Lokale Nachrichten Der 1. Juniſonntag. Auch der 1. Sonntag im Juni brachte nicht das erwartete ſchöne Sommerwetter. Den ganzen Tag über war der Himmel bewölkt; jederzeit be reit, ſeine nimmermüden Schleußen zu öffnen. So ging es mit Hangen und Bangen den ganzen Tag hindurch. Jedoch gegen Abend war der Himmel vollſtändig grau und ein durchdringender Landregen ſetzte ein, der bis jetzt noch anhält. In unſerem Orte war keine größere Veranſtaltung vorgeſehen. Zahlreiche Viernheimer haben den letzten Tag wahr⸗ genommen und waren zur D. L. G.⸗Ausſtellung nach Mannheim geeilt, um dieſe gewaltige Schau der deutſchen Landwirtſchaft in Augenſchein zu nehmen. Bei dem prächtigen Trachtenzug durch die Stadt Mannheim und der Trachtenſchau im großen Ring auf dem Ausſtellungsgelände blieb es dem Club der Gemütlichen vorbehalten unſere Heimatgemeinde würdig zu vertreten und den Namen Viernheim ehrend zu verbreiten. Die dargeſtellte Mühle im Tale, bei der ſelbſt das Eſelchen nicht fehlte, er⸗ zielte reichen Beifall und fand auch Würdigung in der Mannheimer Tagespreſſe, wo auch heute Bilder der Viernheimer Gruppe erſchienen. Mit den Abendſtunden fand dieſe große Ausſtellung ihr Ende, die über 300 000 Beſucher geſehen hatte. Sonſt iſt über den geſtrigen Sonntag nicht viel zu melden. Sportbetrieb war keiner. Alle Viern⸗ heimer Mannſchaften ſpielten auswärts. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 3 Anzeigen wegen nächtlicher Ruheſtörung. * Ein Fahrrad verwechſelt. Am Freitag wurde vor dem hieſigen Arbeitsamt ein Fahrrad Marke Höhnel gegen ein ſolches Marke Göricke verwechſelt. Es wird gebeten, daß ſich diejenige Perſon, die das verwechſelte Rad im Be⸗ ſitze hat, beim Polizeiamt meldet. * Die Grünen ſiegen in Lampert⸗ heim. Das Rückspiel am letzten Samstag gegen Olympia Lampertheim konnten die„Grünen“ in neuer Aufſtellung 4:3 für ſich entſcheiden und ſomit nach einer Reihe von Niederlagen wieder einmal einen Sieg erringen. „Preisgekrönte Kaninchenzüchter. Dieſe große D. L. G.⸗Ausſtellung hat unter großer Beteiligung nun mit all ſeinen Sehens würdigkeiten ihren Abſchluß gefunden. Auch Mitglieder des hieſigen Kaninchen- und Geflüͤgelzuchtvereins betei- ligten ſich an derſelben und konnten unter großer Konkurrenz(Abt. Kaninchen) ſehr ſchöne Reſultate erzielen. So erhielten die Zuchtkollegen Herr Mich. Bläß, Friedrich Ebertſtr. für 1,0 Caſto⸗ Rex und Herr Hans Stumpf, Freiſchütz für 1,0 D. R. Schecken je einen 2. Preis. Es iſt veſon⸗ ders beachtenswert, daß bei den jetzigen Witterungs- verhältniſſen die Kaninchen(betr. Haarung) ſehr zu leiden haben, die meiſten Tiere als nicht ſchau⸗ fertig betrachtet werden konnten und ſich die beiden Preisträger mit ſolch einer ſchönen Leiſtung durch⸗ ſetzen konnten. Wir gratulieren dieſen ſtrebſamen Zuchtkollegen und wünſchen ihnen noch viele ſthöne Erfolge und ein kräftiges„Gut Zucht“! * Das zwangloſe ſommerliche Le⸗ ben erfordert nicht nur eine modiſche, ſondern auch eine ganz allgemeine Neueinſtellung. Auf welche Art und Weiſe das geſchieht, ſagt Ihnen die ſoeben erſchienene neuſte Nummer der„Eleganten Welt“. Leſen Sie die darin enthaltenen Artikel mit größter Sorgfalt. Sie werden eine Fülle von Anregungen finden, die Ihnen manches Kopfzer⸗ brechen, manchen nutzloſen Orientierungsgang und manchen mit Geld und Zeitverluſt verbundenen Aerger erſparen. Darüber hinaus werden Sie über alles Wiſſenswerte und Intereſſante auf dem Gebiet der Sommermode unterrichtet. * Odenwaldklub. Samstag, den 11. und Sonntag, den 12. Juni findet in dem ſchönen, hiſtoriſchen Odenwaldſtädtchen Erbach die 50. Hauptverſammlung ſtatt. Dieſe iſt mit einer be⸗ ſonderen Feier des 50.jährigen Beſtehens verbunden, was der Tagung ein beſonderes Gepräge verleihen Eingeſandt. Ohne Verantwortung der Redaktion. In Nr. 123 ds. Blattes vom 30. Mai 32. wird von der Fa. Röttger u. Kalbfleiſch, Gries⸗ heim b. D. in einem Gel d⸗Angebot im Schlußſatz behauptet, mir wäre die Vertretung entzogen wor⸗ den. Ich ſtelle hiermit feſt, daß ich noch nie Ver⸗ treter obiger Firma geweſen bin, ſondern, daß ich für eine andere Zweckſparkaſſe, welche ſehr günſtige Bedingungen hat, in den Provinzen Starkenburg u. Rheinheſſen arbeite. Fr. Schaubach Bezirksdirektion Zwingenberg a. d. B. Der Sündenrekord der Sklareks zu Zahlen garnicht auszudrücken— Ein ekelhafter Zumpf, der hoffenllich jetzt zugeſchültel wird Nach einem Strafverfahren von faſt drei Jahren, von denen allein zwei Jahre durch die Vorunterſuchung in Anſpruch genommen wur⸗ den und nach etwa ſechsmonatiger Prozeß⸗ dauer, iſt die Verhandlung gegen die Gebrüder Sklarek und deren Konſorten endlich ſo weit gediehen, daß die Staatsanwaltſchaft, wie ge— meldet, die Strafanträge ſtellen konnte. Ob damit alle Fährniſſe überwunden ſind und der Prozeß zu Ende geführt werden kann, iſt noch keineswegs gewiß. Man muß bei dem Charak⸗ ter der Korruptionsgeſellſchaft, die ſich hier vor der Anklagebank verſammelt hat, immer auf Ueberraſchungen gefaßt ſein. Denn ſie ſchrecken vor nichts zurück, nicht vor Veronal, wie der Selbſtmordverſuch des Bürgermeiſters Kohl beweiſt. Die Staatsanwaltſchaft hat die Strafanträge geſtellt. Gegen die neun Angeklagten wurden Freiheitsſtrafen von insgeſamt 27 Jahren und 3 Monaten beantragt. Daran ſollen die Mata⸗ dore dieſes Prozeſſes, die ehrenwerten Brüder Sklarek mit je 6 Jahren Zuchthaus beteiligt ſein. Der angeklagte Stadtbankdirektor Hof⸗ mann ſoll 2 Jahre Gefängnis erhalten. Als der Staatsanwalt die Anträge verlas, verloren die Sklareks für einen Augenblick das zyniſche Lä⸗ cheln, mit dem ſie bisher den Prozeß beglei⸗ teten. Leo Sklarek barg den Kopf in die Hände und weinte und Hofmann ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. Alles Theater. Die Verteidigung der Sklareks war darauf eingeſtellt, die Ergeb⸗ niſſe des Beweisverfahrens mit billigen Effek⸗ ten zu ironiſieren. Die Sklareks ſpielten die Sprung ins Dunkle dem Daſein der Schande Union⸗Großſilmſchau. Heute: Jeder Beſucher hat das Recht eine Per ſon„Gratis“ einzuführen. a Heute iſt die große Senſation im Union, ein großer Ausnahmetag, der großen Erwerbsloſigkeit wegen dieſe einmalige Vergünstigung! Parole jeder Beſucher hat das Recht eine Perſon„Gratis“ ein⸗ zuführen. Alles kann heute ins Kino, alle Er⸗ werbsloſe können heute mit Frau oder Mädel ſich einen ſchönen Abend machen. Billiger gehts ja nicht mehr. 40 Pfg. Eintritt und eine Perſon „Gratis“. Nur durch ein volles Haus kann man ſolch einen Abend veranſtalten, deshalb heute Abend in Maſſen zum billigen Volksabend. Treffpunkt heut iſt Union. Eine Perſon„Gratis“. Turnverein 1893 Viernheim Fußball: Gartenſtadt 1.— Viernheim 1. 2:4 5 2.—„ 2. 