* Jahnen heraus! Zu Ehren der vielen auswärtigen Gäſte, die heute und morgen in Viern⸗ heim weilen, gebietet es die Gaſtfreundſchaft, die Häuſer zu beflaggen. Ueberall in deutſchen Landen erfreuen ſich unſere deutſchen Turner größter Hoch⸗ achtung und Anſehen. Sport der deutſchen Leibesübungen. uns alle, daß wir morgen wieder ein deutſches Turnfeſt in unſeren Mauern feiern dürfen. Der Deutſche Turnergruß„Gut Heil!“ muß bei dem morgigen Gauturnfeſt überall fröhliche Menſchen u. gute Aufnahme finden. Darum nochmals:„Viel Glück zum guten Gelingen!“ * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags- dienſt Herr Dr. Bla eß. „Zentrumspartei. Für den Kreis Heppenheim findet morgen Sonntag, den 10. Inli, nachm. 2 Uhr in Weinheim eine Bezirks- kundgebung ſtatt. Redner: Oberregierungsrat Kno Ul. DSK. und Jünglingsſodalität. Die Mitglieder der Jünglingsſodalität, und deren Unterabteilung, DJK. und Sturmſchar werden ge⸗ beten, das Inſerat im Anzeigenteil zu beachten und ſich geſchloſſen an dem Feſtzug des Tv. v. 1893 zu beteiligen. Das Trommler- und Pfeiferkorps wird uns vorangehen. * Standesamtliches. Im Monat Juni ſind in unſerer Gemeinde 11 Kinder zur Welt ge⸗ bracht worden. Paare wurden getraut. * Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, ſehen ſich die hieſigen Dreſchmaſchinen- beſitzer auch dieſes Jahr genötigt, den Dreſchlohn ſofort in bar zu erheben. Zu dieſen Maßnahmen haben ſich die Dreſchmaſchinen allerorts gezwungen geſehen, damit ihre Exiſtenz nicht gefährdet wird. Die Bekanntmachung der hieſigen Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer, die dieſe in vorliegender Nummer veröffent- lichen, wollen die Intereſſenten beachten und ſich danach richten. * Tanzunterhaltung im goldenen Engel. Anläßlich des Gauturnfeſtes findet die Tanzunterhaltung morgen erſt von 7 Uhr ab ſtatt. Wir bitten unſere werte Kundſchaft hiervon Kennt- nis zu nehmen(Siehe Inſerat.) »»Reichsbanner. Es wird gebeten, das Inſerat zu beachten.— Heute Samstag abend halb 7 Uhr iu Mannheim große Kundgebung der „Eiſernen Front“. Aufſtellung am Meßyplatz. Das große Gauturnfeſt beginnt um 6 Uhr auf dem neuen Waldſport⸗ platze des Turnvereins von 1893! Mitbürger in allen Gaſſen: Fahnen heraus!! Nun iſt es bald ſoweit! Schon ziehen die erſten Gäſte in unſeren Mauern ein, ein Jeder in in der frohen Stimmung, unter uns frohe Stunden zu verbringen. Turnersleut ſind muntre Leut: des ⸗ halb fort auf dieſe Feſttage mit der trübſeligen Stimmung aus dieſen Zeiten, einmal muß wieder Fröhlichkeit ſein! Kommt hinaus zum Turnplatze, ſeht deutſches Weſen ehrwürdiger Turner und Tur⸗ nerinnen in den über hundert Jahren alten Turn⸗ kämpfen in Turnvater Jahn's Art um den ſchlich⸗ ten Eichenkranz ringen! Am Vorabend dieſes Feſtes geziemt ſich auch ein ernſtes Wort: Kinder haben Samstag Abend zum Kommers keinen Zutritt, Sonntag haben ſie nur in Begleitung Erwachſener Zutritt; dafür können ſie ſich am Montag Mittag genug tummeln und erfreuen. Am Kommersabend müſſen die für Feſtausſchuß, Jeſtkomitee uſw. reſer⸗ vierten Sitzplätze unbeſetzt bleiben; der Abmarſch der Vereine heute Samstag Abend ab„Freiſchütz“ iſt pünktlich um 9 Uhr(nicht 9 Uhr); am Mon- tag Mittag iſt Abmarſch ab„Freiſchütz“ für den Turnverein, Schüler uſw. um 1/5 Uhr; in den Turnplatz darf kein Publikum eindringen, über⸗ haupt niemand, der dazu nicht berechtigt iſt; am Sonntag Mittag um 2 Uhr ſtellt ſich der Turn⸗ verein am„Freiſchütz“ auf zur Abholung des Feſt⸗ präſidenten, wozu alle Aktiven und Paſſiven er⸗ ſcheinen wollen. Die Spitze des Feſtzuges ſteht am „Fürſt Alexander“, die Vereine die Rathausſtraße rechts von der Kirche an bis zum Marktplatz, der Vorbeimarſch erfolgt auf der linken Seite; erſtmals fungiert zur Uebertragung aller Anordnungen, der Feſtmuſik uſw. eine große Lantſprecheranlage des Radiohauſes Hanf, Bahnhofſtraße. Der Jahres- zeit entſprechend beſteht für die Herren vom Feſt⸗ komitee keinerlei Zwang für ſchwarzen Anzug uſw.; auch zum Feſtzug nicht— bitte keine Zylinder—. Florett⸗ und Degenfechten ſowie Fechten der Damen findet ſtatt: Sonntag früh 8 Uhr Feudenheim Viernheim, Mannſchaftskampf⸗Florett, ½10 Uhr: die Meiſtermannſchaften Ty. 46 Mhm.— Tv. 1862 Weinheim, anſchließend mit ſchweren Säbeln; für billig gutes Eſſen und Trinken iſt geſorgt! Jeder Die Turnerei iſt der edelſte Freuen wir 9 Perſonen ſind geſtorben. 193 muß noch ein Feſtbuch haben! Auch die Eintritts ⸗ karte im Vorverkauf ſollte nicht fehlen, man erſpart dadurch 20 Pfg.! Und nun: Gut Heil und Gut Glück zu dieſem Feſte! Freund Pluvius habe Einſehen mit uns und ſchließe deine Schleu⸗ ßen: wir ſind alle gute und friedliche Erdenbürger, die dir großen Dank ſagen, wenn du Einſehen haſt! 5 n herau ſollen Gäſte mit einem Her illkommen! Preeſſe⸗Ausſchuß. NB. Wer Quartiere angemeldet zwiſchen 4—9 Uhr abends eintrifft evtl. auch etwas ſpäter. i Eingeſandt. (Ohne Vorantwortung der Redaktion.) „Deutſchland⸗Lied“. Eine Erklärung des Unterzeichneten, zu dem Artikel des Turnvereias von 1893 Viernheim, iſt zur Beruhigung und Aufklärung aller erregten Ge. müter bedingt. In größtem Intereſſe für das gute Gelingen des Feſtes, erfolgt dieſe jedoch erſt nach Beendigung desſelben. Auguſt Müller, Glasmaler. Vorrunde der Gruppe Rhein 7. 8. 32 Mundenhein— VfR. Mannheim 08 Mannheim— Waldhof Friedrichsfeld— Phönix Lu. Kaiſerslautern— Neckarau Viernheim— Sandhofen Phönix Lu.— 08 Mannheim Kaiſerslautern— Mundenheim VfR. Mannheim— Viernheim Sandhofen— Neckarau Waldhof— Friedrichsfeld Sandhofen— Phönix Lu. Mundenheim— 08 Mannheim Viernheim— Neckarau Friedrichsfeld— VfR. Mannheim Waldhof— Kaiſerslautern Phönix Lu.— Mundenheim Neckarau— VfR Mannheim Waldhof— Sandhofen 08 Mannheim— Friedrichsfeld Kaiſerslautern— Viernheim 32 Phönix Lu.— Neckarau Sandhofen— Mundenheim VfR. Mannheim— 08 Mannheim Viernheim— Waldhof Friedrichsfeld— Kaiſerslautern Mundenheim— Viernheim Waldhof— Phönix Lu. Friedrichsfeld— Neckarau Sandhofen— VfR. Mannheim Kaiſerslautern— 08 Mannheim Waldhof— Mundenheim Phönix Lu.— VfR. Mannheim Neckarau— 08 Mannheim Viernheim— Friedrichsfeld Sandhofen— Kaiſerslautern Kaiſerslautern— Phönix Lu. Mundenheim— Neckarau VfR. Mannheim— Waldhof 08 Maunheim— Viernheim Friedrichsfeld— Sandhofen Mundenheim— Friedrichsfeld Viernheim— Phönix Lu. VſR. Mannheim— Kaiſerslautern Neckarau— Waldhof 8 Mannheim— Sandhofen Die Spiele der 1. Mannſchaften beginnen bis auf weiteres um 4 Uhr mit 10 Minuten Wartezeit. Der Beginn für die Spiele der unteren Mann⸗ ſchaften wird wie folgt feſtgeſetzt: g 2. Mannſchaften 2.15 Uhr mit 10 Min. Wartezeit 3. Mannſchaften 9.00 Uhr ohne Wartezeit 3. Mannſchaften 10.45 Uhr ohne Wartezeit Obſtgroßmarkt Weinheim vom 8. Juli 1932. Kirſchen 12— 22 Pfg., Erdbeeren 17— 23%, Johannisbeeren rot 10—11 J. Johannisbeeren ſchwarz 12, Stachelbeeren 7—12, Himbeeren 32 36%. Anfuhr gut, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung 9. Juli, 16 Uhr. 10 Juli, 14 Uhr. Viernheimer Tonfilmſchau. „Ronny“ das entzückendſte Operetten⸗Tonſilm⸗ werk mit Willy Fritſch und Käthe von Nagy. Im Zeichen der Ufa kommt dieſe Woche ein ausgeſuchtes Ufa⸗Tonfilmprogramm zur Aufführung das eine beſondere Sehenswürdigkeit bedeutet. Wie überall ſo wird auch in Viernheim ſchon lange mit großer Spannung dieſe köͤſtliche Tonfilm⸗Operette erwartet.„Ronny“. Ein jeder hat den Namen „Ronny“ ſchon öfter gehört oder geleſen— ein jeder wird auch ſich dieſe reizende 100% Tonfilm⸗ Operette anſehen und anhören wollen. Es iſt ein Ufa⸗Spitzenfilmwerk wie„Liebeswalzer“,„Die Drei von der Tankſtelle“ und wie„Der Kongreß tanzt“ Prächtige Ausſtattung, herrliche Muſik mit ſpannen⸗ der Handlung beſchwingt, beſeligt, begeiſtert auch Sie und noch lange werden Sie an dieſe ſchönen Stun⸗ den denken. Im 2. Teil zeigt mau ebenfalls ein ganz hervorragendes Ufa⸗Filmwerk.„Roſenmontag“. Ein wunderbares und erſtklaſſiges Filmwerk das gleichfalls eine Sehenswürdigkeit bedeutet. Auch der Luſtſpiel⸗Schlager iſt für Alle eine Ueberraſch⸗ ung. Aus all dieſem iſt zu entnehmen, daß es ſich um eine beſondere Tonfilm⸗Darbietung handelt, die wie überall auch in Viernheim ein ganz großer N e. ö at, möge ſich auf ſeinen Quartiergaſt einrichten, daß er Samstag der katholiſchen Gemeinde B' 7. Sonntag nach Pfingſten 7 Uhr heil. Meſſe. 8 Uhr heil. Meſſe Nach der Frühmeſſe(/8 Uhr) kirchliche Verſammlung der Jünglings⸗Sodalität. 1/10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Ludwig Werle, Ehefrau Barbara geb. Bildſtein, Sohn Nikol. und Angehörige. 347 Uhr beſt. Amt für Metzgermeiſter Georg Val. Adler, Eltern, Schwiegereltern u. Angeh. Dienstag:/ 7 Uhr beſt. Amt für Leonh. Bugert, Ehefrau Maria gebor. Wunderle, Sohn gefall. Krieger Gg., Onkel Gg. und Schwiegerſohn Krieger Joh. Winkler 15. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Nik. Müller, Adam Werle, Lorenz Müller u. Jak. Schneider. 3/7 Uhr beſt. Amt für Peter Kanzleski, Joſ. und Ignaz Kanzleski. Mittwoch: 1/7 Uhr beſt. J.⸗G. für Auguſt Glab, Anna Sax und Eugen Glab. 5¼7 Uhr beſt. Amt für Joſefa Kanzleski. Donnerstag: /7 Uhr beſt. Amt für Gg. Beikert, Ehefrau A. M. geb. Klee und Adam Träger, Ehefrau Eliſab. geb. Eutperle und beiderſeitige Kinder. 3¾7 Uhr beſt. Amt für Kath. Schloſſer gebor. Knapp, Großeltern und Schwiegereltern. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Kath. Hoock geb. Haas, Sohn Heinrich, Heinrich Bauer 2. und Angehörige. ½7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Bugert 7. und Adam Heckmann. 3/7 Uhr beſt. Amt für Adam Müller 3., Ehe⸗ frau Eliſabeth geb. Schmitt, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Adam Buſalt, Ehefrau Kath. gebor. Bugert, Kinder Gg. und Kath., Schwiegerſohn Nik. Neudörfer u. Angeh. 7¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Adam Winkler 15. und Joh. Jak. Winkler. 3/7 Uhr beſt. Amt für Val. Herr, Ehefrau Marg. geb. Barth, Schwager Joh. Willi Wink⸗ ler, Ehefrau Kath. und Angehörige. Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche bl. Kommunion für die Mitglieder der Jünglings⸗ Sodalität und D. J. K.; zugleich für die 3. Abteil. der Jungfrauen-Kongregation. Ebenſo für die Schüler der Herren Lehrer Lipp und Kumpa, Herrn Rektor Gillig, Frl. Becker und Hußler. Die Mäd⸗ chen beichten Freitag um 6 Uhr, die Knaben Sams- tag um 2 Uhr. Zur vollen Reſtaurierung der alten Kirche verbleiben noch: Die Bemalung der Altäre und die allernotwendigſte Herſtellung der Orgel. Die Koſten hierfür müſſen durch Sammlungen aufge⸗ bracht werden. Die Kirchenkaſſe iſt durch Herſtel⸗ lung des Daches, Fußbodens, Bänke, vollſtändig erſchöpft. Es werden demnächſt Sammlerinnen die einzelnen Häuſer befuchen und um eine milde Gabe bitten. Man möge den Sammlerinnen den Opfer⸗ gang nicht zu ſchwer machen. Sollte die Samm⸗ lung nicht gelingen, müſſen wir auf die Reſtaurie⸗ rung der Altäre und Orgel bis auf weiteres ver⸗ zichten. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. Juli 1932. 7. S. u. Tr. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Spiel⸗ und Turnſtunde. Nindfimk Königswuster hausen Sonntag, den 10. Juli 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; anſchl. Hafenkonzert; 8,00 Für den Landwirt; 8,55: Morgenfeier; 10,05: Wettervorherſage; 11,00: Langemarck⸗Feierſtun⸗ de; 11,30: Kantate von Bach; 12,05: Zehn Mi⸗ nuten Lyrik; 12,20: Mittagskonzert; 14,00: El⸗ ternſtunde; 14,30: Erſte Fernprobe zu den Ge⸗ ſamtchören des 1. Hauptkonzertes des 11. deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſtes; 15,15: Vorleſung aus dem„Armen Heinrich“; 15,35: Dichterſtunde; 16,00: Vortrag; 16,20: Programm der Alktuellen Abteilung; 16.35: Aus Schleſiens Bädern; 17,45: Deutſche Charaktere; 18,15: Eine Stunde Kurz⸗ weil; 18,55: Muſiker⸗Studien; 19,30: Heitere Berliner Muſik; 20,20: Sportnachrichten; 20,30: „Götterdämmerung“; 21,45: Tages⸗ und Sport⸗ nachrichten; danach bis 0,30: Tanzmuſik. Montag, den 11. Juli 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6, 8,00 ho ſchließ nd bis 8,00 N 5* tl ol; . 7 9 Erfolg ſein wird. Niemand verſäume die ganz ausgezeichneten en. „ se: 10,3 17,3 chulfunk; 18,00 f errecht; 18,30: Handwerk im 18, Wetterbericht; 19,00: Aktuelle Stunde; 19, Schweinezahl und Schweinepreis; 19,35: Flucht aus Berlin; anſchl. Wetterbericht; 20,00: In einer Stunde durch die nordiſchen Länder; 21,00“ Das Bodetal, ein Hörbericht; 22,10: Tages⸗ und Sportnachrichten; anſchl. Programm des Berliner 8 Senders. Frankfurt Sonntag, den 10. Juli 1932: 9.15: Hafenkonzert; 8,15: Evangeliſche Mor⸗ genfeier; 9,20: Stunde des Chorgeſangs; 10,50: „Das Hörſpiel und ſein Hörer“; 11,30: Kantate von Bach; 12,05: Operettenkonzert; 13,50: Zehn Minuten Landwirtſchafts kammer; 14,00: Stunde des Landes; 14,30: Erſte Fernprobe zu den Ge⸗ ſamtchören des erſten Hauptkonzertes des 11. deutſchen Sängerbundesfeſtes; 15,15: Stunde der Jugend; 16,15: Tänze; 18,00: Jeremias Gott⸗ helf, Vortrag; 18,25: 30 bunte Minuten; 18,55 Nur durch Protektion kann man heute noch etwas werden: 19.20: Sonderwetterdienſt: 19.30: Bala⸗ laika⸗Konzert; 20,00: Im Fluge um die Welt; 21,00: Feſtkonzertt zeitgenöſſiſcher deutſcher Ton⸗ dichter; 22,20: Tagesnachrichten, Sportbericht; 22,45— 24,00: Nachtmuſik. Montag, den 11. Juli 1932: 6,00: Wettermeldung; anſchl. Morgengymnaſtik: 7.00: Nachrichten; anſchl. Frühkonzert; 12,00: Mittagskonzert; 12,50: Nachrichten; 13,00: Schallplattenkonzert; 17,00: Beliebte Sinfonieſätze Wirtſchaftsmeldungen, 18,25: Schule des Kunſtgenuſſes; 18,50: Sonder⸗ wetterdienſt; Wirtſchaftsmeldungen; 19,00: Zum Gedenken an die Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen; 19,30: Deutſche Studentenlieder; 20,00: Das Waldenburger Bergland: 21,10: Das große Marſchpotpourri des Südweſtfunks; 22,00: W/ Schäfer ſpricht; 22,30: Tagesnachrichten, Sport, und ODuvertüren; 18,15: bericht; 22,45— 24,00: Nachtmuſik. München Sonntag, den 10. Juli 1932: 10,00: Orgelkonzert; 10,45: Glockenläuten vor der Frauenbirche: 11,00: Ich bin ein roter Ro ſenſtrauch; 11,30: Kantate von Bach; 12,05: Ope⸗ rettenkonzert: 13.15: Winke für die Getreideern te: 13,35: Der luſtige Krieg, ein eheitere Schall plattenfolge; 14,30: Fernprobe für das Deutſche Sängerbundesfeſt; 15,30: National Weſtmark⸗ Kundgebung; 16,10: Veſperkonzert; 17,10: Für die Kinder; 17,30: Hausmuſikſtunde; 18,00: Dich terreiſe durch Schwaben; 18,20: Nachtſchatten; eine Geſchichte; 18,50: Volkslieder und Madrigale; 19,05: Wetter⸗ und Sportbericht; 19,15: Abend⸗ konzert; 20,30: Aus der Jugendzeit; 21,00: Feſt⸗ konzert zeitgenöſſiſcher Komponiſten; 22,30: Nach⸗ richtendienſt; 22,55: Nachtmuſik. Montag, den 11. Juli 1932: 12.00: Mittagskonzert; 12,55: Neue Muſik: 14.00: Nachrichtendienſt; 15,25: Eva Boy lieſt; 16,05: Konzertſtunde; 46,25: Veſperkonzert; 17,30: Querſchnitt durch die altklaſſiſche kirchliche Vokalmuſik; 18,25: Der bayriſche Anteil an dre chemiſchen Induſtrie; 18,45: Eine chemiſche Großstadt; 19,05: Stunde der Arbeit; 19,25: So ſingt man! So klingt es— am Rhein; 20,55: Hans Schweihart lieſt; 21,25: Konzert: 22,00: Zwiegeſpräch zwiſchen einem Maler und einem Ge⸗ lehrten; 22,20: Nachrichtendienſt; 22,45— 24,00: Nachtmuſik. Stuttgart Sonntag, den 10. Juli 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,25: Morgenkonzert;: 10,00: Kammermuſik; 10,40: Evangel. Morgen⸗ feier; 11,30: Kantate von Bach; 12,10: Süddeut⸗ ſche Barockmuſik; 12.40: Marſchmuſik; 13,00: Kleines Kapitel der Zeit; 13,15: Fortſetzung der Marſchmuſik; 14,00: Stunde des Landwirts; 14,30: Erſte Fernprobe zum 11. Deutſchen Sün⸗ gerbundesfeſt; 15,15: Kinderſtunde; 16,15: Tän⸗ ze; 18,00: Beſuch beim Bauerndichter Joſef Al⸗ bicker; 18,40: Sportbericht; 19,00: Werke für Klavier; 19,30: Balalaikakonzert; 20,00: Im Flu⸗ ge um die Welt; 21,00: Feſtkonzert zeitgenöſſi⸗ ſcher deutſcher Komponiſten; 22,20: Nachrichten; 22,45: Nachtmuſitk. Montag, den 11. Juli 1932: 6,00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl. Gym⸗ naſtik; 7,05: Frühkonzert; 10,00: Unterhaltungs⸗ konzert; 10,20: Bratſchenſonaten; 12,00: Mittags⸗ konzert; 12,50: Nachrichten; 13,00: Schallplatten⸗ konzert; 13,55: Nachrichten; 15,00: Engl. Sprach⸗ unterricht; 16,30: Die äußere Erſcheinung des Menſchen früherer Jahrhunderte; 17,00: Beliebte Sinfonieſätze und Ouvertüren; 18,25: Worum geht es in Chile? 18,50: Engl. Sprachunterricht? 19,30: Deutſche Studentenlieder; 20,00: Das Waldenburger Bergland; 21,10: Das große Marſchpotpourri des Südweſtfunks; 22,00 W Schäfer spricht; 22,45: Schachfunk; 23,10: Nacht · muſik. b geblat— Siernheimer Nachrichten) 100 Sonntagsblatt„Sterne und ö kalender.— Annahme von Abonnements täg Viernheimer Erſcheint täglich ntit Ausnahme der Sonn- und Feiertate.— Bezu k. frei ins Haus 101 0 0— ee „ halbjah gspreißz monatl. wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ lich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, ranffurt a. Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt — Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Rathausſtr. Ar. 159 Wlirfel in Lauſanne ſind gefallen eutſchland zahlt keine Reparationen mehr, Wiederaufbau Europas. Lauſanne, 8. 7. die Lauſanner Konferenz nahm heute nachmill Zeitung Anzeigenpreiſe: (Biernheimer Bürger-⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedock eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 9. Juli 1932. niere Forderungen den Franzosen abgelehnt. dafür 3 Millſarden Beitrag für den auf politiſchem Gebiet weiter von ag eine überraſchende Wendung. Es wur⸗ de schließlich doch noch eine Einigung erziell. deulſchland hal nunmehr im ganzen 3 Milliarden zu bezahlen, die an die Kaſſe für den Wiederaufbau Europas zu zahlen ſind. dieſer Belrag iſt in Schuldverſchreibungen zu bege⸗ ben. dieſe werden aber erſt nach Ablauf von 3 Jahren auf den Mart gebracht, d. h. ſoweil dieſer aufnahmefähig ſſt. wenn innerhalb von 12 Jahren die Begebung dieſer gch nicht gelingt, ſo verfällt der Reſtbelrag. Damit iſt Deulſchlan Reichsbank werden von den Abgaben bef Reichsbahn und die deulſchen Wirkſchaft geſichert erſcheinl. Auf poliliſchem Gebiet konnte leider werden, die Franzoſen konnlen ſich nicht dazu verſlehen, anderen Länder die Jorderungen Deulſchlands anerkann gewiſſer moraliſcher Erfolg erzielt iſt. Lauſanne, 8. 