wie wir ſie gewollt haben, und das mit Tyri⸗ ſtentum verbrämt, ſo würde ich mich ſchämen, meine Unterſchrift unter einen ſolchen Aufruf überhaupt leiſten zu müſſen. Chriſtentum iſt nicht dazu da, ſen einer beſtimmten Schicht ſtaatspolitiſch zu decken. Zum Schluß betonte Dr. Brüning, daß die Zentrumspartei auch in Zukunft das Intereſſe des Vaterlandes allem anderen voranſtellen werde und im Verein mit allen Parteien und Konfeſſionen, die guten Willens ſeien, die Zu⸗ kunft Deutſchlands aufbauen helfen wolle. Lokales. Merkſprüche. Fleißiger Hausvater macht hurtig Geſinde * Was dich nicht brennt, das blaſe nicht Borgen und Schmauſen endigt mit Grauſen ** * „ Wahlzeit: 8 Uhr morgens bis 5 Uhr abends. Am beſten genügt man ſeiner Wahlpflicht, wenn man ſich im Anſchluß an ſeinen Kirchgang gleich in ſein Wahllokal begibt, und die Liſte 2 auf ſeinem Stimmzettel ankreuzt. 7780 Perſonen ſind in unſerer Ge; meinde berechtigt morgen Sonntag zur heſſiſchen Landtagswahl ihre Stimme abzugeben. Wieviele werden von ihrem höchſten ſtaatsbürgerlichen Recht Gebrauch machen? Hoffen wir recht viele. Keine Wahlflauheit zeigen. Eine Wahl iſt immer wich tig und die morgige in unſerer wildbewegten Zeit beſonders. * Her Heſſenwähler, 2. Ausgabe, liegt unſerer heutigen Nummer bei. Es empfiehlt ſich für jeden einzelnen Wahlberechtigten, den Inhalt dieſer Wahlzeitung ausführlich zu ſtudieren, dann wird ihm am morgigen Sonntag die Wahl leicht fallen; er wird unweigerlich Liſte 2 Zentrum wählen. „ Wahllügen: Noch faſt bei jeder Wahl verſorgten die Nazi die Wählerſchaft mit extra fetten Wahllügen oder Verleumdungen, für deren Verbreit⸗ ung ſie meiſt kurz vor der Wahl Sorge trugen. Einmal waren es Worte des Papſtes oder der Biſchöfe, denen man einen falſchen Sinn unterſchob, ein andermal arbeitete man mit einem g'efälſchten Aufruf, ein drittes Mal ließ man Hindenburg einen Schlaganfall erleiden, man ſtempelte Zentrumsführer wie Kaas, Föhr, Knoll u. a. raſch zu Sepa⸗ ratiſten und Hochverrßtern. Was Lügen, Beleidig · ungen und Verleumdungen angeht, da ſchlagen die Nazi gegenüber jeder anderen Partei den Rekord. In keiner Fraktion ſitzen ſoviele Abgeordnete, die wegen Beleidigungen und Verleumdungen verurteilt wurden, wie bei ihnen. Das Volk kennt nun ſeine Pappenheimer und weiß Beſcheid! * Die Mitglieder der Sodalität und D. S. K. werden gebeten die Anzeige im Anzeigenteil genau zu beachten. „Zum Sänger⸗Waldfeſt am Ochſen⸗ brunnen wird uns geſchrieber: Die Mitglieder der veranſtaltenden Vereine ſowie alle Sangesbrüder des Oberdorfes und Tivoli ſeien nochmals herzlichſt gebeten, ſich zahlreich im„Storchen“ um 1/3 Uhr einzufinden, von wo ſie mit Muſik abgeholt werden. Die Sangesbrüder des Unterdorfes kommen im „Walfiſch“ zuſammen, um ſich am Zug anzuſchließen, der vom„Freiſchütz“ mit dem Turnverein 1893 kommt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Vorbereitungen getroffen ſind, um allen Be⸗ ſuchern des„Feſtes für große und kleine Leute“ einige frohe Stunden in unſerem herrlichen Wald zu bieten. Auf das Vormittags am Ochſenbrunnen ſtatifindende„Frühſchoppenkonzert“ der Feuerwehr- kapelle ſei ebenfalls hingewieſen. Bei ungünſtigem Wetter, was wir nicht hoffen wollen, wird das Feſt nicht verſchoben, ſondern findet in der Halle der Bierbrauerei an der Mannheimerſtraße ſtatt. * Eine Pflichtſingſtunde des Volhs⸗ chors, findet heute Sametag im„Karpfen“ für alle aktiven Frauen und Männer ſtatt. Hierzu iſt das Erſcheinen aller Mitglieder unbedingt notwen- dig.(Siehe Inſerat.) die Intereſ⸗ irgendwie Es koumen deshalb von jetzt ab ausgeſuchte und erfolgreiche Tonfilmwerke, die ein jeder Beſucher ſich anſehen muß. Angenehmer Aufenthalt, bequeme Sitzgelegenheit, gute Entlüftung bürgen für die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen. So iſt für dieſe Woche ein Tonfilmprogramm zuſammen⸗ geſtellt, das ſicher über den Durchſchnittsrahmen hinausragt. Als Hauptfilm zeigt man den neuſten Dina Gralla Großtonfilm„Ein Auto und kein Geld“. Ein Zeichen der Liebe im Tempo der Zeit. Eine fabelhafte 100% Tonfilmkanone, die alle Herzen mit Lachſalven belegt. Dina Gralla, raſſig und naiv wie immer. Lieſelotte Schaak, ſehr reizend und ausgezeichnet, ein neuer Stern am Filmhimmel. Im 2. Teil zeigt man ein Spitzenfilmwerk „Rhapſodie der Liebe“. Ein preisgekröntes Film⸗ werk, das eine beſondere Sehenwürdigkeit bedeutet. Der Titel des Films ſagts ja ſchon. Zudem zeigt man noch den Luſtſpiel⸗Schlager der Woche. Kein Filmfreund vergeſſe die Parole, daß jetzt die beſten Tonfilmwerke und die beſten 2 Schlager geſpielt werden, weil der Central-Film⸗Palaſt auch jetzt viele Beſucher haben will. Und die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen ſind und bleiben ein Beſuch. Kommen und überzeugen! 5 Vereinsanzeiger. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen⸗ abteilung) Der Schießſtand iſt morgen Sonntag geſchloſſen. Die Schützen treffen ſich nach 3 Uhr auf dem Waldfeſt am Ochſenbrunnen. Auf den Familienabend wird aufmerkſam gemacht. Der Vorſtand. Sünger⸗Einheit. Samstag abend 8/ Uhr Sing⸗ ſtunde. Die Sänger werden gebeten, pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Klub der Gemütlichen 1915. Diejenigen Mit⸗ glieder, die am Samstag d. 18. Juni das eee e Landwirtſchaft Darmſtadt, 17. 6. Miniſter Kirnberger hatte am letzten Samstag in einer Unterredung dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft Dreiherrn von Braun die Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft geſchildert. Er ergänzt ſeinen Bericht durch eine Darſtellung, mit der er die Bitte verbindet, daß Miniſter von Braun die Zuſage ſeines Amtsvorgängers einlöſe, der ſich— wie erinnerlich— bereit erklärte, im Juni die drei heſſiſchen Provinzen aufzuſuchen. Ueber die Lage der heſſiſchen Landwirtſchaft ſchreibt Miniſter Kirnberger u. a.: Infolge der überaus ungünſtigen Witterung im vergange— nen Jahr wurde der größte Teil der Getreide⸗ ernte mehr oder weniger ſtark beſchädigt, ſodaß in mehr als der Hälfte ſämtlicher heſſiſchen ſteuern für landwirtſchaftlich genutzten Boden erfolgen mußte. Auch die Viehzucht und Vieh⸗ haltung und die damit verknüpfte Veredlungs⸗ wirtſchaft haben infolge der ſchlechten wirt⸗ ſchaftlichen Lage allgemein nur geringe nicht lohnende Einnahmen zu verzeichnen, ſodaß die Betriebe, in denen Viehzucht und Viehaltung, wie z. B. im Vogelsberg und im Odenwald, die Hauptrolle ſpielen, ebenfalls ſehr ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurden. Dazu kommt, daß auch die vielen Molkereien, die in allen drei Provinzen Heſſens vorhanden ſind, infolge des ſtarken Rückganges des Friſchmilchverbrauchs und der Erſchwerung der Ausfuhr nach Bayern die Preiſe für die angelieferte Milch ſehr ſtark ſenken mußten. Auch für den Obſt⸗ und Gemüſe⸗ bau liegen die Verhältniſſe ähnlich. In Heſſen iſt der Gemüſe⸗ und Obſtbau ſehr ausgedehnt, Die Schwierigkeiten in Leſſens gchreiben des Miniſters Kirnberger an denneuenneichsernährungsminiſter — heſſen erwartet den Beſuch des Freiherrn von Braun höthſte Eile ijt geboten Gemeinden ein teilweiſer Erlaß der Grund⸗ Sommernachtfeſt der Fröhl. Pfalz auf der Renn⸗ wieſe Mannheim beſuchen, treffen ſich um 8 Uhr im Lokal zum Anker. Abfahrt per Rad um 8 Uhr. Am Sonntag d. 19. Juni treffen ſich die Mitglieder nachm. 2 Uhr im Lokal zum Anker zu einem Spaziergang nach dem Ochſen⸗ brunnen zum Sängerfeſt. Am Dienstag d. 21. Juni abends ½9 Uhr Vorſtandsſitzung an⸗ ſchließend Mitgliederverſammlung im Lokal zum Anker. Tagesordnung: Volksfeſt auf dem Bier⸗ keller. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. 9 i 0 0 0 V. Samstag, den 18. Juni, nachmittags 7 Uhr in Sandhofen: Mernheim un— Sandhofen A Abfahrt per Rad um 6 Uhr ab Geſchäftsſtelle. Spiel gegen Leutershauſen fällt aus. Sonntag nachmittag 3 Uhr in Hambach: Viernheim pokalm.— Pf. Neuſtadt 1. Abfahrt wird bekannt gegeben. Jugendſpiele: Heddesheim— Viernheim Jugend Beginn /10 Uhr. Abfahrt per Rad um 9 Uhr ab Anker. Heddesheim— Viernheim J. Schüler Beginn 11 Uhr. Abf. 10 Uhr per Rad ab Anker. Fö o weinheim— Viernheim 2. Sch. Beginn 11 Uhr. Ab. 10 Uhr per Rad ab Lokal. RB. Wir machen nochmals darauf aufmerk- ſam, daß für das Omnibus nach Hambach noch einige Karten zu haben ſind. Preis Mk. 2.50 hin und zurück. Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“ und Weinbau namentlich im Mainzer Becken ſowie in einem Teil der Provinz Starkenburg bietet er die Haupteinnahmequelle für zahlreiche kleine, aber ſehr arbeitsintenſive Betriebe. Durch die unge⸗ hinderte Einfuhr von Obſt und Gemüſe aus dem Ausland und insbeſondere durch den Reexpeditionsverkehr in Frankfurt a. M. wird gerade das Rhein⸗Main⸗Gebiet mit ausländiſch. Obſt und Gemüſe zu billigſten Preiſen über⸗ ſchwemmt, ſodaß das natürlichſte Abſatzgebiet für heſſiſches Obſt und Gemüſe, eben das Rhein⸗Main⸗Gebiet mit ſeinen Großſtädten, faſt vollſtändig verloren gegangen iſt. Auch die Abſchnürung des Saargebietes hat den heſſi⸗ ſchen Gemüſebauern ſehr großen Schaden zuge⸗ fügt. Aus demſelben Grunde kämpfen auch alle genoſſenſchaftlichen und privaten Betriebe, die mit Reichs⸗ und Staatshilfe Glashausanlagen zur Erzeugung von Frühgemüſe nach hollän⸗ diſchem Muſter eingerichtet haben, um ihre Exi⸗ ſtenz. Der Miniſter weiſt ſchließlich auf die ganz verhüngnisvolle Lage hin, in der ſich der heſſiſche Weinbau, insbeſondere der Qualitätsweinbau, befindet. Für Spitzenweine beſtehe zur Zeit überhaupt keine Nachfrage. Hierdurch komme es, daß der ganze Qualitätsweinbau in den Ge⸗ meinden Oppenheim, Nierſtein, Boden⸗ heim, Dienheim, Bingen uſw. ſich in der allerſchwierigſten Lage befindet. Da eine weſentliche Erhöhung der Weinpreiſe, ſolange die wirtſchaftliche Depreſſion andauert, nicht eintreten wird, könne er nur durch weit⸗ gehende Hilfe des Reichs vor dem Untergang .. gerettet werden. G tledlenſt Orb der katholiſchen Gemeinde B'heim 5. Sountag nach Pfingſten. ½7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe 10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht. f darauf Verſammlung des Müttervereins. 8 Uhr Aloyſiusandacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½¼7 Uhr 2./ 7 Uhr 3. S.⸗A. Michael Joſef Wörner. Dienstag: ¼7 Uhr 2. Johann Müller 7. Mittwoch: ¼7 Uhr 2. 3/7 Uhr 3. S.⸗A. Anna Wunder geb. Edinger. 5 Donnerstag: ¼7 Uhr 1. ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Gg. Winkenbach 7. 7½7 Uhr geſt. hl. M. Familie Joh. Lamberth und Kath. Neuhäuſer. Freitag:/ 7 Uhr beſt. A. Eliſabeth Gutperle geb. Mandel, Eltern und Schwiegereltern. ½7 Uhr geſt. hl. M. f f Krieger Cornelius und Michael Bauer und Familie Gg. Friedrich Kühlwein 4. 37 Uhr beſt. E.⸗A. Anna Maria Bayer geb. Frank beſt. v. Altersgenoſſen. Samstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. Ad. Faltermann 2. 7¼7 Uhr geſt. hl. M. Familie Nikolaus Schloſſer und Johann Winkler 13. 5 37 Uhr beſt. A. für Maria Hofmann geb. Ringhof. Montag/ 7 Mittwoch ¾6 bei den Engl. Frl. Dienstag und Donnerstag ¼7 Uhr bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſen. Nächſten Sonntag gem. hl. Kommunion für Kinder Herrn Lehrer Baldauf und Touſſaint, Frl. Kärcher und Krimmel. Mädchen beichten Freitag 6 Uhr Knaben Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag, 19. Juni Bezirksver- ſammlung der Jungfrauen-Congregation in Heppen⸗ heim im Vereinshaus. Abfahrt mit der OE 12,43 Sonntags- karte 1.20 Mk. Es ſind alle Mitglieder freund- lichſt eingeladen. Verſammlung für die 3. Abtei⸗ lung fällt deshalb aus. