Lokales. * Aerztlicher Sonntagsdien t. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonntags⸗ dienſt Herr Dr. Günther. ö * Regengüſſe. Seit geſtern Abend, als nach 8 Uhr ein Gewitter über uns zog, haben wir in kurzen Intervallen heftige Regengüſſe, ſodaß die Ortsſtraßen zum Teil überſchwemmt und faſt un⸗ paſſierbar ſind. Seit einigen Tagen ſind wir dieſen Regen ja gewöhnt. Doch hoffen wir, daß der Himmel ein Einſehen hat und ſeine Schleuſen geſchloſſen hält, da ſonſt große Gefahr für die Ernte zu erwarten wäre, die bis jetzt ſchon genug gelitten hat. 5 Eine wichtige Entſcheidung. Der heſſiſche Landtagsabgeordnete Rechtsanwalt Jung hatte namens der nationalſozialiſtiſchen Fraktion des Heſſiſchen Landtags beim Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich Klage auf Durchführung eines Land- tagsbeſchluſſes erhoben, der die Abberufung des Miniſters Leuſchner fordert. Der Staatsge— richtshof hat die Klage abgewieſen. Damit iſt grundſätzlich entſchieden, daß ein Miniſter eines ge⸗ ſchäftsführenden Kabinetts vom Landtag nicht abberufen werden kann. » Arbeiter⸗Sport⸗ und Kultur⸗Kar⸗ tell Viernheim. Am Sonntag, den 24. Juli findet am Ochſenbrunnen der Reichsarbeiterſporttag ſtatt, woſelbſt der Arbeiterſport, Samariter und Volkschor ihr Beſtes geben werden. Ein Beſuch desſelben ſei ſchon heute empfohlen. » Hausſammlung für Epileptiſche. In den nächſten Wochen läßt die Anſtalt für Epi- leptiſche in Nieder-Ramſtadt die miniſteriell geneh- migte Hauskollekte in Viernheim durch ihren Kollek tanten erheben. Da es ſich um ein Liebeswerk an den Fallſüchtigen handelt, werden die verehrlichen Leſer gebeten, den Kollektanten nicht leer von der Tür gehen zu laſſen. Handelt es ſich doch um ein Liebeswerk an den Aermſten unter den Armen. Im letzten Jahre haben z. B. 389 zumeiſt ſehr kranke Fallſüchtige in dieſer Anſtalt Unterkunft und Pflege erhalten und immer weitere Aufgaben warten auf Ausführung. Der Kollektant iſt mit Ausweis und behördlich genehmigten Kollektenbuch verſehen. * Solidarität. Die Sportler des Gaues 22 welche in Halle a. d. Saale um die Bundes- meiſterſchaft kämpfen, fuhren geſtern Nachmittag gegen 4 Uhr mit den Omnibuſſen durch Viernheim. Die hieſige Mannſchaft erwartete dieſelben am Haltepunkt der O. E. G., wohin ſie von einer gro— ßen Anzahl Genoſſinnen und Genoſſen begleitet wurden. Die auswärtigen Genoſſinnen und Ge- noſſen wurden bei ihrer Ankunft mit„Friſch auf“ und„Freiheit“ begrüßt. Die Mannſchaft beſtieg die Wagen mit dem Freiheitsgruß und mit den Wünſchen auf gute Fahrt ging es weiter. Der hieſige Mannſchaftsführer E. mit Frau fuhr gegen 7 Uhr abends mit dem Motorrad ab. Auch ihnen galt der Freiheitsgruß und der Wunſch zur guten Fahrt. Ankunft in Halle vorausſichtlich heute früh zwiſchen 8 und 9 Ühr. Die hieſige Mannſchaft tritt heute abend 2140 Uhr zum erſtenmale im gro- ßen Saal im Volkspark auf. Schlußkämpfe mor- gen. Den Sportlern wünſchen wir nochmals viel Glück nach. Rückkehr der Omnibuſſe vorausſichtlich Montag nachmittag zwiſchen 5½ und 6 Uhr. * Geſchäftliches. Die Zigarrenfabrik Braun in Bruchſal⸗Forſt bietet unſeren Leſern erſtklaſſige Zigarillos und Zigarren 9 und 17 em lang zu den niederſten Fabrikpreiſen von 2½ und 6 Pfg. an. Wir können den Bezug nur beſtens empfehlen. * Gaskoks, der gute Brennſtoff iſt weſentlich billiger als Zechenkoks und bietet durch ſeinen höheren Heizwert, leichtere Brennbar⸗ keit und insbeſondere durch ſeinen geringen Aſchege⸗ halt bedeutende Vorteile dem Zechenkoks gegenüber. Das haben auch die in den beiden hieſigen Schulen im Frühjahr ds. Is. angeſtellten Verſuche bewieſen. Der Schlacke⸗ und Aſcheanfall betrug bei der Ver⸗ feuerung von Mannheimer Gaskoks nur 4, 6 bis 7% während nachgewieſenermaßen beim Zechenkoks ein Aſchegehalt von 10—130/% allgemein feſtgeſtellt iſt. Die Ergebniſſe der beiden Verſuche in den hieſigen Schulen ſind als außerordentlich günſtig zu bezeich⸗ nen und haben klar den Beweis geliefert, daß Gas⸗ koks wirklich ein guter und, was beſonders in der heutigen Zeit zu beachten iſt, ein ſehr billiger Brennſtoff iſt. Von großer Bedeutung für die Wirkſamkeit und Wirtſchaftlichkeit der Heizungsan⸗ lagen und für die Bedienung iſt die Wahl der richtigen Kerngröße. Je größer der Keſſel, um ſo größer kann der Koks gekörnt ſein. Die einzelnen Sorten eignen ſich am beſten wie folgt: für Füllöfen u. Kleinkeſſel Koks[II 20/40 m/ m für Mittelkeſſel Koks II 40/60 m/ m für Großkeſſel Koks I 60/90 m/ m Nähere Auskunft erteilt das Gaswerk. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung der Bürger⸗ meiſterei in der heutigen Nummer. Max Schmeling im Union⸗ Jilmpalaſt in dem Großfilm„Liebe im Ring“. 2. Großfilm „Der goldene Abgrund“. Dieſe Woche zeigen wir Max Schmeling im Film, in ſeinem klaſſigen Boxerfilm„Liebe im Ring“. Alles lacht über unſern Max als Filmſchauſpieler; tatſächlich eine Glanzleiſtung allererſten Ranges in 8 fabelhaften Akten. Im 2. Tei n „Der goldene Abgrund“ oder„Schiffbrüchige de Lebens“. Jeder ſollte dieſes Meiſterwerk ſehen; den gewaltigen Vulkanausbruch; Menſchen werden Neiße hepaben, mit einem Wort: prachtvoll. So⸗ mit ſehen Sie ein Prachtprogramm, das zum Tages⸗ geſpräch von ganz Viernheim wird. Die Parole lautet: Auf zu unſerem Max und zum beſten Aben⸗ teuerfilm„Der goldene Abgrund“. Preiſe ab 40 Pfg. Sportler Viernheims, beſucht Max Schmeling. Vom„Schutzverband für Wertreklame E. B. E.“, Berlin wird uns folgendes mitgeteilt: In der letzten Zeit werden wiederholt von zugabe⸗gegneriſcher Seite unrichtige Mitteilungen über den Inhalt der am 10. Juni ds. Is. in Kraft getretenen Verordnung des Herrn Reichsprä⸗ ſidenten vom 9. März 1932 verbreitet. Die Ver⸗ ordnung vom 9. März 1932 enthält kein Zugabe⸗ verbot, ſondern ſchafft lediglich eine geſetzliche Rege- lung für das Angebot, die Ankündigung und die Gewährung von Zugaben. Vor allen Dingen iſt es nach der Beſtimmung im§ 1 Ziffer e), die in der amtlichen Begründung ausdrücklich als die wichtigſte in der Verordnung bezeichnet wird, nach wie vor erlaubt, Zugaben anzubieten, anzukündigen und zu gewähren, wenn der Käufer auf Wunſch an Stelle der Zugabe einen feſten, von vornherein ziffernmäßig zu bezeichnenden Barbetrag erhalten kann. Die vielfach verbreitete Behauptung, daß be⸗ reits der einzelne Gutſchein als Zugabe anzuſehen und demnach gemäߧ 1 Ziffer e) der Verordnung mit einem Barbetrag zu bewerten iſt, wird in 2 Fällen vom Reichsjuſtizminiſterium als unrichtig bezeichnet. Der Herr Reichsjuſtizminiſter ausdrück— lich hat bei dieſer Gelegenheit unter Hinweis auf den klaren Wortlaut der Verordnung erklärt, daß eine Barbewertung oder Barauszahlung des einzel nen Gutſcheines nicht erforderlich iſt, ſondern daß die Barauszahlung immer nur dann vorgenommen zu werden braucht, wenn die zum Bezug eines einzelnen Zugabe-Gegenſtandes erforderliche Gut— ſcheinanzahl vorgelegt wird. Steigende Baugeldausſchüttungen Der Aufſichtsrat der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot, Gemeinnützige G. m. b. H. in Ludwigsburg hat beſchloſſen, für die Juni⸗Bau⸗ geldzuteilung 380 deutſchen und öſterreichiſchen Bauſparern den Betrag von RM. 5 Millionen zur Verfügung zu ſtellen. Bereits der vor kurzem von der Gemeinſchaft der Freunde herausgegebene— und hier beſprochene — Geſchäftsbericht über das Jahr 1931 wurde von der Preſſe mit Recht als ein Zeugnis der be— ſonderenKriſenfeſtigkeit dieſes Unternehmens gewertet. Die Höhe der neuen Baugeldzuteilung bedeutet eine weitere, unter den heutigen Verhältniſſen er— ſtaunliche Beſtätigung dieſer Auffaſſung durch die ſtetig ſteigenden Ziffern der Zuteilungen der Gd in den letzten 9 Monaten, wurden im Herbſt des vergangenen Jahres 3,6 Millionen, im Dezember 3,8 Millionen Mark zugeſtellt, ſo ſteigerte ſich bei der Frühjahrszuteilung 1932 der Betrag auf 4,6 Millionen Mark, um ſchließlich bei der in dieſen Tagen vorgenommenen Sommerzuteilung in dieſer Zeit des Niedergangs eine Rekordleiſtung des Auf— ſtiegs zu erreichen. Es iſt nur eine verhältnismäßig kleiner Schritt, bis die Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wü ſtenrot in Ludwigsburg/ Württemberg insgeſamt die 200. Million an 13 000 Bauſpa⸗ rerfamilien ausſchüttet. Immer mehr wird das Bauſparen zum Träger unſerer darniederliegenden Bauwirtſchaft. Bekanntmachung. Betr.: Den Feldſchutz. Das Ueberhandnehmen ſchwerer Felddieb— ſtähle zwingt uns zu beſonderen Gegenmaßnahmen. Auf Grund des Beſchluſſes des Ortsbürgernutzungs⸗ ausſchuſſes vom 14. ds. Ms. ordnen wir deshalb an, daft ge ug it 5 0 18. Juli bis 1. Oktober ds. Js. von abends 9 Uhr bis morgens 5 Uhr geſchloſſen bleiht. een in der angegebenen Zeit das Betrefen er Felder einſchl. der Feldwege für alle Perſonen verboten. Das Feldſchutzperſonal iſt ſtreng ange⸗ gewieſen, Uebertretungen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. 