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Nach Mitteilung des Polizeipräſidiums iſt es am Sonntag nach mittag in Uerdingen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten zu einer Schießerei gekommen, bei der drei Nationalſozialiſten und ein Kommuniſt durch Schüſſe verwundet wur⸗ den. Nach Zeugenausſagen ſollen die erſten Schüſſe von den Kommuniſten abgegeben wor⸗ den ſein, die dann von den Nationalſozialiſten erwidert wurden. Zuſammenſtöße im Vochumer Bezirk. witb Bochum, 27. Juni. Zu verſchiedenen kleineren politiſchen Zuſammenſtößen kam es auch am Samstag und Sonntag in Bochum und ſeiner Umgebung. In Bochum wurden am Samstag acht Kommuniſten ins Polizei⸗ gefängnis eingeliefert. Am Sonntag kam es erneut zu Reibereien zwiſchen Nationalſozia⸗ liſten und Kommuniſten. Zwei Nationalſozi⸗ aliſten erhielten gen, zwei wurden leicht verletzt. Ein Kommu⸗ niſt wurde feſtgenommen. In Witten wurde bei einer Schlägerei zwiſchen SA-Leuten und Angehörigen der Eiſernen Front ein SA-Mann erheblich am Kopf verletzt. Die Zuſammenſtöße in Wattenſcheid. wib Wattenſcheid, 27. Juni. Zu den bereits gemeldeten politiſchen Zuſammenſtößen im Po⸗ lizei⸗Präſidialbezirk Bochum teilt die Polizei u. a. noch mit: In Wattenſcheid wurden am Sonntag etwa 80 uniformierte Nationalſozia⸗ liſten in der Sonnendeller Straße von Kom⸗ muniſten angegriffen und mit Steinen bewor⸗ fen. Die Nationalſozialiſten ſetzten ſich zur Wehr und es entſpann ſich ein heftiger Kampf, in deſſen Verlauf die Kommuniſten über 20 Schüſſe auf die Nationalſozialiſten abfeuerten. Ein SA⸗Mann aus Wattenſcheid wurde töd⸗ lich verletzt. Ferner erhielt ein SA-Mann eine ſchwere Schußverletzung an der Schulter. Zwei SA⸗Leute und eine unbeteiligte Frau trugen leichtere Verletzungen davon. Im Laufe des Nachmittags wurden vier Kommuniſten feſtgenommen, die durch Zeugen⸗ ausſagen belaſttet werden, an dem Aeberfall beteiligt geweſen zu ſein. Nach Ausſagen der Zeugen hat einer der Feſtgenommenen meh⸗ rere Schüſſe abgegeben. Ein Nationalſozialiſt erſchoſſen. wib Eſſen, 27. Juni. Zwei Nationalſozia⸗ liſten wurden in der Nacht zum Sonntag, als ſie in Begleitung zweier Mädchen von einer Sonnenwendfeier in Eſſen-Borbeck heimkehr— ten, beſchoſſen. brach lebensgefährlich verletzt zuſammen. Die Täter ſind unerkannt entkommen. Am Tatort wurden ſpäter fünf Patronenhülſen gefunden. Schwere politiſche Zuſammenſtöße in Limbach. Ein Toter— ſieben Schwerverletzte. wib Limbach, 27. Juni. Im benachbarten Rußdorf kam es am Sonntag nachmittag zu ſchweren politiſchen Ausſchreitungen. Kommu⸗ niſtiſche Trupps waren in zwei nationalſozia⸗ liſtiſche Verkehrslokale eingedrungen und hat⸗ ten die Inneneinrichtung teilweiſe zertrüm⸗ mert. Vor dem Gaſthaus„Heiterer Blick“ entſpann ſich eine heftige Schießerei bei der ein Reichsbannermann getötet, ſieben Perſonen ſchwer und mehrere leicht verletzt wurden Kommuniſtiſcher Führer in Landsberg⸗Warthe erſchoſſen. wib Soldin, 27. Juni. In der vergangenen Nacht wurde der Landsberger Führer des an⸗ tifaſchiſtiſchen Kampfbundes nach Verlaſſen des kommuniſtiſchen Verkehrslokals von unbekann⸗ ten Tätern erſchoſſen. Vor der Entſcheidung Nach dem Berliner Aufenthalt des Reichskanz⸗ lers— Unterredung mit Herrn v. Papen— Entſcheidung von Lauſanne dicht bevorſtehend. Die neue Notverordnung. enb Berlin. 27. Juni. Wenn von der Chro⸗ lebensgefährliche Verletzun⸗ Der Nationalſozialiſt Balting, — Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Anusblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Wlapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 27. Juni 1932. nik der Ausſchreitungen und Zuſammenſtößen abſieht, iſt das einzig politiſche Er⸗ eignis des Sonntags in der Reichshaupt⸗ ſtadt eine Beſprechung, die Reichskanzler von Papen vor ſeiner Rückkehr nach Lauſanne mit dem Reichspräſidenten hatte. Dr. Luther iſt erſt heute früh aus Lauſanne zu— rückgekehrt, er war dort faſt einen Tag länger als der Kanzler. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß er das Bedürfnis hatte, Herrn v. Papen noch über ſeine letzten AUnterredungen und Ein— drücke zu unterrichten. Ueber dieſen rein in— formativen Charakter dürfte die Bedeutung der Unterhaltung allerdings kaum hinausgehen. Das Signum der Situation iſt in der Pa⸗ rallelität des Berliner Aufenthaltes des Kanz— lers und der Pariſer Reiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zu ſehen, wobei ganz na— türlich die Entſcheidung über den vorläufigen Ausgang der Lauſanner Konferenz auf der Gegenſeite liegt. bekannt, und deshalb hatte der Berliner Auf— enthalt des Reichskanzlers außenpolitiſch auch nur den Sinn, daß Herr v. Papen ſeine Kol— legen über den Stand der Dinge unterrichtete. Das Schickſal der Konferenz dage⸗ gen liegt bei dem, was Herriot aus Paris mitbringt. Da die Verhandlun— gen in Lauſanne heute(Montag) weitergehen, iſt es durchaus möglich, daß die Entſcheidung bereits im Laufe des Montag abend oder am Dienstag fällt. Man verrät kein Geheimnis mehr, wenn man hinzufügt, daß die Ausſichten nicht ſehr gün⸗ ſtig ſind. Wie auch die Lauſanner Sonderkor— reſpondenten der Berliner Zeitungen ja be— reits andeuten, ſpricht die größte Wahrſchein— lichkeit dafür, daß die Konferenz in einer Per⸗ manenz⸗Erklärung endet, durch die das von den Gläubiger⸗Mächten verkündete Moratorium aufrecht erhalten bleibt, bis vielleicht im Herbſt die Möglichkeit eines endgültigen ments bietet. Soweit die aktuellen innerpolitiſchen Fra⸗ gen durch den Berliner Beſuch des Kanzlers berührt werden, iſt feſtzuſtellen. daß nun für Dienstag mit dem Erlaß der Notverordnung zur Uniform dud Demonſtrationsfrage zu rechnen iſt. Bis