10 Lokales. l Merkſprüche. Wahrſager ſprechen die meiſten Lügen * Alles verſtehen, heißt alles begreifen 0 Leben heißt kämpfen *. * „Hohes Alter. Herr Valentin Reinhard, Veteran von 66 und 70/71 genießt das hohe Glück am 5. Juli l. J. im Kreiſe ſeiner Enkel und Urenkel ſeinen 89. Geburtstag feiern zu können. Körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig und rege, macht er noch täglich ſeine mehrſtündigen Waldturen. Möge ihm, dem älteſten Mann Viern⸗ heims, noch recht lange das hohe Glück beſchieden ſein. Wir gratulieren! * Geſchäftliches. Im Saftladen zum grünen Laub findet am Sonntag eine Tanz⸗Unter⸗ haltung ſtatt, ausgeführt von der Kapelle Lenz. Die Darbietungen werden auch den verwöhnteſten Tänzer zufrieden ſtellen. Viernheimer Tonſilmſchau. Ein Bomben⸗Toufilm⸗Programm dieſe Woche wieder im Ceutral⸗Film⸗Palaſt. Ein überaus ſchöner 100% Tonfilmſchlager, ſehen und hören Sie heute und folgende Tage im Cefipa, mit folgenden Darſtellern: Igo Sym, Lil Dagover, Felix Breſſard, Lien Deyers, Paul Hör⸗ biger und Ida Wüſt in dem wunderbaren Groß— tonfilm„Das alte Lied“„Zu jedem kommt einmal die Liebe“. Daß es ſich um einen der neueſten und erſtklaſſigen Tonfilme handelt, beweiſt die oben angeführten Darſteller. Es iſt ein Ton⸗ film der den verwöhnteſten Beſucher entzückt. Ein Tonfilm der aber auch überall bis jetzt ganz gro- ßen Erfolg hatte. Im 2. Teil zeigt man diesmal ein Original⸗Wildweſt⸗Großfilm„Im Kampf um die Goldfelder“. Ein äußerſt ſpannendes und ſen— ſationelles Abenteuerfilmwerk aus der Zeit der Einwanderungen. In der Hauptrolle Buzz Barton. Zum Schluß der Luſtſpielſchlager der Woche„Ein fröhliches Flitterwochenende“ mit ganz großem Lach- erfolg. Niemand verſaͤume dieſe Tonfilmſchau. Iſt doch ein Beſuch des Central-Film⸗Palaſtes ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen Stets kom- men nur die neueſten u. erſtkl. Tonfilmwerke zur Aufführung. Turnverein von 1893 Fußballabteilung.— Sonntag, den 3. Juli Freundſchaftsſpiel der 1. und 2. Jugendmannſchaft gegen Dlympia Lorſch in Lorſch. Beginn der Spiele: 1. liche Leichtathleten und Turner. Jugend 3 Uh wird heute abend in kannt gegeben..% NB. Heute abend vor der Turnſtunde Spie⸗ lerverſammlung im Lokal. Die Spieler der 1. Jugend werden gebeten, unbedingt das Trikot abzuliefern, da ſie dringend gebraucht werden. Sonntag Vormittag ½10 Uhr Training für ſämt⸗ Der Sportleiter. Durch Seidenraupenzucht können in 12 Wochen 800 Mk. und mehr ver. dient werden. Einfache, leichte Zucht 13 Alle. Proſp., Anleit. koſtenlos. Rückp. erbeten. Beratungsſtelle f. deut⸗ ſchen Seidenb., Schlieſſf. 22 Wein böhla, Pa. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Verein für Sport- und Körperpflege. Die Ringer⸗ mannſchaft beteiligt ſich am Samstag den 2. Juli, an Meiſterſchaft im Ringen in Heilbronn. pünktliches Erſcheinen unſerer Sportanhänger welche die Mannſchaft begleiten wollen. Treff- punkt am Anker, Abfahrt per Auto punkt 4 Uhr. Wir müſſen frühzeitig in Heilbronn ſein betreffs Einteilung der Quatiere und Abwiegen der Mann⸗ ſchaft. N. B. Freitag abend 8 Uhr Vorſtands⸗ Um anſtaltung am 7. Auguſt. Geſangverein„Sängerbund.