7. Reichskanzler von Papen prach heute abend im Rundfunk über die Er⸗ zebniſſe der Lauſanner Konferenz. In der Re⸗ de, die über alle deutſcher. Sender verbreitet urde, führte der Kanzler aus: Das deutſche Volk hat das Recht, von dem 0 rantwortlichen Regierungschef auf dem ſchnellſten Wege über das Ergebnis der Lau⸗ nner Konferenz unterrichtet zu werden. In eſer hiſtoriſchen Stunde iſt für Parteipolitik in Raum. Denn je höher das zu behandeln⸗ e Problemſtück, umſo höher muß der Stand⸗ unkt ſein, von dem aus man an die Löſung ner ſo ſchweren Frage herantritt. In Lau⸗ une ging es um nichts mehr und nichts we⸗ iger als um das Schickſal des deutſchen Vol⸗ s und mit ihm um die Zukunft der abend⸗ ändiſchen Welt. Wir gingen an die Arbeit in em feſten Bewußtſein eines geſchloſſenen und arten Willens der deutſchen Heimat, in dem Bewußtſein, Führer eines Volkes zu ſein, das m ſeine wirtſchaftliche und nationale Freiheit inen ſiegreichen Kampf zu führen bereit iſt. Iſt ieſer Kampf erfolgreich zeweſen? Sie, meine eutſchen Landsleute, ſollen das Urteil fällen, venn ſie meine Ausführungen gehört haben. Sie ſollen Ihr Urteil fällen, nachdem Sie ge⸗ ört haben, was wir wollten und was wir er⸗ eicht haben. See Unſere Aufgabe var, die Vergangenheit zu liquidieren und für dze Zukunft das deutſche Volk von den unge⸗ heuren Druck zu befreien, der jede wirtſchaftli⸗ che Fähigkeit lähmte, jede Aufbauarbeit ſtörte, der den Kampf Aller gegen Alle bedeutete. Es galt, die Lebensgrundlagen zu ſchaffen, die der Nation den geiſtigen, kulturellen und wirt⸗ schaftlichen Wiederaufſtieg ermöglichen. Die Welt war ſich ſeit langem darüber klar geworden, daß jeder konſtruktive Gedanke für die Wiederherſtellung normaler wirtſchaftlicher und politiſcher Beziehungen unter den Völkern uropas und der Welt ſolange nicht zu ver⸗ irklichen ſein würde, ſolange in irgend einer Form die deſtruktive Tendenz einſeitiger Tri⸗ butzahlungen ohne Gegenleiſtung fortbeſtand. Trotzdem zeigte ſich ſehr bald während der Lauſanner Verhandlungen, daß der Weg von der Erkenntnis dieſer Tatſache bis zu dem kla⸗ ren Entſchluß, ſie zu beſeitigen, ſehr hart und ſehr ſchwer war. Die Wiederherſtellung des Vertrauens der Welt erforderte die reſtloſe Beſeitigung von Reparationszahlungen. Darüber hinaus galt es aber auch, einen Weg zu finden, der das Vertrauen der Völker auch von den Schlacken befreit, die Urſache und Folge der unerträg⸗ lichen Wirtſchaftlaſten ſind, die Deutſchland bedrücken. Für die Wiederherſtellung eines neuen Ver⸗ uens bereit, eine allerletzte Verantwortung fühlten, ſur 60 Millionen Menſchen und weil wir wußten, daß jedes Ab⸗ weichen von unſerer Linie Deutſchland und die Welt nur tiefer ins Unglück bringen würde. Wir hatten oft ſchwerſte Kriſen zu überwin⸗ den. Die Folgen eines Scheiterns dieſer Kon⸗ ferenz wäre die völlig hoffnungsloſe Zerſtö— rung des letzten Vertrauens in den geſunden Sinn der Staatsmänner geweſen, dieſe Folgen waren aber ſo groß und unüberſehbar, daß immer wieder zerriſſene Fäden neu geknüpft werden mußten. An dieſer Stelle meiner Ausführungen habe ich das Bedürfnis, der Heimat den Dank der deutſchen Regierung auszuſpre⸗ chen. Das muſtergültige Verhalten des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes in dieſen ſchweren Wachen hat uns die Kraft und den Mut ge⸗ zen, unverzagt unſer Ziel vor Augen zu tämpfen. Wie ſchon ſo oft in der deutſchen Geſchichte hat der feſte Glaube an eine beſ⸗ ſere Zukunft ſich bewährt. Hierfür dem deutſchen Volke zu danken, iſt mir in dieſer Stunde ein eruſtes Bedürfnis. Eine Bewertung des Lauſanner Ergebniſſes macht eine kurze Betrachtung der Folgen eines möglichen Scheiterns der Konferenz notwendig. Der Bruch dieſer Konferenz würde jeden wirt⸗ ſchaftlichen Aufſchwung in Deutſchland unmög⸗ lich gemacht haben. Es beſtand die Gefahr weiteſtgehender Schrumpfung des deutſchen Wirtſchaftslebens, weiterſteigender Arbeits— loſigkeit mit allen ihren Folgen für die finan⸗ zielle Lage in Reich, Ländern und Gemeinden und für eine ungeheure Vermehrung der ſo— zialen Spannung. Die Nichtbereinigung der Re⸗ parationsfrage hätte die Abhängigkeit vom Auslande fortbeſtehen, die Möglichkeit von Sanktionen offen gelaſſen und jede politiſche Befriedung, insbeſondere zwiſchen den beiden Nächſtbeteiligten, Deutſchland und Frankreich unmöglich gemacht. Die ſich daraus ergebenden innen⸗ und außenpolitiſchen Schwierigkeiten würden Deutſchland in den Abgrund geſtoßen, die Schuld des Scheiterns den Ring der Sieger⸗ mächte wieder um uns geſchloſſen haben. Die deutſche Regierung hat deswegen unentwegt auf ein Ergebnis der Lauſanner Konferenz hin⸗ gearbeitet, aber nur auf ein Ergebnis, das mit der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit Deutſch⸗ lands in Einklang ſtand mit der Würde und Ehre eines großen Volkes zu vereinbaren war. hier das Ergebnis: Das Ziel der Lauſanner Konferenz, die völ⸗ lige Beſeitigung der Reparationen iſt erreicht. In keiner wie immer gearbeiteten Form wird Deutſchland vom 1. Juli 1932 ab Reparatio⸗ nen aufzubringen haben. Der Poungplan iſt gefallen. Zahlungen von über 33 Milliarden mit Jahreszahlungen von rund 2 Milliarden find beſeitigt. 1 l N 1 1 uldverſchrelbungen auf den ausländiſchen d von allen Reparationsverpflichlungen befreil. Die reit, ſo daß die vollkommene Viederherſtellung der der gewünſchle Erfolg nicht erzielt auf dieſem Gebiele nachzugeben, dafür haben aber die t, ſo daß auf poliliſchem Gebiete doch wenigſtens ein Märkten jahr vis zum 1. Jult 1932 wurden von uns anerkannt und werden geleiſtet. Dazu tritt ein gewiſſer Beitrag zu dem eurbpäiſchen Wiederaufbau, der 3 Milliar⸗ den Reichsmark beträgt. Dieſe Verpflichtungen werden aber nicht etwa gezahlt in Jahresraten wie bisher, ſon⸗ dern durch beſondere Reichsſchuldverſchreibun⸗ gen, die nur dann auf dem Weltmarkt aufge⸗ legt werden dürfen, wenn das wirtſchaftliche Gleichgewicht Deutſchlands vollkommen wie⸗ der hergeſtellt iſt. Vorher beginnen weder Zinslauf noch Tilgungen aus dieſen Reichs⸗ ſchuldverſchreihungen. Die Begebung dieſer Anleihe auf den auswärtigen Märkten der Welt lann früheſtens nach drei Jahren und dann nur in einer Höhe erfolgen, die der wirtſchaftlichen deutſchen Leiſtungsfähigkeit entſpricht. Von beſonderer Wichtigkeit iſt es, daß ſoweit innerhalb einer Friſt von 12 Jah⸗ ren die Begebung dieſer Schuldverſchreibun⸗ gen auf den ausländiſchen Märkten nicht ge⸗ lingt, der nicht begebene Reſtbetrag völlig verfällt. Die endgültige Beſeitigung der Repara⸗ tionen ſtellt unfſere Unabhängigkeit in wirt⸗ ſchaftlicheb e kinansieller Hinſicht voll⸗ kommen wieder her. Sie beſeitigt alle Bin⸗ dungen, die bisher noch aus dem Young⸗ plan beſtanden. Das Reich gewinnt die volle Souveränität über Reichsbahn und Reichsbank zurück. In wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht wird dieſe Löſung den deutſchen Kre⸗ dit neu fundieren und damit die weſent⸗ liche Vorausſetzung für die Erholung der deutſchen Wirtſchaft ſchaffen. Wir haben zu keiner Zeit irgend einen Zu⸗ ſammenhang zwiſchen Tributzahlungen u. den interalliierten Zahlungen anerkannt und es iſt deshalb ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Löſun⸗ gen nichts mit der Bereinigung der interalli⸗ ierten Zahlungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und ihren Gläubigern zu tun haben. Politiſch bedeutet das Ergebnis der Laufanner Konferenz den Beginn einer neuen Aera unter den Völkern. Die von der deutſchen Regierung gemachte Endanſtrengung hat den Sinn, einen letzten Beweis unſeres beſten Willens zu geben, für die wirtſchaftliche Wiederaufrichtung der Welt unſere Kraft einzuſetzen, unſere Kraft, ſoweit es die eigene Lage uns geſtattet. Aber, das ſpreche ich in dem vollen Bewußtſein meiner hohen Verantwortung als Regierungschef aus, dieſe letzte Kraftanſtrengung wird nur dann ihren Sinn und ihren inneren Wert ha⸗ be, wenn die weiteren Auswirkungen der hier getroffenen Vereinbarungen zu einer Klärung derjenigen politiſchen Fragen führen, welche die Rechte des deutſchen Volkes heute noch einengen. 5 Im Namen Deutſchlands melde ich ſchor heute erneut den Anſpruch vor der gan zen Welt an, als Volk mit gleichen Rech. ten und gleichen Pflichten in der ganze! . 5 Ude be enhandelt zu t Dent... 49. Jahrgang Dieſe Fragen, insveſondere die ver mu⸗ ſtungs- und der Wehrfreiheit ſind zwiſchen den Staatsmännern eingehend erörtert worden. Wenn heute auch noch nicht alle Nationen zu einer Anerkennung unſerer Rechte bereit ſind, ſo ſind dieſe die deutſche Nation betreffenden Fragen doch vor dem Weltforum aufgeworfen. Der neue Abſchnitt, der heute für das deutſche Volk beginnt, die nun wiederhergeſtellte wirt⸗ ſchaftliche Freiheit und die Unabhängigkeit vor den anderen Ländern werden es der deutſchen Regierung ermöglichen, nun auch die politiſche Freiheit zu erkämpfen. Darin weiß ſich heute die deutſche Regierung mit dem geſamten deutſchen Volk einig. Gefährliche Jeldarbeit Dauernd ſtoßen di Landwirte auf Beſatzungsgeſchoſſe Trier, 8. 7. Auf dem Artillerie-Schießplatz in der Gemarkung Pellingen, den die Franzoſen in der Beſatzungszeit auf landwirtſchaftlich ge— nutztem Gelände anlegten, wurden in der letz⸗ ten Zeit wieder größere Mengen nicht explo— dierter Geſchoſſe gefunden. Da der Schieß— bereich weit über den eigentlichen Schießplatz hinausging, wurden auch in den angrenzenden Gemarkungen von den Landleuten immer wie⸗ der beim Beackern Geſchoſſe hervorgeholt, ſo z. B. auf dem Bann Mandern allein in der letzten Zeit 70 10,5-em⸗Granaten. Bei Oberemmel wurde eine Flügelmine mit hochbriſanter La— dung und Propellerantrieb herausgeholt. Zur— zeit weilt ein Reichswehroberfeuerwerker auf dem Schießplatz, unter deſſen Leitung die Sprengung der Geſchoſſe vorgenommen wird, Seit Auguſt 1930 wurden rund 3000 nicht ex⸗ plodierte franzöſiſche Artilleriegeſchoſſe gefun— den und geſprengt. „Vir beſtehlen keine armen Leute!“ Berlin, 8. 7. Bei einer Witwe in Tegel war vor einiger Zeit ein Einbruch verübt worden, bei dem die Täter Kleider, Wäſche, eine Geige etc. im Werte von einigen tauſend Mark er⸗ beuteten. Die Diebe waren in den Nachmit⸗ tagsſtunden in die Wohnung eingedrungen u. konnten mit ihrer Beute unerkannt entkom⸗ men. Die Witwe erſtattete Anzeige, die Nach— forſchungen blieben aber erfolglos. Am Mitt⸗ woch nachmittag nun wurden zwei junge Leute beobachtet, die auf Fahrrädern kamen u. große Pakete ins Haus brachten. Hausbewohner fan⸗ der dann dieſe Pakete vor der Tür der Be— ſtohlenen. Darauf ſtand:„Wir haben uns in der Adreſſe geirrt. Wir beſtehlen keine armen Leute. Der Verein der Einbrecher“. Sämtliches geraubtes Gut war zurückgegeben. Es fehlten nur ein paar geringe Kleinigkeiten. Keine Nachricht von den Vellfliegern Berlin, 7. 