Lokale Nachrichten *Standesamtliches. Im Monat Mai wurden in unſerer Gemeinde 18 Kinder zur Welt gebracht. 13 Perſonen, inel. 1 Todgeburt, ſind geſtorben, mithin Bevölkerungszuwachs 5 Perſonen. Getraut wurden 9 Paare. * Die Erwerbsloſigkeit in Viern⸗ heim. Nach dem Statiſtik vom 31. Mai d. Is. deziehen in unſerer Gemeinde 198 Perſonen Ar- beitsloſen⸗Unterſtützung(Alu); 436 Perſonen Kriſen⸗ unterſtützung(Kru) und 846 Perſonen erhalten Wohlfahrtsunterſtützung durch die Gemeinde. Dieſes ſind insgeſamt 1480 Perſonen die Unterſtützung erhalten. 5 »Das große Gauturnfeſt des Turn⸗ vereins von 1893 am 9., 10. und 11. Juli auf dem neuen Waldſportplatz. Die Arbeiten im Haupt- ausſchuß ſchreiten rüſtig vorwärts, ebenſo auch in den verſchiedenen Unterausſchüſſen wird in dieſen Tagen eine rege Tätigkeit ſich entfalten. Erwäh⸗ nenswert iſt, daß während des Dreitagsfeſtes die Muſik von der hieſigen Vereinigten Feuerwehrkapelle ausgeführt wird. Ein beſonders großes Zelt wird für ungefähr zweitauſend Perſonen Unterkunft bieten. Kampfrichter Sitzungen und ein Feſtkommers auf dem Feſtplatz werden das Turnfeſt eröffnen. Den Schluß des Hauptfeſttages, alſo der Sonntag, wird ein großes muſikaliſches und geſangliches Konzert, verbunden mit Feſtball, bilden. Am Montag end- lich werden Schüler⸗ und Schülerinnen⸗Wettkämpfe ausgetragen, allgemeine Volksbeluſtigung mit Kon- zert abgehalten und Abends bei Dunkelheit eine große Waldbeleuchtung abgebrannt mit Aufſtellen von turneriſchen Gruppenbildern. Die Hauptver- anſtaltung findet auf dem Platze l!— neuer Wald- ſportplatz— ſtatt. Ff. K. * Aufklärungs⸗Vortrag. Heute Mitt⸗ woch Abend findet im Gaſthaus zum goldenen Engel ein öffentlicher Aufklärungsvortrag„Ueber Nacht geſund“ ſtatt. Der bekannte Redner R. Höltgebaum ſpricht über das Thema:„Der Tod ſitzt im Darm“. * Der Notkreuztag, der am Sonntag, den 12. Juni d. J. in allen Teilen des Reiches und auch in unſerem Orte veranſtaltet wird, bietet die beſte Gelegenheit, um ſich über die Tätigkeit und den Dienſt der Sanitätskolonne des Roten Kreuzes zu unterrichten. Wer nicht praktiſch dabei mitarbeiten kann, der trage zur Aufrechterhaltung der Einrichtungen dieſes uneigennützigen und opfer vollen Dienſtes wenigſtens durch eine Spende für die Sammlung am Rotkreuztag bei. * Lotterieglück. Die Ziehung der be⸗ liebten Mannheimer Maimarktlotterie findet garan⸗ tiert am 7. Juni ſtatt. 4926 Gewinne mit RM. 30 000.— kommen zur Ausſpielung. Alle Gewinne auf Wunſch in Bargeld. Die letzten Loſe zu 1.— ſind noch in den durch Plakate kenntlichen Verkaufs⸗ ſtellen zu haben. Wir verweiſen auf das heutige Inſerat. 5 * Die Frühhkirſchen färben ſich. Aus Weinheim wird gemeldet: In verſchiede⸗ nen Gewannen färben ſich die Frühkirſchen; bei einigermaßen Sonnenſchein gäbe es in 10—14 Tagen die erſten Bergſtraßkirſchen. Motorradrennen. Am Sonntag wurde in Hockenheim eine neue Rennbahn eröffnet. 40 000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. 12.000 m. lang iſt die errichtete Rennſtrecke. Bei dem Motorrad- rennen ereigneten ſich mehrere Unfälle, glücklicher⸗ weiſe keine tödlichen. Das ganze Rennen war ſehr intereſſant und bildete für Hockenheim ein ſportliches Ereignis. Der beſte Fahrer des Tages war der Engländer Bullus auf NSU. »Der Einnahmeausfall der Reichs⸗ poſt. Für das Geſchäftsjahr 1931 iſt bei der Reichspoſt mit einem Einnahmeausfall von etwa 216 Millionen Reichsmark zu rechnen. *Die Eintrittspreiſe der D. L. G. Trotz der gewaltigten Anforderungen, die das Aus- ſtellungs⸗ Unternehmen an die Mittel der Geſell— ſchaft ſtellt, ſind die Eintrittspreiſe ſo niedrig ge⸗ halten, daß ſie möglichſt weiten Kreiſen den Beſuch ermöglichen. An den erſten 3 Tagen beträgt der Eintrittspreis je 3 Reichs mark an den übrigen 3 Tagen je 2 Reichsmark. Außerdem iſt wie im vergangenen Jahre die Neuerung getroffen, daß vom 2. Tag ab der Eiutrittspreis ab 4 Uhr nach⸗ mittags nur noch je 1 RM. beträgt. Kinder unter 14 Jahren zahlen an den erſten 3 Tagen 2 RM., an den übrigen Tagen je 1 RM. Für Studenten und Fachſchüler iſt der Eintrittspreis an allen 6 Tagen auf je 1 RM. herabgeſetzt. *„Das Magazin.“ Strandſpiele und ein photographiſch ganz beſonders ſchön illuſtrieter Beitrag„Nackt baden?“ kennzeichen das Juniheft der Zeitſchrift„Das Magazin“ auf den erſten Blick als Badenummer. Wie immer überraſcht die Fülle der mannigfaltigſten Artikel:„Talis⸗ mane“,„Anonyme Schönheit“,„Wie er es ſieht, wie ſie es ſieht“,„Seidene Strümpfe“,„Männer, dite“. Auch der Leſeſtoff iſt beſonders reichhaltig. Eine Novelle von Ullrich Becher mit Illustrationen von A. M. Cay, ein mit Skizzen des Malers Pathé verſehenes Urwalderlebnis, der Anfang eines intereſ⸗ ſanten Artikelſerie„Ich werde Zigeuner“, kleine Noveletten, ferner eine große Anzahl der ſchönſten Photographien und künſtleriſch hochwertiger Karika⸗ turen in den verſchiedenſten Farben. Buntheit innen und außen, inhaltlich und drucktechniſch macht das Heft beſonders intereſſant. Deutſche Jugendkraſt. In der alten Nibelungen⸗ und Domſtadt Worms a. Rh. Bezirksſporttag Südheſſens 1932. Für kurze Zeit nur, in echter Brüdergemein⸗ ſchaft verſammelten ſich am letzten Sonntage die Jugendkraftfreunde des Riedes. Am frühen Mor⸗ gen ſchon eilten die an den Vorkämpfen beteiligt geweſenen Sportler, ſowie Kampfrichter begeiſterungs⸗ voll in die Feſtesſtadt am Rheine. Die letzten Nachzügler,(per Bahn und auch per Rad) mußten eilenden Schrittes ſich bewegen, um an dem Feſt⸗ zuge, verbunden mit Korſogehen teilnehmen zu kön⸗ nen. Ja der Wunſch, daß Viernheim die eindrucks⸗ vollſte Gruppe bilden ſollte, war doch zu erfüllen. Und das kam auch! Vor dem hehren alten Dome wurde die Aufſtellung des Feſtzuges vorgenommen. Eine Begeiſterung ſtärker wie der andere. Alle ſahen wir ſie; Raſenſportler, Turner, Leichtathleten, Sturmſchärler; Wimpel und Fahnen mit dabei. Achtung! Der Feſtzug bewegte ſich und mit ihm die Viernheimer unter Vorantritt ihres ſtattlichen Trommler- und Pfeiferkorps. Auf den Bürger⸗ ſteigen, zu beiden Seiten ſehr viele Neugierige und Paſſanten. Nach Ankunft auf dem Feſtplatze mar⸗ ſchierten ſämtliche Sportler auf und im Auftrage der geſamten DIK Worns richtete der derzeitige Präſes eindrucksvolle und herrliche Begrüßungs⸗ worte an die Menge. Die Entſcheidungskämpfe in Einzel- und Staffelläufen wickelten ſich vor aller Augen ab und boten mitunter intereſſante Momente. Es iſt nur eines ſehr bedauerlich, daß unſere Leicht⸗ athleten eine durchaus mangelnde Teilnahme ab⸗ gaben. Im Muſikwettbewerbe zeichnete ſich Viern⸗ heim unter 2 Konkurrenten glänzend aus u. erzielte den erſten Preis. Hierbei bedarf es der Aus- ſprechung vollſter Anerkennung. Wir kommen wei⸗ ter zu einer der ſchönſten ſportlichen Darbietungen! Lamportheim der letztjährige Handballbezirksmeiſter und eine Bezirksauswahl⸗Elf Südheſſens, in welcher die alle Frauen erobern“,„Die Geburt der Aphro⸗ Mittelläufer, Wilh. Thomas als linker Verbindungs⸗ ſtürmer und Peter Sax als Linksaußen mitwirkten, ſtanden ſich vis a vis. Kurz geſprochen, war die⸗ ſes Spiel, welches L. für ſich entſchied, großartig, unter Anwendung der ausgekünſtelten Kniffen des Handballſpielens. Die beſte Partie gab zweifels⸗ ohne der Bezirksmeiſter ab und die Auswahl- Elf hätte es genau ſo fertig bringen können, wenn ſie eine richtige