Lokale Nachrichten Maiſchwärme. Die ſommerlichen Tage nach Pfingſten ſind den Bienenvölkern zugute ge⸗ kommen. Die in der erſten Maihälfte über das naßkalte Wetter verärgerten und ausgehunger⸗ ten Bienlein haben von Obſtgärten u. Wieſen Honig eingetragen. Das neue Leben im Stock beginnt ſich mächtig zu regen. Zu den alten überwinterten Bienen iſt zahlreiches Jungvolk gekommen. Die junge Königin läßt ihren Warnruf vernehmen. In ungewöhnlicher Auf— regung rüſtet das Volk zum Schwärmen.„Ein Bienenſchwarm im Mai iſt wert ein Fuder Heu“. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Sanitätsrat Dr. Rudershauſen. * Konzert des Männergeſangver⸗ eins. Wir verweiſen nochmals an dieſer Stelle auf das Künſtlerkonzert des Männergeſangvereins. Möge die viele Mühe, die ſich der neue Dirigent Herr Chormeiſter Oskar Pfeifer⸗Mann⸗ heim mit ſeiner nahezu 100köpfigen Sängerſchar gegeben hat und die großen Opfer der Sänger bei allen Sangesfreunden mit regem Intereſſe gelohnt werden. Mögen beſonders auch die beitragsfreien Ehrenmitglieder als eine Ehrenpflicht betrachten, die Sache zu unterſtützen. Da es ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich um ein Stuhlkonzert dreht, erwachſen den Beſuchern außer dem niedrigen Eintrittspreis keine weiteren Ausgaben. Nach dem Konzert findet ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, bei welchem jedem Bruderverein Gelegenheit gegeben iſt, ein Lied zum Vortrag zu bringen. »Ausfallende Schweinemärkte. Der Weinheimer Schweinemarkt am Samstag, den 28. Mai und Samstag, den 4. Juui fällt wegen der Mannheimer DG. aus. »Alle Freunde des Dilettanten⸗ Theaterſpiels können heute Samstag abend in der Singſtunde dem Spieler⸗Enſemble des Volks- chors beitreten. Aktive Mitwirkung im Männerchor iſt Bedingung. Beſichtigung der DeG.⸗Ausſtellung. Geſtern Nachmittag waren die Vertreter der Preſſe aus Nah und Fern, ferner die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden zur Beſichtigung der DeG⸗Ausſtellung eingeladen. Wir haben an dieſer Stelle bereits zur Genüge über dieſe große Aus- ſtellung berichtet. Jedoch, jetzt, nach der Beſich⸗ tigung können wir ſagen, daß ſelbſt die kühnſten Erwartungen übertroffen werden. Der Beſucher begegnet Muſikpavillons, einem Dorfkino, einem Schwarzwaldhaus, einem Bienen-, Tabak: Gemüſe⸗ und Pferdezelt, Reitturnier, Molkerei- und Käſekoſt⸗ hallen. Die Mannheimer Milchzentrale, der Rund funk, die Firma Heinrich Lanz, die Düngerinduſtrie uſw. uſw. ſind durch Sonderſchauen vertreten. Um alles zu ſehen, kann man ſich ruhig einen ganzen Tag vornehmen. Mächtige Bier⸗ und Weinzelte ſorgen für das leibliche Wohl. Ein Be- ſuch ſollte ſich niemand entgehen laſſen. Was hier geboten wird, das gibts wirklich nur einmal. Kei⸗ ner darf Koſten und Mühe ſcheuen, um dieſer Rieſen⸗Ausſtellung ſeinen Beſuch zu machen. Es gibt ſo vieles zu ſehen an äußerer und innerer Aufmachung. Die Beſucher werden ſtaunen. Und beſonders lehrreich iſt dieſe Ausſtellung, von der auch gewaltiger Nutzen und Vorteile ausſtrahlen werden. Am Schluß der geſtrigen Beſichtigung wurde ein Imbiß gereicht, an dem über 200 Per- ſonen teilnahmen. Die De hat Zug in ihren Unternehmungen. Es wäre nur zu wünſchen, daß ihr auch während der Ausſtellungstage ſchönes Wetter beſchieden iſt. Stockſtadt(Kreis Groß-Gerau.)(Von der Fähre gefallen und ertrunken.) Am Mittwoch mittag ereignete ſich an der Altrheinfähre ein ſchweres Unglück. Ein elfjähriger Knabe fiel von der Fähre ins Waſſer und verſchwand vor den Augen ſeiner Spielkameraden in den Flu— ten. Die Leiche konnte erſt abends geborgen werden. Büdingen.(Beim Durchgehen der Pferde tödlich verunglückt.) Während der Arbeiter K. Adam in dem benachbarten Dorfe Düdels— heim mit einem Pferdegeſpann beim Abfahren von Steinen beſchäftigt war, wurden die Pferde plötzlich ſcheu und raſten mit dem Wa⸗ gen einen Abhang herunter. Dabei ſtürzte Adam ſo unglücklich von dem Wagen, daß er einen ſchweren Schädelbruch davontrug, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Trier.(Fünf Feuerwehrleute beim Löſchen verſchüttet.) In Woppenroth auf dem Huns⸗ rück brannten das Wohnhaus und der Stall des Landwirtes Stein völlig nieder. Mehrere Stück Großvieh und Schafe kamen in den Flammen um. Fünf Feuerwehrleute wurden durch eine herabfallende Decke verſchüttet und konnten nur unter großen Anſtrengungen be⸗ freit werden. Sie erlitten ſämtlich Verletzungen. Idar(Birkenfeld).(Schwerer Unfall.) Die 32 Jahre alte Ehefrau Fuchs, Mutter von zwei Kindern, ſprang auf das Trittbrett eines Autos eines Zeitungsverlages in dem Augenblick, als der Wagen abfuhr. Als ſich das Fahrzeug in voller Fahrt befand, ſprang die unvorſichtige Frau ab, ſchlug mit dem Kopf aufs Pflaſte und blieb tot liegen. 5 Berlin, 27. 5. Die bisherigen Anſätze im Haushalt des Reichsinnenminiſteriums haben mit Rückſicht auf die Finanzlage des Reiches faſt durchweg eine erhebliche Kürzung erfahren. Kürzungen ſind u. a. bei folgenden Titeln vor⸗ geſehen: Förderung wiſſenſchaftlicher u. künſt⸗ leriſcher Zwecke um 130 000 RM, Förderung der Theaterkultur 500 000 RM, für die Deut⸗ ſche Gemeinſchaft zur Erhaltung und Förde⸗ rung der Forſchung 540 000 RM, für die Kai⸗ ſer-Wilhelm-Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften 200 000 RM; die ſtudentiſche Wirtſchaftshilfe iſt um 500 000 RM gekürzt worden. Weiterhin hat eine Kürzung für die beſonderen kulturellen Aufgaben im Intereſſe des Deutſchtums ſtattgefunden, und zwar um 170 000 Mark. Neu eingeſtellt in den Etat iſt ein Betrag von 1,5 Millionen Mark für kör⸗ perliche und geiſtige Ertüchtigung der Ju⸗ gend, ferner eine Summe von 300 000 Mark für die Vorbereitungsmaßnahmen zum Schut⸗ ze der Zivilbevölkerung gegen Gefahren der Luft. Die erforderlichen Maßnahmen erſtrecken ſich in der Hauptſache auf die Einrichtung ei⸗ nes Flugmelde- und Warndienſtes, Schaffung eines für die Bevölkerung geeigneten billigen Gasſchutzgerätes und auf den Schutz von Bau⸗ und Verkehrsanlagen. Im Haushalt des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums für 1932 wird darauf hingewieſen, daß Aus dem neuen Reichselul Einſchrünkung der Kulln gaben trotz des Urteils des Staatsgerichtshofes es biher nicht möglich geweſen ſei, eine reichseige⸗ ne Behördenorganiſation für die Waſſerſtra⸗ ſenverwaltung ins Leben zu rufen, da die not⸗ wendigen Vorbereitungen, insbeſondere auch die Verhandlungen mit den Ländern, noch nicht zum Abſchluß gebracht werden konnten. Infolgedeſſen ſind die Ausgaben der Reichs- waſſerſtraßenverwaltung im Haushalt wieder in derſelben Weiſe eingeſtellt worden. Im außerordentlichen Haushalt ſind u. a. vorge⸗ ſehen für den Bau eines Staubeckens an der Glatzer Neiße bei Ottmachau 7,5 Millionen Mark und für die Vollendung des Mittelland⸗ kanals 12 Millionen Mark. Zur Förderung des Lufthanſa werden 17,3 Millionen Mark ange⸗ fordert. Der Anſatz hat um rund eine Million niedriger als im Vorjahre gehalten werden können, weil bereits eine ſtarke Rationaliſie⸗ rung des Betriebs durchgeführt worden iſt. Eine ſtärkere Erhöhung der Mittel hat aus Anlaß der Weltwirtſchaftskriſe zur wirtſchaft— lichen Förderung der Luftfahrtinduſtrie erfol— gen müſſen. Da der Auslandsſatz nachgelaſſen hat, iſt die Erhöhung durch Einſparung bei an⸗ deren Haushaltstiteln ausgeglichen worden. Zur Förderung der Luftſchiffahrt ſind 700 000 Mark gegenüber 900 000 Mark im Jahre 1931 vorgeſehen. Aritit über die Chor ·Leiſtungen beim Gauliedertag des Weſchnitzgaues im Heſſiſchen Sängerbund am 1. Mai in Rimbach. Die mir am 25. ds. Mts. mit einem Ent- ſchuldigungsſchreiben für das verſpätete Eintreffen zugeſandte ſchriftliche Kritik des Herrn Profeſſors Dr. Friedrich Noack, Darmſtadt laſſe ich hiermit auf Wunſch vieler Sänger aus allen Vereinen veröffentlichen und darf dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Ausführungen unter„Allgemeines“ weitgehendſt Beachtung finden und die Liebe zu Gau und Bund erhalten bleiben möge. Die Geſamtkritik über alle Vereine erfolgt voraus- ſichtlich in der„Sängerwarte“. Für Viernheim dürfte nur von Intereſſe die Kritik der hieſigen Vereine ſein. G. Hook, Gauchormeiſter. a) Allgemeines: Das diesjährige Singen bewies, daß trotz der Not der Zeit ſich die Vereine des Gaues bewußt ſind, daß ſie eine verantwortungsreiche Aufgabe zu erfüllen haben, mitzuarbeiten an der Erhaltung deutſcher Volkskultur, Geſang und Kunſt als einigen⸗ des Gut hochzuhalten gegen alle Zerſetzungser⸗ ſcheinungen und Trennungslinien. Möge es weiter gelingen, in idealem Streben und angeſpa nnter muſikalicher Arbeit im Sinne edelſter Volkserziehung alles politiſch, religibs und ſozial Trennende von den Vereinen fernzuhalten, damit der anſteigende Weg der Leiſtungen und der Liedpflege dem Gau erhalten bleibt. Verglichen mit früheren Jahren hat ſich allgemein der Chorklang, die Ausſprache, der Liedvortrag und auch die Chorauswahl be— deutend gebeſſert. Wenn auch viele Vereine keine beſonders guten Stimmen zur Verfügung haben, ſo iſt doch damit ſehr viel gewonnen, daß wirklich Stimmbildung getrieben wird, daß man harte Vo- kaliſation, übertrieben lautes und grelles Singen vermeidet, und daß der Zuſammenhang zwiſchen guter Ausſprache, das heißt reiner Formenbildung für die einzelnen Laute und Stimmbildung ver⸗ ſtanden wird. Beim Liedvortrag gilt es, nach einwandfreier techniſcher Beherrſchung des Werkes die Freiheit der Wiedergabe zu erreichen, die dem Hörer die Ueberzeugung vermittelt, daß das Lied auch mit dem Herzen u. Empfinden geſungen wird u. daß der Vortrag nicht mechaniſch und kalt bleibt. Was die Vortragsfolge betrifft, ſo werden im Gau heute mit anerkennenswerten Gelingen ſchlechte, überſentimentale und kitſchige Gedichte vermieden, man hört kein Matroſengrab, keinen Fremdenlegionär mehr und ähnliche Proben eines glücklicherweiſe überwundenen Vorkriegsſtiles. Andernſeits iſt nicht zu verkennen, daß ſich das gute Neue nur ſehr ſchwer Bahn bricht, daß nur wenige Vereine den Wagemut beſitzen, bei einem Liedertage einen der feinen, oft ganz leichten Sätze von W. Rein, A. Knab u. a. m. zu bringen, daß der ſo reizvolle dreiſtim⸗ mige Satz mit ſelbſtſtändig melodiſcher Stimmführ⸗ rung noch ſo gut wie unbekannt iſt. Hier wäre es ſehr dankenswert, wenn die Gauleitung verſuchen wollte, natürlich ganz den beſonderen Verhältniſſen des Gaues angepaßt auf dem Weg zu ſchreiten, der in den vom heſſiſchen Sängerbund herausgegebenen Richtlinien für die Liedertage angedeutet iſt. b) Einzelkritiken: Geſangverein„Flora“ Viernheim. a)„Im Frühling“. H. C. Th. Behrens. Bei gutem, abgerundetem Chorklang wurde das Lied ruhig und vornehm vorgetragen, vielleicht wäre ein flüſſigeres Tempo von Vorteil. Meiſt war gute Tonreinheit feſtzuſtellen, auch die Modulationen gelangen gut, und nur kleine Trübungen machten ſich gelegentlich bemerkbar. Der Ton wurde ge⸗ halten. b)„Heiden-Röslein“. Werner. Auch hier erfreute der gute Chorklang und die in der erſten Strophe ſehr gute Tonreivheit. Strophe 2 und 3 trübten ſich dann, weil Baß 1 um eine Kleinigkeit den anderen Stimmen gegen- über ſtieg. Sonſt wurde der Ton gehalten. Sehr gut war die Ausſprache, gut auch der flüſſige Rhyt⸗ mus, die Dynamit und der ſinngemäße, ſchlichte u. natürliche Vortrag. Männergeſangverein„Harmonie“ Viernheim. a)„Ave Maria“. J. Außem. Beim erſten Intonieren nahmen die Sänger den Ton nicht auf, dann aber wurde das Lied meiſt ſehr tonrein geſungen, nur in den beiden Schlußzeilen kamen unbedeutende Trübungen vor, auch wurde der Ton gehalten. Der meiſt das piano bevorzugende Chorklang erſchien gut abgerundet, die Rhytmik war ſehr gut, auch die Dynamit gut, wenn auch die kleinen An- und Abſchwellungen mehr her⸗ vorgehoben werden durften. Der ſympatiſchen Wieder— gabe lag auch gute Ausſprache zugrunde, nur ein⸗ mal hörten wir„feierliſch“. b)„Ich hört ein Vöglein pfeifen“. K. Schauß. Wie der erſte wurde auch dieſer Chor einen Halbton