Mannheim auch, daß die deut⸗ ſchen Pflanzenzüchter heute erhebliche Fort⸗ ſchritte in der Qualitätserzeugung vorzeigen können. Beſonders augenfällig ſind die Er⸗ folge in der Verbeſſerung der Backfähigkeit des Weizens. Es iſt deutſcher Pflanzenzuchtarbeit gelungen, Weizenſorten hervorzubringen, die dem berühmten kanadiſchen Manitoba in der Qualität gleich ſind. Dasſelbe gilt für die Arbeit der Gemüſe⸗ und Kartoffelzüchter, die Geſchmack, Haltbarkeit und Kocheigenſchaften mit hoher Ertragsleiſtung zu verbinden ver⸗ ſtanden haben. Auf der Reichsſchau der Deut⸗ ſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft in Mann⸗ neim iſt eine Gelegenheit, all dieſe Dinge in zedrängter Form vorgeführt zu bekommen, wie ſie anders wohl in Jahrzehnten nicht mehr in erreichbarer Nähe gegeben iſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in Mannheim N . 334 bander-Ausſtellu chen beabſichtigte ich, den Sowjetbotſchafter in Paris zu töten. Im Januar dieſes Jahres begab ich mich zur Sowjetbotſchaft und erſuchte um ein Viſum für Sowjetrußland Ich hatte meinen Revolver bei mir. Aber der Botſchaf⸗ ter empfing mich nicht.“ Der Anterſuchungsrichter hat geſtern die Ausſage eines in Toul wohnenden Ruſſen ent⸗ gegengenommen, der behauptet, Gorguloff ſei aus Prag mehrmals nach Sowjetrußland ge⸗ reiſt, und nach einer dieſer Reiſen habe er über bedeutende Geldſummen verfügt. Hohe grafen für jugendl. Einbrecher Oberkirch, 11.5. Vor dem hieſigen Amts⸗ gericht ſtand die Anklage gegen neun jugend⸗ liche Einbrecher, die die hieſige Gegend durch öftere Einbrüche unſicher gemacht hatten. Ein zehntes Mitglied der Einbrecherbande, das noch im volksſchulpflichtigen Alter ſtand und dem Finanzamt einen Beſuch abſtatten woll⸗ te, wurde gleich nach der Verhaftung einer Er⸗ ziehungsanſtalt überwieſen. Bei der Verhand⸗ lung, die ein trauriges Bild jugendlicher Ver⸗ rohung zeigte, waren die Angeklagten geſtän⸗ dig. Das Urteil lautete auf Gefängnis von 10 Tagen bis neun Monaten. *„ te Karlsruhe, 11.5. Wegen verſuchten und vollendeten Einbruchdiebſtahls in mehreren Fällen verurteilte das Schöffengericht den 16jährigen Gymnaſiaſt Albert Lietzo aus Dur- lach zu zehn Monaten Gefängnis, und den häufig vorbeſtraften Arbeiter Peter Fiſcher aus Heidelberg zu drei Jahren, 8 Monaten Zuchthaus unter Anrechnung früherer Strafen. Die Angeklagten hatten im Sommer und Herbſt vorigen bis Jannar dieſes Jahres 65 W vortritt. Die Vielgeſtaltigkeit von Natur und Wirtſchaft zeigt ſich auch in der Vielförmigkeit der Züchtung. Neben den Getreideſorten, die für die verſchiedenen Landesteile gezüchtet ſind, ſind es Mais, hochgezüchteter Spargel, faden⸗ loſe Bohnen, Futterpflanzen aller Art uſw., die in ihrer Beſonderheit und Eigenart gezeigt werden. Ein vorſchauender Hinweis auf das große Ereignis der Mannheimer Reichsſchau kann ihre Einzelheiten natürlich nur an⸗ deutungsweiſe skizzieren. Er ſoll aber wenig⸗ ſtens dartun, wie umfaſſend dieſe Schau tat⸗ ſächlich iſt, wie auf ihr für den Landwirt das Weſentlichſte in zuſammenfaſſender Weiſe ge⸗ boten wird, gleichzeitig aber auch dem Städter eine einzigartige Gelegenheit erſteht, ſich über die verſchiedenſten Gebiete zu unterrichten, die ihn heute nicht weniger angehen als den zünftigen Landwirt. Die Schafe auf der Mann- heimer Manderausſtellung. Tierzuchtdirektor Vetter, Karlsruhe. Die große Wanderausſtellung der Deut⸗ ſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft vom 31. Mai bis 5. Juni d. J. in Mannheim weiſt alle deutſchen landwirtſchaftlichen Tierraſſen auf. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß auch die deutſche Schafzucht entſprechend ihrer Be⸗ deutung vertreten ſein wird. Es iſt mit einer Beſchickung von insgeſamt 200 Stück zu rechnen. Bisher ſind gemeldet: Merinoraſſen mit den Untergruppen der Merinoſtoffwoll⸗ ſchafe und Merinokammwollſchafe, der Fleiſch⸗ wollſchafe ſowie der Fleiſchſchafraſſen. Ins⸗ beſondere werden die Landſchafraſſen, das Württemberger Schaf, die Wilſtermarſchſchafe und die Karakuls ſtark vertreten ſein. Die angemeldeten Schafe ſtammen aus Branden- burg, Schleſien, Schleswig⸗Holſtein, Hannover, Braunſchweig, Mecklenburg⸗Schwerin, Weſt⸗ falen, Provinz und Freiſtaat Sachſen, Bayern, Württemberg und Baden. In der Nähe von Mannheim iſt die Schaf⸗ zucht nicht heimiſch. Allerdings befinden ſich in den Vororten einige Hammel⸗ und Wander⸗ ſchafherden. In früheren Jahren hatte Mann⸗ heim einen großen Verbrauch an Hammel⸗ fleiſch, der aber in den letzten Jahren ſtark zurückgegangen iſt. Von den bedeutenden Hammelſchlächtern ſind nur noch zwei vor⸗ handen. Dagegen iſt Mannheim für die Wanderſchäferei ein wichtiger Verkehrspunkt. Ganz beſonders wird in Mannheim das Württemberger Schaf, das in ganz Süddeutſchland, Bayern, Württemberg, Baden ſowie in Heſſen⸗Starkenburg und auch in Thüringen gezüchtet wird, vertreten ſein. Die Preisrichter werden keine leichte Arbeit haben, ſtets das Beſte herauszufinden. Die Leiſtungen dieſer Raſſe wurden in den letzten Jahren be⸗ deutend gehoben, ſo wurden die Lebend⸗ gewichte in den der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer angeſchloſſenen Stammzuchten im Herdendurchſchnitt um über 10 Pfund ge⸗ ſteigert, ſo daß heute Herden mit einem Durch⸗ ſchnittsgewicht von über 60 Kilogramm vor⸗ 1 010 ſind. Die Schurgewichte dieſer Raſſe iegen um 4 Kilogramm Schweißwolle; die Wollbeſchaffenheit wurde durch die Leiſtungs⸗ prüfungen in den letzten Jahren beträchtlich verbeſſert. Trotz aller Maßnahmen iſt die Zahl der Schafe in Baden und im ganzen Deutſchen * eine Reihe Einbruchdiebſtähle in Durlach, Ett⸗ lingen und Grötzingen verübt, bis ſie Mitte Januar durch die Polizei bei dem Verſuch, in eine Wohnung im Turmbergviertel ein⸗ zudringen, unſchädlich gemacht wurden. Schwetzinger Spargelmarkt. Schwetzingen, 10. 5. Angefahren waren 9 Zentner. Bezahlt wurden für Spargeln 1. Qualität 65— 75, häufigſter Preis 70; 2. Sorte 35—40, häufigſter Preis 35; Sup⸗ 190 25 Pfennig. Marktverlauf: leb⸗ aft. 1 der verfaſſungsausſchuß beſchlleßt Auflöfung des öſterreich. Nakionalrals Wien, 11. 5. Der Verfaſſungsausſchuſt de. Nationalrates hat den Beſchluß gefaßt, der Nationalrat vor Ablauf der Geſetzgebungspe⸗ riode aufzulöſen. 2— N 8 So o( Na 7 W N J N 0 W N N W U n Mannheim v. 5. J. 0.1932 ſchlechten Vieh⸗ und Wollpreiſe, die ſeit den Vorkriegsjahren ebenſo wie die Schafpreiſe ſelbſt teilweiſe bis auf die Hälfte zurück⸗ gegangen ſind. Angeſichts dieſer troſtloſen Lage haben die Behörden alles verſucht, die deutſche Schafzucht noch am Leben zu erhalten. Auch die Städter können und müſſen hier durch ſtarken Verbrauch des Hammelfleiſches mit— elfen. 