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 19. Juni 1932. 4. S. u. Tr. Vormittags 8 ¼ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10 Uhr: Kindergottesdienſt Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. lünglingssodalitat g D Diejenigen Jugendlichen unter 21 Jahren(Mitglieder), die gewillt ſind, im freiw. Arbeitsdienſt auf 7 dem Sportplatz zu arbeiten, mögen 8 0 ſich bis zum Montag Abend bei 0 Adam Sax, Lorſcherſtraße, melden. Spätere Meldungen können nicht berückſichtigt werden. Weil, Präſes. Acker in der Nähe des Ortes zu kaufen geſucht. Angebote an den Verlag ds. Blattes. 37 Uhr 3. S.⸗A. für Ein leeres oder Möbl. Zummer in gut Lage, zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag Viel Geld ſparen Sie, wenn Sie Ihr u. Gemüſe dulunreimioket Pickel Mitesser verſchwinden durch jernh = ee Bede Vie ruh eimer Zeitung Selce euch d den e kalend der Sonn- und Fei ins Haus gebracht.— Gratisbeila 1 1„Sterne und Blumen“, halbjahrlich g nahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger ge.— Bezugspreis monatl. wöchentl. das achtſektige illuſtrierte einen Fahrplan ſowie einen Wand- Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim dean Ar. 140 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſch 2 55 5— eckkonto Nr. 21577 Amt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. heimer Anzeiger Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzei 3 n zei e zeile koſtet 25 1 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Fnmahmeſchingz 1 N Sternheimer Bürger-⸗Ztg.— Siernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., nſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Samstag, den 18. Juni 1932. Politiſche Gedanken zum Wochenende Die erſten Maßnahmen der neuen Reichsregierung— die ſchwierige Miſſion der deulſchen delegation in Lauſanne. das deulſche. den Schlußſtrich unter die Reparalionsbilanz fl. Wieder rufen in Deutſchland die Parteitrom⸗ peten zur Wahlſchlacht, wieder 7 ſich das gewohnte und trotzdem nicht allzu beliebte Bild eines Wahlfeldzuges allergrößte Dimen⸗ ſionen zu entwickeln. Die Reichstagswahlen beſchäftigen ſchon jetzt ntenſiv die Parteiſtra⸗ tegen. Heſſenwahl am morgigen Sonntag wird der Auftakt ſein, gewiſſermaßen die aller⸗ letzte Generalprobe vor der großen entſcheiden⸗ ie er während im Hintergrunde dieſe verantwortungsvollſte Gang zur Wach arne mahnt, nehmen die erſten Maßnahmen der neuen Regierung von Papen in Deutſchland alle Aufmerkſamkeit für ſich in Anſpruch. Auch das jetzige Kabinett hat den von der vorher— Nd d Regierung Heſchrittenen Weg des eee b e innegehalten. Die Finan und Gemeinden auf den Nägeln brennen, wur⸗ den durch eine Aedeberdſng ieh iche löſt oder gar behoben, ſo doch in einem Sin— ne behandelt, daß die Reichskaſſe 0 borerſt wenigſtens— geſichert erſcheint. Das weſentliche Merkmal dieſer . Notverordnung iſt neben der erheblichen e die Feſt⸗ 0 ie rei. eb dos de gung neuer Steuereinnah⸗ * Dieſer mehr wirtſchaftlich-finanziellen Not— verordnung folgte am i e bee ſeit der Amtsübernahme des Kabinetts von Papen erwartete zweite mehr politiſcher Art. Sie brachte die Aufhebung des SA.⸗ und SS. Verbotes, ſowie des allgemeinen Uniformver⸗ botes als weſentlichſten Beſtandteil, weiter ge⸗ wiſſe Erleichterungen für die Preſſe, für die 1 a Verſammlungen uſw. im gleichen T i i daß die Wontelungen ee die durch deren Regierungschefs im Laufe der Woche in Berlin vorgetragen wurden, an Hartnäckigkeit kaum eingebüßt haben. Bayern und Baden haben jedenfalls neue, der Reichs— verordnung entgegengeſetzte Beſtimmungen er— laſſen, und auch Württemberg ſcheint entſchloſ— ſen, die neue Notverordnung nicht wider⸗ ſpruchslos in Kauf zu nehmen. Lediglich Heſſen als einziger ſüddeutſcher Staat hat den Ber— . i zpro⸗ die dem Reich ebenſo wie den Ländern der ſüddeutſchen Länder, ö Kriegsſchulden ziehen wird, wenn es ſieht, daß die europäiſchen Mächte von ernſtem Willen erfüllt ſind und wirklich neue Wege zum wirt⸗ 1 0 pee ne Europas und der völlige eichberechtigung aller Mä a ſchreiten wollen. Wau 1 de In Wien hat in dieſer Woche ein Pro begonnen, der weit über Oeſterreichs Gren hinaus die Oeffentlichkeit intereſſiert und in Atem hält. Matuſchka, der Eiſenbahnattentäter, das menſchliche Scheuſal, dem ſo viele Unſchul— dige zum Opfer gefallen ſind, ſteht dort vor ſeinen Richtern. Er macht jetzt in geiſteskrank, behauptet, von einem„Geiſt Leo“ beherrſcht zu ſein und was der Unwahrſcheinlichkeiten mehr ſind, durch die er aus dem Zuchthaus ler dürfte in dieſem erſten Prozeß kaum mehr zu befürchten haben) ins Irrenhaus zu kommen trachtet. Hoffentlich läßt man ihn ſimulieren, ſoviel er Luſt hat, und führt ihn der Strafe zu, die er mehr als jeder Verbrecher der letzten Jahrzehnte verdient hat. . len und bereits aufgegeben, als ihn doch noch ein Dampfer auffiſchen konnte. Weniger Glück hat ſcheinbar der Deutſche Bertram, der mit ſeinem Bordmonteur ſeit über einer Woche ver— mißt wird. Ob die Nachrichten, daß Spuren von ihm gefunden ſeien, zutreffen, iſt zu be⸗ zweifeln, wenn man es auch hofft und dem mutigen Piloten gönnen würde, daß er ſeinen Wagemut nicht mit dem Leben bezahlen muß. Ein Erlaß der bayeriſchen Negierung München, 17. 6. Die bayeriſche Regierung hat zur Sicherung der öffentlichen Ruhe und Ordnuna eine Verordnung erlaſſen. durch die w tung zu erlaſſen. Bor einer völligen Reorganiſalion des franzöſiſchen heeres? Paris, 17. 6. Paul⸗Boncour iſt aus Genf zurückgekehrt. Er erklärte, er bereite einen Plan über eine völlige Reorganiſation des franzöſiſchen Heeres vor, in dem bedeutende Abſtriche vorgeſehen ſeien. Allerdings bleibe alles von dem Ergebnis der Konferenzen in Genf und Lauſanne abhängig. Noch heute werde er wichtige Beſprechungen mit den Ge— neralen Weygand und Gamelin haben. Flucht aus ber hölle von Algier in Algerien haben vier Fremdenlegionäre unter ihnen ein Flieger der Garniſon Saida, in der vergangenen Nacht verſucht, ſich in der Flugzeughalle des Aeroklubs zweier Flugzeuge zu bemächtigen. Man habe ſie überraſcht, als ſie gerade den Propeller des einen Flugzeuges Sante er 1 ſei ihnen gelungen, aus der Halle zu entkomme d die F 8. gels, en und die Flucht zu er⸗ Schweres Exploſionsunglück auf Die Ozeanflug⸗Manie hätte jetzt beinahe wieder ein Opfer gefordert. Der polniſche Flieger Hauſner war acht Tage lang verſchol⸗ Bor 10 Jahren nahm Polen Oſtoberſchleſien in Beſitz einem engliſchen Pelroleumdampfer Montreal, 17. 6. An Bord des engliſchen Petroleumdampfers„Gymbeline“, der hier auf Trockendock liegt, ereignete ſich heute eine ſchwe⸗ re Exploſion, deren Folgen ſich zur Stunde noch nicht völlig überſchauen laſſen. Zwei Ar⸗ beiter werden vermißt, 24 ſind verwundet. Von der Mannſchaft des Dampfers ſelbſt ſoll nie⸗ mand zu Schaden gekommen ſein. Neue rieſige Induſtriepläne der gowjekunion Moskau, 17. 6. Das Rieſenausmaß der In- veſtierungen für die Kapitalanlagen, die der Sopwjetwirtſchaft zugeführt werden ſollen, geht aus dem Umfang der inneren Anleihen hervor, die von der Bevölkerung aufgebracht werden. Aus der gegenwärtig aufgelegten An⸗ leihe ſollen nicht weniger als rund 3,5 Mil- liarden Rubel der produktiven Wirtſchaft zu— geleitet werden. Seit dem Frühjahr 1930 wird 3. B. in der Nähe Moskaus ein elektrochemi⸗ ſches Kombinat errichtet, das enorme Dimen— ſionen aufweiſt. er WMünſchen Rechnung getragen. 15 Mitten in dieſe innerpolitiſchen Schwierig- keiten fällt nun die Konferenz von Lauſanne, die am Donnerstag durch den engliſchen Premier eröffnet wurde. Man iſt in Deutſch⸗ * 2— 2 die örtlichen Polizeibehörden das Recht erhal⸗ ten, Anordnungen mit vorübergehender Gel— e e 5 Paris, 17. 6. Nach einem Bericht aus Oran Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bü i i izei r Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ee or bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme timmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden eee ee eee e e 49. Jahrgang Kleine Tagesumſchau In der Freitagſitzung der Lauſanner Konfe⸗ renz verlas Macdonald eine von Vertretern Englands, Frankreichs, Italiens, Belgiens u. Japans unterzeichnete Erklärung, in der ſich die Regierungen für eine unverzügliche Löſung des Konferenzproblems im Rahmen eines Weltabkommens ausſprechen und unbeſchadet ö ſpäterer Löſungen die Reparations- oder Schuldenzahlungen der an der Konferenz teil— nehmenden Regierungen für die Dauer der Konferenz ausgeſetzt werden ſollen.— Im Anſchluß an die Erklärung der Mächte er⸗ klärte Reichskanzler von Papen, daß die Re⸗ parationsleiſtungen ſich als unmöglich und ſchädlich erwieſen hätten. 0 3 5 1 Der braunſchweigiſche Innenminiſter hat die Aufhebung des braunſchweigiſchen Verſamm⸗ lungsverbotes angeordnet. *. Eine amtliche Verlautbarung verkündet ein bayeriſches Uniformverbot bis zum 30. Sep⸗ tember dieſes Jahres. * Die Freitagſitzung im bayeriſchen Landtag brachte ſtürmiſche Tumultſzenen in deren Ver⸗ lauf die nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten durch Kriminalbeamte einzeln aus dem Caal entfernt wurden. * Der„Völk. Beobachter“ veröffentlicht einen Erlaß Adolf Hitlers, durch den Hauptmenn a. D. Röhm mit der Neuerrichtung der SA. beauftragt wird. i * Bei einem Empfang einer Deputation don Kriegsbeſchädigten im Reichsarbeitsminiſterium kam es durch Eindringen einer Anzahl Kriegs- verletzter in das Miniſterium zu einem zwi⸗ ſchenfall, der jedoch bald beigelegt wurde. * Die Haftentlaſſung der in den Bomben⸗ legerprozeſſen Verurteilten iſt am Freitag an⸗ geordnet worden. N E Im Matuſchka⸗Prozeß wurde am Freitag die Frau des Angeklagten vernommen. Danach erklärten die Pſychiater ihre Gutachten, in ö denen Matuſchka als Simulant bezeichnet wird. Das Gericht kam ſchließlich zu einer Vorurtei— gerd des Angeklagten zu 6 Jahren ſchwerem Kerker. * An Bord des engliſchen Petroleumdampfers „Cymbeline“ iſt, wie aus Montreal gemeldet wird, eine ſchwere Exploſion erfolgt. Bayeriſcher Landtag München, 16. 6. Die verſchiedenen national— ſozialiſtiſchen Interpellationen, mit deren Be— ſprechung am Donnerstag nachmittag im Ple— num des Landtages bei vollbeſetztem Hauſe u. überfüllten Tribünen begonnen wurde, ver⸗ * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Günt her. Großes Waldfeſt der Feuerwehr⸗ kapelle. Wie uns migeteilt wird, veranſtaltet unſere rührige Feuerwehrkapelle am Sonntag, den 3. Juli, ein großes Waldfeſt am Ochſenhrunnen, wobei das ganze 34 Mann ſtarke Orcheſter konzer⸗ tiert. Wir geben dies heute ſchon bekannt, damit Doppelfeſte an dieſem Tage vermieden werden. «Konzert in Käfertal. Unſer Lands ⸗ mann, Herr Wühelm Adler, veranſtaltet morgen Sonntag in ſeinem Lokal„Zur Pfalz“, Rollbühl⸗ ſtraße, Endſtation der ſtädt. Straßenbahn, ein Kon⸗ zert, wozu er die Viernheimer freundlichſt einlädt. Ab 11 Uhr Frühſchoppenkonzert. Gartenwirtſchafts⸗ betrieb. Siehe Inſerat. Viernheimer Tonfilmſchau. „Ein Auto und kein Geld“„Rhapſodie der Liebe“ Zwei erſtkl. Filmwerke dieſe Woche im Central⸗Film-Palaſt. Mit dem heutigen beginnt im Central⸗Film⸗ Palaſt eine erſiklaſſ Tonfilmſerie, die die Film⸗ freunde auch im Sommer zum Beſuch einladen ſoll. urſachten lebhafte Auseinanderſetzungen. Die erſte Interpellation befaßte ſich mit der Zu⸗ ſammenlegung von Kreisregierungen in Bayern und ſie richtet die Frage an die Regierung, ob ſie gewillt ſei, den in der Angelegenheit der Verlegung von Regierungsſitzen gefaßten Be— ſchluß des Landtages zu achten und alle Ma 8⸗ nahmen ſofort einzuſtellen bezw. rückgängig zu machen, die im Widerſpruch zu dem Landtags⸗ beſchluß vom 29. Januar ds. Is. ſtehen.. Die zweite Interpellation ſpielt auf dass politiſche Gebiet hinüber. Die Nationalſozia— liſten wollten wiſſen, aus welcher Befugnis die bayeriſche Regierung das Recht herleite, bei politiſchen Wahlen die amtliche Bayeriſche Preſſeſtelle in den Dienſt reiner Parteiagitation zu ſtellen und zu Veröffentlichungen zu be⸗ nützen, die der Wahrheit widerſprächen. Die Interpellation über die angebliche Wahl⸗ beeinfluſſung durch die bayeriſche Regierung bei der Reichspräſidenten⸗ und Landtagswahl begründete der Abg. Eſſer, der beſonders hef— tige Angriffe gegen die Staatsregierung richtete und ſich ſcharf gegen den Innenminiſter, deſſen Zeit. abgelaufen ſei, dem Münchener Polizei⸗ präſidenten und die Münchener Polizei über⸗ haupt wandte. Er forderte den Rücktritt des Kabinetts Held. Aol“ land ſehr peſſimiſtiſch, und an dieſer Stim⸗ 99 mung vermögen auch die Preſſeſtimmen nichts Sebeagd-mange ele zu ändern, die aus London kommen und von Doſe 1.