höher intoniert, hier fiel er allerdings wieder um dieſen Halbton. Der ſehr gut aufge⸗ baute Vortrag wies tatelloſe Dynamik, ſehr freien, aber durchaus vorteilhaften Rhytmus und ſehr ſchönen Chorklang auf. Die Höhe wurde ſehr geſchickt genommen. Außer„ees“ ſtatt„äß“ war auch die Ausſprache ſehr gut. Geſangverein„Sängerbund“ Viernheim. a)„Heute ſcheid ich“. K. Iſemann. Der Vortrag war gut und lebendig bei ſehr freiem u. belebtem Rhytmus, ausgezeichneter Dynamik und Ausſprache. Die Tonbildung des Vereins ſtand durchaus auf der Höhe, und auch die Ton⸗ reinheit war gut bis auf den letzten Takt auf S. 2 der Partitur. Der Ton wurde gehalten. b)„Johannisfeuer“. W. Jung. Auch hier erfreute der recht gute Chorklang, der lebhafte Wechſel in der Rhytmik, die ſehr friſche und lebendige Geſtaltung und die Qualität von Ausſprache und dynamiſcher Schattierung. Auch die Tonreinheit war meiſt ſehr gut, die Modulationen gelangen faſt ausnahmslos und auch der raſche Schluß blieb bemerkenswert tonrein. Nur auf S. 5 bei„tragen heim“ war das„a“ des 2. Tenor nicht ganz klar. Der Chor ſank um eine Kleinigkeit. Geſangverein„Liederkranz“ Viernheim. a)„Sonntag auf dem Meere“. G. A. Heinze. Die Wiedergabe des Chores zeichnete ſich durch ſehr ſchönen abgerundeten und ausgeglichenen Chor- klang, ſehr guten Vortrag, fein ausgeführte Rhyt⸗ mik und Dynamik und durch tadelloſe Ausſprache aus. Der Chor ſank zwar um einen Halbton, aber die Tonreinheit war in ſich meiſt ſehr gut. Auf S. 3 unterſte Zeile geriet das Fiſis in Baß 2 ein wenig zu hoch, im drittletzten Takt auf S. 4 in⸗ tonierten nicht alle Sänger g, manche ſangen gis und ſchließlich ſang S. 4 bei bei„Klang“ im ff der 1. Baß zu hoch. f b)„Mein Liebtal“. R. Müller. Daß die Wiedergabe der Kompoſition durch den Komponiſten ſeinen Intenſionen entsprach, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Wir machen nur darauf aufmerkſam, daß das Tempo, das er in der erſten Strophe wählte nicht ganz der Ueberſchrift„Andante con moto“ entſprach. Die ſehr gute Tonreinheit fand ihre einzige Trübung auf S. 2 beim letzten Akkord. Sonſt war die Leiſtung in jeder Bezieh⸗ ung ſehr gut. f 5 Dr. Friedrich Noack, Profeſſor. Gottesdienſ:Ordunug der katholiſchen Gemeinde B'heim 2. Sonntag nach Pfingſten. ¼7 Uhr heil. Meſſe. f 8 Uhr heil. Meſſe ohne Predigt. ½½10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½ Uhr Predigt darauf Sakr. Bruderſchafts⸗ andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Marg. Pfenning geb. Hoock und Juliana geb. Winkler, Tochter Anna geehl. Ringhof und Sohn Joh. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für A. M. Winkler geb. Benz, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für den in Amerika 1 Mich. Knapp, Vater f Krieger Joh. Knapp, Schweſter Maria Buſalt geb. Lang und Sohn Alexander. 37 Uhr beſt. E.-A. für Caſpar Sander 4., Ehefrau Anna Kath. geb. Froſchauer und bei⸗ derſeitige Eltern. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Adam Kalt, Ehefrau Eva geb. Ohneck, beiderſeitige Eltern und Angehörige. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Gg. Rößling, Ehe⸗ frau Kath. geb. Buſalt, Tochter Toni u. Angeh. Donnerstag:/ 7 Uhr beſt. Amt für Math. Som- mer, Ehefrau Chriſtina geb. Bohlmann und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. und Anverwandte. Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗M. für f Krieger Joſ. Krug, Schwiegereltern und Angehörige. 1/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Heckmann und Eliſ. Jäger geb. Lang. 3/7 Uhr beſt. E.-A. für Jakob Faltermann, deſſen Mutter Marg. Faltermann und Schwie⸗ gervater Peter Joſ. Haas. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Thereſe Knapp geb Bugert. 17 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Eder und Ehefrau und Familie Joh. Jöſt. 3¼7 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. A. für die in Mannheim f Marg. Herbert geb. Martin, beiderſeitige Eltern, Schwager Kr. Peter und deſſen Tochter Johanna. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmy. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch iſt Schluß der Maiandacht. Freitag Abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Näch⸗ ſten Samstag gemeinſch. hl. Kommunion der dies- jährigen Erſtkommunikanten. Es wird gebeten, die erſten 8 Bänke freizulaſſeu. Die Knaben beichten Freitag 5 Uhr, Mädchen 6 Uhr. Sonntag gem. hl. Kommunion der Klaſſe Herrn Rektor Beller und Herrn Lehrer Mohr. Beicht Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag beginnen die Aloyſianiſchen Sonntage, damit nicht ein Teil in die Erntezeit fällt. Abends 8 Uhr Aloyſiusandacht. Sonntag wird das Herz Jeſu Feſt öffentlich gefeiert. 9 Uhr Prozeſſion, darauf Hochamt und Weihe an das Herz Jeſu. 11 Uhr Kindermeſſe. Donnerstag von 2—5 Uhr Sprechſtunde des Arbeiterſekretärs im„Freiſchützl. 1/9 Uhr Ver⸗ ſammlung der unteren Abteilung der Jünglings- Sodalität in der Sporthalle. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 29. Mai 1932. 1. S. u. Tr. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freistag Abends 8 Uhr: Spiel- und Turnſtunde. Ein Ein machkurſus und ein Bügelkurſus beginnt bei den Eugl. Fräulein am 2. Juni. (Ermäßigter Preis.) Anmeldungen werden täglich entgegengenommen. für Sebaſtian Sommer 1 Mannßeim! 7 * Such un in 3 viernhe (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 2 i täglich mit Ausn 1 0 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ei ins Haus gebra — Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie ei kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geschgſſt e 7 e Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Am ** 7 N Ie 9 t Feankfart a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 122 Neue ſchwere kommmuniſtiſche Aus⸗ ſchreitungen Ueberall im Reich und auch in Oeſterreich wüſte Terrorakte gegen die Polizei— Sturm auf Lebensmittelgeſchäfte— Zahlloſe Verletzte und auch Tote. Neuerliche kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Düſſeldorf. wtb Düſſeldorf, 28. Mai. Im Stadtteil Bilk kam es in den ſpäten Abendſtunden des Frei⸗ tag zu größeren Anſammlungen der Kommuni⸗ ſten. Die Polizei, die einſchritt, um die Anſamm⸗ lungen zu zerſtreuen, wurde mit Blumentöpfen beworfen. Sie machte deshalb von dem Gummi⸗ knüppel Gebrauch. Die Menge zerſtreute ſich darauf. Wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, ſind auch wieder einige Fenſterſcheiben eingeſchlagen wor⸗ den. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Verſammlungsſchlägerei in Stralſund Sieben Verletzte. wtb Stralſund, 28. Mai. In einer national⸗ ſozialiſtiſchen Verſammlung, in der der Natio— nalſozialiſt Felix Neumann ſprach, kam es ge— ſtern abend zu ſchweren Tumulten Ueber 100 Kommuniſten verſuchten, die Rede Neumanns durch dauernde Zwiſchenrufe zu ſtören. Als die Polizei den Rädelsführer aus dem Saale ent⸗ fernen wollte, wurde ein höherer Polizeibeam— ter tätlich angegriffen. Es entſtand eine Schlägerei, bei der zahlreiche Stühle zertrüm— mert wurden. Die Polizei drängte die Kom— muniſten aus dem Saal. Unter Anwendung des Gummiknüppels mußten die angrenzenden Straßen wiederholt geſäubert werden. Da ſich die Ruheſtörer immer wieder zuſammenballten, legte die Polizei einen ſtarken Streifendienſt ein. Bei der Schlägerei im Lokal wurden vier Nationalſozialiſten und zwei Kommuniſten er— heblich verletzt Ein Polizeibeamter trug Stich— wunden am Arm davon. Zeitung mer Anzeiger Viernheimer (Siernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pf i i nzei 1 g., die Reklamezeile 60 1 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 1015 A uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer eſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Samstag, den 28. Mai 1932. Blutige Schlägerei in Recklinghauſen. witb Recklinghauſen, 28. Mai. Bei einer wilden Schlägerei wurden fünf Perſonen durch N und Bruſtſtiche lebensgefährlich ver— E Schwere Schießerei in Wuppertal. witb Wuppertal, 28. Mai. Zwiſchen Kom— muniſten und Polizei kam es in Barmen zu ſchweren Schießereien am Freitag abend gegen 22,30 Uhr. Patroullierende Beamte wurden aus Fenſtern mit Karabinern und anſcheinend auch Maſchinenpiſtolen beſchoſſen. Die Polizei erwiderte das Feuer und zog Verſtärkungen her— an. Dabei wurden etwa 50 Schüſſe gewechſelt. Die Polizei iſt damit beſchäftigt. in den Häu— ſern, aus denen geſchoſſen wurde, nach den Schützen zu fahnden. Nach den bisherigen Feſt— ſtellungen iſt von den Beamten niemand ver— letzt worden. Französische Versuchsballone So Paris, 27. 5. Man muß der Agitation, die ſeit einigen Tagen in der franzöſiſchen Preſſe entfacht wird, und die ſich auf die Lage in Dan— zig bezieht, nunmehr doch eine gewiſſe Auf— merkſamkeit ſchenken. Die Stimmung gegen Deutſchland iſt ſo mißtrauiſch geworden, daß der Mann auf der Straße, zu dem man fort— geſetzt von der drohenden Militärdiktatur des Generals von Schleicher ſpricht, derartige Mär— chen glaubt und nun ſeinerſeits Schritte macht, die ſich nicht nur politiſch, ſondern auch wirt— ſchaftlich auswirken.. Ein Toter in Wuppertal. wtb Wuppertal, 28. Mai. Bei den ſchweren Schießereien am Freitag abend wurde ein Dach⸗ decker, der der Aufforderung der Polizei, das Fenſter zu ſchließen, nicht nachkam, durch einen Kopfſchuß getötet. Um die Polizeitransporte zu gefährden, waren an verſchiedenen Stellen die Straßen aufgeriſſen und die Kanaldeckel auf die Fahrbahn geſchleudert worden. Auch wur⸗ den mehrere Gaslaternen zertrümmert. Die Po⸗ lizei nahm über 100 Unruheſtifter feſt. Erwerbsloſenausſchreitungen in Remſcheid. wib Remſcheid, 28. Mai. Freitag abend kam es in dem Remſcheider Stadtteil Laſpert zu kommuniſtiſchen Zuſammenrottungen. Es bil- deten ſich Sprech⸗Chöre, die unter den Rufen: „Hunger, Arbeit, Brot!“ mehrere Schaufenſter einwarfen. Auf die Polizeibeamten, die gegen die Demonſtranten vorgingen, wurden aus der Menge Schüſſe abgegeben, die die Beamten er⸗ widerten Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurde niemand verletzt. Ein Todesopfer in Gladbach⸗Rheydt. wtb Gladbach⸗Rheydt, 28. Mai. Einer der bei den gemeldeten Zuſammenſtößen mit Natio⸗ nalſozialiſten verwundete Kommuniſten iſt ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. Schwere Ausſchreitungen Kölner Kommuniſten. wtb Köln, 28 Mai. In verſchiedenen Stadt⸗ teilen verſuchten geſtern abend kommuniſtiſche Elemente Demonſtrationszüge zu bilden. In Ehrenfeld und in Köln⸗Kalk kam es zu ſchweren Ausſchreitungen und zu Zuſammenſtößen mit der Polizei. Drei Perſonen wurden durch Schüſſe verletzt. In den ſpäteren Abendſtunden am es immer wieder zu Anſammlungen, bei denen zahlreiche Schaufenſterſcheiben, zertrüm⸗ nert wurden. N Sturm auf Dortmunder Lebensmittelgeſchäfte. witb Dortmund, 28. Mai. Jugendliche Er⸗ merbsloſe drangen geſtern in mehrere Lebens⸗ mittelgeſchäfte und raubten vor allem Wurſt⸗ der Frage der Tanks. Die leichten und mittle— Der Matin, der ſich ſeit einigen Monaten nicht mehr als das beſonnene Blatt der Ver— ſtändigung zeigt, ſondern als ein Hetzblatt, hat einem Polen, der für Frankreich Außenpolitik macht, ſeine Spalten geöffnet und leiſtet ſich heute nach dieſer Richtung etwas geradezu Un⸗ glaubliches. Nach ſeiner Anſicht werde in Dan— zig von deutſcher Seite auf direkten Befehl der Generale von Schleicher und Hammerſtein durch die Hitler⸗Sturmtruppen der Krieg vor⸗ bereitet. Dieſer Krieg ſoll den doppelten Zweck haben, auf der einen Seite die Wiederaufrü— ſtung Deutſchlands zu erreichen, und auf der anderen Seite Sowjetrußland Gelegenheit zu geben, ſich auf Japan zu ſtürzen. Allerdings, die Frage der Tanks vor dem Landrüſtungsausſchuß Genf, 27. 