Lokales. Merkſprüche. Dein Schickſal ruht in deiner eigenen Bruſt. * Böſes Gewerbe bringt böſen Lohn. * * Mit geballter Fauſt fängt man keine Fliege. * 1 * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Günther. * D. J. K. Auch an dieſer Stelle werden unſere Mitglieder darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen Sonntag, den 12. Juni 1932 die Platz- einweihung der dortigen D. J. K. verbunden mit dem Gau⸗, Turn- und Sportfeſt des Gaues Mann- heim ſtattfindet. Unſere Abteilung beteiligt ſich offiziell an dem Feſtzug mit Korſogehen. Die Teil- nahme an dem heute Abend 9 Uhr von der Burg Windeck ausgehenden Fackelzug ſteht jedem frei. Jedoch wird gebeten, daß ſich recht viele dazu ein finden. Näheres über die Abfahrtszeiten in dem Inſerat.— Im Hinblick darauf, daß mit Beginn der neuen Saiſon unſere Abteilung dem Gau Mann- heim zugeteilt wird, wollen wir den maßgebenden Stellen ſchon heute durch große Teilnahme am Feſtzug beweiſen, daß wir mit vollem Intereſſe dem Gau Mannheim zugetan ſind. Beachte jeder den Aushang im Bilderkaſten an der Drehſcheibe, der das Sammellokal in Weinheim bekannt geben wird. * Der Saftladen zum grünen Laub hat ſich ſeit der Uebernahme durch Mathias Träger zu einem alten Familien-Reſtaurant ausgebaut. Durch den Kauf des in der D. L. G. Ausſtellung ſtehenden Karuſſells können die Familien die Kin⸗ der mitbringen und hat ſomit die Jugend ein un entgeltliches Vergnügen. Wie aus dem Inſerat hervorgeht, haben alle Kinder in Begleitung ihrer Eltern Zutritt. * Eine Warnung anläßlich der bevor- ſtehenden Wahlen. Vor dem Schöffengericht in Fürth i. Od. wurde am Dienstag ein junger Mann aus Mörlenbach i. Od. zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt, weil er während der letzten Wahlperiode die Straßen„bemalte“. Hallo! Wer iſt der glückliche Ge⸗ winner? Der glückliche Gewinner des Vierer- zuges der Mannheimer Maimarktlotterie Nr. 2 606 hat ſich immer noch nicht gemeldet. Wo wird der Glückliche ſtecken! * Probeeilzug mit 120 Kilometern. Geſtern morgen 10 Uhr durchfuhr von Frankfurt kommend mit Ziel Mannheim, ein beſonders ein⸗ gelegter Eilzug der deutſchen Reichsbahn mit einer Probegeſchwindigkeit von 120 Kilometern die Station Lampertheim. Pünktlich um 10.55 Uhr paſſierte der Eiſenbahn-Rekordſchläger wiederum Lampertheim auf der Rückfahrt nach Frankfurt a. M. Der aus einer funkelnagelneuen ſchweren und gewaltigen Lo- komotive, ſowie ebenſo neuen ſehr langen Wagen beſtehende Probezug fuhr eine Geſchwindigkeit von 120 Kilometern und hatte auf ſeiner Fahrt nach Mannheim 6 Wagen, welche aus Gründen weitere Probeverſuche auf der Rückfahrt um drei gleiche Wagen vermehrt wurden. Zu dem Zwecke dieſer Probefahrt wurden die Gleisanlagen in letzter Zeit entſprechend verſtärkt und mit Längenſchienen von 30 Metern ausgebaut. Die Schienen dieſer Strecke waren vorher von 12 und 15 Meter Länge. Das Gewicht des Zuges ſoll ſich auf 400 Tonnen, alſo auf 8000 Zentner belaufen. Es war etwas im⸗ poſantes, dieſen phänomenalen Tempoakt an ſich vorüberziehen zu ſehen. *„Gebt Urlaub zum Sängerfeſt“. Der Feſtausſchuß des 11. Deutſchen Sängerbundes⸗ feſtes Frankfurt 1932 richtet die Bitte an Behörden und Wirtſchaft, auch ihrerſeits zu einem Gelingen des Feſtes beizutragen und den Beamten ſowie An- geſtellten in den Tagen vom 21. bis 24. Juli weiteſtgehendes Entgegenkommen bei der Gewährung von Urlaub zu zeigen. Aus Anlaß des 10. Deut- ſchen Sängerbundesfeſtes in Wien haben Oeſterreichs Regierung u. Wirtſchaft durch Beurlaubungen ganz weſentlich zu dem Gelingen des Feſtes beigetragen. * Landtagswahlkampf. Die Kommu⸗ niſten hielten geſtern Abend ihre erſte Wahl⸗Ver⸗ ſammlung ab. Dieſe ſoll guten Beſuch gehabt haben. Der Hauptredner des Abends meinte, daß die imperialiſtiſche Regierungspolitik zum Krieg führen müſſe. Wenn das Volk nicht zeitig ſehe, wird es ſeine Wunder wieder erleben. Die Opfer des Weltkrieges ſollten mahnen: 10 Millionen Tote, 3 Millionen in Gefangenſchaft geſtorben, 5 Millionen Waiſenkinder und 7 Millionen Krieger ⸗ witwen.— Die Sozialiſtiſche Arbeiter-Partei beruft für heute Abend eine Verſammlung mit dem Thema: „Sozialismus oder Faſchismus“. * Die Arbeitsinvaliden halten morgen in der Goetheſchule ihre Monats-Verſammlung ab. Alles muß zur Stelle ſein. *Gauſchießen. Die Einwohnerſchaft ſei auch an dieſer Stelle auf das morgige Gauſchießen beim Wald am Sandhöferweg nochmals aufmerkſam gemacht. Die Kapelle Hanf⸗Blank ſpielt auf, einige Geſangvereine wirken mit, auch noch ſonſtige andere Vergnügungen werden die Beſucher zufrieden ſtellen. Veranſtalter iſt die Schützenabteilung„Teutonia“, die das nähere im Anzeigenteil bekannt gibt. » Haſſia⸗Verein. 1 »Zur Landtagswahl werden von der Bürgermeiſterei in der heutigen Nummer die Wahl⸗ bezirkseinteilungen bekannt gegeben. Da es zu Aenderungen gegen die früheren Wahlen gekommen iſt, wollen ſich die Wähler vorher orientieren, ob ſie noch in dem gleichen Wahllokal wählen können. „Ein 70⸗jähriger Sangesbruder. Am morgigen Sonntag, den 12. Junk, feiert unſer Mitbürger Herr Leonhard Kühlwein, Wein⸗ heimerſtraße, ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar iſt Mitgründer des Geſangvereins„Liederkranz“ u. kann dieſer Verein in ſeinem Ehrenmitgliede Leonh. Kühlwein einen ſeiner treueſten und opferbereiteſten Freund für die edle Sache des deutſchen Liedes verehren. Möge dem Jubilar noch ein recht langer und ſchöner Lebensabend beſchieden ſein. Das große Turnerfeſt in Viernheim. Viernheims Feſttage vom 9. 11. Juli auf dem neuen Waldſportplatz: Gauturnfeſt des Turnvereins v. 1893 Viernheim. Eine kleine DG. Ausſtellung wird dieſes Gauturnfeſt werden, wenn die hieſige Bevölkerung und die vielen auswärtigen Turner u. Turnerinnen mit all den Turnfreunden ſich auf dem neu ge⸗ ſchaffenen Turnplatze ſich zuſammenfinden werden. Schon kommt die erſte Ueberraſchung auf turneriſchem Gebiete: die Schweizer Sonderriege des Turnverein 1846 Mannheim wird mitwirken u. bereits Sams- tags am Kommersabend an zwei Geräten alle Uebungen vorführen, die ſie acht Tage ſpäter in der Schweiz turnen! Das Gauturnfeſt wird alſo auf einer hohen turneriſchen Stufe ſtehen und auch die Beteiligung wird nichts zu wünſchen übrig laſſen. Und wenn dann jetzt ſchon auch bei uns alles rüſtet zur Feier dieſes Feſtes, wird der gute Erfolg allerſeits nicht ausbleiben. Ganz Viern⸗ heim muß ſich ein feſtliches Kleid anlegen, Fahnen müſſen die Gäſte grüßen bis in die kleinſte Gaſſe hinein! Das Gauturnfeſt muß das Feſt aller Viernheimer werden. Pr. A. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 12. Juni 1932. 3. S. u. Tr. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. der katholiſchen Gemeinde V'heim 4. Sonntag nach Pfingſten. 7/7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe ½10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge: An⸗ weiſung der Plätze. Die Eltern werden gebeten, ihre Söhne darauf aufmerkſam zu machen und ſie zum regelmäßigen Be⸗ ſuche der Chriſtenlehre anzuhalten. Die Chriſtenlehre für die Jünglinge iſt an je⸗ dem 2. u. 3. Sonntag im Monat. 2 Uhr Andacht. Nach der Andacht Verſammlung der Jüng⸗ lings⸗Sodalität. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 3., 7 Uhr 3. S.⸗A. für Georg Bugert 7. 37 Uhr geſt. hl. M. für f hochw. Herrn Pfarrer Euler und Eltern. Dienstag: ¼7 Uhr 2., 3/7 Uhr 3. S.⸗A. für Georg Eder 1. Mittwoch: ¼7 Uhr 2., 7 Uhr 3. S.-A. für Georg Kettner. Donnerstag: ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Falter⸗ mann 2. 37 Uhr E.⸗A. für das 7 Schulkind Fr. Nägel. Freitag: 7 Uhr 2., 3/7 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Knapp geb. Knapp. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für die fuß Hochw. Herrn Pfarrer Hammann und Laiſt. Samstag: ¼7 Uhr 2., ¾7 Uhr 3. S.A. für Eva Wachtel geb. Kittel. J¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe nach Meinung. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen- Kongregation; ebenſo für die Schüler der Herren Lehrer Lipp und Kumpa, Herrn Rektor Gillig, Fräulein Becker und Hußler. Die Mädchen beich⸗ ten am Freitag um 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Martinusverein. Das Lachen ist Der Dichter W. Raabe, der vor etwa 100 Jahren geboren wurde, ſchrieb einmal: „Es iſt eine böſe Zeit. Das Lachen iſt teuer geworden in der Welt, das Seufzen gar wohl⸗ feil. Auf der Ferne liegen blutig dunkel die Donnerwolken des Krieges und über die Nähe haben Hunger und Not ihren unheimlichen Schleier gelegt. Die Menſchen haben ſchwere Herzen und wenn ſich zwei Bekannte treffen, zucken ſie die Achſeln. Niemand kann ſagen, welches Schickſal ihm die nächſten Stunden bringen werden.“ Paſſen dieſe Zeilen nicht auf unſere Zeit, als wären ſie heute geſchrieben? Auch uns droht der Krieg und zwar der ſchlimmſte, den es gibt: der Bürgerkrieg! Hunger und Not gehen im Lande um, jeden drückt die ungewißheit ſeines Schickſals. Jene ſchweren Zeiten, von denen Raabe ſchreibt, wurden jedoch nicht mit gewaltſamen Mitteln und durch Marktſchreier überwunden, ſo wenig als alle übrigen Notzeiten, die Deutſchland erlebte. Auch die heutigen Bedrängniſſe werden nicht durch radikale Worthelden beſeitigt werden, ebenſowenig durch einen adeligen„Herren⸗ klub“, der lediglich die Herrſchaftsgelüſte und In⸗ tereſſen einer kleinen„Oberſchicht“ befriedigen will euer geworden. und deshalb keinen Vertreter der Arbeiter, Bauern und des Mittelſtandes in ſeinen Reihen duldet. Aber an die Kraft des Geiſtes und des zähen Willens, der die früheren Notzeiten über⸗ wand, dürfen wir auch heute glauben. Brüning zeigte Deutſchland den Weg, den es gehen muß, zwar einen ſteilen und dornigen Weg, an deſſen Ende aber beſſere Zeiten winkten. Aber er mußte den„hohen Herren“ weichen. Wohin führt nun der Weg? Darüber wird ein naher Freund Brünings, der Reichstagsabgeordnete Hofmann— Ludwigshafen am nächſten Donnerstag Abend in der Zentrumsverſammlung ſprechen, während der Landtagsabgeordnete Weſp zu den Heſſenwahlen Stellung nehmen wird. Einig und geſchloſſen werden wir auch dies⸗ mal dem Anprall der Feinde widerſtehen. Wir verkaufen nicht unſere Freiheit um ſchöner Verſprechungen willen! Wir laſſen uns nicht durch Grafen und Ba⸗ rone, die mit FZuſtimmung der National⸗ ſozialiſten die Macht ergreifen konnten, in die Irre führen! Wir bleiben treu dem Glauben, treu dem Vaterland, treu unſerm Volke, um einer neuen glück⸗ licheren Zeit die Wege zu ebnen, in der das Lachen wieder billiger ſein wird!! was uns bevorſteht! Wir beteiligen uns Strelitz ſtreicht Das Staatsminiſterium in Mecklenburg⸗Stre⸗ litz, das ſich aus Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ nationalen zuſammenſetzt, hat beſchloſſen, daß die Zahlungen des Staates an die katholiſchen Pfarr⸗ ämter eingeſtellt werden, während zu gleicher Zeit beſchloſſen wurde, die Zahlungen an die evangeli⸗ ſchen Pfarrämter weiter zu zahlen. f Es gibt in ganz Mecklenburg⸗Strelitz unter 110 000 Einwohnern nur rund 4500 Katholiken. Will man den wenigen Kare een Ute de Seelſorge beſchneiden, nur weil ſie katholiſch ſind? Bezahlen dieſe Katholiken nicht genau ſo ihre Steuern wie die andern? Haben ſie nicht das Recht, gleichmäßig behandelt zu werden? Es ſind wirklich wunderbare Ausſichten, ſich da eröffnen. u an katholiſche will man die katholiſchen Geiſtlichen geſetz klein machen? die Man gibt vor, Sozialismus und Kulturbolſchewismus zu bekämpfen, und ſucht das die Zahlungen Pfarrämter wieder mit dem Brotkorb⸗ tums niederzulegen, um recht weit dem Liberalts⸗ mus, darbietet, die Tore zu öffnen. Man wird unwill⸗ kürlich in die Zeiten des ſchlimmſten Kultur⸗ kampfes verſetzt, da man den Geiſtlichen zwingen wollte, gegen ſein Gewiſſen zu handeln, indem man ein Brotkorbgeſetz ſchuf, wodurch dem Geiſt⸗ 1 der Staatszuſchuß zum Gehalte genommen wurde. 