. * An alle Rentenempfünger. Am 1. Juli müſſen wieder wie allvierteljährlich die Unterſchriften ſämtlicher Rentenempfänger durch das hieſige Polizeiamt beglaubigt werden. Um nun einen reibungsloſen Geſchäftsverkehr zu erzielen, werden alle Rentenempfänger gebeten ihre Formu⸗ lare bereits jetzt dem Polizeiamt zur Beglaubigung einzureichen, wo dieſelben dann am nächſten Tage beglaubigt abgeholt werden können. Es wird ge⸗ beten, daß alle Rentenempfänger dies beachten. * Bierkellerfeſt am kommenden Sonntag. Einige gemütliche Stunden verleben ſie alle am Sonntag, den 26. Juni, auf dem Bier⸗ keller. Ein ausgezeichnetes Programm ſorgt für Abwechslung aus dem grauen Einerlei. Bei Kon⸗ zert und Tanz trinken Sie ein gutes Bier; für Eſſen iſt beſtens geſorgt. Und dazu haben Sie noch das Vergnügen, die bekannten Schuhplattler mit ihren bayeriſchen Volstänzen auftreten zu ſehen. An Ueberraſchungen fehlt es nicht, Sie ſehen die größte Attraktion des 20. Jahrhunderts, das Hauptereignis für Viernheim; es wird die bekannte Artiſten⸗Ge⸗ ſellſchaft, Simons Weltwunder Gruppe, auftreten mit ihren in allen Großſtädten gegebenen Programms. Wege zur Kraft und Schönheit, Kugeltänzer, Ein⸗ rad⸗Kunſtfahrer uſw., alles bei freiem Eintritt. Alſo auf am Sonntag zum Bierkellerfeſt des C. d. G. „Aus dem Geſchäftsleben. Herr Karl Steiert, Sohn von Herrn Robert Steiert wird im Hauſe, Schulſtraße 6, am kommenden Samstag ein Herren-Moden-Haus eröffnen und bietet der Einwohnerſchaft beſondere Vorteile. (Siehe Inſerat.) Ade Heimat! Ich ziehe in die Ferne; Leb wohl mein altes Haus! Ich blieb bei dir noch gerne, Doch ruft es mich hinaus. Grüß Gott, du holdes Liebchen! Du mit dem blonden, Du, mit dem Wangengrübchen— Ach wie ich glücklich war! Ade ihr ſtillen Gaſſen! Ade du Wäldergrün!— Ich kann es noch nicht faſſen, Daß ich von euch muß ziehn. Schafflers Wettervorherſage Für Juli 1932. In den erſten Monatstagen Temperaturſtei⸗ gerung, Sommerwetter, es wird ſehr warm, 1., 4. und 6. Juli Regen, 9., 10. Juli Hagelwetter wahrſcheinlich. Das warme Sommerwetter hält bis Monatsmitte an, 16., 17. Juli ſtarke Abkühlung, Sturmwetter, örtlich Hagelſchlag. Schlechtwetter nur von kurzer Dauer, dann wieder ſchüön. Nach Beginn der letzten Dekade Temperaturfall, ſtürmiſch, dann bis gegen Monatsende ſchön. Die letzten Tage Wetterumſchlag. Urlaubswetter verhältnismäßig günſtig, lange anhaltende Schlechtwetterperioden nicht in Ausſicht, Störungen aus dem Wetterkalender zu erſehen. Joſef Schaffler, Oberwölz, Stmk. Turn⸗ u. Sporttag der DI. Am nächſten Sonntag wartet wieder einmal die D. J. K. mit einer größeren Veranſtaltung auf. Neben einem wichtigen Fußballtreffen gegen die Mannheimer Städte Mannſchaft, deren hervorragende Spielſtärke wir ja zur Genüge kennen, werden diesmal beſonders hochſtehende turneriſche Vorführungen geboten. Wir erinnern uns noch alle an die glänzenden Darbietungen der Romriege, als 1927 unſer Platz eingeweiht wurde. Am Sonntag werden wir Gelegenheit haben, turneriſche Darbie⸗ tungen zu ſehen, die auf gleicher Stufe ſtehen, wenn ſie nicht noch jene übertreffen. Die Kreisturn⸗ riege unſeres Kreiſes Heſſen und Naſſau hat näm⸗ lich ihr Auftreten für nächſten Sonntag zugeſagt. Dieſe Riege beſteht aus den beſten Turnern unſeres Kreiſes und iſt beſtimmt, unſern Kreis am 26. Juli beim Keichstreffen in Dortmund zu ver⸗ treten. Die meiſten Mitglieder der Riege ſtammen aus der Offenbach-Frankfurt⸗Mainzer Gegend. Als „Spezialität“ zeigt die Riege Uebungen am Doppel- barren, die jeden Zuſchauer beſonders intereſſieren werden. Der Führer der Kreisriege, Zellekens aus Frankfurt a. M., gehört anerkanntermaßen zu den allerbeſten Curnern Deutſchlands, der kürzlich im Flugzeug nach Hagen geholt wurde, da nicht verzichten wollte. man dort auf ſeine Mitwirkung bei einem Turnfeſt So iſt Gewähr gegeben, daß erſtklaſſige turneriſche Vorführungen geboten bekommt.— Auch einige unſerer Turner werden auf einige Minuten ihre Künſte zeigen, während Fauſt⸗ und Handballer gegen ſpielſtarke Geg⸗ ner zu kämpfen haben.— Unſer Trommler⸗ korps, außerdem Preisſchießen, Preis⸗ kegeln(hübſche Preiſe ſind zu erringen) u. a. werden zur Unterhaltung beitragen, während auf Platz 3 die Kinder Eiswaffeln, Wurſt, Torte und andere Leckerbiſſen als Preiſe erringen können. Da alſo Ausgezeichnetes geboten wird und die Eintrittspreiſe„zeitgemäß“ ſind, darf er⸗ wartet werden, daß unſer Stadion einen Maſſen⸗ beſuch erfährt. Vor allem werden unſere Schutz⸗ mitglieder mit ihren Angehörigen zur Stelle ſein. Vereinsanzeiger. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mit⸗ gliedern zur Kenntnis, daß der verbilligte Weizen beim 1. Vorſitzenden, Steinſtraße 22, gegen Bar⸗ zahlung abgeholt werden kann. Der Vorſtand. NB. Tabaksſtaub iſt eingetroffen u. kann eben⸗ falls abgeholt werden. 5 Sünger⸗Einheit. Donnerstag abend 8/ Uhr Sing⸗ ſtunde. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Münnergeſangverein 1846. Heute Donnerstag Abend 1/9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet Der Präſident. Geſangverein„Süngerbund.“ Freitag abd. halb 9 Uhr Singſtunde. Vollzählig erſcheinen. Der Vorſtand. Sport und Spiel. dem Waldſportplatz! 1. Mannſchaft die diesjährige Saiſon ab, zum letzten Mal ſteht die grüne Ligaelf in dieſer Saiſon Der Vorderpfalzmeiſter 03 Lugwigshafen auf Mit dieſem Freundſchaftsſpiel ſchließt die im Kampf in kompletter Aufſtellung. 03,„Die Kanarienvögel“ von Ludwigshafen iſt die populärſte Elf des Vorderpfalzkreiſes, die von Unglück ver⸗ folgt nicht den Weg in die Bezirksliga fand. Das Schlußtrio mit Walter— Dauer— Heck iſt vor⸗ züglich. In der Läuferreihe Neuberger in der Mitte und der linke Läufer Müller die beſten 5. M.: Schüler: Jugend: 3. M.: und den Halhrechten Goll mit den nötigen, tor⸗ Als gefunden wurde ein Herrenfahrrad ge⸗ Viernheim, den 21. Juni 1932. 10 a Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ G. 03 Ludwigshafen 158 M.: Samstag, 2 Uhr gegen Phönix Mannh. M.: Sonntag, 10,15 Uhr geg. Phönix Mhm. Donnerstag, 6,30 Uhr gegen V. D. O. 1 freundlichſt ein. Der Vorſtand. Bad Kreuznach, 22. 