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Die Deutſche Zen⸗ umspartei hat an den Reichspräſidenten nach keudeck ein Telegramm geſandt, in dem ſie des Angriff“, ſo heißt es in dem Telegramm, hat Perichtet, daß ein katholiſcher Kaplan in Ber⸗ au ſich geweigert habe, einem katholiſchen SA⸗ zann die kirchliche Beerdigung zu gewähren ind gefordert, daß man dem toten SA⸗Manne och im Sarge das Braunhemd ausziehen ſolle. dieſe Darſtellung widerſpricht der Wahrheit. Pie Umkleidung des Verſtorbenen iſt nicht ge⸗ ordert worden. Der Kaplan hat im übrigen ei der Verweigerung des kirchlichen Begräb⸗ iſſes des Sel⸗Mannes in Uebereinſtimmung it den Weiſungen ſeiner biſchöflichen Behör⸗ e vollkommen korrekt gehandelt. Dieſer Vor⸗ al wird in unglaublicher Weiſe mit politiſchen zeweggründen in Verbindung gebracht. zn dem Artikel des„Angriffs“ heißt es: „Der zuſtändige Kaplan in Bernau wei⸗ gerte ſich, den katholiſchen SA⸗Mann nach dem katholiſchen Ritus zu beerdigen. Er erklärte ſich nur unter der Bedingung dazu bereit, daß man dem toten Kameraden noch im Sarge das braune Hemd ausziehe, und daß andere SA⸗Kameraden, die dem ver⸗ unglückten Sturmführer die letzte Ehre er⸗ weiſen wollten, nicht im braunen Hemde er⸗ ſchtenen. Der Kaplan gab zu ſeiner Recht⸗ fertigung an, der zuſtändige Biſchof, alſo wohl der Biſchof von Berlin, Dr. Schreiber, hätte das befohlen. Jeder vernünftige Menſch wird ſich mit Grauen und Entrüſtung von dieſen Zen⸗ trumsleuten abwenden. ſchurkiſche Treiben hat mit der Religion nichts mehr zu tun. Das iſt der gemeinſte Haß politiſcher Gegner. Das iſt eine der⸗ artige Verrohung der Geſinnung, die man auf der ganzen Welt nur bei Verbrechern, Mordbrennern, Bolſchewiſten, Mördern u. Zentrumsleuten findet. Wir fordern des⸗ halb von der Reichsregierung ſofortiges Verbot der Zentrumspartei wegen ſtaats⸗ verhetzenden Treibens. Wir fordern fer⸗ ner die ſofortige Verhaftung des Zentrums⸗ kaplans in Bernau und Beſtrafung wegen eines Verbrechens gegen das deutſche Volk. Die Zentrumspartei kann ſich würdig neben die bolſchewiſtiſchen Henkersknechte, Maſſen⸗ mörder ſtellen. Wer fähig iſt, einem Toten noch im Sarge das Hemd auszuziehen, der beweiſt damit, daß er im deutſchen Volk nichts mehr zu ſuchen hat.“ In dem Telegramm des Zentrums heißt es a.: Gegen dieſe ungeheuerlichen Beſchimpfungen ger kath. Kirche und ihrer Prieſter durch die Rationalſozialiſten erheben wir allerſchärfſten roteſt. In der Beleidigung der Zentrums⸗ hartei erblicken wie eine Beleidigung auch Ihrer Perſon, da Sie, hochverehrter Herr Reichspräſibent, mit den Stimmen der Zen umspartei gewählt ſind. Wir fordern, daf dieſen Auswüchſen und Methoden des Wahl, kampfes ein Ende geſetzt wird. eichsinnenminiſter von Gayl erhält neue Befugniſſe Berlin, 15. Juli. Die Neudecker Verhand ungen des Reichskanzlers und Innenminiſters it dem Reichspräſident ſind in doppelter Be⸗ ſehung für die Reichsregierung poſitiv ausge⸗ ſangen: Der Reichspräſident hat die Lauſan⸗ ler Verhandlungen gebilligt und dem Kanzler inen Dank ausgeſprochen. Darüber hinaus at er, ſoweit es ſich um die Innenpolitik han⸗ elt, der Reichsregierung neue Vollmachten zur eſchleunigten