Dienstag Vormittag werden die Antworten aller Länder vorliegen und im Anſchluß daran wird der Reichsinnenminiſter dem Reichspräſidenten die Natnerardnung un⸗ Fialien für völlige Sbrein Der deutſche Standtpunkt iſt Arrange⸗ terbreiten. Daß ſie kommt,„aran wird nach der bayeriſchen Antwort nacht mehr gezweifelt. Der Reichsinnenminiſter dürfte in der Kabi⸗ nettsſitzung vom Samstag nachmittag auch be⸗ reits in dieſem Sinne ermächtigt worden ſein. Der Notverordnung wird übrigens auch noch eine Ausführungs verordnung angefügt werden, die ſich namentlich an die Beſtimmungen des§ 4 der alten Verordnung über Demonſtrationen anſchließt. In dieſem Paragraphen war geſagt worden, daß der Reichsinnenminiſter darüber verfügen kann, ob Verſammlung anzumelden ſind. In der Ausführungsverordnung wird der Reichsin nenminiſter entſprechende Beſtimmungen tref— fen, damit die Polizei die Möglichkeit zu Vor- kehrungen in der Hand hat, die Zuſammen— ſtöße verhindern. Im gleichen Sinne werden übrigens die Länder auch nach der kommenden Notverordnung das Recht zu zeitlich befriſteten Verboten haben, wenn die öffentliche Sicher⸗ heit und Ordnung ſie erforderlich machen. Hauplausſchußſitzung des Keichsverbandes der deulſchen Induſtrie Deutſche Wirtſchaftsführer über wirtſchaftlicht Tagesfragen. Berlin, 25. 6. In der Präſidialſitzung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, die, wie gemeldet, der geſtrigen Hauptausſchuß⸗ ſitzung vorausging, berichtete Direktor Krämer über die Verhandlungen, die zum Abſchluß eines neuen Rahmen-Lieferungsabkommens mit Rußland geführt haben. Es ſei gelungen, in dieſem Abkommen die allgemeinen Bedin- gungen zu vereinbaren, die in der Zeit vom 15. Juni 1932 bis zum 31. Mai 1933 allen ruſſiſchen Beſtellungen zugrunde zu legen ſeten. Die amtlichen Stellen hätten ſich bereit erklärt, zur Sicherſtellung dieſer Geſchäfte Garantten im Rahmen der Rückflüſſe zur Verfügung zu ſtellen. In der Hauptausſchußſitzung des Reichsver⸗ bandes machte Clemens Lammers Ausführun- gen zu dem Thema„Autarkie“, Planwirtſchaft, Berufsſtändiſcher Staat“. hung 4 Die ilalieniſche Reparalionsdenkſchrift für die Lauſanner Konferenz Lauſanne, 25. 6. Die italieniſche Delegation wird, wie bereits gemeldet, heute den anderen Delegationen ein Memorandum überreichen, in dem die bekannte grundſätzliche Haltung Ita— liens zu den verſchiedenen, hier zur Behand— lung ſtehenden Problemen erneut zum Aus— druck kommt. Italien beſteht darin nach wie vor auf der vollkommenen Reparationsſtreichung. In dem Memorandum heißt es weiter, daß, falls ſich die gegenwärtige Konferenz nicht nur auf das bloße Reparationsproblem beſchrän— ken und ſich auf wirtſchaftlichem Gebiet weiter entwickeln ſollte, die Einzelintereſſen der ver⸗ ſchiedenen Länder berückſichtigt werden müßten. Zur Frage der Regelung der Lage der ſüdoſt⸗ europäiſchen Länder wird die bekannte italie⸗ niſche Auffaſſung vertreten, daß eine Gef regelung dieſes Problems auf einen Schlas nicht durchführbar ſei. Lauſanne, 24. 6. Zu dem italieniſchen Memo— randum werden hier noch folgende Einzelheiten bekannt: Wie ſchon gemeldet, wünſcht Italien die völlige Streichung der Reparationen. Falls es aber nicht dazu kommen ſollte, hält es ſeine Anſprüche auf die Reparationen aufrecht. Zu der Frage der ſüdoſteuropäiſchen Staaten wird erklärt: Jedes Land, das für eine even— tuelle Anleihe in Frage kommt, muß vor dem Erhalt dieſer Anleihe zu irgend einer Regelung mit ſeinen Gläubigerſtaaten gelangen. Dadurch will man vermeiden daß italieniſches Geld zur Zahlung von Schulden benutzt wird, die mit Italien nichts zu tun haben. b. Papen über ſeine Laufanner Verhandlungen Berlin, 25. 6. Reichskanzler von Papen gab einem Vertreter des WTB. unter Bezugnahme auf die Veröffentlichung in der franzöſiſchen Preſſe über die Unterhaltungen in Lauſaune am Freitag folgende Erklärungen: voll, daß ich in Lauſanne Gelegenheit hatte, nicht nur mit den verantwortlichen Staats⸗ männern der an der Reparations⸗ und der Kriegsſchuldenfrage intereſſierten Mächte per⸗ ö ſönlichen Gedankenaustauſch zu pflegen, ſon⸗ Es war mir ſelbſtverſtändlich äußerſt wert- dern auch mit den Vertretern der ausländiſchen ae eee eee eee 49. Jahrgang Preſſe mich zu unterhalten. In einem Teil der franzöſiſchen Preſſe iſt aber der Niederſchlag der letzten Unterhaltung vor meiner Abreiſe aus Lauſanne in mißverſtändlicher Form wie⸗ dergegeben worden. Beſonders gilt das von dem Paſſus, der vom Recht Frankreichs auf weitere Reparationszahlungen handelt. Schon in der Rede, die ich in der erſten Plenarver— ſammlung gehalten habe, habe ich darauf hin⸗ gewieſen, daß es ſich in Lauſanne nicht darum handeln kann, die Grundlagen des Reparations— problems zu erörtern, ſondern ausſchließlich die Frage, die einer endgültigen Beſeitigung dieſes die geſamte Weltwirtſchaft bewegenden Fragenkomplexes gilt. In dieſem Zuſammen— hange habe ich gegenüber den Vertretern der franzöſiſchen Preſſe wiederholt betont, daß die Wiederaufrichtung der Wirtſchaft ein Zuſam⸗ menarbeiten beſonders zwiſchen Deutſchland und Frankreich fordere; eine Zuſammenarbeit. auf der für Frankreich beſſere und tragbarere Vorteile erwachſen würden, als bei Fortfüh⸗ rung irgendwelcher Reparationszahlungen. Die Leiſtungsunfähigkeit Deutſchlands ſei bekannt⸗ lich nicht von Deutſchland herbeigeführt wor— den, ſondern eine Folge des Runs auf unſere kapitalreſerven, der Verſtopfung aller norma— len Kreditwege und der Zollmauern, die jedes Land um ſich errichtet habe. Wenn man alſt die Weltwirtſchaft wieder in Ordnung bringer wolle, dürfe man nicht bei der Beſeitigune der politiſchen Tribute und⸗Zahlungen ſtehen bleiben, ſondern müſſe konſtruktive Maßnahmen ins Auge faſſen. Zu dieſer gemeinſamen An— ſtrengung ſei Deutſchland bereit, zu ſeinem Teile nach Kräften beizutragen. Ich bin der Anſicht, daß der Entſchluf der europäiſchen Großmächte, ihre eige⸗ nen Angelegenheiten auf ſolcher Grund⸗ lage zu ordnen, den beſten Eindruck in den Vereinigten Staaten machen würde, und ich gebe die Hoffnung nicht auf daß trotz der in Angelegenheiten der Tribute ſehr großen deutſch⸗franzöſiſchen Meinungsverſchiedenheiten der Weg zu einer gemeinſamen Aktion der europä⸗ iſchen Mächte gefunden werden wird. *.