5 0 10 Chefarzt eines der älteſten und größten Berliner Krankenhäuſer wird der be⸗ ſondere Wohlgeſchmack des Hammeffleiſches hervorgehoben, und der Chefarzt eines ſehr großen Berliner Krankenhauſes ſchreibt wörtlich folgendes: Hammelfleiſch bietet vor dem Schweinefleiſch und Rindfleiſch für Er⸗ nährung von Geſunden und Kranken viele Vorteile. Hammelfleiſch und Hammelbrühe ſind ſehr viel verträglicher, beſonders bei Magen⸗ und Darmkranken. Nach den Unter⸗ ſuchungen des Athener Pharmakologiſchen Inſtitutes, veröffentlicht in der„Mediziniſchen Welt“, die ſich im weſentlichen mit den For⸗ ſchungsergebniſſen von Profeſſor Caſpari, dem Leiter der Krebsforſchungsabteilung im Staatlichen Inſtitut für experimentelle Therapie, Frankfurt am Main, decken, ſind Nahrungsmittel mit hohem Magneſiumgehalt von vorbeugendem und heilendem Wert bei Krebskrankheiten, weshalb der Genuß von Hammelfleiſch ſeines beſonders großen Magneſiumgehaltes wegen dringend empfohlen werden kann. Auch wird Hammelfleiſch empfohlen bei Entfettungskuren, die ſich aus Hammelfleiſch⸗ und Gemüſe⸗Obſttagen zu⸗ ſammenſetzen. Nach einem Aufſatz von Frau Oberin Bemmann⸗Charlottenbur über eine moderne Entfettungsdiät wird darguf hin⸗ gewieſen, daß eine ſolche Diät, die ſich durch hohen Eiweißgehalt auszeichnet und den Vor⸗ teil hat, daß der Kranke nicht unter Hunger gefühl zu leiden hat, nach Umber darin beſteht, daß mittags u. a. 200 Gramm Hammel fleiſch gebraten, abends wieder etwa 100 Gramm Hammelfleiſch gereicht werden. Es ſei an dieſer Stelle auch darauf hin⸗ gewieſen, daß das Hammelfleiſch von den geſündeſten landwirtſchaftlichen Haustieren ſtammt und daß Tuberkuloſe unter den Schafen ſo gut wie gar nicht auftritt. Auf jeden Fall gehören Lamm⸗ und Hammelfleiſch zu den leichtverdaulichſten Fleiſchſorten und ſollten vorzugsweiſe an Kinder verabreicht werden. Die deutſche Bevölkerung muß auch zu einem ſtärkeren Verbrauch von Gewebeerzeug⸗ niſſen aus deutſcher Wolle übergehen, die an Haltbarkeit den ausländiſchen weit überlegen ſind. Über die Haltbarkeit der Württemberger Wolle gibt folgender Verſuch Auskunft: Vier Pferde der Speditionsfirma Ortle Nachfolger mußten zur Erprobung der Reißfeſtigkeit der ſüddeutſchen Wollverwertungsſtoffe ſich in Gegenwart von Zeugen mit ihrer ganzen Kraft einſetzen. Mit lautem Hallo wurden die zwei Paar Pferde zum Ziehen angefeuert. Zwiſchen den Wagſcherten war ein Anzugſtoff aus Württemberger Wolle geſpannt, der zum großen Erſtaunen der zahlreichen Zuſchauer die ganze Zugkraft von vier ſchweren Speditions pferden glänzend aushielt. Dieſer Verſuch beſtätigte, was übrigens dem Kenner nicht ne. iſt, welche Kraft und Haltbarkeit gerade den Württemberger Wollen innewohnen, Eigen- ſchaften, die gleichartig von keiner Wolle der Welt erreicht werden. Reich in den ketzten die badiſche Pflanzenzüchtung beſonders her⸗ gegangen. Schuld daran ſind insbeſondere die Jahren ſtark zurück⸗ iernheimer Anzeiger (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan spreis monatl. tſeitige illuſtrierte wie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 110 Die große politische Debatte im Reich Brüning über Reparationen und Abrliſtung gein abſolules„Nein“ in der Tribulfrage hält der Reichskanzler nach wie vor aufrecht— Abstimmungen finden heule ſlalt— Eine Sitzung, die bis in die Uachlſtunden dauerle Deulſcher Reichstag Berlin, 11. 5. Im Reichstag wurde heute die dritte Beratung des Schuldentilgungsgeſetzes unter Zurückſtellung der Abſtimmung zu Ende geführt. Abg. Reinhardt(Natſ.) nennt das Geſetz ſtümperhaft und widerlich. Wer dieſem Geſetz zuſtimmt, der ſtimme damit für eine Verfaſ⸗ ſungswidrigkeit. Reichsjuſtizminiſter Joel beſtreitet, daß das Kreditveefahren der Regierung und das neue Geſetz verfaſſungswidrig ſeien. Grundſätzlich ſei der Reichspräſident berechtigt, aufgrund des Art. 48 alle Maßnahmen zu treffen, die im Wege der ordentlichen Geſetzgebung ge— troffen werden können. Miniſter Joel beſtreitet weiter, daß das Etatrecht des Reichstages durch die Maßnah— men der Regierung verletzt worden ſei. Bei Kenntnis der neueren ſtaatsrechtlichen Litera— tur werde Abg. Reinhardt ſicherlich ſeine Vor— würfe als unberechtigt zurücknehmen. Die dritte Beratung des Geſetzes iſt damit beendet. Die Abſtimmung wird vom Präſidenten Löbe zurückgeſtellt bis zu den weiteren Abſtim— mungen. Hierauf wird die allgemeine politiſche Aus⸗ ſprache fortgeſetzt. Abg. Enninger(BVP.) wendet ſich gegen die Bemerkung des Abg. Goering, daß das Brüning⸗Kabinett Illuſionspolitik treibe. Mit ſo brutaler Oeffenheit habe noch kein Reichs⸗ kanzler und kein Finanzminiſter dem Volk die Wahrheit geſagt, wie Brüning und Dietrich. Eine der weſentlichſten Urſachen der deutſchen und der Weltwirtſchaftskriſe ſei die Tributlaſt in Verbindung mit dem ganzen Kriegsſchul— denproblem. Die in England und anderen Ländern fortſchreitende Entwickelung zur Ab⸗ ſchließung werde auch Deutſchland zwingen, ſich in ſeiner Wirtſchaft auf den Binnenmarkt umzuſtellen, ſelbſt wenn man grundſätzlich kein Freund der vollkommenen Autarkie ſei. Für die Landwirtſchaft habe das Kabinett Brü⸗ ning getan, was möglich war. Die National⸗ ſozialiſten aber hätten dagegen geſtimmt. Das vom Abg. Straſſer vorgetragene Arbeitsbe— ſchaffungsprogramm der Nationalſozialiſten lehne ſich eng an die Pläne, die im Reichska⸗ binett erörtert werden. Für die Finanzierung wüßte er keine plauſible Löſung anzugeben. Das SA⸗Verbdt war notwendig, denn gerade wir in Bayern haben die Putſchvorbereitungen dieſer Privatarmee beobachten können. Wir billigen auch das Verbot der kommuniſtiſchen Gottloſenorganiſation. Die Amneſtieanträge lehnen wir ab. Abg. Rippel(Chr.⸗Soz.): Das vom Abg. Straſſer vorgetragene nationalſozialiſtiſche So⸗ zial⸗ und Wirtſchaftsprogramm enthält gute Forderungen, die wir ſchon vor 20 und mehr Jahren vertreten haben. Es brachte aber auch überalterte Forderungen, die in die heutige Zeit nicht mehr hineinpaſſen, und ſchließlich brachte es neue Forderungen, die gut gemeint, aber nicht reſtlos durchdacht zu ſein ſcheinen. Ueber alle Parteidifferenzen hinweg ſollte ſich der Reichstag zuſammenfinden zu einer einheit⸗ lichen Willenskundgebung in der Tributfrage. Der Hauptzutreiber der radikalen deutſchen Parteien iſt Frankreichs unerbittliche Tribut⸗ und Sklavenpolitik. Dieſer Politik wird der Reichskanzler in Lauſanne das klare deutſch⸗ Nein entgegenſetzen. Entweder Schluß mit den Tributpolitik oder das Chaos iſt da. Wir unter⸗ ſtützen die Regierung, ſolange ſie an ihnem Nein feſthält und in der Tributfrage jede Kompro⸗ Viernh eimer Zeitung Sennen iger Birr Bolte la Ke täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— A9 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Donnerstag, den 12. Mai 1932. Stag: ten wurden, dann hätte auch gleichzeitig die Schufo des Reichsbanners aufgelöſt werden müſſen. 