Lokale Nachrichten * Heimatblätter. Die unſerer Leſerſchaft wohlbekannte Heimatſchrift„Starkenburger Heimat⸗ blätter“ liegt der heutigen Nummer unſerer Zeitung bei. Unſer heimatlicher Wald im Ried iſt der große Waſſerbehälter, aus dem die Stadt Worms ihr Trinkwaſſer bezieht. Im Bürſtadter Wald errichtet Worms ein großes Waſſerwerk, über das der Auf ſatz„Das Waſſerwerk der Stadt Worms im Bür- ſtädter Wald“ leſenswerte Auskunft gibt.— In der kleinen Ortſchaft Hüttenfeld war im Anfang des vergangenen Jahrhunderts ein Mann namens Jo- hannes Stelz als Lehrer tätig. Die Lebensſchick⸗ ſale dieſes Menſchen, deſſen Jugend in die ereig⸗ nisreiche Zeit der Napoleoniſchen Kriege fiel, waren ſo eigenartig, daß er ſpäter durch einen Bekannten von ihm ſeine Erlebniſſe veröffentlichen ließ. Aus dieſer Biographie bringen wir die für unſere Ge⸗ gend intereſſanteſten Stellen in den Beitrag„Der Winterſchullehrer von Hüttenfeld“ zum Abdruck. * Gemeinderatsſitzung am Mittwoch, den 8. Juni, abends 8 Uhr, im Sitzungsſaal, des Rathauſes mit folgender Tagesordnung: „Baudaklehens— Anträge des Johann Haas 19., Robert Henn ſowie Friedrich Neff 1. hier. „Staatl. Baudarlehen für erſtſtellige Neubauten hier Verzinſung und Amortiſation. 3. Einbau einer Wohnung in dem früheren Heil- mann'ſchen Anweſen. „Geſuch der Frau Emilie Weiß; hier Einbürgerung. „Erweiterung des Gas- und Waſſerrohrnetzes zwiſchen Weihgartenſtraße u. Wieſenweg, ſowie Wald- und Friedrich Ebertſtraße. 5. Einziehung der Gebühren für Gas-, Waſſer⸗ u. Strom; hier Feſtſetzung der Ganggebühr bei Be⸗ lieferungseinſtellung. „Umlegung von Bauland an der Hofmann- und Weihgartenſtraße. „Ernennung von Vorſteher u. Stellvertreter zur bevorſtehenden Landtagswahl. NRüſtet ſchon Alle für das große Gauturnfeſt des Turnvereins von 1893 Viernheim am 9., 10. und 11. Juli. Noch ſind es wenige Wochen zu den großen Feſt⸗ tagen, wobei viele hunderte Turnerinnen und Turner in unſeren Mauern weilen. Turnersleut' ſind munt're Leut'! Und ſo ſoll ſich jetzt ſchon die geſamte Einwohnerſchaft auf dieſes Feſt einſtellen. Was brauchen wir dazu alles: Unterkunft für etwa 300 Turner und Turnerinnen für Samstag auf Sonntag! Wer alſo Betten frei hat, melde ſolche ſofort an die Geſchäftſtelle des Turnvereins(Möbel⸗ haus K. Hook, Weinheimerſtr.) Die Einteilung der Teilnehmenden über 30 Vereine in die hieſigen Lokale iſt bereits erfolgt. Alle hieſigen Vereine müſſen ſelbſtverſtändlich geſchloſſen ſich beteiligen: es iſt das Feſt des weit und breit durch ſeine hohen turneriſchen und ſportlichen Leiſtungen be⸗ kannten Turngaues Mannheim und dadurch be— zeugen, daß eine Einigkeit unter allen Vereinen in Viernheims Mauern beſteht! Großes Werk ge— deiht, nur durch Einigkeit! Das Gauturnfeſt muß ein Markſtein in der Geſchichte des Viernheimer Turnſportes ſein. Pr. A. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Sanitätsrat Dr. Blaeß. „Im Silberkranze. Morgen Sonn- tag, den 5. Juni feiern die Eheleute, Herr Dentiſt Philipp Lorenz und Gemahlin Katharina geb. Müller, Rathausſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wie gratulieren! Glück auf zur Gol— denen! „ Volkschor. Heute Samstag abend Singſtunde des Männerchors. * Infolge Sturz vom Motorrad auf dem Pflaſter gegen Weinheim, mußte vorgeſtern in das Weinheimer Krankenhaus eingeliefert werden. Seine Begleiterin kam mit dem Schrecken davon. Beide ſtammen aus Fürth i. O. und hatten der D. L. G. einen Beſuch abgeſtattet. * Heſſiſche Landtagswahl. In einer öffentlichen Kundgebung ſpricht am kommenden Dienstag, den 7. Juni, abends halb 9 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Karpfen Herr Innen⸗ miniſter Leuchner⸗Darmſtadt. Da es ſich um eine außerordentliche Kundgebung handelt, bei wel⸗ cher die wichtigſten politiſchen Tagesprobleme zur Ausſprache kommen, dürfte ein Beſuch von allge⸗ meinem Intereſſe ſein. Weitere Einladung ergeht noch in der Montagsnummer. » Gauſchießen am 12. Juni in Viernheim. Die Anmeldung der Schützenver⸗ eine aus Mannheim und Umgebung, ſowie aus dem vorderen Odenwald laufen recht gut ein. Die an- gegangenen Lieferfirmen des Sportverbandes haben in zuvorkommender Weiſe ſehr ſchöne Preiſe ge⸗ ſtiftet, ſodaß die Teilnehmerzahl noch ſteigen wird. Am Nachmittag findet in dem ſchönen Wald am Schießſtand ein kleines Volksfeſt ſtatt, bei dem 3 hieſige Geſangvereine den auswärtigen Gäſten zeigen werden, daß Viernheim immer noch eine Domäne des Männergeſangs iſt. Der Wirtſchaftsbetrieb liegt in eigener Regie, ſodaß billigſte Preiſe garantiert ſind. Die Müden, denen der Weg zu weit iſt, können das Auto benutzen. Ab Fürſt Alexander 10% pro Perſon. Iſt das Wetter günſtig, kann man einen ſchönen und billigen Sonntagnachmittag im ſchönen Viernheimer Wald verleben. * Obſtgroßmarkt in Weinheim. Der Großmarkt wird am Mittwoch, den 8. Juni 1932 eröffnet werden. Anfuhr von Kirſchen und Erdbeeren zunächſt gering. Verſteigerung alltäglich. Werktags 16 Uhr; Sonntags 14 Uhr. * Heidelberger Schloßbeleuchtung. Heute Samstag findet die erſte diesjährige Schloß- beleuchtung ſtatt. 0 * Die Sport⸗ Vereinigung in Lam⸗ pertheim. Heute Abend 6 Uhr tragen die Grünen das Rückſpiel in Lampertheim gegen den F. C. Olympia aus. Die Grünen ſind wieder umformiert. Die Mannſchaft möge endlich den Siegeseifer zeigen, wie die anderen Mannſchaften. Es iſt wirklich aller- höchſte Zeit! Es können noch einige Zuſchauer mit⸗ fahren. Preis 30 Pfg. hin und her! Karten in der Geſchäftsſtelle. * Große Gewinnausſichten hat jeder Beſitzer eines Mannheimer Maimarktloſes. 30 000 Mark kommen zur Verloſung. Alle Gewinne auf Wunſch in Bargeld. Ziehung garantiert am 7. Juni. In Viernheim ſind Loſe àa 1.— Mark in der be⸗— kannten Vorverkaufsſtelle zu haben. Wir verweiſen auf das heutige Inſerat. Viernheim beim Trachtenzug in Mannheim. Der Klub der Gemütlichen Viern- heim beteiligt ſich heute und morgen am Trachten- zug in Mannheim. Dieſer Trachtenzug findet an- läßlich der D. L. G. Ausſtellung ſtatt. Aufſtellung des Zuges am Samstag, den 4. Juni an der Rhein⸗Neckar⸗Halle um 2 Uhr. Abmarſch punkt 3 Uhr durch die Seckenheimer Anlage, Möhlſtraße, Augartenſtraße, Werderſtraße, Hildaſtraße, Ringſtraße, Kronprinzenſtraße, Aus- ſtellung. Dortſelbſt finden Trachtentänze ſtatt. Der Klub der Gemütlichen trägt am Samstag die Zug⸗Nr. 6. Am Sonntag, den 5. Juni Aufſtellung um 10½ Uhr. Abmarſch punkt 11¼ Uhr und zwar durch folgende Straßen: Auguſta-⸗Anlage, Friedrichsplatz, Kunſtſtraße, D 4, Du 5, Börſe, Planken, Heidelbergerſtraße, Friedrich Ebert⸗Brücke, Kronprinzenſtraße, Ausſtellung. Zug⸗Nr. des C. d. G. am Sonntag 40, 41. An dieſem Trach⸗ tenzug beteiligen ſich ca. 75—80 Gruppen aus allen Gauen Deutſchlands. Sportvorſchau der D. J. K. 1 heims Blau⸗Weißen knapp 223 Sieger blieben, iſt der morgige Sonntag auserſehen. Es beſteht daher alle Veranlaſſung, auf die Bedeutung des morgigen Treffens ganz beſonders hinzuweiſen, denn es iſt immerhin der Meiſter des Badengaues; Mannheims erſte Vertretung in der Fußballkunſt. Das Vorſpiel auf unſerem Platze würdigte man mit einem über⸗ aus ſtattlichen Beſuche, welches ſich in Spannung und temperamentvoller Anlage ganz beſonders aus⸗ zeichnete. Der Gaumeiſter hat in ſeinem Tormann Schmitt die beſte Stütze und was er ſeiner Zeit den Außenſtehenden zeigte, darf ſich unſtreitig unter die Spezialitäten des Fußballſportes reihen. In der Läufer- und Stürmerreihe weiß man auch einen würdigen Sport zu zeigen. Kurz und gut geſpro⸗ chen, wird die morgige Begegnung in Sandhofen zu einer der ſchärfſten und ſchwierigſten der dies⸗ jährigen Privatſpielſaiſon gehören. Der letzte und dringende Appell ſei daher an alle treuen Begleiter unſerer 1. Mannſchaftsſpieler gerichtet, auch am morgigen Tage wieder Zeuge dieſes ſo auserleſenen Kampfes zu werden. Anſtoßzeit 4 Uhr. Im Vor⸗ ſpiele ſehen wir eine komb. Mannſchaft gegen die 2. Sandhofen's. Gemeinſame Abfahrt punkt 1 Uhr ab Dreſchhalle am Sandhöferweg per Rad.— Viernheim's 1. Handballmannſchaft erweitert ihren Gegnerkreis von neuem und fährt erſtmals nach Wies Oppenheim am Rhein. Hier heißt es alle Regiſter aufziehen, denn die erlittene 5:9 Nieder- lage des Südheſſen⸗Bezirksmeiſters Lampertheim auf eigenem Gelände ſagt vollkommen genug. Der für unſere Handballer fragliche Neuling iſt letztjähriger Meiſter des Oppenheimer Bezirkes. Wünſchen wir doch, daß unſere Spieler in Wies Oppenheim ehren- voll abſchneiden und nur gute Eindrücke hinterlaſſen, denn das Hauptintereſſe ſportlicherſeits konzentriert ſich dort auf die Handballſpiele. Viernheimer Tonſilmſchau. Heute das gewaltige Tonfilm Schlager⸗Programm im Central⸗Film⸗Palaſt. 1.„Einer Frau muß man alles verzeih'n.“ 2. „So iſt das Leben“ oder„Bin ich überzählig“ Achtung! Heute Tonfilm! der neueſte Schla⸗— gertonfilm„Einer Frau muß man alles verzeih'n“ mit Fritz Schulz und Maria Paudler, zwei Lieb- linge aller Filmfreunde mit den neueſten Schlagern 1. Mit dir möcht ich ſo gern nach Spanien. 2. Warum ſagt keiner Liebling zu mir. 3. Ein Whisky mit Soda. Eine entzückende, temperament⸗ volle und herzerfriſchende Tonfilm Operette. Ein ganz vorzüglicher Tonfilmſchlager, den man ſich anſehen möchte. Im 2. Teil kommt das gewaltige und ergreifende Großfilmwerk„So iſt das Leben“ oder„Bin ich überzählig“. Auch dieſes Filmwerk möchte man ſich anſehen, dasſelbe ſagt ſo viel von der Mitwelt, daß ſich jeder dafür intereſſieren muß. Hier iſt das Leben, wie es wirklich iſt, wie es täglich neben uns gelebt wird. Ein Film von bleibendem Wert. Dieſes Tonfilmprogramm ver- dient von vielen geſehen zu werden und zählt zu den ſchönſten Abendunterhaltungen. D. J. K. Sportprogramm für Sonntag, den 5. Juni 1932 Fußball: Mhm.⸗ Sandhofen— hm. 1. (Baden ⸗Gaumeiſter 1932)(Bez.⸗M. Südheſſen 32) Beginn 4 Uhr. Mhm.⸗Sandhofen 2.— Viernheim(2. u. 3. komb.) 270⁰ Uhr Fehlheim 1.— Viernheim 1. Privat 2½ Uhr (Den Privatlern iſt die Abfahrtszeit freigeſtellt) Viernheim 1. J.— Heppenheim J. 3¼ Uhr(Pl. 1) Handball: Wies- Oppenheim l. Viernheim l. 20) Uhr. Sollte für die eine, oder andere Mannſchaft noch ein Spiel abgeſchloſſen werden, ſo wird dies im Aushängekaſten an der Drehſcheibe angeſchlagen. Auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine finden obige Spiele ſtatt. Im Aushängekaſten ſind die Aufſtellungen der 1. und 2. u. 3. komb. Fußball- „DiK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. Zur Austragung des Rückſpieles gegen Mann- Nacht ein Motorradfahrer in verletztem Zuſtande heim⸗Sandhofen, welche im Vorſpiele gegen Viern⸗ M ON CH EN“ —— lk II. mannſchaften angeſchlagen. Ebenſo die Abfahrts⸗ 3. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe ohne Predigt. 9 Uhr Prozeſſion und Hochamt mit Weihe ans Herz Jeſu. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Herz Jeſu Andacht, darauf Verſamm⸗ lung des 3. Ordens. Die Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation fällt aus; die Mit. glieder mögen ſich d. Wandergruppe anſchließen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr Requiem für den in Secken⸗ heim 7 Nik. Schmitt. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. ſür Jakob Wunder, Eltern, Schwiegereltern Val. Effler und Ehe⸗ frau Eliſ. geb. Winkenbach und Angehörige. Dienstag: ¼7 Uhr Meſſe mit Segen an Stelle eines beſt. Amtes für Rentmeiſter Michael Jöſt, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. E.-A. für Caſpar Adler, Ehe⸗ frau Kath. geb. Martin, beiderſ. Eltern u. Angeh. Mittwoch: ¼7 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Anna Winkenbach geb. Knapp, deren Mutter und Schwiegereltern. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Hanf, Sohn Georg, Eltern und beiderſeitige Großeltern. Donnerstag: ¼7 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Joh. Pfenning 6., Sohn Hans, beide Mütter Marg. und Juliana, Schwiegereltern Anton Hanf und Joſefine geb. Winkenbach und Angehörige. 5/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Marg. Kempf geb. Burkert, Familie Nik. Faber und Franz Jakob Renner. 387 Uhr beſt. E.-⸗A. für ledig 7 Kath. Martin, Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für A. M. Winkler geb. Knapp, Mutter, Schwiegereltern und Angehörige. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Maria Eva Wunderle und Nichte Marg. Heckmann. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Hoock 7., Sohn f Krieger Mich. Hoock, Schwiegerſohn Edmund Adler, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. a Samstag: ¼7 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Caroline Barbara Noll. 7¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Kempf 5. und Matth. Ohneck. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Durch Rundſchreiben des hl. Vaters vom 3. Mai an die geſamte Chriſtenheit hat der hl. Vater beſtimmt, daß am Herz Jeſu Feſt und in der Oktav dieſes Feſtes jeden Tag Segensämter und abends Sühne⸗Andachten gehalten werden, um Gottes Hilfe für die immer mehr wachſende Not aller Völker und die immer mehr ſich ausbreitende Gottloſen⸗ Bewegung zu erflehen. Es finden deshalb dieſe Woche einſchließlich Freitag Abend Segens⸗-Andachten ſtatt. Die Gläubigen werden ermahnt, in dieſer Woche die hl. Sakramente zu empfangen. Unter der Andacht iſt Gelegenheit zur hl. Beicht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der 1. und 2. Abteilung der Jung⸗ frauen-Kongregation. Zugleich gemeinſchaftl. heil. Kommunion der Schüler der Herren Lehrer A. Lipp, Spengler und Kallenbach, des Herrn Lehrer Schmuck, Frl. Hofmann und Penſel. Die Mäd- chen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben am Sams- tag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 5. Juni 1932. Vormittags 8 ½ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. Mittwoch, den 8. Juni 1932. zeiten für nach Sandhofen. Abends 8 Uhr: Männerverſammlung. 2. S. u. Tr. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. viernheimer Anzeiger Seen, dee: Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und 009 Sonntagsblatt„Sterne und B kalen üg onn⸗ Feiertage.— 9 ins Haus gebracht.—Gratisbeila den: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte „ halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ der.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Bezugspreis monatl. ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt Ar. 128 Neichslagsauflöſung heute veröffentlichung der Regierungserklärung soll ebenfalls heule erſolgen— Reichsiagsneuwahl in der zweilen Berlin, 3. 6. Wie verlautet, hat das Reichskabinett in ſeiner heutigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, dem Reichspräſidenten die Auflöſung des Reichstages zu empfehlen. Der entſprechen⸗ de Erlaß des Reichspräſidenten wird am Sams⸗ tag veröffentlicht werden. Ferner hat das Reichskabinett die Ausarbei⸗ tung der Regierungserklärung ſo weit gefüör⸗ dert, daß ebenfalls mit ihrer Veröffentlichung am Samstag zu rechnen iſt. Die näheren Einzelheiten über die Neuwahl ſtehen noch nicht feſt, doch iſt zu erwarten, daß dieſe in der zweiten Hälfte des Juli ſtattfinden wird. der Reichswehrminiſter an die Reichswehr N Berlin, 3. 6. Der Reichswehrmini“ erließ folgende Kundgebung an die Reiche er: An die Reichswehr! l Mit dem heutigen Tage trete ich das Amt des Reichswehrminiſters an, zu dem mich das Vertrauen des Reichspräſidenten, des Oberbe— fehlshabers der Heermacht, berufen hat. Ich werde meine Kraft daran ſetzen, daß die Reichswehr dazu befähigt wird, ihre Berufs— aufgabe zu erfüllen: Deutſchlands Grenzen zu ſchützen und ſeine nationale Sicherheit zu ge— währleiſten. Ich werde ferner dafür ſorgen, daß diejenigen geiſtigen und phyſiſchen Kräſte unſeres Volkes geſtärkt werden, welche die un— entbehrliche Grundlage der Landesverteidigung bilden. Ich bin überzeugt, daß im Innern die Tatſache, daß wir eine geſchloſſene und über— parteiliche Wehrmacht beſitzen, allein genügen wird, um die Autorität des Reichs vor jeder Erſchütterung zu bewahren. Ich vertraue darauf, daß jeder Angehörige der Wehrmacht mir dabei helfen wird, das mir anvertraute Erbe einer großen Vergangenheit zum beſten von Volk und Vaterland zu ver— walten. Berlin, den 3. Juni 1932. Der Reichswehrminiſter gez. v. Schleicher. + Jranzöſiſche Aimmen über das neue Kabinelt Paris, 3. 6. Die endgültige Bildung des Miniſteriums v. Papen wird von der franzö⸗ ſiſchen Preſſe mit außerordentlicher Zurückhal⸗ tung aufgenommen. Ueber die erſte Fühlung⸗ nahme des Reichskanzlers v. Papen mit der internationalen Preſſe äußert ſich der Berliner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“, der Reichskanzler mache den Eindruck eines einfa⸗ chen, beſcheidenen, wohlwollenden Menſchen. Im übrigen ſei er einer derjenigen Deutſchen, die perſönlich am ſtärkſten für die Annäherung mit Frankreich eingetreten ſind. Wenn er in Waſhington und London nicht ſo gut ange⸗ ſchrieben ſei, ſo ſei dafür ſein Außenminiſter v. Neurath im Gegenteil in den angelſächſiſchen Kreiſen gern geſehen, was alſo einen Ausgleich ſchaffe. Der Berliner Berichterſtatter des„Petit Journal“ ſtellt feſt, daß Herr v. Papen verſön⸗ lich Anhänger der deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ näherung ſei, meint aber, es ſei wenig wahr⸗ ſcheinlich, daß Herr v. Papen etwas an der Einſtellung der Hitler⸗Kriſe ändern könne, für die Frankreich der Erbfeind ſei. Wenn Deutſch⸗ land ſich vom republikaniſchen Regime entferne, ſo behauptet der Verfaſſer zum Schluß, ziehe es vielleicht Europa nicht in einen Krieg hi⸗ nein, aber es verzögere das Hochkommen des fruchtbringenden Friedens, nach dem die Welt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Samstag, den Julihälfte? Prälat Kaas autworkel dem Reichskanzler Berlin, 3. 6. Prälat Dr. Kaas hat an den Reichskanzler in Beantwortung von deſſen ge⸗ ſtrigen Brief ein Schreiben gerichtet, in dem er u. a. erklärt: Wenn Sie in Ihrem Schrei— ben als ein Motiv die Notwendigkeit einer „Syntheſe aller wahrhaft nationalen Kräfte“ betonen, ſo umſchreiben Sie ein politiſches Ziel, an dem die Zentrumspartei und ich ſelbſt im Sinne der Verwirklichung des nationalen Volksſtaats ſeit Jahren unermüdlich arbeiten. Die Verwirklichung eines ſolchen Gedankens verlangt aber eine möglichſt breite Baſis, d. h. den ernſtgemeinten Verſuch zur Zuſammen— faſſung der aus allen Lagern ſich zu ſtagte⸗ poſitiver Arbeit bereitfindenden Kräfte. Für uns iſt es dabei eine vom kathe? n Gewiſſen herkommende Selbſtverſtändla,xeit, daß den Grundſätzen des Chriſtentums die ih— nen gebührende Einflußnahme auf das ganze Staatsweſen in tatkräftigem Handeln geſichert werden muß. Ein ſolcher Grundgedanke muß dann aber auch von jenen Kräften bejaht und in der Praxis getätigt werden, die ein neues Deutſchland heraufführen wollen. Die Hoff⸗ nung der jungen Generation wird eine große Enttäuſchung erfahren, wenn man äußerlich dieſe kulturelle Parole ausgeben würde, ohne daß alle führenden Kräfte der nationalen Kon— zentration die Fähigkeit und Bereitwilligkeit mitbrächten, dieſe Parole auch ſachlich und in⸗ nerlich bis in ihre letzten Folgerungen zu ver— wirklichen. Ein Chriſtentum der Etikette wäre Hertlos. Was allein auch im Politiſchen helfen ann, iſt das Chriſtentum der Tat. Sie unter— ſcheiden zwiſchen dem Parteimann und dem deutſchen. In meiner Ueberzeugung iſt für am wenigſten annehmen können, daß ich bezw. die von mir geführte Partei fähig wäre, über parteiegoiſtiſche Dinge das Vaterländiſche zu vergeſſen. Beweis hierfür iſt un. Eintreten für denjenigen Mann, den Sie in Ihrem Schrei— ben als Symbol der Zuſammenfaſſung be— zeichnet haben. f Ich bin und bleibe davon überzeugt, daß keine ſachlich vertretbare, der inneren Samm— lung und der internationalen Friedensarbeit und deutſchen Weltgeltung dienende Richtung der deutſchen Politik ſich von der Linie ent— fernen kann, welche Herr Dr. Brüning unter namenloſen Mühen und unverdienten Anfein— dungen verfolat bat. Viele von denienigen. die Vor der Auflöſung ſich nach dem 9. November 1918 ſehne. eine ſolche Teilung kein Platz. Sie als Kenner meiner politiſchen Auffaſſung, werden auch, Form erbracht wäre. Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 5 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 1 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 4. Juni 1932. heute in der Diſtanzierung von der visherigen Arbeit und ihren Trägern eine Beſſerung der deutſchen Erfolgsausſichten ſehen, werden nach meiner Ueberzeugung in kurzer Zeit erkennen, daß der von ihnen beſchrittene Weg ein Irr⸗ weg iſt. ö U Reichslagseinberufung gefordert Berlin, 3. 