* ber Reichskanzler beim Reichspräſidenten Berlin, 25. 6. Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute nachmittag den Reichskanzler von Papen zum Bericht über die bisherigen Lauſanner Verhandlungen und die innerpoli— tiſche Lage. 2 4 N 0 1. Eine Untertebung mil dem 2 2 2 Reichsaußenminiſter in Lauſanne Paris, 25. 6. Der Sonderkorreſpondent des Petit Pariſien in Lauſanne hatte eine Unter— redung mit Reichsaußenminiſter v. Neurath. Dieſer erklärte dem Korreſpondenten zufolge, jeder erkenne an, daß Deutſchland nicht zahlen könne. Das deutſche Volk, das durch die Kriſe mitgenommen ſei, ſei nicht nur unfähig, künftig jene finanziellen Anſtrengungen zu machen, ſondern es ſei überzeugt, daß es ſie überhauxt nicht mehr machen könne leitende Staatsmann Deutſchlands, der noch von Re— parationen ſprechen würde, ſelbſt für eine mehr oder minder ferne Zukunft, würde das Riſiko laufen, hinweggefegt zu werden. Aus dieſem Grunde ſehe ſich die deutſche Delegation in Lauſanne gezwungen, die Theſe der abſoluten Annullierung zu verteidigen. Der Poungplan ſei in Deutſchland ſo unvolkstümlich geworden, daß jede Wiederaufnahme der Moungzahlun— gen, auch wenn abgemildert, von der öfſent— lichen Meinung in Deutſchland als unzuläſſig angeſehen werden würde. Infolgedeſſen müßte man, wenn man nicht in eine Sackgaſſe geraten wolle, etwas anderes ſuchen. Es wäre vielleicht möglich, die Löſung in einer ſehr weitgehenden Jeder wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit der Gläubi⸗ gernationen Deutſchlands zu finden. Dieſe wirtſchaftliche Zuſammenarbeit könnte ſich auf verſchiedenen Gebieten auswirken und alle greifbaren Kompenſationen liefern. Gibion treibt Hoover vorſchlag vorwärts Genf, 25. 6. Der amerikaniſche Hauptdelegier⸗ 4e Gibſon hat, um den Hoovervorſchlaa vor⸗ wärts zu treiven, nicht die Wiederaufnahme der privaten Beſprechungen zwiſchen Amerika, England und Frankreich abgewartet, ſondern hat ſich inzwiſchen mit einer Reihe anderer Staaten in Verbindung geſetzt. Geſtern abend fand eine längere Unterredung Gibſons mit Grandi, heute vormittag mit dem italieniſchen Flottenſachverſtändigen Roſſo ſtatt. Gibſon hat⸗ te gleichfalls eine Unterredundg mit dem deut⸗ ſchen Delegierten Freiherrn v. Weizſäcker. f Gibſon nimmt ſeine Aufgabe außerordentlich eruſt, und man ſcheint von amerikaniſcher Seite die Dinge entſchloſſen vorwärtstreiben zu wol⸗ len. Kleine Tagesumſchaan In Berlin kam es am Samstag in der Nähe des„Vorwärts“ Gebäudes zu Zuſammenſtö⸗ ſen'zwiſchen politiſchen Gegnern, wobei Schüſſe fielen. Zwei Nationalſozialiſten wurden ver⸗ wundet.— Auch in anderen Orten des Rei⸗ ches kam es zu ernſten Zuſammenſtößen. Reichskanzler von Papen iſt Samstag mittag in Berlin eingetroffen und wurde um 5 Uhr vom Reichspräſidenten zum Vortrag über Lau⸗ ſanne empfangen. a Zwiſchen Reichsinnenminiſter von Gayl und dem preußiſchen Innenminiſter Severing fand am Samstag eine Unterredung über Polizei⸗ fragen ſtatt. Der Berliner Polizeipräſident hat den„An⸗ griff“ und die„Sozialiſtiſche Arbeiterzeitung“ auf fünf Tage verboten. 8 Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft fanden Verhandlungen über die Erntefinanzierung ſtatt. 5 Die Reichsregierung hat beſchloſſen, die Vor⸗ ſtädtiſche Kleinſiedlung fortzuſetzen. Für den zweiten Abſchnitt(bis 31. Juli 1933) iſt ein weiterer Betrag von 25 Millionen zur Ver fü⸗ aung geſtellt. der deulſche Städlelag zu der letzten Nolverordnung Berlin, 25. 6. Die Vorſtandsſitzungen des Deutſchen und Preußiſchen Städtetages am 24. und 25. Juni in Berlin ſtanden im Zeichen der letzten Reichsnotverordnung. Die im Deut⸗ ſchen Städtetag zuſammengeſchloſſenen Städte ſtellen u. a. mit Genugtuung feſt, daß endlich eine Reichsregierung die Notwendigkeit und Verpflichtung anerkannt habe, die Laſten der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge gemeinſam mit den Kommunen zu tragen. Der Vorſtand begrüßte es, daß die Reichsregierung das Wirkſamwerden ihrer Hilfsmaßnahme ſtaats⸗ rechtlich durch die unmittelbare Verteilung dieſer Mittel auf die Gemeinden und durch den Schutz der Gemeinden gegen einſeitige Ein⸗ griffe der Länder in den innerſtaatlichen Fi nanzausgleich ſichergeſtellt hat. Der Vorſtand ſtellte jedoch einmütig feſt, daß die in Ausſicht genommene Reichshilfe nach Umfang u. Art nicht genügt, um die kataſtrophale Lage der Städte endgültig zu beſſern. Der Verteilungs⸗ ſchlüſſel für die Reichshilfe wird der tatſäch⸗ lichen Lage vieler Städte nicht voll gerecht und bedarf deshalb einer gewiſſen Korrektur. Die Neuregelung der Arbeitsloſenhilfe ent⸗ ſpricht nicht den Grundſätzen einer ſparſamen und einfachen Verwaltungsorganiſation. Ent⸗ gegen dem Vorſchlage des Deutſchen Städte⸗ tages und zahlreicher anderer Stellen iſt eine Vereinheitlichung der Arbeitsloſenhilfe nicht erfolgt. Beſondere Schwierigkeiten bringen die Uebergangsbeſtimmungen. Es iſt in den großen Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfurſorge 9 0 der Wirtſchaft und der inanzen in Reich, 80 ö K gemeinſame Anſtrengungen aller den anderen Teil