3:3 Bei angenehmen Fußballwetter abſolvierten beide Mannſchaſten ein ſchönes wenn auch etwas hartes Spiel. Am es vorweg zuſagen V. war das ganze Spiel an Technik und Ballbehand⸗ lung G. überlegen. Nur etwas mehr Ruhe in der Mannſchaft und ſie können ſich zu jederzeit ſehen laſſen, denn es war eine wahre Luſt das zuzuſehen wie der Ball von Mann zu Mann wanderte ohne ein planloſes Spiel zu zeigen. Vor allen bewunderns⸗ ruinierten Leute und ſtehen doch im Verdacht, große Teile ihres Vermögens irgendwo ver⸗ ſteckt zu haben. Es iſt vorgekommen, daß die Sklareks in der Nacht in teuren Vergnügungs— Etabliſſements Berlins geſehen wurden, wäh— rend ſie am folgenden Morgen im Prozeß mit der offenſten Miene von der Welt dem Vor⸗ ſitzenden gegenüber beteuerten, ſie wüßten nicht wovon ſie täglich ihr Daſein friſten ſollen. Ein Meiſter der Ironie war der Vorſitzende, der mit oft ſchlagend witzigen Bemerkungen die Beteuerungen der Sklareks auf ihren Wert zu⸗ rückführte. Mit den 27 Jahren Kerker ſoll nach dem Willen des Staatsanwaltes die größte Be⸗ trugsaffäre geſühnt werden, die Deutſchland je erlebt habe. Die Affäre Sklarek ſtellt einen Sündenrekord dar. Um zehn Millionen Mark wurde die Stadt geſchädigt. Der Verluſt läßt ſich überwinden. Aber welch ein Sumpf wurde aufgewühlt. Wieviele, die heute nicht auf der Anklagebank ſitzen, mußten aus der Oeffentlich⸗ keit verſchwinden, wieviele ſind mitſchuldig, ohne angeklagt zu ſein. Wieviele haben den vorgezogen. Sieben in die Affäre verwickelte Perſonen ſind im Laufe des Verfahrens ge⸗ ſtorben, entweder durch Selbſtmord oder in⸗ folge der Aufregungen, die die Unterſuchung für ſie mit ſich brachte. Die Koſten, die der Staatskaſſe durch dieſen Rieſenprozeß entſtan⸗ den ſind, laſſen ſich noch nicht annähernd be— 1 wert als G. unverhofft 2:0 führte mit welcher Energie ſich die Mannſchaft ins Zeug legte, mit dieſem Geiſt kann man nicht leicht Spiele verlieren. Nur ſo weiter und unſere Fußballer werden über⸗ zeugen, daß ſie etwas leiſten könuen. Auch der 2. M. ein Lob für ihr ſchönes Spiel, denn ſie haben ſich wacker gehalten gegen die großen Kerle. Beide Mannſchaften gilt der Ruf in Zukunft: Einigkeit macht ſtark. Gut Heil Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde ½8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen⸗ kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5— 7/7 Uhr 2. Abteilung der Schüler⸗ rinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 8 Uhr Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Mittwoch: ½9 Uhr Hallentraining sämtlicher Fuß⸗ ballmannſchaften. 2 Uhr ab Schüler⸗Training. Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften und Leichtathleten. 8½ Uhr ab Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Freitag: 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabtlg. 4—½½d6 Uhr 2. Abteilung der Jungfrauenkongr. ½6—7 Uhr 1. Abteilung der Jungfrauenkongr. Dienstag und Freitag: Platz-Training. Zu allen Uebungs- und Trainings ⸗Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger Einheit. Dienstag abend 8 ¼ Uhr Sing⸗ ſtunde. Die Sänger werden gebeten, pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Heute Montag Abend Turn- ſtunde, da dieſe Dienstag umſtändehalber aus- fällt. Der Vorſtand. 5353 Ius iner Ronkursmasse donnmerjonpen 2.00 n. Trächlenhosen 21 1.90 un. 280 Georg Martin Kiesſtraße 2 e Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger, rechnen. bis zum Ende dieſes Monats GR ATIs! Sozialdemokratiſche Partei Ortsgruppe Viernheim. Guterhaltener, weißer Anderwapen Am Dienstag, den 7. Juni, abends 8 ¼ Uhr große Kundgebung im„Karpfenſaale“. Es ſpricht der Innenminiſter Wilhelm Leuſchner, Darmſtadt, über: Die bevorſtehende heſſ. Landtagswahl. Die Einwohnerſchaft iſt freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. NB. Unkoſtenbeitrag 10 Pfg. zu verkaufen. Lampertheimerstr. 12 dulunrelnionel Pickel Mitesser verſchwinden durch Kok 77 Zessand-ffan deltele Doſe 1.— RM. Rathaus- Drogerie Föler Moskonn Alauulalur-Fanler zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl. Schlafzimmer: ſo gut Wochenplan des Turnvereins 1895: Montag: von 6—8 Uhr Schülerinnen, Abtl. 1, im Lokal. Von 8 Uhr ab Turnerinnen im Lokal. ½8 Uhr Fechter im Lokal. Dienstag: ab 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. ab 5 Uhr Leichtathleten und Handballſpieler auf dem Sportplatz. Ab 8 Turnſtunde im Lokal für Turner und Fechter. Mittwoch: nachmittags Schülerinnen im Lokal. Ab 6 Uhr 1. und 2. Jugend- Fußball auf dem Sportplatz. Donnerstag: ab 6 Uhr 1. u. 2. Mannſchaft. Fußbball 8½ Uhr: Turnerinnen im Lokal. /8 Uhr Fechter im Lokal. Freitag: ab 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz, 8 Uhr: Turnſtunde im Lokal für alle Turner. Sportler, Männerriege u. Fechter. Zu allen Uebungsſtunden iſt nur im Sport zu erſcheinen. wie neu, mit groß. Ztür. Schrank, Außenverglaſung und Innenſpiegel. Vor nicht allzulanger Zeit hat ein junges Ehepaar bei uns ein Schlafzimmer ge⸗ kauft. Schon nach kurzer Zeit trennten ſich die jg. Eheleute wieder und um denſelben keine Schwierig⸗ keiten zu machen, haben wir das e. genommen. Für* 214 bieten wir es Ihnen hiermit kompl. an. Es iſt in hell. freundl. Ton gehalten und hat 1 groß. tür. Spiegelſchr., 160 brt., 0 f. Wäſche, 15 f. Klei⸗ der, 2 ſchwere Bettſtellen, 2 Nachttiſche, 1 Waſchkom⸗ e hlan Kk ohne Diät! In kurzer Zeit 20 Pfd. leichter durch mein ein⸗ faches Mittel. Auskunft koſtenlos: galvina, Hamburg 24 Ur. B 81. 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I Fend ü d c d nicht hervorgetreten iſt. iernheimer Anzeiger Seesen Sees: Viernheimer 4 tat 180 2 täglich mit Ausn Sonntagsblatt„Sterne und B n Ar. 130 e der Sonn- und Feiertage. frei ins Haus gebracht. e 8 kalender.— Annahme von eee 5 Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt kfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. äh — Bezugspreis monatl. wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte i einen 1 1 10 ſowie einen Wand- in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Deutschland ſoll nicht aufatmen dürfen! Gegen allzu ſtarke Entfaltung der deulſchen Wirkſchaft ſoll ein Ausgleich⸗ ſyſtem geſchaffen werden— Painlevés Vorſchlag zur Bereinigung 1 0 Reparalionsfrage Frankfurt a. M., 6. 6. Painleve, der neue franzöſiſche Luftfahrtminiſter und Vorſitzende des Rats für Nationale Verteidigung, hatte mit dem Vertrter des Frankfurter Generalan⸗ zeigers am erſten Tage des neuen Miniſte— riums eine längere Unterredung. Auf die Fra— ge des Korreſpondenten über die ſogenannte Ausgleichskaſſe erklärte Painleve: Frankreich hat Anſpruch auf die deutſchen Leiſtungen: Deutſchland kann aber gegenwär⸗ tig nicht zahlen. Das Fortbeſtehen der For⸗ derung vergiftet die Beziehungen. Es iſt not⸗ wendig, die Luft zwiſchen den beiden Völkern zu reinigen. g Wenn jedoch Frankreich für alle Zeiten bedingungslos verzichtet, beſteht die Möglich— keit, ja die Wahrſcheinlichkeit, daß Deutſchland aufgrund ſeiner beſſeren techniſchen Aus tü⸗ ſtung und überdies von allen Laſten befreit, in einen wirtſchaftlichen Konkurrenzkampf crit der für die jetzigen Gläubiger Deutſchlands, die auf ihre Forderung verzichtet haben, eine ſchwere Gefahr bedeuten würde. Wenn jedoch ein Verzicht ausgeſprochen werden ſoll, muß gegen dieſe Möglichkeit ein Schutz geſchaffen werden, ein Ausgleich. Ich habe dafür das Wort Ausgleichskaſſe ge⸗ braucht, das offenbar ſo viele Mißverſtänd⸗ niſſe hervorruft. Um den Ausgleich zu ſchaffen i? ein Wohlfahrtsindex notwendig. Was it das beſte Meßinſtrument