6. Der Vorſtand der Sozialdemo— kratiſchen Reichstagsfraktion hat den Reichs tagspräſidenten laut Vorwärts gebeten, ſich do fort mit der Reichsregierung wegen der Ein⸗ berufung des Reichstages ins Benehmen zu ſetzen und außerdem den ſofortigen Zuſammen⸗ tritt des Aelteſtenrates gefordert. Neue Nationalverſammlung? Im Zuſammenhang mit den Neuwahlen ge⸗ hen Gerüchte um, daß die Regierung die Ab- icht habe, dieſen Reichstag als neue Nationalverſammlun auszuſchreiben, ſo daß dann der kommende Reichstag die Mög⸗ lichkeit hätte, eine andere Verfaſſung zu ſchaf⸗ fen, und zwar als Nationalverſammlung mit einfacher Mehrheit. Solche Pläne ſind ſchon früher erörtert worden. Sie ſind auch im Her— ten⸗Club, dem Herrn von Papen als eifriges Mitglied angehört, durchgeſprochen worden. Wir glauben aber nicht, daß ſie jetzt bereits ſpruchreif ſind. Sie würden dagegen greifbare Geſtalt gewinnen können, wenn auch nach der nächſten Wahl ſich die Arbeitsunfähigkeit des neuen Reichstages herausſtellen ſollte und da⸗ mit der Beweis für die Unzulänglichkeit des parlamentariſchen Syſtems in ſeiner heuckgen Die Konſtruktion, wie eine ſolche Nationalverſammlung mit der Ver— faſſung vereinbart werden ſoll, iſt ſchwer zu finden, und der Reichspräſident hat bisher mit aller Entſchiedenheit alles abgelehnt, was irgendwie mit der Verfaſſung in Widerſpruch ſtehen könnte. Er wird darin ſeine Auffaſſung nicht geändert haben Wir halten deshalb einſtweilen die ganzen Gerüchte um die Natio— nalverſammlung für einen Verſuch, die Schwie— rigkeiten des Kabinetts Papen weiter zu er— höhen. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung ſiber die Auflöſung des Reichstags wird das Kabi— CCC ³oV.]ꝛð Das Reichstagsgebäude in Berlin. Das neue Kabinett hat beſchloſſen, den Reichstag baldigſt aufzulöſen. Im Juli ſollen dann die Neuwahlen vorgenommen werden. nett ſeine erſte Erklärung herausgehen laſſen, die ſonſt vor dem Reichstag abgegeben wor— des Reichslages eee ee 49. Jahrgang den wäre. Da der Neichstanzler den von Br— Brüning gelegentlich eingeſchlagenen Weg über den Reichsrat nicht gehen will, ſoll die Ver⸗ öffentlich durch die Preſſe und durch den Rund— funk erfolgen. Am Freitag hat das Kabinett die Regierungserklärung durchgeſprochen. Ein Redakionskomitee legte den Wortlaut am Frei⸗ tag abend feſt, ſodaß am Samstag vormittag die letzte Feilung vorgenommen werden konnte. Der Inhalt der Regierungserklärung ergibt ſich in den Hauptpunkten aus den Am— ſtänden von ſelbſt. Sie wird in den Vorder⸗ grund den Beginn der Lauſanner Konferenz rücken und hier das Nein des Reichskanzlers Dr Brüning übernehmen. Sie wird ſich dann eingehend mit der Verfaſſung und den nächſten innerpolitiſchen Notwendigkeiten befaſſen, auf den Zwang zur Sicherung des Etats einſchließ⸗ lich der ſozialen Verſicherungsanſtalten hin⸗ weiſen, auch den Grundgedanken der Siedlung wieder aufnehmen, allerdings in einer entſpre⸗ chend den Wünſchen des Reichspräſidenten ge⸗ änderten Form. Die Erklärung wird gleich⸗ zeitig ankündigen, daß die Regierung verſuchen will ohne neuen Steuern durkzukommen. Wie allerdings der Geldbedarf im Reich, in den Ländern und in den Gemeinden gedeckt wer⸗ den ſoll, iſt noch ein Geheimnis der neuen Regierung; es ſcheint aber, daß beſtimmte Pläne über die Ausnutzung neuer Kreditmög⸗ lichkeiten beſtehen. Dieſe Regierungserklärung wird dann gleichzeitig den Rahmen abgeben für die Notverordnung, die in der nächſten Woche ſchon kommen ſoll, eben weil die Etat— wirtſchaft über den 1. Juli hinaus ſicherzu. ſtellen iſt. In irgend einer begrenzten Form wird dazu die Aufhebung des SA. Verbotes treten. Das Kabinett wird vermutlich jedoch noch einige Tage brauchen, um die geſetzlichen Vorausſetzungen für die Formulierung dieſer Notverordnung zu ſchaffen. Reichsminiſter Schleicher aus dem Reichsheer ausgeſchieden. enb Berlin, 4. Juni. Generalleutnant von Schleicher iſt nach ſeiner Ernennung zum Reichswehrminiſter aufgrund des§ 16 des Mi⸗ niſtergeſetzes aus dem Reichsheer ausgeſchieden. Cetzte Radiomeldungen Erdbeben in Mexiko. wib Newyork, 4. Juni. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Mexiko erfolgten ge⸗ ſtern früh in der mexikaniſchen Hauptſtadt eine Reihe Erdſtöße. Einige Gebäude ſind einge⸗ ſtürzt. Nach bisher unbeſtätigten Meldungen haben bei dem Gebäudeeinſturz im Staate Co⸗ lima 8 Perſonen das Leben eingebüßt. Federal Reſerve⸗-Bank von Newyork ſtimmt der Verlängerung des 90 Millionen⸗Dollarkredits der Reichsbank zu. wtb Newyork, 4. Juni. Die Federal Re⸗ ſerve⸗Bank von Newyork teilt mit, daß ſie in Gemeinſchaft mit den übrigen Zentralbanken der Verlängerung des 90 Millionen ⸗Dollar⸗ kredits an die Reichsbank um drei Monate zu⸗ ſtimme, deſſen Zinsſatz auf 5 Prozent herabge⸗ ſetzt werden würde. Sprengſtoffanſchlag in Oberſchleſien. „wtb Gleiwitz, 4. Juni. An einer Wegunter⸗ führung der Bahnſtrecke Gleiwitz⸗Borſigwerk im Bereich des Bahnhofs Vorſigwerk wurde ein Sprengſtoffattentat verübt, das aber keinen erheblichen Schaden zur Folge hatte. In einem Mauerſprung war Sprengſtoff eingeſetzt und zur Entzündung gebracht worden. Der Schaden wurde ſofort ausgebeſſert. Tagesnachrichten Schweres Autounglück.— Sechs Perſonen verletzt. tb. Krefeld, 4. Juni. Ein mit ſechs Perſonen beſetzter holländiſcher Perſonenwagen, der Hoch⸗ zeitsgäſte aus Düſſeldorf abgeholt hatte, kam auf der Landſtraße zwiſchen Schiefbahn und Willich ins Schleudern, geriet in einen Graben und drehte ſich dabei um die eigene Achſe. mohei die Karoſſe⸗ Nn von Ameiſen lebensgefährlich verletzt Zella, 3. 6. Ein merkwürdiger Unglücksfall hat ſich hier im Walde zugetragen. Eine dz⸗ jährige Frau war beim Holzſammeln auf ei⸗ nen Ameiſenhaufen geſtürzt und vermochte ſich nicht mehr zu erheben. Als man nach einigen Stunden die vermißte Frau fand, war ſie von den Ameiſen ſo arg zugerichtet worden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. In le⸗ bensgefährlichem Zuſtande mußte ſie in ärzt⸗ liche Behandlung gebracht werden. Zwei Frauen vom Blitzſchlag getötet, zwei verletzt. wtb. Kaſſel, 3. Juni. Bei einem geſtern nach⸗ mittag in der Umgebung niedergegangenen Gewit⸗ ter wurden vier mit Feldarbeiten beſchäftigte Frauen, die unter einem Birnbaum Schutz geſucht hatten, vom Blitz getroffen. Zwei Frauen wurden getötet, eine ſchwer und die vierte leicht verletzt. auf den Wieſen. Doch iſt es mir weſuhren er knüpft, da viele Wieſenblumen Gifte enthal⸗ ten, die bei zarteren Kindern Hautausſchläge und Fieber, Erbrechen und ſonſtige Störungen verurſachen. Deshalb laſſe man kleinere Kin⸗ der nicht ohne Aufſicht beim Blumenpflücken und belehre die größeren über den Giftgehalt mancher Blumenarten. Da iſt z. B. vor allen Hahnenfußarten zu warnen. Sie haben einen ätzenden Saft, der Hautausſchläge und C ſchwüre verurſacht. Tauſendſchönchen, Gold⸗ köpfchen, Sumpfdotterblume zählen zu dieſer Art. Der ebenfalls gelb blühende Giftlattich wirkt durch ſeinen milchigen Saft betäubend, erregt Schwindel, Erbrechen und Schlafſucht. Die reizende Waldanemone erregt durch ihren Saft auf zarter Haut brennende Blaſen. Als Gegengift kommt Zitronenſaft oder Eſſig äu⸗ ßerlich oder Wein oder ſchwarzer Kaffee inner⸗ lich angewendet in Frage. rie gegen eine nvaum ſchlug. Die ſechs Inſaſſen des Wagens, zwei Männer, zwei Frauen und zwei Kinder, konnten erſt nach Zertrümmerung des Wa⸗ gendaches aus dem Innern des Autos befreit wer— den. Die Verletzungen von vier Perſonen ſind be— ſonders ſchwer. Dalen für den 4. Juni 1932 Sonnenaufgang 4,13 Uhr, Sonnenuntergang 20,34 Uhr, Mondaufgang 3,32 Uhr, Mondun⸗ tergang 21,21 Uhr.— 1745: Sieg Friedrichs des Großen bei Hohenfriedberg.— 1875: Der Dichter Eduard Mörike in Stuttgart geſt. alen für den 5. Juni 1932 Sonnenaufgang 4,12 Uhr, Sonnenuntergang 20,35 Uhr, Mondaufgang 4,13 Uhr, Mondun⸗ tergang 22,18 Uhr.— 1826: Der Komponiſt Karl Maria v. Weber in London geſt.— 1906: Der Philoſoph Eduard v. Hartmann in Groß— Lichterfelde geſt. i Beläbtung das im Waſſer ge⸗ bringen das ſtark eiſen⸗ ſetzen den 59 Am ten, S⸗ Maſſe in den mit Koks gefüllten 5 0 Immer noch Unruhen im Duisburg⸗Hamborner Bezirk. witb. Duisburg⸗Hamborn, 4. Juni. An ver⸗ ſchiedenen Stellen der Stadt kam es auch geſtern abend wieder zu Anſammlungen und Ausſchreitun⸗ gen radikaler Elemente. Im Stadtteil Hochfeld mußte ein ſtarkes Polizeiaufgebot gegen größere Trupps Unruheſtifter vorgehen. 25 Perſonen wur⸗ den feſtgenommen, nach Feſtſtellung ihrer Perſo— nalien aber wieder entlaſſen. Im Oſt⸗Ackerviertel zertrümmerten linksradi⸗ kale Trupps die Schaufenſterſcheiben von zwei Le— bensmittelgeſchäften. Zu Plünderungen iſt es nicht gekommen. Im Hamborner Goetheviertel kam es wiederum zu Tumulten. Ein größeres Po— lizeiaufgebot vermochte die Ruhe wieder herzuſtel⸗ len. Fünf Perſonen wurden dem Gerichtsgefäng— nis zugeführt. 5 gſte Waſſermangel zu verſpüren. Das Grundwaſſer war damals höchſtens einen halben Meter rgang ſtand. Das Waſſerwerk der Stadt Worms im Bürſtädter Wald eue Lei Mini⸗ ſe Leilung 0 * ſen wäre. d Zu je N ſſ. telligt. Be Die 0 s jenen in die ig in Bew. 7 1 Die alte, faſt ſiſche Volk 8. Ja 0 * raßenbrücke Da der Lampertheimer Boden ſtänd t, befindet ſich die Leitung in gefährdetem Um nun gleichzeitig benachbarten Gemeinden d f in die ſſer au arl Götz aus Pfung Die älteſte Quelle für die Lebensgeſchichte von Stelz iſt ein von ihm ſelbſt geſchriebener Lebenslauf, der ich der Rückgang bei den pumpt. 0 E N * n wird das Waſſer durch zwei Leitungen nach Worms g f Auch in dem heißen Jahr als viele Städte das Waſſer rationieren mu war nicht der gerin as Wa ſe Schulakten des He 5 bei Bedar Lokales Die Gefahren des Blumenpflückens. Der Kinder böchſte Freud iſt da: Blumenpflücken Von der Mannheimer DeG.⸗Ausſtellung die gonderausſtellung„Landarbeil“— Eine hochinkereſſante schau Die von der Betriebs-Abteilung der D. L. G.] ſind(Koppelung von Pflug und Schleppe, in Verbindung mit dem Verſuchsgut Bornim, Grubber und Schleppe, Walze und Egge uſw. der Verſuchsanſtalt für Landarbeitslehre in gezeigt, ferner das Streuen von Kunſtdünger Pommritz und dem Inſtitut für landwirtſchaft-] mit Bornimer Handſchippen, das Legen von liche Betriebslehre der Univerſität Göttingen Kartoffeln mit Hilfe der Bornimer Legewanne, errichtete Landarbeitsausſtellung bringt die Er- eine größere Anzahl von zweckmäßigen Hand— gebniſſe der in den letzten Jahren auf arbeits- hacken, insbeſondere das Vereinzeln der Rüben wirtſchaftlichem Gebiet durchgeführten Arbeiten in einem Arbeitsgang mit dem Rübenkrehl und zeigt dem Landwirt an einer großen An- und ſchließlich die wichtigſten Reutearten für zahl von Beiſpielen, welche Verbeſſerungen bei] die Heuwerbung. ſehr vielen landwirtſchaftlichen Arbeiten mög— Es iſt zu wünſchen, daß die in der Sonder- lich ſind und in welcher Weiſe die menſchliche, ausſtellung„Landarbeit“ enthaltenen Anregun⸗ tieriſche und maſchinelle Arbeit in der Land- gen für die zweckmäßige Geſtaltung der Land— wirtſchaft möglichſt zweckmäßig geſtaltet werden arbeit auf fruchtbaren Boden fallen und dazu kann. beitragen, den Landwirt in ſeinem ſchweren Sehr viele bäuerliche Betriebe Süddeutſch-] Kampf um die Erhaltung ſeines Betriebes zu lands ſind in arbeitswirtſchaftlicher Hinſicht unterſtützen. durch die ſtarke Parzellierung des Grundbeſit⸗* Der dritte deG.