das gewaltige W im Central-Fillm-Palast 13 Der zweite Caruso singt: iſt reiner als die Sterne“. 3.„Heut bin ich noch im Himmelreſch“ in 3[chtung. Uh heute Tino Pattie ra 1.„Meine Heimat iſt die Straße“. 2.„Dein Herz Fra Diavolo ann Der Ieufelsbruiler Eine Tonfilm⸗Sehenswürdigkeit erſten Ranges. Ueberall der größte Erfolg. Ueberall ganz große Begeiſterung.— 2. Filmwerk: 7 5 Wahre Begebenheiten aus den deutſchen Kolonien loh hatt einen Kameraden. während des Weltkrieges in 8 feſſelnden Akten. Hauptdarſteller: Hans Albers, Grete Reinwald, Olaf Fyord. Carl de Vogt, Iwa Wanja und Frieda Richard. 3. Der Lustspiel- Schlager der Woche:„Charlie Chaplin als Bäcker“. Filmfreunde, dieſe Tonfilm⸗ Darbietung iſt eine der Beſten. Ein Beſuch lohnt ſich. 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 40 Pfg. Sonntag mittag Große Jugend- und Kinder- Vorstellung. Kinder nur 0 Pfa. Götke dien. Stun der katholiſchen Gemeinde V'heim 6. Sonntag nach Pfingſten. ¼7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe Damen, die noch aktiv bei dem Konzert mitwirken wollen, haben heute Samstag abend im„Karpfen“ die letzte Gelegenheit zur Anmeldung. „ Bei Gewitter Nadio abſtellen. In einem Orte des Baulandes ſchlug während eines Gewitters der Blitz in das ſpielende Radio und zerſtörte es; man tut alſo gut, bei Gewitter frühzeitig den Apparat abſtellen. Waldſportplatz. Morgen empfängt die 1. Mannſchaft der Sportvereinigung die 1. Mannſchaft von 03 Lud⸗ wigshafen. Die Viernheimer„Fußballſachverſtän⸗ digen“ werden es ſich nicht leicht nehmen laſſen, die Grünen in der ſtärkſten Aufſtellung ſpielen zu ſehen. Gilt es doch eine junge, in harten Auf⸗ ſtiegſpielen kampferprobte Mannſchaft zu beſiegen, die nur durch tatſächliches Fußballpech auf den Auf⸗ ſtieg in die Bezirksliga verzichten muß. Das be⸗ ſondere Intereſſe gilt aber unſeren grünen Jungens, die morgen zu beweiſen haben, daß ſie noch die alten unverwüſtlichen Viernheimer Fußballer ſind, wie wir ſie als geſchloſſene Mannſchaft in den un⸗ vergeßlichen Pokalſpielen erleben durften. Meßt diesmal eure Kraft und Fußballkunſt an einem Geg⸗ ner, der ſich zur Aufgabe geſetzt hat, den Rhein- Saar⸗Pokalmeiſter zu beſiegen, oder in Ehren zu unterliegen. Wir alle wiſſen aus eigener Er⸗ fahrung, daß für eine Mannſchaft ein ungeheurer Anſporn darin liegt, gegen eine„auf dem Papier“ beſſere Mannſchaft zu kämpfen. Darum gilt es, eine Leiſtung zu zeigen, die den Klaſſenunterſchied deutlich zum Ausdruck bringt, die den Viernheimer Fußballfreunden aber auch beweiſt, daß man in der nächſten Verbandsrunde unbedingt auf uns rech⸗ nen kann. Unterſchätzt den Gegner nicht: mit et⸗ 1 1 lück in den erſt kürzlich abgeſchloſſenen und Humor. Wir möchten noch erwähnen, daß heute uffn könnte Supi fen 15 10 ben Samstag Abend die Brauerei Kühner, der Feſtplatz allernächſten Wochen mit euch in einer Klaſſe für Sonntag, bengaliſch beleuchtet wird. Oe an. ſpielen. Schließlich: Die Waldfeſte ſind vort, gefähr gegen 10 Uhr 1 die Fackeln auf dem] wir haben wieder Zeit, Fußballkunſt zu bewun⸗ Bierkeller leuchten und dem kommenden Tag ein dern; wir wollen nicht nur die ſchon weit voran⸗ gutes Omen vorausſchicken.„Darum auf am Sonn⸗ gebrachten Stehteraſſen besichtigen, ſondern wol⸗ tag zum ausgeſchmückten Bierkellerfeſt. len euch kämpfen und ſiegen ſehen. Wir kommen * Tierquälerei. Ein 22jähriger Knecht] in Haufen, weil wir fürchten, Wochen nichts mehr aus Feudenheim gelangte geſtern wegen Tierquälerei[zu ſehen zu bekommen und weil die Vereinsleitung zur Anzeige, weil er bei einer Kiesgrube zwei volkstümliche Eintrittspreiſe feſtgeſetzt hat. Pferde, die vor einen mit Kies beladenen Wagen NB. Der längſt penſionierte„Beobachter vom geſpannt waren, mit einem Hebeeiſen ſchlug, ſo daß Walde“ wird die Berichterſtattung für dieſe Zeitung die Tiere blutende Wunden und große Schwellungen vertretungsweiſe übernehmen, und läßt die Spieler davontrugen. im voraus herzlich als alter Bekannter grüßen. „ Gauturnfeſt. Zu dem am 9., 10. und 11. Juli ſtattfindenden Gauturnfeſt, welches der Turnverein 1893 auf ſeinem neuen Waldſportplatze durchführt, wird uns geſchrieben: Was ſo ein Turnfeſt für eine immenſe Arbeit erfordert, wird man ſich kaum vorſtellen können. Emſig wird in allen Ausſchüſſen gearbeitet, auch bereits auf dem Turnplatz ſelbſt, um alles bis ins kleinſte vorzu⸗ bereiten. Der Hauptausſchuß, bei dem alle Fäden zuſammenlaufen, prüft und erwägt alles, um einen vollen Erfolg zu garantieren, nicht allein für ſich ſelbſt, ſondern der Hauptzweck iſt: daß durch dieſes Feſt eine Belebung des hieſigen Gewerbeſtandes eintritt, Geſchäfte bekannt werden und von den aus⸗ wärtigen Turnfreunden das beſte Andenken an die in unſeren Mauern verbrachten Stunden mitgenom⸗ men wird! Dazu können wir alle, ganz Viernheim beitragen, denn wo man gut aufgenommen wurde, geht man auch gerne wieder hin! Das Feſtbuch wird eines der beſten Werbemittel werden, worauf beſonders hingewieſen wird. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten, ebenſo werden auch die Preiſe für Verköſtigung und Getränke ſein. Für die Jugend wird auch ein Karuſſel vorhanden ſein. Alſo alles dazu angetan: ein wahres Viernheimer Volksfeſt zu werden! „Aus der Tätigkeit des Volks⸗ chors. Der Vorſtand des Volkschors hat auf Vorſchlag ſeines Dirigenten, Herrn Mnſikdirektors Meißenberg, das neueſte Werk des Komponiſten Hugo Hermann:„Chor der Gemeinſchaft“, op. 81, zur Aufführung angenommen. Dieſes Werk, das in Chemnitz zur Uraufführung kam, wird in Viern⸗ heim ſeine zweite reichsdeutſche Aufführung erleben. Innerhalb der beiden Chorkörper wird mit Nach⸗ druck für das Konzert gearbeitet. Der Männer ⸗ chor, der in letzter Zeit einen beträchtlichen Zu⸗ wachs durch junge Sänger erhalten hat, iſt z. Zt. mit der Einſtudlerung von Chören von Lendvai, Walter Rein, Hans Gäl uſw. beſchäftigt. Auch der Frauenchor, der ſtets unter Eugen Lipps Stab⸗ führung die beſten Kritiken erhielt, hat ſich dem größten lebenden Chor-Komponiſten, Erwin Lendvai, der am 4. Juni ds. Js. ſeinen 50. Geburtstag feiern konnte, verſchrieben. Das Gelingen dieſes großangelegten Konzertes hängt weſentlich von dem Singſtundenbeſuch der Mliglieder ab. Trotz der Sommermonate iſt pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen eine dringende Notwendigkeit. Herren und Viernheimer Tonſilmſchau. Fra Diavolo— Der Teufelsbruder.— Ich hatt' einen Kameraden. Charly Chaplin als Bäcker. Tino Pattiera, der Welt zweiter Caruſo, ſingt ab heute in ſeinem gewaltigen und erfolgreichen Tonfilmwerk als Räuberhauptmann Fra Diavolo in „Der Teufelsbruder“. 1. Meine Heimat iſt die ½10 Uhr Hochamt. Straße. 2. Dein Herz iſt reiner als die Sterne. 11 Uhr Kindermeſſe. 3. Heut bin ich noch im Himmelreich. Da wird 1 Uhr Kindergottesdienſt. wohl Tauber nicht mehr mit können, das muß man ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen, geſehen und gehört haben. Das Tonfilmwerk iſt Austeilung der Geſchenke für fleißigen Be⸗ eine der beſten und ſchönſten Filmſchöpfungen der ſuch der Chriſtenlehre,(Jahrgang 1927); Welt. Ein Hochgenuß für Aug und Ohr. Das Anweiſung der Plätze für ſämtliche Jahr⸗ ſchönſte iſt der erhebende Geſang des zweiten Caruſo, gänge. eine fabelhafte Stimme voll Anmut und Schmelz; 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der ſtundenlang möchte man da zuhören. Ein Beſuch Jungfrauen-Kongregation. Die Mitglieder ſchon wegen dieſes Tonfilms allein lohnt ſich. Aber nehmen dieſelben Plätze ein wie bei der man zeigt noch ein ganz erſtklaſſiges Filmwerk und Chriſtenlehre. Die Bänke von 19 an auf das heißt„Ich hatt' einen Kameraden“. Man er⸗ der Männerſeite und von 21 an auf der lebt hier wahre Begebenheiten aus den deutſchen Frauenſeite ſind für die Mitglieder, die Kolonien während des Weltkrieges. Ein Filmwerk nicht mehr chriſtenlehrpflichtig ſind. der Liebe, der Treue und der Aufopferung. In In der neuen Kirche an Werktagen: den Hauptrollen: Carl de Vogt, Grete Reinwald, Montag: 7 Uhr beſt. Amt für Kath Reinhardt Hans Albers, Iwa Wanja, Olaf Fyord und Frieda 6h Mandel Sohn Ernſt Eltern Schwieger⸗ Richard uſw. Ein wunderſchönes Filmwerk, das eker 9005 An ehörige ö. ſicher wie überall, auch in Viernheim allen Be- ½7 Uhr gest. gl Meſſe für J Krieger Jakob ſuchern gefallen wird. In der Mette des Janz Haas deſſen Vater und Jakob Koob 2. und erſtklaſſigen Programms zeigt man den Luſtſpiel Ehefrau Kath. geb Bugert 5 Sglager der Woche, der großes gachen auloſt 4 Uhr beſt Ant für Elſahech Bec gebor „Charlie Chaplin als Bäcker“. Alles in Allem, Greſchbach, Schwager Georg und Angehörige wer dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt beſucht, Dienstag: 77 Uhr 3. S.⸗A. für G Winken erlebt einige der ſchönſten Stunden ſeines Lebens. bach 7 1 e 9. Sperrſitz und Balkon 70 bfg. 1 Platz 50 Pfg., 3747 Uhr beſt. Amt für Joh. Lammer 2. 2. Platz 40 Pfg. Ein Beſuch überzeugt. Sohn Michael, Tochter Marg. geehl. Münkel, Schwiegerſohn Nikol. Winkler und Schwieger⸗ tochter A. M. geb. Jäger. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Auguſt Ecker, Krieger Joſef, Adam und Joh., Schwie⸗ gerſohn Nik. Bugert und Angehörige. 8/07 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Ehatt, Ehefrau Mathilde geb. Kinſcherf, Kinder Jakob, Wilh. und Mathilde Fiſcher geb. Ehatt. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Sebaſtian Haas, Eltern, Schwiegereltern, Sohn f Krieger Georg, Schwiegervater Peter Herbert, Tochter Johanna und Angehörige. 37 Uhr beſt. Amt für Marg. Weidner geb. Winkenbach, beſt. von Altersgenoſſen. Freitag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für f Veronika Babylon. 1/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 1 Gg. Hoock. 37 Uhr beſt. S.⸗M. für die ſeit der letzten Wallfahrt f Wallfahrer. Samstag: 86 Uhr Austeilung der hl. Kommu- nion für alle Wallfahrer, die 6,42 Uhr mit der Bahn fahren. 3/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Sax und Joh. Bläß 1. 7 Uhr beſt. Amt für Adam Helbig, Ehefrau A. M. geb. Fleiſchmann, Sohn f Krieger Ludwig, Großeltern und Angehörige. 