für die Wohlfahrt ei⸗ nes Landes? Der Verkehr. Wenn alſo die deutſchen Ver⸗ kehrsmittel, Eiſenbahn und Handelsſchiffahrt in ein internationales Syſtem einbezogen wür⸗ den, iſt eine Gewähr gegeben, daß im Falie eines ſtarken Aufblühens der deutſchen Wirt⸗ ſchaft auch die anderen Staaten teilnehmen. Eine ſolche Internationaliſierung der Ver⸗ kehrsmittel würde eine Beſchränkung für die allzu ſtarke wirtſchaftliche Entfaltung der ei⸗ nen Seite und einen Ausgleich für die wirt⸗ ſchaftlich Schwächeren bilden. Als Vorbild könne die Organiſation der franzöſiſchen Ei⸗ ſenbahnen gelten, für die mit Rückſicht auf die ſtaatliche Ausfallhaftung ſchon jetzt ein Aus⸗ gleichsſyſtem beſteht. Auf die Frage des Korreſpondenten: Sie haben die Möglichkeit eines franzö⸗ ſiſchen Verzichtes ſowohl auf die ge⸗ ſchützte wie auf die ungeſchützte Jahres⸗ leiſtung in Erwägung gezogen?, erwi⸗ derte Painleve: Ja, unter 2 Bedingun⸗ gen: Erſtens, daß Amerika der Strei⸗ chung zuſtimmt, und zweitens, daß ir⸗ gend ein Ausgleichsſyſtem gegen eine allzu ſtarke Entfaltung der deutſchen Wirtſchaft geſchaffen wird. Reichstagswahl am 31. Juli Berlin, 6. 6. Der Reichspräſident hat heute abend eine Verordnung unterſchrieben, durch die als Termin der Reichstagswahlen der 31. Juli feſtgelegt wird. Dr. Schaeffer zum Reichsarbeitsminiſter eengaut Berlin, 6. 6. Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident den Präſidenten des Reichs⸗ verſicherungsamtes, Dr. Schaeffer, zum Reichs⸗ urbeitsminiſter ernannt. Miniſter Schaeffer gilt als hervorragender Beamter, der politiſch noch Vorläufiges Endergebnis der mecklenburg⸗ſchweriner Wahlen Schwerin, 6. 6. Das vorläufige Endergebnis der mecklenburg-ſchwerinſchen Wahlen liegt nunmehr vor. Es haben erhalten: SPD. 108 358 Stimmen 18 Mandate KPD. 27006 Stimmen 5 Mandate NSDAP. 177029 Stimmen 30 Mandate Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft der Mitte 7859 Stimmen 1 DNVP. 32875 Stimmen l Arbeitsgemeinſchaft Nationaler Mecklenburger 7482 Stimmen 1 SAP. 952 Stimmen 0 Mandat 5 Mandate Mandat Paris, 6. 6. Die franzöſiſche Vereinigung für das Saargebiet hat unter dem Vorſitz des Se— nators Ordinaire ihre Generalverſammlung abgehalten und, wie Havas berichtet, bei dieſer Gelegenheit eine Entſchließung angenommen, in der die franzöſiſche Regierung aufgefordert wird,„lediglich aus dem Gedanken der Pazi— fierung heraus“ in Lauſanne 1. die Gewährung eines neuen Moratoriums davon abhängig zu macken, daß die deutſche Regierung eine Hypothek ſtelle, die auf allem Staatseigentum und namentlich auf den Eiſen⸗ bahnen des Saargebietes aufgebaut werden müſſe. 2. Möge die franzöſiſche Regierung beſtäti⸗ gen, daß jede Herabſetzung und mehr noch jede Ausſetzung der Reparationszahlungen den Verzicht Deutſchlands auf die Möglichkeit des Rückkaufs der Staatsgruben im Saargebiet nach ſich ziehen. Zeitung (Sternheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pf i i nei l b Pfg., die Reklamezeile 60 5 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und ſiotigen 25 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Anitsl er Heſſiſche ürgermeifterei 8 Polizei Anitsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Togen kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden N ni 1932. Reichsarbeitsminiſter Schaeffer enb Berlin, 6. Juni. Der heute zum Reichs⸗ arbeitsminiſter ernannte Präſident des Reichs— verſicherungsamtes und des gungsgerichtes, Hugo Schaeffer, der Tage 57 Jahre alt wird, iſt bisher noch nicht hervorgetreten. Er gilt als hervor— ragender Sachkenner aller im Reichsarbeits— miniſterium zu bearbeitenden Materien. Der neue Miniſter hat ſeine reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der Wirtſchaft in führenden Stellungen der rheiniſchen Induſtrie wie auch im oberen Verwaltungsdienſt erworben. Nach dem Studium der Rechts und Staatswiſſen— ſchaften in Tübingen und Berlin trat er zu nächſt in die Dienſte der Firma Krupp, kam dann in den oberen Verwaltungsdienſt in Württemberg, war 1909 bis 1916 Regierungs- und Miniſterialrat im württembergiſchen M. niſterium des Innern, ab 1916 ſtellvertreten— der württembergiſcher Bundes ratsbevollmäch— tigter und dann Miniſterialdirektor und ver⸗ tretender württembergiſcher Bevollmächtigte eim Reichsrat. Im Jahre 1922 und 1923 politiſch Mandate. während des Ruhrkampfes leitete er die Fi— nanzen der Firma Krupp. Im März 1924 wurde er dann in das Amt des Präſidenten Sgargebiet ſoll erpreßt werden neues Reparalonsmorakorium ſoll von Verpfändung von Slaalse! l 5 l 1 enkum im Saargebiel und berzicht auf Rückkauf der Jaargruben abhanggg dein 155 Deulſchland wird ſich dieſer schacherpo litik zu erwehren wiſſen N 3. Die franzöſiſche Regierung müſſe daran er— innern, daß unter der notwendigen Kontrolle des Völkerbundes das nationale Statut aus dem Saargebiet nicht nur das beſondere Gebiet der deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit. ſon⸗ dern auch den Gegenſtand eines nützlichen Ex⸗ periments zur Befriedung Europas darſtelle. ** Berlin, 6. 6. Zu den Beſchlüſſen der franzö— ſiſchen Vereinigung für das Saargebiet, die in ihrer Generalverſammlung unter Vorſitz des Senators Ordinaire in einer Entſchließung die ſranzöſiſche Regierung aufgefordert hat, ein! Moratorium von der Verpfändung des Staats— eigentums im Saargebiet und die Herabſetzung der Reparationszahlungen von dem Verzicht Deutſchlands auf den Rückkauf der Sagraru ben abhängig zu machen, wird in unterrichte ten Kreiſe erklärt, daß Deutſchland unbedingt auf dem Standpunkt ſtehe, das Saargebiet eigne ſich weder zu Pfandzwecken, noch können! es zu einem Kuhl andelsobjekt gemacht werden enb Berlin, 6. Juni. Vorſitzende morgen empfangen werden. in Preußen in Zuſammenhang. irgend möglich zu vermeiden. Papen bemüht ſich um die Regierungsbilödung in Preußen Im Hintergrunde ſteht drohend der Reichskommiſſar f Wie wir erfahren, hat Reichskanzler von Papen heute abend ö eine Aktion eingeleitet, die den Verſuch dar ſtellt, in Preußen ſobald wie möglich zur Bildung einer parlamentariſchen Negierung zu gelangen. ö ü nächſt den Führer der Deutſchnationalen, Geheimrat Hugenberg, um ihm ſeine An⸗ ſicht über die Notwendigkeit einer ſchnellen Regierungsbildung N gen, einer Notwendigkeit, die ſich allein ſchon aus der Finanzlage von ſelbſt ergibt Es ſind weitere Beſprechungen mit den Na tionalſozialiſten und dem Zentrum nt. Die maßgebenden Vertreter beider Parteien waren heute nicht mehr zu erteichen Es iſt deshalb anzunehmen, daß die national ſozialiſtiſche Führung in Preußen und der der Zentrumsfraktion, Abg. Steeger, vom Kanzler morgen oder über⸗ Mit dieſen Beſprechungen ſtehen wohl auch die heute auf⸗ getauchten Gerüchte über die Möglichkeit einer früheren Einberufung des Landtages a Ob die Aktion zu einem Erſolge führt, ſteht natür⸗ lich noch dahin, da es in erſter Linie auf die Parteien ankommt, mit denen noch ge⸗ ſprochen werden muß. Dem Reichskanzler wäre eine parlamentariſche Löſung der preußiſchen Kriſe offenbar ſchon deshalb erwünſcht, da eine Reihe von Gründen es als wünſchenswert erſcheinen laſſen, die Einsetzung eines Reichskommiſſars, Der Könzler empfing zu⸗ in Preußen darzule- wenn ö f U Reichsverſor⸗ dieſer 49. Jahrgang des Reichsverſicherungsamtes und des Reichs⸗ verſorgungsgerichtes berufen. Autounfall des Prinzen Karl von Coewenſtein ecnb Limburg, 6. Juni. Der auf einer Pro⸗ befahrt befindliche Perſonenwagen des Prin⸗ zen Karl von Löwenſtein überſchlug ſich Mon⸗ tag hinter dem Dorfe Lindenholzhauſen und flog in den Straßengraben. Während der Prinz Rippenbrüche und andere leichtere Ver⸗ letzungen davontrug, war der Fahrer ſofort tot. Brünings Antwort an v. Papen Eine Erklärung der Regierung Brüning an Kanzler Papen. 