— RM. einem engliſchen Verzicht 0 1 5. K d ed zichtenwollen auf die künftigen Reparationszahlungen ſprechen. Püler foskonp Deutſchland hat man den Glauben an ſolche Sphärenmuſit gründlichſt zerſtört, ſo gründlich ſogar, daß ein etwaiger wirklich voſitiver Aus⸗ Ultglled des Deutschen Arbeltersängerbundes Heute Samstag abend gang der Konferenz von Lauſanne ebenſo wenig Glauben— zunächſt wenigſtens— fin⸗ den würde, wie etwa die Behauptung, die Ab⸗ rüſtungskonferenz werde zweifellos wirklich zu einer ſpürbaren Abrüſtung führen. Aber trotz allem Peſſimismus, der dem deutſchen Volk durch jahrelange Enttäuſchungen wie einge⸗ impft im Blute ſitzte, darf die deutſche Delega⸗ 3/9 Uhr Singſtunde für Männer und Frauen. Zu dieſer Singſtunde, die ein Generalappell vor dem Rounzert iſt, darf kein Mit⸗ glied fehlen 5 Der Vorſtand. ſtets friſch in Mandels Markthalle zum deutſchen Michel kaufen. alles von dem Ergebnis der Konferenzen in Genf und Lauſanne abhängig. Noch heute werde er wichtige Beſprechungen mit den Ge⸗ neralen Weygand und Gamelin haben. Die Frage des Uniform ⸗ und demonſtraklonsverboles in den Ländern Berlin, 17. 6. Zu der Handhabung des Uniform⸗ und Demonſtrationsverbotes in den einzelnen Ländern erfahren wir von uanter⸗ richteter Seite, daß ſowohl in Bayern ebenſo in Preußen das Demonſtrationsverbot ſich jetzt nur noch auf Art. 123 Abſ. 2 der Reichs⸗ verfaſſung ſtützt, ſodaß die Länder in ihren Entſcheidungen in dieſer Frage völlig nach eigenem Ermeſſen handeln können. Auch hin⸗ ſichtlich des Uniformverbotes können die Län⸗ der jetzt nach eigenem Recht entſcheiden. Ueber die Rechtslage, die durch das neue Uniform⸗ verbot in Baden entſtanden iſt, werben z Zt. . 1 9 rung E ange-⸗ London, 17. 6. Aus den beim Reeder der „Gymbeline“ eingelaufenen Funkſprüchen geht hervor, daß die Exploſion an Bord des Schiffes glücklicherweiſe nicht ſolche Wirkungen gehabt hat, wie man im erſten Augenblick befürchtete, hieß es doch zuerſt, daß 30 Mannſchaftsper⸗ ſonen dabei getötet bezw. verletzt worden ſeien. Ein Erlaß der bayeriſchen Regierung München, 17. 6. Die bayeriſche Regierung hat zur Sicherung der öffentlichen Ruhe und Ordnung eine Verordnung erlaſſen, durch die die örtlichen Polizeibehörden das Recht erhal⸗ ten, Anordnungen mit vorübergehender Gel⸗ tung zu erlaſſen. Bor einer völligen Reorganiſallon des franzöſiſchen heeres? Paris, 17. 6. Paul⸗Boncour iſt aus Genf zurückgekehrt. Er erklärte, er bereite einen Plan über eine völlige Reorganiſation des franzöſiſchen Heeres vor, in dem bedeutende Abſtriche vorgeſehen ſeien. Allerdings bleib tion in Lauſanne unter keinen Umſtänden auch nur die geringſte Abweichung von den Forde⸗ rungen ihres Volkes zulaſſen. Wir können nicht mehr warten, wir nicht und kein anderes euro⸗ päiſches Land, bis etwa die amerikaniſche Prä⸗ ſidentenwahl vorüber iſt. Retten und helfen kan ſtrich, den auch Amerika beſtimmt gegenkommender bei den Oberſchleſien und mit ihm das ga i f N 0 nze Reich gedenken jetzt des Tages, a . e. 15 gte antrat, das an 10 5 Bot. onf rden war. Zehntauſende pon Deutſchen geri unter die Fremdenherrſchaft, die mit allen Mitteln ihnen ihr 8 15 9 rhebu W»» Schwerer Unfall beim heueinfahren Sechs Perſonen ſchwer verletzt. Neuſalz, 17. 6. Ein ſchwerer Unfall ereig⸗ nete ſich geſtern nachmittag auf der Chauſſee zwiſchen Altiſchau und Neuſtädtel. An einem vollbeladenen Heuwagen aus Leſſendorf brach plötzlich eine Achſe, ſo daß der Wagen um⸗ ſtürzte. Während der Kutſcher noch gerade ab⸗ ſpringen konnte, ſtürzten fünf Frauen und ein Kind, die auf dem Wagen ſaßen, auf die Straße u. unglücklicherweiſe gerade auf einen Steinhaufen. Alle 6 Perſonen trugen ſchwere Verletzungen davon. Poliliſche Ausſchreilungen in Eſſen Eſſen, 17. 6. In Eſſen⸗Weſt erfolgten ge⸗ ſtern abend an verſchiedenen Stellen Ueber- fälle von bisher unbekannt gebliebenen Tätern, offenſichtlich Anhängern der KPD. auf Natio- nalſozialiſten. Ein Trupp von SA. Leuten wurde von politiſchen Gegnern angegriffen. Ein SS-Mann erhielt einen Bruſtſchuß. hinrichlung Tübingen, 17. 6. Heute morgen um 5 Uhr wurde im Hof des Gerichtsgefängniſſes in Tübingen der wegen vierfachen Mordes zum Tode verurteilte Eug. Beyle aus Engelsbrand (Oberamt Neuenburg) hingerichtet. Beyle hatte in der Nacht zum 28. März 1931 ſeine Schwiegereltern, ſeine Frau und ſein acht— jähriges Söhnchen durch Beilhiebe ums Leben gebracht. Sein Begnadigungsgeſuch wurde, wie gemeldet, abſchlägig beſchieden. Tagung der Spitzengewerkſchaften Bemeinſames Vorgehen gegen die neue Not⸗ verordnung geplant. Berlin, 17. 6. Wie wir erfahren, bereiten die Spitzengewerkſchaften eine gemeinſame Erklä— rung zur Notverordnung vor. Ihre Vertreter kommen heute zu einer Konferenz zuſammen, in der man ſich über die weiteren von Arbeit⸗ nehmerſeite zu ergreifenden Maßnahmen aus⸗ ſprechen will. Es wird ein einheitliches Vor⸗ gehen der Spitzengewerkſchaften angeſtrebt. Eine Klage gegen den früheren deulſchen Kaiſer Paris, 17. 6. Aus Peéronne wird über einen Prozeß berichtet, den eine Familie Lindon vor dem dortigen Zivilgericht gegen den früheren deutſchen Kaiſer angeſtrengt hat. Eine Darſtel⸗ lung der Agence Havas über dieſen Fall be⸗ ſagt: Die Familie Linden wohnte im Jahre 1916 im Dorfe Athies an der Somme. Ihre neun Jahre alte Tochter wurde damals durch eine Granate getötet. Der franzöſiſche General⸗ ſtab hatte dem Platzkommandant von Athies mitgeteilt, daß eine Beſchießung bevorſtehe u. die Zivilbevölkerung die Ortſchaft räumen ſolle. Dieſe Warnung wurde von den deutſchen Militärbehörden nicht weitergegeben. dieſem Grunde macht die Familie Linden den oberſten Heerführer, alſo den früheren deut⸗ ſchen Kaiſer, für den Tod ihres Kindes ver⸗ antwortlich. Der Rechtsanwalt der Familie plädierte für die Zuſtändigkeit des Gerichts u. beantragte die Verurteilung des früheren Kaiſers zu 100 000 Francs Schadenerſatz. Der Staatsanwalt beantragte, die Klage wegen Un⸗ „ſtändigkeit des Gerichts abzuweiſen. Die Vorgänge müßten dem deutſchen Kaiſer zur Laſt gelegt werden. Dieſe Eigenſchaft beſitze „der Wilhelm von Hohenzollern nicht mehr. Das Urteil iſt noch nicht gefällt. karſtadt wohnhafter 36 Jahre alter verh. Aus nah und Jern Darmſtadt.(Auto in Flammen). In der Dieburger Straße geriet eine Opellimouſine in Brand. Trotz Eingreifens der ſtädtiſchen Feuerwehr brannte der Wagen vollſtändig nieder. 1 1% g Bingen.(Schiffsjunge am Bingerloch er⸗ trunken). Mittwoch abend iſt der 17 Jahre alte Schiffsjunge Ernſt Wendland, geboren in Dinslaken⸗Hiersfeld, deſſen Eltern in Walſum wohnhaft ſind, auf dem Rhein nördlich des Mäuſeturms von dem Schleppſchiff„Luiſe Großherzogin von Baden“(„Haniel 18“— Ruhrort) über Bord in den Rhein gefallen und ertrunken. g 1 Frankfurt a. M.(Beim Fiſchen in den Main gefallen und ertrunken.) In Sindlingen wurde die Leiche des 9 Jahre alten Schülers Frie⸗ drich Bendel von Nied aus dem Main ge⸗ ländet. Der Junge war am Sonntag mit einem Spielkameraden am Mainufer Fiſchen gegangen und war hierbei ins Waſſer geſtürzt. Sein Spielgefährte hatte vor Angſt meh⸗ rere Tage geſchwiegen und erzählte erſt am Dienstag den Hergang des Unglücks. Aſchaffenburg.(Bei der Arbeit tödlich ver⸗ brannt). In den Güldner Motorenwerken war der Kranenführer Friedrich Kehrer damit be⸗ ſchäftigt, die mit flüſſigem Metall gefüllten Gießbehälter an die Gießvorrichtungen her⸗ anzufahren. Dabei ſchlug aus einer ſolchen Gießpfanne eine ſtarke Stichflamme heraus und traf den Führer des Kranens. Die ölge⸗ tränkten Arbeitskleider Kehrers fingen Feuer und der bedauernswerte Mann erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er heute morgen im Kran⸗ kenhaus geſtorben iſt.. Mannheim.(Selbstmord). Ein in der Nek⸗ Arbeiter hat ſich in der Küche ſeiner Wohnung erhängt. Die Tat dürfte in einem Anfall von Gemütskrankbeit geſchehen ſein. r Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 21. Fortſetzung. „Für das Rechte!“ antwortete Marthe, aber in Gedanken ſetzte ſie hinzu:„und für Günther von Ried!“ Eine leiſe Freudigkeit kam über ſie, daß ſie für den Mann, den ſie bewunderte, et⸗ was tun durfte.— Eine ganz ſtille, träumert⸗ ſche Seligkeit!— Für Günther von Ried!— Und wenn ſie den Vater überzeugt hatte,— dann, ja dann würde er ſie dankbar anſehen, würde ihr die Hand küſſen— freundliche, herz⸗ liche Worte ſagen!— Sie, Marthe Sauerbier, würde ihm etwas ſein,— ihr würde er Freund⸗ ſchaft und Verehrung bringen,— wenn auch niemals ſein Herz! Denn das gehörte ja längſt Hertha von Loja. Marthe träumte aller⸗ hand Freundliches und doch Erreichbares,— boaß ſie dann die Freundin der Familie blei⸗ ben würde, bleiben müßte, wenn ſie es erreichte, — und ſie mußte es erreichen. „Ich glaube faſt, du denkſt an etwas anderes; ſtöre ich Marthe?“ Das Freifräulein ſah die träumende Marthe fragend an. „Soll ich gehen, Marthel?“ Da kam die Freundin zurück aus der ſchwin⸗ genden Gedankenwelt. erz! Ich dachte nur an dich,— an euch! Wie ſchön es wird, wenn ich es geſchafft habe!“ „Dann beſuchſt du uns oft, Marthel! Draußen auf Ried! Es iſt zu ſchön dort!“ Sie erzählte von dem alten Schloß, von dem See und dem Dorf und dem Exlenbruch. Marthe hörte zu. Alles intereſſierte ſie,— alles war ihr ſo wunderſam neu. Der Wunſch „Nein, mein Herz!— Feierliche Eröffnung der Renpwache von Nscot durch das englische Hönigspaar Das Königspaar hält im Galawagen ſeinen Einzug auf der Rennbahn. Im Gegenſatz zu dem Volksfeſt des Epſom-Derbys iſt die darauffolgende Rennwoche von Ascot ganz und gar auf ein prunkhaftes Hof- Zeremoniell und das Zurſchautrage! der neueſten Modeſchöpfungen für die oberen Zehntauſend eingeſtellt. Menzingen.(Kind verbrüht). Das einjäh⸗⸗ rige Söhnchen des Waldhüters Bürkle zog in einem unbewachten Augenblick eine Kanne hei⸗ ßer Milch vom Tiſche. Der Inhalt ergoß ſich über das arme Geſchöpf, das anderen Ta⸗ ges an der erlittenen Brandwunden ſtarb. Annweiler.(Schweres Verkehrsunglüch. Ge⸗ ſtern abend gegen halb 10 Uhr fiel in der Lan⸗ dauerſtraße ein Heuwagen um, der die Fahr⸗ bahn ſtark einengte. Ein mit Stammholz be⸗ ladener Wagen aus Godramſtein fuhr heim⸗ wärts. Als dieſer an dem umgefallenen Heu⸗ wagen vorbeifuhr, kam von rückwärts ein Lieferwagen, der im Scheine ſeiner abgeblen⸗ deten Lichter das Hindernis zu ſpät ſah. Die Gefahr ahnend, bremſte der Chauffeur zu ſtark, und fuhr mit ſeinem Wagen auf den Bürgerſteig. Dort ſtanden zwei junge Leute von Annweiler, namens Joſef und Guſtav Burg, die von dem Lieferwagen mitfortge⸗ riſſen wurden. Joſef Burg wurde 12 Meter weit geſchleift und erlitt lebensgefährliche Ver⸗ letzungen, während ſein Bruder zwar ſchwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt wurde. St. Ingbert.