6. Ein Faſſadenkletterer folgendermaßen vor:„Erſchrecken Sie bitte zu Tode erſchrockene alte Frau gab dem Sur⸗ bitte um Entſchuldigung, ich bin ein ellenlo⸗ ſadenkletterei“. Die Nachforſchungen der Poli⸗ geiſtige Führer, der es verſteht ſeinen brillanten reifen Vorlagen zu verſorgen. 1 meldet. Empfangsberechtigte wollen bei uns— Heſſiſches Polizeiamt: Oechler. Sonntag, den 26. Juni 1932 nachm. 4,30 Uhr Untere Mannſchaften: Samstag, 2,30 Uhr geg. Phönir Mhm. Sonntag, 3,30 Uhr gegen Eberbach Abfahrt 5 Uhr. „Enlſchuldigen Lie, ich bin drang nachts in das Schlafzimmer einer alten nicht, ich bin Faſſadenkletterer, ich tue Ihnen ſchen 5 RM, worauf er durch das Fenſter wie⸗ ſer Kaufmann und habe keine andere Möglich⸗ zei nach dem Einſteigedieb waren bisher erfolg⸗ werden, wie man ſie nur höchſt ſelten zu Geſicht Leute. Im Sturm iſt der Halblinke Feſer der Flügelmann Daum immer ins Feuer zn ſchicken Bekanntmachung. Zimmer Nr. 12— vorſprechen. Amicitia 09 E. V. V'heim. Saiſon⸗Schlußſpiel gegen L. F. A. Samstag, 6,30 Uhr gegen 09 Weinheim 4 Abfahrt halb 2 Uhr. Sonntag, 6 Uhr geg. 03 Ludwigshafen Unſere Mitglieder und Anhänger laden wir Jaſſadenklelterer. Frau ein und ſtellte ſich, als die Frau erwachte, nichts, ich bitte lediglich um fünf Mark“. Die der das Weite ſuchte mit den Worten:„Ich keit mehr mein Leben zu friſten als durch Faſ⸗ los. RSS Weizenfuttermehl, Weizennachmehl, Weizenkleie, Jur. U. Sor lag der b. M. am Sonntag, 26. 6. Malzkeime, Malztreber, Schnitzel, Repskuchen, Palm⸗ kuchen, Soyaſchrot, Haferflocken, Weizenkeime, Weizen, Gerſte, Hafer ganz und geſchroten, Taubenbohnen, Wicken, Erbſen, Darri, Mais ganz und geſchroten. Garnele, Fiſchel, Fiſchmehl alle Sorten, ſowie ſämt⸗ Neu Eröffnung viernheimer Anzeiger eee, me Viernheimer Zeitung ee Aae e. kalender.— Annahme von Abonnements e der Sonn und onntagsblatt„Ste 158 Lrpalhahrl a 9„Sterne und B.„halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 5 Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feiertage.— Bezugspreis en: wöchentl. das achtſchtige illuſtrierte ſprecher 117.— Telegramme: Anzei i i 0 legre: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 145 Kleine Tagesumſchau Auf dem Deutſchen Landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaftstag in Dresden ſprach der Reichs. ernährungsminiſter Freiherr von Braun über agrarpolitiſche Fragen. * Das Reichsbanner hat bei dem Reichspräſi⸗ denten und Reichsinnenminiſter wegen Vor⸗ kommniſſen in den letzten Tagen telegraphiſch ale das Vorgehen der NS DA p Proteſt ein⸗ gelegt. 2 Die privaten Veſprechungen zwiſchen der amerikaniſchen, franzöſiſchen und engliſchen Delegation in Genf ſind am Donnerstag fort⸗ geſetzt worden. Amerika beſteht ſtrikte auf Prüfung des Hooverſchen Vorſchlages. Die Aufnahme der Votſchaft Hoovers iſt in Waſhingtoner Kongreßkreiſen im allgemeinen eine günſtige. „Die deutſche Delegation in Lauſanne hat einen handels- und wirtſchaftspolitiſchen Plan ausgearbeitet. * Die Lauſanner belgiſche Delegation ſoll einen Plan für Erledigung der Reparations' rage ausgearbeitet haben. 5 0 Die berühmten engliſchen Kronjuwelen ſol⸗ Nationalſozialiſten beläſtigten. Kurz vor 8 Uhr zog ein geſchloſſener Zug von etwa 80 Mann Nationalſozialiſten zum Lokal. In der Hellwegerſtraße kam es dann zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Die nachdrängenden Kommu— niſten bewarfen die Nationalſozialiſten mit Steinen. wurde der 26jährige Nationalſozialiſt Heinrich Abenich durch einen Kopf- und mehrere Bruſt⸗ ſchüſſe auf der Stelle getötet. Fünf weitere Nationalſozialiſten erlitten erhebliche tzungen. begleitenden Polizeibeamten, mit vorgehalte— nen Revolvern die nachdrängenden Kommuni— ſten in Schach zu halten. Ein drittes Todesopfer der Hamburger Unruhen. wib Hamburg, 24. Juni. Als drittes To— desopfer der blutigen Unruhen, die ſich am Sonnabend zwiſchen Polizei und Kommuniſten im Stadtteil St. Georg abſpielten, iſt geſtern abend der Polizeiwachtmeiſter Helm ſeinen Verletzungen erlegen. Amerika grei Es fielen etwa 30 Schüſſe. Hierbeß Verle⸗ Nur mit Mühe gelang es den drei Hmerikanisch-englisch-französische Nhrüstungabernrezkungan 1 Anzeigenpreiſe: Die einſpalti itzei i nzei ge Petitzeite koſtet 25 Pfg., die Rekl i Ki id abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Jujerate a e 1e 5 yr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Anitsblatt der Heſſiſche ziür iſterei f Anttsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes latz ſchrift i Anzeigen m köali i am een del Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme immt vorgeſchriehenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Juni 1932. ö 392 Feſtnahmen in Wien. wtb Wien, 24. Juni. Durch raſches Ein— zreifen der Polizei wurden geſtern in Wien zahlreiche kommuniſtnſche Demonſtrationsver— ßeren Störungen kam. Insgeſamt nahm die Polizei 392 Demonſtranten feſt, darunter zwei führende Kommuniſten, die von der Ste— phanskirche aus Anſprachen halten wollten. Tagesnachrichten Kein Beitritt Amerikas zum franzöſiſchen Sicherheitspakt. witb London, 24. Juni. Nach einer Reu— termeldung aus Waſhington wird in dortigen Regierungskreiſen betont, daß die Vereirigten Staaten unter keinen Umſtänden dem Gedan— ken eines Beitritts zu dem von Frankreich in Genf vorgeſchlagenen Sicherheitspakte näher— treten werden. Wegen der Stellungnahme Deutſchlands, Großbritaniens und Italiens zu den Abrüſtungsvorſchlägen Hoovers beſteht in 0 fler durch ſuche im Keime erſtickt, ſodaß es nicht zu grö- ieee 49. Jahrgang Tum 59. Geburtstag des ersten Bundesführers des Stahlhelms . ˖ Franz Seldte, ver 1918 den Stahlhelm gründete und ſeit— her erſter Bundesführer iſt, wird am 29. Juni 50 Jahre alt. eee Waſhington teine Beunruhigung, dagegen ſchenkt man der Haltung Frankreichs und Ja— pans größte Aufmerkſamkeit. Rücktritt der Mecklenburg⸗Schweriner Regie⸗ len für eine große Weltausſtellung. die im U A-delegation beſiehl auf Prüfung des Hooverſchen Abrüſtungsvorſchlages liches Hühner-, Tauben⸗ und Vogelfutter. ——..růrö—ßç—.———— / 3 Uhr: gemeinsamer Anmarsch zum Stadion (Aufstellung Drehscheibe) Ab 3 Uhr: Vorführungen der Kreisturnriege und Fußballspiel Inn..- Stäclemannsehall kannhelm Außerdem: Faust- und Handballspiele, Darbie- tungen unserer Turner, Preisschießen u.