4 Unſere Anordnung über das Verbot de ſogen. Krautens in den bereits früher bekanntgebe⸗ nen Zeiten bleibt gleichfalls beſtehen. Betr.: Abgabe von Gaskoks. Wir machen wiederholt auf die günſtigen Koks⸗ preiſe während der Sommermonate aufmerkſam. Bei den nachſtehenden Preiſen darf niemand die Gelegenheit vorübergehen laſſen, ohne ſeinen Winter⸗ bedarf eingedeckt zu haben. Die Preiſe betragen für: Koks 1. Körnung 60/90 m/ m 1,40 M. pro Ztr. Koks 2. Körnung 40/60 m /m 1,50 M. pro Ztr. Koks 3. Körnung 20/40 m/ m 1,40 M. pro Ztr. Für Lieferung frei Haus berechnen wir einen Zuſchlag von 15 Pfg. pro Zentner. Bei größeren Mengen gewähren wir Rabatt nach Vereinbarung. Beſtellungen werden auf der Bürgermeiſterei und im Gaswerk entgegengenommen. Betr.: Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein- reichung der Getränkeſteuer-Erklärung für den Monat Juni 1932. Betr.: Erhebung der Gas-, Strom- und Waſſer⸗ gelder. Die Erheber Mandel und Gutperle beginnen am Montag, den 18. Juli 1932 mit dem Kaſſieren der Gas-, Strom- und Waſſerrechnungen für Monat Juni. Wir machen ausdrücklich darauf auſmerkſam, daß bei Zahlungsverzug Einſtellung der Belieferung erfolgt. Viernheim, den 15. Juli 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vereins ⸗Anzeiger unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 ¼ Uhr Sing- ſtunde. Die Sänger werden gebeten pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſaugverein Liederkranz. Heute abend/ 9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia.(Schützen⸗ abteilung.) Sonntag von halb 4 Uhr ab Schieß⸗ betrieb auf dem Stand. Uebungsſchießen. Weiter- führung des Ausſchießen von Ehrenſcheiben. Der Vorſtand. Verein für Sport⸗ und Körperpflege. Samstag abend punkt 8 Uhr Vorſtandsſitzung beim 1. Vorſitzenden. Reſtloſes Erſcheinen aller Vor⸗ ſtandsmitglieder, ſowie Spartenleiter iſt erforder- lich. Der Vorſitzende. N. B. Wir machen ſämtliche Sparten auf das Ländertreffen in Mannheim aufmerkſam am Sonn⸗ tag den 17. Jult. Zahlreiche Beteiligung aller Genoſſinnen und Genoſſen iſt Pflicht. Der Vorſtand. 3 Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 17. Juli 1932. 8. S. n. Tr. Vormittags 8 ½ Uhr: Chriſtenlehre. Vormittags 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr: Spiel- und Turnſtunde. Der„Vater-Rnein“-Brunnen in der JSar-Stadt Der von dem Münchener Bildhauer Adolf Hildeb and 1902 9 8 755„Vater⸗Rhein“⸗ Brunnen aus ewahren, nach i Straßburg, den die Stadt Mi r n, um r Vernichtung dee en 9. Seuntag nach Pfiugſten Uhr heil. Meſſe. Uhr heil. Meſſe Uhr Hochamt. Uhr Kindermeſſe. Uhr Kindergottesdienſt. Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. Uhr Sakr. Bruderſchafts⸗Andacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereinz Uhr Verſammlung der 3. Abteilung del Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ¾7 Uhr 2. S.⸗A. fuß Joh. Reinhardt 1. Dienstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Reinhardt!“ 37 Uhr beſt. Amt für Jakob Weidner 6, Ehefrau Barbara geb. Adler, Tochter Barbar geehl. Benz und Schwiegerſohn Albert Keller! Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt f. Joh. Schneider/ Ehefrau Anna Maria geb. Hoock, Sohn 7 Kr. Joſef, beiderſeltige Großeltern u. Anverwandte! 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Kna geb. Ehrhardt, Eltern, Schw.⸗E. u. Angehöri Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Mari Winkenbach geb. Haas, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 307 Uhr beſt. E.-A. für Joh. Gg. Babylon deſſen Söhne Mich. und Gg. und deſſen Ehefr Eliſabeth geb. Hoock. Freitag:/ 7 Uhr beſt. Amt für Georg Winken. bach 4., Ehefrau Magd. geb. Adler u. Tochter Marg. Katharina. 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Englert geb. Wunderle und beiderſeitige Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Friedrich Pfen⸗ ning 2., Kinder: Friedr., Wilh., Eliſe und Anna Maria, Schwiegertochter Anna Marin geb. Effler und Angehörige. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Verſtorbene. 3/7 Uhr beſt. Amt für Eliſ. Helene Mandel, Großeltern Peter Mandel, Ehefrau Katharing Joſephine geb. Illert, Söhne: Jakob u. Joh, Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. 8 am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 1/7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler von Herrn Lehrer Touſſaint und Baldauf, Kärcher und Krimmel. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben beichten Samstag 2 Uhr. Viernheimer Tonſilmſchau. Das großartige Wiener Tonfilmprogramm dieſt Woche im Cefſipa. Wien, du Stadt der Lieder Mit Siegfried Arno und einer ganzen Reihe erſtkl. Schauſpieler(Siehe Inſerat) kommt eine der ſchönſten Wiener Volksſtücke in Bild und Ton zur Aufführung. Es iſt ein 100% Ton-, Sprech und Geſangsfilm, der uns nach Wien verſetzt und uns einige köſtliche Stunden verleben läßt. Ein Wiener Tonfilm iſt immer was reizendes. Wiene Lieder, Wiener Mädels und Wiener Wald ſind ewig jung und ewig alt. Wer alſo einen herr lichen Tonfilm und einige vergnügte Stunden ver leben will, der beſuche dieſe Woche den Central Film⸗Palaſt. Beſtimmt wird's Ihnen dort gefal len. Zu all dieſem ſehen Sie noch was anderes was Abenteuerliches, was Senſationelles, von dem kühnſten Senſations⸗Darſteller: Richard Talmadg in„Vorſicht, Zwangsjacke“. Ein Film wie e nur wenige gibt. Eine Senſation jagt die Andere ein Abenteuer nach dem anderen, voll Spannun und atemraubendem Tempo, wie es nur einer fer tig bringt, das iſt Richard Talmadge. Zu all die ſem zeigt man noch den Luſtſpiel⸗Schlager de Woche. gramms wird allen Filmfreunden eine beſonder Freude bereiten. Sitzgelegenheit machen ein Beſuch angenehm. D. J. K. klauſe“ und 3 Spielplätze Abteilung Fauſtball: ſcherſtraße mit Turnhalle u Die beiden Mannſchaften beteiligen ſich am kommen⸗ den Sonntag,(17. Juli 1932) an den Verbandsſpielen des Odenwald⸗Bezirkes. Gemeinſame Abfahrt halb 12 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Wir bitten recht dringend, daß ſich eine ſtattliche Begleitmannſchaft einſtellt, um ſo die⸗ ſer ſchönen Sportart das richtige Intereſſe zu ver- leihen. Die Sportleitung. Achtung! Brüning ⸗Kundgebung! Alle Intereſſenten unſerer Abteilung welche per Rad den Weg nach Ludwigshafen einſchlagen, fahren gemeinſam um 11 Uhr ab„Drehſcheibe“ Aktive, Schutzmitglieder und Ehrenmitglieder! Beteiligt Euch in gewaltiger Zahl an dem geplanten großen Aufmarſch. Nützet den großen Vorteil aus, denn alle Aufmarſch⸗Teilnehmer haben nur 20 zu entrichten. Letzter Appell I! Auf nach Ludwigshafen ein, dem Sammelpunkt vieler Tauſende swegs einwandfreien Spiel zu machen, Ein Beſuch dieſes oben angeführten Pro⸗ Kühler Aufenthalt, Bequeme „Dag.⸗Stadion an der Lor⸗ Reſtaurant„zur Sportler⸗ 4 eint täglich mit 8 Neat 75 ius Haus gebr untagsblatt„Sterne und kalender.— Annahme von der Sonn- und da,, Halba inen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 2 einen Ja ie Abonnements bögl 1 der Geſchäftsft Feiertag— Bezugspreis monatl. wöchentl. das acheſchtige iuuſtriert⸗ e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim recher 117.— Telegramme: A . M.— Schriftleitung, r. 164 Politiſcher Wothenrlückbliik ꝛder eine Woche politiſcher zpaunungen.— Lausanne, ſeine Verlräge und onderverlräge.— der innerpolitiſche Bruderkrieg. le Spannung, die während der Lauſanner andlungen über dem deutſchen Volke ge— hatte, iſt nun gebrochen. Man hat cchl in dreijähriges Moratorium be⸗ 47 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der heiligen ſchland e jähriges gt und die Schuld weſentlich herabgeſetzt. Einzelheiten des Vertragswerkes ſind ja h die ausführlichen Veröffentlichungen zur ge bekannt, und der Streit über ihren oder ihren Unwert für Deutſchland hat its mit Heftigkeit eingeſetzt. Eine bedeut⸗ Rolle in dieſen Auseinanderſetzungen en das ſog. Gentlemen Agreement und ſog. engliſch⸗franzöſiſche Vertrauensab⸗ nen, deren Bekanntwerden in Deutſchland thalben als peinlich und ungewöhnlich kunden wurde. Daß die Wilhelmſtraße do überraſcht war wie die öffentliche Mei⸗ Deutſchlands, läßt ſich deutlich an der ckhaltung ermeſſen, mit der man in Ber⸗ ch beſtrebt hat, gute Miene zu einem im Nu neuen Konfliktſtoff hätte bieten len. Wie dem auch ſei, man ißt die Suppe do heiß, wie ſie der Ofen liefert, und das⸗ ſcheint man glücklicherweiſe auch von den u Sonderabkommen behaupten zu dürfen. ins beſteht jedenfalls vorerſt kein Grund, ihretwegen aufzuregen. Ob die Gläubi⸗ aten, wie in dem Gentlemen Agreement legt iſt, den Lauſanner Vertrag erſt daun eren, wenn Amerika ſich einer genehmen erung der interalliierten Schulden zu⸗ gezeigt hat, oder ob eine Ratifikation ſeits überhaupt nicht erfolgt, kann uns ſchen im Grunde genommen wenig Kopf⸗ rzen bereiten. Was wir zahlen und was nicht zahlen können, weiß die Gegenſeite weiß die ganze Welt, und ob künftig mehr ichts aus Deutſchland herauszuholen iſt, nt uns eine Frageſtellung zu ſein, in deren durch gemeinſame Verſtändigung eine Grund⸗ — Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt u. Verlag: 3.0„Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zeitung (Sierutetmer Dürger-Gig.— Siernh. Borteslatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wicberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes E orſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 16. Juli 1932. ſind.— Auch die zweite Uebereinkunft, das ſog. Vertrauensabkommen, zeigt ein weniger finſteres Geſicht, als in den erſten, mehr ge⸗ fühlsmäßigen als realpolitiſch. Beurteilungen zum Ausdruck kam. Das ominöſe Wort„entente cordiale“ iſt ebenſo ſchnell verhallt, wie es auk⸗ getaucht war, nachdem es ſich herausgeſtellt hat, daß dieſes Abkommen zum Ziele hat, lage für eine europäiſche Zuſammenarbeit zu finden, ähnlich der, die in dem bekannten Briandſchen Manifeſt zur Bildung einer Europa-Union angeſtrebt worden war. Uebri⸗ gens iſt Deutſchland ſeitens der Vertrags⸗ ſchließenden eingeladen worden, dem Ablom⸗ men beizutreten, durch welchen Umſtand dieſer Uebereinkunft eigentlich der Schleier der Ge⸗ heimniskrämerei Hence ſein dürfte. Neben Lauſanne und ſeinen Verträgen iſt aber das innenpolitiſche Geſchehen keineswegs von geringerer Bedeutung. Leider haben ſich die Leidenſchaften in dem gegenwärtigen Sch ffsbrand im Amjterdamer hafen Amſterdam, 15. 