57 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes zu Ehren der Mutter Gottes. Lokales. Merhkſprüche. Doppelt gibt, wer gleich gibt. Der Starke iſt am mächtigſten allein. * Der Menſch denkt, Gott lenkt. *Xõ„5;* 0 » Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Kienle Geſchäfts⸗Eröffnung. Herr Adam Kempf hat im Hauſe ſeiner Eltern, Rathausſtraße 93, eine Schuh⸗Reparatur-⸗Werkſtätte eröffnet. Für beſte Ausführung mit nur gutem Material wird garantiert. Der Junghandwerker zeigt die Eröff- nung in heutiger Zeitung an u. bittet die Ortsein- wohner um freundliche Unterſtützung. * Zum Bierkellerfeſt des C. d. G. Wir möchten an dieſer Stelle nochmals darauf hin⸗ weiſen, daß morgen Sonntag das große Volksfeſt bei jeder Witterung ſtattfindet. Ein Programm iſt aufgeſtellt, welches ſicher zugkräftig auf jeden Be⸗ ſucher wirkt und dem C.d. G. neue Freunde wirbt. Die bekannten Bergler-Burſchen, welche in den großen Gaſtſpielen des Weißen Rößl in Mannheim bei jeder Aufführung ſtürmiſchen Beifall ernteten, werden in den Pauſen mit neuen Trachtentänzen auftreten. Die Simons⸗Artiſten-Geſellſchaft bringt das Beſte ihres ſpannenden Künſtler⸗Materials zur Vorführung. Geſangsvorträge und die Feuerwehr- kapelle ſorgen für angenehme Unterhaltung. Auf dem Kapellenberg herrſcht einige Stunden Frohſinn Amicitia 09 E.V. V' heim. U. gg Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 26. Juni 1932 nachm. 4,30 Uhr Saiſon⸗Schlußſpiel gegen L. F. G. 03 Ludwigshafen Untere Mannſchaften: A. H.: Samstag, 6,30 Uhr gegen 09 Weinheim 2. M.: Samstag, 2 Uhr gegen Phönix Mannh. 4. M.: Samstag, 2,30 Uhr geg. Phönix Mhm. Abfahrt halb 2 Uhr. 5. M.: Sonntag, 10,15 Uhr geg. Phönix Mhm. Schüler: Sonntag, 3,30 Uhr gegen Eberbach Achtung! Komb. Jugend nachmittags 6 Uhr gegen 03 Ludwigshafen. Eintrittspreiſe ſind ermäßigt. Unſere Mitglieder und Anhänger laden wir freundlichſt ein. Der Vorſtand. F. J. K Am Sonntag, den 26. Juni 32. veranſtalten wir einen Turn- und Sporttag Am gemeinſamen Anmarſch nimmt die geſamte Ab⸗ teilung teil. Schüler, aktive, paſſive und Schutz- mitglieder ebenſo die Mitglieder der Sodalität, ver⸗ ſammeln ſich nach der Andacht an der Drehſcheibe. Die Teilnehmer am Anmarſch zahlen 20 Pfg., falls ſie erwerbslosſind nur 10 Pfg. als Eintritt. Samstag, 25. 6. 32. abends 7 Uhr A. H. Viernheim— A. H. Maudach Anſchließend um 8 Uhr Uebungsſtunde der Kreis⸗ turnriege in der Sporthalle. Die Sportleitung. Schulkind Turn⸗ u. Sporttag der DJK. In einem Monat findet das 3. große Reichs ⸗ „Dig.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. treffen der D. J. K. in Dortmund ſtatt. Als das 2. Reichstreffen 1927 in Köln abgehalten wurde, wurde es von einer ſtattlichen Anzahl hieſiger Mit⸗ glieder beſucht. Infolge der Zeitverhältniſſe können diesmal nicht wieder ſoviele Mitglieder den Rhein hinunterfahren und das gewaltigſte Treffen der Jugendkraft beſuchen. Deshalb iſt es zu begrüßen, daß morgen wenigſtens ein kleines Stückchen der Dortmunder Darbietungen in Viernheim zu ſehen iſt, da unſere Kreisturnriege, die in Dortmund auf⸗ treten wird, unter ihrem hervorragenden Führer Zellekens, bei unſerem morgigen Turn- und Sport⸗ tag mitwirken wird. Ihr 1. Auftreten wird etwa um ¾4 Uhr erfolgen. Wir ſind überzeugt, daß jung und alt von den Darbietungen der Riege be⸗ geiſtert ſein wird. Das Spiel unſerer 1. Mannſchaft gegen die Städte-Elf Mannheim beginnt ungefähr um 5 Uhr. Vor 2 Jahren konnte unſere Mannſchaft gegen den gleichen Gegner nur ein 22 erringen. Hoffen wir, daß es diesmal zu einem Siege reicht. Auf alle Fälle wird es ein iutereſſautes Spiel geben. Unſere Handballer treten gegen einen alten Gauklaſſenkämpen(Grün-Weiß Mannheim) an. Da unſere Mannſchaft erſt in der kommenden Verbands- runde in der Gauklaſſe mitwirkt, hat ſie morgen zu beweiſen, daß ſie auch in dieſer Klaſſe ein ge⸗ wichtiges Wort mitreden kann. Das Spiel be⸗ ginnt um 3¼ Uhr. Die beiden Spiele unſerer Mannſchaften gegen Mannheimer Gegner haben diesmal ein beſonderes Intereſſe für uns, weil nun ziemlich ſicher feſtſteht, daß unſere Abteilung in Kürze dem Gau Mannheim zugeteilt wird. Auf jeden Jugendkraftfreund, auf jeden Sport⸗ ler und Turner wird das Programm ſeine Zug⸗ kraft ausüben, zumal auch für ſonſtige Unterhaltung der großen und kleinen Leute genügend geſorgt iſt. Auch bieten mit Laub gedeckte Hallen und unſere nun ſchön entwickelte Baumanlage angenehmen Aufent⸗ halt im Schatten, während unſere Sporthalle die Zufluchtsſtätte im Falle eines Regenſchauers iſt. Darum muß es morgen für jung und alt, für Damen und Herren heißen: Auf zum Jugendkraft Stadion! 15 a Erſtkommunikanten zur hl. Kommunion. Auf beiden Seiten ſind alſo 8 Bänke für die Kin⸗ der freizulaſſen. Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstag heit zur hl. Beicht wegen des Herz Jeſu Freitags. nach Einſiedel gehen, mögen dieſe Gelegenheit be⸗ nutzen, damit am Freitag genügend Zeit für die Erſtkommunikanten bleibt.— Am Freitag iſt von 6—7 und 8—9 Uhr Gelegenheit zur heil. Beicht für Erwachſene. Am Freitag Abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Die Wallfahrer nach Maria Einſiedel gehen am Freitag Morgen nach dem 2. Amt weg. Am nächſten Sonntag wird das Feſt unſerer Kirchenpatrone Peter und Paul gefeiert. An die⸗ ſem Tage iſt gem. hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation, zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Schüler von Herrn Lehrer Mohr und Rektor Beller. Beicht am Samstag 2 Uhr. Donnerstag von 2—5 Uhr Sprechſtunde des Arb.⸗Sekr. im Freiſchütz. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Hiernheim Sonntag, den 26. Juni 1932. 5. S. u. Tr. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottes dienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kauiuchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sonn⸗ tag, den 26. Juni findet in Bürſtadt eine Jung- tierſchau ſtatt. Mitglieder welche gewillt ſind, dieſelbe zu beſuchen, können ſich bei günſtigem Wetter am Sonntag nachm. 1 Uhr bei Kaſſier Baus, Jakob, Lampertheimerweg zur Abfahrt einfinden. Zuckerrübenſchnitzel ſind friſch einge⸗ troffen. Der Vorſitzende. Turnverein 1893. Morgen Sonntag vormittag punkt 10 Uhr Vereinsturnen auf dem Sport- platz. Alle Turner, Sportler, Fechter und Spieler müſſen unbedingt erſcheinen. Die Turnleitung. Briefkaſten. Pilzfreund. In Europa gibt es mehr als 200 eßbare Pilzarten, davon ſind 30 gute, 50 mittelgute, 100 minderwertige Speiſepilze; eigent ⸗ giftig ſind nur 7 Arten. Unter der Segensmeſſe gehen die diesjährigen iſt von 5—7 Uhr Gelegen- Auch die Wallfahrer, die am Samstag Morgen iernheimer Anzeiger Erſcheint täglich mit t. n e de Seekeskete-Sertes baue Viernheimer der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 8 11 7. 96255 Telegramme: Anzeiger, Viernheim. 0 Poſt ch ckkonto N. ſche* 2157 7 Amt rankfurt a. M. 2 Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 146 Aus dem Preuſſ. Landtag Das Amneſtiegeſetz angenommen. dz Berlin, 24. Juni. Im Preußiſchen Landtag wurde am Freitag das Amneſtiegefetz im weſentlichen in der Faſſung der zweiten Le— ſung gegen die Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten endgültig verabſchiedet. Gleichzeitig wurde das Staatsminiſterium er— ſucht, eine Unterbrechung bezw. Aufhebung der Strafvollſtreckung ſofort herbeizuführen für die nach dem Inkrafttreten des Geſetzes zur Einſtellung gelangenden Strafſachen. Auf die Reichsregierung ſoll im Sinne des Erlaſſes ein ähnliches Amneſtiegeſetz hingewirkt werden. Das Amneſtiegeſetz erlangt erſt Rechtskraft, wenn der Staatsrat auf einen Einſpruch ver— zichtet. Der Staatsrat tritt am Freitag näch- ſter Woche zuſammen, um ſich mit dem Geſetz zu beſchäftigen. Ablehnung der Arbeitsdienſtpflicht. . odz Berlin, 24. Juni. Bei der Abſtimmung über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Hauptausſchuſſes wurde im Preußiſchen Land— tag der Antrag des Hauptausſchuſſes, der das Staatsminiſterium auffordert, ſofort die Ar— beitsdienſtpflicht einzuführen, mit 200 gegen 198 Stimmen abgelehnt. 55 Vor der Einberufung des Ueberwachungs⸗ ausſchuſſes. odz Berlin, 24. Juni. Der Vorſitzende des Ueberwachungsausſchuſſes des Reichstages, Abg. Straſſer(J.), hat bisher einen Beſcheid über ſeine Abſichten nicht zukommen laſſen. Nachdem jetzt die Mehrheit des Ausſchuſſes die Einberufung fordert, und die Kommuniſten ſich inzwiſchen beim Präſidenten beſchwert ha⸗ ben, daß bisher keine Antwort eingegangen ſei, hat Reichstagspräſident Löbe heute an den Abg. Straſſer ein Schreiben gerichtet, in dem er anfragt, ob und wann der Ueberwachungs⸗ ausſchuß einberufen wird. Falls auch auf die⸗ ſen Brief keine oder eine negative Antwort eingeht, beabſichtigt Präſident Löbe, da der Ueberwachungsausſchuß einen ſtellvertretenden Vorſitzenden nicht hat, das älteſte Mitglied des N zu bitten, den Ausſchuß einzuberu⸗ n. g Die Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz über den zu erwartenden Miniſterratsbeſchluß. Bayerns ablehnender Standpunkt enb München, 24. Juni. Zu den Beratun⸗ gen des bayeriſchen Miniſterrates ſchreibt die parteioffiziöſe Bayeriſche Volksparteikorre⸗ ſpondenz, der Konflikt, der zwiſchen Bayern und der Reichsregierung entſtanden ſei, und der von der Preſſe Hitlers und Hugenbergs als bayeriſche Separation und bayeriſche Reichs⸗ feindlichkeit hingeſtellt werde, beruhe im weſent⸗ lichen darin, daß die bayeriſche Staatsregie⸗ rung mit beſtem Willen ſich nicht den politi⸗ ſchen Auffaſſungen der Reichsregierung an⸗ ſchließen könne. Man ſei in Bayern, wo bis jetzt Ruhe und Ordnung herrſchte, voll der ernſteſten Beſorgniſſe, daß die Politik der Reichsregierung mit Eilſchritten auf eine bür⸗ gerkriegsſchwangere Situation hintreide. Dazu komme für die bayeriſche Staatsre⸗ gierung noch der Rechtsſtandpunkt hinzu, der es grundſätzlich nicht erlaube der Reichsregie⸗ rung ſo tief in die Polizeihoheit eingreifende Maßnahmen zuzugeſtehen, die im Deutſchen Reich verfaſſungsmäßig nun einmal der Staatsgewalt der Länder zuſtehe. . Bei dieſer tiefgehenden politiſchen und recht; lichen Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Reichs⸗ regierung und bayeriſcher Staatsregierung werde niemand überraſcht ſein, wenn der bay⸗ eriſche Miniſterrat, der ſich am Freitag vormit⸗ tag und auch am Abend des gleichen Tages mit der Abfaſſung der Antwort an die Reichsre⸗ gierung befaßte, zu einem durchaus ablehnen⸗ den Standpunkt gekommen iſt. Wenn die Reichsregierung ſich der Stimme Bayerns gegenüber pöllia taub zeigen ſollte Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 8890 Reklamezeile 60 Pfg., mittags 8 Uhr, größere Artikel einen— Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Kansman- Erpel nel Dentin 79550 und Notizen vor- 75 a nzeigen in u -Expeditionen Deutſchlands u. bbes Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzei i r unzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für di f an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine eh lb dnnn dende Samstag, den 25. Juni 1932. dann müſſe man damit rechnen, waltigung und der Willkür betrachten würde recht ſchaffende Rechtsreform gekleidet würden abgeſchloſſen. . wib München, 25. Juni. Der bayeriſche Mi⸗ niſterrat, der in den Abendſtunden nochmals zuſammengetreten iſt, hat ſeine Beratungen abgeſchloſſen. Ihr Ergebnis wird am Sonn⸗ abend vormittag im Landtag bekanntgegeben werden. 