-Kegeln, Kinderbelustigungen. Eintritt Herrn 30%, Erwerbslose u. Damen 20 Die gesamte Einwohnerschaft lichst eingeladen. Alois Walter. Es wird gebeten den Hühnerweizen baldge⸗ fälligſt abzuholen. ſtände aller Art, ist hierzu herz- Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 25. Juni B'haaloscho Perek 2 21. Siwan Sabatt⸗Anfang 7,30 Uhr ⸗Morgen 8,00„ 1-Nachm. 4,00 „ Ausgang 9,40 Wochentag ⸗Abend 8,30 „ Morgen 6,30 1 Zum Kochen, Braten u. Backen Ist. Cocosfett Pfd. 20 u. 32 Pfg. 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Flaſchen⸗ und Südweine zu den niedrigſten Preiſen. nächſten Jahre in Chicago ſtattfindet, geliehen und nach Amerika gebracht werden. * Der Haushaltsausſchuß des Anhaltiſchen Landtages hat beſchloſſen, die Diäten der Ab⸗ geordneten um die Hälfte zu kürzen. Immer wieder neue ſchwere Ausſchreitungen Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Hamborn witb Duisburg⸗Hamborn, 24. Juni. Im Stadtteil Maxloh kam es geſtern abend mehr— fach zu politiſchen Zuſammenſtößen und Zu⸗ ſammenrottungen, die ſich bis gegen 10 Uhr abends fortſetzten. Als eine Gruppe Natio⸗ nalſozialiſten in Uniform ihr Vereinsheim am Hindenburgplatz aufſuchten, wurden ſie von politiſchen Gegnern verfolgt. Es kam zu einem heftigen Zuſammenſtoß, in deſſen Verlauf auch eine Anzahl Schüſſe fielen. Ein Kommuniſt wurde getötet. Nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen ſoll der Getötete von einem eigenen Parteigenoſſen erſchoſſen worden ſein. Die Po⸗ lizei mußte mehrmals Schreckſchüſſe abgeben. Bei einem anderen Zuſammenſtoß wurde ein Nationalſozialiſt durch vier Meſſerſtiche ſchwer verletzt, ſodaß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. In beiden Fällen ſollen die Täter verhaftet worden ſein. Die Zuſammen⸗ tottungen wiederholten ſich noch mehrfach, ſo⸗ daß die Polizei ſich immer wieder genötigt ſah, von der Schußwaffe und vom Gummiknüppel Hebrauch zu machen. Insgeſamt wurden etwa 60 Perſonen feſtgenommen. Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Dort⸗ mund ⸗Dorſtfeld. Ein Toter, fünf Verletzte. wib Dortmund, 24. Juni. Die Nationalſo⸗ zialiſten hatten für Donnerstag abend im Lo⸗ kal Bergſchenke in Dortmund⸗Dorſtfeld eine Verſammlung einberufen. Schon vor der Ver⸗ ſammlung hatten ſich größere Kolonnen von Kommuniſten eingefunden die die anrückenden Geuf, 23. 6. In den heutigen privaten Be⸗ ſprechungen der amerikaniſchen, engliſchen und franzöſiſchen Delegation hat der franzöſiſche Kriegsminiſter Paul⸗Boncour die franzöſiſche Auffaſſung über eine allgemeine Herabſetzung der Heeresausgaben dargelegt. Paul-Boncour ſoll es noch vermieden haben, genaue Zahlen⸗ angaben zu machen. Wie verlautet, iſt der Hoo⸗ verplan in den heutigen Vormittagsbeſpre⸗ chungen nicht behandelt worden. Die Amerika⸗ ner beſtehen darauf, daß ihre Vorſchläge, die der Konferenzpräſident Henderſon geſtern aus⸗ drücklich als zu dem Verhandlungsprogramm gehörig bezeichnet hat, gründlich geprüft wer⸗ den. Man läßt auf amerikaniſcher Seite durch⸗ blicken, daß die amerikaniſche Delegation ihre Vorſchläge wieder vor das Forum des Haupt- dieſe Vorſchläge nicht die gebührende Berück— ſichtigung finden. Die Vertreter der engliſchen, amerikaniſchen und franzöſiſchen Delegation haben im Gegenſatz zu ihrer bisherigen Igno⸗ rierung der offiziellen Konferenzorgane ſich heute nachmittag zu Henderſon begeben, um ihn wie es in einem Kommüniqus heißt,„über die Fortſetzung ihrer Unterhaltungen zu unterrich— ten“. Sie haben dabei im Hinblick auf gewiſſe Befürchtungen anderer Konferenzteilnehmer mit Nachdruck erklärt, daß ihre Beſprechungen den einzigen Zweck hätten, die ſonſtigen Ver⸗ handlungen des Hauptausſchuſſes zu erleichtern und dadurch zu einem Erfolg der Konferenz beizutragen. Auffaſſung der deulſchen Delegalfon in Lauſanne über den Hoovervorſchlag Man iſt optimiſtiſch. Lanſanne, 23. 6. Zu der geſtrigen amerika⸗ niſchen Initiative in Genf, die auch in Lau⸗ ſanne lebhaft erörtert wird, verlautet aus Kreiſen der deutſchen Delegation, daß die Ini⸗ tiative Hodvers als eine großzügige und ziel⸗ ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz bringen wird, wenn in den privaten Beſprechungen — Wird ſich Jraukreich endlich nachzugeben bequemen? Zwar iſt man der Auffaſſung, daß die ameri— kaniſchen Forderungen nicht hundertprozentig den Notwendigkeiten gerecht werden, die vertreten hat u. weiter vertritt. Man glaubt aber hoffen zu dürfen, daß die Konferenz ſelbſt, auch wenn die geſtrigen Auseinanderſetzungen unter dem Eindruck einer gewiſſen Ueber— raſchung noch kein klares Bild erbracht haben, ten noch darüber hinausgehen wird. Jeden— falls herrscht hier der Eindruck vor, daß die amerikaniſche Maßnahme geeignet geweſen iſt, die Erörterung dieſes wichtigen Problems wie⸗ der in dus Kernproblem zurückzuführen. Keine Verbindung mit der Kriegsſchuldenfrage! Waſhington, 23. 6. Präſident Hoover ver- las ſeine Erklärung über ſeinen Abrüſtungs— vorſchlag vor einer kleinen Gruppe von Jour— naliſten in Gegenwart des Staatsſekretärs Stimſon. Mit beſonderem Nachdruck erwähnte er nach beendeter Verleſung, daß der Vorſchlag ſämtliche Rüſtungen zu Lande, zu Waſſer und in der Luft betreffe, und fuhr dann fort:„Es iſt an der Zeit, daß wir einen entſcheidenden Schritt unternehmen u. auf endgültige, durch— greifende Weiſe die überwältigenden Rüſtungs⸗ laſten verringern. Ein ſolcher Schritt wäre die wichtigſte Maßnahme, die die Welt zur Be— ſchleunigung ihrer wirtſchaftlichen Erholung ergreifen könnte.“ Von hoher Regierungsſtelle wird beſonders darauf hingewieſen, daß der Vorſchlag Hoovers in keiner Weiſe die Kriegs⸗ ſchuldenſrage berühre. Die amerikaniſche De— legation habe die Kriegsſchulden mit den europäiſchen Staatsmännern nicht beſprochen, und nach Anſicht der leitenden amerikaniſchen Regierungsbeamten würde ein Angebot, die Abrüſtung gegen die Kriegsſchulden einzu⸗ tauſchen, eine Beleidigung der eurypäkſihen bewußte Maßnahme ſehr warm begrüßt wird. Nationen darſtellen. Deutſchland in der Abrüſtungsfrage bisher rung 5 wtb Schwerin, 24. Juni. Miniſterpräſident Eſchenburg, Finanzminiſter Haack und Innen- miniſter Dr. Schleſinge ſind zurückgetreten. Der Sächſiſche Landtag vertagt ſich wegen Beleidigung des Präſidenten. wtb Breslau, 24. Juni. Im Laufe der ge— ſtrigen Sitzung des Sächſiſchen Landtags kam es während einer Rede des nationalſozialiſti⸗ ſich die Zielſetzung des amerikaniſchen Präſi⸗ ſozialiſtiſ 1 a dräſi⸗ſozialiſtiſchen? K en Domick 5 denten zu eigen machen und in einigen Punk⸗ ſozialiſtiſchen Abgeordneten Domicke und Laſch ſchen Abg. Studentkowſki zu ſtürmiſchen Lärm⸗ ſzenen, in deren Verlauf die beiden national— aus dem Saale gewieſen wurden. Als Abg. (Laſch bereits zum zweiten Mal aufgefordert wurde, den Saal zu verlaſſen, rief er dem ſo— zialdemokratiſchen Präſidenten Weckel zu:„Sie Schurke!