0 * Auftakt zur Landtagswahl. Die geſtern Abend von der S. P. D. veranſtaltete Ver⸗ ſammlung war gut beſucht. Der Vortragende Herr Innenminiſter Leuſchner“⸗Darmſtadt, fand für ſeine Ausführungen ein dankbares Publikum. Er zeichnete beſonders die Gefahren, die der arbeiten⸗ den Bevölkerung drohen, wenn das neue Regierungs- ſyſtem Fuß faſſen ſollte. Alles wäre dahin; ver⸗ loren die Arbeiterſchutzgeſetzgebung, die Sozial⸗ u. Arbeitsloſen⸗Verſicherung, die Tarifverträge, der achtſtündige Arbeitstag, der Schutz der Schwachen und Verarmten, und überhaupt alle Einrichtungen, die die Arbeiterſchaft vor Not und Elend ſchützen. Sein Schlußappell war die Mahnung: zuſammen zuſtehen, damit geordnete und ſozialwürdige Zu⸗ ſtände wieder geſchaffen werden. Um dies zu er⸗ halten ſei die Arbeitsbeſchaffung höchſtes Gebot. Die Verſammlung, in der Anbänger aller Parteien vertreten waren, nahm ſonſt, mit Ausnahme einiger Zwiſchenrufe, einen ruhigen Verlauf. * Verſteigerung der Frühhkirſchen. Die Gemeinde verſteigerte heute Vormittag 2 Loſe Frühkirſchen, von welchen das eine mit ca. 80 Pfd. Behang auf 16.50 Mk. und das zweite mit ca. 1½ Zentner Behang auf 27.— Mk. kam. »Evangeliſche Gemeinde. Zu der heute, Mittwoch, Abend 8 Uhr in der Kinderſchule ſtattfindenden Männerverſammlung wird nochmals herzlichſt eingeladen. * Odenwaldklub. Wie ſchon mitgeteilt, begeht der Odenwaldklub dieſes Jahr ſein 50jäh⸗ riges Beſtehen, das bei der diesjährigen Tagung am Samstag, den 11. und Sonntag, den 12. Juni in dem altehrwürdigen Odenwaldſtädtchen Erbach feſtlich begangen wird. Das uns vorliegende offi⸗ zielle Organ des Odenwaldklubs,„Unter der Dorf⸗ linde“, berichtet in ausführlicher Weiſe zu dieſem Jubiläum. Erbach iſt die Geburtsſtätte des Oden⸗ waldklubs. Die Ortsgruppe Viernheim des OW. zählt z. Zt. 55 Mitglieder. Zum 50jährigen Jubi⸗ läum auch unſere beſten Glückwünſche!„Friſch auf!“ „An die hieſigen Geſchäftsleute! Vergeßt die Werbung nicht zum Gauturnfeſt am 9., 10. u. 11. Juli des Turnvereins von 1893. Reklame macht's Geſchäft! Erſt recht in den jetzigen Zeiten tut Werbung not! Was gibts da für eine beſſere Gelegenheit als im Feſtbuch des Turnver⸗ eins 1893 aus Anlaß des großen Turnfeſtes des Turngaues Mannheim ein kleines Inſerat aufzu⸗ geben: kleine Preiſe, große Wirkung! Viele Fremde werden unſeren Ort beſuchen, die Feſtbücher werden nach Mannheim und Umgebung mitgenommen, un- ſere heimiſchen Geſchäfte jeder Art auswärts be⸗ kannt werden, aber auch in der Gemeinde ſelbſt empfiehlt ſich jedes Geſchäft in der beſten Weiſe. Die Inſerate werden abgeholt werden; beſondere Vertreter des Vereins werden vorſprechen. Pr. A. Der Preſſedienſt der deutſchen Zentrumspartei ſchreibt in einer längeren Erklärung, in der er die Antwort Brünings an Papen zum Teil wiederholt, das deutſche Volk werde am Wahltag dafür ſorgen, daß niemals die Kräfte des Herrenklubs das neue Deutſchland tragen, und richtet folgende Fragen an die neue Regierung,„im Hinblick auf die Kräfte, auf die ſie ſich hauptſächlich ſtützen will“. Wo bleiben die Maßnahmen, die ſich gegen die hohen Penſionäre, gegen die überſpitzten Ge⸗ hälter richten? Wo bleiben die Sicherungen ſozialer Grund⸗ rechte des ſchaffenden Volkes? Wo bleibt die Betreuung der Millionen von Arbeitsloſen, der Rentner, Invaliden, Kriegsbeſchä⸗ digten und Kriegerhinterbliebenen? Wo bleibt die Sorge um den Mittelſtand, den Einzelhandel, das Handwerk? Wo iſt die praktiſche Hilfe für die Landwirt- ſchaft? Der Artikel ſchließt mit der offenen Kampf⸗ anſage an die Regierung. Dr. Brüning hat geſtern eine leichte Herz- attacke erlitten. Der Arzt hat vorläufig Bettruhe verordnet. Vorerſt befindet ſich Dr. Brüning noch in ſeiner bisherigen Dienſtwohnung im Reichskanz⸗ lerpalais. In den nächſten Tagen wird er zu einem längeren Erholungsurlaub nach Süddeutſch⸗ land reiſen. g Weshalb ſpült man die Wäſche? Damit alle Seifenreſte aus dem Gewebe herausziehen, denn ſonſt geben ſie ſpäter einen häß⸗ lichen grauen Ton auf der Wäſche ab. Damit haben Sie aber gar keine Laſt, wenn Sie's ſo machen: einige Handvoll Sil kalt anrühren, dem erſten heißen Spülwaſſer zuſetzen und darin die Stücke kurze Zeit ziehen laſſen. Die Wäſche wird dann beſonders ſchön weiß, duftig und friſch! Vereins⸗Anzeiger Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abtlg. Schutz⸗ ſport) Heute Mittwoch, Kreisſpiel M heim 1.— V'heim. Abfahrt 6 Uhr am Lokal. Freitag Abend ½9 Uhr Verſammlung. Alles muß er⸗ ſcheinen. Kein Trinkzwang. Samstag Abend 6—7 Uhr, V'heim— Schwetzingen auf unſerem Platz. Sonntag, 12. ds. Mts. Lehrſpiele in Schwetzingen. Näheres im Lokal. Kameraden, welche am Schiedsrichterkurs teilnehmen wollen, mögen ſich bis Freitag melden. D. Sch. Kkieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen ⸗ abteilung). Heute Mittwochabend Verſammlung 87/8 b. im Lokal. Letzte Beſprechung vor dem Gau⸗ schießen. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen notwendig. Der Vorſtand. Verein für Sport⸗ u. Körperpflege. Donnerstag abend punkt 8 Uhr beim 1. Vorſitzenden Vor⸗ ſtandsfitzung, bei dieſer Sitzung haben auch ſämt⸗ liche Spartenleiter zu erſcheinen d Der Vorſitzende. Bekanntmachung. Betr.: Hilfsmaßnahmen der Regierung.. Die Reichs bezugſcheiue für weitere 2 Pfund Friſchfleiſch kommen am Donnerstag, den 9. Juni ds. Is. in der gleichen Reihenfolge wie bei der letzten Ausgabe zur Verteilung. 8 (Vorm. für Ausgeſteuerte bei der Kontrolle beim Arbeitsamt, nachm. für Zuſatz⸗, Klein⸗ und Sozialrentner im Wiegehäuschen des Rathauſes.) Der verbilligte Preis beträgt nur 20 Pfg. unter dem Tagespreis. Viernheim, den 8. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Irtsgewerbebereln bternneim. Einladung: Kommenden Donnerstag, den 9. Juni abends 8 Uhr findet im„Engel“ ein wichtiger Rufklärungsvortrag des Oberſteuerſekretärs Herrn Schellenberg vom Finanz⸗ amt Heppenheim über die Ein⸗ heitsbewertung des Haus- und Grundbeſitzes und des Gewerbes ſtatt. Die Mitglieder des Ver⸗ eins, die Hausbeſitzer, Mitglieder der Bauernvereine, Gewerbtreibende und alle In⸗ tereſſenten ſind der Wichtigkeit der Sache halber, hierzu eingeladen und erwarten wir der Aufklärung halber,, ein volles Haus. Der Vorſtand. Ulte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt die Buchdruckerei ds. Blattes. h Archenchur Ciel Heute abend halb 9 Uhr desacorobe eee für den ganzen Chor. Der Vorſtand. a Hedizinal-Verband A Viernheim. Sonntag, den 12. Juni nachm. 3 Uhr findet im Gaſthaus zum Karpfen eine außerordentliche, halbjährige General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt ge⸗ geben. Wegen Wichtigkeit bittet um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder Der Vorſitzende. cgaggganaaaandangaſgaganaagnaagamaadag — 7—* mein großes Lager in Jonnmer leer Jollen in großer Auswahl zu billigſten Preiſen Wegen Aufgabe des Artikels Waschkleider 20—30 Prozent billiger ohert Steiert —— Weinheimerſtraße 62 ſſaaaaaannaanaaonaaoa füge Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 10. Juni 6. Siwan Wochenfeſt⸗Anfang 7,30 Uhr „ Morgen 7,30 Uhr u. 10,00 „ Abend 7,30 Uhr 11. Juni Wochenfeſt⸗Morgen „ Machm. „ Ausgang Wochentag ⸗Abend „ Morgen agg acm facdaaanmmnma 7,30 4,00 9,35 8,00 6,30 u. 10,00 3 Lunau. Warengenossegschall 5. [Bauernverein) Für den Tabakbau eingetroffen: Schwefelſaures Kali, Harnſtoff, Kalkſtickſtoff, Peru⸗Quano. Virginia Saatmais. besuchen ie in Mannheim dle Adbel- Ausstellung tur Selegenneltshäule N 4, 20 PVersteigerungshalle M 4, 20 Sämtl Zimmer, Küchen, Einzelmöbel u. Einrichtungs⸗ gegenſtände, ſowie Piano, Radio, Reg.