9755. Tanzunterhaltung aufmerkſam gemacht. der ſich heute in einem anderen Gewande, * Turner⸗Tanz im Freiſchütz. Die Mitglieder des Turnvereins von 1893 ſeien auf die ab morgen Nachmittag im Freiſchütz ſtattfindende Notkreuztag. Morgen Sonntag findet Bekanntmachung. Betreffend: Candiagswahl am 19. Juni 1932. Durch die Anlegung eines 7. Wahlbezirkes haben verſchiedene Bezirke eine Aenderung erfahren. Wir bringen daher jetzt ſchon die neue Einteilung der Wahlbezirke nachſtehend zur Kenntnis und bitten die Einwohnerſchaft, ſich rechtzeitig über die Zuge⸗ hörigkeit zu den einzelnen Bezirken zu informieren, damit am Wahltage der Wahlbezirk keine Störung erleidet. Viernheim, den 10. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Wahlbezirke: 1. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Gärtner Stellvertreter: 5 Schloßhauer. Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. „ Friedrichſtraße „ Friedrich⸗Ebertſtraße Luiſenſtraße von Lorſcher- bis Blauehutſtraße Ludwigſtraße von Lorſcher- bis Waſſerſtraße Rathausſtraße links und rechts vom Rathaus Waldſtraße[bis Waſſerſtraße 11. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Ecker Stellvertreter: 5 Müller. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Alexanderſtraße Alicenſtraße . Bertholdus⸗Pfenningſtraße Bürſtädterſtraße Kirſchenſtraße Kühnerſtraße Ludwigſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. Luiſenſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. Nibelungenſtraße Verlängerte Alexanderſtraße. III. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Mandel Stellvertreter: 1 N. Brechtel. Wahllokal: Goetheſchule links. Am Fronberg Bahnhofſtraße Hügelſtraße Lorſcherſtraße Ringſtraße Schulſtraße Weinheimerſtraße Zeppengaſſe. I. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Zöller Stellvertreter: 1 Bläß. Wahllokal: Goetheſchule rechts. Bismarckſtraße von Weinheimerſtraße bis .Eulerſtraße(Rathausſtraße „ Heddesheimerſtraße „ Holzſtraße Kiesſtraße Mannheimerſtraße . Neubauſtraße . Rathausſtraße links vom Rathaus bis ans Ende . Steinſtraße. V. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Schloſſer Stellvertreter: 6 Weidner. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Annaſtraße Bismarckſtraße „Goetheſtraße Kreuzſtraße Lampertheimerſtraße Molitorſtraße Römergartenſtraße „ Schillerſtraße Seegartenſtraße. VI. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Hofmann Stellvertreter: 7 Herſchel. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Jahnſtraße Jaägerſtraße Moltkeſtraße Neuhäuſerſtraße — 0 g N e OO M von Rathaus⸗ bis Kreuzſtraße S D Spitalſtraße Sandſtraße Wilhelmſtraße Am Königsacker Am Tivoli Bürgermeiſter⸗Lamberthſtraße Moltkeſtraße . Rathausſtraße VII. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Bel z Stellvertreter: 5 Beikert. Wahllokal: Goetheſchule rechts. Außerhalb liegende Gebäude Blauehutſtraße „Eliſabethenſtraße Hansſtraße Hofmannſtraße Pandurengaſſe „ Repsgaſſe Waſſerſtraße — 2—— 8 Rathausſtraße rechts vom Rathaus bis ans Ende iernheimer zeiger Er rſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und 1 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Sernbeimer Tageblatt— Bieruheimer Nachrichten) Viernh eimer 8 Feiertage.— Bezugspreis monatl. Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 134 Jefnitrum und Reichsregierung Prälat Schreiber über die Stellung des Zentrums im Wahlkampf. enb Hamm, 10. Juni. In einer Maſſenver⸗ ſammlung, mit der die weſtfäliſche Zentrums partei den Wahlkampf eröffnete, ſprach rälat Dr. Schreiber über die Stellung des Zentrums zum Wahlkampf, in dem die Partei„ſtark und entſchloſſen, in voller Unabhängigkeit und freier Selbſtbeſtimmung, in ſcharfer Diſtanzierung vom Sozialismus rechts und links“ gehe. Er polemiſierte ſodann gegen politiſche Berater des Reichspräſidenten, denen er die Schuld am Rücktritt der Regierung Brüning zumaß und erklärte von ihnen, ſie hätten unheilvolle Riſſe in das Geiſtesleben des deutſchen Volkes ge⸗ tragen. Dann erhob er die Frage, ob es poli⸗ tiſch klug geweſen ſei, ſoviel Angehörige des Adels in das Reichskabinett aufzunehmen und meinte, daß ſeiner Ueberzeugung nach eine Sammlung der nationalen Kräfte im Kabinett Papen nicht erfolgt ſei. Schließlich gab er der Anſicht Ausdruck, es wäre richtiger geweſen, wenn die Hitlerbewegung jetzt auch die Verant⸗ wortung mitübernommen hätte. Morgen Empfang der Miniſterpräſidenten bei Hindenburg Südbeutſchlands landſchaftliche Bedenken gegen das Kabinett. Stuttgart, 10. Juni. Zu dem bevorſtehen⸗ den Empfang der Miniſter⸗ und Staatspräſi⸗ denten von Bayern, Württemberg und Baden durch den Reichspräſidenten ſchreibt das dem Staatspräſidenten Dr. Bolz naheſtehende „Deutſche Volksblatt“: Es bedarf keinerlei be— ſonderer Hervorhebung, daß dem Schritt der ſüddeutſchen Miniſter⸗ und Staatspräſidenten eine beſondere Bedeutung zukommt. Unterredung wird in erſter Linie ſein, den Herrn Reichspräſidenten von der Stimmung und der Meinung über das neue Kabinett zu unterrichten, welche in Süddeutchland vor⸗ herrſchend iſt und ſich keineswegs nur auf eini⸗ ge Parteien beſchränkt. Es werden wohl auch die Befürchtungen und die Bedenken zum Aus⸗ druck kommen, welche die Vertreter der ſüddeut⸗ ſche Länder gegen einen etwaigen Plan des Reiches hegen, für Preußen einen Reichskom⸗ miſſar zu ernennen. Eine weitere Sorge der ſüddeutſchen Länder und ihrer Vertreter iſt die etwas einſeitige Zuſammenſetzung des Reichs⸗ kabinetts. Die Befürchtung drängt ſich auf, daß das Ueberwiegen von Vertretern beſtimm⸗ ter geographiſch⸗wirtſchaftlicher Kräfte die amtliche Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik in ern⸗ ſter Weiſe beeinflußt und das ſo wünſchens⸗ werte Gleichgewicht der Kräfte innerhalb des Reiches ſtört. Da der Herr Reichspräſident durch die innerpolitiſche Entwicklung ein ſo ſtark hervortretender Faktor der politiſchen Entſcheidungen geworden iſt, liege es nahe, auch ihm die Meinung und Sorgen der ſüd⸗ deutſchen Länder vorzutragen. Der Reichs⸗ kanzler ſelbſt werde in der am Samstag ſtatt⸗ findenden Länderminiſterkonferenz Gelegenheit haben, ſich über die Meinung ſeiner Kollegen aus den ſüddeutſchen Ländern zu unterrichten. Zwar iſt der offizielle Gegenſtand der Bero tung die Finanzlage von Reich und Länder e, doch iſt nicht daran zu zweifeln, daß auch die politiſchen Fragen, die in das Verhältnis von Reich und Ländern hineinſpielen, behandel' werden. N heule Rede des Reichskanzlers Berlin, 10. 6. In der Samstagſitzung des Reichslandwirtſchaftsrates wird nicht nur Reichsernährungsminiſter v. Braun eine Rede halten, ſondern vor ihm auch Reichskanzler von Papen ſprechen.„ Reichskanzler von Papen wird am Samstag außerdem die Sitzung der Vereinigten Reichs⸗ ö Zeitung (Sternheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 11. Juni 1932. Aeber Bord geworfen! Eine Grauſamkeit ſondergleichen— der Kapitän eines griechiſchen Schiffes gibt einen blinden Baſſagier den Wellen preis— Wunderbare Reltung durch einen Leuchllurmwächler Paris, 9. 6. An Bord des griechiſchen Dampfers„Sappho“, der in der Nähe der Küſte von Algier ſeine vorgeſchriebene Route fortſetzte, hat ſich ein Drama abgeſpielt, das durch ſeine ſeltene Grauſamkeit ebenſo wie durch den erſtaunlichen Zufall, der den kata— ſtrophalen Ausgang dieſes Vorfalls verhütete, bemerkenswert erſcheinen muß. Ein blinder Paſſagier, dem es gelungen war, ſich auf das Schiff einzuſchmuggeln, wurde unweit der Küſte von den Matroſen entdeckt und kurzer— hand über Bord ins Meer geworfen. Der Ka— pitän des Schiffes begnügte ſich aber nicht mit dieſer drakoniſchen Maßnahme, ſondern tat noch ein übriges; er veranlaßte, daß der Dampfer ein Manöver ausführte, damit der Unglückliche, der mit den Wellen kämpfte, um ſo ſicherer ertrinke. Wohl wäre dieſe Epiſode für immer verborgen geblieben, wenn die ganze Szene nicht von dem Wächter eines Leuchtturms durch einen Feldſtecher beobachtet worden wäre. Ueber die Angelegenheit wer— den folgende Einzelheiten gemeldet: Dem 26jährigen Georg Manakrowitſch war es gelungen, ſich in dem Lagerraum des Schif— fes„Sappho“ einzuſchmuggeln und ſich dort zu verbergen. Manakrowitſch, der keinen Po— ſten und kein Geld beſaß, wollte nach Oran gelangen, wo er einen Freund beſitzt. Er hoff— te, daß dieſer, ein Kaufmann, für ihn eine Be— ſchäftigung haben würde. Da er, wie bereits erwähnt, kein Geld beſaß, blieb ihm nicht vie! anderes übrig, als ſein Glück als blinder Paſ— ſagier zu erproben. Der Zufall war ihm tat— ſächlich am Anfang der Reiſe hold, niemand hatte ihn auf dem Dampfer bemerkt und viele Zweck der Tage lang wurde er auch im Lagerraum nicht entdeckt. Allerdings hat Manakrowitſch wenig damit gerechnet, daß ihn ſchließlich der Hunger aus ſeinem Verſteck hervortreiben werde. Er hatte ſaſt keinen Proviant mitgenommen und ſchon am zweiten Tage begann ihn der Hunger zu quälen. Nichtsdeſtoweniger