7. Von den beiden amerikani⸗ ſchen Weltfliegern fehlt, ſeitdem ſie Mittwoch abend zum Weiterflug nach Moskau geſtartet ſind, bisher jede Nachricht. Es ſteht nur feſt, daß ſie bis jetzt in Moskau noch nicht einge⸗ troffen ſind, wo ſie bei einem normalen Flug⸗ verlauf bereits heute früh um 4 Uhr hätten eintreffen müſſen. Auch unterwegs ſind ſie nirgends geſichtet worden. Ihr Brennſtoff⸗ vorrat reichte für höchſtens 15 Stunden, ſo daß ſie allerſpäteſtens um 12 Uhr heute mittag irgendwo gelandet ſein müſſen. Jede Zwiſchen⸗ landung außerhalb der ruſſiſchen Flughäſen würde bedeuten, daß die Flieger von ihrem etwa 12 Stunden betragenden Vorſprung einen erheblichen Teil wieder eingebüßt haben. Moskau(über Kowno), 7. 7. Bis um 15 Uhr Mg. lag nach Auskunft der Geſell⸗ ſchaft Oſſvaviachim keine Mitteilung von den Weltfliegern vor. Ruſſiſche Flugzeuge haben die Strecke kontrolliert, aber kleine Spur von dem Flugzeug gefunden. Das Ausbleiben der Flieger hat in Moskau große Nervoſität aus gelöſt. Auf Veranlaſſung der Oſſoaviachim wurden Anfragen nach Polen und Lettland ge⸗ richtet, ob dort das Flugzeug geſichtet worten ſei. Man glaubt, daß die Flieger die Orientie⸗ rung verloren haben und ſich außerhalb des ſowjeiruſſiſchen Gebietes befinden. Auf dein Moskauer Flugplatz wurde Nachtbeſeuerung eingerichtet, um! entunkt die Land 2 1 en Fliegern im Falle ihrer 1 err Eheſtau und gchwiegermuller uledergeſchlagen— Beide Irauen ſchwer verletzt — Mannheim, 7. 7. Im Hauſe Augartenſtraße 30, das in der ſog. Schwetzinger Vorſtadt liegt, ereignete ſich am Donnerstag ein furchtbares Familiendrama. Der Beſitzer der dortigen Wirtſchaft Schneckenburger, der 36 Jahre alte frühere Techniker Hans Schmidt, fiel ohne äu⸗ ßeren Anlaß plötzlich mit einem Beil über ſeine 70 Jahre alte Schwiegermutter, Frau Schnek— kenburger, her und brachte ihr ſehr ſchwere Kopfverletzungen bei. Auch die 33jährige Ehe⸗ frau des Täters, die weiteres Unheil durch ihr Dazwiſchentreten verhindern wollte, er— hielt Beilhiebe über den Kopf. Schmidt ver⸗ ſuchte dann, ſeine Frau aufzuhängen, wurde hieran jedoch durch die inzwiſchen alarmierte Polizei gehindert und feſtgenommen. Die bei⸗ den Frauen wurden ſofort dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt und operiert. Sehr ſchwer ſind die Verletzungen der Frau Schnek⸗ kenburger, während Frau Schmidt weniger ge— fährlich getroffen wurde. Die Aerzte hoffen, beide Frauen am Leben erhalten zu können. Es wird vermutet, daß die Tat in einem Anfalle geiſtiger Störung geſchah, zumal Schmidt unter den Nachwirkungen einer ſchwe— ren Kriegsverletzung zu leiden hatte. Hmerikas„humane“ Hinrichtungsme thode: Ceihsmal im elektriſchen Stuhl Todeskandidat wird begnadigt Portland(Oregon). Die Amerikaner ſind be— kanntlich außerordentlich ſtolz auf ihre„huma— ne“ Hinrichtungsmethode mit Hilfe des elek— triſchen Stuhls, die ſie als„techniſch unüber⸗ troffen“ bezeichnen, bei der es ein Verſagen niemals gebe. Nun iſt man außerhalb der Ver— einigten Staaten über den„humanen“ Charak— ter der elektriſchen Hinrichtung keineswegs ein— heitlicher Meinung und in manchen Staaten wurde der Antrag, den elektriſchen Stuhl als Hinrichtungsinſtrument einzuführen, abgelehnt mit der Begründung, daß die bekannten ande⸗ ren Hinrichtungsmethoden humaner ſeien, als der elektriſche Stuhl. Ein einzigartiger Fall der Unzuverläſſig⸗ keit des elektriſchen Stuhls ereignete ſich kürzlich im Staatsgefängnis des amerikaniſchen Staates Oregon. Dort ſollte ein zum Tode verurteilter Mörder, der einen Mann aus Rache getötet hatte, hingerichtet werden. Das Urteil hatte einen heftigen Mei⸗ nungsſtreit entfacht. Weite Kreiſe vertraten die Anſicht, daß die Todesſtrafe in dieſem Fall nicht am Platze ſei, da die Tat aus berechtigtem Zorn vollbracht ſei. Wegen der Brutalität, mit der der Mörder vorgegangen iſt, entſchloß ſich das Gericht dann doch zur Verhängung der Todesſtrafe, und der Gouverneur hatte ein Gnadengeſuch abgelehnt. Infolgedeſſen kam es wiederholt zu Anſammlungen vor dem Ge— richtsgebäude und der Wohnung des Gouver— neurs. Da außerdem befürchtet wurde, daß der Todeskandidat, übrigens eine nicht unbekannte Perſönlichkeit, die bereits in Schmuggelaffären verſtrickt war, befreit würde, war das Gefäng⸗ nis unter verſtärkten Schutz geſtellt. Vor dem Gefängnis hatte ſich am Tage der Hinrichtung eine große Menſchenmenge ange— ſammelt, Amerika zu geſchehen pflegt, um die Nachricht von der Vollſtreckung des Urteils entgegenzu⸗ nehmen. Zur größten Ueberraſchung wurde nach langem Warten mitgeteilt, daß die Hin⸗ richtung nicht ſtattgefunden habe und der Mör⸗ der vom Gouverneur, zu zwanzig Jahren Zuchthaus begnadigt ſei. Erſt ſpäter erfuhr man PB über die Zu⸗ ſammenhänge dieſer Adung. Der elektriſche Stuhl, auf dem der De⸗ linquent vom Leben zum Tode befördert werden ſollte, verſagte nämlich beharr⸗ lich. Nicht weniger als ſechsmal drückte der Scharf⸗ richter auf den Knopf, der den elektriſchen Stromkreis ſchließen ſollte. Jedesmal verſagte der Strom. Merkwürdigerweiſe gelang es nicht, die Fehlerquelle zu entdecken, obgleich ſofort ein mit der Apparatur vertrauter Elektriker zur Stelle war. Vielmehr funktionierte der Stuhl bei den Probehandhabungen, als ob alles in Ordnung wäre. Da die Formalitäten der Hin⸗ richtung vorſchreiben, daß der Scharfrichter aus einem Nebenraum den Strom einſchaltet, konn⸗ ten der Vorſchlag, die Kontakte des elektriſchen Stuhles direkt mit den Schaltern in Verbin⸗ dung zu ſetzen, nicht befolgt werden. Nachdem ſechsmal vergeblich der Ver⸗ ſuch gemacht war, den Strom einzuſchal⸗ ten und ſechsmal der Todeskandidat die entſetzliche Prozedur der Hinrichtungs⸗ vorbereitungen über ſich ergehen laſſen mußte, wurde der Gouverneur von dem Verteidiger von den Vorgängen benach⸗ richtigt und beſchworen, die Begnadi⸗ gung auszuſprechen; denn die Vorgänge bei der Hinrichtung ſeien geradezu als ein Gottesurteil anzuſprechen. Der Gouverneur konnte ſich dieſem Hinweis offenbar nicht verſchließen und wandelte die Todesſtrafe in eine zwanzigjährige Gefängnis— ſtrafe um. Seltſamerweiſe hat die ſofort angeſtellte Un— terſuchung über die Urſache des Verſagens des elektriſchen Stuhles zu keinem Ergebnis ge⸗ führt. Es erwies ſich, daß kein Fehler vorlag. Alle Drähte wurden durchprobiert, ſie waren in Ordnung. Will man alſe nicht an ein kaum vorſtellbares Zuſammenwirken von wie es bei allen Hinrichtungen in; Zufällen glauben, ſo bleibt keine andere Annahme, als daß der Elektriker beſtochen wurde und abſicht⸗ lich den elektriſchen Stuhl außer Betrieb ſetzte. Der Elektriker wurde denn auch bereits einem eingehenden Verhör unterzogen, ohne daß es gelang, ihn zu überführen. In weiten Kreiſen der zu Aberglauben neigenden Bevölkerung iſt man infolgedeſſen der feſten Ueberzeugung, daß eine höhere Macht eingegriffen und das harte Urteil der irdiſchen Gerichte korrigiert habe. Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 39. Fortſetzung. Sauerbier ſprang auf, vergrub die Hände tief in die Hoſentaſchen und ging auf und ab wie ein Wilder. Seine Stirn war zornrot, ſeine Augen ſchielten entſetzlich.„Wär' das möglich— könnte das ſein?— Kuckuck noch eins, wenn das ſo'n Schuft wär'!— Nein, dann überſchrei⸗ ben Sie's ihm nich,— dann überſchreiben Sie's bloß meiner Marthe!“ Bernowſki lächelte grauſam.„So kurzſichtig, Herr Sauerbier?— Glauben Sie, der ſcöne Mann wird es nicht verſtehen, ſeine Talente der Frauenwelt gegenüber auch bei Ihrem Fräu⸗ lein Tochter ſpielen zu laſſen?— Bis ſie ihm ihre Rechte abgetreten hat?— O, für ſo intel⸗ ligent halte ich ihn ſchon!“ „Das wär' doch, das wär' doch!— Da ſollte doch der Satan dazwiſchenfahren!“ Sauerbier griff ſich in die ölglänzende Friſeur. „Dann warten wir mit der Ueberſchreibung! — Denn eilt das gar nicht!— Die beiden jun⸗ gen Leute ſitzen da recht gut auf ihrem ſchönen Schloß. Ob nun im Grundbuch Karl Eduard Sauerbier ſteht, oder einer mit„von“. Das de denn janz eial! Denn hat das ja noch Zeit!“ In Bernowſkis Augen leuchtete ein höh⸗ niſcher Triumph auf!— Nun hatte er ſich ge⸗ rächt!— Und er würde die Fäden in der Hand behalten.— weniaſtens ſolange, wie Karl Eduard Sauerbier lebte. „Ich 3 die drei 1 en Leute kurze Zeit Dr. Bornemann, der Spezialiſt iſt auf dem 1 Gebiete gewiſſer Schiebungen. Sie kamen dann ſehr einig da heraus und haben ihre Entſchlüſſe bei Huth in der Linkſtraße mit Champagner begoſſen!— Man kann nicht wiſſen, ob nicht alles Spiel mit gezeichneten Karten iſt, zu dem man Ihr Fräulein Tochter, die ja ein Faible für die Ariſtrokratie hat, gewonnen hatte!— Man kann nicht wiſſen, Herr Sauerbier!— Ich würde raten, den Herrn Schwiegerſohn unter allen Umſtänden in den Augen zu be⸗ halten.“ Marthes Vater lief bis aufs höchſte erregt auf und ab. Die gefährliche Ader auf der Stirn lag dick geſchwollen wie eine kleine Schlange. Sein Geſicht war blutrot vor Erregung.— „Setzen Sie ſich, Herr Sauerbier, beruhi⸗ gen Sie ſich!— hier, trinken Sie ein Glas Waſ⸗ ſer! Es wäre das Törichſte, was Sie tun könn⸗ ten, die Sache zugunſten des Barons mit einem kleinen Schlaganfall zu erledigen! Trinken Sie noch einmal! So, nun ſehen Sie ſchon beſſer aus!— Ueberlaſſen Sie die Beobachtung mei⸗ nen bewährten Händen. Ich benötige dazu nur einer Photographie des Barons Ried und der Baronin Loja!— Weiter nichts.— Ich paſſe ſchon für Sie auf!“ Beruhigend klopft der Rechtsanwalt ſeinem Geſchäftsfreund auf die Schulter.„Immer ruhig Blut. Herr Sauerbier, das kriegen wir alles zurecht!“ Da klopfte es an und Marthe ſteckte ihr blaſ⸗ ſes Geſichtchen in die Tür. „Papa, es iſt Zeit, daß du deinen Frack an⸗ ziehſt!— Günther wartet ſchon oben! Wir müſſen zum Standesamt!— Graf Honig iſt auch ſchon da!