„.... ͤ 3 Der letzte Frühlingsſonntag. Der geſtrige Sonntag, der letzte Sonntag im kalendermäßigen Frühling, dürfte der längſte Tag des Jahres geweſen ſein. 17 Stunden, Aufgang 3,36 Uhr, Untergang 20,26 Uhr, erfreute uns die Sonne mit ihren freundlichen Strahlen. Den ganzen Tag über war prächtiges Wetter. Die Landwirt- ſchaft machte ſich dieſen herrlichen Tag zur Heuernte kräftig zu Nutze. Schon in den allerfrüheſten Morgenſtunden raſſelten die Fuhrwerke durch unſere Ortsſtraßen, in welchen ſich die Fleißigen hinaus⸗ begaben auf die Wieſen, um die geſegnete Ernte in der Sonne durch drehen und wenden nochmals braten zu laſſen, damit ſie am Abend eingefahren werden konnte. Das Wetter klappte und ſo konnte man am Abend viele der hochbeladenen Wagen zählen, die der Bauer mit zufriedenem Geſicht in die Scheune fuhr.— Die Landtagswahl ver⸗ mochte nicht dem Straßenbild ein beſonderes Gepräge zu geben. Die Wählerei wickelte ſich ruhig ab. Knapp 500 beteiligten ſich. Kurz nach /26 Uhr konnten wir durch Flugblätter bereits das geſpannt erwartete Reſultat bekanntgeben. Im Mittelpunkt der geſtrigen, größeren und kleineren Veranſtaltungen ſtand das großzügig organiſierte Sängerwaldfeſt der 4 Geſangvereine Flora, Harmonie, Liederkranz und Sängerbund. Hier machte ſich wieder einmal das Sprichwort wahr: Einigkeit macht ſtark. Schon der Aufmarſch der Sänger mit der Turnerjugend war imponierend. Auf dem Feſtplatze im herrlichen Eichwalde am Ochſenbrunnen war alles vorbereitet, um die Durſtigen zu tränken und die Hungrigen zu ſtillen. Bald herrſchte ein reges Getriebe frohen Sängerlebens. Chöre und luſtige Volksweiſen wurden von munteren Klängen der Feuerwehrkapelle abgelöſt. Der Jugend wurde allerhand Allotria geboten. Der Ochſen⸗ brunnen war ſchwarz von Menſchen, die in frohem Sängerkreiſe einige Stunden angenehmer Erholung verbrachten. 4 Sportbetrieb hatten wir hier lediglich auf dem D. J. K.⸗Platz. währenddem die anderen Vereine auswärts ſpielten. Die D. J. K. hatte am Sams⸗ tag den Kreisligiſt V. f. L. Lampertheim zu Gaſt und konnte das Spiel 120 gewinnen. Am Sonn- tag Nachmittag waren die ſpielſtarken Kurpfälzer von Neckarau auf dem D J. K.⸗Stadion und wurden ebenfalls 2:0 abgefertigt.— Die Mannen der Sportvereinigung waren als Pokalmannſchaft in Hambach und ſpielten dort gegen den V. f. L. Neu⸗ ſtadt, wo ſie wiederum geſchlagen wurden und zwar 4:2.— Die Turner waren in Bensheim und ſpielten gegen den Fußballklub 07. Das Reſultat lautet 1:1. * 5 Konzerte und Tanz bot am Abend nochmals in verſchiedenen Lokalen Gelegenheit, ſich zu amü⸗ ſieren.— Die Teutonen hielten in ihrem Vereins- lokal zum Schützenhof einen Familienabend ab, wo⸗ bei die Mitglieder mit ihren Freunden und Ange⸗ hörigen einige geſellige Stunden verbrachten. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Vergehen gegen die Straßen⸗ und Verkehrsordnung und 1 wegen Fahrraddiebſtahl. * 2. Südd. Meiſter im Stabhoch. Der bekannte Leichtathlet vom Turnverein 1893, Herr Matth. Ringhof, konnte geſtern in Heidelberg bei Austragung der Süddeutſchen Meiſterſchaften im Stabhochſpringen mit 3,34 Meter den 2. Platz be⸗ legen. Unſeren Glückwunſch. * Das Uniform⸗Verbot iſt entgegen aller anderen umhergehenden Gerüchten auch für den Volksſtaat Heſſen aufgehoben Es dürfen alſo Uni⸗ formen von Anhängern einer politiſchen Partei ge⸗ tragen werden. * Großer Volksabend im U. T.⸗ Filmpalaſt. Heute Abend wird im Union-Film⸗ palaſt etwas ganz beſonderes geboten. Ein voll⸗ ſtändig neues Schlagerprogramm für nur 30 Pfg. Dieſe Gelegenheit darf niemand verſäumen. Für 30 Pfg. einen ganzen Abend Unterhaltung auf der Flimmerwand, einen ganzen Abend Film erleben, das iſt wirklich billig. Darum alles auf in den Union⸗Filmpalaſt. » Hitleruniformen. Das äußere Merk⸗ mal der geſtrigen Wahl waren die Uniformen einiger Hitlerjünger. Dieſe waren nagelneu und was noch auffiel, als Erſatz der Schnürſchuhe die⸗ nen jetzt die Reitſtiefel.— Weiter ſah man auch Hakenkreuzbanner, das Symbol der Hitlerbewegung, heraushängen.— Im Oberdorf ſogar eine Sowjet⸗ fahne, blutigrot.— Die Plakatierung an Häuſern und beſonders Straßenkreuzungen war auch fleißig beſorgt worden.— Und heute hat wieder die Wahlbewegung der Ruhe Platz gemacht. Auch der Ernüchterung— es iſt alles wie ſonſt. »Das Sänger⸗Waldfeſt, das geſtern am Ochſenbrunnen ſtattfand, erfreute ſich eines Maſſenbeſuches. Das Komitee, beſtehend aus Prä- ſidenten, Schriftführen und Rechnern, wird zu einer Abrechnungsſitzung auf morgen Dienstag Abend punkt 9 Uhr in das Lokal„Prinz Friedrich“ höfl. eingeladen. Schwerer Verkehrsunfall. Am Samstag Abend gegen 6 Uhr ereignete ſich auf der Bergſtraße bei Doſſenheim ein Verkehrs- unfall, wobei der hieſige Weinreiſende, Herr Georg Kempf, ſchwer verletzt wurde. Herr Kempf wurde von einem Motorradfahrer ſo hart angefahren, daß das rechte Bein ſo ſchwer verletzt wurde, daß es in der Heidelberger Klinik, wohin die Verletzten gebracht wurden, am Knie amputiert werden mußte. Die Motorradfahrer, es waren zwei, wovon der eine mit ſeiner Frau als Soziusfahrerin ebenfalls ver- letzt wurden, man ſpricht ſogar davon, daß die Frau in Lebensgefahr ſchwebe, kamen von Köln a. Rhein und wollten nach der Schweiz fahren. Die Landtagswahl welche geſtern Sonntag im Heſſenländchen getätigt wurde, brachte keine ſonderlich große Ueberraſchun- gen. Es war zu erwarten, daß diesmal eine große Wahlmüdigkeit vorherrſchen wird. Und ſo war es auch. In Viernheim ſtimmten von 7780 Wahl⸗ berechtigten 3876 ab, alſo nur die Hälfte. Das äußere Bild des Wahltages war ſehr ſtill. Man merkte kaum, daß Wahltag ſtattfand. Selbſt vor den Wahllokalen war Stille. Zwiſchen 3 und 5 Uhr wurde es lebhafter. Die Wahlbeteiligung ſtieg dung für ſich verlangen. ihrem Schmollwinkel. Ob dieſe damit mehr er⸗ reicht haben, muß ſtark bezweifelt werden. Das vorliegende Geſamtergebnis aus Heſſen berechtigt eher die Annahme, daß die parlamentariſchen Ver⸗ hältniſſe in Heſſen noch verworrener geworden ſind. Die geſamte Rechte verfügt im neuen Landtag über 35 von 70 Sitzen. Das Bild des Landtags hat ſich ſonach etwas zugunſten der Rechten verſchoben. Von dem Verhalten der National⸗Sozialiſten wird es abhängen, ob die parlamentariſchen Kräfte im Landtag 35: 35 ſtehen. Wenn keine Arbeitsbaſis zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten gefunden wird, dann wäre aus dem geſtrigen Wahlergebnis nicht viel herauszuholen. Es dürfte wahrſcheinlich dann bei dem jetzigen Geſchäftsminiſterium verblei⸗ ben. Die Nationalſozialiſten als weitaus ſtärkſte Partei, der nur 3—4 Sitze zur abſoluten Mehr⸗ heit fehlen, wird ohne Zweifel die Regierungsbil⸗ Soll dies aber gelingen, ſo wird das wieder nur auf dem Wege des„Kuh⸗ handels“ möglich ſein. Und dazu ſind die Natio⸗ nalſozialiſten ſehr ſchwer bereit. Dieſe wollen für ſich die Macht. Nachdem das heſſiſche Volk ihnen dieſe Macht aber noch nicht ganz in die Hände ge⸗ geben hat, ſo wird man ſich auf ſchwere parlamen⸗ tariſche Kämpfe gefaßt machen müſſen. Vielleicht iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß mit der am 31. Juli fälligen Reichstagswahl auch ſchon wieder Landtagswahl verbunden ſein wird. Dieſe Ver⸗ mutung dürfte denn aber doch ein ſo waghalſiges Experiment ſein, denn die Wähler könnten in die Wählerei doch etwas mißtrauiſch werden. Zuviel dürfte auch hier ungeſund ſein. Alſo ihr Volks- boten in Darmſtadt, ſeid endlich mal artig, nehmt Vernunft an und arbeitet in Eintracht zuſammen, damit der ſo heißerſehnte Aufbau auch wieder end lich in Erſcheinung kommt. Ihr Volksboten, hört auf die Stimme des Volkes, befreit das Volk von ſeinen Qualen, von den Sorgen wirtſchaftlicher und ſteuerlicher Bedrückung, werft allen Klaſſen⸗ und Raſſenhaß in die Rumpelkammer und ſchmiedet eine Zeit, in der wieder alle Menſchen froh ſein können. Das Geſamtreſultat Bei den geſtrigen Landtagswahlen verteilen ſich die Stimmen auf die einzelnen Parteien(in Klammern die Reſultate der letzten Landtagswahl) in folgender Weiſe: Sozialdemokraten Zentrum SAP. Kommnniſten Liſte Leuchtgens Deutſchnationale Nationalſozialiſten 172 550 108 603 (168 101). (112 444). 