⸗Ausſiellungskag zes erheblich benachteiligt. In der Landarbeits⸗ ausſtellung iſt gezeigt, wie ſich die Parzellie— rung infolge der weiten Wege zur Arbeits- Mannheim, 3. 6. Der dritte Ausſtellungstag ſtätte und geringer Arbeitsleiſtungen in einem[der De G. brachte einen Rekordbeſuch. Im Aus⸗ verhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand und ſtellungsgelände konnten ſich die Beſucher kaum vorwärts bewegen. In den Bierzelten herrſchte ſchon in den frühen Mittagsſtunden ein faſt ſer ſeler und Filter bewerk häu Schweres Unwetter im Solling⸗Gebiet. witb. Kaſſel, 4. Juni. Ueber Uslar(Solling) und Umgebung ging geſtern nachmittag ein ſchwe⸗ res Unwetter nieder, das großen Schaden anoe⸗ richtet hat. Die Obſternte ißt vollkommen vernich⸗ tet. Die Getreide- und Kartoffelfelder haben ſchweren Schaden genommen. Fenſterſcheiben, Te⸗ lephon⸗ und Telegraphenleitungen wurden von großen Hagellörnern zerſchlagen. Herriot der neue Mann in Srankreich Regierung gebildet.— Herriot Außen⸗ ſen. So iſt der Trinkwaſſerbedarf der Stadt Worms unter allen Umſtänden ſichergeſtellt. 1921, N lichkeit eines Anſchluſſes zu bieten, wurde eine n Dieſe zweite führt durch Bürſtadt, ohne daß jedoch die Gemeinde angeſchlof Er nimmt nur das im Rohrnetz nicht Normalerweiſe ſtößt man bei 2,50 m Tiefe ſchon darauf. So konnte der Verfaſſer ſer auf, um e Erzähler der Selbſtbiographie und der nd 2 verſchiedene Perſonen. Der Erzähler iſt römen zu laß 11 7 61 Stel eitungen ſchaffen d ſſen. tung beſchlof Der Waſſerturm in Worms hat weder eine Klär⸗ noch Filteranlage. gl Hauptleitungen, und die benötigte Wa haltige Waſſer zur Enteiſenung. Bombenfunde in Huelva. witb. Paris, 4. Juni. Wie Havas aus Huelba berichtet, ſind dort 22 Bomben entdeckt worden Drei Perſonen wurden verhaftet. herabſetzung des Zinssatzes für den Reichsbankrediskonkkredit Paris, 3. 6. Wie hier verlautet, iſt es der Reichsbank gelungen, bei der Erneuerung des internationalen Rediskontkredits der Reichs— bank eine Herabſetzung des bishrigen Zins— fußes von 6 auf 5 Prozent durchzuſetzen. U Der gung if Dieſe ſogenannten Filterrohre ſind von Kies umſchloſ⸗ ch in den George Aus den Rheinwaſſerbehälter rſteren wird durch kräftige löſte Eiſen zu unlöslichen Flocken verbunden. ſich als eine rotbraune Sie wird durch Rie i erf nur die Lampertheimer Gemarkung berührende, verbindet ſich mit der Hofheimer Ableitung und überquert in zwei Rohren unter dem Fußbelag der St Rhein. 4. Dezember 1929 um 11 Uhr wurde ſie in Betrieb genommen. oben angegebenen Brunnentiefen garnicht auswirken. Der Winterſchullehrer von Hüttenfeld (früher auch mit Klinkerſteinen) Filtern ab. zurückgegangen. ſen. zwei wieder bücher, herausgegeben von Wilhelm Diehl, Darmſtadt und erläutert von Karl Eſſelborn“.(Se 1909). Johannes Verfaſſer ſi ſtadt. f 0 5 an ffe aus in⸗ e.“ Es iſt das 4. der heſſi⸗ cher, betitelt„Johannes Stelz, Selbſtbio graphie nach der Aufzeichnung von Karl Götz, eing de eit geboten, da Quellwaſſer * Hans Reuß. Es mag vielen unglaubhaft erſcheinen, daß Worms 1887 den Bau eines Waſſerwerkes beſchloß, das die Stadt ſenungs⸗ eleitet ſſer ver anlage und ein Arbeiterhaus für vier Familien. Inter den damals gegebenen Umſtänden war jedoch keine andre Möglich Franzöſiſche Miniſterpräſident und gleichzeitig miniſter. wib Paris, 4. Juni. Um 1,15 wurde amtlich die Zuſammenſetzung der neuen Regierung Herriot bekanntgegeben. Die Miniſterliſte hat gegenüber der vorläufigen, um 12,30 Uhr bekannt gegebenen keine Ver⸗ änderungen erfahren. Die Staatsſekretäre belaufen ſich auf 11. Luftſchiffahrtsminiſter Painleve führt in beſonderem Auftrage des Miniſterpräſidenten den Vorſitz des Komi⸗ tees für Koordinierung der Bedürfniſſe der nationalen Verteidigung. Der Anter⸗ ſtaatsſekretär im Luftfahrtsminiſterium iſt mit der induſtriellen und kommerziellen Koordinierung der Anſchaffungen und Käufe für Zwecke der nationalen Verteidi⸗ gung beauftragt. Der Juſtizminiſter iſt gleichzeitig ſtellvertretender Miniſterpräſi⸗ dent. Die neuen Männer haben ſich noch heute elle. ſt ſergewinnungs— 0 anlage hierher ſpäter auch legie, war der, daß dieſes Pro— Winterſchullehrers Zwei Reihen von agt, daß„wer einen Rom Is Trinkwa Rohrbrunnen— auf der einen 15, andrerſeits 8— ſind durch ſie an eine Ver⸗ unreinigung des Waſſers nicht gedacht zu werden braucht rſorgungsſ und das Waldgelände ringsum als ſolches erhalten blei— So kam man nach eingehenden Bohrungsverſuchen beim Mittelbuſch an der pfälz. Grenze und in der Nähe von Rhein Der ſes 252 N 4 4. 2. 1 Aücktrill des Reichsbannerführers hörſing Berlin, 3. 6. Die Bundespreſſeſtelle des Reichs⸗ banners„Schwarz-Rot-Gold“ teilt mit: Der bisherige Erſte Bundesſührer des Reichsbaners Schwarz-Rot-Gold, Otto Hörſing hat unter dem 3. Juni dem Bundesvorſtand ſchriftlich mitgeteilt, daß er von der Bundes⸗ führung zurücktritt und aus dem Bundesvor— ſtand ausſcheidet. Die tatſächliche Leitung des Bundes lag bekanntlich ſchon ſeit Ende v. J. in den Händen des geſchäftsführenden Vorſitzen— den Karl Höltermann. heinwaſſer a * 1 aß 59 5 ge ſchreiben wolle, nach dieſem intereſſanten Sto tereſſ halb man die Wa Dürkheim. Da menſchliche Woh⸗ t entfernt liegen, d die Tatſache, daß die Stadt Mann⸗ heim ihre Abwäſſer in den Rhein leiten durfte, führten zu der Suche nach einer neuen Ve Bedenken gegen dieſe Art der Trinkwa iefen von 23 m bis 32 m. Bei der Bohrung des letzten Brunnens fand man in der größten Tiefe Dürkheim zu der Gegend im Bürſtädter Wald. 11 te. Hauptgrund, w nungen ſo wei T ter mit filtriertem R anter Zeit greifen m Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger Der als Heimatforſcher weit bekannte ehemalige Lam⸗ pertheimer Pfarrer Frohnghäuſer hat einmal von dem Volksbuch, das die Geſchichte die In dieſer Gegend zieht eine Grundwaſſerſtrömung von zum Gegenſtand hat, Keine ganze Wegſtunde liegt das Waſſerwerk von der der Bergſtraße zum Theine hin. Gemeinde Bürſtadt entfernt mitten im Wald. Es gliedert ich in ein Pumpenhaus mit Motoren, eine Entei entſprechend geringem Arbeitsverdienſt der bäuerlichen Familie auswirkt. Entſcheidende in genügender Menge und aus erreichbarer Nähe nicht zu beſchaffen war. ben ſoll, wurde der Qualität des Waſſers der Vorzug gegeben und ſo wurden auch die höheren Baukoſten nicht geſcheut. Stücke härteſten Eichenholzes, woraus man allerhand bei Abſtänden von ungefähr 50 m in die Erde getrieben. Schlüſſe ziehen kann. jekt bedeutend hygleniſcher war als das in engere Wahl Sie haben gezogene von Rhein ſerverſorgung, u. a. org f 6 ſchen Volksb Schweres Unweller im Oppenheimer Weinbaugebiet Oppenheim a. Rh., 3. 6. Ueber der hieſigen Gemarkung und dem Stadtgebiet ging heute abend ein ſchweres Gewitter nieder, das von einem Wolkenbruch von ſeit Menſchengedenken hier nicht vorgekommener Stärke begleitet war. Beſonders in den Weinbergen haben die Abhilfe iſt hier nur durch Zuſammenlegung der Grundſtücke— und— ſoweit ſie noch nicht lebensgefährliches Gedränge. Am Vormittag fand die gemeinſame Verſammlung der Pferde⸗ durchgeführt iſt— durch Feldbereinigung mög⸗ lich. In beſonderen Abteilungen werden weiter⸗ hin eine große Anzahl von Beiſpielen von zweckmäßigen Arbeitsverfahren im Rübenbau, und Rinderzuchtabteilungen ſtatt. Im Roſen⸗ garten ſprachen über die Beurteilung der Pfer⸗ de Kronacher-Dahlem, über Höhenrinder gleich— falls Kronacher-Dahlem, über Tieflandrinder Schernbeck-Fiſchbeck. Die Rinderleiſtungsprü— Kartoffelbau und bei der Heuwerbung gezeigt, die für bäuerliche Betriebe wie auch für Groß⸗ betriebe geeignet ſind, und erhebliche Arbeits⸗ erſparniſſe und Arbeitserleichterungen erzielen fungen wertete Hanſen-Zehlendorf in einem Vortrag. In der Verſammlung der Schafzuckt ſprachen über Merino-Schafe Thilo⸗Ballin, über Fleiſchwollſchafe und Karakuls Golf-Leip⸗ Nacht ins Elyſee begeben, wo Miniſterprä⸗ ſident Herriot ſie Präſident Lebrun vor⸗ ſtellte. Die vorausſichtliche Zuſammenſetzung des fran ⸗ zöſiſchen Kabinetts. wtb. Paris, 4. Juni. Wie kurz nach Mitter⸗ nacht bekannt wird, wird ſich das Kabinett Her⸗ riot, vorausgeſetzt, daß nicht noch in letzter Stunde Aenderungen eintreten, folgenderma⸗ Regenmaſſen ungeheuren Schaden angerichtet. Unzühlige Weinſtöcke wurden zerſchlagen und die koſtbare Weinbergerde von den Sturzbä⸗ chen gleichenden Waſſermaſſen in die Stadt getragen, wo nach dem Unwetter der Schutt haufenweiſe aufgeſchichtet war. In viele An⸗ weſen innerhalb des Stadtgebietes drang das Waſſer ein, Möbelſtücke und Weinfüſſer mit⸗ reißend. An verſchiedenen Stellen wurden Mauern eingeriſſen und Gebäulichkeiten be⸗ ſchädigt. Der den Weinbergbeſitzern, die wie ſelten ein Stand unter der heutigen Kriſe zu leiden haben, entſtandene ungeheure Schaden iſt noch nicht überſehbar. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 9. Fortſetzung. „Eine kleine Wegſtärkung, gnädige Frau!— Und dann, wenn es Ihnen recht iſt, begleite ich Sie nach Hauſe. Ich habe noch etwas zu beſor⸗ zen. Ich fahre dort in die Nähe! In einer Stunde etwa, nicht wahr?— Bis dahin ruhen Sie ein wenig und ſtärken ſich, ja?“ Die alte Dame dankte umſtändlich. Ein Mädchen brachte das Gewünſchte. Faſt zärtlich bediente Marthe ihren fremden Gaſt, dem der ſtärkende dunkle Wein ſichtlich wohl⸗ tat. Dann kam ein gemütliches Kaffeeſtündchen — die Frau Geheimrat fühlte ſich wohl. Sie fing an zu plaudern wie in ihren guten Tagen, ſie hatte viel feines Verſtändnis für Muſik und Literatur, ſo daß die Zeit angenehm verging. Die Geſchichte des alten Hauſes entrollte ſich vor Marthes Geiſt wie eine gute Erzählung. Es war geworden und gewonnen durch den Fleiß dreier Generationen, und nun durch den Zuſammenbruch des deutſchen Beſitzes in Hände gekommen, die eigentlich nicht den geringſten Anſpruch darauf hatten!