“ 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Freitag abd. halb Pünktlich und vollzählig er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 1/9 Uhr Sing⸗ ſtunde. Da die Vorarbeiten für das Jubiläums- konzert bereits begonnen haben, iſt es dringende Pflicht eines jeden Sängers die Singſtunde regel mäßig und pünktl. zu beſuchen. Keiner darf fehlen! Der Vorſtand. Turnverein 1893. Heute abend vollzählige Turn- ſtunde für alle Vereinswetturner. Trotz Komi⸗ teeſitzung wollen ſich alle aktiven Turner ein- finden. Die Komiteeſitzung. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag, den 2. Juli, abends 9 Uhr bei Mitgl. M. Herbert Gaſth. z. gold. Karpfen Monatsver— ſammlung. Die Mitgl. werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen. Auch wird auf die erſte Rate(Klee) hingewieſen. Tiere verſchiedener Raſſen können zur Belehrung mitgebracht werden. Die Vorſtände mögen ſich etwas früher einfinden. Der Vorſtand. der Austragung der Süddeutſchen ſitzung beim 1. Vorſitzenden, betreffs Sport-Ver⸗ er Hai mer „Hammerſchlag auf den Rücken des darbenden Volkes“. Und er meinte da⸗ mit die Rotverordnung der Regierung von Papen. Es iſt derſelbe Dr. Goebbels, der einige Tage vorher die Parole herausgegeben hatte, daß jede Diskuſſion über das Kabinett von Papen ſeitens aller Parteiſtellen in dieſem Wahlkampf zu unter⸗ bleiben habe. Daß Herr Goebbels aber ſelbſt dieſe Parole durchbrach, hat zwei Urſachen: einmal ſollt edas Reichskabinett erneut unter nationalſo⸗ zialiſtiſchen Druck geſetzt werden und zweitens fühlt man in nationalſozialiſtiſchen Führerkreiſen doch immer ſtärker, daß die Stützung einer Regie⸗ rung, die eine derartige Notverordnung erlaſſen konnte, in den Augen de rbreiten Volksſchichten der Partei außerordentlich ſchaden mußte, weshalb man dann ſo tut, als habe man mit dieſer Regierung nicht das mindeſte zu tun. Ob ſolche Roßtäuſcherkniffe bei den Wählern ver⸗ fangen, wird ſich noch zeigen müſſen. Herr Goebbels alſo riß in ſeinem Blatt ſowohl wie in einer Verſammlung die Tätigkeit des „Uebergangskabinetts“ von Papen mit einer Schärfe herunter, wie man ſie ſelbſt in oppoſitio⸗ nellen Kreiſen nicht findet. In einem Aufſatz, be⸗ titelt„Die Aermſten müſſen wieder bluten“ er⸗ klärt das Organ des Herrn Goebbels, daß die Re⸗ gierung Papen, die„mit der RSD. gar nichts zu tun“ habe,„den vom Kabinett Brü⸗ ning aufgeſtellten Rekord von dücken den Notverordnungen weit unterboten habe; die wirtſchaftliche Notver⸗ ordnung des Herrn von Papen ſei ein„uner⸗ hörter Raub der ſowieſo ſchon kümmerlichen Unterſtützungen“, ein „Hammerſchlag auf den Rücken des darbenden Volkes“;„am ſchamlo⸗ ſeſten“ ſei der„brutale Unterſtütz⸗ ungsabbau f ür die Erwerbslo⸗ ſen“. In die gleiche Kerbe ſchlug Herr Goebbels in ſeiner Verſammlungsrede und behauptete, die Notverordnung des Herrn von Papen ſei„un⸗ gerecht“ und nehme„den Aermſten noch mehr von ihrem kargen Un ter halt“. Die Kritik war ſo ſcharf, daß ſelbſt angeſehene Zeitungen auf den Trick hereinfielen und in gro⸗ ßen Ueberſchriften von einer Gegnerſchaft der NSDaP. gegen das Kabinett von Papen fabelten. Sie durchſchauten im erſten Augenblick die doch ziemlich plumpe und durchſichtige Taktik des Herrn Goebbels nicht. Dieſe