22 Abg. Dr. Hugo(DVP): Mit den Reparatio⸗ nen muß nun endlich Schluß gemacht werden, damit die Weltwirtſchaft wieder in Ordnung gebracht werden kann. In den außenpolitiſchen Forderungen gibt es jetzt in Deutſchland über— haupt keine Gegenſätze zwiſchen den Parteien. Leider wird dieſe Einmütigkeit aber im Aus— lande nicht ſichtbar auftreten. Die Vorwürfe gegen die Wirtſchaftsführer, die auch de, a— tionalſozialiſt Straſſer ebenſo wie die Sozial— demokraten und Kommuniſten vorgebracht hat, ſind ganz unberechtigt. Die Kapitalfehlleitungen ſind nur infolge der Weltwirtſchaftskriſe zu Fehlleitungen geworden. Abg. Straſſer leide an der Illuſion, als könnte auf dem dürftigen Boden Deutſchlands eine Autarkie durchgeſetzt werden. Die deutſchen Arbeitskräfte können nicht ernährt werden, wenn wir auf die Ver- bindung mit der Weltwirtſchaft verzichten. Mit Straſſers Programm kann man wohl Arbeit ſchaffen, aber nie lohnende Arbeit, die zur Er⸗ nährung der Arbeitenden erforderlich iſt. Straſ— ſer verläßt ſich in dieſer Beziehung nur auf den Staat. Ueber die wirtſchaftlichen Tatſachen ſetzt ſich Straſſer mit ſchönen Gefühlen hinweg. Das gilt auch für die nationalſozialiſtiſche Forde— rung der Zinsſenkung. Solange das Kapital nicht mehr arbeiten kann, werden wir von den hohen Zinſen nicht herunterkommen. Wir hof⸗ fen, daß die nationalſozialiſtiſche Einladung an das Zentrum, zur Regierung herangelaſſen zu werden, Erfolg hat. Es iſt zu wünſchen, daß die Nationalſozialiſten, die bisher nur von ih— rer Illuſionsagitation gelebt haben, auch ein— mal die Verantwortung tragen müſſen. Abg. Dr. Heuß(Stp.): Wir haben es be— Trüßt, daß geſtern der Abgeordnete Straſſer den Schleier von dem Panorama der deutſchen Zu— kunft, wie es ſich die Nationalſozialiſten den— ken, gezogen hat. Jetzt kann man ſich endlich mit dem nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspro⸗ gramm und ſeinen ſozialpolitiſchen Konſequen— zen beſchäftigen. e eee 5 die Rede des Reichskanzlers Reichskanzler Dr. Brüning: Ich will hier nur prechen über Reparations⸗ und Abrüſtungs⸗ fragen und werde alle weiteren Fragen in den morgigen Verhandlungen des Auswärtigen Ausſchuſſes erörtern. Im Gegenſatz zu dem ſchleppenden Verlauf der fünfjährigen Vorkon⸗ ferenzen läßt ſich feſtſtellen, daß auf der Abrü— ſtungskonferenz in Genf der Wille zur wirkli⸗ chen Abrüſtung viel ſtärker zur Geltung kommt. Bei der Ausſprache mit den Staatsmännern hat ſich auch gezeigt, daß bei den Großmächten eine ſtarke Annäherung an den deutſchen Stand⸗ punkt zu verzeichnen iſt. Es gibt allerdings bei anderen Nationen Auffaſſungen, die noch zu ernſten und ſchweren Auseinanderſetzungen im Laufe der nächſten Woche führen werden. Wir können ihnen mit Ruhe entgegenſehen im Ver⸗ trauen auf die Gerechtigkeit unſerer Sache. (Beifall) Wir brauchen die Verantwortung für unſere Haltung vor der Welt nicht zu ſcheuen. Abrüſtung, Reparationen und Weltkriſe können nicht voneinander getrennt wer⸗ den und ſind ſo wichtig, daß von ihnen aller Vorausſicht nach das Schickſal der Welt für lange Zeit beſtimmt werden wird. In dieſer Hinſicht iſt die Aufgabe der Abrüſtungskonferenz eine Weltauf⸗ gabe geworden. Für Europa hat aber die Problemſtellung auf Maße an Boden gewonnen, auch in Gläu— ö dere Bedeutung. Es iſt falſch, wenn man es ſo darſtellt, als ob in Europa erſt jetzt mit der Durchführung der Abrüſtung begonnen würde. Begonnen hat man damit— und zwar in bei⸗ ſpiellos draſtiſchen Formen— vor zwölf Jah⸗ ren, als man Deutſchland und ſeine ehemaligen Verbündeten zwecks Einleitung der allgemeinen Abrüſtung zur Entwaffnung zwang. Nur iſt man bei dieſem Anfang ſtehen geblieben, ohne ſtändlichen Folgerungen zu ziehen. Aus dieſen Ausſetzen des Abrüſtungsverfah⸗ rens und einem faſt vollſtändigen Einſchlafen des Abrüſtungswillens, nach dem erſten Anlauf, iſt die ungeheure Disparität der Rüſtungen entſtanden, die zu einer ſteigenden Spannung der politiſchen Atmoſphäre in der ganzen Welt führt.(Lebhafte Zuſtimmung) Europa iſt heute trotz Entwaffnung Deutſch— lands und ſeiner ehemaligen Verbündeten der beſtgerüſtete Kontinent, der im Verhältnis zur Vorkriegszeit nicht nur keine Rüſtungsminde⸗ rung, ſondern im Gegenteil eine Erhöhung der Schlagkraft und Kriegsbereitſchaft beider Heere vorgenommen und ſeine Rüſtungsausgaben fortdauernd geſteigert hat. Dieſer Zuſtand kann nicht länger dauern Aus dieſem Rahmen ergeben ſich die deut— ſchen Abrüſtungsforderungen von ſelbſt. Was wir wollen, iſt die allgemeine Ab⸗ rüſtung und Wiederherſtellung einer Gleichberechtigung. Dieſe beiden Ziele ſind ſo eng miteinander len: Deutſchlands Gleichberechtigung durch all⸗ gemeine Abrüſtung. Darüber muß man ſich klar ſein, daß ein Scheitern der Konferenz von den weittragendſten politiſchen Folgen auch auf anderen politiſchen Gebieten ſein müßte und ſich unmittelbar auch auf die Wirtſchafts— lage in verhängnisvoller Weiſe auswirken würde. In den einzelnen Ländern hat die Kriſe ihren verhängnisvollen Fortgang ge— nommen. Wir wollen jetzt nicht nach den Ur— ſachen der Weltkriſe ſuchen, nachdem ſo viele Regierungskonferenzen dazu ſtattgefunden ha— ben und die Notwendigkeit durchgreifenden Maßnahmen betont worden iſt. Die Blicke der Völker ſind auf Lauſanne gerichtet. Die Auf— faſſung der Reichsregierung iſt in der Wel— bekannt; ſeit Februar hat ſich an ihr nichts ge⸗ ändert. Dieſe Auffaſſung hat auch in reichem bigerländern. Eine völlige Streichung der politiſchen Schulden iſt die wichtigſte Vorausſetzung für die Rettung aus der jetzigen No und für einen neuen Aufſtieg. Die Trennung zwiſchen Schuldner- und Gläu⸗ bigerländern muß aus der internationalen Politik verſchwinden; erſt dann iſt der Weg für die Zuſammenarbeit zwiſchen den Völkern frei, und wenn alle politiſchen Schulden ge⸗ ſtrichen ſind, wird jedes Land reicher ſein als vorher.(Zuſtimmung.) Freilich iſt das noch nicht der Standpunkt aller beteiligten Re⸗ gierungen. Sie geben zum Teil zwar zu, daf Reparationen nicht gezahlt werden können hoffen aber doch, daß Deutſchland nach einiger Jahren die Zahlungen wieder aufnimmt ode mindeſtens, daß es eine Reſtzahlung, eine Ab. ſchlagszahlung leiſtet. Wer das erwartet, be denkt nicht, daß Vorausſetzungen, von denen künftig. Zahlungen abhängen würden, in Wahr heit gar nicht vorſtellbar ſind. Noch vor wenigen Tagen hat ein amerikani⸗ ſcher Politiker es klar ausgeſprochen: Es is unmöglich, die Schuld in Gold zu bezahlen olange 70 Prozent des Goldvorrats im Be⸗ itze Frankreichs und der Vereinigten Staaten ind. Ebenſo deutlich ſpricht die Umwälzung n den Handelsbilanzen. Während die deutſche pandelsbilanz bisher ſtets paſſiv war, iſt in den beiden letzten Jahren eine enorme Aktivie— zung der deutſchen Handelsbilanz erzwungen vorden. Umgekehrt iſt in Frankreich eine paſ— ive Handelsbilanz von 2 Milliarden Marl unſtelle der früheren aktiven getreten. In den Vereinigten Staaten iſt heute nur eine ganz geringe Aktivität vorhanden. Welche Länder werden aber bereit ſein, die deutſchen Ausfuhr⸗ züter in dem notwendigen Ausmaß aufzu⸗ miſſelei ablehnt. Wenn die SA und Ss verbe der Abrüſtungskonferenz noch ihre ganz beſon⸗ daraus die unbedingt notwendigen ſelbſtver⸗ verbunden, daß ſie ein einziges Ziel darſtel-⸗! 