⸗Kaſſe, Auto, Näh⸗ maſchine ete. werden zu Steigerpreiſen abgegeben. Zimmermann, Tel. 33106. anſedcheg I 1. Eins, zwei, drei, die ganze Kompagnie 4. Kleine Elisabeth„„2%%„6„ 5. Streichholz Wachtparade 6. Lola, Dein spanisches Feuer 7. Sag' mir Darling * oder wenn Musikverlag„City“, Abt. Bisher erschienen: 2. Zwei himmelblaue Augen 3. Das Blumenmödchen von Neapel. g. Die Berge, die sind meine Heimat 9. In meinem leleinen Paddelboot 10. Guter Mond, mach die Augen zu 1. Madame, Sie sind mir nicht einetlei. 12. Ein deutsches Madel und ein Wein aus Spanien Sammlung wird fortgesetzt! Zu berlehen durch jede Musikalien- und Instrumentenhandlung, 0 icht erhältlich, direkt vom N ortimont, Leipzig 0 J. Täubchenweg 20. ber pun l Mersch-Foxtrot aus dem Tonfilm „Reserve hat Ruh“. fene und Musil von Bert Reisfeld und Roll Marbot Tango e. d. gleichnsmigen Tonfilm. Worte von Ernst Neubsch. Musil von Fred Raymond Jengo-Lied von Roderich Lander. Text von Friedr. Schwerz und Kurt Schwabach Jango- Lied Milli Rosen. Worte v. Günther Schwenn u. Peter Schseffets Fox-Intetmexzo von Karl Wehle. Text von Friedrich SchwWerz Tengo von R. Collazo. ext von Jos. Freudenthal und N. Intrator 5 Engl. Woltz. ſext und Musik von B. Reisfeld, M. Fryberg u. R. Marbot W.alxzerlied s. d. Tonfilm„Der weiſte Rausch“, Musik von Joni Birkhofer. Jext v. H. Reimar 8 0 Foxtrot von M. Katt u. R. Metbot. Teut von Fritz Joachim Wielt von G. Parlin, G. Redlich und Friedrich Schwerz Slow- Fon nach einem Motiv von Nevin. Musik und ext von Billy Golyyn, N. Intrator u. J. Ffreudenthel paso doble von Bert Neisfeid. Text von Bruno Bal . Dio beste Kapitalsanläge ist heute die Anschaffung eines guten Möbelstüeckes. Wir hüben eine große Aus- wahl in moderysten la. Cualifälsmöbeln aller Art zu sehr günstigen Preisen und Zahlungsbedingungen. Möbelhaus gebr. Rramer N 2, 12 Mannheim 2,12 5 f ommersprossen beſeitigt un der Garantie mein einfaches Mittel. 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Ar. 132 JJC Preußen erläßt eine Notverordnung zur Sicherung des Haushaltes— Beamten⸗ gehaltskürzung als fünfjährige Zwangs⸗ ſparkaſſe— Einführung der Schlachtſteuer. 100 Millionen ſollen eingeſpart werden. enb Berlin, 8. Juni. Das preußiſche Ka- binett hat heute abend die angekündigte Not⸗ verordnung erlaſſen. Der Wortlaut der Not⸗ 1 wird morgen veröffentlicht wer⸗ en. Bei der Aufſtellung des Etats für 1932/33 war mit der Einnahme von 478,6 Millionen Reichsmark gerechnet worden. Davon wurden 207,2 Millionen durch Abſtriche im Perſonal⸗ etat und 169,4 Millionen durch Abſtriche am Sachetat geſpart ſowie zwei Millionen durch Erhöhung des Staatsanteiles an den Notari⸗ atsgebühren gedeckt. Der Reſt von 100 Milli⸗ onen Mark ſollte urſprünglich durch die Aus⸗ gleichszahlungen des Reiches gedeckt werden. Angeſichts des Fortfalls dieſer Ausgleichszah— lungen hat die preußiſche Regierung nunmehr in der Notverordnung die Einführung der Schlachtſteuer vom 1 Juli 1932 an beſchloſſen, die einen Ertrag von rund 90 Millionen brin⸗ gen ſoll. Darüber hinaus waren aber zum völligen Ausgleich des Etats noch weitere Maßnahmen nötig„da im laufenden Etatsjahr mit etwa 50 Millionen Minderaufkommen an Steuern gerechnet wird. Die Notverordnung ſieht deshalb eine Kürzung der Beamten⸗ und Angeſtelltengehälter in Höhe von 5 Prozent für Ledige und kinderlos verheiratete und von 2165 Prozent für Beamten und Angeſtellten mit Kindern vor. Dieſe Gehaltskürzung, die nur vorübergehend ſein ſoll, iſt als eine Zwangsanleihe gedacht und ſoll nach fünf Jahren vom 1. Juli 1937 ab in monatlichen Raten, die dem monatlichen Abzug entſprechen, wieder zurückgezahlt werden. In Todesfällen iſt der ganze abgezogene Betrag den Hinter⸗ bliebenen ſofort auszuzahlen. Ebenſo erfolgt die Auszahlung des Geſamtbetrages beim Ausſchei⸗ den von Staatsangeſtellten von u. Beamten un⸗ ter Fortfall der Verſorgungsbezüge. Eine entſprechende Regelung mit den Gemeinden für ihre Beamten und Angeſtellten iſt vorge⸗ ſchrjieben worden. N Die Notverordnung ſieht weiter zur Sicher— ſtellung des Etats eine Aenderung der bishe⸗ rigen Beſtimmungen über die Niederſchlagung der Hauszinsſteuer in der Weiſe vor, daß bei Bedürftigkeit die Hauszinsſteuer nicht mehr auf Antrag durch die Kataſterämter erlaſſen wird, ſondern daß in Zukunft den Gemeinden ein entſprechender Betrag überwieſen wird, der dazu dienen ſoll, auf Antrag an Wohl⸗ ſahrtsunterſtützungsempfänger zum Ausgleich für die Hauszinsſteuerzahlungen„eben zu werden.. In preußiſchen Regierungskreiſen iſt man davon überzeugt, daß durch die in dieſer Not⸗ verordnung vorgeſehenen Maßnahmen der Etatsausgleich durchgeführt werden kann. Im übrigen wird entgegen den verſchiedenen in der Oeffentlichkeit umlaufenden Gerüchten mit Nachdruck betont, daß über die Kaſſenlage Preußens keinerlei Bedenken beſtehen. Die Kaſſenlage iſt für das laufende Etatsjahr unter allen Umſtänden ſichergeſtellt. Wenn die Einführung der Schlachtſteuer in den intereſ⸗ ſierten Kreiſen Unruhe hervorrufen ſollte, ſe wird demgegenüber in Kreiſen der preußiſche! Regierung darauf hingewieſen, daß die Au. wirkungen dieſer Steuer zweifellos überſchätz werden. Die Schlachtſteuer, die in Bayern unt Sachſen bereits beſteht, hat dort keine Anhal“ punkte dafür ergeben, daß die Fleiſchpreiſe durch ſie beeinflußt worden ſind. Der Finanz⸗ miniſter iſt außerdem ermächtigt, bei Haus⸗ ſchlachtungen von der Erhebung der Schlacht⸗ ſteuer Abſtand zu nehmen und er wird von der Ermächtigung ſoweit als möglich Gebrauch machen. Unerſchütterliche Treue zu Brüning Eine Kampf ⸗Entſchließung des Zentrums. Zeitung Dernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Boftsblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzei i zei nzei zeile koſtet 25 Pfg., d bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Kuna neſchlutz fle ſerate und Pitten pi mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— A Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Fuge de 11 Amtsblatt der Heſſiſchen Bü 5 Sauen und Notizen vor- — yhme von Anzeigen in unſerer Expeditionen Deutſchlands u. des Auslande rgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach! i i ückſichti ür di n izeigen) Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedock eine Gewähr nicht Abergumfiet worden Donnerstag, den 9. Juni 1932. — 0 Reichsparteivorſtandes der Zentrumspartei wird ein Bericht ausgegeben, in dem es heißt, daß der Vorſitzende Dr. Kaas in ſeiner einlei⸗ tenden Anſprache zum Ausdruck brachte, daß er nach wie vor in unerſchütterlicher Treue zu jenem Manne ſtehe, der in den letzten Jahren der Exponent des deutſchen Volkes geweſen