» Jünglingsſodalität. Die Mitglieder der Sodalität werden gebeten die Anzeige im An⸗ zeigenteil zu beachten. * Omnibus nach Maria Einſiedel. Samstag den 2. Juli fährt ein Omnibus. Abfahrt an der Kirche halb 6 Uhr nach Bedarf um 7 Uhr. Fahrpreis 1,90 Mk. Anmeldung Franz Hofmann Buchhandlung. „ K. K. B. Die Mitglieder werden heute ſchon auf unſeren am kommenden Sonntag ſtatt⸗ findenden Familienausflug aufmerkſam gemacht. Schriftliche Einladung folgt. DO. E. G. Sommerurlaubskarten. Auch die O. E.G. verausgabt bis 5. Oktober 1932 Sommerurlaubskarten(Uebergang Weinheim) Gültig: ab 200 Tarifkilometern und von 11 Tagen bis 2 Monate. Beſtellung kann zu jeder Zeit erfolgen. * Sonntagskarten an Peter und Paul. Aus Anlaß des Feiertags Peter und Paul werden von der OEG. heute Sonntagsfahr⸗ karten ausgegeben, welche bis zum Donnerstag früh 9 Uhr zur Rückfahrt Gültigkeit haben. * Die Lebensverſicherungen der Welt arbeiten mit einem Verſicherungsbetrag von insgeſamt 656 Milliarden() RM! Das menſch⸗ liche Leben iſt alſo doch eine ſehr wertvolle Sache! * Jubiläumskonzert der Sänger⸗ Einheit. Die Sänger-Einheit feiert in dieſem Jahre ihr 60 jähriges Beſtehen. Wenn auch in dieſer ſchweren Zeit von einem größeren Feſt ab⸗ ſtand genommen werden muß, ſo ſoll die Gelegen- heit benutzt werden, dieſes Jubiläums zu gedenken. Der Vorſtand hat daher beſchloſſen, am 16. Okt. 1. Ihs. ein Jubiläumskonzert zu veranſtalten. Anſchließend an dieſes Konzert findet ein Feſtban⸗ kett ſtatt, zu dem auch die hieſigen Geſangvereine eingeladen werden. Wir machen die hieſigen Ver⸗ eine auf dieſe Veranſtaltung jetzt ſchon aufmerkſam und bitten, dieſen Termin bei Vereins veranſtaltungen zu berückſichtigen. Großes Wald⸗Promenaden⸗Kon⸗ zert der Vereinigten Feuerwehrkapelle. Wiederum iſt unſerer Einwohnerſchaft Gelegenheit geboten, einige genußreiche Stunden in unſerem ſchönen Walde zu verleben. Unſere Feuerwehrkapelle konzertiert am kommenden Sonntag mit vollem Orcheſter am Ochſenbrunnen. Da der Zutritt frei ſowie für billige Speiſen und Getränke reichlich Sorge getragen iſt, dürfte ſich wohl niemand dieſen ſeltenen Genuß entgehen laſſen. * Bilanz der diesjährigen Spar⸗ gelernte in Schwetzingen und Umgeg⸗ end. Es gab dieſes Jahr nur die Hälfte Ertrag gegen ſonſtige Jahre. Die Preiſe waren ſo, daß man nicht von einem lohnenden Geſchäft ſprechen kann. * Kreß disqualifiziert. Der Vorſtand des F. C. Rot⸗Weiß Frankfurt, hat ſeinen inter- nationalen Torwart für ſein Verhalten beim Spieler- ſtreik mit 6 Monaten Spielverbot beſtraft. Engel⸗ hardt wurde überhaupt aus dem Klub ausgeſchloſ⸗ ſen. „Bei dem Gauſchießen in Wahlen konnte die Schützenabteilung des Krieger- u. Sol⸗ datenvereins Teutonia ſchöne Erfolge erzielen. Im Preisſchießen konnte der Jungſchütze Michael Knapp mit 36 Ringen den erſten Preis erringen. Ihm folgen die Schützen Reinhard, Leonhard mit 33 Ringen und Kempf Michael mit 32 Ringen. Beim Gaunadelſchießen iſt Viernheim in der Klaſſe 1 durch Herrn Albus vertreten, in der Klaſſe 2 durch die Schützen Kempf Michael und Niebler Fritz, in der Klaſſe 3 durch den erſten Vorſitzenden Herrn Dölcher und die Schützen Eppel Chriſtian, Rein⸗ hardt Leonh. und Hook Phil. Leider mußte das Mannſchaftsſchießen abgeſetzt werden, da dieſes die Kaſſe des eines kleinen Vereins wie Wahlen zu ſtark belaſten würde. Das ſchöne Wetter und der herrlich gelegene Schießſtand hatten eine große Menge Schützen angelockt. Wahlen kann mit dem Verlauf zufrieden ſein, wenn das Schießen auch nicht den Umfang des hieſigen annahm. * Burgenfahrt des Auto⸗ und Motorrad- Clubs, Klublokal zum Pflug. Am vergangenen Sonntag veranſtaltete der A. u. M. Club ſeine 1. Burgen⸗Such⸗Fahrt. Der Veranſtalter hatte ſich inſofern nicht getäuſcht, als regſtes Intereſſe von Seiten der Teilnehmer bekundet wurde. Begünſtigt durch ausnahmsweis ſchönes Wetter verlief die Fahrt(es war die Burg„Elmſtein“ im Pfälzer⸗ wald zu ſſuchen) wunſchgemäß, und die Fahrer Mateki, Franz Breidert und Fritz Klee waren die 1. Preisträger; reges Intereſſe bekundeten auch die Fahrer von auswärts, die ebenfalls Preiſe mit nach Hauſe nehmen konnten.— Am kommenden Sonntag findet eine Club⸗Pflicht⸗Fahrt nach Michel⸗ ſtatt(Schwimmbad) und nach Erbach(Grasbahn⸗ rennen ſtatt. Abfahrt vormittags 11 Uhr am Club- lokal zum„Pflug“. Gäſte ſind herzlich willkommen. Zeitſchriftenſchau — Saubere Wirtſchaft. Mama: „Lauf mal in die Küche, Gretchen, und ſieh nach, ob der Kuchen durchgebacken iſt! Steche mit einem Meſſer hinein, und wenn es ſauber iſt beim Her- ausziehen..“ Papa:„.... dann ſtecke die anderen Meſſer auch hinein!“ Aus dem ſoeben erſchienen Nummer 26 der „Luſtigen Blätter“(Verlag Dr. Selle⸗Eyſler A.-G., überall zu haben iſt. Vereinsanzeiger. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen ⸗ abteilung.) Mittwoch abend 9 Uhr Verſammlung im Lokal. Kurzer Vortrag über„Spähen und Streifen“ Anſchließend Schießbetrieb. Der Vorſtand. Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde 7/8 bis 9 Uhr Turnabteilung der Jungfrauen⸗ kongregation. N 9 Uhr ab Uebungsſtunde des Trommlerkorps. Dienstag: 5— 1/7 Uhr 2. Abteilung der Schüler⸗ rinnen der Jungfrauenkongregation. 8-10 Uhr Uebungsſtunde der Turnabteilung. 8 Uhr ab Training der Leichtathletik. 8 Uhr ab Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Mittwoch: 1½9 Uhr Hallentraining ſämtlicher Fuß⸗ ballmannſchaften. 2 Uhr ab Schülertraining. Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 6 Uhr ab Training der Handballmannſchaften 8 Uhr Uebungsſtunde der Fechtabteilung. Freitag: 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turnab-— teilung. 4—¼ 66 Uhr 2. Abteilung der Jungfrauenkongr. /6—7 Uhr 1. Abteilung der Jungfrauenkongr. 8 Uhr ab Uebungsſtunde der Leichtathletik. Dienstag und Freitag: Platz-Training. Zu allen Uebungs- und Trainings Stunden iſt im Sport zu erſcheinen. Die Sportleitung. Berlin SO. 16), die zum Preiſe von 50 Pfg. „Das Zentrum iſt der Seind“ Wie der Sturz des Kabinetts Brü⸗ ning ſo iſt auch die Auflöſung und die Neuwahl des Reichstages langſichtig angeſtrebt und vorbereitet worden. Wenn es nicht gelungen iſt, die Wahl ſelbſt auf einen etwas ſpäter liegenden Termin hinauszuſchie⸗ ben, um mehr Zeit für die Wahl vorbereitungen zu gewinnen, ſo iſt das lediglich an der ſchnel⸗ len und eindeutigen Stellungnahme der Zen⸗ trumspartei geſcheitert. Das Ziel der Kreiſe, die all die Quertreibe⸗ reien der letzten Monate zu verantworten ha⸗ ben, iſt, im Parlament eine abſolute Mehr⸗ heit zu erreichen. Deshalb richtet ſich ihr Kampf gegen das Zentrum. Das Zentrum ſoll bei den künftigen politiſchen Ent⸗ ſcheidungen gänzlich ausgeſchaltet werden. Im „Deutſchnationalen Preſſedienſt“(Abendaus⸗ gabe vom 4. 6. 32) wird als einziger Sinn der Reichstagsauflöſung bezeichnet: „Endlich das Zentrum aus der Schlüſſel⸗ ſtellung herauszuwerſen, in die es durch die Revolution gelangte, und von der es bis auf den heutigen Tag einen ſo verhee⸗ renden Gebrauch gemacht hat.“ Oer bekannte deutſchnationale Reichstagsabge⸗ ordnete Bang formuliert dieſes Ziel in einer Rede in Leipzig folgendermaßen: „Der Sinn dieſes Wahlkampfes muß ſein, die endgültige Entmachtung einer Partei, die ſeit der Reichsgründung wie ein Alp auf der deutſchen Bruſt laſtet, des Zen⸗ trums“ Wir ſind es gewohnt, daß der Kampf gegen das Zentrum mit verleumderiſchen und gemeinen Argumenten betrieben wird. Wir kennen die Vorwürfe von„Macht- mißbrauch“, denen Graf Pfeil in einem Ar⸗ tikel der„Schleſiſchen Tagespoſt“(vom 4. Mai 1932 Nr. 104) den gehäſſigen Ausdruck vom „Pfahl im Fleiſche“ hinzufügt, indem er ſchreibt: „Wir müſſen erkennen, daß es das Zentrum dem Marxismus ermöglicht hat, uns ins Unglück zu ſtürzen. Wir müſſen den Gift ⸗ pfahl aus dem geſunden Körper bewußten Deutſchtums herausziehen und müſſen dem Volte zeigen, daß hier die Wurzel allen Uebels liegt.