Flügelbedienung angewandt hätte. Mittelſtürmer Grimm, Lorſch den man zu ſtark überlaſtete, war ein glatter Verſager im ſicheren Ballfangen; von einem geſunden Schuß ſah man überhaupl nichts. Ja es iſt ſogar Tatſache, daß die Außenſteheuden darüber empört waren, weil man den Linksaußen Sax, 5. vollkommen kalt ſtellte. Das Reſultat wäre beſtimmt ein anderes, wenn die geſamte Spielweiſe keine unkollegiale Ein⸗ ſtellung eingenommen hätte. Hoffentlich hat Herr Stumpf als Bezirkshandballwart, hieraus eine gute Lehre gezogen. Im Anſchluß hieran lief das Fuß⸗ ballwettſpiel vom Stapel. Freuen wir uns doch darüber, daß Viernheims Blau⸗Weißen in Worms eine lobende Kritik erhielten. Wie aus einem Guß lief der Ball von Mann zu Mann. Ein Zuſpiel, ohne Tadel. Und erſt die ſauberen Flanken von links und rechts! Dieſes Spiel müßte ein auf⸗ ſtrebender Pol ſein, zum weiteren regen Beſuch unſerer Spiele auf dem Jugendkraft⸗Stadion. Es ſei zugegeben, daß es anfänglich im Schießen nicht klappte, aber deſto ſtärker ſei unterſtrichen, daß ſich unſere Leute hierdurch nicht entmutigen ließen und dem gewünſchten Tempo nicht abſprachen. Nur auf der linken Seite muß man noch ſchneller ent⸗ ſchloſſen werden und der rechte Verteidiger ſeinen Platz beſſer behaupten. Zu weites Aufrücken iſt oft gefehlt. Das ſei nur kurz nebenbei in Erwä⸗ gung gezogen mit dem Wunſche, daß dieſe, ja faſt unſcheinbaren Mängel noch ausgerottet werden. Erſt die zweite Hälfte brachte die zählbaren Erfolge und ſo trennte man ſich mit einem 2:6 Siege für die Farben Viernheims. In der Vergangenheit, ideal-großer Jugend- kraftveranſtaltungen, liegt auch nun der Bezirks⸗ ſporttag des Jahres 1932 und wenn die Zeiten es im nächſten Jahr erlauben, wird hoffentlich eine noch viel größere Schar ihr Intereſſe an die⸗ ſer herrlichen Einrichtung bekunden Die Abteilung Viernheim erzielte folgende Preiſe!: 1. Preis im Muſikwettbewerb(3 Pfeifen) 1. Preis im Korſogehen(gr. Bild„Radierung Dom“) Adam Hanf 2. im 200 m Aug. Sommer 1. im 100 m Joſef Werle 1. Hochſprung, 2. Kugelſtoßen. Mit Jugendkraft Heil! Dewald. Zwangs⸗Verſteigerung. Das untenſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der Franz Schmidt 1. Wwe. Fran⸗ ziska geb. Dewald in Viernheim im Grundbuch eingetragen war, ſoll Donnerstag, den 9. Juni 1932, nach⸗ mittags 2½ Uhr, durch das unterzeichnete Ge⸗ richt auf dem Rathaus zu Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs- vollſtreckung auf Antrag der Vereinsbank Weinheim e. G.m.b. H. in Weinheim wegen eines Anſpruchs von 4 500 RM. nebſt 120% Zinſen ſeit 1. Mai 1930 und 44.10 R. M. Koſten aus der Grundſchuld in Abt. III Nr. 3 des untenſtehend bezeichneten Grundbuchs. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 2. Oktober 1931 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 19. April 1932 Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung des Grundflüchs: Grundbuch für Viernheim XXXII. Band, Blatt 2252 Flur II, Nr. 3819, Hofreite auf dem neuen Sand, 163 qm, Alexander- ſtraße 56, 4. Gewann Grabgarten daſelbſt, 72 qm. Betrag der Schätzung. 7100.— Mk. SSO; Sesehälts-Eräffnung u. Empfehlung. Der verehrlichen Einwohnerſchaft von Viernheim mache ich hiermit die höfliche Mitteilung, daß ich im Hauſe meiner Eltern, Nolzstraße 26, eine AwWein- A Lexkaufsstelle der Weinkellerei Fritz Schönig, Hch. Böckler Nachfolger, Neuſtadt a Haardt eröffnet habe, Zum Verkauf gelangen nur 1a. gepflegte Meine bei billigſt. Preiſen. Ltr. bereits v. 55 J an Um geneigten Zuſpruch bittet Michael Mnapp, Holzstraſle 26. r. Ainnzgtta t J Donnerstag, den 2. Juni 1932 abds. 8/ Uhr: Verſammlung 9 der 1930 u. 1931 aus der Schule 4 entlaſſenen in der Sporthalle. Um pünktliches und reſtloſes Erſcheinen bittet Euer Präſes. Kath. Arbeiter⸗Uerein Viernheim. Morgen Donnerstag, den 2. Juni, iſt von 2— 5 Uhr Sprechſtunde des Arb.⸗Sekr. im„Freiſchütz“. Der Vorſtand. 175 1 1 7. 7— schon ist die beliebte 1 Maimarkt Ilannheimer rotente zur Hebung der Landwirtschaft 4026 Gew. 5 zusamm. 0. 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Donnerstag, den 2. ds. a Mts., 8½ Uhr, im Ketteler⸗Sälchen Vorirags-Hhend. 1 Um zahlreiches Erſcheinen 8 bittet Der Vorſtand. 1 1177 4 110 1 441 —— mit Scheuer u. Grab⸗ garten, Pandurengaſſe, Aaaanndugamgugmpmmunnpnmnumgulnunannanpnusnanndunnnounſunſmnli Meine Preiſe ſind folgende bei 1a Kernleder der 2. Qualität: Herren- Sohlen 2.80 MK. Fleck 0.90 Damen- Sohlen l. 90 Mk. 15 Kinderschuhe je nach Größe SOOeeeeeeeοοοοοοοο Achtung! Der Preisabbau iſt durchgeführt Auch Sie wollen ſparen, darum bringen Sie ihre Schuh⸗ f reparaturen in das führende Fachgeſchäft Aaldudugüudumunanuuadndanduug annnidapnngneanannasgsuunagnnannnnmuan Ludwigſtraße 21. i 50, 60 iſt aus freier Hand zu verkaufen. Georg Umhauer Tivoli 5. f Annahmestellen: Friedrichſtr. 24; Steinſtr 10. 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Um das Vordringen der Beamten zu verhindern, hatten die Demon⸗ ſtranten mehrere große Mülltonnen auf die Straße gestellt; mit Steinwürfſen und„Nie⸗ der“-Rufen wurden die Beamten empfangen, die aber durch ihr energiſches Eingreifen die Ruhe wieder herſtellen konnten. In den ſpäten Abendſtunden kam es zu neuen Ausſchreitungen. Mehrere Schaufenſter eines Lebensmittelgeſchäftes wurden eingewor⸗ fen. Die Polizei ſäuberte mit dem Gummi⸗ knüppel die Straßen und nahm drei Perſonen ſeſt. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß ereignete ſich in der Arbeiterkolonie im ſogen. Goethe⸗Vier⸗ tel in Obermarxloh. Die Menge warf in einem Lebensmittelgeſchäft die Schaufenſter ein und plünderte die Warenbeſtände. Als die Polizei einſchritt, wurde ſie mit Steinen beworfen und auch beſchoſſen, worauf die Beamten das Feuer erwiderten. Ob es Verletzte gegeben hat, ſteht bis zur Stunde noch nicht feſt. Ueberfall auf Konſumanſtalten. wib Eſſen, 2. Juni. Am Mittwoch Vormit⸗ tag drangen etwa 20 Männer in die Konſum⸗ inſtalt Wohlfahrt in der Zeckenſtraße in Eſſen⸗ Schönnebeck ein, entwendeten Fleiſch, Speck, Schinken und Wurſt. Kurz darauf zog ein Trupp junger Burſchen durch die Langenhor⸗ ſterſtraße in Eſſen⸗Alteneſſen und plünderten dort nacheinander die Konſumanſtalten der Köln⸗Neueſſener Bergwerksgeſellſchaft, die Konſumanſtalt Eintracht und das Verkaufslo⸗ kal der Firma Klemmler. Zehn Plünderer wurden feſtgenommen. Die Nampfanſage des Zentrums Von der Reichsleitung des Zentrums wird mitgeteilt:„Ohne den perſönlichen, wenn auch ſachlich nicht vertretbaren Motiven nahezutre⸗ ten, aus denen heraus Herr von Papen ſich ſubjektiv veranlaßt fühlte, den bekannten Schritt zu tun, ſtellt die Zentrumspartei feſt, daß ſein Entſchluß im bewußten Gegenſatz zur Parteileitung erfolgt iſt. Die ſich daraus er⸗ 1 Folgerungen liegen ohne weiteres ar.