harrte er noch acht— undvierzig Stunden aus. Länger ging es nicht mehr. Nun entſchloß er ſich, an Bord des Schiffes zu erſcheinen. Obwohl er auf Miß⸗ handlungen vorbereitet geweſen ſein dürfte, hat das, was nun folgte, ſeine böſeſten Erwar— tungen übertroffen. Sein Erſcheinen an Bord entfeſſelte einen ungeheuren Zornausbruch bei den Offizieren des Dampfers, die ihn furcht— bar verprügelten. Der Koch des Schiffes ſtürz— te ſich mit einem Küchenmeſſer auf ihn, und nur einem Matroſen hatte er es zu verdan— ken, daß der erboſte Koch ihn nicht erſtach. Plötzlich packten ihn zwei Seeleute und warfen ihn über Bord. Der Dampfer befand ſich in dieſem Augen blick etwa zehn Kilometer weit vom Tap de Garde. Hier gibt es einen Leuchtturm, in dem der Wächter Siano und ſein Gehilfe Reffes den Dienſt verſehen. Im kritiſchen Augenblick war Siano gerade dabei, durch ein kleines Fernrohr die Route des Schiffes zu verfolgen. Angeſichts der rehativ kleinen Diſtanz, die den Beobachter vom Schiffe trennte, war dieſer ſehr wohl in der Lage, deſſen Bewegungen genaueſt zu beobachten. Es war ihm aufgefal— len, daß der Dampfer plötzlich hielt und dann eine merkwürdige Operation ausführte, indem ſich das Schiff ſozuſagen um ſeine Achſe drehte. Bei genauerer Beobachtung durch das Fernrohr bemerkte nun Siano, daß ein Mann verzweifelt mit den Wellen rang. Erſt jetzt entdeckte er den Sinn jener ihm ge— heimnisvoll erſchienenen Operation. Sie hatte offenbar den Zweck, den Unglücklichen in den Wellengang des Dampfers zu reißen, damit er um ſo ſicherer ertrinke. Auf dem Dampfer ſelbſt ſcheint man angenommen zu haben, daß Manakrowitſch ertrunken ſei, denn das Schiff ſetzte nunmehr ſeine Route fort. Siano konnte aber den Unglücklichen noch weiter beobachten. Inzwiſchen hat Reffes mit einem kleinen Mo— torboot die Rettung Manakrowitſch unternom⸗ men. Obwohl dieſer halbverhungert war, ent— wickelte er doch im Kampfe um ſein Leben eine geradezu erſtaunliche Kraft. Er rieb unausge— ſetzt um Hilfe. Es dauerte über eine Stunde bis es Reffes gelungen war, ihn zu erreichen und den Bedauernswerten ins Motorboot zu heben. Nun wurde der Mann in den Leucht— turm gebracht, wo er ſich kräftigen und die Nacht verbringen durfte. Am nächſten Tage gab man ihn ans ſtädtiſche Spital in Bonne ab. Zu gleicher Zeit erſtattete der Leuchtturm— wächter gegen den Kapitän des Dampfers „Sappho“ die Anzeige. Ein entſprechendes Verfahren wurde gegen dieſen bereits ein— geleitet. ] ·⅛ñm ⅛ u. Deutsche Fahnen bei Parade für Nmerikas gefallene Rriegsteilnehmer Die Stahlhelmleute mit der deulſchen und der Stahlhelmfiagge bei der Harade zu Ehren der gefallenen Amerikaner. Bei dem Aufmarſch für die Gefallenen⸗Gedächtnis⸗Feier in Detroit(USA.) waren Unter den 20000 Mit⸗ dung ſtehenden Perſonen ausgezahlt 49. Jahrgang Kinderdemonſtralion in Remſcheid Unter kommuniſtiſcher Führung Remſcheid, 10. 6. Im Rathaus haten ſich ge⸗ ſtern abend eine Anzahl von Kindern unter Führung von Frauen angeſammelt, die dort mit fortgeſetzten Rufen:„Wir haben Hunger!“ demonſtrierten. Die Polizei vertrieb die ju— gendlichen Demonſtranten aus dem Gebäude. Anſchließend kam es wiederholt zu Anſamm— lungen unter Bildung von Zügen. Die An⸗ ſammlungen wurden von Ueberfallkommandos zerſtreut. Eine Perſon wurde wegen Wider⸗ ſtandes feſtgenommen. Die Demonſtrationer waren von kommuniſtiſcher Seite inſzeniert. Selbſtmoro der Hausan⸗ geſtellten Cindberghs witb Englewood(Newy Jerſey), 11. Juni. Die Hausangeſtellte der Familie Lindbergh, Violet Sharp, hat ſich geſtern, kurz vor einer erneuten Vernehmung durch die Polizei ver— giftet. Dies ſcheint die Vermutung der Unter— ſuchungsbehörden zu beſtätigen, daß ſie von den Plänen einer Entführung des kleinen Lind— bergh Kenntnis hatte. Sie hatte ſich bei der Vernehmung, die ſeinerzeit kurz nach der Ent— führung des Kindes ſtattfand, geweigert, die Perſonalien des Mannes mitzuteilen, mit dem ſie in der Nacht ausgegangen war, in der das Kind geraubt wurde. Vorgeſtern gab ſie nun an, daß es ſich um einen gewiſſen Erne Brin— kert handelt. Violet Sharp, die bei der vor— geſtrigen Vernehmung ſehr nervös war, ſollte geſtern in Anweſenheit eines Arztes erneut verhört werden. Sie hatte jedoch vorher ihrem Leben ein Ende gemacht. Wie verlautet, iſt Violet Sharp engliſche Staatsangehörige. Ihre Schweſter verließ die Vereinigten Staaten vier Tage vorher, nachdem das Löſegeld von 50 000 Dollar den mit dem Kindesraub in Verbin— wurde, um ſich nach England zu begeben. Scotland Yard wurde erſucht, ihren Aufenthaltsort aus— findig zu machen. Cetzte Radiomeldunge Eine geglückte Bergung. wib Breſt, 11. Juni. Taucher des italieni⸗ ſchen Bergungsdampfers„Artiglio“ haben ge⸗ ſtern bei ruhiger See aus dem 130 Meter tief liegenden Wrack des vor vielen Jahren geſun⸗ kenen engliſchen Dampfers„Egypt“ eine Kiſte mit 15 000 Rupien bergen können, die der „Dampfer nach Indien ſchaffen ſollte. In der Schatzkammer des Dampfers„Egypt“ befinden ſich außerdem beträchtliche Goldvor⸗ räte, nach denen jetzt geſucht wird. Im 100 km⸗Tempo durch die Großſtad“. Ein Toter, ein Schwerverletzter. witb Dortmund, 11. Juni. Zu einem ſchwe⸗ ren Verkehrsunfall kam es in der Nacht zum Freitag in der Rheiniſchen Straße in Dort⸗ mund. Zwei Männer gingen auf dem Bürger⸗ ſteig, als plötzlich ein Perſonenkraftwagen in raſendem Tempo dahergebrauſt kam. Der Va⸗ gen geriet auf den Bürgerſteig und erfaßte die eiden Männer ddie beide 18 Meter weit mit⸗ geſchleiſt wurden. Beide erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen und mußten dem Krankenhaus zu⸗ geführt werden. Im Laufe des Freitag iſt ei⸗ ner der beiden, der einen ſchweren Schädelbruch erlitten hatte, ſeinen Verletzungen erlegen. Nach Zeugenausſagen iſt der Führer des Perſonen⸗ wagens mit einer S' indengeſchwindigkeit von 100 km durch die Rheiniſche Straße gefahren. Exploſion in einer franzöſiſchen Munitions⸗ werkſtatt wib Paris, 11. Juni. In Bourges ereignete ſich geſtern nachmittag in einer Munitionswert⸗ ſtatt ein ſchwerer Unfall. Eine isser Granate, die mit Pulver geladen werden ollte, explo⸗ dierte und tötete einen Arbeiter und verletzte drei ſchwer. Unmittelbar nach der Erploſion eilten andere Arbeiter ihren Kollegen zu Hilfe auch hier die Hausſammlung der Freiw. Sanitäts⸗ kolonne vom Roten“ Kreuz ſtatt. zum erſten Male auch deutſche Kriegsteilnehmer vertreten. 90 gliedern der verſchiedenſten militäriſchen u. zivilen Verbände fanden die Mitglieder der deutſchen Stahlhelm-Organiſation beſondere Beachtung. Weihgartenſtraße 5 Wieſenſtraße. S D ratsausſchüſſe mit einer kurzen Anſprache und dabei ereignete ſich eine zweite don, einleiten. am Gauſchießen morgen Sonntag.; 5 1 schieß 9 8 bei der weitere fünf Arbeiter verletzt wurden. — Hauptbollwert gegen dieſe Feinde des Chriſten⸗ nah und Jern Karlsruhe.(Tödlicher Unfall.) Ein tödlicher Unfall ereignete ſich Ecke Ettlinger- und Lau⸗ terbergſtraße. Der bei der ſtädt. Milchzentrale beſchäftigte 27 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Weber aus Rüppurr geriet beim Abkoppeln eines Anhängewagens zwiſchen dieſen und den Motorwagen und wurde dabei ſchwer ge— quetſcht, daß er ſofort in das Neue St. Vin⸗ zentiushaus eingeliefert werden mußte. Der Verunglückte ſtarb kurz nach der Einlieferung an den ſchweren inneren Verletzungen. Durlach.(Erwiſchter Einbrecher.) Nachts gelang es, einen Einbrecher, der ſchon einige Zeit in Durlach ſein Unweſen treibt, dingfeſ— zu machen. Der Beſitzer des Durlacher Wach— und Schließinſtituts ſtellte auf ſeinem Rund— gang einen Mann, der ſich durch Einſchlagen der Fenſterſcheibe Zutritt in den Fabrikraum einer Seifenfabrik verſchafft hatte. Der Feſtge— nommene wurde ins Gefängnis eingeliefert. Villingen.(Räuberbande.) Anfang Mai wurde der Kriegsinvalide Kammerer im Schlaf überfallen, beraubt und mit dem Tode durch Erſchießen bedroht. Als der Tat ver— dächtigt und überführt konnten vier Burſchen aus Schwenningen, darunter der Neffe des Ueberfallenen, feſtgenommen werden. Die Un— terſuchung gegen ſie hat ergeben, daß die vier ſeit Mai 1931 regelrechte Diebeszüge ausge— führt haben. So haben ſie u. a. im Clubhaus des Vereins für Raſenſpiele in Schwenningen und im Clubhaus der Hundefreunde in Schwenningen eingebrochen. Geplant war wei— ter eine Beraubung der Stationskaſſe in Vöh— renbach. Wahrſcheinlich ſind die Verhafteten auch an einem Einbruchsdiebſtahl in Troſſin— gen in ein Goldwarengeſchäft beteiligt. Ludwigshafen.(Wegen Schmuggels feſtge— nommen.) Zwei arbeitloſe verheiratete Brü— der von hier wurden wegen Schmuggels von unverſteuertem Zigarettenpapier feſtgenom— men. Es konnte hierbei eine größere Anzahl von dieſem Zigarettenpapier beſchlagnahmt werden. Ludwigshafen.(Vom Zuge überfahren.) In der Nacht zum Freitag wurde zwiſchen Hoch— ſpeyer und Kaiſerslautern auf dem Bahn— körper eine männliche Leiche aufgefunden. Der Kopf und die beiden Arme waren vom Rumpf abgefahren. Nach der Sachlage iſt Selbſtmord durch Ueberfahren anzunehmen. Ulrichſtein.(Die Ehefrau eingekerkert.) Den Bewohnern des benachbarten Höckersdorf war es aufgefallen, daß ſich die Frau eines ange⸗ ſehenen Bürgers ſeit vorigen Herbſt nicht mehr blicken ließ. Es tauchte ſchließlich das Gerücht auf, daß der Ehemann die Frau ge⸗ waltſam verborgen halte. Die Polizei, die ſchließlich dem Gerücht nachging, mußte feſt⸗ ſtellen, daß die Frau tatſächlich von ihrem Mann eingeſperrt und wie eine Gefangene be⸗ handelt worden war. Sie fand ſich in einem elenden Gelaſſe, das nicht den Namen eines Zimmers verdient, in elendem Zuſtande vor, unreinlich, ausgehungert, vernachläſſigt. Da⸗ mit ſie nicht entweichen konnte, waren wie in einem Gefängnis eiſerne Stäbe vor den Fenſtern angebracht, die Tür war ſtets von außen verriegelt. Der Mann gab zu ſeiner Rechtfertigung an, ſeine Frau ſei geiſteskranl, doch deuteten die Antworten, die die Frau den ſie von ihrer Zwangshaft erlöſenden Perſo⸗ nen gab, nicht auf eine ſeeliſche Verwirrung hin. Die Polizei hat eine genaue Unterſu— chung des Falles eingeleitet. Gelnhauſen.(Mit heißem Kaffee verbrüht.) Nunbewachten Augenvlick eine auf dem Tiſch ſtehende, mit heißem Kaffee gefüllte Kanne. Der Inhalt ergoß ſich über das Kind, das nach qualvollen Schmerzen einige Stunden ſpäter verſchied. raubt.) Bisher unbekannte Täter drangen Mörfelden.