“ 40 900 aus pete Geloſt 0 0 Stizze vun Otto Schum Herr Eſpenberg, der reiche Wiebe eng war kaum aus dem Geſchäft nach Hauſe gelom⸗ men, als die alte Haushälterin ihm meldete: „Da war heute vormittag ſo'n junger Mann bom Telefonamt, um die Leitungen nachzu⸗ ſehen. Die Sache iſt doch wohl in Ordnung? Ich wollte ihn erſt nicht ins Haus laſſen, er ſah wenig nett aus, ſo blaß, und außerdem ſchielte er,“ „Hm, die Lellung war nicht in Ordnung? Romiſch. Geſtern abend noch habe ich keine Stö⸗ rung bemerkt. Sagen Sie, Frau Hollermann, war der Menſch auch im Schlafzimmer, wo der Geldſchrank ſteht?“ „Aber gewiß doch, Herr Eſpenberg. Aber er hat ſich nur einen Augenblick dort umgeſehen und gemeint, dort könne der Fehler nicht lie⸗ gen.“ „Nun,'s iſt gut, Frau Hollermann!“ Der Ju⸗ welenhändler begab ſich in ſein Arbeitszimmer, führte mehrere Ferngeſpräche— der Apparat funktionierte wieder ausgezeichnet— und be⸗ auftragte dann die Haushälterin, ihm die Kof⸗ fer zu packen, da er nach Hamburg reiſe. Eine Stunde ſpäter führte ihn ſein Kraftwagen da⸗ von.—— Die Eſpenbergſche Villa lag in tiefem Schwei⸗ gen, als ſich„Schränker⸗-Franz“, eine Zierde der Berliner Unterwelt, anſchickte, ihr einen unerbetenen Beſuch abzuſtatten. Eine Scheibe war bald eingedrückt und der Eingang ſomit freigegeben. Vorſichtig ſchlich ſich der Einbrecher nach oben, wo im Schlafzimmer, wie er ſich erſt tags zuvor perſönlich überzeugt, der Geld⸗ ſchrank ſtand. Und in ihm ruhten ſtets Edel⸗ ſteine in beträchtlichen Mengen, da der Juwe⸗ lenhändler die koſtbarſten ſeiner Schätze nicht im Geſchäft zu laſſen liebte, ſondern es vorzog, ſic jeden Abend mit nach Hauſe zu nehmen. Ge⸗ rade heute war, wie Schränker-Franz auf Grund zuverläſſiger Erkundigungen wußte, ei⸗ ne beſonders wertvolle Sendung aus Amſter⸗ dam eingegangen. Den kundigen Händen eines ſo erfahrenen Geldſchrankknackers vermochte auch der Eſpen⸗ bergſche Safe auf die Dauer keinen Widerſtand zu leiſten. Eine halbe Stunde harter Arbeit, und die Tür ſprang auf. Der Einbrecher ſtieß eine laute Verwünſchung aus: Der Geldſchrank war leer. Leer, wo doch Eſpenberg ſtets ſeine Juwelen darin aufbewahrten. Warum gerade heute nicht? Während„Schränker-Franz“ noch darüber nachgrübelte, bemerkte er blötzlich, daß die In⸗ nenfächer des Geldſchrankes mit einer hauch⸗ dünnen Schicht Vaſeline überzogen waren. Lei⸗ ſe pfiff er durch die Zähne.„Aha, von wegen der Fingerabdrücke!“ dachte er: im gleichen Augenblick wurde ihm aber auch klar, was das bedeutete. Man hatte ſein Kommen erwartet. Die Sache wurde gefährlich. Eine Hand am Revolver lauſchte der Einbrecher geſpannt. Aber alles im Hauſe blieb ſtill. Schon wollte Schränker-Franz den Rückweg antreten, als ihm ein Einfall kam. Er zog aus einer vor einigen Tagen erbeuteten Brieftaſche eine Beſuchskarte mit den Worten„Karl-Fried⸗ rich Meſſemer, Lindenallee 16“ und legte ſie in den leeren Geldſchrank. Vielleicht würde das die Polizei auf eine falſche Spur bringen.— Am nächſten Tage ſaß der Einbrecher beim gewohnten Frühſchoppen und las die Zeitung. Plötzlich fiel ſein Blick auf eine Meldung, die, fettgedruckt, aus dem übrigen Inhalt hervor⸗ tach. Mit immer größer werdenden Augen las * rgar f 0 ſchrank un raubten uw 5 annähernd 800 000 RM. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Von den Tätern fehlt jede Spur.“ Schränker⸗Franz ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch:„Solch ein Gauner! Hat keinen ro⸗ ten Heller im Geldſchrank und läßt ſich von der Verſicherung achthundert Braune guszah⸗ len!“ Er dachte einen Augenblick nach:„Da müßte aber doch was zu machen ſein. Wenn ich nun wüßte, bei welcher Geſellſchaft er verſichert war der alte Betrüger.“—— Herr Eſpenberg ſaß am Schreibtiſch und erle.“ digte die Poſt, als ſeine Sekretärin ihm eine Karte brachte. Beim Leſen des Namens Hans⸗ Friedrich Meſſemer, Lindenallee 16, wurde der Juwelenhändler blaß. Verflixt, die Sache wur de faul. Aber es half nichts, er mußte mit den Manne ſprechen und ſich irgendwie herauszu reden ſuchen. Der Beſucher trat ein: ein elegant gekleidete Herr, bei dem nur der ſchielende Blick unange⸗ 9 nehm auffiel. 5 „Sie wünſchen?“ nötigte Eſpenberg ihn zun Sitzen. „Das iſt ſchnell geſagt, Herr Eſpenberg. Sie“ wiſſen, daß Sie geſtern alle Ihre Juwelen mit 0 nach Hamburg genommen haben, nachdem Sie von dem verdächtigen Telefonarbeiter gehör hatten. Und nachdem ich letzte Nacht den lee⸗ ren Schrank geöffnet, wollen Sie ſich von de „Providentia“ ſeelenruhig die Verſicherungs ſumme auszahlen laſſen. Es iſt wohl nur ge⸗ recht, wenn ich etwas davon abbekomme.“ Herr Eſpenberg blies langſam eine große Rauchwolke aus ſeiner Zigarre in die Luft und murmelte:„Nicht übel ausgedacht.“ Dann kurz entſchloſſen laut zu dem Beſucher:„Wieviel?“ „Ich bin beſcheiden. 10 000 Emmchen würden genügen.“ Der Juwelenhändler ging zum Geldſchrank, entnahm ihm den genannten Betrag und hän⸗ digte ihn dem anderen ein. Der ſteckte die Schei⸗ ne ſorgfältig ein und ſagte dann in plötzlich gänzlich anderem Tone:„Herr Eſpenberg, nach⸗ dem Sie mir den ſchlüſſigen Beweis geliefert haben, will ich Ihnen ſagen, daß ich keineswegs der Mann bin, deſſen Name hier auf der Kar⸗ te ſteht. Auch nicht der Einbrecher, der geſtern bei Ihnen war. Ich bin Geheimbeamter im Dienſte der„Providentia“ und für meinen Auftrag hier ausgewählt, weil ich, wie Sie ſehen, ſchiele. Jetzt darf ich Sie bitten, mir zu folgen. Zwei Beamte warten draußen.“ Eine Viertelſtunde danach ſaßen in einem kleinen Kaffeehaus zwei Männer beiſammen, Beide ſchielten. Der Geheimbeamte überreichte dem grinſenden„Schränker⸗Franz“ ein Bün⸗ del von vierzig Tauſendmarkſcheinen, das die⸗ ſer ſorgfältig in die Taſche ſchob. „Nun, wir können beide zufrieden ſein“ meinte der Beamte.„Meine Geſellſchaft hat durch Ihre Anzeige 800 000 RM geſpart, und Sie haben aus dem leeren Geldſchrank immer⸗ hin noch 40 000 RM herausgeholt. Das mach Ihnen auch nicht jeder nach.“ Aus der Well des Wiſſens Bei den Hottentotten erhält der Knabe den Familiennamen der Mutter, das Mädchen den Namen des Vaters; erſt wenn der 1 mütlich ein, als ſie vom Standesamt gekommen waren und in einem Privatzimmer des Kaiſer⸗ hofes an einem Tiſch für vier Perſonen Platz nahmen, Der Tiſch war feſtlich geſchmückt, vier ſchöne Gläſer paradierten vor jedem Gedeck. Der lautloſe Kellner ſervierte die Bouillon mit Kaviarbrötchen und anderen Leckereien.„Ei⸗ jentlich habe ich mir das anders jedacht!“ ſagte Sauerbier und ſteckte die Serviette in die graue Tuchweſte.„So'ne Hochzeit mit Muſik und Tanz, mit viele junge Mädchens und meine Marthe mit'nen weißes Seidenkleid und Kranz und Schleier und mit'ne Schleppe dran! Aber meine Marthe is für das Einfache!“ „In dieſer Hinſicht paßt ſie gut zu mir, nicht wahr, Marthe?“ Günther von Ried ſah ſeine ihm eben angetraute Frau freundlich an Gro⸗ ningen ſah aufmerkſam in ſein Glas. Dann ſagte er ſchnell ein paar glückwünſchende Worte für das funge Paar. Günther verneigte ſich gegen Marthe und trank ihr zu. Graf Groningen tat dasſelbe und ſah auch Günther herzlich an. Sauerbier wiſchte ſich heftig mit der Ser⸗ viette im Geſicht umher und rief laut:„Proſt!“ „Ich danke dir, Papa, für alles Gute, was du mir getan haſt!— Lebe wohl und bleihe geſund!— Wir ſehen uns wohl bald auf Ried!“ Es wird mir eine Freude ſein, Frau Baro⸗ ten Sie!“ Er küßte ihr die Hand. „Frau Baronin!— fein,—. Sauerbier geschmeichelt. Man trennte ſich. nin! Meine gehorſamſten Glückwünſche beglei- machte Blick folgte, als ſie durch das ziemlich 0 0 Reſtaurant gingen. Groningen nahm ſeinen Weg nach dem Alexanderplatz. Dort traf er zufällig auf Hertho von Loja. „So feierlich, Vetter Guido?“ fragte Hertha auf ſeinen Zylinder deutend.„Ich komme von der heiligen Handlung“, ſagte der Graf ſpot tend.„Ich war eben Zeuge, wie unſerem guten Günther die Feſſeln angelegt wurden!— Der arme Kerl konnte ja nicht anders! Was bliel ihm übrig?“ „Wie ſah Frau Marthe aus?“ Falte lag auf ihrer Stirn. „Ausgezeichnet!— Durchaus angemeſſen! lobte Graf Guido.„Aber der alte Herr!— Raffke in Perſon!— Wie eins auf den Kopf „Sie haben wohl gut gefrühſtückt Vetter?“ lenkte Hertha ab. „Das können Sie ſich denken, Couſinchen!⸗ Wohin darf ich Sie übrigens begleiten?“ „Zur alten Pleſſen“ gab Hertha zurück um fand ihren Humor wieder. So'n bißchen ge ſchwellt iſt ſie auch, aber bei ſo hohen Dame benennt man das anders. Sie braucht ein diſtinguierte Geſellſchafterin. Reiſebegleiterin Blitzableiterin f. durchlauchtichſte Launen. Kam merkätzchen, was weiß ich!— Da will ich mich eben vorſtellen mit beſten Referenzen aus er, ſten Kreiſen!“ „Sie verlaſſen Berlin, anädlaſtes Couſinchen Ja 9 erlin dieſen Sch erz? 109900 oll die f Eine fein b zu dem Namen. feine. des Vaters. i i N Bis in die 50er Jabbe bes vorigen Jahr⸗ zunderts mußten ſich die engliſchen Soldaten elbſt ausrüsten; der Staat lieferte nur den Pavadefrack, Hoſe und ein Paar Stiefel. W Auf der ägäiſchen Inſel Kos freit nicht der ann um die Braut, ſondern das Mädchen m den Bräutigam. Kaiſer Friedrich 1. hielt dem Papſt Alexan⸗ er 3. bei ſeiner Ausſöhnung mit dieſem bei ö Benedig den Steigbügel. 