8 Benrlin, 24. 6. Die Reiſe des Reichskanzlers nach Berlin hat nach Auffaſſung politiſcher Kreiſe den Zweck, daß Herr von Papen dem Reichspräſidenten über die Situation in Lau⸗ ſanne Bericht erſtattet und ſich außerdem mit de nin Berlin verbliebenen Mitgliedern des Kabinetts berät. Vorausſichtlich wird morgen Mittag der Empfang des Reichskanzlers beim Reichspräſidenten und nachmittags eine Kabi⸗ nettsſitzung ſtattfinden. Urſprünglich hatte man geglaubt, daß der Kanzler ſchon verhältnis— mäßig bald nach Berlin zurückkehren könne. Nach dem tatſächlichen Verlauf der Konferenz iſt ſeine Teilnahme aber notwendiger denn je. Paris, 24. 6. Nach einer Meßdung des „Matin“ ſollen 28 auf der Abrüſtungskonfe— renz vertretene Staaten geſtern der amerikani⸗ ſchen Delegation mitgeteilt haben, daß ſie ſich dem amerikaniſchen Vorſchlag anſchließen. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz wird den amerikaniſchen Plan am Dienstag oder Mittwoch prüfen. Waſhingkon und der Hoovervorſchlag Newyork, 24. 6.(Reuter.) Die Watkhing⸗ toner amtlichen Kreiſe erklären, aus dem Ab⸗ rüſtungsvorſchlag Hoovers gehe notwendig u. deutlich hervor, daß Amerika alle europäiſchen Bitten um Streichung oder Herabſetzung der Kriegsſchulden ſolange unbeachtet laſſen werde, bis Europa abgerüſtet habe. Sie er“'ären wei⸗ ter, Amerika werde ſeine Luft⸗ und Seeſtreit⸗ kräfte nicht herabſetzen, wenn Euxopa ſeine Landkräfte nicht erheblich vermindere. Das Schickſal des Hvover⸗Vorſchlages hänge, wie man offen ausſpricht, in der Hauptſache von der Haltung Frankreichs und Japans ab. Erklärung Gibſons zum Hoovervorſchlag Genf, 24. 6. Der Führer der amerikaniſchen Delegation auf der Abrüſtungskonfe renz, Bot⸗ ſchafter Gibſon, hat heute die Vertreter von 29 amerikaniſchen Friedensorganiſationen empfangen und bei dieſer Gelegenheit erklärt, Poincaré will wieder für den Senal kandidieren Paris, 24 6.„Matin“ berichtet, daß Poin⸗ caré beabſichtigten ſoll, bei den im Oktober, K i daß das Reichskabinett zu Maßnahmen greifen werde, die man in Bayern als einen Akt der Verge— auch wenn ſie in eine zunächſt gültiges Reichs— Die Beratungen des bayeriſchen Miniſterrates v. Papen zum Wochenend in Berlin der zweck der Berliner Reiſe des Reichskanzlers. Bericht Reichspräſidenlen— Lonnabend e Saen eln das Wellech rn der Hooverbolſchaft 28 Slaaten ſchließen ſich dem Hos verſchen Abrüſlungsvorſchlag an Politiſche Zuſammenſtöße im Rheinland. witb Ratingen b. Düſſeldorf, 25. der andere einen Unterſchenkelſchuß, wurden. mehrere durch Steinwürfe verletzt. tenden bereits verſchwunden. Denn die Verhandlungen ſind doch N 0 5 ng h erſt heute mit der direkten deutſch-franzöſiſchen Fühlung⸗ nahme in den entſcheidenden Abſchnitt einge— treten. ſchnitt einge— Bei ſeinem Beſuch hat der Kanzler auch Ge— legenheit, ſich wieder genau über die inner— politiſche Situation zu informieren, die ſich nach der Länderkonferenz am Mittwoch ergeben hat. In unterrichteten Kreiſen rechnet man für An⸗ fang der nächſten Woche mit einer Entſcheidung wahrſcheinlich für Dienstag. Dieſe Entſchei⸗ dung wird in den Grundzügen bereits in der morgigen Kabinettsſitzung beſprochen werden. das amerikaniſche Volk könne ſicher ſein, daß die Delegation ſich mit allen Kräften für die Annahme des Hooverſchen Vorſchlages auf Herabſetzung der Weltrüſtungen um ein Drittel in Form eines internationalen Uebereinkom— mens einſetzen werde. Das Programm Hoo— vers bilde ein Fundament, auf dem die an e⸗ rikaniſche Delegation in Zuſammengebeit wit den anderen Delegationen einen wirkſamen Abrüſtungsvertrag aufzubauen hoffe. Leon Blum krilt für den Hoovervorſchlag ein Paris, 24. 6. Im heutigen„Papulaire“ richtet Léon Blum, der Führer der fa eech Sozialiſten, eine ernſte und eindring eiche Mah⸗ nung an Herriot und ſeinen ehemaligen Par⸗ teigenoſſen Paul⸗Boncour, den Vorſchlag des amerikaniſchen Präſidenten ja nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dieſen Ausfüh⸗ rungen kommt angeſichts der Tatſache, daß das Kabinett Herriot auf die Stimmen der 131 So⸗ zialiſten angewieſen iſt, ziemliche Bedeutung zu. Unkerbrechung der Genfer Abrüſtungsbeſprechungen Genf, 24. 6. Die Abrüſtungsbeſprechungen zwiſchen der amerikaniſchen, lee 115 franzöſiſchen Delegation ſind heute unterbso⸗ chen worden. Sie ſollen am nächſten Montag wieder aufgenommen werden. ſtattfindenden Teilwahlen für den Senat wie⸗ derum zu kandidieren, obwohl ihm ſein Ge⸗ ſundheitszuſtand in der letzten Zeit nicht er⸗ laubt, ſein Mandat auszuüben. Der politiſche Uleinkrieg * duni. I Zwiſchen Nationalſozialiſten, die ihre Kame⸗ raden nach einem Konzert aus dem nahegele— genen Homberg nach Hauſe begleiten wollten, und einem Trupp Kommuniſten kam es zu ei— dem Kampf, in deſſen Verlauf auch einige Schüſſe fielen, durch die zwei Kommuniſten ſchwer, und zwar der eine erhielt einen Bruſt— verletzt Von den Nationalſozialiſten wurden rer Als die Polizei am Tatorte ankam, waren die Strei— 49. Jahrgang 0 Weitere kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Dortmund. 30 Verletzt. Y R C. 3 7 ee 25. Juin, Im Stadtteil Lin t lam es geſtern Abend zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Die Nationalſozialiſten hatten eine öffentliche Verſammlung einberu⸗ fen. Als gegen 8 Ahr ein aus Luenen kom— mender Lieferwagen mit 30 Luenener Natio— nalſozialiſten vor dem Verſammlungslokal ein— traf, wurde das Auto von den Kommuniſten erfaßt und umgeworfen. liſten trugen dabei ſchwer Die übrigen 25 Inſaſſe: letzt Kürzung der Beamlengehälter Auhalt Deſſau, 24. 6. Das anhaltiſche Staatsminiſte— rium hat eine Notverordnung beſchloſſen, die infolge der Senkung der Miniſtergehälter auf 12000 Mark im Jahre notwendig wurde. Da⸗ nach werden die Gehälter der Miniſterialdirek— toren, Präſidenten, Miniſterialräte ſo geſenkt daß ſie unter der 12000 Mark-Grenze der Mi⸗ niſterſätze liegen. der deulſche Jloklenbeſuch in danzig : Danzig, 24. 6. Auf dem Garniſonsfriedhof fand heute früh am Denkmal der Gefallenen des Kreuzers„Magdeburg“ eine kurze Feier ſtatt. Der Kommandant der„Schleſien“ legte im Namen der deutſchen Reichsmarine einen Kranz nieder. Darauf begaben ſich die Abord— nungen zum Grabe des Kapitäns zur See Weikhmann, der am 22. Auguſt 1870 franzöſi⸗ ſchen Kriegsſchiffen in der Danziger Bucht ein ſiegreiches Gefecht geliefert hat. An dieſem Denkmal wurde eine vom Flottenverein Zop— pot geſtiftete Gedenktafel enthüllt. 0 Skimmabgabe zur Reichslagswahl auch auf Bahnhöfen . Berlin, 24. 6. Bei der Reichstagswahl wer— den für den Inlandsreiſeverkehr über weite Strecken und für die am Wahltage nach dem Auslande fahrenden oder vom Auslande zu⸗ rückkehrenden Inlandsdeutſchen auf wichtigen 1 Wahlmöglichkeiten geſchaffen wer⸗ n. Fünf Nationalſozia⸗ Verletzungen davon. rden leichter ver— Kleine Tagesumſchau Infolge des Erſcheinens uniformierter na— tionalſozialiſtiſcher Abgeordneter im württem— bergiſchen Landtag lam es zu erregten Szenen, in deren Verlauf das Zentrum und die Ab— geordneten der Linten den Saal ſ verließen. * Der vor einigen Tagen in Lothringen ver— haftete Oberforſtmeiſter Bomhard iſt von der Strafkammer in Metz zu vier Wochen Gefäng— nis verurteilt worden. * Die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen in Lauſanne haben am Freitag begonnen. Der Reichskanzler begab ſich nachmittags nach Ber— lin; er wird, ebenſo wie Herriot, Montag wie— der in Lauſanne anweſend ſein. * Die Abrüſtungsbeſprechungen zwiſchen der cee engliſchen und franzöſiſchen Delegation ſind auf Montag vertagt worden. * Der Ständige Internationale Gerichtshof hat Freitag vormittag die litauiſche Einrede der teilweiſen Unzuſtändigkeit des Haager Ge⸗ richtshofes in der Memelklage der Signatar⸗ mächte zurückgewieſen. * Nach einem telefoniſchen Bericht der deut⸗ ſchen Fliegerin Marga von Etzdorf aus Baug⸗ kok an die Voſſiſche Zeitung iſt in Siam eine Revolution ausgebrochen, in deren Verlauf die königlicheßamilie gefangen genommen worden ſein ſoll. „Beſprechungen über die Erntefinanzierung finden Samstag im Reichsernährungsminiſte⸗ 0 mit den in Frage kommenden Banken Arbeitsloser will ins Gefängnis Berlin, 24. 6. Der 35jährige Arbeitsloſe Rückert hatte für einen Freund unter deſſen Namen eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mona⸗ ten verbüßen wollen und hatte ſich in der Strafanſtalt zum Strafantritt gemeldet. Nach drei Monaten ſtellte ſich heraus, daß Rückert für einen anderen die Strafe abſaß. Er wurde deshalb aus der Strafanſtalt entlaſſen und nunmehr ſelbſt angeklagt wegen Betruges, Be⸗ günſtigung und intellektueller Urkundenfäl chung. Das Schöffengericht Berlin-Mitte ver⸗ urteilte ihn am Donnerstag zu drei Monaten Gefängnis. Auf die Frage des Richters, ob er Bewährungsfriſt haben wollte, verneinte das der Arbeitsloſe mit der Bitte, ihn wieder ins Gefängnis zu ſchicken, da er dort Wohnung und Eſſen habe. 8 Lokales Lies nicht im Bett. Viele Menſchen haben die Angewohnheit, abends vor dem Einſchlafen im Bett zu leſen. In den meiſten Fällen, wenn es ſich nicht gerade um eine dafür beſonders be⸗ ſtimmte Lampe handelt, iſt das Augenlicht beim Leſen im Bett durch mangelhafte Beleuch— tung gefährdet. Aber nicht die Augen allein be⸗ dürfen abends der Ruhe und ſollen durch Lichtverhältniſſe und unnötige Anſtrengung nicht geſchädigt werden. Der ganze Körper ſoll ſich beim Ruhen im Bett entſpannen und nicht durch eine krampfhafte und unnatürliche Hal⸗ tung, wie ſie beim Leſen im Bett unvermeidlich iſt, im Ausruhen gehindert werden. Mancher lieſt vor dem Einſchlafen gern„ſpannende Ge— ſchichten“ oder glaubt, nicht einſchlafen zu kön⸗ nen, ohne bevor im Bett geleſen zu haben. Das heißt mit den Nerven ſchlecht umgehen. Es tritt eine Reaktion des Gehirns ein, die den Schlaf ſtört. In Träumen kehren Geſtalten und Ereigniſſe aus der Lektüre oft wieder und am Morgen iſt eine Erſchöpfung, nicht aber eine Entſpannung die Folge. Unſere Leiſtungsfähig— keit kann dann am Tage natürlich nicht ſo hoch ſein, wie ſie es wäre, wenn Körper und Geiſt im ruhigen Schlaf Stärkung und Erquickung gefunden hätten. Die Zeil der heuernle Da der alte Kalender mit etwa 14 Tagen Verſpätung ſeine Zeiten einhielt, bekam der Juli u. a. wohl zu Unrecht die Bezeichnung „Heumonat“, althochdeutſch„hewimanoth“, die ihm heute gewiß nicht mehr zukommt. Schon mitten im Juni wird mit der Heuernte begon— nen, die ſich zeitlich nicht gut umgrenzen läßt. Seit die„Schafkälte“ vorbei iſt, blühen unſere Wieſen und die Gräſer unſerer Gärten, deren Hauptbeſtand ſich aus ſüßen und ſauren Grä— ſern zuſammenſetzt. Die Riſpen der Glanzgrä— ſer, die lockeren Aehren des Lavendelgraſes, die Riſpe des Flattergraſes, die Walzen des Wieſenfuchsſchwanzes ſtehen ſeit 14 Tagen in vollſter Blüte. Die violetten Staubdeckel der hohen Riſpenäſte der Lieſchgräſer ſind bereits verblichen und die niedlichen, haarförmigen Halme des rötlich violetten Zwerggraſes ver— blaßt. Die Riſpen von Honiggras, Perlgras, Straußgras, Schmiele, Glatthafer und Sand— hafer und die Aehren von Windhalm, Samt⸗ gras, Kammſchmiele, Silbergras, Dreizahn— und Liebesgras ſtehen im vollſten Blüten- ſchmuck. Im Abendwind flattern die Staubbeu— tel des Zittergraſes, die aus den dachigen, au die vielen anderen Gräſer wie Riſpen⸗, Süß⸗, Quell-, Knäuel⸗, Kamm⸗, Pfeifen⸗ und Haargras, die Treſpen⸗ und Raygräſer harren des Schnittes. Der Volksmund hat heuer Recht behalten mit ſeiner Behauptung:„Juni warm und naß gibt viel Korn und Gras“. Als Mit⸗ telpunkt der Heuernte nennt die Bauernregel den Peterstag:„Dä Perresdag, da läht dat Hoh, da kriegt die Hausfru viel ze doh“(29. Juni).