der öffentlichen Gebiets⸗ menhe 0 ange n Ne ändern und Gemeinden öffentlichen Körperſchaften, um die Wirtſchafts⸗ J au een e Notverordnungen der letzten Zeit beweiſen, daß dieſe Erkenntnis auch in verſchiedenen Ländern noch nicht Allge⸗ meingut geworden iſt. Maßnahmen, die auf örperſchaften keine Rückſicht nehmen, er⸗ e 0 Arbeit für das Volkswohl durch nutzloſes Gegen- und Nebeneinander. Die Gemeinden ſind in der Zuſammenſtrei⸗ chung der Aufgaben an der unteren Grenze angelangt, die ohne ſchlimme Folgen für 855 Geſamtheit nicht überſchritten werden darf. Die Städte bedauern, daß die Frage der kommu⸗ nalen Umſchuldung immer noch nicht befrie⸗ digend gelöſt iſt. Auch die Sicherung der Ge⸗ meinden vor Klagen, Vollſtreckungen und Kon⸗ kurſen iſt trotz der allgemein anerkannten Not⸗ lage und trotz aller Vorſtellungen des Städte⸗ tages bislang nicht durchgeführt. Unruhige nacht in Berlin 100 Pevſonen feſtgenommen. Berln, 25. 6. Auch in der heutigen Nacht iſt es an verſchiedenen Stellen der Stadt zu Reibe⸗ reien zwiſchen politiſch Andersdenkenden ge⸗ kommen; insgeſamt ſind 9 Perſonen verletzt worden. Insgeſamt hat die Polizei im Laufe des Abends und der Nacht 100 Perſonen zwangsgeſtellt. Tumulle vor dem Berliner „Borwärls“ Gebäude Zwei Schwerverletzte. Berlin, 25. 6. Kurz vor 17 Uhr kam es in der Lindenſtraße in der Nähe des„Vorwärts“ Gebäudes zu Zuſammenſtößen zwiſchen Reichs⸗ bannerleuten und Nationalſozialiſten. Im Lau⸗ fe der Auseinanderſetzungen iſt geſchoſſen wor⸗ den, wobei zwei Nationalſozialiſten ſchwer verwundet wurden. Das Ueberfallkommando iſt vor dem„Vorwärts“ ⸗Gebäude erſchienen. Politiſche Ausſchreikungen in Magdeburg Magdeburg, 25 6. Zwiſchen Nationalſoziali⸗ ſten und Reichsbannerleuten kam es geſtern nachmittag und in der Nacht auf Samstag zu ernſten politiſchen Zuſ amenſtößen. Ein von Po⸗ lizeibeamten begleiteter 300 Mann ſtarker Zug Vom VBlürgerkriegsſchauplatz Ne angeblichen fine Wir berichteten vor einigen Tagen über Ge⸗ rüchte von einem bevorſtehenden Beſuch des ehemaligen deutſchen Kronprinzen in London. Nach wie vor ſcheinen ſich dieſe Gerüchte hart, näckig behaupten zu wollen. Der„Mittag glaubt aus privater Quelle, in deren Zuver⸗ läſſigteit er keinen Zweifel ſieht, berichten zu ſollen, daß der ehemalige Kronprinz ſich gegen⸗ wärtig ſogar ſchon in England aufhält. Damit würden die vielen, mit allen Dementis nicht totzuſchlagenden Gerüchte beſtätigt. f Die Reiſe wird nämlich in Verbindung ge⸗ bracht mit den Plänen, den Kronprinzen als Reichsverweſer zu beſtellen. Daß Pläne dieſer Art gehegt werden, ſteht dem Blatt zufolge feſt. Die engliſche Reiſe ſoll den Zweck haben, daß der Kronprinz ſelbſt mit engliſchen Kreiſen Fühlung nimmt, um die 40 ihnen entgegenkommenden SA-Leuten in Streit. Die Polizei griff ein, konnte jedoch nicht verhindern, daß mehrere Perſonen verletzt wur⸗ den. Kommuniſtiſcher Angriff auf Polizei Kaſſel, 25. 6. Am Donnerstag abend kam es nach einer kommuniſtiſchen Verſammlung im Kleinen Stadtparkſaal zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Verſammlungsteilnehmern und der Schutzpolizei, weil die Kommuniſten die Beam⸗ ten beleidigten und gegen ſie hetzten. Die Po⸗ lizei nahm zwei Männer feſt, die aber von der Menge wieder befreit wurden. Erſt als die Be⸗ amten mit der Schußwaffe drohten, konnten die beiden Beteiligten feſtgenommen werden. Sie hatten ſich bereits am Freitag vor dem Schnell⸗ richter wegen Widerſtandes gegen die Staatsge⸗ walt und Gefangenenbefreiung zu verantwor⸗ ten. Beide wurden zu ſechs Monaten Gefännis verurteilt und ſofort in Haft behalten. Politiſche zchlägerei in Karlsruhe Karlsruhe, 2. 6. In der vergangenen Nacht um 12 Uhr kam es in der Altſtadt wiederholt zu Störungen der öffentlichen Ordnung und Ruhe. Einige Nationalſozialiſten, die von einer Verſammlung in der Brauerei Höpfner zu⸗ rückkehrten, wurden von einer Gruppe Kom⸗ munichen beſchimpft und angegriffen. Dabei wurden drei Nationalſozialiſten durch Revol⸗ verſchüſſe verletzt. Ein Kommuniſt wurde feſt⸗ von Reichsbannerleuten in Uniform geriet mit Saarbrücken, 25. 6. Unter der Ueberſchrift „Wir geben uns nicht preis“ ſchreibt das Organ des Gewerbevereins Chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands für das Saargebiet„Der Saar⸗ bergknappe“ in ſeiner letzten Nummer: 1. Die chriſtliche Bergarbeiterſchaft will we⸗ der von einer Vereinigung mit Frankreich noch Städten völlig unmöglich bis zum 23. Juni die Hilfsbedürftiakeit in allen Fällen der Originalroman von H. Fricke. 28. Fortſetzung. „Unter allen Umſtänden. Herr Juſtizrat „Ohne Zweifel haben Sie Ihren Vater demnach zu beeinfluſſen verſucht?“. „Ich habe alles verſucht! Erlaſſen Sie mir die Schilderung! Es war alles, aber auch alles vergebens!“ „Das kann ich mir 14 vorſtellen!— Leute mit ſo außerordentlichen geſchäftlichen Erfolgen, wie Ihr Vater, benötigen dazu einer gehörigen Portion Rückſichtsloſigkeit. Und einen eiſernen Kopf! Das iſt nicht anders! 785 Aber hat er nicht eine weiche Stelle. wo ſeing Tochter, ſein einziges Kind anfaſſen könnte?“ 71 „Ich habe ſogar damit gedroht, daß ich von ihm fortgehen, ia, daß ich mir das Leben neh⸗ men wolle, wenn er mir dieſe billige Forderung rſage—.“ 1 5 ld was antwortete er darauf?—Offen⸗ heit iſt nötig, meine Gnädigſte!“ „Daß der Baron von Ried davon auch nichts haben würde, denn wenn ich das Gut nicht ha⸗ Gewissens von einer Beibehaltung des gegenwärtigen Zu⸗ ſtandes aber auch nur das geringſte wiſſen. Deulſch die Saar immerdar! Eine Sümme aus dem Jaargebiet—„Vir geben uns nicht preis!“ genommen. 