7. Auf dem kürzlich dom Stapel gelaufenen Motorfrachtſchiff„De Mol⸗ danger“ das auf der Werft der Nederlandſchen Scheepsbouw Mij. für Rechnung der norwe⸗ giſchen Reederei Weſtfal, Laerſen und Co. in Bergen gebaut wurde, brach heute früh ius bisher ungeklärter Urſache Feuer aus, das in nahm. Noch um die Mittagszeit wütete das Feuer mit unverminderter Kraft fort. kurzer Zeit eine gewaltige Ausdehnung an⸗ FFF 49. Jahrgang Cetzte Radiomeldungen Die öſterreichiſche Völkerbundsanleihe. wib Genf, 16. Juli. Das Völkerbundsſe⸗ kretariat teilt mit: Die Vertreter Großbritan⸗ niens, Frankreichs, Italien, Oeſterreichs und Belgiens haben das öſtereichiſche Anleiheproto⸗ koll heute unterzeichnet. Die Vertreter Eng⸗ lands, Frankreichs, Italiens und Belgiens haben mitgeteilt, daß England und Frankreich mit 100 Millionen, Italien mit 30 Millionen und Belgien mit 5 Millionen Schilling an der Anleihe teilnehmen. Wahlkampf zu einer Heftigkeit und Brutalität entwickelt, die nicht anders als ſchrecklich ge⸗ nannt werden kann. Tag für Tag häufen ſich die Nachrichten über blutige Zuſammenſtößze, Morde und Straßenkämpfe, und die Verluſt⸗ liſten der kämpfenden Parteien und auch der Polizei wachſen ins Ungeheuerliche. Allen Waffenverboten und Strafandrohungen zum Trotz treten immer wieder Schußwaffen in Tätigkeit, Feuerüberfälle auf Umzüge u. Auf⸗ märſche der politiſchen Gegner ſind keine Sel⸗ tenheit mehr. In dieſer Zeit der innerpoliti⸗ ſchen Spannungen kann nur die eine Parole helfen: Ruhe u. Beſonnenheit nicht verlieren! Man muß der Staatsgewalt vertrauen, daß es ihr baldigſt gelingen möge, dieſe Entwick⸗ lung abzubremſen und ein tunlichſt hohes Maß ive Löſung berechtigte Zweifel zu ſetzen von Ordnung u. Sicherheit aufrechtzuerhalten. Die politiſche Blulchronik liſche Juſammenſtöße in darmſtadt Ein Schwerverletzter. irmſtadt, 15. 7. Geſtern abend kam es uen politiſchen Zufammenſtößen. Das rfallkommando griff energiſch durch, ver⸗ einige Perſonen und ſtellte die Ruhe wieder her. Auch am Weißen Turm, auf Marktplatz und in der Altſtadt mußte im der ſpäten Abendſtunden das Ueber⸗ ommando mehrfach eingeſetzt werden. m Anſchluß an dieſe politiſchen Zuſam⸗ oße wurde eine Muſikkapelle der Darn⸗ ler Turngemeinde von 1846, die einem glied ein Ständchen gebracht hatte, in der adt angegriffen und beſchoſſen. Dabei de der Kaufmann Ernſt Ludwig Ruehl mehrere Schüſſe ſo ſchwer verletzt, daß s Krankenhaus geſchafft und ſofort rt werden mußte. Politiſcher demonſtralionszug beſchoſſen ſſeldorf, 15. 7. In Walſum wurde geſtern ud ein politiſcher Demonſtrationszug von politiſchen Gegnern beſchoſſen. Mehrere Zug⸗ teilnehmer wurden verletzt. Polizeiauto in Hamburg beſchoſſen Hamburg, 15. 7. Ein Streifwagen der Poli⸗ zei wurde in der vergangenen Nacht aus meh⸗ reren Häuſern beſchoſſen. Die Beamten erwi⸗ derten ſofort das Feuer und nahmen eine Durchſuchung der in Frage kommenden Woh⸗ nungen vor. Die Bewohner waren geflüchtet. * Der Weimarer Oberbürgermeiſter von Erwerbsloſen angegriffen. Weimar, 15. 7. Als heute vormittag die Wohlfahrtserwerbsloſenunterſtützung zum er⸗ ſtenmal gekürzt ausgezahlt wurde, kam es zu Unruhen. Mehrere hundert Erwerbsloſe zogen mit den Rufen:„Wir haben Hunger!“ zum Rathaus und dann zur Wohnung des Weima⸗ rer Oberbürgermeiſters Dr. Mueller, der von der Menge tätlich angegriffen wurde. Schutz⸗ polizei trieb die Demonſtranten auseinander. 9—.«⁰wààA 0. ern-Wachl“⸗Kundebung in München ſchen, 13. 7. Im Bürgerbräukeller fand große„Bayern⸗Wacht“⸗Kundgebung der riſchen Volkspartei ſtatt, zu der auch Mi⸗ kpräſident Dr. Held erſchſenen war. Der eiführer, Staatsrat Schäffer, erklärte, ern ſei in ſeinem Vertrauen und in ſoi⸗ g chen Rechten getäuſcht worden. Jetzt Vertrauen nur auf ſich ſelbſt Dr. Stützel betonte, die fentlichteit, um die eigenen Freunde zu be⸗ ſchützen und ſie vor Terrorakten bewahren. Landtagsabgeordneter Dr. Hundhammer kün⸗ digte an, daß es nicht mehr lange dauern wer⸗ de, bis 100 000 junge Männer in den Reihen der Bayern⸗Wacht ſtehen. Die katholiſchen Burſchenvereine mit 50 000 Mitgliedern und die katholiſchen Geſellenvereine mit über 20 tauſend Mitgliedern ſeien bereit, in die Bay⸗ ern⸗Wacht einzutreten. Aber auch die älteren Bayern würden zur Stelle ſein, wenn Gefahr rohe. 1 1 5 5 0 0 Einzelne Werenposten heben wir ohne Saison- chluſ Verkauf Nachlaß auf das gesamte Lager, Mit P i also suf Betten u. Betweren; federbeftfen Matrehen. Sfeppdecken* Schlefdecken elle Wäsche Aussteuer-Weren“ Ausnshme weniger Netto-Artikel. Rücksicht 10 1 80 Wert ganz radikal heruntergesetzt. Ause rgewöhn 1 che 8 on d-A ngebote an allen Abteilungen. 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Nun beginnt für den Anglücklichen, der mittellos daſteht,— denn der im Zuchthaus erſparte Arbeitsverdienſt iſt bald ausgegeben — die aufreibende Suche nach neuer Arbest oder Stellung. Findet er dieſe nicht bald, ſo ſucht er wieder die Stätten auf, an denen er ſeiwe früheren Genoſſen findet, die Verbre⸗ cherkneipen, in denen er ſich nicht zu verſtel⸗ len braucht und wo er mit offenen Armen aufgenommen wird. Der Plan zu einem neuen Einbruch oder Betrug iſt bald entworſen. Er glückt vielleicht; es folgt der nächſte, ſobald das erbeutete Geld verjubelt iſt. Dieſes Mal wird der Täter abgeſaßt und er wandert wie⸗ der ins Gefängnis, aus dem er nur zur Be⸗ gehung neuer Straftaten entlaſſen wird. So iſt das Verbrecherleben, deſſen Roman⸗ tik nur in der Einbildung von Leſern aufre⸗ gender Kriminalromane beſteht, ein fortwäh⸗ render Kreislauf von Straftat, Haftverbü⸗ zung, kurzer Zeit der Freiheit, erneuter Straf⸗ tat uſw., bis der Tod ſich ſchließlich des An⸗ glücklichen erbarmt und ihn von einem Leben erlöſt, das er ſich und ſeinen Mitmenſchen zur Qual dahingeſchleppt hat. Während meiner langen Dienſtzeit iſt mir auch ein einziger Fall bekannt geworden, daß ein Verbrecher ſo viele Erſparniſſe gemacht hat, daß er von den Zinſen behaglich leben konnte. Es war ein alter Einbrecher, der ſich zur Ruhe geſetzt und mit einer Polizeiagentin in glücklicher Ehe lebte. Ich bin dem Paar, das einen ſehr würdigen Eindruck machte, in Berlin öfter auf der Straße begegnet, und da ich beide aus ihrer früheren Tätigkeit gut kannte, ſo habe ich mich mit ihnen manchmal unterhalten. Etwas mißmutig ſaß ich eines Tages in meinem Dienſtzimmer vor dem Schreibtiſch und betrachtete mit wenig freundlichen Blik⸗ ken einen Stoß Anzeigen, die ſich zu meinen Linken auftürmten. Vor mir lagen Zwei⸗ und Fünfmarkſtücke, die ich immer wie⸗ der in die Hand nahm, ſie ſorgfältig betaſtete und dann, um den Klang zu prüfen, auf den Tiſch warf. Da trat ein Kriminalbeamter herein und überreichte mir eine neue Anzeige über ange⸗ haltenes Falſchgeld. Ich warf einen Blick hinein und ſagte dann ärgerlich:„Das iſt nun innerhalb weniger Tage der zehnte Fall, der zur Anzeige gebracht wird, und noch im⸗ mer haben wir keine Spur, wo dieſe vorzüg⸗ lich gecebeiteten Falſifikate herſtammen. Wenn ſie ſich nicht ein wenig fettig anfaßten, würde ich ſelbſt ſie für echt halten. Durch den Klang. unterſcheiden ſie ſich faſt gar nicht von den echten Stücken, und auch die Ränder ſind ſo ſcharf, daß man ſieht, nur ein ganz geſchick⸗ ter Falſchmünzer kann ſo gute Arbeit liefern. wie dieſe. Dann fragte ich den Beambem: „Hatten Sie nicht den Auftrag von mir erhal⸗ ten, den vor einigen Wochen entlaſlenen Schloſſer⸗Paul zu beobachten?“ „Jawohl, Herr Konnmiſſar; ich bin. als er das Zuchthaus verließ, ganz in ſeiner Nähe geweſen und habe ihm ſogar in den Wagen geholfen, als er mit ſeinen Kumpanen ein⸗ ſtieg, die zu ſeiner Abholung erſchienen wa⸗ ren.“ ö „Wer war das?“ fragte ich intereſſiert. „Jockei⸗Albert“ und der biedere Guſtav. Reelle Arbeit hat er nicht. Er handelt mit jun⸗ gen Hunden auf der Friedrichſtraße. Ich habe ihn wiederholt dort ſtehen ſehen“. „Was macht der„biedere Guſtav“? Be⸗ treibt ſeine Frau noch das Grünkramge⸗ ſchäft auf der Straße?“ „Ja, auch den Grünkramkeller haben ſie noch; es ſoll aber mit dem Geſchäft nur ſchlecht gehen, wie mir ein Bekannter geſagt hat, der in demſelben Hauſe wie Guſtav wohnt. Dabei leben die Leute aber recht gut Sie trägt ſeidene Kleider, und er macht in den Kneipen den dicken Wilhelm.“ „Dann muß er doch Nebeneinnahmen ha⸗ ben. Es wäre vielleicht gut, wenn wir uns et⸗ was mehr mit ihm beſchäftigen. Er ſteht zwar nicht mehr unter Polizeiaufſicht; aber mir iſt noch recht gut erinnerlich, daß er vor Jahren unter Beihilfe von Schloſſer⸗Paul falſche Drei⸗ markſtücke machte, die den echten ſo ähnlich ſahen, wie ein Ei dem anderen. Trotz ſeiner von ihm zur Schau getragenen Biederkeit traue ich dem alten Burſchen nicht, und aus mehrere burer Menſchenfteundlichkeit wird er auch den Schloſſer-Paul nicht bei ſich aufgenommen ha⸗ ben.„Wie heißt denn Ihr Bekannter, der mit Guſtav in demſelben Hauſe wohnt? Viel⸗ leicht läßt ſich durch den etwas erfahren, wenn er ein zuverläſſiger Mann iſt.“ 0 „Er iſt ein alter Regimentslamerad von mir, namens Wetterhahn. Er iſt bei der Bahn an⸗ geſtellt. und wir ſehen uns öfters an den Ver⸗ einsabenden, da wir zu demſelben Kviegerver⸗ ein gehören. Es iſt eim ſehr ordentlicher Mann: man kann ihm volles Vertrauen ſchenken.