ſei. In der Ausſprache nahm auch Reichskanzler a. D. Dr. Brüning das Wort. Er dankte der Par⸗ tei für die Unterſtützung, die ihm während ſei⸗ N ner Kanzlerſchaft zuteil geworden iſt, und gab einen Bericht über die Ereigniſſe der letzten Zeit. Seine Ausführungen wurden ergänzt durch den Reichsarbeitsminiſter a. D. Steger⸗ wald und den Abg. Joos. a Die Ausſprache wurde mit der Annahme einer Entſchließung beendet, in der der Reichs⸗ parteivorſtand ſein unerſchütterliches Feſthalten an den Grundlagen der Politik des bisherigen Kanzlers Dr. Brüning bekundet. Die Linie über ſtaatsmänniſche Aufbauarbeit ſei in einem beſonders gefahrvollen Augenblick jäh unter⸗ brochen worden, für das aus zwingenden Grün⸗ den das Zentrum keinerlei Mitverantwortung übernehmen könne. Dem ſcheidenden Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning, ſeinem Mitarbeiter Dr. Stegerwald, ſowie der Parteileitung und Reichstagsfraktion wird das Vertrauen ausge⸗ ſprochen. Weiter wird die Erwartung ausge⸗ drückt, daß die Organisationen der Partei im Lande alles tun würden, um im kommenden Wahlkampf die Schlagkraft des Zentrums zu zeigen. Verſuche, die Einheit und Geſchloſſen⸗ heit des Zentrums zu zerſetzen und zu ſtören, müſſen rückſichtslos abgewehrt werden. Das Zentrum führt den Kampf in unabhängiger Stellung. Sein Kampf werde ſich gegen dieje⸗ nigen richten, welche die politiſch⸗parlamenta⸗ riſche Mitverantwortung ablehnen zu einer Zeit, in der ſie ihre Machtanſprüche angemeldet hätten, um Kabinette zu beſtimmen und zu zerſtören. Das Zentrum wird auch den Kampf gegen Verbände und Bewegungen, die das unterminieren, weiterführen. block als Garant einer friedlichen und organi⸗ ſchen Weiterentwicklung Deut. bleibe. g Deutſchlands erhalten Politiſche Zuſammen öße in Krefeld a enb Krefeld. 8. Juni. Der Polizeipräſident teilt mit: Gegen 18 Uhr kam es auf der St— Antoniusſtraße Ecke Weſtwall zu einem Zu⸗ „ſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und einem Nationalſozialiſten, wobei ein Kommuniſt ver— ſuchte, dem Nationalſozialiſten, das Parteiab— zeichen abzureißen. Hierdurch entſtand ein Handgemenge. Der Nationalſozialiſt erhielt einen Meſſerſtich in die rechte Schulter und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. wib Magdeburg, 8. Juni. Auf ein ſchon in das SA⸗ und das Uniformverbot aufgehoben ſeien, zeigten ſich den ganzen Tag über größere form, die mit politiſch Andersdenkenden an vielen Stellen der Stadt aneinander gerieten. Auch Reichsbannerleute wurden in Uniform geſehen Die Polizei ging in den ſpäteren Abendſtunden gegen die Demonſtranten vor, und nahm, nachdem der Polizeipräſident darauf hingewieſen hatte, daß das Uniformtragen noch nicht geſtattet ſei, auch zahlreiche Verhaftun⸗ gen vor. In den ſpäten Abendſtunden war die Ruhe wieder hergeſtellt. Ein Aufruf des Geſamtverbandes der Chriſtlichen Gewerkſchaſten enb. Berlin, 8. Juni. Der Geſamtverband der Chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſchlands nimmt chriſtlich⸗reliaiöſe Erbaut des deutſchen Nolkes Die Nrbezten des Habineits von pan en Drei Nolverordnungen in Ausſicht Jür Aufang der kommen den Voche zu erwarlen Berlin, 8. 6. Ueber die Arbeiten des Reichs- labinetts erfahren wir von unterrichteter Seite, daß zur Regelung der im Augenblick anſtehenden Fragen aller Vorausſicht nach drei Notverordnungen erlaſſen werden, die die Aufgaben der Regierung in drei große Fra— genkomplexe gliedern. Zunächſt wird es ſich darum handeln, eine beſondere Verordnung zur Regelung der Kaſ⸗ ſen⸗ und Etatslage herauszubringen, die an die bereits von der früheren Regierung gelei— ..] ·¹w“ Weitere Perſonalveränderungen in hohen Regierungsſiellen heute in einem Aufruf zum Kabinettswechſel in Deutſchland Stellung, in dem er den Verfuch er— ſteten Vorarbeiten, aber im Gegenſatz zu den Plänen der früheren Regierung nicht verkop— pelt ſein ſoll mit den rein reformatoriſchen Arbeiten. Dieſer zweite Fragenkomplex wird in einer beſonderen Notverordnung zuſam— mengefaßt werden. Die dritte Notverordnung wird ſich dann mit den weſentlichſten politi⸗ ſchen Fragen beſchäftigen, in der Hauptſache mit dem S A.⸗Verbot, der Uniformfrage und der Regelung der Preſſebeſtimmungen. Es iſt anzunehmen, daß alle dieſe Notverordnungen Anfang nächſter Woche herauskommen werden Berlin. 8. Junl. Ueber die Sitzung des Bild links; Staatsſekretär Dr Geib vom Reichsarbeitsminiſteriumz Bild i 2 5 Bild Dr. Ge nitte: Staatsſekre⸗ tär Dr. Heukamp vom Reichsernährungsminiſterium; Bild rechts: Miniſterialdirektor Dr Menzel vom Reichsminiſterium des Innern werden vorausſichtlich infolge des Regierungs— N wechſels aus ihren Aemtern ſcheiden.. 1 Der Parteivor⸗ ſtand fordert alle Parteifreunde auf, in Treue und Tatkraft dafür zu ſorgen, daß ein f afür: gen, daß ein ſtarker, aus allen Volksſchichten unterſtützter Ordnungs⸗ den Morgenſtunden auftauchendes Gerücht, daß und kleinere Trupps der SA in voller Uni⸗ 49. Jahrgang blickt, alle Anſatze zum ſozialen Voltsſtaat zu be⸗ ſeitigen. Was die Regierungserklärung anlange ſo ſei in ihr eine gewiſſe„Arbeiterfeindlichkeit“ ent⸗ halten, denn den ſozialpolitiſchen Verpflichtungen, die Staat und Nation in der Not der Kriſe hätten übernehmen müſſen, werde Schwächung der mora⸗ liſchen Kräfte und eine Steigerung der Arbeits— loſigkeit vorgeworfen. Der Geſamtverband ver— tritt die Auffaſſung, daß eine derartige Haltung zum Abbau des ſozialen Schutzes ii m 8 ſo, zes werde 1 müſſen. 1 5 Tetzte Radiomeldungen Streikausſchreitungen in Valencia. . wtb. Paris, g. Juni. Wie Havas aus Valen⸗ cia berichtet, hat der Streik der Elektroarbeiter einen bedeutenden Umfang angenommen. Die Streikenden haben zahlreiche elektriſche Leitungen zerſchnitten und in der vergangenen Nacht ſogar einen Teil des Elektrizitätswerkes von Sagunto in die Luft geſprengt. In einigen Stadtteilen iſt infolgedeſſen die Stromverſorgung lahmgelegt. Adolf Hitler ſpricht im Rundfunk. enb. Berlin, 8. Juni. Wie wir aus zuverläſſi— ger Quelle erfahren, wird Adolf Hitler um Diens— tag, den 14. Juni, nachmittags von 7 bis 7,30 Uhr auf der Deutſchen Welle über die Staatsidee des Nationalſozialismus ſprechen. Kündigungen in den Chorzower Stickſtoffwerken. witb. Königshütte, 9. Juni. Die Verwaltung der ſtaatlichen Chorzower Stickſtoffwerke hat dem Betriebsrat mitgeteilt, daß ſie die Akkordlöhne gon 10 bis 16 Prozent kürzen wolle; die Belegſchaft hat eine ſolche Lohnſenkung glatt abgelehnt. Der geſamten Belegſchaft, die ſich aus 2000 Köpfen zuſammenſetzt, iſt daher von der Generaldirektion die Kündigung zugeſtellt worden. Dr. Brüning Ehrenbürger der Stadt Münſter. wib. Münſter, 9. Juni. In einer geheimen Abgeordnetenſitzung wurde mit großer Mehrheit (gegen zwei Nationalſozialiſten und einen Kom⸗ muniſten) die Vorlage des Magiſtrats, dem ehe⸗ maligen Reichskanzler Dr. Brüning das Ehren— bürgerrecht der Stadt Münſter zu verleihen, ange⸗ nommen. Miniſter Leuſchner im Gerichtsſaal mißhandelt Eine Frau ſchlägt den als zeuge geladenen heſſ. Innenminiſter blutig Darmſtadt, 8. 