11697(23 108). 82 051(106 790). 1779— 12267(10857). 328 268(291183). Heſſiſche Demokraten 4930( 4613). Nationale Einheitsliſte 24675(68 208). Die Mandatsverteilung Nach den erſten Berechnungen ſtellt ſich die Mandatsverteilung folgendermaßen: Teilungsziffer etwa 10 700: Sozialdemokraten 17(15) Zentrum 10(10) SAP. 1(2) KPD. 7(10) Deutſchnationale 1(1) Nationalſozialiſten 32(27) ſo auf 50 Prozent. Die andere Hälfte blieb in Nationale Einheitsliſte 2(5) Das Wahlergebnis in Viernheim: (Lie Zahlen in Klammern ſind das Ergebnis der Landtagswahl November 1931.) Sozialdemokratiſche Partei 351(344) Zentrum 1592(2116) Soz. Arb. Partei(Kommun, Opp.) 52(15) Kommuniſtiſche Partei 966(1348) Liſte Dr. Heinrich Leuchtgens 4(—) Deutſchnational 18(24) „Adolf Hitler“(NS DAP) 864(528) Heſſiſche Demokraten 17(21) „Nationale Einheitsliſte 13(41) Viernheimer Tonſilmſchau. Das ſchöne Tonfilmprogramm heute nochmals im Central⸗Filmpalaſt. 1. Platz uur 40 Pfg. „Ein Auto u. kein Geld“ ſo heißt der neueſte und entzückenſte Tonfilmſchlager mit Dina Gralla, Igo Sym, Lieſelott Schaak und Paul Kemp. Ein gutgelungener und erſtkl. Tonfilmſchlager der alle Herzen erobert. Ein luſtiges Glücks- und Liebes⸗ ſpiel im Tempo der Zeit. Ein 1009/ Ton- Sprech- und Geſangsfilm in 10 köſtlichen Akten. Alſo ein Tonfilmſchlager der verdient von vielen noch geſehen und gehört zu werden. Das zweite Film⸗ werk,„Rhapſodie der Liebe“ iſt ein dramatiſches Schauſpiel von beſonderer Schönheit. Zwiſchen den beiden Filmwerken zeigt man noch den Luſtſpielſchlager der Woche, der ſtets großes Lachen auslößt.— Filmfreunde beſucht noch heute dieſes ausgezeichnete Programm. Vereinsanzeiger. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mit⸗ gliedern zur Kenntnis, daß der verbilligte Weizen beim 1. Vorſitzenden, Steinſtraße 22, gegen Bar⸗ zahlung abgeholt werden kann. Der Vorſtand. Schutzſport des KReichsbanners. Handball: Viernheim 1.— Ludwigshafen 1. 5:7 Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde ¼8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen- kongregation. 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5— 7/7 Uhr 2. Abteilung der Schüler⸗ rinnen der Jungfrauenkongregation. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. ¼8 Uhr ab Training der Leichtathletik. 8¼ Uhr ab Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Mittwoch: ½9 Uhr Hallentraining ſämtlicher Fuß⸗ ballmaunſchaften. Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften 8½ Uhr Uebungsſtunde der Fechtabteilung Freitag: 5— 7/7 Uhr 1. Abtlg. der Schülerinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 1/9 Uhr Spielerverſammlung. 8 Uhr ab Training der Leichtathletik. 4—½½6 Uhr 2. Abteilung der Jungfrauenkongr. 1/6—7 Uhr 1. Abteilung der Jungfrauenkongr. Dienstag und Freitag: Platz-Training. Zu allen Uebungs- und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Do E S Der herrliche Tonfilmſchlager Heute letztmals im Central-⸗Film⸗Palaſt Ein Huio und kein Geld Mit Dina Gralla, Paul Kemp, Lieſelott Schaak und Igo Sym. Ein 100% Ton-, Sprech- u Geſangsfilm in köſtlichen Akten 2. Filmwerk Rhapsodie der Liebe Ein Großfilmwerk von beſonderer Schön⸗ heit. J. 01. Lustsplelschlager der Woche. Dieſes Tonfilm⸗Programm muß man ge⸗ ſehen haben. eule ermälligte Preise. 1. 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Mittwoch: nachmittags Schülerinnen im Ab 6 Uhr 1. und 2. Jugend Fußball duf dem Sportplatz. Donnerstag: ab 6 Uhr 1. u. 2. Mannſchaft. Fußbball 8½ Uhr: Turnerinnen im Lokal. 8 Uhr Fechter im Lokal. 06 Freitag: ab 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr: Turnſtunde im Lokal für alle Turner Sportler, Männerriege u. Fechter. Zu allen Uebungsſtunden iſt nur im Sport zu erſcheinen Gtr. Anzüge, Män- tel, Kittel, Hosen, Schuhe, Lederja- cken, Koffer, Hoch- zeitsanzüge(auch leihweise) Ai u Verkauf d 1.20 Mannheim. Ab 8 Turnſtunde im zu kaufen geſucht. Angebote an den Verlag ds. Blattes. niedrigſter Preis erbeten. Offerten unter K. W. an die Exp. ds. Blattes. Ein Schlager anna Lokal Pickel Mitesser verſchwinden durch Aok“ Doſe 1. RM. 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Der Biſchof von Eichſtätt Dr. Ritter vo 8. n Mergel iſt am Montag früh im Alter von 85 Jahren geſtorben. 8 Die Parteien des Saarländiſch 8 n des hen Landes⸗ rates wenden ſich in einer gemeinſamen Erklä— rung gegen die franzöſiſchen Beſtrebungen, die 0 11 85 Saargebietes durch Ver— ng mi er Reparationsfra ſchweren. e Die polniſche Regierung macht hinſichtli ht hinſichtlich des bevorſtehenden Beſuches deutſcher Kriegs- ſchiffe in Danzig formaliſtiſche Schwierigkeiten. * Die Vertreter der holländiſch giſ . hen, belgiſchen und luxemburgiſchen Regierungen haben eine Wirtſchaftskonvention paraphiert. * Zwiſchen den Vertretern der amerikaniſchen, engliſchen u. franzöſiſchen Abrüſtungsdelegier⸗ ten fand am Montag vormittag eine gemein— ſame Beſprechung ſtatt. 5 * Wie wir auf Anfrage von unterrichteter Stelle erfahren, iſt im Reichsinnenminiſteriun: Miniſterialdirektor Menzel beurlaubt und Miniſterialdirigent Häntzſchel vom Dienſt be⸗ freit worden. Ein rechtsſtehendes Berliner Blatt führt dieſe Entſcheidungen auf den be— 1 5 Wunſch des Reichsinnenminiſters CCCCCͤͤͥͥ e Der Kamp umReparation und Abrüſtung Schwierige engliſch⸗amerikaniſch⸗franzöſiſche Verhandlungen. wtb Genf, 20. Juni. Die privaten Beſpre— chungen der Delegationsführer Großbritaniens, Amerikas und Frankreichs dauerten heute nachmittag etwa zweieinhalb Stunden. Gerücht⸗ weiſe verlautet, daß die Frage einer Abrü— ſtungskontrolle, ferner Fragen, die ſich auf eine Regelung der ſchweren Angriffswaffen bezie— hen, beſprochen worden ſeien. Der amerikani— ſche Plan einer Feſtſetzung bhandelt worden ſein. Allgemen hört man heute, daß die drei Hauptdelegierten in ihren privaten Beſpre⸗ chungen auf erhebliche Schwierigkeiten geſtoßen ſeien und es wird infolgedeſſen wieder fraglich bezeichnet, ob ſchon Mitte der Woche die ande⸗ ren Delegierten zu den Beſprechungen hinzuge⸗ zogen werden. Sir John Simon und Grandi haben ſich heute wieder nach Lauſanne begeben. Der politiſche Kleinkrieg Politiſche Zwiſchenfälle in Düſſeldorf.