(Zwei Hühnerfarmen ausge, nachts in zwei an der Straße Walldorf Mör⸗ felden gelegene Hühnerfarmen ein. Die Diebe erbeuteten über 200 Tiere, die anſcheinend mit einem Auto abtransportiert wurden. Fulda.(Tödlicher Schlag.) Die Gemiiſe⸗ händler Schmalz und Haas aus Frankfurt g. M. waren auf dem hieſigen Gemüſemarkt in Streit geraten, in deſſen Verlauf Schmalz u. der bei ihm beſchäftigte 32 Jahce alte verhei⸗ ratete Magnus Leinweber aus Petersberg Haas verprügelten. Als das Publikum ſür Haas Partei ergriff, verſetzte Haas dem Lein⸗ weber einen Schlag mit der Fauſt ins Genick. Der Getroffene ſtürzte zu Boden und ſtarh bald darauf. Neuſtadt a. H.(Selbſtmord wegen ſchwerer Krankheit.) Freiwillig aus den Leben geſchie⸗ den iſt der 30jährige Sohn des Weingroßhänd⸗ lers Häfelin von hier. Er hat ſeinem L ben durch Erſchießen ein Ziel geſetzt. Wie man hört, ſoll ein ſchweres Nervenleiden d. Grund Tat geweſen ſein. aa sere geen Nachts hat ſich in ſeiner Wohnung in der Auguſtaſtraße ein alleinſtehender 74jähriger Mann mit Leuchtgas vergiftet. Lebensüberdruß dürfte der Grund der Tat geweſen ſein. Germersheim.(Myſteriöſer Waffendieb— ſtahl.) In den Feſtungswerken am Weißen— burger Tor iſt ein myſteriöſer Waffendieb⸗ ſtahl ausgeführt worden. Die noch unbekann⸗ ten Täter drangen gewaltſam in den tiefen Kellerraum des Forts ein, ſägten eine eiſerne Verſchlußſtrebe an der Zugangstür durch, lie— ßen ſich an einem Seil in den etwa 6 Meter tiefen Keller hinunter und ſprengten unten noch eine zweite Tür auf. Die Diebe gingen in zwei Etappen zu Werk und ſtahlen insge— ſamt 49 Armee-Revolver. Von den„Schlesischen Tagen 1932 Alt Im Kreisort Horbach ergriff das einjährige Kind des Landwirts Anton Zwergel in einem dem ſich rund 500 Schleſier und Zwei Schleſerinnen aus dem großen Breslauer Feſtzug in alten Trachten. Schleſien, das Land an der Oſtgrenze des Reiches, rüſtet zu den„Schleſiſchen Tagen 1932“, die ein Bekenntnis zur Heimat und dem Deutſchtum darſtellen ſollen. Im Mittelpunkt der geplanten Veranſtaltung ſteht das große Breslauer Trachtenfeſt, an lokales „Laß dich nicht ins Bockshorn jagen“. Das iſt zwar eine ſehr alte Redensart, aber noch hat ſie keine feſtſtehende Erklärung gefunden. Urſprünglich hat ſie den Sinn: Laß dich nicht ſo zaghaft machen, ſo in die Enge treiben, ſo klein kriegen, daß du in ein Bockshorn ſchlüpfſt, dich alſo von deſſen breiter Oeff⸗ nung aus nach dem ſpitzen Ende zu hinein verkriechſt. Hierbei iſt alſo an ein wirkliches Bockshorn gedacht. Andere wollten die Re⸗ densart von dem Gelehrten Markus Zubius Borhorn herleiten, der anmaßende ſehr gelehrt ſein wollende junge Leute oft gehörig 45 Angſt und Schrecken verſetzt haben ſoll. Wahr ſcheinlicher aber iſt, daß man bei der Redens⸗ art zuerſt an eine Pflanze, den Bockshornklee gedacht hat, der im Mittelalter, wie ſchon im Altertum, für ſehr heilkräftig gegolten hat u. viel angebaut worden iſt. die Spieluhr der Natur Wunderliche Uhren gibt es viele. Zu den be⸗ rühmteſten gehört die„Wunderuhr“ im Straß⸗ burger Münſter. Etwas anheimelndes und poe⸗ tiſches an ſich hat auch die Spieluhr ſeit ihrer Erfindung. In ihrer einfachſten Form als Kuckucksuhr verbindet ſie für die jugendlichſte Jugend Märchenzauber und Naturnähe. Die Spieluhren trotten Tag und Nacht ihren Gang, wenn ſie ſtetig aufgezogen werden. Aber ohne einen Uhrſchlüſſel, den Menſchenhand führt, werden die auferſtandenen Stunden des Tages für jedermann öffentlich angezeigt durch unſere erwachende, ihr Morgenlied jubelnde Vogel— ſchar. Schon gegen 1.30—2 Uhr früh weckt der Buchfink als erſter Frühaufſteher durch ſein Morgenliedchen. Ihm folgt um 2— 2.30 Uhr der Mönch, die ſchwarzköpfige Grasmücke, auch Schwarzplättchen genannt, weil der Scheitel beim alten Männchen ſchwarz(beim Weibchen rotbraun) iſt. Durch ſeinen ſchönen Geſang fordert der Mönch im Reiherhorſt die gefräßi— gen Langaſchnäbel zum Aufſteben auf. Kaum er⸗ und Schleſierinnen beteiligen werden. tont deren heiſeres Kricäck, da wiſchen ſchon Blaurabe und Nebelkrähe in de keln, in denen noch das letzte Düſter liegt, den Schlaf aus den pechglänzenden Augen. Zwiſchen 3.30 und 4 Uhr übt die Amſel ihre melodiſchen Strophen, ſtimmt der Specht die Schlaginſtrumente, gurrt die Turteltaube, ſchreien Waſſerente und Bläshuhn. Um vier Uhr iſt bereits das Frühkonzert im vollen Gan⸗ ge. Lanugſam ſchlüpft gegen 4.30 Uhr der kleine graugrüne Fitis⸗Laubſänger aus ſeinem back⸗ ofenartigen Neſt, um in den Laubgipfeln ſeine läſſig flutenden Geſangsſtrophen zu üben. Ihm folgt der emſig rufende Wendehals, der um Baumleiber und Aſtgabeln hüpft. Gegen 5 Uhr geigt am Ufer die Sumpf⸗ oder Beutelmeiſe. Piepſend und krächzend ſuchen dann die Hüh⸗ nervögel ihre Morgenmahlzeit. Endlich, um 5 Uhr, erheben ſich die Langſchläfer: das ſchwat⸗ zende Volk der Haus⸗ und Feldſpatzen. So zeigt die ewige Spieluhr der Natur, ohne Pen⸗ delſchlag, Federkraft und Räderwerk in ihrer melodiſchen Art des Frühtags Zeiten an. Daken für den 11. Juni 1932 Sonenaufgang 4.10 Uhr. Sonnenuntergang 20.39 Uhr.— Mondaufgang 11.39 Uhr. Mond⸗ untergang 0.28 Uhr.— 1859: Der öſterreichiſche Staatsmann Fürſt v. Metternich geſt.— 1864: Der Komponiſt Richard Strauß in München geb.— 1929: Der öſterreichiſche Außenminiſter Graf Julius Andraſſy in Wien geſt. Daken für den 12. Juni 1932 Sonnenaufgang 3.43 Uhr. Mondaufgang 12.34 Uhr. Sonnenuntergang 20.16 Uhr. Mond⸗ untergang 0.24 Uhr.— 1815: Gründung der Deutſchen Burſchenſchaft in Jena.— 1924: Der italieniſche Politiker Matteotti bei Rom er⸗ mordet. Die Akazie blüht Süßlicher Duft umlächelt die lauen Aben⸗ de unter ſommerlichem Himmel, wenn Myri⸗ aden von weißlichen Schmetterlingen in hän⸗ genden Trauben leuchtend das zarte Grün der Fliederblättchen der Robinie überſchütten. Wie Firnſchnee von märchenhaftem Gepränge haften die wohlriechenden Blüten den Hecken und Bäumen an, die noch vor wenigen Wochen winterkahl und novembergrau die riſſigen Stämme und ſparrigen hochgeſchoſſenen Aeſte verſchämt zeigten. Die Urgroßeltern der zwei Dutzend verſchiedenen Wald- und Zierbäume dieſer Familie ſind in Amerika bodenſtändig⸗ Ihrer reichen Blütenpracht danken Sprößlinge dieſer Art ihre Reiſe nach Europa, die ob der Aehnlichkeit ihrer gefiederten Blätter, die aus neun bis ſiebenzehn eirunden Blättchen beſte⸗ hen, mit der Belaubung der echten oder ara⸗ biſchen Akazie(Gummi⸗Akazie! zu ihrer Ne⸗ benbezeichnung apſeudacazie“ kamen. Der Volksmund nennt die Robinie fälſchlicherweiſe Akazie. Ihren botaniſchen Namen Robinie er⸗ hielt ſie in Anlehnung an den Hofgärtner Heinrichs des 4. von Frankreich, J. Robin. Der Volksmund bezeichnet ſie ſchlechthin als Akazie, verſchiedentlich auch als Schottendorn. Nur langſam fand die Robinie verdiente An⸗ erkennung. Vor achtzig Jahren fing man in Böhmen an, Böſchungen der Eiſenbahn mit Akaziengeſtrüpp zu bepflanzen. Heute iſt die Akazie überall geſchätzt ob ihres vorzüglichen Holzes, aber auch wegen ihrer Blütenpracht. Roſenrot blüht im Juni und September, bei uns als niedriger Zierſtrauch gehegt, die Ro⸗ binia hiſpada mit ihren anfangs rotbemooſten Zweigen und den lockeren. drei⸗ bis ſechsblü⸗ Der Sſeg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 15. Fortſetzung. Er hatte faſt vergeſſen, daß ſie ſich am Sonntag ſehen wollten. Sollte er ſie bitten, nicht zukommen?— nein, nein, ſie mußte alles wiſſen, mußte entſcheiden können!— Er würde ſie nie verlaſſen, wenn ſie es nicht ſelbſt wünſch— te!— Treu ſein iſt alles!— Sie waren noch jung!—— Lange ſaßen die beiden Freiherren von Ried dort beieinander. Jeder mit ſeinen Ge⸗ danken beſchäftigt. Nur wenn ſie einander an⸗ ſahen, litt jeder am meiſten die Not des andern. Bis die große Uhr ſchlug. Da ſtand Günther auf und ging die Treppe hinunter in das Zim⸗ mer, wo der Juſtizrat an der unglückſeligen Arbeit ſaß. Von der Straße fauchte ein Auto heran. Günther ſah einen dicken Kerl im Leder⸗ anzug herausſteigen und ins Herrenhaus tre⸗ ten. Der junge Freiherr ging dicht an ihm vor über und ſah ihn nicht! „Na, guten Tag, Herr Sauerbier. Ein durchtrieben ausſehender dunkler Mann kam mit ihm. Er trug eine dicke lederne Akten taſche und eine Horn brille, u „Wünſchen Sie etwas?“ fragte Günther von oben her in eiſigem Ton. Er überragte den Schieber um Hauptes Länge! 1 „Darf ich Ihnen den Herrn Rechtsanwalt Bernowſki vorſtellen!“ dienerte Sauerbier. Damit zeigte er auf das Volontärzimmer gegenüber und verſchwand ſelbſt in dem Zim⸗ mer, wo der Juſtizrat arbeitete. Baron!“ grüßte Der hatte die Brille auf die Stirn geſchoben und ſah recht troſtlos aus. „Es iſt ſchon ſo, Herr Juſtizrat! Vater hat in ſeiner Hilfloſigkeit und ſeinem Vertrauen dem elenden Kerl, dem Bergmann, ganz freie Hand gelaſſen.“ „Ja, der Hund hatte ja, wie ich ſehe, ziem⸗ lich unbeſchränkte Vollmacht in geſchäftlichen Dingen! Damit hat er ſo bei Kleinem das gan⸗ ze ſchöne Gut ſamt Wald und Aeckern ausge⸗ liefert! Als Vater beinahe nur noch dem Na⸗ men nach Beſitzer war, hat er ſich aus dem Staub gemacht! Hier— hier— und hier! Der alte Juſtizrat legte die ſchrecklichen Schuldver ſchreibungen vor Günther hin. 2 Der warf einen zornigen Blick darauf. „Nichts dagegen zu machen, Herr Juſtizrat?“ „Nichts, Herr Baron!“ f Dem liefen die Zornadern hoch auf. Dunkel⸗ rot glühte die junge Stirn. Seine Fäuſte ball⸗ ten ſich. Ich ſchlage den Kerl tot!“ f ih Der Juſtizrat ſah ihn traurig an.„Nützt nun nichts mehr. Herr Baron! Nützt nichts! Da müßten viele jetzt totgeſchlagen werden, die ſich wie die Wanzen an dem Blute anderer voll⸗ ſaugen! Der Inſpektor Bergmann verdient's ſo gut wie der Prolet, der Schieber, der durch⸗ aus ein Schloßgut haben will! Ueberall im Land ſitzen ſie herum, dieſe vollgefreſſenen ekel⸗ haften Gauner! Laſſen Sie nur, Herr Baron! Schimpfen nützt auch nichts! Wir leben in el⸗ ner gräßlichen Zeit! Wo nichts iſt, hat der Kai⸗ ſer ſein Recht verloren! hieß es früher. Die dunklen Ehrenmänner gedel⸗ hen wie die Quecken, immer am beſten dort, wo das Land nicht gepflegt iſt. Kopf hoch, Herr Baron, lieber Junge! Wir müſſen jetzt heran an die ſcheußliche Arbeit und reinen Tiſch man chen!“ ö „Rufen Sie die Kerle herüber!“ ſagte Gün⸗ ther dem Diener, der auf ſein Klingeln erſchie⸗ nen war. Breitbeinig ſtapfte Sauerbier herein und dienerte unterwürfig. Hinter ihm ſchlich der Rechtsanwalt. „Der junge Herr Baron?“ fragte Sauer⸗ bier und ſah an Günthers Siegfriedsgeſtalt em⸗ por.