(Brandſtiftung im eigenen Haube). Nachts entſtand in dem Wohnhaus des Arbeiters A. Oſthof ein Brand. Die Feuer⸗ wehr mußte feſtſtellen, daß das Feuer unter ſehr verdächtigen Umſtänden ausgebrochen iſt. Der Brand entſtand zu gleicher Zeit in meh⸗ reren Zimmern unter dem Speicher. Oſthof wurde ſofort wegen des Verdachts der Brand⸗ ſtiftung feſtgenommen. Er hat die Tat ein⸗ geſtanden. Beim Baden ertrunken Amberg(Oberpfalz), 17. 6. Geſtern nach⸗ mittag wurde beim wilden Baden im Haid⸗ weiher der 18jährige Sohn eines hieſigen Be⸗ amten vom Herzſchlag getroffen. Sein mit ihr badender Freund wollte ihm zu Hilfe eilen, wurde aber von dem Ertrinkenden erfaßt und mit in die Tiefe geriſſen. Bisher konnte erſt eine der beiden Leichen geborgen werden. n 2 2 l N Mir iſt ſo wohl bei dir nach all der Angſt!“, ſagte Hertha und lehnte ſich ſo recht behaglich zurück. Sie war eine elaſtiſche Natur, die ſchnell wieder das Gleichgewicht fand, ſobald eine klei⸗ ne Hoffnung die Sorgen zu beheben ſchien. Marthe holte den angefangenen Brief: „Sieh, ſoviel Sehnſucht hatte ich nach dir! So einſam habe ich mich gefühlt!“ Es war ſchon ſpät als das Automobil Her⸗ tha nach dem Potsdamer Bahnhof zurückfuhr. Ihr war wohl noch ein wenig bange um den Ausgang, aber ſie war froh, ihrem Günther die ſchöne Hoffnung zu bringen und die Nachricht von der Bereitwilligkeit der Freundin. Eins aber hatte ſie Marthe nicht zu ſagen gewagt. Ihr Taktgefühl hatte ihr den Mund geſchloſſen. Es mußte doch unſäglich peinlich ſein für die feinempfindende Marthe, zu hören, daß der alte Sauerbier ſein Kind angeboten hatte, wie feile Ware:„Heiraten Sie meine Tochter!“ Auf dem Potsdamer Bahnhof erwartete ſie ihr Bräutigam und hörte befriedigt von dem günſtigen Ausgang der Unterredung. „Ich will morgen einmal einen kurzen Be⸗ ſuch machen in der Tiergartenſtraße. Ich möchte der jungen Dame meinen Dank ſagen!“ erklär⸗ te er.—. „Ich glaube, daß ſie ſich ſehr darüber freuen wird!“ meinte harmlos ſeine Braut. „Sag' mir nur eins, mein ſtolzes Mädel! Ich weiß ja, daß Mädchenfreundſchaften, in der Penſton geſchloſſen, oft nicht viel nach Familie und Tradition fragen,— aber war's dir denn nie widerlich, daß deiner Marthe Vater ein ſo greulicher Menſch iſt?“ fragte Günther von ſtieg in ihr auf, Ried doch einmal zu ſehen! Ried kopfſchüttelnd. „Wenn ich nicht ſtörte— ich bliebe noch!— „Ich habe mir nie viel dabei Was ſeine Unternehmungen eigentlich bedeu⸗ ten, iſt mir überhaupt erſt bei eurem ſchreckli⸗ chen Unglück auf Ried zum Bewußtſein gekom⸗ men! Sonſt dachte ich immer, er ſei bloß ein ſehr geſchickter Kaufmann, ein bißchen von ſehr gewöhnlichem Herkommen! Das ſtörte mich weiter nicht, ich habe ihn nie geſprochen! Ich ſah nur, daß ſeine Tochter unter ſeiner Weſens⸗ art litt. Das tat mir leid! Wenn mir aber von ſeinem unermeßlichen Geld erzählt wurde, dach⸗ te ich ſtets: Mag er doch zuſammenraffen! Es kommt doch in gute Hände! Denn bei Marthe wird der Reichtum zu einem Strom des Se⸗ gens!“— Da freute ſich Günther von Ried, daß ſeine Hertha ſolch ein gutes und kluges Mädel war, mit feinem, ſchönem Denken, ohne die Hem⸗ mungen veralteter Anſichten; klüger und weit⸗ ſchauender als die meiſten Damen ſeiner Kreiſe. Sie paßte zu ihm. 18. Kapitel. Ein jähes Erſchrecken, ein tiefes Erröten ging über Marthes Züge, als ihr der Diener die Karte des Freiherrn von Ried brachte.— „Führen Sie den Herrn hierher!“ ſagte ſie und ihre Stimme zitterte ein wenig. Mechaniſch griff ſie nach ihrem dunklen Haarknoten und ſtrich ihr Kleid glatt. Wie ein Schulmädel, ſchalt ſie ſich ſelbſt. Warum war ſie ſo unſicher, ſo beſtürzt?“. Da ſtand er ſchon vor ihr, hoch und ſchlank und verbeugte ſich. Als ſie ihm die Hand reichte, drückte er ſeine Lippen ſo innig auf dieſe kleine feine Hand, daß Marthe fühlte, wie dankbar er ihr war. Ein leiſes Erſchauern ging durch gedacht!— Wertheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Drei Offenbacher Radfahrer, die nach Nürnberg terwegs waren, wurden unweit Wertheim einem Motorrad angefahren. 6 ler erlitten ſchwere Verletzungen. E ü bewußtlos in das Krankenhaus eingeliefert. Der Motorradfahrer, deſſen Fahrzeug zertrüm⸗ mert wurde, erlitt einen Schädelbruch und ſchwere Verletzungen des Rückgrates. Mannheim.(Mannheim erhält 3 Millionen Reichsmark.) Im Rundfunk machte Staats⸗ ſekretär Zarden vom Reichsfinanzminiſterium jeſtern abend die Mitteilung, daß Mannheim us den Mitteln, die das Reich zur Stützung er durch die Erwerbsloſenlaſt beſonders not; denden Gemeinden ausgeworfen hat, 3 Mil⸗ onen RM erhalte. *** Offenbach, 17. 6. Die 21jährige Eliſabeth Fecher von Klein⸗Auheim war mit Heumachen auf den Mainwieſen beſchäftigt. Das Mädchen wollte ſich von der Arbeit durch ein Bad im Main erfriſchen, ging ins Waſſer u. kam nicht mehr zum Vorſchein. Angehörige, die mit auf dem Feld tätig waren, ſuchten nach dem Mäd chen und fanden die Leiche an der Stelle, wu das Mädchen ins Waſſer gegangen war. Offen bar hat ein Herzſchlag ſeinem Leben ein 3 geſetzt. Tumullſzenen im Bayeriſchen Landlag München, 17. 6. Zu der heutigen Plenar⸗ ſitzung in der Interpellationen der National⸗ ſozialiſten beraten werden ſollten, waren die Nationalſozialiſten im braunen Hemd und mit den Hakenkreuzarmbinden erſchienen. Als Präſident Stang dies als eine Störung des Hauſes erklärte und aufgrund der Geſchäfts⸗ ordnung die Mitglieder der nationalſozialiſti⸗ ſchen Fraktion von der Sitzung auszuſchließen ankündigte, beſtieg der nationalſozialiſtiſche Schriftführer Eſſer das Rednerpult und rief: „Unſerem Führer Adolf Hitler ein dreifaches Heil!“ Die Nationalſozialiſten und zahlreiche Beſucher der überfüllten Tribünen hoben die Hände und ſtimmten in die Rufe ein. Unter ſtarkem Tumult rief Eſſer der Regierung ein „Nieder!“ zu. Darauf wurde von den Natio⸗ nalſozialiſten das Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſungen, in das ebenfalls ein großer Teil der Tribünen⸗ beſucher einſtimmte. Der Präſident erklärte die Sitzung für unterbrochen. Miniſterpräſident Dr. Held blieb während der ganzen Vorgänge ſtehend an ſeinem Platz und verfolgte ſie mit Schweigen. Nach einſtündiger Unterbrechung wurde die Sitzung um 10.15 Uhr wieder aufgenommen. Präſident Stang erklärte, daß nach den Be— ſtimmungen der Geſchäftsordnung die ſümtlichen nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten auf die Dauer von acht Tagen automatiſch ausgeſchloſſen ſeien. Die Erklärung verurſachte ſtürmiſche, lärmende Unterbrechungen vonſeiten der Na⸗ tionalſozialiſten. Der nationalſozialiſtiſche Abg. Buttmann verlangte das Wort zur Geſchäfts⸗ ordnung. Der Präſident erklärte aber, er habe kein Recht, zu ſprechen, da er aus der Sitzung ausgeſchloſſen ſei, und forderte die Natjonal— ſozialiſten nochmals auf, den Saal zu ver⸗ laſſen, wobei erneuter Lärm und ſtürmiſche Zurufe der Nationalſozialiſten einſetzten. Da ſich der Präſident bei dem Lärm nicht mehr verſtändlich machen konnte, erklärte er die Sitzung neuerdings für unterbrochen. Die Nationalſozialiſten blieber wiederum im Saal. Die meiſten von ihnen hatten inzwiſchen die bürgerliche Kleidung angelegt. Schließlich erſchienen Kriminalbeamte in Bealeituna uni⸗ „Mein gnädiges Fräulein!“ Seine großen, blauen Augen hatten keine dunklen Scharten heute. Sie ſtrahlten in Hoffnung und Dankbar⸗ keit.— „Nehmen Sie doch Platz, Herr Baron!“— ſagte Marthe leichthin und gewann ihre Si⸗ cherheit wieder. ö Er ſetzte ſich ihr gegenüber. „Sie wiſſen ganz ohne Zweifel, gnädigſtee Fräulein, daß ich komme, Ihnen zu danken!“ „Ich habe ja noch gar nichts getan!“ wehrte Marthe freundlich ab.„Mein Vater kommt erſt morgen! Daß ich alles tue, was in meinen Kräften ſteht, davon ſeien Sie überzeugt. Und daß es für mich außerordentlich peinlich iſt und durchaus nicht in meinem Sinne, was durch die — ſagen wir, ſonderbare Auffaſſung meines Vaters in geſchäftlichen Dingen nun leider ge⸗ ſchehen iſt!“ „Ich bin überzeugt, gnädiges Fräulein!“ Günther von Ried ſah ſie warm und herzlich an.— „Er iſt mein Vater!“ fuhr Marthe leiſe u beſchämt fort.„Aber wir ſind aus zwei Welten. Sie tat ihm leid. „Hertha hat Sie ſehr lieb!“ ſagte er ernſt und dies kam ihm gar nicht mehr ſonderbar oder unglaublich vor. „Neflexwirkung!“ lächelte Marthe. „Wie hübſch geſagt“ dachte Günther. Sie plauderten noch ein wenig. Er intereſ⸗ ſierte ſich für ihre Bibliothek, für die ſchönen Gemälde und eine kleine Bronze auf ihrem Schreibtiſch. Dann ſchieden ſie herzlich, als wä⸗ ren ſie ſchon lange gute Freunde. —: Fortſezung folgt. (ihren zierlichen Körper. Polizei im Sitzungssaal formierter gr und forderten die nationalſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten auf, den Saal zu verlaſſen. Abg. Dr. Buttmann verhandelte einige Zeit mit dem Führer der Kriminalbeamten, während die nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten in Heil⸗Rufe auf Hitler ausbrachen. Der Führer der Kriminalbeamten erklärte dem Abg. Dr. Buttmann, daß, wenn die Nationalſozialiſten nicht gutwillig den Saal verlaſſen würden, Gewalt angewendet werden müſſe. Hierauf er⸗ klärte Dr. Buttmann, daß die Nationalſozia⸗ liſten nur der Gewalt weichen würden Sie riefen„Deutſchland erwache!“ und ſangen Lieder. Hierauf wurde jeder einzelne der nationalſozfaliſtiſchen Abgeordneten durch Kriminalbeamte aus dem Saal geleitet. Als letzten führten die Beamten den national⸗ ſozialiſtiſchen Vizepräſidenten, den Koburger Bürgermeiſter Schwede, mit Gewalt aus dem Saal. Nachdem die ſämtlichen Nationalſoziali⸗ ſten aus dem Sitzungsſaal gebracht worden waren, verließen auch die Kriminalbeamten und die grüne Polizei den Sitzungsſaal. Hiller Ehrenbürger Als erſte preußiſche Stadt hat Naſtätten(Kr. St. Goarshauſen) Hitler zum Ehrenbürger er⸗ nannt.— Der Gemeinderat von Schotten er⸗ nannte in geheimer Abſtimmung mit 10 gegen 3 Stimmen bei einer Stimmenthaltung Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Stadt Schotte. — Hitler wurde ferner in den letzten Tagen von den Gemeinderäten der Landorte Rodheim bei Hungen, Glauberg und Aulendiebach(Kr. Büdingen) zum Ehrenbürger ihrer Orte er⸗ nannt. Cetzte Radiomeldungen Politiſche Zuſammenſtöße in Birkesdorf. witb. Düren, 18. Juni. Eine große Anzahl Kommuniſten verſuchte geſtern abend, in eine na⸗ tionalſozialiſtiſche Verſammlung in Birkesdorf ein⸗ zudringen. Als dies verhindert wurde, warfen die Kommuniſten Zementplatten, die zur Ausbeſſerung des Bürgerſteiges am Straßenrand lagen, in den Saal. Die Verſammlungsteilnehmer ſtürzten da⸗ raufhin auf die Straße, wo es zu einer regelrech⸗ ten Schlacht kam. Die Dürener Polizei mußte zu Hilfe gerufen werden. Zahlreiche Perſonen tru— gen zum Tei erhebliche Verletzungen davon. Das Eiſenbahnunglück bei Staffork witb. Birmingham, 18. Juni. Die Zugentglei— ung bei Stafford hat ein viertes Todesopfer ge⸗ fordert. 12 Fahrgäſte wurden ſchwer verletzt und mußten in ein Krankenhaus gebracht werden. Lo— omotivführer und Heizer wurden verhaftet. „Graf Zeppelin“ nach Holland geſtartet. witb. Friedrichshafen, 18. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh um 1,05 Uhr zu ſeiner Fahrt nach Holland geſtartet. Um 8 Uhr früh iſt eine Landung in Twente(Holland) vor⸗ geſehen. Hieran ſoll ſich eine Rundfahrt über Os⸗ nabrück, Bremen, Hamburg, die weſtfrieſiſchen In⸗ ſeln und die Zuider⸗See anſchließen. Vorgeſehen iſt eine zweite Landung um 6 Uhr abends in Rot⸗ terdam. Politiſche Ausſchreitungen im Ruhrgebiet. wib Bochum, 18 Juni. geſtern abend zwiſchen Angehörigen der N. S. D. A. P. und der K. P. D. zu wiederholten Zuſam⸗ menſtößen. Ein Nationalſozialiſt wurde durch einen Meſſerſtich erheblich verletzt. 12 Perſonen wurden vorläufig feſtgenommen. In Bochum gab es eine Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. In Wattenſcheid wurde ein Polizeibeamter von Kommuniſten durch Meſſerſtiche ſchwer ver⸗ letzt. In Herne wurde bei einem politiſchen Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und Natio⸗ nalſozialiſten ein kommuniſtiſcher Stadtverord⸗ neter ſchwer verletzt. In Wanne kam es ns Meer gestürzt und gerettet! Ein Mainzer Ehepaar, das mit„Georges Philippar“ Schiffbruch erlitt, in der Heimat eingetroffen— e Empfang nach einer wunderbaren ellung Mainz, 17. 6. Wie in aller Erinnerung, ent⸗ ſtand in der Nacht von Pfingſtſonntag auf Pfingſtmontag plötzlich auf dem franzöſiſchen Paſſagierdampfer„Georges Philippar“, der ſich auf der Fahrt nach dem Heimathafen Mar⸗ ſeille befand, im Cap Guardafui Feuer. Die Urſache des Brandes, der im 1. Klaſſenabteil des Schiffes entſtanden iſt und der ſehr ſchnell in die 3. Klaſſe übergriff, iſt noch ungeklärt. Durch das verſpätete Wecken der nahezu 700 Paſſagiere gelang es nur wenigen Bargeld, Wertſachen und Kleidungsſtücke zu retten. Unter den in der 3. Klaſſe befindlichen Reiſenden be⸗ fanden ſich 5 Deutſche, darunter ein Bauleiter der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg, Werk Mainz⸗Guſtavsburg, Ingen. Bernhard Valen⸗ tin und ſeine Gemahlin aus Mainz⸗Kaſtel. Im Februar 1931 begab ſich V. mit ſeiner Frau nach Phon Penk in Indochina, um dort für ſei⸗ ne Firma die Leitung einer Montagetätigkeit zu übernehmen. Nach Beendigung dieſer Arbei⸗ ten ließen ſich die Eheleute anfangs Mai 1932 in Saigon in den Unglücksdampfer einſchiffen, um ihre Heimreiſe anzutreten. Durch den Feu⸗ erarlarm auf dem Schiff wurden Frau und Herr V. in der Unglücksnacht geweckt. Da er⸗ ſtickende Rauchſchwaden die Kabinen der Paſſa⸗ giere füllten, blieb dieſen nichts anderes übrig, als unter Zurücklaſſung ihrer Habſeligkeiten ſchnell die Räume zu verlaſſen. Die Gänge nach dem Freien waren in düſtere Rauchwolken ge— hüllt. Valentin mußte ſeine Frau mitreißend, ſchnell ins Freie ſpringen, um nicht zu erſticken. Einige Zeit verbrachten die Eheleute ſodann auf dem Deck des Schiffes. Als die Hitze uner— träglich wurde, verſuchte Frau V., mit einem Rettungsring verſehen, das Schiff an einem Seil zu verlaſſen, um ſich durch Schwimmen zu retten, oder lieber im Meer zu ertrinken, als auf dem Dampfer lebend verbrennen zu müſ— ſen. Einige Meter über der Waſſerfläche war das Seil zu Ende, die Frau ſtürzte ab und ver⸗ ſank, Hilferufe ausſtoßend, in den Fluten des Hach der letrten Hotverordnung: Meeres. Valentin ſprang ſeiner Gattin ſofort nach und, nachdem beide einige hundert Meter geſchwommen waren, wurden ſie von dem Rettungsboot eines ruſſiſchen Petroleumdamp⸗ fers aufgenommen und mit noch anderen ge— retteten Paſſagieren auf dieſem Schiff unter⸗ gebracht. Die Mehrzahl der Paſſagiere des Ka⸗ taſtrophendampfers fanden Aufnahme auf zwei zu Hilfe geeilten engliſchen Schiffen. Ueber hundert Perſonen, die nicht mehr gerettet wer— den konnten, ſind lebend verbrannt oder im Meer ertrunken. Ohne nur einen Pfennig gerettet zu haben, wurden die Eheleute V. mit dem Teil der übrigen Geretteten Paſſagiere ſpäter dem fran— zöſiſchen Paſſagierdampfer André Lebon über— geben, der ſie in Dyibouti an Land ſetzte. Dort wurden die Geretteten aufs freundlichſte emp— fangen, in ein Hotel untergebracht, eingekleidet und aufs Beſte verſorgt. Die Einwohner der Stadt unternahmen eine Sammlung, um die Paſſagiere des Unglücksdampfers mit dem Nö— tigſten zu verſorgen. Der krühere deutſche Dampfer„Buenes Aires“, der als Reparations— leiſtung den Franzoſen übergeben wurde und jetzt unter dem Namen„Chephee“ als franzö— ſiſcher Paſſagierdampfer läuft, übernahm ſo— dann die Paſſagiere des„Georges Philippar“ und brachte ſie nach Marſeilles. Wenn auch der deutſche Konſul in Marſeille die dem Tode Entronnenen nicht am Schiff empfangen hat, ſo wurde ihnen doch ein freundlicher Empfang zuteil und ihnen vom deutſchen Konſulat die Mittel zur Heimreiſe beſchafft. Reich mit Blu— men ausgerüſtet, empfingen die Familienmit⸗ glieder, Verwandte und Bekannte die nach gro— ßen Strapazen geretteten Angehörigen im Mainzer Hauptbahnhof. Auch die Stadt Mainz hatte durch Oberbürgermeiſter Dr. Ehrhard den glücklich geretteten ein prächtiges Blumen— gebinde als Gruß zu ihrer Rettung aus ſchwe— rer Gefahr überbringen laſſen. Politiſche Verbände wieder in Front Neuerrichtung der 5A. und des Reichsbanners Ein Erlaß Hillers München, 17. 6. Im Völkiſchen Beobachter wird an erſter Stelle heute ein Erlaß Adolf Hitlers veröffentlicht, in dem dieſer die Neu— errichtung der SA anordnet und mit der Durch⸗ führung den Chef des Stabes Ernſt Röhm be⸗ auftragt. Auch die Gruppenführer der SA wer— den vorläufig in ihren Dienſtſtellen und Dienſt⸗ bereichen wieder ernannt. Die SS wird durch den Reichsführer H. Himmler neu aufgeſtellt. Die geſamten organi⸗ ſatoriſchen Anordnungen der früheren SA gel— ten zunächſt als Anhalt. Sie werden in Kürze neu erlaſſen. Die weiteren Ausführungsbe— ſtimmungen erläßt der Chef des Stabes. Nach dem Erlaß Hitlers Herden Aufrufe an die SA, SS und N. S. K. K. ſowie an die Hitlerjugend von den Führern dieſer Organiſa— tionen veröffentlicht. Wiederauferſtehung der Schufo des Reichsbanners Hamburg, 17. 6. In einer hier abgehaltenen Führerbeſprechung der Eiſernen Front wurde mitgeteilt, daß automatiſch mit der Aufhebung des SA.⸗Verbotes auch die Schutzformationen des Reichsbanners wieder aufgeſtellt würden, die man bei Gelegenheit des SA.-Verbotes ausgeſchaltet habe. Reichsbanner und Schufo würden bereits am kommenden Sonntag ge— meinſam demonſtrieren. Ein Zuſammengehen mit den Kommuniſten komme auf keinen Fall in Frage. N Berlin, 17. 6. Die Bundesleitung des Reichs- banners hat heute die Neuaufſtellung der Schutzformationen angeordnet. Bis zum 25. Juni müſſe überall im Reich der Stand vom 13. März 1932 wiederhergeſtellt und iede Forma— tion zur Uebernahme neuer Aufgaben bereit ſein. Die am 8. Mai angeordnete Mitglieder ſperre wurde aufgehoben. In einem Aufruf des Reichsbanners heißt es u. a.: Wir ſind und bleiben Gegner jeder Art von Privatarmeen. Unſer Ziel war und bleibt: Die Autorität der Deutſchen Republik nach außen und innen zu ſtürken und zu feſtigen. Wir laſſen uns im Gebrach unſerer Bürgerrechte durch or— ganiſierten Terror nicht beſchränken. Wir neh⸗ men alle Rechte in Anſpruch, die irgend einer anderen politiſchen Gruppe gegeben werden. Der Aufruf wendet ſich außerordentlich ſcharf gegen die Reichsregierung, der er die Verantwortung für alle Gefahren, die die Auf— hebung des SA-Verbotes mit ſich bringen könnte, überläßt. Lokales Vorſicht mit Benzin als Reinigungsmittel! In letzter Zeit ſind wieder mehrere Unglücks⸗ fälle durch falſchen Gebrauch von Benzin vor⸗ gekommen und es beſteht Veranlaſſung, da⸗ vor zu warnen, derart leichtſinnig Leben und Geſundheit der Hausbewohner zu gefährden, und auf folgendes hinzuweiſen: Die Gefahr liegt darin, daß die ſich entwickelnden Benzin⸗ gaſe mit der atmoſphäriſchen Luft gemiſcht außerordentlich exploſibel ſind. Dieſe Benzin⸗ dämpfe ſind ſchwerer als die atmoſphäriſche Luft, bewegen ſich am Boden entlang ent— ſprechend der hier herrſchenden Strömungen u. kommen auch an weit von der Benutzungs- ſtelle des Benzins entfernten Feuerſtellen, brennenden Lichtern, entzündeten Streich— hölzern oder gar ſchon an Funken von elektri— ſchen Kontakten zur Entzündung und Explo— ſion. Schon 2,5 Teile Benzin auf 100 Teile Luft, alſo ganz geringe Mengen, laſſen das gefährliche Exploſionsgemiſch entſtehen. Selbſt das Oeffnen der Fenſter bei ſolchen Arbeiten genügt nicht als Vorbeugungsmaßnahme, weil die ſchweren Benzindämpfe auf dem Boden ruhen und nicht abziehen können. Geradezu ge— meingefährlich iſt das Fortgießen benutzter Benzinmengen in die Waſſerleitung, Toiletten und dergleichen, beſonders in Garagen! Denn dadurch können exploſionsgefährliche Gas— mengen in die Kanaliſation gelangen, die ſich ſchlimmer auswirken können, als wenn ganze Straßenzüge mit Dynamit unterlegt ſind. Ein galanter Straßenbahnſchaffner. Der Himmel hatte ſeine Schleuſen geöffnet, als die Elektriſche in Troſſingen(Württemberg) zum Hauptbahnhof fuhr. Die wenigen Fahrgäſte getrauten ſich nicht aus dem Wagen heraus, weil es immer noch in Strömen regnete. Der Schaffner lief ſchnell zum Fahrdienſtleiter, pumpte ſich von ihm einen Schirm und geleitete die Fahrgäſte, einen nach dem andere, in Trockene. Man bedankte ſich für die Höflichkeit und gab ihm zu verſtehen, daß es auch noch hilfsbereite Bahnbeamte gäbe, worauf er er— widerte:„Dees wär no ſchöner, wenn es alle Kloba wäre“. Hausllier gchwalbe Seit altersher rühmt man der Schwalbe eine beſondere Anhänglichkeit an den Menſchen nach, und ſchon immer hat der Menſch ihr ſeinen Schutz angedeihen laſſen. Nie zwar iſt die Schwalbe ein Haustier geworden wie etwa Hund und Katze, aber ihre Verbundenheit mit ihrem Neſtbau und damit der Hauswand, an die ſie ihre Wohnung klebte, hat ihr bei dem ähnlich empfindenden ſeßhaften Menſchen Hausrecht erworben. Der Bauer liebt die Schwalbe. Er liebt ſie nicht ſo ſehr als Vertil— gerin ſchädlicher Inſekten uſw., ſondern gerade um ihres wirklichen oder vermeintlichen Hei— matgefühls willen, ihrer„Anhänglichkeit“ we gen. Erklärlich, daß man in früheren Jahrhun derten der Schwalbe im Aberglauben wurzeln de Eigenſchaften und Fähigkeiten andichtete. So ſollte beiſpielsweiſe das Schwalbenneſt dem Hauſe, an dem es klebt, Schutz bringen vor mancherlei Gefahren, Schutz insbeſondere vor dem gefürchteten Blitzſchlag. Reſte ſolchen Aber— glaubens haben ſich ührigens noch bis heute erhalten, und ſo kommt es, daß wohl kaum ein anderer Vogel, der dem Menſchen nicht direkten Nutzen bringt, ſich ähnlich allgemeiner und wohlwollender Duldung und Schonung erfreut. In der Großſtadt fühlt ſich die Schwalbe nicht ſonderlich heimiſch und nur mehr ſelten findet man die echte Schwalbe in dem Häuſer— meer unſerer Städte. Sie iſt ein Landbewohner geworden. Dalen für den 19. Juni 1932: Sonnenaufgang 4.09, Sonnenuntergang 20.43, Mondaufgang 2.30, Monduntergang 4.05 Uhr. 1867: Kaiſer Maximilian von Mexiko erſchoſ— ſen.— 1884: Der Maler Ludwig Richter in Dresden geſt.