— Ein Toter, zwei Schwerverletzte. wtb Düſſeldorf, 21. Juni. Aus einem Hauſe Ecke Karl Anton⸗ und Kölnerſtraße wurden ge— ſtern abend auf eine Zivilſtreiſe der Schutzpo⸗ lizei mehrere Schüſſe abgegeben. Bei der Durch— ſuchung des Hauſes fand man im erſten Stock— werk in einem Koffergrammophon eine ſcharf geladene Piſtole und zahlreiche Munition. In den ſpäten Abendſtunden kam es Ecke Eintracht⸗ und Kölnerſtraße zu ſchweren Zu⸗ Polizei, wobei wiederum die Polizei beſchoſ⸗ ſen wurde. Die Beamten erwiderten das Feuer wobei ein Ziviliſt durch Kopfſchuß ſchwer ver⸗ letzt wurde.— In Erkrath bei Düſſeldorf wur⸗ Kommuniſtiſche Ansammlungen in Gelſen⸗ kirchen. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzei i nzei zeile koſtet 25 Pfg., die Rekl. i e e ee e ee N ſüe Inſerate 50 14 75 5 i g vorher.— Annahme von Anzei i Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen 1 1 dez Auslands 0 2 r 0 17 1 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Mögli i ü i i zeig öglichkeit b an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen aum lepti Getvdr u Dienstag, den 21. Juni 1932. dhinenſtraße hatten ſich geſtern abend gegen zalb 11 Uhr etwa 200 Kommuniſten 8e nelt. Als ein Angehöriger der NSDAP. mit einem Fahrrad vorüberfuhr, wurden auf ihn nehrere Schüſſe abgegeben. Beim Herannahen des Ueberfallkommandos ſtoben die Demon⸗ tranten nach allen Seiten auseinander. Die Täter konnten im Schutze der Dunkelheit in den benachbarten Anlagen entkommen. Der Na— tionalſozialiſt hat einen ſchweren Oberſchenkel— chuß erhalten. Die Kriminalpolizei fand am Tatort ſechs leere Patronenhülſen. Politiſche Ausſchreitungen auch in Remſcheid. wtb Remſcheid, 21. Juni. In den Abend⸗ ſtunden des Montag kam es auch hier zu Zu— ſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Sone in deren Verlauf ein 23jähriger ommuniſt durch einen Lungenſchuß ſchwer verletzt wurde. e. Politiſche Ausſchreitungen in Köln. wtb Köln, 21. Juni. In den ſpäten Abend— ſtunden des Montag wurde in der Rheingaſſe ein Polizeiwachtmeiſter von einem Trupp Kommuniſten überfallen. Der Beamte erhielt einen Meſſerſtich in den linken Unterkiefer u. wurde durch Steinwürfe verletzt, ſodaß er ge— zwungen war, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Von den Tätern konnte niemand ermittelt werden. Auch konnte nicht feſtgeſtellt werden, ob einer von den Angreifern durch die Schüſſe verwundet wurde. Gegen halb 11 Uhr drangen Kommuniſten in ein Lokal in der Rembrandſtraße ein, bedrohten dort anwe— ſende Nationalſozialiſten und begannen die N Berlin, 18. 6. Reichskanzle hielt heute abend von Laufen l ag te 909 funkrede, die über alle deutſchen Sender ver⸗ breitet wurde. Der Kanzler führte einleitend aus, man werde es verſtehen, daß er auf die— ſer Konferenz, deren Ergebnis ein Stück deut⸗ ſchen Schickſals einſchließen werde, im jetzigen erſten Stadium der Verhandlungen nicht ge⸗ ſondere Einzelheiten mitteilen möchte. Ich habe es hier für meine Pflicht gehalten, ſo ſagt der Kanzler u. a., in perſönlichen Beſprechungen l f der Heeresſtärken, nach einem beſtimmten Schlüſſel ſoll ebenfalls eine längere Tradition und Selbſtverſtändlich⸗ tb Gelſen kirchen. 21. Juni. Auf der Joſe⸗ mit den Miniſterpräſidenten Frankreichs und Englands, mit dem italieniſchen Außenmini⸗ ſter ſowie geſtern in meiner Rede vor der Voll— ſitzung der Lauſanner Konferenz nicht nur ein ganz klares und plaſtiſches Bild der Lage Deutſchlands zu zeichnen, ſondern auch die Entſtehung des neuen Reichskabinetts zu er— klären und die Grundgedanken verſtändlich zu machen, die mich zur Uebernahme meines Am— tes bewogen haben. Gemäß ſeiner Programm— erklärung will das neue Reichskabinett alle auf⸗ bauwilligen Kräfte unſeres Volkes ſammeln. Die heutige Not Deutſchlands fordert geradezu dieſen letzten Einſatz der geſammelten nationa⸗ len Kräfte. Unmöglich wäre es in dieſer Zeit Deutſchland zu führen und dabei Bewegungen gegenüber fremd zu bleiben, die inſtinktmüßig und willensmäßig den Lebenswillen Deutſch— lands verkörpern. Wir haben es daheim und hier in Lauſanne deutlich geſagt, daß die deut ſche Not zwar nur ein Teilproblem, aber doch auch das Zentralproblem der Weltkriſe iſt und wir wiſſen, daß die Welt umſo eher bereit ſein wird, Deutſchlands Not zu verſtehen, als die Welt erkennt, wie ſehr die deutſche Not die brennende Wunde im geſamten Weltkörper iſt. f Die hier in Lauſanne verſammelten Führer des Auslandes müſſen aber verſtehen, daß un⸗ ſer Volk nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine ſeeliſche Kriſe durchmacht. Vielleicht haben die Vertreter derjenigen Auslandsſtaa⸗ ten, denen die parlamentariſche Mehrheitsbil⸗ dung und das Kräfteſpiel politiſcher Parteien; keit bedeutet, aus meiner Darlegun 8 i⸗ gen Standes der deutſchen 0 ſich nicht um das Drängen eines zahlungsun⸗ willigen Schuldners haudelt, wenn Deutſchland Tatſachen darlegt, die einfach Tatſachen und b. Papen an das deutſche Volk Eine Rund funkrede des Reichskanzlers aus Lauſanne einheitliche nationale Wille uns retten kann. Einrichtung zu demotteren. Das kommando konnte jedoch keinen feſtſtellen. Der polniſche Uebergriff auf der Weſterplatte g wtb Danzig, 21. Juni. Wie amtlich mitge⸗ teilt wird, iſt der ſüdliche Teil der blauen Zone 15 der Weſternplatte geſtern nachmittag um 14.20 Uhr von den polniſchen Soldaten, die am Sonnabend das Verladen der Munition auf dem Dampfer„Cieſzyn“ zu überwachen hatten, geräumt worden. Zur gleichen Zeit ſind auch die Scheinwerfer, mit denen in ger Nacht vom Sonnabend und Sonntag die ein- und aus— omen Schiffe beleuchtet wurden, entfernt 5 Bekanntlich iſt der polniſche Munitionsum— ſchlag auf der Weſterplatte durch das proviſo— riſche Abkommen vom 4. Auguſt 1928 geregelt. Während bisher die polniſchen Soldaten kurz nach Beendigung der Munitionsverladung wieder zurückgezogen wurden, ſind ſie in dieſem Falle über 50 Stunden länger in der blauen Zone ſtationiert geweſen. Dieſes und der Ein— bau von Scheinwerfern in den oberen Teil des Schutzpolizeipavillons an der Hafeneinfahrt 19 einen ganz ungewöhnlichen Vorgang ar.. Amerikas paſſive Haltung gegen⸗ über dem Schuldenproblem „ wtb. Waſhington, 21. Juni. Die von über 50 führenden amerikaniſchen Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ vertretern in Beantwortung der Rundfrage Bu ⸗ lers geäußerte Ueberzeugung, daß die geplante internationale Wirtſchaftskonferena von vornber⸗ Veberfall⸗ Täter mehr Längſt haben hervorragende Sachverſtändige des Auslandes feſtgeſtellt, daß die Gläubiger⸗ länder unter der jetzigen Vertrauenskriſe und allgemeinen Unſicherheit ebenſo leiden, wie die Schuldnerländer. Der engliſche Miniſterpräſi⸗ dent Mace Donald hat in ſeiner Konferenzeröff— nungsrede klar geſagt, daß ſich dieſe Zuſammen⸗ kunft nicht etwa mit der Reparationsfrage al⸗ lein zu befaſſen habe, ſondern mit der Welt kriſe, daß die Völker nicht enttäuſcht werden dürften durch neue Vertagungen. Mir erſchien es deshalb als meine vornehmſte Aufgabe, in den