49. Jahrgang deralk ſehe ich nur das Gegenteil einer ſolchen Bereitwilligkeit. Eine weſentliche Folge der bisherigen Entwicklung iſt die Erſchütterung des Kredites. Dieſe Abſperrung richtet ſich in erſter Linie immer wieder gegen Deutſchland. Ich ſtehe nicht an, einzugeſtehen, daß Deutſch⸗ land ſelbſt eine Regelung des Deviſenverkehrs eingeführt hat. Das iſt aber nicht zur Rege⸗ lung der Handelsbeziehungen geſchehen, ſon— dern auf Drängen unſerer Gläubiger. Wir haben verſucht, dieſe Maßregel ſo ſchonend wie möglich zu geſtalten, ohne irgendein Land da— bei zu benachteiligen oder zu bevorzugen. Aui der anderen Seite iſt die deutſche— Reichsregierung aber ebenſo entſchloſ⸗ ſen, die deutſche Währung unter allen Umſtänden zu halten. Im wohlverſtandenen eigenen Intereſſe ſoll— ten die fremden Länder ſich mit uns ſolidariſch fühlen, wenn wir alles verſuchen, um die deut⸗ ſche Währung aufrechtzuerhalten. Nur gemeinſame Anſtrengungen der durch Wirtſchaftsintereſſen verbundenen Staaten können die Vorausſetzung für die Wiederher— ſtellung normaler Zuſtände bieten. Deutſch⸗ land iſt bereit, ſobald die von mir erwähnten Vorausſetzungen vorliegen, den Abbau aller Handelshemmniſſe einzuleiten und ſich da— rüber hinaus Vereinbarungen über einen ſchrittweiſen Abbau der Zollmauern anzu— ſchließen. Es gibt eine Hoffnung für alle Länder: Daß die Kriſe in den nächſten Wochen und Monaten auf der ganzen Welt ſo ungeheuer rapide Fortſchritte machen wird, daß ein Warten auch nur um Wo⸗ chen und Monate die Welt in eine Lage bringt, aus der dann vielleicht kein Aus⸗ weg mehr zu finden iſt. Es kommt darauf an, ohne Uebertrelbung in den nächſten Wochen jedem Bürger in jedem Staate die Gefahr einzuhämmern, vor der die Welt ſteht. Mit einer Patentmethode iſt weder in Deutſchland noch anderswo etwas zu än— dern. Ein Volk wie das deutſche muß in der entſcheidenden Auseinanderſetzung das Höchſt⸗ maß an Intelligenz und Organiſationsfähig⸗ keit aufbringen, um den Kampf am ſicherſten und längſten aushalten zu können. In einer kurzen Auseinanderſetzung mit den National- ſozialiſten erklärte Dr. Brüning, daß die brauchbaren Teile ihres Arbeitsbeſchaffungs— programms ſchon längſt von der Regierung in Vorſchlägen niedergelegt ſeien, die bald ver— wirklicht würden. Auf die von den National- ſozialiſten vorgeſchlagenen Finanzierungsme— thoden könne die Regierung aber nicht ein— gehen, weil ſie die deutſche Währung unter allen Umſtänden intakt halten wolle. Unter lebhaftem Beifall ſchloß der Reichskanzler ſei— ne außenpolitiſchen Ausführungen mit der Er— klärung, daß ein wirklicher Friedenszuſtand in der Welt erſt eintreten könne, wenn die Ab⸗ rüſtungs- u. Reparationsfrage im Sinne der deutſchen Forderungen gelöſt und wenn die handelspolitiſche Abſperrung der einzelnen Länder beſeitigt ſei. In der weiteren Ausſprache nahm Miniſter Schlange als Kommiſſar für die Oſthilfe das Wort, um ſich zu dem Mißtrauensantrag zu äußern, der von der Wirtſchaftspartei gegen ihn und gegen den Ernährungsminiſter Schiele eingebracht worden iſt. Der Miniſter betonte, in der jetzigen Zeit der ſchwierigen außenpoli— tiſchen Verhandlungen ſei es notwendig gewe— ſen, die Ernährungsgrundlage des Reiches ſi— cherzuſtellen, auch wenn dabei gelegentlich die Intereſſen einzelner Gewerbetreibender nicht ſo berückſichtigt werden konnten, wie es Wunſch der Regierung iſt. Wenn die Mehrheit einem Miß— trauensantrag zuſtimmt, werde ich meinen Po— ſten verlaſſen, aber ich werde niemals den grundſätzlichen Weg verlaſſen. Abg. Dr. Kleiner(Dut.) erklärte: Der Zu⸗ ſtand des hoffnungsloſen materiellen und ſeeli⸗ ſchen Elends, dem unſer Volk ſeit der Novem⸗ berrevolution ausgeliefert iſt, treibt Millionen Menſchen in die Verzweiflung. Aber dieſe Ver⸗ zweiflung hat den geiſtigen, ſeeliſchen und poli⸗ tiſchen Kampf um die Auferſtehung der Nation ſoweit vorwärts getrieben, daß heute das er⸗ nehmen, oder uns Anleihen zu gewähren? Ue⸗ —— 8 ä eee r 2 wachende Deutſchland mit Fug und Recht die Forderung erheben kann: Die für die Politik der Nachkriegszeit, die für die Ohnmachtspolitik und die verlogene Wohlfahrtspolitik verant⸗ wortlichen Männer müſſen ſobald wie möglich in der Verſenkung verſchwinden, aus der ſie gekommen ſind, und zwar auf Nimmerwieder⸗ ſehen. Die Aufregung der Sozialdemokratie über die Auflöſung der kommuniſtiſchen Gott⸗ loſenbewegung iſt nichts als Theater. Der Red⸗ ner polemiſierte dann in längeren Ausführun⸗ gen gegen das Fortbeſtehen des Reichsbanners, dem er jede Exiſtenzberechtigung abſpricht. Trotz aller Uebergriffe des Reichsbanners ſtelle ſich der Reichswehrminiſter vor dieſe Organiſa⸗ tion. Dieſer Reichswehrminiſter, dieſes Kabi⸗ nett iſt eine nationale Gefahr. Es muß fort! Abg. Domſch(Lv.) nahm die Miniſter Schlange und Schiele gegen Vorwürfe der Dirtſchaftspartei in Schutz. Er bearüßt es. daß alle Parteien im Siedlunasausſchus eif⸗ ria die Siedlung fördern. Abg. Hennes(Chr.⸗Soz.) billigte das Ver⸗ bot der kommun. Gottloſenbewegung und for⸗ derte energiſches Einſchreiten gegen die Zur⸗ ſchauſtellung von Schund und Schmutz auf ero ichem Gebiet. De Chriſtlich Soziale Volls⸗ dienſt werde ſeinen Reichsſchulgeſetzentwurf demnächſt einbringen. Abg. Hilferding(S.) erklärte, die Unmög⸗ lichkeit der Reparationen ſei jetzt allſeits klar geworden. Es ſei auch zu billigen, daß die Re⸗ gierung alle, auch die härteſten Maßnahmen getroffen hat, um die deutſche Währung zu ſichern. Straſſers Programm habe große Teile von Karl Marx übernommen. Die National⸗ ſozialiſten haben niemals die Gelegenheit be⸗ nutzt, um ihren auf dem Papier ſtehenden So⸗ zialismus in die Tat umzuſetzen. Abg. Dr. Sorlacher(BVP.) unterzog die wirtſchaftlichen Artikel des Straſſer⸗Programm einer Kritik und kam zu dem Schluß, daß die Störungen der deutſchen Produktion und die Fehler des Verteilungsſyſtems auf ganz andere Urſachen zurückzuführen ſind, als Straſ⸗ ſer annimmt. Die Ausſprache wurde erſt in ſpäter Abend⸗ ſtunde beendet. Am Donnerstag früh werden die Abſtimmungen ſtattfinden, die mehrere Stunden in Anſpruch nehmen dürften. L Vor 100 Jahren starb der Liederkomnonist Zelter Karl Friedrich Zelter, einer der engſten Freunde Goethes, Kompo⸗ niſt vieler Goetheſcher und Schillerſcher Lieder und Balladen, deſſen Todestag ſich am 15. Mai zum 100. Male jährt. Zelter begründete die erſte„Liedertafel“ in Berlin und darf als einer der Wiedererwecker des deutſchen Volksliedes gefeiert werden. Nah und Jern Frankenthal.