und beſſeren Bekämpfung des 1 Dieſes ſchamloſe ſoweit durch ſie bei iſt es nun ziemlich gleichgültig, ob man das Wort Vollmacht oder Ermächtigung ge⸗ braucht, oder ob man mit dem Wort Befugniſſe das, was der Reichspräſident dem Kabinett eingeräumt hat, richtig bezeichnet. Er hat jedenfalls der Reichsregierung im Rahmen der Verfaſſung ſo weitgehenden Spielraum gewährt, daß ſie nun von ſich aus jede Maßnahme ergreifen kann. de nach ihrer Anſicht im Intereſſe der Sicherung des inneren Friedens unerläßlich iſt. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß dieſe Voll- machten in die Rechte der Länder eingreifen. Aber gerade hier ſcheint der Reichspräſident, dem Kanzler und dem Innenminiſter nahege⸗ legt zu haben, ſich lediglich auf diejenigen Reichsgebiete zu beſchränken die ſich durch fort⸗ raus ergibt ſich, daß man von vornherein die ſüddeutſchen Länder ausſcheiden kann. Sie würden von der praktiſchen Anwendung der neuen Vollmachten nicht betroffen, weil ſie ſich von bürgerkriegsähnlichen Zuſtänden bis⸗ her ziemlich freigehalten haben. Anders dagegen liegt es in Norddeutſchland und hier vor allem in Preußen. Vielleicht kommt ſchon in abſehbarer Zeit eine neue Not⸗ verordnung heraus, vielleicht wird der Reichs⸗ präſident von ſich aus über verſchiedene Reichs⸗ gebiete den Ausnahmezuſtand verhängen und damit der Regierung die Möglichkeit geben, in Verbindung damit in ganz beſtimmter Rich⸗ tung weiter zu arbeiten. Ueber die Auswertung der Neudecker Be⸗ ſchlüſſe wird ſich die Reichsregierung ſchon ſehr bald ſchlüſſig werden müſſen. Wir nehmen an, daß die Reichsregierung im Rahmen ihres neuen Kampfprogrammes gegen die politiſchen Ausſchreitungen ſich ſehr harte Strafbeſtim⸗ mungen für Störungen des inneren Friedens ausdenkt und darüber ſorgen wird, daß ſie auch ohne Anſehen der Perſon zur Anwendung gelangen. Die Strafen dürften als abſchreckende Mittel gedacht ſein. In ſchweren Fällen wird es dann mit Zucht⸗ haus nicht mehr abgehen. Auch gewiſſe Geſetze ſollen abgeändert werden, die radikalen und ſtaatszer⸗ ſtörenden Elemente begünſtigt, werden. Ge⸗ dacht iſt dabei wohl auch an das Schußwaffen⸗ geſetz vom 12. April 1928, das auch Kommu⸗ niſten erlaubt, großkalibrige Waffen im Rah⸗ men des Geſetzes zu beſitzen. 12 000 Am Miniſtergehalt Schwerin, 13. 7. Die in der Sitzung des meck⸗ lenburgiſchen Landtags gewählten beiden natio⸗ nalſozialiſtiſchen Miniſter haben eine Erklä⸗ rung abgegeben, nach der ſie auf ein höheres Gehalt als 12000 RM verzichten und 0 über⸗ ſchießenden Betrag von etwa 4000 RM für Wohlfahrtszwecke zur Verfügung ſtellen. hochſchule Mannheim hat für die geſetzte blutige Zwiſchenfälle auszeichnen. Da⸗ die Handelshochſchule Zeitung Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Steruheimer Bürger-Zig.— Sternh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 25jähriges Beſtehen der Handelshochſchule in Mannheim Mannheim, 15. 