erſten Konferenztagen das Verſtändnis für die wirkliche Lage unſeres Volkes zu fordern Soll die notwendige Einſicht in die Lage unſe⸗ res Volkes ſich durchſetzen, dann muß der Ver⸗ treter Deutſchlands in Lauſanne den geſchloſſe⸗ nen Willen der Heimat hinter ſich fühlen muß das Ausland erkennen, daß die jetzige Regie⸗ rung mit Fug und Recht die Vertretung dieſes geſchloſſenen deutſchen Willens für ſich in An⸗ ruch nimmt. Die Heimat»ber muß zu der Reichsregierung das feſte Vertrauen haben daß ſie nicht nur nichts preisgeben wird was den nationalen Notwendigkeiten entſpricht, ſondern daß ſie darüber hinaus für eine poſi⸗ tive Löſung des europäiſchen Problems alle ihre Kräfte einſetzen wird. 15 Der innerpolitiſche Meinungskampf iſt ge— 7 Fefe th beſonders bei bevorſtehenden Neuwahlen, aber dieſer politiſche Kampf hat Grenzen, jenſeits welcher er aufhört Kampf zu 1 und anfängt, politiſche Blindheit zu ſwer⸗ 8 Glauben Sie. mir, alle meine deutſchen Landsleute, daß die neue Reichsregierung es zu verſtehen und zu würdigen wiſſen wird, wenn dieſe Grenzen des politiſchen Kampfes gerade von denen geachtet werden, die ſich ſonſt zum Kampf gegen dieſe Regierung veranlaßt fühlen. Wir ſind hier, um der Heimat nach un⸗ ſerem beſten Wiſſen und Willen zu dienen. Die Heimat muß uns helfen. Wir rufen der Heimat zu, daß nur der geſchloſſene, beſonnene und Die von mir geleitete Reichsregier immer nur das deutſche Volk ſchel, nicht 11 5 Parteien oder Klaſſen. Weiß ſie doch, daß es hier und heute um Entſcheidungen geht, die nichts Geringeres bedeuten als die Zukunft un⸗ nicht mehr bloße Argumente ſind. ſerer Kultur, Raſſe und Nation, als die Zu⸗ igt.— Für die Aufnahme r nicht übernommen werden FFF 49. Jahrgang ein zum Scheitern verurteilt ſet, 3 ni. gen der von Stimſon am 31. Mai verkündeten e. dingungen die Frage der Reparationen, der Kriegs⸗ ſchulden und der Zollſätze auf die Tagesordnung geſetzt würden, begegnet in hieſigen amtlichen Krei⸗ ſen einem bedauerlichen Achſelzucken. Man befin⸗ det ſich hier bekanntlich zur Zeit in einem Schwebe⸗ zuſtand, bis die Wahlen im November gezeigt ha⸗ ben werden, welchen Kurs die Wähler wünſchen d. h. wen ſie ins Parlament entſenden. In dieſem Zuſtand der Ungewißheit iſt die Regierung nicht hr 59 ker eimrfſlen, ſondern muß ſich an die egenwärtigen ſchri Macken Halten. ee Hoover iſt bekanntlich ein Anhänger de. zollſyſtems für große eule ended ende und Ferfolgt daher mit Intereſſe und Sympathie das Beſtreben der Donauſtaaten ſowie Luxemburg, Belgien und Holland nach geſchloſſenen Zollgebie⸗ ten.— In der Frage der Kriegsſchulden ſteht er auf dem Standpunkt, daß Amerika berei den größten Teil ſeiner Schulden crlaſſen halt und daß Länder, die Geld für gewaltige Rüſtungen beſitzen, auch ihre freiwillig eingegangenen finan⸗ ziellen Verpflichtungen erfüllen können. Nicht ver⸗ geſſen darf auch werden, daß die ſchwere Depreſſion im eigenen Land die Bereitwilligkeit Amerikas zu eigenen Opfern nicht erhöht. Kommuniſten für ein preußiſches Land! agsprä⸗ ſidium ohne Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ nationale. end Berlin, 20. Juni. Wie die„Rote Fah⸗ ne“ mitteilt, hat das Zentralkomitee der KPD. eine Kundgebung zur Frage der Wahl des Landtagspräſidium im Preußiſchen Landtag herausgegeben, in der geſagt wird, die preußi— ſche Landtagsfraktion der Kommuniſtiſchen Partei ſei bereit, für die Wahl eines Präſidi⸗ ums aus Vertretern der SPD und des Zen— trums unter Ausſchluß vo, Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen einzutreten und auf die Aufſtellung eigener Kandidaten der KPD bei der Präſidentenwahl zu verzichten. Die KPd. ſtelle dabei der Sozialdemokratie und dem Zentrum die Annahme und Durchführung von zwei antifaſchiſtiſchen Mindeſtforderungen als Bedingung. Sie fordern Herſtellung der Ver— ſammlungs-, Demonſtrations— und Preſſefrei⸗ heit, Freigabe des Rundfunks für die revolu⸗ tionäre Arbeiterchoft in Preußen und Nicht- durchführung der beiden faſchiſtiſchen Notver— rodnungen der Papen-Regierung in Preußen. Hitler beim Reichsinnenminiſter. enb Berlin, 20. Juni. Wie wir erfahren. hat der Führer der nationalſozialiſchen Partei Adolf Hitler, heute dem Reichsinnenminiſter Freiherrn von Gayl einen Beſuch abgeſtattet. Die„Deutſche Zeitung“, die ebenfalls über die Beſprechungen zwiſchen dem Miniſter und Hitler berichtet, behauptet, daß Hitler insbe— ſondere die Vorgänge in München und Köln zur Sprache gebracht und Vorſtellungen erho— ben habe gegen die Nichtdurchführung der po— litiſchen Verordnung in den einzelnen Ländern. Eine amtliche Mitteilung war, wie das Blatt ſchreibt, in ſpäter Nachtſtunde nicht zu er— halten. „Die Reparationsfrage ein Jahlenproblem“ Herriot begründet die Verſteifung der Lauſanner Beſprechungen. enb. Lauſaune, 20. Juni. In einer Veſpre⸗ chung mit der franzöſiſchen Preſſe legte der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident Herriot heute abend dar, daß es ſich für Frankreich um eine durchaus kon⸗ 5 et e 3 a0 le nf r age handele. Während z. B. Auen in einer größten Ordnung von ca. 16 Millionen jährlich ſelbſt an den deutſchen Repara⸗ tionsleiſtungen intereſſiert ſei, habe Frankreich jetzt 359 Millionen auf die Dauer von 37 Jahren mit 5% Prozent zu bekommen. Das ſei ein kon⸗ kretes Objekt, mit dem man rechnen müſſe, wäh⸗ rend alle anderen bisher 5 a aufgetauchten Kombinationen abſtrakt ſeien. Auch Jugoſlawien z. B. habe 68 Millionen jährlich zu bekommen. In dieſen Zahlen liege das Problem. Herriot führte weiter aus, bevor man mit Herrn von Papen zu einer Diskuſſion gelan⸗ gen könne, müſſe er ſich mit Mac Donald über die grundſätzliche Seite dieſer Frage verſtändigen. Es kunft der abendländiſchen Welt. * ſei deshalb nicht weiter verwunderlich, daß die Er⸗ 1 0 Noch ein Opfer des Aheins g ſtein, 20. 6. Geſtern nachmittag ertran 1 60 Nähe des Zeppelinſteines ein junger 5 Mann aus Frankfurt. Er wollte gemeinſa ſund und trocken, 7576 Zweifel, daß nur mehr ganz kurze Zeit, viel⸗ e eee e Waser Inlandsroggen aut geſund s leicht bloß wenige Jahre, vergehen werden gehen wollte verſauk er plüßlich meg jenet 21 ¼, Inlandshafer, je na lität, f und das Fernſehtelephon wird aus einem tech⸗ e wenge Ale de e 10 19, Sonmergerſte 20720% Futter b 85 niſchen Kurioſum, das es noch heute iſt, zu kam nicht mehr zum worſcdein agen 9 05—19½, Platamais mit Sack 15¼—16, ſüd⸗ einer zumindeſt nicht mehr ſeltenen Einrich⸗ Wetannben ate Hoſſnung aug hin Site des 0 deutſches Weizenmehl Spezial Null mit Aus⸗ tung, an die man ſich allmählich dann gewöh⸗ gegeben hatten, verließen ſie die Stätte des Un, paudſsdssten per Juni Jul August 39,50, des- 0 d a ee page oe eue h ed gleichen per 16. September bis einſchließlich gehört, eine Utopie zu ſein. Es iſt bereits ohne Leiche konnte daher noch nicht geborgen werden. Oktober 34, 10, füddeutſches Werne 1 ae 1 1 mehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit, 43( vom Tode des Erkrinkens gereltel 9999 540 ſüddeutſches Weizenbrotmehl, e ee e e wurde geſtern nachmittag in Rachen zam 100 gleiche Mahlart und Lieferzeit, 31, 50 bezw. Fade ee auf einem Schirm, der neben J FF einem Freunde nach Nackenheim und nahm nach Fabrikat, 27½—29, feine chentleie 10 11 1 lig oſſenen een ein Bad. Sein Freund blieb[ 3½, inl. Biertreber 10%½, ausl. Biertreber 15 19 5 ene doe t ee angezogen am Ufer ſtehen. Nach kurzer Zeit 10½, Erdnußkuchen 11. ſchon verſank der Badende in den Fluten, kam einigemal an die Oberfläche und ſchrie Getreidebericht phantaſtiſchen Illuſion zur Wirklichkeit ge⸗ Amtlicher Frankfurter Getreideber hierbei um Hilfe. Einige Angler wurden auf macht. e Wer erinnert ſich nicht an Bellamys rei⸗ 5 rankfurt a. M., 20. Juni. Weizen, 74 kg. Sci in ei ückbli die Gefahr aufmerkſam und riefen einen 26 50.255 00 RM; Roggen, 72 ka, 220.00 ian den Hehe 200 10 1 näherkommenden Paddelboot zu. Pfeilſchnell] RM nom.: Sommergerſte 200.00 RM nom.; parat liebevoll beſchreibt und ſeine Phbantaſie fuhren die Inſaſſen an die Unglücksſtelle, und Mintergerſte niederl.