— Marthe ließ das Auto vorfahren, half der alten Dame vorſorglich hinein und ſetzte ſich neben ſie. Die Einladung, ſie doch einmal zu beſuchen, nahm ſie von ganzem Herzen an. wurde ihr doch durch die nähere Bekanntſchaft der Dame der Weg gezeigt, auf dem ſie ein we⸗ nig gutmachen konnte, was an ihnen geſündigt worden war.„Aber dies iſt nur ein Fall!“ dachte ſie unglücklich.„Wie viele werden ſein, nau denen ich ne. Al 1 2 5 gung hab Wie ßen zuſammenſetzen: Miniſterpräſident und Außzenminiſter: Oeffentliche Arbeiten: Da ladier, Inneres: Chautemps, Krieg: Senator Paul⸗ Bong our, Luftſchiffahrt: Pain le v e Kriegsmarine: Leygues, Landwirtſchaft: Senator Gar der, Penſionen: Berthod, Juſtiz: Senator Renvnl t, Budget: Palm ade, Oeffentlicher Unterricht: Senator de Mon Kolonien: Senator Albert Sarraut, Arbeit: Dalimier, Handelsmarine: Leon Meyer, Volkswohlfahrt: Senator Godard, Handel: Inſien Durand, laſſen. Eine Sammlung von zweckmäßigen Handarbeitsgeräten, die für den bäuerlichen Beſitzer beſonderes Intereſſe finden dürfte, iſt von Herrn Dipl. Landwirt Steinmetz⸗Durlach, zuſammengeſtellt worden. Um aber dem Landwirt die Möglichkeit zu geben, ſich von der Anwendbarkeit und den Vorteilen der in der Landarbeitsausſtellung bildlich gezeigten neuzeitlichen Arbeitsverfah⸗ ren zu überzeugen, werden täglich von 9—12 und 3—7 Uhr im Richtring am Funkhaus eine Reihe von Arbeitsverfahren praktiſch vorge⸗ führt. Hier werden z. B. verſchiedene Möglich— keiten der Koppelung wirtſchaftseigener Geräte, die alſo ohne jegliche Geldausgaben anwendbar zig. Die Württemberger und Wiſtermarſch⸗ Schafe begutachtete von Gumppenberg-Pött⸗ mes. Die Verſammlung der Schweinezucht-Ab⸗ teilung brachte Referate von Klaue-Riechenberg über Edelſchweine und Berkſhires. Ueber ver⸗ edelte Landſchweine ſprach Adlung-Sindlingen, über Cornwalls Hierlmaier-Inkofen, die ſchwä⸗ biſch⸗hälliſchen Schweine begutachtete Schmidt⸗ Göppingen. In der öffentlichen Verſammlung zur Förderung der Fiſchzucht ſprach Maier⸗ München. Im großen Vorführungsring wur⸗ den von 10 Uhr ab Tandems, Fleckvieh und Kaltblutpferde vorgeführt. Beſonders die Hö—⸗ henraſſen ſind in ausgezeichneten Exemplaren vertreten. le 1 gearbeitet hatte, war das alte eingeholt, und ich konnte wieder weiter fortſchreiten. ſe Herriot, en; e f 10 n 1 1, Von meinem Ge— 1 Vor E ſch eilen beim alten Uebrigens ging mir's wie den Kindern, 9 In. er meine Ich und di bacher Kinder zugelaſſen würden; der Vertrag kam zuſtande. Hau Meine e ſich aber n Menſchen klagen oder murr badiſch t. — s meine Fra Erſt als daß t verſehen und flei it au eine Woh⸗ lſamme Haube a n mund in s ſie im Winter mit ühe und Anſtrengung gelernt hatten. meine wenigen halbjahr er Ich kam mit al zu t ſom 5 aber en e mir auß en übrig blieb, zu meiner weiteren Ausbildung benutzen, um womöglich einſt nützlich wirken zu kön und auch mein Fortkommen Ob ich gleich Kenntniſſe, welche ich im vorigen Winter⸗ ig betrachteten. lernt, öfters wiederholt und mich Sonntags neue mit vieler Frau dieſes Winterhalbjahr bei mir g chaft aufnahm und mir alle ihm zu meine wenigen urde ich mit ſehr en, und fand überall Hilfe und Teilnahme an meiner traurigen Lage; ganz vorzüglich ze 11 nngepfarr ſomit nahm ſich Pfarrer Kern mit doppeltem Eifer meiner u ch. Ich erhielt von ir uns jedem Kind einen Gulden und hatte deren ungefähr J — 5 0 — U — ſchaft zu leben. war ſein. ufs ſpra heim ſie diesm 1 1 weſen war. len eiſen w 1 1 * A 3 ſe⸗ Dazu kam noch, daß in der Neujahrsnacht der Schullehrer mit den Kindern eten zu können. he ganz von Gott und gute ten; doch hörte man enheit, ei Kenntniſſe durch ihn zu befeſtigen und ne treten ſollte. f 9 ere Stadt ei ſen ergeſſen, wa ſie nie 5 ſtets geduldig war ſie mir mit treuer Anhänglichkeit zu getan und wußte ſich ganz in das Elend zu finden, dem fgenomm . 1 genehmeres Leben als zu Hau en zu ſichern. rückte wieder heran und eit, die zweite Wanderung nach treten zu müſſen, wohin mich nichts zog al welche mich mit 5 ſe an Zeiſen r die Schule beſuch Sommer beinahe alles 9 * heſſiſch, en der Wiſ inte 2 rde 0 5 8 ee. hnern von R er Zuvorkommenheit au CCC PVC J ͤ KC Schmerz und wieviel Tränen mag der Reich- ö ten und ſie ihrer Freundin zum Beſten dieſes tum koſten, der mich umgibt!— Schmerz, den Abends übergeben. So wurde das Fräulein ich nicht lindern helfen kann! Denn Vater wird Albrecht, die ſehr vermögende Penſionsſchweſter mir nie ſagen, wo er unrecht getan hat. Er Herthas, außerordentlich liebenswürdig aufge⸗ ſieht es ja nicht für Unrecht an— jetzt noch] nommen. Die Gräfin umarmte ſie, nachdem nicht!“— 5 Marthe ſich über ihre Hand geneigt hatte, küßte „So, gnädige Frau, nun ſind Sie zu Hauſe! ſie auf die Stirn und ſagte lächelnd:„Nehmen O, danken Sie nicht, es war nur ein kleiner Sie dieſen Dankeskuß für Ihre überraſchend Umweg für mich— und eine ganz angenehme große Gabe im Namen aller meiner jungen Fahrt, nicht wahr?— Ich komme bald einmal, Schützlinge, liebes Fräulein Albrecht, und ſeien wenn ich darf!“ Sie uns herzlich willkommen!“ Die kleine Geheimrätin ging in glücklicher Dann wurde ſie überall vorgeſtellt als Stimmung die große Treppe zu ihrem vierten Freundin Herthas, und die Kunde von ihrem Stock hinauf. Ihre noch ältere Schweſter emp⸗ fabelhaften Reichtum ging leiſe von Mund zu fing ſie verwundert.„Schon zurück?“ Mund durch die ganze Geſellſchaft. Bald war „Ja, ich habe es ja ſo gut gehabt! Die Toch⸗ſie umringt von der männlichen Jugend. ter war da, ein unendlich liebenswürdiges Sie plauderte hier und dort, ernſt und Mädchen! Man ſpricht wohl ein bißchen zu hart freundlich. Entſchieden war das reiche Fräulein über unſern Käufer! Wenn er ein derartiger] Albrecht mit ihrer einfachen gewählten Klei⸗ Gauner wäre, wie uns erzählt wurde, dann] dung eine geſellſchaftliche Beſonderheit. Sie würde er uns wohl nicht auf dieſe Art zu ent⸗ wirkte. f schädigen verſuchen! Ich habe mich dareingefun⸗ Plötzlich bahnte ſich eine große, blonde, ſchö⸗ den, wie es viele heute müſſen. Das Zimmer, ne Männergeſtalt den Weg durch den Kreis wo einſt meine Wiege ſtand, iſt heute ein ele⸗ ihrer Kavaliere, griff nach Marthes Hand und gantes Bibliothekzimmer! Ich habe da mit] drückte einen Kuß darauf. der jungen Dame Kaffee getrunken, ſo wunder⸗„Ich muß doch unſern Schutzengel begraßen! vollen wirklichen echten Kaffee, und ſie war ſo Hertha ſagte mir, daß Sie hier ſeien, gnädiges lieb! Es iſt mir ordentlich beruhigend, daß in] Fräulein, und es iſt keine Redensart, wenn ich meinen alten ſchönen Zimmern ein ſo liebes ſage, daß ich mich herzlich freue!“— junges Weſen wohnt mit einem guten Herzen!„Siegfried!“ dachte Marthe erfreut und ſah So klug und ſo fein!“ Günther von Nied bewundernd an. Der fühlte 11. Kap tet, den Blick und lächelte. „Gelt, wir wollen heute einmal vergnügt Der Abend kam, an dem Hertha von Lojas ſein! Man kommt jetzt ſo ſelten dazu!“ ſetzte er freundliche Tante, die Gräfin Goltz, ihren bun⸗ ein wenig ernſt dazu, und ſeine Augen wurden ten Tee gab, deſſen Ertrag mittelloſen Studen⸗ 5 5 dunkel und ſtill. ten zufließen ſollte. Marthe hatte ſchon v a hat So! ſie ein an mit ſchriftlichen Aufſätzen beſchäftigt hatte, ſo war doch chte ſehnlichſt den Winter heran, um der Druck der Gegenwart zu groß und die Gelegenheit wieder meinen Schuldienſt antr Frau wurde beina erhal n Sehnſucht erwartete. halt hatte ich mir einige Schulbücher gekauft, um 3 8 „Ums Vaterland?“ fragte Marthe. „Und um ſeine Heimat!“ antwortet das Freifrüulein.„Aber wir müſſen uns jetzt in kleine Geiſras verwandeln und den Tee reichen, kommt. Kleine! Dir ſteht das aſiatiſche Koſtüm zweifellos beſſer als mir großem deutſchen Schlagetot!“ Sie nahm Marthe an die Hand und zog ſie mit hinaus in ihr Schlafzimmer, wo die Friſeuſe wartete, große Mohnblumen und Chryſanthemen in der Hand. Die geſtrickten ſeidenen Kimonos lagen bereit. „Köſtlich— köſtlich!“ rief Hertha entzückt und klatſchte in die Hände. Marthe freute ſich auch. „Der rotviolette paßt für dein Haar, Hertha, meinſt du nicht? Und die lila und weißen Ehryſanthemen! Biſt du zufrieden?— Und ich wähle dieſen rotgemuſterten für mich und laſſe mir die Mohnblumen hinter das Ohr ſtecken! Du die Chryſanthemen!“—— „Donnerwetterchen, haſt du Geschmack!— Wir werden ja die Sterne des Abends! Aber wir müſſen immer zuſammen auftreten, einer dient dem andern als wirkſamer Gegenſatz: Marthel, Marthel, was biſt du für ein lieber Kerl! Tante Goltz kann ſich wirklich bei mir bedanken, daß ich dich mitgebracht habe!“— Marthe ließ ſich von der Friſeuſe ihr rei⸗ ches dunkles Haar aufſtecken. 1 „Inkognito— ja, da darf ich auftreten!“ dachte ſie bitter, aber ſie währte nicht lange, die Bitterkeit. Der freundliche Blick und das ver⸗ gnügte Lachen ihrer Freundin ließen ſie bald wieder heiter werden! Sie war doch jung. 0 ende Unterſtützung ver ünf S te. nheim, welcher anich a 5 Freund 5 Gebote ſtel im ichneten ſich zwei Gemeindeglieder aus, näm⸗ wie zu ihrer Familie gehör Wäre meine Reiſen 7 2 Von den Einwo viel Hatte wo die ſich um ihr tägliches Brot recht kümmer⸗ Wei ter über äußerſt kümmerlich durchſchlagen. ſollte, welches ſie auch tat; ſie mu traf zur beſtimmten Zeit in Reiſen ein und ſtand nun te natürlich alle Zeit, welch Frau dahin überein, daß Schulſtund in 3 5 Sommer tzt unterworfen war. Die Zeit war wieder herange ern in Ich hatte vielfache Gele d von Haus zu Haus ging. wobei es bedeutende Geſchenke gab. Dann Cab der Lehrer den Kindern eine Bald knüpfte ich den Amgang mit Lehrer Frit Mahlzeit, und der Ueberſchu wieder an, bei welchem es in al Zu Haufe angekommen, mieteten w nung; ich ging wieder wie zuvor zu Herrn Thaler in Tagearbeit ſchleppte mich ſo den Sommer über mühſam durch und w Obgleich war, ſo war es doch in le weſen, ſo gehabt fi * 0 unmittelbar unter dem obenerwähnten würdigen Pfarrer K ich ein Müllermeiſter Haas und ein Ackersmann, welche mich gan chzig und außerdem die Ko ückt, daß ich meine Rei meiner bleiben geblieben war. ich plagen mu welche nur Liebe und Der die traurige ſie je rũ den W̃ 0 meiner Abreiſe erſuchten mich die Obermumbacher, daß ich im nächſten Winterhalbjahr ihr Schullehrer werden möchte; dies nahm ich unter der Bedingung an Tage Zeit nötig hatte, bis ich ſo weit kam, als ich am Reiſer, Schimbacher und zur Vervollkommnung ſo ſelten, daß ich wieder vierzehn Schluß meiner vorigen Schule ge ich einige Wochen meinen Dien Hauſe nur einigermaß an. Ich mu ſe ſingen 1 1 ch eit als und Ich habe in haft ſſen 50 nder und erhielt von jedem Kind einen Gulden und den Wandeltif la ärts; ihre f den mit Lorſch(Seſſen).