“ Es iſt ebenſo charakteriſtiſch wie vielſagend, wenn die berüchtigte Zeitſchrift„Die Tat“ jenes verleumderiſche Wort vom„Pfahl im Fleiſche“ gegen den Katholizismus richtet, um ſeine bewußte Ausſchaltung in Deutſchland zu fordern und die einſeitige Renaiſſance der re⸗ formatoriſchen Bewegung zu propagieren. Die Zentrumspartei bedauert außerordent⸗ lich dieſe konfeſſionellen Ausfälle, zu denen ſie ihrerſeits nie berechtigten Anlaß gegeben, und die ſie auch nie gewünſcht hat. Ueber den an⸗ tirömiſchen Affekt des neuen Kurſes wird ſich das Zentrum auch nicht dadurch hin⸗ wegtäuſchen laſſen, daß man einen Katholiken und bisherigen Zentrumsmann zum Reichs⸗ kanzler gewählt hat. Wenn Herr von Papen glaubt, dieſer antikonfeſſtonellen Hetze Herr zu werden, ſo wird er ſich ebenſo täuſchen, wi⸗ er ſich über die Hintergründe ſeiner Berufung zum Kanzler, nämlich einen K eil in Zentrum zu treiben, getäuſcht hat. Trotz dieſer äußeren Verſchleierung durch Perſönlichkeiten und Programme iſt und bleibt dieſer Wahlkampf gegen das Zentrum gerichtet. Es geht den neuen Herren in letzter Linie nicht um die chriſtliche Kultur, für die das Zentrum ſeit dem Zuſammenbruch faſt allein gekämpft hat, ſondern um die Wieder⸗ herſtellung alter politiſcher und geſellſchaft⸗ licher Macht⸗ und Beſitzverhältniſſe. Das zeigt unzweideutig die Tatſache, daß Dr. Brüning mit dem ſinnloſen Vorwurf des„Siedlungs⸗ bolſchewismus“ geſtürzt worden iſt. Das Zentrum wird ſich durch die verleum⸗ deriſchen und gemeinen Angriffe nicht in Ver⸗ bitterung und konfeſſionelle Hetze treiben laſ⸗ ſen. Es wird auch nicht einen antiſozialen Kurs unterſtützen, ſondern, ſeiner Grundein⸗ ſtellung und Tradition getreu, auch dieſen Wahlkampf für chriſtliche Kultur und ſoziale Gerechtigkeit führen. Sportplatz im Wald mit V Gh. f Reſt.„Zur Waldſchenke“ Mittwoch abend 6 Uhr: Letztes Freundſchafts⸗ ſpiel komb. Mannſchaft gegen S. C. Nechkarſtadt 1. Niedrige Eintrittspreiſe: N. B. Die für heute abend in das Verwal⸗ tungszimmer einberufene Vorſtands⸗, Verwaltungs- und Spielausſchußſitzung fällt aus und findet nun am Donnerstag Abend halb 9 Uhr auf dem Platze ſtatt.“ Spielausſchuß heute abend halb 9 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Bekanntmachung. Betreffend: Schnakenbekämpfung. Bei einer durch Oberſtudiendirektor Beiſinger aus Heppenheim vorgenommenen Beſichtigung der Tränke und verſchiedenen Hofreiten wurde eine ungeheure nach Millionen zählende Menge Schna⸗ kenlarven feſtgeſtellt. Wir haben ſofort eine Be⸗ kämpfung der Schnaken in den verſeuchten Gewäſ⸗ ſern vornehmen laſſen. Das Ergebnis iſt nach den heuten Feſtſtellung als ſehr befriedigend zu bezeichnen. Um eine wirkſame Bekämpfung innerhalb des Ortes vornehmen zu können, iſt eine gründliche Durchſuchung der einzelnen Hofreiten nach Brut⸗ ſtätten angeordnet worden. Ab Freitag, den 1. Juli ds. Is. wird unter Führung des Gemeinde- rats Weidner eine Kolonne jüngerer Leute aus Heppenheim und Viernheim eine Kontrolle der ein⸗ zelnen Hofreiten und Gärten vornehmen, wobei die Vernichtung der Brutſtätten ſofort durchgeführt wird. Auf Grund der Polizeiverordnung für den Kreis Heppenheim vom 11. Mai 1911 erſuchen wir unſere Mitbürger, den zur Durchführung der Maßnahmen betrauten Perſonen keine Hinderniſſe in den Weg zu ſtellen, ſondern uns in der Be⸗ kämpfung des läſtigen Ungeziefers tatkräftig zu unterſtützen. Die Kontrolle wird im Wege des freiw. Hilfdienſtes und der Pflichtarbeit vorgenom⸗ men, ſodaß der Gemeinde nur wenige Unkoſten entſtehen. Viernheim, den 27. Juni 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth as Amicitia 09 E. V. V'heim. Gefunden wurde ein Photoapparat nit Behälter. Viernheim, den 21. Juni 1932. Heſſiſches Polizeiamt: Oechler. füld. Areenchar Tac Morgen Mittwoch Abend halb 9 Uhr nochmals dringende Singstuntle des Männerchors. Keiner darf fehlen! Alles pünktlich zur Stelle! Der Präſident. ngssodalität 5 Wir bitten unſere Mitglieder da von Kenntnis zu nehmen, daß in Zukunft Ehrendiplome nur ſolchen Mitgliedern überreicht werden, die die Abſicht ſich zu verheiraten dem * Präſes od. Präfekten angezeigt haben. Der Vorſtand. J. Wilhelm Weil, Präſes. Volkschor Mitgnled des Deutschen Arbeiters ängerbundee Heute Dienstag abend % Uhr Spezialprobe für den geſamten Männerchor Alles pünktlich erſcheinen. Der Vorſtand. ingſtunde Faiſfi Ui Verloren 8 Enten am Sonntag Vormittag zu verkaufen zur 11⸗Uhr⸗Meſſe von Sandſtr. 16. Weinheimerſtraße bis zur Kirche ein goldenes unkündbar Unůkängekreuz Der ehrliche Finder wird kürzeſte Wartezeit Tilgung bis 28 Jahre. um gefl. Rückgabe gegen Fr. Schaubach Belohnung gebeten. Näheres im Verlag. Zwingenberg a. d. B. Rückporte beifügen. Verloren Sprechſtunden in Viern⸗ geſtern Montag von Hügel ſtraße bis Heddesheimer⸗ heim jeden Mittwoch von 10— 5 Uhr im Gaſthaus Weggrenze ein Wagenſeil „Zum Ochsen“ (Kempf) Um gefl. Rückgabe, gegen Belohnung, bittet Hügelſtraße Nr. 8 Empfehle wieder meine beliebten Einmachgläser zu bekannt billigen Preiſen. Einkochapparate mit Thermometer u. Klammern Mk. 3.95 5 4. N 7 7 N 7 1 f Weinheimerſtraße 66. ns. 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Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag abend /8 Uhr: Vorſtand, Verwaltungs- und Spielausſchuß im Verwaltungszimmer(Platz) Mittwoch abend 6 Uhr: Komb. Mannſchaft gegen SC. Neckarſtadt 1. Donnerstag abend 6 Uhr: Training der 1. u. 2. M. Freitag nachm. 4 Uhr: Training ſämtl. unteren M. 6 Uhr: Training der Jugend und Schüler. Neue Pfälzer s Kartoffel 10 Pfund 70 Pfg. Neigr. falermang Moltkeſtr. 15— Tel. 76 Empfehle geräumiges Neben Ammer Saftladen zum grünen Laub. I Ein Schlager Sunmnmnmunmmmmmmſpummumnlgn pu Mbössamnüne 0 6 00 Tuncheranzüge 5 9 90 eee Georg Martin Kiesſtraße 2. iernheimer Anzeiger — Viernheimer Zeitung e e ba 21 Mt täglich mit Ausnahme der Sonn- und frei ins Haus gebr Sonntagsblatt„Sterne und B t.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte „halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feiertage.— Bezugspreis monatl. ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 149 Fliegt die Cauſanner Konferenz auf? Franzöſiſcher Zweckpeſſimismus— Deutſche Uebereinſtimmung mit England und Italien wtb Lauſanne, 29. Juni. Seite wird über den Eindruck der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen daß die Stimmung trübe und ernſt ſei. Der Stand der Dinge werde als ein Rückſchlag auch von Mac Donald empfunden, der ſich wirklich um eine Hilfe⸗ leiſtung bemühe. Es ſeien ſehr ſchwierige Be⸗ ſprechungen, die ſich auch auf politiſche Fragen erſtreckt hätten. Der Reichskanzler habe of⸗ fenbar von Berlin ein imperatives Mandat mitgebracht. Seine Vorſchläge ſeien ungenügend. Frankreich ſei verſtändi⸗ gungs⸗ und verſöhnungsbereit nach Lauſanne gekommen, und es ſei auch bereit, ſeine Geld⸗ anſprüche aufzugeben, wolle aber einen Rechts⸗ titel behalten, um ihn zu gegeben erſcheinender Zeit zu gebrauchen. Es wäre bereit, dieſe geld⸗ lichen Anſprüche auszutauſchen gegen ökono- miſche Vorteile oder eine Vergrößerung der franzöſiſchen Sicherheit, die das Volk verlange. Gegenüber dieſem franzöſiſchen Verſuch, die Verantwortung für ein Schei⸗ tern der Konferenz auf Deutſchland zu ſchieben, wird aus Kreiſen der deutſchen Dele⸗ gation darauf hingewieſen, daß die deutſche Stellungnahme zur Streichung der Neparatio⸗ nen durchaus mit den Anſichten der eng liſchen und italieniſchen Regie rung übereinſtimmt. Die