— Hafer, inl, 170,00.—. in allen Farben leuchten läßt, um 1115 10 95 es gelang ihnen, den am Ertrinken befind- 180.00 RM, Weizenmehl, ſüddeutſch. 36.60 greifliche Wunder ja anſchaulich zu 11 195 lichen jungen Mann den Fluten zu entreißen.— 39.75 RM; ſüdd. Sondermahl.—: nieder⸗ Es gibt kaum einen Zulunftsroman in der Das erſte Wort, das der Gerettete ſprach, war[ rhein. 38.60— 39.50; niederrhein. Sondermahl. Vorkriegszeit, zu deſſen ſtändigen Nequiſiten ein rührendes„Danke ſchön“! Die Retter fuh⸗ Roggenmehl 27—28 RM; Weizenkleie 12 1 0 155 ren davon, ohne viel Aufſehen von ſich zu 8.25 R; Noggenkleie 8.75—8.50 RM. machen, doch wurden dieſe von den Anglern nicht dieſes Fernſehtelephon gehören würde. 0 10 werden ſich die Herren Romanciers auch 6 den 1155 ieſes beliebte Kliſchee abgewöhnen müſſen; Di ddeler waren Heinrich Riffel Berliner Produltenbericht 1600 bgewöhnen n ee— und Kleinſchmidt aus der Berlin, 20. 6. Weizen märk., neue Ernte, ee Holzhandlung Dauer beide aus 1 251253; do. Juli e 55 8 einigen Monaten wurde in Paris eie 105 Eine verletzte Frau konnte noch nicht ermittelt[neon 1 ,, e ie 183; do. Sept. niſchen Ausſtellung ein ſolcher Apparat gezeigt, 1. 1. 51775 7 4 4 0 1 werden.. 179 179.0; dos. Oktober 180.50—181.—; 0— f Braugerſte, märk.,—:; Futtergerſte 160— der ganz vorzüglich funktionierte und Bilder 170; Hafer märk., 156160; do. Juli 161.50 Arbeitsloſe haben leider viel Zeit 5 nicht weiter in Es handelt ſich dabei um die ſogenannte indemniteé nette, alſo um die Ueber⸗ ſchüſſe, die Frankreich, Angland, Jugoflawien Aſw. nach ihren eigenen Verpflichtungen für ſich übrig behalten. Nach dem Empfang der franzöſiſchen Preſſe empfing Miniſterpräſident Herriot die Vertreter der Weltpreſſe, denen er nur ſeinen allerherzlich⸗ ſten Dank für ihre Mitarbeit ausſprach. Es erſcheint ſchwer verſtändlich, daß auch jetzt noch, in einem Augenblick, da das Reparationserpe⸗ riment ſich als völliger Fehlſchlag erwieſen hat. die ganze Frage von franzöſiſcher Seite noch als reines Zahlenproblem geſehen und behandelt wird. Auch hier muß wieder darauf hingewieſen werden, daß es ſich heute um die Rettung der Welt vor einem drohenden Zuſammenbruch von unüberſeh⸗ barem Ausmaße hendelt 991 W e f möglich gewordener politiſcher Zahlun⸗ .* 2 3—— Hamburg, 18. 6. Im Stadtteil St. Georg ö kam es am Freitag abend zwiſchen Kommu⸗ niſten und der Polizei zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen. Zwei Ordnungspoliziſten wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt. Herbeigeeilte Polizei⸗ verſtärkungen erwiderten das Feuer, durch das gleichfalls mehrere Perſonen verletzt wur⸗ den. Der Polizeiwachtmeiſter Wagt iſt in⸗ zwiſchen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Sein Kamerad lag mit einem Schlüſſelbein⸗ u. einem Lendenſchuß im Krankenhaus, denen er ſpäter gleichfalls erlegen iſt. Einer der Ver⸗ letzten, der 34jährige Motorradfahrer Clu⸗ daß, iſt gleichfalls in der Nacht geſtorben. In den hieſigen Krankenhäuſern befinden ſich noch fünf durch. Schüſſe ſchwer verletzte Männer. orterungen bisher noch Fluß gekommen ſeien. Das Jernſehlelephon kommt! Eine Utopie, die zur Wirklichkeit wurde Das Fernſehtelephon kommt: es iſt kein der„Völk. Beob.“ zum Ausgang det Heſſenwahlen ö ünchen, 20. 6. In ſeinem heutigen Leit⸗ iel 0 der„Völk. Beobachter“ zu dem Erfolg der Nationalſozialiſten in Heſſen, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß die NSDAP. nun erſt recht ihre alte Forderung nach einem national⸗ ſozialiſtiſchen Staatspräſidenten in Heſſen er⸗ neuern werde. Sollte das Zentrum ſich„unbe⸗ lehrbar“ zeigen, dann werde, wie das Blatt glaubt, die Einſetzung eines Reichskommiſſars kaum mehr einen Aufſchub vertragen. Die Korublume„Bombenleger“ Hlaus Heim frei! Zu den Lieblingsblumen der Deutſchen ge⸗ 3 hört die blaue Cyane, die Kornblume unſerer, Felder. Sie verdankt ihrem lieblichen Blau und den hiſtoriſchen Dingen, die um ſie ſpie⸗ len, ihre beſondere Volkstümlichkeit: Die Kornblume iſt kaum aus unſeren Feldern und Gärten hinwegzudenken. Gärtneriſche Züchtung hat beſonders prächtige Formen er⸗ reicht, die zum Teil auch von der Farbe un⸗ ſerer allbekannten Kornblume abweichen. So zeigt die„Centaurea alba“ ſich in großen wei⸗ ßen Blüten, die bei der„Moſcheta alba“ duf⸗ tend ſind. Die„Grandifolia“ und die„Ple⸗ na“ entfaltet beſonders große blauviolette Blütenköpfe. Die„Roſea“ leuchtet in karmin⸗ roſa und die„Ruthonica“ in hellſchwefel⸗ gelb. An allen Plätzen der Städte, überall werden jetzt die Feldkornblumen gehandelt, die ſommerliches Gepräge in das graue Häu— ö ſermeer bringt. Mit ihr wachen die Erzählun— gen der Gräfin Voß von der Sommerfahrt der Königin Luiſe, die mitten in reifenden Brotäckern oh eines Radbruches unfreiwilli⸗ gen Aufenthalts nahm und die Kornblumen zu Kränzen für ihre inder wand. Auch als der franzöſiſche General Savary als Gouver— neur von Oſtpreußen der Königin zu Ehren ein Feſt gab, erſchien ſie in einfachem Gewand mit einem Kranz von Kornblumen im Haar und wurde als„engelſchön“ geprieſen. Stets war die Kornblume ein muyſtiſches Symbol der Ideale, der Poeſie, der ſchönen Regungen im Herzen. Prinz Wilhelm, der Bruder des kunſtliebenden Königs Friedrich Wilhehnn 4. erwählte die blauen Cyanen zu ſeinen Lieh⸗ lingsblumen und veranlaßte die Verlier Por- zellanmanufaktur, ſie in vielen Muſtern zu ver⸗ wenden. Sommerlicher Odem, Symbolik des reifenden Brots und hiſtoriſches Erinnern kom⸗ men mit dieſen lieblichen Gaben der Ceres in unſer Heim. 3 Tole in hamburg Das Teſtaments Briands Paris, 17. 6.