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Die Stärke und die Vielſeitigkeit dieſes Dranges iſt ein kulturell ſehr ſchätzungswerter Weſenszug der Deutſchen, den wir nicht miſſen möchten, weil er eines der wertvollſten und be— fruchtendſten Elemente für alle unſere Wiſſens⸗ und Schaffensgebiete iſt, den Blick weitet und nützliche Wechſelbeziehungen zu anderen Völ⸗ kern und Ländern herſtellt. Wenn irgend es die Umſtände erlauben, ſollen wir dieſen rein ide— ellen Drang nicht behindern, denn unter nor— malen Verhältniſſen kann die Nation in ihrer Geſamtheit daraus nur Nutzen ziehen. Dieſe normalen Verhältniſſe liegen aber bei uns nicht vor. Deshalb müſſen wir auch dieſen ideellen Drang bis auf weiteres zurückſtellen und die Sorge um die heimiſche Wirtſchaft und die Förderung des Gemeinwohls auch bei un⸗ ſeren Urlaubsgepflogenheiten in den Vorder— grund rücken. Jeder im Ausland verbrachte Urlaub iſt e einem Bärkkänsft Goldmark Höhe der verbrauchten Summe. Jeder ohne wirklich zwingenden Grund vorge— nommene Bartransfer iſt aber ein Paſſivpoſten in unſerer Handels- und Zahlungsbilanz, eine zuſätzliche Selbſtſchwächung der eigenen Zah⸗ lungskraft, aus der zwangsläufig Vermehrung der Arbeitsloſigkeit entſteht. Infolge der ziem⸗ lich allgemeinen ausländiſchen Autarkiebeſtre— bungen iſt der Ausländerreiſeverkehr in Deutſchland auf ein Mindeſtmaß zuſammen⸗ geſchrumpft. Wenn jetzt auch noch ein Teil der wenigen Deutſchen, die ſich überhaupt noch eine Urlaubsreiſe leiſten können, ſeine Ferien im Ausland verbringt, dann muß, ganz abgeſehen von den geſchilderten Folgewirkungen, auch das deutſche Fremdengewerbe in Kürze zum völligen Erliegen kommen. Unſere Gegen⸗ wartsnot und unſer nationalwirtſchaftliches Gewiſſen ſollten uns davor bewahren, jetzt auch noch unſere ſchwer bedrohte, hochentwickelte hei⸗ miſche Fremdenverkehrs wirtſchaft, in der allein ſchon in den Beherbergungsbetrieben und in den Einrichtungen der großen Kurorte ein Ka- pital von 3 Milliarden RM inveſtiert iſt, leicht⸗ fertig einer unzeitgemäß gewordenen Neigung zu Auslandsreiſen zu opfern und ſo dazu bei⸗ zutragen, daß weniger bedrängte Staaten ihre paſſiven Handelsbilanzen mit den Ueberſchüſ⸗ ſen aus dem Fremdenverkehr ausgleichen kön⸗ nen, während im eigenen Lande die Unter⸗ bilanz des Fremdenverkehrs erſchreckende Aus⸗ dehnung annimmt und in der heimiſchen Wirt⸗ ſchaft über 12 Millionen Hände feiern. Kein Deutſcher hat ſchon die unendliche Fülle der Genußwerte ſeiner weiteren Heimat auch nur annähernd ausgekoſtet. Deutſchland ſteht heute erſt am Anfang ſeiner Entwicklungsmöglichkeiten als Reiſeland. Mit einen unvergleichlich vielgeſtaltigen landſchaft⸗ lichen Schönheiten, ſeinen Kunſtſchätzen und ſei⸗ nem kunſtſchöpferiſchen Leiſtungshochſtand, ſei⸗ nen klimatiſchen Vorzügen und heilkräftigen Quellen, ſeinen hiſtoriſch und architektoniſch intereſſanten Plätzen und der international an⸗ erkannten Leiſtungsfähigkeit ſeiner Gaſtrono⸗ mie bietet es, wie kaum ein anderes Land in gleicher Mannigfaltigkeit, Kur⸗ und Erho⸗ lungsgelegenheiten, Aufenthalts- und Studien⸗ reize aller Art. Wer nur will, kann überall und immer wieder in deutſchen Landen neue, loh⸗ nende Entdeckungen machen. Vielen Mitteldeut⸗ ſchen, die bisher immer nur das ſüdliche Deutſchland bereiſt haben, iſt der Oſten, der Weſten