“ Der Präſident verließ hierauf den Saal, womit die Sitzung unterbrochen war. Nach Wiedereröffnung der Sitzung verkün— dete Präſident Weckel eine Entſcheidung des inzwiſchen zuſammengetretenen Aelteſtenrates dahin, daß die beiden Abgeordneten für die geſtrige und die weiteren fünf Sitzungen aus⸗ geſchloſſen blieben. Der Aelteſtenrat war wei⸗ ter der Anſicht, daß es eine ſo unerhörte Be— leidigung ſei, den Landtagspräſidenten Schurke zu nenaen, daß die Sitzung abgebrochen wer— den müſſe. Die nächſte Sitzung wurde aus Dienstag, den 28. Juni 1932 anberaumt. Kommuniſtiſche Demonſtrationsverſuche in allen Berliner Stadtteilen. Schießereien zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. enb Berlin, 23. Juni. Die Bemühungen N der Berliner Polizei, die Ruhe auf den Stra⸗ (hen aufrecht zu erhalten, gelang meiſtens nur unter Anwendung von Gummiknüppeln, und in verſchiedenen Stadteilen Polizei Schreckſchüſſe abgeben, um die kommu— mußte ſogar die niſtiſchen Demonſtranten, die trotz des poli⸗ zeilichen Verbotes auf die Straßen gegangen waren, auseinanderzutreiben. In Schöneberg verſuchten die Kommuniſten die Schloßſtraße entlang auf das Rathaus zu ziehen, wurden aber bald von der Polizei zerſtreut. Am Comeniusplatz rotteten ſich etwa 500 Kommu Schrankmöbel- Nähmaschine 8 4 nes e e Nähmaschine Gunst. Zahlungsbedingungen. Wochenraten von N. 2.50 an Kostenlose Anlernung im Nähen, Sſicken und Stopfen Kauft deutsche Nähmaschinen „rar“ „Die führende Qualltätsmarke“ vierte„Dle neuesten Modelle“ Martin Decker, Mannheim. N 2, 12 PFAFF- Versenkmöbel geschlossen PFAFF- Versenkmöbel nähfertig Besichtigen Sie meine Ausstellung Reparsfuten und Etsetzteile für alle Fabrikate niſten zuſammen und leiſteten der Polizei hef. tigen Widerſtand. Es wurden mehrere Schreck ſchüſſe abgegeben, worauf die Menge ausein⸗ anderſtob. Hier wurden vier Hauptſchreier ſiſtiert. Beſonders gefährlich entwicklete ſich die Situation in Neukölln. Etwa 1000 Kom⸗ muniſten erſchienen aus den Nebenſtraßen in der Berliner Straße und waren trotz mehr⸗ facher Aufforderung der Polizei nicht zum Aus⸗ einandergehen zu bewegen. Erſt nachdem die Polizei ſechs Schreckſchüſſe abgegeben hatte, ge⸗ lang es ihr einigermaßen die Ruhe wieder her⸗ zuſtellen. Auch am Wedding und in Steglitz ſetzten die Kommuniſten ihre Ruheſtörungen ein, konnten aber bald nach Einſatz polizeili⸗ cher Kräfte auseinandergetrieben werden. Am Fiſcherkietz entſtand zwiſchen Nationalſoziali⸗ ſten und Kommuniſten gegen 9 Uhr eine Schie⸗ ßerei, die längere Zeit dauerte. Es wurden mehrere Verletzte feſtgeſtellt.— In der Zeit von Mittag bis 9 Uhr abends wurden 60 Si⸗ ſtierungen vorgenommen. Bier Jahre Zuchthaus für einen heiralsſchwindler Ofſenbach a. M., 23. 6. Zu einer exemplar ſchen Strafe verurteilte das Offenbacher Schöf— Köpfſchuß erhalten hatte, iſt jetzt infolge Ver⸗ e der Kugel geſtorben. Der Mann galt eit 15 ren e Kugel war ſeinerzeit durch die Schläfe gedrungen und zwiſchen den Schädel⸗ knochen ſtecken geblieben. Nach Anſicht der Aerz⸗ te hätte ſie eigentlich den ſofortigen Tod ver⸗ urſachen müſſen. Nach langer Behandlung wur⸗ de der Tiſchler mit der Warnung entlaſſen, daß er ſich ſehr ſchonen müſſe, da die geringſte Ver⸗ ſchiebung der Kugel den ſicheren Tod bedeute. So lebte Johann Nagy anderthalb Jahrzehnte in ſtändigem Wettlauf mit dem Tode. Allmäh⸗ lich gewöhnte er ſich an ſeinen„lebensgefähr⸗ lichen“ Zuſtand, heiratete und wurde Vater von zwei Kindern. Als er am vergangenen Sonntag früh ſeine Wobnung verließ, ſtürzte er plötz⸗ lich tot zu Boden. dr. Curtius kandidiert nicht für den den der Furtius hat den Landesverband Ba Beuſchen Vollspartel gebeten, von einer 17705 ſtellung ſeiner Perſon als Kandidat für die ichstagswahl abzuſehen.. 11 6 ſchon während ſeiner Rußlandreiſe, fengericht den Heiratsſchwindler Benedikt Müller und ſeine Ehefrau. Wegen Betrugs und Urkundenfälſchung in mehreren Fällen erhielt Müller eine Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren, ferner wurden ihm die Ehrenrechte auf zehn Jahre abgeſprochen. Die Ehefrau Müller wurde wegen der gleichen Delikte zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Müller hatte unter dem Vor⸗ wand, für ſeinen garnicht exiſtierenden Onkel Oskar eine Frau zu ſuchen, zahlreiche junge Mädchen um ihre Erſparniſſe betrogen. In ſeiner Urteilsbegründung führte der Vorſitzen⸗ de aus, ſelbſt die größten Heiratsſchwindler der letzten Zeit ſeien Waiſenkinder gegen dieſen Angeklagten. Tödlicher Verkehrsunfall Offenbach a. M., 23. 6. Ecke Wald⸗ unddiet⸗ zenbacher Straße wurde der 28 Jahre alte Pe⸗ ter Sattler aus Heuſen ſtammend, der auf ſei⸗ nem Rad nach Hauſe fahren wollte, von einem Straßenbahnzug erfaßt und zu Boden geſchleu⸗ vert. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. der deulſche Marinebeſuch in Danzig Danzig, 23. 6. Das Linienſchiff„Schleſien“ und die beiden Torpedoboote„T 190“ und „C 10“, die heute morgen auf der Danziger Reede vor Anker gegangen waren, liefen gegen 17,30 Uhr in den Danziger Hafen ein und machten am Viſtula⸗Steiger feſt. Beim Paſ⸗ ſieren der Quarantäneſtation in der Hafen⸗ einfahrt wurde der Flaggengruß gewechſelt. Auf der rechten Seite der Einfahrt hatte eine Ehrenkompagnie und eine Kapelle der Schutz⸗ polizei Aufſtellung genommen, die beim Ein⸗ laufen der Schiffe das Deutſchlandlied ſpielte. Trotz des trüben Regentages hatten ſich Tau⸗ ſende von Menſchen eingefunden, um den Gä⸗ ſten aus dem Reich ihren Gruß zu entbieten. Welllauf mit dem Tode Heldentod nach 15 Jahren als er von der Auflöſung in ärztlichen Kreiſen als ein Reichstag Verlin. 23. 