„Oeuvre“ veröffentlicht heute den Wortlaut des Teſtaments, das Ariſtide Briand am 1. September 1931 in Paris un⸗ terzeichnet hat. Der Artikel widerlegt die Vor⸗ würfe gewiſſer Kreiſe, daß Briand an Vermö⸗ genswerten mehrere Millionen Franken. hin terlaſſen habe. In den Teſtamenten ſind als Erben eingeſetzt Frau Lucie Urojourda und der Neffe Briands, Charles Billeau. Bedacht ſind ferner ſeine Schweſteru und deren Gatte ſowie ſein alter Diener. Im übrigen enthält der Artikel des„Oeuvre“ ausführliche Angaben über die Vermögensverhältniſſe Briands. Ari⸗ ſtides Briand habe bei ſeinem Ableben 348,99 Hektar Grundbeſitz ſein Eigen genannt. Im März 1920 habe er das Gut Cailleterie im Werte von 384000 Francs erworben, wovon er aber nur 189000 Francs angezahlt habe. und zwar 109000 Francs, die ſein Miniſter⸗ gehalt ſeit 1914 ausmachten und 8⁰ 000 Francs, die er von einem Freunde entliehen hatte. Als Briand den Friedensnobelpreis in Höhe von 750000 Francs erhielt, habe er ders gekaufte Gut abbezahlt und von den ihm ver⸗ bleibenden 600000 Francs noch für 110000 eine alte Mühle und das dazu gehörige Grund tück erworben und ausbauen laſſen. Seir⸗ Pariſer Wohnung habe ihn 10000 Francs im Jahr gekoſtet. An Geld habe Briand om berſchiedenen Banken 132000 Francs hintker⸗ Di; goſſenwahl Berlin, 20. 6. Das Ergebnis der geſtrigen Landtagswahlen wird in einer Reihe Abend⸗ blätter beſprochen. ö Der„Angriff“ meint, daß der Wahlſieg der 0 Nationalſozialiſten die letzte Hoffnung für einen 6 ſchwarz-roten Gegner erſchlagen habe, der deutſchen Freiheitsbewegung im Reich den 0 Weg zur Macht zu verlegen. Das Wahlergebnis zeige klar die Richtung an, die die politiſche Entwicklung in Deutſchland in den nächſten Wochen nehmen werde.— Nach Anſicht des Lokalanzeigers ſcheine der Wahlausfall in Heſſen dafür zu bürgen, daß bei entſprechender Anſtrengung der nationalen Oppoſition im kommenden Reichstag die Mehrheit zufallen könne.— Der„Tag“ betont, daß neben dem wachſenden Heerhaufen der NSDAP. auch die Deutſchnationalen in feſtgeſchloſſenen, ſich ver⸗ ſtärkenden Gliederungen marſchieren. In Heſ⸗ ſen habe jetzt das Zentrum Gelegenheit, zu zeigen, ob es der nationalen Bewegung ſchon jetzt die Führung überlaſſen oder ob es auch weiterhin zuſammen mit atheiſtiſchen Marxi⸗ Der amerikaniſche Polarforſcher Beckwith nach ſeiner Rettung aus einer Eisſpalte, in die er mit zwei Mitgliedern ſeiner Expede⸗ tion auf dem Mount Kinley(Alaska) ge⸗ ſtürzt war. Seine Kameraden fanden den Tod. In dem Geſicht des Forſchers ſpie— gelt ſich noch deutlich der Eindruck des furchtbaren Erlebniſſes wieder. Klaus Heim, der durch die Bombenattentate im Jahre 1930 die Oeffentlichkeit auf die furchtbare Not des Bauernſtandes lenken wollte, wird jetzt durch den Beſchluß des Preußiſchen Landtags aus der Haft entlaſſen. Die Ehe im Sprichwort Von Richard Zoozmann Von allen Gebieten des menſchlichen Le— bens iſt die Ehe das im Sprichwort belieb⸗ teſte. Hier findet die Volksweisheit den be⸗ ſten und oft treffendſten Ausdruck. Eine glück⸗ liche Ehe zu führen, iſt ja auch der einzig ver— nünftige Daſeinszweck. Und eine Ehe wird aur dann heiter ſein, wenn man ſie ernſt nimmt. In dieſem Falle knüpft nicht nur die Freunde, ſondern auch der Schmerz ein inniges Band. Das Sprichwort ſagt:„Es geht nichts über eine wohlgeratene Ehe“. Und da hierin ſchon eine gewiſſe Einſchränkung liegt, warnt ein anderes Sprichwort:„Gezwungene Ehe bringt nur Wehe“, oder„Gezwungene Ehe— tut lelten gut— bringt großes Wehe— und höl— liſche Glut“. Daß die Ehen im Himmel ge⸗ ſchloſſen werden, iſt eine ſprichwörtliche Re— densart, die oft die Frage auslöſt: Wieſo kommt aber, daß in ſo vielen Ehen der Him⸗ mel geſchloſſen wird? Selbſt bei vorſichtiger Wahl iſt ein Ehebund oft ein Wagnis:„Die Ehen werden im Himmel gemacht, auf Erden erfüllt und zu Ende gebracht“. Da heißt es dann häufig:„Eheſtand, Weheſtand“ ſtatt: „Eheſtand, Ehrenſtand“ Aber:„Haben Ehe— leut einen Sinn, ſo wird Unglück ſelbſt Ge⸗ winn“. Spötter ſagen freilich, daß die Ehe einer Mauſefalle gleiche: Man will durchaus hinein, und wenn man drin iſt, möchte man gern wieder heraus. In ſolchen Ehen frei⸗ lich bietet das Eheleben nicht immer jene Sicherheit, die den Schiffen im Hafen ver⸗ bürgt wird.„Die Ehe iſt Himmel und Hölle“, ſagt der Volksmund. Aber jeder der beiden Gatten hat es in der Hand, das eine oder das andere zu haben. Und wenn der Mann in der Ehe zu weibiſch wird, muß eben die Frau ihren Mann ſtehen. Sonſt heißt es: „Des Menſchen Wille iſt ſein Himmelreich. — In mancher Eh' gibt's beides nicht zu⸗ gleich“.— Ja, die„Ehe liegt oft im ſchlech⸗ ten Willen“, ſtatt im guten ſchlichten Willen. —2 * Süddeutſchlands Fußball⸗Riederlage In Duisburg von Weſtdeutſchland überraſchend und unverdient 1:0 geſchlagen. von bemerkenswerter Schärfe zeigte. Aller⸗ 5 11 Koſtenpunkt etwas hoch., Aber a er Fortſchritt, der auf dem Gebiet der Fern⸗ 162.50; do. Sept. e 75. telephonie erzielt wurde, iſt durch die ſinnrei⸗ 1 0 1100 5 95 5 e 00 810 e die der Aoparat aufzeigt, 1 1010.50; Roggenkleie, 100 kg, 10— unleugbar und unauffällig. 10.40; Vittoriaerbſen 17—23; Kleine Spei⸗ ſeerbſen 21—24; Buttererbſen 1517; Pe⸗ luſchken 16—18; Ackerbohnen 15—17; Wilen Lokales. — 18; inen, blaue, 10—11; do. gelbe, 16—18; Lupinen 0 14,5016; Seradella, neue,—: Leinkuchen Ein ernſter Gaſt ſtimmt nicht zum Hochzeitshaus *ñ Nachdem der Süden ſchon im Endſpiel um den Bundespokal in Leipzig eine unerwartete Niederlage einſtecken mußte, brachte ihm das Freundſchaftsſpiel gegen Weſtdeutſchland in Duisburg vor 15 000 Zuſchauern eine aberma— lige knappe Niederlage. Der Reinertrag des Treffens fließt bekanntlich dem Olympia-Fonds der Deutſchen Sportbehörde zu. Ausgezeichnet amtierte Dr. Bauwens als Schiedsrichter. ö Neuregelung der Kriſenfürſorge für Arbeilsloſe . Berlin, 19. 6. Durch Verordnung vom 17. Juni 1932 hat der Reichsarbeitsminiſter die Verordnung über die Kriſenfürſorge für Ar⸗ beitsloſe vom 23. Oktober 1931(RGBl. J. S. 19 05 mit dem 26. Juni 1932 außer Kraft geſetzt. 10 Ebenfalls unter dem 17. Juni 1932 wird ein Erlaß des Reichsarbeitsminiſters über die Kriſenfürſorge für Arbeitsloſe veröffentlicht. Hiernach bleibt es für die Abgrenzung des Perſonenkreiſes, der zur Kriſenfürſorge zuge⸗ laſſen iſt, bei den bisherigen Beſtimmungen. Kriſenfürſorge erhalten in Zukunft nur Ar⸗ beitsloſe, die hilfsbedürftig ſind. Ob Hilfsbe⸗ dürftigkeit vorliegt, entſcheidet ſich nach den Vorſchriften für die allgemeine Fürſorge in den Reichsgrundſätzen über Vorausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge in der Faſſung vom 1. Auguſt 1931 in Verbindung mit§ 15 der Reichsgrundſätze. Die Unter⸗ terſtützungsſätze der Arbeitsloſenverſicherung gelten auch für die Kriſenfürſorge; ſie ind Höchſtſätze. Im Rahmen dieſer Sätze richtet ſich das Maß der Kriſenunterſtützung nach dem Grade der Hilfsbedürftigkeit. Die Unter⸗ ſützung darf nicht höher ſein als der Betrag. den der Arbeitsloſe in der öffentlichen Für⸗ ſorge zu erhalten hätte. Die Geſamthöchſtdau⸗ er der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenun⸗ terſtützung und der Kriſenunterſtützung beträgt nach wie vor zuſammen 58 Wochen. Für Ar⸗ 10.30 10.40; Erdnußkuchen, 500% ab Ham⸗ burg, 10.60; Erdnußkuchenmehl, 500% ab Ham⸗ burg, 10.80; Trockenſchnitzel 8.70; Sovaboh⸗ nenſchrot, 46% ab Hamburg, 10; 460 ab Stettin, 10.90; Kartoffelflocken—; do. freie Speiſekartoffeln, weiß, 1.40 1.60; do., 1.80— 2.00; blaue Odenwälder—; an⸗ Fabrikkartoffeln in Pfg. 7 ¹ Gebende Hand iſt ſchön, wie ſie auch ſei * Das Spiel j begann mit einigen ſchönen Kombinationen der e e 1 ſcherfe Wien Süddeutſchen, doch wurden dieſe Angriffe ſämt— 4. liche abgeſchlagen. Hierauf wurde