5. Die heutigen Verhandlungen des Landrüſtungsausſchuſſes ſtehen im Zeichen ei— nes bemerkenswerten Gegenſatzes zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Delegation in ren Tanks ſeien nach engliſcher Auffaſſung aus— geſprochene Verteidigungswaffen, die ſchweren Tanks dagegen unbeſtrittene Angriffswaffen. Gegen dieſe Unterſcheidung wandte ſich die franzöſiſche Delegation. Nach einer längeren Debatte wurde der engliſche Standpunkt durch Abſtimmung zurückgewieſen und ein franzöſi— ſcher als Diskuſſionsgrundlage für die weitere Debatte angenommen. Die deutſche Delegation hat einen Zuſatzantrag eingebracht, worin feſt⸗ geſtellt wird, daß die Kennzeichnung der Tanks als ſchwere Angriffswaffe eine beſondere Be— deutung hat für diejenigen Länder, die über keinerlei Abwehrmöglichkeiten oder keinerlei warten. Drei Vurſchen wurden ſeſtgenommen. Juſammenſtöße auch in Oeſterreich 80 Verletzte, ein Toter in Hötting.— Auch in Linz ſchwere Zuſammenſtöße. witb Wien, 28. Mai. Nach einer Blättermel⸗ dung aus Innsbruck ſind bei den Zuſammen⸗ ſtößen in Hötting, wie um Mitternacht bekannt wurde, gegen 80 Verletzte, darunter ſechs Schwer⸗ verletzte, zu verzeichnen. Ein SA⸗Mann iſt ſei⸗ nen Verletzungen erlegen ein anderer ſchwebt in Ledensgefahr. a Auch in Linz verſuchten Freitag abend So⸗ zialdemokraten eine nationalſozialiſtiſche Ver⸗ ſammlung zu ſprengen. Es kam dabei zu ſchwe⸗ ren Zuſammenſtößen, bei denen 20 Nationalſo⸗ zialiſten erheblich verletzt und ins Krankenhaus gebracht wurden. wird Deulſchland verdüchtigt! Voliliſche Giftmiſchereien gewiſſenloſer Journaliſten— Unglaubliches Gefaſel von deulſchen Kriegsrüſtungen, um Jrankreichs Aufrüſtungs⸗ beſtrebungen zu bemänkeln fügt der Pole, der den Artikel geſchrieben hat, hinzu, das könne vielleicht nicht im Jahre 1932 ausgeführt werden, aber die Lage ſei immer— hin beunruhigend. Man begreift nicht, wie ein ſeiner Verant— wortung bewußter Journaliſt einen derartigen Artikel veröffentlichen kann in einem Augen— blick, in dem die Welt unter einer Wirtſchafts— kriſe leidet, wie ſie noch nie dageweſen iſt, und die auch in Frankreich ſich immer ſtärker gel— tend macht. Der Matin weiß doch ganz genau, daß alles, was ſich jetzt in Deutſchland abſpielt, innerpolitiſch iſt, daß es ſich hier um ein Volk handelt, das ſeinen Weg ſucht, auf dem es ruhig und ſicher wieder zu einem annehmbaren wirtſchaftlichen Wohlſtand gelangen kann. Würden die Franzoſen das begreifen, dann würden ſie ſich hüten, das deutſche Volk in ſei— ner Geſamtheit zu beleidigen, indem ſie ihm kriegeriſche Abſichten zuſchreiben, um dadurch dem franzöſiſchen Abrüſtungsſtandpunkt zum Siege zu verhelfen. Man verſucht hier durch eine geradezu unglaubliche Hetze unter Zugrun— delegung des Falles Danzig die Welt in Erre— gung zu verſetzen. Die deutſche Preſſe muß das Manöver durchkreuzen und deſſen Fadenſchei— Tauks verfügen. nigkeit und die Tendenz in der geſamten Welt aufzeigen. Das Genfer Abrlüſtungsgezänk der Bericht des Flollenausſchuſſes Genf, 27. 5. Der Flottenausſchuß der Abrü— ſtungskonferenz hat heute den Bericht des Re— daktionskomitees einſtimmig angenommen. Der Bericht geht nunmehr an den Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz, der die Konſequenzen aus ihm zu ziehen hat. Die Auffaſſungen der techniſchen Sachverſtändigen ſtehen ſich in allen Fragen ſchroff gegenüber. Es iſt infolgedeſſen nicht zu konkreten Vorſchlägen in dem Bericht gekommen. Die Sachverſtändigen ſind, wie aus Kreiſen des Flottenausſchuſſes mitgeteilt wird, der Auffaſſung, daß der Hauptausſchuß der Konferenz nunmehr ohne Rückſicht auf die tech— niſchen Urteile der Sachverſtändigen von höhe⸗ ren politiſchen Erwägungen aus entſcheiden müſſe. Unter dieſem Vorbehalt hält man auch in deutſchen Konferenzkreiſen den Bericht der Flottenſachverſtändigen für eine annehmbare Grundlage für dieſe politiſchen Entſcheidungen. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Mögli rückſichti Für di r zeig Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen 3 9 ieee eee eee 49. Jahrgang Schwere politiſche Schlägereien bei Innsbruck. wtb Innsbruck, 28. Mai. Auf einer natto— nalſozialiſtiſchen Verſammlung in Hötting kam es geſtern abend zu einer wahren Schlacht mit Parteigegnern, zumeiſt Sozialdemokraten. Die Gendarmerie ſah ſich genötigt, mit gefällten Bajonetten den Platz und die umliegenden Straßen abzuſperren. Bisher wurden 32 Ver— letzte ins Krankenhaus gebracht. Unter dieſen befinden ſich einige Schwerverletzte. Die Ret— tungswagen wurden von der erregten Menge angegriffen und beſchoſſen. Auch die Rettungs— leute ſelbſt wurden in ihrer Tätigleit behindert. Zwei Kompagnien Militär ſtehen in Bereit— ſchaft. Cetzte Radiomeldungen Keine Beteiligung Englands und der Vereinigten Staaten an der von Japan vorgeſchlagenen China-Konferenz. wib. Waſhington, 28. Mai. Wie hier verlau— tet, betraf die geſtrige telefoniſche Unterhaltung zwiſchen Macdonald und Stimſon, die von Japan vorgeſchlagene Geſandtenkonferenz, die eine Eini— gung über die Schaffung neutraler Zonen um Schanghai und andere Fadelshäfen herbeiführen ſoll. Die amerikaniſche Regierung lehnt eine Be— zeiligung an einer ſolchen Konferenz ab. Macdo— nald ſoll geſtern zugeſagt haben, eine Beteiligung Großbritanniens ebenfalls abzulehnen. e Wirbelſtuem in Vorderindien.— 11 Tote wtb. London, 28. Mai. Durch einen Zyklon, der in der Umgebung von Calicut eine mehrere hundert Kilometer breite Zone heimſuchte, wurden 11 Perſonen getötet. . Stegerwalds ſozialpolitiſche Pläne Kulminationspunkt der Kriſe. 5 Berlin, 27. Mai. Reichsarbeitsminiſter Dr. Steger wa ld ſprach am Freitag abend in der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft über „Wirtſchaftskriſe und Sozialpolitik“. Die Koſtenaufbringung für die Sozialberſiche— rung ſpitzt ſich immer mehr auf die Frage zu: Was können die in Arbeit Stehen⸗ den abgeben an jene, die dauernd oder vorübergehend aus dem Wirt⸗ ſchaftsprozeß ausgeſchieden ſind? Auf längere Sicht und im Großen geſehen, führte er u. a. aus, ſtehen wir vor drei Möglich⸗ keiten: 8 1. Zurück zum Individualismus, zur weiteſtgehenden Wirtſchaftsfreiheit; daran ver— mag ich nicht zu glauben. 2. Sozialismus. Ich glaube nicht, daß es gut gehen kann, wenn im Tempo der Entwick⸗ ag zum Sozialismus und ſeinen verſchiedenen Abarten ſo weiter fortgefahren wird, wie in den letzten Jahren. 2 3. Weitgehendſte wirtſchaftliche Selbſt verwaltung der Beteilig- ten. 1 Ohne Selbſtverwaltung gibt es kein wirtſchaft— liches Hineinwachſen der breiten Volksſchichten in Staat und Wirtſchaft. Auch die wirtſchaftliche Konſtitution kommt. Wir müßten meines Erach— tens wieder zurück vom Tarifvertrag zur Tarifge— meinſchaft. 1 N Aehnliches, was für die öffentliche Verwal— tung gilt, gilt für die Organiſation der So i alverſicherung. Staat wird auf die Dauer mit der Sozialverſicherung beſtimmt nicht fertig. Meines Erachtens muß die Sozial⸗ verſicherung in abſehbarer Zeit ſehr viel mehr den Verſicherten überantwortet werden. Selbſtver— ſtändlich muß auch eine ſtraffe Staats⸗ aufſicht beſtehen. Von den unmittelbar ben, die die Sozialpolitik ich drei nennen: Der darüber beborſtehenden ſtark Aufga⸗ berühren, möchte 1. Die Schaffung einer einfachen, kla— ren. und billigen Staatsorgani⸗ ſat ion. Das ganze deutſche Steuerweſen muß einfach, klar und wirtſchaftsfördernd geſtaltet werden. 2. Es muß Klarheit beſtehen über die Be— andlung der Lohnfrage. Ich bin für Aufrechter haltung des ſtaatlichen Loh n ſchutze ns. Der Zwangsſchiedsſpruch muß aber künftig mehr in den Hintergrund treten. 0 Regel die zu der der Die d freie Vereinbarung ſein, zu de Staat mit ſeinen Schlichtungsorganen Hilfsſtellung zu leiſten hat. 8 Die Arbeitsloſenfrage ſich neben der Außenpolitik immer Hin j wächſt mehr zu der deutſchen Frage aus. Ein einziges glo⸗ ö zes Mittel zur Behebung oder auch nur ſtarkerent Zurückdrängung der Arbeitsloſigkeit gibt es nicht. Die zwei größten Mittel, die bisher genannt wur⸗ den, ſind einmal die Arbeitsbeſchaffung großen Stils durch die öffentliche Hand mittels Kreditſchöpfung, ferner eine andere Verteilung der vorhandenen Arbeit mittels ge⸗ ſetzlich verkürzter Arbeitszeit. Der Miniſter ſchloß: Entweder wir überſtehen 1932 durch gegenſeitige Stützung und Hilfe, oder aber das deutſche Volk bringt ſich ſelbſt um ſeine Zukunft für Jahrzehnte. In den Jahren 1931/32 hat das, was in der Weltpolitik und in der deut⸗ ſchen Politik ſeit Jahrzehnten verfehlt war, kul⸗ miniert. Dieſen Kulminationspunkt müſſen wir überſtehen. 2 2 2 2 die Gärung in Spanien Schießerei mit Linksradikalen bei Barcelona Barcelona, 27. 5. Die Polizei, die Ermittlun— gen erhalten hatte, daß linksradikale Elemente in einem Vorort Waffen verteilten, überraſchte dort einen Trupp verdächtiger Perſonen. Es wurden einige Schüſſe gewechſelt, worauf die Linksradikalen die Flucht ergriffen und in de Dunkelheit entkamen. Sie ließen jedoch ein Pa— ket mit fünf Bomben zurück, Auch mehrere Zeit— ſchriften und Flugblätter gewerkſchaftlicher, kommuniſtiſcher und anarchiſtiſcher Herkunft wurden beſchlagnahmt. Alle öffentlichen Ver— ſammlungen und Kundgebungen ſind bis auf weiteres verboten worden. Moderne Buchbeſprechung Profeſſor wird geteert und gefedert ausgeſetzt. Kürzlich hatte im ſüdafrikaniſchen Freiſtaat ein Profeſſor namens Lamont ein Buch, be- titelt„Krieg, Wein und Frauen“ veröffent— licht. In dieſem Buch wurden gewiſſe Charak— tereigenſchaften der holländiſchen Beröſerung Afrikas kritiſiert. Einige Holländer ſchienenen mit dieſer Kritik anſcheinend nicht einverſtanden zu ſein; denn der Profeſſor wurde geteert und gefedert, nur mit einer Badehoſe beklei— det und einem Plakat um den Hals„Krieg, Wein und Frauen“, auf dem Hauptplatz von Pretoria aus einem Auto geſtoßen. Nach ſei— nen Angaben war er von vier Unbekannten in ſeinem Garten überfallen und in einem Auto zu einer Garage gefahren worden. Hier wurde er gezwungen, ſeine Kleider gegen die Badehoſe zu vertauſchen, dann wurde er ge teert und gefedert. Noch immer vergebliche Suche nach hans Berkram Zwei ſeiner Begleiter ſind am Leben Batavia, 27. 5.(Reuter). Es liegt noch immer keine Nachricht von Kapitän Hans Bertram vor, der Batavia in einem Junkersflugboot am 14. Mai verlaſſen hatte, um nach Port Darwin (Nordauſtralien) zu fliegen. Der deutſche Ge— neralkonſul hat noch keine Antwort auf ſeine nach Sidney gerichtete Anfrage erhalten, und ein holländiſcher Zerſtörer ſucht noch immer die Timor-See ab, um womöglich Spuren des See— flugzeugs zu finden. Es wird jetzt bekannt, daß nur Kapitän Bertram und Herr Clausmann ſich in dem vermißten Seeflugzeug befanden. Die beiden anderen Mitglieder der Beſatzung waren auf Java zurückgeblieben, um die Rück— kehr des Kapitäns Bertram aus Auſtralien ab— zuwarten. Der Führer des Flugbootes hatte beabſichtigt, ſeine beiden Gefährten wieder an Bord zu nehmen und dann nach Bangkok zu fliegen. Wenn binnen acht Tagen nichts von Kapitän Bertram bekannt wird, beabſichtigen die beiden Zurückgebliebenen, nach Deutſchland die Heimreiſe anzutreten. Jörderung des freiwilligen Arbeilsdienſtes Eine Ergänzungsverordnung des Reichs⸗ arbeitsminiſters. Berlin, 27. 5. Heute wurde eine am 6. Juni in Kraft tretende Ergänzungsverordnung des Reichsarbeitsminiſters über die Förderung des freiwilligen Arbeitsdienſtes veröffentlicht. Die⸗ ſe Ergänzungsverordnung beſtimmt u. a., daß Arbeitsdienſtwilligen unter 25 Jahren wäh⸗ rend des Arbeitsdienſtes eine Unterſtützung bis zu 2 RM täglich aus Reichsmitteln bewil⸗ ligt werden kann. Dieſe Unterſtützung iſt je⸗ doch zu verſagen, wenn der Arbeits dienſt⸗ willige nicht hilfsbedürftig iſt. Ferner können Arbeitsdienſtwillige vom zuſtändigen Arbeits⸗ amt eine Beihilfe zu den erforderlichen Koſten der Arbeitsausrüſtung ſowie der Reiſe zum Arbeitsort erhalten. Unlergang eines amerikaniſchen Dampfers auf dem Jangtſe 45 Vermißte Paris, 27. 5. Nach einer Meldung der Agen⸗ tur Indopacifique aus Schanghai iſt ein ame⸗ rikaniſcher Dampfer auf dem Jangtſetiang ge⸗ ſunken. 45 Perſonen werden vermißt. Aas bedeuten die D. L. G.