1 Vor etwa 75 Jahren, 1859, wurde bei Ti⸗ usville in Pennſylvanjien das erſte Bohrloch für Petroleum in die Erde getrieben. Heute heträgt die jährliche Förderung 200 Milli⸗ nen Tonnen. Verſchlafen hebt der Mittag ſein Geſicht Die Hopfenſtangen hängen um die Mauer Gerank herum, als wären alle Himmel hier Bis zu den Wäldern hin ein ewig blauer Gewölbter Dom und wir mit dem Getier Umſponnen vom Gefühl der Laubarome. Und manchmal bleibt auch eine Wolke wirk⸗ g llich ſteh'n Und läßt die Schatten wie auf einem Strome Umdunkelt vom Geſchilf vorüberweh'n. Das Fenſter hat vor lauter Staub u. Rauch Kein eigenes Geſicht mehr, und das Tor Scheint in den Angeln leiſe eingeroſtet. Verſchlafen hebt der Mittag ſein Geſicht ſempor Und hat im Traum ſchon einen Hauch Vom Saum der Ewigkeit gekoſtet. Paul Zech. Bom Bordſtein aus zeitgemäße Gedanhenſplitter aus amerikaniſchen Blättern. Automobile haben eine merkwürdige Aehnlich⸗ t mit Menſchen. Je kleiner der Wagen, um frecher und lauter bellt das Horn. Sie ſollten vor ihrer Frau keine Geheimniſſe ben. Wenn Sie ihr nämlich nicht alles er- hlen, wird jemand anders es tun, * Ein mathematiſch veranlagter Philoſoph hat tgeſtellt, daß die Männer durchſchnittlich ſechs— l wöchentlich wütend werden, die Frauen nur eimal. Das iſt richtig, es läßt ſich aber auch ders ausdrücken. Nämlich folgendermaßen: Die änner machen die Frauen dreimal pro Woche itend, während die Frauen die Männer ſechsmal entlich in Wut bringen. * Eine Hungerkünſtlerin kam auf ihrer Rundreiſe ch in eine ſchottiſche Kleinſtadt. Die Einnahmen uren ſchlecht. Dafür bekam ſie aber über 100 eiratsanträge der dortigen Junggeſellen. * Hunderttauſend Mark hat man einer Film⸗ auſpielerin geboten, wenn ſie in Hollywood eiben würde. Das Angebot iſt ſicherlich aus opa gekommen. * nah und Jern Aus dem Ried.(Spätere Gurkenernte.) Die urkenernte wird in dieſem Jahre ſpäter ſein ſonſt. Man rechnet in etwa 2—3 Wochen it dem Beginn der Ernte. Das Wetter der en Tage hat das Wachstum der Gurken eſentlich gefördert. Karlsruhe.(Zuchthaus wegen Meineids.) as Schwurgericht verurteilte den Kaufmann vid Iſrael Goldberg aus Pforzheim zu 1½ 0 ee Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver⸗ Der Angeklagte hatte, als er vor dem 1 tsgericht Pforzheim den Offenbarungseid tete, in ſeinem Vermögensverzeichnis eine derung von rund 1300 Mark abſichtlich ſchwiegen. Merkſprüche. Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden * Eigenfinn iſt die Energie der Dummheit * * a. Frankfurts Palmengarten grüßt die Sänger! Die Verwaltung des Frankfurter Palmengar⸗ tens wird die Teilnehmer an dem vom 16. bis 25. Juli ſtattfindenden 11. Deutſchen Sän⸗ gerbundesfeſt in ganz beſonderer Weiſe be— grüßen. Innerhalb der Gartenanlagen vor dem großen Geſellſchaftshauſe werden durch entſprechende Pflanzungen die Worte von Goethe aus dem„Deutſchen Parnaß“, die zu einem Wahlſpruch der Deutſchen Sängerſchaft geworden ſind,„Auf Ihr Brüder! Ehr't die Lieder! Sie ſind gleich den guten Taten“ zu leſen ſein. Darunter werden die Noten der Zöllner'ſche Vertonung angebracht. die Noten— linien in leuchtendem Rot und die Noten ſelbſt in einem ſatten Grün. Augenblicklich haben die Farben noch nicht ihre volle Leuchtkraft, aber in den Tagen des Sängerfeſtes werden ſie ein orachtvolles Blumenbild darſtellen. Für die Deutſche Sängerſchaft wird dies ein Grund mehr ſein, den Palmengarten zu beſuchen. Lebensmittel bei hitze An den heißen Tagen iſt es ſchwierig, Vor— räte im Hauſe zu haben, beſonders wenn man ſich ohne Eisſchrank behelfen muß. Es gibt aber auch billigere Hilfsmittel. Darunter ſind vor allen Dingen die tönernen Butterkühler zu nennen, die man für wenige Groſchen kau— fen kann. Sie haben einen Glaseinſatz u. wer⸗ den zur Hälfte mit Waſſer gefüllt. Dies Waſ— ſer muß täglich erneuert werden und recht kalt ſein. Bei großer Hitze kann man noch ein feuch— tes Tuch auf den Deckel legen. In dieſen Ton— kühlern kann man auch Fleiſchſtücke, Wurſt und Milch hineintun. Stellt man die Gefäße noch auf den Steinfußboden der Küche, oder Speiſe— kammer, ſo wird einem ſelten etwas verderben oder unſchmackhaft werden. Der Keller pflegt auch meiſt im Sommer ein guter, kühler Aufbewahrungsort zu ſein, Milchgefäße kann man mit einem gut gerei— nigten und angefeuchteten irdenen Blumen— topf bedecken, ſoll aber nach Möglichkeit das Loch im Boden nicht verſchließen, damit Luft- zug bleibt. Milch und Butter ſoll man mög— lichſt in gewichloſen Räumen aufſtellen u. nicht zu nahe neben anderen Lebensmitteln, da ſie den Geruch leicht annehmen. Sehr praktiſch iſt es, ein Gefäß mit Holzkohle in der Speiſe— kammer aufzuſtellen, wie man es in Belgien tut, da dieſe die Gerüche anzieht. Man kann auch ungekochtes Fleiſch oder Fiſch mit pulve— riſierter Holzkohle beſtreuen. Das läßt ſich leicht abwaſchen und iſt an den heißen Tagen ein gutes Friſchhaltemittel. Vorſicht mit Benzin! In letzter Zeit ſind wieder mehrere Un⸗ glücksfälle durch falſchen Gebrauch von Benzin vorgekommen und es beſteht Veranlaſſung, da⸗ vor zu warnen, derart leichtſinnig Leben und Geſundheit der Hausbewohner zu gefährden, und auf folgendes hinzuweiſen: Die Gefahr liegt daran, daß die ſich entwickelnden Benzin⸗ gaſe mit der atmoſphäriſchen Luft gemiſcht au⸗ ßerordentlich ezploſibel ſind. Dieſe Benzin⸗ dämpfe ſind ſchwerer als die Luft, bewegen ſich am Boden entlang entſprechend der hier herrſchenden Strömungen und kommen auch an weit von der Benutzungsſtelle des Benzins entfernten Feuerſtellen, brennenden Lichtern, entzündeten Streichhölzern oder gar ſchon an Funken von elektriſchen Kontakten zur Ent⸗ zündung und Exploſion. Schon 2,5 Teile Ben⸗ zin auf 100 Teile Luft, alſo ganz geringe Men⸗ gen, laſſen das gefährliche Exploſionsgemiſch entſteh zn. Selbſt das Oeffnen der Fenſter ge⸗ nügt bei ſolchen Arbeiten nicht als Vorbeu⸗ gungsmaßnahme, weil die ſchweren Benzin⸗ dämpfe aufdem Boden ruhen und nicht ab⸗ ziehen können. Geradezu gemeingefährlich iſt das Fortgießen benutzter Benzinmengen in die Waſſerleitungen, Toiletten und deral., beſon⸗ den ders in Garagen. Denn dadurch tonnen expto⸗ ſionsgefährliche Gasmengen in die Kanaliſa⸗ tion gelangen, die ſich ſchlimmer auswirken können, als wenn ganze Straßenzüge mit Dy⸗ namit unterlegt ſind. gounkagsvergnügen Wenn mit dem Samstag mittag die Ar⸗ beitswoche wieder einmal überſtanden iſt, rü— ſtet der moderne Menſch mit Eifer und Nach druck für die Vergnügungen, die er bis zum erneuten Arbeitsbeginn am Montag früh ſich zu gönnen gedenkt. Natürlich müſſen für den Durchſchnitt unſerer Mitmenſchen dieſe Vor— bereitungen ausnahmslos unter dem Signum größter Anſpruchsloſigkeit an den Geldbeutel erfolgen. Die allgemeine Vergnügungstendenz beſtä— tigt dieſe Anſicht. Denn der Menſch von heute bringt ſeinen Sonntag zumeiſt in der billigen und nebenbei eminent geſunden Natur zu. Er wandert, paddelt, ſonnenbadet, ſchwimmt und ergeht ſich in allen erdenkbaren Variationen in der Natur. Manche benutzen zum Ausflug auch ein Auto, das zuweilen ſogar ihr eigenes iſt, aber dieſe Klaſſe von Menſchen iſt doch entſchieden gegenüber dem Reſt in der zahlen— mäßigen Minderheit. Sonntagsvergnügungen nehmen ſehr leicht ausſchweifenden oder ſonſtwie ungünſtigen Charakter an, ſodaß der Reſt der Ne Woche zu ihrer Korrektur, Ausheilung oder ſonſtigen Wiedergutmachung erforderlich iſt. Da gibt es Sonnenbrände vom Baden her, die Tag und Nacht eindringlichſt an den ſchö— nen Sonntag erinnern, der ſie entſtehen ließ. Es gibt Stürze beim Rad- und Motorradfah⸗ ren, Blaſen und Wunden an den Füßen von allzu eifriger Touriſtik, man kann außerdem beim Bergekraxeln— dieſe Berge brauchen nicht immer gerade die Alpen zu ſein— ſich ungeſchickt den Fuß vertreten uſw., es gibt gar viele Arten von Sonntagsvergnügungen, die den Wunſch nach einem zur wirklichen Erho— lung beſtimmten Montagals nicht nur berech— tigt, ſondern ſogar dringend erforderlich er— ſcheinen laſſen. Nur ſteht zu befürchten, daß im Falle der Schaffung eines ſolchen Montag ſich die allge— meine Sehnſucht auf einen„Ausruh“-Diens⸗ tag konzentrieren würde uſw. uſw. Alke Weisheiten Es verband ſich und ſchied ſich, es kam wie— der hin, wo es herkam: Erde zu Erde, der Hauch in die Höhe! Was iſt dabei ſchwierig? Gar nichts! 0 Epicharmos. Der Menſch iſt an ſich ſchon ein hinreichender Grund zur Traurigkeit, Menander. Eines Schattens Traum iſt der Menſch. Pindar. * Die Menſchen gehen darum zu Grunde, weil ſie den Anfang nicht an das Ende knüpfen können. Altmaion. Gute Götter, wieviel Menſchen hält ziger Bauch in Bewegung! * 8 ein ein⸗ Seneca. Der Heidenlärm, der aus dem Stadion zu mir herüberdringt, bringt mich zwar nicht au⸗ ßer Faſſung, aber ich mache mir doch meine Ge— danken: Wie viele treiben Körperkultur und wie wenige Geiſteskultur. Wie viele rennen zu dieſen nicht ernſt zu nehmenden Schauſtücken und wie klein iſt der Kreis bei kulturellen Ver⸗ anſtaltungen! Wie geiſtesarm iſt unſere vergöt⸗ terte Bicepsariſtokratie! Seneca. Wenn du deinen Körper an Einfachheit ge⸗ wöhnt haſt, ſo prahle nicht damit; wenn du nur Waſſer trenkſt, ſo ſage nicht bei jeder Ge⸗ legenheit: ich trinke nur Waſſer. Epiktet „. Wer mit einem Trunkenen hadert, zankt mit einem Abweſenden. Publilius Syrus. Das tätige Leben iſt, da ihm die Philoſo⸗ phie fehlt, eine Melodie ohne Schönheit und Reinheit. 1 Plutarch. Wir lieben das reine Ebenmaß der Kunſt und die herbe Unerbittlichkeit des Denkens. Thukydides. dalen füt den 9. Jull 1932: Sonnenaufgang 3,54 Uhr, Sonnenuntergang 20,16 Uhr, Mondaufgang 10,22 Uhr, Mondun⸗ tergang 22.43 Uhr.— 1915: Kapitulation der deutſchen Schutztruppe von Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika.— 1930: Der Kardinal Vanutelli in Rom geſtorben(geb. 1836). dalen für den 10. Juli 1932: Sonnenaufgang 4,21 Uhr, Sonnenuntergang 20,39 Uhr, Mondaufgang 12,13 Uhr, Mondun⸗ tergang 23,12 Uhr.— 1509: Der ſchweizeriſche Reformator Johannes Calvin in Noyon geb. — 1824: Der Staatsmann Rudolf v. Bennig⸗ ſen in Lüneburg geb. Der Sport des Sonntags Fußball in Ferien.