— 1902: König Albert von Sach— ſen in Sibyllenort geſt. Hen Le sich einmal eine gobruuchile flenho-lùsung an. * In Henko Bleich- Soda haben Sie das Mittel, das der Wäsche allein durch Ein weichen Schmutz und Flecken entzieht. Das Ein weichen mii Henko ist eine Ausgabe von nur wenigen Pfennigen und diese geringe Ausgabe erspart es Ihnen, sich selbst mit mühseligem Vorwaschen der Wäsche abquälen zu müssen. Nehmen Sie immer zum Wäsche- einweichen die seit über 50 Jahren bewährte Henko beu dir Aucfi zum VMeich. machen des V assers wie zum Scheuern und Putzen bestens , Henheis Musthtun Auch zum Wejch machen des Mossers Wie zum Scheuern und Huthen bestens bewahrt, N ehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkels( Od. Für den am kommenden Sonntag in Dül⸗ ſeldorf ſtattfindenden Fußballkampf zwiſchen Süd⸗ und Weſtdeutſchland, der bekanntlich zu Gunſten des Olympia⸗Fonds der Deutſchen Sportbehörde durchgeführt wird, haben beide Verbände ihre Vertretungen bereits namhaft gemacht. Der Süden ſtellt eine äußerſt ſpiel⸗ ſtarke Elf, in der weſtdeutſchen Mannſchaft ver⸗ mißt man die Spieler vom Schalke 04. Im Einzelnen haben die beiden Mannſchaften fol⸗ gendes Ausſehen:. Süddeutſchland: Jakob(Regensburg); Schütz, Stubb(beide Eintr. Frankfurt); Gramlich Eintr. Frankfurt), Tiefel(Union Niederrad), Oehm(1. FC. Nürnberg); Bergmaier(Bay. München), Rutz(VfB. Stuttgart), Rohr (Bayern München), Rühr(Schweinfurt), Welker(Bayern München). Weſtdeutſchland: Buchloh(Speldorf); Hund(Eſ— ſen), Buſch(Duisburg 99); Janes(Fortuna Düſſeldorf), Böttchen(Preuß.-Krefeld), Plate (Köln⸗Külz 07); Straßburger(Duisburger SV.), Graffers(VfB. Ruhrort), Möck(Duis⸗ burg 08), Raſſelnberg(VfL. Benrath), Heide⸗ mann(Bonn). Amal 100 meter Olympia- Stuffel läuſt Weltrekord mit 40,6 Sekunden beim Sprinterfeſt in Kaſſel. Beim„Sprinterfeſt“ von Heſſen-Preußen Kaſ⸗ ſel ſahen am Dienstag abend 3000 Juſchauer Glanzleiſtungen unſerer Sprintergarde. Im Mit⸗ telpunkt der Rennen ſtanden die Läufe der Olym⸗ pia⸗Staffeln über 4 mal 100 Meter. Im erſten Lauf ſtoppien drei Uhren für die Staffel(Hen⸗ drix, Geerling, Borchmneyer, Jonath) 49.7 Sek. Aber der Weltrekord für Länderſtaffeln ſollte beim zweiten Lauf von der Mannſchaft Körnig, Lam⸗ mers, Borchmeyer, Jonath mit 40,6 Sek. noch einmal unterboten werden. Auch die B⸗Staffel blieb zum zweiten Male mit 40,8 Sek. noch an der Grenze des bisherigen Weltrekords. In. beiden Läufen lag übrigens die B⸗Mannſchaft beim letz⸗ ten Wechſel noch in Führung. Aber der hervorra⸗ gend laufende Jonath riß ſeine Mannſchaft beide⸗ mal noch heraus. Rein läuferiſch war zur allge— meinen Ueberraſchung Lammers wieder ganz aus— gezeichnet. Der Oldenburger gewann auch die 100 Meter in 10,4 Sek. Jonath blieb hier dem Start fern, da er die 200 Meter gegen Körnig laufen wollte. Körnig trat aber ſpäter nicht mehr an, da er ſichtlich unter Magenbeſchwerden litt. Ganz hervorragende Leiſtungen gab es auch in den Läufen über 400 und 1500 Meter, die von Metzner in 48,6 Sek. bezw. von Wichmann in 3:59 Min. gewonnen wurden. *** Süddeutſchlands Leichtathleten ſuchen ihre Meiſter. Gutes Meldeergebnis für München.— Faſt alle Meiſter am Start. Der Abſchluß der Meldeliſte für die am näch⸗ ſten Samstag und Sonntag in München zum Aus. trag kommenden Verbandsmeiſterſchaften des SFV. hat trotz des etwas abſeits gelegenen Aus⸗ f tragungsortes ein durchaus befriedigendes Ergeb: nis gebracht. Für die Titelkämpfe haben ſich 43 Vereine mit 266 Teilnehmern eingeſchrieben. Von den insgeſamt 324 Einzel- und 26 Staffelmeldun⸗ eg nentfallen auf die Männerklaſſe 261 Einzel⸗ und 26 Staffelmeldungen, während die Frauen etwas ſchwächer als im Vorjahre 63 Einzel- und 5 Staffelnennungen aufzuweiſen haben. Mit Aus⸗ nahme des in Amerika weilenden Speck, der alſo im Stabhochſprung nicht auftritt, ſind alle vorjqäh⸗ rigen Meiſter wieder am Start, um ihren Titel zu verteidigen. Die Titelverteidiger ſind: Bei den Männern: Ges a-Eintracht Frankfurt, 400 m: Metzner Sintracht Frankfurt, 800 m: Abel-Vf. Neckarau, 1500 m: Schilgen-ASC. Darmſtadt, 5000 m: dapp⸗Eiſenbahn München, 10 000 m: Helber 1. Reipo Stuttgart, 110 m-Hürden: Welſcher⸗Eintr. Frankfurt, 400 m-Hürden: Böhm⸗1. FC. Nürn⸗ berg, 4 mal 100m: Eintracht Frankfurt, 4 mal 400m: Kickers Stuttgart, 4 mal 1500 m: Kickers Stuttgart, Weitſpringen: Dürr⸗VfB. Stuttgart, Dreiſpringen: Ebner⸗Schweinfurt 05, Hochſprung: Fliſter⸗Kickers Stuttgart, Stabhochſpringen: Speck⸗ NC. Pforzheim, Kugelſtoßen: Schneider⸗Opel Rüſ⸗ ſelsheim, Diskus: Schauffele⸗RC. Cannſtatt, Speerwerfen: Barth⸗Kickers Stuttgart. Frauen: 100 m: Kellner⸗1860 München, 200 Meter: Dollinger⸗1. FC. Nürnberg, 800 m: Dol⸗ linger⸗1. FC. Nürnberg, 4 mal 100 m: 1860 München, Weitſpringen: Weigele⸗Pol. Stuttgart, Hochſpringen: Bermann-Ulm 94, Kugelſtoßen, Diskus⸗ und Speerwerfen: Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt. Wie immer haben wieder die 100 m der Män⸗ ner mit 27 Meldungen die zahlenmäßig, ſtärkſte Beſetzung gefunden. Es folgen der Weitſprung mit 24, der 800 m⸗Lauf mit 23 Teilnehmern. Die Staffeln ſind wie folgt beſetzt: 4 mal 100 m 11, 4 mal 400 m 7, 4 mal 1500 m 8 Mann⸗ ſchaften. Bei den Frauen hat der 100 m⸗Lauf 8 Nennungen aufzuweiſen. Süddeutſche Volksturnmeiſterſchaften. Am 19. Juni in Heidelberg. Zum zweiten Male veranſtalten die ſüddeut⸗ ſchen Turnkreiſe der Deutſchen Turnerſchaft ſoge⸗ nannte„füddeutſche Volksturn⸗Meiſterſchaften“, die diesmal am 19. Juni in Heidelberg ausgetra⸗ 100 und 200 Meter: OR . ſchaften, die 1981 erſtmats in Nurnverg ausgetra⸗ gen wurden, geſchah, um das Material aus den ſüddeutſchen Turnkreiſen vor den deutſchen Mei⸗ J ſterſchaften noch einer Prüfung zu unterziehen. Die ſchlechte Wirtſchaftslage hat in dieſem Jahre das Meldeergebnis ungünſtig beeinflußt. An den Kämpfen beteiligen ſich die Turnkreiſe Mittelrhein, Pfalz, Baden, Schwaben und Bayern mit ihren beſten Volksturnern. 79. Feldberg⸗Turnfeſt am 19. Juni. Zum 79. Male wird am kommenden Sonntag auf dem Gipfel des Großen Feldberges im Tau⸗ nus das Feldberg⸗Turnfeſt abgebalten. Wieder haben ſich weit über tauſend Wettkämpfer aus allen Teilen des 9. Turnkreiſes und der benachbar⸗ ten Kreiſe eingeſchrieben. Die Wettkämpfe beim Feldberg⸗Feſt ſtellen an alle Teilnehmer ſchwere Anforderungen, da hier nicht die beſondere Lei⸗ ſtung in einem Spezialgebiet, ſondern eine gewiſſe Vielſeitigkeit entſcheidend iſt. Alle Teilnehmer ha⸗ ben einen Vierkampf zu beſtreiten, der aus drei leichtathletiſchen Uebungen und einer Freiübung beſteht. Die primitiven Verhältniſſe auf Lauf⸗, Wurf⸗ und Sprungbahn machen die Kämpfe beſon⸗ ders ſchwer, einen Sieg umſo wertvoller. Die Kämpfe umfaſſen ferner noch einige Mannſchafts⸗ kämpfe. Die vier letzten im Davis⸗Coup Die vier letzten Nationen der Europazone ſtehen feſt. Es ſind dies England und Deutſch⸗ land auf der einen, Italien und Japan auf der anderen Seite. Der deutſche Sieg über Irland iſt ſeit langem das Erfreulichſte, was uns im deut⸗ ſchen Sport begegnete. Und es wäre ungerecht, nicht eingeſtehen zu wollen, daß der Deutſche Ten⸗ nisbund zum erſten Male wieder die Früchte einer organiſatoriſchen und tennispädagogiſchen Arbeit einheimſt, um deren Genuß er ſich in den Vorjahren nicht ohne eigenes Verſchulden gebracht hat. Irland iſt ſicher keine Tennis-, Großmacht 5 aber dieſen Rieſen Rogers zu überwinden, dazu gehört nun doch ſchon mehr als bloßes Glück. Und dieſes 4:1 vermittelt uns die Möglichkeit, in der Woche nach Wi bledon unſere Kräfte gegen Eng⸗ land zu meſſen. Es dürfte jetzt ſchon mit 90prozentiger Wahr⸗ ſcheinlichkeit feſtſtehen, daß dieſes Spiel gegen England ebenfalls in Berlin und zwar wiederum auf den Rotweiß⸗Plätzen ſtattfindet, auf denen uns das Glück ſchon zweimal lächelte. Wormſer Nibelungen⸗Spiele am 9. und 10. Juli 1932. Nachdem im vergangenen Jahre„Alemannia“ Worms nach vierjähriger Unterbrechung erſtmals wieder die Wormſer Nibelungenſpiele durchführte, wird dieſes überall ſo beliebte leichtathletiſche Sportfeſt wieder ſeine alljährliche Wiederholung finden. In dieſem Jahre kommen die Kämpfe am 9. und 10. Juli zur Durchführung. Man muß der Leitung der Wormſer Aleman⸗ nia Anerkennung zollen, daß ſie f ſich trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht abhal. ten läßt, die ſchöne Leichtathletik zu fördern. Man iſt in der Wormſer Kante drauf und dran, die Sportart, die früher gerade in dieſer Gegend mit zu den gern geſehenſten gehörte, zur Geltung zu bringen. Alemannia darf für ſich in Anſpruch nehmen, auch dieſes Mal wieder in mühevoller Arbeit, verknüpft mit vielen Koſten, der Pionier für eine gute Sache zu ſein. Die Ausſchreibungen ſind recht vielſeitig zu— ſammengeſetzt. Beſondere Rechnung wurde den Leichtathleten getragen, die keine Spitzenleiſtun— DK. f — 2 NEN ſelbſtverſtandlich auch den erſtmals ausgeſchrtebe⸗ nen Kämpfen für„Alte Herren“ entgegenbringen. Die Kämpfe ſind offen für die DS B., DT. und Die Meldegebühr iſt ebenfalls den heutigen Verhältniſſen angepaßt, ſo daß man mit einer ſchönen Beteiligung rechnen darf. Meldungen ſind bis ſpäteſtens 8. Juli 1932 an Herrn Philipp Alter, Worms a. Rh., Mainzer Straße 47, I., zu richten.— Meldungen ohne Gebühren werden nicht berückſichtigt. Vereine, die noch keine Ausſchreibungen er⸗ halten haben, wollen ſich an vorſtehende Adreſſe wenden. Vieruheimer Gportſchau Sport⸗Vorſchau. Wer kennt nicht die alten Kurpfälzer aus Mannheim⸗Neckarau? Jahr für Jahr geben Sie in der Verbandsſpielſaiſon eine ganz beſonders wich⸗ tige Note ab. Der Gau Mannheim konnte dieſe Elf ſchon öftere Male als Meiſter ſeines Gaues feiern und auch in Viernheim verſtehen ſie es, eine gefährliche Brücke zu ſchlagen. Freunde der deut- ſchen Jugendkraft, ausnahmslos, anerkennen wir doch am nächſten Sonntage wieder den Wert dieſer in Spannung harrenden Begegnung, denn auch dieſe Mannſchaft hat es wahrhaftig ſehr verdient, daß man allenthalben ein ſtattliches Intereſſe hierfür zeigt. Halten wir einmal einen kurzen Rückblick, ſo finden wir, daß unſere erſten Vertreter nicht immer die Glücklicheren waren und ſich mehrere Male der größeren Form Neckaraus beugen mußten. Daher weg mit dieſer nutzloſen Verblendung, die vielleicht dahinauszielt, daß es unſere Blau⸗Weißen ſehr einfach haben werden, dieſen morgigen Gegner aus dem Felde zu ſchlagen. Es wird ein Kampf geben, der von Anfang bis zum Ende einen ſehr zweifelhaften Ausgang haben wird. Kommen wir doch alle in recht großer Zahl am morgigen Sonn- tag auf das D. J. K.⸗Stadion und bekunden wir dadurch unſer echtes Intereſſe an den Raſenſpielen der D. J K. Dieſes auserleſene Treffen iſt mit ſchönen Vor- und Nachſpielen umrahmt. Für einen gemütlichen Aufenthalt nach dem Sportprogramm bürgt unſer Erfriſchungsraum. Aufpaſſen! Ein Ueberraſchungs⸗Telegramm. Heute Samstag abend auf dem D. J. K. Stadion Fußball-Großkampf: V.f.L Lampertheim 1.(Kreis⸗ liga des D. F. B.) gegen Viernheim 1.(Südheſſen⸗ meiſter). Anſtoßzeit 6 Uhr. Jußball⸗Saiſon⸗Schluß? Anläßlich der bevorſtehenden Sommerſperre iſt ein kurzer Rückblick auf die zu Ende gehende Fuß— ballſaiſon wohl am Platze. Die Sportvereinigung Amicitia 09 hat ihre Feuerprobe in der Bezirks- liga glücklich beſtanden; in den Verbandsſpielen konnte ein anſehnlicher Platz in der Tabelle errun⸗ gen werden. Die gleich darauf folgenden Pokal-⸗ ſpielen im Rhein⸗Saar-Bezirk brachten der erſten Mannſchaft nie geahnte Erfolge: es wurde die Rhein⸗Saar⸗Pokalmeiſterſchaft errungen und im Spiel gegen Union Niederrad wurde die Berechti⸗ gung für das ſüddeutſche Pokal⸗Endſpiel erkämpft. Dieſes Spiel im Mannheimer Stadion iſt zweifel los der Höhepunkt des Viernheimer Fußball über⸗ haupt geweſen. Nicht nur weil die Grünen in gen erzielen hönnten. Für ſie iſt in Klaſſe 2 und 3 viel Gelegenheit geboten, ſich mit gleichwertigen Leuten zu meſſen. Größtes Intereſſe wird man Von intereſſierter Seite wird ſchon ſeit länge⸗ rer Zeit Stimmung gemacht für die Gründung einer Fußball⸗Reichsliga. Bisher handelte es ſich jedoch ſtets um illegale Beſtrebungen, die ohne Fühlungnahme mit dem DFB. eingeleitet worden find. Die von einem Beauftragten der in Frage kommenden Intereſſentengruppe uns als„amtlich“ zugegangene Auslaſſung darf wohl ebenfalls kaum anders gewertet werden. Sie lautet: „Die Anfang ds. Is. in der Preſſe gemachten und viel distetierten Pläne einiger deutſchen Großvereine fetr. Einführung einer Reichsliga haben in den letzten Monaten feſte und endgültige Formen angenommen. In der Zwiſchenzeit haben ſich die Verhältniſſe weiter zugeſpitzt. Die über⸗ ſteigerten Spielſyſteme in den Landesverbänden haben verſchiedene Großvereine an den Rand der finanziellen Kataſtrophe geführt. Die übermäßige Beanſpruchung einiger Spieler durch Landesver⸗ bände und DB. ſind ein weiterer Anlaß zu gro⸗ ßer Verärgerung geweſen, und ſchließlich haben in den letzten Wochen bekannt gewordenen Maßnah⸗ men die Steuerbehörden, die gegen einzelne Ver⸗ eine Ermittelungsverfahren wegen der an die Spieler gezahlten Beträge angeſtrengt haben, zu einer grundlegenden Aenderung der bisherigen Si⸗ tuation geführt. 