6. Reichsaußenminiſter a. D. Dr. Dr. Curtius hat des Reichstages hörte, erklärt, daß es ihm aus beruflichen und anderen Gründen nicht möglich ſein würde, wieder ein Reichstagsmandat zu übernehmen. Budapeſt, 23. 6. Ein Budapeſter Tiſchler, der im Jahre 1917 an der italieniſchen Front einen Das Loch im Geſamtfehlbelrag 1690 Millionen Mk. Uah und Jern 5 Ludwigshafen.(Laſtauto gegen Straßen⸗ bahn.) Ecke Bismarck⸗ und Oggersheimerſtraße tießen ein Laſtkraftwagen und ein Straßen⸗ bahnwagen zuſammen. Der Kraftwagen kam auf die Fußbank wo von dem Kotflügel eine Frau an das Haus gedrückt und leicht verletzt wurde. Zwei Kinder, die unter den Kraftwagen zu liegen kamen, blieben unverletzt. Edenkoben.(Einbruchdiebſtahl.) Unbekannte Täter drangen in die Wohnung des Oberſekre⸗ tärs Avril ein. Nachdem ſie ſich zunächſt an den Eßvorräten gütlich taten, ſtahlen ſie zwei Ruck⸗ ſäcke, in die ſie ein Radioempfangsgerät, meh⸗ rere wertvolle Silberſachen uſw. packten. Außer⸗ dem fiel ihnen ein Geldbetrag von 35 RM in die Hände. Landau.(Ein teurer Haſenbraten.) Vor dem Landauer Gericht hatten ſich der Arbeitsloſe Emil Scherdel und der Gipſer Trapp von Lan⸗ dau wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls zu verantworten. Beide hatten aus einem ver⸗ ſchloſſenen Garten drei Haſen eines Landauer Bäckermeiſters geſtohlen. Während Trapp mit drei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt davonkam, weil er zum erſten Male beim Dieb⸗ ſtahl ertappt worden war, erhielt Scherbel für den Haſenbraten ein Jahr Gefängnis. Kirchheimbolanden.(Hohe Strafe für einen Betrüger.) Das Amtsgericht Kirchheimbolan⸗ den verurteilte den 25 Jabre alten Landwirts⸗ Neichsſätkel — das Abſchlußergebnis des Reichshaushaltes für das Ai. 1931 Berlin, 23. 6. Das Geſamtabſchlußergebnis des Reichshaushaltes für das Rechnungsjahr 1931 liegt nunmehr vor. In dieſem Zeitraum betrugen im ordentlichen Haushalt die Ein⸗ nahmen 8 941.5 Millionen RM, die Ausgaben 9 392.4 Millionen RM. Die Ausgaben über⸗ ſtiegen alſo die Einnahmen um 450.9 Millionen RM. An Ausgabenreſten(nach Abzug der Einnahmereſte) ſtanden am Schluſſe des Ueberraſchender Vorſtoß Botſchafter Hugh Gibſon und Norman Davis auf der Genfer Abrüſtungskonferenz, erſchienen Beſprechungen mit und Frankreich nur itgehenden Herabſetzung ihrer Rüſtungsaus gaben verpflichten, 1 9. Staaten ihre Rüſtungen beſchränken könnten. e 2 2 Mac Donald und Herriot führten. Anſcheinend will Amerika, dann ihre Schulden nach laſſen, Rechnungsjahres 1931 noch 157.7 Mill. RM offen. Zum Ausgleich des Außerordentlichen Haushaltes wurden auf den Ordentl. Haus⸗ halt 470.9 Millionen RM übernommen. Ende 1931 war mithin ein Geſamtfehlbetrag von 1690.0 Millionen RM vorhanden. Hiervon iſt das Rechnungsjahr 1930 mit einem rech⸗ nungsmäßigen Fehlbetrag von 770.0 Mill. RM belaſtet. Amerikas in Lauſanne die Hauptdelegierten der Vereinigten Staaten unvorhergeſehen in Lauſanne, wo ſie wichtige England wenn die beiden Mächte ſich zu einer Der neue Erste Lord der enll Fü 5 Admiral Sir Ernle Chatfield, der im Weltkrieg das Schlachtſchiff„Lion“ befehligte, wurde zum Erſten Lord der engliſchen Flotte ernannt. Seine Poſition entſpricht in Deutſchland ungefähr der des Chefs des Reichsmarineamts CCC ͤ K ſohn Adolf Uhl aus Rüſſingen wegen Betrugs im Rückfall zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis abzüglich 5 Monate Unterſuchungshaft. Der vielfach vorbeſtrafte Angeklagte verſtand es, durch eine Erzählung Mitleid zu erregen und ſo Beträge bis zu 90 Mark zu ergaunern. Seine Betrügereien, 30 geſtand er ein, verübte er in zahlreichen pfälziſchen Orten. ö Neuhemsbach.(Reh verurſacht Verkehrsun⸗ glück.) Durch ein Reh, das während der Fahrt ins Vorderrad ſprang, ſtürzte der Elektriker JH Heinrich Täffner(Sippersfeld) im Walde zwi⸗ ſchen Sippersfeld und Langmeil vom Fahrrade. Er trug erhebliche Verletzungen im Geſicht ſo⸗ wie am rechten Arm davon. ö Handel und Verkehr. wodurch auch alle anderen Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 23. 6. Weizen, inl., gut, geſund und trocken, 7576 kg, 27,25— 27,50; Roggen, inl., gut, geſund und trocken, 21.50; Hafer, inl., 17.19; Sommergerſte, inl., 20—20.25: Futtergerſte 1818.50; gelbes La⸗Plata⸗Mais mit Sack 16.50, Juli⸗Auguſt 39,50, desgleichen per September bis einſchließlich Oktober 34.70, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart u. Lieferzeit 43,50 bezw. 38,70, ſüdd. Weizenbrot⸗ mehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 31,50 bzw. 26,70, Roggenmehl, 70proz. Ausmahlung, je nach Fabriſat, 27,75—29; feine Weizenkleie, 8.25—8.50, Biertreber, inl. 10.50, desgleichen Ausl. 10,25, Erdnußkuchen 11.25 Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 23. 6. Zufuhr und Preiſe: 128 Kälber 25—40, 16 Schafe 22—30, 45 Schweine nicht notiert, 938 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 7—11, Ferkel über vier Wochen 1315, Läufer 16—18, 2 Ziegen 1015.— Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt, Ferkel und Läufer mittel. ö——— Pirmaſens.(Junge überfahren und ſchwer verletzt.) Ein unbekannter Motorradfahrer überfuhr in der Zeppelinſtraße einen achtjähri⸗ gen Knaben, der ſchwerverletzt ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 26. Fortſetzung. Das Teeſtündchen verlief nicht gerade ſchweig⸗ ſam, aber das Geſpräch plätſcherte an der Oberfläche, und jeder fühlte, daß man an etwas anderes dachte, als an die leeren Dinge, die man ſo dahinredete, um kein quälendes Schwei⸗ gen aufkommen zu laſſen. Bis das Fräulein ſich mit einem gewiſſen Galgenhumor an ihre Tante wandte, die etwas zu überlegen ſchien.„Tante Charlotte, mir ſcheint, der Tee hat dein Gemüt beruhigt und deinen Verſtand geklärt! Iſt dir etwas Ret⸗ tendes eingefallen, bitte, dann ſchieße los und ſpanne uns nicht länger auf die Folter! Du ſtehſt ſo unheimlich ſchlau aus in dieſem Augen⸗ blick!“ ö 8 „Du biſt und bleibſt ein unartiger Strick, Hertha! Auch in den verzweifeltſten Momenten treibſt du Allotria!— Geh, ſchäm dich!“ Die Gräfin drohte ihr lächelnd. l „Ich will mich gern acht Tage lang ſchämen, wenn dir nur etwas eingefallen iſt, Tante!