— Die Wieſen ſtehen prächtig. Schon klingen die rhythmiſchen Schläge beim Dengeln der Senſen und die ſchnarrenden, kurzen Züge beim Wetzen der Stahlſchneide. Hart fährt die Senſe, kurz und leicht die Sichel ins volle Gras, an dem in den Frühlichtern die Tauper⸗ len glänzen wie Diamanten. Schwaden um Schwaden werden in den dörrenden Strahlen der Juniſonne ausgebreitet. Das iſt harte, ſchweißtreibende Arbeit. Doch, wer ſie nicht wahrnimmt, wird gewarnt durch die Bauern- regel:„Wer nicht geht mit dem Rechen, enn die Fliegen und Bremſen ſtechen, muß im Winter gehen mit dem Strohſeil und fragen: Hat jemand Heu feil?— und: Wer im Heuet Pioulitiſcher Wochenrückblick die innerpolitiſchen Ereigniſſe— Die hooverſche Abrüſtungsaklion— Achſe des Wellſchickſals Lauſanne, die Die innerpolitiſchen Ereigniſſe in Deutſchland jagen ſich gegenwärtig, und da der Reichstag aufgelöſt iſt, hat ſich der Schwerpunkt parla⸗ mentariſcher Begebenheiten in die Länderpar⸗ lamente verſchoben. Die zurzeit über Deutſch⸗ land lagernde allgemeine politiſche Hochſpan⸗ nung macht auch die Machtkämpfe in den Län⸗ dern für die Geſamtheit mehr als intereſſant. Das beweiſt ſchon die Spannung, mit der im ganzen Reich das Ergebnis der Heſſenwahlen erwartet wurde. Auch in Preußen geht der po⸗ litiſche Kampf weiter ſeinen Gang, und zwar handelt es ſich, nachdem die Landtagspräſiden⸗ tenwahlen nunmehr in dieſer Woche durchge— führt worden ſind, jetzt um die Wahl des preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten. Im Bayeriſchen Landtag hat es einen bemerkenswerten Zwi⸗ ſchenfall gegeben. Der Präſident des Landtages hat mit wenigen Ausnahmen die geſamte na⸗ tionalſozialiſtiſche Fraktion im Zuſammenhang mit Auseinanderſetzungen wegen des unifor⸗ mierten Erſcheinens dieſer Abgeordneten auf 20 Sitzungstage ausgeſchloſſen. Die ausge— ſchloſſene Fraktion hat Schritte zur Korrektur dieſer Maßnahme unternommen. Ueberhaupt hat das aufgrund der letzten Verordnung des Reichspräſidenten wieder zugelaſſene Tragen von Parteiuniformen in verſchiedenen ſüddeut⸗ ſchen Ländern ſcharfen Widerſpruch gefunden. Der Reichsinnenminiſter hatte deshalb für Mitte dieſer Woche die Innenminiſter der ſüd⸗ deutſchen Staaten zu einer Beſprechung nach Berlin eingeladen, die allerdings die gewünſch⸗ te Klärung der Situation kaum gebracht hat. Aber nicht nur in innenpolitiſcher Hinſicht, viel mehr noch auf dem Gebiete der Außenpo⸗ litik gab es in dieſer Woche ſpannende Momen— te. Die Augen der Deutſchen und der Welt ſind gegenwärtig nach Lauſanne und Genf gerichtet. Stehen wir doch mitten in zwei internatio⸗ nalen Konferenzen, die in ihrer Bedeutung auch oder gerade für Deutſchland kaum noch übertroffen werden können. Zwar war die ſogenannte Abrüſtungskonferenz in Genf ſeit⸗ her nicht viel mehr als eine Farce, aber ſie dichten Aehrchen der ausgebreiteten Riſpe hän— gen;„Haſenbrot“ nennt der Volksmund die— ſen beliebten Vertreter der Gräſerfamilie. Auch hat doch jetzt durch den bekannten Aufruf des jene geheimnisvolle Poeſie nicht gabelt, mag ſehen, wie's ihm im Winter wird gehen.— Die Heuernte iſt die erſte große Sommerarbeit— und der Heuduft 1 N hervor, die der Zeit um Sommerſonnenwende ſeit Jahrhun⸗ derten eigen iſt. i Daten für den 25. Juni 1932: Sonnenaufgang 4.10, Sonnenuntergang 20.44, Mondaufgang 0.14, Monduntergang 11.59 Uhr. — 1530: Verleſung der Augsburgiſchen Kon⸗ feſſion auf dem Reichstag zu Augsburg.— 1822: Der Dichter E. Th. A. Hoffmann in Ber⸗ lin geſtorben.— 1864: Der Afrikareiſende Os⸗ kar Baumann in Wien geb. dalen für den 25. Zuni 1932: Sonnenaufgang 3.45, Sonnenuntergang 20.20, Mondaufgang 23.56, Monduntergang 12.53 Uhr — 1841 Der Architekt Paul Wallot, der Erbau⸗ er des Reichstagsgebäudes, in Oppenheim am Rhein geb.(geſt. 1912). 1918: Der öſterreichi⸗ ſche Dichter Peter Roſegger in Krieglach geſt. (geb. 1843). Forderung des ameritaniſchen Staatsoberhaup⸗ tes nach einem Rüſtungsabbau von einem Drittel des gegenwärtigen Standes wird Frankreich wohl nicht ſo leicht vorbeireden können, wie es das ſeither bei den Abrüſtungs⸗ wünſchen der europäiſchen Staaten getan hat. Die Aufregung in Paris ist daher keinerlei Grund, Frankreich die Situation zu mißgön⸗ nen, in die es von Hoover jetzt verſetzt worden iſt. Wir haben aber ebenſowenig einen Grund, jetzt von dieſer Botſchaft das Heil zu erwarten. Denn einmal entſpricht auch ſie nicht dem, was wir von einer erfolgreichen Abrüſtungskoufe⸗ renz als Ergebnis verlangen und erwarten können und müſſen, zum anderen beſteht nach wie vor der deutſche Anſpruch auf Gleichbe⸗ rechtigung, den unſere Genfer Delegation unter keinen Umſtäden fallen laſſen darf. Weſentlich wichtiger aber iſt die andere Kon⸗ ferenz, die in Lauſanne tagt. die Reparations⸗ konferenz. Hier geht es um Sein oder Nichtſein für Deutſchland. Bemerkenswert iſt bisher lediglich die Erkenntnis, daß in weiteren aus⸗ ländiſchen Kreiſen die Einſicht ſich Bahn zu brechen ſcheint, daß man Deutſchland die wür⸗ gende Reparationslaſt abnehmen müſſe. Und es iſt erfreulich, wenn auch bei weitem noch kein definitiver Erfolg, daß dieſe Einſicht ſich anſcheinend ſogar bis zu weſentlichen offiziel⸗ len Stellen der Hauptgläubiger-Länder durch⸗ zuſetzen beginnt. Die engliſchen Vorſchläge we— nigſtens deuten, ſofern ſie ehrlich gemeint ſind, hierauf hin. Aber von der Konſtatierung dieſer Erkenntniſſe bis zu ihrer Weiterentwicklung zu bindendem Beſchluß iſt der Weg noch mit ſo vielen Hinderniſſen und franzöſiſchen Fallen beſpickt, daß auch für dieſe Konferenz keinerlef Anlaß zu optimiſtiſcher Stimmung gegeben iſt In Danzig halten ſich gegenwärtig deutſche Kriegsſchiffe zu einem Beſuch auf. Das hat den Polen ſo wenig imponiert, daß ſie offiziell ihr Desintereſſement und ihre Nichtbeteiligung an den bei ſolchen Gelegenheiten üblichen Em⸗ pfängen kudgetan haben, ob wohl ſie ſonſt kei⸗ ne Gelegenheit verſäumen, Danzig außenpoli⸗ tiſch zu„vertreten“. Deutſchland wird es Po⸗ len ſicher nicht krumm nehmen, daß die deut⸗ amerikaniſchen Präſidenten Hoover einen neu⸗ en unerwarteten Auftrieb erhalten. An der ſchen Marineangehörigen in Danzig auf die Geſellſchaft der Polen verzichten dürfen. Drama in der Terwel Wertheim, 24. 6. In der Nähe der Bettinger Mainfähre ſtieß ein Raubvogel auf einen Star, bekam ihn aber allem Anſchein nach nur man⸗ gelhaft zu faſſen. Der Star ſchrie und ſuchte ſich aus den Fängen loszureißen. Da ging der Räuber auf den Fluß nieder und drückte ſeinen Gefangenen unter Waſſer, um ihn zu erſäufen. Durch Steinwürfe zuſchauender Ortseinwohner beunruhigt, floh der Vogel vom nahen Ufer des Fluſſes, ſich nur wenig über den Waſſer⸗ ſpiegel erhebend und ſeine Beute durch das Waſſer ſchleifend. In der Mitte tauchte er ſie erneut kräftig unter Waſſer und man ſah, wie der Star verzweifelt um ſein Leben rang. Mehrere Steinwürfe, die den Raubvogel der Beſchreibung nach ſcheint es ſich um einen Sperber gehandelt zu haben— ſelbſt bedroh⸗ ten, zwangen ihn ſchließlich doch, ſich zu er⸗ heben. In einiger Höhe ließ er den Geſchun⸗ denen fahren. Da der Star zu fliegen nicht mehr fähig war, fiel er ins Waſſer und er⸗ trank nach erfolgloſem Kampf mit der un⸗ barmherzigen Flut. Ein Wort, das fehlte— hunderklauſend Mark Berlin, 25. 6. Ein eigenartiger Prozeß kam jetzt vor dem Zivilgericht in Breslau zur Ent⸗ ſcheidung. Im Jahre 1928 war dort eine wohl⸗ habende Dame geſtorben, die nur wenige Stun⸗ den vor ihrem Tode ihr bereits verfaßtes Te⸗ ſtament umſtieß und ihren in einer Nervenan⸗ ſtalt befindlichen Gatten zugunſten ihres lang⸗ jährigen Freundes, einem Oberſt i. R., enterbte. Das Geſetz verlangt nun, daß der Enterbte noch vor Ableben des Erblaſſers von der Teſtamentsänderung in Kenntnis geſetzt werde, was auch geſchah. Der Gatte wurde um 12 Uhr mittags verſtändigt, die Dame ſtarb um 5 Uhr nachmittags. In dem Totenſchein war aber das Wort nachmittags ausgelaſſen worden und vor dem Geſetz war daher die Frau um 5 Uhr morgens geſtorben. Ein langer Prozeß und eine Reihe von Zeugeneinvernahmen waren nötig, um die nachträgliche Aenderung des To— „ſtenſcheines durchzuführen, damit der Oberſt in den Genuß des Erbes kommen konnte. Da ſich aber dieſes durch die Wirtſchaftskriſe inzwi⸗ ſchen faſt völlig entwertet hatte, ſtrengte der Oberſt gegen den preußiſchen Staat einen neuen Prozeß auf Zahlung von 100 000 Mark, den Wert des urſprünglichen Erbes, an, den er jetzt in erſter Inſtanz gewann. Dem preußiſchen Staat wird alſo ein Irrtum des Beamten eine ſchöne Summe Geldes koſten. Berliner Bauunternehmer unker Mordverdacht feſigenommen Berlin, 24. 6. Die Berliner Mordinſpektion nahm heute früh den 35jährigen Bauunterneh⸗ mer Bruno Matthe aus Marzahn, Amand⸗ lisweg 4, feſt unter dem Verdacht, ſeine Wirt⸗ ſchafterin durch Veronal vergiftet zu haben. Am 19. Mai wurde in ſeiner Wohnung ſeine erſte Wirtſchafterin mit ſchweren Veronalver⸗ giftungserſcheinungen aufgefunden und ins Krankenhaus überführt, wo ſie bald darauf ge⸗ ſtorben iſt. Damals hieß es, das Mädchen habe Selbſtmord begangen. Matthe engagierte bald darauf eine neue Wirtſchafterin. Geſtern nach⸗ mittag wurde auch ſie mit einer ſchweren Veronalvergiftung ins Krankenhaus eingelie⸗ fert, wo ſie in bedenklichem Zuſtand darnieder liegt.