2. Ihr feſter und unbeugſamer Wille iſt, daß das Saargebiet ſpäteſtens nach Ablauf der im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten 15 Jahre, alſo nach dem 10. Januar 1935, ungeſchmälert zum Deutſchen Reiche zurückkehrt. ö 3. Die chriſtliche Bergarbeiterſchaft geht nicht von der Forderung ab, daß ſämtliche Gruben und Kohlenvorkommen in den Beſitz ihrer frü⸗ heren Eigentümer zurückkehren. . dortigen Anſichten über ſeine Berufung zum Reichverweſer kennenzulernen und unter Um⸗ ſtänden Verbindung zu kommen. der ehemalige deutſche Kalſer wieder über London mit anderen Mächten in in Ddoorn Doorn, 25. 6. Der ehemalige deutſche Kaiſer iſt heute morgen von ſeinem vorübergehenden Aufenthalt im Nordſeebad wieder nach Haus Doorn zurückgekehrt. Im Gegenſatz zu anderslautenden Gerüchten und Preſſemeldungen kann feſtgeſtellt werden, daß der ehemalige Kronprinz in der letzten Zeit ſeinem Vater weder in Zandvoort, noch auf Haus Doorn einen Beſuch abgeſtattet hat. nah und Jern Ludwigshafen.(Ungetreue Kaſſiererin.) Die Ehefrau Maria Platz vom Limburgerhof ſoll als Kaſſiererin des Evangeliſchen Frauenbun⸗ des 239 RM unterſchlagen haben. Sie beſtreitet dies. Das Geld ſoll ihr in der Nacht vom 14. zum 15. Februar d. J. durch einen Einbruch aus dem Vertikow geſtohlen worden ſein. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme nahm das Gericht den Einbruch als fingiert an und er⸗ kannte gegen die bisher unbeſtrafte Frau Platz auf eine Gefängnisſtrafe von 6 Wochen mit bedingtem Straferlaß bis zum 1. Juni 1936. St. Martin.(Lebensmüde.) In der Nacht auf Donnerstag verübte ein 49 Jahre alter Weingutsbeſitzer von hier Selbſtmord. Kirchheimbolanden.(Fünf Monate Gefäng⸗ nis für gefährlichen Stockſchlag.) Der 65 Jahre alte Tagner Jakob Zahn aus Morſchheim zeig⸗ te ſich Ende Oktober 1931 mit ſeinem Leier⸗ kaſten in betrunkenem Zuſtande im hieſigen Orte. Es blieb nicht aus, daß ihm die kleinen Kinder nachliefen. Zahn machte im Zorn von ſeinem Stock Gebrarich und verletzte ein ſechs⸗ jähriges Mädchen an einem Auge ſehr ſchwer. Für dieſe rohe Tat erhielt er fünf Monate Ge⸗ fängnis. Wegen Fluchtverdacht wurde Hafcebe⸗ fehl erlaſſen. dees f Mingolsheim.(Rabiater Gefangener.) Im Arbeitshaus Kislau hat ein Gefangener in einem Anfall von Raſerei dem Inſpektor Zim⸗ mer die Naſe durchgebiſſen und durch einen Biß den Daumen der linken Hand ſchwer ver⸗ letzt. Ebenſo biß der rabiate Gefangene dem zu Hilfe eilenden Oberaufſeher Herling in einen Finger der rechten Hand. Nur mit Mühe konnten die beiden Beamten mit dem wüten⸗ den Manne fertig werden. Oberurſel.(Schüſſe auf Einbrecher.) Nachts verſuchten zwei Einbrecher, in eine hieſige Gaſtwirtſchaft einzudringen. Durch das Ge⸗ räuſch wurde der Schwiegerſohn des Beſitzers wach. der ſich den Eindrinalingen entgegen⸗ Angriff“ und„0 zigliſt e Alrbeſterzeitung“ auf fünf 7 ge verbolen Berlin, 25. 6. Der Polizeipräſident hat den „Angriff“ bis zum 30. Juni verboten. f f Gleichzeitig iſt die„Sozialiſtiſche Arbeiterzei⸗ tung“ wegen Beſchimpfung des Reichspräſiden⸗ ten auf fünf Tage verboten worden. Marthe wurde totenblaß.„Das geht nicht um Herthas willen!“ Er ſah ihre grenzenloſe Erregung, das wech⸗ ſelnde Mienenſpiel mit wachſendem Intereſſe an. 25 2 2 60 „Für eine kurze Zeit, gnädiges Fräulein! „Ich verſtehe, Herr Juſtizrat!— Aber ſagen Sie mir,— wenn ich nun zufällig plötzlich ſter⸗ ben ſollte,— das kann ja jedem paſſieren,— bekommt Günther von Ried dann wirklich das Gut?— Kann mein Vater es ihm dann nicht wieder nehmen?“ 1 De“ Juſtizrat ſtreichelte plötzlich mit väter⸗ lich herzlicher Güte die eiskalte Hand. „Warum denn gleich ſterben, liebes Kind!— Das iſt doch nicht nötig! Man kann ſich doch wieder ſcheiden laſſen! Wenn beide wollen, iſt das ſo ſchwierig nicht! Sind Sie mündig? „Jawohl, Herr Juſtizrat, ich bin zweiund⸗ nzig Jahre!“ eee de geben Sie mir die Vollmacht, das Gut Ried auf den Namen Ihres Ge⸗ mahls, den Freiherrn Günther von Ried über⸗ ſchreiben zu laſſen, ſobald es in Ihrem Beſitz iſt!“ 1 Gewiß gern!“ f g 55 Mann klingelte dem Schreiber und dik⸗ tierte ihm die Vollmacht in die Schreibmaſchine, von Loja an Ihre Stelle treten kann?“ Marthe zitterte ein wenig. „Jawohl, Herr Juſtizrat!— Aber kann man denn die Scheidung beantragen, ehe man ver⸗ heiratet iſt?— Wenn man das kann, bin ich natürlich auch zu dieſer Unterſchrift bereit!“ Der Mann lachte mit den Augen. „Sie haben recht, gnädiges Fräulein,.— das kann man nicht! Das iſt auch nicht nötig.— Ich wollte nur—.“ ö „Mich auf die Probe ſtellen!“ fiel Marthe ein. „Nein, mein Kind! Ich wollte Ihnen nur damit den Gang der Sache entwickeln.— Sehen Sie, dann iſt alles ganz einfach! Sie gehen eine Ehe auf kurze Zeit ein mit dem Herrn Baron, Ihr Vater iſt damit zufrieden, läßt Ihnen das tumsrecht auf Ihren Herrn Gemahl und laſſen ſich dann ſcheiden. Die der Herr Baron auf ſich, damit Ihr Ruf mai⸗ kellos bleibt! Wenn beide einverſtanden ſind, erfolgt der Spruch haben dann auch einer Freifrau von Ried! auch Ihr Vater ſeinen Willen! Schuld nimmt natürlich beim erſten Termin!— Sie einen kleinen 90 1 0 onen Tat,— den Namen und Tite e— Inſofern bekommt e— Nur das Gut verliert er!— Iſt Ihnen die Möglichkeit und Gut überschreiben. Sie übertragen das Eigen⸗ Der Juſtizrat ſah ſie betroffen an.„Ihm“, dachte er verſtehend:„Einfach ihm“— und ſterben wollte ſie auch für ihn! Armes, armes Kind!— „Was denn, liebes Kind?“ „Und wenn ich ſterbe?“ Sie faßte ſich und trocknete ihre Tränen. „Wenn Sie einmal nicht weiter wiſſen, mein armes Kind,— dann kommen Sie zu mir,— ja?— Und nun Mut,— wer A geſagt hat, muß auch B ſagen können.— Es geht ja nicht anders!“ i „Ich will auch! Wenn die anderen beiden ſo wollen!— Nur eins noch, Herr Juſtizrat! „And wenn mein Vater vorher ſterben ſollte?