- Ausstellungen für das Verhältnis von Stadt und Land? Von Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes. Der ſtarke Selbſthilfewille der deutſchen Landwirtſchaft, den ſogar die ungeheuren Schwierigkeiten der Gegenwart nicht zu brechen vermögen, findet in den Wanderausſtellungen der Deutſchen Landwirtſchafts-Geſellſchaft, von denen die diesjährige vom 31. Mai bis 5. Juni im Südweſten des Reiches, in Mannheim, ſtatt⸗ findet, einen weithin ſichtbaren Ausdruck. Die diesjährige Ausſtellung iſt ein Zeichen, daß aller wirtſchaftlichen Unſicherheit und poli⸗ tiſchen Verworrenheit zum Trotz in den führen⸗ den Kreiſen der Landwirtſchaft noch der alte Geiſt des Fortſchritts lebendig iſt, der die deutſche Landwirtſchaft in der Vergangenheit zu großen Leiſtungen befähigt hat und der auch für die Zukunft die ſicherſte Gewähr für einen Wiederaufſtieg unſeres Volkes bietet. Mit ihren Wanderausſtellungen will die Deutſche Landwirtſchafts-Geſellſchaft zwei Hauptzwecken dienen: ſie will einmal und in erſter Linie die Landwirte mit den neueſten Errungenſchaften der landwirtſchaftlichen Technik bekannt machen; ſie will daneben aber auch aufklärend auf die ſtädtiſche Bevölkerung wirken, die durch den Beſuch der Ausſtellungen einen unmittelbaren Eindruck von dem Um⸗ fang der landwirtſchaftlichen Erzeugung und der Mannigfaltigkeit des landwirtſchaftlichen Betriebes erhält und dadurch zu einem beſſeren Verſtändnis für die große Bedeutung, die der Landwirtſchaft im Leben unſeres Volkes zu— kommt, geführt werden ſoll. Das erſte Ziel verſtebt ſich von ſelbſt. Die 0 g— die Auleihe:„Drilles eulſcheldendes Jahr des Jünfſahresplau“ Moskau, 27. 5. Für die von der Sowjet⸗ regierung im vergangenen Herbſt aufgelegten und auf 1,6 Milliarden Rubel veranſchlagten Anleihe, die den Namen:„Drittes entſcheiden⸗ des Jahr des Fünfjahres⸗Planes“ trägt, ſind nach amtlichen Mitteilungen bisher 2,035 Milli⸗ arden Rubel gezeichnet worden, d. h. 128 Pro⸗ zent des Voranſchlages. An dieſen Zeichnungen: ſind 30 Millionen Perſonen beteiligt. Bekannter Aulorennfahrer tödlich verunglückt Köln, 27. 5. Der Berliner Autorennfahrer Joachim von Morgen iſt heute bei einer Uebungsfahrt auf dem Nürburgring tödlich verunglückt. Der Wagen des verunglückten Rennfahrers wurde kurz nach Beginn der Fahrt in einem Straßengraben an einer Kurve aufgefunden. Joachim von Morgen, der im 30. Lebensjahre ſtand, wurde mit ſchweren Kopf⸗ verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er Rverſtorben iſt. deutſchen Landwirte wiſſen, daß jede B. X. G.⸗ Ausſtellung eine reiche Fülle wertvoller An⸗ regungen bringt, und wenn auch viele Land⸗ wirte gerade in dem Gebiet, in dem die Aus⸗ ſtellung in dieſem Jahre veranſtaltet wird, ſich in einer ſolchen wirtſchaftlichen Bedräng⸗ nis befinden, daß ſie gegen ihren Willen auf den Beſuch der Ausſtellung verzichten müſſen, ſo wird man dennoch auf eine rege Beteiligung aus den Kreiſen der weſt- und ſüdweſtdeutſchen Landwirtſchaft hoffen dürfen. Gerade die in Baden, Heſſen, der Rheinpfalz und im Rhein⸗ land vorherrſchenden Klein- und Mittelbauern werden aus dem Beſuch der Ausſtellungseinen Nutzen ziehen können, der die Koſten weit überſteigt, da ihnen dort die Gelegenheit ge— boten wird, ſich über den neueſten Stand der landwirtſchaftlichen Technik zu unterrichten, die auch für ſie von immer größerer Bedeutung wird. Bei der beſonderen Eigenart der Land- wirtſchaft in den genannten Ländern und Be⸗ zirken, die zu den intenſivſten landwirtſchaft⸗ lichen Gebieten Deutſchlands gehören und in denen neben einer ausgedehnten Viehwirtſchaft vor allem die landwirtſchaftlichen Sonder— kulturen des Gemüſe-, Obſt⸗, Wein- und Tabak⸗ baues einen großen Raum einnehmen, wird es eine der wichtigſten Aufgaben der Aus⸗ ſtellung ſein, ihren klein- und mittelbäuerlichen Beſuchern die Möglichkeiten einer den heutigen Anforderungen entſprechenden Rationaliſie⸗ rung ihrer Betriebe und einer zeitgemäßen Verbeſſerung ihrer Abſatzmethoden vor Augen zu führen. Die D. L. G.⸗Ausſtellungen werden aber auch in ſteigendem Maße von der nichtland⸗ wirtſchaftlichen Bevölkerung beſucht, und ge⸗ rade in dieſem Jahre, in dem die Ausſtellung von einer Reihe bedeutender Städte aus leicht zu erreichen ſein wird, iſt ein ſtarker Zuſtrom ſtädtiſcher Beſucher zu erwarten. Dieſes zu⸗ Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 3. Fortſetzung. „Das Geld, Hertha, das iſt doch das we— nigſte!— Aber die Zeit!— Paßt es mit dem Vorortzug, daß du überhaupt zurück kannſt?“ „Ich?— Wir Marthel! Du mußt mit von der Partie ſein! Sonſt merkt Frau von Schlie⸗ ben etwas, und das geht nicht. Vorläufig darf niemand davon wiſſen!— Auch Günthers we⸗ gen nicht. Er iſt verwandt mit den Schliebens. — Bitte, komm mit!“ „Das iſt ja ſchon abgemacht!“ lächelte Marthe.„Ich muß ja viel Stickſeide kaufen!— Ich meine aber mit der Zeit, Hertha! Wäre es dir recht, wenn ich Papa telephonierte, daß er uns das Auto ſchickt? Dann weiß niemand, wo⸗ hin wir fahren. Bis Potsdam läuft es raſch! Du biſt an keinen Zug gebunden, ich kaufe mei⸗ ne Stickſeide in Potsdam, und wir ſind recht⸗ zeitig zum Abend zurück!“— „Marthel, Marthel, du biſt ein Engel!“ frohlockte die ſchlanke Hertha und gab der ſchüchternen Freundin einen herzhaften Kuß. „Wenn das ginge!“ Marthe war glückſelig. Der bewunderten Freundin Hertha von Loja einen Freund⸗ ſchaftsdienſt tun zu dürfen, von ihr gewürdigt zu werden, ihr Geheimnis hüten zu helfen, das war mehr, als ſie je zu hoffen gewagt hatte! — Sie, die kleine unvornehme Marthe Sauer⸗ bier, des Schiebers Tochter!— Sie eilte ans Telephon und beſtellte den Wagen.„Nobel mußt du ſein!“ hatte der Va⸗ wußte ſie. Hertha von Loja ſprach indeſſen mit Frau von Schlieben. Sie wollte eine kleine Autotour mit Marthe machen und dabei Ein⸗ käufe beſorgen. „Ich muß Ihnen eigentlich dankbar ſein, Hertha, daß Sie ſich der kleinen Sauerbier ſo liebenswürdig annehmen! Sie erleichtern mir meine Aufgabe wirklich ſehr!“ ſagte anerken— nend die alte Dame. „Ach, Tantchen Schlieben, die Marthel iſt ein uranſtändiger kleiner Kerl! Sie kann einem leid tun! Was kann ſie dafür, daß ihr Vater ſolch ein ſchrecklicher Menſch iſt!— Peinlich ge⸗ nug für ſie!— Und für mich kommt dazu, ſie ſind meiſt Backfiſche! Dumm iſt ſie auch nicht!“ „Nein, im Gegenteil! Sie hat einen wahren Lernehunger! Sie wird ſich ſchon durchſetzen. Aber trotz allem, ich danke Ihnen herzlich, Her— tha! Ihr Beiſpiel bewirkt, daß das Jungvollk ſich einigermaßen gegen unſere rentabelſte Pen⸗ ſionärin benimmt! Ohne ſie könnte ich die Pen⸗ ſion kaum aufrecht erhalten in dieſer entſetzli⸗ chen Zeit!“ Zwanzig Minuten ſpäter rollte der ſchöne Benzwagen mit den beiden jungen Damen nach Potsdam und hielt am Hotel Einſiedler. Zwei friſche junge Reichswehroffiziere tra- ten an den Wagenſchlag. Jubelnde Begrüßung! „Meine Freundin Marthel aus der Pen⸗ ſion!— Günther von Ried!— Graf Guido v. Groningen!“ ſtellte Hertha vor. Irgend etwas hielt ſie ab, Marthes Vaternamen zu nennen. Der war ja auch zu komiſch! Wozu ſollte das gute Mädel wieder rot werden, wenn in den Augen der beiden jungen Herren ein kleines ter geſagt, er würde ihn ſicher ſchicken, das amüſiertes Lächeln ſtand, das man nicht ver⸗ hindern konnte.— 5 5 5 iſt die einzige in meinem Alter! Die anderen 5. Handel, Induſtrie, Börſe Mannheimer Kleinviehmarkt.. Mannheim, 27. 5. Zufuhr und Preiſe: 169 Kälber 26—47, 7 Schafe 22— 30, 149 Schweine nicht notiert.— Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt. nah und Jern Mainz.(Die Entfeſtigung von Mainz.) Die ſeit einigen Monaten in Ausführung begrif⸗ fene Niederlegung ver Kaſernen und anderer ehemaliger militäriſcher Bauten in Mainz hat ſchon ziemliche Fortſchritte gemacht. Niede e⸗ legt ſind bereits die Prinz Carl-Kaſerne, die Defenſionskaſerne, die Pontonhallen, das Ar- tilleriewagenhaus u. auch die 50 Meter hohen Funktürme ſind abmontiert. Nach dem Pro⸗ gramm kommen jetzt die neue und alte Mün⸗ ſterkaferne zum Abbruch, die Eisgrubkaſerne, das Proviantamt u. a. Ob auch die Konſerven⸗ fabrit niedergelegt wird, iſt noch nicht ent⸗ ſchieden: es handelt ſich dabei um eine reine Induſtrieanlage, die jederzeit anderweit indu⸗ ſtriell nutzbar gemacht werden könnte. Auf der andern Seite iſt auch eine Erweiterung des Niederlegungsprogramms vorgeſehen; wie wir hören, ſoll eine Flugzeughalle im weiteren Vorgelände von Mainz abgebrochen werden. nehmende Intereſſe der ſtadtiſchen Bevölkerung für die Ausſtellungen der D. L. G. iſt auf das lebhafteſte zu begrüßen, da dieſe Ausſtellungen ſo dazu beitragen, die leider immer noch be⸗ ſtehende tiefe Kluft zwiſchen Stadt und Land zu überbrücken. Wenn man in weiten ſtädtiſchen Kreiſen immer wieder einen erheblichen Man⸗ gel an Verſtändnis für die Lage und die ſich daraus ergebenden Bedürfniſſe und Wünſche der Landwirtſchaft antrifft, ſo beruht das nicht ſo ſehr auf einem abſichtlichen Übelwollen, ſondern vielmehr auf der für unſer Volkstum verhängnisvollen Tatſache, daß infolge der übermäßigen Induſtrie- und Großſtadtentwick⸗— lung der letzten Jahrzehnte ein erheblicher Teil der deutſchen Bevölkerung dem landwirt— ſchaftlichen Lebenskreiſe entfremdet worden iſt. Dieſen Gegenſatz nach Möglichkeit auszu⸗ gleichen und zwiſchen den beiden großen auf Gedeih und Verderb aufeinander angewieſenen Teilen unſeres Volkes wieder ein harmoniſches Verhältnis herbeizuführen, iſt eine der drin— gendſten Aufgaben unſerer Zeit. g Der Städter, der nachdenklichen Geiſtes die D. L. G.⸗Ausſtellungen durchwandert und ſich dabei über ſein Verhältnis zur Landwirtſchaft klar zu werden verſucht, wird bald zu der Er⸗ kenntnis gelangen, daß nicht nur er ein Kunde des Landwirts iſt, ſondern daß ebenſoſehr der ſtädtiſche Arbeiter in dem Landwirt einen unentbehrlichen Abnehmer für ſeine Erzeug⸗ niſſe hat. Zwar findet das ausgedehnte Ge⸗ biet des perſönlichen und hauswirtſchaftlichen Bedarfs der Landbevölkerung auf den Aus. ſtellungen keine oder nur eine geringe Berück⸗ ſichtigung, aber in der ſtets ſehr umfangreichen Abteilung für landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte wird der ſtädtiſche Beſucher ſtaunen über die große Zahl und Verſchiedenartigkeit der in der Landwirtſchaft verwendeten mecha niſchen und techniſchen Hilfsmittel. Es wird „Nehmen wir erſt einen Kaffee!“ riet Günther von Ried, ein hochgewachſener hüb⸗ ſcher junger Mann, der etwas Strahlendes an ſich hatte,— etwas, das jeden Menſchen ſofort denken ließ:„Welch ein prächtiger Menſch!“— Er hielt Herthas Hand feſt und küßte ſie wie⸗ derholt.„Handſchuh ab!“ flüſterte er dabet verliebt. Hertha lachte ſo glücklich:„O, du,— du!— Nein, daß wir uns doch noch ſehen!— Ich hoffte kaum mehr!— Und ohne meine Freun⸗ din Marthe wär' es auch kaum möglich gewe⸗ ſen!— Ich hatte nämlich auch kein Geld mehr.“ Sie machte ein ſo drolliges Geſicht dazu, daß der junge Mann ſie am liebſten auf offener Straße geküßt hätte. „Chroniſcher Zuſtand bei uns, Liebling!“ flüſterte er ihr ins Ohr. Dann nahm man Platz am Fenſter. Graf Groningen bemühte ſich Marthe zu unterhalten, damit die anderen ungeſtört wa⸗ ren. Aber Marthes Blicke gingen doch öfters zu der ſtrahlenden Erſcheinung Günthers— „Eine Siegfriedsgeſtalt, dieſer Herr von Ried!“ dachte ſie bewundernd, und dann mit einem dankbaren Blick auf die geliebte Freundin.— „Dir gönne ich ihn— gerade dir!“ Für dich paßt er, weil du ſo gut biſt und ſo ſchön!—“ Inzwiſchen wurde ſie von dem fungen Gra⸗ ſen beobachtet.„Apart iſt das kleine, dunkle Mädchen, wenn auch nicht ſchön!“ ſtellte er feſt. Aber ſie hat etwas im Blick, etwas Uner⸗ gründliches!“— „Kennen Sie Potsdam, gnädiges Fräulein?“ fragte er dann verbindlich.„Wenig!“ antwor⸗ tete Marthe in ihrer ſtillen Art. „Dann könnten wir ja nach dem Kaffee ein Stündchen nach Sansſouci gehen!— Und die beiden ein bißchen allein laſſen, wir ſtören doch!“ ſetzte er leiſe hinzu. Marthe lächelte. Sie ſah das Glück der bei⸗ den ſchönen Menſchen, die ſich eben heimlilch die Hand drückten.