1 Berlin, 6. Juni. Der Reichskanzler und die übrigen Mitglieder der früheren Reichsregierung veröffentlichen folgende Erklärung: 8 Die N neue Reichsregierung hat in ihrer Antrittserklärung ſchwere Vorwürfe gegen bi erhoben. Der ſachlichen Auseinanderſetzung vor der Volksvertretung hat ſie ſich aus einem begreiflichen Gefühl der Un— ſicherheit entzogen. Volt wird es darum verſtehen, wenn wir auf dieſem Wege dem Verſuch, die Wahrheit zu verdunkeln 1 i 5 Wahrheit zu verdunkeln und die Ver— die bisherige Regierung Das deutſche antwortlichkeit zu verſchieben, entgegentreten. Wohin gehen die Vorwürfe? ſeien erſchüttert. 1 Die Finanzen Die a N Sozialverſicherungen ban— terott, die Reformen über ſchwache Anſätze nicht hinausgeführt und das ſtaatliche Leben nicht an die Armut der Nation angepaßt. f Was iſt Wahrheit? 5 Bei ſeinem Amtsantritt vor mehr als zwei Jahren fand das Kabinett Dr. Brüning eine ge— 6 al ti ge ſchwebende Schuld vor. Dazu tam eine Wirtſchaftskriſe, die ſich von Monat au Monat verſchärfte, die Währungen zerrüttete und die für das durch Kriegsverluſt und Kriegsfolgen ohnehin geſchwächte Deutſchland beſonders ſcharfe Wirkungen haben mußte. In einer Zeitſpanne, in welcher der Außenhandelsumſatz der Welt von 31 Milliarden Dollar auf rund 15 Milliarden Dollar herabſank und als automatiſche Folge eine ungeheure Arbeits loſigkeit in der geſam⸗ ten Kulturwelt bewirkte, war es— wie immer die Zuſammenſetzung einer Regierung ſein mochte— unmöglich, die Volkswirtſchaft von dieſer rückläu⸗ figen Bewegung abzuriegeln.— Andere Staaten en in den letzten Jahren entweder von den Reſerven gelebt, die Deutſchland fehlten, oder . Schulden großen Stils gemacht, was für Deutſchland ſachlich falſch und praktiſch ausge⸗ ſchloſſen war. f In derſelben Zeit mußte Sanierung von Ban⸗ ken, Induſtriewerken, Schiffahrtsgeſellſchaften und zahlloſen Genoſſenſchaften in Handwerk und Landwirtſchaft unter Aufwendung von Hunderten von Millionen Mark durchgeführt werden. In dieſer Lage haben wir in den Jahren 1930 bis 1932 die Ausgaben von Reich, Län⸗ dern, Gemeinden und Sozialver⸗ ſicherungen um mehr als 6 Mil⸗ liarden gedroſſelt. Das ſind nicht „ſchwache Anſätze“, wie es die Erklärung der neuen Reichsregierung darzuſtellen beliebt. Die tat⸗ ſächliche„Anpaſſung an die Ar⸗ mut der Nation“ iſt weiteſtgehend erfolgt und in dem Haushalt jedes einzel⸗ nen fühlbar geworden. Die Regierung hat der Geſamtheit des Volkes Opfer zugemutet, um in den außenpolitiſchen Jerhandlungen freie Hand zu bekommen im Kampfe gegen die Reparations— laſten und zur Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe. Das iſt nach dem Urteil aller Sachverſtändigen im großen Ausmaß erreicht worden. Dabei wurde die Währung trotz aller Stürme ſicher behauptet, dabei hat ſich die ſchwe⸗ bende und langfriſtige Schuld des Reiches nicht vermehrt. Das Kabinett Brüning iſt aus dieſer Arbeit herausgeriſſen worden, als es die Vorbereitungen für die Sicherung des Etatsjahres 1932/33 für Reich, Länder und Gemeinden und Sozialverſiche⸗ rungen beendet hatte. Gleichzeitig waren die finanziellen und techniſchen Maßnahmen getroffen, um bis zu 600 000 Menſchen in L 9 Notſtandsarbeiten und freiwilli⸗ gem Arbeitsdienſt Brot und Arbeit zu ſchaffen und in einem umfaſſenden Sied⸗ lungsplan weiteren Volkskreiſen Hoffnung auf Lebensrückhalt auf eigener Scholle zu eröffnen. Wir haben nicht nur eine Bilanz gefordert, ſondern ſie allezeit und in jeder Lage tatſächlich gezogen und dem deutſchen Volke in aller Oeffent⸗ lichkeit vorgeſtellt. Wir haben kein Trümmerfeld geſchaffen, ſon⸗ dern unter ſchwierigſten finanziellen und wirt⸗ ſchaftlichen Vorausſetzungen die Grundlage für neues Werden gelegt. Das Kabinett Brüning hat gegen die zerſetzenden Strömungen im Lande alle Kräfte aufgeboten. Es hat dem Herrn Reichspräſidenten die Notverord— nung zur Bekämpfung der Gottloſen⸗ propaganda vorgelegt. Die letzte Ueberwin— dung deſſen, was an zerſetzenden Kräf⸗ ten innerhalb des deutſchen Volkskörpers wirk— ſam iſt, wird weniger durch geſetzgeberiſche Maß⸗ nahmen, als durch überzeugten un d überzeugenden chriſtlichen Tat⸗ willen der Einzelnen erfolgen. Wir haben im Sinne der von uns vertretenen chriſtlichen Staatsauffaſſung es als vornehmſſte Aufgabe betrachtet, unvermeidliche Opfer in möglichſter Gleichmäßigkeit zu verteilen. Es wird Aufgabe des Landes ſein, darüber zu wachen, daß die von uns geleiſtete Ar— beit vor Verfälſchung bewahrt und ſo weiter ge— führt wird, wie es die Wohlfahrt des ge— ſamten Volkes und nicht das Sonder- intereſſe von Parteien und kleinen Gruppen er- fordert. 5 Herr Dr. Brüning hat von einer allgemeinen Bilanz ſeiner Tätigkeit Abſtand genommen, man nimmt in Berliner politiſchen Kreiſen edoch an, daß er die Mittwochſitzung des Parteiausſchuſſes des Zentrums benutzen wird, um eine groß ange— legte Rede über Arbeit und Ergebnis einer Re— gierung zu halten. Es wird hier übrigens auch davon geſprochen, daß der zurückgetretene Reichswehrmini— ſter Groener noch eine Sondererklä— rung abgeben will. Er ſcheint verſtimmt zu ſein, daß er nach ſeiner langjährigen Tätigkeit kei- nen Dank des Reichspräſidenten erhalten hat. Bis her iſt ja auch das Entlaſſungsſchreiben des Reichs— präſidenten an General Groener amtlich nicht ver— öffentlicht worden. Reichswehrminiſter Groener, der mit dem Generalfeldmarſchall lange Jahre und unter kritiſchen Situationen zuſammen gearbeitet hat, erblickt darin einen Tadel, den er nicht ver— dient habe— und gewiß auch nicht verdient hat. Cetzte Radiomeldungen Flugzeugabſturz— Vier Tote. witb Paris, 7. Juni. In Avignon iſt ein mit vier Perſonen beſetztes Flugzeug bei der Landung auf dem Flugplatz aus geringer Höhe abgeſtürzt. Sämtliche vier Inſaſſen kamen ums Leben. Es handelte ſich um ein Flugzeug, das zwei Kommiſſare und ein Journaliſt be⸗ nutzt hatten, die den Frankreich⸗-Rundflug der Touriſtenflugzeuge verfolgten. Vorübergehende Schließung der Banken in Chile. wtb Paris, 7. Juni. Wie Havas aus San⸗ tiago de Chile berichtet, hat der Finanzmini⸗ ſter erklärt, daß die Banken von dem neuen Regime nichts zu befürchten hätten. Da aber zahlreiche Perſonen ihre Guthaben abzuheben ſuchen und dies zum Teil ſchon getan haben, hat die Regierung eine Verordnung erlaſſen, die die Schließung der Banken auf drei Tage verfügt. — Originalroman von H. Fricke. 