Reichsre⸗ gierung hat neben ihrer Erklärung zur Be gründung der Forderung auf Streichung de Reparationen einen poſitiven Plan entwickelt, in dem im Rahmen des großen Wiederaufbaue; Deutſchland ſie ſich bereit erklärt habe, aktir mitzuarbeiten, und ſie hat die franzöſiſche De⸗ legation aufgefordert, ihrerſeits dazu Stellung zu nehmen. Eine diesbezügliche Erklärung von franzoſiſcher Seite iſt bisher nicht erfolgt, geſtrigen erklärt, Baldwin über die Möglichkeit einer Vertagung der Abrüſtungskonferenz. wtb London, 29. Juni. Der Führer der Oppoſition, Lansbury, brachte in der geſtrigen Unterhausdebatte die Haltung der britiſchen Regierung zu dem Hooverſchen Abrüſtungs⸗ vorſchlig zur Sprache. Baldwin erklärte, wenn die durch den Hoovervorſchlag aufgeworfenen Fragen mit dem nötigen Ernſt behandelt wer⸗ den ſollten, dann hielt er eine vollſtändige oder mindeſtens teilweiſe Vertagung der Abrü⸗ ſtungskonferenz für wahrſcheinlich. Doch müſſe der Grad der Abrüſtung wirklich herbeigeführt werden, der durch den Hooverſchen oder gleich— wertige Vorſchläge erreicht werden ſolle. Radikale und Herriots Stellung in Laufanne. witb Paris, 29. Juni. In der geſtrigen Sitzung der radikalen Kammerfraktion ſchlug der Abg. Archimbauld auch die Annahme ei⸗ ner Vertrauenstagesordnung für Herriot vor. Der Vorſitzende Francois Albert befürwor⸗ tete jedoch angeſichts der Meinungsverſchieden⸗ heiten innerhalb der Franktion möglichſt ein⸗ ſtimmig eine Tagesordnung anzunehmen. Dieſe wurde alsdann mit 88 gegen 12 Stimmen an- gnommen. Die meiſten radikalen Abgeordneten mäßen dieſer Abſtimmung, wie Havas meldet, die Be— deutung einer Vertrauenstagesordnung für Herriot bei, andere Abgeordnete behielten ſich jedoch ihre endgültige Stellungnahme bis zu dem Augenblick vor, an dem Herriot vor de Kammer erſcheinen werde Im übrigen merde wie Havas meldet, Kolonialminiſter Alber! Sarraut ja nach Genf reiſen, wo er mit Her— tiot zuſammentreffe, um über die Arbeiten der Konferenz unterrichtet zu werden. Das Antwortſchreiben des Reichspräſidenten in münchen eingetroffen old München, 29. Juni. Das Antwortſchrei⸗ den Miniſterpräſidenten Dr. Held in Zuſam⸗ men mit den Beſchlüſſen der bayeriſchen Mittwoch, den ſtrationsverbot iſt nunmehr in Munchen ein⸗ getroffen. Bekanntlich hat die Reichsregie— rung erklärt, den Brief ihrerſeits nicht der Oeffentlichkeit zu übergeben. Auch die baye— riſche Staatsregierung nimmt nun, entgegen früheren Abſichten, davon Abſtand, den Brief zu veröfkentlichen. 9 Große Kundgebung deutſcher berbände gegen das Verſailler Diktat enb Berlin, 28. Juni. Der Arbeitsaus— ſchuß deutſcher Verbände veranſtaltete heute zum 13. Jahrestag der Unterzeichnung des Verſailler Diktats im Plenarſaal des Reichs- tages eine Kundgebung. Unter den zahlreichen Perſönlichkeiten bemerkte man u. a. Reichsin⸗ nenminiſter Frhr. v. Gayl und Staatsſekretär Dr. Zweigert. Der geſchäftsführende Vizeprä— ſident des ADV., Dr. Hans Draeger, betonte in ſeiner Anſprache, es könne heute und in Zukunft keine deutſche Außenpolitik geben, de⸗ ren Ziel nicht die Beſeitigung des Verſailler Diktats ſei. Der politiſche Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge müſſe auf der allgemeinen Grundlage der Geſamtreviſion ausgetragen werden. Die franzöſiſche Theſe von der Heilig⸗ keit der Verträge ſei kein Araument gegen die genſationelle Beröffenklichungen eine Interview mik Geheimrat Dr. heim— London, 27. 6. In einer Unterredung mit dem Sonderberichterſtatter des„Daily Expreß“ hat der Bauernführer der Bayeriſchen Volks- partei, Dr. Heim u. a. ausgeführt: Jederzeit könne jetzt der Tag kommen, an dem Kronprinz Rupprecht zum König von Bayern ausgerufen werde. Dies ſei nicht nur die Meinung der großen Mehrheit des bayeri— ſchen Volkes, ſondern er habe guten Grund zu glauben, daß ſie auch von der gegenwärtigen bayeriſchen Regierung geteilt werde. 75 v. H. der bayeriſchen Bevölkerung würden ſofort die Wiederaufrichtung der alten bayeriſchen Monarchie unter⸗ ſtützen. 1 „Die Weimarer Verfaſſung iſt tot. Wir warten nur noch die Stunde ihres Begräbniſſes“ Die Wiedereinführung der Monarchie bedeute allerdings nicht die Trennung Bayerns vom Reich. Alles, was Bayern verlange ſei, ein treues Glied des Reiches zu bleiben. Bayern müſſe aber das Recht zu einer von den anderen deut— ſchen Staaten unabhängigen Verfaſſung haben. Wir wollen einen König als Herrſcher, anſtatt eines republikaniſchen Präſidenten, weil wir glauben, daß ein Monarch, der durch die Bande des Blutes mit ſeinem Lande verbunden iſt, der beſte Herrſcher für einen Staat in dieſen ſchweren Zeit iſt. Die Frage des Berichterſtatters, ob die Her— beiführung einer abſoluten Monarchie mit dck— tatoriſchen Vollmachten gewünſcht werde, wurde von Heim verneint. Die bayeriſch. Könige ſeien immer demokratiſche Könige geweſen, die von ihrem Volke geliebt worden ſeien. Die Monarchie werde von einem Zwei⸗ kammer⸗ Parlament unterſtützt werden. Dies ſei alles bereits ausgearbeitet. Oberhaus werde aus vom König er— nannten Mitgliedern zuſammengeſetzt ſein, u. zwar aus einflußteichen Induſtriellen, Univer⸗ ſitäts⸗ und Kirchenvertretern, ſowie gewählten Vertretern verſchiedener öffentlicher Körper— ſchaften, Handelsverbände, Gewerkſchaften uſw. Das Unterhaus werde nach denſelben Richt⸗ linien wie der jetzige Bayeriſche Landtag ge⸗ wählt werden mit der Ausnahme, daß das Wahlrecht eingeſchränkt werde. Heim erklärte ferner, er glaube, daß die Das Bayern Monarchie? Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.—, Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditibnen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden 29. Juni 1932. Reviſion. Deutſchland wolle an einer europa- iſchen Gemeinſchaft mitwirken, aber es werde ſich ganz gewiß nicht an einer europäiſchen Front gegen Amerika beteiligen. Sozialdemokratie und Einheitsfront enb Berlin, 29. Juni. Der ſozialdemokra⸗ tiſche Parteivorſtand nimmt dem„Vor⸗ wärts“ zufolge— in einem Rundſchreiben an die Bezirksleitungen zur Frage der Einheits⸗ front Stellung. Das Schreiben bezeichnet die „antifaſchiſtiſche Aktion“ der KPD. als eine antiſozialdemokratiſche Aktion. Ausdrücklich be⸗ ſtätige das Rundſchreiben des Zentralkomitees, daß auch in den gegenwärtigen Kämpfen der Hauptſtoß gegen die Sozialdemokratie zu rich⸗ ten ſei. Daraus ergebe ſich, daß die KPD. die„pro— letariſche Einheitsfront“, in der Tat gar nicht wolle. Der Parteivorſtand warnt deshalb alle örtlichen Organiſationen vor lokalen Verhand⸗ lungen mit der KPD., die nur Verwirrung ſchaffen müßten. g Schwere politiſche Ausſchreitungen in Star ſart wtb Staßfurt, 28. Juni. Bei der heutigen Beerdiaung des Kommuniſten. der am Freitaa r großen engliſchen Jeilung über ein Dr. heims Slellungnahme zu der Bayern werde ſich dann nach einem König um⸗ ſchauen, der es in dem Kampf um die Wah— rung der bayeriſchen Geſetze gegen die allge⸗ meine deutſche Unordnung, die die Reichs- regierung Bayern aufzwingen wolle, führen werde. „Wir wünſchen keinen Kampf. Aber wenn uns ein Kampf aufgezwungen wird, dann ſind wir bereit dazu.“ Die Verantwortung für die richtige Wieder— gabe der Aeußerungen Dr. Heims muß dem „Deily Expreß“ überlaſſen werden. Dr. heim ſlellt richlig Nuürnderg, 27. 