„Sie gefallen mir!“ f „Ich lege nicht den geringſten Wert dar⸗ auf“, ſagte Günther eiſig. „Nanu! Mal nicht ſo unhöflich!“ ärgerte ſich der Schieber.„Dürfen wir uns nicht ſetzen?“ „Meinetwegen!“ antwortete der junge Flei⸗ herr kalt. „Mir ſcheint, zu verhandeln iſt hier, nicht viel! Sie ſind gekommen, von Ihrem— hm— Rechte Gebrauch zu machen!“ Der Juſtizrat blätterte in den Papieren, der Rechtsanwalt kramte etwas verlegen in ſeiner glanzledernen Aktentaſche und putzte die ſchwarze Hornbrille. „Sie ſind ja nicht gerade liebenswürdig!“ ſpottete Sauerbier. 3 „Das können Sie nicht verlangen! Alſo zur Sache!— Was denken Sie zu tun? Der Herr Baron iſt in einer furchtbaren Lage. Ich handlung möglichſt abkürzen.“ „Sachte! Sachte! So ſchnell brauchen die Pferde nicht zu laufen!“ ſagte mit überlegener Miene Sauerbier und ſetzte ſich bequem hin. „Ich verſtehe nicht, was das ſoll!“ ſchrie ihn der Juſtizrat an, dem die Galle überlief.„Sie verſtehen wohl nicht, Herr Sauerbier, was das für Herrn Baron von Ried bedeutet, das Gut möchte in ſeinem Intereſſe dieſe widerliche Ver⸗ „Braucht er ja gar nicht!— So weit iſt es ja gar nicht!— Oder vielmehr,— er kann's in vier Wochen wiederkriegen, wenn er vernünftig auf meine Vorſchläge eingehen würde!— Und ich denke, das wird er wohl!“ „Wie wäre das möglich?“ Der alte Heir ſah den dicken Burſchen erſtaunt an, der da ganz gemütlich ſaß, mit den ſchielenden Augen blin⸗ zelte und die Hände über dem Schmerbauch ge⸗ faltet hielt, als fühle er ſich ganz außerordentlich wohl. „Ja, Sie ſchimpfen wohl innerlich über mich, meine Herren, und haben keine Ahnung, mit welchen väterlichen, wohlwollenden Gefühlen ich hierher gekommen bin!“ „Ihre Gefühle intereſſieren mich nicht im geringſten! Nur Ihre geſchäftlichen Vorſchläge!“ antwortete Günther wieder kalt. „Wer weiß, Herr Baron, wer weiß!— Aber das hat mit Geſetzen gar niſcht zu tun!— Das müßten wir ſchon unter uns beide alleine ab⸗ machen! Sollen die Herren Juriſten ſo lange rausgehen?“ Günther überlegte. Dann richtete er ſich raſch auf. a gegen Sie mir, Herr Sauerbier!— Es kommt mich hart an, Herr Juſtizrat,— aber um Vaters willen— ſchließlich!“ Er ging voran, Sauerbier ſtapfte gewichtig u. ſehr zufrieden hinter ihm her. Günther ging den langen gewölbten Gang entlang durch die Halle bis in ſein Zimmer. Es war eins der ſchönſten im Schloß Ried. Die großen Spitz⸗ bogenfenſter, die von dunkelroten Damaſtvor⸗ hängen umrahmt waren, gingen hinaus auf den Erlenbuſch, wo der See in der Sonne ſchim⸗ derträchtige Art loszuwerden!“ ſeiner Väter auf ſolche— na, ſagen wir— nie⸗ merte. N : FJorſlezung ſolst. 3 Publikum,„werde ich dieſem Manne befehlen, alles zu vergeſſen...“ f tigen, behaarten Trauben. Friſchhellroſa, hell roſa und blaßfleiſchfarben leuchten ſowohl aus Kolorado, Neu⸗Mexiko und Arizona ſtam⸗ mende Robinien als auch deutſche Züchtungen, die ſich in unſeren Parks ob ihrer farbigen Blütenpracht großer Beliebtheit erfreuen. Bei beſchränktem Raum für Straßenbäume wird oft die ſtachelloſe Kugel⸗Akazie angepflanzt, deren dichtes Laubdach gern als Behauſung von den kleinen Singvögeln gewählt wird. Die Zeit der Akazienblüte mit ihrem lieb⸗ lichen Firnſchnee und dem exotiſchen Duft iſt Zeichen des anbrechenden Sommers. Die ſtacheligen Aeſte und Zweige, die vor pflücken⸗ den Händen den reichen Blütenbehang ſchüt⸗ zen und das Beſteigen der hohen Bäume weh⸗ ren, gaben Anlaß zu dem geflügelten Wort: „Es iſt, um auf die Akazien zu klettern.“ Ju der Jrühe Von Eduard Mörike Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir, Dort gehet ſchon der Tag herfür An meinem Kammerfenſter. Es wühlet mein zerſtörter Sinn Noch zwiſchen Zweifeln her und hin Und ſchaffet Nachtgeſpenſter. — Aengſte, quäle 11 0 Dich nicht länger, meine Seele! Freu Dich! ſchon ſind da und dor! Morgenglocken wach geworden. Konſervierung von Gebäck Wien, 8. 6. Um auf der in Rom von der derazione Nazionale dei Panificatori ver⸗ anſtalteten internationalen Bäckereifachaus⸗ ſtellung würdig und vor allem mit friſchem Gebäck vertreten ſein zu können, haben ſich die Wiener Bäcker wieder einmal um die Lö⸗ ſung des alten Problems der Konſervierung von Gebäck bemüht. Experimente, die der Wie⸗ ner Chemiker Profeſſor Dr. Bertel im Auf⸗ trage der Wiener Bäcker vorgenommen hat, haben nun zu einem vollen Erfolge geführt. Es iſt tatſächlich gelungen, Gebäck durch Be— handlung mit Paraffin und Harz längere Zeit hindurch ſo friſch zu erhalten, als kärte es oben aus dem Backofen. Die Wiener Räcker „aben ihr auf dieſe neue Methode konſervier— tes Gebäck bereits mit Flugzeug nach Rom geſchickt. Aller Abschied Von Karl Dyrßen Auch die Jugend hat ihr Leid und ihren Kampf, oft einen harten unerbittlichen Kampf von dem die Erwachſenen nichts ahnen. Ein richtiger Junge weint nicht in der Schule; we⸗ der vor Schmerz, noch aus Angſt vor der Strafe. Es ſähe ſo aus, als wollte er um Mitleid betteln. Das aber tut ein echter Jun— ge nicht. Am wenigſten Wilm Pütter. Er war der beſte Turner in der Klaſſe und nahm es ſchon als Quartaner mit jedem Sekundaner auf, die ſchwerſte Hantel war ihm gerade recht. Trotzdem wurde eines Tages behauptet, Wilm hätte in der Geographieſtunde geheult, weil der Profeſſor ihn einen Eſel genannt hätte. Er ſagte nur:„Euch haben wohl die Mäuſe beknappert.“ Damit war für ihn die Sache erledigt. Aber ein paar Mitſchüler blie⸗ ben dabei, daß Wilm Pütter geweint habe. Einer hatte geſehen, wie eine Träne über ſeine Wange gelaufen und auf die Landkarte von Holland getropft war, die vor ihm aufgeſchla— gen lag. Mitten aufs Meer war der Tropfen gefallen, und Wilm hatte ihn nicht einmal weggewiſcht. Es war ein wüſter Tag im April. Draußen Errte der Sturm ſo ſtark an den Ziegeln der Dächer, daß ängſtliche Seelen glauben moch⸗ ten, die Welt ginge unter. Der Regen platzte vor die Scheiben, und es war ein Ding der Anmöglichkeit, der Trockenlegung des Zuider Sees den der Profeſſor ſchon in der vorigen Woche behandelt hatte, noch irgendwelchen Ge⸗ hmack abzugewinnen. Mein Nebenmann hatte neben den gedunkelten Meſſerkerben früherer Jahraänge auf der Schulbank noch ein Plätz⸗ chen gefunden, um ein Herz mit den Anfangs⸗ buchſtaben ſeiner Angebeteten einzuſchneiden. Selbſt der Profeſſor ſchaut gelangweilt drein, wenn einer von uns die Situation zum dritten oder vierten Male an der Wandkarte erklär⸗ te. Er fuhr durch ſeine dünnen Haare oder Uopfte die Schuppen von ſeinem Gehrock, der noch mehr glänzte als der alte Schemel, den er ſich neben das Ketheder gerückt hatte, weil der Rohrſtuhl klapprig geworden war. Nur wenn einer von uns mit ſeinen Cedanken nicht bei der Sache war und eine Pauſe entſtand, ſchob unſer Peſtalozzi die Brille ins Geſicht, um dem Aebeltäter mit durchbohrendem Slick den berüchtigten Eſel zu verleihen. Dieſesmal alſo war Wilm Pütter mit dem Grautier ausgezeichnet worden. Aber deshalb ſollts er ſein Gleichgewicht verloren haben? Drei Jeuerwehrleule bei einem Brand verletzt Weſterburg, 10. 6. In Sainſcheid entſtand ein größeres Schadenfeuer, wobei Wohnhaus, Stall und Scheune des Joſef Hoffmann 2. bis auf die Grundmauern vernichtet wurden. Das Vieh, mit Ausnahme der Hühner, ſowie das nichtverſicherte Mobiliar konnten gerettet wer- den. Bei den Löſcharbeiten erlitten drei Feuer— wehrleute Verletzungen. Zwei ſtürzten von der Spritze und zogen ſich Beinverletzungen zu, der dritte ſchlug in einen nicht ſichtbaren Haken, der ihm durch die Hand drang. Kreuzer„Karlsruhe“ in Seallle Seattle, 10. 6. Der Kreuzer Karlsruhe traf heute hier ein. Er wurde von den Einwoh— nern und den Behörden herzlichſt begrüßt. Die gandkörner Ein Gleichnis von V. Hegemann. An einem Flußufer lag eine Unmenge von kleinen Sandlörnern. Der Fluß hatte die von weither mitgebracht. Jetzt lagen ſie, von der Sonne beſchieden, am Ufer, trocken und ſchön warm. Nach ihrer langen Wanderfahrt im Fluß wollten ſie nun endlich ihre wohlverdiente Ruhe haben. Und es ſprach eines von ihnen: „Wir Einzelkörner ſind als Teile einer großen Gemeinſchaft alle gleich berechtigt. Denn abge⸗ ſehen von dem geringfügigen Umſtande, daf einige von uns etwas größer und ſchwerer ſind als andere, ſind wir doch alle einander gleich. And dieſe unſere Gleichheit, meine ſehr ver⸗ ehrten Sandkörner, wird uns ein gerechtes, ruhiges Daſein verbürgen. Wenn wir uns nun von dieſer Grundlage der Gleichheit aus ver⸗ nünftig weiter überlegen, ſo können wir mit aller Gewißheit...“ Seine Rede wäre ſicherlich noch weiter ge⸗ floſſen. Doch da kam eine große Welle, und die ſpülte alle leichte Körner wieder in den Fluß. Humor „Man hat ſchon öfter verſucht, das Ge⸗ wicht des Mondes zu errechnen, aber man ißt dabei zu ganz verſchiedenen Ergebniſſon ge⸗ kommen!! * Aber das iſt doch ſelbſtverſtändlich! Mal nimmt er ab und mal nimmt er zu.“ „Und nun“, ſagte der Hupnotiſeur zum „Halten Sie ein“ rief ſemand aus dem 15 Er ſchuldet mit dreißig Markl“ Ich hatte ihn ſogleich in Schutz genommen, wenn ich auch nicht wußte, was jene ſchwerblü⸗ tige Träne in Wirklichkeit zu bedeuten hatte. Als wir uns nach vielen Jahren wieder ein— mal in die Fangarme gerieten, hat Wilm Pütter mir das Geheimnis enthüllt. Alſo: Der Sturm pfiff wild, und der Re— gen troff. Wir ſchauten nach der naſſen Fen⸗— ſterſcheibe. Ein Waſſertropfen rieſelte herab. Erſt zögernd, dann mit plötzlicher Eile. Aber die Phantaſie war schneller. Schon wurde die Bahn des Tropfens zum ſpringenden Bach. in dem ſich munter Forellen fingen. Jetzt 30g die Spur als breiter Fluß durchs Land; der Rieſenſtrom vermählte ſich dein Meer. Wilm Pütters Augen ſtarrten unbewegt... Vor einem Jahre war in dem holländiſchen Hafenſtädtchen Delfzyl geweſen, wo ſie Verwandte beſucht hatten. Wilm hatte ſeinen vierzehnjährigen Vetter Hendrik beſonders lieb gewonnen, und der Abſchied war beiden ſehr ſchwer geworden. Seit Hendrik die Schule verlaſſen hatte, half er ſeinem Vater beim Fiſchfang. Wilm kann⸗ te den kleinen Kutter, der ſich weit auf das Meer hinauswagte, wenn die Heringsſchwärme zwiſchen der Küſte und der Inſel Rott m Der belgische Hönigsbesuch in Longon Der König und die Königin von Belgien begeben ſich in ihr Hotel. Das belgiſche Herrſcherpaar iſt überraſchend zu einem Beſuch am engliſchen Königs⸗ hof eingetroffen. Man legt dieſer unerwarteten Reiſe eine diplomatiſche Veranlaſſung d darat ie Vermutung, daß die 1 Politik ſich künftighin n e. Es ſcheint, als ob Grunde und kn n gerangezogen tamen; er wollte von dieſem Bilde nicht mehr los, er fühlte, daß da drüben irgend ein Unheil auf der Lauer lag. Die Pütters hatten wohl alle etwas von den Spö⸗ kenkiekern im Lande der Droſte. Oft zeigte ſich die Gabe des zweiten Geſichts ſchon früh in der Jugend. Da gilt kein Geburtsregiſter, keine Eile. s Die Nordſee tobte; Wilm ſah es genau. Die wildeſten Gedanken riſſen an der Koppel und ſtürmten mit ihm über tauſend Meilen. Da war ein Schiff in höchſter Not. Jetzt brach der Maſt, die Segel ſtürzten nieder. Er fühlte: Hendrik griff nach ſeiner Hand... Dann wurde das Schiff vom ſchwarzen Schlund verſchlungen. Wilm ſah das alles wie aus nächſter Nähe. In dieſem Augenblick hörte er ſeinen Na— men nennen: die Stimme des Profeſſors rief ihn in die Enge des Klaſſenzimmers zurück... Nach drei Tagen kam ein Trauerbrief. Wilms Onkel war mit feinem Jungen bei ſtürmiſchem Seegang ertrunken... Wilm Pütt ter hatte es vorher gewußt. Die Träne war der ſtille Abſchiedsgruß an ſeinen Vetter und Freund geweſen. f — Der rote Adler von Tirol Hiſtoriſche Skizze v. Karl Perktold⸗Traunſtein „Zum Sturm!