— Unberechtigter Nachdruck verbotes. hr Zu⸗ ßheit in meiner Schule arbeiten zu gang mit Herrn Frit bildung be den M ſe an; ziemlich e, war, daß ich mich nicht ſo leicht hliche dern da tände liegen li Pfarrer hnliche der nichts frieden ogleich ſchloſſ mir indes bald auf die Spur und ſagte ſo w 10 ſſen wellche 8 „ eiſe un iſſ Aeußerung ſuchte mich daher in den Anfangs⸗ h au zu ihrem Lehrer zu haben wünſchte. mich auf den nächſten Winter etwas ver⸗ können ich ſe en gewöhnen 5 ß ich unbedeutend ſcheinende Gegen⸗ ö Pfarrer Kern 7 Es war kein chriftliche Aufſätze, den oder jenen au tſchreiten im Wiſſ ſer 55 1 ich trug ſehr viel meinde und an die 50 1 ete mich haupt chnell vorw ſes wenige recht, g 1 Ihren Kindern. gelernt, ate aus der höheren Reche ferten; fragte man abe ch den Gründen der Verfahrung üfte die Kinder und ſtehen; jedoch alles ſte Weiſe. Er äußerte am Schluß Zufriedenheit und hm ſich meiner auf welche ß ſie mie ch nun zwar wieder o prũ alls ein Examen be * * wie ſie im gewö nd tätige We fach ließ ihn trotz meines Alters eit die fangen Ed. Berlet, als mit meiner Frau wieder die Wander⸗ ſchaft nach Hau ich Abſchied vo da ſie wenig o 4 1 90 geſetzten, chen, lutheriſchen und re⸗ Er lei angel eigener Kenntniſſe durch Be⸗ ücher zu er R. f eiſen wiſſen, in einigen Wochen mit m meiſter aus mir werden könne. dach und Schimbach. ich dahin, ſchlo „ſo ging i g mit di ſich noch die Orte Oberr hatte ungefähr 50 Ki i. ſet relen, welches ich auch, nachdem n den biedern Einwohnern Laudenbachs aber die 05 E gefähr 10 Wochen beſuchte mich er Bingemer; er tlich und kleingläubig geworden d, welche ich auch gew gaben, „dann wußten Folge die Wahr r zu ſehr ein und gründen erſt zu befef verfuhr ich nu 1 * * f. 1 n Vorkenntniſſen doch noch hoffen, chbarer Schul uf von un farrverwal d erklärte, daß er nicht geglaubt n ſolchem Zuſtande zu finden, und be⸗ s könne doch wohl noch aus einem alten ſter ein tücht'ger Schullehrer werden. hl ch! hilfreiche u katholi ſtanden, mir ihre größte Zu auch ließen mich die Eltern meiner Schüler ihre Liebe und Achtung ſichtbar erkennen. tre ſie munterte mich beſtändig auf zſtenden Worten Mut und Aus⸗ * gsmäßige Zeit zu Ende war, ließ ängf inde R d zu andern überging, welche mir zer oder nötiger ſchienen. tigen, ehe ich weiter ſchritt; ebenſo n auch im Anterrichte. hnlich ben Sie nich Fo kennen ge Reſult 0 fen er G e ies Schuldienſtes, in dem ich natür Schulkenntniſſe beſaß, es doch Mit Mühe und Anſtrengung gelang „daß meine Vor doch, ſchon 5 mir je ndern lie 7 und ſprach mir mit et dauer zu, wenn i i er, welcher mir dann auch Schul und Mangels an alle daß ein brau Nach Verla der P ließ it denn, daß ich nach Verlauf des erſten n, einem Jahres mei tigen Freunden genommen hatt t tat. Meine Frau bewies immer Nuhe Schriftleitung Dr. chaftlich eß un intereſſan chen Au onf 1 r wenig, ſe anzu fe „Stre fen ma a ze beſonders f meine Luſt zum d tigke nz einfa eben vorkommen 5 ie großen gebracht hatte drei Geiſtlich formierten r was im Sommer an gleichf 0 hren Ki nd betref e vertra chen Sie es bei Der Am u meiner Schul lich dahin, ta Pfarrer be heit bezeugten; i mich die Geme 1 é * Schullehrer nur zu ſe Examen merkwürdi ie freun kunſt mit i mich auf die f t. ab anderer Rak, chaf an das allm konnte, ſon Pfarrer Kern in Weinheim na t zu mir: enen Sie nu ebenſo ma ſchon zu einf lxr Auf den kommenden Winter war i ätte, die Schule in verſorg merkte ferner, es k Latourwachtmei Ein Haupt So kam es halben lich kein Als m 2 eſſern zu einen Vertra eine ganz kunft ſein ſollte. 2 — bericht und Gew nutzung guter B Schüler na nach ga Ich ſah in der gab mir gew ehrgegen bearbeitete. Kern kam L können. entweder 0 ſeine 0 traurigem He und Standha nächſten Winter und meinen f Da ich glaubte 5 her Er h 40 heim. „Zur Waldſchenke Sportplatz im Wald mit Reſt. Amieitia 09 E. V. N Gh.⸗Vgg. Es können Viern⸗ 9 1. Sonntag Preis 30 Pfg. der Geſchäftsſtelle. Abfahrt 4 Uhr Sonntag nachm. 3 Uhr Der Vorſtand. Waldhof: Abteilung: Fußball. Sonntag, den 5. Juni Freund⸗ Abfahrt per Rad um ſchaftsſpiel der 1. u- 2. Mann⸗ in in Uhr Turnverein v. 1893 7 heim 2.— Gartenſtadt 1. Abend Viernheim 3.— Gartenſtadt 2. te Olympia 09 Lampertheim l. Abfahrt ¼5 Uhr per Auto ab Lokal. noch einige Zuſchauer mitfahren. Samstag, den 4. Juni 1932, nachmittags 6 Uhr hin und zurück. Karten in Lampertheim Sp.⸗Vgg. Amieitia 09 1. gegen halb 5 Uhr ab Lokal. Heute Abend 5 Uhr in Wald— nachm. 3.30 Uhr Phönixplatz: Viernheim 2. gegen Phönix Mannheim 2. Abf. per Rad um 1 Uhr ab Lok. in Ladenburg: Viernheim 3.— JV. Ladenbur Abfahrt per Rad um 1 Uhr ab Lokal. per Rad ab Lokal. ſchaft gegen Heu Sport-Hob d arfenstadt Manadelm in Mannheim⸗Waldhof. Abfahrt Die Leitung. ſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ b s Erſcheinen Der Vorſtand Beginn der Spiele: glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden ft halb 4 Uhr, 2. Mannſchaft 2 Uhr. Sport Weiß/ Weiß. chaft gegen 1. Jugendmannſchaft Beginn halb 11 Uhr. f 10 Uhr ab Lokal per Rad. Morgen jährigen Sommerſpiele in Fauſtball Abfahrt der Spieler per Rad 7 Uhr vor- mittags am Tivoli. onntag, den 5. Juni 1932, finden in Um pünktliches und reſtloſes Vereins⸗Anzeiger Mannſcha Jugendmann S Unter dieſer Rubrik er ſtunde. bittet. Sänger Einheit. Samstag abend 8 ½ Uhr Sing⸗ Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- Mannheim auf dem Platze des Tv. 1846 Mann- Heddesheim. heim die dies 15 1. ſtatt. tag, den 4. Juni, abends 8 Uhr im Lokal „zum Kaiſerhof“ Mitgliederverſamm- Wegen Wichtigkeit Gaſthaus lung. der Tagesordnung werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu er⸗ ſcheinen, ganz beſonders diejenigen, welche dem Verein neu beigetreten, ſind herzlich eingeladen. Die Vorſtände mögen ſich etwas früher einfinden. Futtermittel werden nach 6 Uhr in der Ver⸗ teilungsſtelle(Ehrenv. Berg, Bismarkſtr.) aus- gegeben. Der Vorſtand. Heute Samstag abend Wir bitten um vollzäh⸗ zeſang 8 6 verein Liederkran 1/9 Uhr fl. in. D. H. Der Vorſtand. Deshalb Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen- u. Körperpflege. Abfahrt der Der Vorſtand. Land. Warengenossenschalt 2 3 en, alſo letzter Termin für das (Bauernverein) 5 Am Sonntag ab 3 Uhr Schießbe— zingſtunde. Juni vormittags punkt 5 Uhr Treffpunkt J 0 am Fürſt Alexander pünktl. Erſcheinen iſt unbe- Es iſt dies der letzte Uebungstag vor Verein für Sport Schwefelſaures Kali, Barnſtoff, dingt erforderlich da die Mannſchaft um 210 Uhr nordnungbringen der Schießbücher. Kalkſtickſtoff, Peru⸗Quano. Ringermannſchaften Sportanhänger am Sonntag, zu den Kämpfen antreten muß. liges Erſcheinen aller Sänger. den 5. dem Gauſchie fehle niemand. N * abteilung). trieb. 2 Saatmais. irginia 6 des Ziffer oder glimmende im Walde brennende Gegenſtände fallen läßt, fortwirft oder unvor— ſichtig handhabt. 3. Wer in anderen als nach§ 368, 2. Wer im Reichsſtrafgeſetzbuches ſtrafbaren Fällen rtspolizei— die ein- O vorgeſchriebenen uli 1928. ſowie erheblichen Nachteil 95 ohne Bekanntmachung das Feuer gehörig zu beaufſichtigen gez. Pfeiffer. Heſſiſches Kreisamt. hörde abbrennt, oder den hierauf bezüglichen j hof: Anordnungen der Forſtpolizeibehörde zuwider— handelt. 5. Wer bei einem Waldbrande der Aufforderung Freien ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde Feuer anzündet, falls ihm die Erlaubnis er— teilt iſt, beamten zur Hilfeleiſtung nicht nachkommt, ob— grenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibe— ſchon er derſelben oder auszulöſchen unterläßt oder den bei Er— Walde oder in gefährlicher Nähe desſelben im teilung der Erlaubnis ihm des zuſtändigen Forſtbeamten oder Bedingungen zuwiderhandelt. 4. Wer Waldflächen oder Grundſtücke, welche an— Folge zu leiſten vermag. Heppenheim, den 1. Vorſtehende ſchlägigen Geſetzesbeſtimmungen bringen wir hiermit erneut zur allgemeinen Kenntnis und Zeachtung. 2 2. — vom 3 Uhr, durch 0 * Oechler. der Ausgabe uni 193 S 9 heim, 8 Bekanntmachung. Winterhilfsmaßnahmen der Reichsregierung; hier Ablieferung der Reichsbezugsſcheine. Die Reichsbezugs ſcheine 12. Mai 1932(rot) ſind am Dienstag, den 7. Juni 1932, nachmittags von 2— Heſſiſches Polizeiamt. Die Abſchnitte müſſen bei der Ablieferung vorſchriftsmäßig entwertet und aufgeklebt ſein. Viernheim, den 4. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Viernheim, den 2. Framer . Friedr. Baier II., Landwirtſchaftsarbeiter, 6. Adolf Ziegler, Kau die Metzger auf unſerem Büro Nr. 6 abzuliefern. 25 Betr.: „Michelſtadt im fmann 2 Odenwald, 27. Dr. Robert Barth, Amt rat, Offen⸗ ericht 0 59 bach a. M., 28. Ferdinand Abt, Dekorateur, Darmſtadt, 29. Wilhelm Verwaltungsprattitant, Haug, Darmſtadt, 30. Dr. Otto Lang, Tierarzt, Grebenhain, 31. Friedrich chott, Schreinermeiſter, S ch. H 0 * Beerfelden, f lllendor 2 edrich Harth, Tierarzt Fri — Dr. 32. a. d. Lumda, 33. Otto Hartmann, Bergmann, Nieder-Ohmen, H Für den Tabakbau engetrofen: Kirch⸗ Land⸗ 2 O, aden⸗ * V 9, Sheim, er, 77 * lfe, Gerns— tent, Bingen, Arzt, 7 * * F. teller, Worm Sprendlingen, veröeck, hain, 87 hriftf ſſiſ aldarbei cb 5 5 — Schreiner, N W Schulte⸗ dandlungsgehi Wilh. wirt, Dauernheim, Gottfried Ende, prakt. Dr. Walt. Neumer, Otto Weller, Müllermſtr., Schlitz(Oherh.), ohann Gg. Ott, 36. Wilhelm Klein, Rechtsanwalt, Darmſtadt, 37. Friedrich Keſſel, Schiffer, Nierſtein, 38. Dr. Johann Weintz, Landwirt, Arm 49. Heinrich Leiphold III., Landwirt, Freien— Bürgermeiſtr, Bermut 40. Heinrich Baltz, Inſtallateur, Worms (Kreis Offenbach), 44. Wilhelm Kaft Reichsbahna rod(Oberh.), 47. Dr. Werner Hildebrandt, Auerbach a. d. B Karl Hch. 5 0 0 Brombach i. Odw., 39. Otto Ernſt Aug. Pfannſtiel, Landwirt und Hubert Köſter, heim a. Rh., 45. Heinrich Kirchhöfer, Bergverhalter, Hungen, 46. Heinr. Schäfer III. 34. 35. 41. 42. 43. 48. ſteinau i. Oberh., Fritz Reinheimer, Landwirt, Reiſen im Odenwald. 50. 