“ 1 „Dann ſind Sie geſetzmäßige Erbin! „Wie erfahren wir, wenn das Gut Ried mir wirklich rechtsgültig übertragen iſt?“ „Das erfahren wir ſchon, mein gnädicſtes Fräulein!— Wenn Sie Ihrem Herrn Vater Vater nicht ganz trauen, ſo iſt das wohl 91 rechtigt! Aber es gibt Grundbuchämter! Und die haben die Verpflichtung, Ihnen das ſo⸗ fort mitzuteilen, wenn ein Grundſtück auf Ihren Namen aufgelaſſen wird. Dazu iſt auch Ihre Unterſchrift nötig.“ 5 0 e und E tellte u e auf ſie abgab, w nächtlichen„Gäſte“ 1 einen Schuß verletzt worden iſt. Mannheim.(Kind tödlich verunglückt.) Frei⸗ tag vormittag wurde ein 5 Jahre alter Knabe von einem aus Richtung Schwetzingen kom⸗ menden Auto aus Stuttgart angefahren und derart ſchwer verletzt, daß er bald darauf ge⸗ ſtorben iſt. Mannheim.(Vergiftet.) Eine ledige Verkäu⸗ ferin von hier wurde in einer Wirtſchaft in der Gutenbergſtraße in Speyer, wo ſie ſich einlogiert hatte, im Bett unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen bewußtlos aufgefunden und von der Sanitätskolonne in das Stiftungskranken⸗ haus gebracht. Heidelberg.(Selbſtmord.) Im wirtſchaftlicher Not mit Leuchtgas vergiftet. Er hinterläßt Frau und ein Kind. Niederauerbach.(Zwangsverſteigerung im Zeichen des Geldmangels.) Bei einer Zwangs⸗ verſteigerung wurde beim Einzelausgebot faſt kein Gebot gemacht. Beim Geſamtausgebot ging das ungefähr 50 Morgen große Gut mit Haus, Hof und allem lebendem und totem Inventar an einen der Gläubiger zum Preis von 29 000 RM e über. a Greiſenpaar belt genen in den 0 Straßburg, 25. 6. In dem unterelſäßiſchen Dorfe Mühlhauſen hat der 68 Jahre alte Krä— mer Naſt ſein Haus angezündet, ſeine Frau erſchoſſen und ſich ſelbſt durch zwei Schüſſe ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf verſtarb. Nachbarn retteten den Mann aus dem bren— nenden Hauſe, doch war auch er bald tot. Die alten Leute ſind durch wirtſchaftliche Not in den Tod getrieben worden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die beiden alten Leute in gegen— ſeitigem Einverſtändnis gehandelt haben, denn ſie hatten zum Sterben ihren Sonntagſtaat angelegt. a Herzliche Aufnahme der deulſchen Marine in Danzig Danzig, 25. 6. Die Schiffe der deutſchen Reichsmarine ſind auch weiterhin Gegenſtand lebhafter Bewunderung ſeitens der Danziger Bevölkerung. Zu Tauſenden pilgern die Dan⸗ ziger zu den Schiffen. Matroſen, die an Land gehen, werden von der Bevölkerung auf das herzlichſte aufgenommen. Geſtern abend fand auf dem Linienſchiff„Schleſien“ ein wohl⸗ gelungenes Bordfeſt ſtatt. Ganz Danzig hat Flaggenſchmuck angelegt. Kurze Steuerberalung Antrag wegen Ermäßigung der Steuervoraus⸗ zahlungen ſtellen. 8 Ermäßigung und unter Umſtänden Erlaß der Vorauszahlungen auf die Einkommen- u. Körperſchaftsſteuer muß durch das Finanzamt gewährt werden, wenn das Einkommen um mindeſtens 1½, aber wenigſtens um 1000 RM geringer iſt als im gleichen Abſchnitt des Vor⸗ jahres. Zum Nachweis iſt möglichſt eine Zwi⸗ ſchenbilanz vorzulegen. Wo dies nicht möglich iſt, genügt der Nachweis eines erheblichen Um⸗ ſatzrückganges. Gegebenenfalls ſofort Antrag beim Finanzamt einreichen. i Steuererſparnis bei Rücklagen. Buchführende Einkommenſteuerpflichtige kön⸗ nen aus Gewinnen, ſoweit dieſe nicht dem Be⸗ trieb entnommen wurden, Rücklagen bilden und haben dann auf Antrag Anſpruch darauf, daß dieſe neu gebildeten Rücklagen mit nicht mehr als 20 verſteuert werden. Jedoch dür⸗ fen die Rücklagen für das betreffende Steuer⸗ jahr 25 des ſteuerlich feſtgeſtellten Gewinnes und 40% des für den Schluß des Steuerab⸗ ſchnitts feſtgeſtellten Betriebsvermögens nicht überſteigen. Werden in einem ſpäteren Jahr aus dem Betrieb größere Entnahmen vorgenommen, als der ſteuerliche Gewinn beträgt, ſo iſt die Differenz von der ſteuerlichen Rücklage abzu⸗ ziehen und nach beſonderen Vorſchriften nach⸗ zuverſteuern. Einkommenſteuer Abfindung von Geſellſchaf⸗ tern einer offenen Hande!sgeſellſchaft. Wird ein Geſellſchafter einer offenen Han⸗ delsgeſellſchaft mit einem geringeren Betrage als dem ſeines Kapitalkontos abgefunden, ſo ergibt ſich hieraus für die Geſellſchaft, be⸗ ziehungsweiſe die verbleibenden Geſellſchafter regelmäßig kein Gewinn in Höhe des Unter⸗ ſchiedsbetrages. In dieſem Falle ſind vie Buchwerte der Aktiven entſprechend herabzu⸗ ſetzen, weil hier mit offenſichflicher Gewißheit dargetan wird, daß die Aktiva zu hoch be⸗ e een a d nächtlichen„Gate die Flucht ergriffen. Da morgens eine Blutſpur gefunden wurde, wird angenommen, daß der eine der Einbrecher durch 5 Stadtteil Handſchuhsheim hat ſich ein 35jähriger Kauf⸗ mann und früherer ſtädtiſcher Angeſtellter aus Samstag, den 23. 7., vormittags 9.30 Uhr, in zu Jrankfurt Bereits ſeit mehreren Jahren erwog der „Verband der Volksgruppen in Europa“ den Plan, das Deutſchtum der ganzen Erde zu einem Volkstage nach einem hiſtoriſchen Orte des deutſchen Reiches einzuladen, um dort Be⸗ kenntnis zur Volks⸗ und Kulturgemeinſchaft der Deutſchen in aller Welt abzulegen. Das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt im Goethejahr 1932 in der alten Krönungs⸗ und Reichsſtadt Frankfurt am Main vom 16. bis 25. Juli ſchien am geeignetſten für dieſen „Tag des deutſchen Volkstums“; erwartete man doch damals noch weit über 30 000 aus⸗ landsdeutſche Sänger zu dieſem Feſte. Da machte die Weltwirtſchaftskriſe die Durchfüh— rung dieſes bereits fertiggeſtellten großen Planes unmöglich. Sängerbund dieſe große, ſchöne Idee wieder aufgenommen; er will bei ſeinem 11. Deut⸗ ſchen Sängerfeſt in Frankfurt am Main die Deutſchen aller Staaten der Erde in der Liebe zum deutſchen Liede zuſammenführen, und gibt deshalb