“ Marthe ſah die Freundin an und ſpürte, daß Hertha unter den loſen Schmerzen nur ihre Troſtloſigkeit verbarg. Die Gräfin wußte das auch. ö ine Rettung iſt mir nicht eingefallen, Kin⸗ der, aber vielleicht ein Retter! Da iſt ein kluger Juſtizrat, ein Freund meines verſtorbenen Gat⸗ den! Er wohnt jetzt in Zehlendorf draußen, ſo⸗ viel ich weiß! Dr. Bornemann heißt er. Er ſchenfragen innere mich, daß man von ihm ſagte, er bekäme die verfahrenſten Dinge zurecht, die verwickel⸗ ſten Familienangelegenheiten! Wo er die Fä⸗ den in der Hand hält, würde alles klar und ſicher zu einer Löſung gebracht. Es iſt ſein Sport!— Wir müſſen ſeine Adreſſe ſchaffen und auch das Letzte verſuchen!“ Die Mädchen griffen begierig die letzte Hoff⸗ nung auf und beſchloſſen, ſofort in einem Cafe das Adreßbuch nach der Wohnung zu durch⸗ ſuchen. Dann telephonierten ſie Günther von Ried, der bald darauf erſchien. Auf telephoniſchen Anruf der Gräfin ſetzte der Juſtizrat eine Unterredung für den iol⸗ genden Tag feſt. Es war ein Glück, daß er zu hahen war, meinte die Gräfin, er hätte ja ver⸗ verieiſt ſein können!— Sie ſchien großes Ver⸗ trauen in die Begabung dieſes Herrn zu ſeten. Man trennte ſich in Hoffnung und Zwe eln, und Günther fuhr am anderen Tage zut be⸗ ſagten Stunde nach Zehlendorf. i Es war ein kleines Haus mitten ik einem grünen Garten der hochſtämmige Roſen und kleine ſpöttragende Zwergobſtbäume trug. Der Herr empfing den fungen Baron freund⸗ lichſt; er wies ihm einen bequemen Stuhl an und bat ihn, zu rauchen. „Nehmen Sie, Herr Baron! i gibt Ruhe und Ueberlegung. Er hebt uns über ituation! 92 ihm mehr Schlachten, als ſeine Armee! — Denn ſie gab ihm die Ruhe des Ueberblicks! — Die müſſen wir auch haben!— Hier iſt Feuer— bitte!— Und nun erzählen Sie!“ Da begann Günther ſeinen Bericht. Der Juſtizrat tat hier und da einige Zwi⸗ — Der Tabak General Grants Zigarre ge⸗ ur beſſeren Orientierung, ſonſt t ſſunge Mann mit dem offenen Geſicht gefiel ihm außerordentlich. Aber die Sache ſchien doch ſehr aussichtslos,— juriſtiſch wenigſtens. „Mein lieber Herr Baron, in dieſer Ange⸗ legenheit iſt unſere Juriſtenweisheit vergebens! Vom Standpunkt des Rechts läßt ſich der Kauf⸗ vertrag nicht anfechten!“ „Es war gut von Ihrer Frau Gräfin, daß ſie Sie zu mir ſandte, Herr Baron! Denn zu einer ſolchen Sache muß man Diſtance haben, um ein klares Bild und einen Ausweg zu fin⸗ den. Ich habe manches erlebt und manches zu⸗ rechtbringen helfen! Juriſtiſch werde ich alles noch einmal prüfen laſſen,— aber ich ſagte Ihnen ſchon,— ich habe wenig Hoffnung! Daß ich manches zurechtbrachte, was gänzlich ver⸗ fahren ſchien, hat ſeinen Grund, daß ich allein vor meinem Gewiſſen verantworte,— ja, der mir ſchon oft zu einer Schadenfreude Gelegen⸗ heit gab, die man am ſchönſten und reinſten ſeiner Schlauheit kommt!“ „Sie waren Soldat, Herr Baron! Nun ſagen Sie aufrichtig, hielten Sie es für moralisch er⸗ laubt, den Feind zu überliſten, wenn es nicht anders ging?“ „Unter allen Umſtänden, Herr Juſtizrat!“ „Gut denn, dieſer Sauerbier iſt ihr Feind! Können wir ihn nicht ſchlagen, ſo überliſten wir ihn!“ ö ihm u. ſeinem geliebten alten Herrn das Furcht⸗ bare ersparte,— es ihm ermöglichte, Hertha empfindet, wenn ein Betrüger um den Lohn Günther von Ried tat einen tiefen Atem⸗ zug.— Gab's wirklich noch eine Möglichkeit, die „Halten Sie die junge Dame für unbedingt zuverläſſig?“ f „Unbedingt— ein merkwürdiges Spiel der Natur!“ Der ältere Herr zündete ſich gemächlich eine neue Zigarre an. „Warum?“ f 5 „Daß ein ſolcher Vater eine ſolche Toch⸗ ter hat!“ „Atavismus, Herr Baron! Vielleicht hatte das Mädchen einen uranſtändigen Großvater! Aber prüfen möchte ich ſie auf die Unbedingt heit! Schicken Sie mir die junge Dame!“ „Gern, Herr Juſtizrat! Sie wird ohn! Zweifel einwilligen. Heute nachmittag?“ 85 „Iſt mir recht! Kann Ihre Braut das Fräu⸗ dein begleiten?“ „Das kann ſie und wird ſie gern!“ ö „Nun. dann Kopf hoch, Herr Baron! Iſt die junge Dame wirklich ſo ehrenhaft und zuver⸗ läſſig, wie Sie meinen, dann weiß ich Nat Dann iſt Polen nicht verloren!“ „Wie ſollte das geſchehen?“ Günther war es zumute, wie einem Ertrinkenden. dem da⸗ rettende Boot naht. Der Juſtizrat klopfte Im lächelnd auf die Schulter.„Geduld— Ge⸗ duld!— Ich pflege meine Pläne erſt darzutun wenn ſie ſpruchreif geworden ſind!— Schicken Sie mir die beider Damen!“— 20. Kapitel. 1 „Feſt ſein Ziel im Auge haben, nichts für ten 1 nicht zweifeln! Das Bild des erfüllten Wunſches vor ſein geiſtiges Auge ſtellen umd feſthalten, ſolange man es vermag. Dies zieh die Erfüllung heran, wie ein Magnet.“ zu behalten und das Gut ſeiner Väter zu ret. hat ſchon lange kein Bureau mehr, aber ich er⸗ hörte et ruh bis zum Ende zu. Der friſche W 5 „Jawohl, Herr Juſtizrat!“ e Ein guter Fang Ausgeier der wirlſchaftlich achwachen erwiſcht. Gefährl. Kaulionsſchwindler von Mannheimer Kriminalpolizei verhaflel— geit langem geſuchl Mannheim, 23. 6. Ein großer Schlag iſt der Mannheimer Kriminalpolizei durch die Feſt⸗ nahme des gefährlichen Kautionsſchwindlers Reinhard Mehr aus Mannheim gelungen. Mehr wurde ſeit ſeiner Flucht aus Mannheim am 31. Juli 1931 von einer großen Anzahl deutſcher Gerichte und Staatsanwaltſchaften wegen Kautionsſchwindeleien ſteckbrieflich ver⸗ folgt, die er meiſt in Gemeinſchaft mit ſeinem Sohne Reinhard Mehr u. a. in Mannheim, Eſſen, Breslau, Liegnitz, Erfurt, Dresden und Stuttgart hatte. Die beiden arbeiteten gewöhnlich nach fol⸗ gendem Syſtem: Für eine frei erfundene, tat⸗ ſächlich nicht beſtehende Firma wurden Büro⸗ räume gemietet. Vater Mehr war der Chef, der Sohn fungierte als Angeſtellter der Firma. Man ließ Geſchäftsbogen, Viſitenkarten und dergl. mit Firmenaufdruck anfertigen und gab Inſerate auf, in denen Kontoriſten, Ko. riſtinnen oder Kraftwagenführer gegen Stel⸗ lung einer Kaution geſucht wurden. Unzähli⸗ gen kleinen Leuten wurden auf dieſe Weiſe ihre mühſamen Erſparniſſe von 100 bis 1000 RM im Einzelfalle abgenommen, da Vater und Sohn nach Erhalt des Geldes alsbald das Weite ſuchten, während den Opfern ein ſchöner, oft notarieller Vertrag mit allen mög⸗ lichen Sicherheiten ohne reale Grundlage zu⸗ rückblieb. Dem Sohn war es ſchon einmal im Auguſt v. Is. gelungen, nach der Feſtnahme in Eſſen auf abenteuerliche Weiſe zu flüchten. Am Tage vor