(Im Gefängnis erhängt.) Am Dienstag früh hat der 57 Jahre alte Landwirt Johann Herrmann aus Fußgönheim, der ſich im hieſigen Landgerichtsgefängnis in Unter⸗ ſuchungshaft befand, in ſeiner Zelle Selbſt⸗ mord durch Erhängen begangen. Rheingönheim.(Wieder ein Kind verbrüht.) Hier fiel das 3jährige Mädchen einer Familie in der Sandgaſſe in einen mit heißem Waſſer gefüllten Waſchzuber. Der ſofort herbeigeru⸗ fene Arzt ordnete die Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus an. Inzwiſchen iſt das Kind ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Grünſtadt.(Vermißt.) Seit 18. April wird, wie ſchon berichtet, der 32jährige Fabrikarbei⸗ ter Ludwig Bock aus Großkarlbach vermißt, ohne daß bisher etwas über ſein Verbleib feſtgeſtellt werden konnte Bock, der kinder⸗ los verheiratet iſt, hatte ſich in Richtung Heu⸗ chelheim von zu Hauſe entfernt. 0 Winnweiler.(Winnweiler vor dem finan⸗ ziellen Zuſammenbruch?) Die Haushaltsmit⸗ tel unſerer Gemeindekaſſe ſind vollkommen er⸗ ſchöpft, ſodaß die Gemeindeeinnehmerei alle Zahlungen einſtellen muß. Die Gemeinde ſteht vor dem völligen finanziellen Ruin. Alle bis⸗ her aus öffentlichen Mitteln erhaltenen Zu⸗ wendungen waren ein Nichts und konnten die Finanzlage der Gemeinde keineswegs erleich⸗ tern helfen. 6 Elgersweiler.(Zigeunerin als Meſſerſteche⸗ rin.) Eine Zigeunerin ſtieß einem Gaſtwirt von hinten ein Küchenmeſſer ins Auge. Sie wurde feſtgenommen. Die Gendarmerie mußte die Täterin vor der Lynchjuſtiz der erregten Dorfbewohner ſchützen. Auch andere Zigeuner wurden verhaftet. Die Zigeunerin war mit mehreren Zigeunern in der Wirtſchaft des Verletzten geweſen. Als zwiſchen den Zigeu⸗ nern ein Streit ausbrach, verſuchte der Wirt die Streitenden aus der Wirtſchaft zu weiſen. Dabei ſchlich ſich die Zigeunerin von hinten heran und verſetzte dem Wirt blitzſchnell einen Stich ins Geſicht. 1 Pirmaſens.(Sich ſelbſt geſtellt.) Der Fa⸗ brikarbeiter Franz Glaſer hat im Oktober 1930 auf ſeine beiden Schwäger Reinbard Pittori Jeutschland soll weiterhin geknebelt werden! 5 Frankreich will nicht abrüſten Der franzöſiſche Berlreler in Genf gegen den Verſailler Verkrag als Abrüſtungsmuſter Genf, 11. 5. In der heutigen Ausſprache über die ſchwere Artillerie im Landabrüſtungsaus⸗ ſchuß verwahrte ſich der franzöſiſche Vertreter dagegen, daß ſtändig die Friedensverträge als Muſterbeiſpiel für die Abſchaffung der An⸗ griffswaffen erwähnt würden. Die Friedens⸗ verträge machten keinen Unterſchied zwiſchen Offenſiv⸗ und Defenſivwaffen. Auch Befeſtigun⸗ gen ſeien darin einer Begrenzung unterworfen. Demgegenüber erklärte der deutſche Dele— gierte Freiherr von Weizſäcker, Deutſchland werde noch oft auf den Friedensvertrag zurück— kommen. Die bekannte Note vom 16. Juni 1919 beſage doch, daß die Militärbeſtimmungen des Friedensvertrages Deutſchland die Wiederauf⸗ nahme einer Angriffspolitik unmöglich machen ſollten. Das ſei auch für die Abrüſtungskonfe⸗ renz eine ſolide Grundlage. Wenn der franzö— ſiſche Vertreter habe ſagen wollen, daß der Ver— ſailler Vertrag Deutſchland auch der Verteidi⸗ gungsmittel berauben wolle, ſo nehme er von dieſer Klarſtellung mit Befriedigung Kenntnis. Der franzöſiſche Delegierte erwiderte, er halte daran feſt, daß die Fragen, die in den Friedens⸗ verträgen geregelt ſeien, keinerlei Beziehungen Die Luftabrüſtungen in Genf Genf, 11. 5. Der vom Ausſchuß für die Luft⸗ rüſtungen eingeſetzte Unterausſchuß hat ſeine Arbeiten heute mit der Annahme eines Be⸗ richtes abgeſchloſſen, der ſo gehalten iſt, daß bei gutem Willen eine Reihe von politiſchen Folgerungen daraus gezogen werden könnte. Indeſſen gibt er keine klare Antwort auf die drei Fragen, welche Luftwaffen als beſonders aggreſſiv, beſonders wirkſam gegen die na— tionale Verteidigung und beſonders bedroh— lich für die zivile Bevölkerung zu betrachten ſind. Die deutſche Delegation hat ſich vorbe— halten, ihre grundſätzliche Forderung, die auf Abſchaffung der geſamten Militärluftfahrt hinzielt, in den öffentlichen Verhandlungen des Luftfahrtausſchuſſes erneut vorzubringen. Für beſonders notwendig hält die deutſche De— legation die Hervorhebung des beſonders of— fenſiven Charakters der Kampfmittel jeder Art, die aus Flugzeugen abgeworfen werden können. Der Luftfahrtausſchuß tritt am Mittwoch nach Pfingſten zu einer öffentlichen Beratung zu den hier zu erörternden Fragen hätten. dieſes Berichtes zuſammen. — — Genſation um Doumers Tod Schwere Anſchuldigungen gegen die franzöſiſche Polizei— Mörder Gorguloff ſoll mit der Polizei genſalionelle Behauptungen der humanileé Paris, 11. 5. Die kommuniſtiſche Humanite unterſucht heute das Verhalten der Pariſer Polizei am Unglückstage der Ermordung Dou⸗ mers. Das Blatt will die ſenſationelle Be⸗ hauptung aufſtellen können, daß die Polizei für den Beſuch Doumers in der Buchausſtel⸗ lung der ehemaligen Frontkämpfer nicht die in Berbindung geſlanden haben ſonſt üblichen Sicherungsmaßnahmen getrof- fen habe. Außerdem erklärt es, daß der Mör⸗ der Gorguloff mit der franzöſiſchen Polizei in Verbindung geſtanden habe, und zwar ſogar in doppelter Weiſe, einmal durch einen gewiſ— ſen Jakowlew, der Direktor der Zeitung„Die Sturmglocke“ und Führer der weißgardiſtiſchen Bewegung iſt, und dann durch Vermittlung eines Polizeiſpitzels namens Kritſchkow. Ja⸗ kowlew, der als der„weißgardiſtiſche Chef“ 1 Gorguloffs bezeichnet wird, ſoll flüchtig ſein. und Eugen Stegner von hi gangenem Streit zwei Revo N ben, durch die beide verletzt w flüchtete nach Frankreich un in Metz auf. Nun ſtellte er ſich ig der hieſigen Kriminalpolizei und wurde ins Gefängnis eingeliefert.„ Freiburg i. Br.(1½ Jahre Gefängnis für einen politiſchen Schwindler.) Der 30 Jahre alte Goldſchmied Karl Fechtig wurde vom Schöffengericht Freiburg wegen Diebſtahl und Betrug im Rückfall zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis und zu drei Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Fechtig hatte Ende vergan⸗ genen und Anfang dieſes Jahres unter dem Vorgeben, er ſei SA⸗Mann und Führer der Hitlerjugend, in Lörrach und am Kaiſerſtuhl Diebſtähle und Betrügereien verübt. Darmſtadt.