“ Ein junger Bauernburſche hebt ein ſchwe⸗ res großes Kreuz hoch. Es iſt eine jener holz⸗ geſchnittenen Arbeiten, die mit dem Gefühl des einfachen Volksmenſchen und mit dent Kön— nen geſunder Auffaſſung geſertigt werden. Den Chriſtuskopf krönt eine wuchtige Dornenkrone. Die Stacheln bohren ſich tief in die Stirne. Die Augen ſind ſchmerzſchreiend, um den Mund graben ſich Furchen bitterſten Leidens. und die Backenknochen ſtehen weit aus dem Geſicht hervor. Die Haare fallen wulſtig zum Nacken hin. Leidvoll krümmt ſich der Oberkör— ner, und die Füße ſind von Schmerzen ver— zerrt. Mit großen Nägeln iſt der Chriſtus an das Kreuz geſchlagen. „Zum Sturm!“ Hinter dem Kreuze trägt ein ſilberhaariger Bauer, vom Inntal drunten, die Fahne. Ein mächtiges weißes Tuch, auf das ein roter Adler geſtickt iſt. Seine Töchter und Mägde hatten die Fahne gearbeitet. Andreas Hofer ſchenkte ſie dann ſeinen Getreuen als Sinn- bild des Kampfes und des Sieges. Die ſchwe⸗ ren, knochigen Bauernhände umklammern den Fahnenſtiel. Wild flattert die Flagge im Vor⸗ wärtsſtürmen. Der Adler fliegt den Kämp— fern voraus. „Zum Sturm!“ Andreas Hofers mächtige Geſtalt reckt ſich aus den Reihen empor. Seine Augen ſind bald auf das Kreuz, bald auf den roten Adler ge— heftet. Siegverheißend flattert immer noch die Flagge. Da ſtürzt einer zuſammen, dort bricht einer zu Boden, hier ſch it einer ſeine Schmerzen in den Kampfruf h. ein, dort drü— ben liegt einer verwundet hinter einem Baum— ſtumpf und ſchießt unaufhörlich— trotz der er mit ſeinen Eltern brennenden Wunden. Dieſem fließt das Blut über das Geſicht, aber ſeine Hände halten die Augen frei und ſeine Füße tragen ihn nach vorwärts. Wie ein Orkan ſteigt ein Lied aus den Vorwärtskämpfenden empor. Immer ſchneller reißt ſie dieſes Lied vorwärts. Sen— ſen, Gabeln, alte Schwerter und Beile glit— zern in der Sonne. Tauſende von Schüſſen klingen an den Bergwänden und in den Hoch⸗ wäldern wider. Wie eine Lawine brauſt der Sturm der Bauern heran. Mögen Hunderte fallen, Hunderte ſtürmen wieder nach. Dort wankt die Fahne. Ihr Träger iſt getroffen. Andreas Hofer hebt die Fahne hoch. Jubelnd dröhnt ein Kampflied auf. Andreas Hofer trägt den roten Adler von Tirol. Schneller wird der Sturm, raſender der Kampfruf. An⸗ dreas Hofers Arm ſenkt ſich, ein anderer Kämpfer ſpringt vor und rennt mit der Fahne weiter. Ein junger Bauernſohn hält nun die Flagge! Der alte Hoſer und der junge Bauer — Alter und Jugend zuſammengeſchweißt, Wieder packt alle die Begeiſterung. Die Fah⸗ ne taumelt nun in den Nahkampf hinein. Feindliche Hände raffen nach ihr, aber die ge⸗ ſunden Bauernfäuſte zerſchmettern jeden, der nach dem roten Adler greift. Der Kreuzträ⸗ ger iſt längſt— weit hinten— verblutet. Das Kreuz trägt ein anderer. Kreuz und Fahne. Immer wieder blicken die Augen zu dieſem Symbol empor. Der Nahkampf tobt und wogt. Der Feind muß weichen, er flüchtet die Hänge hinunter. Dort drüben wird noch um einen Hochwald gerungen, dort brennt eine Almhütte lichter⸗ loh, hier kämpft man um einen Felſen. Aber unaufhaltſam bricht die Lawine der Tiroler Bauern nach vorn. Und als der Feind auf der ganzen Linie in wildeſter Flucht dahin⸗ raſt, gebietet Andreas Hofer Einhalt. Da ſteht der junge Bauernſohn mit dem ſchweren gro⸗ zen Kreuz in blutigen Händen. Andreas Ho⸗ fers Augen leuchten ihm dankbar entgegen. Viele, viele ſind hinten im Walde geblieben. Tot oder im Todeskampfe. Wo iſt der Fahnenträger? Hat man ihn erſchlagen? Wurde ihm die Fahne genommen? Der rote Adler von Tirol in Feindeshänden? Bevor die Dämmerung hereinbricht, wird das Schlachtfeld nach Verwundeten abgeſucht. Un⸗ ter einer Felswand finden die Samariter einen ſtöhnenden Verwundeten. Sie heben ihn hoch, aber er läßt ſich nicht hochheben. Seine Hän⸗ de krallen ſich in den Boden, ſeine Zähne bei⸗ ßen ſich darin feſt. 1„Wir wollen Dir helfen. Wir ſind ja Deine Freunde. Wir ſind ja Tiroler.“ Aber der Ver⸗ wundete muß von ſchwerſtem Fieber befallen ſein. Er röchelt die Antwort mühſam hervor: „Ihr ſeid Feinde. Laßt mich hier liegen und ſterben!“ „Wir ſind doch Deine Freunde, Reinmichl, Deine Freunde ſind wir...“ Sie verſuchen es noch einmal, den am Bo⸗ den liegenden hochzuheben. Er ſchlägt mit den Füßen aus. Da packen ihn die Samariter, zerren ihn hoch und ſchreien ihn an:„Wir wollen Dir helfen. Du verbluteſt ja...“ Und als ſie ihn endlich emporheben können, ſehen ſie die Flagge mit dem roten Adler. Und nun wiſſen ſie, warum der Verwundete ſich nicht helfen laſſen wollte. Er hatte in ſei⸗ nem Fieberwahn geglaubt, Feinde ſuchten ihn von der Flagge wegzuzerren, die er mit ſei⸗ nem Körper bedeckte. Lieber auf ihr ſterben ale irgendwo geneſen! Als die Samariter die Fahne vom Boder wegziehen, erkennen ſie. daß der rote Adler um vieles dunkler geworden iſt. Sie leger das Tuch über den Verwundeten und trager den Helden zum Verbandsplatz. In der Fern leuchten die Berge im Abendglühen. Rot ſtei gen die Felſen zum Himmel. ——— Badiſcher Landtag Karlsruhe, 10. 6. In der heutigen Landtags— ſitzung wurde die Ausſprache über den Vor— anſchlag des Finanzminiſteriums fortgeſetzt. Abg. Häßler(3) gibt verſchiedene Anregun— gen zum Feuerlöſchweſen u. vertritt dann die Intereſſen von Bad Dürrheim, das ſich zu— rückgeſetzt fühle. Abg. Kuhn(3) polemiſiert, von heftigem Widerſpruch und Zurufen unterbrochen, gegen die Rechte. Die Aufgabe der neuen Reichsre— gierung ſcheine zunächſt nichts anderes zu ſein, als die Hausmacht Hitlers wieder herzuſtellen. Man wolle die Siedlungsfrage vom Stand— punkt der oſtelbiſchen Großgrundbeſitzer aus löſen. Abg. Fiſcher-Konſtanz(Stp) klagt über die Art der Arbeitsvergebung im Bereiche der Waſſer- und Straßenbauämter. Abg. Arnold(S) iſt gegen ein Arbeitsdienſt— pflichtgeſetz. Er beſpricht insbeſondere Fragen des Straßenbaues. Abg. Bock(K) beſchäftigt ſich mit der Lage der Kleinbrenner.— Im weiteren Verlaufe der oft recht lebhaften Debatte beſpricht Abg. Röſe (S) die deutſch-ſchweizeriſchen Grenzverhält— niſſe. Nach weiteren Auseinanderſetzungen ſchließt die Ausſprache. Den Beſchlüſſen des Ausſchuf— ſes wird mit Mehrheit zugeſtimmt. Weiter⸗ gehende Anträge werden abgelehnt. Der Ge— ſamtvoranſchlag des Finanzminiſteriums fin⸗ det Annahme mit 57 gegen 12 Stimmen der Oppoſition. Damit iſt die Tagesordnung er— ledigt. Nächſte Sitzung Mittwoch, den 15. Juni, vor⸗ mittags 9 Uhr. Finanzminiſter Dr. Mattes teilt auf den An⸗ trag Fiſcher betreffend Erlaß der Grund⸗ erwerbſteuer den ablehnenden Beſcheid der Reichsfinanzverwaltung mit. Eingegangen iſt eine förmliche Anfrage der Deutſchnationalen. Sie verlangt Auskunft über die Gründe, die die Miniſterpräſidenten von Bayern, Württemberg und Baden zu ihrem elgien an Frankreich nicht die es ſeit langen Jahren gehabt hat. hat dieſer Tage ſeinen 4. Schritt beim Reichspräſidenten veranlaßt ha⸗ ben. „Urlaub. Herr 8 Dr. V. Pfaff Politiſche Gedanken zum Wochenende Wahlkämpfe ſtehen bevor— Am Vorabend von Lauſanne— hertiols Regie ⸗ rungserklärung und die„Heilighaltung der Verträge“— Die Lage in den anderen Ländern— Ueberall Hochſpannung Deutſchland ſteht alſo wieder einmal im Zei⸗ chen der Wahlkämpfe. Die Regierung von Pa⸗ pen hat den Reichstag, noch ehe ſie ihm ihre Antrittserklärung hätte vorlegen können oder wollen, aufgelöſt und Neuwahlen für den 31. Juli dieſes Jahres ausgeſchrieben. Dieſe Reichstagswahl wird wohl die folgenſchwerſte und die leidenſchaftlichſte werden, die unſer an heftigen Wahlſchlachten ſo reiches Vaterland für ſeine Konſolidierungsjahre nach dem gro⸗ ßen Kriege zu verzeichnen haben wird. Das Ka⸗ binett von Papen hat die Abſicht, zu dieſer Wahl für alle Parteien und Richtungen glei⸗ che Vorausſetzungen zu ſchaffen. So iſt u. a. die Aufhebung des SA- und SS-Verbotes zu er⸗ warten, eine Maßnahme, die nach dem bekann⸗ ten Urteilsſpruch des Oberſten Gerichtshofes ja zu erwarten ſtand. Ebenſo ſoll allen Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten, Gelegenheit geboten ſein, den Rundfunk für ihre Wahl⸗ propaganda zu benützen. Leidenſchaftlich wird der Wahlkampf ſowohl für den Reichstag als auch um den am 19. Juni zu wählenden heſſi⸗ ſchen Landtag ſein. Hoffen wir aber, daß beide Wahlſchlachten in vornehmer und ritterlicher Weiſe, frei von allen häßlichen Begleiterſchei— nungen, wie ſie bei manchen früheren Wahlen feſtzuſtellen waren, geführt werden. Im übrigen rüſtet die Reichsregierung eifrig für die Konferenz in Lauſanne. Die Mitglieder der deutſchen Delegation ſind bereits nominiert und ſie werden in wenigen Tagen die ſchick— ſalsſchwere Reiſe nach Lauſanne antreten. Wir Zurückbleibenden aber dürfen nicht mit über⸗ triebenem Optimismus an den Ausgang dieſer Konferenz denken. Frankreich iſt— darüber muß volle Klarheit in allen Volksſchichten herr⸗ ſchen— heute ebenſowenig als ſeither bereit, von ſeinen erzwungenen Rechten und Anſprü⸗ chen auch nur ein Jota preiszugeben, obne daß ihm eine entſprechende Gegenleiſtung zugeſagt wird. Die Situation alſo, der ſich unſere Unier⸗ händler gegenüberbefinden, iſt um nichts leich- ter, als die Lage bei früheren ähnlichen Kon— ferenzen geweſen iſt. * In Paris hat Herriot mit ſeiner Regierungs⸗ erklärung auſgewartet. Dieſe iſt innerpolitiſch ebenſo