15 Eine Anerkennung: Ludwig Knaup 9., Groß⸗Hauſen Jakob Schwert, Jakob Eichenauer, Hüttenfeld Philipp Reinmuth, Philipp Ehret 4., Bei Zigarrengut Bauptgut Einen 2. Preis und Staats ⸗Ehrenpreis des Heſſ. Miniſteriums der Finanzen, Abt. Landwirtſchaft. * * 10 0 Bekanntmachung. Verhütung von Waldbränden. Auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betreffend die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911 wird das Fol- Oskar Fellmann, Wimpfen a. N. gende angeordnet: Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſtrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. 3. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 20 Metern iſt verboten. 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb zu 90.— RM. beſtraft, ſofern nicht nach den Betr.: Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivilrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. § 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches. Bekanntmachung in Kraft. Wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Heiden oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Sachen Feuer anzündet. Art. 36 des Heſſ. Jorſtſtrafgeſetzes v. 1904 Wahlvorſchlag der heſſ. NS DAs. Wald betritt oder ſich demſelben in gefahr⸗ 1. Karl Lenz, Schriftſteller, Darmſtadt, Mit Geldſtrafe bis zu 60.— RM. oder Haft bringender Weiſe nähert. Mit Geldſtrafe bis zu 60.— RM. oder Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: bis zu 14 Tagen wird beſtraft: 1. Wer mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen 2. Prof. Dr. Ferd. Werner, Studienrat, Butz Ziff. 6: bach, 3. Fritz Kern, Fabrikarbeiter, Eberſtadt bei Darmſtadt, 4. Heinr. Ritter, Bürgermeiſter, Gau-Odern⸗ heim(Rhh.), 5. Dr. Reinh. Daum, prakt. Arzt, Oppenheim, — 6. Wilhelm Schwinn, Gaſt⸗ und Landwirt, Ober⸗Kainsbach(Spreng), 7. Edmund Ph. Diehl, Landwirt, Gau Odern⸗ heim, 8. Wilhelm Seipel II., Landwirt, Fauerbach v. d. H., 9. Dr. Werner Beſt, Gerichtsaſſeſſor, Mainz— D., tadt, feld, Darmf Karl D' Angelo, Buchdruckereibeſitzer, Oſt— hofen(Rhh.), 16. Wilhelm d. Landwirt, . pektor, Hauptmann 0 Waſſung, Richard R. W. Wagner, Claß, Oberſteuerin Mittelgründau in Oberheſſen, 22. Bernhard Graf zu Solms-Laubach, Schrift⸗ ſteller, Laubach(Oberh.), 23. Georg Brückmann, Angeſtellter, Auerbach, 24. Alfred Zürtz, Maſchiniſt⸗ Handelsvertreter, ſchlag(Kreis Offenbach), 14. Dr. Hch. Müller, Regierungsrat Al 15. Darmſtadt, Darmſtadt, 21. Dr. 17. Fr. Gonſenheim, 10. Alfred Kloſtermann, Lehrer, Vockenrod(Kr. Alsfeld), 20. Dr. Otto Ivers, Chemiker, Eberſtadt bei Alsfeld), 11. Heinrich Göckel, Landwirt, Langen, 12. Franz Renz, Friſeurobermeiſter, Alzey, 13. Daniel Hauer, Bürohilfsarbciter, Buch— 18. Wilh. Phil. Jung, Rechtsanwalt, Worms, 19. Otto Geiß, Landwirt, Vadenrod(Kreis * Darmſtadt, ohtabak⸗Ausſteller auf der 38. Wanderausſtellung der Deutſchen Laudwirtſchafts⸗Geſellſchaft in Mannheim. 8 2 2 2 . — — 8 1 2 — — — — 2 2 olgenden Wortlaut: dier Kreutzer Zulage, * Hüttenfeld. und 7 Landwirtſchaft: Eliſe Mandel, Viernheim. L . 2. 3. einer Anerkennung Demnach haben alle Proben einen I 70 reis erhalten. Ferner wurden 12 Ehrenpreiſe als 5 17 Heinrich Lorbacher, Lorſch Einen 1 Preis und Staats ⸗ Ehrenpreis des Heſſ. Einen 2. und Zuſchlagspreis Einen 1. Preis und Ehrenpreis des Heſſiſchen Tabakbauverbandes: der Deutſchen Edelbranntweinſtelle Karlsruhe: Nikolaus Joſef Fillauer, Lorſch. Johann Erasmus Ehret 1., 5 ausgezeichnet. 5 Bei Schneidgut Sandblatt 10 Proben mit einem 1. Preis 32 Die dem Heſſiſchen Tabakbauverband ange⸗ 10 ſchloſſene heſſiſchen Rohtabak⸗Ausſteller haben einen ſchönen Erfolg in Mannheim zu verzeichnen. Von Es haben erhalten: 57 Ausſtellungs⸗Proben wurden Miniſteriums der Finanzen, Abt. Zuſchlagspreiſe erteilt. teriums des Innern befindet. Dieſer Lebenslauf hat 5 wurde den 16. März 1782 zur Welt geboren. 1 Vater war der Bürger und ganerbſchaftliche Feld⸗ meſſer Johann Stelz in Stammheim Amts Altenſtadt; meine Mutter eine geborene Reichholdtin. Mein Pate war der ganerbſchaftliche Schultheiß Johannes Reich⸗ holdt, meiner Mutter Bruder, welcher mir den chriſt⸗ lichen Namen Johannes mitteilte. In meiner Kindheit würde ich fleißig zur Kirche und Schule angehalten und darauf den 11. Juni 1796 zu der evangeliſch⸗lutheri⸗ ſchen Konfirmation zugelaſſen. Den 7. Auguſt nämlichen Jahrs ging ich aus jugendlichem Leichtſinn durch Necke⸗ reien meiner Geſchwiſter, wir waren der Zahl 12, ver⸗ leitet, nach Frankfurt und ließ mich auf 6 Jahr zu den Oeſtreichern anwerben. Ich kam zum Graf Kaunitzi⸗ ſchen Infanterieregiment Nr. 52, welches ſeinen Kanton in Schleſien in der Stadt Troppau hakte. Weil ich aber nur bloß ein Kind und noch zu ſchwach unter das Gewehr war, ſo tat mich der Herr Obriſt von Frankenbuſch in die Militärſchule nach Freudenthal und gab mir täglich woſelbſt ich etwas über zwei Jahre war. Wie ich etwas ſtärker wurde, ſo tat mich der Herr Obriſt zur 2. Majorsdiviſion als Korporal, bei wel⸗ cher ich 2 Jahre ſtund. Weil ich aber jederzeit mehr Neigung zur Kavallerie hatte als zur Infanterie, ſo meldete ich mich bei der erſten Muſterung zur Kavalle⸗ rie. Der Herr Obriſt ſagte mir, ob er gleich viel an mir getan hätte, ſo wollte er doch meinem Vorhaben nicht entgegen ſein, und ſo kam ich zu den Latourdrago⸗ nern. Ich war ein Jahr Gemeiner, zwei Jahr als Korporal, ſechs Jahr als Wachtmeiſter. Zum Kor⸗ poral bin ich bei Weilers ernannt worden, zum Wachk⸗ meiſter bei Weingarten, wo der Wachtmeiſter Schröder kokgeſchoſſen wurde, und ich ſeine Stelle erhielt. „Daſelbſt erhielten wir Befehl, nach Lindau zu mar⸗ ſchieren, um mit dem Kheuliſchen Regiment eine Flanke zu bilden und dem Feind die Paſſage über den Boden⸗ ſee zu verhindern, welches auch geſchah. Wir rückten nach Feldkirchen zu, weil die Franzoſen bei Chur über den Rhein gegangen waren; bei diefer Geleenheit erhielt ich zwei leichte Bleſſuren, welche aber nichts zu bedeu⸗ ten hatten: einen Stich und einen Schuß. Deshalb wurde ich nach Braunau in Bayern gebracht, wo das kaiserliche Feldſpital war; nach vier Wochen konnte ich ſchon wieder zum Regiment, das bei Alm ſtand, zurück⸗ kehren. Wir biwakierten bei dieſer Stadt auf dem Gal⸗ genberg und wurden unter dem Obergeneral Mack, an der Zahl 15000 Mann, gefangen; wir wurden nach Metz transportiert, wo ich nach dreiwöchentlicher Kriegs⸗ gefangenſchaft durch ein franzöſiſches Mädchen befreit würde; ſie kaufte mir Zivilkleider und brachte mich glück⸗ lich bei Straßburg über den Rhein; hierdurch ward ich be⸗ wogen, ihr aus Dankbarkeit die Ehe zu verſprechen. Unſer Marſch war nun, um die Oeſtreicher wieder an⸗ zutreff.. In Eger kamen wir zum Regiment. Ich mel⸗ dete mich und erhielt dabei auch gleich die Erlaubnis, dieſe meine Befreierin zu ehelichen. Wie das Regiment wieder organiſiert war, da ging es auf Auſterlitz zu. In der daſelbſt vorgeſallenen Schlacht erhielt ich zwei ſtarke Bleſſuren, einen Schuß und einen Hieb über den Kopf; wegen der großen Ueberzahl der Franzosen geriet alles, was nicht zuſammengehauen ward, in Ge⸗ fangenſchaft. Ich kam mit 350 Bleſſierten nach Kolmar, wo mir mein Kopf und meine Hand geheilt wurde. Der Nommandant ſchickte uns, 150 Mann ſtark, nach Lyon, o die übrigen Gefangenen vom Regiment waren. Hier wurden wir genötigt, bei der ſogenannten franzöſiſch⸗ hannoveraniſchen Legion, welche gerade in Rom ſtand, und durch das Scharlachfieber ganz zuſammengeſchmol⸗ zen war, Dienſt zu nehmen, um dieſe wieder vollzählig zu machen. Wir wurden nach Rom transportiert und dem geringen Reſt der Ueberbliebenen eingeteilt. Wir blieben drei Monat in Nom liegen, bis wir equipiert Einen 2. Preis: Jakob Hedderich, Groß ⸗Haufen 70 * * — * Philipp Albert, Lorſch. Einen 2. Preis: Jakob Hedderich, Groß⸗Hauſen Heinrich Lorbacher, Lorſch. Bei Schneidgut Bauptgut Ludwig Hedderich 11., Groß⸗Hauſen. Einen 3. Preis: Einen 2. Preis und Ehrenpreis des Heſſ. Tabak⸗ Philipp Ehret 4., Hüttenfeld. Bei Schneidgut Mittelgut * * Phil. Friedr. Ehret 2., Hüttenfeld Ludwig Hedderich 11., Groß⸗Hauſen Franz Wiegand, Ludwig Hedderich 12., Einen 1. Preis und Ehrenpreis Johannes Fillauer, Lorſch Valentin Maiberger, Valentin Schmidt, Heinrich Wachtel 2., Sebaſtian Wahlig 3., Michael Renner, Viernheim. des Heſſiſchen Tabakbauverbandes: Ludwig Hedderich 12., Groß ⸗Hauſen. Friedrich Wieſel, Einen 1. Preis I bauverbandes: wir ſieben Monat ſtanden. Von da marſchierken wir bei dem Ausbruche des preußiſchen Krieges durch die Schweiz über Memmingen, Augsburg, Nürnberg, Bayreuth, Hof, Leipzig, Wittenberg. Treuenbritzen und Potsdam zur Armee und ſtunden in letzterer Stadt 10 Wochen. Hier ſchlug die glückliche Stunde für mich, daß ich aus der franzöſiſchen Sklaverei crrettet wurde. Nach dem Tilſi⸗ ter Friedensſchluß kamen die Großherzoglich⸗heſſiſchel Truppen durch Potsdam, worüber Se. Exzellenz von Werner den Oberbefehl führte. Ich ging zu demſelben und ſtellte meine traurige Lage vor, wie es mir ergan⸗ gen war. Ich bat den Herrn General, mir doch behülf⸗ lich zu ſein, daß ich wieder in mein Vaterland könne, welche Bitte mir gnädig gewährt ward. Er nahm mich mit bis nach Brandenburg, wo ich zu dem Gießer Ne⸗ giment eingeteilt wurde bei Herrn Hauptmanns von Schenck Kompagnie, und war zwar kein wirklicher Sol⸗ dat, wurde aber doch als ſolcher verpflegt. Der Marſch ging bis Wunſiedel, wo der Generalſtab im Alexander⸗ bad war; von da erhielt ich eine Marſchroute bis nach Haus. Wie ich nach Haus kam, ſo fand ich leider Golt wenig, weil unſer Vermögen, das unſere Eltern hinter⸗ ließen, ſehr klein war. Wegen meiner Hand konnte ich nichts arbeiten, weil drei Finger ſteif ſind. Ich mußte mich von guten Leuten, die mich unterſtützten, ernähren und dabei auf einen Ernährungszweig denken, um in der Folge mein Brot zu finden. Die Oberlaudenbächer waren eines Winterſchullehrers benötigt; ſie ſprachen mich an, ihne Schule zu übernehmen. Da ich im Leſen, Schreiben und Rechnen nicht unwiſſend war, ſo war mein Entſchluß gleich gefaßt. Der Gedanke, unter Got⸗ tes Beiſtand dadurch meine künftige Ernährung zu ha⸗ ben, bewog mich, mich dieſem Fach eifrig zu widmen; auf voraufgegangener Prüfung von Herrn Pfarrer Kern Zu Weinheim wurde ich wirklich angenommen. Die gütige Anleitung des Herrn Pfarrers Kern war mir ſehr nütz⸗ lich. Vor zwei Jahren kam ich als Winterſchullehrer nach Hüttenfeld eine Filiale von Lampertheim. Hier hatte ich das Glück, von Herrn Pfarrer, Inſpektor Abegg und Herrn Pfarrer Hepp zu Lampertheim auf die menſchenfreundlichſte Art unterstützt zu werden und in dem Schullehrer Herrn Joh. Ahrig daſalbſt einen Mann zu finden, der ſich meiner beſonders tätig annahm und meine Kenntniſſe auf die uneigennützigſte Weiſe zu vermehren ſuchte; dieſem edlen Menſchenfreunde beſon⸗ ders kann ich nicht genug danken, Fott vergelte es ihm, und laſſe ihn bei ſeiner ſtarken Familie noch lange leben; durch ihn ward ich in den Stand geſetzt, mich am 23. Mai einer Prüfung bei Großherzoglichem hoch⸗ preislichen Kirchen⸗ und Schulra! unterziehen zu kön⸗ nen, wodurch mir jetzt die frohe Hoffuung wird, in mei⸗ mem Vaterlande als Schulmann noch nützlich zu wer⸗ den und meinen Unterhalt zu finden. Noch jetzt ſetzt der⸗ ſelbe ſeinen Unterricht mit mir fort im Singen und ſucht mir das nötigſte auf dem Klavier zu zeigen, da⸗ mit ich die unbekannten Melodien ſelbſten einſtudieren kann. Hüttenfeld, im Amt Lampertheim, den 6. Juni 1814. Johannes Ste lz.