“ Fortſetzung folgt! EFFECT Ver bewegle die Särge? Ueber geheimnisvolle Wanderungen von Särgen auf einem Kirchhof der Inſel Bar⸗ bados weiß ein ehemaliger Ofſizier, der Com⸗ mander Ruppert, in einer engliſchen Tageszei⸗ tung zu berichten. Und zwar ſind ſolche ſelt⸗ ſanten Begebenheiten ſchon zu Beginn des verfloſſenen Jahrhunderts feſtgeſtellt worden. So hatten in der Gruft der engliſchen Familie Chaſe nacheinander drei Beſtattungen ſtattge⸗ funden. Als man dort einige Zeit darauf ein viertes Mitglied beiſetzen wollte, ſtand der eine der Särge kopfüber quer über der Gruft. Ein anderer ebenfalls aus Blei hergeſtellter Sarg war nicht ganz ſo ungeſtüm geweſen. Der dritte allein, der aus Eichenholz beſtano. hatte ſeinen Platz behauptet. Man wunderte ſich, beruhigte ſich aber, als ſich keinerlei Beſchädigung feſtſtellen ließ, rückte alles wie⸗ der an ſeinen Ort und verſchloß die Gruft aufs neue. Vier Jahre ſpäter fand man bei der fünften Beſtattung, daß die Särge kreutz und quer durcheinander ſtanden. Obwohl man wieder Ordnung ſchuf, zeigte ſich bei den fol⸗ genden Oeffnungen der Gruft ſtets von neuem das gleiche Chaos. Schließlich wurde ſie vom Gouverneur ſelbſt verſchloſſen und verſiegelt. Wiederu Schwere Wolkenbrüche in Nordbayern Zahlreiche Brücken eingeſtürzt. Hof, 15. 7. Geſtern in den frühen Nachmit⸗ tagsſtunden ging ein ſchweres Unwetter über Hof und Umgebung nieder. Beſonders in der Gegend von Hirſchberg war das Unwetter ſehr heftig, wo ein wolkenbruchartiger Regen niederging, der die kleinen Bäche zu reißen⸗ den Strömen verwandelte. Bäume wurden entwurzelt und Brücken weggeſchwemmt. In Hirſchberg brachen einige Betonbrücken zu⸗ g ſammen. Die Zugverbindung mit Hof iſt unter⸗ brochen. Das Poſtauto Hirſchberg⸗Hof, das um 12.05 Uhr Hirſchberg verließ, hatte eine Brücke paſſiert, als dieſe einſtürzte. Aus dem Bezirk Naila ſind nicht weniger als 4 Feuer durch Blitzſchlag gemeldet. Ueber Rehau ent⸗ lud ſich das Gewitter, begleitet von Hagel⸗ ſchlag, über eine Stunde lang. Der Waſſer⸗ ſpiegel der Schweßnitz ſtieg in einer Stunde um 1.30 Meter. Die ganze Stadt Rehau gleicht einem See. Das Pflaſter wurde aufgeriſſen und der Sand fortgeſchwemmt. In Sieg⸗ mundsgrün zündete der Blitz und äſcherte Wohnhaus, Scheune und Stallung, ſowie zwei Schuppen ein. Der durch das Unwetter an⸗ gerichtete Schaden iſt unermeßlich. Coburg, 15. 7. Ein ſchweres Unwetter ent⸗ lud ſich geſtern nachmittag zwei Stunden lang über Ort und Flur Mechenbach bei Coburg. Große Waſſermaſſen drangen in die Keller und Ställe ein. Die Einwohnerſchaft mußte Dämme bauen, um das Vieh vor dem Extrinken zu retten. Die Getreideernte hat ſchwer gelitten. Gegenüber der Bahnhalteſtelle wurde ein Stück Steilhang ins Rutſchen gebracht, ſo daß durch Erdmaſſen der Verkehr auf der Land⸗ ſtraße Bamberg⸗Coburg unterbochen war. Im benachbarten Steppach riß die Starkſtromlei⸗ tung, was jedoch rechtzeitig bemerkt wurde, ſo daß Menſchen und Tiere nicht in Gefahr kamen. Auch in anderen Teilen des Itzgrundes wurde großer Schaden angerichtet. * 1 schwerer Volkenbruch über Thüringen Gera, 15. 7. In der vergangenen Nacht ging ein heftiges Unwetter über ganz Thüringen 1 Aus dem Wahlkampf Dr. Goebbels in Köln Köln, 15. 7. Die NSDAP. veranſtaltete in Köln⸗Riehl eine Wahlkundgebung, an der etwa 3000 Perſonen teilnahmen. Nach kurzen Begrüßungsworten des Gauleiters Grohe führte Dr. Goebbels u. a. aus, daß es jetzt endlich an der Zeit ſei, mit dem November— ſyſtem Schluß zu machen, das den deutſchen Mittelſtand zugrunde gerichtet, den Bauern von ſeiner Scholle getrieben und die Arbeit. loſigkeit ins ungemeſſene geſteigert habe. Nicht nur die früheren Regierungen Hätten mit fal⸗ ſchen Methoden gearbeitet, ſondern auch das Kabinett habe enttäuſcht, und zwar außen⸗ politiſch durch ſein Verhalten in Lauſanne. Innenpolitiſch ſei die Unentſchloſſenheit der jetzigen Regierung gegen den blutigen Terro⸗ Der Sieg des Gewissens Originalroman von H. Fricke. 45. Fortletzung Hertha tat einen tiefen Atemzug. Sie faltete den Brief zuſammen und ſteckte ihn in ihr Täſchchen. „Ja, geht denn die Sache gar nicht zu dre⸗ hen und einzurichten?“ dachte ſie und ſchaute auf das blauſilberne Meer hinaus. Warum le⸗ gen wir Menſchen uns Ketten an? f Sie ging aus dem Gartentor und ſtieg auf einen der ſtreifigen Felsſteine. Am Horizont ging ein großes, weißes Schiff in der Richtung auf Korſika. Hertha legte die feine Hand über die Augen und ſchaute dem ſtillen Gleiten des Schiffes zu. Der Wind wehte gegen ihr leichtes Kleid und preßte es dicht um ihren ſchönen Wuchs. Unten an der Strandpromenade ſtanden zwei Herren. Ein kleiner Blonder und ein großer Dunkler. „Was gebe ich darum, wenn ſie auch nur eine Viertelſtunde ſo da oben ſtehen blieb!— Sollen wir Mut haben und ſie darum bitten? — Ich muß das malen!“— rief der Kleine, nahm eilig ſein Skizzenbuch aus der Taſche und fing emſig an zu zeichnen. „Ich werde für Dich Mut haben“, ſagte der Große, und verſuchte auf den Stein zu kommen, der neben dem Felſen lag. Als das Mädchen ihn anſah, lüftete er höflich den Hut. „Würden Gnädigſte die große Gnade haben, einem aufſteigenden Stern am Künſtlerhimmel zu ſeinem unſterblichen Ruhm verhelfen . Stellung bleiben?„Sehnfuͤchk' heißt das Bild oder ſoll es anders heißen?“ Hertha drehte ſich ein wenig um und ſah auf den Mann herab, der einen Meter tiefer ſtand als ſie. Sie lächelte amüſiert und ſah un⸗ endlich hoheitsvoll aus, da ſie ſich bemühte, die Ruhe der Stellung zu bewahren. „Wenn von dem unſterblichen Ruhm auch et⸗ was für meine unbedeutende unbekannte Per⸗ ſon dabei abfällt, bin ich vielleicht ſo gnädig!“ „Das Unbekannte läßt ſich leicht ändern— wenn Sie die Schleier heben, die ihre märchen⸗ umwobene Geſtalt umſchweben, und uns den Namen ſagen, von dem wir träumen möchten!“ „Sie ſind ein ganz toller Schwerenöter, und wenn Sie nun nicht bald in einer menſchliche⸗ ren Sprache zu mir reden, ſpringe ich herunter und verpatze Ihrem Freund die ganze künſt⸗ leriſche Laufbahn!“ In dieſem Moment glitt Herthas Fuß auf dem naſſen Stein aus und ſie glitt mit einem kleinen Aufſchrei ab. Geſchickt fing der große dunkle Herr ſie in ſeinen Armen auf, hielt ſie einen Augenblick feſt und ſagte: „Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte, daß der Stern von Mediterranee ſo überaus lie⸗ benswürdig iſt, mir direkt in meine ſehnſüchtig ausgebreiteten Arme zu ſinken, ſo hätte ich mir die blumenreichen Reden für einen anderen derartigen Fall reſerviert.“ „Sis ſind ein ganz entſetzlicher Menſch und gar nicht zum Retter eines armen ſchutzloſen Mädchens geeignet!“ lachte das muntere Frel⸗ fräulein 1 ſich von ihm los. Dann großer ichaden verursacht nieder. Der Schaden an den Grundſtücken wie der Verluſt an weggeſchwemmtem Vit landwirtſchaftlichen Maſchinen, Wagen u Hausgeräten iſt ſehr beträchtlich. Der Ba damm der Strecke Gera⸗Weimar iſt zerſti Ein Güterzug entgleiſte. Lauſitz von wolkenbruchartigen Regengüſſen begleit waren, wurden geſtern abend große Teile) ſächſiſchen und preußiſchen Lauſitz heimgeſunß Die Schäden, die die Waſſermaſſen auf Felde und Fluren ſowie an Gebäuden und Straſiß angerichtet haben, ſind vorläufig noch nicht überſehen. Die Stgatsſtraßen Löbau⸗Zittauß Löbau⸗Görlitz mußten wegen der außerordeſ lichen Verwüſtungen geſperrt werden. Die Tel fon⸗ und Telegrafenverbindungen nach zahluß die Bahnverbindung Herrnhut-Bernſtadt unterbrochen. Noch in der Nacht wurden Tei des in Löbau liegenden Ausbildungsbatailloh des Infanterieregiments 10 zu Hilfeleiſtungah und Aufräumungsarbeiten eingeſetzt. 8 * ter vom Blitze getötet. Oftpreußen Stadt Oſterode zahlreiche Keller überſchwemm und im Kreiſe Oſterode mehrere Brücken weh riß, wurden auf dem Lande durch Blitzſchla ein Erwachſener und zwei Kinder getötet. zu tadeln. Zu dem bevorſtehenden Wahlkamy übergehend betonte Dr. Goebbels, daß de 31. Juli zwiſchen den beiden Fronten, de Nationalſozialiſten einerſeits und allen n deren Parteien andererſeits, eine klare En ſcheidung bringen müſſe. Die Nationalſozial ſten ſeien zur Uebernahme der Verantwortun bereit, aber ſie würden eine Politik ohne jede Kompromiß und nur nach nationalen Grund ſätzen machen. ————— RADIO Mert“ bing we noch niemals 4 is 14 Monate 100 120 150 Vol Cat ANO DEN Gabe 7 50 9.— ſſ. 30 f Hochleistungs- Anoden 90 100 120 Vol 4 Monate Garantie 4.95 5.35 6.45 68.35 f S Spar-Anoden!! 100 120 150 Vo 3 Mondte Garantie 3.90 4.30 5.20 6.50 K Akkumuldtoren, Geräte u. Lautsprecher jeder Art z. J Verl Sie kostenl 50% herabgesetzt. sende, Speeße Rccllo-Katolog mit Bb. 1000 Abbild. geg. 50 Pfg. in briefn 8. P. KEHL, Berlin SW 29, Gneisenduustr, 100 anſpruchsloſer in Bezug auf Herthas Geſell⸗ ſchaft. Sie war mit Bekannten zuſammenge⸗ troffen, mit denen ſie gemeinſame Jugendinte⸗ reſſen verbanden, und Hertha entſchlüpfte der hochariſtokratiſchen Geſellſchaft, die ihr unſäg⸗ lich langweilig war, ſo oft ſie ſich entbehrlich vorkam. Heute hatte die Fürſtin Pleſſen drei ihrer Freudinnen zum Tee bei ſich gehabt nun ruhte ſie ein wenig, denn mit dem Abendzug erwartete ſie ihren Abgott, ihren einzigen Sohn, der von Genua herkommen wollte. „Hoffentlich iſt dieſer Fürſtenſprößling, das Dörchläuchting, nicht genau ſo hochnäſig und langweilig wie die ganze andere Muſchpoke!