6. Das„Nürnberger Achtuhr⸗ blatt“ veröffentlicht zu der Meldung des„Dai⸗ ly Expreß“ über ein Interview mit Dr. Heim eine Stellungnahme Dr. Heims, in dem es u. a. heißt: Geheimrat Heim habe das Interview nur unter der Bedingung gegeben, daß ihm die Wiedergabe der Unterredung vorher zu unter— breiten ſei. Dies habe nicht ſtattgefunden. Die monarchiſtiſchen Beſtrebungen Bayerns hätten nichts mit Separatismus zu tun, da Bayern ſonſt in volle Hörigkeit des Auslandes komme. Die Wiederherſtollung der Monarchie habe die Wiederherſtellung der Bismarckſchen Reichsver⸗ faſſung zur Vorausſetzung unter Anvaſſung an die veränderten Zeitverhältniſſe. Die Zuſtän⸗ digkeit der Länder müſſe erweitert werden. Dr. Heim habe auch nie eine Donaumonarchie ver— treten. Bei dem Interview habe er von der bayeriſchen Regierung kein Wort geſprochen. Das ſei eine Zutat des Berichterſtatters des „Daily Expreß“ geweſen. Die Bemerkung in dem Interviem, es ſel bereits alles ausgearbeitet worden, bezog ſich in ganz klarem Zuſammenhang auf das Jaht 1917, wo er(Dr. Heim) dieſe Vorſchläge(Er⸗ gänzung der Kammer der Reichsräte durch Ständevertreter) ausgearbeitet hatte. Auf die Frage, ob er glaube, daß die Monarchie in Bayern einmal kommen werde, habe Dr. Heim dem Berichterſtatter geantwortet: Ich bin kein Prophet, aber ich glaube, daß ſie beſtimmt kom⸗ men wird. Auch im Reich Bismarck hatten wir Monarchien und. Republiken. Der Zenkralis⸗ Stunde kommen werde, wo der Konflift zwiſchen Bayern und dem Reich zum 5 des Reichspräſidenten von Hindenburg an taatsregieruna zum Uniform⸗ und Demon⸗ offenen Ausbruch komme. mus fündige gegen den Beſtand des Reiches Man könne geſchichtlich Gewordenes nicht mit 5 ini auslöſchen. machen mußten. 49. Jahrgang voriger Woche von einem Nationalſozialiſten erſchoſſen worden war, haben ſich heute, als die Polizei einen Demonſtrationszug auflöſen wollte, ſchwere Zuſammenſtöße ereignet. Die Beamten wurden von der Menge ſtark be— drängt, ſodaß ſie von der Schußwaffe Gebrauch Drei Kommuniſten wurden 1 ſieben ſchwer und mehrere leichter ver⸗ etzt. Reichsregierung u. die giedlungsfrage Berlin, 28. 6. In einem Teile der Preſſe wird behauptet, daß das ländliche Siedlungsweſen von der gegenwärtigen Reichsregierung nicht mit dem erforderlichen Intereſſe behandelt werde. Demgegenüber wird von amtlicher Seite erinnert, daß außer einem Betrage von 50 Mil⸗ lionen, der im laufenden Etat für Siedlungs⸗ weſen eingeſetzt iſt, die Notverordnung 25 Mil⸗ lionen für Oedlandkultur bereitſtellt, und daß weiter 30 Millionen im Rahmen des Entſchul⸗ dungsverfahrens für Siedlungszwecke dienen ſollen. Im übrigen hat auch der Reichsernäh⸗ tungsminiſter Freiherr v. Braun in ſeiner Rede im Deutſchen Landwirtſchaftsrat die Anſied⸗ lung deutſcher Bauern im Oſten für dringlich bezeichnet. Die Konferenz der Länderminiſter bei hirkſiefer Berlin, 28. 6. Zu der Konferenz der Länder— miniſter beim ſtellvertretenden preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Hirtſiefer erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dieſe Konferenz auf eine private perſönliche Einladung des Mini⸗ ſters Hirtſiefer zuſtande gekommen ſei. An der Beſprechung haben alle Länder teilgenommen mit Ausnahme derjenigen, in denen national⸗ ſozialiſtiſche Staatspräſidenten oder Innen⸗ miniſter ſind. Sachſen, das ebenfalls nicht per⸗ ſönlich vertreten war, hat in einem Schreiben an Miniſter Hirtſiefer ſeine grundſätzliche Zu— ſtimmung zu der Verhandlungsbaſis der ſprechungen gegeben. 2 die N39 Ap fordert neue bayeriſche Regierung München, 28. 6. Die nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion hat geſtern ein Proteſtſchreiben an den Präſidenten des Bayeriſchen Landtages gerichtet. In dieſem Briefe wird zu der Stel- lungnahme des Landtages gegenüber der Er— klärung der geſchäftsführenden Staatsregie— rung betreffend die Aufhebung des Uniform— und Aufzugsverbotes betont, daß eine Willens— kundgebung des Bayeriſchen Landtages nicht vorliege.— Das durſte nicht kommen „ Wir haben in der Sonntagsausgabe die Mitteilung von dem Interview gebracht, das der Reichskanzler in Lauſanne dem Chefredakteur des „Matin“ gegeben hat und in dem ſich der unge— heuerliche Satz befand: „Ich bin der erſte, um anzuerkennen, daß bei der ſogenannten Liquidation der Reparatio⸗ nen Frankreich Anrecht auf eine Kompenſation hat.“ Daß dieſer Satz ein ungeheures Aufſehen erregt hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Nach dem klaren„Nein“ Brünings in der Reparationsfrage iſt die Anſchau⸗ ung des Reichskanzlers ſehr befremdend und für die notwendig kommende Auseinanderſetzung mit, Frankreich gefährlich, da ſeine Worte ein Zuge⸗ ſtändnis für Forderungen Frankreichs bedeuten, die das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit ablehnt. Es war zu erwarten, daß der Mitteilung des „Matin“ eine amtliche Erklärung folgen würde, aber der Chefredakteur des„Matin“ hält ſeine Darſtellung in allen Stücken aufrecht. Wie dem nun auch ſei, man darf wohl ſagen daß das Auftreten des neuen Reichskanzlers in Lauſanne kein ſehr glückliches geweſen iſt. Schor die Bemerkung in ſeiner Rede am erſten Konferenz; tage, daß die neue Regierung die Zuſammenfaß, n 4 * u weiterer Konſumdroſſelung und vamir zu wer⸗ 11155 Betriebsſtillegungen führen, auf die. e geworfen werden, verſagt man ihnen dieſe ihke wohlerworbenen Rechte. 8 Darüber möge man ſich klar ſein, wenn von wohlerworbenen Rechten geredet werden kann, dann hat die Arheitsleiſtung einen Rechtsanſprüch ſich geſchaffen auf eine Unterſtützung in Tagen der Not, der Arbeitsloſigkeit. Dieſe Rechtsanſprüche ſollen im Hinblick auf die Notlage des Reiches und 25 e ee 15 b Ueber dieſen Verſicherungszweig beztw. über et⸗ wa zu 1 Maßnahmen wird bis 55 ie erwähnt. Doch iſt es gut, auch über die„Höhe der Unterſtützung dieſes Bon git der Sozialver⸗ cherung ein paar Worte zu verlieren. N Zur Errechnung der Höhe des Grundlohnes don dem das Krankengeld für Ledige 50 Prozent und für Unterhaltspflichtige 60 Prozent beträgt, wird der Durchſchnittsverdienſt der letzten 4 Wo⸗ [ler lebenswilligen, aufbaufähigen Kraft. 5 een bedeute und zu betonen, daß das erſte Mal auch die rechtsſtehenden Kreiſe in dieſer Re⸗ gierung vertreten ſeien, der Kanzler alſo auch im Namen der Rechten ſpreche, wär mindeſtens eine Geſchmackloſigkeit. Mit welchen Mittelchen der gegenwärtige Reichskanzler den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen beizukommen ſucht, erhellt auch aus dem Lokales. Merkſprüche. Verlorene Zeit wird nie wiedergefunden * de Finanzierung der ernte Wie nun amtlich mitgeteilt wird, will das] rikaniſchen Syſtems für u 5 1.„ ns vi Reichsernährungsminiſterium die von der] wäre. Während man 0 B. in e Kreditſeite her in Ausſicht genommenen Schrit⸗ treide nur nach beſtimmten Plätzen und Häfen te zuſammen mit den auf der Warenſeite zu leitet, dort ſtandardiſi treffenden Maßnahmen wegen der Ernlefi⸗ i e e Peler und Paul Am 29. Juni feiern die chriſtlichen den Gedenk- und Todestag der beiden Apoſtel⸗ fürſten Petrus und Paulus. Petrus, der erſte Papſt und Biſchof von Rom, wurde unter dem römiſchen Kaiſer Nero im Jahre 67 gekreu⸗ zigt. Aus Demut wünſchte er,„da Kirchen ihm ae. 1 bl fer Kürze iſt des Witzes Würze Kopf, wodurch die Brandwunden entſtanden. Angebot eines Militärbündniſſes, as er in einem Interview des Vertreters des Petit Pariſien“ der franzöſiſchen Oeffentlichkeit unterbreitet hat. Wer hat Herrn von Papen zu dieſem Angebot ermächtigt? Und was ſagt die „nationale Oppoſition“ zu dem Auftreten des ver⸗ antwortlichen leitenden Staatsmannes? Man ſtelle ſich einmal vor, wie dieſe ganze„nationale Obpo⸗ ſition“ über einen Kanzler oder Außenminiſter etwa aus den Kreiſen des Zentrums hergefallen wäre, wenn er ähnlich wie Herr v. Papen entgleiſt wäre. 5 a Wenn Herr v. Papen den klaren Rechtsanſpruch Deutſchlands derart mit„Kompenſationen“ belaſtet haben ſollte, wie das in den Interviews dargeſtellt iſt, ſo wäre das eine kaum gut zu machende Er. ſchwerung in der Tributfrage. Es macht beſtimmt keinen guten Eindruck, daß der Reichskanzler in iner Entgegnung nur von einem„Mizbver⸗ 1 ſprechen, daß er aber kein klares Dementi geben kann, und es iſt durchaus begreif⸗ lich, daß die„Köln. Volksztg.