11. Fortſetzung. Du meine Heimat, du liebe Heimat, Wo mich nicht Leid, nicht Nacht und Dunkel ſchreckt, Wo heil'ge Erde meine Ahnen deckt, Nun treibt der Feinde Grimm, des Krieges Graus Mich fort von dir, mich in die Schlacht hinaus Du meine Heimat! O, du mein Mädchen, mein ſüßes Mädchen, Wie haſt du mich beim Abſchied angeſchaut! Dich nannte ich als Kind ſchon meine Braut! Klingt auch Kanonendonner her um mich: Denk ich der Heimat, denk ich auch an dich! Du ſüßes Mädchen! Die Akkorde verklangen leiſe unter Günthers Händen. Seine Augen hatten einen tiefen, weichen Glanz. Seine Seele hatte geſungen! „Ich muß nach Hauſe!“ bat Marthe und ſtand auf. Das Auto wartete lange vor der Tür. Groningen begleitete ſie bis an den Wagen. „Wenn der Bengel ſingt, wird einem das Herz weich!“ ſagte er zu Marthe. ſich gleichſam entſchuldigend, daß auch über ihn dieſe weiche Stimmung gekommen war.„Er hätte das Lied nicht ſingen ſollen!“ „Warum nicht?“ fragte Marthe. Die Da⸗ men baten doch darum!“ „Sie hätten eben nicht bitten ſollen! Sie wiſſen wie ich, wie es um ſeine Heimat ſteht!“ „Wie ſteht es denn um ſie?“ fragte Marthe. „Dürfen Sie es ſagen?“ „Warum nicht!“ knurrte der Graf„Er wird Jalſche Gerüchle Preſſe der letzten Tage ſind die verſchiedenſten falſchen Gerüchte und unwahren Behauptun⸗ verſchiedener Regierungsmitglieder in Preſſe aufgetauchten Kombinationen über Rück⸗ trittsabſichten des Reichspräſidenten, die letzt fluchter Schieber hat den alten Der Sſeg des Gewissens über den Reichspräſidenten Berlin, 6. 6. In der in⸗ und ausländiſchen gen über Abſichten des Reichspräſidenten und Uni⸗ lauf. Die vor einigen Tagen in der deutſchen auch in der ausländiſchen Preſſe erſcheinen, u. die in Zuſammenhang gebracht werden mit Plänen über eine Berufung des früheren Kronprinzen zum Reichsverweſer, werden von zuſtändiger Seite in vollem Umfange demen⸗ tiert. Ganz autoritär und von erſter Stelle aus Aufgelöſte Reichskanzler contra Parlament— 1878 bis 1932 Am 18. Januar 1871 erfolgte die Gründung des Deutſchen Reiches, Unter der Reichskanz⸗ lerſchaft Bismarcks bildete ſich die erſte Volks⸗ verbindung in Geſtalt des deutſchen Reichs⸗ tages. Die Geſchichte dieſes Parlamentes iſt auch vor unſerer bewegten Zeit nicht ſo fried⸗ lch abgelaufen, wie man vielleicht aus dem Ge⸗ ſichtswinkel der verklärenden Vergangenheit annehmen könnte. Auch in jenen Tagen kam es wiederholt zur gewaltſamen Liquidierung der Volksvertretung ſeitens des aufführenden Or⸗ ganes der jeweiligen Regierung. Dieſe Liqui⸗ dierung iſt uns in der Form der Reichstags⸗ auflöſung aus wiederholten Beiſpielen be— kannt. Formal verlief eine ſolche Auflöſung im Kai⸗ ſerreich folgendermaßen: der Reichskanzler ent⸗ nahm der„roten Mappe“ mit den wichtigſten Staatsdokumenten ein Schriftſtück, das er dem Parlament mit folgenden Worten ankün⸗ digte:„Ich habe dem Hauſe eine kaiſerliche Botſchaft mitzuteilen“. Während die Oppoſi⸗ tio nun, wie dies zu geſchehen pflegte, den Saal verließ, las der Kanzler das Auflö⸗ ſungsdekret vor, das folgenden Wortlaut hat⸗ te:„Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Deut ſcher Kaiſer, König von Preußen, verordnen auf Grund des nach Artikel 24 der Verfaſſung vom Bundesrat unter Unſerer Zuſtimmung gefaßten Beſchluſſes im Namen des Reiches, was folgt: der Reichstag wird hierdurch auf⸗ gelöſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigen⸗ händigen Unterſchrift und beigedrucktem Kai⸗ ſerlichen Inſiegel— gez. Wilhelm“. Dieſes Dekret gelangte zum erſten Mal im Sommer 1878 im Reichstag zur Verleſung. Das Parlament hatte ſich dem Bismarckſchen Entwurf eines Sozialiſtengeſetzes gegenüber ſtörriſch gezeigt. In Anbetracht des Hödelſchen Attentates auf Kaiſer Wilhelm löſte Bismarck darauf den Reichstag unverzüglich auf, vor al⸗ lem, um die Nationalliberalen auszuſchalten. Neun Jahre ſpäter, zu Beginn des Jahres 1887, erfuhr er gleichermaßen, da die Zen⸗ trumspartei eine Militärvorlage nicht auf ſie⸗ ben, ſondern nur auf drei Jahre ſchlucken wollte. Beide Male gelang es dem Reichs— kanzler, ſeine Geſetzentwürfe durch die Auf— löſung durchzuſetzen. Die Urſache der nächſten Auflöſung, die durch Caprivi am 6. Mai 1893 erfolgte, war wiederum die Ablehnung eines Heeresbudgets. Diesmal handelte es ſich um eine Gegenmaß⸗ tann dazu geſagt werden, daß an dieſen Ve⸗ hauptungen kein wahres Wort iſt. Unzutreffend ſind auch die Behauptungen über die Parteizugehörigkeit des Reichsver⸗ kehrsminiſters Freiherrn Elz von Rübenach. Miniſter Freiherr Elz von Rübenach ſtellt die⸗ ſen Behauptungen gegenüber feſt, daß er par⸗ teipolitiſch in keiner Weiſe gebunden iſt, und daß weiter die Angaben über die Parteizuge⸗ hörigkeit ſeiner engſten Familienmitglieder unzutreffend ſind. Offenbar handelt es ſich da⸗ bei um Perſonenverwechſlungen. Auch die Behauptungen eines Berliner Mon⸗ tagsblattes über die Berufung des Staatsſe⸗ kretärs in der Reichskanzlei Planck ſind unzu⸗ treffend. Staatsſekretär Planck hat nicht vor ſeiner Berufung den bisherigen Reichskanzler Dr Mrüning gefraat. oh er annehmen dürfe, Reichstage lohe, kam friedlich mit dem Reichstag aus, ohne zu Gewaltmaßnahmen gegen ihn ſchrei⸗ ten zu müſſen. Die Reichstagsauflöſung, die im Vorkriegs⸗ deutſchland den größten Staub aufwirbelte, erfolgte im Jahre 1906 u. gab Anlaß zu den berühmten Hottentottenwahlen. Der Zankap⸗ fel war in dieſem Fall eine Zuſatzforderung zum deutſchen Kolonialfonds, gegen die ſich die Mehrzahl des Hauſes auflehnte. Die Auf, löſung erfolgte ſo überraſchend, daß die Par⸗ lamentarier in der Eile nicht einmal über dieſen bevorſtehenden Schritt Bülows unter, richtet waren. Ein kritiſcher innenpolitiſcher Augenblick war die Folge. Gegenüber all dieſen frühzeitigen Auflö⸗ ſungen hat es einen Reichstag gegeben, der weit über ſeine geſetzmäßige Zeitdauer hinaus regiert hat. Der Kriegsreichstag nämlich wur⸗ de bis 1918 zuſammengehalten, wo er durch die Spartakus⸗Unruhen dann im November ſein Ende fand. Nach 1918 aber hat es keinen einzigen Reichstag gegeben, der nicht vorzeitig aufgelöſt worden wäre. Im März 1924 fand der erſte Reichstag der Republik dadurch unüberwindliche Schwierig⸗ keiten vor, daß Reichskanzler Marx die Auf⸗ rechterhaltung beſtimmter finanzpolitiſcher Er⸗ mächtigungsgeſetze verlangte, die bei Ueber⸗ windung der Inflation geſchaffen worden waren. Als das Parlament dagegen oppo— nierte, machte Reichspräſident Ebert von dem Paragraph 25 der neuen Verfaſſung, der den früheren Paragraph 24 erſetzte, Gebrauch. Und zwar erteilte er Marx die Vollmacht, die Auf⸗ löſung noch vor der Abſtimmung über die Vertrauensfrage dem Kabinett gegenüber vor⸗ zunehmen. Der neue Reichstag, der im Mai 1924 gewählt wurde, ergab keine Regierungs- mehrheit und mußte wiederum im Oktober von Marx aufgelöſt werden. Der dritte Reichs⸗ tag der Republik hatte eine Lebensdauer von etwa vier Jahren, alſo bis zum März 1928. Seit 1928 aber ſind die letzten Reichstage alle zwei Jahre unter Umſtänden, die noch in allgemeiner Erinnerung ſind, aufgelöſt und wiedergewählt worden. Ein Parlament aber, wie es heute erfolgt, ſozuſagen durch Radioübertragung und unter ziemlich ſummariſchen Umſtänden nach Hauſe zu ſchicken, das dürfte in der Geſchichte nicht nur des deutſchen Reichstages ein bemerkens⸗ nahme gegen das ruſſiſch-franzöſiſche Bünd⸗ nis. Sein Nachfolger dagegen, Fürſt Hohen⸗ Herrn in der Schlinge!