6. In einem Schnellgerichts⸗ verfahren gegen zwei Nationalſozialiſten we— gen Beleidigung des Innenminiſters Leuſchner gab es zu Beginn der Sitzung eine erregt Szene im Gerichtsſaal. Miniſter Leuſchner, der als Zeuge geladen war, wurde plötzlich von einer Frau, die angeblich bei den Nationalſozi— aliſten tätig iſt, mit einem Stock auf den Kopf geſchlagen, ſo daß eine blutende Verletzung ent— ſtand. Die Frau wurde verhaftet. Die zwei Na— tionalſozialiſten, die den Miniſter und deſſen Frau in der Straßenbahn beleidigt hatten, wurden zu je zwei Monate Gefängnis verur teilt. Tagesumſchau Die preußiſche Regierung hat eine Notver⸗ ordnung erlaſſen, die durch Einführung der Schlachtſteuer, durch Einbehaltung von 2 der Beamtengehälter und durch Abſtriche an fal Sachausgaben Etatausgleich gewährleiſten oll. * Bei einem Straßenbahnzuſammenſtoß in Berlin wurden etwa 20 Perſonen verletzt. * Der neuernannte Freiburger Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber hat die Regierung der Erz— diözeſe übernommen. Die feierliche Inthroni⸗ ſation des neuen Erzbiſchofs findet am 20. Juni in der Metropolitan⸗Kirche ſtatt. * Vor dem Ständigen Internationalen Ge⸗ richtshof begann die Verhandlung in dem Prozeß, den die Signatarmächte wegen Ver⸗ letzung des Memelſtatutes gegen Litauen an⸗ geſtrengt haben. viernheimer Anzeiger Seereaes-Eerkre hae Viernheimer 7 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Schadenfener Brandſtiftung? Niederkirchen, 8. 6. In dem Anweſen von Auguſt Drumm brach nachts ein Brand aus, bei dem zunächſt die von der Grube kommen⸗ den Bergleute Hilfe leiſteten. So gelang es, aus dem zwiſchen Marth und Oſterbrücken ſtehenden Gebäude das Vieh zu retten, jedoch nicht das Feuer, das in den Stroh- u. Futter⸗ vorräten reiche Nahrung fand, mit Erfolg ein⸗ zudämmen. Die Wirtſchaftsgebäude fielen dem Brand vollſtändig zum Opfer. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 6000 Mark. Es ſoll Brandſtiftung vorliegen. Grenderich, 8. 6. In der Scheune des Niko⸗ laus Pfeiffer brach nachts ein Brand aus. Das ganze Anweſen wurde eingeäſchert. Auch das Nachbaranweſen des Joſ. Kornely wurde ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Die Feuerwehr griff tatkräftig ein, ſtand aber dem entfeſſelten Element macht⸗ los gegenüber. Die ſchwere deulſche Sprache Offenbach b. L., 8. 6. Beim Bürgermeiſter⸗ amt iſt, dem„Landauer Anzeiger“ zufolge, folgender Brief eingelaufen: Ser Geherter Hern Birgemeiſter Ich mechte ine Bitten mir meine Schtatzankehr Rich Keit Zweckz Heirat Bitte ſo Fort zu Schigen Ber Nachnam an N. N. Tochter fon N. N. Bitte ſo Fort Schiken Weil ich es Brauche Hochachtung N. N. Adreſ⸗ ſe: An Freulein N. N. in N. N. Poſtlagee nde; Unterfrangen.(Orthographie: 5, Familien⸗ haushaltskunde vielleicht ſehr gut.) Schiffsunglück gpaniſcher Dampfer mit 800 Paſſagieren auf Grund geraken London, 8. 6. Wie Lloyds meldet, befindet ſich einem Funkſpruch zufolge der ſpaniſche Dampfer„Teide“ ſüdlich der Inſel Fernando Po mit 800 Paſſagieren an Bord auf Grund. Die Lage des Schiffes ſoll gefährdet ſein. Zwei engliſche Dampfer ſind auf dem Wege nach dem in der Nähe von Fernando Po ge⸗ ſtrandeten ſpaniſchen Dampfer. Die Paſſa⸗ giere haben in den Rettungsbooten Platz ge— nommen. Sie befinden ſich jedoch wegen der ſtarken Meeresſtrömung in großer Gefahr. der neue Reichsarbeilsminiſter 5 Dr. Hugo Schüffer, bisher Präſident des Reichsverſicherungs⸗ amtes, wurde als Reichsarbeitsminiſter in das Kabinett von Papen berufen, deſſen Bildung s damit abgeſchloſſen iſt. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. (13. Fortſetzung.) Und doch war dem ſo geweſen! Er war nicht mehr fähig!— In dieſer Stunde der Wahr⸗ heit und Erkenntnis fühlten ſie beide, daß die gegenſeitige feine Rückſicht ihnen mehr Leid ge⸗ bracht hatte, als ſie würden tragen können. Und dieſe Gedanken machten ſie ſchweigſam. Nach Tiſch ging Günther allein durch die Wirtſchaft. Er war froh, daß er allein war, die⸗ ſen Vorfall anzuſehen! Es war ſchlimmer als im letzten Kriegsjahr. Die Ställe waren faſt leer! Nur wenige, und zwar die ſchlechteſten Tiere waren dort, mangelhaft ernährt, weil das Futter fehlte. Die Kornböden ſtanden ohne Korn. Die Zinſen und Kapitalrücklagen hatten in Roggen erfolgen müſſen. Die Maſchinen u. ſonſtigen Geräte waren in ſchlechtem Zuſtand. Es war kein Geld da, die Reparaturen zu be⸗ jahlen.— Verwahrloſt der ſtolze Beſitz.— Ge⸗ beugt der alte Freiherr, der ſtets ſo ſicher und aufrecht ſtand. Die Leute, denen er immer ein zuter Herr, ein väterlicher Gebieter zu ſein be⸗ trebt geweſen war, ſtanden arbeitsſcheu um⸗ her, behielten die Mützen auf dem Kopf und die Hände in den Taſchen, wenn einer von den Herrſchaften nahte. Und dabei, ganz gegen ſei⸗ ten Willen, blieb die Melodie in ſeinem gei⸗ tigen Ohr, die er an jenem Abend in Berlin jeſungen:„Du meine Heimat.“ Es war wie ein Hohn! 13. Kapitel. „Tugend iſt erlernbar!“ ſagte der weiſe In⸗ er, det Tagur, deſſen Werke Marthe las. Sie Nah und Jern i Darmſtadt.(Kind aus dem Fenſter geſtüczt.) Geſtern mittag ſtürzte in der Fuhrmannſträße ein etwa vierjähriges Kind beim Spielen in der Wohnung ſeines Spielkameraden aus dem Fenſter in den Hof. Durch einen glücklichen Zufall fiel es auf einen Arm, der allerdings mehrmals gebrochen wurde. Die Mutter des Spielkameraden, die die beiden Kinder kurz vorher vom Fenſter verwieſen hatte, erlitt in⸗ folge der Aufregung einen Nervenſchock. Gernsheim.(Einbruch in die Apotheke.) Ein⸗ brecher drangen in die hieſige Apotheke ein, ſchraubten die Regiſtrierkaſſe los und nahmen ſie ſamt den Tageseinnahmen mit. Es muß ſich zweifellos um ortskundige Täter gehan⸗ delt haben. Sie entwendeten auch in der Küche den Torſchlüſſel und gelangten ſo unbemerkt aus dem Hauſe. Sanddorf.(Den Freund geſtochen.) In der Nacht zum Sonntag hat in einer hieſigen Wirtſchaft der 1900 geborene Fuhrmann Frie⸗ Helft uns Ein ernſter Mahuruf Zum Rolkreuzlag 1932 Von J. von Winterfeldt⸗Menkin, Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes. Einmal im Jahre tritt das Deutſche Rote Kreuz mit einem Ruf und einer Bitte für ſich ſelber an die Oeffentlichkeit. Es iſt am Rot⸗ kreuztage, der im Juni ſeit einer Reihe von Jahren eine ſtändige Einrichtung geworden iſt. Die Werbekraft des Rotkreuztages richtet ſich vor allem auf die Verbreitung und Vertiefung des Rotkreuzgedankens in allen Schichten un⸗ ſeres Volkes. Die Mitwirkung an der Rot⸗ kreuzarbeit erſcheint dann als f elbſtverſtändliche Verpflichtung eines jeden, der für die Nöte ſeines Mitmenſchen in dieſer ſchwerſten Zeit Verſtändnis, Teilnahme und Hilfsbereitſchaft empfindet. Der Rotkreuzgedanke ſcheidet nicht auseinander, ſondern einigt zuſammen. Er ſetzt das unmittelbar Menſchliche für die Hilfe am Nächſten ein und ſchafft ſo eine Opfer⸗ gemeinſchaft, die in ihrer Betätigung in den nationalen Grenzen im höchſten Sinne Volks⸗ gemeinſchaft iſt. Daß wir uns in einer drücken⸗ den Zeit wie der jetzigen auf die Notwendig⸗ keit dazu beſinnen, iſt der erſte Zweck und das vornehmſte Ziel des Rotkreuztages in Deutſch⸗ land. Zu ſolcher Einigkeit in der Geſinnung rufe ich auch heute alle Kreiſe auf. Die Rotkreuz⸗ arbeit wird darunter mehr und mehr wachſen und mehr und mehr Segen an Seele und Leib des deutſchen Menſchen ſtiften. Im Geben und Opfern hat immer mehr Gewinn gelegen als im Nehmen. Das Deutſche Rote Kreuz zählt heute weit über 1 Million Mitglieder. Hundert⸗ tauſende von Sanitätsmännern und Rotkreuz⸗ ſchweſtern ſind erfüllt vom Dienſt am Kranken, Schwachen und Hilfsbedürftigen und fragen nicht, was und wer er iſt, einer von ihnen hat je Dank gefordert oder erwartet, jeder hat ihn verdient. Ihre nicht nach Tagesſtunden ge⸗ meſſene und an Tagesſtunden gebundene Ar⸗ beit, ihre Opfer, die keine nach Tarif beſtimmte Entlohnung kennt, nimmt man zumeiſt als ſelbſtverſtändlich hin. Man erkennt auch kaum, welch perſönliche Selbſtentäußerung und Ueber⸗ windung, welch Verzicht auf eigene Wünſche, ja auf meuſchliche Empfindungen dieſe Arbeit verlangt. Nichts iſt ſchneller vergeſſen, als eine empfangene Wohltat. Ich möchte wünſchen, daß drich Hermann von Homvurg ſeinen aleichal⸗ N trigen Freund, den Bergmann Jak. Spies von Homburg durch einen wuchtigen Stich mit einem ſelbſtfabrizierten Dolch in die rechte Seite ſchwer verletzt. Der Schwerverletzte wur⸗ de ins Landeskrankenhaus, der Täter ins Un⸗ terſuchungsgefängnis Zweibrücken verbracht. Beide Freunde waren in Streit geraten, weil Spies dem angetrunkenen Hermann diſſen Fahrrad vorenthielt, da er beſorgt war, Her⸗ mann könnte auf der Heimfahrt ſtürzen und Schaden nehmen. hieſige junge Leute unternahmen in einem Altrhein. Als ſie den Neurhein befahren woll⸗ Oberhauſen.(Beim Paddeln ertrunken.) 2 ſelbſtgebauten Paddelboot eine Fahrt auf dem ten, geriet das Boot in einen Strudel und kippte um. Dabei ertrank der 18 Jahre alte Oskar Maier von hier, während ſich ſein Be⸗ gleiter durch Schwimmen retten konnte. Karlsruhe.(Jugendlicher Ausreißer) Ein 11jähriger Schüler, der ſich am 4. Juni von ſeiner elterlichen Wobnuna in Heidelbera ent heijen?n in ernſter Jeit die Millionen, die einmal in Krankbeits⸗„ Wirtſchafts⸗ oder ſonſt einer Lebensnot die Hilfe des Roten Kreuzes erfahren haben, ſich am Rotkreuztage daran erinnern und in ihnen der Rotkreuzgedanke ſeine Wurzeln ſchlägt zum Beſten anderer. Wem geholfen worden iſt, der dankt im Sinne des Roten Kreuzes, wenn er anderen hilft. Das Deutſche Rote Kreuz hat außer Kranken⸗ anſtalten, Heimen, Kindergärten und dem Rettungsdienſt der Sanitätskolonnen noch mannigfache andere Einrichtungen zur Durch⸗ führung ſeiner weitverzweigten Arbeit der Hilfe. Jede Not dringt an uns heran, und jeder ſuchen wir nach Kräften zu ſteuern. Die Er⸗ haltung dieſer Einrichtungen koſtet Geld. Mit der freiwilligen und uneigennützigen Tätigkeit unſerer Schweſtern, Hortnerinnen, Sanitäts⸗ männer und ehrenamtlichen Mitarbeiter iſt es allein nicht getan. Ohne ſie wäre es uns über⸗ haupt nicht möglich, unſere Anſtalten und Ein⸗ richtungen aufrecht zu erhalten und die Koſten für die Unterbringung und Betreuung unſerer Pflegebefohlenen auf ein Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken. Wir dürfen jedoch nicht ſtehen blei⸗ ben in dem Ausbau unſerer Krankenpflege, Heimfürſorge, Jugendbetreuung uſw., wenn wir den neuzeitlichen Forderungen und Fort⸗ ſchritten auf dieſen Gebieten gerecht werden ſollen. Auch wir ſparen jetzt bis an die Grenze der Möglichkeit, aber müſſen uns hüten, zum Schaden der Volksgeſundheit und des Volks⸗ wohls die Mittel ſchematiſch abzuſtreichen. Wir brauchen bei der anwachſenden, alle Kreiſe und Schichten unheilvoll treffenden Notlage mehr Freibetten und Freiplätze in unſeren An⸗ ſtalten und Heimen. Von allen Seiten ſtrecken ſich leere Hände nach uns aus. N Wir dürfen ſie ihnen nicht leer entgegen⸗ ſtrecken.„Helft uns helfen!“ heißt es dringender als früher diesmal am Rotkreuztag. Helft uns mehr helfen als ſonſt! Beiſpiellos iſt die Hilfs⸗ welle, die gegenwärtig durch das trotz ſeiner Not opferbereite deutſche Volk geht. Sie iſt der ſtärkſte Beweis ſeines ungebrochenen Selbſterhaltungswillens. Ein Organ ſeiner Selbſthilfe iſt das Rote Kreuz. Der Rotkreuztag iſt mit einer Sammlung verbunden, die behördlich genehmigt iſt. Der Ertrag der Sammlung kommt reſtlos den Ein⸗ richtungen des Roten Kreuzes und damit un⸗ dürftigen zugute. ſaß in ihrem hübſchen dunklen Zimmer, hatte das Buch in der Hand und ſchaute oft über die Blätter ſinnend hinaus, um das Geleſene ſich zu eigen zu machen.„Weisheit iſt Tugend, und der Weisheit höchſte iſt die Güte!“— Jawohl, der Tagur hat recht!“ überlegte ſie. Böſe ſein iſt Dummheit, iſt Torheit, denn es ſchadet uns ſelbſt!— Die Menſchen, die anderen ſchaden, wiſſen wohl, daß es nicht recht iſt, was ſie tun, wenn ſie andere überliſten— aber ſie ſind ſehr dumm und töricht, wenn ſie meinen, daß ſie von dem, was ſie durch Trug und Täuſchung erreichen, glücklicher werden! Glücklich aber werden wir nur durch das, was wir für andere, nicht durch das, was wir für uns ſelbſt erreichen. Darum iſt es das Klüg⸗ ſte und Schönſte, recht gut zu ſein! So iſt ein gewiſſes Glück erreichbar, für jeden, der ehrlich danach ſtrebt.— Und das Glück wert ſein iſt auch ein Glück.— Ein größeres jedenfalls, als ein äußeres Glück zu beſitzen, ohne es zu ver⸗ dienen.“. Wieder ſchauten ihre klugen, graublauen Augen in eine ſchöne Ferne, nach einem Ziel! — Es war ihm zumute, wie dem Wanderer, der den Weg frei ſieht, der die Straße gefunden hat in ein ſchönes Land. Sie ſah ihn offen und klar, dem Weg zu wahren Vornehmheit und zum Hohen und Echten.— Der hieß:„Sei klug und ſei gut!“— Und ihre tiefe Sehnſucht nach dem wirklichen Schönen hieß ſie dieſen Weg ge⸗ hen. Aber eins wußte ſie: ihr Vater würde ſie auf dieſem Wege nie begleiten. Er ging abſeits!— Das Geld war ſein Herrgott!— An den wahnfinnigen Inflations⸗ zahlen begeiſterte er ſich förmlich. Seine b eine Klug. heit war nicht Güte, ſondern Liſt! Seine hämi⸗ e eee hatte, war Marthe ſo zuwider, wie ihr alles Böſe zuwider war.— Manchmal hatte er ſich gehen laſſen, hatte ihr bei Tiſch triumphierend von ſolchen Erfolgen erzählt. Von ſeiner Ge⸗ riſſenheit und dem glücklichen Geſchäft! Dann hatte er aber in Marthes Augen eine ſolch ent⸗ ſetzte Abwehr, ein ſolch vernichtendes Urteil ge⸗ funden, daß er begriffen hatte, es ſei beſſer für ihn über ſeine Geſchäfte vor den Ohren dieſer ſeltſamen Tochter zu ſchweigen!— Es tte auch ſeinen Haken, daß er ſie hatte ſo vornehm erziehen laſſen! Die Leute hatten nun mal alle keine Ahnung von ſeinen intelligenten und ſchwierigen Geſchäften! Die machte ihm auch ſo leicht keiner nach! Aber heute— heute war's ihm kaum möglich zu ſchweigen! Heute war ſein Erfolg ſo groß, daß er nicht einmal den fremden Blick aus ſeiner Tochter Augen fürchtete, mit dem ihre innere Reinheit ſeine Finſternis ſtrafte! Es war ſo weit!— Es war erreicht! Er konnte ruhig Beſitz ergreifen von dem, wonach ſeine habgierige Seele ſo lange ſchon dürſtete.— Er ſaß dort, wie die Spinne in ihrem ſtaubigen Neſt— jeden Augenblick bereit, ſich auf ſein Opfer zu ſtürzen. Es war bereits eingewickelt mit hundert feſtgeſchlunge⸗ nen Fäden— es konnte ihm nicht mehr entge⸗ hen! Aber noch wollte er nichts ſagen— erſt wenn er wiederkam!