Taktik erreichte ihren erſten Zweck; die Reichsregierung fühlte ſich wirklich un⸗ ter Druck und verſprach, was die Nationalſoziali⸗ ſten wollten. Die Werturteile, die Herr Goebbels über die Papenſche Notverordnungspolitik fällt, ſind nichts anderes als ein blutiges Harakiri, eine Selbſthin richtung der Nationalſo⸗ zialiſtiſchen Partei. In ſeinem Buche (Seite 302) hat Herr Hitler zwar einmal erklärt, „daß durch kluge und dauernde Anwendung von Propaganda einem Volke ſelbſt der Him⸗ Herr Dr. Goebbels ſprach das Wort vom wollen, da pen mit den Nationalſozialiſten nichts zu und daß die NSDAP. keine Mitverantwor für die Taten dieſes Kabinetts trage, Verſuch überſteigt alle Grenzen menſchlicher„Vor⸗ machungsfähigkeit“, und überſteigt jedenfalls die Gtenzen der Fähigkeit der Maſſen, das„Vorge- machte“ zu glauben. Das Kabinett Papen iſt politiſch und rechtlich erſt durch die Nationalſozit liſtiſche Partei ermöglicht worden, ſie trägt darum auch die volle Verantwortung für alle Taten des Kabinetts Papen. Die Hauptforderung bildete die Auflöſung des Reichstages. Eben deshalb, weil die NSDaP. die Auflöſung des Reichstages zur Be⸗ dingung des Zuſtandekommens der Regierung ge⸗ macht hat, eben deshalb haftet ſie auch unentrinn⸗ bar für die Folgen der Auflöſung, d. h. für die jetzt bekämpfte Nölberordnung der Regierung von Papen. Dies aber iſt die Bilanz: Geſetzt der Fall, N Herr Goebbels und ſein Organ haben mit ihrer Kritik der Papenſchen Notverordnung recht a und wir ſtreiten ihnen das gar nicht ab— dann ſteht feſt, daß die Nationalſozigsiſtiſche„Arbeiter“⸗ partei mitſchuldig iſt an der einen„ungerechten Laſtenverteilung“, die„den Aermſten noch mehr von ihrem kargen Unterhalt nimmt“; es ſteht ſeſt, daß die Nationalſozialiſtiſche„Arbeiter“partei mit⸗ ſchuldig iſt an einem„ſchamloſen“ und„brutalen“ „Unterſtützungsabbau“, an einem„unerhörten Raub“ der Unterſtötzungen; es ſteht feſt, daß die nationalſozialiſtiſche Politik nichts anderes iſt als ein„Hammerſchlag auf den Rücken des darbenden Volkes“.. Erſte Sitzung ber nalſoz. Landlagsfrantlon Darmſtadt, 29. 6. Ueber die heutige erfſt, Sitzung der nationalſozialiſtiſchen Landtags fraktion wird folgende Mitteilung ausgegeben Heute nachmittag fand im Fraktionszimmer der Nationalſozialiſten die erſte Sitzung den nationalſozialiſtiſchen Fraktion des neugewähl⸗ ten Landtags ſtatt. Der Fraktionsführer, Gau⸗ leiter Lenz, begrüßte die vollzählig im Braun hemd erſchienenen nationalſozialiſtiſchen Abge ordneten Heſſens und erläuterte die nächſtlie⸗ genden Aufgaben der Parlamentsarbeit. Di Landtagsfraktion gab einmütig dem Wille Ausdruck, das in ſie geſetzte Vertrauen der na⸗ tionalſozjaliſtiſchen Wähler zu rechtfertigen. 4 2 Obſtgroßmarkt Weinheim vom 30. Juni 1932. Kirſchen 12— 22 Pfg., Erdbeeren 19— 23, Stachelbeeren 9—12, Johannisbeeren 13.— 14. Anfuhr gut, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung 1. Juli 16 Uhr. 