und der Norden Deutſchlands heute noch unbekanntes Land. Die gleichen Verhält⸗ niſſe finden wir in allen Umkehrungen vor. Sie in ligen deutſchen Partikularismus und der inner⸗ deutſchen Gegenſätze wirſchaftlicher, politiſcher und kultureller Art zwiſchen den einzelnen Volksteilen in den verſchiedenen Staatsgebie— ten, zu deren Ueberbrückung und Ausgleichung ebenfalls viel geſchehen könnte durch einen auch im Ferienreiſeverkehr regeren gegenſeitigen Austauſch im Beſuch der verſchiedenen Landes- und Volksteile. Aus der Beſinnung auf die national⸗ wirtſchaftlichen Pflichten und deren Er⸗ füllung würden ſich alſo für die Volks⸗ geſamtheit in jeder Beziehung recht ſegensreiche Auswirkungen ergeben. Von dieſen Geſichtspunkten aus hat das alte Oeſterreich ſich immer bemüht, ſeiner Beamten⸗ ſchaft die Nützlichkeit des Urlaubsaufenthaltes innerhalb der Monarchie darzutun. Bei Beginn det Urlaubszeit flatterten regelmäßig Rund⸗ erlaſſe mit einem Hinweis auf die beſondere Zweckmäßigkeit der Urlaubsverbringung in der Heimat durch die Amtsſtuben. So verfehlt das f Nrinzw wäre, den Beamten in ſeiner Urlaubs⸗ deizägigkeit beſchränken und ihn verhindern zu A»oſlen, daß er die Welt auch aus einer anderen renten lernt, ſo angebracht erſcheint der wenigſtens ö 1 zeitweilige und freiwillige Verzicht auf ver meidbare Auslandsreiſen, wenn die Not— ſtände von Staat und Wirtſchaft ihn erheiſchen. Freilich gibt es auch Reiſeländer, die uns ge— wiſſe valutariſche Aufenthaltsvorteile bieten. Bei Licht beſehen werden aber dieſe Vorteile Berlin, 28. 5. Der Verein der ausländiſchen Preſſe in Berlin veranſtaltete heute ſein üb⸗ liches Jahresbankett im Hotel„Adlon“, an welchem in großer Zahl auch die prominenten Politiker und Intellektuellen teilnahmen. Im Verlaufe der Veranſtaltung ergriffen auch der Vertreter des Heiligen Stuhles, der Apoſtoliſche Nuntius in Berlin Orſenigo, und Reichskanzler Dr. Brüning das Wort. N ei Reichskanzler Dr. Brüning führte in ſeiner Rede u. a. aus: Das fundamentale Problem, das uns Tag und Nacht beſchäftigt, iſt das Problem der Ar⸗ beitsloſen. Sie kennen die Ziffer, die den Rahmen unermeßlichen materiellen und mora— liſchen Elends umſchließt: 6 Millionen Arbeits⸗ loſe, deren Geſchick die gleich große Zahl von Angehörigen betrifft; alſo rund ein Fünftel der deutſchen Bevölkerung hat direkt unter der Ar⸗ beitsloſigkeit zu leiden. Von dieſer Zahl ſind 2 Millionen, alſo ein Drittel der geſamten Arbeitsloſen, Perſonen unter 25 Jahren, und unter dieſen wiederum befinden ſich 1 Million unter 21 Jahren. In früheren Zeiten hat man bei der ſtets ſich ver⸗ mehrenden Bevölkerung des Weltalls Befürch— tungen gehegt, daß die Erzeugung der Nah⸗ iſt wiſten, wo ſie mit ihren Rohprodukten hin⸗ rung und Kleidung der Arbeitsloſen beginnt in ein bedrohliches Stadium zu treten. Die Unterſtützungsſätze der Arbeitsloſen ſind ſeit der Begründung der Arbeitsloſenverſicherung faſt auf die Hälfte zurückgegangen. Das iſt ſchon ein Satz, der, wenn man bedenkt, daß damit alle Ausgaben, darunter auch Wohnung uſw., beſtritten werden müſſen, bei den heuti⸗ rungsmittel mit dem Wachstum der Menſchheit nicht Schritt hält. Aber nicht die Nahrungsmit⸗ tel ſind es heute, die fehlen, im Gegenteil: Es bekannt, daß die Rohſtoffländer nicht ſollen. Gewiß, auch die Beſchaffung der Ernäh⸗ Brilning