„„ 8 — Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 27. Fortſetzung. So las Marthe, und dann verriegelte wieder die Tür ihres Zimmers, zog die Vor⸗ hänge zu und ſchloß die Augen. ſie Sie verſuchte ſich vorzuſtellen, wie ihr Vater dem Herrn von Ried ſein Gut zurückgab. —Es gelang ihr nicht. Sie ſah dann ſeinen ſchielenden Blick und hörte ſeine Stimme:„So⸗ bald du Baronin von Ried biſt!“— Sie ver⸗ ſuchte ſich vorzuſtellen, wie er dem jungen Baron mit freundlichem Lächeln einen zerriſ⸗ ſenen Schuldſchein überreichte. Wie ein Stein fiel ſein hartes Wort.„Niemals!“ Es wollte nicht gelingen, es ging nicht— Dann verſuchte ſie noch mit redlichem Willen Hertha als ſein Weib an ſeine Seite zu ſtellen. Da verdunkelten Tränen ihren klaren Blick und die Zeilen ſel⸗ nes Briefes fielen ihr ein,„daß das Anſinnen ihres Vaters unter anderen Umſtänden durch⸗ aus keine Zumutung wäre!“ Sie verſuchte erneut, die Gedanken einzu⸗ fangen und ſich auf das Erſehnte zu konzen⸗ trieren.— Würde es ihr möglich ſein, durch die Kraft ihrer Gedanken, durch heißes Wünſchen zum Magneten zu werden für ſein Glück?— Und wenn es gelang,— hielt ſie dann nicht ſein Glück in den Händen?— Haben wir wirklich ein wenig Macht über das Glück derer, die wir lieben? ee ee e e Kaum war ſie fertig mit ihrem ſtillen Schaffen, da kam telephoniſche Nachricht von Hertha Sie bat, mit zum Juſtizrat zu kom⸗ men. Auch Günther trat ans Telephon und ſagte ihr ein paar herzliche, bittende Worte. „Selbſtverſtändlich bin ich bereit!— Um wieviel Uhr? Treffpunkt, bitte?“ Sie hörte, wie der Freiherr zu ſeiner Braut ſagte:„Es iſt rührend, der Eifer, die Bereit⸗ willigteit des kleinen Mädels!“ Marte war die erſte am Treffpunkt. Günther von Ried begleitete die beiden Damen und er⸗ zählte Marthe gerade von dem Juſtizrat. Daß er ein ſehr gut ausſehender Fünfziger ſei, ein ſehr ſympathiſches Weſen habe und eine ſo ſeltſam beruhigende Art. Er habe wirklich Hoffnung, daß dieſer kluge Mann noch irgend einen Weg finden werde. Sie traten in das Haus des Juſtizrats und nahmen im Wartezimmer Platz. Der Herr kam, begrüßte ſie freundlich und meinte dann, es ſei nötig, daß er die Herrſchaften einzeln ſpräche, zuerſt den Herr Baron. f Mit einer Verbeugung gegen die beiden Damen ließ er Günther vorgehen und ſchloß die Tür. ö „Es iſt wie beim Zahnarzt!“ ſpottete Hertha von Loja. a „Der Mann ſieht prächtig aus!“ ſagte Marthe.„Solch einen Vater möchte ich haben.“ „Haſt du Angſt?“ fragte Hertha. „Vor dem nicht!“ gab Marthe ruhig zur Antwort. Der Juſtizrat ſah wohlwollend den jungen Freiherrn an.„Mein Plan iſt fertig“, ſagte er. „Es kommt nur darauf trauen und gehorchen!“ „Herr Juſtizrat!“—„ „Es iſt gut!“ ſagte dieſer.„Nun ſind noch zwei Dinge nötig: Erſtens, daß Ihr Fräulein Braut ein tapferes Mädel iſt, das mal für an, daß Sie mir ver⸗ „Ich bin überzeugt davon!“ ſagte Günther ſt. „Und Sauerbier wirklich ganz iſt und zuverläſſig!—“ „Das iſt ſie ohne Zweifel!“ junge Baron. i „Sie haben eine reizend liebenswürdige Auffaſſung von der Frauenwelt!“ lächelte der Juſtizrat.„Das ehrt jeden jungen Mann! Aber hier kommt es weniger auf die Auffaſſung, als auf die Tatſächlichkeit an. Und das überlaſſen Sie mir, zu prüfen! Iſt alles ſo, wie Sie glau⸗ ben, taxieren Sie die Qualitäten der beiden Damen richtig ein, dann darf ich wohl bald gratulieren!“ Günther ſtand auf. Er atmete ſchwer! Herr⸗ gott, war's möglich?— Er ſollte die Heimat wieder haben?— Sein lieber, alter Herr ſollte wieder froh werden? Seine Augen glänzten feucht.— i „Herr Juſtizrat—“. Der klopfte ihm auf die Schulter.„Ruhig Blut, mein lieber Herr Baron! Schicken Sie mir das Fräulein.“ Nun ſtand Marthe im Zimmer. Der Juſtiz⸗ rat ſah ſie durchdringend an, daß ſie die Augen niederſchlug und rot wurde. Lächelnd reichte er ihr die Hand und bot ihr einen Platz an. 1 „Sie haben ein großes, ſchönes Werk vor, mein gnädiges Fräulein. Sie wiſſen, was ich meinel— Der Anblick einer treuen Freund⸗ ſchaft iſt mir immer etwas Köſtliches, etwas Er⸗ 1 l geweſen! Haben Sie die Freundin ſo e „Hertha iſt mir unendlich — die Hauptſache! Daß die kleine unbedingt ehrenhaft verſicherte der viel gewesen! ches! Ja, ich habe ſie ſehr lieb, aber das iſt es nicht allein, Herr Juſtizrat! Ich muß viel Un⸗ recht gut machen, das mein Vater anderen Menſchen zufügt!— Ich kann mich nicht eines Reichtums erfreuen, der meinen Mitmenſchen ſo viel Leid bringt, ſo viel Not und noch ſo vieles, was mein Vater gar nicht begreift!“ „Jawohl, vollkommen! Ich will das Schloß⸗ gut nicht beſitzen, das mit nicht gehört!“ „So laſſen Sie es doch einfach den Herren von Ried wieder überſchreiben, ſobald es auf Ihrem Namen ſteht!“ „Wenn das ſo einfach ginge, Herr Juſtizrat, hätten wir Sie nicht zu bemühen brauchen!“ ſagte Marthe ganz ſachlich.„Aber mein Vater will es mir erſt nach meiner Hochzeit über⸗ ſchreiben. Er hat es ſich in den Kopf geſetzt. daß ich einen Baron heirate!“ „Herrn von Ried?“ Marthe wurde dunkelrot.„Ja, rat! Ich kann nichts dafür!“ Er lächelte:„Davon bin ich überzeugt!— Und möchten Sie ihn denn nicht haben?“ Da wurde Marthe ein wenig zornig:„Aber das kann doch gar nicht in Frage kommen! Herr von Ried iſt doch verlobt!“ „Und wenn das nicht der Fall wäre? Seine Augen lachten verſchmitzt hinter der goldenen Brille. 155 „Wir haben mit Tatſachen zu rechnen, Herr Juſtizrat!“ antwortete Marthe kalt. „So energiſch? Das gefällt mir! Das kön⸗ nen wir brauchen! Nun ſagen Sie mir nur eins, mein gnädiges Fräulein, find Sie feſt entſchloſſen, dem jungen Freiherrn Ried u dem Gute ſeiner Väter zu Herr Juſtig⸗ rh Fhrer Freundin zu dem erſehnten Glück?!“ eine kurze Zeit die Zühne zufammenbelßt—. Ihr danke ich schöne Stunden,— und ſo man. VFNBiorthetzung ſolat. zelnen Nationen einzuholen. Der vierverbändekampf In kaum drei Wochen treten unſere ten. Ausſichten unſerer Vertreter beſtellt iſt. für die Auswahl zu bewerten ſind. Eine noch beſſere Heerſchau als die Verbands meiſterſchaften des letzten Sonntags gibt der Vier⸗ verbändekampf am kommenden Sonntag in Wies⸗ baden ab. In dieſem Jahre verſpricht der Kam 5 pf beſon⸗ ders ſpannend zu werden, da ſelten die Man e ena waren. ie Mannſchaften der vier Verbände: 100 Meter: Brandenburg: Körnig, Mittel: Kre⸗ 5 her, Weſt⸗ Jonath, Süd: Geerling. 200 Meter: Brandenb.: Müller, Mittel: Kreher, Weſt: Broſchmeyer, Süd: Geerling; 400 Meter: Brandenb.: Pöſchke, Mittel: Bich⸗ ner, Weſt: Möller, Süd: Metzner; 5 800 Meter: Brandenb.: Abraham, Mittel: Stök⸗ kiſcht, Weſt: Danz, Süd: Paul; 1500 Meter: Brandenb.: Hellpapp, Mittel Gas Weſt: Neu, Süd: Schilgen; 1 5000 Meter: Brandenb.: Kohn, Mittel: Böhm Weſt: Schaumburg, Süd: Werner; 0 110 Meter Hürden: Brandenb.: Beſchetznik, Mit⸗ tel: Duve, Weſt: Wienecke, Süd: Welſcher; Hochſprung: Brandenb.: Betz, Mittel: Vöwing Weſt: Stechemeſſer, Süd: Fliſter; 5 Weitſprung: Brandenb.: Meier, Mittel: Biebach 8 115 Mölle, Süd: Scheck; 5 Stabhochſprung: Brandenb.: Schulz, Mittel: Weg⸗ ner, Weſt: Born, Süd: 97 1 Diskuswerfen: Brandenb.: Vogl, Mittel: Wei⸗ mann, Weſt: Hofmeiſter, Süd: Lampert; Speerwerfen: Brandenb.: Eberle, Mittel: Wei⸗ mann, Weſt: Hofmeiſter, Süd: Barth; Kugelſtoßen: Brandenburg: Reymann, Mittel: Seraidaris, Weſt: Debus, Süd: Berg; 4 mal 1 00 Meter: Brandenburg: Körnig, Müller, öſchke, Schlößke,— Mittel: Biebach, Kreher, auer, Büchner.— Weſt: Heidhoff, Hendrix, Horchmeyer, Jonath. Süd: Mährlein, Eldracher, Geerling. Olympiſche Staffel(800, 400, 200, 100 Meter) Brandenburg: Abraham, Imhoff, Müller, Kör⸗ nig,— Mittel: Prinzler, Büchner, Biebach, Kreher.— Weſt: Lefebre, Danz, Vorchmeyer, Jonath.— Süd: Abel, Nehb, Kurz, Geerling. Man ſieht: Vier ſtarke Mannſchaften, deren Zu⸗ ſammentreffen die Hoffnung auf einen ſpannen⸗ Tan We lſcher l beſte Leichtathleten die Reiſe nach Los Angeles an, 110 den Kampf um olympiſche Siegerehr rei 5 hren zu beſtrei⸗ te So kurz dieſe Zeitſpanne iſt: wir ien zur Stunde noch nicht, welche Athleten unſere Streit⸗ macht bilden werden und wie es um die Form und ſten unſ Dieſe Ungewißheit gibt aber jeder größeren leichtathleti⸗ ſchen Veranſtaltung der kommenden Wochen eine beſondere Bedeutung, weil ſie als letzte Prüfungen Euſt der Hinweis der Ameritaner, daß Deutſch als Organiſator und Ausrichter der Spiele 1 1 n Berlin zu einer Beſchickung verpflichtet ſei, führ⸗ de dazu, daß das deutſche Olympia⸗Comitee ſeine indgültige Zuſage nach Amerika kabeln konnte. Wie ſtark unſere Expedition ſein wird, ſteht m Augenblick noch nicht feſt. Viel über 50 Köpfe bird ſie aber beſtimmt nicht zählen. Das Haupt⸗ kontingent der Teilnehmer ſtellen natürlicherweiſe die Leichtathleten, die ja auch im Programm der bie den Hauptplatz einnehmen. Ueber unſere Ausſichten läßt ſich nicht viel ſagen. Wohl haben wir in einzelnen Konkurrenzen ausſichtsreiche Ver⸗ treter. Was ſagt aber die Papierform? Die Spiele werden große Ueberraſchungen bringen. Es ſei nur an den deutſchen Waſſerballſieg in Amſter⸗ dam erinnert, der doch von niemand erwartet wurde. Es iſt alſo gänzlich verfehlt, hier von Ausſich⸗ ten zu ſprechen. Trotzdem hoffen wir, daß ſich unſere Vertreter würdig im olympiſchen Geiſte ſchlagen. Der Reiſeplan der Deutſchen: 8 Nur noch gute drei Wochen ſtehen unſerer ö Nö zur Verfügung für die letzten Vorbereitungen zu der ausgedehnten Amerikareiſe. In dieſer Zeit heißt es noch eifrig üben, um ſich den letzten Schliff für die bevorſtehenden Ereig⸗ füsse zu geben. Inzwiſchen liegt nun die genaue Reiſeroute feſt, die unſere Aktiven mit ihren Füh— rern zu erledigen haben. Während die Hinreiſe faſt ohne Aufenthalt vor ſich geht, wird auf der Rückreiſe durch Amerika verſchiedentlich Aufenthalt 1 ö gemacht, um San Francisko, Ckikago, die Niaga⸗ rafälle und Newyork zu beſichtigen. 8 Reiſeplan lautet: Samstag, den 9. Juli: Eintreffen der Teil— nehmer in Bremen. Sammelpunkt: Hotel Scha— per⸗Sielenburg, Bahnhofſtraße 34 und Viktoria— Hotel Herdentorſteinweg 17. Sonntag. den 10. Juli: Um 7 Uhr morgens Ahfahrt non Bremen nach Bremerhafen zum Ein— Der genaue Berlin, 24. 