“ Marthe verabſchiedete ſich raſch. Die Wagen— tür ſchnappte zu, ſie verneigte ſich gegen Gro— ningen. Der Chauffeur kurbelte an und der Wagen rollte davon. Lange ſaß Marthe noch am Fenſter ihres Schlafzimmers. Die Sterne ſtanden hinter den Bäumen des Tiergartens. Im Schoß hielt ſie Günthers kleinen Strauß. „Du, du!“ dachte ſie heiß.„Wenn ich dir doch helfen könnte!“ Erſt als der Morgen dämmerte, fand ſie Schlaf. Im Rhythmus der ſüßen Melodie von Günthers Lied fand ſie den Slummer und noch in ihre Morgenträume hinein klang es ſo innig: O, du mein Mädchen, du ſüßes Mädchen! 12. Kapitel. Günther von Ried war nach Hauſe gefahren. Er war ſpät angekommen. Sein Vater, den er kameradſchaftlich„lieber, alter Herr“ nannte, ſchlief ſchon. Er wollte ihn nicht wecken, den Siebzigjährigen, der da ſo ſpitz, ſo gealtert, ſo mager in den Kiſſen lag. Vor einem Jahre noch war er ein ſo rüſtiger, ſtattlicher Herr geweſen! Aber die Sorge! Früh ſchon war Günther aus den Federn. Er ließ den Inſpektor rufen und ging mit ihm durch den morgenhellen Wald. „Es iſt mir lieb, Sie noch eine Stunde un⸗ geſtört ſprechen zu können, ehe Vater kommt!“ ſagte er zu dem Wirtſchaftsbeamten. Es wird dem alten Herrn ſo ſchwer, mir Details zu ge⸗ ben, und ich muß Beſcheid wiſſen! Alſo reden Sie. Reimann!“ Der Beamte ſchob verlegen an ſeiner Mütze. ron! Wäre ich vorher hier geweſen, wertes Novum darſtellen. wäre es anders gekommen!“ „Was hätte werden können, wir nicht reden. Sagen Sie mir, wie es ſteht!“ ron! Der alte Herr,— Verzeihung— Ihr Herr Vater——“. „Schon gut, Reimann, reden Sie, wie Ihnen der Schnabel gewachſen iſt, aber reden Sie!“ „Der Herr Vater fand ſich nicht zurecht in den neuen Zeiten! Die Revolution hat ja auch die Menſchen geändert. Die Landarbeiter ſind nicht mehr wie früher! Frech, arbeitsſcheu— untreu. Das Korn verſchwindet ſackweiſe vom Kornboden. Die Weidetiere wurden geſtohlen! Man kann aufpaſſen, ſo viel man will, es ge⸗ ichieht doch noch genug! Wenn ein Landmann jetzt ein bißchen Kaufmann iſt, kann er's trotzdem zu etwas bringen! Aber der alte Herr Baron iſt kein Kaufmann! Er fand ſich nicht mehr durch, und ich glaube, der vorige Inſpek⸗ tor ſteckte mit den Schiebern unter einer Decke. Als er verduftete, war ſchon nichts mehr zu machen! Der Herr Baron fand ſich nicht mehr mit der Geldentwertung zurecht. Wenn der Vorarbeiter gemeldet hatte, die Leute gingen auf und davon, wenn ſie nicht die zehnfache Summe ihres bisherigen Geldes bekämen, dann fuhr er ſie an, ſie ſeien wohl verrückt! Fünfzigtauſend Mark für einen Landarbeiter in der Woche. Zehnmal ſo viel wäte das ga ize Schloß Ried mit allen Aeckern und Wäldern nur wert.— Er hätte es ja zahlen können, gut und gern! Aber ſein Geld hatte immer brav und ſtill auf der Bank gelegen und war nichts mehr. Dann kam der Kerl und bot ihm Geld an. Das heißt, er kaufte das Jungvieh, ſie verlieren, wie ſo viele von uns. So ein ver⸗ 9 „Ich bin erſt wenige Monate hier, Herr Ba⸗ Stück für Stüc für einen lächerlichen Preis, vielleicht der Bedingung, daß die Tiere noch drei Monate davon wollen! „Sie hätten eher kommen ſollen, Herr Ba- and von Di. Brüning die Antwort erhalten, daß Planck auf ihn keine Rückſicht zu nehmen brauche, ſondern Staatsſekretär Planck hat auf ausdrücklichen Wunſch von Dr. Brüning ſein neues Amt übernommen. i 10 5 ———— „Völk. Beobachter“ zur Erklärung der Reichsregierung München, 6. 6. In ſeinem Kommentar zur Regierungserklärung des Reichskabinetts ſchreibt der„Völk. Beob.“, die NSDAP werde ihre grundſätzliche und ſpezielle Haltung vom Kabinett zur gegebenen Zeit bekanntgeben. Feſt ſtehe, daß die Regierung vor allem Volk aus⸗ ſpricht, daß als Bilanz der 13jährigen Herr⸗ ſchaft von Zentrum und Sozialdemokratie eine moraliſche Zermürbung des deutſchen Volkes zugegeben werden müſſe. Dies in einer amtli⸗ chen Kundgebung zu leſen, zeige, daß die von den Nationalſozialiſten durchgekämpfte Ueber⸗ zeugung allgemein nationales Gut zu werden beginne. Weiter heißt es in dem Artikel, die Regierungserklärung habe das Gute, daß ſie die Aechtung des nationalſozialiſtiſchen Den⸗ kens und Handelns aufhebe und eine freie Ent⸗ ſcheidung des deutſchen Volkes zu ermöglichen zuſage. Damit werde eine Welle nationalſozia⸗ liſtiſcher Kundgebungen ſich ergeben, wie ſie Deutſchland noch nicht zu ſehen bekommen habe. Gewiller in Bayern Tödlicher Blitzſchlag Würzburg, 6. 6. In Kleinbardorf fiel ein wolkenbruchartiger Regen, der große Ueber⸗ ſchwemmungen zur Folge hatte. In Königs⸗ hofen ſchlug der Blitz in das neue Bad ein und beſchädigte den Betriebsmotor ſchwer In Weyer ging ebenfalls ein furchtbares Unwetter mit großen Hagelſtücken nieder. Auf der Straße zwiſchen Weyer und Untereuerheim wurde die 38jährige Schweſter des 2. Bürgermeiſters Karg in Untereuerheim ſowie deſſen 16jährige Tochter und der 14jährige Sohn, als ſie ſich vor dem Unwetter nach Hauſe flüchten wollten, mitten auf der Straße vom Blitz getroffen. Die Schweſter des Bürgermeiſters war ſofort tot, ihre Haare waren zum Teil verſengt und ihre Kleider an mehreren Stellen zerfetzt. Der Sohn liegt bewußtlos darnieder, während die Toch⸗ ter mit dem Schrecken davonkam. Der Hdelstitel für den Weltilieger Hingsford Smiih Kapitän Kingsford⸗Smith, der 1930 mit ſeiner Maſchine„Südliches Kreuz“ einen Weltflug Auſtralien⸗England⸗ Nordamerika⸗Auſtralien zurücklegte, wurde am Geburtstage des engliſchen Königs in den perſönlichen Adelsſtand erhoben. der dem alten Herrn fürſtlich dünkte! Unter gefüttert wurden! Wenn er ſie dann abholte, lachte er ſich ins Fäuſtchen. Ebenſo kaufte er den Roggen auf dem Halm, und wenn er den Roggen abholte, war der alte Herr blank und hatte nichts dafür bekommen, konnte ſich nicht rühren! Als ich kam, war ſchon alles verfah⸗ ren!“ „Wir ſind alſo kaputt, Reimann!“ „Wenn kein Wunder geſchieht, Herr Baron! Ich habe ſchon gleich gebeten, Sie möchten be⸗ nachrichtigt werden. Aber der alte Herr wollte immer ſelbſt ſchreiben! Da konnte ich doch nicht vorgreifen! Und morgens lagen immer viele angefangene Briefe an den jungen Herrn durch⸗ geriſſen im Papierkorb! Es tat mir ſo leid! Ich habe die letzten Wochen nicht mehr ordentlich gearbeitet! Es iſt ja doch alles für den Schie⸗ ber, Herr Baron!