das Spiel[ Im Sommer häufen ſich die Schlangenbiſſe. ausgeglichener. In der 36. Minute fiel dann[[In der warmen Jahreszeit tritt die Gefahr der einzigſte und entſcheidende Treffer. Der[des Schlangenbiſſes wieder in den Vorder⸗ weſtdeutſche Linksaußen gab eine ſchöne Flanke[grund, und zwar kommt bei uns nur die Kreuz⸗ nach innen, die dem freiſtehenden Raſſelnsberg[etter in Betracht. Die Kreuzotter bevorzugt ſchußgerecht vor den Fuß kam, der auch für[ Heide- und Moorgegenden. Man findet ſie Jakob unhaltbar einſandte. namentlich in Heidekraut und Moos und auch Nach der Pauſe war dann meiſtens der Sü— anker Heidelbeerſträuchern. Beerenſammler U. den im Angriff. Alle noch ſo gut gemeinten i Leute, die berufsmäßig Wald und Wieſe au⸗ Vorſtöße aber fanden in der aufmerkſamen ßerhalb der Wege durchſtreifen müſſen, lau⸗ Verteidigung und vor allem in dem hervorra- fen ſomit am meiſten Gefahr, gebiſſen zu wer⸗ genden Buchloh ihren Meiſter. Kurz vor An Ein feſter Lederſtiefel ſchützt aber 50 Schluß ſetzten die Weſtdeutſchen zu einem kraft— allgemeinen genügend vor dem Biſſe. Wer vollen Endſpurt an, der aber auch keine Aen— dcch A derartige Schuhzeug micht verlaſſer e beehrt lann oder der ſtrumpfloſen Mode huldig ſei alſo beim Betreten von Wald und Wieſe außerhalb der feſten Wege etwas vorſichtig. Reſultate Im übrigen iſt der ſofort richtig behandelte Repräſentativſpiel in Duisburg: Weſtdeutſchland— Süddeutſchland rote, dere 2.90— 3.10; —857̃.— Mannheimer Viehmarkt 6 0 Mannheim, 20. 6. Zufuhr und Preiſe: 14 Ochſen 21.35, 231 Bullen 20— 29, 314 Kü⸗ he 13— 28, 426 Färſen 2636, 816 Kälber 24 42, 16 Schafe 2230, 2174 Schweine 3345, 9 Ziegen 10—15. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber ruhig, Schweine mittel, geräumt. Ausgeſuchtes Groß⸗ vieh über Notiz. Frankfurter Viehmarkt 15 vom 20. Juni: Notiert Zentner Lebendgew. Ochſen a 1 30— 35, a 2 2830, b 1 249% Bullen a 2831, b 2327; Kühe a 2528, b 22— 24, c 16—21; Färſen a 3135, 3 55 30, c 2427; Kälber b 38-36, c 29—92. d 22—28; Schafe nicht notiert; Schweine b 41 A4, c 41-45, d 32—44, e 36—42, g 37— 37.— Marktverlauf: Rinder langſam, Ueberſtand, Kälber und Schafe schleppend. geräumt, Schweine mittelmäßig, zum Schluſſe abflauend, ausverkauft. Kreuzotterbiß nicht unbedingt lebensgefähr⸗ lich. Unter allen Umſtänden müſſen aber ge— biſſene Perſonen nach Abbinden des verletzten Gliedes oberhalb der Bißſtelle und womög— lich Ausſaugen der Wunde ſofort zum Arzl geſchafft werden, der die nötigen Gegenvor— i katſpi: Ei ieri oblem wird gelöſt.— Arbeits⸗ n: Beim Skatſpiel.— Unten: Ein ſchwiexiges Schachpro ee 1 das iſt nicht nur die Bitternis, kein Geld a e ee 915 ** 90——„ fü 0 ö 0 nutz 0 J gik, über unendlich viel Zeit zu verfügen, die man ni e Spiel iſt dann oft die einzige Möglichkeit, um über ſolche unden egen enn Wat weden eo beſſere Zeiten kommen, in denen die Arbeit all denen, die ſie ſuchen, wieder Geſellſchaftsſpiele: Samstag: ſten aller Schattierungen gehen wollen. eee eee die Grundlage ihres Lebens ſein wird? 0 1 12 Der Sieg des Gewissen Originalroman von H. Fricke. 23. Fortſetzung. Sie gab den Brief zur Poſt und wurde da⸗ durch etwas ruhiger. Beim Abendbrot ſprach ſie freundlich mit dem Vater. Sie hatte ſich überlegt, daß ſie mit Gründen der Moral und des Ehrbegriffes nichts ausgerichtet hatte bet ihm, ſo mußte ſie es noch einmal mit Ruhe und Wie, das war ihr ſelbſt nicht klar, das mußte die Gelegenheit er⸗ Diplomatie verſuchen!— geben. Während des Eſſens nach ſeiner Reiſe, zur Ruhe, ſo gut ſie konnte.— Nach Tiſch ging ſie mit dem Vater in das große Herrenzimmer, das neben dem Speiſe⸗ Es machte durchaus einen vorneh⸗ men Eindruck mit den Ledertapeten und der zimmer lag. ſchönen Tafelung. Sauerbier bot und ſchaute gedankenvoll grauen Rauchfäden nach. liebte ihr Vater auch keine aufregenden Geſpräche. Darum verſuchte, ſie von gleichgültigen Dingen zu iprechen, fragte nach dem Wetter in Süd⸗ deutſchland und zwang ihr aufgeregtes Herz ſeiner Tochter eine Zigarette an. Sie rauchte ſelten, heute nahm ſie dieſelbe den feinen ſilber⸗ baren ſilbergefaßten Kriſtallſchale ab. Des Vaters Art quälte ſie wieder. „Der Freiherr von Ried iſt verlobt, ſo lange ich ihn kenne!“ „Nanu, wie lange kennſt du ihn denn?“ Sauerbier ſah erſtaunt auf. „Länger als du! Seit...“ Sie nannte den Tag von Potsdam: „So, das wußte ich jarnich. Alſo alte Be⸗ kann ſchaft!— Jefällt er dir denn gich?“ 5 „Gewiß, ausnehmend gut! Aber ich ſagte dir ja, er iſt verlobt, Vater!“ „Wenn er dir jefällt, macht das jar niſcht! Verlobungen jehen leicht auseinander.“ „Herr von Ried iſt der Bräutigam meiner einzigen Freurndin, Vater! Er wird unter kei⸗ nen Umſtänden———.“ 17 „Er wird, ſage ich dir!“ fiel Sauerbier ihr ins Wort. „Verzeih, Vater, aber ſelbſt, wenn er wollte, ich bin doch nicht ſo abſcheulich, der Freundin den Geliebten zu nehmen— zu rauben 55 „Sag doch jleich ſtehlen. Brauchſte ja jarnich! Er wird von ſelber kommen! Er wird das ſchon arrangieren! Paß auf!“ „Und wenn du ihn zwingen würdeſt, Vater, dann würde ich ihn nicht haben wollen!“ Sauerbier riß die Augen auf.„Nicht?— er denn nich will, denn kann er meinswegen vor die Hunde jehn!— Denn werde ich jenau ſo eiſig ſagen:„Habe kein Intereſſe, Herr Ba⸗ ron!“— Siehſte, ſo wird's jemacht. Und dabet bleibt's!— Baſta!“ Er goß ſich einen Kognak ein mit einer Miene, wie ein Feldherr nach ge⸗ wonnener Schlacht, und trank ihn mit einem Schluck aus. Dann grub er die Hände in die Hoſentaſchen, ſo tief er konnte, und ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab, daß das Parkett knackte und knarrte. 5 N „Vater, ich bitte dich herzlich! Höre dies eine Mal auf mich! Gib Herrn von Mied das Gut zurück!“ Marthe erhob fle hend die Hände. Er blieb ſtehen, ſah ſie von oben bis unten an und ſagte nur harr.„Nee. niemals!“ Das Wort fiel wie ein Stein in die Stille. Marthe ſah ihre Machtloſigkeit.. „Wenn du denn durchaus nicht tun willſt, was recht und was anſtändig iſt, Vater, 0 bin ich deine Tochter nicht mehr. Dann will ich nicht mehr leben!“ Sie weinte verzweifelt. Er lachte höhniſch auf.„So?— Willſte mir ine kleine niedliche Browning auf die Bruſt ſetzen?— Laß ich mir nich je fallen, mein Doch⸗ ter! Denn ſollſte ſehen, was'ne Harke is!— Wenn du nich mehr lebſt, dann hat dein Bet⸗ telbaron auch niſcht davon. Denn kriegt er's N e Marthe war ganz wirr im Kopf.— Auf der einen Seite die große Liebe des Vaters zu ihr, dem einzigen Kinde, auf der anderen eine brutale Rückſichtsloſigkeit gegen jeden, der ſich ſeine Plänen entgegenſtellte.— Daß ſie doch die Brücke finden könnte, die es möglich machte, zu dem zu gelangen, was ſie ſo von Herzen wünſchte!“— 105 ſieht aus, als ſei ich machtlos,“ dachte Marthe traurig.„Der Wald, der Günther von Rieds Stolz war, wie Hertha erzählte, iſt dem Vater nichts als Nutzholz, das verkauft werden kann!— Die Aecker, die Brotfrucht brachten, ſind ihm Spekulationsbauplätze.— Wenn Günther es verliert, verliert er es auf ewig! — Wie helfe ich ihm?“ 5 „Vater!“ bat ſie noch einmal d Stimme zitterte vor Angſt.