— Sie wäre lieber gier geblie⸗ ben,— ſie wußte nicht warum!— Aber ſie ſtimmte freundlich zu.— „Gewiß, Herr Graf, wenn es Ihnen ange⸗ nehm iſt. Der Wagen kann uns bis zum Ein— gang bringen!“ „Sie beurlauben uns doch, gnädigſte Kuſi⸗ ne?“ wandte ſich Graf Groningen an Hertha mit einem luſtigen Lächeln. „Was könnte uns lieber ſein, denkſt du!— Gelt, Guido? O, du haſt es hinter den Ohren!“ Gunther von Ried war ſo vergnügt.„Hoffent⸗ lich kommen ſtatt unſer nicht andere Gäſte.— Solche ohne Mitgefühl und Verſtändnis! Das iſt dann noch weniger angenehm“, ſagte Graf Groningen leiſe zu Marthe, während er ihr in den Mantel half. Marthe beauftragte den Chauffeur. Per⸗ ſonal mit Würde zu dirigieren, hatte ſie ſich in der kurzen Zeit ihres Wohlſtandes ganz gut an⸗ gewöhnt. f Der Chauffeur zog die große velzgefütterte Lederdecke über die beiden, ſchloß den Wagen und kurbelte an. „Wundervolles Wägelchen!“ bewunderte der junge Mann.„Ihr Eigentum, meine Gnädig⸗ ſte?—“. „Es gehört meinem Vater!“ antwortete Marthe. a Fortſetzung folat. hm die enger Verbundenheit klar werden, die iſchen 1 01 und Landwirtſchaft, zwi⸗ chen ſtädtiſcher und ländlicher Bevöllerung eſteht, und dann ſchließlich auch die Einſicht erwachſen, daß das Wohlergehen der ſtädtiſchen Bevölkerung ſehr weſentlich von der Kaufkraft der ee de abhängt, und daß die Forderung der Landwirtſchaft nach Stärkung des Binnenmarktes doch kein bloßer Ausfluß der landwirtſchaftlichen Selbſtſucht iſt, ſondern 1 e ee Notwendigkeit ent⸗ richt. R Die Ausſtellungen ſind vor allem auch ge— eignet, den Stadtbewohner zu einer gerechteren Würdigung. der perſönlichen Arbeit des Land⸗ wirts zu bringen, indem ſie ihm eine lebendige Anſchauung von der Vielſeitigkeit und den hohen Anforderungen des land wirtſchaftlichen Berufs vermitteln. Beſonders die Vorführung hochwertigen Zuchtviehs bringt ihm zum Be⸗ wußtſein, daß das Arbeitsgebiet des Land⸗ wirts die lebende Natur iſt und daß ſeine Tätigkeit ein Maß von Kenntniſſen und Er⸗ fahrungen verlangt, das weit über die Anſor⸗ derungen vieler ſtädtiſcher Berufe hinausgeht. Die Größe und Kompliziertheit vieler land⸗ wirtſchaftlicher Maſchinen zeigt ihm auch, daß der Landwirt ſich in weitgehendem Maße der Maſchinenarbeit bedient, wenn es die natür⸗ lichen und betriebwirtſchaftlichen Bedingungen zulaſſen. Wenn auch leider nicht ſo bald auf eine völlige Beſeitigung der zwiſchen der indu— ſtriellen und landwirtſchaftlichen Bevölkerung beſtehenden Mißverſtändniſſe zu hoffen iſt, weil es ſich um allzu tief eingewurzelte Vorurteile handelt, ſo darf man in den Bemühungen um eine Milderung der heiten doch nicht erlahmen. Nur auf Grundlage gegenſeitiger Anerkennung gegenſeitigen Verſtändniſſes iſt eine gedeihliche Zuſammenarbeit für die Wiedergeſundung unſerer volkswirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe möglich. der vollen Erfolg haben. Die Kaninchenzucht auf der D. L. G. Nusſtellung in Mannheim. Von Landwirtſchaftsrat Vetter-Karlsruhe. „Die Ausſtellung der D. L. G. vom 31. Mai bis 5. Juni 1932 in Mannheim wird von ſämtlichen Zweigen der landwirtſchaftlichen Tierzucht beſchickt ſein. Selbſtverſtändlich dür⸗ fen dabei die Kaninchen nicht fehlen. Es iſt mit einer ſtarken Beſchickung aus faſt allen deutſchen Gauen zu rechnen. f Eifrige Vorbereitungen trifft zur Zeit auch der Landesverband badiſcher Kaninchenzüchter, der ſich vorausſichtlich mit 300 Stück der ver— ſchiedenſten Raſſen, die ſämtlich von der Ba— diſchen Landwirtſchaftskammer anerkannt ſind, beteiligen wird Dieſe hohe Zahl iſt in einer Zeit wirtſchaftlicher Notlage ganz beſonders zu würdigen, namentlich wenn man in Betracht zieht, daß die Kaninchenzucht meiſtens von wirtſchaftlich ſchwächeren Kreiſen betrieben wird. Insbeſondere werden auch die Züchter in der näheren und weiteren Umgebung Mannheims, wo die Kaninchenzucht auf hoher züchteriſcher Stufe ſteht, mit ihren Lieblingen vertreten ſein. Auch aus der Pfalz und Heſſen werden die beſten Tiere erſcheinen, ſo daß ein edler Wettſtreit unter den Züchtern entſteht und die Preisrichter es nicht leicht haben werden, das Beſte vom Guten herauszufinden. Hohe Geldpreiſe und namhafte Ehrenpreiſe ſtehen den Richtern zur Verfügung. Der Nährwert des Kaninchenfleiſches iſt leider heute, nament⸗ lich in weiten Kreiſen der Bevölkerung, nicht genügend bekannt. Nach Profeſſor Rödiger ſteht das Kaninchenfleiſch unter allen Fleiſch⸗ ſorten an erſter Stelle und wird wegen ſeiner leichten Verdaulichkeit auch gern als Kranken- koſt empfohlen. Der wirtſchaftliche Wert der Kaninchenzucht beruhtjedoch nicht nur auf der Fleiſcherzeugung, ſondern auch auf der Verwertung des Kanin⸗ chenfelles. Der Pelz iſt in Deutſchland Mode geworden. Da echte Pelze ſich nur wenige leiſten können und die Pelzinduſtrie ſo weit fortgeſchritten iſt, daß faſt jeder Pelz durch entſprechende Bearbeitung aus Kaninchenfell nachgeahmt werden kann, iſt in den vergan⸗ genen Jahren die Nachfrage nach Kaninchen- ſellen geſtiegen. Der wirtſchaftliche Nutzen der Nauinchenzucht iſt um ſo größer, je größere und gleichmäßigere Poſten Felle angeboten Meinungsverſchieden- und 9 ü 9. Möge die Wanderaus⸗ ſtellung in Mannheim in dieſem Sinne einen e rengern and nur jolche zu zuchten, die mog⸗ lichſt große und dichte Felle haben. Aber nicht nur zu Pelzen, ſondern auch zu Leder aller Art laſſen ſich die Kaninchenfelle verarbeiten. Auch die Kaninchenhaare werden zu Filz und zu Stoffen verwendet. Die badiſchen Kaninchenzüchter geben ſich alle Mühe, nur beſte Zuchttiere auf der Schau in Mannheim zu zeigen. Die Beſucher werden deshalb ſicher auf ihre Koſten kommen. Es ergeht an alle Kleintierzüchter in Stadt und Land der Ruf: Auf zur großen Ausſtellung nach Mannheim, wo die Kaninchen nicht wie bisher in der hinterſten Ecke des Platzes unter⸗ gebracht ſind, ſondern gleich beim Eingangstor! Elektrizität und Landwirtſchaft. Von Diplom-Ingenieur Victor, Berlin. Die Elektrizität hat in der Landwirtſchaft heutzutage eine ſehr große Bedeutung ge— wonnen; ſie hat einen Siegeszug angetreten, wie er größer kaum gedacht werden kann. Ihre Sauberkeit, ihre Einfachheit und ihre Betriebs- und Unfallſicherheit haben ihr zu dieſer ſtarken Ausbreitung verholfen, und dieſe drei Vorzüge werden noch durch einen vierten ergänzt: die vielſeitige Anwendungsmöglich— keit. Selbſtverſtändlich muß man ſeine An— lagen ſtets in Ordnung halten, wenn man rechte Freude an den elektriſchen Maſchinen und Apparaten haben will; aber dieſe Forde— rung iſt nicht ſchwer zu erfüllen, obwohl nicht verkannt werden darf, daß die vielfach dem Wind und Wetter ausgeſetzten Anlagen in der Landwirtſchaft mehr Aufmerkſamkeit erfordern als die Anlagen in ſtädtiſchen Gebäuden. Es iſt ein überwundener Standpunkt, wenn man die elektriſche Beleuchtung auf dem Lande heutzutage als Luxus anſprechen wollte Petro— leumbeleuchtung in Haus und Stall iſt, ab— geſehen von dem ſchlechteren Licht, ſtets eine Gefahrenquelle für Leben und Eigentum Die elektriſche Beleuchtung wird ſogar, abgeſehen von dem Lichtbedarf der Familie, auch zur Produktionsſteigerung benutzt Das gilt be— ſonders für neuzeitliche Hühnerfarmen, die durch zweckentſprechende Belichtung die Lege— tätigkeit der Hühner erheblich zu ſteigern ver⸗ mögen. Die Elektrizität als Lichtſpenderin wird aber an Bedeutung erheblich durch ihre Benutzung als Kraftquelle übertroffen. Zu— nächſt wurde durch Verwendung ſtarker Mo— toren die Dreſchmaſchine mit oder ohne Stroh— preſſe in Gang geſetzt, dann aber führte ſich ſehr ſchnell der mittlere und kleinere Motor Rein, der als Erſatz der Handarbeit und des Göpelantriebes die Häckſelmaſchine, die Schrotmühle und den Rübenſchneider treibt, der wegen ſeiner gleichmäßigen Drehzahl am beſten imſtande iſt, auf Windfege und Trieur in bäuerlichen Betrieben und auf Saatgutreinigungsanlagen im Groß— betrieb ein einwandfreies Saatgut herzuſtellen. Selbſtverſtändlich wurde auch bald die kleine Haus- und Gutsmolkerei, die Stellmacherei und die Schmiede elektrifiziert, und jeder fort— ſchrittliche Landwirt wird die Waſſerverſor— gung ſeines Gehöftes durch eine elektriſch be— triebene automatiſche Pumpanlage vornehmen. Die Elektroinduſtrie iſt den Bedürfniſſen des Landes nachgekommen und hat für landwirt- ſchaftliche Zwecke eine Reihe von Motorentypen entwickelt, die dem rauhen Betrieb in der Landwirtſchaft gewachſen ſind und den An— laufſtrom durch geeignete Bauart möglichſt ge— ring halten. Ihre Transportfähigkeit iſt durch den Einbau der Motoren nebſt Zubehör in Wagen und Karren, auf Schleifen oder Tragen erreicht worden. Als jüngſtes Gebiet hat ſich die Elektrizität ebenſo wie den ſtädtiſchen ſo auch den länd— lichen Haushalt erobert. Mit Bügeleiſen und Staubſauger hat es begonnen, und allmählich geht man dazu über, die Elektrizität auch zum Kochen zu benutzen, was bei geeigneten Tarifen auch auf dem Lande durchaus wirtſchaftlich iſt. Brat⸗ und Kochgeräte, Herde nach dem Koch— kiſtenbetrieb bieten der Bauersfrau eine merk— bare Entlaſtung und die Möglichkeit, die Speiſen garkochen zu laſſen und warmzu— halten, während ſie ruhig ihrer anderen Arbeit nachgeht. Mit elektriſch geheizten Warmwaſſer— ſpeichern, durch billigen Nachtſtrom betrieben, iſt eine für den Landhaushalt ſehr wichtige Warmwaſſerverſorgung wirtſchaftlich möglich. Ja, man iſt ſogar dazu übergegangen, elek— triſche Futterkocher, die automatiſch bei er— reichter Höchſttemperatur abſchalten, ebenfalls mit Nachtſtrom geheizt, zum Dämpfen von Kar— toffeln und ſonſtigem Viehfutter zu benutzen. werden. Die Kaninchenzüchter müſſen deshalb dazu übergehen, die Zahl der Raſſen zu ver⸗ Daneben ſpielen natürlich auch im Landhaus⸗ halt der Föhn. Die Heisſonne. der Brotröſter on ahnliche Apparate heutzutage ſchon eine Rolle. Aber auch der Gartenbaubetrieb macht ſich die Elektrowärme nutzbar: Frühbeetkäſten, mit elektriſchen Heizkabeln ausgerüſtet, ſollen an Stelle der Miſtbeete treten, und wenn auch nicht in allen Fällen, ſo iſt doch häufig die Wirtſchaftlichkeit dieſes Heizverfahrens be— wieſen. Die d. L. G. hat bereits frühzeitig die Wichtigkeit der Elektrizität in der Landwirt⸗ ſchaft erkannt; ein beſonderer Ausſchuß ihrer Geräteabteilung bearbeitet die Elektrizitäts— fragen, vielfach finden Prüfungen von elek- triſchen Apparaten und Maſchinen ſtatt, die auf den alljährlichen Wanderausſtellungen zur Schau geſtellt werden, und der Landwirt kann ſich wohl kein beſſeres Bild von dem Stand der landwirtſchaftlichen Elektrotechnik machen, als wenn er das Elektrodorf oder den Elektrohof auf der Wanderausſtellung beſucht. Hier iſt alles zuſammengebracht, was in Hof und Haus und auf dem Felde überhaupt nur elektriſch angetrieben und betätigt werden kann, und auch die in dieſem Jahre(31. Mai bis 5. Juni) ſtattfindende Wanderausſtellung in Mann— heim wird den beſten Überblick über die Elektri— zitätsanwendung geben können, der auch für den Städter, gerade was Hauswirtſchaft an— betrifft, ſehr lehrreich ſein dürfte. Kurze Nachrichten. Wohnungsnachweis, Maſſenquartiere. Der Verkehrsverein Mannheim, N. 2, 4, bittet, Be- ſtellungen auf Maſſenquartiere für die Mann— heimer Wanderausſtellung(31. Mai vis 5. Juni) baldmöglichſt unter genauer Angabe der Anſchrift des Antragſtellers oder Führers der Gruppe ſowie Ankunftstag und Aufent— haltsdauer in Mannheim erfolgen zu laſſen. Der Preis iſt von 2 Maxt auf 1,50 Mark je Nacht und Perſon im Maſſenquartier(Schnell— betten) herabgeſetzt.. Das Dorftino iſt auf der Mannheimer Wanderausſtellung wieder mit einer Reihe ausgeſuchter Lehrfilme aus dem Gebiete von Ackerbau und Tierzucht vertreten, die täglich vormittags von 9—1 Uhr und nachmittags von 2—7 Uhr unentgeltlich vorgeführt wer— den. Die Filmprogramme werden täglich durch Aushang bekanntgegeben Lokales Das nennt man zerſtreut. Daß in Eiſen⸗ bahnabteilen alle möglichen und unmöglichen Gegenſtände vergeſſen werden, davon wiſſen die Leiter der Fundbüros der Reichsbahn ein Lied zu ſingen. Ein ſeltenes Fundſtück machten jedoch Bahnbeamte in einer Station bei Osna— brück. In Osnabrück hatte eine Frau mit ihrem zweijährigen Kind den Zug beſtiegen. An der zweiten Halteſtelle verließ ſie den Wagen, ohne zu bemerken, daß ſie in der Eile ihr Kind und ihren Regenſchirm vergeſſen hatte. Erſt als der Wagen in voller Fahrt war, kam man durch das Gebrüll des Babys darauf, was ge— ſchehen war. Der vor dem Bahnhof verzweifelt wartenden Mutter brachte glücklicherweiſe nach einiger Zeit ein Schutzmann den Sprößling wohlbehalten wieder. Mit dem happy end des freudigen Wiederſehens von Mutter und Kind fand die kleine Tragikomödie der Vergeßlichkeit ihren Abſchluß. Hochfrühling Tauſend Wunder ſind um uns, tauſend Wunder geſchehen zugleich. Sie geſchehen, ob nun die Sonne lacht oder mit uns, die wir uns nach ihr ſehnen, Verſteck ſpielt hinter weißen oder grauen Wolken. Sie iſt doch die große Schöpferin, und die Erde hat Ver— trauen zu ihr, auch wenn ſich ihr goldenes Antlitz einmal einen Tag hinter Wolken ver— ſteckt. „Das Blühen will nicht enden!