— Sonſt:„Ruhe vor dem Sturm“. Einen breiten Platz im Sportprogramm des Sonntags nimmt für gewöhnlich der Fußball ein. Er fehlt diesmal ganz, weil er zur Zeit in allen deutſchen Landesverbänden ſeinen vier⸗ wöchigen„Zwangsurlaub“ verbringt. Aber auch im Hockey, Handball und Rugby ruht der Spielbetrieb gleichfalls. Damit nicht genug: in den Sommerſports, die doch jetzt eigentlich den Höhepunkt der Saiſon zuſtreben, fehlen mit wenigen Ausnahmen gleichfalls die großen Er⸗ eigniſſe. Das hat allerdings darin ſeinen Grund, daß die Beſten dieſer Sports am Wo⸗ chenende von Bremen aus die Reiſe nach Los Angeles zu den Olympiſchen Spielen antreten. Ohne die eigentlichen Spitzenkönner haben aber große Veranſtaltungen nicht die rechte Zugkraft. Indeſſen: die Ruhe wird nicht lange anhalten, in zwei, drei Wochen wird es dafür in Los Angeles und bei uns wieder umſo leb⸗ hafter zugehen. Leichtathletik. Zuſammen mit der übrigen deutſchen Olym⸗ piamannſchaft ſtechen auch die Auserwählten der Leichtathletik am Sonntag mit dem Damp⸗ fer„Europa“ in See. Tennis. Am Wochenende wird die Vorſchlußrunde der Europazone im Davispokal-Wettbewerb ausgetragen. Japan u. Italien treffen ſich in Mailand, während der Kampf Deutſchland ge— gen England in Berlin ſtattfindet. Unſere Davispokalmannſchaft Prenn, v. Cramm, Dr. Deſſart u. Jaenecke wird gegen die Engländer Auſtin, Perry, Lee und Hughes einen mehr als ſchweren Stand haben. Wir müſſen ſchon zufrieden ſein, wenn unſere Vertreter ehren⸗ voll und nicht zu ſchwer unterliegen. Rudern. Die großen Regatten am Wochenende finden in Heilbronn, Bad Ems, Hamburg(Alſter⸗ regatta) und in Königsberg(mit Oſtmarken⸗ achter) ſtatt. Alle vier Veranſtaltungen weiſen eine gute Beſetzung auf. Radſport. Die Teilnehmer an der„Tour de France“ verbringen am Sonntag in Bordeaux einen Ruhetag. Verſchiedenes. Warſchau iſt der Schauplatz eines Fußball⸗ kampfes Polen-Schweden. In Marſeille kämp⸗ fen Al Brown und Kid Francis um die Welt⸗ meiſterſchaft im Bantamgewichtsboxen. Trier und Saarbrücken liefern ſich in Saarbrücken einen Schwimm⸗ Städtekampf. Galopprennen gibt es am Sonntag in Hoopegarten, Harz⸗ burg, Köln und Auteuil. ö Ruch der 8. erlänt Verbot Keine Sportplätze für politiſche Zwecke. Nachdem ſchon der Süddeutſche Fußball- u Leichtathletik-Verband mit dem gleichen Bei⸗ ſpiel vorausgegangen war, unterſagte nun⸗ mehr auch der weſtdeutſche Verband ſeinen Vereinen die Ueberlaſſung von Spielplätzen an politiſche. Es heißt in der Bekannt⸗ machung, daß„ ee zur ſtrikten Wahrung der ſatzungsgemäß feſtgelegten politiſchen Neutra⸗ lität des W. S.. und ſeiner Vereine ver⸗ einseigene Sporta: tagen allen Parteien ohne Unterſchied zum Zweske der Abhaltung politi⸗ ſcher Verte e der Kundgebungen nicht vermietet werden. ö Deis wird bevorzugt. ba ganz Deutschland Salem eee, 8 mu sie besser sein. a 9. 2 7 N 1 1 1 89. 0* i 5 5 e eee i. ̃ h Vn fliesen Rudeuumen, Hachen nimm Ad müiſielus die flechen. Für Ata ist keine Reiniqunqscufqabe zu schwer! Was Sie Ata anvertrauen, wird vollkommen scquber, frisch und qe- ruchlos. Die wundervolle Ata- Feinheit schont dlles Gegenstände und Hände. Außerdem ist Ala säurefrei und N 904 655 1 4 a 18 9 19 1 ie 1141 10 Ausnahme zuſtand am Wahlſonnlag? Gerüchtweiſe verlautete, daß vom Samstag, den 30. Juli, nachm. 5 Uhr, bis Montag, den 1. Auguſt, morgens 6 Uhr, der Ausnahmezu⸗ ſtand verhängt werden würde, um alle Aus⸗ ſchreitungen, die zu befürchten ſind, aufs wirk⸗ (Lmpebngsloſe Wah des heſſiſchen Staatsprüſidenten glichwahl wurde verlagt— Mißkrauensankräge angenommen Profeſſor Dr. Werner(Nſ.) 35 Stimmen, Das Arbeilsdienſtgeſeg Wie wir hören, wird die Reichsregierung ih⸗ re Entſcheidung über den Geſetzentwurf zum N freiwilligen Arbeitsdienſt erſt nach Rückkehr des Reichsfinanzminiſters von Lauſanne tref⸗ fen. Nach Auffaſſung des Reichskabinetts wür⸗ e e „ Darmſtadt, 8. 7. Nachdem in den verſchiede⸗ nen Fraktionen noch bis in die Nacht hinein verhandelt worden iſt, gab es heute vormittag im Landtag doch eine kleine Ueberraſchung, als Nationalſozialiſten und Zentrum nicht einen gemeinſamen Kandidaten präſentierten. Der Fraktionsführer der Nationalſozialiſten ſchlug den Abgeordneten Profeſſor Dr. Werner zum Staatspräſidenten vor, der als perſönlicher Eh⸗ renmann im ganzen Hauſe bekannt ſei, der ſein Amt als Staatspräſident nicht als Parteiamt auffaſſen werde, ſondern als Beauftragter des geſamten heſſiſchen Volkes, unbeeinflußbar von Parteigrundſätzen, nur geleitet von den Inter⸗ eſſen des heſſiſchen Volkes ſein Amt ausüben werde. Das Zentrum ſchlug darauf den jetzigen Finanzminiſter Kirnberger als Staatspräſiden⸗ ten vor. Von den Sozialdemokraten wurde Staatspräſident Adelung erneut aufgeſtellt. Die Kommuniſten benannten ihren Parteiführer Keil. Der Vertreter der Nationalen Einheits⸗ liſte, Abg. Dr. Niepoth, verlas eine Erklärung, die ſich ſchließlich für den nationalſozialiſtiſchen Kandidaten ausſpricht, ohne jedoch für die künf⸗ tigen Maßnahmen der neuen Regierung ir⸗ gendwie die Verantwortung mit zu überneh⸗ men. Die Haupteinſtellung zu ihr werde ab— hängig ſein von ihrer künftigen Arbeit. Darauf trat das Haus in die Debatte ein. Darmſtadt, 8. 7. Nach Erklärungen der Ab⸗ geordneten Zinnkann(Soz.), Glaſer(Land⸗ volkpartei), der ſich für Profeſſor Werner aus⸗ ſprach, Böhm(Du.), der ſich ebenfalls für die Regierungsbeteiligung der Nationalſozialiſten ausſpricht, des Abgeordneten Keil(Komm.) u. einer Erwiderung des Abgeordneten Lenz (Nſ.) gegen kommuniſtiſche Vorwürfe wurde die Debatte geſchloſſen. Die Wahl hatte folgen⸗ des Ergebnis: Aus dem Wahlkampf glaatsparkei geht ohne Liſtenverbin⸗ dung in den Wahlkampf Berlin, 8. 7. Der Geſamtvorſtand der Deut— ſchen Staatspartei hat heute mit 29 gegen 13 Stimmen bei ſechs Enthaltungen beſchloſſen, im ganzen Reiche ſelbſtändig und ohne Liſtenver⸗ bindung in den Wahlkampf zu treten. Wahlaufruf der Bayeriſch. Volksparkei München, 8. 7. Im Wahlaufruf der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei werden die Kampfziele der Partei wie folgt umſchrieben: Bekenntnis zu einem ſtaatlichen Gemein— ſchaftsleben; Bekämpfung jeder Willkür⸗ und Gewaltherrſchaft und des Planes einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteidiktatur; Erhaltung der vollen kirchlichen Freiheit, ſowie Bekenntnis zu einer lebensvollen volksnahen Demokratie. In dem Wahlaufruf wird weiter erklärt, daß die föderaliſtiſche Grundlage des Reiches und der Beſtand eines freien Bayerns noch nie ſo ſehr bedroht geweſen ſeien. Wahlaufruf der Deulſchen Volksparkei Berlin, 8. 7. Der Parteivorſtand der Deut⸗ ſchen Volkspartei erläßt einen Wahlaufruf zu den Reichstagswahlen, dem wir folgendes entnehmen: Der 31. Juli entſcheidet darüber, ob Parteidiktatur oder der Gedanke der natio⸗— groß nur geführt werden kann, weil unſer Adelung(Soz.) 17 Stimmen, Kirnberger(Ztr.) 10 Stimmen, Keil(Komm.) 8 Stimmen. Die nach Artikel 37 Abſatz 2 der Verfaſſung notwendige abſolute Mehrheit iſt alſo nicht erreicht. Nach einer Auseinanderſetzung, ob eine Stich⸗ wahl notwendig oder möglich iſt, beantragen die Nationalſozialiſten einen zweiten Wahl⸗ gang. Aufgeſtellt werden erneut die Kandidaten des erſten Wahlganges. Abg. Lenz richtete an das Zentrum die Aufforderung, nach dem Er⸗ gebnis des erſten Wahlganges die Konſequen⸗ zen zu ziehen und auf einen eigenen Kandida⸗ ten zu verzichten. Der Fraktionsführer des Zen⸗ trums erklärte, das Zentrum laſſe ſich die Frei⸗ heit ſeiner Politik nicht vorſchreiben und laſſe ſich auch nicht auf Ueberraſchungsmanöver ein. Wenn eine Staatspräſidentenwahl vorgenom⸗ men werden ſolle, dann müſſe man ſich wenig⸗ ſtens vorher über die kommenden Dinge ver⸗ ſtändigen. Daraufhin beantragte der Fraktions⸗ führer der NSDAP. Unterbrechung der Sit⸗ zung, welcher Antrag angenommen wurde. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte der Vizepräsident mit, daß der zweite Wahlgang zur Staatspräſidentenwahl auf Wunſch ver⸗ ſchiedener Fraktionen heute von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt werde. Das Haus trat dann in die Beratung des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Mißtrauensantrags gegen den Innenminiſter Leuſchner und des kommu⸗ niſtiſchen Mißtrauensantrages gegen die Ge⸗ ſamtregierung ein. Die Mißtrauensanträge gegen Miniſter Leuſchner und gegen das Geſamtminiſte⸗ rium wurden angenommen. nalen Volksgemeinſchaft in Deutſchland das Feld behaupten werden. Die Deutſche Volks⸗ partei hat den Kampf gegen die Regierung Brüning geführt, weil dieſe eine große Volks⸗ bewegung nicht rechtzeitig vor die Frage der Verantwortung geſtellt hat, weil ſie die nö⸗ tige Entſchloſſenheit zur Durchführung ange⸗ kündigter Reformen vermiſſen ließ, weil ſie in ihrer Politik in wachſendem Maße in Abhän⸗ gigkeit von der Sozialdemokratie geriet und deshalb mit ihren Notverordnungen notwen⸗ digerweiſe nur Unzureichendes und Verbit⸗ terndes leiſtete. Der Regierung des Reichs— kanzlers v. Papen ſteht die Deutſche Volkspar⸗ tei ungebunden und abwartend gegenüber. Sie wird ſie nach ihren Taten beurteilen.— Nach Hinweiſen auf die Notwendigkeit einer Ver⸗ faſſungsreform, auf Maßnahmen zur Ret⸗ tung der Wirtſchaft, auf entſchloſſene Bekäm⸗ pfung des Sozialismus und andererſeits des ſich im Nationalſozialismus kundtuenden Maſſenwahns heißt es weiter in dem Aufruf: Die Deutſche Volkspartei führt dieſen Wahl— kampf in voller politiſcher Unabhängigkeit. Sie bekennt aufs neue, daß der Kampf um Freiheit und Recht Deutſchlands gegenüber ſeinen Kriegsgegnern mit Ausſicht auf Erfolg großer Führer Streſemann unter Einſatz ſei⸗ ner Lebenskraft die Freiheit des deutſchen Bo⸗ dens errungen hat. In ſeinem Geiſte käm⸗ ſamſte verhindern zu können. In politiſchen Kreiſen, welche der Reichsregierung naheſtehen, vertrat man ſogar die Auffaſſung, daß es not⸗ wendig ſei, die Verhängung des Ausnahme⸗ zuſtandes bereits zu einem früheren Zeitpunkt vorzunehmen, um die Aufrechterhaltung der öf⸗ fentlichen Ruhe und Ordnung zu ſichern. Wir haben uns an zuſtändiger Stelle erkun⸗ digt und erfahren, daß bis jetzt in Regierungs⸗ kreiſen von derartigen Erwägungen nichts be⸗ kannt ſei. Wir halten ſie auch für ein großes, politiſches Riſiko, das die Reichsregierung nicht auf ſich nehmen könnte. Es gibt ſtaatliche Mittel und Wege genug, um die Ruhe und Ordnung zum Ende des Wahlkampfes und am Wahltage ſelbſt aufrechtzuerhalten, wenn man ſie nur rechtzeitig und wirkſam anwendet. Paris, 8. 