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Die Par⸗ tei will das politiſche, ſoziale und kulturelle Le— ben Deutſchlands vom Standpunkt der katholi⸗ ſchen Weltanſchauung aus beeinfluſſen. Dabei iſt auf den neuerwachten Lebenswillen der Ju— gend weiteſtgehend Rückſicht zu nehmen. Da⸗ rum iſt die Partei zur Zuſammenarbeit mit den Parteien und Bünden der nationalen Frei⸗ 9 heitsbewegung bereit. Die Parole der Partei: Los von Weimar— hin zur überparteilichen, gottgebundenen Staatsführung; los von Ver⸗ ſailles— hin zu einer wirklichen Friedens- politik, die ſich auf die nationale Würde und Ehre und auf das natürliche Lebensrecht der Völker ſtützt: los von den liberaliſtiſchen, mar⸗ riſtiſchen und halbmarxiſtiſchen Wirtſchafts⸗ organiſationen zur organiſchen, ſtändiſchen Le— bensordnung. Spitzenkandidat Kunze⸗Aachen. das Jenkrum im Wahlkampf Berlin, 1. 7. Wie die„Germania“ mitteilt, beginnt die Zentrumspartei am kommenden Sonntag den Wahlkampf mit großen Kund— gebungen in allen Teilen des Reiches. Der frühere Reichskanzler Dr. Brüning wird an dieſem Tage in vier Städten des Rheinlandes iſt der Parteiführer Dr. sprechen, an den darauffolgenden Tagen wird er in anderen Orten des Rheinlandes, vom 10. Juli ab in Nieder- und Oberſchleſien, dann in den Wahlkampf lautet: Zurück zu Brüning! Zu ſeiner nationalen, kraftvollen außenpoliti⸗ ſchen Linie, zu ſeiner Politik innerer Ordnung und inneren Friedens. Liſten verbindungen 2 42.* 4.. für die Reichstagswahl f Berlin, 1. 7. Wie die„DA.“ berichtet, ſoll in Kreiſen der Staatspartei die Abſicht be⸗ ſtehen, mit dem Zentrum Liſtenverbindung ein⸗ zugehen.— Die Deutſche Volkspartei ſoll, wie in politiſchen Kreiſen verlautet, in ein gleich⸗ artiges Verhältnis zu den Deutſchnationalen treten. Heute Sart des„Graf Zeppelin“ zur Eugland⸗ fahrt. wib Friedrichshafen, 2. Juli. Der Start des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ zu deiner Fahrt nach England iſt auf heute, Samstag, früh 6,45 Uhr feſtgeſetzt. Die Heſſiſche Landesuniverſität gegen die Kriegsſchuldlüge. old Gießen, 1. Juli. Der Rektor, die Do⸗ zenten und die Studenſchaft der Heſſiſchen Lan⸗ desuniverſität Gießen veranſtalteten in der Aula der Univerſität in Gegenwart des be⸗ kannten Forſchers und Vorkämpfers gegen die Kriegsſchuldlüge, Major Dr. h. c. von Wege⸗ rer⸗Berlin, eine Kunggebung gegen die Lüge von der deutſchen Schuld am Kriege. Einſtim⸗ mig wurde folgende Entſchließung angenom⸗ men:„Rektor, Dozenten und Studentenſchaft 5 erheben anläßlich der 13. Wiederkehr des Ta⸗ 8 ges der Unterzeichnung des Verſailler Diktats erneut ſchärfſten Proteſt gegen dieſe Vergewal⸗ tigung eines ganzen Volkes. Die letzten 13 Jahre der größten Not über Deutſchland ha⸗ dieſes Ziel erreicht iſt.“ ben gezeigt, daß ein Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes, als auch der geſamten Welt nur über die Trümmer der ſogenannten Friedens⸗ verträge möglich iſt. Wir werden nicht ruhen und nicht raſten, bis in gemeinſamer Arbeit 0 Süddeutſchland ab 24. Juli in Weſtfalen Iſprechen. Die Parole der Zentrumspartei für lich mente, Zentrum zu wählen, erfreulicherweiſe dem nähern. * 1 8 Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Bolksblaut) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 2. Juli 1932. Proteſtanten, Nichtkatholiken, wählt Sentrum! Von Lic. Dr. Paul Rohrbach wird der „Köln. Volksztg.' geſchrieben: Am Tage, als der Reichstag aufgelöſt wurde, ſagte ich zu einigen proteſtantiſchen