“ „Die Reichstagsfraktion des Zentrums ver⸗ offentlicht weiter folgende Entſchließung: „Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat heute eingehend Bericht über die neugeſchaf⸗ fene Lage entgegengenommen. Die Vorgänge der letzten Tage, die zum Rücktritt des Kabi⸗ netts Brüning geführt und im Lande ſtärkſtes Befremden hervorgerufen haben, fanden ein⸗ mütige und ſchärfſte Verurteilung. Unmittel⸗ bar vor zielſicher vorbereiteten internationa⸗ len Verhandlungen haben leichtfertige Intri— gen verfaſſungsunverantwortlicher Perſonen hoffnungsvolle Linien einer in großem Zu⸗ ſammenhang eingeleiteten internationalen Auf⸗ baupolitik ſäh unterbrochen und den wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Exiſtenzkampf aller Grup⸗ Die deutſche Zentrumspartei hat im Laufe der Geſchichte immer wieder unter Selbſtaufopfe⸗ pen des deutſchen Volkes weſentlich erſchwert. rung politiſche Verantwortung übernommen und getragen. Sie hat es getan im Zeichen einer chriſtlich⸗nationalen Staatspolitik und ner moraliſchen Auffaſſung des geſitteten Lebens. Indem wir uns erneut zu dieſen ſtaatspolitiſchen Grundlagen bekennen, ver⸗ werfen wir das monatelang geübte Syſtem der unkontrollierbaren Treibereien und erklären, daß wir für eine hieraus ſich erge⸗ Erſchweruna unſerer inneren Lage und Zeitung d Wicberolun viernheimer Jinzeiget Viernheimer (Biernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Donnerstag, den 2. Juni 1932. äußeren ablehnen. Das mit dem Kabinettſturz unterbrochene außen⸗ und innenpolitiſche Geſamtwerk ſoll nunmehr politiſchen Experimenten ausge⸗ ſetzt werden, weil die Parteikräfte der Op⸗ poſition ſich weigern, politiſche Verantwor⸗ tung mitzuübernehmen, werden Zwiſchen⸗ löſungen angeſtrebt. Solche Verlegenheits⸗ löſungen ſind keine nationale Konzen⸗ tration. Sie bieten auch keinerlei Bürgſchaft für die Fortführung einer Außen- und Innenpolitik, wie ſie die Zeitumſtände gebieteriſch verlangen. In einem Augenblick ſchwerſter olitiſcher Be— unruhigung und politiſch ungeeigneter Ver— ſuche hält es die Zentrumsfraktion für ihre Pflicht, eine Geſamtpolitik zu fordern, in der nationale Freiheit und Gleichberechtigung, ent— Moglichkeiten jede Verantwortung ſchloſſener Kampf mit dem Kernproblem, der Arbeitsloſigkeit, Sicherung unſerer Währung, Erhaltung ſelbſtändiger Exiſtenzen in Hand— werk, Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft, Gewährleiſtung ſozialer Grundrechte und Für⸗ ſorgemaßnahmen und volkstümliche Siedlungs⸗ politik Weſensbeſtandteile ſind. Aus ſolcher Ueberzeugung heraus lehnt die Zentrumsfrak— tion die Zwiſchenlöſung ab.“ *** enb. Berlin, 2. Juni. Das neue Reichskabinett iſt durch die geſtern abend vollzogenen Ernennun— gen bis auf folgende Miniſterien komplett: Zu⸗ nächſt konnte das Auswärtige Amt geſtern aus einem ſehr einfachen Grunde nicht beſetzt werden. Obgleich die grundſätzliche Zuſage. des Freiherrn von Neurath aus London bereits vorliegt, muß man natürlich ſeine Ankunft erſt abwarten, ehe die Ernennung bekannt gegeben werden kann. Aus den letzten Sätzen der amtlichen Mittei— lung ſchließt man in politiſchen Kreiſen, daß Dr. Gördeler und Dr. Joel für die Mitarbeit im neuen Kabinett nicht mehr in Frage kommen. Für das Juſtizminiſterium wird auch bereits der gegenwär⸗ tige bayeriſche Juſtizminiſter Dr. Gürtner genannt, der der Deutſchnationalen Volkspartei angehört. Wieweit dieſe Gerüchte richtig ſind, läßt ſich im Augenblick noch nicht nachprüfen. Soweit ſie fich auf Dr. Gördeler beziehen, kann man mit Be— ſtimmtheit nur ſagen, daß am Donnerstag noch weiter mit ihm verhandelt werden ſoll, namentlich in Zuſammenhang mit anderen Kombinationen. Weiter iſt die Beſetzung des Finanzminiſteriums noch offen. Da die Entſcheidung über dieſe vier Miniſterien bereits heute fallen wird, iſt die ganze Kabinettsbildung ſogar ſchneller vonſtatten gegan— gen, als man in maßgebenden Kreiſen noch vorge— ſtern ſelbſt erwartet hatte, als die Beendigung der Kabinettskriſe für Ende der Woche angekündigt wurde. Der geſtrige Mittwoch hat auch bereits Klar— heit über die Einſtellung des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei zur neuen Regierung ge— bracht. Die Erklärung, die das Zentrum geſtern abend veröffentlichte und die Verſagung des Reichs⸗ poſtminiſters Schätzel beſtätigen die Auffaſ⸗ ſung, daß beide Parteien in ſtrikter Oppoſition zum Kabinett von Papen treten werden. Daraus ergibt ſich ein parlamentariſches Bild, in dem die Reichsregierung keine Mehrheit des gegen— Herrn Franz von Papen wärtigen Reichstages hat. Die Fraktionsarithme⸗ tiker haben denn auch bereits errechnet, daß rund 250 Abgeordnete— die Rechte— für die Regie⸗ rung ſein und 320 Abgeordnete einem Mißtrau⸗ ensantrag ihre Zuſtimmung geben würden. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es mehr als zweifelhaft, ob das neue Kabinett es überhaupt noch zur Abſtimmung kommen laſſen wird. Es wäre denkbar, daß der Kanzler gleich nach der Re— gierungserklärung das Auflöſungsdekret verlieſt. Aber ebenſo möglich iſt es auch, daß der Reichstag überhaupt nicht mehr zuſammentritt, ſondern be— reits vorher aufgelöſt wird. Wie die Auflöſung erfolgt, darüber wird die Entſcheidung wohl ſchon in den nächſten Tagen getroffen werden, ſodaß alſo in der erſten Hälfte der nächſten Woche auch in dieſer Beziehung vollkommene Klarheit geſchaf— fen wird. Bervollſtändigung der miniſterliſte am Donnerslag Berlin, 1. 6. Der Herr Reichspräſident hat zum Reichskanzler und auf deſſen Vorſchlag folgende Herren zu Reichsminiſtern ernannt: Das Mitglied des Reichsrates Freiherrn von Gayl zum Reichsminiſter des Innern, General- leutnant von Schleicher zum Reichswehrmini⸗ ſter, Reichsminiſter a. D. Prof. Dr. Warmbold zum Reichswirtſchaftsminiſter, den Regie— rungspräſidenten a. D. Freiherrn von Braun zum Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft, gleichzeitig zum Oſtkommiſſar, den Reichsbähndfrektionspräſidenten Freiherrn von Elz⸗Rübenach zum Reichspoſt⸗ und gleichzeitig Reichsverlehrsminiſter. Die Beſetzung der noch ausſtehenden Reichs— miniſterien wird nach Eintreffen der in Ausſicht genommenen Herren in Berlin' im Laufe des Donnerstag erfolgen. der„völkiſche Beobachter“ für ein Bündnis hindenburg⸗hikler München, 1. 6. Im„Völkiſchen Beobachter“ beſchäftigt ſich Alfred Roſenberg in einem Ar— tikel unter der Ueberſchrift„Die Hetze gegen Hindenburg beginnt“ mit dem Rücktritt des Kabinetts Brüning und ſchreibt u. a.: Während aller vergangenen Wahlkämpfe haben wir im— mer wieder feſtgeſtellt, daß der ſchwarz-rote Block Hindenburg ja nur als Kandidaten pro— klamiert hatte in der feſten Ueberzeugung, daß der Feldmarſchall als Reichspräſident auch wei— terhin alle Verordnungen der Zentrumsherren unterſchreiben würde, wie er es leider ſeit dem Young⸗Plan unter Berückſichtigung der ſoge— nannten parlamentariſchen Mehrheit bisher noch glaubte tun zu müſſen. Nun hat in allen dieſen Jahren Hindenburg einmal dem Kanzler nicht zugeſtimmt, der während des Wahlkam— pfes amtlich hatte dementieren laſſen, daß neue Notverordnungen kommen würden, und nun Reuwahl des Präsidiums der Preunischen fkademie der Hünste Max von Schillings, der berühmte Komponiſt der„Mona Liſa“, wurde als Nachfolger Max Liebermanns zum neuen Präſidenten der Preußiſchen Akademie der Künſte gewählt. Profeſſor Hans Poelzig, der Schöpfer einiger der repräſentativſten Monumentalbauten Deutſchlands, wurde ſtellvertretender Präſident. ieee ht Ae 49. Jahrgang den Reichspräſidenten zu immer weiteren Ge— haltskürzungen und ſchwerſten finanziellen Be— laſtungen veranlaſſen wollte. Und ſofort ſehen wir, daß ſchon am erſten Tage nach dem not⸗ wendig gewordenen Rücktritt Brünings die Syſtempreſſe in eindeutiger Weiſe gegen Hin— denburg Stellung nimmt. Das ganze iſt ein außerordentlich bezeichnendes Bild des Charak— ters jener Syſtemparteien, der Hindenburg heute, hoffentlich vollkommen, offenbar wird. Wir knüpfen eine zweite Hoffnung daran: daß der Reichspräſident nunmehr entſchloſſen mit der erwachenden deutſchen Nation geht und mit Adolf Hitler jenes Bündnis ſchließt, das not⸗ wendig iſt zur Rettung des deutſchen Volkes. Zur Beauftragung des Herrn von Papen mit der Regierungsbildung und der geſtern genannten Miniſterliſte ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“: Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſes Kabinett nur als Uebergangslöſung zu betrachten iſt. Die Hauptaufgabe der neuen Regierung wird ſein, den Reichstag aufzulöſen, um durch Neuwahlen klarere Machtverhältniſſe zu ſchaffen. Die Berechtigung dieſer national— ſozialiſtiſchen Forderungen wird zweifellos auch von den jetzt an der Regierungsbildung beteiligten Kreiſen eingeſehen, ebenſo die Not wendigkeit der ſchnellſten Aufhebung des Se Verbots. Die berhandlungen von Papens Um die Haltung des Zentrums— Baldige Reichstagsauflöſung wahrſcheinlich Berlin, 1. 