vor der Anſnrüche des neichskanzlers auf dem Jahres bäukelt der ausländiſchen 5 Journaliſten oft wieder durch gewiſſe Verzichte auf Bequem— lichkeit, Komfort, Aufmerkſamkeit der Bedie- nung, Qualität des Dargebotenen, koſtſpielige— ren Reiſeweg und andere Nachteile aufgehoben. Im übrigen kommen die Preisdifferenzen faſt überall dort in Wegfall, wo höhere Anſprüche an die Leiſtung geſtellt werden. Daß Pilſener Bier, franzöſiſcher oder italieniſcher Wein im Erzeugungsland billiger als in einem Import- land zu haben ſind, iſt ſchließlich eine Selbſt— verſtändlichkeit, zu deren Feſtſtellung der Deut⸗ ſche nicht in die Ferne zu ſchweifen braucht. Er findet in landſchaftlich ſehr reizvollen Gegen— den, in Gegenden, zu denen die Völker der Welt aus fernen Ländern und über die Meere pilgern und die nur im eigenen Lande nicht genügend gewürdigt werden, am Rhein, an der Moyſel, in der Pfalz, in Baden, Württemberg, Bayern und anderwärts maſſenhaft Orte, die in der Preisſtellung trotz der viel ſchwereren Laſten der deutſchen Fremdenverkehrswirtſchaft Rin den meiſten Fällen auf allen Leiſtungs— gebieten auch mit dem valutaſchwächeren Aus— land konkurrieren können. Es iſt ein beklagenswerter Zuſtand, wenn Mangel an nationalwirtſchaftlicher Selbſtdiſzi— plin Maßnahmen erforderlich macht, die ſich für ein zur Erkenntnis zwingender wirtſchaftlicher Notwendigkeit befähigtes Volk erübrigen ſoll— ten, umſomehr, als möglichſte Inlandsbe— ſchränkung der Reiſeluſt und der Erholungs- bedürfniſſe gerade für den Deutſchen keiner— lei ſchmerzliche Entſagung bedeuten kann. Da— her iſt unter den gegebenen Verhältniſſen der Appell 0 „Reiſt in ü. auch für den deutſchen Beamten nur eine ſelbſtverſtändliche, ſich aus ſeinen eigenen na⸗ tionalwirtſchaftlichen Ueberlegungen ergebende Forderung der inneren Verbundenheit mit dem eigenſtaatlichen und wirtſchaftlichen Ge— deihen. Es wäre das ſchönſte Zeugnis, das die Beltpreſſe 1 1 0 ö 0 1 1 1 1 1 1 0 0 1 N 1 * erſchreckenden Tiefſtand darſtellt. Neben dieſer, materiellen Frage der Ernährung und der Er⸗ haltung der Arbeitsloſen ſteht auch drohend die Frage der Arbeitsbeſchaffung. Es bleibt dabei aber nur übrig, Wege zu beſchreiten, die, ohne die Herbeiführung einer Inflation und ohne Gefährdung der Währung den Arbeits— loſen Tätigkeit verſchaffen. Wir werden die von uns geprüften Wege beſchreiten und nichts un— verſucht laſſen, den Arbeitsloſen zu helfen. Ne— ben dem, was das Reich zur Vergebung öffent— hicher Arbeiten durch die in Ausſicht genom— mene Prämienanleihe und andere innere Maß— nahmen finanzieren will, kommt insbeſondere die Siedlung, die den Arbeitsloſen ermöglichen ſoll, ſich neben der Arbeitsloſenunterſtützung durch den Beſitz einer eigenen Stätte einen Zu— ſatzerwerb zu ſchaffen, in Betracht. Wir denken an den freiwilligen Arbeitsdienſt, der mit Zah— lung von Arbeitsloſenunterſtützung und der Gewährung von Naturalien ein Reſultat erzie— len ſoll. Es ſoll dabei insbeſondere den Jugend— lichen Beſchäftigung geboten werden. Natürlich muß verhütet werden, daß dieſer freiwillige Ar— beitsdienſt als Konkurrenz für die beſchäftigten Arbeiter ſich auswächſt. Eins bitte ich Sie zu bedenken: Deutſchland kann dieſe Fragen nicht allein löſen, von der Arbeitsloſigkeit kann die Welt nur durch ge— meinſame Bemühungen befreit werden. Die erſte