intereſſant wie außenpolitiſch, weil wir einigermaßen Klarheit über die neue Ziel⸗ ſetzung erhalten, die ſich faſt in keinem Punkte von der Tardieus unterſcheidet. Herriots Re⸗ gierungserklärung war, wie viele andere fran— zöſiſche Regierungserklärungen vorher, ein Lobgeſang auf Völkerverſöhnung und Welt⸗ frieden. An ſolche franzöſiſche Schalmeienmuſik ſind wir in Deutſchland allmählich gewöhnt; wir wiſſen, daß uns nach jeder neuen Zuſiche⸗ rung einer franzöſiſchen Regierung, eintreten zu wollen für Verſtändigung und Annäherung, doch immer wieder der bekannte Schuldſchein, der Verſailler Vertrag, präſentiert wird. Wie⸗ der dringen die altgewohnten Forderungen Frankreichs an unſer Ohr von der Sicherung der Rechte Frankreichs, der„Heilighaltung der Verträge“, der„Anerkennung der Unterſchrif⸗ ten“. Damit iſt zu erwarten, daß in der Repara— tionsfrage ebenſo wie in der Abrüſtungsfrage das Kabinett Herriot unnachgiebig bleiben will, daß in keinem Punkte auch nur eine ſcheinbare Kursänderung eintritt. Mit Deutſchland leidet Oeſterreich am ſchwer— ſten unter den allgemeinen Kriſen, ja vielleicht noch mehr. Denn dort ſind die Zuſtände ſo ka— taſtrophal geworden, daß das neue Kabinett Dollfuß, welches das Kabinett Bureſch ablöſte, aus eigener Kraft kaum mehr die Schwierig— keiten wird meiſtern können, wenn ſich nicht alle europäiſchen Staaten in der ſofortigen Hilfeleiſtung für Oeſterreich ſolidariſch erklären, ohne hierbei machtpolitiſche Forderungen zu vertreten. Neben Oeſterreich tritt jetzt Rumänien, das auch nur durch eine Finanzkriſe in eine Regie⸗ rungskriſe kam; es folgten Bulgarien u. Grie⸗ chenland. Man iſt am Ende ſeiner Kräfte an⸗ gelangt und ſucht ſich noch knapp mit Mora⸗ torium über das Schlimmſte hinüberzuretten. Die Verhältniſſe hätten ſich nicht ſo kataſtro⸗ phal in dieſen Südoſtſtaaten entwickeln können, wenn nicht Frankreich eine ſo verhängnivsolle Politit betrieben und ſtets bei allen Verhand⸗ lungen über eine Unterſtützungsaktion zu Gun⸗ ſten dieſer Staaten verſucht hätte, die Wirt⸗ ſchaftskriſe im machtpolitiſchen Sinne auszu⸗ nutzen. Im Fernen Oſten ſind die Verhältniſſe noch völlig ungeklärt. Wir wiſſen nicht, wie ſich die Kriſe in Japan, die weltpolitiſche Hintergrün⸗ de hat, entwickeln wird. Immer noch beſteht die Gefahr einer kriegeriſchen Verwicklung mit Moskau. Spanien bleibt gleichfalls einer der größten Unruheherde. Dazu kommen neuerdings die Revolution und Gegenrevolution in Chile. g 3 1 5 Kurzum, wohin wir blicken, iſt alles in fie⸗ berhafter Unruhe u. Bewegung. Spannungen verſchärfen Exploſionsgefahren. Wirtſchaftlich und politiſch ſtehen wir inmitten folgenſchwerr revolutionärer Entwicklungen. die Reichswahlleikung für die Keichslagswahl Berlin, 10. 6. Der Reichsminiſter des In⸗ nern hat zum Reichswahlleiter den Präſiden⸗ ten des Statiſtiſchen Reichsamtes, Geh. Reg. Rat Prof. Dr. Wagemann, und zu ſeinem Stellvertreter den Direktor im Statiſtiſchen Reichsamt, Geh. Reg. Rat Meiſinger, ernannt. Für den Fall der Behinderung des Reichs⸗ wahlleiters und ſeines Stellvertreters wird das Mitglied des Statiſtiſchen Reichsamtes Oberregierungsrat Dr. Puſch, mit der Wahr⸗ nehmung der Geſchäfte beauftragt. Poſen, 10. 6. Als geſtern abend im Saale de, Schützenhauſes zur Vorbereitung des für den 11. und 12. Juni geplanten deutſchen Sän— gerfeſtes in Colmar eine Geſangsprobe abge— halten wurde, an der etwa 100 Sänger und Sängerinnen teilnahmen, entſtand auf der Straße plötzlich ein großer Lärm, und es fie— len mehrere Schüſſe. Eine Horde von ungefähr 50 polniſchen Männern drang in den Saal und hieb mit Knüppeln und Stuhlbeinen auf die Sänger ein. Viele Deutſche wurden verletzt, teilweiſe wur— die Genfer Verhandlungen über eine Jinanzhilfe für eſterreich Genf, 10. 6. Der unter dem Vorſitz des ſchweizeriſchen Bundesrates Muſy tagende Gemiſchte Ausſchuß des Völkerbundes hat ſich heute vormittag mit der Frage der Finanz— hilfe für Oeſterreich beſchäftigt. In den Ver⸗ handlungen iſt der Gedanke des vorläufigen Ueberbrückungskredites in Höhe von etwa 40 Millionen Schilling zurückgetreten gegenüber dem Plan einer umfaſſenden konſtruktiven Fi⸗ nanzhilfe, die ſich zwiſchen 260 und 300 Mil⸗ lionen Schilling bewegt. Man ſieht in führen⸗ den Kreiſen des Gemiſchten Ausſchuſſes die Lage Oeſterreichs keineswegs als verzweifelt an, und man glaubt, daß eine Geſundung der Währungs- und Finanzverhältniſſe Oeſter— reichs auf dem jetzt ins Auge gefaßten Wege durchaus ausſichtsvoll ſei. * Herriot über die Verhandlungen mit Oeſterreich und mit Mac Donald. Paris, 10. 6. Nach Schluß des Miniſter— rates erklärte Miniſterpräſident Herriot den Journaliſten: Ich habe meine Kellegen über die Verhandlungen mit Oeſterreich betreffend den Antrag auf Bewilligung einer Anleihe unterrichtet. Dieſe Verhandlungen ſind in vol— lem Gange und laufen günſtig. Zu den Beſprechungen mit Mae Donald und Sir John Simon erklärte Herriot: Die Be⸗ ſprechungen, die ich mit den engliſchen Minj⸗ ſtern morgen und am Sonntag führen werde, werden ſich auf die Genfer und die Lauſanner Konferenz beziehen. Wir werden uns be⸗ mühen, die Anſichten unſerer Regierungen in Einklang zu bringen. Man kann bereits jetzt behaupten, daß auf beiden Seiten ein gleicher guter Wille vorherrſcht. Kleine Tagesumſchau Dem„Angriff“ zufolge gedenkt der Vorſitzen⸗ de des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichs⸗ tages Dr. Frick vorläufig nicht dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Einberufungsantrag zu entſprechen. * Der Schriftſteller Emil Ludwig hat im Kan- ton Teſſin das Bürgerrecht erworben. 4. Es iſt in Neuyork eine ſtarle Bewegung im Gange, den früheren Präſidenten Coolidge als Gegenkandidaten gegen Hoover aufzuſtellen. * Reichsaußenminiſter Freiher von Neurath iſt am Freitag nachmittag aus London zurück ugales ename das Programm— der Weg des Jeſtzuges— bisher 31000 Jänger gemeldet Frankfurt a. M., 9. 6. Je mehr wir uns dem 11. Deutſchen Sängerbundesfeſt nähern, deſto feſtere Geſtalt bekommt das Programm, das übrigens hinſichtlich der Konzerte und konzertlichen Veranſtaltungen ſchon volllommen feſtliegt. Einſchließlich der Vor⸗ und Nachfeier dauert das Sängerbundesfeſt vom 16. bis einſchl. 25. Juli. die Hauptfeſttage jedoch ent⸗ fallen auf die Tage vom 21. bis einſchl. 24. Juli. Am erſten Feſttage, am Donnerstag, den 21. Juli, findet mittags zwiſchen 12 und 13 Uhr die Bannerübergabe auf dem Römerberg ſtatt. Das Banner wird dann über die Feſt⸗ tage im Kaiſerſaal des Römers aufbewahrt, um nach dem Feſte von dort wieder abge⸗ holt und nach Nürnberg geſchickt zu werden, wo um dieſe Zeit ein Sängermuſeum eröffnet ſein wird. Auf der Römerberg werden wäh— rend dieſer Zeremonie etwa 1000 Sänger 2 Chöre vortragen, während im Kaiſerſaal An⸗ ſprachen eines Wiener und eines Frankfurter Sängerführers ſtattfinden. Abends um 20 Uhr findet im Saalbau die Vorführung des Ora— toriums„Der jüngſte Tag“ von O. Jochum ſtatt. Von den Veranſtaltungen des 2. Feſt⸗ tages, Freitag, den 22. Juli, ſind beſonders hervorzuheben die Paulskirchenfeier mit Or- gelvortrag, Männerchören und wieder Anſpra— chen eines öſterreichiſchen und eines deutſchen Ckandalöſe polnische Vodrückungspolitif Martyrium der deulſchen in oſen— deulſche Zänger werden überfallen und auf roheſte Weiſe mißhandelt den ihnen die Kleider vom Leibe geriſſen. Ein Teil der Sänger flüchtete in den nahegelege— nen Wald und gelangte erſt auf Umwegen in ſeine Wohnungen. Polizei erſchien erſt, als der Ueberfall beendet war. Vor dem Ueberfall war eine polniſche Pro— teſtverſammlung auf dem Marktplatz veran— ſtaltet worden, an der Vertreter der Behör— den teilnahmen und in welcher ſcharf gegen die Abhaltung des deutſchen Sängerfeſtes Stellung genommen wurde. Das Sängerfeſt iſt infolge der ſkandalöſen Vorgänge abgeſagt worden. 7277pfpßfff ² A A gekehrt und hat ſeine Amtsgeſchäfte übernom— men. * Am kommenden Dienstag, den 14. Juni, wird Gregor Straſſer von 19.00 bis 19.30 Uhr im Rundfunk über das Thema„Die Staatsidee des Nationalſozialismus“ ſprechen. Die Rede wird auf alle deutſchen Sender übertragen. * Bei einem Stolleneinſturz in einem belgi⸗ ſchen Kohlenbergwerk wurden zwei Bergleute getötet. * Auf der Glückhilf-Friedenshoffnungs-Grube wurden zwei Hauer von Geſteinsmaſſen ver⸗ ſchüttet. Sie konnten nur noch als Leichen ge⸗ borgen werden. * In Bismarckhütte fuhr in der Nähe des Bahnhofs am Donnerstag ein Straßenbahn⸗ zug auf einen aus Königshütte angekommenen Straßenbahnwagen auf. 27 Perſonen wurden verletzt, zum Teil ſchwer. a. Das engliſche Unterhaus hat mit 409 gegen 34 Stimmen den Etat angenommen. * In der Freitagſitzung des engliſchen Unter⸗ hauſes erklärte Finanzminiſter Neville Chani⸗ berlain mit Rückſicht auf die Lauſanner Konfe⸗ renz, man könne über die Ergebniſſe der bevor⸗ ſtehenden Beratungen naturgemäß noch keine zuverläſſigen Ausſagen machen; aber er ſei doch hoffnungsvoll geſtimmt. * Die Vertreter der ausländiſchen Regierungen haben gegen die Beſchlagnahme der Deviſen in Chile und ihre Umwechſelung in Peſos nach dem amtlichen Kurs Beſchwerde erhoben. Die Beſchlagnahme iſt noch nicht durchgeführt wor⸗ den. * Der amerikaniſche Senat hat den Heeresetat für 1933 in Höhe von 389 Mill. Dollars ange⸗ nommen. * Der griechiſche Dampfer„Saprochaos“, der mit einer Ladung von Algier nach Deutſch⸗ land unterwegs war, iſt weſtlich von Kerlengas bei einem Riff geſunken. Die 25 Mann ſtarke Beſatzung konnte gerettet werden. * In Nimes ſchlug ein mit vier Perſonen be⸗ ſetzter Kraftwagen in voller Fahrt um. Zwei Perſonen wurden auf der Stelle getötet, die bei⸗ den anderen ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald dere Redners. Nachmittags um 16 Uhr beginnt dann die volksdeutſche Weiheſtunde in der Feſthalle. Dieſe Weiheſtunde iſt namentlich den Auslandsdeutſchen gewidmet und ſoll die Zuſammengehörigkeit und die Einigkeit aller Deutſchen in der ganzen Welt ſymboliſieren. Unter anderen wird auch der Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler bei dieſer Gelegenheit das Wort ergreifen. Konzerte in der Feſthalle, im Hipodrom, im Schubertſaal, im Bachſaal, im Palmengarten, im Saalbau und in der Univerſitätsaula vervollſtändigen das reiche Programm des 2. Feſttages. Der 3. Feſttag umfaßt zunächſt das 1. und 2. Hauptkonzert, beide in der Feſthalle, zwiſchen 11 und 12 Uhr das erſte und zwiſchen 15,30 und 16,30 Uhr das zweite. Das erſte Hauptkonzert umfaßt 7000 Sänger aus Naſſau, Baden, Pfalz, Oſtpreußen, Hannover und aus dem Ausland, das zweite Hauptkonzert wird ſogar von 8000 Sängern ausgeführt. die aus Pommern, Schle— ſien, der Nordmark, Weſtfalen, Heſſen, der Rheinprovinz und aus Schwaben kommen. — Eine beſondere Bedeutung kommt auch der Kundgebung im Stadion zu, die nachmittags um 6 Uhr ihren Anfang nehmen wird. Sämt⸗ liche Sänger(es ſind bis jetzt 31000 Mann angemeldet, und es beſteht begründete Hoff- nung, daß dieſe Zahl noch überſchritten wird) lingen in der eigentlichen Kampfbahn(nicht auf den Spielwieſen, wie es zuerſt geplant war) drei Chöre mit Begleitung eines Blas- orcheſters. Der Bundespräſident des Deut⸗ ſchen Sängerbundes, Geh. Rat Dr. Hammer- ſchmidt, hält eine Anſprache. Außerdem finden auch am dritten Feſttage eine Unmenge be— deutender Konzerte ſtatt, zu denen wieder alle verfügbaren Säle der Stadt herangezogen werden müſſen. Der 4. und letzte der Haupt⸗ feſttage, Sonntag. 