6. Herr von Papen hat heute die Beſprechungen über die Zuſammenſetzung ſeines Kabinetts fortgeſetzt. Dr. Schätzel und Frei⸗ herr von Lüninck haben ihre Beteiligung an dem neuen Kabinett abgelehnt. Das Gleiche verlautet auch von Dr. Schmitz, der als erſter Kandidat für das Finanzminiſterium genannt wurde. Im Reichstag verfolgt man mit lebhaftem Intereſſe die Beratungen des Zentrums, bei dem ſich die Stimmung gegen das Kabinett er— heblich verſchärft hat. Symptomatiſch dafür iſt die Haltung der Bayer. Volkspartei, die wohl aus Solidaritätsgründen Herrn von Papen die Mitarbeit ihres Mitglieds Dr. Schätzel verſagt hat. Sollte ſich das Zentrum und die Bayer. Volkspartei zu einer abſolut oppoſitio⸗ nellen Stellung entſchließen, ſo daß alſo das neue Kabinett im Reichstag keine Mehrheit haben werde, ſo iſt nach dem Eindruck unter— richteter Kreiſe kaum daran zu zweifeln, daß der Reichstag ſchon in der nächſten Woche auf— gelöſt wird. Paris und die deulſche Regierungskriſe von Hoeſch bei Herriot. Paris, 1. 6. Bei der heutigen Unterredung des Botſchafters von Hoeſch mit Herriot, die auf Herriots Wunſch erfolgte, dürfte es ſich für Herriot darum gehandelt haben, ſich über die Lage in Deutſchland aufklären zu laſſen. Dieſe Aufklärung iſt ſehr nötig: denn was in den letzten 48 Stunden der franzöſiſchen Preſſe an Meldungen aus Berlin zugeht, verdient, in weniger nervöſen Zeiten einmal nachgeprüft zu werden. Herriot ſcheint dies verſtanden zu haben, und deshalb hat er ſich in ruhiger Sach— lichkeit mit dem deutſchen Botſchafter unter— halten. Es darf angenommen werden, daß er jetzt unterrichtet iſt und ſein Urteil nicht auf tendenziöſen Darſtellungen aufbaut. Wird die 5. J. 3. nach London verlegt? London, 1. 6. Financial News will gehört haben, es beſtehe, wenn auch nicht in unmittel⸗ barer Zukunft, die Möglichkeit, daß die B. J. Z. nach London verlegt werden wird. Das Blatt ſagt, Paris habe die Hoffnung aufgege⸗ ben, London als Finanzzentrum erſetzen zu können, und der Einfluß der Bank von England auf die B. J. Z. habe neuerdings erheblich zugenommen. 5 Schwere Unwetterfolgen dee eee im Bayeriſchen München, 1. 6. Die langanhaltende Regenperi⸗ ode hat im Bayeriſchen Wald zu ſchweren Hochwaſſerſchäden geführt. In den Bezirken Regen und Viechtach ſtehen große Felder- und Wieſenflächen unter Waſſer. An Straßen und Häuſern iſt durch die Ueberſchwemmung be— deutender Schaden entſtanden. In Prackenbach ſteht das Waſſer in einem Teil der Häuſer ſo hoch, daß die Bewohner in die oberen Stock— werke flüchten mußten. Das Vieh wurde aus den Ställen getrieben. In der Gegend von Regen hat das Waſſer in den letzten 30 Jahren keinen derartigen Hochſtand erreicht wie in den letzten Tagen. Hochwaſſer der Erzgebirgsflüſſe Chemnitz, 1. 6. Zwei Tage lang anhaltende Regenfälle haben ein erhebliches Anſteigen der Flüſſe im Weſterzgebirge zur Folge. Der Chemnitz-Fluß, die Mulde, die Flöha und die Zſchopau haben die Gefahrenmarke A über— ſchritten und ſteigen weiter, ſo daß ſie ſchon verſchiedentlich über die Flutrinne getreten ſind. Da der Regen auch heute morgen noch anhielt, wird die Hochwaſſergefahr bedrohlich. Unwekklerverwüſtungen in Leſterreich und Ungarn Weingärten vernichtet.— Autobus umge⸗ ſtürzt.— Blitzſchlag in ein Kaffeehaus. Wien, 1. 6. Ueber Oeſterreich und Ungarn ging ein ſchweres, wolkenbruchartiges Gewitter nieder. In Wien mußte die Feuerwehr in 140 Fällen Hilfe leiſten. Beſonders große Schäden wurden in den Weingärten bei Wien angerich— tet, wo die Erde auf weite Strecken wegge— ſchwemmt wurde. In Budapeſt mußte die Feu⸗ erwehr faſt 1000mal ausrücken. Von dem Un⸗ wetter wurden mehrere hundert Ruderboote auf der Donau überraſcht. Gegen Mitternacht wurden noch rund 200 Ruderer vermißt, die wahrſcheinl. in den Danauauen Schutz geſucht haben. 2 Boote kenterten, die beiden Ruderer ertranken. In Kaposvar ſchlug der Blitz in ein vollbeſetztes Kaffeehaus ein, wobei ein Offizier, zwei Rechtsanwälte und ein Gutsbe— amter ſchwere Verletzungen erlitten. Bei Groß— Kaniſza wurde ein Bauer vom Blitz erſchlagen. Der Autobus Wien—Budapeſt ſtürzte während des Unwetters an einer überſchwemmten Stra— ßenſtelle um. Die Paſſagiere kamen jedoch mit dem Schrecken davon. 21,7 Mill. Mark Mindereinnahmen der Krankenkaſſen in Heſſen und Heſſen⸗Naſſau. Frankfurt a. M., 1. 6. In einer Mitglieder- herſammlung des Landesverbandes Heſſen und Heſſen⸗-Naſſau des Hauptverbandes Deutſcher Krankenkaſſen erſtattete der Geſchäftsführer Stock, der als Direktor für die Frankfurter Ortskrankenkaſſe vorgeſehen iſt, über die finan⸗ zielle Situation der angeſchloſſenen Kaſſen und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen Be⸗ richt. Von den dem Verband angeſchloſſenen 90 Kaſſen haben im Geſchäftsjahr 1931 75 Kaſſen ihren Vermögensſtand verſchlechtert. Einzelne Kaſſen haben Verluſte, die ihre Vermögen überſteigen. Die Mitgliederzahl der angeſchloſ⸗ ſenen Kaſſen iſt um 72 000 Mitglieder zurück⸗ gegangen. Die Einnahmen ſind um 21,7 Mill. Mark zurückgegangen, die Ausgaben aber nur um 5.12 Millionen Mark ſo daß alſo ein Minus von 16,5 Mill. Mark im Berichtsjahr entſtanden iſt. Der Referent betonte, daß eine Verbeſſerung der finanziellen Situation er⸗ ſtrebt werden müſſe, ohne eine Erhöhung der Beiträge. Seine Vorſchläge gehen vor allem auf Reduzierung der Ausgaben für Kranken⸗ haus-, Arzt⸗ und Apothekerkoſten. Die Aliquidilät der deulſchen Slädle Frankfurt muß Häuſer verkaufen, um die Beamtengehülter auszahlen zu können. Frankfurt a. M., 1. 6. In der geſtrigen Stadt⸗ verordnetenverſammlung fanden beſonderes Intereſſe die Ausführungen des Stadtkämme⸗ rers Dr. Lehmann, der bei der Notlage über den Verkauf von bebauten Liegenſchaften in verſchiedenen Stadtteilen mit Nachdruck betonte, daß dieſe Vorlage unbedingt angenommen werden müſſe, weil dieſe Gelder zur Bezahlung der Beamtenſchaft unbedingt gebraucht würden. Wegen Brandſtiftung ins Zuchthaus Kaiſerslautern, 1. 6. Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich der 29 Jahre alte Gaſt⸗ wirt und Maurer Friedrich Klein aus Ober⸗ moſchel zu verantworten, dem zur Laſt gelegt war, in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar ds. Is. ſein gegen Feuergefahr verſichertes Wohnhaus in Obermoſchel dadurch in Brand geſetzt zu haben, daß er im Speicherraum des Hauſes Benzin ausſchüttete, dann die mit Benzin durchtränkten leicht brennbaren Gegen⸗ ſtände anzündete und dadurch ein Uebergreifen des Feuers auf das Gebäude ſelbſt erzielt zu haben, wobei ein großer Teil des Dachgebälks verbrannte. Mit der erhofften Brandentſchädi⸗ gung habe er ſeinen baufälligen Tanzſaal wie⸗ der aufrichten wollen. Das Feuer wurde jedoch damals bald gemerkt und konnte auch gleich wieder gelöſcht werden. Das Haus war mit 25 230 RM gegen Brandſchäden verſichert. Klein batte anſcheinend die Befürchtung, daß 97 ſein Tanzſaal wegen Baufälligkeit geſchloſſen werden würde. Zu einem Umbau hatte er aber kein Geld. Er war vielmehr mit 22 000 RM verſchuldet. Auf Grund dieſes Beweismaterials kam der Staatsanwalt zu dem Schluß, daß der Angeklagte völlig überführt ſei und beantragte gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren. Das Gericht kam zu einem Urteil von 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Klein wurde ſofort in Haft genommen. Das 50jährige Beſtehen des Golkhard⸗Tunnels Luzern, 1. 6. Das Jubiläum des 50jährigen Beſtehens des Gotthard⸗Tunnels wurde mit einem offiziellen Feſtakt in Luzern begangen. Anweſend waren u. a. Bundespräſident Motta, die Bundesräte Häberlin und Pilet, dr ita⸗ lieniſche und der deutſche Geſandte in Bern, 5 Vertreter der italieniſchen und 4 Vertreter der deutſchen Regierung, außerdem Vertreter ausländiſcher Bahnen und neben Vertretern der Preſſe Vertreter der Bundesbehörden, Kantonen uſw. Anſprachen hielten Nationalrat Dr. Walther, Präſident des Verwaltungsrates der ſchweizeriſchen Bundesbahnen, Dr. Schrafl, Präſident der Generaldirektion der ſchweize⸗ riſchen Bundesbahnen, während die eigentliche Feſtanſprache von dem Vorſteher des eidgenöſ⸗ ſiſchen Bahn- und Poſtdepartements Bundes⸗ rat Pilet gehalten wurde, der auf die europä⸗ iſche Bedeutung des Gotthard-Tunnels hin⸗ wies und zum Schluß ſein Glas auf das Wohl des Reichspräſidenten von Hindenburg und des Königs von Italien leerte. Als deutſcher Vertreter nahm Miniſterialrat Knaus, der Chef des techniſchen Dienſtes im Reichsverkehr. niniſterium in Berlin das Wort, um die Grüße der Reichsregierung und der Deutſchen Reichsbahn zu übermitteln. Namens der itali⸗ eniſchen Regierung ſprach der Unterſtaats⸗ ſekretär im Verkehrsminiſterium Benovaria. Preußiſcher Landtag wieder beiſammen. Enthüllung einer Hayun-Bedenktafel in wien 5 Blick auf die Feier am Neuen Markt in Wien, wo jetzt an dem Hauſe, in dem einſt Haydn die Melodie der öſterreichiſchen u. deutſchen Nationalhymne ſchuf, eine vom Schubertbund geſtiftete Haydn⸗Gedenktafel in Anweſen⸗ heit der höchſten öſterreichiſchen Regierungsvertreter eingeweiht wurde. Damit fanden die Wiener Feiern zum 200. Geburtstag der Komponiſten ihren würdigen Abſchluß. Tagesallerle! Im Mai wurden durch ben Reichsanzeiger 739 neue Konkurſe u. 627 eröffnete Vergleichs⸗ verfahren veröffentlicht. 1 5 * In Barmen kam es am Dienstag abend aus Anlaß einer nationalſozialiſtiſchen Verſamm⸗ lung zu Zuſammenſtößen. Die Polizei, auf die geſchoſſen wurde, nahm 96 Perſonen feſt. 4 5 Die Münchener Kunſtausſtellung 1932 wurde am Mittwoch eröffnet. * Botſchafter von Hoeſch hatte am Mittwoch eine Unterredung mit Herriot. 8 Die belgiſche Kammer ſprach mit 101 gegen 73 Stimmen der Regierung das Vertrauen aus. 2 Der Schwediſchen Zündholzgeſellſchaft wurde ein Moratorium bis Ende Auguſt gewährt. * In Vlaardingen(Holland) kam es am Dienstag zu ſchweren Arbeitsloſenunruhen. * In einer Fabrik bei Lüttich iſt geſtern eine Gasleitung gebrochen. Ein Arbeiter iſt an den Folgen der Vergiftung geſtorben, 12 weitere liegen krank darnieder. * Als der Schützenverein des ſchwäbiſchen Dorfes Unterbechingen Fahnenweihe feierte, wollte der Gemeindediener Heilem trotz War⸗ nung die Böllerkonone abfeuern. Da er das Verſchlußſtück nicht richtig eingeſetzt hatte, ſchlug die Ladung zurück. H. wurde getötet und ein Knabe wurde erheblich verletzt. * Auf Grund eines heute in Berlin erfolgten deutſch⸗amerikaniſchen Notenaustauſches über den Luftverkehr zwiſchen den beiden Ländern ſind die Bedingungen feſtgelegt worden, unter denen Flüge in das andere Land geſtattet ſind. Die Lufttüchtigkeitszeugniſſe für Luftfahr⸗ zeuge exkennen die beiden Länder gegenſeitig an. 4 In Bulgarien wurden erneut Steuereintrei⸗ ber von bewaffneten Bauern verjagt. Die Steuererhebungen mußten verſchoben werden. * Der amerikaniſche Senat ſtimmte einer ein⸗ prozentigen Betriebsſtoffſteuer zu, deren Er⸗ trag auf 150 Millionen Dollar geſchätzt wird. Man hofft, durch dieſe Steuer den Etat ins Gleichgewicht zu bringen. Ferner nahm der Senat einen Geſetzentwurf über die Einfüh⸗ rung einer Umſatzſteuer an. Abrüſten, abrüſten aber Frankreich zeigt nicht die mindeſte Luſt Genf, 1. 6. Der Unterausſchuß des Luftfahrt⸗ ausſchuſſes trat heute zur Beratung eines franzöſiſchen Entſchließungsentwurfes, in dem der Angriffscharakter der Flugzeuge aufgrund ihrer Wirkſamkeit gegen die nationalen Feſtun⸗ gen beurteilt werden ſoll, zuſammen. Da der franzöſiſche Vertreter den Vorſchlag ablehnte, in ſeinen Entſchließungsentwurf die Vorbehalte der deutſchen Delegation aufzuneh⸗ men, die vom Standpunkte der abgerüſteten Länder geſtellt werden, verzichtete der deutſche Delegierte auf die weitere Mitarbeit in dieſem Unterausſchuß und behielt ſich einen General vorbehalt zu dieſer Reſolution vor. Se Der Sſeg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 7. Fortſetzung. „Merkwürdiges Mädchen, du!“ dachte Hertha von Loja.„Wo iſt da der Adel von Geburt? Wo iſt die gute Kinderſtube? Und doch iſt ihr Weſen vornehm durch und durch! Wie ſie die ernſte Schönheit klaſſiſcher Muſik jedem Ove⸗ rettenſchlager vorzieht, wie ſie die teure, auf⸗ fällige Kleidung, die ihr Vater ihr von den Modehäuſern ins Haus ſchicken läßt. gegen ſchlichte, edle, ſchöne Sachen umtauſcht— wie ſie alles Protzenhafte und Aufbpringliche durch⸗ aus vermeidet, das zeigt ihre tiefe Sehnſucht nach dem Reinen, dem Edlen, dem Echten wie eine ſtille Größe! „Erzähl' mir mal von deiner Mutter, Mar⸗ the!“ bat ſie. Marthe empfand gefühlsmäßig, daß die Freundin da einen Gegenſatz ſuchte zu dem Va⸗ ter— dem Schieber Sauerbier! Sie wurde rot, denn ſie ſchämte ſich ſeiner wieder tief. „Ich weiß nicht viel von ihr!“ antwortete ſie ſtill. „Sie ſtarb, da war ich kaum vier Jahre!“ Ich habe nur eine Erinnerung an ſie, daß ſie eine blaſſe, ſtille Frau war, die manchmal weinte und ſehr zärtlich zu mir war. Vater ging es pekuniär ſchon ganz leidlich. Da kam eine Erzieherin zu mir, die ich nur noch als meine geliebte Tante Grete in der Erinnerung habe. Sie war wohl das, was wir vornehm nennen, und ſie hat heiraten wollen!— Und ich kam dann zu Paſtor Ellers in Penſton— bis ich zu den von Schliebens gebracht wurde!“ — Marthe zeigte ein Bildchen ihrer Mutter, das ſie in einem Medaillon unter dem Kieide trug. Als ſie es öffnete, fiel ein Veilchen her⸗ aus. Es war noch blau und duftete ein wenig. Marthe fing es auf und wurde rot. Hertha würde doch nicht merken, daß das Veilchen aus Potsdam war?— Hertha merkte gar nichts! Sie ſah das gütige, blaſſe Frauen⸗ geſicht auf der alten kleinen Photographie in⸗ tereſſtert an.„Du biſt deiner Mutter ſehr, ſehr ähnlich!