auch ganz bewußt dieſem Feſte ein volksdeutſches Gepräge. Das zeigt ſich vor allem in einer Reihe von volksdeutſchen Son⸗ derveranſtaltungen im Rahmen des allgemei— nen Feſtprogramms. Im Mittelpunkt dieſer Sonderveranſtaltun— gen ſteht die Volksdeutſche Weiheſtunde. Am Freitag, den 22. Juli 1932, werden ſich um 16 Uhr die auslandsdeutſchen gemeinſam mit den reichsdeutſchen Sängern und allen Freun— den der volksdeutſchen Sache in der großen Feſthalle zu einer feierlichen Kundgebung zu— ſammenfinden. Die führenden Vertreter des deutſchen Volkstums aus dem Reiche, dem europäiſchen und überſeeiſchen Auslande, wer— den in ihren Anſprachen Zeugnis und Be⸗ kenntnis dafür ablegen, daß das Deutſchtum aller Erdteile durch die Bande des Blutes und der gleichen Sprache untrennbar verbunden, in der Liebe zum angeſtammten Volke in Freud und Leid alle Zeit feſt zuſammen zu ſtehen, gewillt iſt. In der dann durch einen gewalti— gen Klangkörper anſchließend uraufgeführten Kantate„Von deutſcher Not“ haben zwei deutſch⸗empfindende Künſtler, die Dichterin Maria Kahle u. der Komponiſt Georg Nellius, ein preisgekröntes Werk geſchaffen, das in ge— waltigen Zügen ein Bild„Von deutſcher Not“ wiederſpiegelt und zugleich ein Entwicklungs- markſtein künſtleriſchen Wollens im Chorſchaf— fen unſerer Zeit bedeutet. Aus Wort und Lied ſpürt man den Pulsſchlag der heißen Liebe, die Dichterin und Komponiſten zum deutſchen Vaterlande in ſich tragen. In der„Volksdeutſchen Kundgebung“ am In dankenswerterweiſe hat nun der Deutſche Du führſt uns ein in eine andere Welt. 1 Pert boltsdtulſche Eharaltet des 11. Deutſchen Saängerbundesfeſtes am Main 1932 kannten Bachſpielers— des blinden Organiſten Herrn Walcha— Frankfurt umrahmen und ver⸗ binden dieſe Anſprachen u Für Samstag abend werden die auslands⸗ deutſchen Sänger Gäſte der reichsdeutſchen Sänger bei den verſchiedenen Kommerſen ſein. Für Sonntag ſind um 8.30 Uhr im Dom und in der Paulskirche beſonders feierlich ausge— ſtattete Feſtgottesdienſte für die auslandsdeut⸗ ſchen Sänger angeſetzt. In dem großen Feſtzug wird reiche Gelegenheit gegeben ſein, die Ver— treter des deutſchen Volkstums aus dem Aus— lande zu würdigen und beſonders ben. Bei dem großen volksdeutſchen Abend am Sonntag um 8.30 Uhr im Palmengarten, wer— den eine ganze Reihe von auslandsdeutſchen Sängerchören aus aller Welt, durch den Vor— trag von deutſchen Volksliedern Zeugnis dafür ablegen, wie ſehr auch bei unſeren deutſchen Stammesgenoſſen in allen Teilen der weiten Welt dieſes hohe deutſche Kulturgut gepflegt und erhalten iſt. Und wenn dann dieſe Lieder, begleitet von kurzen Grüßen volksdeutſcher Führer, übertragen durch den Weltſender hinü⸗ ber über das Weltmeer in alle Welt an das Ohr der ſchwer um ihr Volkstum ringenden deutſchen Volksgruppen klingt, dann wird es für ſie das Gefühl der Volkszugehörigkeit wek ken, aufs neue ſtärken und befeſtigen. Der Deutſche Sängerbund hat ſich mit dieſer Geſtaltung ſeines Feſtprogramms für das 11. Deutſche Sängerfeſt in Frankfurt am Main ein großes Verdienſt um die Volksverbundenheit der Deutſchen in aller Welt erworben. Auch die Frankfurter Bürger werden gerne die Gelegen— heit wahrnehmen, unſere auslandsdeutſchen Sänger herzlich zu empfangen und durch Be— ſuch der volksdeutſchen Sonderveranſtaltungen zn engſte Fühlung mit den Volksgenoſſen zu kommen. —— Fr. Staufenberg. Zängergruß Willkommen nun, ihr edlen Sangesbrüder, Die ihr gekommen ſeid aus Nord, Süd, Oſt und Weſt, Nun laßt erklingen eure ſchönſten Lieder, Das Deutſche Lied! Ihm gelte unſer Feſt! Heil Deutſches Lied! O, öffne unſere Herzen! O, mach uns frei— Der hohe Ruf ſei dir go⸗ e ſtellt. Dein ſüßer Wohllaut lindert alle Schmerzen, Du biſt berufen wie ſonſt nichts dergleichen, der Paulskirche, ſprechen auslandsdeutſche Führer über die Themen: Deutſches Schickſal — volksdeutſche Zukunft, und„volksdeutſches Bekenntnis“. Orgelvorträge des weithin be— —— Lörrach,(Ein Fall zur Warnung.) Die üble Gewohnheit ungeſchützte Senſen auf dem Fahr⸗ rad mit ſich zu nehmen, führte in Kirchen zu einem verhängnisvollen Unfall. Der Landwirt Schmutz wollte mit ſeinem Fahrrad einem, 2 ² ͥ AAA Strällengelechte in Berlin Ju einen unſer Volk zum treuen Bruderband. Drum auf, und laßt die Bruderhand uns rei— chen, Heil Deutſches Lied! Heil Deutſches Vaterland. Robert Möſer, Schwanheim. Auto ausweichen, kam dabei zu Fall und ſtürzle in die Senſe, die ihm neben dem Auge in den Kopf drang. In lebensgefährlich verletztem Zu— ſtand wurde Schmutz in die Univerſitätsklinik Freiburg eingeliefert. . U o 2 5 hervorzuhe⸗ Lokales. Merkſprüche. Was glänzt, iſt für den Augenblick geboren In Geldſachen hört die Gemütlichkeit auf * Kampf koſtet Opfer ** 1 Der Gemeinde wird gepfü Der ündet · Da die Gemeinde Schriesheim mit ihren Zins- zahlungen im Rückſtand iſt, ließ ihr nun die Ba⸗ diſche Kommunal- und Landesbank Mannheim den Gemeindeſtall mit Farren, Ebern und Zuchtböcken pfänden. 5 Parteiweſen. Dem Deutſchen Reichs- tag gehören insgeſamt 107 Nationalſozialiſten an. Hierunter befinden ſich: 33 Grundbeſitzer, Fabrik- kanten und Kaufleute, 31 höhere und mittlere Be— amte, 19 Rechtanwälte, Aerzte u. ſonſtige freie Berufe, 9 penſionierte Offiziere, 8 Angeſtellte und 7 Arbeiter. gef Kürzung der Verſicherungsren⸗ ten. Vom 1. Juli ab werden die laufenden Ren⸗ ten gekürzt. 1. bei den Invaliden und Alters— renten um 6 RM. monatlich, 2. bei den Witwen⸗ renten um 5 RM. monatlich und 3. bei den Wai⸗ ſenrenten um 4 RM. monatlich für jede Waiſe. Die Empfangsſcheine für Juli ſind auf die gekürzten Beträge auszuſtellen. giebenſchläferlag Alte Ueberlieferung nennt den 27. Juni „Siebenſchläfer“ auch„Siebenſchläfertag“. Nach der Legende wurden zu Epheſus ſieben chriſt— liche Jünglinge, die nach dem Bekenntnis ihres Glaubens in eine Höhle flüchteten, von den Heiden dort eingemauert. 