(Senkung weiterer ſtaatlicher Gebühren.) Um dem Verfall der Abmarkung der Eigentumsgrenzen und damit dem der Kataſter entgegenzuarbeiten, ſind auf Grund der Senkung der Koſten der Vermeſſungsäm⸗ ter die Gebühren für die Wiederherſtellung der Grundſtücksgrenzpunkte durch Bekanntma⸗ chung vom 4. Mai 1932 erheblich herabgeſetzt worden. Die Senkung iſt dem Bodenwert ent⸗ ſprechend geſtaffelt und beträgt im landwirt⸗ ſchaftlich genutzten Gelände im Durchſchnitt 40 Prozent und darüber hinaus. 5 Groß⸗Gerau.(Lebensgefährlich verletzt.) Am Volkshaus in Büttelborn wurde ein Rad⸗ fahrer namens Hageney aus Mörfelden von einem Perſonenauto erfaßt. Der Unglückliche geriet zwiſchen die Räder des Autos u. mußte lebensgefährlich verletzt ins hieſige Kranken⸗ haus gebracht werden. Bremen.(Selbſtmord eines Bremer Kauf⸗ manns.) Der Rohtabakgroßhändler Schau ſtürzte ſich vom dritten Stock eines Hafenſpei⸗ chers auf die Straße. Er war ſofort tot. In dem Lager des Schau ſollte eine Zollreviſion durchgeführt werden. Beim Eintreffen der Zollbeamten machte Schau den 20 Meter tie fen Todesſprung. ve Bewaffnete Schüler Der Schuß im Klaſſenzimmer. Trier, 11. 5. In der deutſchen Oberrealſchule im Aufbau in Wittlich krachte während des Unterrichts plötzlich ein Schuß, der zwei Schü⸗ lern und dem Lehrer dicht am Kopf vorbei⸗ ging und dann in die Wand ſchlug. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß einer der Schüler in der Taſche einen Trommelrevolver mit ſich führte, aus dem der Schuß losgegangen war. Da der Lehrer die Feſtſtellung machen mußte, daß noch mehrere Schüler Schußwaffen im Beſitz hat⸗ ten, benachrichtigte er die Polizei, die die Pi⸗ ſtolen beſchlagnahmte. Die betreffenden Schü⸗ ler wurden von der Schule verwieſen. Sie wiſſen das Mitführen der Waffen nicht zu be⸗ gründen. 25 Jahre Chlorodont bezeugen die Richtigkeit, daß ſich Ohlorodont zur Er⸗ We ſchöner weißer Zähne immer bewährt hat. Allein in Deutschland ſind es über 6 Millionen Menſchen, die täglich die berühmte Chlorodont⸗Zahnpaſte benutzen. In dieſer allgemeinen 5 8 und in der langlährigen Bewährung liegt ein ſtarler Beweis für die vorzügliche Reiniqungskraft und für die Beliebtheit der herrlich er⸗ friſchenden ee e die infolge ihres angenehmen Pfefferminzgeſchmacks auch von Kindern be⸗ vorzugt wird Verſuch überzeugt. Tube 50 Pf. und 80 Pf. Aber die Liebe iſt die größte unter ihnen Roman von Helma von Hellermann. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle 1931 (57. Fottſetzung.) „Es war ſo lieb von dir, mir dieſe herrliche Kette zu ſchenken“, ſagte Roſemarie dankbar, die lange, zweimal um den Hals geſchlungene Schnur durch die Finger gleiten laſſend.„Im⸗ mer wieder verdanke ich dir neue Güte.“ Rohſen zog ſeine Frau an ſich und ſah ihr tief in die Augen.„Was du mir ſchenkſt, Roſe, iſt ſo unausſprechlich viel, daß alle meine Ga⸗ ben nur ein Dankesſtammeln ſind. Sechs Jahre Glück haſt du einem Menſchen gegeben, der mit leeren Händen abſeits im Dunkel ſei⸗ nes Leidens ſtand. Ob du wohl ahnſt, wie viel das iſt, kleiner Kamerad? Nein— keine Tränen, Roſemarie— meine junge Frau ſoll ſchön ſein heute abend! Nicht in die Oper? Aber natürlich, ich habe mich doch ſchon in full dreß geſtürzt! Beruhige dich, es geht mir wirk⸗ lich beſſer, das Pulver half.“ „Verſprich mir, daß wir nach dem erſten Akt gehen, wenn du dich im geringſten ermü⸗ det fühlſt.“ bat Roſemarie, ihres Gatten Hand ergreifend. Er verſprach es, küßte die weißen Finger, die zart über ſeine Wange glitten. Saß bald datauf in einer Parkettloge des zu Ehren ei⸗ ner„Tannhäuſer“-Aufführung ausverkauften Hauſes und freute ſich über die bewundernden Blicke, die der Frau an ſeiner Seite huldigten. Freute ſich und fühlte doch ſcharfes Weh im Herzen. Joachim von Rohſen wußte, wie es um ihn ſtand. Ratata—— ratata—— Wie ſchläfrig dieſes gleichmäßige Rattern des dahinſauſen⸗ den Zuges machte. Felder flogen vorüber, Telegraphenſtangen, Stationen, rote Dächer eines Dorfes, in Dunſt gehüllte Hügel, ein Waſſertümpel, das wuchtige Eiſenwerk einer Brücke— und wieder Felder, Telegraphen⸗ ſtangen. Roſemarie von Rohſen lehnte den Kopf ge⸗ gen das graue Samtpolſter und träumte, zum Fenſter hinausſehend, vor ſich hin. Sechs Jahre war ſie nun ſchon Joachims Frau— eine jung⸗ fräuliche Frau, der das tiefſte Geheimnis des Liebesglücks verſchloſſen geblieben. Der Halb⸗ ſieche war's zufrieden, ihm genügte die ſanfte, ruhevolle Zärtlichkeit, mit der die Gattin ihn umgab. Das ſtille, immer harmoniſcher gewordene Zuſammenleben mit dem pflegebedürftigen Gatten und ſeinen Eltern hatte allmählich eine Ruhe auf ihr Gefühlsleben geſenkt. die der Stumpfheit gleichkam. Sie lebte dahin von ei⸗ nem Tag zum andern, ohne ſein Scheiden zu bedauern oder einen neuen Morgen herbeizu⸗ wünſchen. Bis zur Ermattung hatte ſie ſich im⸗ mer und immer wieder den Wappenſpruch ihrer Familie eingehämmert:„Ueber alles die Pflicht.“ Aber manchmal kamen Stunden, in denen alle Gegenwart verſank, in denen in ſtrahlen⸗ der Herrlichkeit die Zeit emporſtieg, in der ſie an der Pforte des Paradieſes zu ſtehen ver⸗ meint—— Vorbei— vorbei. Er, der ſie dorthin geleitet, hatte ſie zurückgeſtoßen ins Dunkel, hatte andere Weggenoſſen gewählt.— Vorbei, vorbei. Man überlebt, wunderbar ge⸗ nug, ein Rieſenmaß von Schmerz; das Herz ſchlägt weiter, auch wenn man es in Todes⸗ wunden verblutet wähnt. Vorbei— vorbei.— Eintönig ſangen die Räder ihr trauriges Lied. Der junge Amerikaner, der Roſemarie ge⸗ genüber ſaß und vergeblich verſucht hatte, ein Geſpräch mit ſeinem Gegenüber anzuknüpfen, holte endlich, halblaut ſeufzend, eine große Zei⸗ tung aus ſeiner Manteltaſche und betrachtet gelangweilt die Bilder der Sonntagsbeilage der„Newyork World.“ Viel netter wärs gewe⸗ ſen, mit dieſem entzückenden Girl Deutſe“ zu radebrechen, deſſen ſüßes Geſicht ſo lockend un⸗ ter dem ſilbergrauen Filzhütchen hervorſchaute, und die Grübchen in den weichen Mundwin⸗ keln zu bewundern, wenn er lächelte. Aber über ein paar höfliche Antworten auf ſeine geiſtvollen Bemerkungen über Landſchaft und Wetter war es nicht hinausgekommen. Schade! Gedantenlos betrachtete Roſemarie den vor ih ausgebreſieten rieſigen Illuſtrations⸗ bogen Der lachende Sieger im letzten großen Autorennen— ein paar ſchlankbeinige Eiris am Arm eines Hollnwood⸗Filmſtars— und da, unten im großen Oval. ein Bild.— Ohae es zu wiſſen, zuckte der Kopf der Frau hoch, neigte ſich vor mit geweiteten Augen.. Ein Herr, den einen Fuß auf dem Trittbrett ſeines eleganten Nennwagens, den Kopf, mit ernſtem, ſelbſtſicherem Blick in den klugen Augen, har⸗ ten Linie um den Mund.. War es ein Trug der Druckerkarbe oder ſchimmerte das Haar an ſeinen Schläfen ſilberweiß? Heimut Hardt, Helmut Hardt... Ein unterdrückter Laut Der Amerikaner ließ ſchnell das Blatt ſin⸗ ken; er ſah fragend auf. Aber Roſemarie hatte ſich ſchon wieder gefaßt. Mit geſchloſſenen Augen ſaß ſie da, den Kopf gegen das Polſter gelehnt, einen ſchmerzlichen Zug im plötzlich müde wir⸗ kenden Geſicht. Sie ſchien zu ſchlafen. Aber durch die geſenkten Lider brannte das Bild, das ſie ſoeben geſchehen, ſah ſie an mit der Lebendigkeit eines dicht vor ihr ſtehenden Menſchen, unter deſſen Blick ihr Herz ſich in Qualen wand, ohne davon loskommen zu kön⸗ nen. Ihr war, als müſſe ſie die Hände heben und flehen:„Du haſt mich von dir geſtoßen, ſo gib mich doch ganz frei! Nimm die Laſt der Befreie mich, gib Ruhe.