6. Im Anſchluß an Sitzur 8 Präſidiums und Vorſtandes trat gestern 15 Hauptausſchuß des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie unter dem Vorſitz von Dr Krupp von Bohlen und Hallbach zu einer ſtark beſuchten Tagung zuſammen. Nach einem Be— den Kampf und auf gute Leiſtungen gibt. Unſer Tip: 5 Wir rechnen mit einem neuen weſtdeutſe Sieg, der aber diesmal ſehr knapp ausfahen inte Favorit für den zweiten Platz iſt in erſter Linie Süddeutſchland. Der Süden hat ſogar unter gün⸗ ſtigen Vorausſetzungen eine gewiſſe Chance, Er⸗ ſter gu werden. Auf dem dritten Platz erwarten wir Berlin vor Mitteldeutſchland. Entſcheidend ſind ja nicht die Einzelſiege allein, ſondern vor allem der gute Durchſchnitt. Vor den Olympiſchen Spielen Deutſchland in Los Angeles Für die vom 30. Juli bis 14. Auguſt ſtattfin⸗ denden Hauptſpiele in Los Angeles haben die Ame⸗ rikaner große Vorkehrungen getroffen. Es waren bange Zeiten zu durchſtehen, bis die 10. Olympi⸗ ſchen Spiele geſichert waren. Abſagen über Abſa⸗ gen liefen ein. Sogar Holland, das doch immer⸗ hin verpflichtet war in Los Angeles zu erſcheinen, wollte auf eine Teilnahme verzichten. Es hat viel Mühe gekoſtet, die endgültigen Zuſagen der ein⸗ i ö Auch in Deutſchland war die Stimmung für Los Angeles 1 000 510 richt des geſchäftsführenden Präſidialmitglie— des Geheimrat Kaſtel wurde zu den elehede nen Erklärungen der neuen Regierung ſowie zu den geſetzgeberiſchen Notmaßnahmen der letzten Woche Stellung genommen. Es wurde U. a. betont, die deutſche Induſtrie ſtehe ſelbſt⸗ verſtändlich geſchloſſen hinter der Reichsregie⸗ rung in ihrem Kampfe um die außenpolitiſchen Ziele. Wenn die Regierung den Staat freima— chen wolle von Ausgaben, die der Staat ſeinem Weſen nach niemals erfüllen könne, ſo könne dem nur zugeſtimmt werden. In der Notverordnung vom 14. 6. 32 trete zwar der ernſte Wille zutage, die Haushalte der öffentlichen Körperſchaften und der Sozialver— ſicherungen vor dem Zuſammenbruch zu retten und es würden zu dieſem Zweck auch auf der Ausgabenſeite einſchneidende Senkungen durch— geführt. Auf der anderen Seite ſeien aber neue Steuern eingeführt und alte Steuern erweitert worden, während es in der Kundgebung zu den Notmaßnahmen vom 14. 6. heiße, daß Steuer⸗ erhöhungen nur noch zu einer Verſchlechterung der Einnahmen führen könnten. f a 17 5 25 2 i Eine endgültige Geſundung der Kaſſen- und gegen 12 Uhr. in Newyork. Unterkunft dort in den Hotels 5 Sonntag, den 17. Juli: 5 Abfahrt nach St. Louis. Montag, den 18. Juli: Los Angeles. 0 Donnerstag, den 21. Juli: Gegen Ankunft in Los Angeles. 5 die weiblichen Teilnehmer Hotel. f Vom 21. Juli bis 15. Auguſt: Letzte ningsvorbereitungen und Olympiſche Montag, den 15. Auguſt: von Tos Angeles nach San Franc ko Ae den 16. Auguſt: Aufe Mittwoch, den 17. Chikago. f Samstag, den 20. Auguſt: Mor in Chikago. Unterkunft im Hotel der Stadt Montag, den 22. Auguſt: an den Niagarafällen, 5 Newyork. f Dienstag, den 23. Auguſt: in Newyork. Aufenthalt und Beſ Mittwoch, den 24. Auguſt: E den Hapagdampfer„Deutſchland“ 1 8 Donnerstag, den 25. Auguſt: Newyork. FBreitag, den 2 burg. in Chapmans Spiele. Auguſt: Weiterfahrt MW abenos Weiterfahrt September: für den Leichtathletikkampf gegen Frankreich. Zweigen der öffentlichen Hand eine aus— reichende Senkung der Ausgaben eintrete. Für die organiſche Verringerung der Ausgaben be⸗ dürfe es in erſter Linie der ſchleunigen Inan⸗ griffnahme einer großen Verwaltungsreform ſowie einer Reform der Sozialverſicherung 1 der Arbeitsloſenfürſorge. Dieſe Reform ſei auch deswegen dringend notwendig, um die ſoziale Fürſorge ſo weit als irgend möglich zu erhalten. Zur Vergrößerung des deutſchen Produktions- und Handelsvolumens dürfe we— der eine einſeitige Erportpolitik getrieben noch eine„binnenwirtſchaftliche Orientierung erſtrebt werden. Der Staat müſſe ſich, ſoweit wie irgend angängig iſt, von Eingriffen in das Wirtſchaftsleben freihalten und der freien Initiative von Unternehmer u. Arbeiter weit— gehenden Spielraum laſſen. Dementſprechend lehne der Reichsverband nach wie vor jede Art von Subventionen entſchieden ab. 8 . Der Reichsverband trete ferner mit allem Nachdruck für die Aufrechterhaltung des privat⸗ wirtſchaftlichen Syſtems und die Beſeitigung entſtandener Fehler ein. Soweit die Wirtſchaft ſelbſt für Fehler verantwortlich zu machen ſei, habe ſie auch ſelber die Pflicht, dieſe auszu— merzen. 5 „Fehler des lapitaliſtiſchen Syſtems“ ſei aber bers Kulge des ſtaatsſozialiſtiſchen Charakters der Wirtſchafts-, Finanz- und Sozialpolitik Der weitüberwiegende Teil der n der Nachkriegszeit. Die deutſche Induſtrie Finanzlage ſei nur möglich, wenn in allen ſei bereit, für Beſeitigung dieſer Fehler mit der Regierung Hand in Hand zu arbeiten. ſchiffen auf den Lloyddampfer„Europa“. Ausfahrt Samstag, den 16. Juli: Ankunft der„Europa“ Am Spätnachmittag a Am Spätnachmitta Ankunft in St. Louis, dort einige Stunden Auf enthalt für Veſichtigungen. Dann Weiterfahrt nach Mittag Unterkunft dort für je . ft in dos UI Ul ö ür die männlichen Teilnehmer im Olympiſchen Dorf, für Park⸗ Trai⸗ Morgens Abfahrt nthalt in San ichtigung Morgens Ankunft nach ens Ankunft Deutſche Frauen-Dertretung Für den am kommenden Sonntaa in Elberfeld Induftrie und Kriſenzeit der Reichsverband der deutſchen Induſtrie if zu den neuen geſehgeberiſche Nolmaßnahmen e ſtattfindenden Leich Tattfindenden htathletit- Landertampf 0 2 d nend und Frankreich hat die Deutſche Sportbehörde für Lei ik di folgenden Vertretungen aufpeſtel: ett 1 80 Meter: Horchler⸗Soling g 0 N'rchler⸗Solingen, Treue-Unn 200 Meter: Erfling⸗Duisbur 0 f keter: Erfling⸗Duisburg, Lorenz⸗Frank⸗ 1000 Meter: Hüſchel. ſchei Solngen Hüſchelbach⸗Remſcheid, 80 Meter Hürden: graf⸗Krefeld. Weitſprung: Schlarp⸗Köln, Buſch⸗Kö eitſprung:.„Buſch⸗Köln. Diskuswerfen: Heublein, Buſch. 15 Speerwerfen: Buſch, Braul-⸗Elberfeld. 4 mal 100 Meter: Tr rfli Haux. Treue, Erfling, Lorenz, Nöll⸗ Haux⸗Frankfurt. Weher⸗ 11 5 fie Cage i ufſtiegskampf der ſüddeutſchen Kreismeiſter . Der Aufſtiegkampf der ſüddeutſchen Kreismei⸗ ſter wäre, eigentlich bis auf die noch freie zweite Stelle der Gruppe Main erledigt. Aber es hat plöblich in der Gruppe Nordbayern noch eint Verwicklungen gegeben. Der VfR. Schwein t erhielt nämlich aus dem verlorenen Spiel galen FC. Burgkundſtadt(3:1) die Punkte guge sprochen da Burgkundſtadt einen nicht ſpielberechti Ken Waun hatte mitwirken laſſen. Dadurch hätte 55 Schweinfurt mehr als Germania Nürnberg. Da aber am grünen Tiſch gewonnene Punkte nicht über den Auf- oder Abſtie ſcheiden kö iſt ei ee er Abſtieg entſcheiden können, iſt ein tſcheidunosſpiel zwiſchen den beiden Vereinen notvendig geworden, das noch in dieſer Saiſ ausgetragen werden ſoll. e eee 8 ſtehen alſo nach dieſem noch die zweiten reter von Nordbayern und der Gruppe Main . Die neuen Bezirksligiſten: 8* 11* e N 9 Nordbayern: 1. SpVgg. Erlangen, 2 „Nürnberg oder VfR. Schweinfurt; 81 orn. J Südbayern: 1. 94 Ulm; hut; Germania FV. 2. SpVgg. Lands. Württemberg: 1. Stuttgart. 8 on Dor Oer e 1900 Ofſenburg, 2. Frankonia Rhein: 1. VfR. Kaiſerslautern, 2. Germania 03 Friedrichsfeld; 1 Saar: Eintracht Trier, 2. SV. Heſſen: 1. VfR. Bürſtadt, 2. FVg Main: 1. Spfr. Frankfurt, 2. Vor den Olympiſchen Spielen Politiſche Juſammenſlöße in Skaßfurk Ein Kommuniſt erſchoſſen. Staßf 5. Zwiſ den ind. 5 6. Zwiſchen Nationalſoziali⸗ 5 K mmuniſten kam es geſtern und in der Nacht zum Freitag wiederholt zu Zu— lammenſtößen. Schon einige Male 995 die A e gezwungen geweſen, das Auto eines Nationalſozialiſten vor kommur ſtiſchen Angriffen zu ſchützen. Als am Don⸗ nerstag die Kommuniſten wiederum Miene machten, das Auto zu ſtürmen wurde aus dem Auto geſchoſſen und ein Kommuniſt durch Bauchſchuß ſo ſchwer v 7 5 er 5 ald da⸗ ran letzt, daß er bald da— Mary 551 SN Norm. Gmünd, 2. SC. 1900 06 Völklingen; g. 033 Häute, Leder, Gchuhe. Wir verweiſen auf die heutige Beilage der Firma Carl Fritz& Cie., Mannheim in der Sie intereſſante Abhandlungen über obiges Thema finden. ö . sO rk D E E D E L 5 O N EIN NEUGESCHAFFENER GALTTATSSECRIF F: ERUSA HAN D ARBEIT SZIGARETTEN 4 u. 5 3 Jür die hausfrau Süßtirſch⸗Marmelade! 3 Pfund dunkle, ſüße ftirſchen, entſteint gewogen, gut zerdrücken, 1 Liter Waſſer hinzu, dann mit 3½ Pfund Zucker unter Rühren zum Kochen bringen und 10 Minuten brauſend durchkochen. Hierauf eine Normalflaſche Opekta ſowie den Saft einer Zitrone hineinrühren und ſofort in Gläſer füllen. Im übrigen iſt der Kochvorgang der gleiche wie bei Erdbeer— Marmelade. Bierbrotſuppe. Altbackenes Brot weicht man ein, kocht es weich und ſtreicht es durch ein Sieb. Sodann kocht man es nochmals mit Braunbier, Salz, Zucker, Kümmel und Zitro⸗ nenſchale auf und ſerviert die Suppe kalt oder warm. Einfache Bowle aus Rhabarberſaft. Rhabar⸗ berſaft miſcht man mit einem gewürzigen und ſchönfarbigen Saft, z. B. Erdbeer⸗, Quitten⸗ oder Kirſchſaft. Auf je eine Dreiviertelliterfla⸗ ſche Obſtſaft nimmt man den Saft einer Zitro⸗ ne, der die fehlende Weinſäure erſetzt. Zucker⸗ zuſatz nur gering. Man kann dieſe Bowle ohne friſche Früchte herſtellen. Sie ſchmeckt kalt am beſten, und Zuguß von Selterswaſſer vor dem Reichen verbilligt ſie. der Miſſiſſippi ſliftel eine Ehe Der Kinderballon als Heiratsvermittler— Wo⸗ zu Briefkäſten in Afrika gut ſind— Frauen werden durch die Zeitung verkauft Von Werner Bartels Der kleinen Budapeſter Tänzerin ging es wie Tauſenden ihrer Schweſtern: Sie ſehnte ſich nach einem Mann und hatte doch keinen. Was ſollte ſie anfangen? Alle ſonſtigen Wege der üblichen Ehevermittlung hatte ſie ſchon er⸗ folglos beſchritten. Irgend ein neuer mußte gefunden werden. Die Löſung ließ tatſächlich nicht lange auf ſich warten. Die Tänzerin ver⸗ ſchaffte ſich einen Kinderballon und hängte eine Karte mit folgendem Hilferuf aus be⸗ drängtem Herzen daran:„Schreiberin iſt ein braunes Mädel, von dem man ſagt, es ſei hübſch, und es bittet den ehrlichen Finder. ſich mündlich oder ſchriftlich mit M. H in Verbindung zu ſetzen“. Dann ließ die be⸗ drängte Seele den Liebesboten aufſteigen. Sie hatte Glück. Der Wind trug den Bal⸗ lon in ein ungariſches Dorf, landete ihn auf dem Hofe eines Gutes. Der Beſitzer, ein jun⸗ ger Mann, las den Brief, war der Ueberzeu⸗ gung, das Glück ſei zu ihm geflogen, und er befolgte die Aufforderung der Brieſſchreiberin ſo wortwörtlich, daß er ſich einen Taa später in jeder Beziehung mündlich mit der jungen Dame in Verbindung ſetzte und ſie dann hei⸗ ratete. Wie der kleinen Budapeſterin ging es einem jungen Farmer am Vater der Gewäſſer, am Miſſiſſippi. Der Mann hatte wohl nicht den Mut, auf die Brautſchau zu gehen, vielleicht auch nicht die Zeit dazu. Seine Farm lag recht einſam und weitab von der großen Straße, auf der die Mädchen aus den Stäten in ihren Kraftwagen vorbeiraſten. Was tun? er Fluß gab ihm eines Abends die Ant⸗ wort. Unſer ſchüchterner Farmer ſaß ſinnend an ſeinem Ufer und ſah die Waſſer zutal gleiten. Da fiel ihm ein, er könnte die Fluten zum Liebesboten machen. Er überlegte nicht lange, ſchrieb ein paar Zeilen:„Wer dieſen Brief findet, der mag an mich ſchreiben, wenn es nur ein anſtändiges Mädchen iſt, das einen guten Mann ſucht.