“— Marthe empfand dies wie eine Anerkennung. Denn es hieß doch: Ihm bis du nicht ähnlich! Dem Mann, der kein Gewiſſen hat und doch dein Vater iſt!— 9. Kapitel. Das ſchöne Auto fauchte vor Penſion Schlie⸗ ben. Marthe hatte Abſchied genommen. Vielen tat ihr Gehen ehrlich leid. Sie hatte nieman⸗ dem weh getan, vielen Freundliches erwieſen und vieles verziehen. Man ſprach Gutes von ihr wie von einer Toten, mit der man nichts mehr zu tun hatte. Nur Hertha von Loja ent⸗ behrte das ſtille Mädchen ſehr. Sauerbier warf ſich neben ſeine Tochter auf die ledernen Pol⸗ ſter. Der Chauffeur trug ihr Gepäck neben ſich, und fort rollte der Wagen. „So, Marthe, das hätten wir auch durchge⸗ ſetzt!“ ſagte der dicke Mann zufrieden. „Und nun machſt du dir dein Leben ſchön, gibſt Geſellſchaften und ſo— lauter vornehme Leute, verſtehſte—“. a „Wir haben keine Beziehungen zu dieſen Kreiſen, Vater!“— wendete Marthe ein. „Was? Haſt du denn keine aus der feinen Penſion, die ſo viel Geld gekoſtet hat?“ Er ſah ärgerlich um ſich. „Nein, Vater! Vielleicht hatteſt du recht, daß du mich damals gezwungen haſt, dortzubleiben und auszuharren! Ich habe manches gelernt. Vor allem habe ich noch viel feiner empfinden gelernt. „Ach was, empfinden— daraus mache ich mir gar niſcht! Das nutzt dir auch gar niſcht! Das iſt bloß läſtig, wenn man was erreichen will! Verkehr ſollſte kriegen! Haſt du denn gar keinen Anſchluß an die Mädchen geſucht?“ „Geſucht nicht, Vater. Aber eine hat mir eine ſchöne Freundſchaft geſchenkt, auf die ich ſtolz bin!“ „Welche denn?“ „Das Freifräulein von Loja!“ „Na ſiehſte! Weiter will ich gar niſcht!— Denn halt dich da mal ran! Das übrige kommt ſchon. Hat ſie Geld? „Ich weiß nicht, Vater. Es iſt mir auch gleich⸗ gültig. Ich glaube aber nicht, daß ſie ſehr be⸗ gütert iſt!“ „Gleichgültig iſt das gar nicht. Denn wenn ſie nix hat, kannſt du ſie dir ranziehen und halten! Nimm ſie zum Beiſpiel mit zum Mode⸗ ſalon da auf der Leipziger Straße. Laß ſie ſich das Schönſte anziehn, von den Strümpfen bis zum Pelzkragen, und bezahl den Rummel!“ „Vater!“ wehrte Marthe entſetzt. „Nanu,— warum denn nicht?“ Sauerbier machte große erſtaunte Augen. „Warum nicht?— Ein kleines Ladenmäd⸗ chen würde das vielleicht zur Glücklichſten aller Sterblichen machen! Ein Fräulein von Loja kompromittiert das!“ Marthe lächelte ein we⸗ nig wehmütig. „Verſtehe ich nicht!“ ſagte der Mann kopf⸗ ſchüttelnd. f „Nein, Vater, das verſtehſt du auch nichl! Darum bitte ich dich, laß da alle Eingriffe!“ Karl Eduard Sauerbier brummte ärgerlich vor ſich hin. Zu Hauſe angekommen, fing Marthe ſofor an, die Geſchmackloſigkeiten, die ſich während ihrer Penſionszeit dort angeſammelt hatten, nach Möglichkeit zu entfernen, alles Grelle und Aufdringliche wenigſtens aus den beiden Vor; derzimmern zu ſchaffen und eine ſchlichte, vor nehme Harmonie herzuſtellen. Das viel zu viel blitzende Kriſtall ſchloß ſie bis auf wenige wert⸗ volle Stücke in das große ſchwere Eichenbüfett, ebenſo die ſilbernen Gefäße, die überall umher⸗ ſtanden. Der Vater fragte nur:„Hat man es jetzt ſo?“ und gab ſich mit ihrer bejahenden Antwort zufrieden. Dafür hatte er ſie ja in die vornehme Penſion geſchickt, daß ſie das„Feine“ lerne. Es kam ihm nur oft ſo ganz anders vor, als er ſich gedacht hatte, und war lange nicht ſo teuer!— Beſonders das Zimmer, das Marthe ſich ganz nach ihrem Geſchmack einrichten ſollte, war ſo gar nicht nach dem ſeinen für eine junge Dame. Kein weißes oder vergoldetes Möbel, ſon⸗ dern alles ſchlicht in dunkler Eiche. Zwei mäch⸗ tige Bücherſchränke und ein ziemlich großer Schreibtiſch. Sie wollte auch nur eine ganz ein— fache Tapete haben. Freilich, die Gardinen wa⸗ ren weiß und hell, das war aber auch das ein⸗ zige! Und das Teuerſte, das war ein ſchöner kleiner Stutzflügel— er hatte viele Hundert⸗ tauſende gekoſtet— aber was war das heut'. wo es ſchon Millionen gab!— Fortſetzung folgt. ID Alle, die zur land wirtschaftlichen Ausstellung fahren; Alle, die gern beste Qualitätswaren 9 75 extra billig kaufen, sind eingeladen. a 15 Sonntag, HigschAN bps„Große Werbung“ ist eine Verkaufs-Veranstaltung allergrößten Stils. Seit. 5. 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Nach einer Unterſuchung, die das Verkehrsamt der Stadt Berlin anſtellte, ging die Zahl der beförderten Perſonen im Nah⸗ verkehr von 1929 bis 1931 in Berlin um 28,7 Prozent, in Hamburg um 18,2 Prozent, in München um 14,1 Prozent, in Breslau um 20,6 Prozent, in Frankfurt um 33,2 Prozent und in Düſſeldorf um 27,8 Prozent zurück. In der gleichen Zeit ſtieg die Zahl der Unter⸗ ſtützungsempfänger(Arbeitsloſen⸗, Kriſen⸗ u. Wohlfahrtsempfänger) in Berlin von 4,9 Proz. der Geſamteinwohnerzahl auf 8,8 Proz., in Hamburg von 4,3 auf 11 Proz., in München von 4,2 auf 9,5 Proz., in Breslau von 7,6 auf 12,1 Proz., in Frankfurt von 4,1 auf 9,4 Proz und in Düſſeldorf von 4,1 auf 10,4 Prozent Intereſſant iſt, daß die Zahl der beförderten Perſonen in den Städten am wenigſten zu. rückgegangen iſt, wo die Tarife nicht erhöh! wurden z. B. in München und in Breslau trotzdem gerade Breslau unter den orfaßter Großſtädten die höchſte Arbeitsloſigkeit zu ver zeichnen hat. 0 Geſundheilspflege im Juni Durch warme Tage und laue Nächte iſt der Monat Juni ausgezeichnet. So angenehm wir dies auf der einen Seite empfinden, ſo bringt auf der anderen Seite dieſer Witterungscharak⸗ ter unſerer Geſundheit auch gewiſſe Gefahren. Durch die ſommerliche Wärme wird erfah⸗ rungsgemäß die Zerſetzung wichtiger Nah⸗ rungsmittel, wie beſonders Milch und Fleiſch, begünſtigt. Dieſe Zerſetzungsſtoffe ſind zwar im allgemeinen belanglos, allein gelegentlich befinden ſich unter ihnen auch ſolche wie z. B. Paratyphus⸗Bazillen, die Durchfälle und ernſt⸗ hafte Vergiftungen hervorzurufen vermögen. Darum iſt die Hausfrau im Juni vor beſonders wichtige Aufgaben geſtellt. Als oberſtes Geſetz hat dabei zu gelten, daß man mit aller Reſte⸗ wirtſchaft aufräumt und am Tage nur möglichſt ſoviel Eßwaren einkäuft, wie reſtlos verzehrt werden. Leicht verderbliche Speiſen bewahre man an einem kühlen Orte, am beſten im Eis⸗ ſchrank, auf. Vor allem verdient die Milch, die Nahrung des Säuglings, geſteigerter Auf⸗ merkſamkeit. Am zweckmäßigſten wird man Milch im Sommer vor Verderbnis bewahren, wenn man ſie ſofort nach dem Einkauf auf⸗ kocht und dann dauernd kühl hält. Beim Fleiſch fallen vorzugsweiſe die inneren Organe wie Leber, Niere, Herz und Lunge leicht der Fäul⸗ nis zum Opfer. Sehr wichtig iſt es, alle Spei⸗ ſen gegen Verunreinigung von außen zu ſchüt⸗ zen, und der Uebertragung von Krankheits- keimen durch Fliegen wirkſam entgegenzutre— ten. Hier gilt der Satz:„Die Speiſe, welche gut verwahrt, Dir Krankheit und Arznei er⸗ ſpart!“ Durch Fliegen, die in der Auswahl ihrer Leckerbiſſen gewiß nicht wähleriſch ſind, kann auf die dem Menſchen zur Nahrung die— nenden Speiſen nicht nur Typhus, Paratyphus und Ruhr, ſondern ſogar Tuberkuloſe über— tragen werden. Darum muß man in Stadt und Land die Fliegen vernichten, wo und wie man immer ihrer habhaft werden kann. Im Haus⸗ halt wehre man ihnen den Zutritt durch Be— decken der Speiſen am beſten mit Glas- oder ö Gazedeckeln. In der Küche und den Schlafräu⸗ men empfiehlt ſich das Aufhängen von Fliegen— papieren und die Herſtellung von Zugluft. Auch dem erſten heimiſchen Obſt, das uns der Juni beſchert, iſt mit einer gewiſſen Vorſicht entge— genzutreten. Alles Obſt, das nicht geſchält werden kann, muß vor dem Genuß ſorgfältig gereinigt werden. Vor allem vermeide man den Genuß von Waſſer und ſonſtigen Flüſſigkeiten nach dem Eſſen von Obſt.