“ f Sein war doch die Schuld Warum beſchwerte ſie ihr Gewiſſen? Warum immer wieder das nutzloſe Grübeln, ob ſie damals auch recht ge⸗ tan? Hätte ſie anders handeln können, handeln müſſen? Ach, wozu ſich jetzt damit noch quälen! Die Räder hatten recht: vorbei, vorbei! Weiter ging der Weg. Man näherte ſich den Vororten Berlins. Eine allgemeine Unruhe wurde bemerkbar; Reiſetaſchen wurden heruntergeholt, Bücher, Kiſſen verſtaut, Schlöſſer ſchnappten zu. Män⸗ tel wurden angezogen, Hüte aufgeſetzt, mit Hilfe des Taſchenſpiegels. Das Geſicht ſchnell noch einmal gepudert. Zugbeamte eilten durch den ſchmalen Gang des Magens, in denen Ge⸗ päckſtücke den Weg verſperrten. Fertſetzung folat. — ——. Erinnerung von mir, ich bin ſo müde— 155 * Kirchliche Nachrichten. Vom 10. April wurde Kaplan Adler in Darmſtadt(St. Fidelis) ſtudienhalber beurlaubt. Mit Wirkung vom 1. Mai wurden ernannt: Pfarrer Lambert in Seligen⸗ ſtadt zum Dekan des Dekanats Seligenſtadt; Pfarr⸗ verwalter Hainz in Mainz(St. Stephan) zum Kaplan daſelbſt. Die Bezirks⸗Sparkaſſe hält ihre Schalter am Pfingſt⸗Samstag geſchloſſen. Kaſſen⸗ geſchäfte wolle man vorher tätigen. Schülerkonzert der Klavier⸗ ſchule Liſſi Schlatter. Irl Liſſi Schlatter, Mannheim, ſeit einer Reihe von Jahren auch in Viernheim durch ihre großen Erfolge rühmlichſt bekannte Klavier- lehrerin, hielt geſtern Abend mit ihrer ſtattlichen Schülerzahl(26) im Gaſthaus zum„Walfiſch“ ein internes Schülerkonzert, zu dem ſich Eltern und Geſchwiſter der Spieler zahlreich eingefunden hatten. Alle Erſchienenen waren hochbefriedigt von den ge⸗ botenen Leiſtungen, angefangen vom„Hopp, hopp, hopp“ des jüngſten„Künſtlers“ bis zu den ach⸗ tungsgebietenden Vorträgen der Fortgeſchrittenen, die Kompositionen berühmter Meiſter wie Abt, Schubert, Lichner, Grieg und Chopin boten. Sämtliche Schü⸗ ler ſpielten auswendig, was namentlich bei den vierhändigen Stücken als eine recht gewagte Sache bezeichnet werden muß. Aber ſie gelang. Der Zuhörer fühlte, daß eine ausgeſprochene Klavier- pädagogie hinter dem Gebotenen ſteckte und die Schüler in ihrem Banne hielt. Zeigten ſchon die Anfänger im Vortrag eine auffallende Sicherheit, rühmenswerte Talktfeſtigkeit, ſowie guten Anſchlag, ſo traten dieſe Vorzüge bei den Fortgeſchrittenen in hellſtes Licht. Es geht nicht an, an dieſer Stelle einen oder den anderen Schüler beſonders hervorzuheben. Der kleine„Hopp, hopp⸗Künſtler“ war auf ſeine Leiſtung ebenſo ſtolz, wie die gereif. teren Schüler u. Schülerinnen, auf ihre prächtig zum Vortrag gebrachten Konzertſtücke. Alle ernteten reichen Beifall, der bei der Mehrzahl wohlberech⸗ tigt war. Herr Rektor Mayr dankte als ge⸗ ladener Gaſt für das Gebotene, ſprach der erprob⸗ ten Klaviermeiſterin ſowie den Schülern ſeine volle Anerkennung aus und ermunterte die Zöglinge zu Fleiß und Ausdauer, damit die Eltern ihre in ſo ſchwerer Zeit gebrachten Opfer auch immer mehr gelohnt ſehen. Wir ſchließen unſeren kurzen Bericht mit dem Bewußtſein, daß der Schülerabend ſeinen Hauptzweck voll und ganz erfüllt hat, die Eltern von der Leiſtungsfähigkeit der Schlatter ſchen Kla- vierſchule zu überzeugen und die Zöglinge anzu⸗ feuern, das nächſtemal mit noch weit ſchöneren Leiſtungen aufzuwarten. Kleintierzucht im Wonne⸗ monat. Aus Kreiſen der hieſigen Kaninchenzüchter wird nachſtehendes geſchrieben: Die Natur iſt im vollen Erwachen, überall in Wald und Flur ſoweit das Auge reicht, iſt ein grüner Teppich vor uns ausgebreitet, das langer⸗ ſehnte Grün der Kleintierzüchter, ganz beſonders des Kaninchenzüchters. Am Wegerande oder auf den Fluren, welche von dem Landwirt zum Säu⸗ bern des läſtigen Unkrauts erlaubt wird, bemerkt man jung und alt beim Einſammeln dieſem doch ſaftigen und nahrhaften Futtermittel. Heute, wo große Arbeitsloſigkeit vorherrſcht, manche Familie, durch dſe Untätigkeit ihres Ernährers in Not und Elend geraten iſt, ſieht ſich derſelbe veranlaßt, auf irgend eine Weiſe, den Lebensunterhalt beſſer ge⸗ ſtalten zu können und dadurch den Anlaß gibt, daß ſich heute ſo viele, gleich welchem Stande ſie ange⸗ hören, der Kleintierzucht widmen(denn Notzeiten ſind immer die beſten Wegbereiter zur Kleintier⸗ zucht). Faſt in jeder Behauſung bemerkt man Zuchtanlagen mit ihren Inſaſſen, ganz beſonders ſind es die Kaninchenzüchter, welche hier eine große Tätigkeit entfalten, und ſich Stundenlang am tollen Treiben ihrer Tiere ergötzen können, die ſie mit großer Not und Aufopferung bis jetzt haben er⸗ halten können, auf einen Schlag, durch unvorſich⸗ tiges junges Grünfutter, ihre ganze Freude zunichte machen. Grünfutter darf anfangs nur in kleinen Mengen verabreicht werden, immer Beigabe von Heu, verdorbenes Futter muß entfernt werden, täg⸗ lich 2 bis 3 mal füttern und ſorgen für großen luftigen Stall, vor Zugluft ſchützen und trockene Streu, auch können Küchenabfälle reichlich Ver⸗ wendung finden, beſonders Kartoffelſchalen in ge⸗ kochtem Zuſtande mit Kleie, Gerſte⸗ oder Weizen⸗ ſchrot, zu einem ſteifen Brei vermengt in Kugel“ form gereicht, gibt ein gutes Maſtfutter. Um aber geſunde und leiſtungsfähige zur Zucht verwendbare Tiere erhalten zu können, muß Kraftfutter beigegeben werden. Hier dreht es ſich, ob der Züchter ſich der reinen Sportzucht zuwendet, oder nur wirtſchaftliche Erfolge erzielen will. Die Sportkaninchen⸗ und Geflügelzucht feiert unter die⸗ ſem Geſichtspunkte immer die bedeutenden Triumphe. Nur ein kleines Beiſpiel. Ein ſchönes großes Kaninchenfell wird manchmal einfach ausgeſtopft, oder für einen Groſchen an den Fellhändler abge⸗ geben, welches aber bei guter Behandlung, durch die Fellſammelſtellen, welche in allen Kaninchen- zuchtvereinen errichtet ſind, wie es ſchon öfters der Fall war, das 10— 20fache erzielt worden iſt. Es würde ſoweit führen, was nur durch die Fell⸗ verwertung erreicht werden kann, aus dieſem Grunde Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein. Donnerstag Abend 8 ¼ Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Dirigent. Sänger ⸗ Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. kuſen wit, Tante Backartikel AaTna da Laden Wir empſehlen: Feinstes Sperial-mehl o Pfund 233 Feinstes Auszugs-mehl oo Pfund 253 Allerfeinstes Biskuit-mehl Pfund 28 Margarine Pfund von 30 an empfehlen wir Zum Backen ganz beſondersz „L“ Margarine Pfund 489 Tha-Ga-Hausm.