“ Dieſes weniger durch ſei⸗ nen Stil als durch ſeine Eigenart ausgezeſch⸗ nete Schreiben ſteckte der Farmer in eine Fla⸗ ſche und die warf er in den Miſſiſſippi. Voller Erwartung ſah er den kommenden Dingen entgegen. Er brauchte nicht lange zu fiebern. Denn bald darauf ſtellte ſich ein fri⸗ ſches junges Mädchen bei ihm ein:„Ich habe die Flaſche mit dem Brief gefunden. Ich bin die Rechte.“ Sie mußte wohl die Wahrheit ſagen. Denn eine Woche ſpäter waren die beiden verheira⸗ tet, und ſie ſollen ſich, obwohl die Ehe ſchon ein Jahr dauert, noch immer vertragen. Noch ſchlechter als für die ungariſche Tän⸗ zerin und den amerikanischen Farmer ſtanden die Heiratsausſichten für die Tochter eines Pflanzers in Nordrhodeſien. Denn weit und breit wohnte kein Weißer, geſchweige denn ein heiratsfähiger oder gar heivatsluſtiger junger Mann kaukaſiſcher Raſſe. Was tun? Die Phantaſie des Mädchens fand die richtige Antwort. Dreißig Kilometer ſüdlich von der väterlichen Pflanzung war ein primitiver Briefkaſten, in den jeder, der auf rund fünf⸗ zig Kilometer Umkreis ſich mit der Außenwelt in Verbindung ſetzen wollte, ſeine Epiſtel warf. Der erſte beſte, der am Briefkaſten vorüber⸗ kam, nahm dann den Brief mit zum Poſtamt. In dieſen Kaſten warf die einſame Jung⸗ frau einen Brief, auf deſſen Umſchlag ſie ſchrieb:„Dem erſten braven Europaer, der ein tüchtiges Pflanzermädchen heiraten will.“ Das Herz klopfte ihr doch ein wenig, als ſie nach der väterländiſchen Pflanzung zu⸗ rückfuhr: Ob ſich wirklich einer melden würde? Ob ſie nicht eine Dummheit gemacht hatte, die noch unangenehme Folgen haben könnte? Was, wenn ſich irgend ein hergelaufener Eu⸗ ropäer meldete und Anſpruch auf ihren Be⸗ ſitz erhob. Krach ſchlug. weil ſie ihn abwies? Er raſierte ſich. Und unter der rauhen Schale kam ein ſo guter Kern zuin Vorſchein, daß Mädchen u. Fremder bald„hanedlseinig“ wurden. Der Vater war umſo mehr einver⸗ tanden, als der junge Mann ſich als Erbe einer guten Familie entpuppte, der in Rho⸗ deſien hatte jagen wollen. Erfindungsreich wie die Frauen nun ein⸗ nal ſind— beſonders in Dingen der Liebe— kamen ein paar Amerikanerinnen auf einen anderen Einfall. Sie boten ibre Hand durch wohl ein holbdutzendmal ſeinen Der heinumstrittene Renie rungssite von Chile 15 Perſonen getötet, die Zertung denjenigen an, die ihnen oder— um eine ſentimentale Saite im Herzen des Mannes klingen zu laſſen— ihren armen El⸗ tern“ fünf⸗ oder zehntauſend Dollar auf den Tiſch zahlen würden. Aber nur wenige hatten Glück. Eine freilich— ſie gehörte zu den er⸗ ſten. die dieſen noch etwas ungewöhnlichen Wea beſchritten— erhielt nicht weniger als 400 Angebote, von denen manche gleich einen Scheck über zehntauſend Dollar enthielten. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Auch die junge Amerikanerin. Sollte ſie einen von denen nehmen, die ihr gleich die zehntauſend Dollar boten, oder einen anderen, der ihr ſofort nach der Trauung dreißigtauſend Dol⸗ lar versprach? Während die Aermſte noch zö⸗ gerte, erhielt ſie einen unerwarteten Beſuch: Ihr Jugendfreund, den ſie ſeit einigen Jah⸗ ren nicht mehr geſehen und von dem ſie nicht wußte, wo er lebte, hatte ſich in den nächſten Schnellzug geſetzt, als er von dem ſonderbaren Heiratsangebot und deſſen Erfolg erfahren: Du willſt Dich verkaufen. Das iſt unrecht!“ Er ſagte ſicher noch mehr. Er konnte allem Anſchein nach ausgezeichnet reden und muß auch ſehr nett geweſen ſein: denn einen Tag ſpäter ſchrieb das Mädchen allen Freiern dankend ab, um bald darauf den Jugend⸗ freund zu heiraten. So verdankte ſie trotzdem ihren Mann dem etwas ausgefallenen Einfall. Dem Mädchen war alles andere als ſroſſſzu Mute. Es kam nicht ſo ſchlimm. Eine Woche ſpäter traf ein etwas ſtoppeliger, aber ſonſt ganz vernünftig ausſehender Weiße auf der Pflan⸗ zung ein und verlangte die Tochter des Hau⸗ ſes zu ſprechen. Zitternd folgte das Mädchen dem Ruf.„Guten Tag“, ſagte der Fremde, uich will mich erſt raſieren, und dann können wir weiter über den Fall reden.“ Jufammenſtöße in Leipzig Leipzig, 24. 6. Nach Schluß einer politiſchen Verſammlung kam es geſtern abend zu De⸗ monſtrationen, die von der Polizei zerſtreut werden mußten. Die Polizei wurde von den Demonſtranten beſchoſſen, ein Beamter wurde verletzt. Das Regierungsgebäude in Santiago de Chile, um das jetzt wiederum Straßenkämpfe entbrannten, ne n f Beſitzer wechſelte. Bei den neuen Känſpfen wärden nachdem es in den letzten Wochen 28 ſchwer verletzt. f Worms. Aus der Strafanſtalt entwichen) Der oft vorheſtrafte 31jährige Schiffer Johann Emil Heß aus Worms, der in der Butzbacher Zellenſtrafanſtalt eine größere Strafe verbüßt, iſt dort am vergangenen Sonntag entwichen. Heß wurden vom Anſtaltsarzt Sonnen⸗ un Luftbäder verordnet, wobei er eine günſtige Ge⸗ legenheit benutzte, um zu verſchwinden. Er konnte bis jetzt noch nicht wieder feſtgenommen werden. Heß iſt der Hauptangeklagte in einem Totſchlagprozeß der vom 4. bis 9. Juli d.. vor dem Mainzer Schwurgericht verhandelt werden ſoll. Falls er bis dahin nicht wieder feſtgenommen iſt, muß der Prozeß vertagt wer⸗ den. Worms.(Lebensmüde.) Erhängt hat ſich in einem hieſigen Gaſthaus ein 61jähriger in Apolda geborener Kaufmann, der zuletzt in Frankfurt am Main wohnhaft war. Was den Mann in den Tod getrieben hat, iſt nicht be⸗ kannt. Darmſtadt.(Von der Anklage der fahrläſſi⸗ gen Tötung freigeſprochen.) Ein Metzgermei⸗ ſter in Lampertheim war kürzlich vom Bezirks⸗ ſchöffengericht zu zwei Monaten Gefängnis bezw. 300 RM Geldſtrafe verurteilt worden, weil ein Lehrling ſeines Betriebes durch eine defekte Stromleitung getötet worden war. In der heutigen Berufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer ſtellte ſich heraus, daß der Junge ein Abwaſſerrohr im Keller berührt hai⸗ te, das mit einer ſchadhaften Stelle der elek⸗ triſchen Leitung in Berührung gekommen war Die Strafkammer ſprach den Angeklagten von der Anklage der fahrläſſigen Tötung frei, weil der Meiſter ſchon lange den Auftrag zur Repa⸗ ratur gegeben, der Inſtallateur die Arbeit je⸗ doch noch nicht in Angriff genommen hatte. Bürſtadt.(Der Triebwagen Bürſtadt-Lorſch beſchoſſen.— Ein Verbrechen?) Donnerstag Nabend wurde der von Lorſch 8.30 Uhr nach Bür⸗ ſtadt abgehende Triebwagen am Eingang des Lorſcher Waldes von Unbekannten beſchoſſen. Ein Geſchoß von etwa 6 mm Stärke hatte eine ſehr dicke Glasſcheibe des Wagens auf der rechten Seite durchſchlagen und ging knapp über den Hut eines Herrn aus Bürſtadt hin⸗ weg in den Wagen. Ob ein verbrecheriſcher Anſchlag, ein Lausbubenſtreich oder Fahrläſſig⸗ keit vorliegt, muß die Unterſuchung ergeben. Weinheim.(Sturz beim Kirſchenpflücken.) Hier ſtürzte der 54 Jahre alte Arbeiter Georg Pfläſterer beim Kirſchenpflücken von der Leiter auf einen Drahtzaun und zog ſich ſchwere Ver⸗ letzungen am Unterleib zu. Er wurde in das Krankenhaus gebracht. 5 Mannheim.(Aus Verſehen Chloroform ge⸗ trunken.) Ein 24 Jahre altes lediges beruflo⸗ ſes Mädchen trank in ihrer Wohnung in der Altſtadt aus Verſehen aus einer Flaſche, welche Chloroform enthielt. Sie wurde mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen mit dem Sanitäts⸗ auto ins Krankenhaus gebracht. f Schwetzingen.(Aus dem Zuge geſtürzt.) Mittwoch mittag wurde 500 m von dem Halte⸗ punkt Oftersheim entfernt der 60 Jahre alte Vertreter einer Möbelfabrik, Mendle von Mannheim, ſchwer verletzt aufgefunden. Mend⸗ le ſcheint aus dem D⸗Zug 76 während der Fahrt herausgefallen zu ſein; bald nach ſeiner Auffindung erlag er den Verletzungen. Ob ein Unglücksfall oder ein Herausſpringen in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht vorliegt, konnte nicht feſt⸗ geſtellt werden. e ee e e e eee — K—ß Hakenkreuz und Schule Zu den Forderungen, die der deutſche Katholi! als unveräußerliches Recht für ſich in Anſpruck nimmt, gehört die chriſtliche Bekennt; Um ſie lämpft er mit allen Mit⸗ teln, die ihm ſein Staatsbürgertum und ſeine reli. giöſe Ueberzeugung und Weltanſchauung verleiht, Groß iſt die Zahl der Feinde, mit denen er um den Charakter der Erziehung zu kämpfen hat. Auck die Partei, die den deutſchen Katholiken jetzt ſi ſtark umwirbt, nämlich die nation a lſozia liſtiſche, iſt ein Gegner der Bekenntnisſchule und dieſe Tatſache verneint ſchon die Frage, ob ein nisſchule. Katholik Nationalſozialiſt ſein könne. Zwar leugnen die Wald⸗ und Wieſenagitatoren dieſe Gegnerſchaft, das ändert aber nichts an der Schon vor zwei Jahren ſtimmten die Nationalſozialiſten des Preußiſchen Landtags geſchloſſen gegen das Konkordat, das die Au⸗ tonomie der katholiſchen Schulen zu ſichern unter⸗ nahm, mit der Begründung, daß der Staat das letzte Wort in Sachen der Erziehung zu ſprechen habe. Noch deutlicher verkündigte am 14. Dezem⸗ Tatſache ſelbſt. ber 1930 der„Weſtdeutſche Beobachter“: „Jawohl, die Nationalſozialiſten bekämpfen die Bekenntnisſchule und werden für die Simultan⸗ alles macht, ales vefieylt, der vergottete Staat, der zwar noch einen Gott duldet, ſei er ein Wotan oder ſonſt einer; aber ein Staat, unter dem die Kirche ſteht und die geiſtige Hinordnung des Katho⸗ liken zum Stuhle Petri, zum„Ultramontanismus“ bekämpft wird. Vor kurzem hat die Abteilung 3 des national⸗ ſozialiſtiſchen Lehrerbundes, Gau Sachſen, auf ei⸗ ner Tagung in Chemnitz grundſätzliche Richtli⸗ nien für das nationalſozialiſtiſche Schul⸗ und Kirchenprogramm aufgeſtellt. Die Richtlinien ſind maßgebend für die Beurteilung der gegenwärtigen weltanſchaulichen Struktur des Nationalſozialis⸗ mus. Ein Studium dieſer Richtlinien offenbart klar und deutlich den liberalen Charakter der Hitlerbewegung; vielleicht haben wir in dieſer Tatſache die Erklärung zu ſuchen, weshalb es dem Nationalſozialismus gelingt, nach und nach alle liberalen Parteien an ſich zu ziehen An der Spitze des Chemnitzer Programms ſteht der Satz: „Der Nationalſozialismus erkennt die Kräfte der Religion als unentbehrlich für das deutſche Schulweſen zur ſittlich⸗nationalen Willensbil⸗ dung an. Nach der hiſtoriſchen Entwicklung des deutſchen Volkes können dieſe nur in der Form des Chriſtentums in der Schule der Jugend nahe gebracht werden.“ Weiteren Aufſchluß geben die Einzelheiten des Programms: Ueber jeder Kon feſſion ſtehen die raſſiſchen und nationalen Lebensbelange. Man hat in Chemnitz eine Formel gefunden, die den Weltanſchauungswirrwarr des Nationalſozia⸗ lismus unübertrefflich klar kennzeichnet.„Erſt Gott und Chriſtus— unbeſchadet der Deutung (J) des Chriſtusbegriffes—, dann Raſſe und Volk und da nin erſt Konfeſſion.