Freunden in München, daß ich diesmal kaum eine andere Mög— lichkeit für mich ſähe, als Bayeriſche Volkspartei, im übrigen Reich alſo Zentrum, zu wählen. Im erſten Augenblick hörte ich dagegen noch gefühls— mäßige Proteſte. Seitdem habe ich in vielen Tei— len Deutſchlands Unterhaltungen mit Proteſtanten über dasſelbe Thema gehabt und bin mit meiner Einſtellung,, Zentrum zu wählen, je länger deſto weniger auf Widerſpruch geſtoßen. Im Gegenteil, ſoweit es ſich nicht um ganz feſte parteipolitiſche Bindungen anderer Art handelte, fand ich außer— halb des Nationalſozialismus und der Sozialde— mokratie faſt durchweg Zuſtimmung. Ein oder das andere Mal machte jemand den Einwurf, die Kulturpolitik des Zentrums ſei nicht annehmbar, aber ſogleich erhob ſich die Korrektur: Kulturfragen ſind Sachen der Länder, bei dieſer Wahl handelt es ſich ja um Reichspolitik! Nach Lage der Dinge ſind meine Erfahrungen auch ganz natürlich. Als Parteien für die Reichs⸗ tagswahl kommen praktiſch in Betracht: National- ſozialiſten, Sozialdemokraten, Kommuniſten und Zentrum, reſpektive Bayeriſche Volkspartei: die Deutſchnationalen nur noch in einzelnen Teilen Deutſchlands. Wer für eine der für dieſe Wahl ſo gut wie ausgeſchalteten„kleinen“ Parteien ſeine Stimme abgibt, wirft ſie für die großen politiſchen Entſcheidungen, um die es gegenwärtig in Deutſch— land geht, einfach weg. Ich will hier nicht von Liſtenverbindeing und dergleichen ſprechen. Wer ſie vorzieht, mag danach handeln, aber mir ſcheint das Richtige zu ſein, wenn man ſeine Stimme diesmal direkt dorthin legt, wo ſie eine unmittelbare Stär— kung der Partei bedeutet, die der tatſächliche Ge— genſpieler des Nationalſozialismus auf bürgerlicher Grundlage iſt. Das iſt das Zentrum. Ich finde, daß wir uns mit der im ganzen deut— h ſpürbaren Bereitſchaft proteſtantiſcher Ele— praktiſchen politiſchen Verſtand der Angelſachſen Dort reitet man nicht zur Unzeit Prin⸗ zipien, ſondern verfolgt die praktiſche politiſche Willensbildung durch möglichſte Vereinfachung der Ausgangspunkte. Auch wer gewiſſe Ideen im Na— tionalſozialismus nicht grundſätzlich ablehnt, wird zugeben, daß Deutſchland nicht einfach national— ſozialiſtiſch regiert werden kann. Ebenſo wenig aber darf der Nationalſozialismus aus der Ver— antwortung für die organiſche Weiterentwicklung der Dinge in Deutſchland herausbleiben. Es kommt alſo darauf an, die Auseinanderſetzung zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen und dem nicht⸗ nationalſozialiſtiſchen bürgerlichen Deutſchland ſo zu geſtalten, daß es weder eine nationalſozialiſti⸗ ſche Diktatur gibt, noch daß die Nationalſozialiſten bloße lärmende Oppoſition bleiben. Dazu bedarf es eines ſtarken, ich wiederhole: eines ſtar ken politiſchen Gegenſpielers. Nach Lage der Dinge kann das nur das Zentrum ſein. Je ſchwächer das Zentrum aus dieſer Wahl hervorginge, deſto wahrſcheinlicher würden wir innen- und außenpoli— tiſch gleich gefährliche Ausbrüche des Radikalismus erleben. Je ſtärker aber das Zentrum wird, deſto beſtimmter kann man annehmen, daß Spiel und Gegenſpiel von den beſonneren Kräften gelenkt werden. Ich bin nicht nur Proteſtant von Herkunft und Ueberzeugung, ſondern