“ hatte Hertha gelegentlich an ihre Freundkn Marthe geſchrieben.„Sonſt brenne ich der Oll⸗ ſchen wahrhaftig durch und verliebe mich zur Unterhaltung in den Zigeunerprimas, der da drüben in der Bottigliera fiedelt, denn ver hat wenigſtens Mark in den Knochen! Und etwas muß man doch ſchließlich auf ſolcher Reiſe er⸗ leben! Mit alten Tanten Tee trinken und Patience legen könnte man ja auch in Berlin, wenn einem ſtatt der großen Kokospalme Tante Goltz ihre Fächerpalme über dem Haupte we⸗ delt, und ſtatt der netten Straßenſänger aus dem oberen Stock die Klavierlehrerin„O ſole mio“ ſind. Du ſiehſt, im weſentlichen iſt im⸗ mer alles dasſelbe! Du wollteſt zum Spaß mal mit einem blitzblaublütigen Baron verheiratet ſein und Küken füttern, ich dagegen finde, daß dunkeläugige Zigeuner ohne Manikure und ohne Arturo⸗Friſurhaube mal eine ganz amil⸗ ſante. e variatio, das auf Ehre und Gewiſſen ſüßer als die, die i mir alle Tage für„Dieci centeſimi“ auf de Korſo kaufe, und die Edelſteine in Baza Luigi funkeln ebenſo wie in der Friedrichſt,aß Nur könnte man den Berliger Juwelier an d Kanthaken kriegen, wenn ſie nicht echt ſind, ur das kann man hier nicht! Das Mittelmeer iſt ſo wundervoll blau w in der Oper von Mignon, die Zitronen blüh auch und die Goldorangen glühen pflichtſch! digſt im dunklen Laube! Aber ſie ſind man mal bitter, wie das Leben einer einſam Jungfrau, die gern in den Stand der Ehe ten möchte und noch nicht den paſſenden St bel dazu gefunden hat. Marthel, wenn du hi wärſt, flitzten wir in deinem Auto mal dit ganze Reviera entlang und blieben dort, wo e⸗ gerade am luſtigſten iſt. So aber muß ich als Gaſt und Geſellſchafterin Ihrer mit ihm fertig wirſt!“— delnde Laune! Aber Hertha von Loja ohne Hu— mor wäre nicht ſie ſelber geweſen! * „Ihre Durchlaucht ließ ſagen, Baroneß möch⸗ f 15 das Nee weiße Kleid mit der Goldſtik⸗ ehen zu Abend! Der Beſuch wäre ge⸗ man ollte daun och ausge Schwere Unwellerſchäden in der 5 Zittau, 15. 7. Von heftigen Gewittern, chen Orten waren heute früh unterbrochen. Auf Iwei Perſonen vom Blitz erſchlagen Glogau, 15. 7. Bei den ſchweren Gewitten die am Donnerstag abend im Kreiſe Glogau niedergingen, wurden in Altſtrunz zwei Arb Drei Todesopfer durch Blitzſchlag 1 Oſterode(Oſtpreußen), 15. 7. Bei einem 66 5 5 witter, deſſen wolkenbruchartiger Regen in x Durchlaucht mich ſo geſetzt benehmen, daß es einen alten Hund jammern kann! Ich hoffe, daß du dieſe Ausbrüche einer gefeſſelten Jugend nicht me nem zukünftigen Gemahl mitteilſt. Denn dann wird er ſich mit Verachtung von mir wenden, und du mußt zur Strafe ſelber ſehen, wie duß Marthe mag wohl den Kopf geſchüttelt ha⸗ 1 ben über dieſen Brief, und ſie wird nicht ge⸗ wußt haben, ob es Galgenhumor iſt oder ſpru⸗ zokales. Merkſprüche. Jeder iſt ſeines Glückes Schmied Je giftiger der Pilz, je ſchöner die Kappe Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil * d* Eigenes Poſtamt des Sängerbundesfeſtes. Aus Anlaß des 11. Deutſchen Sängerbundes⸗ feſtes wird auf dem Feſthallengelände in Frankfurt(Main) für die Zeit vom 21. bis 24. Juli eine Poſtanſtalt eingerichtet. Sie be⸗ faßt ſich mit dem Verkauf von Poſtwertzeichen und Formblättern, der Annahme von Poſt⸗ ſendungen jeder Art, von Zahlkarten und Telegrammen, der Vermittlung von Geſprä⸗ chen ſowie der Ausgabe von poſtlagernden Sendungen und Telegrammen, die nach der Sonder⸗Poſtanſtalt gerichtet ſind. Die PAnſt verwendet einen Hand⸗Aufgabe⸗ ſtempel mit der Inſchrift:„11. Deutſches Sängerbundesfeſt 21.—24. 7. 1932“ und einen Maſchinenſtempel mit der gleichen Inſchrift in dem für die Entwertungslinien beſtimmten Raum. Die für die auswärtigen Teilnehmer am Sängerbundesfeſt beſtimmten Poſtſendun⸗ gen und Telegramme kommen am ſchnellſten und ſicherſten an, wenn ſie nach der vom Feſt⸗ ausſchuß zugewieſenen Wohnung oder dem Quartier gerichtet werden. Die Zuſendung unter„Poſtlagernd“ iſt nicht zu empfehlen. Läßt ſie ſich nicht vermeiden, ſo ſind Sendun⸗ gen und Telegramme(wenn ſie nicht an ein beſtimmtes Poſtamt oder an die Sonderpoſt⸗ anſtalt auf dem Feſthallengelände in Frank⸗ furt(Main) gerichtet ſind) bei der Poſtlager⸗ ſtelle des Poſtamts 1 Frankfurt(Main)— Zeil 106-110— abzuholen. Mit den Kindern in die Ferien. Manche Mutter ſeufzt heimlich: Wenn nur die Fahrt nicht wäre! Aber bei richtiger Vor— bereitung iſt das nur halb jo ſchlimm. Es gilt, bei Eiſenbahnfahrten mit Kindern genaues Programm zu machen. Man kennt das Alter und Temperament der Kinder und hat beides mit der Reiſe in Einklang zu bringen. Um ein Kind richtig zu beſchäftigen und die Zeit klug einzuteilen, bedarf es keiner Kofferladung von Spielſachen. Das Krabbelkind kann mit Klei⸗ nigkeiten unterhalten werden. Ein neuartiges Bilderbuch mit einer Geſchichte, die Mutti halbleiſe vorlieſt, wirkt ſehr beruhigend. Auch Papierpuppen und andere Ausſchnittbilder bieten bei geringſtem Platzanſpruch viel Ab— wechslung. Tönende, laufende und bewegliche Spielſachen ermüden indeſſen die Kinder und die Mitreiſenden. Für größere Kinder iſt die Eiſenbahnfahrt die beſte Gelegenheit, praktiſche Naturgeſchichte und Geographie als Anſchau⸗ ungsunterricht zu treiben. Welch intereſſante Städte und Landſtriche durcheilt der Zug, ringsherum Felder, Hügel, Dörfer und Fluß⸗ täler. Aber laßt die Kinder nicht dauernd Aus⸗ ſchau halten, gebt nicht zuviel Anregung und geſtattet nicht, daß ſie die Mitreiſenden mit Fragen beläſtigen. Kinderliebe Menſchen plau⸗ dern von ſich aus mit den Kindern, die an⸗ deren bleiben beſſer unbehelligt. Es iſt erſtaun⸗ lich, wie ſehr das Reiſen den Appetit anregt und wie gut es Groß und Klein unterwegs ſchmeckt. Trotzdem ſollten die gewohnten Stun⸗ den der Mahlzeiten eingehalten werden, wenn auch zwiſchendurch ein kleines Butterbrot oder etwas Obſt verabreicht wird. Eßvorrat behalte aber ſeinen Platz oben im Gepäcknetz u. werde nur von Zeit zu Zeit zur Entnahme heraus⸗ geholt. Die Ordnung und Regelung dieſer Dinge iſt beim Reiſen mit Kindern ausſchlag⸗ gebend, man hilft ihnen und ſich damit über Stimmungskriſen hinweg. Die Frage der Klei⸗ dung iſt kein Problem. Die gegenwärtige Mode iſt ja zweckmäßig und einfach auch in ihren Stoffen und Farben. Die Sorge, das Kind könne frieren, iſt meiſt unbegründet, denn Kinder leiden viel häufiger an Ueberhitzung. Die normale Tageskleidung iſt für ein Kind das beſte Reiſekoſtüm. Und nun auf zur Ferien⸗ reiſe! Welches Kind zählt nicht die Tage und ſchließlich die Stunden, bis es verreiſen darf: und wir zählen ſie mit ihm * der Bräutigam ohne Hochzeilsfrach Wer heiratet, ſoll ſich die Sache reiflich überlegen, ſonſt kann die Sache zuweilen ſchelef gehen. Dies erfuhr zu ſeinem Schaden kürz⸗ lich ein junger Mann in Pont⸗Audemer im franzöſiſchen Departement Eure, der ein rei⸗ zendes junges Mädchen heimzuführen gedachte. Die Hochzeit wurde feſtgeſetzt, der Bräutigam erſchien auch am Morgen des bedeutungsvol⸗ len Tages im Hauſe ſeiner Schwiſgereltern, von wo aus man zum Standesamt geihen wollte, entfernte ſich aber kur; vorher, um den Hochzeitsfrack beim Schneider abzuholen. Man verabredete, ſich auf dem Standesamt zu treffen. Wer aber zur feſtgeſetzten Zeit noch nicht erſchien, war der zukünftige junge Ehe⸗ mann. Man wartete und wartete, und ſchließ⸗ lich blieb der enttäuſchten Braut mit ihren Eltern und Trauzeugen nichts übrig, als ge⸗ knickt wieder nach Hauſe zu gehen. Nachfor⸗ ſchungen nach dem Verbleib des Vermißten er⸗ gaben ſchließlich, daß der Schneider den Hoch⸗ Nee vin · u. Moſtfäſſer aus beſtem, veutſch. Eichenholz . Ut,„füllvdicht u. ſof, gebrauchsfert 115 778 0 0 e 100 150 5 9500 350 400 NM 6.90 8.20 10. 13.70 17.50 20.85 28.50 33. 15 36. mit Türchen zum Reinigen 1.50 bis 2.50 RM. mehr. Haſfabrik Heſſental(Württemberg), zeltsfrac nur gegen Barzahlung verabfolgen wollte, wozu der Heiratskandidat indeſſen nicht in der Lage geweſen war. Und da alle Verſu⸗ che, ein Darlehen aufzunehmen, ſcheiterten und der Freiersmann ſomit keine Möglichkeit ſah, in den Beſitz des für die Trauung uner⸗ läßlichen Kleidungsſtückes zu kommen, hatte er enttäuſcht den Staub von Pont⸗Audemer von ſeinen Füßen geſchüttelt. Im Laufe des Tages überlegte er ſich dann aber doch die Sache und ſtellte ſich abends im Hauſe der Braut wieder ein. Doch auch hier wartete ſei⸗ ner eine Enttäuſchung: die Braut war wü⸗ tend wegen der ihr in aller Oeffentlichkeit zugefügten Kränkung, und ihre Eltern zeig⸗ ten dem Herrn Schwiegerſohn nunmehr die kalte Schulter. Aus der Hochzeit wurde nichts. Die Chorwerke des 11. Deulſchen Cüngerbundespeſtes Weit über die politiſchen Grenzen Deutſch⸗ lands und Oeſterreichs hinaus und in der Ferne jenſeits der Ozeane, ſo weit die deutſche Zunge klingt, ſchlingt das deutſche Lied das einigende Band um alle Stammesangehörigen, und die Sängerbundesfeſte ſind die großen Gelegenheiten, dieſes Gemeinſchaftsgefühl für ſich und vor aller Welt zu bekunden. Mö— gen ſie dra/ zen vieles wider uns haben, und mag ihre Gegnerſchaft Not u. Sorgen noch ſo ſchwer über uns bringen; um eines beneiden ſie uns doch, um den zähen deutſchen Idealis— mus, der ſein„Dennoch“ im Lied bekräftigt und den Glauben an beſſere Tage nicht auf— gibt. Es iſt etwas Gewaltiges, ſelbſt in dieſen Tagen einen Maſſenzuſtrom nach Frankfurt zu erleben, wo das kulturelle Vermächtnis Goethes ſeine Lebenskraft erweiſen und der deutſche Gedanke die ſeeliſche Verbundenheit vertiefen ſoll. Etwa vierzig muſikaliſche Veranſtaltungen ſieht dieſe elfte