7. Der Senat der Handels⸗ tatkräftige Förderung derſelben und für die Bemühungen um den Ausbau der Hochſchulrechte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Hermann Heimerich die Würde eines Doktors der Wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaften ehrenhalber verliehen. Ferner hat der Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg⸗Mannheim ebenfalls den Ehrendoktor wegen einer wiſſen⸗ ſchaftlichen Tätigkeit auf dem Gebiet des Handelsrechts verliehen bekommen. Auch Prof. Fritz Schmidt von der Univerſität Frankfurr⸗ in Mannheim wirkte, ehrte durch die Verleihung des Ehrendoktorats der Wiſſenſchaftwiſſen⸗ ſchaften. Schließlich gab der Rektor auf der heutigen Jahresfeier als vierten Ehrendoktor Fabrikant Vögele⸗Mannheim bekannt, deſſen Verdienſte um die deutſche Wirtſchaft durch Main, der früher dieſe Ehrung gewürdigt werden. Auſchlag auf den Langenberger gender Langenberg, 15. 7. Der am Langenberger Sender ſtationierte Polizeipoſten bemerkte ge⸗ ſtern abend zwei Männer, die ſich in verdäch⸗ tiger Weiſe in unmittelbarer Nähe der Sende⸗ türme zu ſchaffen machten. Auf den Anruf des Beamten ergriffen die beiden Männer die Flucht. Als der Polizeibeamte daraufhin von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machte, erwider⸗ ten die Fliehenden das Feuer. Ob ein Anſchlag auf die Sendetürme ge— plant war, ließ ſich nicht genau feſtſtellen, doch läßt eine Aeußerung, die der Beamte von einem der beiden Männer gehört haben will und in der von einer Zündſchnur die Rede war, darauf ſchließen. Im Laufe der Nacht wurde ein Langenberger Kommuniſt verhaftet. Exploſion in einer polniſchen Pulverfabrik Warſchau, 15. 7. In der ſtaatlichen Pulver- fabrik Zagozdzon bei Radom hat ſich geſtern eine Exploſion ereignet. Das Feuer wütete mehrere Stunden und vernichtete einen Teil der Fabrik. Die Unterſuchung hat ergeben, daß ſich wahrſcheinlich Brennſtoff infolge der großen Hitze ſelbſt entzündet hat. Bolſchafter v. hoeſch bei herriol Paris, 15. 7. Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch iſt heute vormittag in einſtündiger Audienz von Miniſterpräſident Herriot emp— fangen worden. 7 ³·ðwmꝛ A 30 ſah es im belgiſch en Flreikgebiel aus 0 if ender„klei. 1 oi, das durch Drahtverhau geſch ſchen beendeten 49. Jahrgang Neuentdeckter Ultramontanismus Die ablehnende Haltung des Zentrums gegen⸗ über dem Kabinett von Schleicher-von Papen wird von den Wortführern der angeblichen„nationalen Konzentration“ noch immer nicht begriffen und daher als Anlaß zu den gehäſſigſten Kampfmetho⸗ den benutzt. Um nur ja kein Mittel, das unge⸗ eignet ſein könnte, der Stärke des Zentrums Ab⸗ bruch zu tun, ungenutzt zu laſſen, werden ſelbſt die älteſten Ladenhüter ausgekramt und mit kitſchiger Drapierung den Wählern als neu⸗ eſte Entdeckung vorgeſetzt. Sogar die Phraſe„Ul⸗ tramontanismus“, mit der um die Jahrhundert⸗ wende den Evangeliſchen das Gruſeln vor den Ka⸗ tholiken gelehrt werden ſollte, wird wieder aus der verſtaubten Mottenkiſte hervorgezogen. In der „Berliner Börſenzeitung Nr. 319 ſchreibt nämlich der frühere Sozialdemokrat und ſpäter zu den Patentnationalen abgewanderte Auguſt Win⸗ ning: „Das Zentrum iſt nicht der deutſche Ka⸗ tholizismus; das Zentrum iſt ultramontan. Zwiſchen Deutſch und Ultramontan gibt es Ge⸗ genſätze des Wollens und Verhaltens, die ſo alt ſind, wie das Reich ſelber. Dem Deutſchen iſt das Reich eine gottgeſetzte Verpflichtung, dem