“ Der Rot— dorn leuchtet weit die Straße hin, und über Felder und Wingerte lockt das Blütenweiß ſeines ſchwarzen Bruders. Der Flieder treibt ſeinen ſchweren ſüßen Duft die Straße entlang und durch das ganze Haus, und dazwiſchen läutet hell u. friſch aus langen Ovalen friſcher Blätter das Duftlied des Maiglöckchens. Selbſt in dem alten, knorrigen, riſſigen Stamm des Hollunders iſt neu das Leben aufgeſtiegel. Er hebt ſeine Tellerblüten in weichen Elfen— beinfarben hinüber zu den ſchimmernden Kerzen im ſchweren Laubdach der Kaſtanie.— Schwer wie reife Trauben läßt die Glyzinie ihre Blüten von den ſchwanken Zweigen und den kleinen, aus dem Stamm geborenen Zapfen hängen... Die Natur jubelt in einem großen Feſt des Lebens! Schweren Schrittes ging der Landwirt über die Aecker, als es Winter werden wollte, und ſtreute Korn. Nun iſt aus ſeiner Arbeit ein rauſchendes grünes Meer erwacht, durch das der Sommerwind verträumt hinſtreicht und die ſchwanken Stengel wiegt, auf denen, noch ſteil und leicht, die Aehren ſich gegen den Himmel heben. Bald wird eine Staubwolke auffahren aus den grünen Aehren, damit Frucht und Brot werde. Und dem Korn nach ſtreben die Schweſtern und Brüder auf den andern Aeckern, leuchten bald heller, bald dunkler, erfüllen die Weite mit einer tief ins Herz ſchwingenden Sinfonie der Frühlingsluſt. Hochfrühling iſt, hohe Zeit für die Mutter Erde, heilige Zeit, in der alles noch unberührt und keuſch ſeinem Ziele entgegenſtrebt. „Frühling iſt ein hohes Feſt, laßt uns geh'n und beten!“ l. Danksagung Da mein Sohn:O Jahre schwer an Eßl 1 5 00 1 pilepsie, Fallsucht, Kr gelitten hat u. in kurz. Zeit vollständig geheilt ist 64 iat Auske wie ders. geheilt ist. E. Naumann, Stefiecnel- mstr., Hanseberg, Kr. Königsberg(Neumark). Bitte Rückp. bei. Bauer, du mußt auch im Sommer Zeitung leſen! Auch heute noch, in unſerer doch ganz an⸗ ders gewordenen Zeit kann man aus dem Munde mancher Landleute hören:„Jetzt geht die Arbeit los, jetzt habe ich keine Zeit mehr zum. Zeitungleſen“. Nichts iſt aber ſo kurz⸗ ſichtig und ſo falſch, wie dieſer Standpunkt. Niemand braucht wirtſchaftliche Beratungen notwendiger als der Landmann. Gerade weil er vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend in der Arbeit ſteht und wenig Zeit hat zur Ausſprache und Fühlungnahme mit ande⸗ ren Menſchen, benötigt der Bauer einen guten Freund, der ihm zu Hauſe ſelbſt mit Rat und Tat an die Hand geht u. das iſt im wahren Sinne des Wortes ſeine Heimatzeitung. Die paar Pfennige, die pro Tag für dieſen Zweck ausgegeben werden, ſind wahrlich gut ange⸗ wandt. Ein einziger guter Rat durch die Zei⸗ tung hat manchen Landwirt ſchon vor Ver⸗ luſten bewahrt. Der Landwirt, der nichts lieſt, weiß auch nichts von den Vorgängen in der Welt. Gerade jetzt aber leben wir in einer außerordentlichen Hochſpannung auf allen Ge⸗ bieten und entſcheidende Entwicklungen künden ſich an. Der Bauer muß auch unterichtet ſein über die Vorgänge auf den Märkten und hier berichtet ihn ſeine Zeitung als Hausfreund koſtenlos und zur rechten Zeit. Gerade der kleine und der mittlere Landwirt. der darauf angewieſen iſt, alles auszunützen, muß ſich die Zeitung, ſeinen treuen Freund und Berater, auch in der arbeitsreichen Zeit ſichern und er— halten, weil ex nicht viel Zeit zum Nachden⸗ ken und Ueberlegen hat, aber: die Zeitung denkt für ihn, die Zeitung warnt ihn, ie mahnt ihn, zur rechten Zeit!— Daken für den 28. Mai: Sonnenaufgang 4,19 Uhr, Sonnenunter⸗ gang 20,26 Uhr, Mondaufgang 1,47 Uhr, Monduntergang 13,02 Uhr.— 1759: Der engliſche Staatsmann William Pitt d. J. in Hayes geb.— 1779: Der Dichter Thomas Moore in Dublin geb. r Jeder staunt 3 i i über die Güte von Ettlinger-Most. 90 eee 5 5 4 Ettlinger Mostansatz- pte eser Franc 5 r. Port. n. noch M. 3. 60 Haucks-Heidelbeeransatz 1 fe 11.480 ce dee 0 127 5 Niederlage franco und verp frei — Me Sie einen Versuch 1 1 0. Hersteller Herm. Hauck. Ettlingen dl 898 e ee 2 FHssbüden Sind soffnsfm enges. gurt AfA, dus So hillig stiert. Gepfleqte Böden und Treppen sind die Visitenkarte des Hau- ses. Ata macht Ihnen die Pfleqe leichl. weil es schnell Frische und Squberkeit bringt, weil es sparsam und billiq ist. Spar- samkeit im Gebrauch sichert Ihnen die praktische Streu- flasche, aber auch die qrosße Erqiebiqkeit, die in der feinen Ata- Beschaffenheit ihren Grund hat. weil es so viele Vorzüge für wenige Pfennige bietet. Sie sparen beim Scheuern und Putzen Billig ist Ata deshalb. wie alle, die Henlels Ata benutzen/ Auch für Aluminium bestens bewährt! Aluminium trocken putzen! hL und reinigt alles Hef gestellt in den Persll Werken Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels Die Abteilung Pferde auf der Uanderausſtellung in Mannheim. Von Dr. C. Dencker⸗Darmſtadt. Einige Wochen nur trennen uns noch von der großen Wanderausſtellung der D. L. G., die in dieſem Jahre in Mannheim vom 31. Mai bis 5. Juni zur Durchführung gelangt. Die deutſchen Zuchtgebiete haben ſtets die Eliten ihrer Landeszuchten auf die Ausſtellungen ent⸗ ſandt, um ſich mit den Spitzen der verſchieden⸗ ſten Zuchtgebiete in friedlichem Wettbewerb zu meſſen. Auch heuer in Mannheim wird die Pferdeausſtellung einen großen Raum ein⸗ nehmen. Wenn auch in Anbetracht der ſchwie⸗ rigen wirtſchaftlichen Verhältniſſ: einige Zuchtgebiete von einer Beſchickun! Abſtand nehmen mußten, ſo werden doch in Mannheim ſechs verſchiedene Zuchten vertreten ſein. Es iſt aber nicht allein die Ausſtellung der Zucht⸗ pferde, ſondern auch das mit der Ausſtellung verbundene Reit- und Fahrturnier, das ſehr zah reiches Pferdematerial aus allen deutſchen Zuchtgebieten und Gegenden herbeiführt. Die beſten Reitervereinsmannſchaften aus Würt⸗ temberg, Baden, Heſſen, der Pfalz, Heſſen⸗ Naſſau und ſogar aus dem Saargebiet werden in der Turnierarena von Mannheim zeigen, was ſie im Laufe von zehn Jahren eifrigſter Arbeit erreicht haben. In den großen Ausſtellungszelten der Zuchtabteilung werden wir in Mannheim die beiden großen Gruppen Kaltblut und Warm⸗ blut vertreten ſehen. Den Reigen der Kal t⸗ blutpferde ſeröffnet zunächſt das rheiniſche Zuchtgebiet. Das Rheinland iſt bekannt⸗ lich die Grundſtütze der geſamten deutſchen Kaltblutzucht geworden; auch in dieſem Jahre werden Hengſte des allerſchwerſten Kalibers mit Gewichten weit über 20 Zentner nach Mannheim kommen, ſchwere Mutterſtuten mit ihren Fohlen ſowie junge zwei⸗ und drei⸗ jährige Vertreter der rheiniſchen Pferdezucht. Aus Mitteldeutſchland wird der Zuchtverband Thüringen, der ebenfalls ein„alter Be⸗ ſchicker“ der De G.-Ausſtellung iſt, fraglos Her⸗ vorragendes bringen. Die Thüringer Kalt⸗ blutzucht hat in den letzten zehn Jahren einen ſehr beachtlichen Aufſtieg nehmen können. Das Pferdeſtammbuch für Heſſen in Darmſtadt ſtellt einen Stammhengſt, ſechs Stuten und ein Fohlen aus. der Volksſtaat Heſſen wird zum erſten Male ſeit über 20 Jahren eine DeG.-⸗Ausſtellung beſchicken, ſo daß man hier deſonders geſpannt ſein darf auf das, was die heſſiſche Scholle hervorgebracht hat. in dem die T. L G. in dieſem Jahre zu Gaſt iſt, mit einer größeren Sammlung guter Kalt⸗ blutpferde aufwarten. Auch Baden gehört zu den„jüngeren Zuchtgebieten“ und zu den ſel⸗ teneren„Gäſten“ auf unſeren deutſchen DG.“ Ausſtellungen. 0 Unter den deutſchen Warmblut⸗ zuchtgebieten wird zum erſten Male das alte hervorragende Oldenburger Pferdezucht— gebiet unvertreten bleiben, da Oldenburg. in letzter Stunde die Beſchickung von Mannheim abſagen mußte. Von den älteren Zuchtgebieten wird lediglich Oſtfriesland, wo ein dem Oldenburger ſehr ähnliches, ſtarkes, wirtſchaft⸗ liches Warmblutpferd gezüchtet wird, mit hervorragenden Geſpannen nach Mannheim kommen.— Von den jüngeren Zuchtgebieten in der Abteilung Warmblut ent⸗ ſendet das Pferdeſtammbuch für Heſſen eine Sammlung Pferde. Für den Volksſtaat Heſſen, s frühere Großherzogtum, iſt es das erſte⸗ mal, daß dieſer deutſche Landesteil mit Warm⸗ blutpferden ſich überhaupt auf einer DeG.⸗ Ausſtellung zeigt. Die Warmblutzucht in Heſſen hat im Verlaufe der letzten zehn Jahre einen gewiſſen Aufſtieg nehmen können, und zwar bedingt durch die vorwiegend lein⸗ und mittelbäuerlichen Verhältniſſe bei mittleren Bodenarten und nicht zuletzt auch durch ein ſehr ausgedehntes und blühendes Reit⸗ und Fahrvereinsweſen.— Schließlich iſt es noch ein altes deutſches Warmblutzuchtgebiet, näm⸗ lich die Pfalz, die ſich wiederum mit einer Samlung ſicherlich ſehr edler, ſchöner und qualitätvoller Warmblutpferde zeigen wird. Erinnert ſei nur an die hervorragende Güte der auf die DeG.⸗Ausſtellung noch München geſandten Pfälzer Pferde. Die Grundlage der Schließ⸗ lich wird ſelbſtverſtändlich Baden, das Land, Pfälzer Warmplutzucht ſind die vekannten Zweibrücker Hengſte, denen in den letzten Jahren Oldenburger bezw. in Bayern im Oldenburger Typ gezogene Hengſte hinzuge⸗ ſellt wurden, um die Verſtärkung des Pfälzer Warmbluts herbeizuführen. So wird auch diesmal das Pferdematerial der Pfalz mit be⸗ ſonderem Intereſſe erwartet. Es kann alſo wiederum mit Cenugtuung ſeſtgeſtellt werden, daß die DeG.⸗Ausſtellung auch in dieſem 91 auf pferdezüchteriſchem Gebiet ein Ereignis von beſonderem Range zu werden verſpricht. Jeder Pferdemann und Pferdefreund aus Stadt und Land wird in Mannheim auf ſeine Koſten kommen. am auf. 170 Die Moſkereikofhalle auf der 38. Aanderausſtellung. Von Direktor Hans Ludwig Schmitt, 0 Mannheim. heim denkwürdig bleiben; denn dahin, wo die Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirt⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft ihre rieſige Zeltſtadt auf⸗ ſchlägt, ziehen alljährlich Hunderttauſende und wendet ſich darüber hinaus die Aufmerkſamkeit weiterer Hunderttauſender. Wer die Bedeutung dieſer Lehrſchau kennt, wundert ſich nicht darüber. Zeigt doch die D. L. G. auf ihrer Wanderausſtellung die edelſten Früchte landwirtſchaftlichen Fleißes. Wer das Beſte ſehen will, was ungebrochene Tatkraft des deutſchen Bauern, aus der Liebe zur heimatlichen Scholle ſtets neue Kräfte ſchöpfend, trotz ſchwerſter Wirtſchaftsnot auch heute noch zuwege bringt, und wer am ſelben Orte umfaſſenden Einblick gewinnen will in das, was die deutſche lan wirtſchaftliche Ma⸗ ſchineninduſtrie zu leiſten vermag, der beſucht die Wanderausſtellung den D. L. G. in dieſem Jahre in Mannheim. Und wenn er ſich dabei müde, hungrig und durſtig geſchaut hat, dann mag er haltmachen vor der Molkereiko ſt⸗ halle. Gerade gegenüber den Hallen, in denen die Molkereimaſchinen-Induſtrie ihre Erzeugniſſe zeigt, liegt ſie ſo recht im Mittel⸗ punkt der Ausſtellung. Dort bietet ſich den Be⸗ ſuchern Gelegenheit, zu mäßigen Preiſen Milch und deutſche Milcherzeugniſſe in beſter und hygieniſch einwandfreier Beſchaffenheit— reizvoll dargeboten— zu genießen. „über den Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten.“ Dieſes alte Sprichwort hat man ſich auch in der Molkereikoſthalle bei der Zu⸗ ſammenſtellung der„Speiſekarte“ vor Augen gehalten. Jeder ſollte ſie darum beſuchen, denn es iſt dort für alle Geſchmacksrichtungen ge— ſorgt worden. Wer hätte z. B. je geglaubt, daß die Molkereikoſthalle ſich ſogar auf den berühmten Oktoberfeſten der„Bierſtadt“ München eines ſo lebhaften Zuſpruchs erfreuen würde, wie dies in den letzten Jahren immer mehr und mehr feſtzuſtellen war.— Nicht „ders wird's jetzt auch in Mannheim ſein! In allen Schichten der Bevölkerung wirbt 2 Molkereikoſthalle durch das Dargebotene zur die vielſeitige Verwendbarkeit der Milch and der aus ihr hergeſtellten Erzeugniſſe, im Haushalt, in den Gaſtſtätten oder auf den Sportplätzen, ſei's nun im Winter oder Sommer. So wollen wir hoffen, daß ſich in der Molkereikoſthalle landwirtſchaftliche Erzeuger und ſtädtiſche Verbraucher während der Aus⸗ ſtellungstage recht eifrig zuſammenfinden, um ſich bei gemeinſamem Genuß daran zu er⸗ Inern, daß die Stadt nicht gedeihen kann, ſo⸗ jzange der Landwirt über die, erdrückenden Abſatznöte zu klagen hat, und daß die Land⸗ wirtſchaft keinen Aufſchwung nehmen kann, ſolange nicht reges Wirtſchaftsleben in den Städten die Ware vom Lande abrollen läßt. 19 Schmuggler geſtellt Unter ihnen 2 langgeſuchte Schmugglerführer Trier, 27. 5. In der Nacht zum Mittwoch ha⸗ ben Zollbeamte und Landjäger im Kreiſe Prüm 19 Schmuggler feſtgenommen, die ſieben Zent⸗ ner Tabakwaren, Zigarettenpapier, Kaffee und Mehl bei ſich führten. Die Schmuggler waren alle auf Fabrrädern und hatte bereits die belgi⸗ ſche Grenze nach Deutſchland zu paſſtert, als ſie auf der Straße von den Beamten angehalten wurden. Zwei von ihnen verſuchten zu ent⸗ kommen. Nachdem die Beamten aber mehrere Schüſſe abgegeben hatten, ſtellten ſie die Flucht ein. Unter den Feſtgenommenen, die nach Ver⸗ nehmung und Feſtſtellung der Perſonalien wie⸗ der entlaſſen wurden, weil ſie in Deutſchland wohnen, befanden ſich zwei Schmugglerführer, deren Entlarvung trotz jahrelanger Bemühun⸗ gen bis jetzt nicht gelungen war. 0 Deulſcher Liederlag am 26. Juni In der Deutſchen Sängerbundeszeitung, dem amtlichen Organ des DS., erläßt der Vorſit⸗ zende des DSB. Geheimrat Dr. Hammer⸗ ſchmidt einen Aufruf, der ſich mit dem Lieder⸗ tag befaßt. Wir geben daraus folgende Einzel⸗ 5 1 heiten wieder: Dis Zeitſpanne vom 31. Mai bis 5. Juni d. J. wird in der Geſchichte der Stadt Mann⸗ Die beiden erſten Liedertage haben dieſe neu— artige Veranſtaltung des DSB. in Stadt und Land aufs beſte eingeführt. Die allgemein be⸗ grüßten Erfolge dieſes fröhlichen Freiſingens im Frühling berechtigen und verpflichten uns daher, den Liedertag als jährlich wiederkehren⸗ de Aufgabe des Vereinslebens zu betrachten. Es handelt ſich ſchon nicht mehr um taſtende Verſuche. Die gewonnenen Erfahrungen zeigen nun bereits die einzuſchlagenden Wege. Sie wiederum freudig zu beſchreiten, bedarf es eigentlich keiner Mahnung mehr. Und es iſt er⸗ freulich, zu vernehmen, daß viele Bundesleitun— gen ihre Vereine ſchon aufforderten, des Lie— dertages zu gedenken. Sonntag, der 26. Juni, wird der allgemein willkommene Tag ſein. Sollte da und dort aus triftigen Gründen ein früherer oder ſpäterer Sonntag gewählt werden wollen, ſo ſei da— gegen nichts eingewendet. Die Tageszeit wird dem örtlichen Ermeſſen anheimgegeben. Der Liedertag ſchafft den Sängern eine freu— dig zu begrüßende Gelegenheit, mit ihren Lei— ſtungen vielfach vor eine breitere Oeffentlichkeit zu treten, als ſie ſonſt manchmal in den Kon— zerten ihrer harrt, und zudem ihre Lieder vor Zuhörern erklingen zu laſſen, die meiſt nicht gewöhnt ſind, ihnen in den Sälen zu lauſchen. Der Liedertag ſoll ja nicht nur eine innere Freude und Genugtuung für unſere Sänger ſein, ſondern auch eine bewußte und vollberech— tigte Werbung für ein hochwertiges Gut, deſſen Geiſt und Gemüt erhebende Kraft nicht zu den letzten Wirkungen gehört, die das Innenleben unſeres Volkes neubefruchten und mit ſtärken— der Zuverſicht auf eine beſſere Zukunft erfül— len ſollen und auch können. Die Auswahl der Lieder wird gewiß auch dieſes Jahr mit richtigem Verſtändnis betätigt und wohl zumeiſt der Forderung„Das Volks— lied ſoll wieder unter das Volk!“ angepaßt werden. Gute volkstümliche Lieder ſtehen ja auch in reicher Auswahl zur Verfügung, und nicht ſelten werden dieſes Jahr„Frankfurter“ zu Gehör gebracht werden. Daß es zum guten Gelingen viel beiträgt, möglichſt große Sängergruppen zu bilden, be— darf keiner Wiederholung. Wenn der Liedertag den Anſtoß gibt, daß ſich mehrere Vereine zu— ſammenſchließen und ſo nähere Fühlung neh— men, ſo iſt das eine erfreuliche Begleiterſchei— nung. Eine Bitte und Erwartung liegt mir noch beſonders am Herzen. Es müßte den Erfolg des Liedertages ſchmälern und dem Anſehen des DSB. ſchaden, wenn irgenwo größere Ver— eine der Auffaſſung wären, die Pflichten des Liedertages anderen überlaſſen zu dürfen. Ge⸗ rade auch die Vereine, denen Erfolge im Kon— zertſaal ſicher zu ſein pflegen, müſſen den Ge— meinſinn und die Achtung für die anderen Ver— eine aufbringen, um ſich nicht etwa fernzuhal⸗ ten, ſondern vielmehr führend voranzugehen. Möge nun auch der diesjährige Liedertag ſich allüberall zu einem erfreulichen Erfolge geſtal⸗ ten, und zwar im ganzen Bereiche unſeres weitumfaſſenden Deutſchen Sängerbundes! Zuſammenſtoß in der Luft Shoreham⸗on⸗Sea(Suſſex), 27. 5. In 3 500 Fuß Höhe ſtießen zwei Kampfeinſitzer zuſam⸗ men und ſtürzten ab. Der Inſaſſe des einen Flugzeuges konnte ſich durch Fallſchirm⸗ abſprung retten. Der zweite Flieger wurde un⸗ ter ſeinem Flugzeug tot hervorgezogen. Er war in ſeinen Fallſchirm verwickelt, den er anſchei⸗ nend nicht rechtzeitig von dem Flugzeug hatte loslöſen können. Die abgeſtürzten Flugzeuge gehören einer der ſchnellſten Typen der Welt an. In dieſem Jahre iſt dies bereits der 13. Todesfall in der britiſchen Luftſtreitmacht. Zehn Jrühlingsgebole 1. Bewegung iſt die unerläßliche Gymnaſtik im Frühling. Bewegung im Freien. Wir müſ⸗ ſen uns überwinden, um täglich morgens und abends je 30 Minuten zu laufen, weil durch ſchnellere Bewegung der Blutkreislauf geför⸗ dert wird. 2. Wir ſind uns leichtere Kleidung ſchuldig, auch ſommerliche Kleidung. Nicht nur Tor⸗ heiten der Mode diktieren ein neues Gewand. ſondern die Sonnenſtrahlen. Sie ſollen durch das Kleid den Körper treffen. Neue Kleider und gereinigte Stoffe geſtatten das Eindringen der Strahlen leichter. 3. Wir ſind uns Mägigkeit in Speiſe und Trank ſchuldig. Ohnedies haben wir unſeren Magen und unſeren Verdauungsapparat wäh⸗ rend der kalten Jahreszeit zu ſehr in Anſpruch genommen und auch heiße Getränke ſchienen uns notwendig. Sobald es anfängt, frühlings— mäßig zu werden, brauchen wir weder warme Getränke noch allzu fettreiche Nahrung. Die Haut lehnt das Uebermaß ab und wird un⸗ ſchön. Leichte koſt— friſches Waſſer— ver⸗ mindern das Körpergewicht und ſteigern die Elaſtizität. 4. Lüfte die Wohnung! Laß Sonne in die Räume und vergiß deine Angſt um das Aus— bleichen der Teppiche und Bezüge. Bleiche Wangen deiner Kinder werden dir erzählen, wie töricht deine Furcht um tote Gegenſtände iſt. 5. Schlafe bei offenem Fenſter und benutze den erſten warmen Tag, um dich daran zu ge— wöhnen. Nervoſität und Haſt ſchwinden, ſelbit wenn noch ſoviel Arbei' auf dich wartet. 6. Setze dich nicht in Gegenſatz zur warmen Sonne, zum blauen Himmel, zu blühenden Blumen! und fruchtbringendem Regen. Schüt tele Wolken aus deinem Gemüt und freue dich zu,— auch wenn es dir zuerſt ſchwer fällt. Du biſt dem Frühling ein Lächeln ſchuldig! Es kann dir zudem eine liebe Gewohnheit werden. 7. Nimm dir ein wenig Zeit, um den Früh ling zu genießen. Wenn er dich immer und im— mer wieder in Arbeit vertieft findet, wird er dir mehr Schmerz zufügen, als Glück. Wirklich, das Lied hat recht, das behauptet:„Nur einmal blüht im Jahr der Lenz...“ An ihm achtlos vorüberzugehen wäre ein Schaden, den wir un ſerer Seele zufügen. 8. Halte dich körperlich und geiſtig aufnahme fähig. Trage weder enge Schuhe— auch nicht, wenn ſie neu ſind— noch ſchleppe Bürde aus dem Winter mit hinüber in den Sonnenſchein. Hoffe— nur die Hoffnung erhält dich aufrecht! 9. Geh der Sonne entgegen— ſtehe zeitig auf und lege dich früh zu Bett, weil die Morgen⸗ ſtunden im Frühling ſchöpferiſch und fruchtbar ſind. Löſe dich von dem Vorurteil, daß du erſt am Abend„zum Leben erwachſt“, und der Mor⸗ gen dich müde und abgeſpannt ſieht. 10. Sei dankbar, daß du geſund biſt, und daß dir noch immer ein Dach über deinem Haupt geblieben iſt. Du haſt geklagt, gejammert, ge bangt— und doch haſt du ſchlimmes überwun— den und biſt Herr deines Heimes und Mittel— punkt deiner Familie geblieben. Laß Vergange nes hinter dir und ſchau in die Zukunft— das biſt du dir, den deinen und der Wiedergeburt der Natur ſchuldig! — , Aufruf a An alle Mitglieder, Ehrenmitglieder und Schutz⸗ mitglieder. An die geſamte Aktivität, „Auf nach Worms zum Bezirksſporttag der kath. Sportbewegung des Bezirkes Südheſſen am 29. Mai 1932. Schließt die Reihen— Faſſet den feſten Entſchluß. Am deutſchen Rhein, in einer ehrwürdigen, ſagenumwobenen Stadt ſchart ſich die geſamte Deut⸗ ſche Jugendkraft des Bezirkes Südheſſen zuſammen, um ihr großes Intereſſe an dieſer erhabenen Moſtert's Unſere Wormſer Freunde haben nun nach langer rüſtiger Arbeit ſo ziemlich alle Vorbereitungen getroffen, welche jetzt ſchon für einen glänzenden Verlauf bür⸗ Auch waren ſich unſere Brüder am Rheine, nach dem die Bezirksleitung den Entſchluß gefaßt hatte, für die Abhaltung des Bezirksſport⸗ tages Worms vorzuziehen, ſofort deſſen bewußt, daß wir alle an dieſem Tage einige Stunden ver- bringen wollen, behaglichen Gefühls und ewiger Schauen wir in die Vergangenheit und greifen mal unſere Heimatgemeinde heraus, welche auch ſchon das Glück hatte, mit der Durch- führung eines Treffens dieſer Art beauftragt ge— Spannend und belebend waren die Kämpfe jeder Sportart und ſchöne Erfolge wurden Und ſo wird es auch in der Nachbarſtadt Mancher wird „Warum in einer Zeit materieller und wirtſchaftlicher Not Schöpfung der Oeffentlichkeit zu bezeugen. gen dürften. Erinnerung. weſen zu ſein. geerntet. am morgigen Sonntage werden. ſich auch bei dieſer Gelegenheit fragen: derartige Veranſtaltungen?“ Freunde hört die Ant- wort! Die heutige glaubens- und ſittenfeindliche Lage in unſerem Vaterlande, verlangt mehr denn je, daß wir für unſere große Ideale und Ziele einſtehen. Und hierzu bedarf es derartigen Auf⸗ zügen nnd Veranſtaltungen. Erfreuen wir uns doch am morgigen Tage an den Darbietungen un- ſerer Jugend und vergeſſen wir die grauenvollen Sorgen des Alltags. Ja die meiſten unſerer An- hänger werden kaum in der Lage ſein, für Fahrt- auslagen irgend welcher Art aufzukommen, was ja überhaupt nicht weſentlich erſcheint. Worms iſt per Rad, bei einigermaßen günſtiger Witterung ſehr leicht und angenehm erreichbar, vorausgeſetzt, daß das wahre Intereſſe hierfür aufgeboten wird.— Viernheims Jugendkraftfreunde! Auf nach Worms. Reichen die Finanzen nicht zur Bahnfahrt,(Sonn- tagskarte 1.20 Mk.) dann bitte per Rad.(Ge⸗ meinſame Abfahrt 11⅛ Uhr Treffpunkt„Jugend- kraft⸗Stadion“). Von weitem ſchon werden uns die alten Dom- türme und der Vater Rhein grüßen. Allenthalben rechnet man in Worms mit einer rühmlichen Be— teiligung Viernheims. Lenken wir nun am Schluſſe dieſes letzten aber dringenden Apells, uuſere Aufmerkſamkeit auf das Geſamt⸗Programm. Leuchtet uns da nicht auf, daß unſere Abteilung ſchöne und intereſſante Plätze im Wettſtreite belegt? Unſer Trommler⸗ und Pfeiferkorps beteiligt ſich am großen Muſik⸗ wettbewerb, wobei ſehr wertvolle Preiſe ausgeſetzt ſind. Auch das Korſogehen dürfte ſeine Zugkraft nicht verfehlen. Unſere 1. Fußball⸗Mannſchaft iſt als Gegner für die Bezirksauswahlelf gewählt und wird in folgender Aufſtellung das Feld paſſieren: Adam Buſalt Joſef Adler Johann Schmitt Karl Bergmann Hugo Hotz Johann Helbig J. Winkenbach N. Alter H. Stumpf A. Sommer [K. Hofmann Erſatz: Joſef Müller. Gine Handball⸗Auswahlelf reicht dem letztjährigen Bezirksmeiſter Lampertheim die Hand zum Freund- ſchaftskampfe, bei der 2—3 unſerer 1. Mannſchafts- ſpieler die Ehre haben, mitzuwirken. Wer wagt es nun immer noch nicht, ſich für die Fahrt nach Worms zu entſchließen? Kein Zögern, noch ein Fernbleiben darf es geben. Ge— waltig muß der Auftakt zu dieſem Feſte durch Viern⸗ heims D J. Keler geſtärkt werden. „Keiner darf zu Haus verweilen, Jugendkraft voran!