Zuſammenkunft vom 21. bis 24. Juli in Frankfurt vor. Sie beginnt am Donnerstagmittag mit der Bannerübergabe auf dem Römerberg und den Bekenntnisreden an geweihter Stätte, im Krönungsſaal der alten Kaiſer. Abends im Saalbau bringen der Sängerchor des Lehrervereins und die Frank— furter Singakademie unter Profeſſor Gambke die Uaufführung des mit dem Staatspreis ausgezeichneten Oratoriums„Der jüngſte Tag“ von Otto Jochum, Text von Max Miller. Mit ſeinen gemiſchten Chören, Kinderchor, Soli und Orcheſter iſt es ein Werk von großen Aus⸗ maßen,„Der letzte Wunſch“ und„Vollendung der Natur“ ſind Vorſchauen zu dem breit aus⸗ ladenden dritten Teil„Auferſtehung und Ge— richt über alles Fleiſch“. Am Freitag 11 Uhr iſt eine Feier in der hiſtoriſchen Paulskirche, die der Sängerchor des Lehrervereins mit A-cappella-Chören um⸗ rahmt und drei Werke,„Aus dem deutſchen Parnaß“ von Bodo Wolf,„Grenzen der Menſchheit“ von Wilhelm Rinkens und„Mah⸗ nung“ von Otto Jochum, zur Uraufführung bringt. „Von deutſcher Nol“. Nachmittags 4 Uhr folgt in der Feſthalle eine Volksdeutſche Weiheſtunde, zu der neben anderen Rednern auch Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler zugeſagt hat. Muſikaliſches Hauptwerk mit Staatspreis iſt die Kantate„Von deutſcher Not“ von Maria Kahle, Muſik v. Gg. Nellius unter dem Bundesdirigenten Staatskapell— meiſter Dr. Laugs. Das Begrüßungskonzert. Abends 8.30 Uhr iſt in der Feſthalle das Begrüßungskonzert, ausgeführt von dem Sän⸗ gerbund Naſſau unter Dr. Rudolf Werner. Der Beethovenſchen Egmont-Ouvertüre folgt „Talismane“, ein doppelter Männerchor mit großem Orcheſter von Heinrich Zöllner, Gottes Lob in Orient und Oceident wird darin feier⸗ lich in vollen Akkorden gefeiert, Paul Otten⸗ heimers Türmerlied mit Bläſern hat ſich bereits als klangvolles Stück erwieſen. Die drei Hauptlonzerte. Bei den großen Maſſenchören der 3 Haupt⸗ konzerte handelt es ſich diesmal nicht allein darum, das Gemeinſchaftserleben des ſingen— den Menſchen zu demonſtrieren und durch Wahl bekannter, leicht faßbarer und ausführ⸗ barer Chorlieder nur die verſchiedenen Klang— wirkungen eines ungewöhnlich großen Ton— körpers vorzuführen: diesmal ſoll auch ver⸗ ſucht werden, Chöre neuerer Richtung und Harmonien auf ihre tonliche Wirkung hin zu erproben. Im zweiten Hauptkonzert läßt Bundeschor— meiſter Rudolf Hoffmann mit den Bünden Heſſen, Nordmark, Pommern, Rheinprovinz, Schleſien, Schwaben, Weſtfalen zehn Komponi⸗ ſten zu Wort kommen. Das dritte Hauptkonzert am Sonntag 11 Uhr in der Feſthalle wird vier Dirigenten am Werke ſehen: die Profeſſoren Wohlgemuth— Leipzig, Keldorfer-Wien, Dr. Langs-Kaſſel u. Mießner-Berlin. Sie teilen ſich in 13 Kom⸗ poniſten und führen die Bünde Alpenland, Bayern, Berlin-Brandenburg, Franken, Mit⸗ teldeutſchland, Saar, die beiden Sachſen, An— hult, Thüringen, Oeſterreich. Die Meſſe des Maſchinenmenſchen. Geben die Hauptkonzerte den Aufmarſch der beteiligten Bünde in ſyſtematiſcher Aufteilung, ſo haben die Gruppenkonzerte darum nicht ge— ringere Bedeutung.„Die Meſſe des Maſchi— nenmenſchen“ mit Baritonſolo und Orcheſter von Bruno Stürmer(Samstag, 20,30 Uhr, im Bachſaal unter Dr. Laugs) iſt wohl das ei— genartigſte Werk des Feſtes. Die alte Form der katholiſchen Meſſe tritt hier mit neuem In⸗ halt auf. Das Suchen des Arbeiters nach dem Zweck ſeines veränderten Daſeins findet ſeine Löſung im Agnus dei. In myſtiſcher Verklä⸗ rung ſchwebt wie aus den Wolken das Wort Liebe herab. In ſeinen Intervallen, modula— toriſchen Rückungen und polyphonen Führun⸗ gen ſchreckt Stürmer vor den ſchärften Diſſo⸗ nanzen nicht zurück. Den Kampf des Men⸗ ſchen mit der Maſchine ſtellt er mit unerhör— ter Realiſtik dar. Die vulkaniſche Ekſtaſe gibt ſich als modernſte Romantik. Das gleiche Konzert bringt unter Leitung des Komponiſten die ſinfoniſche Ode Eece homo für Männer-, gemiſchten und Knaben⸗ chor mit Orcheſter von Hans Stieber, einem fauſtiſchen Grübler, der die ewigen Probleme der Menſchheit neu anpackt, in einem wildbe⸗ wegten Chor die jämmerlichen Ideale der heu— tigen Zeit aufzeigt und die ungeborenen Kin⸗ der eine Klage erheben läßt, die dann von den Frauen verzweiflungsvoll weitergeſponnen wird. Ein meiſterlicher Kanon ſammelt die an⸗ ders Geſinnten, ihnen ſchließt ſich ein kraft voller Männerchor mit dem Glauben an Gna— de und Unſterblichkeit an. Höhepunkt des Wer⸗ kes iſt ein mephiſtopheliſcher Satz mit dem Ringen nach Erkenntnis. In kühner Polypho⸗ nie klingt das Werk friedlich mit der In⸗ brunſt der Brucknerſchen Schule aus. 0 Tlerſchutz im Jommer. 1. Kanarienvögel ſetze nicht unmittelbaren Sonnenſtrahlen aus. Goldfiſchen gib genügend Raum und halte ſie im Halbdunkel. 3 2. Bei Fahrradausflügen laſſe deinen Hund zu Hauſe. Laſſe deinen Hund nicht hinter der Straßenbahn nachlaufen. 3. Pferde und andere Tiere, die warten müſ⸗ ſen, ſtelle an einen ſchattigen Ort. Zum Schutze vor quälenden Inſekten reibe deine Pferde mit Bremſenöl, Abguß von Nußblät⸗ tern uſw. tüchtig ein. Verſieh das Pferd mit Ohrenklappen und Netzen, damit nicht durch Inſektenſtiche dem Tiere große Schmerzen und dir noch größerer Schaden erwachſe. Stutze dei⸗ nem Pferde den Schweif nicht, es iſt das nur eine Modetorheit. Der Schweif iſt das na⸗ türliche Mittel zur Abwehr der Inſektenplage. Waſche deinem Pferde nach jeder größeren Fahrt Augen und Nüſtern mit einem mit rei⸗ nem Waſſer befeuchteten ſauberen Schwamm. 4. Verwehre deinen Tieren niemals den Durſt zu löſchen. Sorge durch ſtändige Waſ⸗ ſerbereitſchaft dafür, daß Kanarienvögel, Hüh⸗ ner, Hunde, beſonders Kettenhunde, nie die Qualen des Durſtes erleiden müſſen. 5. Laß den Kettenhund, beſonders bei gro— ßer Hitze, einige Zeit frei. daten für den 16. Juli 1932. Sonnenaufgang 4,27 Uhr, Sonnenuntergang 20,34 Uhr, Mondaufgang 20,21 Uhr, Mond⸗ untergang 1,43 Uhr.— 622: Flucht Moham⸗ meds von Mekka nach Medina; Beginn der mohammedaniſchen Zeitrechnung.— 1834: Der Großkaufmann und Koloniſator Franz Adolf Eduard Lüderitz in Bremen geb. — 1872: Der norwegiſche Polarforſcher Roald Amundſen in Borje geb.— 1890: Der Dichter Gottfried Keller in Zürich geſt. Dalen für den 17. Juli 1932. Sonnenaufgang 4,02 Uhr, Sonnenuntergang 20,09 Uhr, Mondaufgang 20,33 Uhr, Mond⸗ untergang 2,41 Uhr.— 1860: Die Schrift⸗ ſtellerin in Clara Viebig in Trier geb.— 1917: Unabhängigkeitserklärung Finnlands.— 1918: Erſchießung des Zaren Nikolaus 2. in Jekaterinburg geb. 1868.— 1924: Der italieni⸗ ſche Politiker Ricciotti Garibaldi in Rom geſt. Ageb. 1847). Nur der Kopf muß unzerreißbar ſein Kann man für 4.— RM eine unzerreißbare Puppe verlangen? Der Pariſer, der ſeinem Töchterchen ſolch ein Spielzeug gekauft hatte, war jedenfalls dieſer Anſicht, und er machte ſich erboſt auf den Weg zu dem Verkäufer: „Sehen Sie hier! Die Puppe hat nicht eimnal das Ende des Geburtstages meiner Tochter erlebt, und ſchon iſt der Kopf entzwei. Dabei haben Sie mir doch Unzerbrechlichkeit zugeſi⸗ chert.“ Man beeilte ſich, dem Herrn eine neue Puppe auszuhändigen, mit der er freudeſtrah⸗ lend nach Hauſe eilte. Aber länger als zwei Tage lebte ſie auch diesmal nicht. Kein Wun⸗ der; denn das ſtreitbare Kind hatte einem Hammer genommen, um damit den Kopf des Spielzeugs zu zertrümmern. Das Kaufhaus faßte den Dienſt am Kunden ernsthaft genug auf, um zum dritten Male eine neue Puppe zu liefern. Dem Vater begann die Sache un⸗ angenehm zu werden, und er bat ſein Kind, doch den Kopf etwas ſchonender zu behandeln. Was auch geſchah, indem die Kleine„nur“ die Arme und Beine der Puppe zerbvach. Als der liebevolle Erzeuger nun zum vierten Male in den Hallen des Verkäufers erſchien, weiger⸗ te dieſer ſich, zum vierten Male zu liefern. Nun lief der Vater zum Kadi, dem es jedoch glückte, dieſe ſchwierige Urteilsfindung durch einen Vergleich zu umgehen: Das Kaufhaus lieferte eine vierte Puppe. Der Vater ver⸗ ſprach, nicht wieder zu kommen. Benervorherſage Vorherſage ſür Sarrstag: Vorwiegend be⸗ wölkt und noch immer einzelne Niederſchläge, die nach vorübergehender Aufheiterung aut wieder gewittrig auftreten, nur noch mäßi⸗ warm, etwas auffriſchende Winde aus weße lichen Richtungen.— Ausſichten für Sonntan Nach etwas Abkühlung Beruhigung des Wet, ters, aber noch nicht beſtändig. Joes ist die Selem fob * Einvolksent scheid ist wahrhaftig der über ganz Deutschland gehen de Ruf nach Salem. Es will etwas heißen, wenn eine Zigarette die meistgerauchte Deutschlands ist, wie 1 9 ee q UusgeEu SAS ονοαν‘se- H 42 76.904. EIN POS TEN Qualitäts-An züge nur reine Wolle, früher bis Mk. 80.— EIN POS TEN Modell-An züge musterg. verarb., früher bis Mk. 110. EIN POS TEN Sport- und Straßen-Anzüge mod. haltb. Stoffe, früh. bis Mk. 40.— EIN POSTEN Herren- Mänte 2. T. gz. auf R' Seide, früh. bis Mk. 60. NA N N EI MAP LAN NNCE N nah und Jern Groß⸗Gerau.(Erwerbsloſe verhindern eine Zwangsverſteigerung.) In Königſtätten ſollie eine Zwangsverſteigerung von Pfändern vor⸗ genommen werden, die für rückſtändige Ge⸗ meindeforderungen ſichergeſtellt worden waren. Vor der Bürgermeiſterei kam es aus dieſem Anlaß zu einer Demonſtration von Erwerbs— loſen. Da die Menge eine bedrohliche Haltung einnahm, mußte die Verſteigerung unterbleiben. Die Menge formierte ſich darauf zu einem De⸗ monſtrationszug durch den Ort, wobei Rufe wie„Nieder mit den Zwangsverſteigerungen! Heraus mit dem Gerichtsvollzieher!“ uſw. er⸗ tönten. Zu weiteren Zwiſchenfällen kam es nicht. Hofheim(Taunus).