Weihnachten konnte er dann in Dresden gefaßt werden, wo er in der Zwiſchen⸗ zeit zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Vater verſtand es dagegen, ſich in der kaffinierteſten Weiſe der Ergreifung zu ent⸗ ziehen und immer neue Kautionsſchwindeleien ju begehen, wobei er mit Haarfärbemitteln u. Veränderung ſeiner Geſichtszüge arbeitete. Dieſer Tage erhielt die Mannheimer Staats⸗ inwaltſchaft und Kriminalpolizei durch einen aufgefangenen Brief davon Kenntnis, daß Mehr ſich in der Nähe von Weinheim vermut⸗ lich aufhielt. Heute früh gegen 5 Uhr begaben ſich zwe: Mannheimer Kriminalbeamte im Kraftwagen in das gut ausgeſuchte idylliſch gelegene Gaſthaus im Gorxheimer Tal. Gen⸗ darmeriebeamte aus Weinheim auf Motor⸗ rädern umſtellten das Haus. Als man ein⸗ drang, war der Vogel ausgeflogen. Nach ein⸗ gehender Durchſuchung entdeckte man ihn ſchließlich in einem Speicherverſchlag, in den man vom Zimmer des Mehr aus durch eine kleine, mit einem Schrank verſtellte Oeffnung gelangen konnte. Der gemeingefährliche Kautionsſchwindler wird ſeinem verdienten Schickſal zugeführt werden. Lokales. Johanni Der Johannistag— 24. Juni—, der in die⸗ ſem Jahre auf einen Freitag fällt und der die Zeit der ſommerlichen Licht- und Sonnenwende mit ſich bringt, iſt einer der volkstümlichſten Feiertage, wenn er auch nicht mehr geſetzlich gefeiert wird. Schon bei den alten Germanen wurde der Johannistag durch das Mittſom⸗ merfeſt begangen. Hell ließen unſere Vorfahren zur Zeit der Sommerwende die Freudenfeuer zum Himmel lodern, als ſymboliſches Zeichen voll erblühter Natur, ſtärkſter Lebenskraft und Lebensluſt. Seit dem vierten Jahrhundert iſt der Johannistag, der Geburtstag des Heiligen Johannes GBaptiſt) des Täufers, von der chriſtlichen Kirche an die Stelle des heidniſchen Sommerſonnenwendfeſtes geſetzt worden. Das Hauptmerkmal des Johannistages— andere Bräuche ſind inzwiſchen verſchwunden— ſind noch immer die Höhenfeuer, auch Sonnenwend⸗ feuer genannt, die bis zum 12. Jahrhundert zurückreichen. In vielen Gegenden wird vor dem Sonnenwendtag von der Jugend Holz zu⸗ ſammengetragen, geſammelt und zu einem Stoß geſchichtet, und die Jugend ſpringt, wenn die Feuerglut langſam erſtirbt, unter fröhli⸗ chen Liedern der Umſtehenden und dem Herſa⸗ gen von Sprüchen über die glimmende Lohe, und in einigen Gegenden hat ſich auch noch die Sitte des Johannistrunks erhalten. In Fran⸗ ken iſt der Johannistag auch ein Gedenktag der Toten. In treuer Dankbarkeit und Liebe wer⸗ 5 den nach alter, ſchöner Sitte die Gräber der Verſtorbenen mit den Blumen des Sommers geziert. Auch den Buchdruckern gilt der Johan⸗ nistag als Ehrentag. Sie gedenken ihres Alt⸗ meiſters Johannes Gutenberg, dem die geniale Erfindung der Buchdruckerkunſt zu danken iſt. Mit ihren Angehörigen feiern die Jünger der „ſchwarzen Kunſt“ dieſen Tag auf ihre Art.— Nach den Bauernregeln ſoll am Johannistag ſchönes Wetter ſein:„Regen am Johannistag, naſſe Ernte bringen mag“—„Vor Johannis bitt' um Regen, nachher kommt er ungelegen“. Alte Bauernregeln um Sankt Johann. Am 24. Juni iſt Sankt Johannistag. Um die Aske⸗ den gleichen Anteil. Allein ſind alle dieſe Men⸗ tengeſtalt des Täufers und großen Bußpredi⸗ gers am Jordan hat der Bauer viele und ver⸗ ſchiedenartige Regeln geformt. So wurde Sankt Johannistag einer der wichtigſten Lostage der bäuerlichen Ueberlieferung. Die Johannes⸗ wetterſprüchlein lauten:„St. Johann verkün⸗ det des Sommers Wetter an“.—„Wie's Wetter an Johanni war, bleibt es vierzig Tage gar“.—„Sankt Johannistag dürr und heiß, dürſten im Sommer Kuh und Geiß“.— „Sankt Johannis täuft mit Waſſer, wird der Sommer immer naſſer“.—„Sankt Johannis mit Blitz und Donner verkündet einen gewit⸗ terreichen Sommer“. Als beſonders bedeutſam im Guten wie im Schlimmen wird Jobannis⸗ Dresden, 23. 6. Der Landwirtſchaftliche Ge⸗ noſſenſchaftstag wurde heute eröffnet. In ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache hieß Präſident Heer a München, die Gäſte willkommen. er Reichsernährungsminiſter Freiherr von Braun führte in einer Rede u. a. aus: Etwa 50 Prozent des deutſchen Volkes ſeien genoſſenſchaftlich organiſiert, Verbraucher und landwirtſchaftliche Erzeuger haben hieran etwa ſchen machtlos und unfrei, nur durch Zuſam⸗ menſchluß können ſie ſich ihre Freiheit erkämp⸗ fen. Es ſeien Maßnahmen getroffen, die die Verwendung von ausländiſchem Brotgetreide auf das geringſte Maß beſchränken. Aus die⸗ ſem Grunde wird von einer Verlängerung der bis zum 30. Juni laufenden zollbegünſtigten Weizenkontingente abgeſehen. Zur Entlaſtung der Märkte von der Warenſeite her werde ich das Austauſchexportverfahren für Weizen und Roggen in den nächſten Tagen in Kraft ſetzen. Der Vermahlungszwang für Inlandsweizen wird ſcharf gehandhabt werden. Unerläßlich er⸗ ſcheint mir auch die Verhinderung einer über⸗ müßigen Futtergetreideeinfuhr. Ferner ſoll durch planmäßige Erweiterung der früheren Finanzierungsmaßnahmen dafür geſorgt wer⸗ den, daß in großem Umfange Möglichkeiten der Bevorſchuſſung oder der Beleihung geſchaffen werden. Ich bin mir aber völlig darüber im klaren, daß nicht die Getreidepreiſe für die Rentabili⸗ cegen gedeutet.„Vor Johannis bitt' um Regen — nachher kommt er ungelegen“.— Regen am Johannistag, naſſer Ernt' man warten mag“. — Regen am Johannistag gibt viel Körner in den Sack.— Tritt am Johannis Regen ein, werden die Nüſſe nicht gedeihn.— Um Johanni Regengüſſe, naſſe Ernte, wenig Nüſſe.— Neg⸗ nets an Johanni ſehr, bleiben die Haſelnüſſe leer.— Wohl beachtet wird auch Johannis- wind: Weht um Johanni der Feuerwind, hun⸗ gern im Winter Weib und Kind.— Wenn um Johanni ein Lüftchen weht, trefflich das Korn zur Ernte ſteht.— Johanniswind überm blü⸗ henden Feld ernährt die ganze Welt. Als Los⸗ tag der blühenden Aehren ſagen die Bauern vom Johannistag:„Vor Johanni ſchiebt die Aehr, nach Johanni ſtäubt die Aehr“.— Johannistag keine Gerſte man loben mag. Um Johanni mach ſich der Roggen auf die Socken; ſtößt Sankt Johann mit Donner ins Horn, reift um Jakobi das hohe Korn.— Jako⸗ bitag iſt am 25. Juli.— In der Johannisnacht terkübel“.— Um Johannistag hört der Kuckuck auf zu ſchreien und das Johanniswürmchen oder Leuchtkäferchen fliegt.