200 Jahre ſpäter ſollen ſie, durch einen Zufall befreit und von ihrem todähnlichen Schlaf wieder erwacht, vor den Kaiſer Theodoſius II. geführt worden ſein. Dabei hätten ſie den Glauben an die Auferſte— hung des Fleiſches laut und überzeugend be kannt. Das Landvolk ſagt vom Siebenſchläfer— tag:„Regnet es am Siebenſchläfertag, ſieben Wochen lang es regnen mag“. Daher auch die Regel:„Regen am Siebenſchläfer iſt von Un ſegen“. Da nach langem Regen das Getreid— gern fällt, lautet ein anderes altes Bauern ſprüchlein:„Sind die Siebenſchläfer regneriſche Brüder, werfen ſie das Getreide nieder“. Ein ſchöner Siebenſchläfertag wird als gutes Ernte— vorzeichen gedeutet:„Siebenſchläfer im Son— nenſchein, verſpricht viel Korn, viel Obſt und Wein“. Unfreundlicher Sommeranſang. Unbemerkt iſt der Frühling verſchwunden und der Som— mer gekommen. Der Witterungscharakter iſt aber alles andere als ſommerlich. So kalt, wie in dieſen Tagen des Jahres 1932, iſt ſeit vielen Jahren kein Sommeranfang geweſen. s ſcheint, als ob ſich die etwas ſehr weit herbeigeholte Wetterregel: Schaltjahr— ein Kaltjahr! heuer bewahrheitet ſollte. Es iſt erſtaunlich, wie trotz der Kälte in der Natur draußen alles grünt und blüht, wie die Früchte langſam aber ſicher reifen. Etwas hatte aller— dings die Kälte gebracht; die Spargelzeit iſt diesmal erbeblich länger geweſen als in ande— en Jahren. Unſere Linden blühen. Die Linde„lieblich und linde“, der uralte volkstümliche Baum auf der altgermaniſchen Gerichtsau, ſchickt ſich als letzter unter unſeren Hochſtämmen zum Blühen an. Wollichter, vollſatter Sommerodem um— weht nun ſeine dichten, tiefgrünen Kronen, die bei der Silberlinde, der Tilia alba, erſcheinen, als wenn Elfenhändchen neckiſch Puderzucker unter die ſpitzrundlichen Blätter geſtreut hätten. Mit der Lindenblüte verjüngt ſich wieder die Lindenpoeſie, werden die lauſchigen Epopöen der Lindentanzplätze in den Kronen der klein— blättrigen aber wuchtigen Steinlinde wieder wach. Die holländiſche u. die Sommerlinde er öffnen unter ihren Artgenoſſen den Blütenrei gen. Die Winter- oder Steinlinde mit ihren rüſterähnlichen unterſeitig roſtfarbig behaarten Blättern und die Schwarzlinde folgen ihr in 14 Tagen bis 3 Wochen nach. Unter dem gelb— lich-weißen Blütchen runden ſich die ſaftgrünen kleinen Kugeln der Winterlinde, 5—7 an der Zahl. Ein wohliger Duft entſtrömt Miriaden von hängenden Blütchen, die durch ſchief-herz— förmige Blätter geſchützt werden. Ein Odem von friſchem Honig umgibt erquickend und ſtärkend die prächtigen Baumkronen. Bienen hängen an den 5 weiß-gelben Blütenblättchen und an den vielen Staubbeuteln, die reiche Ga— ben beuten. Obftgroßmarkt Weinheim vom 26. Juni 1932.. wertet waren. Abſchreibungen auf Bauten, die auf gemicte⸗ tem Grundbeſitz errichtet ſind, können ſo vorgenommen werden, daß mit Be⸗ endigung des Mietvertrags die Anlagen voll⸗ ſtändig abgeſchrieben ſind. Das Gleich, gilt ſinngemäß für ſolche Anlagen, die ein Vermie⸗ ter auf eigenen Grundſtücken errichtet und die nur für die beſondere Eigenart des Mieters „zugeſchnitten“ ſind. die Entwicklung der Angelegenheit klar!?“ „Ja, vollkommen!“ ſagte ſchüchtern Marthe. „Das dürfen Sie unter keinen Umſtänden, meine Gnädigſte!— Denn dann würde der Freiherr von Ried nichts bekommen. Wenig⸗ ſtens ſo lange nicht, ſolange das Schloßgut nicht auf Ihren Namen ſteht!“ Der Juſtizrat lächelte wieder. Es lag ſoviel Hochachtung wie Mitgefühl in dieſem Lächeln.„Welch ſeltſames Mädchen!“ dachte er. —: Fortſetzung folgt.. ben wolle, würde er es aufteilen!“ „So— ſo, das iſt aſſo doch gefährlicher als ich dachte!— Sind Sie bereit. ein Opfer zu bringen, mein gnädiges Fräulein?“ Da wurden Marthes Augen groß und ihr Herz froh:„Jedes, Herr Juſtizrat!“ „So bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den Freiherrn von Ried zu heiraten, um das Rittergut ſeinem rechtmäßigen Beſitzer zurück⸗ zugeben!“ las es Marthe vor und legte 90 05 11 u i las es nochmals durch. 1 8 U e meien Mint dem 0 5 1a 1 N ce 1080 78 17 Hans⸗Glrther von Ried“ tuhten ihre ugen anla en, die 9% 0 0 Ju mit eir em weichen köumeriſchen Glanz. Dann] Marche ganz 15 5 ö l t Bornemann nahm ihre Hand„Aber 0 e ee„„ 0 geh was iſt denn nur? Sie wollten doch ſo d wür mir auch gleichzeitig die J gern helfen! e 15 der Ne e ae die„Gewiß“, ſchluchzte Marthe. e. Scheidung einzureichen, ſo daß das Freifräulein ich ihm zum zweitenmal ſo angeboten Kirſchen 12— 18 Pfg., Frühkirſchen mit Verderb nicht notiert. Erdbeeren 18— 25, Stachel⸗ beeren 8—11, Johannisbeeren 22—24 Anfuhr ſehr gut, Nachfrage gut; für Frühkirſchen wenig Intereſſe. Nächſte Verſteigerung heute 16 Uhr. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 490 Stück Verkauft: 404 Stück Milchſchweine das Stück 7—13 Mk. Läufer das Stück von 15—25 Mk. Marktverlauf gut. dbefhen Polizei räumt eine Barrikade ab. Daneben: Ein eingeſetzter Panzer wagen“ unten links: Ein Waſſerſchleuderwagen und ein Schnellauto der Polizei in einer Moabiter Straße. Daneben rechts: Polizeipoſten mit Karabinern an einer Stra⸗ ßenecke des Unruhegebietes. In mehreren Vierteln Berlins verſuchten Kommuniſten verbotene Demonſtrattonszüge zu bilden. Die Polizei wurde mit allen techniſchen Hilfsmitteln, Panzerwagen und Waſſerſchleuderautos eingeſetzt, deten Erſcheinen genügte, um die Demonſtranten non einem Kampf abzuhalten, ſodaß ein Blutvergießen verhindert werden konnte Doch mußten nicht weniger als 110 Perſonen zwangsgeſtellt werden. N