7. Das Marine⸗Miniſterium gab um 10 Uhr bekannt, daß es den mit den Nach⸗ forſchungen nach dem geſunkenen U-Boot „Promethee“ betrauten Spezialſchiffen gelun⸗ gen iſt, das U-Boot 7 Meilen nördlich des Kap Levi aufzufinden. Das Schiff liege in 75 Me⸗ ter Waſſertiefe. Der Marineminiſter Leygues hat nach London an den italieniſchen Kapitän Caglia telefoniert und ihn gebeten, die beiden bei der Hebung des Goldſchatzes des„Egypt“ verwendeten Spezialſchiffe„Artiglio“ u.„Ro⸗ ſtro“, die mit beſonders modernen und ſtarken Tauch⸗ und Hebe⸗Vorrichtungen ausgerüſtet ſind, zur Rettung der U-Bootbeſatzung zur Verfügung zu ſtellen. Kapitän Caglia hat die beiden in den Häfen von Breſt und Le Havre liegenden Schiffe ſofort zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Ferner hat das Marineminiſterium aus dem Hafen von Toulon Tiefſee⸗Taucher zur Unfallſtelle beordert, an der ſich bereits alle Rettungsſchiffe des Hafens von Cherbourg be⸗ finden. Es beſteht jedoch wenig Hoffnung, die eingeſchloſſene U-Boot⸗Beſatzung noch zu ret⸗ ten. Der Marineminiſter erklärte ſelbſt einem Inneren. Die chriſtliche Grundlage unſeres Erziehungs- und Geiſteslebens unter Zurück⸗ weiſung aller Unduldſamkeit muß vom Staat mit aller Schärfe und ohne Kompromiſſe in dieſer Zeit anerkannt und tatſächlich geſchützt werden. Keine Stimme, die für die Deutſche Volkspartei abgegeben wird, geht infolge des techniſchen Abkommens mit der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei verloren.— Der Aufruf ſchließt mit einem ernſten Appell an Männer und Frauen und an die deutſche Jugend, da⸗ für zu ſorgen, daß in dieſer Zeit des Maſſen⸗ wahns die vaterländiſche Bürgerfreiheit nicht verloren geht. Politiſche Amneſtie in Oldenburg Oldenburg, 8. 7. Das Staatsminiſterium hat unter dem 6. Juli eine Verordnung erlaſſen, pfen wir nun auch für geiſtige Freiheit im durch die aus Anlaß des Regierungswechſels Deulſchlands Abri 1 NORDSEE N Ce 0 OSfS EE e 2 Ges 9 852 ter wu en 25 11752 95 5 0 ee e S 9 2 5 f e ede 8 det er Aude 9159 5 üſtung und die Rüſtung der anderen * 1 7 9 aber Das franzöſiſche 1 Bool gefunden verzweifelle Bergungsverſuche den ſich erſt nach Beendigung der Lauſanner Verhandlungen die finanziellen Vorausſetzun⸗ gen für den Geſetzentwurf überſehen laſſen. Für die Zwecke der Fortführung des freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes ſtehen auf Grund der bis⸗ herigen Bewilligungen rund 44 Millionen RM zur Verfügung. Man hofft aber in Regierungs⸗ kreiſen, dieſen Betrag noch vergrößern zu kön⸗ nen. Ueber die Weiterführung bezw. Erweite⸗ rung des freiwilligen Arbeitsdienſtes ſind au⸗ thentiſche Mitteilungen über die Abſichten und Auffaſſungen des Reichskabinetts noch nicht zu erhalten. Ebenſo wenig ſcheint man ſich im klaren darüber zu ſein, welches Greminium mit der Reichsregierung zuſammen den frei⸗ willigen Arbeitsdienſt zu organiſieren und zu betreuen haben wird. Vertreter des„Paris-Midi“, das geſunkene U-Boot ſei eines der größten und ſchwerſten der franzöſiſchen Kriegsmarine geweſen. Zur Hebung dieſer großen Boote gebe es aber noch keine ausreichend ſtarken Hebewerkzeuge. Trotz dem werde alles getan werden, was in Men ſchenkräften ſtehe, um die Rettung der Be ſatzung, falls dieſe noch lebe, zu bewerkſtelli⸗ 17 gen. Nach einer noch unbeſtätigten Meldung des„Paris⸗Midi“ ſoll an der Unfallſtelle die Telefon⸗Boje des U-Bootes entdeckt worden ſein. 9 Uhr Vorſtands⸗Sitzung. 1 f N 2 — 8 E 5¹ F Hergesell in den ers Heben Sehr, sehr sparsam Erproben Sie Ata, wo Sie wollen. Auch Sie werden dann überzeugt und begeistert sqqen: ſetat spare ich beim Scheuern und Putzen wie alle, die Henkels Ata benutzen/ Nehmen Sie zum Aufwaschen, Spülen und Reinigen Henkel Auch für Aluminium bestens bewährt! Aluminium trocken putzen! Vereins⸗Anzeiger unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden ub der Gemütlichen 1915. Samstag Abend Der Vorſitzende. ſeſaugverein Liederkranz. Zur Beteiligung am Feſtkommers wollen ſich die Sänger am Sams- tag abend /9 Uhr am Freiſchütz einfinden. g Der Vorſtand. rieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen⸗ abteilung.) Morgen Sonntag 8 Uhr vormittag Abfahrt der Schützen zum Gauſchießen nach Unterflockenbach. Treffpunkt Kapelle am Wein⸗ heimerweg. Rückkehr ſpäteſtens 12 Uhr. Mittags halb 2 Uhr verſammeln ſich die Mitglieder im Lokal zum Schützenhof. Die ordnungsgemäße Aufſtellung des Feſtzuges erfordert vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Schießſtand iſt am Sonntag geſchloſſen. Der Vorſtand. ünger⸗Einheit. Heute abend 8¼ Uhr Zuſammen⸗ Am Sonntag treffen ſich die Mitglieder zwecks Beteiligung am Feſtzuge bereits um ¼2 Uhr im Freiſchütz. Reſtloſe Beteiligung und pünkt⸗ liches Erſcheinen. Vereins- bezw. Feſtabzeichen nicht vergeſſen. Der Vorſtand. Männergeſangverein 1846. Heute abend ¼9 Uhr Zuſammenkunft der Sänger im Lokal. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betreffend: Die Verlängerung der Polizeiſtunde am 9. Juli 1932. Auf Antrag des hieſigen Gaſtwirtevereins und im Einverſtändnis des Herrn Miniſters des Innern haben wir anläßlich des vom 9.— 11. Juli ds. Is. hier ſtattfindenden Gauturnfeſtes die Polizeiſtunde in der Nacht vom 9. zum 10. ds. Mts.(Samstag auf Sonntag) auf 4 Uhr feſtgeſetzt. Betr.: Offenhalten der Lebensmittel- und Tabak⸗ warengeſchäfte am Sonntag, 10. Juli 1932. Auf Grund des§ 105 b Abſ. 2 der Gewerbe— ordnung ſowie der Verordnung über die Sonntags- ruhe im Handelsgewerbe, geſtatten wir hiermit den findenden Gauturnfeſtes am Sonntag, den 10. Juli ds. Is, in der Zeit von 13—18 Uhr ihre Ver⸗ kaufsläden offen halten und ihre Waren verkaufen dürfen. Viernheim, den 6. Juli 1932. Heſſiſches Polizeiamt: Oech ler. Untererhebſtelle. Das 2. Ziel Heſſ. Staatsſteuer kann nur noch an den Zahltagen dieſer Woche ohue Mahn- koſten bezahlt werden. Kirchner. 9. J. K Am Sonntag, den 10. Juli beteiligen wir uns am Gauturnfeſt der deutſchen Turnerſchaft. Am Feſtzug nehmen kath. Jugend, Sodalität, D. J. K. aktive und paſſive, Schüler, Schutzmitglieder und Sturmſchar teil. Sammelpunkt am Brauhaus. Wir empfehlen auch unſeren Mitgliedern, den „DK.⸗Stadion an der Lor⸗ ſcherſtraße mit Turnhalle u. Reſtaurant„zur Sportler⸗ klauſe“ und 3 Spielplätze“. ! ³˙ ä 1 J AUalionglſozialiſüſcher Atrafantrag keine Verbindung mit dem geſunkenen franzöſiſchen U- Book Paris, 8. 7. Nach einem Telegramm des „Paris Soir“ ſind die Verſuche, mit einer Tele⸗ fonboje die Verbindung mit dem geſunkenen U⸗ Boot aufzunehmen, geſcheitert. Die Beſatzung hatte in dem geſchloſſenen Boot 36 Bomben Sauerſtoff. Dieſe 36 Bomben ſind abagebraucht. Mam befürchtet daher das Schlimmſte. für Vergehen und Uebertretungen, die aus po⸗ litiſchen Beweggründen begangen ſind, Straf⸗ freiheit gewährt wird. Daneben ſollen aus be⸗ ſonderen Gründen in Einzelfällen Gnaden⸗ erweiſungen erteilt werden. gegen den bayeriſchen Landlags⸗ präsidenten abgelehnt München, 8. 7. Von nationalſozialiſtiſcher Seite war ſeinerzeit gegen den Landtagspräſi⸗ denten Dr. Stang Strafantrag geſtellt worden, weil dieſer angeblich das amtliche Protokoll über die ſtürmiſche Landtagsſitzung vom 17. 16 Juni ds. Is. gefälſcht hatte. Der Oberſtaats⸗ anwalt beim Landgericht München 1 läßt mit⸗ teilen, daß der nationalſozialiſtiſchen Anzeige keine Folge gegeben wird. b lein Gerichtsverfahren 5 gegen Dr. Kang München, 8. 7. Die Nationalſozialiſten hatten bekanntlich behauptet, Landtagspräſident Dr. Stang habe das amtliche Protokoll über die 1 ſtürmiſche Landtagsſitzung vom 17. Juni, in der der Ausſchluß der Nationalſozialiſten auf 20 Sitzungstage erfolgte, fälſchen laſſen, und Jon nationalſozialiſtiſcher Seite war gegen den Landtagspräſidenten Dr. Stang Strafantrag wegen intellektueller Urkundenfälſchung geſtellt worden. Juſtizrt Dr. Warmuth hat als Rechts beiſtand des Landtagspräſidenten vom Ober⸗ ſtaatsanwalt beim Landgericht München 1 nunmehr die Mitteilung erhalten, daß der nationalſozialiſtiſchen Anzeige gegen den Land⸗ tagspräſidenten keine Folge gegeben werde. f Handel, Induſttie, Börſe Freinsheimer Obſtgroßmarkt. Freinsheim, 8. 7. Zum geſtrigen Obſtgroß⸗ markt waren 360 Zentner angefahren. Es ko⸗ ſteten: Kirſchen, geringe Sorten 12—15, harte, rote Kirſchen 15—18, Sauerkirſchen 20—25, Erdbeeren 2027, Johannisbeeren 9—12, Stachelbeeren 10—16, Heidelbeeren 25—30, Bohnen 12—17, Erbſen f 14—16. Abſatz und Nachfrage gut. f„ Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. rde 1 Hen 0 . Weienhemm a. S 8. 7 Jum beuntgen On, „ marſch zum Feſtkommers des Turnverein 1893. kunft im Lokal. Anſchließend gemeinſamer Ab- hieſigen Inhabern von Lebensmittel- und Tabak- heute abend ſtattfindenden Rommers zu beſuchen. warengeſchäften, daß ſie anläßlich des hier ſtatt⸗ Die Sportleitung. — Amicitia 09 E. V. V'heim. U 2 Sportplatz im Wald mit * e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Wir machen höfl. unſere ſämtlichen Mitglieder Freunde und Gönner auf das am Samstag, den 9. Juli, Sonntag, den 10. Juli und Montag, den 11. Juli ſtattfindende Gau⸗Turnfeſt aufmerkſam und empfehlen den Beſuch dieſer Ver⸗ anſtaltung. Der Vorſtand. Zur Einmachzeit empfehle: Einmachzucker zum billigſten Tagespreis Einmacheſſige— Stangenſchwefel Pergamentpapier u. 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