0 Viele Einzelbeſprechungen, die in den letzten Wochen und Monaten zwiſchen den Führern der Großvereine ſtattfanden, haben zu einmütigen Er⸗ klärungen der Bereitwilligkeit geführt, die Bildung gen werden. Die Einfützrung dieſer Meiſter⸗ einer deutſchen Reichsliga ſobald wie möglich in Nommt die Sußball⸗Reichsliga? Die Intereſſenten-Gruppe meldet herrlichem, ganz großem Kampfe ſiegten, und ver⸗ dient ſiegten, ſondern weil man da einfach Viern⸗ Angriff zu nehmen. Bisher liegen von etwa 10 der bedeutendſten und größten deutſchen Clubs, die ſämtlich eigene Platzanlagen beſitzen, bindende Zu⸗ ſagen vor, und zwar nicht nur von den Führern dieſer Clubs, ſondern von den Geſamtvorſtänden dieſer Vereine. Gewiſſe Schwierigkeiten, die An⸗ fang dieſes Jahres der Durchführung dieſer Pläne im Wege ſtanden, wie die des Spielbetriebs der unteren Mannſchaften, die Löſung der Amateur⸗ frage und des Verhältniſſes zum DFB., ſind durch mühſelige Kleinarbeit inzwiſchen ebenfalls aus dem Wege geräumt worden. Auch ein Aktionsplan, der alle in Zukunft zu treffenden Maßnahmen bis ins kleinſte vorſieht und ausarbeitet, wurde feſtgelegt. In allernächſter Zeit wird eine entſcheidende Aktion erfolgen. Dann ſollen auch der Oeffentlichkeit alle weiteren Einzelheiten unterbreitet werden.“ Und die Vereine? Man muß dieſer in ihrer Klarheit etwas über⸗ raſchenden Auslaſſung dieſer Intereſſentengruppe mit einer gewiſſen Skepſis gegenübertreten, wie allen Nachrichten, die auf das Thema„Reichsliga“ Bezug nehmen. Eine Umfrage bei verſchiedenen ſüddeutſchen Großvereinen ergab, daß dieſen wohl von diesbezüglichen Verhandlungen bekannt war, daß ſie aber über einen derartigen Fortſchritt der Angelegenheit nicht informiert ſind. Wir haben bei dieſer Umfrage zugleich erfah⸗ ren, daß einige Vereine, auf die eine„Reichsliga“ heimer ſiegen und jubeln ſah, Viernheimer aus allen Lagern. Es waren dieſelben Landsleute, die dann nach dem Spiel in Stuttgart mittrauerten. Es kam keinem Kenner der Fußballmaterie überraſchend, als die Grünen in den wohl oder übel folgenden Privatſpielen weniger gut abſchnit⸗ ten: die überſtarke Inanſpruchnahme während einer Doppel⸗Saiſon mußte ſich auf alle Spiele mal auswirken. Hinzu kam noch, daß man auf den in den Pokalſpielen ſo erfolgreichen linken Flügel, und dann noch auf den Mittelſtürmer und Mittelläufer verzichten mußte. Und doch wurden mit der ge⸗ bliebenen„Rumpfmannſchaft“ noch Erfolge erzielt: in Neu-⸗Dſenburg der Sieg 3:1, in Mannheim das bitter erkämpfte 1:2 gegen Sandhofen. In den beiden Spielen gegen Lampertheim bewies die Nach⸗ wuchs mannſchaft, daß man mit ihnen wohl rechnen darf. In dieſem Zuſammenhang iſt es auch endlich an der Zeit, dem Trainer Franz Bugert herz⸗ lichen Dank zu ſagen für ſeine aufopfernde und er⸗ folgreiche Arbeit an den Leuten unſerer erſten Liga⸗ Mannſchaſt und den anderen Seniorenmannſchaften. Noch anerkennenswerter aber iſt an dieſer Stelle ſeiner Hingabe an die Weiterbildung der Schüler und Jugend zu gedenken, deren Pflege das Sinn⸗ vollſte jeder ſportlichen Erziehung iſt. Ihm ſei für eine kurze Spanne Zeit ebenſo Erholung gegönnt, wie den Aktiven. Der Vorſtand, der in der Saiſon ja doch nur arrangiert und begleitet, benutzt die Zeit, in der die Turner und Leichtathleten das Feld be⸗ herrſchen, um wichtige und ſchon lange zurückgeſtellte Sportplatzarbeiten durchzuführen. Der freiwillige Arbeitsdienſt, der insbeſondere den Jugendlichen zugute kommt, erweiſt ſich auch in unſerer Heimatgemeinde als eine wahre Wohltat. Werden doch in Viernheim allein von Turn- und Sport⸗ vereinen rund ſechzig Jugendliche ſtändig auf dieſe Weiſe beſchäftigt, von denen die Sportvereinigung Amicitia 09 ſelbſt zwanzig in Arbeit hat. Die Fußballſpiele werden immer ſeltener, aber dafür marſchieren bald die Turner und Leicht⸗ athleten. Gerne werden die Fußballer den Platz räumen; ob ſie es aber jetzt ſchon ſo ganz klang⸗ und ſanglos tun werden? Ob ſie ihren Sportbe⸗ geiſterten nicht doch noch ſo etwas wirklich Schönes, Begeiſterndes zu bieten ſich bemühen werden, etwas, an dem einfach alle Viernheimer teilhaben dürfen? Die Wahlzeit von 8-5 Uhr FEE Turnverein v. 1893. Abteilung Fußball. FFC AAA Sonntag, den 19. Juni Freund⸗ ſchaftsſpiel der 1. Mannſchaft gegen Fußballelub 07 Bensheim in Bensheim. Spielbeginn: 1. M. ½4 Uhr Die 1. und 2. Jugendmaunſchaften ſpielen gegen die 1. und 2. Ingend des Fußballverein Wein ⸗ heim 09 in Viernheim. Beginn der Spiele: 2. Jugend 10 Uhr; 1. Jugend 11 Uhr. Die Sportleitung. dauert am Sonntag Aiummunmunnumudunmdhnnnnnamnugnunaadudnauglanüdundndunudunmunug Im Salladen zum grünem Laon iſt während der warmen Jahreszeit ein angenehmer Aufenthalt. Das allgemein gelobte Stuttgarter Hofbräu kommt zum verbilligten Preiſe zum Ausſchank. Kinder haben in Begleitung Erwachſener Zutritt zum Karuſſell. innddunundaununlnundnattanadmanndhmndüdaasdgüdug gan üdulnmmnl Fur de Salaza. 181. Erunußtafelöl 1. Qual. 1 Liter 60, 70 u. 90 Ist. Salatal 1 Liter nur 55.9 Zwiehel 2 Pfund 289 Ist. Iafelessig 1 Liter 20, 259 fliegenfänger s Stu 20 5 Prozent Rabatt! Lebensmittelhaus Johann König Waſſerſtraße 31 wohl kaum Verzicht leiſten könnte, dieſer Idee ziemlich ablehnend gegenüberſtehen. 8 des Kennworts(Partei) und der Namen Mann ein Uatholik Nationalſozialiſt ſeinꝰ Die kirchentreuen Katholiken wiſſen, daß der Nationalſozialismus eine religiöſe Irrlehre iſt und daß das nationalſozialiſtiſche Programm und die nationalſozialiſtiſche Praxis von den deutſchen Biſchöfen klipp und klar verurteilt worden iſt und daß vom geſamten deutſchen Epiſtopat dementſpre⸗ chend die deutſchen Katholiken vor dem National⸗ ſozialismus in unzweideutigen unmißverſtändli⸗ cher Weiſe gewarnt wurden. Die Kirche ſchreibt gewiß nicht offiziell vor, welche Partei einer poſi⸗ tiv wählen muß. Sie hat aber das Recht und die Pflicht, vor Parteien zu warnen, die in Theorie u. Praxis eine Politik treiben, welche offenſichtlich den chriſtlichen Grundſätzen in vielem widerſprichi und der Kirche ſchädlich und gefährlich iſt. Mit einer ſolchen, von der Kirche ausdrücklich verur⸗ teilten Partei, haben wir es beim Nationalſozia⸗ lismus zu tun. Die kirchentreuen Katholiken hören auf die Stimme der Biſchöfe, die klar geſprochen haben und nicht auf die Lockungen jener falſchen Propheten, die das Braune Haus in München auf die katholiſchen Dörfer und Städte in ganz Deutſchland loslaſſen will und die„im Schafpelz“ 0„inwendig aber reißender Wölfe“ ind. Die Katholiken wiſſen auch, daß der National ſozialismus nicht nur in ſeinem Programm, in welchem er die Raſſe und den Staat zu Götzen macht, nicht nur in ſeiner Methode, in⸗ dem er ſich vielfach unmoraliſcher Mittel und ro⸗ her Kampfesweiſe bedient, unchriſtlich iſt, ſondern auch ſeine offene Kirchenfeindlichkeit dadurch be⸗ wieſen hat, daß er bisher gegen ſämtli⸗ che Konkordate, die der Heilige Stuhl mit deutſchen Staaten abge⸗ ſchloſſen hat, geſtimmt hat. Die deutſchen Katholiken wiſſen, daß ein rich⸗ tiger Katholik nie und nimmer Nationalſozialiſt ſein kann und daß ebenſo ein richtiger National⸗ ſozialiſt nie ein guter Katholik ſein kann! Natio⸗ nalſozialismus und Katholizismus ſind nun ein⸗ mal als zwei in vielem entgegengeſetzte Weltan⸗ ſchauungen nicht miteinander vereinbar! Die Katholiten fallen darum auch auf die raffinierte⸗ ſten Agitationsmethoden der Nationalſozialiſten keinesfalls herein. Sie bleiben nach wie vor dem Zentrum treu und lehnen in Gemeinſchaft mit ihren Biſchöfen und Geiſtlichen den Nationalſozia⸗ lismus kategoriſch ab. Sie beſuchen auch darum unter keinen Um⸗ ſtänden irgend eine nationalſozialiſtiſche Katho⸗ litenverſammlung, ſondern überlaſſen dieſe Ver⸗ ſammlungen jenen törichten Elementen, die bereit ſind, ihre Kirche dem Nationalſozialismus aus⸗ zuliefern,.——— weil ſie wirklich nicht wiſſen, was ſie tun! Der Nationalſozialismus iſt und bleibt, ge rade in Deutſchland, in ſeinem tiefſten Weſen eine antikatholiſche Bewegung. In rein proteſtantiſchen Gegenden, in denen den Evangeliſche Bund eine Rolle ſpielt, kann man das zur Genüge erfahren. Das wiſſen die Ka⸗ tholiten und darum handeln ſie entſprechend. Adolf Hitler mag mit ſeinen Agitatoren hinauf nach Oſt⸗ preußen und nach Potsdam ziehen, zu den Jun⸗ kern und Generälen! Im katholiſchen Volke hal er nichts zu ſuchen. Das katholiſche Volk wil nichts von ihm wiſſen; es lehnt Hitler und ſein Hakenkreuz ab; es ſteht auch politiſch zu Chriſti Kreuz und folgt denen, die dieſes borantragen; ſeine Führer waren und ſind: Biſchof Ketteler, Ludwig Windthorſt, Graf Hert⸗ ling, Trimborn, Schofer— Wilhelm Marx, Jo⸗ ſef Wirth, Adam Stegerwald, Prälat Leicht, Prä⸗ lat Kaas, Heinrich Brüning uſw. Bemerkt werden muß noch, daß, wie wir genau unterrichtet ſind, die Nationalſozialiſten dann, wenn ſie zur Alleinherrſchaft in Deutſchland kä⸗ men, vor allem auch die katholiſchen Organiſatio⸗ nen und zwar in allererſter Linie die katholiſchen Fugendvereinigungen auflöſen würden. Es gäbe dann in Deutſchland nur noch nationalſozialiſtiſche Verbände und alle anderen müßten verſchwinden, Vor allem haben es die Nationalſozialiſten auf die Beſeitigung der D. J. K. abgeſehen, die ihnen ein Dorn im Auge iſt. Die Herrſchaft des Nationalſozialismus wäre daher im gewiſſen Sinne gleichbedeutend mit dem Verſchwinden der DI K. Natürlich werden die Nationalſozialiſten dies jetzt ableugnen; ſie werden ganz ſicher, ſehr raſch und prompt, dieſe unſere Behauptung dementie⸗ ren; wir bleiben aber dabei. Bekanntmachung. Betreffend: Landtagswahl am 19. Juni 1932. Am Sonntag, den 19. Juni 1932 von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags findet die obige Wahl ſtatt. Wahlbezirke und Wahllokale ſind aus der nachfolgenden Ueberſicht zu erſehen. Die Stimmzettel ſind amtlich hergeſtellt, und enthalten alle zugelaſſenen Wahlvorſchläge, unter bei provinziell gegliederten Wahlvorſchlägen die Namen des erſten und zweiten Bewerbers in jeder Provinz. Der Wahlberechtigte hat bei der Stimmabgabe durch ein auf den Stimmzettel geſetztes Kreuz oder in ſonſt erkennbarer Weiſe den Wahlvorſchlag zu bezeichnen, dem er ſeine Stimme geben will, Stimm⸗ zettel, die dieſer Beſtimmung nicht entſprechen, ſind ungültig. Viernheim, den 13. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Wahlbezirke: I. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Gärtner Stellvertreter: 1 Schloßhauer. Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathauſes. 