— 5 „Friedrich!“ rief er mit dröhnender Stim⸗ me.„Das Automobil ſoll morgen früh um ſechs Uhr parat ſtehen. Und der Chauffeur ſoll ſich vorſehen für'ne große Fahrtreiſe. And die Landſchaftskarte ſoll er mitnehmen von Mark en Brandenburg und Provinz Sachſen. Wohin, fernt hatte, wurde geſtern hier tenhütte in der Nähe des griffen und der Polizei über Immendingen.(Todesfahrt torrad.) Zwiſchen Immendingen und Mauen⸗ heim fuhr der 25 Jahre alte Zimmerm inn Ernſt Sigwart mit ſeinem Motorrad gegen einen Baum. Er wurde ſpäter bewußtlos auf⸗ gefunden und iſt im Krankenhaus Egen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Mannheim.(Vermutlich beim Spielen im Rhein ertrunken.) Bei der Pritſche des Mann⸗ heimer Ruderklubs iſt ein Kind in den Rhein gefallen und ertrunken. Es wird vermutet, daß es ſich um den 494 Jahre alten Karl Müller, C 3, 20a handelt, der ſeit dieſer Zeit vermißt wird. Ludwigshafen.(Seine Firma betrogen.) Wegen Unterſchlagung und Betrugs im wie⸗ derholten Rückfalle wurde der 40 Jahre alte, mehrfach vorbeſtrafte Reiſende Friedrich Wag⸗ ner, in Kaiſerslautern wohnhaft, zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt. W. hatte ſich von einer Firma 2 Staubſauger zu Vorführungszwecken geben laſſen, dieſe aber ſchon einige Tage ſpäter bei einem Althändler gegen ein Darlehen von 50 Mark verpfändet. W. hat zahlreiche Vorſtrafen, darualer ſolche mit Zuchthaus. 5 Bekanntmachung. Betr.: Ladenſchluß in Viernheim. Nachdem wir bereits mit Einverſtändnis des Gewerbeaufſichtsamts Darmſtadt den hieſigen Ge⸗ werbetreibenden geſtatteten, an zwanzig Tagen im Jahr— die wir auf die Samstage in den Sommer- monaten verteilt haben—, ihre Geſchäfte bis 21 Uhr(9 Uhr abends) offen zu halten und auch den Metzgereiinhabern genehmigen konnten, ihre Läden in der Sommerzeit anſtatt von 7 Uhr bereits von 5 Uhr morgens ab zu öffnen, machen wir die ge⸗ ſamte hieſige Einwohnerſchaft darauf aufmerkſam, daß der Herr Miniſter des Innern(Arbeit und Wirtſchaft) die Anträge des Ortsgewerbevereins, weitere Ausnahmen zuzulaſſen, nicht genehmigt hat. Es bleibt alſo wie ſeither, Ladenſchluß an allen Werktagen mit Ausnahme der oben bezeichneten Samstage um 19 Uhr(7 Uhr abends). Auch für die Bäckereibetriebe hinſichtlich des Beginns mit Backarbeiten ab 5 Uhr und der Ab⸗ gabe u. des Verkaufs von Backwaren, insbeſondere das Austragen von Brötchen ab 7 Uhr, behält es ſein Bewenden. Wir richten deshalb an ſämtliche hieſigen Gewerbetreibenden, um Weiterungen aus dem Wege zu gehen, das dringende Erſuchen, ſich auf alle Fälle nach den zuläſſigen Verkaufszeiten pp. zu richten. Auch die Einwohnerſchaft weiſen wir darauf hin, ſich dementſprechend einzuſtellen und die Abgabe von Waren außer den hierfür be ſtimmten Zeiten von den Geſchäftsleuten nicht zu fordern. Falls das Kreisamt Heppenheim in den Ver⸗ kaufszeiten der Metzger, Bäcker und Konditoren an Sonntagen von 19 bis 20 Uhr(7 bis 8 Uhr abends) irgendwelche Aenderungen treffen ſollte, werden wir dieſe in den hieſigen Tageszeitungen ſofort bekannt geben. Viernheim, den 9. Juni 1932. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Verlangen Sie auch beim Mach füllen von M GG lürae Tochter. Er klopfte nicht an, daran dachte er gar nicht. Marthe fuhr auf aus ihren ſtillen Gedanken, die ſo ſchöne Wege gegangen waren. „Papa“, ſagte ſie erſchrocken.„Guten Tag“,— ſetzte ſie dann höflich hinzu. Er warf ſich in ei⸗ nen der Seſſel mit den ſchönen Gobelinbezügen. „Na, Mädel— was machſte? Immer mit den alten dummen Schmökern?— Willſt du denn gar nichts vom Leben haben? Wozu ſchuf⸗ te ich denn?“ Marthe fürchtete ſich, faſt vor dem trium⸗ phierenden Blick ſeiner ſchielenden Augen. „Du weißt, daß die Bücher mir Freude ma⸗ chen, Papa!“ ſagte ſie ſtill. Na ja, meintswegen! Aber ſchließlſich kommt mal für jedes Mädel die Zeit, wo ſie was an“ deres möchte!— n Haus, n eigenes Heim! 's braucht ja grad keine Hütte ſein für'n glück⸗ lich liebend Paar! un Schloß is auch ganz hübſch! Da hälts jeder drin aus! Und wenn man ſich mal jezankt hat, was in jeder Ehe mal vorkommt, wenn die beiden keine Zimtkuchen ſind, denn kann man ſich ſo fein mal aus dem Wege gehen!“— Er lachte dröhnend, weil er meinte, er hätte Humor gehabt und ſchlug ſich derb auf das Knie. N „Morgen verreiſe ich, Kleene! And wenn ich wiederkomme,— na, da wirſte Augen machen! — Du biſt ja nun mal fürs Vornehme!— Ich tann dir ſagen, Marthe, fein— fft!“ Er ſchnalzte mit der Zunge, drehte die fetten Dau⸗ men und laß ſte ſchielend an. 0 „Papa“ ſagte Marthe traurig und angſt⸗ voll.„Ich wilnſchte mir nur eins!“ ſche Freude, wenn ex wieder Einen geleimk- 2 ich noch mal ins — Dann ging er hin — die Papiere“ ins ſage ich ihm e Und nun muß 6 Ludwig Schöß, der in einem Wahnſinnsanfall ſeine Mutter in Eutin ermordete und dann nach Berlin fuhr, wo er ein Paket mit den abgeſchnit⸗ tenen Händen der Ermordeten in der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft abgab. Nach einer Suche durch 8000 Kriminalbeamte und Poliziſten konnte er jetzt verhaftet werden. Don der Anklage der Amtsunkerſchlagung freigesprochen Mainz, 8. 6. Dem 29jährigen Verwaltungs- ſekretär Georg Früh von hier wurde zur Laſt gelegt in der Zeit von 1930 bis 1931 in Mainz Biſchofsheim der Stadt einen Betrag von 2224 Ml., den er in amtlicher Eigenſchaft für Gas⸗ münzen vereinnahmt hatte, unterſchlagen zu haben. Der Beſchuldigte hatte ſich geſtern vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht zu ver⸗ untworten. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Möglichkeit beſtand, durch Aufbewahrung des Hausſchlüſſels auf einer Fenſterbank, vor und nach den Büroſtunden in das Amtsge⸗ bäude einzudringen und dort durch Nach⸗ ſchlüſſel an die Kaſſette, in der ſich das Geld in letzter Zeit befand, zu gelangen. Dem Ange⸗ klagten wurden durch ſeine Vorgeſetzten das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. 1 Wunderbare Rellung eines Kindes Eine zehnjährige Traumwandlerin ſpringt aus dem Fenſter in die Tiefe und bleibt unverletzt. Wien, 8. 6. Im Hauſe Brigittenau. Burg- hardtgaſſe 7, ſpielte ſich eine Schreckensſzene ab: die zehnjährige Schülerin Alice Skuva erhob ſich um Mitternacht im Traume, ſchwang ſich aufs Fenſter und ſprang vom erſten Stock ſie⸗ ben Meter tief in den Hof. Aber ein Wunder hat ſich ereignet: die Rettungsgeſellſchaft fand das Kind wohl erregt, aber ohne die geringſten Verletzungen auf und beließ es in der Woh⸗ nung ſeiner Eltern. Nach dem Sprung aus dem Fenſter blieb das Kind unverſehrt liegen, ja es ſchlief, unten liegend, weiter. Alice kann ſich an den Vorfall nicht erinnern. Sie erwachte erſt, als die Mutter ſie im Hof aufhob und wie⸗ der nach dem erſten Stock emportrug. 200 junge Hühner geſtohlen Frankfurt a. M., 8. 6. In der vergangenen Nacht wurde eine kleine Hühnerfarm am Griesheimer Weg von Einbrechern ſchwer heimgeſucht. Aus der gegen Einbruch nur ſchlecht geſchützten Farm wurden von den Dieben nicht weniget als 200 junge Hühner geſtohlen. Von den Dieben hat man bisher noch nicht die geringſte Spur. Feſtnahme eines Betrügers Frankfurt a. M., 8. 