“ die Forderung auf Abberufung des Reichskanzlers er⸗ hebt, weil, wie das genannte Blatt ſchreibt,„die deutſche Außenpolitik zu ihrer kritiſchen Stunde in einen chaotiſchen Zu ſt and z u geraten droht. Die deutſche Delegation enthält zweifellos einen Stab hervorragender Sach⸗ bearbeiter, die zum größten Teil noch von Brüning zu ihren Aufgaben herangezogen ſind. Ihre Ge⸗ fahr liegt jedoch, wie ſie inzwiſchen ſelbſt wohl er⸗ ſannt hat, in ihrer Spitze, die nach beſter wilhelmi⸗ niſcher Tradition Erklärungen abgibt, die keiner⸗ lei Kontrolle paſſiert zu haben ſcheinen. Ueber das neueſte Interview von Papen befragt, wurde von offizieller Seite der Delegation erklärt:„Wir haben noch nicht feſtſtellen können, was der Kanzler zu dieſem Interview zu ſagen at. Sollte es in der Tat ſo gegeben ſein, ſo wäre das ein ſchwerer Fehler, den wir nicht zu decken bermöchten.“ Und aus den Kreiſen der deutſchen Rechtskreiſe war heute das Eingeſtändnis zu hören:„Dieſer Kanzler iſt eine Ka⸗ ta ſtrophe“ CThriſtliche Arbeiter n horcht auf! In dieſen Tagen wurden„die Auswwüchſe des Woßtiahrtſtaates beſeitigt durch die e ee nung. Die Arbeitsloſenunterſtützungsſäde ſin 10155 23 Prozent gekürzt worden, außerdem wurd 1 90 0 zungen vorgenommen in der Unfall⸗, Invaliden und Angeſtellten⸗Verſicherung. 1 Es iſt ratſam, der breiten Oeffentlichkeit 115 mal zu unterbreiten, wie„hoch“ die ede 1105 Unterſtützungen ſind, mit denen man der Arbei er⸗ ſchaft zumutet, zu leben. Dieſe Renten 150 1 7 zelnen Sozialverſicherungszweige, die die„Ar! 5 8. freudigkeit unterhöhlen und eine wahre Ren en; ſucht entfalten“, wie das immer und immer 10 den Gegnern der Sozialverſicherung betont wird, haben ſeither kaum ein menſchenwürdiges Daſein ermöglicht. 1.) Invalidenverſicherung: f Die monatliche Reichsdurchſchnitts⸗Invalidenrente beträgt z. Zt. 36.— RM.; g die monatliche Reichsdurchſchnitts⸗Witwenrents beträgt z. Zt. 22.— RM.; 4 die monatliche Reichsdurchſchnitts.⸗ Waiſenrente beträgt 3. Zt. 14. RM. — Der Sieg des Gewolssens Originalroman von 5. Fricke. 30. Fortſetzung. „Das ſind deine Angelegenheiten“, lächelte Marthe.„Ich meine, ich habe nur einige Un⸗ terſchriften zu geben!“ Das kleine, pikante Veſper, das Marthe be⸗ ſtellt hatte, wurde gebracht und der von Hertha ſo ſehnſüchtig gewünſchte Schaumwein. Sie hob das Glas.„Auf das Brautpaar!“ Marthe tat der Spott weh. Aber das durfte doch Hertha nicht merken. „Ich wollte einen anderen Trinkſpruch brin⸗ gen!“ ſagte ſie ernſt.„Auf den einzigen und wirklichen Beſitzer und Herrn von Ried! „And auf ſeinen guten Engel!“ ſagte Günt⸗ her, neigte ihr ſein Glas zu und ſah ſie mit tiefem Dank an. 21. Der Nachtwind fuhr um das alte Schloß Ried. Die Parkbäume knackten und krachten. Der Regen rauſchte herab. Ein Gewitter ging hernieder. Aengſtlich ſchrien die wenigen Kühe in den Ställen und die Pferde raſſelten mit den Ketten. Der alte Freiherr ſaß aufgerichtet in ſeinen Kiſſen und lauſchte in die laute, dunkle Nacht hinaus. eee f Er ſah durch das hohe Bogenfenſter flie⸗ gende Wolken.— nur dann und wann blitzte ein Stern hindurch. 115 Der alte Diener Chriſtian kam und ſetzte ſich Pfg. für Facharbeiter über 24 Jahre, en feſtgeſtellt. Da z. B. in der Metallinduſtrie 15 Aae ganz enorm gekürzt wurden und Zulagen ebenfalls gänzlich in Wegfall gekom⸗ men ſind, wird oftmals nur der nackte e denverdienſt bezahlt, der auf den e 56 Pfg. und Ungelernte 51 Pfg. beträgt. In Wa St 15 dieſe Stundenverdienſte einige Pfen⸗ nige höher. Es wird faſt allgemein in dieſe t dn duſtrie kurz gearbeitet, oftmals nur 8 ja 2 Tage in der Woche. Der erzielte Wochenverdienſt iſt an Hand dieſer Angaben leicht zu errechnen und ebenſo leicht die Höhe des Krankengeldes, das zur 995 zahlung kommt. Mit dieſen Unterſtützungsbe⸗ trägen iſt beſtimmt kein üppiges Leben zu führen und es iſt unmöglich, in Faulheit die Lebenstage zu verbringen. N 3) Unfall⸗ und Knappſchaftsverſicherung: In derſelben liegen die Verhältniſſe genau ſo und ſind die Leiſtungen oftmals noch ungenügen⸗ der. 4 Arbeitsloſenverſicherung: 5 Im Jahre 1927 betrug die Durchſchnittsunter⸗ ſtützung 81.— RM. monatlich und ſank auf eine monatliche Durchſchnittsunterſtützung von 49.— RM. In derſelben Zeit wurden die Beiträge von 3 auf 6,5 Prozent erhöht. Die neueſte Kürzung wird eine Minderung dieſer armſeligen Unter⸗ ſtützun erbringen von monatlich 11,27 Reichsmark ſo daß eine durchſchnittliche Unterſtützung verbliebe von monatlich 37—38 RM. f Mit dem Verſicherungscharakter der Arbeitslo⸗ ſen⸗Verſicherung iſt es vorbei. Nur um dieſes 05 ermöglichen, mußte ſchließlich ja auch Stegerwal gehen. Es verliert die Arbeitnehmerſchaft und war die beſtqualifizierte, falls Teile von ihr arbeitslos werden, jeglichen Anſpruch auf Unterſtützung. Dieſe Gruppe hat jahrelang, ſelbſt unter knappſten Ver⸗ dienſten geopfert und geblutet, um die Unterſtützung für ihre übrigen Brüder zu ſichern. Jetzt, da ſie vielleicht durch die Schleicher⸗Papenſchen Maßnah⸗ men, die insgeſamt eine weitere Minderung der Kaufkraft breiteſter Valfsſchichten bedeuten, ſomit Gauführerlagung der NS d AN Die vorbereitung und die Perole für den Reichslagswablkampf München, 27. 6. Die Gauführertagung der NSDAP. begann mit einer den bevorſtehen⸗ den Reichstagswahlkämpfen gewidmeten Pro- pagandabeſprechung. Der Reichswahlleiter der NSDAP., Miniſter a. D. Dr. Frick, gab zu⸗ nächſt die Anweiſungen für die endgültige Feſtlegung der Wahlkreisvorſchläge. Anſchließend entwarf nach der„National⸗ ſozialiſtiſchen Partei⸗Korreſpondenz“ Dr. Goeb⸗ bels ein Bild der politiſchen Lage. Der Sturz des Kabinetts Brüning, ſo führte er aus, ſei der erſte politiſche Stoß gegen das bisherige Syſtem geweſen. Das Kabinett v. Papen, das an ſeine Stelle getreten ſei, ſei nicht von der NSDAP. berufen und nicht von ihr gebildet worden. Sie beurteile dieſes Kabinett aus⸗ ſchließlich nach ſeinen Taten. Die Notverord⸗ nung der Regierung lehne die NSDAP. mit 5 aller Entſchiedenheit ab. Die Auflöſung des Reichstags und die Aufhebung des SA.⸗Ver⸗ bots ſeien keine Gnadengeſchenke an die „Schlafen Sie doch, Herr Baron! Wenn der Herr Baron doch ein paar Stunden die großen Sorgen verſchlafen könnten! Es kommt doch, wie es muß, Herr Baron, wir können's nicht auf⸗ halten!— Wie wir den trägen Sinn nicht auf⸗ halten könnten, nicht die Schlechtigkeit der Leute! Wenn der Herr Baron ein paar Stun⸗ den ſchlafen könnten, ſind ein paar Stunden der Sorge und der Not vergangen, und wenn der junge Herr Baron Günther eine Rettung bringt. dann ſind wir ein paar Stunden eher dran!“ „Schweig, alter Chriſtian, treue Seele! Woher ſoll der Junge Rettung bringen! Und wozu ſoll ich ſchlafen? Kurz genug wird die Spanne Zeit ſein, die wir auf Ried verbringen, kurz genug!“ f „Wann kommt wohl mein Junge, der Gün⸗ ther, endlich?“ fragte ſehnſüchtig der alte Mann. „Wenn er nicht kommt, dann ſteht es troſtlos! „Wir haben ein Pferd zur Bahn geſchickt. Herr Baron. Mir iſt als hätte ich den Zug ſchon kommen hören. Aber die Nacht iſt ſo laut! Chriſtian rückte an dem Kopfkiſſen ſeines Herrn und zog die Decke höher über die alten frieren⸗ den Glieder.— Der Sturm fauchte wild um das alte Schloß. Da klang Hufſchlag auf dem Hof, flinke junge Schritte auf der breiten Freitreppe. Der alte Baron richtete ſich auf:„Nun bringt er Erlöſung oder Schande— mein Sohn!“ Ein greller Blitz leuchtete ins 0 9 4 Günther öffnete ganz leiſe die Zimmertür, „Hier nat Licht?