-Margarine„ 60.0 Locoskett Pfund 28, 32, 42 u. 55.9 Garantiert reines Deutſches Schweineschmalz Pfund nur 48 eee Pfund 384 Ein ganz beſonders günſtiges Angebot: Deutsche Eier(garantiert vollfriſch) 10 Stück 39 u. 70 Der an Qualität unübertroffene Tha⸗Ga- Röſtkaffee dürfte in keinem Haushalt fehlen / Pfd. 48, 49, 55, 60, 75, 30, 90 u. 1. Ferner in la. Qualität: Feinste Gemüse-Budeln Pfd. von 369 an Feinste Maccaroni Pfund von 38 an Zwets chen Pfund 27 mischobst. Pfund 338, 49, 599 Fst. Zwetschen⸗ Marmelade Pfd. nur 40 3 dazu 6 Prozent Rabatt nur im Hamb. Halteelager fichard Honmann Niederlage von hams 8 Barts Rathausſtraße 62. Notverkauf! la. Anzugsstoff blau Wollkamg. m. 7.80 Pfeffer u. 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Mögen alle noch Außenſtehenden und Jatereſſenten dieſe günſtige Gelegenheit zunutze machen, denn nur in den ge— nannten Vereinen wird durch bewährte Züchter und von den Verbänden beſtimmte Perſönlichkeiten in Verſammlungen Aufklärungen über Geſundheits- pflege, Aufzucht von Jungtieren, Zuchtpaarzuſammen⸗ ſtellung, Fellverwertung und Krankheiten erteilt. Aufnahmen erfolgen beim Vorſitzenden Herrn Nik. Wunder, Friedrichſtraße Nr. 40. * Wormſer Frühjahrsmeſſe. Gerade auf Pfingſten fällt in dieſem Jahr die Wormſer Frühjahrsmeſſe: 15.— 22. Mai. Eine ganze Reihe Schauſtellungen aller Art ſind gemeldet. U. a. „Lil iput-Pferdebahn u. Tierſchau“,„Krino⸗ line“, Skooter- u. Geiſterbahn“,„Waldidyll, und Cyklonrad“, Affenſchau“,„Cumberland, Attraktionsſchau“,„Kaſperle-Theater“ Kunſtkegel u. Nagelklopfen“,„Schauburg“ Irrgarten“,„Hundetheater“; und dazu noch das bunte Drum und Dran der Schießbuden, Zuckerbuden, Karuſſells Berg- und Tal, Luft und ebener Erde und der geheimnisvoll ver- ſchwiegenen Wahrſagerinnen und Wahren Laut- ſprecher. Jakob's... Und noch dazu: Die luſtigen Verkau fsſtände— Stück für Stück 10 Pfg.— und der Geſchirrmarkt— na alſo— es iſt alles wieder da! Wie immer auf der Wormſer Meſſ'! Reſtaurant„zur Sportler⸗ D. J. K. klauſe“ und 3 Spielplätze“. Programm für Pfingſtmontag 1932. Fuß ball: Neuſtadt a/ H. 1.— Viernheim 1. 3 Uhr (In der Spielerverſammlung Morgen Freitag erhalten Mannſchaft und Begleiter alles Nähere mitgeteilt.) Bürſtadt 2. Mannſch.— Viernheim 2. Privat (Anſtoß⸗ und Abfahrtszeit ſ. Aushängekaſten) Viernheim 1. Igd.— Heidelberg⸗Weſt 1. Igd. 2½ Uhr(Platz 1) Heppenheim 2. J.— Vhm. 2. J. 4 Uhr Abfahrtszeit wird Freitag im Lokal bekannt gegeben Vhm Sch.— Mhm.⸗Waldhof Sch. 3 Uhr(Pl. 2) Handball: Viernheim 1.— Heidelberg⸗Weſt 1. 4 Uhr(Platz 1) Vhm. J.— Heidelberg⸗Weſt J. 1½ Uhr(Pl. 1) Sollte für die eine oder andere M. noch ein Spiel im Laufe der Woche abgeſchloſſen werden, wird dies in der Samstagsnumer und im Aus⸗ hängekaſten an der Drehſcheibe veröffentlicht. Die 1. Privat⸗Fußball bleibt ſpielfrei. Wir laden zu recht zahlreichem Beſuche na⸗ mentlich der Handballſpiele freundlichſt ein in Ver⸗ bindung mit dem Wunſche froher Feſttage. Die Sportleitung. NB. Morgen Freitag im Lokal„zur Harmonie“ „DK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. hat ſich der hieſige Kauinchen⸗ und Geflügelzucht⸗ die übliche Spielerzuſammenkunft. Der Jugendkraft⸗Pfingſtſport! Viernheims Blau⸗Weißen bei den Pfälzer Kriſchern. Auf unſerem Stadion dagegen großes Handballtreffen gegen die Wundermannſchaft des Gaues Heidelberg. Die erſte Fußballmannſchaft unternimmt über die Feſttage eine Fahrt in das ſchöne Winzerſtädt⸗ chen am Hardtgebirge, Neuſtadt. Zum erſtenmale tritt die Abteilung Neuſtadt mit uns in ſportlichen Verkehr und trifft mühevoll alle Vorbereitungen, unſeren Spielern den kurzen Aufenthalt ſo ange- nehm wie nur möglich zu geſtalten. Hoffentlich erleben unſere Spieler eine in ewiger Erinnerung bleibende Pfingſtfreude und die Pflicht von Seiten unſerer Blau⸗Weißen dem dortigen Publikum einen elanvollen Fußball vorzuführen, darf unbedingt nicht ausbleiben. Es wäre auch zu wünſchen, daß einige unſerer Freunde ſich noch in die Reihe der Begleiter ſtellen würden. In Viernheim geht etwas großes vor. Hei— delberg Weſt eine ſpieleriſch ſehr weit vorgeſchrit— tene Handballſparte gibt zum erſtenmale in Viern- heim ihre Beſuchskarte ab. Anſprechend und be— achtenswert ſind die in den letzten Jahren erzwun⸗ genen Erfolge. Verſchiedene unſerer Mitglieder, welche vor zwei Jahren ſich am Werbetage der D. J. K. Edingen beteiligten, können an dieſer Mannſchaft heute noch gute Kritik üben, denn ſie war diejenige, welche hierbei die größten Lorbeeren erntete. Zeigen wir dem erſtmals hier weilenden Gaſte, daß das Intereſſe am Handballſporte einen wachſenden Aſt darſtellt in unſerer Sportgemeinde. Die Gäſte werden die hier gemachten guten Ein- drücke in ihrer Heimat zu ſchätzen wiſſen. Darum kommt alle und nehmet freudigen Anteil an dieſem ſchönen Sportprogramm, welches von Vor- und Nachſpielen umrahmt iſt. Bekanntmachung. Gefunden wurde eine Leder-Aktenmappe mit Inhalt. Viernheim, den 11. Mai 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Amicitia 09 E. V. V'heim U Voq Sportplatz im Wald mit *» Reſt.„Zur Waldſchenke“ Pfingſtſamstag Abend in Worms Privatſpiel gegen BfR. Alemannia Worms. Beginn und Abfahrt wird am Samstag bekannt gegeben. Abends halb 6 Uhr in Mannheim: Viernheim AH.— Phönix Mannheim 1. AH. Abfahrt 4 Uhr ab Geſchäftsſtelle. Ffingſtſonntag nachmittag 1 Uhr: Viernheim 1. Privatmanuſchaft— Altenbach 1. Pfingſtmontag hier 3 Uhr: Freundſchaftsſpiel gegen V. f. R. Alemannia Worms Vorſpiel 1,15 Uhr: Viernheim 4.— F. V. Weinheim 4. Mannſch. Vormittags 10 Uhr: f Nachmittags 2 Uhr in Eberbach am Neckar: Viernheim Schüler— Eberbach Schüler Abfahrt wird am Samstag bekannt gegeben. Viernheim A.— FB. 09 Weinheim Kegelelf Bekanntmachung. Betr.: Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern hiermit die Wirte an Einreich- ung der Getränkeſteuererklärung für Monat April 1932. Betr.: Erhebung der Gas-, Strom- und Waſſer⸗ gelder. Die Erhebung der Gas-, Strom- und Waſ⸗ ſergelder für Monat April beginnt am Dienstag, den 17. Mai 1932. Wir machen ausdrücklich dar⸗ auf aufmerkſam, daß wir bei ungebührlicher Zahl- ungs verzögerung einen Zuſchlag erheben und ohne beſondere Benachrichtigung die Belieferung einſtellen werden. Viernheim, den 10. Mai 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Achfung! Gross- Betrieb! Wormser Frühjahrs-Hlorze N Pfingstsonntag Beginn 4 8 15. vis 22. 9 Mai Tum Pnostiest Meu eingetroffenl Große Auswahl in Herreu-Halbschuhen Damenspangen- und Pumps Gut ſortiertes Lager in Mindersehnken und Gesundheltssehuhen. Billige Preiſe! Ein Verſuch lohnt ſich! Schuhhaus Hook Lampertheimerſtraße 1.