(Einem grauenvollen Tode entgangen.) Dieſer Tage wurden zwei Arbeiter in einer hieſigen großen Lederfabrik im letzten Augenblick vor dem ſicheren Tode gerettet. Sie waren bei der Arbeit in einen großen Lohetrichter geſtürzt und konnten ſich aus der Maſſe nicht mehr befreien. Sie näher⸗ ten ſich immer mehr dem Verkleinerungsmeſſer der Maſchine. Ihre Hilferufe verhallten im Getöſe der Maſchine ungehört. Plötzlich ver⸗ kündete die Sirene den Schluß der Arbeitszeit, worauf die Maſchine abgeſtellt wurde und die Arbeiter aus ihrer Todesangſt befreit werden konnten. Lingenfeld.(Beim Baden ertrunken.) Beim Baden bei der ehemaligen Mündung der Queich in den Lingenfelder Altrhein ertran! der 18 Jabre alte Armin Müller von hier. Der Junge konnte nicht ſchrmmen und war in⸗ folge des Hochwaſſers in eines der vielen Löcher der Bachmündung geraten. Die Leiche wurde nach einſtündigem Suchen geländet. Karlsruhe.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ein Motorradfahrer, der in übermäßiger Geſchwin⸗ digkeit fuhr und die rechte Straßenſeite nicht einhielt, rannte gegen den Führer eines ihm entgegenkommenden unbeleuchteten Heufuhr— werks. Der Fuhrmann wurde zu Boden ge— worfen und erlitt eine Bruſtquetſchung ſowie Verletzungen an den Schultern. Man brachte den Verunglückten ins Städtiſche Krankenhaus. Er ſchwebt in Lebensgefahr. Der Motorrad- fahrer und ſein Sozius kamen auch zu Fall, erlitten jedoch nur leichtere Verletzungen. Karlsruhe.(Hochwaſſer.) Der Rhein er⸗ reichte bei Rappenwört geſtern Nachmittag eine Höhe von faſt 6.80 Meter. Nur die Zu⸗ gangſtraße zum Strandbad iſt noch waſſerfrei. Das ganze Gelände zwiſchen Rappenwört und Stichkanal ſowie ein Teil der Inſel ſelbſt ſtehen unter Waſſer. Auch auf den Feldern der Gemarkung Daxlanden hat das Hochwaſſer vielfach Schaden angerichtet. Lixfeld(Kreis Biedenkopf).(Zwei Bergleute verunglückt.) Auf der Grube Amalie erlitten zwei Bergleute kurz vor Schichtſchluß eine Gasvergiftung. Die anweſenden Kameraden konnten einen der Verunglückten bald wieder ins Leben zurückrufen. Bei dem andern mußt: ein Arzt zu Hilfe gerufen werden, der mittels Sauerſtoffapparates in einſtündiger Arber auch dieſen Bergmann retten konnte. Pete ohre stal, der mit Bohren beſchäftig einem von oben kommenden Felsb Tiefe geriſſen. Der Bedauernswerte erlag bald ſeinen Verletzungen. Pirmaſens.(Der Bombenlegerprozeß wieder verſchoben.) Der für den heutigen Freitag an⸗ geſetzte Bombenlegerprozeß gegen verſchiedene Mitglieder der NSDAP. iſt wiederum auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Numndfumk Königswuster hausen Sonntag, den 17. Juli 1932: 6,00: Funkgymnaſtik; 6,20: Hafenkonzert; 8,00 Für den Landwirt; 8,55: Morgenfeier; anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms; 10,05: Wei⸗ tervorherſage; 11,00: Muſiker⸗Studien; 11,30: In. tereſſante ſächſiſche Städte; 12,00: Mittagskon⸗ zert; 14,00: Der Dichter an die Freundin; 14,30: 2. Fernprobe zum Deutſchen Sängerbandesfeſt; 15,15: vom Nürburgring: Großer Preis von Deutſchland 1932; 15,35: Stunde des Landes 16,00: Unterhaltungs- und Tanzmuſik; 16,35: Von der Rennbahn Grunewald: Großer Preis von Berlin; 16,50: Fortſetzung der Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 17,30: 1. internationales Rhön⸗ radturnier; 17,45: Fortſetzung der Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 18,30: Dichterſtunde; 19,00: Ein andaluſiſches Volksfeſt; 19,20: Das Tal von Menzenſchwand; 19,30: Ausſchnitt aus den Deut⸗ ſchen Bundeskegelmeiſterſchaften in Leipzig; 19,50: Sportnachrichten; 20,00:„Mann und Weib— und Weib und Mann“, Funkvariationen; 22,20: Tages⸗ und Sportnachrichten; danach bis 0,30: Tanzmuſik. Montag, den 18. Juli 1932: 5,45: Wetterbericht; 6,00: Funkgymnaſtik; 6,15: Wetterbericht; anſchl. bis 8,00: Frühkonzert; 9,30: Menſch und Organiſation; 10,00: Nachrich⸗ ten; 12,00: Wetterbericht; anſchl. Schallplatten⸗ konzert; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 13,35: Nach⸗ richten; 14,00: Konzert; 10,00: Bilderzeitſchriſten vor hundert Jahren; 15,30: Börſenberichte; 15,40: Jotografiſche Streifzüge durch die Tier⸗ und Pflanzenwelt; 16,00: Die rechtlichen Grundlagen der religiöſen Erziehung; 16,30: Nachmittagskon⸗ zert; 17.30: Die großen Philoſophen als Erzie⸗ her; 18,00: Das heimliche England: 18,30: Hand⸗ werk und Volkskunſt; 18.55: Wetterbericht: 19,00: Aktuelle Stunde; 19,20: Stunde des Landwirts; 19,35: Schwierigkeiten der engliſchen Ausſprache mit praktiſchen Lautdemonſtrationen; 20,00: Ope⸗ rettenſtunde; 21,00: Tages- und Sportnachrichten; 21,10:„Sachſenwald“, ein deutſches Bild; 22,10: Tages- und Sportnachrichten; danach Serenaden⸗ muſik.— Frankfurt Sonntag, den 17. Juli 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,15: Katholiſche Morgen⸗ feier; 9,15: Stunde des Chorgeſangs; 10,00: Au⸗ torennen auf dem Nürburgring; 10,45: Ueber das Sammeln von Dichterhandſchriften; 11,00: Stunde der Bühne; 11,30: Autorennen auf dem Nür⸗ burgring, Bericht; 12,00: Konzert; 13,00: Mit⸗ tagskonzert; 13,50: Zehnminutendienſt der Land⸗ wirtſchafts kammer Wiesbaden; 14,00: Stunde des Landes; 14,30: 2. Fernprobe zum Deutſchen Sän⸗ gerbundesfeſt; 15,15: Autorennen auf dem Nür⸗ burgring(letzte Runden und Schluß); 15,30: Stunde der Jugend; 16,00: Konzert; 17,10: Un⸗ terhaltungsmuſik; 18,00: Romantik und Katholi⸗ zismus; 18,25: Der berufſtändige Aufbau des Handwerks; 18,50: Dreißig bunte Minuten; 19,20: Sonderwetterdienſt; anſchl. Sportnachrich⸗ ten; 19,30: Der Bäcker⸗Jaggele Ider: Was Gdethe einem armen Teufel gab; 19,45: Eine Viertelſtunde Lyrik; ab 20,00: Programm von Stuttgart. Montag, den 18. Juli 1932: 6,00: Wettermeldung; anſchl. Morgengymnaſt ik; 7,00: Wetterbericht; anſchl. Frühkonzert; 12,00. Konzert auf Schallplatten: 13.15: Nachrichten: neldungen; 18,3 gl. Sprac Konzert auf Schallplatten; 19,30 den; 20,00: Unterhaltungskonzert; ab gramm von Stuttgart; 22,45: Nachtmuſtnl. München 1 Sonntag, den 17. Juli 19322: 10,00: Katholiſche Morgenfeier; 10,45: Glol⸗ kenläuten von der Frauenkirche; 11,00: Volkslied auf Vorpoſten; 12,00: Mittagskonzert; 13.35, Meiſterkonzert; 14,30: 2. Fernprobe zum Deut⸗ chen Sängerbundesfeſt; 15,15: Schachfunk; 16,00: Unterhaltungskonzert; 17,25: Für die Frau; 17,50:„Der Hühnerbraten“; 18,20: Eine Ober⸗ allgäuer Heimatſtunde; 19,35: Kaſimir Goldſchmid lieſt aus ſeinem Südamerikabuch; 20,00: Funk⸗ variationen in drei Teilen; 22,20: Nachrichten; 22,45— 24,00: Nachtmuſik.— Montag, den 18. Juli 1932: 12.00: Schallplattenkonzert; 13,30: Unterhal⸗ tungskonzert; 15,00: Kinderferienſtunde; 15,25: Zeitgeſchichte im Roman; 16,05: Kleine Arien⸗ ſtunde; 16,40: Bücherfunk; 17,00: Konzert:; 18,15: Völkerſchickſale; 18,35: Indianer als Petroleum⸗ Millionär; 19,05: Konzert; 19,35: Stunde der Arbeit; 20.00:„Der Hof an der Grenze“, ein Volksſtück; 21,30: Unterhaltungskonzert; 22,20: Rachrichtendienſt: 22,45: Moderne Tanzmuſik; anſchl. Nachtmuſik. Stuttgart Sonntag, den 17. Juli 1932: 6,15: Hafenkonzert; 8,15: Gymnaſtik; 8,40: Stunde des Chorgeſangs; 10.00: Hörbilder vom Autorennen auf dem Nürburgring; 10,30: Kathol. Morgenfeier; 11,20: Klaviermuſik; 11,50: Feier⸗ ſtunde; 12,45: Unſere Heimat; 14,00: Stunde des Landwirts; 14.30: 2. Fernprobe zum Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſt; 15,15: Hörbilder vom Autorennen; 15,30: Stunde der Jugend: 16,00: Konzert; 17,10: Unterhaltungsmufik: 18,00: Au⸗ torenſtunde; 18,30: Sportbericht; 18,45: Kam⸗ mermuſik; 19,30: Das Gleichgewicht in der Na⸗ tur; 20,00: Edmund⸗Eysler⸗Abend: 22.00: 2 Be⸗ trachtungen; 22,20: Nachrichten, Sportbericht; von 22,50— 24,00: Unterhaltungsmuſ'k. Montag, den 18. Juli 1932: 6,00: Zeitangabe, Wetterbericht; anſchl. Gym⸗ naſtik; 7,05: Frühkonzert; 10,00: Romanzen aus Magelone; 10,20: Klabiermuſik; 11,00: Nachrich⸗ ten; 12,00: Operettenmuſik; 13,15: Nachrichten; 13,30: Mittagskonzert; 15,00: Span. Sprachun⸗ terricht; 15,30: Engl. Sprachunterricht; 1600: Briefmarkenſtunde; 16,30: Die Idealiſtin Mal⸗ vida von Meyſenbug; 17,00: Nachmittagskonzert; 18,30: Engl. Sprachunterricht; 19,00: Volkslie⸗ der; 19,30: Deutſche Reden; 20,00: Unterhaltungs⸗ konzert; 21,00:„Platz 13— Reihe 130½ Hör⸗ ſpiel; 22,00: Liederſtunde; 22,20: Nachrichten; 22,35: Schachfunk; 23.00— 24,00: Nachtmuſik. Llebeglragödie einer Prinzeſſin. Geſellſchaftsaffüre in Paris. Paris, 15. 7. Im Pariſer Weſten ſpielte ſich eine Liebetragödie ab. Die ägyptiſche Prinzeſ⸗ ſin Manſour, eine Franzöſin, die vor mehreren Jahren den Neffen des Königs Fuad ge⸗ heiratet hatte, von ihm aber bereits geſchieden iſt, eröffnete vor einiger Zeit in der Nähe der Champs Elyſee einen luxuriöſen Teeſalon mit Nachtbetrieb. Prinzeſſin Manſour verliebte ſich in einen bei ihr verkehrenden jungen Mann, dem Sekretär eines reichen Kaufmannes. Ihr Freund wurde ihr untreu und begann ein Verhältnis mit der Geliebten ſeines Chefs. Der Kaufmann wollte daraufhin den Sekretär kündigen. Die Prinzeſſin ſuchte ihn auf und bemühte ſich, ihn von ſeinem Vorhaben abzu⸗ bringen. Als ihr dies nicht gelang, ſchoß ſie auf ihn und verübte dann einen Selbſtmord⸗ verſuch. Der Kaufmann iſt leicht verwundet, die Prinzeſſin liegt mit ſchweren Verletzungen im Krankenhaus. 0 Der bekannte Leiter der Berliner Liedertafel u. Bundes⸗Chormeiſter des Berliner Sän⸗ gerbundes, Muſikdirektor Max Wiedemann, iſt im 56. Lebensjahr geſtorben. neuer deulſchlandflug Hillers München, 15. 