— Schläft Vater noch nicht der Länder geopfert werden, aber, nach dem, was jetzt 5 ful lediglich die Arbeiterſchaft ihre wohlerworbenen Rechte preisgeben. Die„Bergwerkszeitung“, das Sprachorgan der Schwerinduſtrie, ſchrieb vor einigen Tagen: daß nun endlich die gewerkſchaftliche Irrlehre ausgeſchaltet werden muß mit andern Worten es muß der Hauptſchlag noch folgen und das iſt die gänzliche Beſeitigung der Gewerkſchaften. Hierdurch entfallen auch die üb⸗ rigen, der Arbeiterſchaft durch Betriebsrätegeſetz uſw. eingeräumten Rechte. Arbeitsbrüder! Wenn die Kreiſe, die jetzt zum furchtbaren Keſſeltreiben gegen das arbeitende Volk anblaſen, ſich als Ver⸗ zeidiger des Chriſtentums aufwerfen, dann iſt dal eine Herunterdrückung derſelben, gegen die wir uns zu wehren haben. Erkennt eure Aufgaben in ernſteſter Stunde als Chriſtenmenſchen und Arbeiter, wirkt zun Stärkung eurer chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung! Wir ſind nicht verloren, wenn wir uns nich ſelbſt aufgeben. nah und Jern hinsheim(Rh.)(eichenländung). Am 5 9105 1 1 75 hier die Leiche eines 40—50jäh⸗ rigen Mannes, vermutlich Arbeiter oder Land⸗ wirt, geländet. Die Leiche war völlig nackt und hat etwa 6—8 Tage im Waſſer gelegen Der Unbekannte iſt 1,67 Mtr. Aroß, hat braune Augen, graumelierte Haare, Stirnglatze, dun⸗ kelblonden Schnurrbart. Im Oberkiefer fehll der rechte Schneidezahn, im Unterkiefer der linke Eckzahn. Beſondere Merkmale: Haſen⸗ ſcharte. Lichtbild kann bei dem Landeskrimi⸗ nalpolizeiamt Darmſtadt eingeſehen werden. riesheim b. Darmſtadt.(Vermißter meldet 9 00 10 ſieben Jahren wird der damals 21jährige Johannes Groll von hier vermißt Aus Sidi Bel Abbes kam jetzt an den Bruder des Vermißten eine Poſtkarte, wonach er ſich ſeit ſieben Jahren in der Fremdenlegion be findet. NSDAP., ſondern lediglich die Herſtellung des fenden andes Der ſchleichende Rot⸗ mord⸗Bürgerkrieg ſei ein Zuſtand, der für die N SDA. auf die Dauer unerträglich ſei und zum Bolſchewismus führe. Die NSDAP. habe ſich überall zur Uebernahme der Macht bereit⸗ erklärt, aber ſie laſſe ſich nicht durch faule Kompromiſſe Waſſer in den Wein gießen. Es müſſe jetzt alle Kraft der Bewegung auf den 31. Juli konzentriert werden, um im Reich einen Machtfaktor zu ſchaffen, der ſo ſtark ſei, daß ohne die NSDAP. in Deutſchland nicht mehr regiert werden könne. Die Parole dieſes Wahlkampfes laute: Gebt Hitler die Macht. In den weiteren Ausfüb'⸗ rungen Goebbels kam zum Ausdruck, daß die Propagandavorbereitungen der NSDAP. ge⸗ troffen ſeien. Die Tagung ſchloß mit einem Der Tat ſoll Eiferſucht zu Grunde liegen. Jeton der Verkehrsunfälle Auto gegen Motorrad.— Ein. Toter. Karlsruhe, 28. 6. Geſtern nachmittag 4 Uhr ſtieß der 25 Jahre alte Joſef Bucherer aus Malſch bei Ettlingen auf ſeinem Motorrad an der ſonſt wenig belebten Ecke Park⸗ und Karl⸗Wilhelmſtraße mit einem Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß Bucherer auf die Straße flog, ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzug u. im ſtädt. Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag. Tödliche Motorradunfälle. Weisweil(A. Waldshut), 28. 6. In der Nacht zum Montag fuhren auf der Straße Weisweil⸗Erzingen zwei Motorradfahrer auf⸗ einander. Der Fahrer Franz Indlekofer von Erzingen wurde auf der Stelle getötet, Alfons Bollinger von Weisweil kam mit einem Bruch des rechten Schienbeins davon. Old Hausach, 28. 6. Der 23 Jahre alte Her⸗ mann Moſer von Hausach und ſein 28 Jahre alter Freund Heinrich Kronenwitter, ebenfalls von hier, die über Sonntag von Ulm a. d. D. kommend ihre Eltern beſucht hatten, erlitten auf der Rückfahrt bei Göppingen(Wttbg.) einen Unfall. Dabei wurde Moſer auf der Stelle getötet und Kronenwitter brach den Fuß. Sturz vom Motorrad. Pforzheim, 28. 6. Auf der Würmtalſtraße, deren Straßendecke ſtreckenweiſe in ſchlechtem Zuſtand iſt, kam am Sonntag nachmittag der 22jährige ledige Kaufmann Otto Beck von hier mit ſeinem Motorrad zu Fall. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſchwebt in Lebensgefahr. Der Reichspräſident empfing den Reichsmi⸗ niſter des Innern Freiherrn v. Gayl zum Vor⸗ trag über die ſchwebenden innerpolitiſchen Fragen. 1 Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Braun- ſchweigiſchen Landtages hat bei dem Staats⸗ gerichtshof für das Deutſche Reich Klage 1 hoben, durch die klargeſtellt werden ſoll, ob mehrere Beſchlüſſe, die der Braunſchweigiſche Landtag im Laufe ſeiner Sitzung vom 18. Mai ds. Irs. gefaßt hatte, verfaſſungsmäßig er⸗ folgt ſind. 4 Das nationalſozialiſtiſche„Hamburger Tage⸗ blatt“ iſt auf die Dauer von fünf Tagen ver⸗ boten worden. Vas Verbot erfolgte wegen ei niger Bemerkungen in einem Artikel„v. Gayl, der Zauderer“. a„N delbe Raucher zähne 1 u uchen endlich das Richtige für meine Zähne. Nach dreimaligem „trotzdem dieſelben durch ee e Treuebekenntnis zu Hitler, der auf der am Dienstag ſtattfindenden Schlußtagung ſprechen wird. „Laß mich zu ihm, Chriſtian!“ Der junge Günther umarmte ſeinen Va⸗ ter erſchüttert. Sah er nicht aus, als ob er ſter⸗ ben wolle?— Und die von Ried waren doch ſonſt wie die alten Eichbäume im Park. „Vaer, mein lieber, alter!— Es kann akles noch gut werden! Wenn ihm noch irgendein Zweifel gekom⸗ men war, ob er es würde wagen können, jetzt waren ſie verflogen, wie die Herbſtblätter im Frühling. Er mußte es wagen! Er mußte das große Opfer annehmen, das Fräulein Marthe ihm bot! Um des Vaters willen ſchon! „Wie kann es denn noch recht gut werden! Wie iſt es denn möglich? Können wir Ried wiederhaben?“. „Ja Vater, wir können es!— Geh, Chri⸗ ſtian, hol' ihm ein Glas von dem dunklen Wein! Vater ſieht ja zum Erbarmen aus! Ueber des alten Freiherrn Geſicht ging ein Schimmer von Freude. Die angſtvoll geſpannten Züge löſten ſich. „Wie kann das ſein?— Steigen denn jetzt noch Engel hernieder, die uns helfen, uns ret⸗ ten?“ a 6 „Ich glaube, Vater! Es iſt wos ein Engel! Günther lächelte.„Nun trinke, Vater, und dann schlafe! Wenn der Wein nicht hilft, gebe ich dir noch ein Glas. Und morgen erzähle ich dir alles. Heute vertraue mir und ſchlafe. Gib deine Hand, Vater! Gute Nacht!“ „Gute Nacht, mein Sohn!“ Wie ein gehor⸗ ſames Kind legte ſich der alte Mann auf die Seite und ſchlief ein. 1„ oder iſt er krank, Chriſtian?“. „Der Herr Vaton kann nicht ſchlafen! Die ans Lager ſeines Herrn. Angſt drückt ihm das Herz ab!“ C1127 65 mm inderes mehr gebrauchen, als Ehlorodont.“ B., Horſt Berg. en e nur die echte C hlorodont⸗Zahnpaſte, Tu 10 50 Pf. und 80 Pf., und weiſe ſeden Erſatz dafür Wrück. „Gott ſei Dank, ja, Chriſtian!“ „Er hätte es auch nicht ertragen. Ich war immer bei ihm! Denn die Piſtole liegt hier im Nachttiſch!“ 0 ſie her, Alter!— Und habe Dank! So, nun geh auch du ſchlafen!— Ich lege mich hier auf das Sofa und bleibe beim Vater!“ Der Alte ging. Günther ſaß allein bei dem ſchlafenden alten Manne, deſſen Atemzüge ru⸗ higer wurden. Nur manchmal ſeufzte er tief auf und die alte, eingeſunkene Bruſt hob ſich wie von einer ſchweren Laſt 1 1 0 Das Wetter zog langſam vorüber. Stern blitzten am dunkelen Himmel. Die Milchſtraße teilte die blaue Unendlichkeit. 555 7 Günther ſtand am Fenſter. Er ſah in die Nacht hinaus. Sah den Wald ſich in dunklen Zacken biegen, ſah im Mondlicht das Dach des Mauſoleums glänzen und dahinter den wei⸗ ßen Turm der kleinen Dorfkirche. 1 Dann ſah er zwei Mädchengeſichter.— Eins ſchön und lachend,— das andere ſtill und 1 ben Sie 155 Bedenken, Herr Juſtiz rat?“ hatte er gefragt. „Ich wüßte keine!“ hatte der „Sie ſind ein e Mann, „Warum denn?“ ö 195 „Weil Sie von einer ſeltenen Frauenliebe Mann geſagt. Herr Baron!“ begnadet ſind!