6. Seit einiger Zeit treibt ſich hier und in der Umgebung ein Schwindler herum, der angeblich für eine Fir⸗ ma reiſt, die einen Geſundheitstee anpreiſt. Dem Betrüger iſt es gelungen, von zahlreichen Frauen Anzahlungen auf Teebeſtellungen zu erhalten, die natürlich verloren ſind. In einem Falle ſandte er einer Kundin gegen 20,.— RM Nachnahme ein Paket, das angeblich den„be⸗ rühmten“ Geſundheitstee enthalten ſollte. Als es geöffnet wurde, enthielt es nur einen alten Putzlumpen. 6 Regreß gegen Steuerbeamte bei ungerecht⸗ fertigten Steuerforderungen Das Reichsgericht hat entſchieden, daß Steuerbeamte, die ungerechtfertigte Steuer⸗ beträge abfordern, ſchuldhaft ihre Amtspflicht verletzen und ſich bezw. die Behörde damit haftpflichtig machen. Dales für den 9. Juni 1932 Sonnenaufgang 3,44 Uhr, Sonnenuntergang 20,14 Uhr, Mondaufgang 8,27 Uhr, Mondun⸗ tergang 23,58 Uhr.— 1672: Zar Peter der Große in Moskau geb.(geſt. 1725).— 1870: Der engliſche Dichter Charles Dickens auf tiefe Erdriſſe in die Aecker verurſacht u. Acker⸗ Lokales. Merkſprüche. Der Armut fehlt vieles, der Habſucht alles. * Man tadelt den, der ſeine Taten wägt. .*. 21. Hitler im Rundfunk. Am Dienstag, den 14. Juni, nachmittags von 7 bis 7.30 Uhr, wird Adolf Hitler auf der Deutſchen Welle über: „Die Staatsidee des Nationalſozialismus“ ſprechen. » Ehrung Brünings. Die Stadt Münſter ernannte den ehemaligen Reichskanzler Dr. Brüning zu ihrem Ehrenbürger 8»Deutſcher Werkmeiſter⸗Verband. In den Tagen vom 11. bis 13. Juni hält der obige Verband ſeinen 30. Verbandstag in Mann- heim ab. Am 12. Juni iſt eine große öffentliche Werkmeiſter⸗Kundgebung im„Roſengarten“ vorge⸗ ſehen, an der mehrere tauſend Werkmeiſter aus Süddeutſchland teilnehmen. Wir wünſchen beſten Erfolg der Werkmeiſter⸗Tagung! »Die Kirſchenzeit iſt da! Hier am Ort werden bereits Kirſchen aus hieſiger Gemarkung verkauft. Das Pfund zu 30 Pfg.(Bekannt iſt, daß nach Kirſchengenuß kein Waſſer getrunken werden darf). Auflöſung— Fauſtrecht! Der heſſiſche Innenminiſter, der vorgeſtern abend in einer Verſammlung in V. geſprochen hat, wurde bei einer Gerichtsſitzung, zu der Herr Leuſchner in Darmſtadt geſtern als Zeuge erſchienen war, von einer Frauensperſon mit dem Schirm ins Geficht geſchlagen, daß es blutete. Nähere Einzelheiten an anderer Stelle dieſer Ausgabe. * Tabakanbaufläche. In der Ge⸗ meinde Lampertheim ſind beantragt von ins- geſamt 312 Tabakpflanzern und auch vom Pflan⸗ zerausſchuß genehmigt worden, zuſammen eine Fläche von 488 Morgen 64 ar 24 qm. Ackerland. Das Filialdorf Hüttenfeld hat mit 70 Tabakpflan- zern 100 Morgen 18 ar und 39 qm. Anbaufläche angemeldet und ebenfalls Genehmigung erfahren. Rolkreuzlag 1932 Sonntag, den 12. Juni. Das Rote Kreuz hilft! Aller Hände ſtrecker ſich nach ihm aus. In Krankenhäuſern, Säug⸗ lingsheimen, Kindergärten, Erholungsheimen, uſw. nimmt es jährlich Hunderttauſende auf Seine Schweſtern und Sanitätsmänner gehö— ren zu den populärſten Erſcheinungen des öf— fentlichen Lebens. Einmal im Jahre, am Rot⸗ kreuztage, richtet das Deutſche Rote Kreuz die Bitte an sie Bevölkerung, ihm ſelbſt durch Spenden zu helfen, damit es weiter helfen kann. Unterſchiedslos empfängt die Rotkreuzhilfe jeder, der ihrer bedürftig iſt. Keiner ſchließe ſich darum aus, dem Roten Kreuz durch eine Spende zu der am Rotkreuztage veranſtalteten öffentlichen Sammlung die Möglichkeit zu geben, weiterhin helfen zu können! Regenſchäden in der Landwirkſchaft Die faſt ununterbrochenen ſchweren Regen— fälle der letzten Wochen haben es mit ſich ge— bracht, daß ſich das nach dem langen Winter in kurzer Zeit üppig emporgeſchoſſene Getreide an vielen Stellen umgelegt hat und meiſten⸗ teils für die Ernte verloren iſt. Beſonders be— troffen ſind die Landwirte, welche ihre Aecker ſtark mit Kunſtdünger bearbeitet haben, wäh— rend weniger gedüngte Getreideäcker vom Le gern meiſt verſchont blieben. Die Wieſen ze. gen ein üppiges Wachstum und verſprechen, günſtiges Wetter vorausgeſetzt, eine gute Heu⸗ ernte. Hält jedoch das Regenwetter noch län— ger an, ſo beſteht für die von hochangeſchwol⸗ lenen Waſſerläufen durchzogenen Wieſen die Gefahr der Verſchlammung. In bergigen La⸗ gen haben die ſtarken Regengüſſe auch vielfach krume hinweggeſchwemmt. Zahl der Kraftfahrzeuge ſteigt. Im Gegenſatz zur allgemeinen Wirtſchaftslage hat in Berlin die Aufwärtsbewegung im Beſtand der Kraft⸗ fahrzeuge angehalten. Berlin beſaß am 1. Juni 111 175 Kraftfahrzeuge, womit ſich die Zahl gegenüber dem Mai wieder um 5000 erhöht hat. Die Zahl der Kraftdroſchken beträgt in Berlin 8 277. Daneben gibt es noch eine Erin⸗ nerung an die gute alte Zeit— 91 Pferde⸗ droſchken. Profeſſor Piccard wird in Jürich aufſteigen Brüſſel, 8. 6. Profeſſor Piccard wird ſeinen nächſten Aufſtieg in die Stratoſphäre von Zü⸗ Gadshill Placo bei Rocheſter geſt.(geb. 1812) * Vertrauensleute⸗Verſammlung. Die für heute abend einberufene Verſammlung (Kettelerſälchen) wurde auf halb 9 Uhr angeſetzt, nicht auf 8 Uhr, wie es irrtümlich in der Einla⸗ dung heißt, die den betr. Damen und Herrn zuge⸗ ſtellt wurde. Mit Rückſicht auf die derzeitige po⸗ litiſche Lage iſt es für jeden Eingeladenen eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, zur Verſammlung zu er⸗ ſcheinen.— Am Donnerstag, den 16. 6., findet eine Zentrumsverſammlug ſtatt. * Jüdiſches Wochenfeſt iſt morgen Freitag und am Samstag. Das Zentrum hat bei der heſſiſchen Landtagswahl Nr. 2 der Liſte. Die Wahlzeit iſt diesmal von früh 8 Uhr bis nachmittag 5 Uhr, die Wahlurne wird alſo 1 Stunde früher wie ſonſt geſchloſſen. Wir ſtehen diesmal vor ſehr ſchweren Wahlkämpfen, die die Maſſen des Volkes aufrütteln müſſen. Die Heinrichſtraße in Viernheim. Viele werden ſich erſtaunt fragen: Eine Heinrich⸗ ſtraße in Viernheim, davon iſt mir nichts bekannt. Und doch gibt es das. Und zwar iſt die Straße nicht einmal neu. Nämlich das kleine Verbindungs- gäßchen zwiſchen der Hügel⸗ und Rathausſtraße führt den Namen„Heinrichſtraße“. „956 Wohlfahrtsunterſtützungs⸗ empfänger. Die hieſige Gemeinde hat in der letzten Woche an 956 Perſonen Wohlfahrtsunter— ſtützung ausbezahlt. Stegerwald, das Haupt der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung, ſpricht am Sontagabend in Offenbach. Das dortige Zentrumsblatt ſchreibt, „Die diesmalige Wahl wird einen Kampf geben, der in ſeiner Art noch ſchlimmer ſein wird als im vergangenen Jahre“. Die Hauptſtoßkraft richtet ſich gegen das Zentrum, darum auf der Hut ſein! Erneuerung der Klaſſenlotterie. Heute Donnerstag iſt der letzte Tag zur Erneuerung der Loſe zur 3. Klaſſe der Klaſſenlotterie. Die Erneuerung kann hier bei der Loſenverkaufsſtelle Franz Hofmann, an der Drehſcheibe vorgenommen werden. * Achtung, Bierkellerfeſt! Der C. d. G. veranſtaltet am Sonntag, den 26. Juni auf dem Bierkeller, Brauerei Kühner, ein großes Volksfeſt. Ein zwangsloſes Programm iſt aufge- ſtellt. Die beliebten Tiroler Trachtentänze, ausge- führt von den Bergler Burſchen vom Weißen Röſſel, werden aufgeführt. Volksbeluſtigung und Ueber- raſchungen aller Art wird man erleben. Die Elfer⸗ räte der ganzen befreundeten Karnevals Geſellſchaften