“ Daß der Begriff Gottes an der Spitze ſteht, iſt ſelbſtverſtändlich; aber ſchon mit der Benennung Chriſti beginnt der Wirrwarr. Man kann dieſe ſo nebenſächlich er⸗ ſcheinende Bemerkung von der Deutung des Chri⸗ ſtusbegriffes unmöglich nur im Sinne der rein kon⸗ feſſionellen Unterſchiede des Katholizismus und Proteſtantismus verſtehen, ſondern hier wird offen⸗ bar, daß ſeitens des Nationalſozialismus den willkürlichſten Auslegungen des chriſtlichen Fundamentalbegriffes Torund Tür geöffnet iſt. Die Autorität einer Kirche, einer beſtimmten Konfeſſion tritt gegenüber dieſen erlaubten Deutungen gänzlich zurück, womit der liberale Charakter der Partei erſchrek⸗ kend in Erſcheinung tritt. Ehe die kirchliche Glau⸗ benszugehörigkeit in Rechnung geſtellt wird, kommt erſt noch das weite Feld der Raſſen theorien und der völkiſchen Belange. Die Kon⸗ feſſion erſcheint erſt an dritter, alſo an allerletzter Stelle und iſt der Raſſe und dem Volke nachgeord⸗ gemein(1) in Bezug auf die Konfeſſion überparteilich ſein muß, aber nicht un be⸗ dingtunparteiiſch ſein kann.“ Man müſſe auch, ſo heißt es in den Richtlinien, im Rahmen der Konfeſſion alle Auffaſſungen fördern, die den raſſiſchen Lebensbelangen beſonders ent⸗ ſprechen.„Daraus ergibt ſich“, ſo heißt es,„e in Bekenntnis zu einer chriſtlich⸗na⸗ tionalen Gemeinſchaftsſchule.“„Die Gedanken extrem⸗lonfeſſioneller Dog ma tik ſind religiöſen Sonderkreiſen zu überlaſſen und politiſch gebundene, konfeſſionelle Beſtrebungen, wie dieultramontanen, ſind unbedingt aus der Schule zu verweiſen.“ Alſo die konfeſſio⸗ nelle Bekenntnisſchule wird von den Nationalſozia⸗ liſten unter allen Umſtänden zugunſten einer„Ge⸗ meinſchaftsſchule“ abgelehnt und die katholiſche Lehre iſt als„ultramontan“ aus dieſen Schulen ausgeſchloſſen! Man kann darauf geſpannt ſein, ob die nationalſozialiſtiſchen Propaganda⸗ und Wahlredner den Mut haben werden, dieſes Bekennt⸗ nis von den katholiſchen Wählern abzulegen, die ſie einfangen wollen. Die katholiſchen Wühler aber müſſen ſich dieſe Einſtellung des Nationalſozialis⸗ mus zur Bekenntnisſchule gut merken. Sie wollen von einer verſchwommenen und verwaſchenen„Ge⸗ meinſchaftsſchule“ nichts wiſſen und müſſen darum den Nationalſozialismus überhaupt als unkatholiſch ablehnen. 4 * 5 Achtung! Sonntag, den 26. Juni großes g n bre mit Konzert, Tana, Trachtentänze und sonstigen Ueberraschungen aller Art wozu wir die gesamte Einwohnerschaft herzlich einladen. Club der Gemütlichen. Am Montag, den 27. Juni, nachm. 6 Uhr findet eine außerordentliche Uebung der freiw. Feuerwehr und der Pflichtmannſchaften der Jahrgänge 1907 und 1908 in Gegenwart eines Vertreters des Kreisamts und des Kreisfeuer⸗ wehrinſpektors ſtatt. Mufik und Spielleute haben anzutreten. Wir machen darauf aufmerkſam, daß zu die— ſer Uebung keinerlei Entſchuldigungen(mit Ausnahme der durch ärztl. Zeugniſſe beſtätigte Krankheitsfälle) entgegengenommen werden. Das Kommando. Feuerwehr⸗ Uebung. I eee eee eee eee Weizenfuttermehl, Weizennachmehl, Weizenkleie, Malzkeime, Malztreber, Schnitzel, Repskuchen, Palm⸗ kuchen, Soyaſchrot, Haferflockeu, Weizenkeime, Weizen, Gerſte, Hafer ganz und geſchroten, Taubenbohnen, Wicken, Erbſen, Darri, Mais ganz und geſchroten. Garnele, Fiſchel, Fiſchmehl alle Sorten, ſowie ſämt— liches Hühner-, Tauben- und Vogelfutter. Alois Walter. N. B. Es wird gebeten den Hühnerweizen baldge— ſälligſt abzuholen. 4 5 ö c 1 Mk. 29. 25. 9.50 Mk. 3.90, 2.90 2.50 Knicker-Hose Ml. 7.50, 6.75 5.50 Mk. 4.50, 2.90 l. 25 Sport-Anzüge Pullover Sporthemden mit Krawatte oder 2 Kragen Sportstrümpfe Mk. 4.50, 2.20 f. 20 Sportgürtel 90, Berufskleidung und Mosen. 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Urſprünglich wurde dieſer Name für Arbeiter gebraucht, die eine Arbeits⸗ tätigkeit in der Fabrik oder in einem Handwerk ausüben und nach Feierabend noch irgendwel⸗ che Nebenarbeiten übernehmen, wodurch ſie den ſelbſtändigen Handwerkern oft großen Schaden zufügen. Es iſt begreiflich, wenn ſich Handwerk und Handel auch dagegen wehren, daß Unter⸗ ſtützungsempfänger, Invaliden oder Arbeite loſe ihnen Unterbietungskonkurrenz machen. Aber in der Regel handelt es ſich bei der Schwarzarbeit der Erwerbsloſen nur um das barmloſe Beſtreben, ſich durch irgendwelche Gelegenheitsarbeiten einen Nebenverdienſt zu der kärglichen Unterſtützung zu verſchaffen. Soll man das moraliſch verurteilen, ſo wäre zum mindeſten die Vorausſetzung, daß die Un⸗ terſtützungen, die die Erwerbsloſen erhalten. zur Deckung des notwendigen Lebensbedarfs einigermaßen ausreichen. Aber man hat be⸗ in allen Zweigen der Erwerbsloſenfürſorge ſehr erheblich herabgeſetzt. In der Arbeits⸗ loſenverſicherung z. B. erhielt im Finanzjahr 1929-30 jeder Hauptunterſtützungsempfänger noch rund 80 Mark im Monat, im Finanzjahr 1931⸗32 dagegen nur noch 63.4 Mark. In der gleichen Zeit ſank der monatliche Durch— ſchnittsſatz der Unterſtützung in der Kriſenfür⸗ ſorge von 77,2 auf 59,2 Mk. und in der kom⸗ munalen Wohlfahrtspflege betrug er im letz⸗ ten Jahre nur noch 53 Mark. Verdient es angeſichts ſolcher Unterſtützungsſätze gebrand⸗ markt zu werden, wenn ein Erwerbsl.(heini⸗ lich, damit ihm ſeine Unterſtützung nicht ge⸗ kürzt wird) irgendwelche Nebenarbeiten ſucht. um ein wenig mehr zu verdienen? In der Regel wird durch dieſe Gelegen- heitstätigkeit, die man als Schwarzarbeit zu bezeichnen pflegt, nicht einmal jemand geſchä— digt. Der Gartenbeſitzer, der einen Erwerbs— loſen ein paar Stunden gegen eine kleine Ent⸗ ſchädigung in ſeinem Garten arbeiten läßt, wird, wenn man das unterbindet oder er⸗ ſchwert„deshalb keinen Gärtner anſtellen kön⸗ nen. Die Hausfrau, der man es nicht geſtatten will, von einem Unterſtützungsempfänger Teppiche klopfen, oder ſonſtige Hausarbeiten verrichten zu laſſen, ohne die Genehmigung des Arbeitsamts einzuholen, wird dann ge— wiß keinen Hausangeſtellten mehr beſchäftigen können. Man ſchädigt durch ſolche Verbote und Er— ſchwerungen die Erwerbsloſen, die noch ar— beitswillig ſind, ohne meiſt irgend jemandem damit zu nützen. Am richtigſten wäre es, wenn man den Unterſtützungsempfängern ganz all— gemein erlauben würde, Nebenarbeiten und Gelegenheitsarbeiten bis zu einer gewiſſen Verdienſtgrenze ohne weiteres zu übernehmen. Zur Stärkung der Arbeitsmoral würde man dadurch mehr beitragen als durch vas heutige Syſtem der Beſtrafung der Schwarzarbeiter. Ebenſo ſchwierig wie dieſes Problem liegt auch das der ſogenannten Doppelverdiener. Man verſteht hierunter meiſt Leute, die neben ihrer Haupttätigkeit noch einen Nebenerwerb haben. Es gibt natürlich Fälle, in denen das zu mißbilligen iſt, weil durch die Nebenarbeit anderen das Brot fortgenommen wird. Aber in vielen Fällen handelt es ſich auch hier nur darum, daß jemand, deſſen hauptberufliches Einkommen nicht ausreicht, um ſich und die Familie anſtändig durchs Leben zu bringen, ihre auch in ſeinen Freiſtunden noch irgendeinem Erwerb nachgeht. Man hat ſogar oft auch in ſolchen Fällen von Doppelverdienern geſpro— chen, in denen Mann und Frau einer Erwerbs— tätigkeit nachgehen, weil der Verdienſt des Mannes allein zur Ernährung der Familie nicht groß genug iſt. Mit allen ſolchen Wertun— gen ſollte man ſehr vorſichtig ſein. Zum minde— ſten müßte man vorher in jedem einzelnen Falle feſtſtellen, ob der Nebenverdienſt auf Ko— ſten eines Anderen, Bedürſtigeren erzielt wird, und ob er nicht vielleicht nur eine Ergänzung des ungenügenden Haupteinkommens darſtellt. Es iſt immer bedenklich, Mehrleiſtung zu verfemen anſtatt ſie zu fördern. Der Arbeits- loſe, der ſich einen Gelegenheitsverdienſt ſucht, um ſeine Famiſie nicht hungern zu laſſen zeigt eine höhere Arbeitsmoral als derjenige, deſſen Arbeitswille hierzu ſchon zu ſehr erſchlafft iſt. Solange man ſich noch zu der Anſchauung be— kennt, daß Arbeit der Zweck des menſchlichen Daſeins und Müßiggang aller Laſter Anfang iſt, müßte man ſich eigentlich darüber freuen, daß es trotz Arbeitsamt und Tarifvertrag im— mer noch ſogenannte Schwarzarbeiter und Doppelverdiener gibt. 0 , Dersil ei 1. Bereite eine kalte Perſillauge. 1 Eßlöffel Perſil auf je 2 Liter Waſſer. Waſche das Wäſcheſtück kurz durch. Vermeide Reiben und Wringen. 2. Spüle gut in kaltem Waſſer. Etwas Mücheneſſig im erſten Spülwaſſer friſcht die Luce lochen! Farben auf. 3. Drücke das Stück vorſichtig aus— nicht wringen— und rolle es mehrmals in Tücher ein und aus. 4. Wollſachen richtig in Form ziehen, auf tuchbedecktem Tiſch liegend trocknen laſſen. Niemals Wolle auf Wolle. KMunſtſeidene Sachen noch feucht mit mäßig warmem Eiſen unter Auflage eines Tuches bügeln. Man muß dieſen Satz zweimal leſen, um den net. Pferdefuß, der in ihm ſteckt, zu erkennen. Die Be⸗ deutung der chriſtlichen Religion wird zwar hervor⸗ gehoben; aber ihre Unentbehrlichkeit wird ſofort weſenhaft eingeſchränkt durch die Betonung der hi⸗ ſtoriſchen Entwicklung. So ſehr in dieſer Ein⸗ leitung die chriftliche Religion hervorgehoebn wird, ſo ſehr erhält ihre Unentbehrlichkeit doch ſogleich eine Einſchränkung durch die Betonung der hiſtori⸗ ſchen Entwicklung. Von einer Allgeme in ⸗ 919 10 ig kei e N 15 15 a 5 die Rede, das Chriſtentum wird nur inſofern für Am Ende aller nationalſozialiſtiſchen„Schul, Deutſchland als bentbehrheh und beſtimmend au⸗ programme“ ſteht immer die Schule des kannt, als die de eſchichte nicht ohne das⸗ amni potenten Staates, der alles kann. ee f W. 0 5 ſchule eintreten.“ In ihrem Vorſchlag für ein„Schulprogramm“ for⸗ mulierte im September 1980 die nationalſoziali⸗ ſtiſche Lehrerorganiſation Deutſchlands den Grund⸗ ſatz: „Die geſamte deutſche Schule iſt Staatsſchule, d. h. der Staatallein errichtet die Schule, leitet, verwaltetundbe⸗ aufſichtigt ſie. Für dieſe Schule gibt es leinen Erſatz, weder durch Privatſchulen, noch durch Schulen anderer Organiſationen.“ Das Chemnitzer Programm betont, daß der ge⸗ ſchichtlich gewordenen konfeſſionellen Spaltung in 0— Deutſchland Rechnung getragen werden ſolle und 950 5 i ich beglücke ſie in der Schule nur eine Pflege des 1 110 geduldet werden könne, der das„ emeinſame be⸗ Ser Sturm prag einſt⸗ 80 kenne Die Welt; denn ich Fe oflüͤcke ſie“. kont und das Trennende zurückſtelle? Was iſt die⸗ Da ſprach der Reif: Ich„kenne ſes Gemeinſame. Hier die Erklärung: „Das Gemeinſame iſt durch die Verſchmelzung Sie na erdrücke ſie.“ des nationalen Geiſtes mit dem chriſtlichen Ge⸗ 10„ a Ich kenne Sie deſſer, ich beolüe fiel“ danken gegeben. Daraus folgt, daß auch in Iſt abends der Himmel grau, ohne Sterne, der Schule der Nationalſozialismus gemäß n des buce olalfſiichen e dann iſt der Negen nicht mehr ferne. aramms in refialöſer Hinſicht a u nü„„