“ 5 W 7 er 1 ien 5 Mädchen, die wie geſcha hien als Her: i für 1 Beſitz? Meinte er Matz ſtille ſein geliebtes ſchönes a a gab. kluge feine Weſen, die alles tat und alles gab am i glücklich zu machen?— Wie unendl 0 viel mußte er ihr dann ſchuldig bleiben!“ „Iſt wirklich noch Rettung, junger Herr?“ fragte det alte Dienert. Beorthetune folat. treide faſt ausſchließli i 1 ü nanzierung in Kürze bekanntgeben, nachdem k i onzentriert, von denen aus der Export von⸗ die Verhandlungen mit den zentralen Kredit⸗ inſtituten, den Vertretern der landwirtſchaft⸗ lichen Organiſationen des Handels, der Müh⸗ len und Genoſſenſchaften abgeſchloſſen ſind. Wie gutunterrichtete Kreiſe erfahren haben, handelt es ſich hauptſächlich um die Frage, in welcher Weiſe eine Bevorſchuſſung der einge⸗ lagerten Getreidemengen ermöglicht werden könnte. Denn dieſes Problem wird in dieſem Jahre weit vordringlicher als im Vorjahre, da die vorhandenen Beſtände erheblich größer ſein werden. Es ſollen nun die Beſtrebungen dahin gehen, die Lombardierung unter Zu⸗ grundelegung des Handelsklaſſenſyſtems vor⸗ zunehmen. Man würde ſich alſo der Getreide⸗ ſtandardiſierung nach amerikaniſchem Muſter anſchließen. Aber dieſe Auffaſſung wird keineswegs ein⸗ heitlich vertreten, auch Kreiſe des Getreide— handels ſprechen ſich dagegen aus. Man ſagt— daß das amerikaniſche Syſtem ſich nicht ohne weiteres auf unſere Verhältniſſe übertragen läßt, weil einmal die Verſchiedenheit der Ty⸗ pen zu groß iſt, dann aber auch, weil ſelbſt ein und dieſelbe Getreidemenge im Laufe der Zeit einer Veränderung ausgeſetzt iſt. Die Fachleute weiſen darauf hin, daß es eine altbekannte Erfahrung iſt, daß ſich z. B. der deutſche Weizen infolge des größeren Feuchtigkeitsgehalts ſchon innerhalb vier Wo⸗ chen in ſeiner Qualität verändert. Noch mehr überlegen aber die finanziellen Einwendungen. Man erklärt, daß die Uebernahme des ame- 4 ſtatten geht, kennen wir in Deutſchland nur die waggonweiſe Verwendung zur innerdeu:⸗ ſchen Verſorgung. Alſo müßte an jedem grö⸗ ßeren Verladeort eine beſondere Standardi⸗ ſierungskommiſſion eingeſetzt werden. Wollte man nun andererſeits das Getreide an be— ſtimmten Sammelplätzen ſtapeln, würden wis derum unnötige Verladekoſten entſtehen. Das ſind die Gründe, weshalb man in dieſen krei⸗ ſen erklärt, daß wiederum die berufenen Ge⸗ noſſenſchaften u. Inſtitute mit der Lombardie— rung des Getreides beauftragt bleiben, wobei natürlich der notwendige Refinanzierungsrück⸗ halt bei der Reichsbank gegeben werden müß⸗ te. Und ſo iſt man gleichfalls nicht geneigt, den indoſſablen Lagerſchein zum Träger der Finanzierung zu machen, ſondern einfach den Rediskontkredit der Reichsbank. Nun ſind bei den letzten Beratungen wie— der alte Projekte erörtert worden, darunter das eines Getreidemonopols. Ob die Reichs⸗ regierung ſich mit ſolchen Plänen befaßt, wird abzuwarten ſein. Bei den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen und auf Grund von früher gemach— ten Erfahrungen wenden ſich die beteiligten Kreiſe nach wie vor gegen ſolche Monopolbe⸗ ſtrebungen. Aber abſchließend kann zu dieſem Projekt erſt nach Bekanntwerden der Maß— nahmen des Reichsernährungsminiſteriums geſprochen werden. Wiſſen it kostbar * ** Jür die Hausfrau Kalbsgoulaſch mit Eſtragon:% Pfund klein— geſchnittene Zwiebeln mit 40 Gramm Fett und ein achtel Liter Waſſer eine viertel Stunde zu⸗ gedeckt dämpfen laſſen, aufdecken, Flüſſigkeit verdampfen laſſen. 1 Pfund in Würfel ge— ſchnittenes Fleiſch dazugeben und zuſammen mit den Zwiebeln auf großer Flamme unter Wenden zu brauner Farbe anröſten, 1 Teel. Tomatenmark oder einige friſche Tomaten bei— fügen, nach und nach ungefähr ein vierlel bis drei achtel Liter Flüſſigkeit beigeben und zu— gedeckt weichſchmoren laſſen. Wenn das Fleiſch weich iſt, eine Portion von Stielen befreiter Eſtragonblätter, die darin noch kurz ziehen müſſen, beigeben. 10 Gramm Mehl glatt rüh— ren, vor dem Anrichten beigeben und durchko— chen laſſen, evt. 3—4 Eßl. Rahm beifi zen. Pfirſichtrank: Man ſchneidet gute, reife Pfirſiche in Teile, die man mit geſtoßenem Zucker gut bedeckt u. ziehen läßt. Weitere Pfirſiche zerſtößt man mit den Kernen, kocht die Maſſe mit Waſſer gut auf und gibt ſie zu den gezuckerten Früchten. Einige Zeit läßt man ruhen, dann gießt man das Ganze durch ein Tuch, gibt ein Gläschen feinen Likör dazu, ſchmeckt auf Zucker ab und ſerviert ſehr kalt. Wünſcht man dieſes Getränk mit Wein zu bereiten, ſo nimmt man einfach zum Aufkochen der Früchte Wein anſtatt War ſer.— Man kann an Stelle von Pfirſichen auch Sauerkirſchen, am beſten Schattenmorellen, nehmen. Die neue volitiſche Nolvetordnung wird erſt Mittwoch miltag veröffentlicht Berlin, 28. 6. Die politiſche Notverordnung wird, wie nunmehr auch von zuſtändiger Stel⸗ le beſtätigt wird, erſt morgen mittag veröffent⸗ licht werden. Sie wird den Titel haben: „Zweite Verordnung des Reichspräſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen“. Heute mit⸗ tag hat der Reichsinnenminiſter dem Reichs⸗ präſidenten Vortrag über die ſchwebenden innerpolitiſchen Fragen gehalten. Eine Ver⸗ öffentlichung der jetzt vorliegenden Antwor— ten der Länder iſt nicht beabſichtigt. Das Reichsinnenminiſterum erbat ſich dieſe Schrei⸗ ben in erſter Linie, um feſtzuſtellen, wie das Demonſtrationsrecht bisher in den verſchiede— nen Ländern geregelt iſt. Die Notverordnung ſelbſt enthält die generelle Aufhebung aller noch beſtehenden Uniform⸗ u. Demonſtrations⸗ verbote und gleichzeitig wird eine Verordnung des Reichsinnenminiſters zur Durchführung des Paragraphen 4 der erſten Notverordnung gegen politiſche Ausſchreitungen bekanntgege⸗ ben, die die Anmeldepflicht für alle Demon⸗ ſtrationen und Aufzüge verordnet. Das Geufer delegaliousmitglied Dr. Fritz Norden geſlorben Genf, 28. 6. Dr. Fritz Norden, der— wie gemeldet— am Sonntag von einem Motor⸗ radfahrer angefahren wurde, iſt heute ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die deutſche Delegation verliert in Dr. Fritz Norden, der ſeit ſieben Jahren den Abordnungen der deut⸗ ſchen Regierung in Genf angehörte und auf faſt allen internationalen Konferenzen der Nach⸗ der frühere Jührer der Volkspartei f ——— Dr. Ernſt Scholz, der langjährige Führer der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, nach Streſemanus Tod bis zur Wahl von Dr. Dingeldey auch hrer der Partei ſelbſt, ſtarb im Alter von Jahren. 1912 war Dr. Scholz Oberbürger⸗ er in Kaſſel, 1920—21 ſtand er an der d swirtſchaftsminiſteriums kriegszeit als juriſtiſcher Sachverſtändiger und Dolmetſcher der deutſchen Delegation mit gro— ßem Erfolg wirkte, einen hochgeſchätzten Mit⸗ arbeiter. In der Wüſte verdurſtel Auf der Suche nach vermißten franzöſiſchen Offizieren. Bagdad, 27. 6. Nach einer Havasmeldung haben Flieger, die Nachforſchungen nach dem Verbleib der vier vermißten ſranzöſiſchen Of⸗ fiziere anſtellten, die von Damaskus nach Bagdad unterwegs waren, das Auto gefunden, das die franzöſiſchen Offiziere benutzt hatten. Unweit des Wagens fanden ſie auch die Leiche eines der Offiziere. Neben ihr lag ein Zettel mit der Aufſchrift:„Ich ſterbe vor Durſt“. Von den anderen drei Offizieren fehlt bisher jede Spur. 10 000 Jriedensmarß nach 20 Jahren aufgefunden Haßlinghauſen Weſtf.), 28. 