“ Günther ging ſchweigend neben dem junger Beamten her. Seine blauen Augen ſahen faſt ſchwarz aus, wie der kleine See unter den Er⸗ len dort, wenn düſtere Wolken darüber ſtan⸗ den. Jetzt aber lachte der See blau in den Morgenhimmel hinein, die grüngoldenen Gin⸗ ſterbüſche leuchteten in der hellen Frühlings, ſonne. Ein Schuß Wildenten ſchwamm darauf Wie hatte das alles ſonſt ſein Jägerherz er freut! Jetzt ſchritt er traurig dahin unter der Kiefern, Buchen und Eichen, unter deren ur⸗ alten Kronen ſchon die Väter und Urväter jag ten! Es fiel ihm ein, daß er als kleiner Junge ſeiner geliebten Mutter immer die Vaſen mi! den goldenen Dotterblumen und weißer Faortſetzung folgt.) Ott mußte in das Krankenhaus verbracht wer⸗ Sein Zuſtand iſt lebensgefährlich. Vor einiger Waldanemonen gefüllt hatte, die dort wachſen NV 9 erſt hatte er ſeinen ſechsjñährigen Sohn dee führenden männer des Kabinells hetrio Tagesumſchau Die Reichstagswahl findet laut Verordnung des Reichspräſidenten am 31. Juli ſtatt.. * Zum Reichsarbeitsminiſter wurde der Prä⸗ ſident des Reichsverſicherungsamtes, Dr. Schaeffer, ernannt. * Der geſchäftsführende Direktor des Danzi⸗ ziger Volkstages Gramſe wurde Samstag abend im Wirtſchaftsraum des Volkstgges durch Leuchtgas vergiftet tot aufgefunden. Der bisherige bayeriſche Juſtizminiſter Dr. Gürtner hat mit Rückſicht auf ſeine Ernen— nung zum Reichsminiſter ſein bisheriges Amt niedergelegt. * Das Memeldirektorium iſt unter dem Vor⸗ ſitz von Dr. Schreiber aus Angehörigen der Mehrheitsparteien gebildet worden. Die Arbeiter der Bremer Vulkan-Werft ſind am Montag nicht zur Arbeit erſchienen, ſo daß der Werksbetrieb vollſtändig ruht. In einer Abſtimmung in der vorigen Woche hatte ſich die Belegſchaft gegen die Annahme des Lohn— ſchiedsſpruches entſchieden. 8* Gegen den Führer des Deutſchen Stickſtoff— ſyndikates Prof. Dr. Caro begann ein Prozeß. in dem die Anklage ihm den Vorwurf der— ſuchten Betruges, der Urkundenfälſchung und Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſiche— rung macht. * Ueber dem Inntal und dem Mangfall ging ein ſchweres Hagelwetter nieder, das außer— ordentlichen Schaden auf den Feldern und an den Gebäuden angerichtet hat. * Der Ausſchuß der Abrüſtungskonſerenz, der fich mit den Begriffsbeſtimmungen für die Effektivbeſtände beſchäftigt, hat feſtgeſtellt, daß es vorläufig keinen Zweck habe, mit den Be ratungen fortzufahren, ſolange nicht heſtimem: Vorfragen vom Hauptausſchuß geklärt ſeren * Wird A-Berbot aufgehoben? Neuregelung der Vorſchriften zur Sicherung. des inneren Friedens . Berlin, 4. 6. Innerhalb der Reichsregierung ſchweben Erwägungen, die in den letzten Jah⸗ . auf dem Notverordnungsweg erlaſſenen Beſtimmungen über die Sicherung des inne— ren Friedens, den Schutz der Staatsautorität uſw. zuſammenzufaſſen und neu zu regeln. Ju welcher Art die Frage der Aufhebung des SA. Verbotes gelöſt wird, ſteht noch nicht end— gültig feſt. Vermutlich wird das Verbot in ſei⸗ ner bisherigen Form rückgängig gemacht wer— den. Ueber die Faſſung der Erſatzvorſchriften ſchweben noch Beſprechungen. Auch die Be⸗ ſtimmungen über die Preſſe ſollen im Rah⸗ men der allgemeinen Prüfung überarbeitet und gemildert werden. Eine Entſcheidung des Kabinetts über dieſe beſonders wichtigen in⸗ nerpolitiſchen Maßregeln iſt erſt Ende der nächſten Woche zu erwarten. Nah und Jern Kuſel.(Unwetter im Glantal.) Am Freitag nachmittag gegen 2 Uhr ging über die Kuſeler Gegend ein ſchweres Hagelwetter nieder. Wäh⸗ rend einige Gemarkungen, ſo z. B. Altenglan, Mühlbach, Erdesbach uſw. verſchont blieben, richtete das Unwetter beſonders in Bedesbach, Patersbach und Ulmet großen Schaden an. Hagel von ungewöhnlicher Größe vernichtete einen erheblichen Teil der Ernte. i Alm(Amt Oberkirch).(Schwerer Schießun⸗ 915 Der 43 Jahre alte ee 1 80 wollte in ſeiner Scheune Ratten ſchießen. 0 Beſteigen der Heubühne blieb er mit m Gewehre hängen, das ſich entlud. Die volle Schrotladung ging Ott in die Bruſt. n, wo er ohne Bewußtſein darniederliegt. einen Unfall verloren. Oben von links nach rechts: Her⸗ riot(Miniſterpräſidium u. Aeu⸗ ßeres), Paul⸗Boncour(Kriegs⸗ weſen), Painlevé(Luftfahrt). Unten: von links nach rechts: Chautemps(Inneres), de Mon— zie(Kultus), Daladier(Oeffent⸗ liche Arbeiten).— Nach langwie— rigen Verhandlungen iſt jetzt end— lich das neue franzöſiſche Kabinett gebildet worden. Von den 29 Mit- gliedern(Miniſter und Staats— ſekretäre gehören nicht weniger als 221 der Radikalſozialiſtiſchen Partei an, die bisher von dem neuen Miniſterpräſidenten riot geführt wurde. Her⸗ Enzlirchen(Schwarzwald). 104 Jahre alt.) Hier beging Frau Marie Schöppauer ihren 104. Geburtstag. Sie iſt am 5. Juni 1829 geboren und wohl die älteſte Frau Deutſch— lands. Von ihren 6 Kindern leben noch 3. Die noch rüſtige Greiſin hat 17 Enkel und 34 Urenkel. Sie kann noch ohne Brille leſen. dagegen hat ihr Gehör durch die Jahre doch ſtark gelitten. Sie iſt vollkommen taub. Odenheim(Amt Bruchſal).(20 Meter tief geſtürzt.) Im Gemminger Steinbruch wurde die 17jährige Tochter einer Odenheimer Fa— milie blutüberſtrömt, bewußtlos aufgefunden. Das Mädchen, das ſich auf dem Weg zu Verwandten in Gemmingen befand, war aus noch unbekannter Urſache 20 Meter hoch ab— geſtürzt. Mit einem ſchweren Schädelbruch und inneren Verletzungen wurde die Verunalückte ins Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Dienſtadt(Amt Tauberbiſchofsheim).(An— meſen abgebrannt.) Das Anweſen des Land⸗ mirts Johann Freund iſt ein Raub der Flam— men geworden. Während das Mobiliar und das Vieh gerettet werden konnten, gingen gro— ße Heu- und Strohvorräte zugrunde. Feuer ergriff auch das Nachbargebäude des Landwirts Anton Mohr und zerſtörte den Dachſtuhl des Wohnhauſes. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. Die hieſigen Löcch— mannſchaften wurden von der raſch herbeige— eilten Tauberbiſchofsheimer Motorſpritze un⸗ terſtützt. f Neckarhauſen.(Leichenländung.) Hier wurde die Leiche eines unbekannten etwa Mitte der 40er Jahre ſtehenden gutgekleideten Mannes geländet. Man fand bei ihm eine Geldbörſe mit dem Betrage von 20 RM. und außerdem einen von der cheleniſchen Regierung ausge— Das Name herausgeſchnitten war. Es dürfte ſich, wie aus dem Paß hervorgeht, um einen Ingenieur handeln. Katzweiler, 6. 6. Am Sonntag nachmittag er eignete ſich hier an einer Straßenkreuzung ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Radfahrer na⸗ mens Gelbert aus Mehlbach wurde von einem Motorrad angefahren. Gelbert ſtürzte zu Bo— den und erlitt einen Schädel- und einen Unter— ſchenkelbruch. Der auf dem Motorrad als So— zius mitfahrende Erwin Schneider aus Hirſch horn erlitt eine Kopfverletzung, während der Y Motorradfahrer mit dem Schrecken davonkam. Beim hochzeitsſchießen gelölel Oberems(Taunus), 6. 6. Bei einer Hochzeit ereignete ſich hier beim Hochzeitsſchießen ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Schuß, der von dem Landwirt Karl Weil abgegeben worden war, traf einen 14jährigen Jungen namens Walter Göbel aus Reichenbach in den Kopf und tötete den Jungen. ———..———;ĩ2 Myſteriöſer Jund im Jraukfurler Sladkwald 5 Frankfurt a. M., 6. 6. Auf der Polizei er— ſchienen zwei Leute, die im Stadtwald am Hin— kelſtein ein blutiges Männerhemd, zwei blutige Taſchentücher, einen Filzhut, zwei Kragen, eine Friſierhaube, eine Regenmantelmütze und einen Brotbeutel gefunden haben. Dieſen Gegen— ſtänden, deren Beſchaffenheit auf einen Kampf ſchließen laſſen, lagen Papiere auf den Namen Alfred Wehrhahn, geboren am 28. 3. 