Vorausſetzung dafür iſt die Herſtellung des Vertrauens. N Ihnen, meine Damen und Herrn, fällt eine ebenſo wichtige wie verantwortungsvolle Auf⸗ gabe zu: Sie haben nicht nur die Bemühungen der Staatsmänner zu unterſtützen, ſondern auch die Staatsmänner ſelbſt und die Wirtſchafts⸗ führer voranzutreiben. Ich bin überzeugt, daß Sie ſich Ihrer Macht, jener Macht der Preſſe, die mit Recht als Großmacht bezeichnet wird, voll bewußt ſind, und daß Sie ſich mit voller gen Lebensbedingungen in Deutſchland einen Probleme einſetzen. Hingabe auch für die Löſung dieſer ſchwierigen — Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden eee 49. Jahrgang Beamtenſchaft ihrem Staats- und Volksbe⸗ wußtſein ſelbſt ausſtellen könnte, wenn ſie in dieſer Notzeit ohne von außen kommende Mah⸗ nung auf alle nicht notwendigen Auslands— reiſen— und welche Auslandsreiſen wären notwendig!— verzichtete. heſſiſche Wahlvorbeteilungen Darmſtadt, 28. 5. Die Deutſchnationalen in Heſſen haben ein Zuſammengehen mit den bürgerlichen Parteien abgelehnt. Sie reichen für die Landtagswahl eine Liſte ein, die mit ihrem bisherigen Landtagsmitglied Amtsge— richtsrat Böhm angeführt wird. An zweiter Stelle ſteht der ſeitherige Landvolkabgeordnete Fenchel. Damit iſt im heſſiſchen Landvolk eine Spaltung eingetreten. Der zweite Abgeordnete dieſer Gruppe, Glaſer-Nordheim, hat ſich den Deutſchnationalen nicht angeſchloſſen, wie er erklärt, deswegen, weil man ihm nur die dritte 0 Stelle einer rein deutſchnationalen Liſte ange— boten habe, die nicht die geringſte Ausſicht auf Erfolg beſäße. Glaſer will mit den übrigen bürgerlichen Parteien zuſammen auf einer Einigungsliſte kandidieren. Wieder wüſte politiſche Ueberfälle Nationalſozialiſten beläſtigen Jungmänner.— Die im Zuge befindlichen Geiſtlichen werden an⸗ Agepöbelt, ein Kaplan zu Boden geworfen.— Der Kaplan ſowie verſchiedene Jungmänner erheblich verletzt. Politiſche Zuſammenſtöße in Krefeld. wib Krefeld, 30. Mai. Das Polizeipräſi⸗ dium teilt mit: Am Samstag abend gegen 23,30 Uhr, nach Beendigung eine NSDAP. Verſammlung in der Stadthalle, kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Verſammlungs⸗ teilnehmern und einer Abteilung des katholi⸗ ſchen Jungmännervereins, die nach einer Kund⸗ gebung ihre Fahnen nach Hauſe bringen woll⸗ ten. Nach den bisherigen Ermittlungen wur⸗ den die katholiſchen Jungmänner von den Na⸗ tionalſozialiſten beläſtigt und beſchimpft. Auch wurde verſucht, den Fahnenträgern die Fah⸗ nen zu entreißen. Verſchiedene Fahnen wurden fortgenommen. Die Fahnenſtangen wurden zum Teil zerbrochen und die Fahnenſtöcke als Hieb⸗ waffen benutzt. Die im Zuge befindlichen Geiſt⸗ lichen wurden angepöbelt. Ein Kaplan wurde von einem Nationalſozialiſten zu Boden ge⸗ worfen. Der Kaplan erlitt erhebliche Verletzun⸗ gen, ebenſo verſchiedene Jungmänner. Ein Po⸗ lizeibeamter, der einen Täter abführte, wurde von ehemaligen SA⸗Männern umzingelt und bedroht. Der Feſtgenommene wurde dem Beam ten entriſſen und ihm zur Flucht verholfen. Ein Hauptbeteiligter Nationalſozialiſt wurde ver⸗ haftet. Die weiteren Ermittelungen ſind im Gange. Der lettische Gesandte in Berfin ird Pariser Gesandter 8 Dr. Oskar Woit, der lettländiſche Geſandte in Berlin, wird ſeinen Poſten in der Reichshauptſtadt ver⸗ laſſen und ihn mit der Pariſer Geſandt⸗ ſchaft vertauſchen.