beſitze auch die volle wiſſen— ſchaftliche proteſtantiſch-theologiſche Bildung und gebe mir alle Rechenſchaft darüber, was Unter— ſchiede im Bekenntnis und in der Weltanſchauung bedeuten. Es mag auch wieder einmal eine Lage entſtehen, in der man über dieſe Unterſchiede nicht wird hinnegſehen können. Heute aber handelt es ſich nicht darum, kirchliche Bekenntniſſe und kirch— liche Weltanſchauungen zu verfechten, ſondern heute muß eine Kataſtrophe vermieden werden, mit der ein beſinnungsloſer Radikalismus Deutſchland bedroht. Nur wenn das Zentrum aus dieſer Wahl ſtark hervorgeht, wird jener Radi— kalismus genötigt ſein, ſeine Pflöcke zurückzu— ſtecken. Die kommende Reichstagswahl kann auch nicht getrennt werden von der Perſon Brünings. Brüning iſt Führer des Zentrums, und Brüning war zwei Jahre lang Führer der deutſchen Politik, vor allem der deutſchen Außenpolitik. Im Septem— ber vorigen Jahres las ich in Japan in dem füh— renden engliſch-japaniſchen Blatt, dem Advertiſer“:„Brüning iſt buchſtäblich der Führer der allerletzten Hoffnung Deutſchlands. Wenn es ihm mißglückt und er fällt, dann bleibt nichts mehr übrig. Dann werden wir entweder die Narrheit einer Muſſolini-Imitation oder die Verrücktheiten roter Gefolgsleute von Lenin und Trotzki in Deutſchland ſehen. Was Brüning beſitzt, iſt eine ſeltene Kombination von Mut und Willen. Er kann nicht erſchreckt und er kann nicht umgebogen werden.“ Dies iſt eine Stimme von vielen ähnlichen, die ich im Auslande gehört habe. Ich debattiere nicht über die Prognoſe des engliſchen Blattes, ich debat— tiere auch nicht darüber, was Brüning etwa noch hätte tun und laſſen können, ſondern ich bezeuge es auf Grun nis als nötig, daß Brüning wieder ſein Teil an der Führung der deutſchen Politik übernimmt. Das würde Deutſchland gut bekommen. Darum rate ich meinen deutſchen proteſtantiſchen Glau- bensgenoſſen und, ſoweit es mir erlaubt iſt, auch allen anderen deutſchen Nichtkatholiken: Wählt diesmal Zentrum! Stärkt das Zentrum und ſeinen Führer, den deutſchen Mann Brün ing! Blick auf die herrlich gelegene Feſte Ehrenbreitſtein. Nach einem Reichsgeſetz von 1873 fällt jetzt eine Reihe reichseigener Liegenſchaſten an den preußtiſchen Staat zurück, darunter iſt auch die Feſtung Ehrenbreitſtein, deren Rück⸗ gabe vorausſichtlich am 1. Juli erfolgt. 4 1 „Japan meiner eingehenden Auslandskennt— nen wir zur Gen NN 49 Jahrgang Der Verfaſſer hat von hoher Warte geprüft, wel⸗ che Partei für die kommende Reichstagswahl unter Berückſichtigung der gegebenen politiſchen Verhält⸗ niſſe auch Nichtkatholiken empfohlen werden kann und kam zu dem Ergebnis, daß ein ſtarkes Zentrum eine Notvendigkeit iſt, weil es allein in der Lage iſt, die Auseinanderſetzung zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen und nicht nationalſo⸗ zialiſtiſchen bürgerlichen Deutſchland ſo zu ge⸗ ſtalten, daß es weder eine nationalſozialiſtiſche Diktatur gibt, noch daß die Nationalſozialiſten lär⸗ mende Oppoſition bleiben. Gegenüber dem ge⸗ fühlsmäßig Trennenden der beiden chriſtlichen Konfeſſionen und der Verſchiedenheit kirchlicher Weltanſchauung betonte Lic. Dr. Rohrbach die Notwendigkeit, eine Kataſtrophe zu ver⸗ meiden, mit der