7. Adolf Hitler wird am Frei⸗ tag einen neuen Deutſchlandflug im Rahmen des Wahlkampfes antreten. Es werde keinen Landſtrich in Deutſchland geben von Tilſit bis Fum Bodenſee, den Hitler nicht berühre. Mehr als 50mal werde Hitler in dieſen Tagen zum Volke ſprechen. Landlagspräfiden Kerl verlangt Eingreifen des Reiches in Preußen Kaſſel, 15. 7. Der Präſident des Preußiſchen andtages machte heute hier in einer national⸗ ozialiſtiſchen Wahlverſammlung eine aufſehen⸗ erregende Mitteilung. Er ſagte, daß er noch heute ein Schreiben an den Reichskanzler rich⸗ en werde, in dem eine Aenderang der Ver— ältniſſe in Preußen gefordert wird. Die Na⸗ ionalſozialiſten verlangten, daß der Staat u., wenn dieſer Staat nicht in der Lage ſei, das Meich für geordnete Zuſtände ſorge und daß ie Ordnung in Deutſchland w' ederhergeſtellt erde, ſei es auch durch Verkündung des Be— agerungszuſtandes. die Wahlreden im Nund funk Berlin, 14. 7. Wie bereits gemeldet, werden in er letzten Woche vor dem Wahltag alle großen nd mittleren Parteien(mit Ausnahme der Kom⸗ uniſten) Gelegenheit erhalten, ihr Wahlprogramm mn Rundfunk vorzukragen. Hierzu verlautet, daß us Redner die folgenden Perſönlichkeilen in Aus⸗ icht genommen ſind: Für die Deutſchnationalen: h. Rat Hugenberg(vorausſichtlich am Don⸗ gerstag); für die Deutſche Volkspartei: Dingeldey; ür die Wirtſchaftspartei: Drewitz; für die Bay⸗ liche Volkspartei: Schaeffer; für das Zentrum: Dr. Brüning; für die Staatspartei: Dictrich; für ie Soziademokraten Wels. Wer für die Nati⸗ dmalſozialiſten ſprechen wird, ſteht noch nicht feſt. ee een, Wo ſind die klarſten Fernenmächle? Wenn wichtige aſtronomiſche Entdeckungen beſonders häufig von amerikaniſchen Stern⸗ arten gemacht werden, ſo hat dies nicht zum wenigſten ſeinen Grund in den ungewöhnlichſt günstigen Beobachtungsbedingungen, denen dieſe ſich gegenüber ſolchen in anderen Teilen der Welt erfreuen. Der bekannte deutſche Aſtronom Struve hat, wie N. Richter in „Die Sterne“ mitteilt, darüber kürzlich ſehr intereſſante vergleichende Feſtſtellungen ge⸗ troffen. Struve fand, daß während ſeines dreimonatigen Aufenthalts auf der Lickſtern⸗ warte des Mount Wilſon von den zur Verfü⸗ gung ſtehenden 43 Beobachtungsnächten etwo 85 v. H. klar und zu wiſſenſchaftlicher For⸗ ſchung brauchbar waren. Nicht ſo günſtig la⸗ gen die Verhältniſſe auf der Yerkes⸗Sternwar⸗ te(Amerika), wo aber immerhin noch 49 v. H. von 41 Beobachtungsnächten als brauchbar feſtgeſtellt wurden. Demgegenüber beträgt die entſprechende Zahl für die Sternwarte Ba⸗ belsberg für die gleiche Jahreszeit nur 40 v. H. Auch in Bezug auf die Luftbeſchaffenheit ſind wieder ausländiſche Sternwarten beſſen daran als die deutſchen. Nach der Struve⸗ ſchen Stufenſkala ergab ſich für Lick eine mitt— lere Durchſichtigkeit von 3,12, für das afrika niſche Johannesburg ſogar von 3,37, wäh⸗ rend das Jahresmittel für Babelsberg 2,23 beträgt. Noch ſchlechter ſteht es allerdings mit dem Yerkes⸗Obſervatorium, wo die ent⸗ ſprechende Zahl nur 1,92 lautet. Es liegt auf der Hand, daß die bedeutendere Zahl der für aſtronomiſche Beobachtungen geeigneten Näch⸗ te in Verbindung mit der größeren Klarheit der Luft die betreffenden Sternwarten ſtark Raanuſtiat Gewinnauszug 4. Klaſſe 39. Preußiſch⸗Süddeulſche (265. Preuß.) Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 5 1. Ziehungstag 13. Juli 1932 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M. gezogen 2 Gewinne zu 100000 M. 224514 4 Gewinne zu 3000 M. 131806 320958 8 Gewinne zu 2000 M. 141801 203264 222916 806970 18 Gewinne zu 1000 M. 24979 46464 89129 152901 312007 314365 374310 395769 397921 4 1394 16431 30568 43690 56360 89715 109759 126225 132493 147326 151984 188698 194952 215536 219278 304929 323178 331708 48 Gewinne zu 500 M. 9398 11958 17626 42797 54036 54234 71143 81562 91514 124471 14078 159311 173505 227215 234358 269910 29016 385077 301957 315881 342457 362907 37864. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 57468 308277 201%%% zu 3000 M. 59647 126280 214027 8 Gewinne zu 2000 M. 124585 137977 179504 262444 34 Gewinne zu 1000 M. 23297 26443 64762 77138 132618 148990 171451 202702 207089 253879 8800 0 286648 286762 288133 319013 329548 28 Gewinne zu 800 m. 16554 19894 35621 7459 89010 103735 15211 130920 155330 159402 177386 240807 259616 264240 290532 317656 352645 376626 378503 36 Gewinne zu 500 M. 748 1966 3879 33829 34928 57979 68513 90859 112200 182177 242858 246259 258382 283643 307655 327035 342958 872359 Täglich frische Gurken bei Franz Helbig „zur Stadt Mannheim“ Täglich friſche Gurken, Bohnen u. Frühkartoffeln. Ferner Fucht⸗ und Maſtferkel zu verkauf. Peter Bel, Luiſenſtraße 56. böbnard ober dig. H. Hauer l. Telefon l. Kraftfuhr- Betrieb VIERNIHEIM Wir übernehmen Arbeiten (Umzüge, Transporte) zu den billigsten Preisen Raue, If aumigen Jein. aer zu den Tagen der ein · maligen Gelegenhelten in unserem Sdison- Schlugver kuf Es ist höchste Eisen- bahn, keine Zelt mehr zu verlleren... Wer möchte letzt auch den Anschluss ver- bassen bel unserem Leistungen, unseren zpottbllligen reisen Wir ſuchen zur Unterbreit⸗ ung an Kaufintereſſenten Vorhäull. landw. Anwesen deschäfls- u. FrWwatmauser Anzug, Sacco form 12.30 Anzug mit Golthosse... 9.75 Golf- und Tennishose... 2.93 6 Hosen für Arheitszu ecke.. 0.95 Proe. Pee Lüster-Saccos von Eigentümern mit Leinen-doppen Preis und Beſchreibung an die Arundstucksbörse. Stuttgart Hölderlinſtraße 38 Reue Naroltel Ini Suren zu verkaufen Franz Mandel Hansſtraße 8 Mauulatur-Pagier zu haben in der Buch- druckerei ds. Bl. Unser Schlager! Aus einer Konkursmasse haben wir einen Posten schwere, reinwollene Gab.-Mäntel erstanden u. bringen solche zum Einheitspreis von 25. 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Der Reichsminiſter des Innern iſt heute morgen aus Neudeck kommend, wo er dem Reichspräſidenten Vortrag über die inner— politiſche Lage gehalten hat, wieder in Berlin eingetroffen. — der Mandſchurei von China und ihre Unab⸗ 45 hängigkeit feſtgelegt hat und dieſe Politik nicht Heute 2 Blätter(8 Seiten) aufgeben wird, was auch immer die Kommiſ⸗ ſion dem Völkerbund vorſchlagen wird. J, cor jetzt schon wieder Geschafisstelle Heidelberg: Blenenstraße 5, Ielefon 4211. a geg, ůſlecg ex. der 4 e eee allein in den 9 enten 9 Monaten. insgesammt jetet dber 5 192 Millonen R 5 5 aa 12937 giociche Bausparerfamſſien 5 Fur ih kigenheim zugeteilt. Auch dir hilft die Gd. Kosten. ſoser Prospelt F 36 von der gröꝶgten deutschen. BausgarfA¹h“⁵e Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot Sitz Ludwigsburg/ Württ. Durch Gesetz als Bausparkasse zugelassen Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“ mstag, den 16. Juli 1932 abends halb 9 Uhr im„Vereinshaus“ Ritglieder⸗VBerſammlung 1 dchekbimmer eichen, neu, mit nußbaum, pol. Geſims, Röſten und Schonern zuſ. für Mark 240.— Bekanntmachung. Serneee Gefunden wurde ein Herrenfahrrad. Heſſiſches Polizeiamt: Oechler. Redegew. Vorreer ünneg) (Arbeitsloſe) zum Beſuch von Viehhaltern geſucht. Proviſion wird ſofort aus⸗ ezaht. Offerte, Busse- Wir suchen rührige u. vertrauenswürdige 8 sowie an jedem Ort einen tücht. Vertrauensmann bei aut. Verdienstmöglichkeit. Bewerbgn. mit Aufgabe von Referenzen an die Südd. Mobiliar- u. Zweckspargesell- schaft, Selbsthilfe“ G. m. b. H., Stuttgart, Kronenstr. 41. 9 10 dort poſtſchließfach 360. . — —x ͤ!.. ̃ ̃ ͤͤVnn .— Kleiderſchränke ſowie Ginzelbetten von Mark 10.— an und ſonſt ver⸗ ſchiedene Einzelmöbel ſpottbillig abzugeben. Maanneim dn 5. 10 Ilbehagernaus guntner der wir unſere ſämtlichen Ehrenmitglieder, aktive d paſſive Mitglieder höfl. und dringend ein⸗ en. Erſcheinen aller Mitglieder iſt unbedingt ſorderlich. Tagesordnung wird in der Verſamm⸗ g bekannt gegeben. CICARRE —— eee, GA eee ORS(AEN Folkschor Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schmerzlichen Ver- luste unseres lieben Sohnes u. Bruders Johann ferner für das zahlreiche Geleite zur 2 letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- u. Blumen- spenden sagen wir hierdurch herzlichen Dank. Besonders innigen Dank Herrn Pfarrer Roos für die trostreichen Worte am Grabe, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, seinem Klassenlehrer Herrn Dewies und seinen Schul- kameraden für das ehrende Grabgeleite und die Kranz- niederlegung durch die Schülerin Cäcilie Bergmann. Viernheim, den 16. Juli 1932. 5 In tiefer Trauer: Der Vorſtand. erstklassige Mus führung billige Berechnung Die kleinen Anzeigen im Viernheimer Anzeiger haben großen Erfolg, weil ſie weit und breit geleſen werden. Wie ſie es macht? Sie wäſcht mit Perſil, weil ihr für ihre Wäſche das Beſte gerade gut genug iſt. Sie weiß, richtiges Waſchen mit perſil bringt immer einen vollen Waſcherfolg. Das iſt ihr Rezept: Mer 5 1. Perſil allein und kalt auflöſen. Auf je 3 Elmer Waſſer 1 Normalpaket Perſil. Keine weiteren Zuſätze. N 9 5 7 i 2. Maſchkeſſel gut bis zur Hälfte mit kaltem Waſſer füllen und dieſes mit etwas Hen ko weichmachen. 20 3. Kalt angerührte Perſillöſung in den Waſchkeſſel geben. 1 4. Wäſche locker einlegen und einmal etwa 7, Stunde tochen laſſen. Ofteres Umrühren. 3. Gut ſpülen, erſt warm, dann kalt bei Steigt ketzengrad in die Hoh der Nauch,— N— eee* 8 1 0 Frau dal Noch 0 dann bleibt das ſchöne Wetter auch 992„„ 9 a. g In kurzer Zeit 20 Pfd. eee ener rk e emen 1.„ een delete: g. Okiober: Herbstkonzert 0 hIlan k ohne Diät! Heute Samstag, 49 Uhr Frauenchor⸗ Singſtund erscheinen. *