1. Friedrichſtraße „ Friedrich⸗Ebertſtraße Luiſenſtraße von Lorſcher- bis Blauehutſtraße Ludwigſtraße von Lorſcher- bis Waſſerſtraße Rathausſtraße links und rechts vom Rathaus Waldſtraße[bis Waſſerſtraße II. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Ecker Stellvertreter: 1 Müller. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Alexanderſtraße Alicenſtraße Bertholdus⸗Pfenningſtraße Bürſtädterſtraße Kirſchenſtraße Kühnerſtraße Ludwigſtraße von Bürſtädter- bis Lorſcherſtr. Luiſenſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. Nibelungenſtraße Verlängerte Alexanderſtraße. Il. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Mandel Stellvertreter: 5 N. Brechtel. Wahllokal: Goetheſchule links. . Am Fronberg Bahnhofſtraße . Hügelſtraße Lorſcherſtraße Ringſtraße Schulſtraße Weinheimerſtraße Zeppengaſſe. IV. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Zöller Stellvertreter: 1 Bläß. Wahllokal: Goetheſchule rechts. . Bismarckſtraße von Weinheimerſtraße bis Eulerſtraße Rathausſtraße Heddesheimerſtraße Holzſtraße . Kiesſtraße . Mannheimerſtraße 7. Neubauſtraße 8. Rathausſtraße links vom Rathaus bis ans Ende 9. Steinſtraße. V. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Schloſſer Stellvertreter: 1 Weidner. Wahllokal: Schillerſchule rechts. Annaſtraße Bismarckſtraße von Rathaus⸗- bis Kreuzſtraße .Goetheſtraße Kreuzſtraße 5. Lampertheimerſtraße . Molitorſtraße Römergartenſtraße . Schillerſtraße 9. Seegartenſtraße. VI. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Hof mann Stellvertreter: 1 Herſchel. Wahllokal: Schillerſchule rechts. . Jahnſtraße . Jaägerſtraße Moltkeſtraße Neuhäuſerſtraße Rathausſtraße rechts vom Rathaus bis ans Ende . Spitalſtraße Sandſtraße Wilhelmſtraße . Am Königsacker Am Tivoli Bürgermeiſter⸗Lamberthſtraße Moltkeſtraße . Rathausſtraße Vll. Wahlbezirk: Vorſteher: Ratsmitglied Bel z Stellvertreter: 0 Beikert. Wahllokal: Goetheſchule rechts. Außerhalb liegende Gebäude Blauehutſtraße Eliſabethenſtraße „Hansſtraße Hofmannſtraße Pandurengaſſe Repsgaſſe Waſſerſtraße Weihgartenſtraße Wieſenſtraße. Wer zu Hauſe bleibt, ſchädigt ſeine eigenen Intereſſen! TTT — . E g d 2 n S S N e erſten vier Bewerber jedes Vorſchlags, ferner Königswuster hausen Sonntag, den 19. Juni 1932 6.00: Funkgymnaſtik; anſchl. von Hamburg: Hafenkonzert; 8.00: Für den Landwirt; 8.55 von Berlin: Morgenfeier; anſchl.: Glocken⸗ geläut des Berliner Doms; 10.05: Wetter⸗ vorherſage; 11.00: Für die Kinder; 11.30 von Leipzig: Reichsſendung; 12.10: Zehn Mi⸗ nuten Lyrik; 12.20 von Berlin: Mittags⸗ konzert; 14.00: Elternſtunde— Elternſchaft und Elternbeiratswahlen; 14.30 von Berlin: Zitherorcheſter-Konzert; 15.00: Unbekannte Märchen; 15.25 aus Grünau: Von der Gro— ßen Berliner Ruder-Regatta; 16.10 von Ber⸗ lin: Aus dem Europa-Garten: Blasorche— ſterkonzert; 17.40: Junge Generation ſpricht: Der neue Nationalismus; 18.20: Dichterſtun⸗ de; 19.00 von Berlin: Deutſche Volkslieder; 19.30: Der Dichter und die Zeit; 19.50: Sportnachrichten; 20.00 von Frank⸗ furt:„Der tapfere Soldat“, Operette; 22.00 von Wien: Sommernachtsfeſt; 22.40: Ta⸗ ges⸗ und Sportnachrichten; anſchl. bis 24.00 von Wien: Tanzmuſik. Montag, den 20. Juni 1932 5.45: Wetterbericht; 6.00: Funkgymnaſtik, anſchl. bis 8.00: Wie Berlin: Frühkonzert; 9.30: Proviſionsvertreter geſucht; 10.00: Nach⸗ richten; 10.10: Schulfunk— Wir ſpielen einen Till⸗Eulenſpiegel⸗Streich; 12.00: Wetterbericht 12.05: Schulfunk— Engliſch; anſchl.: Schall⸗ plattenkonzert: Parademärſche ehem. deutſcher Regimenter; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13.30 Nachrichten; 14.00 von Berlin: Konzert; 15.00 Kinderſtunde; 15.30: Börſenberichte; 15.40: Photographiſche Entdeckungsfahrten in der Landſchaft; 16.00: Pädagogiſcher Funk; 16.30 Nachmittagskonzert von Berlin; 17.30: Strö⸗ mungen in der evang. Theologie der Gegen⸗ wart: 18.00: Querſchnitt durch Zeitſchriften: 18.30: Spaniſch für Anfänger; 18.55: Wet⸗ terbericht; 19.00: Aktuelle Stunde; 19.20: S unde des Landwirts: 19.25: Das menſchliche Lachen(mit Schallplatten); 20.00 von Ham- burg: Deutſche Küſte; 22.00: Tages⸗ und Sportnachrichten; danach bis 0.30 aus Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt Sonntag, den 19. Juni 1932 6.15 von Hamburg: Hafenkonzert; 8.15: Morgenfeier; 9.15: Stunde des Chorgeſangs: 10.00: Konzert; 11.00:„Mamba“, Novelle; 11.30 von Leipzig: Reichsſendung; 12.10 aus Weilburg a. d. L.: Konzert; 13.00 von Lan— genberg: Mittagskonzert; 14.00: Zehnminu⸗ tendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesba— den; 14.10: Stunde des Landes: Freilicht⸗ ſpiel im Weſterwald; 15.00: Stunde der Ju— gend; 16.00 von Pforzheim: Konzert; 18.00 von Rüdesheim: Aus einer Jugendherberge: 18.25: Dreißig bunte Minuten; 18.55:„Au⸗ guſt Strindberg“; 19.20: Sonderwetterdienſt; anſchl.: Sportnachrichten; ab 19.20: Ergeb⸗ niſſe der Landtagswahlen im Volksſtaat Heſ— ſen; 19.30 von Bingen: Der Mäuſeturm: 20.00: Operettenkonzert; 22.00 aus Zell a. S.: Sommernachtfeſt; 22.40: Nachrichten, Sport⸗ bericht mit einem Bericht vom Radrennen in Frankfurt; 23—24.00 aus Zell am See Tanzmuſik. Montag, den 20. Juni 1932 6.00: Wettermeldung; anſchl.: Morgen⸗ gymnaſtik; anſchl. aus Bad Mergentheim: Frühkonzert; 12.00: Konzert auf Schallplat— ten— Blasmuſik; 13.00 von Stuttgart: Un⸗ Rundfunk⸗ Programm terhaltungskonzert; 15.20: Vortrag; 16.507 Wirtſchaſtsmeldungen; 17.00 von Langenberg: Nachmittagskonzert; 18.25: Vortrag; 18.50: Engliſcher Sprachunterricht; 19.15: Sonder⸗ wetterdienſt, Wirtſchaftsmeldungen; 19.20: „100 Jahre Frankfurter Kunſt“; ab 19.30: Programm wie Stuttgart(ſiehe dort); 22.45 — 24.00 von München: Nachtmuſik. f Stuttgart Sonntag, den 19. Juni 1932 6.15 aus Hamburg: Hafenkonzert; 8.00: Gumnaſtik 8.30: Stunde des Chorgeſangs: 9.40 aus Karlsruhe: Konzertſtunde; 10.40 aus Freiburg: Kath. Morgenfeier; 11.30 aus Leip⸗ zig: Reichsſendung; 12.10: Mittagskonzert; 13.00: Kleines Kapital der Zeit; 13.15: Ein Wandertag(Schallplattenkonzert); 14.00: Bunte Stunde; 14.30: Stunde des Landwirts; 15.00 aus Frankfurt: Stunde der Jugend: 16.00 aus Pforzheim: Konzert; 18.00: Auto⸗ renſtunde; 18.30:„Die Erholungsreiſe des geiſtigen Arbeiters; 18.45: Sportberichte; 19.00: Madrigale und Volkslieder; ab 19.30: Programm von Frankfurt. Montag, den 20. Juni 1932 6.00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl.: Gymnaſtik, 7.00: Wetterbericht; 7.05 aus Bad Mergentheim: Frühkonzert; 10.00: Deutſche Jägerweiſen; 10.20: Violin⸗Sonaten; 12.00: Nordiſche Tondichter(Schallplattenkonzert); 12.50: Nachrichten; 13.00: Unterhaltungskon⸗ zert; 14.30: Spaniſcher Sprachunterricht für Anfänger; 15.00: Engliſcher Sprachunterricht: 16.00: Die ungariſche Volkskunſt: 18.30: Briefmarkenſtunde; 17.00 aus Langenberg: Nachmittagskonzert; 18.25:„Die äußere Er⸗ ſcheinung des Menſchen früherer Jahrhun— derte“; 18.50 aus Frankfurt: Engl. Sprach⸗ unterricht; 19.30: Unterhaltungskonzert; 20.40: Der ſaturniſche Liebhaber, Tragikomödie; 21.50: Volkslieder, romantiſche und moderne Vertonungen; 22.20: Nachrichten: 22.40: Schachfunk; 23.15 vom Kniebis: Sonnwend— feier des Württemberg. Schwarzwaldvereins. München Sonntag, den 19. Juni 1932 10.00: Kath. Morgenfeier; 10.45: Glok⸗ kenläutern der Frauenkirche; 11.00: Haus⸗ muſikſtunde; 11.30 aus Leipzi;: Reichs endung; 12.10 aus Stuttgart: Mittagskonzert; 13.15: Für unſere Landwirtſchaft; 13.35: Opernſtun⸗ de auf Schallplatten: 14.30: Schachfunk; 15.15: Zitherkonzert; 15.55: Ein Lebensbild; 16.15: Klaviermuſik; 16.40: Schwäbiſche Städtenamen; 17.00: Konzert; 18.00: Vor⸗ trag: 18.20: Einführung; 18.55 aus dem Stadttheater Nürnberg:„Die Meiſterſinger aus Nürnberg“. Montag, den 20. Juni 1932 12.00: Unterhaltungskonzert auf Schall⸗ platten; 13.00 aus Stuttgart: Unterhaltungs- konzert;; 15.25: Ein Abſchnitt aus„Ich klage an“; 16.05: Konzertſtunde; 16.35: Traum⸗ fabrik— Buchbericht: 17.00 aus Langenberg: Veſperkonzert: 18.25: Soziale Probleme: 18.45 Vortrag; 19.05: Ein Syprechchorſpiel: 19.25: Kann ich in Urlaub gehen?; 19.45: Abend⸗ konzert; 20.50: Bühnenregie und Funkregie: 21.10: Von ewiger Liebe; 22.20: Nachrichten: 22.45: Schmeling— Sharkey: anſchl. bis 24.00 Nachtmufik. 5 — PPVVVVVVVCVVVCVCVCCCCVCVCVCTCTCTGCGCòVTGTVTbTVTVTGTT(TVTVTGTbTGTVTGTuT('!'!'!'!'!'!'!'!!. ͤ Der Tag der kleinen Dinge. In einer Zeitſchrift fand ich einmal den Vor ſchlag zu einem„Tag der kleinen Dinge“, an dem die Hausfrau durch die Wohnung geht und alle kleinen Schäden uſw. in Orduung bringt, für die ſonſt gewöhnlich die Zeit fehlt. Der Vorſchlag iſt zweifellos ſehr gut. Sehen wir einmal zu, was zu tun iſt und wie man es macht. Ein Bild hängt immer etwas ſchief, es ſtört uns ſchon lange. Heute ſchlagen wir einen kleinen Nagel unten ſeitlich ein, der es in die gerade Lage ſchiebt. Der Schmutzfleck auf der hellen Wand, der ſich nicht entfernen läßt, wird mit einem Stückchen Tapete überklebt. Aber der Flick wird nicht zurechtgeſchnitten, ſondern geriſſen, ſo daß unregelmäßige, dünn auslaufende Ränder entſtehen; ſie fügen ſich dem Muſter der Tapete beſſer ein und fallen nach dem Aufkleben nicht auf. Auch an der weißen Tür iſt unten ein Schmutzfleck, wahrſcheinlich von Schuhen herrührend, die dagegengeſtoßen find. Mit ein wenig Vim auf feuchtem Lappen darübergerieben, nachgewiſcht, trocken nachpoliert; ſchon iſt es gut. Die buntſeidenen Kiſſenbezüge und Deckchen bedürfen der Reinigung. Sie werden raſch in lauwarmer Lux ⸗Seifenflockenlöſung durch- gedrückt, mehrmals lauwarm nachgeſpült, in reine Tücher eingeſchlagen, gut ausgedrückt und noch etwas feucht mit mäßig heißem Eiſen von links geplättet. Auch der täglich gebrauchte ſilberne Tee⸗ ſeiher könnte einmal eine gründlichere Reinigung vertragen. Mit Sunlicht⸗ Seife abgerieben und in heißem Sodawaſſer nachgeſpült,erſteht er zu blinkender Helle. Darum wähle! waſſer tüchtig durchgedrückt, Gum miſchwäm me in warmem, nicht zu heißem Sunlicht⸗Seifenwaſſer ausge waſchen. ö Und jedesmal werde an dieſem Tag eine Schublade aufgeräumt; z. B. im Nähtiſch, wo Knöpfe, Druckknöpfe, Nähſeide, Stecknadeln, Näh— nadeln uſw. ſortenweiſe in leere Zigarettenblech— ſchachteln verſtaut werden. Mit Leimlöſung, die Eſſigſäure enthält, läßt ſich ein Zettel mit Angabe des Inhalts dauerhaft auf der Blechſchachtel be— feſtigen. Auch kleine Säckchen aus allerlei fröhlich bunten Reſten helfen Ordnung im Nähtiſch halten, und der aufgenähte Knopf, Druckknopf um bezeichnet den Inhalt. Was nicht mehr zu brauchen iſt, wird weggeworfen, damit nur ja nichts Uebefflüſſiges uns belaſtet. Eine Schublade, die ſich ſchwer ein— und ausſchieben läßt, wird, mit Seife oder Boden- wachs beſtrichen, leicht„laufen“ lernen Der Handſchuhkaſten kommt auch ein- mal dran, kleine Schäden werden ausgebeſſert, un- brauchbare Handſchuhe endgültig verabſchiedet, be⸗ ſchmutzte Wildleder⸗, Waſchleder⸗ und Seidenhand⸗ ſchuhe uſw. ſachgemäß in lauwarmer Lux Seifen- flockenlöſung gewaſchen und alles wieder ſchön ordent⸗ lich zurechtgelegt. Nur zu ſchnell iſt es über all dem Abend ge⸗ worden und, wenn man auch nicht viel„ſieht“, die Hausfrau iſt doch befriedigt, denn zu Behagen und Ordnung hat der Tag der kleinen Dinge ganz weſent⸗ lich beigetragen. Und ſchon fällt da und dort wieder etwas auf, was nun das nächſtemal dran kommen muß. Ein Notizblock wird zurechtgelegt und im Lauf der Woche alles aufgeſchrieben, was am nächſten „Tag der kleinen Dinge“ vorzunehmen iſt. Die Seifenlappen aller Familienglieder und echte Schwämme werden in heißem Soda⸗ * RRR Heute 2 Blätter