ein beſinnungsloſer Radikalis⸗ mus Deutſchland bedroht. Gegenüber dieſer Not— wendigkeit müſſe man über Unterſchiede im Be— kenntnis und der Weltanſchauung hinwegſehen. Das war das Bekenntnis eines proteſtantiſchen Theologen mit politiſchem Fernblick und reifem politiſchen Urteil, der die Gefahren der politiſchen Entwicklung Deutſchlands klar erkannt hat und aus der Erkenntnis konſequente Schlüſſe zieht. Und nun kommen die anderen, diejenigen, die nichts vergeſſen und nichts gelernt haben in ihrem Romhaß, die die politiſche Vertretung der deutſchen Katholiken ſeit Jahrzehnten verdächtigen und ver⸗ unglimpfen und dieſen Kampf um des Kampfes willen führen, die GEvangeli Bündler, die zu der kommenden Reichstagswahl eine Erklärung veröffentlichen, in der u. a. die Auffaſſung aus⸗ geſprochen wird, daß das Zentrum in ſeiner Verantwortung für Staat, Volk und die kulturellen Güter der Nation völlig verſagt habe. Der Evange⸗ liſche Bund halte es für erforderlich, alle Kräfte dahin zu richten,„daß die auf das Zuſammengehen mit den politiſchen Vertre⸗ tern der marxiſtiſchen Revolution, des Frei⸗ denkertums und Atheismus ſich gründende Vorherrſchaft des Zentrums endgültig ge⸗ brochen werde.“ Das Zentrum habe, gebun⸗ den durch die Koalition mit den Marxxiſten, dem Vordringen der Gottloſenpropaganda nicht den nötigen Widerſtand entgegengeſtellt. Dieſe ganz und gar unbegründeten Vorwürfe ken— i eHund regen uns nicht auf. e Rüſtzeug“ nationalſoziali⸗ deutſchnationaler Feld-, Wald⸗ und Wieſenagi für die das Zentrum der nationale Zerſe sfaltor iſt, und dem man aus dem„Ju gehe mit der Sozialdemokra— Rock hängt. ſchaften nur, daß ſie es im Grunde dem Zentrum verdanken, daß ſie heute überhaupt noch etwas zu melden haben, denn das Zentrum hat in opfervoller Arbeit die revolutio⸗ näre Kraft des tlismus in Deutſchland durch die Weimarer Koalition gebunden und damit eine Radikaliſierung der Sozialdemokratie verhindert, die auf kulturpolitiſchem Gebiet die ſchlimmſten Folgen gezeitigt hätte. Wenn das Zentrum im Kampf um die Kulturgüter nicht alles erreichte, was es angeſtrebt hat, ſo lag das in erſter Linie an der mangelnden Unterſtützung derjenigen bürgerlichen Parteien, die ſich als patentierte Schützer deutſcher Kulturgüter in Wahlzeiten in empfehlende Erinnerung bringen, im parlamentariſchen Kampfe um dieſe Güter aber elend verſagt haben. 3*— e ſind das, tie allerlei„ ndtaten“ an Dabei vergeſſ 91 den gchweres Unwelter im Hunsrück Ein ſchweres Gewitter mit wolkenbrucharti⸗ gem Regen entlud ſich über dem Hunsrück, ganz beſonders über dem Orte Braunshorn. Ein etwa zweiſtündiger heftiger Regen füllte die Dorfſtraße mit Waſſer in einer Höhe von 40 bis 60 em. Die Straßen ſind tief ausgeſpült, auf den Flurwegen ſind Gräben und Löcher Zufgeriſſen. Die Felder hatten am meiſten unter dem Unwetter zu leiden. Auf manchen Aeckern iſt der Mutterboden teilweiſe weggeſpült. Auf ren Feldern liegt der Roggen, Weizen uſw. zum Teil auf dem Boden, ſodaß mit einer Ernte kaum mehr gerechnet werden kann. Die vor etwa 8 Tagen angepflanzten Runkelrüben⸗ pflanzen ſind teilweiſe abgeſchwemmt oder überſchwemmt worden. Die Kartoffel felder wurden auch ſchwer mitgenommen.. 8