“ Mähzeit. Auf den Wieſen ſieht man jetzt ſchon da und dort die Mäher am Werke. Dem erſten ſchönen Blühen der leuchtenden grünen Wieſe wird ein Ende gemacht. Man braucht das erſte Gras dringend für die Grünfütterung. Schon von weitem hört man das Dengeln der Senſen, unter denen die blühende Wieſe da⸗ hinſtirbt. Reihe um Reihe fällt das ſaftige Gras, das die warme Pfingſtſonne raſch aus dem Boden wachſen ließ, und mit ihm Löwen⸗ zahn und Gänſeblümelein. Nach einer kleinen Weile bleibt nur noch ein glatter grüner Fleck, wo eben noch alle Farben geleuchtet haben. Kräftig und würzig duftet das friſch gemähte Gras, und die Vöglein hüpfen eifrig über den geſchorenen Raſen und ſuchen für ihre Kleinen und für ſich Nahrung. Mahdzeit!.. ſie bringt bereits das erſte Sterben in die noch zwiſchen Blüte und Reife ſtehende Natur. Das verkannte gkändchen Als der Kammerſänger Michael Bohnen im „Glöcklein von Schwallenbach“ an der Donau einkehrte, war die Freude der Wirtin über dieſen berühmten Gaſt begreiflicher Weiſe recht groß. Sie ließ es ſich nicht nehmen, dem Sän⸗ ger allmorgendlich perſönlich das Frühſtück zu bringen. Dabei bat ſie ihn mit dem ſchmeichel⸗ haftſten Geſicht von der Welt, er möchte doch am Abend einmal etwas recht Nettes ſingen. Der Gefeierte hatte keine Luſt. Aber alles Weh⸗ ren half ihm nichts. Die Bitte wurde von der muſikaliſchen Toni an jedem Morgen wieder⸗ holt. Da traf eines Morgens der Hofrat Georg eimers aus Wien in Schallenbach ein. Der wollte dringend Ruhe haben. Und ausgerech⸗ net am Mittag dieſes Tages ertlarte der Sän⸗ ger:„Alſo heute abend, Frau Wirtin, ſing“ ich Ihnen ein Lied“. Nun war es aber natür⸗ lich der Toni gar nicht recht, und ſie wies auf den neuen Gaſt aus Wien hin, der ſie um Ruhe gebeten habe.„Was!“ rief Michael Boh⸗ nen.„Iſt mein Geſang vielleicht eine Ruheſtö⸗ rung? Nun ſinge ich erſt recht“. Und er machte ſeine Worte, die man als einen Scherz aufge⸗ faßt hatte, tatſächlich wahr. In der Nacht ge⸗ gen 11 Uhr erſcholl vom jenſeitigen Ufer der Donau eine kräftige Wagner ⸗Arie. Als der Wiener Hofrat am anderen Morgen am Frühſtückstiſch erſchien, wollte die Wirtin ſchuldbewußt flüchten. Aber er erwiſchte ſie doch noch, u. es blieb ihr nichts anderes übrig, als— wenn auch recht ſchüchtern— zu fragen, wie er denn geſchlafen habe.„Ausgezeichnet, wirklich ausgezeichnet“, lautete die Auskunft, „nur am ſpäten Abend hat am anderen Donau⸗ ufer dauernd eine Kuh gebrüllt“. Die gute Frau war recht erſchrocken, als ſie dieſe gro⸗ ben Worte vernahm. Aber ſie beruhigte ſich, als ſie in das ſchelmiſche Geſicht des Gaſtes blickte und am Abend feſtſtellen konnte, daß ſich der Kammerſänger rächte, indem er den Hof⸗ rat beim Spiel gehörig rupfte. Humor Lehrer:„In der letzten Stunde haben wir aus dem„Lied von der Glocke“ den Ab⸗ ſchnitt gehabt, in dem von der Hausfrau die Rede ist. Wie fängt er an?“ Wehe, wenn ſie losgelaſſen“.... Herr Lehrer.“ ‚ 23«„* „Daß ihr euch über euer neues Gärtchen freut, verſtehe ich. Aber daß ihr bei ſtrömen⸗ dem Regen darin herumlauft“... i „Du haſt ja keine Ahnung, wie ſchön es iſt, im eigenen Regen ſpazieren zu gehen“. 222: Ausſchneiden! Zum Kücktritt der Reichsregierung und über die Ereigniſſe die dazu führten, weiß die „K. V.“ u. a. Folgendes zu berichten: Die Unterredung die der Reichskanzler am Sonntag mit dem Reichspräſidenten hatte, muß ſehr bald ergeben haben, daß Brüning nicht in der Lage war, den neuen Wegen zu folgen, die Hindenburg in Zukunft einzuhalten gedenkt. Ganz allgemein geſprochen, dürften die Wünſche des Reichspräſidenten nach einer ſtärkeren Rechtsent⸗ wicklung gegangen ſein. Die wachſende Stärke der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung war wohl die Triebfeder des Be⸗ ſtrebens, die Nationalſozialiſten irgendwie in die Verantwortung einzuordnen. Daß ein ſtarker Druck beſonders von großagrariſcher Seite des Oſtens hinzugekommen iſt, hat verſchuldet, daß die Einleitung zu dieſer Entwicklung über ſt ür 8 c vorgenommen worden iſt. Einige bekannt gewor— dene Einzelheiten aus der neuen Notverordnung ſind beſonders in der Stimmungsmache gegen den Kanzler mißbraucht worden. Dazu dürften vor allen Dingen die Siedlungspläne im Oſten gehören. Jene Beſtimmung, wonach nicht mehr ſanierungsfähige Güter für Siedlungszwecke bereitgeſtellt werden ſollten, hat den Vorwand zu heftigen Vorwürfen gegen die Regierung hergeben müſſen. Obgleich dieſe Siedlungsverfahren mit den größten Rechtsſicherheiten umgeben werden ſollten, hat man ſich nicht geſcheut von Bolſchewi— ſierung der Landwirtſchaft durch die Reichsregie— rung zu ſprechen. Alles das iſt gewiß nicht ohne Einfluß geblie— ben, doch hat der Reichspräſident ſicher nicht die Einzelgründe ins Feld geführt. Es ging ihm um die Geſamttendenz, die er mehr in eine der Rechten genehme Richtung gelenkt ſehen wollte. 5 Das Ausmaß dieſer Wünſche hat denn zu dem Beſchluß geführt, dem Reichspräſidenten die Ge⸗ ſamtdemiſſion zu überreichen. Das Kabinett iſt nicht zu Fall gekommen, weil ſeine Politik Schiff— bruch erlitten ßärte aßer narlamentariſch feſtgelau— Aufheben! 38. DeG⸗Ausſtellung das Programm der Ausſtellungskage Tageseinleilung für den 3. Juni 1932 8 Uhr: Oeffnen der Ausſtellungstore. 9—12: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Mrboitsvorfahren(Richtringe am Rund— funkhaus, 9—13: Dorfkino 1010.45: Turnſpiele Großen Ring 10—12: Probebeſchlagen bei den Pferdeſtällen 10—13: Vorführung prämiierter Tiere im Großen Ring 14—16: Probebeſchlagen bei den Pferdeſtällen 14—15: Zugleiſtungsprüfungen für Kaltblut⸗ pferde. Richtringe am Rundfunkhaus 15—19: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Arbeitsverfahren(Richtringe am Rund— funkhaus) 14—19: Dorfkino 6— 19.30: Reit⸗ und Fahrturnier, Schaunum— mern(Großer Ring) Leibesübungen) en Oeffentliche Verſammlung zur Förberung des Maisbaues 18 Uhr: Roſengarten, Verſammlungsſaal, Friedrichsplatz. Betriebswirtſchaftliche Fragen auf dem Gebiete des Futter- Silo⸗ und Körnermaisbaues. Güterdi⸗ rektor Buß-Raſtatt Tageseinleilung für den 4. Juni 1932 8 Uhr: Oeffnen der Ausſtellungstore 9—12: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Arbeitsverfahren(Richtringe am Rund⸗ funkhaus) 9— 13: Dorfkino 1010.45: Jugendſpiele im Großen Ring 10—12: Wettſchmieden bei den Pferdeſtällen 10—13: Vorführung prämiierter Tiere im Gro⸗ ßen Ring 14—16: Probebeſchlagen, bei den Pferdeſtällen 14—19: Dorfkino 15—19: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Arbeitsverfahren(Richtringe am Rund⸗ funkhaus) 16 Uhr: Trachtenſchau, Reitervereine, Schau— nummern im Großen Ring Oeffentliche Verſammlung zur Förderung der Bienenzucht 17 Uhr: Palaſthotel Mannheimer Hof, Auguſta Anlage 4—8. Bericht über die Gruppe Bienen auf der Wanderausſtellung Mannheim. Pfarrer Aiſch⸗Ketſchendorf. Was ich für die prakt. Imkerei und ihre Ein⸗ gliederung in den landw. Betrieben auf Reiſen in Rußland und Amerika gelernt habe. Dr. Röſch⸗Hohenheim Oeffentliche Verſammlung zur Förderung der Ziegenzucht 17 Uhr: Roſengarten, Verſammlungsſaal, Friedrichsplatz. Bericht über die Ziegen auf der 38. Wanderausſtellung Mann⸗ heim: Oberregierungs⸗ und Oekonomie⸗ rat Linckh⸗Weimar Die gegenwärtige Lage der deutſchen Ziegen⸗ zucht: Veterinärrat Dr. Honecker ö Tageseinleilung für den 5. Juni 1932 8 Uhr: Oeffnen der Ausſtellungstore. 