“ Jugendkraft Heil. Dewald, Schriftführer. Sport und Spiel. Städteſpiel Mannheim— Heilbronn! D. F. B.⸗Jugendtag! F.C. Bayern— 1. F.C. Nürnberg! Die Spieler Krug, Kiß, Martin und Vallen⸗ dor ſind zum Städteſpiel gegen Heilbronn geſtellt. Abfahrt 8,16 Oëch und dann um 9,30 Uhr mit Omnibus ab Paradeplatz. Schwarze Hoſe iſt mit⸗ zubringen. So lautet die amtliche Bekanntmachung. Mögen unſere Repräſentativen eine günſtige Kritik nach Hauſe bringen. Vormittags finden auf den Plätzen des M. F. C. Phönix, Waldhof und im Stadion Werbeſpiele der Jugend und Schüler ſtatt. Die 1. Jugend ſpielt um 9 Uhr auf dem Waldhoſplatz gegen Sand- hofen, die 2. Jugend um 9 Uhr auf dem Phönix- platz gegen Sandhofen und die Schüler treffen auf dem Stadion gegen den VfR um 9 Uhr. Unſere Mitglieder bitten wir, unſere Jungens recht zahl- reich zu uuterſtützen und überall nach Möglichkelt für den D zu werben. Nachmittags 4 Uhr findet der größte Fußball⸗Schlager für Süddeutschland, überhaupt für ganz Deutſchland im Mannheimer Stadion. Keine geringere, wie die worden. lehtu ng Ih heute das gewaltigste Tonfilm-Ereignis im Central-Flln- palast „Hinter den roten Mauern v. Lichterfelde“ oder: Uas Cshelmnis um den Kadetten von Seduln. b 5 Tagesgeſpräch. Alſo ein Volltreſſer⸗ Ueberall größte Nachfrage, Ueberall großter Erfolg, Ueberall das Als 2. Großfilmwerk: Der herrliche R. Eichbergfilm der Ufa ein ganz ent⸗ zückendes Filmwerk. Eheferien“ od.: Der kleine Seitensprung Mit Lilian Harvey u. Harry Halm Fimireunde! da uo man das B68 6 gebeten behommt, da gent man hin und das ist er C 6 11h 8. dönntag matlag üroge Jugend. und Händer-Vorsiellung bet Außerdem der Lustspiel- Schlager der Woche, sowie eine tönende Natur-Aufnahme. Vorentſcheidungsſpiel um die Deutſche Fußballmeiſter- ſchaft. Der Schuljunge weiß, wer„Bayern“ und der„Klub“ iſt. Dort im Mannheimer Stadion wird der beſte Fußball vorgeführt, den man z. 8. in Deutſchland. Das Spiel wird ein Genuß für jeden Fußballer ſein. Keiner darf es verfehlen. Im Kartenvorverkauf werden nur die Karten aus— gegeben, die im Voraus beſtellt ſind. Gp.⸗Vag. 0. 1 Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 29. Mai 32: Jugendtag im Mannheim! Werbe⸗ Jugendturnier: Waldhofplatz 8,50 Uhr: i Viernheim Al— Sandhofen Al Abfahrt ½8 Uhr per Rad ab Lokal. Phönixplatz 9 Uhr: Viernheim BI— Sandhofen Bl Abfahrt ¼8 Uhr per Auto ab Lokal. Stadion, Platz Ill, vorm. 9 Uhr: helm l. Sch.— Uf. 1. Sch. Abfahrt 5/8 Uhr per Auto ab Lokal. Die Eltern unſerer jugendlichen Spieler bitten wir freundlichſt, für frühzeitigen Kirchenbeſuch der Jungens ſorgen zu wollen, damit ſie um 8 Uhr abfahren können. Amicitia 09 E. V. V'heim Sportplatz im Wald mit „DI K.⸗Stadion an der Lor— Heute abd. 6 Uhr: V'heim AH.— Oelfabrik-Elf ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ D. J. K. klauſe“ und 3 Spielplätze“. Am Sonntag, den 29. Mai, beteiligen wir uns am Bezirksſporttag in Worms. Abfahrt der Wettkämpfer: 8,25 Uhr, Staatsbahn— hof. Die 1. Fußball⸗Mannſchaft, welche gegen eine Bezirks⸗Auswahlelf ſpielt, und das Mufſikkorps fahren per Auto um 10,15 Uhr an der der Dreh— ſcheibe ab, die übrigen Mitglieder folgen ebenfalls per Auto um 12,15 Uhr. Mit dieſem Auto können nur diejenigen Mitglieder fahren, die bis Samstag abend 7 Uhr den Fahrpreis(70 Pfg.) bei Herrn Frz. Hofmann, Drehſcheibe, bezahlt haben. Letzte Fahrtgelegenheit ab Staatsbahn 1,25 Uhr.(Sonn- tagskarte 1,20 Mk.) Sorgt dafür, daß Viernheim im Feſtzug(Korſo⸗ gehen!) die eindrucksvollſte Gruppe bildet! Die Sportleitung. Turnverein v. 1893 Handball: Sonntag, den 29. Mai 1932 beteiligt ſich unſere 1. u. 2. Mannſchaft an den Werbeſpielen des Turn-Verein Ladenburg.— Fußball: 50. U. 28 Laudenbach- blernneim 1. in Laudenbach halb 11 Uhr Vormittags Abfahrt ¼10 Uhr per Rad ab Lokal. Viernheim 2.— 1846 Mannheim 2. in Viern⸗ heim 3 Uhr nachm. Jugend 1— 1846 Mannheim Jugend 1 in Viernheim halb 5 Uhr nachm. Die Leitung. Heute Samstag 4,30 in Ladenburg: Viernheim 1b— Feudenheim 1. Abfahrt per Rad ab Lokal halb 4 Uhr. Sonntag: Viernheim 1.— Neckarhauſen 1. Abfahrt 11 Uhr ab Lokal per Rad. Die Leitung. Ungeölten Kalkſtickſtoff zur Hedderichbekämpfung wirkt Wunder. Friſch eingetroffen! Chriſt. Adler, zur Traube Zwei ſüddeutſche Clubs im Endſpiel Zur Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußball⸗ Meiſterſchaft. Bereits acht Tage nach der Zwiſchenrunde wird die Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußball-Mei⸗ ſterſchaft ausgetragen. Zwiſchen Vorſchlußrunde und Endſpiel liegt dann wieder eine Pauſe von zwei Wochen, da der Endkampf erſt am 12. Juni ausgetragen wird. Die Zwiſchenrunde am letzten Sonntag hat ei— nen impoſanten Erfolg des ſüddeutſchen Fußbal's gebracht. Alle drei ſüddeutſchen Vertreter quali— fizierten ſich für die Halbfinals, von den 13 Ver⸗ tretern der übrigen ſechs Landesverbände iſt le— diglich der weſtdeutſche Meiſter Schalke 04k übrig geblieben. Die Paarungen für die Vorſchlußrunde ſind vom DFB. wie folgt getroffen worden: Im Mannheimer Stadion ſpielen: 1. FC. Nürnberg— Bayern München; Schieds— richter:(zur Stunde noch unbekannt); In Dresden auf dem DSCC.-Platz: Ein⸗ tracht Frankfurt— Schalke 04; Schiedsrichter Flachowski, Werdau. Für das Spiel zwiſchen Nürnberg und Mün- chen war zunächſt München als Austragungsort 5 worden, jedoch iſt dann auf einen Proteſt es 1. FC. Nürnberg hin Mannheim beſtimmt München hätte zwar ſicher mehr Zu— ſchauer eingebracht, aber auch in Mannheim wird man wohl mit 25 bis 30 000 Zuſchauern rechnen können. Und in Dresden kann ja der DB. bei jedem ſeiner größeren Spiele mit einem außeror— dentlich ſtarken Intereſſe rechnen. Das Mannheimer Spiel Man darf wohl ſagen, daß im Mannheimer Spiel zwei Mannſchaften aufeinandertreffen, die ſich völlig ebenbürtig ſind. Bei den Spielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft rangierte Bahern in der Abteilung Südoſt mit einem Punkt vor dent 1. FC. Nürnberg, aber die Begegnungen der bei⸗ den Clubs ergaben damals ſchon die völlige Eben⸗ bürtigkeit. Bayern München ſchlug die Nürnber⸗ ger am 1. Februar in München mit 1:0(0:0), aber das Rückſpiel in Nürnberg am 20. März ſah die Nürnberger mit genau dem gleichen Reſultat von 1:0(0:0) als Sieger. In den letzten Wo⸗ beſten deutſchen Fußballmannſchaften des, JC Bayern München und 1. F. C. Nürnberg treffen ſich zum ** 1 chen hat nun anſcheinend der„Clb“ ſeine Früh⸗ jahrsform hehalten, während die„Bayern etwas nachließen. Das Gleichgewicht der Kräfte dürfte ſich aber kaum weſentlich verſchoben haben, es bleibt dabei: die Mannſchaften ſind ſich völlig ebenbürtig. Den Mannheimer Kampf werden wahrſcheinlich die folgenden Mannſchaften beſtrei— ten: Bayern München: Lechler; Bader, Harin— ger; Nagelſchmitz, Goldbrunner, Breindl: Bergmeier, Krumm, Rohr, Schmid 2, Welker. Ob Heidkamp wieder mit machen kann, iſt fraglich. 1. F. C. Nürnberg: Köhl; Popp, Kugler; Weikmann, Kalb, Oehm; Gußner, Hornauer, Friedel, Schmitt Kund. Hier iſt die Mitwirkung von Kund, der im Spiel gegen Holſtein Kiel verletzt wurde, fraglich. Abwehr und Läuferreihe des Klubs genießen etwas mehr Vertrauen, als die gleichen Reihen der Bayern. Dafür erſcheint uns aber der Sturm der Münchener immer noch etwas beſſer als der des Klubs. Entſcheidend wird, wenn nicht der Zufall, die Tagesform ſein. Der Ausgang des Spieles iſt offen, man weiß nur, daß es ein ſehr ſpannendes Spiel geben wird. Im„Oſtragehege“ zu Dresden.. ſtehen die Meiſter von Süd⸗ und Weſtdeutſchland im Kampf. In Weſtdeutſchlan: und in Berlin hält man den Ausgang des Treffeue ſue offen. ja, man gibt Schalle ſogar ggviſſe gut: Chancen. Wir ſind anderer Anſicht. Vielleicht wird es Viele überraſchen, wenn wir ſagen, daß die Eintracht ge— gen Schalke leichter(wenn auch ziffernmäßig nicht höher) gewinnen wird wie gegen Tennis-Boruſſia. Schalkes Stärke iſt ſein berühmter Angriff. Der Angriff, in dem ein Rothardt faſt noch wirk— ſamer iſt als die Internationalen Czepan und Ku— zorra, muß aber auch bei den Weſtdeutſchen das ganze Spiel reißen. Die Läuferreihe iſt glatter Durchſchnitt und die Verteidigung iſt häufig ſogar bedenklich ſchwach. Lediglich der Torwart Mellage hat wieder eine gewiſſe Qualität. Die Eintracht iſt jedenfalls eine weſentlich ausgeglichenere Elf. Mag Schalkes Sturm auch in der Geſamtheit um etwas beſſer ſein als der der Eintracht, dafür marſchieren aber die ſüd⸗ deutſchen mit der weſentlich beſſeren Läuferreihe und mit der internationalen Verteidigung Schütz⸗ Stubb auf. Auch Schmitt im Tor iſt nicht ſchlecht. Unſer Tip iſt damit bereits gegeben. Die Ein⸗ tracht wird das Spiel gewinnen. Eine Ueber⸗ raſchung iſt für uns nur dann möglich, wenn die Tagesform der Frankfurter ſehr ſchlecht ſein ſollte. Die Mannſchaften werden vermutlich wie folgt ſpielen: Eintracht Frankfurt: Schmitt; Schütz, Stubb; Gramlich, Leis, Mantel; Trumpler, Möbs Ehmer, Dietrich, Kellerhoff. Sollten Möbs und Kellerhoff noch nicht wieder hergeſtellt ſein, dann kann man mit der Sturm— aufſtellung Schaller, Trumpler, Ehmer, Dietrich, Kron oder Sobanski rechnen.— In dieſem Falle werden Schalkes Chancen etwas ſteigen. Schalke: Mellage; Schaarmann, Zajons; Neumann, Jazcek, Vallentin; Tibulſki, Cze⸗ pan, Nattkämper, Kuzorra, Rothardt. Viernheimer Tonfilmſchau. Das Großtonfilmwerk der größten Nachfrage. Hinter den roten Mauern von Lichterfelde im Central⸗Film⸗Palaſt. Ein ganz vorzügliches Tonfilm-Programm kommt ab heute im Central-Film-⸗Palaſt zur Auf- führung, das ſicher zum Tagesgeſpräch von Viern— heim wird. Ueberall war ſchon dieſem Tonfilm⸗ Werk ein großer Erfolg beſchieden, ein Zei- chen, daß man es mit einem außerordentlichen Tonfilmwerk zu tun hat. Viele haben ſchon nach dieſem gefragt und viele werden denſelben ſich an- ſehen. Kommen, ſehen, hören, ſtaunen, mehr wird nicht verraten. Wer was ganz Außergewöhnliches erleben will, der komme zu dieſem Tonfilmwerk. Als 2. Filmwerk kommt ein Ufafilm mit Lilian Harvey und Harry Halm„Eheferien“ oder:„Der kleine Seitenſprung“. Ein luſtiges und herzerquik⸗ kendes Filmwerk mit Tempo und Spannung bis ans Ende. Ein Luſtſpielſchlager ſowie eine tönende Naturaufnahme verſchönern noch obendrein das ſchon ganz ausgezeichnete Doppel⸗Schlagerprogramm. Niemand verſäume dieſe beiden Grofßfilmwerke. Ein Beſuch iſt beſtimmt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Kommen und überzeugen, urteilen Sie ſelbſt. Vereins⸗Anzeiger Sänger Einheit. Samstag abend punkt 8 ½ Uhr Singſtunde. Keiner fehle. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen- abteilung). Sonntag, den 29. 5. von 3½¼—6 Uhr auf dem Stand Bedingungsſchießen und Vorüb— ung zum Gauſchießen am 12. Juni. Schießbücher mitbringen. Der Vorſtand. Turnverein 1893 Viernheim. Morgen Sonntag vorm. halb 10 Uhr trainieren aller Leichtahtleten und Fauſtballſpieler auf dem Sportplatz. Dia Turnleitung. Reuvorks Nunstsehüler berufen ten deutssken Zeichner Beorg Groß als Lehrer George Groß, der vielumſtrittene deutſche Zeichner, hat jetzt die Reiſe nach USA. angetreten, um in Neuyork in der Liga der Kunſtſchüler als Lehrer zu wirken. Gemäß dem Statut der Liga beruft nicht der Direktor oder das Schulkolleg'zum die Lehrer, ſondern die Schüler ſelbſt, die George Groß dem erſten Nichtamerikaner einen ſolchen Lehr⸗ poſten verſchafften.