24. Juli, zeichnet ſich durch zwei gewaltige Veranſtaltungen aus, durch das 3. Hauptkonzert in der Feſthalle und im Anſchluß daran durch den großen Feſtzug. An dem 3. Hauvtkonzert, das vormittags um 11 Uhr in der Feſthalle beginnt, nehmen die Bünde Berlin- Brandenburg, Saale, Mittel⸗ deutſchland, Saar. Bayern, Franken. Thü⸗ ringen, Sachſen, Oeſterreich und Alpenland mit zuſammen 10000 Sängern teil. Die Lei⸗ tung dieſes größten geſanglichen Ereigniſſes liegt in den Händen von Profeſſor Wohlge— muth⸗Leipzig und Profeſſor Keldorfer-Wien. Nachmittags ab 2 Uhr bewegt ſich dann ein Rieſenfeſtzug mit mindeſtens 50 000 Teilneh- mern durch die Straßen der Stadt. Die Aufſtel⸗ lung des Zuges erfolgt im Stadtteil Bornheim. Die Zugteilnehmer treffen ſich in den auf die Höhenſtraße ſtoßenden Alleen wie Günthers— burg⸗Allee, Rotſchild-Allee, Habsburger-Allee und Luxemburger Allee. Der Zug geht dann durch die Höhenſtraße, Bergerſtraße bis zu den Friedberger Anlagen, er folgt den Anlagen bis zu den Uhrtürmchen am Sandweg und verfolgt dann die Neue und Alte Zeil bis zur Haupt⸗ wache. Von hier aus geht es nach dem Guten⸗ bergdenkmal und darauf in einer Schleife um das Goethedenkmal(darin ſoll eine Ehrung des größten deutſchen Dichters zur Wiederkehr ſei⸗ nes 100. Todestages liegen) in die Goethe⸗ ſtraße nach dem Opernplatz. Darauf folgt der Zug wieder den Anlagen bis zur Kaiſerſtraße, durchzieht dieſe bis zum Hauptbahnhof und biegt hier in die Hohenzollernſtraße ein. Ueber den Platz der Republik erreicht dann die Spitze des Zuges die Feſthalle und den Feſtplatz. Zu Ehren der im Kriege Gefallenen findet eine Kundgebung ſtatt, und zwar werden die Kir⸗ chenglocken der Stadt dazu das Zeichen geben. Wenn die Glocken ertönen, verweilt der Zug einige Minuten in ſtiller Andacht. Es wird da⸗ mit gerechnet, daß der Vorbeimarſch des Zuges ca. 4 bis 5 Stunden in Anſpruch nehmen wird. Es finden gelegentlich des Sängerbundes⸗ feſtes auch noch einige volksdeutſche Sonder- veranſtaltungen ſtatt, darunter am Sonntag abend 20.30 Uhr eine volksdeutſche Kundgebung im Palmengarten.“ der neue Miniſterpräſident von Mecklenburg⸗ Schwerin Gutsbeſitzer Granzow⸗Severin, ein Schwager von Dr. Goebbels, iſt der Kan⸗ alſozialiſten für den Miniſter⸗ Mecklenb öchw Vereins⸗Anzeiger Unter bieſer Rub ri erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Mäunergeſangverein 1846. Sonntag vormittag 11 Uhr Singſtunde. Vorſtand, Dirigent und Ehrendirigent erwarten vollzähliges Erſcheinen. Der Präſident. Verein für Sport⸗ und Körperpflege. Sonntag, den 12. Juni, nachm. 4 Uhr, großes Fußball⸗ treffen zwiſchen Viernheim 1.— Weinheim 1.(Be zirksmeiſter).— Vorher untere Mannſchaften. 7/3 Uhr: 2. Mannſchaft gegen Weinheim 2. ½2 Uhr 1. Jugend gegen Weinheim 1. Jugend. Zu dieſen Spielen ladet freundl. ein Die Leitung. Turnverein 1893. Die Herren vom Vorſtande werden gebeten, Sonntag vormittag halb 10 Uhr zu einer Beſprechung auf Platz 2 zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Sänger ⸗ Einheit. Der Verein beteiligt ſich an dem Feſte des Krieger⸗ und Soldatenvereins „Teutonia“ am morgigen Sonntag. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. Sportplatz im Wald mit 5 0 Gh. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Samstag, den 11. Juni, nachm. 6 Uhr, auf dem Platze des M'heimer JC. Phönix an der Uhlandſchule: Viernheim l.— Sandhofen l. Abfahrt 4,28 Uhr mit der OEG. Heute Abend 6 Uhr: Viernheim Ah.— Oelfabrik Mannſchaft auf dem Vorwärtsplatz. Abfahrt /5 Uhr per Rad ab Geſchäftsſtelle. In Viernheim nachm. 2 Uhr: Viernheim 5.— Weinheim 09 Junioren Sonntag vormittag 10,15 Uhr: Viernheim 4.— Phönix Mannheim Privat. Nachmittags 5/4 Uhr(nicht 2 Uhr): Viernheim B-Jugend— 08 Mannheim B. Jugend. Unſere Mitglieder u. Anhänger werden dringend Amicitia 09 E. V. V'heim. Behkanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Frühkirſchen. Am Montag, den 13. Juni 1932, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Loſe Frühkirſchen vom Lampertheimer⸗ weg und der Oberlück öffentlich verſteigert. Viernheim, den 11. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Turnverein von 1893 (Abteilung Fußball). Die 1. und 2. Jugend⸗ manuſchaft ſpielt gegen 1. und 2. Jugend des Fußballverein Weinheim 09 in Weinheim. Be⸗ ginn der Spiele: 1. Jugend 2 Uhr, 2. Jugend 1 Uhr. Abfahrt/ 1 Uhr ab Lokal. Sonntag Vormittag ½10 Uhr Training ſämtlicher Leichtathleten. N. J. K. Morgen Sonntag, den 12. Juni 1932 findet in Weinheim a. d. B. die Platzeinweihung der dortigen D. J. K., verbunden mit dem Gau-, Turn⸗ und Leichtathletikfeſt des Gaues Maun⸗ heim ſtatt. Unſere Abteilung beteiligt ſich offiziell an dem Feſtzug mit Korſogehen. Die Mitglieder werden freundlichſt gebeten, ſich reſtlos daran zu beteiligen. Beginn des Feſtzuges 2 Uhr. Abfahrten per Bahn 12,43 O. E. G. Per Fahrrad 12,30 Uhr, Sammelſtelle der Radfahrer an der Kapelle am Weinheimerweg.— Die Teil- nahme am heute abend 9 Uhr ſtattfindenden Fackel- zug wird jedem Mitglied empfohlen. Abfahrt der Radfahrer 7¼; Uhr an der Kapelle Weinheimer- weg. Die Sportleitung. Heute Samstag, den 11. 6. 32. großes Hand⸗ balltreffen „Di K.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. gebeten die Mannſchaft recht zahlreich zu begleiten. Der Vorſtand. Leutershausen l.— Uhm. 1. 6 Uhr Abfahrt per Rad. 6 Uhr ab Luiſenſtraße. Die Sportſeitung. — Untererhebſtelle. Den Gewerbetreibenden zur Kenntnis, daß für die bis zum 20, ds. Mts. nicht abgeholten Gewerbeſcheine Pfandkoſten entſtehen. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß an den Zahltagen kommender Woche das 1. Ziel Heſſiſche 9 noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden ann. Die Abfuhrſcheine der letzten Holzverſteigerung ſind umgehend einzulöſen. Kirchner. Sport und Spiel. Auf heute Abend zum Pokalſpiel: Viernheim— Sandhofen! Die beiden Unterlegenen der Vorrunde des Phönixpokalturniers treffen ſich heute Abend 6 Uhr auf dem Platze des Mannheimer FC. Phönix an der Uhlandſchule. Beide Vereine ſind ausgeſchieden u. ſo wird jeder heute Abend alles in die Wagſchale werfen, um nicht an letzter Stelle zu landen. Die Grünen kommen in neu formierter Aufſtellung: Krug Kiß 1 Faltermann Martin 1 Martin 2 Fetſch Kiß 3 Mandel P. Schmidt H. Schmidt M. Pfenning W. Von dieſer Mannſchaft erwarten die Viernheimer unbedingt einen Sieg über die Schwarzweißen. Vor allen Dingen erwarten wir ein faires und ſchönes Spiel, kein Drippeln, aber Schüſſe aus allen Lagen. Von den Läufern verlangen wir ein äußerſt aufmerkſames Deckungsſpiel und über⸗ legter Aufbau. Der Ball iſt auf den Boden zu drücken. Das Schlußtrio wird wohl genau wiſſen was auf dem Spiel ſteht. Der Eintritt auf dem Phönixplatz koſtet für Erwerbsloſe nur 25 Pfg. an der Platzkaſſe und wir hoffen daher, daß möglichſt viele Anhänger der Grünen die Mannſchaft begleiten. Viernheimer Tonſilmſchau. Meine Frau— die Hochſtaplerin“—„Der Tag der Vergeltung“ im Central-Film⸗Palaſt. Im Zeichen der Ufa bringt) ab heute der werke mit den beliebten Künſtlern Käthe von Nagy, Heinz Rühmann, Maly Delſchaft und Alfred Abel uſw.„Meine Frau— die Hochſtaplerin“. Von der braven Ehefrau zur Hochſtaplerin— von einem großen Bluff zum großen Glück— ein Mädchen, das es ſchaffte. Ein unvergleichlich ſchö⸗ ner Tonfilm der überall ganz großartig gefällt, ſo daß auch hier nach dieſem Ufatonfilm ſchon viel ge⸗ fragt wurde. Jetzt iſt er da. Eine abenteuerlich luſtige Geſchichte, die im Blitztempo durch die tra- gikomiſchſten Wirrniſſe, Verlegenheiten und Auf⸗ regungen führt, deſſen Kurven im Rhythmus reizen⸗ der Schlager immer ſpannender und heiterer wer— den, bis am Ende ein vergnügtes und überaus lachbereites Publikum zurückbleibt. Im 2. Teil kommt das Spitzenfilmwerk aus der Ufa-Sonder⸗ klaſſe„Der Tag der Vergeltung“. Ein ungemein ſchönes Filmwerk in 8 feſſelnden Akten. Die Ufa hat nichts ſchlechtes. Zuletzt als Einlage: Der Luſtſpielſchlager der Woche. Ein Beſuch des Cefipas iſt für alle dieſe Woche ein beſonderes Vergnügen. Der weiteſte Weg lohnt ſich. eberzeugen Sie sich 'Wie erstaunlich Billig gas gute Edelweigrad hist. Katalog gratis und 2 fran ko von 5 Edelweig- Decker, Deuts 8 ch-Warte Luftnlkuden cen telnega ec de ß ieee Auuuαναναναi u —* 2 Zuchthaus für Aukodiebe Frankfurt a. M., 10. 6. Der 32jährige Auto- ſchloſſer Willi Tagini aus Idſtein und der 25jährige Schuhmacher P. Hiller aus Betz— dorf wurden im Walde bei Wiesbaden be— troffen, als ſie ſich gelagert hatten und ein Herrſchaftsauto neben ihnen ſtand. Der Wa— gen war in Frankfurt geſtohlen worden, wo ſie einen Monat früher, nämlich im Februar, ſchon einmal durch Einbruch in eine Garage einen Kraftwagen geſtohlen hatten. Das Große Schöffengericht verurteilte die ſchon vorbe— ſtraften Angeklagten zu Zuchthausſtrafen. Ta⸗ gini bekam ein Jahr zehn Monate, Hiller 15 Monate Zuchthaus. Außerdem erkannte das „Cefipa“ eines der allerneueſten Ufa-⸗Großtonfilm— Coricht auf je drei Jahre Ehrverluſt und Stel— lung unter Polizeiaufſicht. 12238 — 721 7% A E.) MXLMILLUIUL AAL 90 1 eſe angebranni e 2 9 Nichte widersteht(H)s reinigender Kraft. Ankrustungen, und seien sie noch so dick und hart, schwinden im neigen(-Wasser im Nu. Mühelos sind sie zu ent- fernen. So geht's mit jeder Unsquberkeit, Wo(Is starke Hand im Spiele isf. 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