Ultramontanen iſt es ein fündhafter An⸗ ſpruch. Der Deutſche will ſein Reich, der Ul⸗ tramontane will eine deutſche Provinz der Welt⸗ tirche. Aus dieſem Gegenſatz brach der Zen⸗ trumszorn hervor, als ſich der Reichspräfi⸗ dent vom Zentrumskanzler trennte. Im Zei⸗ chen dieſes Gegenſatzes wird ſich die Rechte mit dem Zentrum auseinanderzuſetzen haben. Das Verhältnis zwiſchen Zentrum und Reich erklärt es auch, daß es dem Zentrum wohl möglich iſt, mit der Sozialdemokratie zuſam⸗ menzuarbeiten, notfalls ſelbſt mit einer tem⸗ perierten kommuniſtiſchen Partei, aber nicht mit einer geiſtig gegründeten Rechten. Der Einſpruch des Zentrums gegen die„Vergot⸗ tung des Staates“ läßt erkennen, um was es geht.“ Es fehlt nur noch das in der Kulturkampfseit ſo ſehr beliebte Schlagwort von den„vaterlands⸗ loſen und vaterlandsfeindlichen Römlingen“. Dem üg iſt. Neuentdecker des„ultramontanen“ Zentrums ſei geſagt, daß die katholiſchen Zentrumsleute ſich das Wort ultramontan gern gefallen laſſen, wenn damit geſagt ſein ſoll, daß ſie in Sachen des Glaubens dem kirchlichen Oberhaupt jenſeits der Berge, dem Papſt in Rom, gehorſam ſind. Wo jedoch das Wort ultramontan gebraucht wird, um den tatholiſchen Zentrumswählern die Vaterlands⸗ liebe und die Staatstreue abzuſprechen, ſo weiſen wir eine ſolche nichts würdige Unter⸗ ſtellung, eine dertartige gemeine Ver⸗ leum dung mit aller Entſchiedenheit zurück. Auguſt Winnig glaubt wohl mit den Nationalſo⸗ zialiſten, der Staat ſei die Quelle alles Rechtes, und er könne feſtſetzen, was er für gut finde und ſei befugt, für alles unbedingten Gehorſam zu for⸗ dern. So weit geht allerdings die Auffaſſung des Zentrums vom„omnipotenten“ Staat nicht, der, wenn die„geiſtig gegründete Rechte“ zu beſtim⸗ men hätte, nichts weiter wäre als was im ſieb⸗ zehnten Jahrhundert der engliſche Schriftſteller Thomas Hobbels von ihm ſagte, nämlich ein Le⸗ viathan, ein alles verſchlingendes Ungeheuer. Wenn das. Zentrum ſich dieſem Standpuntt init aller Kraft entgegenſtemmt, ſo hat es die A u⸗ torität für ſich, die der Kirche und der Familie unveräußerlich neben dem Staat innewohnt. Die Verteidigung der Rechte und Frei⸗ heiten der Kirche gegen die„All⸗ macht Staat“ gilt dem Zentrum eben auch als „gottgeſetzte Verpflichtung“. Durch das Religiös⸗ Sittliche“ iſt aber noch niemals das Nationale und Volkhafte beeinträchtigt worden. Das Zentrum als Ganzes und die Zentrumswähler im einzelnen haben wahrhaftig zur Genüge bewieſen, daß ſie dem Vaterlande geben, was des Vaterlandes iſt. Das Zentrum als national unzuverläſſig hinzu⸗ ſtellen, bleibt daher einer nationalen Ueber⸗ heblichkeit und böswilligen Geſin, nung überlaſſen, win ſie aus den Ausführungen eines Auguſt Winn ſprechen. Polizeiſtunde und Sängerfeſt Anläßlich des 11. Deutſchen Sängerbundes⸗ feſtes hat die Polizei die Polizeiſtunde für Frankfurt a. M. in den Nächten vom 21. zum 22. und zum 23. Juli allgemein bis 4 Uhr feſt⸗ geſetzt. In den Nächten vom 23. zum 24. und 24. zum 25. Juli iſt die Polizeiſtunde gänzlich aufgehoben. Auf dem Rummelplatz auf dem Feſthallengelände iſt die Polizeiſtunde wie üb⸗ — lich auf 23 Uhr angeordnet, für die dort bein: 4 1 5 2 3 2 3 ————— .