1912 in Linden bei Hannover, bei. Es iſt bereits feſtgeſtellt worden, daß ſich dieſer Wehrhahn, der zuletzt in Springe gewohnt hat, am 25. Mai dort abgemeldet hat und auf Wander— ſchaft gegangen iſt. Er hat in Touriſtenheimen und Jugendherbergen übernachtet. Man nimmt an, daß er ſich nach St. Goar gewandt hat. Die Polizei ſucht dieſen myſteriöſen Fall auf— zuklären. hörſings Parteigründung Magdeburg, 6. Juni. Der frühere Bundes⸗ führer des Reichsbanners, Oberpräſident z. D. Otto Hörſing, hat heute die Gründung der ſeit einiger Zeit von ihm geplanten„Sozial⸗ republikkaniſchen Partei Deutſchlands“ vorge— nommen. Sitz der neuen Partei wird Berlin ſein, als ihr Ziel wird angegeben: republikani⸗ ſche Konzentration, Arbeitsbeſchaffung und Wirtſchaftbelebung. Führer der Partei iſt Hörſing; außer ihm gehören dem Vorſtande noch an Rechtsanwalt Dr. Adolf Homburger— Berlin und der Reichsjugendführer des Reichs— banners Artur Pape. Die Farben der Partei ſind ſchwarz-rot⸗gold. Zu ihrem Organ wurde Heuernte im Hochwasser die Wochenzeitung„Neue Kampffront“ be— ſtimmt, die am Mittwoch, den 8. Juni, zum erſten Mal in Berlin erſcheint. Lokales Kampf um einen Haſenbraten. Fährt da ein württembergiſcher Bauer mit ſeinem Kuhfuhr— werk den ſteilen Alprorberg hinan. Die Fahrt geht langſam, man hat Muße ins Land zu ſchauen. Auf einmal gurgelt über den nicht all— zuweit vom Weg entfernten Rain etwas leben— diges Braunes herunter.„Bei Gott, einen Ha— ſen hat der Fuchs!“ ruft der Bauer. Reinecke ſchleift den armen Lampe am Genick den Rain hinauf, dem nahen Walde zu. Auf der hohen Eiche am Waldesrand hockte eine Schar Na— ben.„Das wär etwas für uns“, denkt die ſchwarze Räuberbande. Ein Krächzen geht los, ein Hochfliegen und wildes Schreien. Das klinkt wie Sturmmuſik. Der Fuchs ſtutzt. Die Raben fliegen Attacke. Zu dritt, zu viert, zu ſechſt und immer fliegen die ſchwarzen Wege— lagerer auf den Fuchs los. Reinecke duckt ſich, weicht nach rechts, nach links, ſpringt mit den Vorderpfoten hoch und will gegen die fraßgie— 810 rigen Vögel ankämpfen. Den Haſen läßt der Fuchs aber nicht fahren. Die Zähne halten dite Beute. Die Raben werden frech und frecher, Reinecke zuckt. Die Schnabelhiebe tun weh, Reinecke gibt Ferſengeld und läßt den Haſen liegen. Die Raben triumphieren, aber unver⸗ hofft kommt offt. Nicht etwa der Bauer aud ſeinem Kuhfuhrwerk bekommi de;. dern ein zweiter hatte den Sireit um den Haſenbra geſehen und ſprang hinzu. Wenn drei ſi ten, freut ſich der vierte. Er holle ſich den Bra⸗— ten und die Raben hatten das Nachſchen. Izauer Baäner, der des„ Das in letzter Minute abgemähte Gras wird von den überſchwemmten Feldern ab— transportiert. Das Hochwaſſer der Mulde, das bei Deſſau bereits weite Landſtrecken bedeckt, gefährdet durch weiteres Steigen immer größere Mengen des Ernteguts. Der Bevölkerung iſt bereits ein Schaden von vielen Zehntauſenden Mark entſtanden. ſtellten Paß, aus dem merkwürdigerweiſe der Auto mit Ausſtellungsbeſuchern verunglückt Pirmaſens, 6. 6. Am Sonntag morgen unter⸗ nahm der hieſige Autovermieter Eugen Kunkel mit ſeinem Lieferwagen eine Perſonenfahrt zur lanpwirtſchaftlichen Ausſtellung nach Mann⸗ heim. De Wagen war zum größten Teil mit Landwirten aus der Gegend von Hilſt beſetzt. Vor der Ortſchaft Wilgartswieſen kam das Fahrzeug infolge Blockierung der Breinſen zum Kippen, wodurch verſchiedene Mitfahrende verletzt wurden. Ein gewiſſer Stucki von Hilſt wurde ins hieſige Krankenhaus eingeliefert. Die anderen verletzten Inſaſſen haben ſich nach 8 Behandlung auf den Heimweg bege— en. Jonell des gommers Das leiſe Flimmern in der Luft drückt ſchwer Auf jeden Atemzug von Tier und Baum Viel Wege in der Welt verſtauben menſchenloe— Im Wieſengrund gerinnt der Dunſt zu Schaum. Der Schläfer unter dem Holunder bricht Aus einem böſen Traum empor. Die Fliegen blitzen um ſein ſchweißiges Geſicht, Und dumpfes Donnern trifft ſein aufgeſpanntes Ohr. Gewäſſer grün im Rohr verwiſcht d. Silberſchein Und kräuſelt eine leiſe Melodie; Bald wird der Wind ihr toller Reiter ſein, Bis aus den Wolken eine Donnerfauſt Auf die erſchrock'nen Wälder, wie noch nie In dieſem Sommer niederſauſt. Daten für den 7. Juni 1932 Sonnenaufgang 3,45, Mondaufgang 5,47 Uhr: Sonnenuntergang 20,12, Mondunter— gang 23,18 Uhr. 1826 Der Phyſiker von Fraunhofer in Mün⸗ chen geſt.(geb. 1787.)— 1843 Der Dichter Friedrich Hölderlin in Tü— bingen geſt.(geb. 1770.) * Erdbeeren. Der Juni bringt uns eine Man⸗ nigfaltigkeit köſtlicher Beeren u. Früchte. Mit der lieblichen Erdbeere beginnt der Reigen. Die wildwachſende Walderdbeere, von der die kultivierte Gartenerdbeere ſtammt, iſt einhei— miſch in Europa. Im Altertum war die Erd— beere wohl nur als Sammelfrucht bekannt, wie es ja heute noch die Walderdbeere noch iſt. Aus der Steinzeit liegt ein Fund von Erd— beerſamen aus den Ueberreſten der Pfſahl— bauten ſich von Hohenhauſen im Schweizer Kanton Zürich vor. Es handelt ſich dabei um Ueberreſte unſerer Walderdbeere. Die Gartenerdbeere in ihren verſchiedenen Spiel— arten war dem Mittelalter unbekannt und iſt wahrſcheinlich aus Amerike in unſere neuzei— tigen Gärten gelangt. Geſchichtlich bezeugt iſt die Einführung der Erdbeerkultur in engliſchen Gärten(1629) und nach Frankreich(1715). Die in den Gärten gezogenen Erdbeeren ſind teils durch Kultur veränderte reine Arten und For— men davon, teils Miſchlinge derſelben; die letzteren ſind in neuerer Zeit vorherrſchend. Der Sorten ſind faſt unzählige, und alljähr— lich kommen neue hinzu. Der Anbau von Erd— beeren iſt überall in kleinem Maßſtabe mög— lich. Im Kleinbetrieb kann durch entſprechend Bodenbearbeitung und Düngung jeder Boden erdbeerfähig werden. Ein„Erdbeerboden muß graswüchſig“ ſein Die Erdbeeren verlangen ſehr viel Waſſer und müſſen in leichtem Bo— den beſonders in der Blüte und vor der Rei— fe häufig begoſſen werden, weil ſie ſonſt nicht angewachſen und klein bleiben. Es empfiehlt ſich, nach Beendigung der Tragbarkeit ein an— deres Stück Land den Erdbeeren anzuweiſen. Im allgemeinen kann man mit dreijährigem Umtrieb rechnen. Die Erdbeeren ſind nicht nur ſehr wohlſchmeckend, ſondern auch ſehr geſund; ſie werden deshalb als allgemein beliebtes Ta— felobſt entweder ganz roh oder irgendwie zu— bereitet als Kompott gegeſſen. Roh gegeſſen, gewähren uns die lieblichen Beeren ſchönſten Genuß. Auch als blutreinigendes Geſundheits— mittel ſind ſie ſehr geſchätzt; es werden auch regelrechte Erdbeerkuren gemacht. Bei den Evastöchtern gelten ſie als Schönheitsmittel zur Verbeſſerung des Teints, bei Männern haben die Erdbeeren eine andersgeartete Schätzung, ſie ſind die beliebteſte Frucht zur Bowle. Handel, Induſtrie, Börſe Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 6. 6. Inlandsweizen, 75—76 Kg. gut, geſung und trocken, 28,25— 28,50, In⸗ landsroggen 22,50— 22,75 Inlandshafer 17,75 —19,25, Sommergerſte, inländiſche 2020,50 nominell, Futtergerſte 1818,25, Hühnerwe⸗ zen 10,30— 10,60, gelbes La Plata Mais 15,75 Weizenmehl Spezial Null m. Auslandsweizen per Juni 40,20, Roggenmehl 70% ige Ausmah— lung, je nach Fabrikat, 28,25—29, Weizenkteie 9,25— 9,75, Biertreber, inl., 1111,25, do ausl. 10,50— 10,75. Erdnußkuchen 11,50. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 6. 6. Zufuhr und Preiſe: 127 Ochſen 27-35, 190 Bullen 1 240 Kühe 1227, 350 Färſen 26-35, 1020 Kälber 24— 42, 5 Schafe 22—30, 2268 Schweine 30—42, 3 Ziegen 12—18 RM. Marktverlauf: Großvteh mittel, geräumt, Kälber ruhig, Ueberſtand, 1 Schweine mittel, geräumt.