“ a N Zur Zeit der Niederſchrift des Lebenslaufs hatte Stelz bereits an drei Orten, zu Oberlaudenbach, Reiſen und Obermumbach, unterrichtet. Von Hüttenfeld aus be⸗ warb er ſich um eine Stelle in Georgenhauſen, die ihm auch im März 1811 überlaſſen wurde. Hier in Georgenhauſen ſtarb ſeine Frau erſt 40 Jahre alt. Stelz verheiratete ſich ein zweites Mal und ſpäter in Pfungſtadt ein dritles Mal, wurde aber im Jahre 1834 krank und ſtarb 1841. Seine Witwe hinterließ er in dürftigen Verhältniſſen.„% Die von Götz verfaßte Selbſtbiogräphie iſt gewandter dargeſtellt als der von Stelz geſchriebene Lebenslauf. Götz war nicht nur als Schriftſteller, ſondern auch al⸗ Dichter bekannt. Seine Gedichte legen Zeugnis ab für ſein nicht zu unterſchätzendes Talent, das ſich unter dem Druck des Kampfes ums Daſein allerdings nicht recht waren, darnach ging unſer Marſch nach Kalabrien, wo entfalten konnte. Die Biographie enthält Dichtung und Einen 1. Preis und Ehrenpreis des Heſſiſchen Tabakbauverbandes: Groß-Hauſen Ludwig Hedderich 12., Groß-Hauſen Nikolaus Joſef Fillauer, Lorſch. Ludwig Hedderich 11., Einen 1. Preis und Ehrenpreis des Deutſchen Rauchtabak-Verbandes in Bamberg: Adam Rhein 4., Hüttenfeld. Einen 1. Preis und Ehrenpreis der Firma Hirſch, Mannheim: Karl Rettich, Groß⸗Hauſen. E * 1 7 77 1 Viernheim 7 77 1 U Lorſch * * Groß⸗Hauſen Ludw. Hedderich 13., Einen 3. Preis: Peter Hölzel 4., Einen 1. Preis Einen 2. Preis: Johann Erasmus Ehret 1., Hüttenfeld. Adam Johann Schollmaier 2, Hüttenfeld Leonhard Martin 3, Jakob Hedderich, Johann Zehfuß 2., Adam Keller, Hüttenfeld Adam Beckerle, Lorſch Sebaſt. Brunnengräber, Jakob Kempf 8., Johann Fillauer, Sebaſtian Wahlig 3., Heinrich Wachtel 2., Friedrich Wieſel, Peter Brunnengräber, Heinrich Lorbacher, Valentin Schmitt, Adam Herſchel 1., Philipp Haas 3., Georg Gallei 2., Philipp Grab 3., Wahrheit, es kann aber angenommen werden, daß Stelz 3 925 von ihm berichtet wird, auch erlebt hat, tir nicht immer ſo, wie er es berichtet. Aus dem Buch, das wir Intereſſenten beſtens empfehlen, haben wir ein Kapitel entnommen, das uns zeigt, wie Stelz, der altgediente Soldat, Winterſchullehrer im Odenwald und in Hüttenfeld wird und das uns inbeſondere ſeine Erlebniſſe in Hüttenfeld näher vor Augen führt: Das wenige Geld, das wir von der Reiſe übrig hatten, war bald aufgezehrt, und was nun beginnen? Gerne hätte ich mit meiner Frau einen kleinen Handel angefangen; allein, es fehlte an allen Mitteln dazu, und mir blieb kein anderer Ausweg 1 rig, als zu dem Pächter, Herrn Thaler zu gehen und ihn zu bitten, mich als Tagelöhner auf ſeinem Gute arbeiten zu laſſen. Dieſer Mann willigte ein, mehr aus Mitlied mit meiner Lage, als aus eigenem Vorteil; denn mit meiner lahmen Hand konnte ich ihm nicht die Dienſte wie ein anderer ge⸗ übter Tagelöhner leiſten, und doch gab er mir denſelben Lohn wie den anderen. 5 Mein Bruder war Wirt im Dorf und wir wohnten bei ihm. Zu gleicher Zeit hatte er das Ilenburgiſche Gut gepachtet; aber wie das oft bei Geſchwiſtern der Fall iſt, wir konnten uns nicht vertragen, und es kam daher öfters zu unangenehmen Streitigkeiten, wobei ich immer Geringſchätzung wegen meiner Armut fühlen mußte; dies war mir das Kränkendſte von allem. In dieſem Joch, oft unter dem drückendſten Mangel hatten wir ſchon beinahe zwei- Jahre geſeufzt. Einſt blieb in der Behauſung meines Bruders ein herum⸗ ziehender Hutfärber über Nacht; dieſer Mann ließ ſich in ein Geſpräch mit mir ein, er merkte, daß ich mit meinem Bruder nicht gut gewähren konnte, und glaubte auch mehr Kenntniſſe bei mir wahrzunehmen, als ein Tagelöhner zu beſitzen pflegt, ſo wie es ihn auch meine Sprache vermuten ließ. Ich hatte ihm auf Verlangen meine Lebensgeſchichte erzählt. Darauf redete er mir zu, in den Odenwald zu gehen, um dort Winterſchullehrer zu werden; dort bekäme ich doch Koſt, Wohnung und noch etwas Geld dazu.„Mann!“, ſagte ich,„wie kann das ſein? Ich habe ſo lange das Soldatenleben mit⸗ gemacht und nie an das Schulfach gedacht; das iſt un⸗ möglich, daß ich mich darum nur bewerben könnte. Doch der Mann drang in mich, es nur zu wagen, es würde gewiß gelingen; in ſeiner Gegend wären viele, die kaum den Zehnteil von dem wüßten, was er an mir bemerkte, ſeſen deſſen ungeachtet ſchon lange Lehrer. und Mangel an lolchen ſei immer noch. Mein bischen Wiſſen ſtellte ich mir übrigens ſo klein vor, daß der Gedanke an einen ſolchen Verſuch nicht recht haften wollte. Endlich geriet ich wieder in einen unangenehmen Zwieſpalt mit meinem Bruder und nun drangen mir die Worte des Hutfärbers ſtärker zum Herzen; der Gedanke wurde feſter, und das Selbſtvertrauen ſtärker in mir. Ich ſchlug die Bibel auf, um ekwas zu leſen, und es fiel mir gerade die Stelle in die Augen, da Gott de:: frommen Abraham zurief:„Ziehe hin in ein fremdes Land, das ich dir zeigen werde“. Dieſe Worte brachten den Entſchluß vollends zur Reife. 5 Meine Frau war ſogleich mit der: Vorhaben eine verſtanden; wir packten unſere wenigen Habſeligkeiten zuſammen und traten unſere Pilgerreiſe unler den ärm⸗ lichſten Amſtänden an. Wie bei mir immer der Zufall geholfen hat, ſo ging es auch jetzt wieder. Ich halte nicht den Mut, mich in den Dörfern des Odenwaldes anzubieten, und ſo kamen wir abends ſpät in Ober⸗ laudenbach an der Bergſtraße an. Das Dorf iſt ſehr lang und das Wirtshaus befand ſich am äugerſten Ende desſelben. Ein Mann riet mir, zu dem Branntwein⸗ brenner Beck zu gehen; dieſer würde uns ohne Zweifel über Nacht behalten. Ich folgte dem Rat, und wir wurden recht freundſchafklich aufgenommen. Der Mann hatte gerade Metzelſuppe, wozu er uns beide gaſtfreund⸗ lich einlud. Daß es uns vortrefflich mundete, läßt ſich leicht denken. Valt. Maiberger, Lorſch Jakob Thomas 1., Viernheim. Beck war gerade um dieſe Zeit Gemeinderechner; am anderen Morgen merkte ich, daß es ihm mit ſeiner Rechnung nicht recht gehen wollte; ich erbot mich alſo, ihm dieſelbe zu fertigen; dieſes Anerbieten nahm er mit Freuden an. Als ich damit fertig war, fragte er erſt nach dem Zweck meiner Reiſe; aber ſo wenig hatte ſich mein Selbſtvertrauen geſtärkt, daß ich den elben nicht einmal zu ſagen wagte. Nun fragte er mich, ob ich nicht ihr Winterſchuklehrer werden wollte? Wie gerne hätte ich ſogleich ja geſagt; aber Beck ſelbſt ſowie die meiſten Bewohner des Dorfes waren katholischer Religion, ich ein Proteſtant, und nun hier Schullehrer werden wollen? f N a Ich äußerte mein Bedenken gegen Beck und ſagte: „Das wird wohl nicht gehen, lieber Mann; denn Sie ſind katholiſch, ich aber ein Proteſtant“. Mit Verwunde⸗ rung vernahm ich indes die Rede dieſes braven, Har⸗ denfenden Landmannes; er ſagte:„Das hat gar keinen Anſtand, wir glauben alle an einen Gott und ſind Kinder eines Vaters; Sie lehren unſere Kinder Leſen, Rechnen, Schreiben, unterrichten ſie in der Moral, damit ſie fleißige, geſittete Menſchen werden. Was die Reli⸗ gionsſache anlangt, ſo haben wir uns darum nicht zu kümmern, das iſt Sache der Herren Geiſtlichen. Sagen ſie nur ja, im übrigen werden wir einig werden.— „Wird aber Ihr Herr Ffarrer auch ſeine Einwilligung geben?“, erwiderte ich.—„Dafür werde ich ſchon ſorgen“, ſagte Beck. 8 8 b Letzterer ging nun ſogleich zu dem Pfarrverwalter 2 0 05 Hemsbach und ſtellte ihm die Sache vor. Der Pfarrer aber fand indes nicht den gering ten Anſtand und trug Beck auf, einen Vertrag zwiſchen der Gemeinde und mir zu ſchließen, er wolle dann in einigen Wochen nachſehen, was ich geleiſtet habe und leiſten könne. 8 8 Der Vertrag mit der Gemeinde wurde geichloſſen; ich erhielt für Beſorgung der Schule von Michaelis bis Oſtern elf Gulden an barem Geld und die ſogenannte Wandel⸗ koſt, daß ich al o jeden Tag der Reihe nach bei einem andern ſpeiſte, ferner eine Quantität Hanf von jedem Einwohner. Meine Frau ſchloß für ſich einen Vertrag mit dem Ortsbürger Johannes Bauer, bei welchem ſie Wohnung und Koſt erhielt; dafür ſpann ſie für den Mann und erhielt noch täglich zwei Kreuzer. Mit dieſem unſerm Unterkommen war ich nun für ein halbes Jahr ganz zufrieden; eine andere Sorge machte mir aber das übernommene Schulamt. Ich muß aufrichtig ge⸗ ſtehen, daß ich durchaus die erforderlichen Kennkniſſe nicht beſaß, ja nicht einmal eine Idee vom Schulweſen hatte, einem Fach, von welchem einſt Luther ſagte:„Der Schulmeiſterberuf iſt vor allen der höchſte und wichtigſte, müßte ich nicht Prediger des Evangeliums ſein, ſo würde ich nichts anderes als Schulmeiſter werden“. Mit Furcht und Zagen fing ich meinen Anterricht an, wurde aber mit jedem Tag getroſter und feſter. Eine beſondere Liebe fühlte ich ſogleich zu meinen Kindern und hatte bald die Freude, die zärtlichſten Be⸗ weiſe der Gegenliebe zu genießen. Das Schlimmſte bei der Sache war nur, daß mir alle Hilfsmittel mangelten. und mir zur Anſchaffung derſelben alle Mittel fehlten; ich mußte aich daher nach guten Freunden umſehen und mich auf deren Güte verlaſſen. Einen ſolchen fand ich an dem Schullehrer Fritſch, welcher zugleich Gerichts⸗ ſchreiber in Hemsbach war; dieſer Mann nahm ſich meiner aufs freundſchaftlichſte an; er ſtellte mir nicht nur frei, ſeine Bücher nach Belieben zu benutzen, ſondern er bezeichnete mir ſelbſt die nützlichſten und für mich vorteilhafteſten und gab mir überhaupt, ſo viel es ſich tun ließ, kheoretiſchen und praktiſchen Schulunterricht im Schulfach. Zuerſt las ich Niemeyers Grundſätze ſowie Geſchihte. Je mehr mir hier ein neues Licht über die Wichtigkeit des Schulfaches aufging, deſto mehr empfand ich aber auch die Schwierigkeit des Anter⸗ nehmens, welches jetzt meine Beſtimmung für die Zu⸗ 1 Ihr bewöhrter Helfer allezeit.“