„Wenn der Kuckuck lang nach Johanni ſchreit, kündet er Mißwachs an und teure Zeit“.—„Fliegen Leuchtkäferchen an Sankt Johann, künden ſie eine gute Ernte an“.— Von der Traubenblüte ſagt der Wein⸗ gärtner:„Stehen die Reben an Sankt Johann in der Blut, wird der Wein noch gut“.„Blut“ beſagt ſoviel wie„Blüte“. Was 20 Jahre gut ging... Schon 20 Jahre fährt der Milchhändler K. aus Gräfrath bei Solingen mit ſeinem Milchwagen Tag für Tag an ſeinen Kunden vorbei, um ſeine Ware los⸗ zuwerden. Das Pferd kannte den Weg längſt und man konnte beobachten, wie das Pferd den Wagen ohne Führung von Haus zu Han zog, während der Milchmann ſeine Gänge abſolvierte. Niemals iſt etwas paſſiert, trotz⸗ dem der Verkehr immer größer wurde. Jetzt aher ſchritt ein Poliziſt ein, weil ein Verſtoß gegen die Straßenpolzeiverordnung vorliege. Der Strafbefehl über neun Mark wurde vom Reithsernührungsminifter ſiber Agrarfragen Eine Rede auf em Land wirkſchaftlichen Genoſſenſchaftstag in dresden— Was der Miniſter beabſichligt Solinger Amtsgericht beſtätigt. tät der Landwirtſchaft entſcheidend ſind, ſon— dern die Preiſe für die Erzeugniſſe der Vieh⸗ wirtſchaft und der ſonſtigen Zweige der bäuer— lichen Veredelungswirtſchaft. Die beſtehenden Vertragszölle für Rindfleiſch, die niedrigen Zölle insbeſondere für Speck und Schmalz, ver— hindern aber eine für die Landwirtſchaft er— trägliche Preisbildung, weshalb ſie baldmög⸗ lichſt durch ſolche erſetzt werden, die uns vom Weltmarkt unaöhängig machen. Der Preis der Butter richtet ſich nach dem Preiſe, den die eu⸗ ropäiſchen Ausfuhrländer in Konkurrenz mit Ueberſee auf dem größten Markt der Welt, England, erzielen. Ziel muß daher ſein, aus dieſen Verflechtungen, die nicht nur für Butter, Vor ſoll man Zwiebeln ſtecken:„Johannistag ge⸗ f ſteckte Zwiebel wird faſt ſo groß wie ein But⸗ Dalen für den 24. Juni 1932: Sonnenaufgang 4.10, Sonnenuntergang 20.44, Mondaufgang 24.05, Monduntergang 10.48 Uhr.— 1485: Der Reformator Johann Buger hagen in Wollin geb.— 1777: John Roß, der Entdecker des magnetiſchen Nordpols, in Wig⸗ towshire geb.— 1922: Der Wirtſchaftspoliti⸗ ker und Staatsmann Walther Rathenau in Berlin aeſt. Merkſprüche. Die Reue iſt der Tugend Morgenrot * Der Liebenden Streit die Liebe erneut 3 6 800 Erwerbsloſe hatten eine Freude. Bei der durch die Unruhen vorgenomme⸗ nen Schließung der Univerſität Frankfurt konnte das Mittageſſen, das in der Menſa für die Stu- denten bereitet war, nicht„an den Mann“ kommen da auch die Menſa geſchloſſen werden mußte. Die etwa 800 Portionen wurden einer Volksküche über⸗ wieſen, die über dieſe unerhoffte Zuweiſung ſehr erfreut war.(Ja, ja, des einen Tod iſt des andern Brot.) * Sehr ungünſtiges Wetter! Der Landwirt iſt mitten in der Heuernte, viel Gras iſt unter dem Schnitt der Senſe und Mähmaſchine gefallen, liegt zum Dürrwerden auf den Wieſen und wartet auf die unerſetzliche Sonne, ſtatt heller Sonnenſchein düſter verhangenes Firmament und Regenniederſchläge. Die Heuernte hat erſt begonnen und wenn ſich das Wetter nicht ändert, ſieht der Landwirt mit Sorge der Zukunft entgegen.— Auch für das Frühobſt, Kirſchen und Erdbeeren, iſt die Witterung ſehr ungünſtig und manche Hoffnung Mühe und Arbeit wird unbelohnt bleiben, wenn nicht bald trockenes, warmes und heiteres Wetter ſich einſtellt.(Im Laufe des heutigen Vormittags hellte ſich das Wetter auf.) Schön ſteht das Getreide auf den Feldern, bald blühn Mohn u. Kornblumen, da gibt es ſehr oft unvernünftige Leute, oft auch Kinder, die einen„ſchönen Strauß“ machen wollen und dabei dem Landwirt durch Zertreten des Getreides ſchweren Schaden zufügen. Bei dieſer Gelegenheit ſei erinnert an Schilder, die hie und da angebracht werden und ſehr oft ihre Wirkung nicht verfehlen. Es ſeien hier zwei wiedergegeben: „Willſt du erregen keinen Zorn, geh' auf dem Weg, nicht durch das Korn! So kann man leicht und ohne Müh' dich unterſcheiden von dem Vieh!“— „Hier wächſt Korn, du Ochſenhorn, und willſt du es genießen, ſo tritt es nicht mit den Füßen!“ Eine erfolgreiche Preisſenkung. Die Preisſenkung des Mannheimer Nationaltheaters, über die wir berichtet haben, hat ſich ſofort günſtig ausgewirkt. An den beiden erſten Tagen wurden bereits 200 neue Mieten abgeſchloſſen. BViehſeuchen. Der Amtsbezirk Wein⸗ heim iſt zur Zeit faſt ganz frei von Viehſeuchen. Am 15. Juni war nur noch in Heddesheim die Schweinepeſt. Maul- und Klauenſeuche war nirgends mehr vorhanden. 0 Die neue Salzſteuer. Der mutmaß⸗ liche Jahresverbrauch an Speiſeſalz wird unter Annahme eines Verbrauchs von 8 kg. pro Kopf der ſondern in gleicher Weiſe auch für Käſe gel⸗ ten, freizukommen. Von heute auf morgen kann dies nicht geſchehen. Eine wirkſame Hilfe kann der Veredlungswirtſchaft nur dadurch werden, daß grundſätzlich andere Wege in der Wirtſchaftspplitil eingeſchlagen werden. Das landwirtſchaftliche Kreditgenoſſen⸗ ſchaftsweſen ſieht auf ein Jahr ſtarker Anſpan⸗ nung zurück. Die Reichsregierung weiß, daß ein wachſender Finanzierungsbedarf an die Spar⸗ und Darlehenskaſſen herangetreten iſi. Sie weiß, daß die Befriedigung dieſes Finan- zierungsbedarfes den Kaſſen zur Zeir beſondere Sorge bereitet. Die Reichsregierung Ha. ſich entſchloſſen, an der Geſunderhaltung und Liquider⸗ haltung der Genoſſenſchaften tatkräftig mitzuwirken. Bevölkerung auf rund 5 Mill. Doppelzentner ge— ſchätzt. Dieſe Menge ergibt bei einem Steuerſatz von 12 RM. je Doppelzentner einen Jahres- ſteuerertrag von rund 60 Miklionen Mark. Da für die Salzſteuer aber nur 7¼ Monate in die- ſem Jahre angeſetzt werden können, wird der vor— ausſichtliche Ertrag auf 40 Mill. Mark für 1932 geſchätzt.(Die Salzſteuer, die in Bälde kommt, hat auch hier ſchon die Gemüter erregt. Man hört vielfach, daß hier ſchon Salz„gehamſtert“ wurde, um des höheren Salzpreiſes zu entgehen. Wenn nur jetzt nicht alles verſalzen wird, und daraus letzten Endes nun doch ein Nachteil ent- ſteht. Die Red.) Es hat ſich gelohnt. Schmelings 42, 5prozentige Börſe aus dem Boxkampf beträgt etwa 230000 Dollar(über 900000 Mark), wäh⸗ rend Sharkey 50000 Dollar erhält.(Welcher Viernheimer hätte da nicht Luſt, auch einmal „Boxer“ zu werden?) —— N uuns. auout, ſin qutuun, n Wen SALFM Zic an du dusidſſau Voulurlaudò l FETTEFEN 4