9—12: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Arbeitsverfahren(Richtringe am Rund— funkhaus) 9—13: Dorfkino 10—13: Vorführung prämiierter Tiere im Gr. Ring 10—12: Probebeſchlagen bei den Pferdeſtällen 14—16: Wettſchmieden, bei den Pferdeſtällen 14—19: Dorfkino 14.30—15.15: Jugendturnſpiele im Gr. Ring 15—19: Praktiſche Vorführungen zweckmäßiger Arbeitsverfahren(Richtringe am Rund— funkhaus) 16 Uhr: Trachtenſchau, Reitervereine, Schau— nummern im Großen Ring 1619,30: Reit⸗ und Fahrturnier im Gr. Ring 20 Uhr: Schluß der Ausſtellung. Ab Juni verbilligtes Beiſen Am 1. Juni traten die neuen Fahrpreis— ermäßigungen der Reichsbahn in Kraft. Mit Wirkung vom 1. Juni 1932 werden die bisher gültigen Sätze für Schnell- und Eilzugszu— ſchläge um die Hälfte herabgeſetzt. Die bis— herige Nahzone bei Eilzügen(1 bis 35 Kilo— meter) fällt fort. Für die Benutzung von FF D-Zügen(sbis— her einheitlicher Zuſchlag 4 RM) treten zu den Schnellzugszuſchlägen 2. und 1 Klaſſe hinzu für Entfernungen bis 300 Kilometer 2 RM, darüber 3 RM, für die Benutzung von FF DD⸗ Zügen(bisher einheitlicher Zuſchlag 8 RM) für Entfernungen bis 300 Kilometer 4 RM, darüber 6 RM. Eine beſondere Verbilligung erfährt der Sommerurlaubsverkehr. Bis zum 15. Oktober 1932 werden die ſogen. Sommerurlaubskarten mit 20prozentiger Ermäßigung ausgegeben, deren Geltungsdauer zwei Monate beträgt. Um einem Mißbrauch vorzubeugen, muß die Hinreiſe am erſten Geltungstage angetreten werden, während die Rückreiſe früheſtens am 11. Geltungstage erfolgen darf, wobei auf der Rückfahrt dreimalige Fahrtunterbrechung ge— ſtattet iſt. Bei Benutzung von Schnell- und Eil⸗ zügen iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu zahlen. Bereits zehn Tage vor dem erſten Geltungstag werden die Sommerurlaubskarten an den Ausgabeſtellen zur Verfügung geſtellt. Die Preiſe für Zeitkarten bei der Reichs⸗ bahn erfahren dadurch eine Verbilligung, daß die große Spanne, die zwiſchen den Zeitkarten⸗ preiſen für Perſonen⸗ und Eilzüge u. zwiſchen den Zeitkartenpreiſen der zweiten und dritten Klaſſe beſteht, verringert wird. In Zukunft hat die Monatskarte 3. Klaſſe mit Eilzugsberechtigung denſelben Preis wie die Monatskarte für den Perſonenzug in der zweiten Klaſſe. Der Inhaber einer Monats⸗ karte für 2. Klaſſe Perſonenzug darf alſo ohne weiteres einen Eilzug in der 3. Klaſſe auf⸗ grund ſeiner Monatskarte bezw. darf der Be⸗ ſitzer einer Monatskarte für 3. Klaſſe in dem Perſonenzug in der 2. Klaſſe fahren. Welt gegen Deutſchland aufſtand. fen wäre. Ordnung. Aber unter der Oberfläche haben Kräfte, die außerhalb der Verantwortung ſtehen, auf die⸗ ſen Zuſtand hingewirkt. 1 Rein verfaſſungsrechtlich iſt alles in Die Berufung der Parteiführer durch der Reichspräſidenten hat nur formale Bedeutung. Ein Kabinett, das in dieſem Reichstag eine parlamen⸗ tariſche Stütze finden könnte, iſt nirgendwo ſicht⸗ bar. Es liegt denn auch wohl nicht in der Abſicht Hindenburgs, einen Nationalſozialiſten als Reichs⸗ kanzler zu berufen. Man redet vielmehr von einem allgemeinen Rechtskabinett, vielleicht mit einem Deutſchnatio⸗ nalen an der Spitze. Das wäre eine halbe Löſung, und wenn man ſich zu ihr entſchließt, wird auf alle Fälle keine Regierung auf Dauer gebildet werden können. Die Nationalſozialiſten verlan⸗ gen aber für ihre Miniſterſeſſel Reichstagsauflö⸗ ſung. Und alles ſcheint denn auch darauf hin zu deuten, daß wir uns in abſehbarer Zeit auf Neuwah⸗ len vorbereiten müſſen. In dieſen Kombinationen hat auch der Plan eine Rolle geſpielt, den Reichskanzler Brünin gals Außenminiſter für das neue Kabinett zu erhalten. Brüning hat ſich über ſeine Entſchlüſſe noch nicht geäußert, aber wir halten es für aus⸗ geſchloſſen, daß der bisherige Kanzler die Politil der Zukunft mit ſeinem Namen decken kann. Es käme ja alles auf das Regierungsprogramm an Nun hat man aber noch nirgendwo von Plänen ge⸗ hört, die man als Regierungsprogramm anſpre⸗ chen könnte, wohl aber wurde in parlamentariſchen Kreiſen heute die Meinung verkreten, auch di künftige Regierung könnte nich! viel anderes machen als das Kabi⸗ nett Brüning. Dann hätte dieſer Kabinets wechſel nicht den geringſten Zweck gehabt, und Brüning hätte noch weniger Veranlaſſung, ſich unter dieſen Umſtänden an einem neuen Kabinett zu beteiligen. Dasſelbe gilt für die Zentrumspartei. Sie war bereit, den Kurs des Kabinetts auch wei⸗ ter zu ſtützen, aber ſie iſt im Augenblick nicht mehr in der Lage, die Entwicklung zu beein⸗ fluſſen, und kann daher nur in abwartender Haltung verharren. Der Entſchluß des Handeln liegt jetzt aus⸗ ſchließlich beim Reichspräſidenten und bei den Leuten, die ihm zu dieſem Schritt geraten ha⸗ ben. Wir lönnen nur nach einigen Monaten die Frage ſtellen, was nun in Deutſchland beſ⸗ ſer geworden iſt. Wir befürchten, daß dieſe Frage eine höchſt unbe⸗ friedigte Antwort finden wird. Das Kabinett Brüning hat die Kriſe nicht überwunden, aber es hat die allergrößten Anſtrengungen gemacht, ihr wirkſam zu begegnen und dazu waren harte und unpopuläre Maßnahmen notwendig, die das Ka⸗ binett Brüning verantwortungsbereit auf ſich ge— nommen hat. Dadurch konnte die öffentliche Fi— nanzwirtſchaft einigermaßen im Gleichgewicht ge⸗ halten werden. Das iſt in dieſen Zeiten der gro⸗ ßen Wirtſchaftsnot eine Leiſtung, die ſpäter dank⸗ barer anerkannt werden wird, als es gegenwär⸗ tig geſchieht. Außenpolitiſch hat das Kabinett Brüning eine Beſſerung der Atmoſphäre für Deutſchland ge— ſchaffen, die gegenüber dem Zuſtand vor zwei Jahren ebenfalls einen großen Schritt nach vorwärts darſtellt. N Nur ein Mann mit dem großen außenpolitiſchen Kredit wie Brüning konnte das Nein in der Re— parationsfrage wagen, ohne daß daraufhin die Es iſt nicht gelungen, dieſe Politik der Befreiung Deutſchlands zu Ende zu führen. Der neue Mann im Außen— miniſterium wird nicht ſo leicht da anfangen kön⸗ nen, wo Brüning aufgehört hat. Gerade für die deutſche Außenpolitik er— ſcheint der Kabinettwechſel als ein verhängnis— voller Schlag. Die Würdigung der Geſamtverdienſte dieſes Ka— binetts wird einer ruhigeren Stunde vorbehalten bleiben müſſen. Für heute kann man nur feſt⸗ ftellen, daß durch ſeinen plötzlichen Sturz eine Entwicklung bedroht erſcheint, die, zwar langſam und auf dornigem Wege, Deutſchland über die große Wirtſchaftskriſe hinwegbringen konnte. Un— ter Brüning ſah man durch alle Not einen Aus— gang und ein Ziel. Was jetzt vor uns liegt, iſt undurchſichtig. Du Mufter Du Sonne, du Allesumſtrahlende, füll mich mit neuem Leuchten. Wenn auch die Wunden ſchmerzen— ꝛzuchtende Frühlingskerzen zündet die Sonne. Du Erde, du Allesbeglückende, füll mich mit neuem Sehnen. Wenn auch die Stunden mühen— Sehnendes Auferblühen kündet die Erde. Du Menſch, du Allesverſtehender, füll mich mit neuen Kräften. Wenn auch die andere ſchmähen— Liebendes Mitverſtehen. adelt dich, Menſch. Du Mutter, du Allesverzeihende, füll mich mit neuem Mute. Will deine Wangen linden. daß deine Tränen ſchwinden. Will deine Hände küſſen, du wirſt verzeihen müſſen. Denn du biſt Sonne und Erde und Menſch.