ſowie die bekannte Ranzengarde geben ſich ein Treffen. Auf zum Bierkellerfeſt! Der C. d. G. » Aufruf chriſtlicher Bergarbeiter. Der Gewerksverein chriſtlicher Bergarbeiter Deutſch— lands hat einen Aufruf erlaſſen, in dem er u. a. von einer Beunruhigung in der Arbeiterſchaft durch die neuere politiſche Entwicklung ſpricht. Der neue Kurs— ſo heißt es— richte ſich haupt- ſächlich gegen die ſoziale und politiſche Gleichbrech— tigung der Arbeitnehmer. Der Aufruf würdigt dann die Erfolge des Gewerksvereins chriſtlicher Bergarbeiter auf ſozialpolit. und polit. Gebiet und glaubt feſtſtellen zu müſſen, daß ſich„der neue weil ſie zu feige ſeien, um im letzten Augenblick die Verantwortung zu übernehmen. Dunkel ſei der Weg, den die neue Regierung gehe. Sollten die Nationalſozialiſten endlich mal an die Regierung kommen, dann müßten ſie auch dem Volke zeigen, in welch großem Maße ihre Verſprechungen eitel Lüge und Betrügereien ſeien, und dann würde auch das Volk Rechenſchaft von ihnen verlangen. » Viele Hausfrauen wiſſen noch nicht, daß es auch beim Nachfüllen von Maggi's Würze Gutſcheine gibt. Verlangen Sie deshalb dieſe ſtets bei ihrem Kaufmann. Das fleißige Sammeln der Maggi ⸗Gutſcheine wird durch wertvolle Prämien belohnt. 125 Perſonen mehr, ſind bei der Landtagswahl am 19. Juni wahlberechtigt, wie bei der Präsidentenwahl am 10. April. Wir haben insgeſamt 7780 Wahlberechtigte gegenüber 7655 bei der letzten Wahl. “Freiwilliger Arbeitsdienſt bei der Sport⸗Vereinigung. Nunmehr 1100 auch die Sportvereinigung im Rahmen des freiwilligen Arbeitsdienſtes die Herrichtung bezw. Vervollſtändig⸗ ung ihres Sportplatzes vornehmen. Es ſollen die beſtehenden Terraſſen mit Grasplatten belegt werden. Desgleichen wird Sand angefahren, um möglich um den ganzen Platz herum Stehterraſſen anzulegen. Das im Orte kurſierende Gerücht, daß von der DoeG.⸗Ausſtellungsleitung die Tribüne angekauft worden ſei, bewahrheitet ſich nicht. Der von der Ausſtellungsleitung geforderte Preis war entſchie⸗ den zu hoch und dann war die Tribüne auch nicht beſonders geeignet für den Waldſportplatz. 7 Wahlbezirke. In unſerem Orte wurden die Wahlbezirke erneut umgeſtellt u. zwar wurden jetzt 7 Wahlbezirke geſchaffen gegenüber 6 bei der letzten Wahl. Es ſind daher alle Wahl⸗ berechtigte gezwungen bei der Veröffentlichung der Wahlbezirke genau darauf zu achten, in welchem Wahlbezirk und in welchem Wahllokal ſie zu wäh- len haben, da es in allen Wahlbezirken Verände⸗ rungen gegeben hat. Um jedoch allen Mißverſtänd⸗ niſſen vorzubeugen wäre es beſtimmt am Platze, daß die Gemeinde, wie es auch in anderen Orten geſchieht, Wahlkarten zuſendet, dann iſt alles miß⸗ liche und unangenehme Umherlaufen der Wahlbe⸗ rechtigten am Wahltage vermieden. — 1914— Die letzten Tage vor dem Weltbrand. Herrn Fieger vom Central⸗Film⸗Palaſt iſt es gelungen, für 2 Tage, heute Donnerstag und mor- gen Freitag, dieſes hochintereſſante Tonfilmwerk, das ſchon überall großes Aufſehen hervorrief, auch in Viernheim zur Aufführung zu bringen und zwar in geſchloſſenen Vorſtellungen zu ganz ermäßigten Preiſen. Kaſſenöffnung /9 Uhr, Anfang präzis 9 Uhr. Eintrittspreiſe 1. Platz 30 Pfg., Sperrſitz und Balkon 40 Pfg. Der Meuchelmord in Sarajewo, der Keim des Weltkrieges. Ein ſehenswertes und aufſchlußreiches Tonfilmwerk, das in Wort u. Bild Kurs“ trotz nationaler Leiſtnngen der Gewerk— ſchaften gegen Arbeitnehmerſchaft und Gewerkſchaften richte. Das Jahr 1817. An der Scheuermauer des Hofgutes A. Frank in Straßenheim iſt eine Gedenktafel angebracht, auf der nach— ſtehend Intereſſantes zu leſen iſt: Dieſe Scheuer erbaute C. Maas im Jahre 1817.„An Gottes Segen iſt alles gelegen“. 1817. Dieſem Jahre ging ein von zu großer Näſſe und zuviel ſchweren Gewittern veranlaßtes völliges Mißjahr voraus, daß eine ſo große Teuerung zur Folge hatte, daß die Früchte koſteten: Das Malter Korn Das Malter Gerſte Das Malter Weizen Das Malter Spelz 19 Gulden ſind Das Malter Hafer 12 Gulden ſind Das Malter Kartoffel 12 Gulden ſind 20,40 Mk. Das Pfund Brot 12 Kreuzer ſind—.36 Mk. Staatspräſident Volz zur Lage. Auf einer Zentrumstagung äußerte ſich der württem⸗ bergiſche Staatspräſident Dr. Bolz zur politiſchen Lage. Bezüglich der Regierungsbildung in Würt- temberg ſagte er, vorläufig ſei die alte Regie⸗ rung geblieben, und es beſtehe auch keine Ausſicht, daß ſich daran etwas ändere. Zur Lage im Reich betonte Dr. Bolz, daß die Art und Weiſe ſo— wie die Plötz lichkeit der Entlaſſung der Re- gierung etwas Werletzendes für Brüning gehabt habe, der zwei Jahre lang ſeine ganze Kraft für das Vaterland geopfert und ſein Letztes für die Wiederwahl Hindenburgs eingeſetzt habe. Unver— ſtändlich ſei es, daß die Nationalſozialiſten die neue Regierung mit ihrem großagrariſchen Charakter unterſtützten. Wenn die National- ſozialiſten nicht den Verſuch gemacht hätten, in die 29 Gulden ſind 29 Gulden ſind 39 Gulden ſind Mk. Mk. Mk. Mk. Mk. 49,30 49,30 66,30 32,30 20,40 rich aus unternehmen. — Regierung zu kommen, ſo jedenfalls deshalb, uns ſchildert wie die damalige Welt⸗Diplomatie es nicht fertig brachte oder bringen wollte, den unſeli⸗ gen Weltkrieg zu verhindern. Jeder Beſucher kann es ſehen und hören, was an jenem Tage ſich zuge- tragen hat. Mit Freuden darf man feſtſtellen, daß das Filmwerk alles in ſich hat, gegen die Lüge von der Alleinſchuld Deutſchlands am Weltkriege. Die Erpreſſung des Schandvertrags von Verſailles iſt erwieſen.— Kommen, ſehen, hören, ſtaunen — Wer trägt die Schuld am Weltkrieg?— Da wie überall ſich alles für dieſes hochaktuelle Ton- filmwerk intereſſiert, und an beiden Tagen mit einem größeren Beſuch zu rechnen iſt ſind, wie ſchon erwähnt, ermäßigte Preiſe angeſetzt, damit auch jedem ein Beſuch möglich iſt. Wie wir hören kommen zu dieſem Großtonfilm, der 3000 Meter lang iſt, noch zwei tönende Luſtſpiele und Ufa⸗ Tonwoche dazu. Niemand laſſe ſich dieſes hoch- intereſſante und aufſchlußreiche Tonfilm⸗Ereignis entgehen. Das Tonfilmwerk hat das Prädikat „künſtleriſch“. An beiden Tagen Kaſſenöffnung halb 9 Uhr, Anfang präzis 9 Uhr, Spieldauer 2/ Stunden. Skraßenbahrzuſammenſtoß 2 Schwer-, 18 Leichtverletzte Berlin, 8. 6. In der Streſemann-Straße ſtie⸗ ßen heute nachmittag zwei Straßenbahnzüge zuſammen. Bei dem Unglück wurden zwei Frauen ſchwer verletzt, während ungefähr 18 Perſonen leichtere Verletzungen, zumeiſt Glas⸗ ſpliter, davontrugen. Die Schuld an dem Zu⸗ ſammenſtoß dürfte den Führer des Wagens treffen, der vom Potsdamer Platz kam und, anſtatt geradeaus zu fahren, in die Prinz⸗ Albrecht⸗Straße einbog. Er hatte an ſcheinend überſehen, daß die Weiche falſch ſtand. „ N. S . 5„. . (c= 0— K Eine interessante Aufgabe stellt Ihnen Schwarzkopf in seinem neuen Prospekt„Kopf zerbrochen“! Lassen Sie sich diesen Prospekt kostenlos im Fachgeschäft aushändigen: Preise winken für 5 Minuten Kopfzerbrechen! Und gleichzeitig hören Sie Genaueres über „Haarglanz“, die wissenschaftliche Vervoll- kommnung der Haarpflege:„Haarglanz“ neutra- lisiert das Haar, erhält es straff, elastisch und Schw. ee gesund. 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