„Mache mir einen einzigen vernünftigen Vorſchlag! Unter wel⸗ chen Bedingungen gibſt du den Herren von Ried ihr Gut zurück? Denke doch auch an das Mädchen, die Freunden, die ich lieb habe!“ „Ja, und deinen alten Vater, der für 15 jearbeitet und jeſchuftet hat, den haſte nich lie was?— Alſo, denn hör zu. Der Herr Baron von Ried kriegt das Gut, wenn du die Baronin von Ried biſt, eher nich!— Und was deine „daß ich kein Un⸗ Freundin is, damit du ſiehſt, daß 1 n und ihre FSV. Frankfurt— FC. Birkenfeld Spygg. Griesheim 02— Germania Bieber FSV. Mainz 05— FC. Schalke 04 Wormatia— Olympia Worms SV. Paſing— München 1860 Hanſa— Wacker München Stuttgarter Kickers— VfB. Stuttgart 1. FC. Pforzheim— Germania Brötzingen VfR. Mannheim— Phönix Mannheim SpV. Miltenberg— Alemannia Worms = 0 0-—— Sonntag: FS. Frankfurt— Viktoria Urberach Union Niederrad— Wormatia Worms Kickers Offenbach— SV. Wiesbaden FV. Würzburg 04— Alemannia Worms SpVgg. Fürth— Wacker München SC. Freiburg— Freiburger Fc. SSV. Ulm— Blue Stars Zürich Mannheim— Ludwigshafen Süddeutſche Vereine auf Reiſen: Hammer Spogg.— Eintracht Frankfurt T. B. Berlin— 1. FC. Nürnberg(Sa.) Berliner SV. 92— SV. 05 Saarbrücken Spögg. Leipzig— SV. 05 Saarbrücken VfR. Plauen— Pfgt. Fürth(Sa.) BfB. Auerbach/ Vfeſt. Rodewich— Bfot. Fürtl Fort, Magdeburg/ Vfdt. Schönebeck— 1. FC. Nürnberg 16 — Si N d= C —— — W 00 023 0:5 2:0 321 622 221 kehrungen trifft und gegebenenfalls Gift— ſchlangen⸗Serum anwenden kann. Man ſei alſt im Wald immerhin vorſichtig, wenn man auch nicht überängſtlich zu ſein braucht. Ein gutes Wort an die Tierbalter. Tränkt während des Tages, wenn die Sonne heiß hernieder brennt, die Pferde! Ein Schluck fri⸗ ſches Waſſer erſchöpft die Tiere genau ſo wie die Menſchen. Vergeßt auch die Kettenhunde nicht! Bei Milchmangel trinken Katzen auch Waſſer. Die Stallhaſen brauchen ebenfalls Erfriſchung, beſonders wenn ſie mit Hafer ge— füttert werden. Eine nährende Haſenmutter braucht Milch. Sie muß bei herrſchender Hitze getränkt und beſonders gefüttert werden. Stellt womöglich die Haſenſtälle in den Schat⸗ ten und ſetzt ſie nicht der glühenden Sonne aus. Durch das vielleicht gut gemeinte dichte Verhängen dieſer Kleintierſtälle iſt die Aus⸗ dünſtung deſto drückender. Habt auch Erbar⸗ men mit dem Geflügel! Vögel in Käfigen brauchen ein Waſſerbad, beſonders wenn dieſe Naturgeſchöpfe bei Platzmangel in die heiße Küche„verpflanzt“ werden. Achtet die Mut⸗ kerliebe in den Tieren! 5 — Dalen für den 21. Juni 1932: Sonnenaufgang 4.09 Uhr, Sonnenunter⸗ gang 20.44 Uhr, Mondaufgang 23.24 Uhr, beitsloſe, die das 40. Lebensjahr vollendet haben, kann der Vorſitzende des Arbeitsamtes die Kriſenunterſtützung für weitere 13 Wochen gewähren, wenn die Lage des Arbeitsmarktes dies erfordert. Der Erlaß tritt am 27. Juni 1932 in Kraft. Zwei Badeopfer in der Eifel Prüm(Eifel), 18. 6. Bei Pronsfeld befindet ſich ein betonierter Waſſerbaſſin, in dem innerhalb einiger Tage zwei junge Leute beim Baden den Ertrinkungstod gefunden haben. Zunächſt ertrank der 23 Jahre alte Sohn einer Witwe in Prons— feld, der einem Herzſchlag erla z. Bei einem Schul— ausflug badeten 20 Schüler verſchiedener Klaſſen der Reginoſchule in Prüm unter Aufſicht ihrer Lehrer. Dabei geriet der Oberprimaner Jakob Schweinem in ein Loch bezw. in das alte Bach— bett. Er verfank plötzlich vor den Augen ſeiner Kameraden. Nach einigen Minuten gelang es, den lebloſen Körper aufzufinden und ans Land zu bringen. Heuwagen vom Juge überfahren Drei Tote. Romanshorn a. B., 18. 6. Von einem von Kreuzlingen kommenden Zuge wurde am Sams⸗ tag nachmittag zwiſchen Güttingen und Altnau an einem ſchrankenloſen Uebergang ein Heuwagen 0 N Wo aber ein Gemeinſchaftswille die Ehe be⸗ herrſcht, da heißt es:„Willſt Du in der Ehe Zank nicht haben— ſo wähl' eine Frau von gleichen Gaben“, denn:„In keiner Eh' mag Friede ſein,— regiert darin das Mein und Dein“. Der Peſſimiſt ſagt dagegen:„Wer ohne Eh' iſt, will erfrieren, wer drin iſt will erſticken“. Aber darum ſoll ſich keiner vor der Ehe fürchten, denn dieſe Aengſtlichen wer den oft die beſten Eheleute. Und wenn man ſagt, daß man erſt nach 20 Jahren beurtei—⸗ len kann, ob eine Ehe glücklich iſt, ſo bewahr⸗ heiten ſie dieſen Ausſpruch. Jedenfalls hat in der Ehe jeder viel zu lernen. Und wenn auch„Ehe und Liebe zu jeder Friſt— voll Honig und voll Galle iſt“, ſo kut dieſe Mi⸗ ſchung im allgemeinen gut, da tägliche Süßig⸗ keit zuviel des Guten wäre. Wir wollen alſo als beſte Sprichwörter folgende an den Schluß dieſer kleinen Betrachtung ſtellen:„Wer ent⸗ behrt der Ehe— lebt weder wohl noch mehe“, und:„Der Eheſtand iſt der heiligſte Orden“. — Ja, die Ehen werden wirklich im Himmel geſchloſſen, nur die Torheiten werden auf Erden gemacht. Denn hat die Ehe auch man⸗ che Leiden, die Eheloſigkeit bringt ſicher keine wirklichen Freuden. Obſtgroßmarkt Weinheim vom 19. Juni 1932. menſch bin, die kriegt als Abſtand 76 6 Haus in Lichterfelde mit'n Garten Und denn wird ſich bald n Freier dazu finden — Na, ich denke, das is anſtändig!— Anders nich, mehr laß ich mir nich abdrücken! 7 Schade, daß du dich nich n bißchen in den ich nen Baron verliebt haſt, wo du ihn ſo 9 050 ſchon kennſt! Denn dann würdeſt du dir ſo anſtellen!“ 1 Sorteebung olg: Monduntergang 6.49 Uhr.— 1919: Verſen⸗ kung der in der Bucht von Scapa Flow internierten deutſchen Kriegsſchiffe durch ihre Beſatzungen. erſt recht nich! Glaubſt du, ich laſſe das 4 0 das übermorgen Schlag zehn Uhr mein jeſetzliches Eijentum is, einem Kerl von Baron für niſcht u. wiever niſcht. der mich erſt wie'n Hund behandelt und nachher noch tut, als ob meine Tochter nicht wert wäre, daß er ſie mit ſeinen freiherrlichen Fingern anfaßt? — Und dann ſoll ich ihm das nachſchmeißen, woran ich ſolange jearbeitet habe?— Nee, mein Kind!— Siehſte, da hab' ich auch mein Ehrgefühl— das jeht nich!“ Die Spiele im Ausland. Um den Europacoup: in Bern: Schweiz— Ungarn Ich denke, er jefällt dir ausnehmend jut? 700 denn nicht.— Denn kann er das Jut nicht kriegen!— Schade. denn kriegt es ein an⸗ derer, der meiner Marthe beſſer jefällt! „Und was ſoll aus ihm und meiner Feeun⸗ din werden, Vater?“ f „Das is mir janz egal! Scheene Injurien hat er mir an Kopp jeſchmiſſen, das tannſte mir jlauben! Wenn er denn nich will, wo ich ihm mein eines Kind dazu, offeriert habe— und'n Mädel, das nich von Pappe is.— wenn überfahren. Der auf dem Wagen mitfahrende Landwirt, ſeine Frau und deren Vater wurden ſofort getötet. Eine Dienſtmagd wurde ſchwer verletzt. „Steht dir jut!“ ſagte der Alte und blin⸗ zelte 0 ſeiner hübſchen Tochter hinüber, die in ihrer lichten Sommerkleidung ungemein reizvoll wirkte. 1 ſchmollſt du noch? Oder ſiehſte bald ein, wie jul dein Vater es meint?— Was ſagte denn eijentlich der Baron?— Haſte mir noch jarnich erzählt!— Er wollte dir bloß mal an⸗ kucken? Die Katze nich im Sack kaufen, kann ich mir denken!“ Marthe ſtrich ihre Kirſchen 12— 29 Pfg., Erdbeeren 21— 29, Stachelbeeren 12, Erbſen 12 Pfg. Ware mit Ver⸗ derb geringer. Anfuhr gut, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung heute 16 Uhr. erstütet ias einheimische Handuertl“ Zigarette an einer koſt⸗