6. Als ein Land⸗ wirt aus Herdecke bei Haßlinghauſen in Weſt⸗ falen bauliche Veränderungen an ſeinem Hauſe vornehmen wollte, fand er ein Päckchen mit 10 000 Friedensmark in fein ſäuberlich ver⸗ ſchnürten blauen und braunen Scheinen. Sein Vater hatte das Geld anſcheinend geſpart. Wahrſcheinlich kam er vor ſeinem Tode nicht mehr dazu, ſeinen Angehörigen von dem Schatz etwas zu ſagen. So hat das Geld etwa 20 Jahre in einem Winkel unbeachtet gelegen Die geſetzlichen Leiſtungen der Invaliden⸗ verſicherung, die in den letzten Jahren wieder⸗ holt eine Erhöhung erfahren haben, können in⸗ folge des durch die große Arbeitsloſigkeit ver⸗ urſachten erheblichen Rückgangs der Beiträge bis auf weiteres in der bisherigen Höhe nicht mehr weitergewährt werden. Durch Verord- nung des Reichspräſidenten vom 14. Juni 1932 werden daher die laufenden Renten vom 1. Juli 1932 an gekürzt, und zwar die Invalidenrenten um monatlich 6 RM., die Witwen⸗ und Witwerrenten um monatlich 5 Reichsmark, die Waiſenrenten um monatlich 4 Reichsmark für jede Waiſe. Die Zahlungsempfänger wollen dies bei Ausſtellung der Empfangsſcheine berückſichti⸗ gen. Beiſpielsweiſe iſt ein Rentenempfangs⸗ ſchein über eine Invalidenrente im bisherigen Betrag von 40 RM künftig auf 34 RM auszu⸗ ſtellen, ein ſolcher über eine Waiſenrente für 2 Kinder über bisher 32 RM auf 24 RM (632—8). f Teilrenten, das ſind Renten, die in Teilen an mehrere Empfänger, oder die auf Grund von Ruhensvorſchriften in gekürzten Beträ⸗ gen an einen und denſelben Empfänger ge⸗ und heute natürlich keinen Wert mehr. Juli auf e aßen f friedhöfe in Frankreich niedergelegt wird. daten der Invalidenverſicherung Blütenbowle: wenn das Bowlengefäß mit den gleichen Ro— ſtellt wurde. Eierkognak: Man ſchlägt im Waſſerbade, bis es ſteigt, ein Ei, ein Likörglas guten Kognak, eine Priſe Zucker und einen halben Taſſenkopf feinen, ſüßen Rahms. Wenn alles ſteigt, man muß feſt und gewiſſenhaft quirlen, füllt man in ein Glas und ſerviert ſehr kalt. Deutſche Sänger beehren die Gräber unſerer Gefallenen. Unmittelbar im Anſchluß an das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt in Frankfurt u. M. fahren eine große Anzahl deutſcher Sän— ger nach Frankreich und Flandern, um dort die Ruheſtätten unſerer gefallenen Volksgenoſſen zu beſuchen. Die Organiſation der für dieſen Zweck feſtgeſetzten vier- und ſechstägigen Fahr— ten liegt in den Händen der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Volks bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge(Anſchrift: Frankfurt a. M., Münzgaſſe 3.) Da an dieſen Fahrten auch die Angehörigen unſerer Gefallenen teilneh— men können, macht die Ortsgruppe Frankfurt a. M., des Volksbundes darauf aufmerkſam, daß Anfragenden die Programme der einzel— nen Reiſen koſtenlos zur Verfügung ſtehen. Sänger aus dem Schwarzwald haben der Rei— ſeleitung einen großen„Schwarzwald-Tannen— kranz“ angemeldet, der auf der Fahrt am 25. Juli auf einem der großen deutſchen Sammel— zahlt werden, kürzen die Poſtämter nicht. Be— züglich dieſer Renten fällt eine beſondere Prü— fung nötig, ob und inwieweit eine Kürzung auf Grund der neuen Notverordnung vorzu— nehmen iſt; gegebenenfalls geht den Renten— empfängern in den nächſten Tagen eine beſon— dere Mitteilung des Verſicherungsträgers we— gen der Kürzung zu. Die nach dem 30. Juni 1932 beantragten Renten unterliegen ebenfalls der Kürzung, und zwar werden: als Grundbetrag der Invalidenrente 84 RM (ſtatt bisher 168 RM.), als Kinderzuſchuß 90 RM(ſtatt bisher 120 RM. für jedes Kind) gewährt. Reichszuſchuß und Steigerungsbe— träge werden in bisheriger Höhe weiterbe— willigt. Der Anteil der Verſicherungsanſtalten be— trägt für die nach dem 30. Junt 1932 bean⸗ tragten Witwen⸗ u. Witwenrenten fünf Zehntel(ſtatt bisher ſechs Zehntel) und für die Waiſenrenten vier Zehntel(ſtatt bisher fünf Zehntel) des Grundbetrages u. der Stelgerungsbeträge der Invalidenrente. Man nimmt die Blätter fein duftender Ro— ſen und bedeckt ſie mit gutem Weißwein. Man nämlich die des Jahres 1915. Dabei nahm läßt alles ziehen, bis der Wein den Du't der Blüten angenommen hat. Hierauf ſchmeckt man auf Zucker ab, wirft einige gicht ausgel augte alſo 90000 weniger Kinder gebor „Zucker ab, win 0 1 aus gte 9 en, als man Blütenblätter in die Bowle und fügt eine Fla⸗. i ſche ſüßen Sektes hinzu. Sehr ſchön wirkt es, ſen bekränzt wird, aus dem die Bowle herge- lig 8 Haupt zu Füßen des Pfahls“ zu ſterben, was ihm auch gewährt wurde. Paulus, berühmt durch ſeine drei großen Miſſionsreiſen, fiel gleichfalls der nerojaniſchen Chriſtenverfolgung zum Opfer. Als römiſcher Biſchof wurde er enthauptet. Das Feſt Peter und Paul bringt für das Bau⸗ ernhaus den erſten Kirſchkuchen. Der Tag Pe⸗ ter und Paul wird daher auch der„Kirſchen⸗ peter“ genannt. Der Peter- und Paulstag bringt ferner in verſchiedenen Gegenden die Heidelbeerernte. Die Kinder ſagen:„An Peter und Paul werden die Heidelbeer blau; ſind ſie ſchon blau, dann iſt man ſie au“. Als Bauern⸗ lostag hochgewertet merkt ſich der Landmal das Wetter des Apoſtelfeiertags; denn„Reg⸗ nets auf Peter und Paul, ſo wird dem Korn die Wurzel faul“.„Iſts an Peter und Paul klar, hoffe auf ein gutes Jahr“. Peter und Paul im Sonnenſchein, geben viel Korn und guten Wein. Wenns an Peter und Paul reg⸗ net, dann weint nach der Legende Petrus über die Verleugnung des Herrn und verleugnet dem Jahr den Segen. Gewitter an Peter und Paul ſind völlig unerwünſcht. Sie werden als ein Zürnen des Himmels, beſonders der Apo⸗ ſtelfürſten, über die Verkommenheit und Bos— heit der Welt gedeutet. Für einige Gebiete Süddeutſchlands iſt Peter und Paul ein wich⸗ tiger Markttag. Heirat, Geburt und Tod. Wenn auch die vergangenen Jahre einen erheblichen Rückgang der Geburten brachten, ſo ſtellt doch das Jahr 1931 alles Dageweſene in den Schatten. Nur noch 16 Kinder wurden auf 1000 Einwohner geboren, während es in den Jahren 1929 und 1930 noch 17,5 und 17,9 waren. Damit haben wir die Geburtenzahl der Kriegsjahre erreicht, die Zahl der verheirateten Frauen unter 45 Jahren um 70000 gegen 1930 zu, es wurden nach dem in dieſer Hinſicht ſchon ſehr an⸗ ſpruchsloſen Jahr 1930 erwarten konnte. Auf 1000 verheiratete Frauen kamen noch 107,9 Geburten gegen 202,3 im Jahre 1913. Auch die Zahl der Eheſchließungen hat abgenom⸗ men, das Tempo der Abnahme hat ſich jedoch ſehr verlangſamt. Die Sterblichkeit dagegen ſtieg wenn auch nur um ein geringes(ſie be— trug 11,2 gegen 11,1 auf 1000 Einwohner im Jahre 1930). Hier macht ſich die ſtärkere Be— ſetzung der höheren Altersklaſſe ſchon bemerk— bar und die Erhöhung der Sterblichkeit aus dieſem Grunde wäre noch viel größer, wenn nicht die fehlenden Säuglinge mit ihrer hohen Sterblichkeit hier einen Ausgleich böten. Die Zunahme der Bevölkerung betrug nicht mehr 400 000 Einwohner, wie in den Jahren vor⸗ her, ſondern nur noch 292 093. N 29. Juni 1932 Sonnenaufgang 3,46 Uhr; Sonnenuntert aug 20,20 Uhr. Mondaufgang 0,21 Uhr. Mondun⸗ tergang 16,29 Uhr.— 1831: Der Saatsmann Karl Frhr. vom und zum Stein in Kappenberg geſtorben(geb. 1757.) Weltervorherſage Vorherſage für Mittwoch: Bei ſüdlichen Winden warmes, ziemlich ſchwüles Wetter u. ſtrichweiſe auch gewittrige Störungen, doch keine nachhaltige Verſchlechterung. Ausſichten für Donnerstag: Hochdruckeinfluß ſich wieder ſtärker durchſetzend. Nachtſpuk Der Tag verſchwand. Aus Nebeldunſt kam leis die Nacht. Am Hinnnel ſtand ein Sternenheer in Glanz und Pracht. Es klang ſo lind das Hirtenlied aus tiefem Tal, wo ich als Kind geſchlürft den ſüßeſten Pobal. Der Wald ſchlief ſtumm und ich ging ſinnend meinen Steg, ich wandt mich um, da tanzten Elfen auf dem Weg. Die Turmuhr ſchlug. Mir war, als ſchwände auf den Schlag der Gnomenſpuk, und über'm Berg ſtand hell der Tag. Peter Schweitzer. Gewillerſtimmung Die Kiefer träumt am fahlen Roggenfeld. Auf dunklem Teich die Waſſerhühner locken. Im Weſten an dem weiten Sommerzelt. Graublau und ſchwer Gewitterwolken hocken. Der Atem ſtockt in ſchwüler Juliluft. Im heißen Luftmeer nur ein polternd 175 ö Grollen. Und irgendwo durch üpp'gen Lindenduft Gräbt ſchon der Blitz die gelben Feuerſtollen. Fritz Moebis.